Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...

Die Seite wird erstellt Julian Herbst
 
WEITER LESEN
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug 2018
  Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel
  Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs
  SwissSkills 10 junge Zuger Berufsleute kämpfen ums WM-Ticket
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Inhaltsverzeichnis
13       5   Chefwort
             «Das hat mich emotional berührt»

         9   Berufswahl
             Berufsschau: Klein, aber fein!

        13   Integration
             «Die Schweiz ist meine zweite Heimat»

        17   Brückenangebote
             Über drei Säulen in die Berufsbildung

        21   International
             Memphis, Zug, Mumbai ...

        24   bildxzug
             «Diese Ausbildung ist ein Bedürfnis»
21
        27   Berufsmaturität
             Ganz auf Erfolg programmiert

        31   Way up plus
             «Selber etwas tun statt nur zuhören»

        35   Digitalisierung
             «Schulen können sich nicht entziehen»

        39   Höhere Fachschule
             Studentin und Unternehmerin in einem

        43   Weiterbildung
             Warme Pasta für unsere Nachfahren

37
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug
                                                           3

Editorial
   Liebe Leserinnen, liebe Leser

   Auch dieses Jahr haben wieder über 1100 junge Berufs-
   leute ihre Ausbildung in 110 verschiedenen Berufen er-
   folgreich abgeschlossen und sich für den Arbeitsmarkt
   qualifiziert. Ihnen stehen unzählige Wege offen. Sei es
   als ausgebildete Fachkraft ins Erwerbsleben einzustei-
   gen, sei es sich weiterzubilden und sich auf den nächs-
   ten Karriereschritt vorzubereiten.

   Unser Berufsbildungssystem bietet viele Möglichkeiten,
   um sich das nötige Rüstzeug für die Berufswelt anzueig-
   nen. Will ich die Lehre schwerpunktmässig auf Englisch
   absolvieren? Möchte ich später studieren und besuche
   während der Lehre die Berufsmaturitätsschule? Oder
   kann ich mich noch nicht für einen Beruf entscheiden
   und lege ein Zwischenjahr ein? Die Fragen sind so viel-
   fältig wie die Möglichkeiten. Oft ist es deshalb schwierig,
   sich für den «richtigen» Beruf zu entscheiden. Die Zu-
   ger Berufsschauen, die alternierend in den Gemeinden
   stattfinden, und die Zentralschweizer Bildungsmesse
   Zebi in Luzern, bieten eine gute Gelegenheit, Einblick in
   verschiedene Berufsfelder zu erhalten. Dank der Durch-
   lässigkeit unseres Bildungssystems bleiben keine Türen
   verschlossen. Und auch Erwachsenen bleibt der Zugang
   zu staatlich anerkannten Berufsabschlüssen nicht ver-
   wehrt. Auf vier verschiedenen Wegen kann der Berufsab-
   schluss nachgeholt werden.

   Unsere Publikation bildet eine Auswahl der Berufsbil-
   dungspalette ab. Die porträtierten Personen geben Ih-
   nen Einblick in die gelebte Berufsbildung. Ich wünsche
   Ihnen eine interessante Lektüre und bedanke mich an
   dieser Stelle bei allen, die sich für die Ausbildung unse-
   res Nachwuchses einsetzen und ihn auf dem Weg in die
   Berufswelt unterstützen!

   Beat Schuler
   Leiter Amt für Berufsbildung Kanton Zug
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                           5

                                                                                  Der Zuger Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel
                                                                                  im Gespräch mit Alex Piazza, Chefredaktor des Magazins
                                                                                  «Berufsbildung Zug».

    Chefwort

    «Das hat mich emotional berührt»
                    Welchen Veränderungen und Anforderungen ist die
                    Berufslehre unterworfen? Der Zuger Volkswirtschafts-
                    direktor Matthias Michel, der nach 15 Jahren
                    als Regierungsrat Ende 2018 zurücktritt, nimmt im
                    Interview mit «Berufsbildung Zug» Stellung.

Text Alex Piazza    Matthias Michel, auch die Schweizer Berufsbil-              national. Der erste Schritt war die Einführung des Früh-
Bild Livia Müller   dung ist von zwei Megatrends beeinflusst: von               englisch in der Volksschule. Bei meinem ersten Besuch
                    der Globalisierung und der Digitalisierung. Wo              als Volkswirtschaftsdirektor beim Amt für Berufsbildung
                    steht der Kanton Zug diesbezüglich?                         erzählte mir dessen Leiter Beat Schuler von der Idee, in
                    Wir haben für den ganzen Metropolitanraum Zürich (acht      gewissen Berufen einzelne Ausbildungsteile in Englisch
                    Kantone, 150 Gemeinden) das Projekt «Digitalisierung in     anzubieten. Ich war sogleich Feuer und Flamme. Genau
                    den Berufsfachschulen» lanciert, dies dank der Initiative   das Richtige für den Kanton Zug, wo Englisch in vielen
                    und fachlichen Unterstützung des Informatik-Departe-        Unternehmen die Geschäftssprache ist. Wir können den
                    ments der Hochschule Luzern. An unseren Berufsfach-         Jungen die Möglichkeit geben, in diesen Unternehmen
                    schulen spürt man den Willen, mit der Zeit zu gehen         eine Lehre zu machen. Gleichzeitig gewinnen wir neue
                    und die Jugendlichen adäquat auf das Berufsleben vor-       Unternehmen für die Berufslehre. Für solche Win-win-
                    zubereiten. Dazu gehört nicht nur, dass die Lernenden       Situationen engagiere ich mich gerne.
                    künftig ihr eigenes Tablet in den Unterricht mitbringen.
                    Der Unterricht selber wird viel interaktiver. Unser Kauf-   Auch die Integration der Gesundheits- und Pfle-
                    männisches Bildungszentrum (KBZ) ist hier führend.          geberufe in die nationale Berufsbildung war eine
                                                                                besondere Herausforderung.
                    Und die Globalisierung?                                     Das stimmt. Früher hatte jedes grössere Spital eine ei-
                    Auch da sind wir Pioniere. Stichwort Berufsbildung Inter-   gene Schule. Dann beschloss der Bund, diese Schulen in
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
BAUEN MIT KNOW-HOW

           WIR BILDEN LEHRLINGE AUS
        UNSERE VIELSEITIGKEIT UND DIE GROSSE FLEXIBILITÄT MACHEN UNS
              ZU EINEM INTERESSANTEN BERUFSBILDUNGSBETRIEB.

STRASSENBAUER / IN                        BAUMASCHINEN -                                 STRASSENTRANSPORT-
EFZ UND EBA                               MECHANIKER / IN EFZ                            FACHMANN / - FRAU EFZ
Strassenbauer/innen befassen sich         Baumaschinenmechaniker/innen warten            Strassentransportfachleute transpor-
mit verschiedenen Arbeiten von Fun-       und reparieren Maschinen, Fahrzeuge            tieren verschiedene Güter für den
dationsaushub über die Kanalisation,      und Geräte, die im Tief- und Strassenbau       Tief- und Strassenbau. Sie kennen die
Werkleitungen, kleine Betonarbeiten       eingesetzt werden. Sie führen Service-         Transportvorschriften und wissen wie
bis zum Einbau der Fundation. An-         arbeiten aus, bauen Maschinen um und           sie mit der Ware umgehen müssen.
schliessend wird eingemessen, ab-         fertigen Ersatzteile an.                       Weiter führen sie Wartungs- und Un-
gesteckt, Abschlüsse-Pflästerungen                                                       terhaltsarbeiten am Fahrzeug aus.
versetzt, die Planie erstellt und zum
Schluss wird der Strassenbelag von
Hand oder maschinell eingebaut.

                      SCHNUPPERLEHRLINGE SIND BEI UNS HERZLICH WILLKOMMEN
              Senden Sie uns Ihre vollständige schriftliche Bewerbung und wir nehmen mit Ihnen Kontakt auf.

  FÜR ALLE VON UNS ANGEBOTENEN AUSBILDUNGEN BIETEN WIR NACH DEM LEHRABSCHLUSS
        SEHR INTERESSANTE UND SPANNENDE WEITERBILDUNGSMÖGLICHKEITEN AN.

