FLÄCHEN VERBRAUCH UND LANDSCHAFTSZERSCHNEIDUNG - Materialien für Bildung und Information
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
IMPRESSUM Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Referat Öffentlichkeitsarbeit · 11055 Berlin E-Mail: service@bmu.bund.de · Internet: www.bmu.de Text: Peter Wiedemann, Sabine Preußer Redaktion: Dr. Korinna Schack, Achim Schreier, Referat ZG II 1 (BMU) Frank J. Richter, Zeitbild Verlag und Agentur für Kommunikation GmbH Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Gerhard de Haan, Freie Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Uwe Taeger (BMU) Gestaltung: Zeitbild Verlag und Agentur für Kommunikation GmbH, Berlin Druck: BMU Druckerei Abbildungen: Zeitbild / Oedekoven Stand: April 2008 2. Auflage: 500 Exemplare
BILDUNGSMATERIALIEN DES BMU Unter dem Motto „An Umwelt- und Naturschutzthemen technische und naturwissen- schaftliche Problemlösungskompetenz erwerben“ gibt das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Zeitbild Verlag und dem Arbeitsbereich Erziehungswissenschaft- liche Zukunftsforschung an der FU Berlin Bildungsmaterialien zu umweltpoliti- schen Schwerpunkten wie Erneuerbare Energien, Klimaschutz und Klimapolitik, Umwelt und Gesundheit, Biodiversität, Wasser im 21. Jahrhundert, Atomausstieg etc. heraus. Dabei wird auf den neuesten Erkenntnissen aus der Bildungsforschung und dem Modellprogramm zur Bildung für nachhaltige Entwicklung aufgebaut. E-Mail: bildungsservice@bmu.bund.de Kostenloser Download der Materialien unter www.bmu.de/bildungsservice
FLÄCHENVERBRAUCH UND LANDSCHAFTSZERSCHNEIDUNG Materialien für Bildung und Information Inhalt MACH MAL PLATZ 3 Flächenverbrauch und MACH MAL Landschaftszerschneidung PLATZ! FLÄCHENVERBRAUCH UND LANDSCHAFTSZERSCHNEIDUNG • Ich brauch mehr Platz • Immer mehr • Warum wird immer mehr Fläche bebaut? • Wozu brauche ich Fläche? • Mehr Wert für die Fläche • Was plant meine Gemeinde? 3 3 • Infoblätter DER KOMPETENZCHECK 19 DER KOMPETENZ- Sind Ihre Schülerinnen und CHECK Fit für Pisa? Schüler fit für Pisa? • Aufgabenstellungen • Lernen/Kompetenzcheck • Lösungen HANDREICHUNG FÜR 29 HANDREICHUNG FÜR LEHRKRÄFTE LEHRKRÄFTE • Verlaufsvorschläge • Lösungen und Hinweise • Konzept Gestaltungskompetenz • Anbindung an Lehrpläne und Bildungsstandards • Lernziele
ICH BRAUCH MEHR PLATZ Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 1 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit „Mein Gott, ich habe einfach nicht genug Platz in meiner Bude.“ Manuel sitzt mit seinem besten Freund Felix in seinem Zimmer und schaut sich verzweifelt um. Die Jungs überlegen, wo sie Manuels neuen Computertisch hinstellen könnten. „Du hast einfach zu viel Zeug“, meint Felix, „trenn dich von ein paar Sachen. Schaff doch wenigstens mal so viel Platz, dass man hier auch irgendwie durch- kommt“. „Ja, ja, mach ich gleich. Aber wegschmeißen kann ich nichts davon, ich brauche das alles.“ „Ist doch Quatsch, Junge“, sagt daraufhin Felix. „Du bist einfach nur zu chaotisch und zu faul, um mal richtig aufzuräumen und Platz zu schaffen. Sagt deine Mutter eigentlich nichts?“ „Nö, die ist da ganz locker. Solange nur mein Zimmer voll ist, ist ihr das egal.“ „Glück gehabt, da machen einige ganz andere Erfahrungen“, entgegnet Felix. „Mit meinen zwei Schwestern und dem wenigen Platz wäre das bei uns ein Problem. Wenn ich nur dran denke, wie klein mein Zimmer ist!“ „Ach wenn ich so mit einem Zauberstab simsalabim machen könnte und das Zimmer ist dann doppelt so groß“, seufzt Manuel. „Das würde dir auch nicht lange helfen“, meint Felix, „wenn du weiter alles vollstellst, wäre selbst ein doppelt so großes Zimmer in null Komma nix wieder zugebaut. Bei dir müsste das Zimmer ja immer weiter wachsen können, aber Zimmer wachsen nicht. Tja, Junge, Flächenmanagement, sag ich da nur!“ Manuel guckt Felix nur fragend an. ARBEITSAUFTRAG: 1. So wie der Platz in Manuels Zimmer begrenzt ist und nicht einfach vermehrt werden kann, so ist es auch mit Platz in unserem Land. Dabei spricht man von der Fläche, die uns allen zur Verfügung steht. Diese Fläche aber ist begrenzt. Wodurch wird die Fläche in Deutschland begrenzt? 2. Überlege, warum Fläche als eine wertvolle Ressource (= Hilfsmittel, Rohstoff) gilt, mit der man genauso sorgsam umgehen muss wie mit anderen natürlichen Ressourcen. Begründe deine Antwort. 3. Der Mensch nutzt viele natürliche Ressourcen. Einige kann man erneuern (e), andere – einmal verbraucht – nicht wiederherstellen (ne). Kennzeichne mit dem entsprechenden Kürzel: Holz Erdöl Sonnenlicht Wind sauberes Wasser Biomasse Fläche saubere Luft Lebensmittel Steinkohle Erdgas Erdwärme 4
IMMER MEHR Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jede Sekunde werden irgendwo in Deutschland etwa 12 m2 freie Fläche, also die Fläche eines klei- nen Zimmers, für Siedlungen und Verkehrswege in Anspruch genommen. Meist geschieht dies auf Flächen wie Wiesen und Äckern, die für die Landwirtschaft genutzt wurden. Vor allem die Berei- che rund um große Städte, die sogenannten „Speckgürtel“, werden zugebaut. Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche Siedlungs- und Verkehrsfläche 1960=100 in den alten Ländern 1960 bis 2003 nach Nutzungsarten 2004 250 Siedlungsfläche Erholungs- 2% Betriebs- (ohne Verkehrsfläche) fläche und fläche ohne 200 Friedhof Abbauland 8% Verkehrsfläche 150 38% 52% Bevölkerung 100 Jahr 1960 1970 1980 1990 2000 Anmerkung: Daten teilweise interpoliert: Bei der Siedlungs- und Verkehrsfläche wurden die Verkehrs- Gebäude- und Erhebungsgrundlagen zwischen 1978 und 1980 verändert. fläche Freifläche Quelle: Laufende Raumbeobachtungen des BBR Quelle: Laufende Raumbeobachtungen des BBR, Datengrundlagen: Statistisches Bundesamt Was sind eigentlich Siedlungsflächen? Unter Siedlungsflächen versteht man die Flächen für den Verkehr (Verkehrsflächen), für Wohnen, Arbeiten, Einkaufen (Gebäudeflächen), für Anlagen der Versorgung und Entsorgung (Betriebsflä- chen), für Sportanlagen, Campingplätze, Parks, Gärten (Erholungsflächen) sowie für Friedhöfe. ARBEITSAUFTRAG: 1. Rechne aus, wie viele Hektar freie Fläche in Deutschland pro Tag bebaut werden. Tipp: Ein Hektar sind 10.000 m2. 2. Wie groß ist diese Fläche in einem Jahr? Gib das Ergebnis in Quadratkilome- tern an (1.000 m x 1.000 m). Überlege, wie viel das im Vergleich zur Flächen- größe von Berlin (890 km2) ist. 3. Rechne aus, wie viel Prozent der Fläche Deutschlands (36 Mio. ha) schon heute als Siedlungs- und Verkehrsfläche (4,6 Mio. ha) genutzt werden. Wie wird es in 25 Jahren sein, wenn der Flächenverbrauch weiter mit dem Wert 12 m2 in der Sekunde wächst? Stelle beide Rechnungen in einem Diagramm dar. 5
WARUM WIRD IMMER MEHR FLÄCHE BEBAUT? Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 3 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Rechnet man alle Siedlungsflächen in Deutschland auf die Zahl der Einwohner um, so entfallen auf jeden Bundesbürger über 530 m2. Das ist sehr viel. Vor 50 Jahren waren es ungefähr 300 m2. Was steckt dahinter? An den Rändern von Städten und Gemeinden wird viel gebaut. Dort gibt es noch genügend frei Fläche und das Bauland ist um einiges billiger als im Zentrum. Menschen wollen „im Grünen“ im eigenen Haus leben – oft sind das Neubaugebiete mit Reihenhaussiedlungen, die viel Platz brauchen. Riesige Einkaufszentren und Gewerbegebiete siedeln sich ebenfalls gerne am Stadt- rand an. Die Wohnsiedlungen und die Einkaufszentren brauchen dazu ausreichend neue Straßen, damit die Menschen aus ihrem „Haus im Grünen“ zum Arbeiten in die Stadt fahren können (die Pendler) und Städter wiederum zu den Einkaufszentren gelangen. So wird dann immer mehr Flä- che am Stadtrand bebaut, die Städte wachsen sozusagen in ihr Umland hinein. Siedlungsfläche pro Einwohner 1950 2000 300 m2 530 m2 Innenstadt Stadtrand 250 m2 900 m2 ARBEITSAUFTRAG: 1. Nenne die Hauptgründe für die starke Zunahme des Flächenverbrauchs in Deutschland. Nutze dazu den Text und das Infoblatt 1. 2. Beschreibe, wieso die Bewohner der Innenstadt so viel weniger Fläche brauchen als die am Stadtrand bzw. die einer kleinen Gemeinde. 6
WOZU BRAUCHE ICH FLÄCHE? Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 4 Seite 1/2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit „Blöder Wecker“, denkt Manuel und dreht sich noch einmal um. „Null Lust, heute in die Schule zu gehen. Zum Glück ist heute Freitag und das Wochenende steht bevor.“ Während seine Zwillings- schwester Simone sich um die Katze kümmert, schlurft der Junge ins Bad für eine warme Dusche. Das tut gut, so eine heiße Dusche an einem kalten nebligen Wintermorgen. „Beeilt euch, Kinder, Frühstück steht auf dem Tisch“, hört er die Mutter aus der Küche rufen. „Ich muss los zur Arbeit.“ Wie immer hat sie den Tisch liebevoll gedeckt. Beide Geschwister essen mit großem Appetit, kein Wunder, bei den leckeren Sachen, die es heute gibt. „Mama, kannst du uns heute in die Schule fah- ren?“, fragt Simone. „Es ist saukalt draußen und ich hab echt keinen Bock, in der Kälte auf den Bus zu warten.“ Die Mutter ist viel zu gutmütig, um sich bei so einer Frage gegen ihre beiden 15-jähri- gen Zwillinge durchsetzen zu können. Seit die Familie umgezogen ist in das neue Haus am Stadtrand, dauert die Busfahrt doppelt so lang wie früher, als sie noch in der kleinen Wohnung in der Stadt leb- ten. Dafür hat jetzt jeder mehr Platz zur Verfügung und einen schönen großen Garten gibt es auch. Vor der Schule sieht Manuel seinen besten Kumpel Jan. Er muss mit ihm heute unbedingt noch ein- mal über das Basketballtraining von gestern sprechen. Sie müssen die Passwege besser einüben, sonst wird das nichts mit der Schulmeisterschaft dieses Jahr. „Hey Jan“, ruft Simone, die schon lange ein Auge auf den besten Freund ihres Bruders geworfen hat, „ist dein Vater schon zurück aus Köln?“ Jans Vater hat nämlich versprochen, ihnen Konzertkarten mitzubringen. „Hat er seinen Zug überhaupt noch erreicht gestern Abend?“ „Nee, der ist erst heute morgen mit dem Flieger los, das geht schneller. Hoffentlich kriegt er noch die Karten, ich freu mich so drauf.“ In der ersten Pause trifft Simone ihre beste Freundin Diana aus der Parallelklasse. Beide Mädchen verabreden sich für den Nachmittag zum Bummeln durch die Fußgängerzone. Diana braucht dringend einen neuen Wintermantel und Simone will sich von ihrem letzten Geburtstagsgeld vielleicht einen neuen MP3- Player kaufen. Und danach könnten sie noch für einen Tee in ein Café gehen. „Können wir später noch mit den Hunden in den Park?“, fragt Simone; sie liebt es, mit den beiden Hunden von Diana spazieren zu gehen. „Mal sehen, ich habe eigentlich nicht so große Lust“, erwidert Diana, „irgend- wie ist es mir zu kalt. Lass uns später lieber rüberschauen ins Jugendzentrum, da soll es heute eine kleine Party geben.“ Party, das klingt gut, denkt sich Simone, hoffentlich kommt auch Jan. Nach der Party erwischt sie gerade noch so den Discobus, der sie in ihren Vorort bringt. Zu blöd, dass ihre Mutter sie heute Abend nicht abholen konnte, weil sie Oma im Krankenhaus besucht. Später am Abend liegt sie gemütlich im Bett und denkt noch mal an Jan. Er sieht aber auch wirklich zu gut aus und nett ist er auch noch dazu. Irgendwas muss da demnächst passieren, sie ist es leid, ihn immer nur heimlich anzuhimmeln. ARBEITSAUFTRAG: 1. Finde heraus, wofür du selbst Flächen in Anspruch nimmst. Fange beim Wohnen an und denke dann an deinen Alltag, wie Schule, Freizeit. Ideen hierzu kannst du auch dem obigen Text entnehmen. Erstelle eine Liste. 2. Trage in die Tabelle auf Blatt 2 alle Flächen ein, die du gefunden hast. Überlege dir noch weitere Beispiele. Bedenke dabei auch Dinge wie Handy, Computer usw.; werden dafür auch Flächen gebraucht? 7
