Geschäftsbericht 2020 - RET Sursee-Mittelland
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02 03 Inhalt 05 Editorial 16 Regional Denken 28 Neue Mobilität – Kommunal Handeln die Zukunft beginnt Vereint Wirken jetzt 06 Gut aufgestellt 18 Zentrum Sursee 32 …und noch dies für die Region Plus – Vier und das… Perspektiven 08 Engagiert für 22 Vernetzen statt 34 Erfolgsrechnung die Region Abgrenzen 2020 10 Im Fokus: Andi 26 Art of Start 36 Bilanz 2020 Schwarzentruber Impressum Herausgeber Entwicklungsträger Sursee-Mittelland, 6210 Sursee www.sursee-mittelland.ch 12 Abzweigung 27 famm – Heldinnen 38 Die Region COVID-19: Für in Zahlen Layout und Grafik welchen Weg ent- Visionaer AG, 6210 Sursee www.visionaer.swiss scheiden wir uns? Druck 14 WM-Druck, 6203 Sempach Station www.wmdruck.ch Aufgabenplan Coverbild Blazar SLU / Shutterstock.com Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier blauer Engel.
04 05 Editorial 32’355 «Die Region Sursee-Mittelland erlebe ich als vielfältig, lebendig, Frauen offen-modern und anpackend.» 32’820 Männer Vielfältig sind die Themen der Region Sursee- In dieser Vielfalt gestalten und leben wir in einer Mittelland, in denen sich die Beteiligten bewe- Region, in der gerne gewohnt, gearbeitet und gen und von welchen sie sich einnehmen und gelebt wird. herausfordern lassen. Sie wirken in Netzwerken und Arbeitskreisen, in Zweckverbänden, Verei- Ich freue mich auf die künftigen Herausforderun- 48.5 m nen und Institutionen. Sie setzen sich mit den gen und Chancen, auf unsere Erfahrungen und 2 diversen Themen in verschiedenen Kreisen von Mitwirkenden auseinander. Erlebnisse und besonders auf unser Zusammen- wirken für die Region Sursee-Mittelland. Vielen Dank allen Mitwirkenden für ihr Engagement für Diese Vielfalt an Themen, Mitwirkenden und eine vielfältige, lebendige, offen-moderne und 39’247 Zusammenarbeitsformen ist Herausforderung anpackende Region Sursee-Mittelland. Wohnfläche und Chance zugleich für die Region Sursee- Mittelland. Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim pro Einwohner Schmökern in den Netzwerken, Projekten und Sie sind eine Chance, Zahlen der Arbeit des RET Sursee-Mittelland. • um durchdachte Lösungen für unsere Zukunft Und freue mich auf ein baldiges persönliches Personenwagen zu finden – etwa um die Entwicklung und das Wachstum in der gesamten Region sorgfältig Wiedersehen. zu prüfen und steuern. • um die Wirtschaft mit den Unternehmen und den Institutionen für Arbeitgebende zu stärken. • um den Lebensraum und das Lebensgefühl in der Region Sursee-Mittelland lebenswert 12’600 zu erhalten und weiterzuentwickeln – sei es durch aktive und attraktive Gemeinden, durch die Förderung von Landschafts- und Natur räumen, durch gelebte regionale Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten – inklusive eines Karin Schnarwiler 3’200 wertschöpfungsorientierten Tourismus. Präsidentin Verbandsleitung Katzen Hunde
06 07 Gut aufgestellt für die Region Verbandsleitung Delegierte Hans-Peter Arnold, Beromünster Walter Steffen, Nottwil Prisca Vogel, Büron Raphael Kottmann, Oberkirch Franz Zemp, Buttisholz Rolf Bossart, Schenkon Adrian Bachmann, Eich Marina Graber, Schlierbach Hansruedi Estermann, Geuensee Jürg Aebi, Sempach Cornel Erni, Grosswangen Romeo Venetz, Sursee Peter Boog, Knutwil René Buob, Triengen Ruth Bättig, Mauensee Daniel Keusch, Wauwil Benjamin Emmenegger, Neuenkirch Karin Schnarwiler Helen Affentranger-Aregger Sabine Beck-Pflugshaupt Präsidentin Vizepräsidentin Netzwerk Politik Netzwerk Politik Geschäftsstelle Beat Fischer Kari Huber René Kaufmann Netzwerk Politik Netzwerk Kultur Bildung Sport Netzwerk Wirtschaft Beat Lichtsteiner Karin Künzli Geschäftsführer Leiterin Sekretariat Kontrollstelle Stefan Brun, Präsident Kurt Hummel, Mitglied Prisca Vogel-Zurkirch, Mitglied Mary Sidler Lukas Steiger Désirée Varrone Netzwerk Raumentwicklung Netzwerk Natur Umwelt Energie Netzwerk Tourismus
08 09 Engagiert für die Region Netzwerk Politik Regionale Kulturkommission Regionale öV-Koordination Netzwerk Tourismus Karin Schnarwiler, Leitung Priska Galliker, Präsidentin Yvonne Zemp Baumgartner, Leitung Désirée Varrone, Leitung Helen Affentranger-Aregger, Vizepräsidentin Katharina Benz, Sempach Hans-Peter Arnold, Beromünster Sie ist Bindeglied zwischen der RET-Verbands- RET, Kantonsrätin CVP Lisa Birrer, Buttisholz Stefan Dettwiler, Eich leitung, dem Regionaltourismus, kantonalen Sabine Beck-Pflugshaupt, Verbandsleitung RET Markus Bucher, Gunzwil Cornel Erni, Grosswangen Stellen und den weiteren Themennetzwerken. Mario Cozzio, Kantonsrat GLP Robert Müller, Buttisholz Daniel Schmid, Triengen Beat Fischer, Verbandsleitung RET Bettina Staub, Sursee Pascal Süess, Verkehrsverbund Luzern Thomas Meier, Kantonsrat FDP Franziska Wigger, Büron Romeo Venetz, Sursee Fabrizio Misticoni, Kantonsrat Grüne Karin Walker, St. Erhard, Geschäftsstelle Zentrumsentwickler Sursee Plus Steuerungsgremium Sara Muff, Kantonsrätin SP Sursee Plus Pius Müller, Kantonsrat SVP Carlo Piani, Kantonsrat CVP Dr. Franz Wicki, alt-Ständerat CVP Netzwerk Natur, Umwelt, Netzwerk Wirtschaft Patrick Abegg, Mobilitätskoordinator Kanton Luzern Energie Ladina Aregger, Oberkirch Daniela Basile, Mauensee René Kaufmann, Leitung Ruth Bättig, Mauensee Netzwerk Kultur Bildung Sport Lukas Steiger, Leitung Adrian Amrein, Futtermühle Amrein, Sempach Station Sabine Beck-Pflugshaupt, Sursee Patrik Bräuchi, Gewerbe Region Sursee Peter Boog, Knutwil Rolf Bossart, Schenkon Kilian Boog, Gewerbeverein Neuenkirch Philipp Fluder, Sempach Hansruedi Estermann, Geuensee Kari Huber, Leitung Toni Büchler, Gewerbe- und Verkehrsverein Nottwil Markus Kaufmann, Sursee Priska Galliker, Knutwil Er ist Bindeglied zwischen der RET- Franco Cozzio, Unternehmernetzwerk Geuensee Verena Kottmann, Wauwil Patrick Ineichen, Schenkon Verbandsleitung, der Sportkoordination, Moritz Felix, Gewerbeverein Beromünster Christian Marti, Sempach Raphael Kottmann, Oberkirch der regionalen Kulturkommission und den André Hegglin, Gewerbeverein Ruswil Rolf Mettler, Buttisholz Beat Lichtsteiner, Geschäftsführer RET weiteren Themennetzwerken. Stefan Heller, Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband Dr. Bruno Strebel, Geuensee Pirmin Schmidlin, Geuensee Mario Hodel, Gewerbeverein Oberkirch