Berufliche Bildung in Europa mitgestalten Gesammelte Erfahrungen
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Berufliche Bildung in Europa mitgestalten Gesammelte Erfahrungen DIE REGIERUNGSPRÄSIDENTIN www.brk.nrw.de
2 Impressum Erarbeitet durch Bezirksregierung Köln Abteilung 4: Schule Dezernat 45: EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufskollegs Herausgeber Bezirksregierung Köln Zeughausstraße 2-10 50667 Köln Telefon 0221/147-0 Fax 0221/147-3185 eMail poststelle@brk.nrw.de www.brk.nrw.de Stand: Juni 2017 Herstellung und Druck Herstellung: Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit der BRK Druck: Druckerei der BRK Fotonachweis Titelfoto: © shutterstock_145396102.eps S. 3: © Gerd Altmann/pixelio.de Alle weiteren Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung der beteiligten Berufskollegs zur Verfügung gestellt. Die Verantwortung für den Inhalt und die Fotos dieser Veröffentlichung tragen die beteiligten Berufskollegs. Die EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben. Eine Vervielfältigung – auch auszugsweise – ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
4 EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung Die EU-Geschäftsstelle hat die der Bezirksregierung Köln 10%-Strategie für Mobilitäten in der beruflichen Bildung initiiert. Im Mai 2015 wurden die ersten Berufskollegs geehrt, bei denen bereits 10% aller Auszubildenden Europa bleibt unser Thema einen Auslandsaufenthalt absolviert haben Die EU-Geschäftsstelle (EU-GES) hat einiges auf den Weg gebracht. Die ini- tiierte 10%- Strategie hat viel positive Resonanz erfahren und wird jetzt auf Landesebene weiter entwickelt. Neun Berufskollegs konnten im Jahr 2015 mit dem 10%-Zertifikat ausgezeichnet werden und es kommen 2017 weitere hin- zu. Das ist Ihr Erfolg! Auch die in unserem Mobilitätsantrag MOVE ON beantragten Mobilitäten für Lehrerinnen und Lehrer sowie Ausbilderinnen und Ausbilder erfreuen sich großer Nachfrage und damit ist eine Grundlage geschaffen, neue Kontakte im europäischen Ausland zu knüpfen. Um von unserer Seite diese Art der Unterstützung weiterhin leichter gewähr- leisten zu können, haben wir erfolgreich die Mobilitäts-Charta beantragt, die das Antragsverfahren vereinfacht. Vielleicht ist das auch für Ihre Schule eine Option – insbesondere wenn Sie bereits zu den 10%-Schulen zählen! Auch im Rahmen der Vergleichbarkeit und Anerkennung von im Ausland erlern- ten Kompetenzen haben wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern erfolgreich Vorarbeit für eine leichtere Durchführung von Mobilitäten geleistet. In den Projekten THEME und ITBSE wurden für verschiedene Berufe Kompe- tenzmatrizen (weiter-) entwickelt, mit deren Hilfe die im Praktikum zu leisten- den Arbeiten zum einen sehr gut beschrieben werden können, zum anderen aber auch sehr gut messbar werden. Die in THEME ebenfalls entwickelte Daten- bank erleichtert zusätzlich die Organisation der Praktika (www.theme-eu.net). Für ihre Arbeit wurde die EU-GES mit dem ECVET-Siegel ausgezeichnet. Wir sind stolz, dass damit die Qualität unserer gemeinsamen Arbeit unterstrichen wird. Wir hoffen, dass Sie für Ihre Arbeit viele neue Anregungen in dieser Bro- schüre finden und wir als EU-GES weiterhin erfolgreich mit Ihnen zusammen- arbeiten und Sie bei Ihren Plänen unterstützen können. Wir laden Sie ein, zu blättern und zu studieren, Ideen zu sammeln und Projekte zu entwickeln. Ihr Team der EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln
5 Kontakt Dr. Folene Nannen-Gethmann Tel.: 02 21 / 147-2361 folene.nannen@brk.nrw.de Stefan Homeyer Tel.: 02 21 / 1 47-3346 stefan.homeyer@brk.nrw.de Christiane Nehen Tel.: 02 21 / 1 47-2671 christiane.nehen@brk.nrw.de Thorsten Noelle Tel.: 02 21 / 147-2388 thorsten.noelle@brk.nrw.de Sven Peters Tel.: 02 21 / 1 47-3769 sven-peters@brk.nrw.de Till Piontek Tel.: 02 21 / 1 47-3375 till.piontek@brk.nrw.de Christa Slooten Tel.: 02 21 / 147-2516 christa.slooten@brk.nrw.de Bezirksregierung Köln Abteilung 4: Schule Dezernat 45: EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung Zeughausstraße 2-10 50667 Köln Tel.: 02 21 / 1 47-2045 Fax: 02 21 / 147-3370 www.brk.nrw.de/europa
6 Inhalt Europa bleibt unser Thema 4 EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln Europaaktivitäten 10 Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, Aachen, StädteRegion Aachen Europa zu Gast bei Freunden 12 Berufskolleg für Gestaltung und Technik, Aachen, StädteRegion Aachen Ahoj Prag! Bonjour Rouen! 14 Käthe-Kollwitz-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen Gruppenpraktika mit Unterstützung des 16 Deutsch-Französischen Sekretariates Mies-van-der-Rohe-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen und Berufskolleg für Technik, Düren, Kreis Düren Grenzenloses Lernen 18 Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, Aachen, StädteRegion Aachen Grenzen überschreiten – Neues wagen – Horizonte erweitern 20 Berufskolleg Alsdorf, Alsdorf, StädteRegion Aachen Von Herzogenrath nach Europa 22 Europaschule Berufskolleg Herzogenrath, Herzogenrath, StädteRegion Aachen Training and travelling! Wir gehen weiter 24 Berufskolleg Simmerath/Stolberg, Simmerath, StädteRegion Aachen
7 Inhalt Europa – Ein Schwerpunkt unseres Schulprofils 26 Heinrich-Hertz-Europakolleg, Bonn Mobil in Europa 28 Ludwig-Erhard-Berufskolleg, Bonn RWB goes Europe 30 Robert-Wetzlar-Berufskolleg, Bonn Grenzen überschreiten 32 Berufskolleg Jülich, Berufsbildende Schule, Jülich, Kreis Düren Europe? Yes, Please! 34 ¿Europa? ¡Claro que sí! L´Europe? Mais oui! Thomas-Eßer-Berufskolleg, Euskirchen, Kreis Euskirchen Europäisch und interkulturell 36 Berufskolleg Ehrenfeld, Köln Auslandspraktika in Hatfield und Rovaniemi 38 Berufskolleg an der Lindenstraße, Köln Wir sind Europa! 40 Berufskolleg Südstadt, Köln Ein bunter Strauß an europäischen Begegnungen 42 und Mobilitäten Erich-Gutenberg-Berufskolleg, Köln Auf dem Weg nach Europa 44 Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg, Köln
8 Inhalt Transnationale Vernetzung der Ausbildung 46 Hans-Böckler-Berufskolleg, Köln Eine der besten Erfahrungen meines Lebens 48 Richard-Riemerschmid-Berufskolleg, Köln Begegnungs- und Bildungsreise nach Polen 50 Richard-Riemerschmid-Berufskolleg und Berufskolleg Ulrepforte, Köln Europa-Austausch: 52 Acht Jahre Lebenslanges Lernen Werner-von-Siemens-Schule, Köln Internationale Schlüsselkompetenzen 54 für Studium und Beruf Adolf-Kolping-Berufskolleg, Kerpen-Horrem, Rhein-Erft-Kreis Mobilität bei der beruflichen Ausbildung 56 Goldenberg-Europakolleg, Hürth, Rhein-Erft-Kreis Einen Arbeitsplatz in Europa finden 58 Karl-Schiller-Berufskolleg, Brühl, Rhein-Erft-Kreis Fit für Europa 60 Nell-Breuning-Berufskolleg, Frechen, Rhein-Erft-Kreis