BÜWE Tiefbau AG . Blegi 9 . CH-6343 Rotkreuz . Tel. +41 41 785 70 10 . info@buewe.ch . www.buewe.ch .   facebook.com/buewezg
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug
                                                                                                                       7

                                              Neuling in der Arbeitswelt: Joshua Barilli (15), angehender Stras-
                                              senbauer EFZ, hier mit seinem Chef Alexander Eigensatz von der
                                              Rotkreuzer Büwe Tiefbau AG. (Bild Taylor Rohner)

1160 neue Berufslernende
      Im Kanton Zug haben in den ersten                  die öffentliche Hand zu überführen. Mit dem schnellen
      Augustwochen rund 1160 Jugendliche ihre            Wechsel fürchteten wir um den Nachwuchs in den Pfle-
                                                         geberufen. Wir haben reagiert und unser Gewerblich-
      Berufslehre begonnen, das sind gleich
                                                         industrielles Bildungszentrum (GIBZ) mit einer erfolgrei-
      viele wie im Vorjahr. Bei den 2-jährigen           chen Gesundheitsschule ergänzt, die auch ergänzende
      Attestlehren wurde die Vorjahreszahl um            Bildung für Erwachsene anbietet.
      11,8 Prozent übertroffen. Über ein Drittel
      der Lernenden pendelt aus angrenzenden             Auch Lernende mit besonderen Bedürfnissen wa-
      Kantonen in den Kanton Zug. Von den                ren Ihnen ein Anliegen. Unter Ihnen wurden die
                                                         Attestausbildung, das Case Management Berufs-
      insgesamt 774 Jugendlichen, die diesen
                                                         bildung und die Vorlehre für Flüchtlinge einge-
      Sommer im Kanton Zug ihre obligatorische           führt. Zufrieden?
      Schulzeit beendeten, haben sich 517 für            Ja. Gerade bei der Attestausbildung möchte ich dem
      eine berufliche Grundbildung entschie-             Zuger Gewerbeverband ein Kränzlein winden. Er hat
      den. Das entspricht einem Anteil von fast          diese Ausbildung bei seinen Mitgliedern von Anfang an
      67 Prozent. Zu diesem Ergebnis kam die             erfolgreich beworben. Schön ist, dass viele Attestlernen-
                                                         de nachher gleich die verkürzte EFZ-Lehre anhängen.
      Schulenderhebung, die das BIZ Zug jähr-
                                                         Unsere Berufsbildung ist sehr integrierend, deshalb ist
      lich mit Unterstützung der Lehrpersonen            auch die Vorlehre für Flüchtlinge ein Vorzeigebeispiel.
      bei den Jugendlichen durchführt. Bei den
      jungen Frauen belegen Kauffrau, Fachfrau           Nun treten Sie per Ende 2018 von Ihrem Amt
      Gesundheit und Detailhandelsfachfrau die           zurück. Welches war Ihr schönstes Erlebnis als
      Spitzenplätze, bei den jungen Männern              Berufsbildungsdirektor?
                                                         Sehr erfreut bin ich über die Entwicklung des neuen
      Kaufmann, Elektroinstallateur und Informa-
                                                         Departements Informatik in Rotkreuz. Jährliche Höhe-
      tiker. Wie letztes Jahr haben sich rund 10         punkte waren auch die Diplomfeiern, wo die Freude der
      Prozent der neuen Lernenden entschieden,           Absolventinnen und Absolventen und ihrer Angehörigen
      während der Lehre die Berufsmaturität zu           förmlich spürbar wurde. Wichtig sind aber auch ver-
      erlangen.                                          steckte Erlebnisse. So erlebte ich kürzlich am GIBZ eine
                                                         Präsentation von Projektarbeiten: Die grosse Kreativität
                                                         der Lernenden und deren Drang, das frisch erworbene
                                                         Wissen praktisch umzusetzen, haben mich emotional
                                                         berührt.
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                                     9

                                                                                    Fabian Stocker, Berufsbildner bei den Zugerland Verkehrsbe-
                                                                                    trieben, erklärt Siebtklässler Blendi Zhubaj (13) aus Cham die
                                                                                    Funktionsweise des von Lernenden gebauten Elektromobils.

    Berufswahl

   Berufsschau: Klein aber fein!
                     Wie finden Jugendliche den geeigneten Lehrberuf? Sie
                     unterhalten sich mit Angehörigen und stöbern im Inter-
                     net. Noch besser: Sie erleben die Berufe 1:1. So wie an
                     der «Berufsschau am Nachmittag», die einmal jährlich
                     in verschiedenen Zuger Gemeinden stattfindet.

Text Daniel Schwab   Die Idee zur «Berufsschau am Nachmittag» entstand            sie vom Kantonalen Gewerbeverband, der Zuger Wirt-
Bild Daniel Schwab   2010, als das Gewerblich-industrielle Bildungszentrum        schaftskammer sowie dem Amt für Berufsberatung und
                     Zug (GIBZ) sein 180-jähriges Bestehen feierte und in Be-     dem Amt für Berufsbildung des Kantons Zug.
                     rufsboxen auf die Attraktivität der gewerblich-industriel-
                     len Berufe aufmerksam machte. Der Kanton führte diese        Lockere, wertvolle Gespräche
                     Idee in Form einer Berufsschau weiter. Seit sieben Jah-      Schauplatz Hünenberg: Neben der gastgebenden Ge-
                     ren machen Zuger Firmen Jugendlichen ab der 5. Klasse        meinde nehmen auch Cham und Risch teil. Gegen 600
                     während eines halben Tages ihre Berufe schmackhaft           Jugendliche ziehen durch die Stände der 33 Firmen. Un-
                     und zeigen ihnen im lockeren Gespräch auf, worauf es in      ter den Ausstellern findet man auch immer die Zuger-
                     der Lehre und später in der Arbeitswelt ankommt. Was         land Verkehrsbetriebe (ZVB). «Die Suche nach passen-
                     die Jugendlichen hier ebenfalls erfahren: Dass man mit       den Lernenden ist schwieriger geworden», sagt Fabian
                     einer Berufslehre ausgezeichnete Perspektiven hat und        Stocker, Berufsbildungsverantwortlicher der Automobil-
                     eine steile Karriere machen kann. Pro Jahr finden – auf      berufe. Deshalb seien diese Events für die ausbildenden
                     den ganzen Kanton verteilt – vier solche Berufsschau-        Betriebe sehr wertvoll. Hier treffe man auf viele interes-
                     en statt, an denen sich jeweils drei bis vier Gemeinden      sierte Jugendliche. Schnuppertermine vereinbare er an
                     beteiligen, wobei der Ausstellungsort jedes Jahr alter-      der Berufsschau aber keine. «Die Jugendlichen sollen
                     niert. Organisiert werden die Anlässe von den jeweiligen     das Erlebte zu Hause verarbeiten und sich dann bei mir
                     Gewerbevereinen und Schulen. Unterstützung erhalten          melden, wenn sie bei uns schnuppern wollen.» Dieses
Berufsbildung Zug 2018 - Rückblick 15 Jahre Regierungsrat Matthias Michel Integration Flüchtlingsprogramm INVOL auf Erfolgskurs SwissSkills 10 ...
Berufsbildung Zug
                                                                                                                         11

                                                  Die Zebi bietet Oberstufenschülerinnen und -schülern – hier am
                                                  Stand der Landschaftsgärtner – die Möglichkeit, einzelne Berufe
                                                  selber auszuprobieren. (Bild Daniel Schwab)

Zebi in Kürze
                                                             Vorgehen habe sich bewährt, sagt Stocker. Am ZVB-
      Bald wird wieder gehämmert, vermessen,                 Stand verweilte an diesem Tag auch Blendi Zhubaj (13)
      gezeichnet, ausprobiert und getüftelt: Vom             aus Cham. Der Siebtklässler, dessen Berufswahlprozess
                                                             eben erst begonnen hat, weiss schon genau, wohin sein
      8. bis 11. November (jeweils von 9 bis 17
                                                             Weg führen soll. «Mich fasziniert alles, was mit Autos zu
      Uhr) ist die Messe Luzern der pulsierende              tun hat», sagt er und setzt sich ins schnittige Elektro-
      Treffpunkt für 14 000 Jugendliche in der               mobil, das die aktuellen ZVB-Lernenden innerhalb einer
      Berufswahl sowie für 10 000 Weiterbil-                 Arbeitswoche gebaut haben und das nun als beliebtes
      dungsinteressierte. Die Zentralschweizer               Fotosujet dient.
      Bildungsmesse Zebi bietet Berufs- und
                                                             Eltern lernen Bildungssystem kennen
      Branchenverbänden, aber auch Institu-
                                                             Parallel zu den Berufsschauen findet jeweils am Abend
      tionen der Weiterbildung eine optimale                 gleichenorts eine Infoveranstaltung für die Eltern statt.
      Plattform, um mit bildungsinteressierten               «Im Kanton Zug leben immer mehr ausländische Staats-
      Jugendlichen und Erwachsenen in Kontakt                angehörige, die davon ausgehen, dass eine gute Aus-
      zu treten. Auf 11 000 m2 Ausstellungsfläche            bildung eine gymnasiale Maturität voraussetzt», sagt
      stellen Unternehmen und Berufsverbände                 Cornelia Bänninger vom Amt für Berufsbildung. «Ihnen
                                                             wollen wir an diesem Abend unser Bildungssystem nä-
      140 verschiedene Berufe vor. Von der Zebi
                                                             herbringen und den Berufswahlprozess ihrer Kinder er-
      profitieren nicht nur Jugendliche. Auch                läutern.» In einer Podiumsdiskussion berichten zudem
      Erwachsene, die auf der Karriereleiter eine            direkt Beteiligte von ihren Erfahrungen mit der Lehre.
      Stufe höher klettern oder sich umschulen               Zum Schluss haben die Anwesenden im Netzwerkapé-
      lassen wollen, kommen dank den über                    ro die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.
      600 Weiterbildungsangeboten voll auf ihre              Die Elternveranstaltungen wie auch die Berufsschauen
                                                             erfreuen sich übrigens grosser Beliebtheit, bei den Fir-
      Rechnung. Ein umfassendes und attrakti-
                                                             men und immer mehr auch bei Berufsverbänden. Doch
      ves Rahmenprogramm rundet das Messe-                   Wachstumsambitionen hegen die Organisatoren keine.
      angebot ab und bietet den Besuchern die                Man will auch nicht der grossen Zebi (siehe Kastentext)
      Möglichkeit, einzelne Themen rund um die               Konkurrenz machen. «Wir wollen den Rahmen bewusst
      Bildung zu vertiefen. Der Eintritt ist kosten-         klein halten», sagt Yvonne Kraft, die im Gewerbeverband
      los.                                                   Kanton Zug für das Berufsmarketing zuständig ist. Auch
                                                             die Familiarität dürfe auf keinen Fall verloren gehen.
                                                             «Man kennt sich hier», so Kraft weiter. Dadurch herrsche
                                                             eine ungezwungene, gesprächsfördernde Atmosphäre.
WIR MACHEN KARRIERE AUF DEM BAU

An einer unserer Berufsinformations-Veranstaltungen
erfährst du mehr! Mach dich schlau unter
www.bauberufe.ch/zentralschweiz
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                                13

                                                                                   Auf der Baustelle fühlt er sich pudelwohl: Adam Moussa hat
                                                                                   nach der Integrationsvorlehre soeben die Ausbildung zum
                                                                                   Baupraktiker EBA bei der Gebr. Hodel AG begonnen.