WOZU BRAUCHE ICH FLÄCHE? Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 4 Seite 2/2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Menschen nutzen und brauchen Flächen für unterschiedliche Bedürfnisse. Menschen müssen woh- nen, müssen zur Arbeit fahren, sie brauchen Wasser, Lebensmittel, Energie, sie wollen einkaufen, ins Theater oder Kino gehen und sich erholen. Menschen gehen zur Arbeit, Schüler zur Schule, fast alle wollen verreisen und vieles mehr. All diese Dinge brauchen ihren Platz, das bedeutet, Flächen werden gebraucht. Diese Flächen werden wirtschaftlich genutzt oder dienen sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Zwecken. Viele Flächen erfüllen dabei mehrere Funktionen. Wofür wird die Fläche gebraucht? Was befindet sich auf der Fläche? Wohnen Wohnhäuser Elektrizität erzeugen, umwandeln z. B. Braun- und Steinkohlebergbau mit und transportieren Abbauflächen, Lagerflächen, Kraftwerke, Elektrizitätswerke, Überlandleitungen 8
MEHR WERT FÜR DIE FLÄCHE Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 5 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Umweltfachleute fordern seit langem eine Verminderung der ständigen Bebauung von freier Fläche. Der tägliche Flächenverbrauch soll langfristig drastisch vermindert werden und zwar von derzeit über 100 ha auf nur noch 30 ha – das sogenannte „30-Hektar-Ziel“. Dafür sprechen ökologische, soziale, wirtschaftliche sowie städtebauliche Gründe. Der Fläche soll mehr Wert zugemessen wer- den, Fläche soll als eine endliche Ressource betrachtet werden. Es geht hierbei auch um die Frage: „Wie wollen wir leben?“ Ist es sinnvoll, in zersiedelten Stadtlandschaften zu wohnen? Oder ist es besser, auf engerem Raum zu leben, wo man kein Auto braucht, um einzukaufen oder zur Arbeit bzw. zur Schule zu gelangen? Ist der soziale Zusammenhang dann größer, weil jeder seine Nach- barn kennt? Und hat die Stadt insgesamt vielleicht mehr Lebensqualität? Täglicher Flächenverbrauch in Deutschland 140 131 131 131 131 120 124 121 120 110 100 99 ha pro Tag 80 60 40 30 20 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Ziel 2020 Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 20.12.2005 Anmerkung: Der sinkende Zuwachs beim Flächenverbrauch ist vorwiegend durch die sinkende Baukonjunktur begründet. Was kann man tun? Fachleute diskutieren geeignete Maßnahmen, die helfen sollen, das 30-Hektar-Ziel zu erreichen. Dazu gehören: neue Gebäude so bauen, dass möglichst Fläche gespart wird, Brachen und andere leer stehende Flächen in bereits bebauten Gebieten (Baulücken) gezielt nutzen, Flächen, wo es geht, entsiegeln oder wenn möglich nur teilweise versiegeln (Stichwort Ökopflaster), Flächen recyceln (Sanierung von schadstoffbelasteten Flächen), Verkehrswege und Versorgungsleitungen möglichst in einer Trasse bündeln. Vor allem müssen aber die Städte und Kommunen darauf verzichten, vorsorg- lich dauernd neue Baugebiete auszuweisen, in der Hoffnung, dass dann auch jemand baut. ARBEITSAUFTRAG (GRUPPENARBEIT): 1. Recherchiert nach weiteren Möglichkeiten, wie man den Flächenverbrauch begrenzen kann. Nutzt hierzu das Internet. Eure Lehrkraft gibt euch Hinweise. 2. Sammelt eure eigenen Ideen, wie man den Flächenverbrauch begrenzen könnte und stellt sie mit euren Rechercheergebnissen in einer Übersicht zusammen. 3. Benennt Maßnahmen, die eurer Meinung nach geeignet sind, die Lebens- und Wohnbedingungen in der Stadt so zu verbessern, dass die Menschen nicht mehr so häufig an den Stadtrand ziehen. 4. Stadtleben gegen das Wohnen im Grünen: Zählt jeweils die Vorteile und die Nachteile für jüngere Menschen, Familien mit Kindern und ältere Menschen auf und sammelt Argumente für eine Diskussion in der Klasse. 9
WAS PLANT MEINE GEMEINDE? DER PROJEKTVORSCHLAG Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Arbeitsblatt 6 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Jede Gemeinde und jede Stadt in Deutschland hat eine oder mehrere Behörden, die sich um die Themen „Bauen“ und „Stadtplanung“ kümmern. Das ist meistens das Bauamt bzw. das Stadtpla- nungsamt. Dort liegen Pläne aus für alle Bürger, die bauen wollen bzw. planen zu bauen. Manch- mal ist auch das Umweltamt zuständig – vor allem wenn es sich um geplante Renaturierungs- bzw. Entsiegelungsmaßnahmen handelt. Die beiden wichtigsten Planunterlagen sind die Flächennut- zungspläne (FNP) und die Bebauungspläne (B-Pläne). Ein FNP zeigt, welche Nutzung für die vorhan- denen Flächen dort aktuell zugrunde liegt bzw. welche Nutzung zukünftig vorgesehen ist. Ein B- Plan zeigt auf, welche Bebauung es in diesem Stadtteil gibt, was eventuell geplant ist und wo es beispielsweise noch Baulücken gibt. Schule Grünanlagen ARBEITSAUFTRAG (GRUPPENARBEIT): 1. Ihr seid die Reporter bzw. Reporterinnen! Erkundigt euch in eurer Gemeinde/ eurem Stadtteil bei den entsprechenden Ämtern, ob dort das Problem mit dem hohen Flächenverbrauch in Deutschland bekannt ist. 2. Erfragt, ob in der Gemeinde/in der Stadt bereits Probleme aufgetaucht sind, die durch den hohen Flächenverbrauch in Deutschland verursacht wurden wie Abwanderung, Wohnungsleerstände in der Innenstadt, Infrastrukturkosten, leer stehende Baugebiete, Hochwassergefährdung oder ähnliches. 