9 Inhalt Auf dem Weg zur Internationalisierung – 62 vielseitige Kontakte knüpfen und pflegen Berufskolleg Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach, Rheinisch-Bergischer Kreis Interkulturelle Erfahrung in der beruflichen Bildung 64 Carl-Reuther-Berufskolleg, Hennef, Rhein-Sieg-Kreis Berufliche Professionalisierung durch europäische Mobilität 66 Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg, Troisdorf, Rhein-Sieg-Kreis Europa erleben! 68 Glasfachschule Rheinbach, Rheinbach, Rhein-Sieg-Kreis Aktuelle Projekte 70 EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln Beteiligte Berufskollegs 72 EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln . . . wir helfen Ihnen weiter 74 EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Köln
10 Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, Aachen, StädteRegion Aachen Nicht nur in der Euregio Maas-Rhein sind Schülerinnen und Schüler Europaaktivitäten des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung zu finden Die fortschreitende Globalisierung, in der Arbeitsplätze mehr und mehr inter- national definiert werden, führt zu neuen Qualifikationsanforderungen. Unter- nehmen benötigen zunehmend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Euro- paqualifikationen. Diesen Anforderungen versuchen wir in unterschiedlichen Bildungsgängen gerecht zu werden. Euregiokompetenz im Bildungsgang Industrie Als eines der Zentren in der Euregio Maas-Rhein (EMR) ist es uns ein besonde- res Anliegen, unsere Schülerinnen und Schüler mit dem niederländischen und belgischen Markt vertraut zu machen. Im Bildungsgang Industrie ist daher seit Jahren die Zusatzqualifikation Euregiokompetenz im Ausbildungsangebot fest verankert. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, Fremdsprachen, interkul- turelle Kompetenzen und branchenbezogene euregionale Fachkenntnisse zu erwerben. Integraler Bestandteil der Zusatzqualifikation ist ein Auslandsprak- tikum, das im französischsprachigen Teil Belgiens durchgeführt wird. Prakti- kumsunternehmen waren in den letzten Jahren vor allem Partnerunternehmen hiesiger Ausbildungsbetriebe. International Business im Bildungsgang Industrie Im Schuljahr 2015 wurde das Fundament einer neuen Kooperation zu gleich zwei Partnern gelegt: dem Lycée Pierre Bayle in Sedan (FR) und dem Institut Montserrat Roig in Terrassa (ES) bei Barcelona. Beide Schulen bieten eine inter- nationale Ausbildung nach dem Abitur an, die einen Auslandsaufenthalt erfor- dert. Bei einem ersten Besuch im November 2015 lernten unsere französischen Partner den kompetenzorientierten Unterricht im Bildungsgang Industrie ken- nen, knüpften Kontakte zu den Auszubildenden und sammelten erste Eindrü- cke vom alltäglichen Schulleben. Bei unserem Gegenbesuch im Dezember er- fuhren wir, wie unsere französischen Kolleginnen und Kollegen in der Section Commerce International vorgehen. Interessant war, dass unser gemeinsamer spanischer Partner als Gastlehrer unterstützend am Unterricht mitwirkte. In diesem Schuljahr wird eine gemeinsame mehrtägige Fortbildung in Frankreich durchgeführt.Unser Ziel ist es jedoch nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen zu intensivieren sondern Auszubildenden die Möglichkeit zu geben, Praktikumsplätze in Aachen, Sedan und Terrassa zu fin- den. Einen Anfang machte ein Schüler des Lycée Pierre Bayle von Mai bis Juli 2016 in einer großen Aachener Spedition. Die ersten französischen Unterneh- men warten bereits auf unsere Auszubildenden.
11 Bildungsgang Einzelhandel Gerade für unsere angehenden VerkäuferInnen und Einzelhandelskaufleute ist der Kontakt zu unseren niederländischen und belgischen Nachbarn Alltag. In- teressant ist für uns nicht nur die Überwindung der Sprachbarrieren und das Kennenlernen interkultureller Besonderheiten, sondern auch die Arbeitsweise unserer Nachbarn. Ab diesem Schuljahr werden wir bei unserem neuen Part- ner, dem Arcus College in Heerlen (NL), kennenlernen, wie die limburgischen Jugendlichen auf den Verkaufsalltag vorbereitet werden. Bildungsgang Recht: eTwinning-Qualitätssiegel Mehr als ein Jahr arbeiteten etwa 80 Berufschülerinnen und -schüler aus Zürich (CH), Gent (BE) und Aachen (DE) fächerübergreifend an dem eTwinning-Projekt „Forgive us our debts“ zusammen. Neben den ökonomischen und juristischen Aspekten der Privatinsolvenz wurden auch religiöse Aspekte berührt. So ergab sich eine enge Kooperation in den Fächern Religion, Allgemeine Wirtschaftsleh- re, Rechtskunde, Textverarbeitung und Rechnungswesen. Im April 2015 hatten unsere angehenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten die Möglichkeit, ihre Partner in Aachen persönlich kennenzulernen und mit ihnen in trinationa- len Gruppen an ihrem Projekt weiter zu arbeiten. Belohnt wurden unsere Auszu- bildenden mit dem eTwinning-Qualitätssiegel. Kontakt Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung Lothringerstraße 10 52062 Aachen Tel.: 02 41 / 4 74 60-0 Fax: 02 41 / 4 74 60-35 eMail: info@bwv-aachen.de www.bwv-aachen.de EU-Koordinatorinnen Andrea Berks & Natascha Wolter (eTwinning-Beauftragte)
12 Berufskolleg für Gestaltung und Technik, Aachen, StädteRegion Aachen Ausbildungsbetriebe und Auszu- bildende stehen einem Auslands- praktikum positiv gegenüber. So wurde diese Möglichkeit von Auszubildenden aus verschie- Europa zu Gast bei Freunden denen Fachbereichen begeistert angenommen Das Thema Europa hält das gesamte Berufskolleg für Gestaltung und Technik (BK GuT) seit einigen Jahren sehr aktiv in Bewegung. Mit großem Erfolg und immer größer werdender Erfahrung, ist es für eine immer größer werdende An- zahl an Schülerinnen und Schülern möglich eine gewisse Zeit ihrer Ausbildung im Ausland zu verbringen. Mit dem schuleigenen Projekt MobiCoach können die Schülerinnen und Schüler des BK GuT seit 2015 mit eigenen Mitteln bei dem Aufenthalt im Ausland gefördert werden. Auslandserfahrungen sammeln Im Februar 2016 waren zwei Medientechnologen mit Schwerpunkt Druck in Is- land. Dort konnten sie sehr tolle betriebliche und kulturelle Erfahrungen sam- meln. Im April 2016 waren fünf Schülerinnen und Schüler der Gestaltungstech- nischen Assistentinnen und Assistenten in Mailand (IT). Dort haben sie einen food-guide entwickelt und gestaltet. Dieser soll es zukünftigen Schülergruppen ermöglichen in Mailand gut und kostengünstig Essen zu gehen. Im Mai 2016 wa- ren 18 Schülerinnen und Schüler der Informationstechnischen Assistentinnen und Assistenten in Aalborg (DK) bei unserem dänischen Partner, wo sie einen dreiwöchigen Mikrocontroller-Kurs absolvierten. In Aalborg waren sie in einem Schulwohnheim untergebracht und erhielten durch unseren Partner auch ein reichhaltiges kulturelles Freizeitprogramm. Erfahrungen teilen – Partnerschaften bilden Ein solcher Austausch