    Integration

   «Die Schweiz ist meine zweite Heimat»
                     Mit der Integrationsvorlehre (INVOL) bietet der Kanton
                     Zug integrationswilligen Flüchtlingen die Chance auf
                     ein unabhängiges Leben. Dass dies funktionieren kann,
                     beweist das Beispiel von Adam Moussa, der nun eine
                     Lehre zum Baupraktiker absolviert.

Text Daniel Schwab   Ob aus Afghanistan, Syrien oder Eritrea: Viele Flüchtlin-   teuerliche und gefährliche Reise. Via Rom gelangte er
Bild Daniel Schwab   ge haben eine wahre Odyssee hinter sich. So auch Adam       schliesslich in die Schweiz.
                     Moussa (35). Vor vier Jahren zog er aus dem diktatorisch
                     regierten Tschad nach Libyen, wo er eine Ausbildung         INVOL als Lehrvorbereitung
                     zum Dolmetscher bei der UNO machte. Da er aus po-           Zunächst arbeitete Adam als Dolmetscher in der Durch-
                     litischen Gründen nicht in seine Heimat zurückkehren        gangsstation Steinhausen. Dort lernte er eine Frau
                     konnte, machte er sich auf nach Tunesien und verbrach-      aus Syrien kennen. Heute sind die beiden verheiratet,
                     te drei Jahre in einem Flüchtlingslager, ehe dieses von     wohnen in Baar und haben ein kleines Kind. Die spo-
                     Einheimischen abgebrannt wurde. Simonetta Sommaru-          radischen Dolmetscher-Einsätze stellten ihn aber nicht
                     ga nahm damals einen Augenschein vor Ort und ver-           zufrieden. Er wollte einen richtigen Job, um nicht länger
                     sprach den Bewohnern, dass sie bis morgen Verpflegung       von der Sozialhilfe abhängig zu sein. Beim Integrations-
                     und ein Dach über dem Kopf bekommen. Was dort kaum          Brückenangebot (IBA) besserte er während eines Jahres
                     jemand für möglich hielt: Die Schweizer Justizministe-      sein Deutsch auf, erweiterte seine Allgemeinbildung und
                     rin hielt Wort, und bereits am nächsten Tag wurden die      lernte Bewerbungen zu schreiben. Kurz darauf wurde
                     Flüchtlinge mit dem Notwendigsten versorgt. «Von da         er zu einem fünftägigen Schnupperpraktikum bei der
                     an war mir klar, dass die Schweiz ein gutes Land sein       Gebrüder Hodel AG aus Baar eingeladen, wo er nicht
                     muss», sagt Adam rückblickend. Wenig später fuhr er         nur hervorragende Arbeit leistete, sondern auch grosses
                     mit dem Boot übers Mittelmeer nach Italien. Eine aben-      Interesse an Beruf und Firma zeigte. Bereits am vier-
PATISSIER?
Egal was Ihre
Berufung ist –
versichern Sie
sich KLuG.

www.klug.ch
Berufsbildung Zug
                                                                                                                     15

                                               Profitierte von INVOL: Chime Zulu aus Cham startete soeben ihre
                                               Lehre zur Hauswirtschaftspraktikerin EBA beim Ausbildungsverbund
                                               Hauswirtschaft in der Klinik Zugersee. (Bild Sandra Buchenberger)

INVOL in Kürze
      Die Integrationsvorlehre (INVOL) will
      die Erwerbsintegration von anerkannten
                                                          ten Tag bot der Lehrlingsverantwortliche Ivan Rust dem
      Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen
                                                          Flüchtling eine Lehrstelle als Baupraktiker EBA an. An-
      Personen nachhaltig verbessern. Der Bun-            gestachelt durch diese frohe Botschaft besuchte Adam
      desrat beabsichtigt damit, das Potenzial            als Lehrvorbereitung sogleich die vom Kanton lancierte
      dieser Arbeitskräfte besser auszuschöpfen           Integrationsvorlehre (INVOL). Drei Tage pro Woche ar-
      und ihre Sozialhilfeabhängigkeit zu senken.         beitete er fortan bei Hodel auf der Baustelle und wäh-
      Die Kantone wurden eingeladen, ihr eige-            rend zwei Tagen besuchte er den Schulunterricht, wo der
                                                          Fokus auf Deutsch als Zweitsprache, Allgemeinbildung,
      nes Konzept für die Umsetzung der INVOL
                                                          Mathematik, Arbeitsmethodik und Informatik sowie
      zu präsentieren. Das vom Kanton Zug                 berufsbezogenen Aspekten lag. Ausserdem habe er in
      eingereichte Konzept wurde vom Staats-              diesem Jahr gelernt, das persönliche Zeitmanagement in
      sekretariat für Migration (SEM) bewilligt           den Griff zu bekommen, erzählt Adam. Am Ende stand
      und startete letzten Sommer. Und so                 eine praktische Prüfung im Lehrbetrieb, die er mit Bra-
      funktionierts: Die INVOL dauert ein Jahr.           vour meisterte.
      Sie umfasst zwei Schultage und drei Tage
                                                          Lehrbuchmässige Integration
      Praktikum im Lehrbetrieb. Die Schultage             Soeben hat Adam Moussa die 2-jährige Attestlehre zum
      werden durch das Amt für Brückenangebo-             Baupraktiker begonnen. Neben der Freude spürt er auch
      te gemeinsam mit dem Gewerblich-indus-              eine grosse Dankbarkeit. Gegenüber dem Kanton und
      triellen Bildungszentrum (GIBZ) durchge-            auch gegenüber der Firma, die ihm diese Chance er-
      führt. Am Ende des Lehrjahres findet eine           möglicht haben. Nach dem Lehrabschluss in zwei Jahren
                                                          will er keinesfalls auf den Lorbeeren ausruhen. Er werde
      praktische Prüfung im Lehrbetrieb statt
                                                          sich auf jeden Fall fachlich weiterentwickeln, um seine
      und die Absolventen erhalten einen Kurs-            Chancen auf dem Arbeitsmarkt weiter zu erhöhen. Man
      ausweis. Ziel ist, dass die Teilnehmenden           siehts ihm an: Adam fühlt sich wohl. «Ich habe in der
      im Anschluss an die INVOL eine berufliche           Schweiz meine zweite Heimat gefunden», sagt er. Seit
      Grundbildung mit EBA oder EFZ im gleichen           kurzem engagiert er sich im Vorstand des Vereins «FRW
      Lehrbetrieb absolvieren können.                     Interkultureller Dialog», der den Austausch und das Zu-
                                                          sammenleben mit Menschen verschiedener Kulturen
                                                          fördert. Kurz: Adam Moussa lässt sich nicht integrieren.
                                                          Er integriert sich selber – und andere.
WIR BAUEN
         AUF BESTENS
         AUSGEBILDETE
         FACHLEUTE.
         BERUFSBILDUNG
         SEIT 1759.

                  Maurer, Verkehrswegbauer, Bauwerktrenner und Kauffrau/Kaufmann sind die vier Grundberufe,
                  welche bei Landis Bau erlernt werden können. Wir nehmen die Verantwortung gegenüber
                  den Jugendlichen gerne wahr und haben uns zum Ziel gesetzt, bis ins Jahr 2020 mindestens
                  50 Lernende in diesen Berufen auszubilden.
                  Willkommen bei Landis Bau!

                  LANDIS BAU AG | Feldpark 2 | 6302 Zug | Telefon 041 729 19 19 | info@landisbau.ch | www.landisbau.ch

Landis_Berufsbildung_Ins_1177x262_2017_Randabfallend.indd 1                                                          30.06.17 14:47
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                                17

                                                                                 Bernhard Bächinger in der Holz-Werkstatt, wo die Jugendli-
                                                                                 chen teils erstaunliche Fertigkeiten und eine grosse Motiva-
                                                                                 tion an den Tag legen.

    Brückenangebote

   Über drei Säulen in die Berufsbildung
                     Seit 21 Jahren unterstützt der «Einstieg in die Berufs-
                     welt» Jugendliche und junge Erwachsene, die noch
                     keine abgeschlossene Grundbildung vorweisen können.
                     Leiter Bernhard Bächinger erklärt die Arbeitsweise im
                     Programm.

