Bewusst - Themenschwerpunkt: Demenz Seminare für Selbsthilfegruppen Infos der Selbsthilfegruppen - Diakonie Rosenheim
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Ausgabe 01/2017 Bewusst Selbsthilfezeitung der Region Rosenheim Themenschwerpunkt: Demenz Seminare für Selbsthilfegruppen Infos der Selbsthilfegruppen
ANZEIGE Suchtkrankenhilfe Sozialraumorientierte Fachambulanz für Suchtkrankenhilfe Suchterkrankungen (FA) ■ Frühzeitig ■ Prävention ■ Ressourcenorientiert ■ Beratung ■ Maßgeschneidert ■ Behandlung ■ Integrativ ■ Nachsorge ■ Vernetzt ■ Gesundheitsförderung ■ Therapie Soziotherapeutische ■ Vorbereitung zur MPU ■ Kompetente, schnelle und lösungsorientierte Facheinrichtungen (STFE) Hilfe bei allen Fragestellungen zum Thema Sucht ■ Klientenorientierte Hilfen nach § 53 SGB XII ■ Stationäre Soziotherapie Ambulante Dienste (AD) ■ Soziales Entwicklungstraining (SET) ■ „Schutz – Halt – Orientierung“ ■ Aufsuchend – Personenzentriert ■ Individuelle, gemeinsame, soziotherapeuti- ■ Alltagsbegleitung sche Hilfe für ein suchtmittelfreies Leben ■ Stabilisierung durch Struktur ■ Betreutes Einzel- / Gruppenwohnen ■ Individuelle Begleitung, Unterstützung und Motivation Nähere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter stfe@sd-obb.de oder unter Tel. 08033 6989 0. www.soziale-dienste-obb.de
03 Inhalt dieser Ausgabe Wir haben das neue Layout der Selbsthilfezeitung den aktuellen Farben der Diakonie - Soziale Dienste Oberbayern angepasst. 05 Liebe Leserinnen, Liebe Leser Leitartikel Demenz 04 05 SekoRo – Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim: Berichte und Artikel Angebote für Menschen mit dementiellen Erkrankungen 07 Krisendienst Psychiatrie 08 Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen 09 Preisbindung für Medikamente 10 Mobiler Werkzeugkoffer 10 Junge Selbsthilfe – Bundestreffen 2016 11 Unabhängige psychiatrische Beschwerdestellen 12 10 Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern Infoabend zur Selbsthilfeförderung 13 14 1. Bayerischer Fachtag “Selbsthilfe stärken” 16 Kräuterseminar für Selbsthilfegruppen 17 Seminar für Selbsthilfegruppen “Grenzen setzen” 18 Gruppenleiterforum im November 19 Feierliches Gedenken an Verstorbene 20 SekoRo Infos Aktuelle Themenliste der Selbsthilfegruppen 21 24 Selbsthilfegruppen (SHG) Infos SHG „Prostatakrebs” lud Wolfgang Bosbach ein 22 SHG-Adipositastag in Rosenheim 24 Neue Adipositas-SHG in Prien 26 SHG MS-Kontaktgruppe Wasserburg 27 SHG „Teestube” zu Besuch im Bayerischen Landtag 28 Termine 29 Impressum 30 27
Liebe Leserinnen, liebe Leser Diese Ausgabe unserer „Selbstbewusst“ steht im Zeichen der Demenz. Dazu wurde ich gebeten, ein Vorwort an Sie zu richten. Mein Name ist Stephanie Staiger und ich bin seit September 2008 im Rahmen der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) des Diakonischen Werkes Rosenheim für die Beratung von Senioren zuständig. Über die Jahre der Beratungstätigkeit konnte ich nicht nur feststellen, dass dementielle Erkrankungen zuneh- mend sind, sondern auch, dass sich die Betroffenen und / oder die pflegenden Angehörigen auch mehr und mehr Hilfen holen und dies glücklicherweise manchmal schon rechtzeitig und nicht erst, wenn der psy- chische und / oder physische Zusammenbruch bereits passiert ist. Dies liegt unter anderem an zwei Gründen: Erstens sind im Rahmen der Pflegestärkungsgesetze I-III die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten deutlich angestiegen, d. h. die Betroffenen können Betreuungs- und Hilfeleistungen auch besser finanzieren. Zweitens gelangt das Thema langsam stärker in die Öffent- lichkeit. Und je häufiger darüber gesprochen wird, desto mehr sinkt die Hemmschwelle sich an kompeten- te Beratungsstellen zu wenden und sich Hilfe zu holen – und sei es zunächst „nur“ für ein offenes Ohr für die Probleme beispielsweise