bringt allen Beteiligten neue Einsichten: die Möglich- keiten des kulturellen Austauschs und das Kennenlernen anderer Arbeitswei- sen und Methoden stehen dabei sicherlich im Vordergrund – aber auch das Sightseeing-Programm und das Kennenlernen von anderen Auszubildenden sind dabei wichtige Aspekte. Um schon erste Eindrücke zu gewinnen, wie so ein Austausch verlaufen kann, zeigten sich in den letzten Jahren auch immer mehr in der StädteRegion Aachen ansässige Ausbildungsbetriebe bereit, eige- ne Auszubildende zu entsenden und auch Schülerinnen und Schüler aus dem europäischen Ausland aufzunehmen. Das BK GuT steht hier als Partner zur Verfügung. Es versucht Plätze zu vermitteln und die Schülerinnen und Schü- ler zu begleiten. Im April 2016 besuchte uns jeweils eine Gruppe Lehrerinnen und Lehrer aus Italien und Dänemark, der Türkei und Island. Die italienische Gruppe kam nach Aachen (DE) im Rahmen des italienischen Projektes ICT- Challenges. Schwerpunkt des Treffens war der Einsatz digitaler Medien im Un- terricht. Im April 2016 bekamen wir Besuch von unseren dänischen Partnern aus Aalborg. Die Kolleginnen und Kollegen aus Dänemark sind ausschließlich für die Umsetzung europäischer und internationaler Austausche zuständig. Sie
13 brachten einen sehr großen Erfahrungsschatz mit in die gemeinsame Koopera- tion. Die Vorstellungen der eigenen Erfahrungen und die weiteren Besuche bei Aachener Berufskollegs und Betrieben boten hierbei jeweils ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Der Austausch mit den Partnern und das persönliche Kennenlernen stellt sich immer wieder als das Fundament für die weitere Zusammenarbeit heraus. Das Projekt eMovA, an dem wir in Zusammenarbeit mit der EU-GES der Be- zirksregierung Köln beteiligt sind, fördert die virtuelle Mobilität von Schülerin- nen und Schülern, die nicht die Möglichkeit haben, ins Ausland zu gehen. Sie können so mit Schülerinnen und Schülern aus dem Ausland über virtuelle Platt- formen im Rahmen des Unterrichts kommuniziern und so ihre interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen stärken. Außerdem unterstützt das Projekt die Vorbereitung und Durchführung von Auslandsaufenthalten, sowie die Vorstel- lung der eigenen Institution z.B. durch die Produktion eines Image-Videos. Die Projektpartner kommen aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Portugal. Sie bringen wertvolle Erfahrungswerte und Sichtweisen in das Projekt ein. Das Lernen in Europa sehen wir als Lernen für die Zukunft – sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Kolleginnen und Kollegen. Kontakt Berufskolleg für Gestaltung und Technik Neuköllner Straße 15 52068 Aachen Tel.: 02 41 / 9 58 81-0 Fax: 02 41 / 96 22 33 eMail: infogut@berufskolleg-aachen.de www.berufskolleg-aachen.de/bkgut EU-Koordinatoren Christiane Nehen, Christiane Schweres & Timo Vasta
14 Käthe-Kollwitz-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen Kochen verbindet angehende französische und deutsche Köche Ahoj Prag! Bonjour Rouen! Sagenhafter Schüleraustausch – ein Projekt Erasmus+ Unter diesem Motto arbeiteten im Laufe des Schuljahres 2015/16 Schülerin- nen und Schüler des Bildungsgangs Kinderpflege der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS)und der Partnerschule, einem Lyzeum für Pädagogik in Prag (CZ), mit Wer hat schon einmal den Teufel ge- den Sagen beider Städte. Das Projekt sieht verschiedene Phasen der Wahr- sehen? Wie sieht er denn aus? Worauf nehmung der Sagen Prags und Aachens, aber auch der pädagogischen Arbeit wartet der Teufel im Aachener Dom? mit diesen vor. In der ersten Projektphase verglichen die Schülerinnen und Und, worauf wartet der Teufel auf der Schüler die Sagenkulturen beider Städte. Wie der Titel des Projekts schon ver- Prager Karlsbrücke? Die Antwort ist rät, durchforsteten die Klassen beider Städte ihren eigenen Sagenschatz und einfach, finde all dies heraus mit … trafen schließlich eine Auswahl von geeigneten Sagen für das Projekt. Dabei standen die Sagen im Vordergrund, die an typischen Orten und in historischen Bauwerken der Städte Prag und Aachen spielen. Die Schülerinnen und Schü- lern adaptieren die Sagentexte für Vorschul- und Grundschulkinder. So ent- standen neue, moderne Sagentexte jeweils in Deutsch und Tschechisch sowie eine kurze Zusammenfassung in Englisch. In einer daran sich anschließenden Arbeitsphase erstellten die Schülerinnen und Schüler didaktische Arbeitsma- terialien, um mit den Sagen im Kindergarten und in Grundschulklassen der Kdoužněkdyvidělnějakéhočerta? Partnerstadt arbeiten zu können. Alle Arbeitsmaterialien wurden per Mailkon- Jakasitakovýčertvypadá? Na co takt ausgetauscht, bewertet und schließlich in einem Handbuch gesammelt. čeká v Cášskémchrámu? A na co v Im Verlaufe des Projektes kam dabei auch die Idee auf, all diese Materialien auf Prazena Karlověmostě? Odpověď einer Projekthomepage (www.praach.de) zugängig zu machen. Erste Ergebnis- je jednoduchá, najdiji v … se sind darauf zu sehen. Die Homepage soll nun im zweiten Projektjahr noch wachsen. Zu den Sagen wurden Audios in Deutsch, Tschechisch und Englisch aufgenommen, einzelne Sagen wurden auch in weiteren Sprachen, die durch die Nationalitäten der Schülerinnen und Schüler vertreten waren, aufgenom- men, insbesondere in Türkisch, aber auch in Schwedisch. Bei den Projekttref- fen vom 3.4. bis zum 9.4.2016 in Prag und vom 9.4.2016 bis zum 15.4.2016 in Aachen bildeten sich interkulturelle Arbeitsgruppen bzw. Arbeitstandems, die Who has ever seen the devil? And, die Kindergärten in beiden Städten besuchten, um die Sagen ihrer Stadt und how does the devil look like? What die didaktischen Arbeitsmaterialien mit Hilfe des muttersprachlichen Part- is the devil waiting for in the Aa- ners vorzustellen, auszuprobieren, schließlich gemeinsam zu bewerten und chen Cathedral? And, what is he zu verbessern. Gerade das Kindergartenpraktikum war für beide Seiten eine waiting for on the Prague Charles besondere Erfahrung, denn die Systeme sind so unterschiedlich in ihren päd- Bridge? The answer is easy, find agogischen Ansätzen, dass die Schülerinnen und Schüler genügend Stoff für out about all that with . . . Diskussionen hatten. Ängste, von den Kindergartenkindern nicht verstanden zu werden, da man ja die Landessprache nicht sprechen konnte, lösten sich schnell in Luft auf. Die Kindergartenkinder gingen sehr offen auf die Schüle- rinnen und Schüler zu, nahmen die Arbeitsmaterialien begeistert an, Verstän- digungsprobleme konnten schnell mit Mimik und Gestik gelöst werden. In der zweiten Projektphase im Schuljahr 2016/17 wählen die Schülergruppen der Partnerstädte jeweils eine Prager und Aachener Sage aus, um daraus ein ge- meinsames Theaterstück für Vorschul- und Grundschulkinder zu entwickeln.