Karin Schnarwiler, Präsidentin RET Kevin Jans, Gewerbeverein Buttisholz Romeo Venetz, Sursee Ermioni Krieger, Gewerbeverein Oberer Sempachersee Regionale Sportkoordination Netzwerk Raumentwicklung Rudolf Leibundgut, Gewerbeverein Grosswangen Roland Zürcher, Knutwil Bruno Zosso, Gebietsmanager Raum und Wirtschaft Christoph Lang, InnovationsTransfer Zentralschweiz ITZ (rawi) Manuel Lichtsteiner, Kreativfabrik 62, Oberkirch Andi Schwarzentruber, Reg. Sportkoordinator Zentrumsentwickler Sursee Plus Mary Sidler, Leitung Claude Perrinjaquet, Gewerbeverein Rickenbach Roger Getzmann, SPV Nottwil Ladina Aregger, Oberkirch Kathrin Scherer, Wirtschaftsförderung Luzern Mathias Hecht, CAMPUS Sursee Hanspeter Lang, Beromünster Urs Schocher, Gwärb Schänke Patrick Ineichen, IG Sport Sempachersee Romeo Venetz, Sursee Jana Schumacher, Gewerbeverein Triengen René Künzli, SPZ Nottwil Franz Zemp, Buttisholz Andi Schwarzentruber, Wirtschaft Grosswangen Beat Lichtsteiner, Geschäftsführer RET Josef Sommer, Industrie- und Handelsvereinigung Peter Regli, Sempachersee Tourismus Region Sursee-Willisau Karin Schnarwiler, Gemeinde Oberkirch Lukas Steiger, Ortsmarketing 5-sterne-region.ch Armin Steffen, Stadt Sursee (bis Anfang 2021) Markus Stutz, Gewerbeverein Wauwil-Egolzwil Philipp Wermelinger, Kant. Sportförderung Pirmin Wüest, Büron OPEN Cornelia Wüthrich, Regionale Drehscheibe
10 11 Im Fokus Was koordinieren Sie für die Region? Ich koordiniere die Belegung und Optimierung der Benutzung der Sportanlagen und -hallen so- Themen aus dem Jahr 2020 wie der Fussballplätze in der Region. Dafür gibt Freizeitverkehrslenkung am Sempachersee es eine jährliche Koordinationssitzung. Dank Andi Schwarzentruber, des bestens ausgebauten ÖV, in Kombination mit der privaten Mobilität, können wir gute Lö- Sportanlagenplanung Region Sursee Regionaler Sportkoordinator sungen für die gesamte Region erarbeiten. Freiwilliger Schulsport Gibt es weitere Aufgaben? Manchmal gilt es, Lösungen für verschiedene Spannungsfelder im Bereich Sport und Bewe- Tour de Suisse 2023 gung zu finden, aktuell zum Beispiel das Thema «Biken im Wald». Dazu läuft in Beromünster zur- zeit ein Pilotprojekt. Das zeigt, wir nehmen die Su(h)rental Stafette Player und ihre Ansprüche ernst und erarbeiten Andi Schwarzentruber, was ist das Ziel der Was ist Ihnen bei der Arbeit wichtig? Lancierung neuer Sportarten mögliche Lösungen gemeinsam und überregio- regionalen Sportkoordination? Im Sport geht es immer um Leidenschaft und (z.B. Disk Golf Parcours) nal. Oft kommen auch engagierte Akteure mit Wir glauben an das Potenzial von Sursee-Mittel- Herzblut. Deshalb ist es wichtig, dem Gegen- neuen Ideen zu mir, die ich mit meinem Wissen land als Sport-, Gesundheits- und Bewegungsre- über genau zuzuhören, ihm Wertschätzung ent- und Netzwerk gerne unterstütze und fördere. gion: wegen der Natur, der Landschaft und den gegenzubringen und die Anliegen zu verstehen. vorhandenen Infrastrukturen. Wir unterstützen Dann sind eine engagierte Stellungnahme und Welche Projekte stehen noch am Start? Treiben Sie selber Sport? und fördern den Sport in unserer Region, damit er eine lösungsorientierte Diskussion möglich. Wir arbeiten zurzeit daran, dass 2023 die Tour Ja, das Rennvelo ist mein Ding. Ich bin aber auch in seiner ganzen Vielfalt über alle Altersstufen Meine langjährige Erfahrung als Versicherungs- de Suisse in unserer Region einen ganzen Tag viel mit dem Bike unterwegs. Oder im Winter auf und Interessen hinweg ausgeübt werden kann broker kommt mir hier zugute, da ich in dieser lang, vom Start bis ins Ziel, stattfinden kann. den Tourenskis. 2016 war ich OK-Präsident der und koordinieren die vorhandenen Sport-Infra- Funktion mit vielen Menschen und den Gemein- Dann möchte ich gerne Disc Golf, eine neue Ziel- Tour de Suisse in Grosswangen. Ich trainiere ab strukturen untereinander. Dabei betrachten wir den der Region zu tun habe. wurf-Sportart aus Amerika, lancieren. Zudem und zu für einen Marathon. Den Jungfrau-Mara- Sport nicht als Selbstzweck, sondern finden, steht das Thema «Freiwilliger Schulsport» auf thon bin ich bereits über zehn Mal gelaufen. dass er die Region zusammenbringt. Das geht bis Gibt es ein aktuelles Projekt, an dem Sie der Agenda. Oder die überkantonale Su(h)ren- Doch am liebsten bin ich in unserer abwechs- zum Thema Integration, wo es um Teamgeist und arbeiten? tal-Stafette – hier sind wir mit spannenden lungsreichen Region Sursee-Mittelland joggend gemeinsame Identität geht. Gerade in der aktuel- Im Rahmen der regionalen Sportkonferenz ha- Ideen unterwegs. oder mit dem Velo unterwegs. len Situation – keine Ferien, immer Zuhause sein ben wir festgestellt, dass das Interesse an – spielen Sport und Bewegung eine wichtige Rol- Pumptracks in der Bevölkerung sehr hoch ist. le, um gesund und fit zu bleiben. Daraus entstand die Idee, im nächsten Jahr ei- nen mobilen Pumptrack für unsere 17 Verbands- Gemeinden anzuschaffen. Dieser wird durch «Interessant ist, dass sich Gemeinden im Rahmen der Sponsoring finanziert und die Gemeinden kön- Dorfkernentwicklung vorstellen könnten, einen Pumptrack nen ihn für 4 – 6 Wochen bei sich aufstellen. Der im Dorf fest installieren.» Pumptrack soll ein Treffpunkt werden und Gene- Andi Schwarzentruber, Regionaler Sportkoordinator rationen verbinden: Am Vormittag spielen die Eltern mit ihren Kindern dort. Am Nachmittag Wie sind Sie Sportkoordinator geworden? nach der Schule sind es die Jugendlichen und Die Anfrage vom RET kam 2018. Meine Ausbil- abends die Erwachsenen. Der Pumptrack ist mit dung zum Sportkoordinator beim BASPO (Bun- dem Bike, BMX, Skateboard, Kickboard oder desamt für Sport) war sehr hilfreich: einerseits den Inlineskates befahrbar. Ganz interessant ist durch das angeeignete Wissen, andererseits weil auch, dass sich Gemeinden im Rahmen der ich so gute Kontakte zum BASPO und zu anderen Dorfkernentwicklung vorstellen könnten, einen Kolleginnen und Kollegen in der ganzen Schweiz Pumptrack im Dorf fest zu installieren. Mit dem aufbauen konnte. Wir tauschen uns regelmässig mobilen Pumptrack können sie nun erst einmal über Projekte aus und müssen so jeweils nicht testen, wie er bei den Einwohnerinnen und Ein- bei Null anfangen, sondern können vorhandenes wohnern ankommt. Wissen und Erfahrungen übernehmen.