bei der Pflege und Betreuung eines dementiell erkrankten Menschen. Die Stadt Rosenheim, hier mit ihrem Verein Pro Senioren e. V. und dem Arbeitskreis Netzwerk Demenz, setzt sich seit Jahren dafür ein, dass das Thema in die Öffentlichkeit gelangt, die Scham für die Betroffenen und deren Angehörige / Freunde verschwindet und um Rosenheim zu einer demenzfreundlichen Stadt zu machen. Ganz viele große Schritte in diese Richtung sind getan, weitere werden folgen. Sie können einen Teil des Angebotsspektrums in dieser Ausgabe finden und beim Schreiben des Artikels ist mir wieder einmal aufgefallen, dass wir gemeinsam in Bündelung aller Kräfte hier in der Region schon viel angestoßen haben und ein breites Spektrum an Hilfs-, Beratungs-, Betreuungs- und Therapieange- boten u. v. m. für unsere betroffenen Mitmenschen zum Abruf bereit halten. Ich wünsche Ihnen, wenn Sie oder ein Angehöriger / Freund / Nachbar betroffen sind / ist, dass diese Ausgabe der „Selbstbewusst“ Sie dazu bewegt, ebenso selbstbewusst zu werden und Sie sich trauen zu rufen: Ich habe eine dementielle Erkrankung! Mein Mann hat Alzheimer! Ich brauche Rat, Hilfe und Unterstützung! Seien Sie sich sicher: Sie sind nicht allein! Herzlichst Ihre Stephanie Staiger Tel: 08031 2351 143 stephanie.staiger@dwro.de
L e i t a r t i k e l : We l c h e r Ta g i s t h e u t e ? Wo b i n i c h ? 05 Und wer bist du? Manfred Schimmel, Pixelio Etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit dem Demenz, Tendenz steigend. Die Krankheit lässt Alter. Bereits jeder Zwanzigste zwischen 65 und 69 Jahren Erinnerungen verblassen. Der zunehmende Verlust geis- ist betroffen. Zwischen 80 und 90 ist es schon fast jeder tiger Fähigkeiten schränkt die Selbstständigkeit der Dritte. Da der Anteil älterer Mitbürger in unserer Gesellschaft Betroffenen immer mehr ein, bis sie schließlich vollkom- zunehmen wird, wird auch eine Zunahme an Demenz- men pflegeabhängig werden. kranken erwartet. Experten rechnen damit, dass im Jahr 2030 etwa 2,5 Millionen Menschen in Deutschland betroffen Stellen Sie sich vor, man setzt Sie mutterseelenallein in einer sein werden. Demenz ist derzeit noch nicht heilbar. Umso chinesischen Kleinstadt aus, wo Sie weder die Sprache ken- wichtiger ist also die Prävention. Regelmäßige körperliche nen noch irgendetwas lesen können. Überall stoßen Sie auf Aktivitäten und gesunde Ernährung stärken nicht nur den völlig unverständliche Gebräuche und andauernd treffen Sie Körper, sondern auch das Gehirn. An dem Spruch „wer Menschen, die auf Sie einreden und dabei so tun, als wür- rastet, der rostet“ ist etwas dran. Das gilt auch für die grau- den sie Sie schon ewig kennen. en Zellen. Wer sich geistig fit hält und soziale Kontakte pflegt, hat ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Viele denken, dass Demenz insbesondere die Angehörigen viel Kraft kostet und der Betroffene selbst von seiner Wo der Unterschied zwischen Demenz und Krankheit kaum noch etwas mitbekommt. Diese Annahme ist Alzheimer ist? falsch, zeigt das gerade genannte Beispiel doch die innere Demenz ist ein Oberbegriff für Krankheiten, die geistige Not und Hilflosigkeit der Patienten. Befinden sie sich noch im Funktionen wie das Denk- und Erinnerungsvermögen sowie Anfangs- oder moderaten Stadium ist es den Kranken durch- die Orientierung so weit einschränken, dass alltägliche aus möglich, zu spüren, was sie eigentlich können sollten. Handlungen nicht mehr eigenständig ausgeführt werden Dass es ihnen trotzdem nicht gelingt, schafft Angst und können. Die häufigste Form dieser Erkrankungen ist die Ärger über sich selbst und die fordernden Mitmenschen. Alzheimer-Demenz. Dabei sterben in bestimmten Bereichen Umso wichtiger ist es als gesunder Mensch, das Seelen- des Gehirns Nervenzellen ab. Der Grund dafür sind leben eines Demenzkranken versuchen zu verstehen. Es bestimmte Eiweißablagerungen im Gehirn, die den Stoff- darf nicht vergessen werden, dass Demenz eine Krankheit wechsel der Nervenzellen stören. Durch diese Ablagerungen ist, die jeden von uns irgendwann treffen kann. werden die Zellen quasi dauererregt. Irgendwann kann die