15 Austausch-Programm für Azubis in Frankreich Den Satz „Darf ich mal kurz auf die Toilette?“ haben Lehrerinnen und Lehrer schon tausendmal gehört. Fragen Sie Ihre Lehrer doch einfach mal folgendes: „Darf ich mal kurz nach Frankreich?“ Nach Frankreich? Ja, ganz richtig, Frank- reich. Aber nicht mal kurz, sondern gut geplant und für ein paar Wochen. In Zu- sammenarbeit mit der Aachener IHK und dem beruflichen Bildungsinstitut Insti- tut des Formations en Alternance (IFA) Marcel Sauvage im französischen Rouen organisiert die Käthe-Kollwitz-Schule ein Austauschprogramm für angehende Köchinnen und Köche, Restaurant- und Hotelfachleute. Dabei arbeiten Sie rund zwei Wochen in einem französischen Gastbetrieb und lernen die IFA in Rouen mit ihrem theoretischen und praktischen Angebot kennen. Voraussetzung für dieses Projekt ist, dass Sie im zweiten oder dritten Lehrjahr sind, Ihr Heimat-Betrieb sein Einverständnis gibt und die schulischen Noten entsprechend sind. „Um Lernauf- enthalte im Ausland anbieten zu können, bedarf es eines guten und zuverlässigen Partners, den wir nun mit dem IFA gefunden haben“, wirbt Monika Büth-Niehr, Schulleiterin der KKS, für das Austauschprogramm. In den kommenden Wochen werden auch wieder Azubis aus Rouen an die KKS kommen. Dass alle Azubis in Frankreich bestens aufgehoben sind, davon haben sich Lehrerinnen und Lehrer, Aachener Ausbilderinnen und Ausbilder, und Vertreterinnen und -Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK) persönlich überzeugt. Mit typischen Spe- zialitäten wie Öcher Sauerbraten, in Cidre gebrühter Karlswurst und Hömmel än Eäd im Gepäck konnten Monika Büth-Niehr, Anne Schneider, Gabi Heinrichs und Carlo Kleiber auf der Fête du Ventre, dem alljährlich stattfindenden kulinarischen Höhepunkt in Rouen, kräftig punkten. „Es war ein echter Genuss“, fasste Gabi Heinrichs treffend zusammen. Also, liebe Azubis der Gastronomieabteilung, Sie wissen jetzt, was Sie fragen müssen. Ihre Fachlehrer stehen Ihnen für weitere In- formationen gerne zur Verfügung. Kontakt Käthe-Kollwitz-Schule, Berufskolleg der StädteRegion Aachen Bayernallee 6 52066 Aachen Telefon: +49-241-609450 Telefax: +49-241-604548 eMail: info@kks-aachen.de www.kks-aachen.de EU-Koordinatorin Birgit Werner
16 Mies-van-der-Rohe-Schule, Aachen, StädteRegion Aachen und Berufskolleg für Technik, Düren, Kreis Düren Von der Eifel zum Eiffelturm – Berufsausbildung im Schatten des Eiffelturms und die Krönung der Gruppenpraktika mit Unterstützung des Ausbildung – Praktika in den Deutsch-Französischen Sekretariates historischen Krönungsstätten Aachen und Reims Das Berufskolleg für Technik Düren (BKT) und die Mies-van-der-Rohe-Schule Aa- chen (MvdR) ermöglichen Auszubildenden in den Bildungsgängen Elektroniker/-in für Betriebstechnik, Systemelektroniker/-in (Berufskolleg für Technik/BKT) sowie KFZ-Mechatroniker/-in und Produktdesigner/-in (Mies-van-der-Rohe-Schule/ MvdR) ab dem Kalenderjahr 2017 interessante Einblicke in die größtenteils schu- lisch organisierte Berufsausbildung an ihren neuen Partnerschulen in Paris (FR) dem Lycée Professionel Louis Armand und in Reims (FR), dem Lycée Saint-Jean- Baptiste de la Salle. Im Frühjahr 2017 kommen zunächst je acht Auszubildende aus Paris bzw. Reims nach Aachen und Düren. Nach einem einwöchigen Tandem-Sprachkurs mit ei- nem/einer deutschen Auszubildenden sowie der Erkundung der Region begleitet der/die französische Auszubildende anschließend den deutschen Partner zwei Wochen lang an dessen/deren Arbeitsplatz im Ausbildungsbetrieb und absolviert dort ein Praktikum. Im Herbst 2017 werden schließlich die deutschen Azubis für drei Wochen nach Frankreich fahren und sehen dabei ihre Tandempartner in Paris bzw. Reims wie- der. Auch dort werden alle in der ersten Woche wieder ihre Sprachkenntnisse er- weitern bevor sie anschließend den Ausbildungsalltag der französischen Schüle- rinnen und Schüler während ihres beruflichen Praktikums kennenlernen. Die Auszubildenden werden während des Austausches in einer Jugendherberge untergebracht und über den gesamten Zeitraum von Lehrerinnen und Lehrern oder Ausbilderinnen und Ausbildern begleitet. Finanziert und sprachlich begleitet wird der Austausch über das Deutsch-Franzö- sische Sekretariat, das die Fahrtkosten, die Kosten für den Sprachkurs und Un- terbringung vor Ort übernimmt. Für die Auszubildenden wird der Austausch eine Herausforderung, insbesondere auf sprachlicher Ebene, aber mit Sicherheit eine große Bereicherung sein, denn + sie erweitern Ihren Horizont, lernen ein neues Land, neue Menschen und deren Tradition und Arbeitswelt kennen, + sie haben den Schritt ins Ausland gewagt und bringen den Blick über den Tellerrand mit und + sie lernen, sich in einer neuen Situation behaupten zu können. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Auszubildenden und deren Betrieben auf diese neuen Erfahrungen!