12 13 Abzweigung COVID-19: Für samten Schweiz an Relevanz und Beliebtheit gewonnen haben. Besonders die flexiblen nen vielfältige Chancen, gerade für unsere Regi- on und Gemeinden. In einer immer komplexeren welchen Weg entscheiden Nutzungsmöglichkeiten von Coworking Space und volatileren Welt sind es besonders lokale bieten für Gemeinden vielfältige Möglichkeiten. Gemeinschaften, die zu Ankerpunkten werden. Je nach Situation bieten Coworking Spaces Wir besinnen uns vermehrt auf unsere lokale wir uns? neben einem eingerichteten Ort der Arbeit mit Verwurzelung und arbeiten dank der Digitalisie- Büroplatz und Meetingraum auch Treffpunkte rung gleichzeitig in globalen, branchenüber- für Vereine, dient als Dorfkaffee, Ausstellungs- greifenden Ökosystemen mit verschiedenen und Veranstaltungsraum oder beherbergt Repa- Akteuren. Anstatt, dass wir uns im Verkehrsstau raturwerkstätten mit Ateliers. quälen und von Termin zu Termin hetzen, wollen wir lieber dort arbeiten, wo wir leben. Entweder Gastbeitrag von Manuel Lichtsteiner, Co-Founder Kreativfabrik 62 Chance für unsere Region und Gemeinden zu Hause im Home Office oder mit Gleichgesinn- Angesichts der disruptiven Auswirkungen, die ten im dorfeigenen Coworking Space. das Coronavirus auf alle unsere Lebensbereiche ausübt, erscheint es unwahrscheinlich, dass wir Um in unserer Region diese vielfältigen Chancen nach der Krise dort fortfahren, wo wir im Februar unserer neuen Realität «New Normal» zu ergrei- Es ist «Schmudo» 2020. Wir feiern den Höhe- Digitalisierung ist unumgänglich 2020 aufhörten. Wir haben die Wichtigkeit von fen, ist es nötig, Gewohnheiten, eingesessene punkt der Fasnacht. Gemeinsam singen und tan- Was sich bereits vor der Krise angedeutet hat, lokalen Wertschöpfungsketten erkannt und ha- Strukturen und unsere auf Sicherheit fixierte Ge- zen wir und geniessen die fünfte Jahreszeit. Das verstärkt sich mit dem Lockdown auch bei uns ben ein neues Wir-Gefühl mit neuen Formen der sellschaft teilweise hinter uns zu lassen. Eigen- Coronavirus ist weit weg auf einem Markt in Wu- schlagartig: Die Digitalisierung im KMU ist un- Zusammenarbeit entwickelt. Auf die Möglich- schaften wie Neugier, Zuversicht, Geduld und han. Fünf Tage später, das BAG meldet den ers- umgänglich. Nach anfänglichen Schwierigkei- keit, bei Bedarf flexibel von zu Hause aus zu Mut, Gelegenheiten schnell und unkompliziert ten bestätigten Fall einer COVID-19 Infektion in ten haben wir uns in allen Lebensbereichen ge- arbeiten oder online etwas zu bestellen, wollen zu ergreifen, sind dafür Grundvoraussetzungen. der Schweiz. Es beginnt, was niemand für mög- zwungenermassen neue digitale Kompetenzen wir nicht mehr verzichten. Wir lernten auch, COVID-19 zeigt uns, dass wir fähig sind, radikal lich hielt und bis heute andauert. Gut ein Jahr angeeignet und viele machen gute Erfahrungen dass wenn wir uns «gesund» fühlen möchten, es umzusteuern und gemeinsam Lösungen zu fin- nach dem Beginn der COVID-19-Pandemie fra- mit Technologien und digitalen Tools. Im ge- uns nicht nur physisch, sondern auch psychisch den. Vergessen wir diese Fähigkeit nicht, wenn gen wir uns noch immer, wann wir unser Sozial- werblichen Umfeld entstehen neue Kooperatio- gut gehen muss. Diese veränderten Bedürfnisse wir zurückkehren in die Zeit, wo wir ohne Maske leben zurückerhalten. Das Coronavirus hat unse- nen, Konzepte und Plattformen. Ein Beispiel ist prägen die Post-Corona-Gesellschaft und eröff- und Abstand wieder singen und tanzen können. re Gesellschaft fest im Griff und führt uns die der «Staedtlishop Sursee», wo Detailhändler Schwachstellen unserer Lebens- und Arbeits- aus dem Städtli Sursee neu auf einfache Weise weise schmerzlich vor Augen. Wir erkennen glo- und mit Unterstützung durch die in Sursee an- bale Abhängigkeiten und erleben die vielfach sässige «Schmiede» ihre Produkte in einem prognostizierten Defizite in Sachen Digitalisie- Onlineshop anbieten können. Auch im Büroall- rung, Mobilität und Arbeitskultur plötzlich haut- tag hat sich einiges verändert: Waren mobiles nah in unserem Alltag. Arbeiten und flexible Arbeitsmodelle bei vielen Unternehmen vor der Krise die Ausnahme, sind Krisen machen Lücken sichtbar, sie sind oft sie heute mehrheitlich die Norm. Online Video- Wendepunkte und Chance, den Kurs anzupas- konferenzen und der digitale Zugriff auf Daten sen. So auch diese. Wir müssen uns die Frage gehören heute bei den meisten zum Büroalltag, stellen, wo soll es hingehen? wie der Kaffee zur Pause. Coworking Spaces gewinnen an Bedeutung Im vergangenen Jahr haben viele die Vor- und Nachteile von Home Office kennengelernt. Zum einen erlaubt das Arbeiten von zuhause, Beruf und Familie einfacher in Einklang zu bringen und dort zu arbeiten, wo man wohnt. Auf der ande- ren Seite sind Ablenkung und der fehlende Aus- tausch mit Personen ausserhalb der eigenen «Krisen machen Lücken sichtbar, sie sind oft Wendepunkte vier Wände ein Problem. Es erstaunt daher nicht, und Chance, den Kurs anzupassen.» dass besonders Coworking Spaces auf der Land- Manuel Lichtsteiner, Co-Founder Kreativfabrik 62, schaft – wie etwa derjenige der Kreativfabrik 62 Regional Partner Zentralschweiz, Village Office, in Oberkirch – im vergangenen Jahr in der ge- Lead Innovation, xappido AG
14 15 Legende A = Alle Netzwerke R =N etzwerk Raumentwicklung / öV-Koordination / Aufgabenplan K = Netzwerk Kultur Bildung Sport / Sportmanagement Zentrumsentwicklung N = Netzwerk Natur Umwelt Energie T = Netzwerk Tourismus P = Netzwerk Politik W = Netzwerk Wirtschaft Verbandsleitung Netzwerke Geschäftsstelle Verbandsleitung Netzwerke Geschäftsstelle 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2020 2021 2022 2023 2024 2025 Steuerung und Verbandspolitik Verbands- und Finanzsstrategie mit Aufgabenteilung abgleichen Regionen-Monitoring (Benchmark) Struktur und Organisation Geschäftsstelle mit Aufgabenplan abgleichen Überprüfung Wirkung Netzwerke Balanced Scorecard, Studie / Analyse / Interessensvertretungen innerhalb und Umsetzung A ausserhalb der Region Neue Gemeinderäte – Verankerung Netzwerkpflege innerhalb und ausserhalb Verbandsarbeit A der Region Arbeitszonenmanagement ausdehnen R Stärkung der regionalen Identität A Teilrichtplan Siedlungsbegrenzung erarbeiten R Vernehmlassungen und Stellungnahmen A Sportanlagenplanung Region