3. Informiert euch, welche Maßnahmen die Gemeinde/die Stadtverwaltung vor- gesehen hat, um den Flächenverbrauch zu vermindern. 4. Findet heraus, ob das 30-Hektar-Ziel ebenfalls bekannt ist. Wenn ja, welche lang- fristigen Vorstellungen gibt es, um das Erreichen dieses Ziels zu unterstützen? 5. Ermittelt für das Beispiel Entsiegelung Möglichkeiten in eurer Gemeinde/in eurem Stadtteil. Forscht nach, ob derartige Maßnahmen geplant sind. 6. Fasst eure Ergebnisse zusammen und berichtet in einem Zeitungsartikel darüber. 10
FLÄCHENVERBRAUCH – WAS IST DAS EIGENTLICH? Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 1 Seite 1/2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Fläche verbrauchen, was soll das eigentlich bedeuten? Natürlich kann man Fläche nicht verbrau- chen. Was man aber verbrauchen kann, sind die natürlichen Funktionen des Bodens. Böden sind die „lebende Haut“ unserer Erde, entstanden durch Verwitterung von Gesteinen im Laufe von Jahr- hunderten oder Jahrtausenden. Böden dienen als Lebensgrundlage und Lebensraum für Tiere, Pflanzen und die überaus wichtigen kleinen Bodenorganismen unserer Umwelt. Der Mensch nutzt Böden für den Anbau von Nahrungsmitteln. Zudem schützt der Boden, wie eine Art Filter, das so wichtige Grundwasser, aus dem wir zu einem großen Teil unser Trinkwasser gewinnen. Somit stellt der Boden eine der wichtigsten Ressourcen dar, mit dem schonend umgegangen werden muss. Durch den Bau von Siedlungen und Straßen geht seit vielen Jahrzehnten freie Fläche mit einem ungestörten Boden unwiederbringlich verloren. Böden werden ausgebaggert, umgelagert, verdich- tet und versiegelt. Unter Flächen- bzw. Bodenversiegelung ist das luftdichte Verschließen mit einem künstlichen Material, wie beispielsweise Asphalt oder Beton, gemeint. Fachleute bezeichnen den Boden bzw. die natürliche Fläche auch als eine nicht erneuerbare Ressource. Als Ressourcen werden im Allgemeinen die Mittel bezeichnet, die benötigt werden, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen. Eine Ressource ist zum Beispiel ein Rohstoff, den man nutzt. Hier heißt der Rohstoff dann Fläche. Die Folgen des Flächenverbrauchs sind weithin bekannt. Wirtschaftliche und soziale Folgekosten gehören dazu. Steuern und Gebühren für die Strom-, Gas-, Trinkwasser- und Abwasserleitungen (die sogenannten Erschließungskosten) zu den neuen Wohngebieten am Stadtrand beispielsweise belasten die privaten Haushalte. Aber auch hohe Fahrtkosten (für die Pendler) gehören dazu. Auch vielfältige ökologische Probleme sind die Folge. Es geht wertvoller fruchtbarer Boden verloren, Pflanzen und Tiere verlieren ihren Lebensraum und Menschen den Naturraum für ihre Erholung. Überbauter und versiegelter Boden stört und vermindert die Versickerung von Niederschlägen, das wiederum ver- schärft die Gefahr von Hochwasser. Die Landschaft wird durch Siedlungen und Straßen zerschnitten und dadurch das Landschaftsbild beeinträchtigt, die Landschaft wird „verbraucht“. Zersiedelung führt zu höherem Verkehrsaufkommen und damit zu mehr Lärm und Luftverschmutzung. Flächenverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland Jede Sekunde werden in der Bundesrepublik Deutschland ungefähr 12 m2 Boden neu als Siedlungs- und Verkehrsfläche beansprucht. Siedlungsfläche ist die Fläche innerhalb eines Siedlungsgebietes (Dorf, Gemeinde oder Stadt), die genutzt wird für alle Arten von Gebäuden (Wohn- und Geschäfts- häuser, Fabriken und Werkstätten etc.) einschließlich der zugehörigen Freiflächen wie Vorgärten und Grünanlagen, für Betriebsflächen (Tankstellen, Stromleitungen usw.), für Erholungsflächen (Campingplätze, Sportanlagen) und für Friedhöfe. Die Verkehrsflächen umfassen Wege und Straßen einschließlich Parkplätze, Eisenbahn-, U-Bahn- und Straßenbahnlinien sowie Flugplätze und Bahn- höfe. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche beträgt jetzt schon mehr als 46 Milliarden m2 oder umge- rechnet 4,6 Millionen Hektar (ha)! Die gesamte Fläche der Bundesrepublik beträgt im Vergleich dazu knapp 36 Millionen ha. Um sich das Ausmaß des Flächenverbrauchs besser vorstellen zu kön- nen, muss man einfach mal die Größe der Siedlungsfläche mit der Gesamtfläche Deutschlands ver- gleichen: Zurzeit ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche bereits so groß wie die Bundesländer Thürin- gen, Schleswig-Holstein, Saarland, Berlin, Hamburg und Bremen zusammengenommen! Geht der Flächenverbrauch so weiter, wird bis Ende des Jahres 2032 zusätzlich noch die gesamte Fläche des Bundeslandes Sachsen hinzukommen! 11
12 2006 2020 – TREND FLÄCHENVERBRAUCH – WAS IST DAS EIGENTLICH? Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 1 Seite 2/2 Quelle: BBR 2002 Anteil Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche in % ............. ............. ............. ............. unter 10 ............. 20 bis unter 30 40 und mehr ............. 10 bis unter 20 30 bis unter 40 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