17 Kontakt Berufskolleg für Technik Düren Nideggener Str. 43 52349 Düren Telefon: +49 (0)2421 9540-0 Telefax: +49 (0)2421 58139 eMail: bk-technik-dn@t-online.de www.bkt-dueren.de EU-Koordinator Stephan Nießen Kontakt Mies-van-der-Rohe-Schule, Berufskolleg für Technik in der StädteRegion Aachen Neuköllner Str. 17 52068 Aachen Tel.: 02 41 / 16 08-0 Fax: 02 41 / 16 08-222 eMail: sekretariat@mies-van-der-rohe-schule.de www.mies-van-der-rohe-schule.de EU-Koordinator Martin Weins
18 Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg, Aachen, StädteRegion Aachen Das Paul-Julius-Reuter-Berufs- kolleg beteiligt sich an zahlreichen europäischen Projekten. Auch Mi- Grenzenloses Lernen nisterin Löhrmann fand den Weg nach Aachen zu einer Projektpräsentation Das Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg (PJR BK) befindet sich im Herzen Aachens direkt am Dreiländereck mit Belgien und den Niederlanden in der Euregio Maas- Rhein (EMR). Aachen ist die Stadt, die man mit dem Internationalen Karlspreis für die Einheit Europas verbindet. So ist es unser Ziel, junge Menschen für die Herausforderungen des euregionalen und internationalen Lebens- und Arbeits- raums auszustatten. Bestens gerüstet Hierzu bieten wir neben dem obligatorischen Englischunterricht noch weiteren Fremdsprachenunterricht in Niederländisch, Spanisch, Türkisch und bei Bedarf auch Russisch an, der von Muttersprachlern erteilt wird. Darüber hinaus ver- suchen wir Schülerinnen und Schüler von den Vorteilen zu überzeugen, die ein Aufenthalt im (EU-)Ausland mit sich bringt. Durch das Erasmus+-Förderpro- gramm kann die Mobilität der Lernenden in Form eines zwei- bis achtwöchigen Praktikums auch finanziell gestemmt werden. In den vergangenen Jahren wa- ren Schülerinnen und Schüler in Portugal, Spanien, Malta, Türkei, Rumänien, Frankreich, Großbritannien, Finnland,… Die meisten leisten ihr Praktikum allerdings in der Euregio Maas-Rhein ab und werden hierfür belohnt, indem ihnen ein Euregiokompetenz-Zertifikat ausge- stellt wird. Weitere Zertifizierungen an unserem Berufskolleg erfolgen in Form des Kultusministerkonferenz (KMK)-Fremdsprachenzertifikats zur Zertifizie- rung von Fremdsprachkenntnissen in der beruflichen Bildung. Das KMK-Zertifi- kat wird auf verschiedenen Niveaustufen in Englisch, Französisch, Spanisch und Niederländisch sowohl in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung als auch für Tourismuskaufleute und für Medizinische und Zahnmedizinische Fachange- stellte angeboten (letztere nur in Englisch). Austausch und Projekte grenzenlos Seit Dezember 2013 sind wir Europaschule. Eine Auszeichnung, die mit der Ge- nehmigung eines Antrags unserer Schule für ein zweijähriges multilaterales Comenius-Projekt mit dem Arbeitstitel Europa erleben – Interkulturelle Kompe- tenz als Potential in verschiedenen Bildungssystemen zustande kam. Schulen aus Polen, Finnland und der Türkei beteiligten sich. Es verbinden uns darüber hinaus Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen in Hasselt, Genk, Overpelt, Oostende und Lüttich (BE), in Kouvola und Luksia
19 (FI), in Maastricht, Kerkrade, Hoensbroek und Amersfoort (NL), in Sibiu (RO), in Istanbul (TR) und in Metz (FR). Zusammen mit einigen dieser Einrichtungen nahmen wir an grenzüberschreitenden Wettbewerben teil. So empfingen wir den Helmut-A.-Crous-Geschichtspreis der Region Aachen für einen Dokumen- tarfilm. Anlässlich des 100 Jahre zurückliegenden Ausbruchs des Ersten Welt- krieges hat das PJR BK einen Film zusammen mit der Partnerschule aus Has- selt an Schauplätzen des Ersten Weltkrieges in Belgien, den Niederlanden und Deutschland gedreht. In der Europawoche präsentierten wir unseren neunten euregionalen Film „Weg aus der Hölle“, der die Erinnerungskultur (Erinnerung an den Ersten Weltkrieg) mit Willkommenskultur zu verknüpfen versucht. An der Premierenfeier konnten wir Frau Ministerin Löhrmann begrüßen. Für die Teilnahme an der Europawoche 2016, bei der u.a. das Europäische Jugendpar- lament (EYP) tagte, wurden wir prämiert. Eine Fotoaktion wurde organisiert, bei der einzelne Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen ver- suchten, den Satz „Sagen Sie jetzt nichts“ bildlich „einzufangen“. Detaillierte Informationen zu den aktuellsten Aktivitäten können auf der Inter- netseite unseres Berufskollegs eingesehen werden: www..pjr-bk.de Kontakt Paul-Julius-Reuter-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der StädteRegion Aachen Beeckstraße 23 - 25 52062 Aachen Tel:. 02 41 / 47 46 20 Fax: 02 41 / 4 08 06 eMail: kontakt@pjr-bk.de www.pjr-bk.de EU-Koordinatorin Griet Cordemans
20 Berufskolleg Alsdorf, Alsdorf, StädteRegion Aachen Grenzen überschreiten — Neues wagen — Horizonte erweitern Die Delegation des Berufskollegs Alsdorf bei Turkish Airlines am Atatürk Flughafen in Istanbul Grenzüberschreitende Erfahrungen erweitern individuelle Horizonte. Insbeson- Schüler des Berufskollegs Alsdorf dere in einem anderen Land, den beruflichen und außerberuflichen Alltag mit bei Wartungsarbeiten allen Anforderungen zu bewältigen, fördert die Entwicklung neuer Handlungs- möglichkeiten und stärkt das Selbstbewusstsein. Um dies jungen Menschen in ihrer Ausbildung zu ermöglichen, nimmt das Berufskolleg Alsdorf seit 2014 am Programm Erasmus+ der Europäischen Union (EU) teil. Mit Partnern aus Finnland, Spanien und der Türkei erfahren wir immer wieder, welche horizonter- weiternden Impulse Auszubildende innerhalb vierwöchiger Berufspraktika im Ausland für ihre Entwicklung erhalten können. Spanien Zwei unserer Partnerschulen befinden sich auf Gran Canaria und Teneriffa. Sie haben unseren Schülerinnen und Schülern Praktika in verschiedenen berufli- chen Fachbereichen vermittelt und vor Ort mit großem Engagement betreut. Fünf Schüler aus dem IT-Bereich arbeiteten in unterschiedlichen öffentlichen Institutionen und privaten Firmen. Zwei Schülerinnen aus dem Gesundheits- wesen erhielten fachliche Einblicke in einem internationalen Krankenhaus. Zur Überwindung sprachlicher Schwierigkeiten wurden Tandem-Aktivitäten initi- iert, in denen Deutsch lernende Spanierinnen und Spanier und unsere Schüle- rinnen und Schüler zusammengeführt wurden, um sich gegenseitig erfolgreich beim Sprachelernen zu unterstützen. Finnland Drei Auszubildende aus dem IT-Bereich absolvierten Praktika in Firmen in Hel- sinki, während insgesamt sieben Schülerinnen und Schüler aus den Bereichen Gesundheitswesen und Umwelttechnik in Firmen nach Kouvola vermittelt wur- den. Ebenfalls in Kouvola konnten unsere Partner, sieben unserer Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich Fluggerätetechnik Einblicke in die Helikopter- technik bieten. Türkei Am Kemal-Atatürk-Airport in Istanbul konnten vier unserer Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich der Luftfahrttechnik ein Praktikum bei Turkish Technic in der Wartung großer Verkehrsflugmaschinen von Turkish Airlines ableisten. Mit Hilfe eines neuen Partners in Manisa konnten zwei Schüler ihr Praktikum in einem Hotel absolvieren.