06 Nervenzelle der ständigen Überreizung nicht mehr standhal- bei den Erkrankten die Kontrolle über das eigene Verhalten ten. Infolgedessen verliert sie ihre Funktionsfähigkeit und teilweise oder ganz verloren gegangen ist, obwohl es oft- stirbt ab. Je mehr Nervenzellen auf diese Weise zugrunde mals scheint, als sei der Kranke lediglich trotzig oder gleich- gehen, desto ausgeprägter wird die Demenz und das Gehirn gültig. Diese Einsicht fällt umso schwerer, da Alzheimer- schrumpft. Medikamente können diesen Prozess verbessern Patienten äußerlich oft noch den Eindruck vollkommener und den Krankheitsverlauf verzögern. Die Forschung arbei- Gesundheit machen. tet daran, ein Heilmittel zu finden. Erste Tests scheinen viel- versprechende Ergebnisse erzielt zu haben. Eine schöne Idee, einem Betroffenen zu helfen, sich zu erin- nern, ist beispielsweise ein Erinnerungsbuch. Mit Fotos von Eine andere Form, die Vaskuläre Demenz kann aufgrund besonders schönen Momenten aus dem Leben des von Durchblutungsstörungen entstehen, was zu plötzlichen Betroffenen, ein kurzer Satz, um welches Ereignis es sich Verschlechterungen der Hirnleitung und zu schlaganfallarti- handelt und wer abgebildet ist, vielleicht sogar eine kurze gen Symptomen führt. Anekdote, helfen dem Kranken, sich zu erinnern. Auch für Pflegekräfte ist ein solches Buch hilfreich, um eine Grund- Etwa zehn Prozent der Demenzerkrankten leiden an einer lage für Kommunikation zu schaffen. Sekundären Demenz. Die Gedächtnisstörungen hierbei können sich bei erfolgreicher Behandlung zurückbilden. Um den Betroffenen so viel Lebensqualität wie möglich zu Ursachen können beispielsweise Stoffwechselstörungen, erhalten, ist neben der geeigneten Medikation vor allem die Schilddrüsenerkrankungen, Alkoholismus oder andere richtige Betreuung und Pflege wichtig. Dabei darf der pfle- Krankheiten sein. gende Angehörige jedoch nicht sich selbst aufgeben. Sich Unterstützung von Verwandten, Freunden oder professionel- Die Alzheimer-Demenz beginnt zunächst damit, dass der len Pflegekräften zu holen, schützt vor Überlastung und ver- Betroffene zwar etwas vergesslich wird und zu zeitlichen hindert, dass die Demenz eines Familienmitglieds das eige- Orientierungsschwierigkeiten neigt, jedoch noch in der Lage ne Leben vollständig bestimmt. Empfehlenswert ist ein ist, ein vollkommen selbstständiges Leben zu führen. Nach Besuch bei entsprechenden Beratungsstellen oder Selbst- diesem Anfangsstadium folgt das moderate Stadium, in dem hilfegruppen für Angehörige, um Erfahrungen auszutau- der Patient zunehmend seine geistigen Fähigkeiten verliert. schen und sich Rat und Hilfe zu suchen. Alltägliche Handlungen wie das Ankleiden oder Haushalts- arbeiten fallen schwerer, die Hygiene wird vernachlässigt. Julia Schuster Viele Betroffene neigen zu Wahnvorstellungen, bezichtigen Mitmenschen des Stehlens, weil sie verlegte Gegenstände nicht mehr finden können. Vollpflege benötigen Patienten, Helene Souza, Pixelio die sich im schweren Stadium befinden. Hierbei zerfällt nicht mehr nur das Kurz-, sondern auch das Langzeitgedächtnis. Sprechen fällt schwer, korrekte Satzbildung ist kaum mehr möglich. Für Angehörige besonders schlimm ist jedoch, wenn der Betroffene sie nicht mehr erkennen kann. Auch als Angehöriger muss man erst lernen, mit der Erkrankung umzugehen. Aber wie geht das? „Verständnis“ lautet hier das Zauberwort. Häufig ärgert man sich als Tochter, Sohn oder Ehepartner über das Verhalten der kranken Person, weil einem die Geduld oder das Verständnis fehlt. Fragt ein Betroffener