THEMA BODENVERSIEGELUNG Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Versiegelung des Bodens Immer mehr Flächen sind in den letzten Jahrzehnten für Siedlung und Verkehr in Anspruch genommen worden – im Zentrum der Städte bis zu 75 Prozent. Es handelt sich um Flächen wie Straßen, Stellplätze, Wege, Trassen und Gewerbeflächen, die mit Beton, Asphalt sowie Pflasterbe- lägen versiegelt sind. Dazu kommen alle Arten von Gebäuden und Bedachungen. Die Befestigung und Versiegelung von Flächen (Bodenversiegelung) wirkt sich sehr negativ auf den natürlichen Wasserhaushalt aus, da der Boden nicht mehr als Speicher und Puffer dient. Die Versickerung von Regenwasser wird verhindert, die natürliche Verdunstung vermindert und der Lebensraum für Tiere und Pflanzen an der Erdoberfläche und im Boden zerstört. Die Folgen sind ein schneller Abfluss von Regenwasser in die Kanalisation, eventuell auftretendes Hochwasser steigt schneller an, der Grundwasserspiegel wird abgesenkt – was schlecht ist für die Trinkwasserversorgung. In den Städten verschlechtert sich das Kleinklima, wenn alles zubetoniert wird – es wird vor allem im Som- mer in den Straßen heißer und trockener, weil die überwiegend dunklen versiegelten Flächen (der Asphalt der Straßen) sehr viel Wärme absorbieren. Sehr weit vorangeschritten ist die Bodenversie- gelung in Städten und den umliegenden Randgebieten, den sogenannten „Speckgürteln“. Vor allem in der Innenstadt hat meist nur noch ein geringer Anteil des Erdbodens direkten Kontakt zur Luft. Die Zersiedelung – also das Wachsen der Städte in das Umland hinein – verursacht eine weitere Bodenversiegelung in noch unbebauten Bereichen. Hauptgründe für die wachsende Bodenversiege- lung sind der Bau neuer Wohngebiete und der Ausbau von Gewerbegebieten und Verkehrsanlagen wie Straßen und Flughäfen. Entsiegelung des Bodens und Begrünung Entsiegelung des Bodens bedeutet, dass die künstliche Oberfläche, sei es Beton, Asphalt oder ähnli- ches, abgetragen wird und der Boden damit wieder Kontakt zur Umwelt bekommt. Anschließend können, soweit wirklich erforderlich, sogenannte Ökopflaster wie Rasengittersteine oder wasser- durchlässige Porensteine, die breite Fugen haben, verlegt werden. Das lohnt sich auch im kleinen Maßstab, selbst Privatpersonen können solche Maßnahmen sinnvoll durchführen. Mit der Entsiege- lung z. B. von Innenhofflächen, Garagenzufahrten, befestigten Wegen oder Brachflächen wird das Regenwasser wieder dem Grundwasser zugeführt. Werden die entsiegelten Flächen anschließend begrünt, wirkt sich dies zusätzlich positiv auf das Kleinklima der Umgebung aus. Dachbegrünung Dachbegrünung ist kein wirklicher Ersatz für Entsiegelung. Gleichwohl haben begrünte Dächer eine positive Wirkung auf das Kleinklima der direkten Umgebung. Sie kühlen die Luft im Sommer durch Verdunstung und wirken im Winter wie eine Schutzschicht, da sie die Temperaturextreme verringern. Fassadenbegrünung Fassadenbegrünungen sind eine weitere Möglichkeit, eine Stadt zu verschönern und die Umwelt zu verbessern. Gerade in der Stadt stehen begrünbare Gebäudeflächen in großer Zahl zur Verfügung. So kann selbst in verdichteten Stadtgebieten ein Stück „Natur“ geschaffen und erlebt werden und damit der Stadtflucht in Richtung „Speckgürtel“ begegnet werden. 13
BODENVERSUCH ZUR VERSICKERUNG Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 3 Seite 1/2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Vorbemerkung: In einem natürlichen Boden versickert das Wasser – auch nach einem langen Regenguss – vollstän- dig. Der Grund dafür sind die vielen kleinen Hohlräume im Boden – die Poren. Durch sie kann sich das Wasser im Boden verteilen und in den Untergrund versickern und zum Beispiel das Grundwas- ser erreichen und diesen Vorrat auffüllen. Wichtig ist das, weil wir in Deutschland überwiegend aus Grundwasser unser Trinkwasser gewinnen. Boden ist aber nicht gleich Boden. Man unterschei- det je nach der Größe der kleinen Teilchen (der sogenannten Korngröße), aus denen sich der Boden überwiegend zusammensetzt, die verschiedenen Bodenarten: • Kies • Sand • Schluff • Ton • Lehm (Gemisch von Sand, Schluff und Ton), wobei die Größe der Teilchen von Kies bis zu Ton sehr stark abnimmt. Die Bodenart ist ein sehr wichtiges Bodenmerkmal, da sie die ökologischen Eigenschaften des Bodens bestimmt. Ökologische Bodeneigenschaften sind beispielsweise die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern (die Wasser- speicherfähigkeit), Wasser nach oben zu den Pflanzen zu leiten bzw. nach unten in das Grundwas- ser (die Wasserleitfähigkeit) und das Vermögen, Nährstoffe, aber auch Schadstoffe festhalten zu können (das Speichervermögen). Nach einem lang anhaltenden Regen versickert das Wasser also unterschiedlich schnell in den Böden, je nachdem welche Bodenart vorliegt, ob der Boden schon sehr feucht oder noch trocken ist, ob der Boden dicht oder locker gelagert ist und welcher Bewuchs auf dem Boden vorhanden ist. Ist der Boden zum Beispiel durch menschliche Nutzung sehr verdichtet und auch noch ohne Be- wuchs, zeigen sich meist Stellen, an denen das Wasser nicht mehr versickert, sondern sich Pfützen bilden. Ein versiegelter Boden, wie zum Beispiel in den Städten, kann überhaupt kein Wasser mehr aufnehmen. Und das ist sehr schlecht, weil nicht nur ein Auffüllen des Grundwassers unterbleibt, sondern das Wasser häufig in die Kanalisation rauscht und in Flüsse oder andere Gewässer abgelei- tet wird, was gleichzeitig die Hochwassergefahr verschärft. schlechtere Wachstumsbedingungen Hoch- Verbesserung des wasser- Kleinklimas durch Dach- gefahr Verdunstung abfluss geringe Regenwasser kann gute Verdunstung Regenwasser ungehindert in den Wachstums- wird schnell Boden eindringen bedingungen abgeführt wasserdurchlässiger Belag wasserundurchlässiger Pflasterbettung Belag Tragschicht Belastung der Kanalisation Kanal Durchlüftung des Bodens hohe Versickerung Erdplanum ist gegeben minimale Versickerung gute Grundwasserneubildung geringere Grundwasserneubildung 14