21 Erfahrungen und Ausblick Der erfolgreiche Ablauf eines Berufspraktikums im Ausland fordert von allen Beteiligten großes Engagement. Jedoch zeigen die Erfahrungen, dass sich die- ser Aufwand in vielerlei Hinsicht auszahlt. Die Praktika sind fachlich sehr positiv zu bewerten, und wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen der Part- ner, dass unsere Schülerinnen und Schüler über sehr gute Kenntnisse verfügen; eine wichtige Voraussetzung, um sich auch über die Grenzen hinweg beruflich bewegen zu können. Alle Teilnehmenden berichten durchweg positiv, dass sie insbesondere auch die sozialen und sprachlichen Herausforderungen der Prak- tika als besonders gewinnbringend für ihre persönliche Entwicklung betrachten. Auch manche neue Kontakte werden bis heute gepflegt. Wir sehen uns daher darin bestärkt und ermutigt, unsere Aktivitäten zur Internationalisierung der beruflichen Bildung am Berufskolleg Alsdorf weiter auszubauen. Wir wollen un- sere Schülerinnen und Schüler darin gerne unterstützen. Kontakt Berufskolleg Alsdorf der StädteRegion Aachen Heidweg 52477 Alsdorf Tel.: 0 24 04 / 5 79-10 Fax: 0 24 06 / 5 79-155 eMail: info@bk-alsdorf.de www. bk-alsdorf.de EU-Koordinator Detlef Hansmann
22 Europaschule Berufskolleg Herzogenrath, Herzogenrath, StädteRegion Aachen Von Herzogenrath nach Europa Auszubildende beim Praktikum in Schon die Lage des Berufskollegs Herzogenrath (BKHG) direkt an der nieder- Lüttich (BE). Hier werden vor allem ländischen Grenze und mitten in der Euregio Maas-Rhein bedingt langjährige die Menschen und das Arbeits- enge Kontakte mit den euregionalen Nachbarn und bringt Europa nicht nur ins umfeld auf der anderen Seite der Schulprofil sondern auch ins Schulleben. Mit unseren Partnerschulen in den Grenzen kennengelernt Niederlanden und Belgien – dem Arcus College in Heerlen (NL), dem ROC Lee- uwenborgh in Maastricht (NL) und dem ZAWM in Eupen (BL) arbeiten wir in den Bildungsgängen der Berufsschule eng zusammen. Hier gibt es regelmäßig Projekte, in denen die Auszubildenden gemeinsam an bestimmten Themen ar- beiten. So wird z. B. ein Kurs für Dekoration in Eupen angeboten, an dem auch interessierte Auszubildende aus dem Einzelhandel teilnehmen. Das Berufskol- leg Herzogenrath ist zudem schon seit vielen Jahren im Rahmen von verschie- denen Projekten mit dem Ziel der Angleichung der Bildungssysteme in der Eu- regio aktiv beteiligt. Aber wir sind nicht nur in der Euregio aktiv! Wir bereiten unsere Schülerinnen und Schüler auf den europäischen Arbeitsmarkt vor. Dazu bieten wir verschie- dene Zertifikate und Zusatzqualifikationen an: + Euregiokompetenz-Zertifikat + ECDL-Führerschein + TÖMER-Sprachzertifikat + KMK-Sprachzertifikat für Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch auf verschiedenen Niveaustufen Praktische Erfahrungen im Berufsalltag europäischer Länder machen jährlich ca. 40 Schülerinnen und Schüler aus der Höheren Berufsfachschule im Rah- men der Euregiokompetenz Praktika in den Niederlanden und Belgien. Vor- nehmlich aus den Bildungsgängen der Berufsschule absolvieren interessierte Auszubildende Praktika in Irland und Großbritannien. Mit unseren Partnerschulen in Paris (FR), Srem (PL), Antwerpen (BL) und Mag- deburg (DE) finden regelmäßig Austausche statt, bei denen gemeinsam an ver- schiedenen Themen gearbeitet wird. So ist beispielsweise bei der Partnerschaft mit der Berufsschule in Srem (PL) das Thema „Gegen das Vergessen“. Hier wird die gemeinsame Geschichte von Deutschland und Polen u.a. bei einem Besuch in Auschwitz (PL) aufgearbeitet. Mit all diesen Aktivitäten wollen wir erreichen, dass unsere Schülerinnen und Schüler zu toleranten Europa-Bürgern werden.
23 Europa in Herzogenrath: Aber Europa kann man nicht nur erarbeiten! Jährlich findet an unserem Berufskolleg ein Fußballturnier unter Beteiligung von Mannschaften unserer Partnerschulen statt. Hier kommt uns unsere zen- trale Lage sehr entgegen, da die Anfahrt nicht zu weit ist. Für die Schülerinnen und Schüler ist diese Turnier immer sehr bereichernd. In einer sportlichen Um- gebung kann man sehr schnell Kontakt untereinander schließen und sich so ungezwungen kennen lernen. Die gastgebenden Schüler des BK Herzogenrath organisieren das Turnier und sorgen mit internationalen Leckereien für das leib- liche Wohl der Spieler und der Zuschauer. Schön, wenn Europa mal zu Besuch kommt! Kontakt Berufskolleg Herzogenrath der StädteRegion Aachen Wirtschaft und Verwaltung Bardenberger Straße 72 52134 Herzogenrath Tel.: 0 24 06 / 9 99-10 Fax: 0 24 06 / 9 99-110 eMail: berufskolleg@bk-herzogenrath.de www.bk-herzogenrath.de EU-Koordinatorin Christa Slooten
24 Berufskolleg Simmerath/Stolberg, Simmerath, StädteRegion Aachen Sowohl die Mobilität von Lernenden, als auch von Lehrenden wird durch europäische Training and travelling! Wir gehen weiter… Programme im Berufskolleg Sim- merath/Stolberg stark gefördert Das Berufskolleg Simmerath/Stolberg der StädteRegion Aachen in der Euregio Maas-Rhein ist eine kaufmännische, gewerblich-technische, naturwissenschaftli- che und sozialpädagogische Bündelschule mit 2500 Schülerinnen und Schülern und Studierenden. Seit Mai 2012 ist es als Europaschule in NRW zertifiziert. Als Europaschule fördern wir interkulturelle Lernprozesse, die es ermöglichen, in der Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen Verständnis und Toleranz zu ent- wickeln. Daher können Schülerinnen und Schüler und Studierende verschiedene Bildungsgänge mit europäischer bzw. internationaler Dimension absolvieren, z.B. + in der Europaklasse der Fachschule für Sozialpädagogik, + in der Profilklasse International Business der zweijährigen höheren Handelsschule mit Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung, + in der Berufsschule der Tischlerinnen und Tischler, Zimmerinnen und Zimmerer mit der Zusatzqualifikation Europaassistenz im Handwerk, + in der höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen, + im beruflichen Gymnasium für Gesundheit, + in der Fachschule für Wirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Logistik, + in den Bildungsgängen der Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker, Berufskraftfahrerinnen und -fahrer, + in internationalen Förderklassen für Flüchtlinge und junge Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten in aller Welt. Im Rahmen dieser Bildungsgänge können sie verschiedene international aner- kannte Sprachzertifikate erwerben, z. B. Zusatzqualifikation Englisch für kauf- männische Auszubildende, Diplôme d‘études de langue française (DELF scolaire und DELF option professionnelle). Bilingualer Unterricht, interkulturelles Trai- ning, spezifische Länderkunde zur Vorbereitung auf Lernaufenthalte im Aus- land, Austausch zwischen Schülergruppen und gegenseitige Besuche unter den Lehrenden zum Kennenlernen anderer (Aus-)Bildungsstrukturen in Europa sind feste Bestandteile unseres internationalen Schulprofils. Außerdem haben Schü- lerinnen und Schüler, Studierende und Lehrende schon seit 2005 die Möglich- keit, über den Tellerrand zu schauen und an europäischen Förderprogrammen teilzunehmen. Zum Beispiel können sie im Rahmen des Programms Erasmus+ ein Auslandspraktikum absolvieren. Während unseres aktuell durchgeführten Projekts „Training in Motion“ erkunden unsere Auszubildenden, Schülerinnen, Schüler und Studierende ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer unseres Berufs- kollegs den Lernraum Europa. Ziel unserer europäischen und internationalen Projektarbeit ist es, die Mobilität von Lernenden und Lehrenden zu fördern und die Qualität von Ausbildung durch Erweiterung unseres Lernraums zu steigern.