Text Daniel Schwab   Bernhard Bächinger, wer nutzt den «Einstieg in            matik, Englisch und Allgemeinbildung repetieren und
Bild Daniel Schwab   die Berufswelt»?                                          vertiefen. An den übrigen Tagen arbeiten sie. Wer in der
                     Unser Angebot richtet sich an Jugendliche oder junge      Holz-Werkstatt oder im gestalterischen Atelier eingeteilt
                     Erwachsene, die entweder nach der Schule oder nach        ist, erlernt handwerkliche Fertigkeiten und verarbeitet
                     den kantonalen Brückenangeboten keine Anschlusslö-        interne wie externe Aufträge. Die Gruppe Natur ist in
                     sung gefunden oder aber ihre Lehrstelle verloren haben.   kleineren Umweltprojekten engagiert, dies vor allem im
                     Wir sind ein sehr niederschwelliges Angebot. Wir geben    Auftrag der Abteilung Natur und Landschaft des Kan-
                     allen eine Chance, sofern sie im Kanton Zug wohnhaft      tons.
                     sind und über genügend mündliche Deutschkenntnisse
                     verfügen. Wir erwarten von den Jugendlichen im Gegen-     Und wie läuft das Coaching ab?
                     zug aber, dass sie motiviert sind, an ihrer beruflichen   Das Coaching findet meist in Kleingruppen in unseren
                     Zukunft zu arbeiten.                                      Schulräumen statt. Die Jugendlichen aktualisieren ihre
                                                                               Bewerbungsunterlagen, schreiben Bewerbungsbriefe,
                     Was machen Sie mit diesen Personen?                       üben Vorstellungsgespräche oder telefonieren. Immer
                     Wenn sie zu uns kommen, arbeiten wir nach dem 3-Säu-      unter Aufsicht ihres Berufscoaches. Es gibt aber auch
                     len-Prinzip Arbeit – Bildung – Coaching. Am Montag und    Einzelgespräche mit den Jugendlichen. Bei Bedarf sind
                     Mittwoch besuchen sie jeweils den Schulunterricht, wo     auch mal die Eltern oder Vertreter involvierter Fachstel-
                     sie ihre Kenntnisse in den Fächern Deutsch, Mathe-        len mit dabei.
Berufsbildung Zug
                                                                                                                         19

                                                Andelo Brezovic (16) aus Zug und Andrijana Milojevic (17)
                                                aus Baar profitieren ebenfalls vom Einstieg in die Berufswelt.
                                                (Bild Taylor Rohner)

                                                           Was bezwecken Sie mit Ihrer Arbeit?
                                                           Wir wollen den Jugendlichen einerseits die Unterstüt-
                                                           zung für das Finden einer Lehrstelle vermitteln, ande-
                                                           rerseits die Softskills wie Zuverlässigkeit, Pünktlich-
Einstieg in die Berufswelt                                 keit, Sozialverhalten oder präzises Arbeiten. Immer mit
                                                           dem Ziel im Hinterkopf, dass sie eine Lehrstelle finden.
                                                           Wenn dieses Ziel erreicht ist, streben wir nach einer
      Das Programm «Einstieg in die Berufswelt»            Zwischenlösung. Damit wollen wir verhindern, dass ein
      (EiB) richtet sich an Jugendliche und junge          Jugendlicher, der den Lehrvertrag in der Tasche hat,
                                                           gedanklich abhängt. Eine Anschlusslösung kann zum
      Erwachsene aus dem Kanton Zug, die keine
                                                           Beispiel ein Schnupperpraktikum im Lehrbetrieb oder
      abgeschlossene berufliche Grundbildung               auch ein Sprachaufenthalt sein. Wer nichts hat, bleibt
      vorweisen können. Das EiB wird von der Ar-           bis Sommer bei uns.
      beitslosenversicherung finanziert und seit
      14 Jahren von der Firma «Bächinger Bildung           Wie viele Jugendliche finden durch Ihre Betreu-
      & Beratung» im Auftrag des Vereins für Ar-           ung einen Ausbildungsplatz?
                                                           Im vergangenen Sommer konnten wir 57 Prozent der
      beitsmarktmassnahmen durchgeführt. Seit
                                                           Jugendlichen in eine EFZ-Ausbildung vermitteln, 16 Pro-
      dem Start im Jahr 1997 haben über 900                zent in eine EBA-Ausbildung. Gesamtschweizerisch lie-
      junge Menschen vom Programm profitiert.              gen diese Zahlen bei 40 respektive 10 Prozent. Das zeigt
      Mittlerweile sind über die Hälfte der Teil-          doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
      nehmenden Lehrabbrechende. Die Erfolgs-
      quote des EiB kann sich sehen lassen: In             Was machen Sie denn besser als andere?
                                                           Wir haben sehr klare Strukturen. Mit Hilfe einer Cloud-
      den letzten fünf Jahren haben zwischen 70
                                                           Lösung tauschen wir intern Infos aus. Wenn die Lehr-
      und 88 Prozent der Teilnehmenden eine be-            person also am Morgen den Unterricht startet, weiss sie
      rufliche Lösung gefunden, die meisten eine           genau, was gestern Nachmittag in der Gruppe Natur ge-
      EFZ- oder EBA-Lehre, einige ein Praktikum,           laufen ist. Weiter haben die Jugendlichen einen geregel-
      vereinzelte auch eine Arbeitsstelle. Hin und         ten Tagesablauf mit fixen Schul- und Arbeitszeiten. Das
      wieder kommt es aber auch zu Abbrüchen               hilft ihnen, sich der Arbeitswelt anzunähern. Grossen
                                                           Wert legen wir zudem auf die persönliche Beziehung.
      (bei mangelnder Motivation seitens des
                                                           Viele Jugendliche sind bei ihrem Eintritt distanziert, ja
      Teilnehmenden) oder zu Ausschlüssen                  sogar misstrauisch, haben sie doch in ihrem bisherigen
      (bei mehrfachem Nichteinhalten der                   Leben einige Enttäuschungen erlebt. Wenn sie sich aber
      Regeln).                                             mal eingelebt haben, kommen sie in der Regel gern zu
                                                           uns. Hin und wieder treffen wir nach Jahren ehemalige
                                                           Programmteilnehmende, die sich für die gute Zeit und
                                                           die wertvolle Unterstützung bedanken. Da richte ich ein
                                                           grosses Kompliment an mein Team. Niemand macht hier
                                                           einen 08.15-Job, alle sind mit Herzblut bei der Sache.
Take Your Chance!

Bewirb dich jetzt für eine spannende
Berufslehre in einem internationalen
Unternehmen als
Kauffrau/-mann International oder
Informatiker/in International

www.efz-international.ch
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                               21

                                                                                    Yasmeen Lewis (19) – halb Amerikanerin, halb Schweizerin –
                                                                                    hat bei bildxzug soeben die KV-Lehre International mit Erfolg
                                                                                    abgeschlossen.

    International

   Memphis, Zug, Mumbai …
                     Die ersten Lernenden von Berufsbildung International
                     haben soeben ihre Lehre abgeschlossen. So auch Kauf-
                     frau Yasmeen Lewis. Die 19-jährige schweiz-amerikani-
                     sche Doppelbürgerin blickt auf drei spannende Ausbil-
                     dungsjahre zurück.

Text Daniel Schwab   Ihr Vater ist Amerikaner, ihre Mutter Schweizerin. Die       Kanton Zug, motivierte Jugendliche noch besser auf die
Bild Daniel Schwab   ersten sieben Lebensjahre verbrachte Yasmeen Lewis           zunehmend internationalisierte Berufswelt vorzuberei-
                     mit ihrer Familie in der Grossstadt Memphis, dann zo-        ten. Das überzeugte Yasmeen und so zögerte sie keine
                     gen sie ins beschauliche Knonau. «Um die Schweizer           Sekunde.
                     Verwandten und die Kultur besser kennenzulernen, aber
                     auch weil die schulischen und beruflichen Perspektiven       Vier verschiedene Praxiseinsätze
                     hier besser sind», erklärt die 19-Jährige den Schritt über   In den ersten beiden Lehrjahren arbeitete Yasmeen drei
                     den grossen Teich. Ein Vorteil der besonderen Familien-      Tage pro Woche im Betrieb und ging zwei Tage zur Schu-
                     situation: Yasmeen ist zweisprachig aufgewachsen. Zu         le. Im dritten Lehrjahr beschränkte sich der Schulanteil
                     Hause am Mittagstisch werde meist Englisch gespro-           auf einen Wochentag. Insgesamt arbeitete sie in vier
                     chen, mit ihrer kleinen Schwester rede sie ein «Misch-       Praktikumsfirmen. Bei einem Vermögensverwalter küm-
                     masch» und Deutsch vor allem dann, wenn sie mit ihrer        merte sie sich um den Telefondienst, empfing Kunden
                     Mutter allein sei. Kurz bevor Yasmeen vor drei Jahren bei    und plante Mitarbeiterausflüge. In der zweiten Firma,
                     bildxzug ihre Ausbildung zur Kauffrau EFZ startete, wur-     die mit Zahnmedizinprodukten handelt und in Serbien
                     de sie von ihrer Berufsbildnerin auf das Pilotprojekt «Be-   produziert, machte sie erste Erfahrungen im Offert- und
                     rufsbildung International» (BBI) aufmerksam gemacht,         Bestellwesen und führte die Buchhaltung. Ganz anders
                     wonach ein grosser Teil der Ausbildung in englischer         im dritten Unternehmen, wo sie in der Talent-Akqui-
                     Sprache stattfindet. Mit dem Angebot beabsichtigt der        sition tätig war, Leute per Telefon, mittels Video oder
Berufsbildung Zug
                                                                                                                      23