BODENVERSUCH ZUR VERSICKERUNG Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 3 Seite 2/2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Versuch zur Versickerung Material • verschiedene, getrocknete Bodenproben (ca. 500 ml) (Ton-, Sand-, Lehm-, Humusboden [z. B. aus dem Garten] und verdichteter Lehmboden [z. B. von Wegen oder von Baustellen]) • fünf Blumentöpfe (Ton oder Plastik) • fünf Gläser (Bechergläser, Marmeladengläser, Einmachgläser) • Messzylinder • Filterpapier oder Watte Versuchsbeschreibung Auf das Loch des Blumentopfes wird ein Filterpapier oder etwas Watte gelegt. Die Töpfe werden dann mit Bodenproben bis ca. 2 cm unter den Rand gefüllt und dann jeweils auf ein Glas gestellt, so dass sich das durchgelaufene Wasser sammeln kann. Über jede Probe werden langsam 500 ml Wasser gegossen. Das durchgesickerte Wasser wird in den Gläsern aufgefangen und 4-mal über der Probe entleert, so dass alle Bereiche in der Probe gleichmäßig durchnässt sind. Nach dem 4. Guss wird die Menge des aufgefangenen Wassers bestimmt. ! AUFGABE 1. Bei welcher Probe tropft das Wasser zuerst in das Glas? 2. Welche Farbe hat das Wasser jeder Probe? 3. Wie viel Flüssigkeit (in ml) ist jeweils durchgelaufen? 4. Welche Rangfolge für die Wasserdurchlässigkeit ergibt sich bei den Proben? 5. Wo würde nach einem starken Regenschauer das Wasser schlecht versickern? 15
LANDSCHAFTSZERSCHNEIDUNG Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 4 Seite 1/2 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Zerschneidung der Landschaft bedeutet, dass es heutzutage in Deutschland (und in weiten Teilen Mittel- und Westeuropas) nur noch relativ wenige freie Gebiete, ohne Barrieren wie Siedlungen, Straßen, Bahnlinien, Kanäle oder Überlandleitungen gibt. Die Gründe für die seit Jahrzehnten zunehmende Zerschneidung der Landschaft liegen im stetig steigenden Verkehr. Dafür müssen Straßen, Bahnlinien und Flugplätze ausgebaut oder neu gebaut werden. Dazu breiten sich viele Gemeinden und Städte in das Umland aus, weil ständig neue Wohn- und Gewerbegebiete am Stadtrand dazukommen. Eine freie Landschaft ohne menschlichen Einfluss aber ist besonders wichtig für die biologische Vielfalt unserer Umwelt, für eine wirksame Erholung und ein intensives Naturerleben des Menschen. Wer möchte schon am Sonntag entlang von viel befahrenen Bundesstraßen oder Autobahnen spazieren gehen? Diese Entwicklung der letzten Jahrzehnte, die übrigens nicht nur für Deutschland, sondern in ganz Mittel- und Westeuropa gilt, führt: • zur Verkleinerung von naturnahen Flächen, • zum Verlust von Lebensräumen, insbesondere für Tierarten mit hohem Raumbedarf und großem Aktionsradius (Barrierewirkung), • zur Verlärmung der Landschaft, • zur Beeinträchtigung der historisch gewachsenen Kulturlandschaft, • zur Minderung von Einzigartigkeit und Erholungswert einer Landschaft. Die Lebensräume wildlebender Tiere und Pflanzen sind in Deutschlands mittlerweile sehr begrenzt. Die Anzahl der Gebiete, in denen es auf Kilometer hinaus keine Straßen, Bahnlinien, Überlandlei- tungen oder größere menschliche Siedlungen gibt (mehr als 100 km2), ist in den letzten 30 Jahren stark zurückgegangen. Insbesondere stark befahrene Straßen sowie Bahntrassen und kanalisierte Fließgewässer stellen für viele Wildtiere – vom Laufkäfer bis zum Rothirsch – nahezu unüberwind- liche Barrieren dar. Jedes Jahr werden Tausende von Tieren überfahren. Die Tiere können sich nicht mehr so frei bewegen, sie sind in ihrem arttypischen Verhalten eingeschränkt, großräumige Wanderungen auf alten Wanderrouten werden unterbunden. Besonders Wildtiere, die viel und weit wandern, wie z. B. Rotwild, Wildkatze und Fischotter, sind betroffen. Auch der wichtige Aus- tausch von Erbgut bei der Fortpflanzung ist durch die Existenz in diesen „Lebensrauminseln“ bedroht. Selbst kleine Tierarten sind gefährdet, wenn die Populationen weiter isoliert werden. Die Zerschneidung und Fragmentierung der Landschaft gilt heute als eine der wichtigsten Ursachen des besorgniserregenden Artenverlustes in Mitteleuropa. 16
Landschaftszerschneidung Steinlachtal 1937 Landschaftszerschneidung Steinlachtal 2002 Bühl Kreßbach Immenhausen Bühl Kreßbach Immenhausen Ohmen- Stockach Ohmen- Stockach hausen Eckhof Eckhof hausen Wi es Wi az es az Dußlingen Dußlingen Gomaringen Gomaringen Ofterdingen Nehren Ofterdingen Nehren Öschingen LANDSCHAFTSZERSCHNEIDUNG Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung Infoblatt 4 Seite 2/2 Bad Bad Sebastians- Sebastians- Öschingen weller Ste weller in Ste lac Mössingen Mössingen h inla ch Belsen Belsen Talheim Talheim Straßennetz Straßennetz Bundesstraße Siedlung Reichsstraße Siedlung Landesstraße Gewässer Straße Gewässer Kreisstraße Schienennetz Unterhaltener Fahrweg Schienennetz Gemeindestraße u. Hauptwirtschaftsweg Quelle: Regionalverband Neckar-Alb (2005), aus: Ende im Gelände, Hrsg.: LNV BW © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 17
DER KOMPETENZ- CHECKFit für Pisa?