Sursee (Phase 1) Positionierung und Abstützung von A Smart City / Smart Region / Phase 1 regionalen Projekten R Smart Mobility Projektbeteiligungen und / oder Mitwirken A Landschaf(f)t Zusammenleben, Projekt abschliessen Eruieren von Handlungsbedarf in der Region A Aufbau Kommission Gesellschaft und K Koordination der ÖV-Interessen R+P Zusammenleben RESAK, Aktualisierung Anlagenliste K Regionales Sportmanagement K 2. Etappe Aufhebung Planungsinstrumente Überprüfung abgeschlossener Projekte A abschliessen auf deren Wirkung (Controlling) Innovationsmanagement und Lenkung Freizeitverkehr am Sempachersee R A Projektlancierungen Aktualisierung Verkehrsmodell Projektplattform Sursee Plus und R Zentrumsentwicklung Erarbeitung Korridorsicherung (Umsetzung R Führen des allgemeinen Geschäftsganges Massnahme M.2_14 Räuml. Entwicklungsstrategie) und Personalentwicklung Umsetzung Landschaftsmassnahmen N (L-Massn. Räuml. Entwicklungsstrategie) Koordinationsaufgaben und Ergebnisse aus Studie Regionalökonomie Prozessbegleitungen W umsetzen Organisation von Veranstaltungen Digitale Transformation in den Gemeinden unterstützen Dienstleistungen für Anspruchsgruppen Die Region sucht die Macherinnen und Projektcoaching für Dritte Macher von morgen Monitoringbericht Regionale Wärme- und Pflege Kommunikation und Dialog mit Kälteversorgung Medien, Publireportagen und Medienarbeit Monitoringbericht Regionale Anpassungs- Newsletter und Datenpflege Website strategie an den Klimawandel Abstimmung von Siedlung und Verkehr in Marketingaktivitäten R Bezug auf die ESP-Entwicklung Controlling Regionaler Kulturförderfonds Projekte Bundesprogramm für Energieregionen N Überarbeitung Kantonaler Richtplan Projektentwicklung Land | Innovation | (Positionierung RET, Rollen, Aufgaben) Wirtschaft
Kan tona ang ler R 16 epa icht 17 sst plan 2019 200 9, te ilrev idie Regional Denken rt 20 15, Rich tpla n-Te Kommunal Handeln xt Vereint Wirken Verbandspolitik und Steuerung der Tätigkeiten Das regionale Positionspapier zum Kantonalen Richtplan Die Verbandsleitung des RET steuert die Tätigkeiten dichtete Prozess hat bereits einige Erkenntnisse zu der regionalen Entwicklung, indem sie zusammen mit Tage gebracht. Einzelne davon konnten sogleich um- Der Kantonale Richtplan ist ein strategisch wichtiges ihren Themen-Netzwerken Zukunftstrends erkennt und gesetzt werden, zum Beispiel im organisatorischen Be- Planungsinstrument 17. für den Kanton aber auch für die diese benennt. Daraus werden Themenschwerpunkte reich unserer Regionalplanung. Andere Erkenntnisse Nov emb Gemeinden und satz die 4 de Region. er 2 Er gilt als Wegweiser für abgeleitet, welche dann trendüberschneidend die RET- benötigen für deren Umsetzung etwas mehr Vorberei- s Pla 009, teil künftige raumrelevante Entwicklungen. nung re s- un vidiert a Der Kanton Der RET setzt sich für eine konsequente Umsetzung Arbeiten jeweils über zwei bis vier Jahre bestimmen. tungszeit. Der ganze Prozess zur Standortbestimmung d Ba u s m2 6. M startete 2020 den Prozess zurgeÜberarbeitung etze ai 2 015, des des Raumkonzeptes Schweiz ein und spricht sich da- Aktuelle Themenschwerpunkte sind zum Beispiel: wird voraussichtlich Mitte 2022 abgeschlossen sein. s am 2. Ju ange Kantonalen Richtplanes. Der inhaltliche und politische li 2019 pass mit gegen die Zersiedelung aus. Er stärkt damit die t im Digitalisierung, New Work, Einbezug junger Generatio- Mit diesem grosszügigen Zeitplan ist eine sorgfältige Sinn von Prozess soll im 2024 abgeschlossen sein. Umsetzung §14 des Wählerwillens, der sich mit der Annah- nen, Innovationsfähigkeit, Zukunftsmobilität und Zent- Durchleuchtung der verschiedenen Bereiche gewähr- Ab- me des neuen Raumplanungsgesetzes (RPG) manifes- rumsentwicklung / «Landentwicklung». Die Umsetzung leistet. Die Vertreter des RET sind breit in den Prozess einge- tiert hat. Der Richtplan soll Entwicklungspotenziale für der Trendthemen erfolgt jeweils innerhalb konkreter bunden. Die seitens RET eingesetzte Arbeitsgruppe urbane Gebiete mit dichten Siedlungen aber auch für Projekte. Im Corona-Jahr 2020 wurden keine neuen Neben dem Prozess zur Standortbestimmung des RET trifft sich regelmässig, tauscht sich aus und spricht die unterschiedlich geprägten ländlichen Räume auf- Trendthemen gesetzt. Dieses wurde schwerpunktmäs- dominierte im 2020 ein weiteres Thema die Traktan- sich ab. Die in den letzten Jahren erarbeiteten und ver- zeigen. Für unsere Region ist aufgrund der Lage eine sig dazu verwendet, um den Innenblick unserer Ver- denliste der Verbandsleitung: Die Überarbeitung des abschiedeten regionalen Konzepte gelten dabei als gute Anbindung an den Metropolitanraum Zürich und bandstätigkeit zu schärfen, dabei einzelne Bereiche Kantonalen Richtplans. Der vom Kanton gestartete Pro- konsolidierte gemeinsame Haltung und werden als re- den Wirtschaftsraum Nordwestschweiz wichtig. Der kritisch zu hinterfragen und eine Standortbestimmung zess ist von strategischer Bedeutung für die regionale gionale Interessen in die Richtplanerarbeitung einge- neue Kantonale Richtplan will zudem in den Bereichen vorzunehmen. Der ab der zweiten Jahreshälfte ver Entwicklung. bracht. Als Arbeitsinstrument wurde ein Positions Klimawandel und Nachhaltigkeit massgebliche Akzen- papier erarbeitet. te setzen, indem alle künftigen Massnahmen auf deren Zukunftstauglichkeit hin ausgerichtet werden sollen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Ausrichtung der künftigen Mobilität gelegt. Die Digitalisierung soll im Kanton Luzern schneller voranschreiten als bisher und als Standortvorteil zum Wohle von Mensch und Umwelt beitragen. Als Wirtschaftsregion wollen wir eine gut funktionierende Güterlogistik. Für die Koordi- nation der unterschiedlichen Bedürfnisse des Lang- samverkehrs sollen die im Moment bei der kantonalen Verwaltung verteilten Zuständigkeiten in einer einzi- gen Kompetenzstelle zusammengeführt werden. Mit- «Der Kantonale Richtplan ist von strategischer telfristig sollen an neuralgischen Streckenabschnitten Bedeutung für unsere Region.» mit grossen Interessenkonflikten Hochspannungslei- Karin Schnarwiler, Präsidentin RET tungen in den Boden verlegt werden. Die Aufgaben und unterschiedlichen Rollen und Zuständigkeiten von Kanton, Gemeinden und RET sollen durchleuchtet und vereinzelt neu geregelt werden.