                                               Profitiert von den Diensten des BildungsNetzes Zug (links Ge-
                                               schäftsleiter Rémy Müller): Oliver Kocev aus Baar, angehender
                                               Automobil-Assistent bei Amag Zug. (Bild Marcel Arnold)

BildungsNetz Zug
      Ein weiterer Lehrbetriebsverbund ist das
      Kompetenzzentrum BildungsNetz Zug, das
      vom «Verbund Zuger Bildungsnetzwerk»
      getragen wird. Dem BildungsNetz Zug sind            im persönlichen Kontakt zu Interviews einlud, Verträge
      rund 140 Unternehmen aus dem Kanton                 erstellte und Messen vorbereitete. Ihren letzten Praxis-
      Zug angeschlossen. Es hat zum Ziel,                 einsatz leistete sie in einem kleinen Zuger Pharma-
      schulisch schwächere Jugendliche bei der            Unternehmen mit Hauptsitz in Mumbai. Ein spezielles
      Erreichung eines Berufsabschlusses auf              Erlebnis. «Die Telefonate mit dem Headquarter oder mit
                                                          indischen Kunden waren manchmal recht schwierig,
      Stufe Grundbildung zu unterstützen. Beim
                                                          aber auch lustig», erinnert sie sich an den speziellen
      Lehrbetriebsverbund werden die Jugendli-            indischen Akzent. Am Ende durfte Yasmeen sogar eine
      chen zu Beginn der Lehre in einem Einfüh-           neu eingestiegene Lernende von bildxzug mitbetreuen.
      rungsseminar intensiv auf das Berufsleben           «Das war hilfreich, weil man sich selber wieder mal die
      vorbereitet. Während der Lehrzeit werden            Frage stellt, warum etwas so und nicht anders gemacht
      sie von einem Coach begleitet. Bei den alle         wird», erklärt sie.
      zwei Wochen stattfindenden Treffen erhal-
                                                          Via BM zum Studienticket
      ten sie die Gelegenheit, Hausaufgaben zu            Diesen Sommer schloss Yasmeen Lewis die Lehre zur
      machen, sich auf Prüfungen vorzubereiten            Kauffrau EFZ mit Supplement mit Erfolg ab. Dank der
      und sich mit anderen Teilnehmenden aus-             betrieblichen Abwechslung durfte sie in dieser Zeit eine
      zutauschen. Auch die Verbundfirmen pro-             riesige Palette an Tätigkeiten ausüben. Und überall fand
      fitieren: Das BildungsNetz Zug übernimmt            die Korrespondenz vorwiegend in Englisch statt. Wie
                                                          erwartet bekundete sie damit wenig Schwierigkeiten.
      als Lehrbetrieb die Hauptverantwortung für
                                                          Dennoch musste sie sich gelegentlich anstrengen. «Zum
      die Lernenden und ist Ansprechperson für            Beispiel, wenn es darum ging, mir ein gewisses Fach-
      die Berufsfachschulen und die überbetrieb-          vokabular anzueignen.» Der nächste Schritt besteht für
      lichen Kurse. Zudem kümmert es sich um              Yasmeen nun darin, die Berufsmaturität im Vollzeitmo-
      die Lohn- und Personaladministration.               dell zu erlangen. Mit dem Hintergedanken, eine noch
                                                          bessere Basis für ihre Zukunft zu legen. Auch im Hinblick
                                                          auf ein späteres Studium Richtung Projekt- oder Event-
                                                          Management. Oder auf ein Engagement im Ausland.
                                                          Gute Aussichten – nicht zuletzt dank BBI.
24 Berufsbildung Zug

                                                                                  Nachwuchsförderer mit Leidenschaft: Beat Gauderon, seit
                                                                                  15 Jahren Leiter von bildxzug, liebt die Arbeit mit den Berufs-
                                                                                  lernenden.

    bildxzug

    «Diese Ausbildung ist ein Bedürfnis»
                    Mit der vor 20 Jahren ins Leben gerufenen «Lehre im
                    Verbund» gehört der Kanton Zug zu den Trendsettern in
                    der Schweizer Berufsbildung. Beat Gauderon, Leiter von
                    bildxzug, blickt mit grosser Genugtuung auf die erfolg-
                    reiche Entwicklung zurück.

Text Alex Piazza    Beat Gauderon, worin besteht die Hauptaufgabe               Wie steht es um den Zuspruch seitens der Ver-
Bild Livia Müller   von bildxzug?                                               bundfirmen?
                    Grundsätzlich geht es uns um die Stärkung der Berufs-       Diesbezüglich können wir mehr als zufrieden sein. In
                    bildung. Viele Menschen haben immer noch die absurde        den drei Projektjahren von Berufsbildung International
                    Vorstellung, dass man nur mit einer gymnasialen Maturi-     konnten wir über 15 neue Firmen in den Verbund auf-
                    tät beruflich Karriere machen kann. Konkret bieten wir in   nehmen. Aktuell sind es allein im KV-Bereich rund 30
                    drei Bereichen – Kaufleute, Informatiker, Mediamatiker      Firmen. Das zeigt mir, dass das Angebot für die Firmen
                    – eine Ausbildung im Verbund an. Zusätzlich haben wir       grundsätzlich attraktiv ist. Es besteht ein Bedürfnis, im
                    verschiedene neue Projekte aufgegleist. Zuerst «Way up      Verbund auszubilden statt im Alleingang.
                    plus», die verkürzte Lehre in den Bereichen Informatik
                    und KV für Personen mit gymnasialer Maturität, das          Warum ist das so?
                    «KV Business English plus» oder das Impulsprogramm          Weil Firmen, die bis anhin noch nicht ausgebildet ha-
                    «Faszination Technik», das wir zusammen mit der Zuger       ben, mit unserem Berufsbildungssystem teilweise über-
                    Wirtschaftskammer realisierten. Jüngstes Kind ist die       fordert wären. Die Kooperation zwischen Lehrbetrieb,
                    «Berufsbildung International». Dieses Projekt, das wir      Berufsfachschule und überbetrieblichen Kurszentren
                    vor drei Jahren für angehende Kaufleute und Informati-      scheint auf den ersten Blick kompliziert und aufwändig.
                    ker in Angriff nahmen, sieht vor, dass ein Grossteil der    Ich stelle oft fest, dass viele Firmen durchaus ausbilden
                    Ausbildung in Englisch stattfindet.                         möchten, aber auf Unterstützung angewiesen sind.
Berufsbildung Zug
                                                                                                                        25

                                                Anna Rudat (18) steht zurzeit im zweiten Lehrjahr
                                                ihrer KV-Ausbildung auf dem Sekretariat von
                                                bildxzug. (Bild Alex Piazza)

                                                           Was hat ein Unternehmen davon, wenn es Teil
                                                           Ihres Verbundsystems ist?
                                                           Der Hauptvorteil ist sicher, dass es sich in der Ausbil-
                                                           dung auf die Vermittlung seiner Kernkompetenz kon-
                                                           zentrieren kann. Wir nehmen ihm die administrativen
                                                           Belange ab, kümmern uns um Versicherungsangelegen-
                                                           heiten oder die Lohnzahlung. Weiter betreuen wir die
                                                           Lernenden, wenn Schwierigkeiten auftauchen. Und wir
                                                           übernehmen vorgängig die Selektion der Lernenden,
                                                           was für die Firmen in der Regel eine grosse Herausfor-
                                                           derung bedeutet.