AUFGABENSTELLUNGEN Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 1/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Nachhaltiges Musterhausen Der Stadtrat in Musterhausen hat unter großer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger beschlossen, ein vorbildlicher Ort im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu werden. Das betrifft insbesondere den Flächenverbrauch. So sieht der Ort heute aus: 5 4 6 2 3 1 7 1 Das Gebäude steht seit kurzem leer. Hier war eine Sparkasse untergebracht. 2 Das Gebäude steht leer. Hier war bis vor kurzem ein Fensterbauer untergebracht. 3 Das alte Pfarrhaus ist Eigentum der Stadt. Das Gebäude wurde als Altenheim genutzt. Das Altenheim ist umgezogen und steht nun leer. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. 4 Dieses Gebäude wurde von einer Firma für ihre Softwareentwicklung gekauft. Sie will in Kürze neue Mitarbeiter einstellen. 5 Das ist die Baugrube für eine Brotfabrik, die Dinkel-, Roggen- und Sonnenblumenbrot aus heimischem Anbau produzieren will. 6 Das ist die Bahnstrecke. Am Ortsrand ist der Bahnhof von Musterhausen (nicht im Bild) gelegen. Dort halten Regionalzüge. 7 Das alte Rathaus soll renoviert und der Vorplatz sowie die Straßenzüge in der Umgebung sollen neu gestaltet werden. 20
AUFGABENSTELLUNGEN Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 2/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Frage 1: Welche Verkehrswege sind in dem Bild zu erkennen? ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... Frage 2: Ein wichtiges Ziel, das sich die kleine Stadt gesetzt hat, ist es, dass weniger Autos durch den Ort fahren. Was schlägst du der Stadt vor zu tun? ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................................. Frage 3: Musterhausen hat beschlossen, einen Beitrag zur Entsiegelung von Flächen zu leisten. 1. Wo könnte eine Flächenentsiegelung hauptsächlich durchgeführt werden? ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... 2. Welche Maßnahmen könnten ergriffen werden? ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... Frage 4: Die Stadt will Arbeitsplätze schaffen. Sie hat eine Firma gefunden, die für den Bau von Solaranlagen am Ortsrand eine Fabrik ansiedeln will. Dazu wird eine Fabrikhalle benötigt. Schau dir den Plan von Mus- terhausen noch einmal genau an und mach dann einen Vorschlag für die Ansiedlung. Zeichne erstens deinen Vorschlag in den Plan von Musterhausen ein und begründe zweitens deine Entscheidung. ................................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................................. 21
AUFGABENSTELLUNGEN Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 3/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... Frage 5: Musterhausen wächst. Die Ansiedlung der neuen Firma ist gelungen. Neben einer Firma für Solaranla- gen sind auch die Firmen für Softwareentwicklung und eine Großbäckerei hinzugekommen. Damit kommen neue Menschen in die Stadt. Sie suchen Wohnraum. Im Stadtrat von Musterhausen diskutiert man, was zu tun ist. 1. Was schlägst du vor? 2. Erwäge auch eine andere Lösung als die, für die du dich entscheidest, und begründe deine Entschei- dung. Auch hier solltest du noch einmal den Plan von der Stadt zu Rate ziehen. ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................................. Frage 6: Die Stadt lässt sich von einem Stadtplaner beraten. Auf einer Bürgerversammlung erklärt er, dass eine Stadt erstens Arbeitsplätze, zweitens Freizeitgelegenheiten und drittens Platz zum Wohnen und für Geschäfte (Einkaufen) bieten sollte. Er hat einen großen Bogen Papier mitgebracht und einige bunte Kreise, die von den Bürgern so auf den Bogen übertragen werden sollen, dass es der Situation in der Stadt entspricht. Arbeit Arbeit Freizeit Arbeit Wohnen/Einkaufen Wohnen 22
AUFGABENSTELLUNGEN Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 4/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 1. Zeichne Kreise in den Plan ein, sodass sie der Lage in der Stadt entsprechen. Beachte dabei deine Antworten auf die Fragen 4 und 5. 2. Der Stadtplaner sagt: Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es gut, dass Arbeit und Wohnen/Einkaufen dicht beieinander liegen. Warum ist das gut? Nenne einen Grund: ................................................................................................................................................................................... 3. Der Stadtplaner sagt, er sähe eine Schwäche im Freizeitbereich. Erstens: Worin liegt die Schwäche? Zweitens: Was schlägst du als Kenner des Ortes und als Jugendlicher vor, um diese Schwäche zu beheben? Begründe deine Vorschläge. Die Schwäche liegt … ................................................................................................................................................................................... Vorschläge für Möglichkeiten der Freizeitgestaltung … ................................................................................................................................................................................... Gründe für deine Entscheidung … ................................................................................................................................................................................... ................................................................................................................................................................................... 23
LERNEN/KOMPETENZCHECK Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 5/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit WIE FIT SIND IHRE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER FÜR PISA? Die Themen des Bildungsservice sind bewusst im Bereich naturwissenschaftlicher, erdkundlicher und gesellschaftlicher Fragestellungen angesiedelt. Damit sollen moderne naturwissenschaftliche Kompetenzen vermittelt werden mit dem Ziel, eine ebenso verantwortungsvolle wie verständige Teilnahme am heutigen und künftigen gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Diese entsprechen auch den Kompetenzen, die im Rahmen der Pisa-Tests international überprüft werden. In Anlehnung daran wurden für den Bildungsservice Testaufgaben entwickelt, die es Lehrkräften ermöglichen, das erreichte Kompetenzniveau ihrer Schülerinnen und Schüler einzuschätzen. Die Kompetenzen, die erworben werden sollen, sind ebenso vielfältig wie anspruchsvoll. In den Materialien zu diesem Thema wird der Ansatz der Gestaltungskompetenz verfolgt (siehe dazu: www.blk.de/Inforundgang/Gestaltungskompetenz.php). Heutige Vorstellungen von einer anspruchsvollen, anwendungsorientierten, situations- und problemgerechten naturwissenschaft- lichen Grundbildung (Scientific Literacy) unterscheiden generell folgende Bereiche, denen die Kompetenzen zugeordnet werden können (PISA 2000, S. 195): • naturwissenschaftliche Begriffe und Prinzipien (...) • naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden und Denkweisen (...) • Vorstellungen über die Besonderheiten der Naturwissenschaften (...) • Vorstellungen über die Beziehungen zwischen Naturwissenschaft, Technik und Gesellschaft (Verständnis des „Unternehmens Naturwissenschaft“ im sozialen, ökonomischen und ökologischen Kontext) • Einstellungen und Wertentscheidungen zur Anwendung von Naturwissenschaften