25 Im Jahre 2015 wurde unser Berufskolleg im Rahmen der von der Bezirksregie- rung Köln durchgeführten Aktion 10%-Strategie als eine der ersten Schulen mit den meisten Mobilitäten im Regierungsbezirk Köln ausgezeichnet. Als Anerken- nung für unsere langjährige Organisation und Durchführung von Lernaufenthal- ten in Europa erhielten wir im September 2016 von der Nationalen Agentur für Europa die Mobilitätscharta für die Berufsbildung. Diese Auszeichnung ist für uns ein Ansporn zur Weiterentwicklung unserer Internationalisierung. Da die Schule Partnerschaften mit Berufskollegs in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, den Niederlanden und anderen Ländern unterhält, besteht ein reger Austausch zwischen Schülergruppen und Lehrerkollegien der je- weiligen Partnerschule. Im letzten Schuljahr haben wir Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende und Schulleiterinnen und Schulleiter von unseren Partnerschu- len in Spanien, Frankreich, der Türkei und Großbritannien empfangen und ihnen Einblick in unsere regionalen (Aus-)Bildungsstrukturen gegeben. Bei Gegenbesu- chen mit unseren Schülerinnen, Schülern und Lehrenden haben wir Lebensalltag, Formen beruflicher Bildung und Praktikumsmöglichkeiten im Partnerland erkun- det sowie weitere Formen der Zusammenarbeit geplant. Regelmäßig betreuen wir Auszubildende aus dem Bereich Holzbau von unseren französischen Partner- schulen, dem Lycée Mansart in La Varenne bei Paris (FR) und dem Lycée Yser in Reims (FR), während ihres Praktikums im Aachener Raum. Unsere Europaschule hat sich zum Ziel gesetzt, alle am Schulleben Beteiligten zu ermutigen, offen und neugierig Grenzen zu überschreiten, andere Strukturen kennenzulernen, einmal den gewohnten Standpunkt und Lernort zu wechseln und durch mehr Mobilität Kompetenzen zu erwerben, die einen befähigen, sich in einer schnell wandelnden Umgebung besser zurecht zu finden. Verständnis, Wertschätzung und Toleranz schaffen wir aber nicht, indem wir in der Schule darüber reden, sondern durch Begegnungen und Austausch. Die am Berufskolleg Simmerath/Stolberg vorge- fundene gelebte Internationalität wird daher als Chance gesehen, auf das Leben in einer multikulturellen und globalisierten Gesellschaft vorzubereiten. Kurz: Beim Lernen und Lehren immer offen für das Andere zu bleiben und Europa zu leben. Kontakt Berufskolleg Simmerath/Stolberg der StädteRegion Aachen Am Obersteinfeld 8 52222 Stolberg Tel.: 0 24 02 / 95 12-0 Fax: 0 24 02 / 95 12-95 eMail: bk-simmerath@bk-simmerath-stolberg.de www.bksimmerathstolberg.de EU-Koordinatoren Birgitta Hillemacher & Rolf Oebel
26 Heinrich-Hertz-Europakolleg, Bonn Deutsch-Französische Freund- schaft auf dem Wagen des Europa – Heinrich-Hertz-Europakollegs beim Ein Schwerpunkt unseres Schulprofils Rosenmontagszug in Bonn Mit Einsatz einer professionellen Filmkamera dokumentieren deutsche Schüler die Eröffnung des CLICK-Gebäudes, eines Als Europaschule ist uns die Arbeit mit europäischen Partnern ein wichtiges internationalen Innovations- und Anliegen. Die Vertiefung europäischer Inhalte und Offenheit für andere Länder, Businesscenters, im Zentrum von Sprachen und Kulturen werden durch verschiedene Angebote am Heinrich- King‘s Lynn, Norfolk Hertz-Europakolleg (HHEK) gefördert. So bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler auf das Leben im vereinten Europa vor. Dieses Engagement zeigt sich in Leitzielen, deren Umsetzung zum festen Bestandteil des Schullebens geworden ist: + Auszubildende erhalten durch Auslandspraktika einen Einblick in die Arbeits- und Lebenswelt im europäischen Ausland. + Der direkte Kontakt und die Zusammenarbeit mit anderen Schulen in Europa wird durch gemeinsame Projekte von Lernenden und Lehrenden der beteiligten Schulen nachhaltig verfolgt. + Die Förderung des europäischen Gedankens wird durch den regelmäßigen Einsatz von Fremdsprachenassistenten und die Vertiefung europäischer Inhalte im Unterricht in die tägliche Arbeit aufgenommen. + Die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler wird durch bilingualen Unterricht, zusätzliche Sprachzertifikate und ein erweitertes Fremdspra- chenangebot gefördert. + Die Zusatzqualifikation Europaassistenz im Handwerk zeigt Auszubil- denden berufliche Perspektiven im Ausland auf. Typisch britisch? Typisch deutsch? – Europäische Identitäten in einem Filmprojekt Seit 2008 besteht eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserer britischen Partnerschule, dem College of West Anglia in King’s Lynn (UK). Auch im Schul- jahr 2016/17 arbeiten Schülerinnen und Schüler aus den Abteilungen Gestal- tung wieder in einem Projekt zusammen. Diesmal erforschen sie mit filmischen Mitteln eigene und fremde Europäische Identitäten. Eine Gruppe von 14 ge- staltungstechnischen Assistentinnen und Assistenten macht sich auf die Rei- se nach King‘s Lynn, wo sie mit den englischen Schülerinnen und Schülern an Drehbuch, filmischer Umsetzung und professioneller Fertigstellung arbeiten. Ihre in Bonn (DE) bleibenden Mitschülerinnen und Mitschüler sind ebenfalls in alle Projektphasen involviert. Am Ende der interkulturellen Zusammenarbeit wird ein aktueller Kurzfilm zu sehen sein, der vielfältige Perspektiven junger Menschen in Europa auf die Leinwand bringt.