die- selbe Frage erneut, obwohl Sie sie ihm gerade erst vor weni- gen Minuten beantwortet haben, ist es sinnlos, denjenigen darauf hinzuweisen. Unter Umständen werden damit sogar Aggressionen und Konflikte ausgelöst. Um dies zu vermei- den, ist es ratsam, geduldig auf Wiederholungen zu reagie- ren, auch wenn es manchmal schwer fällt. Demenzkranke bringen Vergangenheit und Gegenwart durcheinander. Gutes Zureden und Argumentieren holen sie nicht aus ihrer Realität zurück. Besser ist es, wenn der Angehörige sich auf den Kranken einlässt und versucht, dessen Äußerungen und Gefühle ernst zu nehmen. Diskussionen sollten vermieden werden. Hier sollten sich Angehörige deutlich machen, dass
07 SekoRo Berichte und Angebote für Menschen mit dementiellen Erkrankungen in Stadt und Landkreis Rosenheim enschen, die die Diagnose „Demenz“ erhalten Ebenfalls aus dem AK Demenz entstanden ist der Demenz- M haben und deren Angehörige, sind großen psy- chischen Belastungen ausgesetzt. Angehörige, die demenzerkrankte Menschen begleiten, betreuen und Wegweiser für Rosenheim. Hier finden Betroffene alle Information rund um das Thema Demenz sowie eine Auflistung der beratenden (Wohlfahrts-) Verbände, Ärzte, pflegen, brauchen ein offenes Ohr, aktuelle Informatio- Therapeuten, Pflegedienste, mit deren begleitenden nen und tatkräftige Unterstützung. Die Beratungs- und Angeboten wie z. B. Tagespflegeeinrichtungen, Betreuungs- Unterstützungsangebote in Stadt und Landkreis Rosen- gruppen, Angehörigen- und Selbsthilfegruppen, Schulungen, heim richten sich deshalb an die Pflegebedürftigen Betreuungs- und Entlastungsangeboten, Helferkreisen. selbst, die direkten pflegenden Angehörigen und deren Familien, Bekannte und Nachbarn. Angehörige benötigen ein Netzwerk zur optimalen Versorgung des betroffenen Familienmitgliedes. In Rosenheim beschäftigen sich daher seit Jahren die Einrichtungen und Verbände in der Pflege, der Versorgung, Beratung und Betreuung intensiv mit Demenz und versu- chen, das Thema aus dem „Schattendasein“ hervor zu holen. Oftmals schämen sich die Betroffenen und deren Angehörige, verschweigen die Erkrankung jahrelang gegen- über ihrem direkten Umfeld. So entsteht soziale Isolation und damit die Überlastung der pflegenden Angehörigen mangels Möglichkeiten zur Entlastung oder einer Auszeit aus dem Pflegealltag sowie der Aussprache über die bela- stende Situation. Konkrete persönliche Beratungsangebote für Menschen im Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über (einen Teil) Kontext einer dementiellen Erkrankung finden Sie zum der Angebote in der Region. Beispiel bei allen großen Trägern wie AWO, BRK, Caritas, Diese sind aus dem Verein „Pro Senioren“ der Stadt Diakonie und Nachbarschaftshilfe. So zum Beispiel beraten Rosenheim und dessen Arbeitskreis (AK) „Netzwerk die Caritas im Rahmen ihrer Fachstellen für pflegende Demenz“ entstanden, in dem sich die Mitglieder regelmäßig Angehörige (in Rosenheim, Wasserburg, Prien, Bad Aibling über Möglichkeiten zur Verbesserung der Beratungs- und und neu auch in Brannenburg) und die Diakonie im Rahmen Hilfsangebote für Betroffene und deren Angehörige treffen. der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit (KASA) Senioren Im Rahmen des AK´s entstand das Projekt „Rosenheimer und deren Angehörige in allen Fragen des Älterwerdens, Weg gegen Vergesslichkeit“. Speziell auf die Bedürfnisse informieren über Finanzierungsmöglichkeiten von Hilfen und von Menschen mit Demenz und deren Angehöriger wurden Pflege, leisten Hilfen bei Antragsstellungen, Wohnberatung verschiedene Angebote wie Vorträge, Singnachmittage und (auch speziell für Menschen mit Demenz), Vermittlung aller Gottesdienste angeboten. Zudem wurden bestimmte in und um Rosenheim vorhandenen Hilfs- und Beratungs- Berufsgruppen geschult, die in ihrem Arbeitsalltag auf