                                                           Wo sehen Sie die kommenden Herausforderun-
20 Jahre bildxzug                                          gen für bildxzug?
                                                           Zurzeit beschäftigen wir uns intern mit dem Projekt
                                                           Qualitätsmanagement. Hier geht es darum, die Quali-
      Als Folge des markanten Lehrstellenman-              fikation unserer Mitarbeitenden weiter zu erhöhen, um
      gels in den 90er-Jahren stellte der Bund die         den Anforderungen in der Berufsbildung gerecht zu wer-
                                                           den. Im kaufmännischen Bereich streben wir nach einer
      Mittel zur Finanzierung innovativer Projekte
                                                           Weiterentwicklung im Bereich «Supply-Chain-Manage-
      zur Verfügung. Das Amt für Berufsbildung             ment». Wir haben von internationalen Handelsfirmen
      des Kantons Zug entwickelte die Idee,                gehört, dass ihnen Logistik-Fachleute fehlen, die auf
      Unternehmen zusammenzuführen, die                    Auftragsabwicklung und Frachtverschiebung inklusive
      gemeinsam Lernende ausbilden. So wurde               Zollformalitäten spezialisiert sind. Hier wollen wir nun
      1998 der «Zuger Berufsbildungs-Verbund               ein entsprechendes Konzept ausarbeiten, das vernetz-
                                                           tes Denken innerhalb kaufmännischer Prozesse fördert.
      ZBV» gegründet. Im August 1999 startete
                                                           Im Moment stelle ich mir zudem die Frage, wie wir den
      die Lehre im Verbund mit 5 Informatik- und           Beruf Mediamatiker weiterentwickeln können. Denn in
      28 KV-Lernenden. Meilensteine in der                 Anbetracht der fortschreitenden Digitalisierung würde
      20-jährigen Vereinsgeschichte waren die              ich – etwas provokativ – sagen: Der Mediamatiker wird
      Einführung von «KV Business English plus»            früher oder später das KV ablösen.
      im Jahr 2008 sowie dessen Weiterentwick-
                                                           Sie leiten bildxzug nun schon seit 15 Jahren. Ist
      lung in Form von «Berufsbildung Internati-
                                                           Ihnen nie langweilig geworden?
      onal» (BBI) 2015. Aktuell betreut bildxzug           Nein, überhaupt nicht. Die Arbeit mit den Jugendlichen
      mit seinen 12 Angestellten 142 Lernende,             hat mir immer riesig Spass gemacht. Es gab auch immer
      davon 30 im Bereich BBI. Bisher konnten              wieder neue spannende Projekte, für die ich mich mit
      über 500 Lernende zu qualifizierten Berufs-          Herzblut engagiert habe. Ein Höhepunkt war sicher der
      leuten geführt werden. Übrigens: Am                  Besuch von Bundesrat Joseph Deiss im Jahr 2005, als er
                                                           sich ein Bild machen wollte von unserer Verbundlösung.
      4. Oktober feiert bildxzug sein 20-jähriges
                                                           Ich kann sagen, meine Arbeit ist ungemein abwechs-
      Bestehen mit einer offiziellen Jubiläums-            lungsreich. In diesem Zusammenhang möchte ich auch
      feier und veröffentlicht die Publikation             ein Lob an mein Team und an die Vorstandscrew aus-
      «bildxzug Lehre im Verbund – ein Erfolgs-            sprechen, die alle sehr offen sind für Innovationen. Ein
      modell», die auf der Geschäftsstelle gegen           Dank geht zudem an den Kanton – konkret an AfB-Leiter
      einen Unkostenbeitrag bezogen werden                 Beat Schuler – für die sehr konstruktive Zusammenar-
                                                           beit, aber auch an Volkswirtschaftsdirektor Matthias
      kann.
                                                           Michel. Ich kann mich nicht erinnern, dass je eine inno-
                                                           vative Idee abgeschmettert wurde.
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                             27

                                                                                  Thomas Ammann (18) aus Oberägeri absolviert bei Siemens
                                                                                  in Zug die Ausbildung zum Elektroniker EFZ inklusive Berufs-
                                                                                  maturität.

    Berufsmaturität

    Ganz auf Erfolg programmiert
                     Haushaltgeräte, Steuerungen für die Gebäudeautoma-
                     tion oder Flugzeugkomponenten. Die Produktepalette
                     des Elektronikers ist breit. Entsprechend hoch sind die
                     Anforderungen an die Lernenden. Thomas Ammann er-
                     füllt sie problemlos. Wir haben ihn bei Siemens besucht.

Text Alex Piazza     Thomas Ammann liebt die Technik. Und noch mehr die          Weg über eine Berufslehre, der Götti den akademischen.
Bild Taylor Rohner   Herausforderung. Der 18-Jährige macht bei Siemens           Auch Thomas liebäugelte in der Primarschule mit dem
                     in Zug die Lehre zum Elektroniker. Die grundlegenden        Gymnasium, und mit seinen Noten hätte er den Sprung
                     Fertigkeiten wie Löten, Verdrahten, Berechnen oder          auch prüfungsfrei geschafft. Doch an einem Schnupper-
                     Messen erwarb er in den ersten beiden Lehrjahren im         tag an der Kanti merkte er, dass das nicht das Richti-
                     betriebseigenen Ausbildungszentrum. Seit kurzem steht       ge für ihn ist. «Man geht morgens rein, abends wieder
                     der Oberägerer im dritten Lehrjahr, in dem die Lernen-      raus und dazwischen bekommt man jede Menge theo-
                     den raus in den Betrieb gehen. Zurzeit ist er in der Ab-    retisches Wissen eingeflösst», so sein Eindruck. Beim
                     teilung Fire and Safety und arbeitet bei der Entwicklung    Schnuppern als Elektroniker bei Siemens gefiel es ihm
                     von Brandmeldern mit. Eine spannende und vielseitige        wesentlich besser. Nicht nur wegen der praktischen Ar-
                     Arbeit im Hard- und Softwarebereich. Auf diesen Wech-       beit. «Die Materie war sehr anspruchsvoll, genau das
                     sel in die Produktivabteilung hat sich Thomas Ammann        brauchte ich», erklärt Thomas. Die hohen Anforderun-
                     lange gefreut: «Man stellt etwas Handfestes her und leis-   gen bestätigt auch Martin Häusler, Ausbildungsverant-
                     tet damit einen Beitrag zur Zufriedenheit des Kunden.»      wortlicher für die technischen Lernenden bei Siemens
                                                                                 in Zug: «Der Elektroniker muss ein abstraktes wie auch
                     Berufslehre statt Gymnasium                                 analytisches Denkvermögen mitbringen. Zudem sollte
                     Thomas’ Berufswahl verwundert kaum. Sein Vater und          er ein Tüftler und Experimentierer sein.» Was Thomas
                     sein Götti sind Elektroingenieure. Der Vater wählte den     ebenfalls festgestellt hat: «Man muss eine gewisse Ei-
BEST EDUCATED
BY BOSSARD
Die Berufswahl beeinflusst das Leben von Jugendlichen. Es ist
wichtig, die richtige Lehrstelle zu wählen, die den Bedürfnissen
und Talenten gerecht wird.

Bossard bietet die Möglichkeit, in einem dynamischen und
international ausgerichteten Umfeld die berufliche Karriere
zu starten.

Als langjähriger und erfahrener Ausbildungsbetrieb bieten
wir auf 2019 folgende Berufslehren an:
 Kaufmann / Kauffrau
 Logistiker / Logistikerin
 Fachmann / Fachfrau Betriebsunterhalt

             Schrauben Sie mit uns an Ihrer
              Zukunft und wählen Sie Bossard
                als Ausbildungsbetrieb!

                                                              www.bossard.com/berufsbildung
Berufsbildung Zug
                                                                                                                      29

                                               Nico Zoller aus Zug absolviert bei der Bossard AG die Grundbil-
                                               dung zum Kaufmann EFZ mit BM in der Richtung Wirtschaft und
                                               Dienstleistungen, Typ Wirtschaft. (Bild Livia Müller)

Ticket zur Fachhochschule
      Die Berufsmaturität (BM) ergänzt die
      praxisorientierte berufliche Grundbildung
      mit einer erweiterten Allgemeinbildung.
      Sie ermöglicht den prüfungsfreien Zutritt
      an eine Fachhochschule. Auch ein Studium            geninitiative entwickeln und mal selber etwas im Inter-
      an der Uni oder ETH ist möglich, wenn die           net nachschauen, statt darauf zu warten, dass man die
      Ergänzungsprüfung – genannt Passerelle              Informationen bekommt.»
      – bestanden wird. Lernende absolvieren
                                                          Über die BM an die Fachhochschule
      die BM im Normalfall parallel zur Lehre.
                                                          Die berufliche Grundbildung zum Elektroniker dauert
      Dabei gehen sie rund einen Tag pro Woche            vier Jahre und schliesst mit dem eidgenössischen Fä-
      zusätzlich zur Schule. Die Ausrichtung der          higkeitszeugnis (EFZ) ab. Um sich für seine Zukunft alle
      lehrbegleitenden BM richtet sich nach der           Optionen offen zu halten, erlangt Thomas Ammann wäh-
      Wahl der Berufslehre. Es gibt die folgenden         rend der Lehre die technisch ausgerichtete Berufsmatu-
      Ausrichtungen: Technik, Architektur, Life           rität (BM). Damit ist er kein Einzelfall. Bei Siemens liegt
                                                          die BM-Quote unter den Elektronikern zurzeit bei rund
      Sciences – Wirtschaft und Dienstleistun-
                                                          50 Prozent. Schweizweit gibt es keinen anderen Beruf
      gen, Typ Wirtschaft und Typ Dienstleistung          mit einer ähnlich hohen Quote. Martin Häusler kennt
      – Gestaltung und Kunst – Gesundheit und             den Grund: «Auf dem Arbeitsmarkt sind Elektroniker
      Soziales – Natur, Landschaft und Lebens-            mit einer entsprechenden Weiterbildung sehr gefragt.»
      mittel. Die BM kann auch nach der Lehre             Mit anderen Worten: Die Lernenden geniessen eine
      berufsbegleitend (zwei Jahre) oder in einem         hervorragende Grundausbildung, kommen dann aber
                                                          nicht um eine Weiterbildung herum. Die Möglichkeiten
      einjährigen Vollzeitlehrgang erworben wer-
                                                          dazu sind vielfältig. Vom Automatikfachmann über den
      den. Nicht zu vergessen ist die Möglichkeit         Industriemeister im Maschinen- und Apparatebau bis
      der schulbegleitenden BM-Ausbildung, wie            zum Dipl. Techniker HF Informatik ist alles möglich. Auch
      sie an der Wirtschaftsmittelschule (WMS)            ein Fachhochschulstudium. Thomas Ammann kann sich
      angeboten wird. Das bedeutet für die                gut vorstellen, nach der Lehre, die er im Sommer 2020
      Lernenden drei Jahre Schule und ein Jahr            abschliesst, an einer Fachhochschule zu studieren. Also
                                                          weiter mit der kopflastigen Arbeit. Den idealen Ausgleich
      Praktikum im Betrieb.
                                                          holt er sich im Fitnesscenter, das er viermal pro Woche
                                                          besucht, und am Wochenende beim Segeln.
Hoch hinaus?!
Schindler Berufsbildung
  Du bist engagiert und motiviert, möchtest vielseitige Arbeitseinsätze erleben
  und dabei individuell gefördert werden? Dann bist du bei uns genau richtig.