18 19 Zentrum Sursee Plus Vier Perspektiven Sabine Beck-Pflugshaupt, Stadtpräsidentin Sursee Wo steht die Bahnhofsplanung Sursee als Schlüs- selprojekt zurzeit? Was sind die nächsten Schritte? Die Projektplattform Sursee Plus wird von den Sursee Plus liegt im Spannungsfeld zwischen Als zweitwichtigster öV-Knotenpunkt im Kanton Lu- Gemeinden Geuensee, Knutwil, Mauensee, Urbanisierung, ländlicher Idylle, Wachstum und zern ist der Bahnhof Sursee sowohl in kantonaler Oberkirch, Schenkon und Sursee, dem RET Sur- wirtschaftlichem Epizentrum. Wie beurteilen wie auch in regionaler Hinsicht von grosser strate- see-Mittelland sowie vom Kanton getragen. Die vier Persönlichkeiten dieses Spannungsfeld aus gischer Bedeutung. Die Kantonsstrassen als Auto- Steuerungsgruppe setzt sich aus je zwei Vertre- ihrer Perspektive? Wir lassen sie zu Wort kom- bahnzubringer und Eingangstor nach Sursee sind tern jeder Gemeinde und dem RET sowie zwei men: Sabine Beck-Pflugshaupt, Stadtpräsiden- an ihrer Kapazitätsgrenze. Um zukünftig die Mobili- Vertretern des Kantons (Mobilitätskoordinator tin von Sursee und Ruth Bättig, Gemeindepräsi- tät im Zentrum Sursee Plus, neben ergänzenden «Als Gemeinschaft hat Sursee Plus und Gebietsmanager) zusammen. Der Zentrums- dentin von Mauensee; Pirmin Jung, Unternehmer, Massnahmen im Strassenverkehrsnetz, für den ge- seine ideale Organisationsform gefunden entwickler Sursee Plus ist beauftragt, die ESP- Initiant «Haus des Holzes» und ab 2022 mit samten öffentlichen Verkehr sicherzustellen, at- und verbindlich geregelt. Die Entwicklung überkommunal zu koordinieren und Firmensitz in Sursee sowie Kathrin Scherer, Un- traktiv zu gestalten und auch neu zu lenken, ist der Bevölkerung lebt Sursee Plus und gestaltet voranzubringen. ternehmensentwicklung, Wirtschaftsförderung Ausbau dieser öV-Drehscheibe wichtiger denn je. das Zentrum der Luzerner Landschaft Luzern. Sie alle richten ihren Blick aus unter- Insbesondere wird der Bahnhof Sursee auch hin- aktiv und qualitätsvoll mit.» Die Zentrumsregion beheimatet 24’000 Men- schiedlichen Perspektiven auf den prosperie- sichtlich des Kapazitätsausbaus im Zusammen- schen und verfügt über 20’000 Arbeitsplätze. renden Wirtschaftsraum Sursee Plus. hang mit dem Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) Sie ist der wirtschaftliche Motor der Region. Der nochmals an Bedeutung gewinnen. Deshalb hat die forderungen nicht mehr kleinräumig innerhalb der Bahnhof Sursee ist nach dem Bahnhof Luzern Stadt Sursee ein Projekt erarbeitet, das neben ei- eigenen Gemeindegrenzen gelöst werden können. Es der wichtigste ÖV-Knoten im Kanton Luzern. Mit nem zeitgemässen und attraktiven Bushof, die Um- ist daher entscheidend, dass übergeordnete Themen seinen rund 20’000 Umsteigebeziehungen ist er gestaltung des Bahnhofplatzes sowie eine unterir- wie Raumentwicklung, Wachstums-, Gesellschafts- der eigentliche Kristallisationspunkt der Region. dische Velostation für 1000 Fahrräder vorsieht. Im und Mobilitätsfragen immer wieder miteinander dis- Juni 2020 wurde das mit den SBB-Ausbauplänen kutiert, aufeinander abgestimmte Lösungen erarbei- Im Kerngebiet der Zentrumsregion wird die vor- aufwärtskompatible Bauprojekt öffentlich aufge- tet und verbindlich geregelt werden. Es ist wichtig, anschreitende Urbanisierung immer deutlicher legt. Aufgrund verschiedenster Interessen sind Ein- dass die Stadt Sursee den Dialog mit den umliegen- sichtbar. Angrenzend an die Kernzone zeigen sprachen eingegangen, welche zurzeit verhandelt den Gemeinden aktiv pflegt und eine konstruktive sich die Siedlungsgebiete als sogenannte Über- werden. Ziel der Gespräche und der weiteren Zusammenarbeit fördert. Zudem kann sie als innova- gangszonen. Daran schmiegen sich weitere, in Schritte ist, der Stimmbevölkerung den Bau- tives und umsetzungsorientiertes Kompetenz- und sich eigenständig funktionierende ländlich / kredit Ende 2021 zur Abstimmung unterbrei- Dienstleistungszentrum in vielerlei Hinsicht Unter- dörfliche Strukturen an. ten zu können. stützung anbieten. Welche Rolle wird die Stadt Sursee als Wie schaut Ihre Vision von Sursee Plus in 20 Jahren Zentrumsgemeinde von Sursee Plus in Zu- aus? kunft wahrnehmen müssen? Das gesellschaftliche und politische Leben im Zent- Wie in der Gemeindestrategie der Stadt Sur- rum Sursee Plus ist organisch zusammengewach- see vorgesehen, beabsichtigt der Stadtrat sen, so dass sich die Menschen unabhängig ihrer die regionale Zusammenarbeit auszubauen. Ortszugehörigkeit als Teil eines grossen Ganzen, Einerseits gilt es, die Einzigartigkeit der ein- als wertvolle Einheit fühlen. Als Gemeinschaft hat zelnen Gemeinden wertschätzend anzuerken- Sursee Plus seine ideale Organisationsform gefun- nen, aber gleichzeitig auch als Zentrumsregion den und verbindlich geregelt. Die Bevölkerung lebt mit geeintem Blick in die Zukunft zu schreiten. Sursee Plus und gestaltet das Zentrum der Luzerner Längst ist bekannt, dass viele der aktuellen Heraus- Landschaft aktiv und qualitätsvoll mit.
20 21 Ruth Bättig, Gemeindepräsidentin Mauensee Kathrin Scherer, Leiterin Unternehmensentwicklung, Wirtschaftsförderung Luzern Welche Rolle kommt Ihnen – als Gemeindepräsiden- «Im gegenseitigen tin von Mauensee – innerhalb von Sursee Plus zu? Austausch entstehen so Wie erleben Sie die wirtschaftliche Prosperität «Das Gebiet Sursee Nord ist eine Perle und hat Seit dem 1. September darf ich in diesem Gremium neue Ideen und auch Lösungsvorschläge der Zentrumsregion Sursee Plus und namentlich als einer der wenigen Standorte im Kanton dabei sein und erfahre darin immer mehr über die für Problemstellungen.» die Bewegungen und Aktivitäten innerhalb der noch grössere zusammenhängende Flächen zur Zusammensetzung und die behandelten Themen. kantonalen ESP’s? Verfügung. Da erwarten wir noch zusätzliche So war ich am Anfang natürlich mehr Zuhörerin, Die Gemeinden von Sursee Plus und insbesondere Dynamik in den kommenden Jahren.» doch nun kann ich mich langsam auch selber mit die Stadt Sursee profitieren von der idealen Lage Ideen und Fragen einbringen. Ich finde es grund- Wie wirkt sich Sursee Plus auf die Entwicklung mit dem Bahnhof und der Autobahnnähe. Das sätzlich sehr gut, dass die umliegenden Gemein- der Ortsteile Dorf Mauensee, Bognau und Kaltbach macht die Region für Unternehmen aus verschiede- Wie nehmen Sie die Zusammenarbeit zwischen den zusammenarbeiten. aus? nen Branchen sehr interessant. Die Region hat viel Zentrumsentwicklung Sursee Plus, Wirtschafts- Der ganze Ort Mauensee wird mit Sursee Plus in die zu bieten, mit dem ESP Zentrum mit dem Bahnhof förderung und Kanton wahr? Wie kann die Gemeinde Mauensee von der Entwick- Entwicklung der Region Sursee einbezogen. Natür- ein attraktives Angebot für Dienstleistungs- und Zwischen der Zentrumsentwicklung Sursee Plus lung von Sursee Plus profitieren? lich haben wir die Hoffnung, dass der Dorfteil Kalt- kleinere Gewerbebetriebe und mit Sursee Nord ein und der Wirtschaftsförderung findet ein regelmäs- Wir profitieren