wie zur Natur als Teil der Lebenswelt Zentrale Facetten der Scientific Literacy sind: Naturwissenschaftliche Prozesse – das sind die Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften (z. B. erkennen, dass man ein Problem naturwissenschaftlich bearbeiten kann, aus Daten und Befunden angemessene Schlussfolgerungen ziehen, anderen naturwissenschaftlich argumentierend etwas erklären können, auf der Basis von Daten, Zusammenhängen und Ereignissen Vorhersagen treffen können). Naturwissenschaftliche Konzepte und Inhalte – das sind die Themen- und Anwendungsfelder, zu denen Naturwissenschaften Aussagen bieten und Erkenntnisse offerieren (z. B. Kraft und Bewe- gung, Evolution, Immunsystem). Anwendungsbereiche haben im modernen Verständnis von Naturwissenschaften eine sehr hohe Bedeutung. Denn schließlich soll das erworbene Wissen in Lebenssituationen außerhalb der Schule genutzt werden können. Man unterscheidet dabei zwischen persönlicher, lokaler bzw. kommunaler und globaler Bedeutung. Es wird zwischen fünf Kompetenzstufen unterschieden (vgl. PISA 2000, S. 203 ff.): Kompetenzstufe I: Nominelle naturwissenschaftliche Grundbildung Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, auf der Basis naturwissenschaftlichen Alltagswis- sens Schlussfolgerungen zu ziehen, und können einfaches Faktenwissen wiedergeben. 24
LERNEN/KOMPETENZCHECK Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 6/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Kompetenzstufe II: Funktionale naturwissenschaftliche Grundbildung auf der Basis von Alltagswissen Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, naturwissenschaftliches Alltagswissen anzuwenden, um Prognosen zu treffen oder Erklärungen zu bieten. Sie können mit Verweis auf naturwissen- schaftliche Informationen Schlussfolgerungen ziehen und diese bewerten. Kompetenzstufe III: Funktionale naturwissenschaftliche Grundbildung unter Anwendung von naturwissenschaftlichem Wissen Auf dieser Stufe sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, naturwissenschaftliche Konzepte dazu zu nutzen, Erklärungen zu geben und Vorhersagen zu machen. Sie sind in der Lage zu beant- worten, welche Fragen man naturwissenschaftlich untersuchen kann. Kompetenzstufe IV: Konzeptuelle und prozedurale naturwissenschaftliche Grundbildung Die Schülerinnen und Schüler können Informationen ausmachen und formulieren, die sie zusätz- lich benötigen, um gültige Schlussfolgerungen ziehen zu können. Sie können entsprechende Daten für Argumentationsketten nutzen und diese kommunizieren. Sie können elaborierte naturwissen- schaftliche Konzepte bei der Formulierung von Vorhersagen und für Erklärungen nutzen. Kompetenzstufe V: Konzeptuelle und prozedurale naturwissenschaftliche Grundbildung auf hohem Niveau Die Schülerinnen und Schüler können mit konzeptuellen Modellen arbeiten und Untersuchungen systematisch analysieren. Sie können mehrere Perspektiven berücksichtigen und zielgruppenspezi- fisch argumentieren. Kompetenzstufe IV und V unterscheiden sich in Bezug auf die Komplexität, Präzision und Systema- tik, die zur Beantwortung erforderlich sind. Beim PISA-Test 2000 zur naturwissenschaftlichen Grundbildung wurden zu 60 Prozent Multiple-Choice-Aufgaben und zu 40 Prozent Aufgaben im offenen Format zugrunde gelegt. Diese Relation wurde hier nicht gewählt, da Multiple-Choice-Auf- gaben recht einfach zu formulieren und gängige Praxis sind. Daher wurde der Anteil der Fragen im offenen Format stark erweitert. Für jeden Themenkomplex des Bildungsservice werden Fragen entwickelt und den oben genannten Kompetenzstufen zugeordnet. Diese Zuordnungen basieren auf Plausibilitätsannahmen und stellen keinerlei Eichung dar. Es handelt sich vielmehr um Vor- schläge, die Lehrkräfte anhand eigener Erfahrungen anpassen können und sollen. Dies betrifft auch den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und bei manchen Fragen die Anzahl der möglichen Antworten. Im Verlauf der weiteren Arbeit am Bildungsservice ist vorgesehen, die konkreten Rück- meldungen von Lehrkräften in den Fragenkomplexen zu berücksichtigen. Angemerkt sei noch, 1. dass im Test PISA 2000 die 15-Jährigen in Deutschland im Durchschnitt (also über alle Schulfor- men hinweg) im obersten Feld der Kompetenzstufe II angesiedelt waren. Nur 3,4 Prozent erreichten die Kompetenzstufe V, rund 26 Prozent erreichten nur Kompetenzstufe I, 26 Prozent Kompetenz- stufe II, 20 Prozent Kompetenzstufe III und 24 Prozent Kompetenzstufe IV; 2. dass nicht alle Aspekte der naturwissenschaftlichen Grundbildung in einem Aufgabenkomplex untergebracht sein können. Dazu sind jeweils mehrere Aufgaben erforderlich; 3. dass die Aufgaben in ihren einzelnen Fragen auch Anforderungen enthalten, die nicht mit dem Material zu Flächenverbrauch/Landschaftszerschneidung abgedeckt sind. Dies ist bei der Erfassung von Kompetenzen üblich und notwendig, um einen zu engen Bezug zum Curriculum zu vermeiden. 25
LÖSUNGEN Kompetenzcheck zum Themenkomplex Flächenverbrauch Seite 7/9 © 2007 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Frage 1: Absicht der Frage: Informationen aus einem Bild heraussuchen. Einfache Begriffe wiedergeben – dies entspricht der Kompetenzstufe I. Richtige Lösung: Straße, Schiene, Wasserweg Nicht richtig wäre es, wenn hier die Verkehrsmittel genannt wurden: Auto, Bahn, Schiff Frage 2: Absicht der Frage: Es soll überprüft werden, ob die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, humangeografisches Alltagswissen anzuwenden, um Raumkonstruktionen zu entwickeln. Sie können in Bezug auf einen konkreten Raum Schlussfolgerungen aus vorliegenden Strukturen ziehen und Veränderungsvor- schläge machen. Dies entspricht dem Niveau der Kompetenzstufe II. Richtige Lösung: Die wichtigsten Maßnahmen sind: Durchfahrten für Autos sperren, Fußgängerbereiche ausweisen, Fahrradwege anlegen, den Öffentlichen Personennahverkehr fördern und die Nutzung der Bahn erleichtern. Je mehr angemessene Antworten gegeben werden, desto mehr Punkte gibt es. Achtung: Es müssen für Besucher der Stadt Parkplätze am Stadtrand geschaffen werden. Wird die- ser Aspekt berücksichtigt, so sollte das als Extraleistung honoriert werden. Das Dilemma: Weniger Verkehr in der Stadt führt zu Flächenverbrauch für Parkplätze außerhalb der Stadt. Frage 3: Absicht der Frage: Es soll überprüft werden, ob die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, humangeografisches Alltagswissen anzuwenden, um Raumkonstruktionen zu entwickeln. Sie können in Bezug auf einen konkreten Raum Schlussfolgerungen aus vorliegenden Strukturen ziehen und Veränderungsvor- schläge machen. Dies entspricht dem Niveau der Kompetenzstufe II. Richtige Lösung: 3.1 Hauptsächlich im Ortskern 3.2 Straßenränder/Bürgersteige teilweise entsiegeln und mit Bäumen, Sträuchern etc. bepflanzen; Innenhöfe und Plätze entsiegeln und begrünen; Rückbau von Straßen, wenn man den Verkehr reduziert. Wenig effektiv sind Dach- und Hausbegrünungen (siehe Hinweise für Lehrkräfte). Frage 4: Absicht der Frage: Es soll überprüft werden, ob die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, humangeografische Konzepte unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten dazu zu nutzen, Vorschläge für Innovationen zu machen. Sie sind in der Lage zu begründen, welche Faktoren für ihre Entscheidung sprechen. Das entspricht der Kompetenzstufe III. 26
Sie können auch lesen