  Wir bilden Lernende in 12 spannenden Lehrberufen aus:

  – Anlagen- und Apparatebauer/in EFZ
  – Aufzugsmonteur/in EFZ
  – Drucktechnologe/in EFZ
  – Elektroinstallateur/in EFZ
  – Elektroniker/in EFZ
  – Fachmann/-frau Kundendialog EFZ
  – Informatiker/in EFZ
  – Kaufmann/-frau EFZ
  – Konstrukteur/in EFZ
  – Logistiker/in EFZ
  – Mediamatiker/in EFZ
  – Polymechaniker/in EFZ

  Interessiert? Besuche unsere Webseite.
  www.schindler-berufsbildung.ch
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                           31

                                                                                  Auf dem Weg zur Zeichnerin EFZ Ingenieurbau: Izabella
                                                                                  Kvacskay (24) ist nach ihrer gymnasialen Vergangenheit
                                                                                  glücklich in der Berufsbildung angekommen.

    Way up plus

   «Selber etwas tun statt nur zuhören»
                     Maturandinnen und Maturanden müssen nicht zwingend
                     studieren. Der Weg in die Berufsbildung steht ihnen je-
                     derzeit offen. Izabella Kvacskay (24) fand dank «Way up
                     plus» ihre Berufung und steht nun kurz vor ihrem Lehr-
                     abschluss als Zeichnerin EFZ.

Text Daniel Schwab   Das Gymnasium inklusive Uni-Studium ist für viele Leu-     erlaubte, eine berufliche Grundbildung verkürzt in zwei
Bild Daniel Schwab   te immer noch der Königsweg in Sachen Bildung und          statt in vier Jahren zu absolvieren.
                     die beste Basis für eine berufliche Karriere. Das dachte
                     auch Izabella Kvacskay. Heute absolviert die 24-Jäh-       Fachliche Defizite aufholen
                     rige eine Lehre zur Zeichnerin EFZ. Weshalb dieser         Letzten Sommer startete Izabella bei der Geozug In-
                     Gesinnungswandel? Nach der 3. Sek wechselte Izabella       genieure AG in Baar die Lehre zur Zeichnerin EFZ mit
                     ins Gymnasium und begann dann – mit der Maturität          Fachrichtung Ingenieurbau. Schulisch läuft erwartungs-
                     in der Tasche – ein Mathematik-Studium. Nach einem         gemäss alles rund. «Die Hauptschwierigkeit liegt für Iza-
                     halben Jahr die bittere Erkenntnis: «Das hatte ich mir     bella im Fachlichen, ist sie doch gezwungen, den ganzen
                     ganz anders vorgestellt.» Statt sich mit der Anwendung     Stoff, für den andere Lernende vier Jahre Zeit haben, in
                     von Formeln zu beschäftigen, musste sie diese her-         zwei Jahren reinzuquetschen», sagt der Ausbildungsver-
                     leiten und beweisen. Das war ihr zu trocken. Zweiter       antwortliche Martin Schwendimann. Ihr Nebenstift aus
                     Anlauf: Biologie-Studium. Die Thematik faszinierte sie     dem vierten Lehrjahr sei bedeutend weiter, erkennt sie
                     zwar, doch allmählich machte sich eine sinkende Lern-      selber. Die Defizite aufzuholen, hat sie sich deshalb zur
                     motivation bemerkbar. Nach einem Jahr zog Izabella         grossen Aufgabe gemacht. Entgegen kommt ihr dabei,
                     den Schlussstrich und überlegte sich: Warum nicht auf      dass sie weniger Zeit in der Berufsfachschule verbringt,
                     Berufsbildung umsatteln? Ein wichtiges Pro-Argument        da die Allgemeinbildung wegfällt und sie in Mathematik
                     lieferte ihr dabei das Angebot «Way up plus», das es ihr   und Physik lediglich die Prüfungen schreiben muss.
Nutze dein Talent. Mit einer
Ausbildung bei RUAG.

Eine Ausbildung bei RUAG Aviation am Standort Emmen ist der ideale Start ins Berufsleben.
Als international erfolgreiches Technologie -Unternehmen im Bereich der Luftfahrt sind
wir stets am Puls der Zeit. Wir bieten unseren Lernenden ein modernes Arbeitsumfeld und
hervorragende Zukunftsperspektiven in folgenden Berufen:

– Anlagen- & Apparatebauer/in EFZ                   –   Kauffrau/mann EFZ – KV Plus
  (Flugzeugspengler/in)                             –   Konstrukteur/in EFZ
– Automatiker/in EFZ                                –   Logistiker/in EFZ
– Elektroniker/in EFZ                               –   Polymechaniker/in EFZ
– Kauffrau/mann EFZ

Ist dein Traumjob dabei? Sende uns deine vollständigen Bewerbungsunterlagen inkl. Basic- oder
Multicheck vorzugsweise per Mail – und schon kommst du deinem Ziel einen ersten Schritt näher.
Mehr über uns erfährst du unter www.ruag.com

RUAG Schweiz AG | RUAG Aviation
Berufsbildung | 6032 Emmen
berufsbildung.aviation@ruag.com
www.ruag.com/berufsbildung
Berufsbildung Zug
                                                                                                                       33

                                                 Gute Erfahrungen mit Way up plus: Patrick Steiner aus Baar hat
                                                 diesen Sommer seine Informatiker-Lehre bei Roche Diagnostics
                                                 International AG in Rotkreuz abgeschlossen. (Bild Taylor Rohner)

                                                          Selbständig zeichnen
                                                          Obwohl Izabella fachlich noch nicht dort ist, wo sie ger-
Way up plus                                               ne wäre, bereitet ihr der Betriebsalltag grosse Freude.
                                                          Umso mehr, als sie in letzter Zeit schon recht selbstän-
                                                          dig Unterflurcontainer zeichnen konnte, die eine sau-
      Wer eine gymnasiale Maturität erworben              bere, unterirdische Entsorgung verschiedenster Abfälle
      hat, braucht nicht zwingend zu studieren.           ermöglichen. Die Arbeit ist vielseitig. Wenn Izabella
                                                          den geplanten Standort kennt, fordert sie beim Grund-
      Auch der Wechsel in die Berufsbildung ist
                                                          buchamt erst einmal die entsprechenden Baupläne ein.
      heute problemlos möglich. Das Angebot               Schliesslich muss sie wissen, wo genau die Werkleitun-
      «Way up plus» ermöglicht Maturandinnen              gen verlaufen. Auch auf die Entwässerung und den Bau-
      und Maturanden in Zug eine verkürzte                grubenabschluss muss sie ein besonderes Augenmerk
      Grundbildung in den Berufen Kaufmann/-              legen. Dann wird am Computer gezeichnet. Zum Schluss
      frau, Informatiker/in, Polymechaniker/in,           gehts dann raus auf die Baustelle um festzustellen, ob
                                                          das Geplante auch tatsächlich funktioniert. «Wenn du
      Elektroniker/in, Konstrukteur/in, Automa-
                                                          siehst, dass deine Zeichnungen 1:1 umgesetzt werden,
      tiker/in sowie Zeichner/in in den Fachrich-         ist das schon ein gutes Gefühl», erzählt Izabella mit
      tungen Ingenieurbau oder Architektur. Die           Stolz.
      praxisorientierten Lehrgänge dauern in der
      Regel zwei Jahre und führen zum eidge-              Klar strukturiert
      nössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ). Eine            Was Izabella Kvacskay an der Berufsbildung schätzt,
                                                          sind auch die klar vorgegebenen Arbeitszeiten. Obwohl
      Ausnahme bildet die kaufmännische Lehre,
                                                          es anfänglich eine grosse Umstellung gewesen sei, täg-
      die wahlweise auch in 1,5 Jahren absolviert         lich achteinhalb Stunden zu arbeiten. Mittlerweile ist
      werden kann. Die Lernenden werden vom               Halbzeit in ihrer Lehre. Den bisherigen Zickzackkurs in
      allgemeinbildenden Unterricht befreit und           ihrer Laufbahn bereut Izabella nicht. «Klar wäre es ein-
      müssen in diesen Bereichen auch keine               facher gewesen, gerade durchzumarschieren, doch jede
      Prüfung ablegen. «Way up plus» ist nicht            Erfahrung hat mich letztlich weitergebracht», weiss die
                                                          angehende Zeichnerin. Abgesehen davon falle ihr die
      nur eine gute Möglichkeit, in die Berufswelt
                                                          Ausbildung in der Berufswelt heute sicher leichter, als
      einzusteigen, sondern auch die ideale Basis         das mit 16 Jahren der Fall gewesen wäre. Im kommen-
      für ein späteres Studium an einer Fach-             den Sommer wird Izabella das eidgenössische Fähig-
      hochschule.                                         keitszeugnis (EFZ) erhalten. Was danach kommt, steht
                                                          noch in den Sternen. Sicher möchte sie zunächst mal
                                                          Berufserfahrung sammeln. Und die Zeit wird zeigen, ob
                                                          sie sich nochmals zu einem Studium durchringen kann.
                                                          Für beide Wege hat sie dann die besten Voraussetzun-
                                                          gen.
Mit uns beginnt deine Zukunft                              Lehrberufe
Die V-ZUG AG ist Schweizer Marktleader im Bereich          ■   Automatiker/-in EFZ
Haushaltgeräte und beschäftigt über 1 500 Mitarbeitende.   ■   Automatikmonteur/-in EFZ
                                                           ■   Informatiker/-in EFZ (App.entw.)
Möchtest du deine Lehre in einem modernen Industrie -      ■   Kaufmann/Kauffrau EFZ
unternehmen mit einer familiären Atmosphäre absolvieren?   ■   Koch/Köchin EFZ
                                                           ■   Konstrukteur/-in EFZ
Wir freuen uns auf deine Bewerbung.                        ■   Logistiker/-in EFZ, EBA
                                                           ■   Polymechaniker/-in EFZ
V-ZUG AG, Ignaz Henzen, Industriestrasse 66, 6301 Zug      ■   Produktionsmechaniker/-in EFZ
www.vzug.com, berufsbildung@vzug.com, Tel. 058 767 67 23
Berufsbildung Zug
                                                                                                                                             35