als Gemeinde von den Informatio- bach nach langen und intensiven Bemühungen an spannendes Angebot für Industrie- und grössere siger Informationsaustausch statt. Die Zusammen- nen, welche wir untereinander austauschen und den öffentlichen Verkehr angeschlossen wird und Gewerbebetriebe. Dies führt zu einer Dynamik, arbeit in konkreten Projekten funktioniert gut und mir gefällt, dass Probleme gemeinsam angegangen eine Bushaltestelle in Kaltbach eröffnet werden dass «alteingesessene» Betriebe in den Standort pragmatisch. Je nach Thema sitzen da auch Vertre- werden, wie zum Beispiel die regionale Verkehrs- kann. Sursee Plus stärkt sicher nach aussen und investieren und neue Unternehmen hinzukommen. terInnen von Kanton, Gemeinden und Unternehmen planung und andere wichtige Themen. Im gegen- nach innen die Wahrnehmung, dass wir EIN Ort aus Die Schattenseite dieses Erfolgs ist, dass die Bo- am Tisch – das entspricht unserer Funktion als seitigen Austausch entstehen so neue Ideen und den drei Ortsteilen Mauensee, Kaltbach und Chot- denpreise hoch sind und es im Zentrum nur noch Scharnier zwischen Unternehmen und Behörden. auch Lösungsvorschläge für Problemstellungen. ten sind. wenige verfügbare Flächen gibt. Welche Chancen oder Potenziale sehen sie für Das Gebiet Sursee Nord ist eine Perle und hat als ei- die nahe Zukunft? ner der wenigen Standorte im Kanton noch grössere Im Bereich des ESP Zentrum können durch Umlage- zusammenhängende Flächen zur Verfügung. Da er- rungen und Innenverdichtung Flächen für neuen Nut- warten wir noch zusätzliche Dynamik in den kom- zungen freigespielt werden. Im Bereich des ESP Sur- Pirmin Jung, Geschäftsführer, Pirmin Jung Schweiz AG menden Jahren. Wichtig ist, dass die Planung und see Nord hat es noch freie Flächen, die aber wohl Realisation der Verkehrsinfrastruktur sowie die Er- nicht lange auf dem Markt sein werden. Der ESP Sur- schliessung mit dem öffentlichen Verkehr im Ein- see Nord hat längerfristig noch Potenzial für weitere «Wenn es die Region versteht, die hiesigen und die neu ansiedelnden klang mit den grossen Investitionsprojekten laufen. Einzonungen für Industrie- oder Gewerbenutzungen. Firmen aktiv zu vernetzen, bietet sich für Sursee die Chance, die Nachhaltig- keit in vielfältigen Bereichen vorwärts zu bringen.» Herr Jung, wieso haben Sie sich entschieden, das war für uns der Entscheid klar, in Sursee unser Haus des geistern – für das Planen und Bauen mit BIM (Building rungen und Chancen vorbereiten. Die Region hat ausfüh- Haus des Holzes in Sursee zu bauen? Holzes zu bauen. Information Modeling), für das ökologische und klima- rende Unternehmen, Planer und Dienstleister, die das Vor 25 Jahren habe ich als Eschenbacher meine Firma im schonende Bauen oder für neue Zusammenarbeitsfor- klimaschonende Bauen aktiv mitgestalten und mit dem verkehrstechnisch zentralen Rain gegründet. In den letz- Was erhoffen Sie sich vom Wirtschaftsstandort Sursee men. Wir erhoffen uns in Sursee neue Netzwerke, die uns Wärmeverbund macht Sursee einen wichtigen Weg in ten Jahren wurde der Platz immer knapper. Unsere über in Bezug auf Ihr Unternehmen? in unserer täglichen Arbeit unterstützen. Richtung klimaneutralem Heizen und Kühlen. Wenn es 40 Mitarbeitenden und unsere Kunden reisen öfter mit Die Lage beim Bahnhof Sursee ist für uns entscheidend. die Region versteht, die hiesigen und die neu ansiedeln- dem ÖV und für potentielle Mitarbeitende wird ein urba- Sursee ist der zweite Wirtschaftsknotenpunkt unseres Wohin entwickelt sich die Zentrumsregion Sursee in den Firmen aktiv zu vernetzen, bietet sich für Sursee die nes Umfeld immer wichtiger. Als Luzerner Firma machten Kantons und liegt im Zentrum zwischen Bern, Basel, Zü- Sachen Nachhaltigkeit in Ihren Augen? Chance, die Nachhaltigkeit in vielfältigen Bereichen vor- wir uns auf die Suche nach einer Alternative im Kanton. rich und Luzern. Wir erhoffen uns, dass wir mit diesem Als Fundament für ihre Zukunft hat die Zentrumsregion wärts zu bringen. Wir freuen uns, ein Teil davon zu sein. Sursee bot das richtige Setting: ÖV-Anschluss, Urbanität Standort für die potentiellen Mitarbeitenden attraktiver heute ein reiches kulturelles Leben, viele aktive Vereine und zentrale Lage. Als wir dann die Parzelle an der Cen- werden. Mit der zentralen Lage wollen wir Menschen zu in den Gemeinden, eine intakte Umwelt und Schulen, tralstrasse 34 und an der Schnydermatt sichern konnten, uns holen und sie für unser Projekt und unsere Ideen be- welche kommende Generationen auf ihre Herausforde-
22 23 Wauwil Vernetzen statt Abgrenzen Der Name Wauwil stammt ganz ursprünglich vom Begriff zerner Hinterland. So hat sich die Gemeinde im Jahre Wag villare (Hof am Rande des schwankenden Bodens). 2008 entschieden, ihre Strategie in Richtung Sursee Dies wird so gedeutet, dass unser Dorf am Rande des auszurichten. Natürlich ergeben sich daher insbesonde- Wauwilermooses liegt. Wauwil liegt in vieler Hinsicht re bei der Ausrichtung in Gemeindeverbänden Interes- Unsere Scharniergemeinden im Zentrum am Rande. So ist Wauwil die westlichste Gemeinde des senkonflikte. Dass dieser Entscheid jedoch richtig war, RET Sursee-Mittelland und grenzt über die Gemeinden zeigt sich in der Entwicklung unseres Dorfes. Der Pers- Schötz und Egolzwil an den RET Luzern West und an den pektivenwechsel (von der Industrie- zur Wohngemein- Wirtschaftsraum Wiggertal. Wauwil liegt auch an der de), welcher durch ein entsprechendes Leitbild bereits Die Region Sursee-Mittelland ist eine, im Schweizer Mittellandbogen wirtschaftlich starke, Grenze der Wahlkreise Sursee und Willisau. Das Wauwi- früher angestossen wurde, macht uns für Investoren in- landschaftlich sanft eingebettete und in alle Himmelsrichtungen offene Region mit guter Verkehrs- lermoos ist es jedoch, welches diese und weitere Dörfer teressanter. Nebst weiteren Überbauungen die seither anbindung in benachbarte Regionen und interessante Wirtschaftsräume. Der RET verfolgt in seiner verbindet, was sich auch in der Zugehörigkeit im Verein realisiert werden, ist die erste Etappe des Projekts «Gla- Strategie keine territoriale Abgrenzungspolitik sondern setzt sich für eine gute Zusammenarbeit mit «Freunde der Wauwiler Ebene» zeigt. Insbesondere mit si» abgeschlossen. Durch dieses Leuchtturmprojekt mit den Nachbarregionen ein und verfolgt eine aktive Vernetzungspolitik. Dabei kommt den Gemeinden Egolzwil arbeitet man in vielen Organisationen und der 330 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Gewerbeflä- an der Schnittstelle zu benachbarten Wirtschafts- und Lebensräumen eine bedeutende Rolle zu – Schule eng zusammen. Sehr viele Vereine sind Doppel- chen soll das ehemalige Industrieareal über 15 Jahre eine sogenannte Scharnierfunktion. Wir lassen die Gemeindepräsidenten aus Beromünster, Gross- vereine beider Dörfer. hinweg in 5 Etappen bebaut werden. Durch diese ver- wangen, Neuenkirch, Triengen und Wauwil zu Wort kommen. dichtete Bauweise trägt die Gemeinde Sorge zum Was hingegen die Lage der