angebote. Menschen treffen können, die an einer dementiellen Grundsätzlich bieten alle Anbieter kompetente Hilfe und Erkrankung leiden. Sie haben in den Schulungen lernen kön- Beratung in Fragen rund um das Thema Demenz. Die nen, wie sie mögliche Symptome erkennen und wie sie mit Verbände bieten bei Bedarf auch (kostenfrei) Hausbesuche den Menschen umgehen, aber auch, wohin sie diese verwei- an, wenn es dem Betroffenen nicht möglich ist, die jeweilige sen können. Teilnehmer in den Schulungen waren u. a. Beratungsstelle aufzusuchen. Durch die gemeinsame und Schulleiter und Lehrer der Grund- und Mittelschulen, das regelmäßige Vernetzung in den Arbeitskreisen besteht ein Kriseninterventionsteam, Mitarbeiter der GRWS, Physio- hohes Maß an Kooperation zwischen den einzelnen Trägern therapeuten, Mitarbeiter der AWO Essen auf Rädern, der und Anbietern. Hilfe- und Ratsuchende erhalten so einen Seniorenbeirat, verschiedene Besuchsdienste und die guten (trägerübergreifenden) Zugang zu allen Angeboten. Stadtverwaltung. Aktuell finden weitere Schulungen für Auszubildende an den berufsbildenden Schulen statt. Zur Abklärung einer möglichen dementiellen Erkrankung gibt
08 SekoRo Berichte und es Angebote wie z. B. die Gedächtnissprechstunde beim kbo-Inn-Salzach-Klinikum oder im Kompetenznetz Neuro- logie und Seelische Gesundheit Rosenheim. Liegt eine diagnostizierte Demenzerkrankung vor, können die Betroffenen mit ihrem pflegenden Angehörigen im Rahmen eines gemeinsamen stationären Aufenthaltes auf das gemeinsame Leben zu Hause vorbereitet werden. Diese Möglichkeit bietet die Schön Klinik Bad Aibling mit ihrem Alzheimer-Therapiezentrum mit umfangreichen Therapie-, Schulungs- und Unterstützungsprogrammen. Das „jüngste Kind“ in der Riege der breiten Angebote ist die neu gegründete regionale „Alzheimergruppe Rosenheim”. Bei der Neugründung stand die Alzheimer-Gesellschaft Berchtesgadener Land-Traunstein mit ihrer Erfahrung zur Verfügung. Sie ist ein weiterer Baustein zur Erreichung des Ziels, das sich der Arbeitskreis „Netzwerk Demenz” gesetzt hat: Stadt und Landkreis Rosenheim zu einer demenz- freundlichen Kommune zu machen! Martina Watzlaw, Caritas Zentrum Rosenheim, Fachstelle für pflegende Angehörige und Stephanie Staiger, Diakonisches Werk Rosenheim, Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) Krisendienst Psychiatrie für den Südosten Oberbayerns Am 1. Februar wurde die Notrufnummer 0180/655 30 00 möglich durch die Kooperation verschiedener Träger, darun- für die Stadt und den Landkreis Rosenheim freigeschal- ter die sozialpsychiatrischen Dienste der Diakonie und der tet. Die Nummer ist täglich – auch am Wochenende – von Caritas. 9 bis 24 Uhr erreichbar. In seelischen Notlagen können Betroffene eine schnelle und wohnortnahe Hilfe erhal- Psychische Krisen kennen fast alle Menschen. Jeder Dritte ten. Bei akut belasteten Menschen sind Krisenhelfer bei benötigt dringend Hilfe. Bekommt er sie nicht, könnten sich Bedarf in einer Stunde vor Ort und vermitteln passende die düsteren Gedanken hochschaukeln und bis zum Suizid Hilfe. führen. In München gibt es den Krisendienst seit 2007. Rund 12000 Lena Schuster Anrufe und 700 Einsätze jährlich machen deutlich, wie not- Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SekoRo wendig eine solche Einrichtung ist. Dieses Angebot ist nur 0180 / 655 30 00