                                                                                   Rektor Hansjörg Truttmann freut sich über die fortschreitende
                                                                                   Digitalisierung. Auch weil sie ihm am KBZ zusätzliche Raum-
                                                                                   reserven beschert.

    Digitalisierung

   «Schulen können sich nicht entziehen»
                     Die fortschreitende Digitalisierung verändert viele Be-
                     rufsbilder. So auch das KV und den Detailhandel. Hans-
                     jörg Truttmann, Rektor des Kaufmännischen Bildungs-
                     zentrums Zug (KBZ), erzählt, inwiefern sich dies auf die
                     Berufsbildung und auf das Lernen auswirkt.

Text Daniel Schwab   Hansjörg Truttmann, warum treiben Sie die Digi-             gut besucht und ermöglichen den Lehrpersonen, danach
Bild Daniel Schwab   talisierung am KBZ so forsch voran?                         innerhalb der Fachschaften gemeinsam Settings zu ent-
                     Die digitale Welt durchdringt unser Leben und damit         wickeln.
                     auch das Lernen der Jugendlichen. Ich betrachte die Di-
                     gitalisierung insgesamt als Chance und gleichzeitig als     Wie zeigt sich die Digitalisierung am KBZ kon-
                     Auftrag. Deshalb begannen wir bereits vor sechs Jahren,     kret?
                     in Pilotklassen die digitalen Möglichkeiten fürs Lernen     Seit dem letzten Schuljahr gilt in allen Klassen das Prin-
                     nutzbar zu machen. Das KBZ hat diesbezüglich in der         zip «Bring your own Device», kurz BYOD. Das heisst,
                     Schweiz bei den kaufmännischen Berufsfachschulen            dass alle Lernenden ihren eigenen Laptop in den Unter-
                     eine gewisse Vorreiterrolle.                                richt mitbringen. Das hat unter anderem zur Folge, dass
                                                                                 wir einen Teil unserer IT-Schulzimmer abbauen können.
                     Was waren die grössten Herausforderungen?                   Im Unterricht wird vermehrt mit den Laptops gearbeitet,
                     Eine Herausforderung bestand darin, die Lehrpersonen        indem die Lernenden Unterrichtsinhalte und Lernauf-
                     zu sensibilisieren und sie sukzessive weiterzubilden –      träge am Bildschirm statt in Lehrmitteln bearbeiten und
                     sei es fachdidaktisch, sei es im Einsatz konkreter Tools.   «Lernprodukte» gestalten.
                     Wir organisierten schon früh schulinterne Fortbildungen,
                     aktuell die sogenannten E-Snacks, wo wir über Mittag        Wo und in welcher Form setzen die Lernenden
                     spezifische Themen aufgreifen. Diese Anlässe sind sehr      ihren Laptop ein?
Mit einem Gesundheitsberuf
 können wir mit Herzblut einer
 sinnvollen Tätigkeit nachgehen.

Attraktive Gesundheitsberufe –
eine sinnvolle Wahl
 Sicherer Arbeitsplatz mit Zukunft
 Arbeit für und mit Menschen
 Ausbildung auf verschiedenen Niveaus
 Vielfältige Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten
 praxisnahe Ausbildung

                                                            xund.ch
                                                           xund.ch
Berufsbildung Zug
                                                                                                                      37

                                               Kämpft in Bern um den SM-Titel: Rahel Weber hat soeben ihre
                                               Lehre zur Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ bei der Confiserie
                                               von Rotz in Cham abgeschlossen. (Bild Taylor Rohner)

                                                          Der Laptop leistet heute in fast allen Fächern wertvolle
                                                          Dienste. Die Lernenden bekommen Aufgaben gestellt,
                                                          an denen sie selbständig oder in der Gruppe arbeiten
                                                          können. Dabei haben sie Zugang zu Musterlösungen,
                                                          können sich also unmittelbar orientieren, ob sie etwas
                                                          verstanden haben und auf dem erforderlichen Stand
                                                          sind. So werden die Lernenden stärker aktiviert und
                                                          können selbständiger sowie individualisierter arbeiten.
SwissSkills 2018                                          Ausserdem haben wir vor einigen Jahren die Lernplatt-
                                                          form Moodle eingeführt, die eine unkomplizierte Kom-
                                                          munikation zwischen den Lernenden und der Lehrper-
      Vom 12. bis 16. September finden an der             son ermöglicht.
      Bernexpo die Schweizer Berufsmeister-
                                                          Wer bezahlt eigentlich den Laptop?
      schaften (SwissSkills) statt. Über 1100
                                                          Für die Kosten kommen grundsätzlich die Lernenden
      junge Athletinnen und Athleten kämpfen in           oder vereinzelt deren Ausbildungsbetriebe auf. Im Ge-
      75 Berufen um den Schweizermeistertitel.            gensatz zu anderen Kantonen, wo BYOD zu einem Poli-
      Darunter auch 10 junge Berufsleute aus              tikum geworden ist, war das im Kanton Zug bisher nicht
      dem Kanton Zug. Die Gewinner haben die              der Fall. Speziell in der Berufsbildung der Kaufleute und
      Möglichkeit, ein Jahr später an den Berufs-         im Detailhandel sieht man die Notwendigkeit dieser Wei-
                                                          terentwicklung ein. Laptops sind ja heute auch durch-
      Weltmeisterschaften im russischen Kasan
                                                          aus erschwinglich. Im Gymnasium musste ich in den
      teilzunehmen. Die Besucher der SwissSkills          70er-Jahren einen Taschenrechner für rund 300 Fran-
      können nicht nur den besten Berufsleuten            ken kaufen. Teuerungsbereinigt erhält man dafür heute
      der Schweiz über die Schultern schauen.             einen Laptop. Dank der Microsoft-Schullizenz können
      Sie haben auch die Möglichkeit, sich in             wir den Lernenden kostenlos das Softwarepaket Office
      Live-Demonstrationen über 130 Berufe aus            365 inklusive Cloud-Speicher anbieten. Dadurch sind sie
                                                          zusätzlich entlastet.
      Handwerk, Industrie und Dienstleistung
      informieren zu lassen. Am Samstagabend,             Weshalb tun sich viele Schulen schwer mit der
      15. September, findet in der nahegelege-            Digitalisierung?
      nen Eishockey-Arena die Siegerehrung mit            Das Problem ist nicht die Technik. Das Problem ist auch
      entsprechendem Rahmenprogramm statt.                nicht die Affinität der Lernenden oder Lehrpersonen zur
      Am Sonntag, 16. September, werden dann              digitalen Kommunikation. Die Lernenden leben in einer
                                                          digitalen Welt und sind aus der Oberstufe gut vorberei-
      dem Publikum unter dem Motto «Best of
                                                          tet. Auch unter den Lehrpersonen befinden sich immer
      SwissSkills» nochmals die Highlights der            mehr Digital Natives. Die grosse Herausforderung ist die
      vergangenen Wettkampftage präsentiert.              didaktische Umsetzung. Wie bereitet man motivieren-
      Die Organisatoren der Schweizer Berufs-             de digitale Lernsettings auf? Es ist für Schulen nicht
      meisterschaften rechnen an den fünf Tagen           einfach, diesen Prozess in Gang zu bringen. Dennoch
      mit über 150 000 Besuchern.                         können sie sich dem nicht entziehen, will man die Chan-
                                                          cen für das Lernen nutzen und die Lernenden auf ihre
                                                          Aufgaben in Beruf und Gesellschaft und auf ihre künftige
                                                          Aus- und Weiterbildung vorbereiten.
Sie können auch lesen