Y-Achse anbelangt, liegt Boden. Von grosser Bedeutung ist es auch, die geplan- Wauwil nicht am Rande. Aufgrund dessen wird uns gros- ten Überbauungen zu etappieren, sodass das Wachs- ses Entwicklungspotenzial attestiert. Die Wauwiler Be- tum kontinuierlich verläuft. völkerung richtet sich aufgrund der idealen öffentlichen Verkehrsanbindung seit jeher zum Regionalzentrum Ivo Kreienbühl Sursee aus. Man zählt sich daher auch weniger zum Lu- Gemeindepräsident Beromünster Beromünster ist seit jeher mit seinen nördlichen Nach- Zurück zum Verkehr: Beromünster ist eine Scharnier- Triengen bargemeinden im Kanton Aargau vernetzt. Bis vor gemeinde. Der kürzeste Weg vom Wynental auf die Au- dreissig Jahren waren Beromünster, Menziken, Rei- tobahn führt nach Sursee. In Beromünster kreuzt sich nach und Beinwil am See mit der 1906 eröffneten diese Transitstrecke mit der Querverbindung von Sur- Triengen ist die nordwestlichste Verbandsgemeinde des Rolle ein, insbesondere bei übergeordneten Projekten, Zweigstrecke der Seetalbahn miteinander verbunden. see-Mittelland zum benachbarten Seetal. Durch das RET Sursee-Mittelland und die grösste Gemeinde im Su- welche gemeinde- aber auch kantonsübergreifend um- Die verkehrstechnische Erschliessung trug zum wirt- starke Wachstum in allen drei Regionen hat der Ver- rental. Als starke Ankergemeinde im Surental nimmt Tri- gesetzt werden. Aktuell gibt es gemeinsame Projekte schaftlichen Aufschwung des Wynentals bei. Menziken kehr insgesamt deutlich zugenommen. Gerade in engen seine Rolle als Subzentrum mit Scharnierfunkti- oder Themen wie beispielsweise Mobilität, öffentlicher und Reinach stiegen zum wirtschaftlichen Zentrum des Stosszeiten ist es augenfällig, dass der Flecken Bero- on aktiv wahr. Mit der TRISA ist der grösste Arbeitgeber Verkehr, Raumplanung, Energietrail und Digitalisierung. südlichen Aargaus auf. Heute pendeln zahlreiche Ar- münster das Nadelöhr bildet. im Surental und gleichzeitig der zweitgrösste im ganzen beitskräfte aus Beromünster und der Region Sursee- RET-Gebiet in Triengen angesiedelt. Geplant ist weiter der Aufbau eines kantonsübergrei- Mittelland in den benachbarten Aargau – und umge- Darum soll der Flecken – ein denkmalgeschützes Orts- fendes Unternehmensnetzwerkes zwischen dem Aar- kehrt. bild von nationaler Bedeutung – mit einer Umfahrungs- Bei den jährlich stattfindenden Treffen zwischen den gauer und dem Luzerner Su(h)rental. Der Gewerbever- strasse vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Das Gemeinden des Su(h)rentals werden kantonsübergrei- ein Triengen übernimmt hier eine wichtige Rolle. 1992 wurde der Bahnbetrieb durch eine PostAuto-Linie erhöht den Verkehrsfluss und verbessert die Verkehrs- fende Themen wie die Gewässerräume entlang der Angedacht ist ebenfalls eine kantonsübergreifende ersetzt. Mit den Wynentaler Nachbargemeinden ist Be- sicherheit für Schulkinder. Die Planungen des Kantons Sure, der öffentliche Verkehr oder die Versorgungs Su(h)rentaler Stafette. Die Projektgruppe setzt sich romünster auch schulisch verbunden. Zahlreiche sind weit fortgeschritten. Zweifelsohne ist die Entla- sicherheit bei der Trinkwasserversorgung thematisiert. aus AargauerInnen und LuzernerInnen aus der Privat- Schülerinnen und Schüler aus Menziken und Reinach stungsstrasse eine wichtige Voraussetzung, damit Be- Mit der geplanten Verbindungsleitung zwischen den wirtschaft und dem Sport zusammen. Aus Sicht der Ge- besuchen die hiesige Kantonsschule. Trotz der unmit- romünster weiterhin seine Funktion als Scharnierge- Ortsteilen Triengen und Winikon wird der Anschluss an meinde Triengen ist es wichtig, die Partnerschaft zwi- telbaren Nachbarschaft wirkt die Kantonsgrenze meinde wahrnehmen kann – zum Nutzen unserer die Wasserversorgung Schöftland, welche bereits heu- schen den Gemeinden und dem RET zu stärken. Nur gleichwohl trennend. Beispielhaft: Während in Bero- Nachbarregionen Sursee-Mittelland, Wynental und te mit Winikon verbunden ist, auf das Gemeindegebiet gemeinsam sind wir stark und können so die Su(h)rent- münster der «Anzeiger vom Michelsamt» gelesen wird, Seetal. Triengen erweitert. Leider konnte das diesjährige Tref- aler Anliegen/Bedürfnisse gegenüber dem Kanton gel- ist ennet der Kantonsgrenze das Stammland des «Wy- fen aufgrund der aktuellen Corona-Situation nicht tend machen. nentaler Blatts». Immerhin zählt das Aargauer Blatt Hans-Peter Arnold durchgeführt werden. Das nächste Treffen findet im Ja- fast 200 Abonnenten im Luzerner Michelsamt. Gemeindepräsident nuar 2022 in Triengen statt. Der RET Sursee-Mittelland René Buob nimmt bei diesen Gesprächen ebenfalls eine wichtige Gemeindepräsident
24 25 Neuenkirch Ein Scharnier verbindet 2 Teile, hält diese zu- Aus dem Bewusstsein oder vielmehr aus der sammen, übernimmt somit eine Art Verbin- Überzeugung heraus, dass Interessen in Klein- dungsfunktion und zeichnet sich durch eine regionen gebündelt oder gemeindeübergreifen- hohe Beweglichkeit aus. Ob ein Scharnier nun de Herausforderungen wie z.B. die Musikschule zur Schrankseite oder zur Schranktüre gehört, am besten gemeinsam gemeistert werden, ent- darüber liesse sich streiten, das ist aber auch stand die Konferenz ROSE (Region Oberer Sem- gar nicht relevant. Wichtig ist, dass Seite und pacher See). Mehrmals jährlich treffen sich die Türe verbunden sind und nur dank dem Schar- Präsidien von Neuenkirch, Sempach, Hildisrie- nier eine brauchbare Einheit bilden. den, Rain und Rothenburg zu einem Gedanken- austausch. Die Traktandenlisten dieser RET- Neuenkirch bildet die «Grenze» zu den Regionen übergreifenden Diskussion sind inhaltlich nicht Sursee-Mittelland, Luzern West und Luzern Plus nimmer gleich schwer beladen. Die Gespräche und fühlt sich deswegen nicht heimatlos oder sind aber immer wertvoll, haben doch alle Ge- als unbedeutendes Anhängsel. Ganz im Gegen- meinden, obwohl teils sehr unterschiedlich, oft teil. Die Scharnier- oder die Sandwichfunktion ähnliche Probleme. Ganz sicher aber ist der per- ist bereichernd und mit ein bisschen Selbstbe- sönliche Kontakt besonders wichtig. wusstsein behaupte ich, dass die Qualität eines Sandwiches entscheidend von dem abhängt, Die RET-Grenzen sind mehr oder weniger will- was «eingeklemmt» ist. kürlich und könnten genauso gut anders verlau- Grosswangen fen. Aber irgendwo gibt es diese organisatori- Die Lage in der Mitte der beiden Zentren Luzern schen Grenzen und Neuenkirch fühlt sich sehr 2008 entschloss sich Grosswangen zeitgleich Die Entwicklung der letzten Jahre gibt diesem Vor- und Sursee führt nicht dazu, dass wir nicht wohl in seiner Haut. Denn wir sind überzeugt, wie Buttisholz, dem RET Sursee-Mittelland bei- gehen recht. In den letzten Jahren konnte neben wüssten, ob wir mehr nach Luzern oder Sursee dass wir im RET Sursee-Mittelland sehr gut auf- zutreten. Bis dahin war Grosswangen der Regio- der steten Zunahme der Bevölkerung auch ein orientiert sind. Je nach Bedürfnis zieht’s uns mal gehoben sind und auch unseren Beitrag leisten HER (Hinterland