27 Kabel und Kamelle Nicht schlecht gestaunt haben die zwölf Elektroniker-Auszubildenden aus Paris (FR) bei ihrem ersten Besuch im Rheinland. Bevor das Praktikum in den Ausbil- dungsbetrieben ihrer Tandempartner vom Heinrich-Hertz-Europakolleg begann, stand erstmal Karneval auf dem Programm. Zusammen mit ihren deutschen Gastgebern feierten die französischen Gäste und lernten den Straßenkarneval in allen Facetten kennen – bis hin zur Teilnahme am Rosenmontagszug in Bonn. Vom Wagen des HHEK wurden fröhlich Kamelle geworfen – ein unvergessliches Erlebnis für alle. Ab Veilchendienstag stand dann das Arbeiten im Betrieb im Vor- dergrund. Interessiert und motiviert lernten die angehenden Elektronikerinnen und Elektroniker die Abläufe und die Berufsausbildung in Deutschland kennen und genossen die freundliche Aufnahme unserer Ausbildungsbetriebe. Beim Gegenbesuch in Paris konnten auch die deutschen Azubis Arbeit und Kul- tur verbinden und wertvolle Erfahrungen sammeln. Der Kontakt mit dem Lycée Louis Armand soll mit Hilfe der Unterstützung vom Deutsch-Französischen Se- kretariat auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Kontakt Heinrich-Hertz-Europakolleg der Bundesstadt Bonn Berufskolleg mit beruflichem Gymnasium Herseler Straße 1 53117 Bonn Tel.: 02 28 / 77 - 70 00 Fax: 02 28 / 77 - 70 10 eMail: verwaltung@hhek.bonn.de www.hhek.bonn.de EU-Koordinatorinnen Nicola Becker & Stefanie Haarkamp
28 Ludwig-Erhard-Berufskolleg, Bonn Mobil in Europa Unterwegs in Europa: Schülerinnen auf den Spuren des Sherryweines in Jerez de la Frontera und bei ihren Praktika in Antalya Durch die Projekte Mobilities A und B aus der Antragsrunde 2012 hat das Lud- wig-Erhard-Berufskolleg (LEB) wertvolle Erfahrungen im Bereich Auslandsmo- bilitäten gemacht. Durch die durchweg positiven Rückmeldungen unserer Aus- zubildenden war es deshalb für uns keine Frage, auch im Rahmen des neuen Programms Erasmus+ einen neuen Antrag für die Antragsrunde 2015/17 zu stellen. Das Projekt soll Auszubildenden von vier unserer sieben Ausbildungs- bereiche die Chance geben, ihre internationalen Kompetenzen zu erweitern. Die mit vierzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern größte Auszubildendengruppe soll wieder drei Wochen zu einem türkischen Partner geschickt werden, der sich in den vergangenen Projekten bewährt hat. Es handelt sich um medzinische bzw. zahnmedizinische Fachangestellte, die an ein großes Krankenhaus in Antalya (TR) gehen. Die besondere Herausforderung liegt hier darin, sich in einem völlig anderen Gesundheitssystem und unter besonderen sprachlichen Bedingungen zu bewähren. Aus den Ausbildungsbereichen Kaufmann/frau für Büromanagement und Ver- waltungsfachangestellte schicken wir jeweils fünf ausgewählte Auszubildende nach Brighton (UK), um dort in regionalen Unternehmen eingesetzt zu werden. Wir erwarten, dass sie sich dort einem neuen kulturellen Umfeld anpassen und ihre Sprachkenntnisse erweitern. Darüber hinaus fördern wir durch unser Projekt EU-Mobilitäten im Bildungs- gang kaufmännische Assistenten (m/w) für Fremdsprachen. In diesem zwei- jährigen schulischen Ausbildungsgang für Abiturientinnen und Abiturienten ist ein zweimonatiges kaufmännisches Betriebspraktikum ein obligatorischer Bestandteil der qualifizierten Ausbildung nach Landesrecht. Seit 2011 leisten die Auszubildenden dieses Bildungsganges das Praktikum im Rahmen der EU- Projekte Leonardo-da-Vinci und Erasmus+. Sie vertiefen ihre allgemeinen und fachsprachlichen Fremdsprachenkenntnisse in international ausgerichteten Betrieben unterschiedlicher Branchen. Bei ihrer selbstständigen Bewerbung können die Auszubildenden auf einen Pool von Part- nereinrichtungen zurückgreifen, der sich in den letzten Jahren sowohl bezüglich der Zielländer als auch der vertretenen Branchen kontinuierlich erweitert hat. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Frankreich, Belgien, Spanien, Malta, Irland und Großbritannien. Als zuverlässiger Partner hat sich z.B. das Unterneh- men Caballeros in Jerez de la Frontera (ES) erwiesen. Dort führen die Prakti- kantinnen und Praktikanten in- und ausländische Besuchergruppen durch die Bodega LUSTAU, erklären in drei Sprachen die Firmengeschichte und den Pro- duktionsprozess des Sherryweines.
29 Kontakt Ludwig-Erhard-Berufskolleg Bonn Kaufmännische Schule der Stadt Bonn Kölnstr. 235 53117 Bonn Tel: 02 28 7 77-050 Fax: 02 28 7 77-054 eMail: leb.bonn@schulen-bonn.de www.leb-bonn.de EU-Koordinatorinnen Antje Schulze Wischeler-Heep & Iris Grewe-Falke
30 Robert-Wetzlar-Berufskolleg, Bonn Euro-Catering: RWB goes Europe Ergebnisse zum Ansehen, Anfassen und Schmecken Das Robert-Wetzlar-Berufskolleg (RWB) der Stadt Bonn nimmt seit 2003 aktiv an unterschiedlichen Austauschaktivitäten innerhalb Europas teil. Wir befür- worten und unterstützen engagiert die aktuelle Initiative des Bundestages und der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln, bis 2020 mindestens 10% der Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Seit 2010 konn- ten wir die Zahl der Auslandsmobilitäten an unserer Schule bereits verdoppeln. Leonardo-Mobilitätsprogramm für Erzieherinnen und Erzieher mit allgemeiner Hochschulreife Die Schülerinnen arbeiten in einer englischen Kita mit und informieren sich über die dortigen Arbeitsbedingungen. Es erfolgt ein Besuch der Fachlehrerin vor Ort, bei dem ein Angebot für eine Kindergruppe ausgearbeitet und praktisch umge- setzt wird. Der Verlaufsplan wird in Englisch in Absprache mit der dortigen Pra- xisanleiterin erstellt. Nach dem Angebot erfolgt eine schriftliche Reflexion. Die Praxisstellen wurden vorab über die gewünschten Lerninhalte des Praktikums in- formiert. Die Praktikanten/-innen fertigen eine ausführliche Praxismappe an, die Grundlage für die Benotung des Praktikums ist. Die Anerkennung dieser Leistung erfolgt gleichwertig zu dem in Deutschland absolvierten Praktikum. Seit 2012 können erstmals Erzieherinnen und Erzieher einen Teil ihres Anerkennungsjahres (sechs Monate) im europäischen Ausland absolvieren. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren von ihren Erfahrungen im Ausland begeistert. Neben per- sönlichen Erfahrungen standen auch die beruflichen Erfolgserlebnisse und der Austausch mit den Kollegen zu fachlichen Inhalten im Vordergrund. Die Ausland- serfahrungen bieten wichtige Impulse für den weiteren Praxiseinsatz in Deutsch- land. Auszubildende im Hotel- und Gaststättengewerbe Seit 2006 absolvieren Azubis im Hotel- und Gaststättengewerbe Praktika und Besuche im europäischen Ausland. Sie werden durch unterschiedliche Pro- gramme gefördert: Erasmus+, Deutsch-Französisches Sekretariat (DFS), Saar- brücken, und das Deutsch-Französische Jugendwerk (OFAJ/DFJW), Berlin. Sie arbeiten als Praktikantinnen und Praktikanten z. B. drei Wochen an unserem Partnercollege in Bournemouth (UK) im Restaurant Escoffier oder den diver- sen Küchen mit und nehmen auch am dortigen Fachunterricht teil. Mit Unterstützung und finanzieller Förderung des DFS planen wir derzeit den siebten Tandemaustausch mit unserer französischen Partnerschule, dem Lycée International Hôtelier Lille (L.I.H.L). Jeweils zwölf Azubis aus Deutschland und
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