Entlebuch Rottal) angeschlos- überdurchschnittliches Jobwachstum verzeich- da und mal dort hin. Und genau diese Wahlfrei- wollen, dass regionale Themen gebündelt, Ideen sen. Dieser Schritt war logisch und richtig. net werden. Dieses Wachstum wurde fast aus- heit, nicht abhängig oder zu stark auf ein Zent- lanciert und umgesetzt werden, damit sich ein Wirtschaftlich, politisch und auch kulturell ist schliesslich durch bestehende, ortsansässige rum fokussiert zu sein, erachte ich als grossen Mehrwert für unsere Bevölkerung rund um den und war Grosswangen immer stark mit Sursee Unternehmen generiert. Wir wollen dieses gesun- Vorteil des «Dreiländerecks» Neuenkirch. Unse- Sempachersee ergibt. verbunden. de Wachstum erhalten und unsere Unternehmen re Gemeinde liegt in der Geländekammer Oberer in der Gemeinde oder Region behalten. Dies ist Sempachersee. Daraus ergibt sich zwangsläufig Kari Huber Durch den Anschluss von Grosswangen und But- unter den gegebenen Umständen nicht immer eine intensive Zusammenarbeit mit den Nach- Gemeindepräsident tisholz zum RET Sursee-Mittelland wurde die ganz einfach und ruft nach neuen Lösungsansät- bargemeinden und den angrenzenden RET’s. Einheit des Rottals nur scheinbar gestört. Es zen. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung sind findet ein reger Austausch statt. Interessen, An- auch die intakte Landschaft und die hohe Lebens- liegen und Probleme können in beiden RET qualität des ländlichen Raumes unverzichtbar. deponiert werden und bringen so die unter- Der Schutz der wertvollen Kulturlandschaft muss schiedlichen Kulturen der RET einander näher. seinen hohen Stellenwert behalten. Die Zugehörigkeit des Rottals zu zwei Entwick- Grosswangen ist ein Teil der Region Sursee, lungsträgern behindert den Zusammenhalt und zwar am Rand aber mitten zwischen den RET die Zusammenarbeit nicht. Im Bereich Bildung Sursee-Mittelland und Luzern West. Wir wollen wird dies schon länger erfolgreich gelebt. Die unseren Beitrag leisten, zum Wohle unserer Zusammenarbeit in weiteren Bereichen wird lau- schönen Region und auch darüber hinaus. fend geprüft und auch umgesetzt. So wird z.B. das Steueramt Grosswangen per 1. Juni 2021 ins Beat Fischer regionale Steueramt Ruswil ausgelagert. Gemeindepräsident
26 27 Art of Start famm – Heldinnen Junger Tatendrang trifft auf Erfahrung Ein Projekt – unterstützt durch die regionale Kulturförderung Statistiken belegen, dass die Abwanderung jun- schen jungen Menschen, erfahrenen Unterneh- famm sind vier professionelle Sängerinnen, die chen und veranlasste sie dazu, neben der musi- ger Talente nicht etwa vom Berggebiet in die merInnen und interessierten Persönlichkeiten sich dem Schweizer Liedgut verschrieben ha- kalischen Bearbeitung auch die Inhalte dieser nächste Agglomeration am grössten ist, son- vermittelt, inspiriert und motiviert, Unterstüt- ben. Nach dem Motto «alte Lieder in neuen Klei- kulturell wertvollen Lieder von einer neuen Seite dern vom Schweizer Mittelland in die grossen zungsmöglichkeiten auslotet und so Mentoring dern» arrangieren, singen und interpretieren sie zu beleuchten. Ziel des neuen Programms war Metropolitanräume. Die Region Sursee-Mittel- zur Verfügung stellt. Volksliedmelodien auf ihre ganz eigene Art und es, den eher seichten Liedtexten eine tieferge- land will das Potenzial junger Menschen besser Weise. Seit bereits mehr als zwölf Jahren prä- hende Auseinandersetzung mit dem Thema Frau nutzen und das Abwandern von Talenten verhin- Während des Corona-Lockdowns startet der sentiert famm diese Lieder a cappella. Mit ihrem entgegenzustellen. dern bzw. soll zum Anziehungspunkt unterneh- Community-Austausch zunächst mit kurzweili- neusten Projekt «Heldinnen» wagte das Luzer- merischer und initiativer Menschen werden. gen und lockeren Online-Meet-Ups, bei denen ner Frauenquartett etwas Neues – sie inszenier- Entstanden ist ein Liederprogramm über s’Babe- Was unter dem Arbeitstitel «Die Region sucht junge Persönlichkeiten von ihrem Engagement, ten die Volkslieder als ganzheitliches Büh li, s’Liseli und andere starke Frauen. Nach der die Macherinnen und Macher von morgen» ent- ihrem Projekt oder ihrer Idee erzählen und so nenprogramm. Sie stellten ein Programm ausverkauften Premiere in Luzern führten die stand, mündet im Projekt «Art of start». andere Menschen inspirieren, Fragen beantwor- zusammen, welches sich ausschliesslich aus vier Frauen ihr neues Liederprogramm am 18. ten und sich vernetzen können. Sobald wie mög- Liedern zum Thema Frau zusammensetzt. September 2020 im Soomehuus Sursee auf – «Art of start» ist ein Projekt, welches sich zum lich wird dieser Austausch auch offline ermög- ein Erfolg! Das Projekt wurde durch den Regio- Ziel gesetzt hat, nach und nach eine offene Com- licht, sodass die Mitglieder an innovativen Bei der intensiven Auseinandersetzung mit den nalen Kulturförderfonds mit 3000 Franken unter- munity von jungen Macherinnen und Machern Workshops und vielfältigen Community-Anläs- Schweizer Volksliedern fällt schnell auf, dass stützt. Im 2020 wurden insgesamt 80’500 aufzubauen und einen besseren Austausch un- sen zusammenkommen, sich austauschen und die Texte rund um das Thema Frau oftmals Franken Regionale Kulturfördermittel vergeben. tereinander zu ermöglichen. die Community aktiv mitgestalten können. Die oberflächlich und voller Klischees sind. Zudem Community-Aktivitäten werden durch die junge beschränkt sich deren Inhalt auf die Themen Mit einer Online-Plattform sowie Offline-Events Projektgruppe bestehend aus Jennifer Obanla, «Heiraten, Liebe, Liebeskummer und Haushalt». und Workshops soll das Projekt lokal vernetzen, Mischa Ernst, Fabricio Mast und Manuel Licht- Diese Erkenntnis liess die vier Frauen aufhor- Talenten und inspirierenden MacherInnen mehr steiner geplant und geleitet. Sichtbarkeit geben und junge Menschen moti- vieren und unterstützen, selber aktiv zu werden Langfristig ist das Ziel, jungen Menschen aufzu- und eigene Projekte oder Initiativen zu realisie- zeigen, dass sie lokal etwas bewirken können ren. Art of Start sieht sich als Plattform, die zwi- und sie zu motivieren, eigene Projekte zu starten oder Unternehmen in der Region zu gründen. Das Potenzial junger Menschen soll besser ge- nutzt und das Abwandern von Talenten verhin- dert werden. «In jedem von uns schlummern Ideen, Visi- onen und Leidenschaften. Oft fehlt es uns aber «Der Beitrag der Regionalen Kulturförderung Sursee- einfach an Inspiration, Know-how oder der Mittelland war für uns wichtig für die erfolgreiche unterstützenden Gemeinschaft, die uns dabei Umsetzung des Projekts. Er hat uns einerseits finanziell hilft diese Ideen zu verwirklichen oder ernst- geholfen, andererseits hat uns der Zuspruch der haft zu verfolgen. Genau diese Lücke möchten Fachjury aber auch ‹moralischen› Rückenwind gegeben, wir mit Art of Start füllen.» um die eigenen Ideen zu verfolgen.» Jennifer Obanla, Projektleiterin Sabrina Troxler, Wauwil
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