09 SekoRo Berichte und Menschen mit Behinderungen: Bundessozialministerium fördert Interessenvertretung as Bundesministerium für Arbeit und Soziales Wie die übrigen Vertragsstaaten der UN-Behindertenrechts- D (BMAS) hat eine neue Richtlinie zur Partizipa- tionsförderung veröffentlicht. Ab sofort können beim BMAS Förderanträge für Maßnahmen gestellt wer- konvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet, ein Umfeld zu fördern, in dem Menschen mit Behinderungen Politik und Gesellschaft gleichberechtigt mitgestalten kön- den, die die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Organi- nen. Das kürzlich novellierte Gesetz zur Gleichstellung von sationen von Menschen mit Behinderungen verbessern, Menschen mit Behinderungen (Bundesbehindertengleich- aktiv an politischen Entscheidungsprozessen teilzuha- stellungsgesetz - BGG) sieht diese Förderung für ben. Dafür stehen ab 2017 jährlich eine Million Euro zur Organisationen von Menschen mit Behinderungen vor, die Verfügung. ihre Interessen auf der Bundesebene vertreten. Die Verbände müssen insbesondere die Belange von Menschen Den Angaben zufolge sollen insbesondere Selbstvertre- mit Behinderungen ideell fördern und seit mindestens drei tungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen Un- Jahren bestehen. terstützung für finanzielle und personelle Ressourcen erhal- ten, damit sie sich intensiver und nachhaltiger in gesell- schaftliche und politische Gestaltungsprozesse einbringen Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, können. Zudem ist künftig auch die Förderung von Jugend- Mitteilung vom 17.11.2016 arbeit oder von Nachwuchskräften für die Wahrnehmung von Weitere Informationen: www.bmas.de Leitungsfunktionen in Verbänden von Menschen mit Behin- derungen möglich. ANZEIGE ANZEIGE Diaflora Gärtnerei und Integrationsbetrieb GEORG HAPTL PTL ® BESTATTUNGEN GMBH Wir haben Blumen für alle Lebenslagen Mit dem Einkauf unterstützen Sie die Ausbildung von benach- teiligten Jugendlichen in unserer Gärtnerei in Kiefersfelden. Hierfür danken wir Ihnen! Ein Betrieb der Diakonie Rosenheim Gärtnerei und Blumengeschäft Klausfeldweg 18 83088 Kiefersfelden Tel: 08033/6417
10 SekoRo Berichte und Preisbindung für Medikamente aufgehoben !? n Deutschland unterliegen die rezeptpflichtigen I Medikamente einer Preisbindung, damit die Medi- kamentenpreise in den Apotheken einheitlich sind. Für ausländische Versandapotheken aus der EU besteht nach dem Urteil des europäischen Gerichtshofs (EuGH) diese Preisbindung nicht mehr. So können Patienten bei verschrei- bungspflichtigen Medikamenten zukünftig Kosten sparen. Doch was bedeutet dies für die wohnungsnahen Apotheken? Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) warnt davor, dass diese Praxis für Apotheken vor Ort existenzgefährdend ist. Ein Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Medikamente ist aber nicht die Ideallösung. Besser wäre es, wenn die Preisbindung in den Apotheken Vorort ebenfalls wegfallen würde. Der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort wei- terhin sichern. Es besteht also gesetzlicher Handlungs- bedarf. Lena Schuster Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SekoRo Mobiler Werkzeugkoffer leine Reparaturen im Haushalt, kleine Pflege- K arbeiten im und am Haus und im Garten können für hilfsbedürftige Menschen ein großes Problem darstellen. Ein Handwerker ist für einen so kleinen Auf- trag oft nicht zu bekommen oder es fehlt das Geld. Es geht um Arbeiten wie das Anbringen einer Lampe, kleine Schönheitsreparaturen, den Austausch von Perlatoren (A. d. R.: Perlatoren = Strahlregler am Auslauf eines Wasser- hahnes) und Ähnlichem, nicht um Dauereinsätze wie Rasen- mähen oder Entrümpelungsaktionen. Menschen, die bei kleinen handwerklichen Arbeiten Hilfe benötigen und es sich finanziell nicht leisten können, können sich an den Mobilen Werkzeugkoffer wenden. Die Hilfeleis- tung selbst ist kostenfrei, Materialkosten sind zu bezahlen. Wir suchen für dieses Projekt auch noch weitere Helfer. Handwerklich interessierte und versierte Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, können sich gerne melden! Auskunft und Vermittlung: Diakonisches Werk Rosenheim e. V. Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit Helmut Türk-Berkhan, Tel. 08031 2351 144 oder kasa@diakonie-rosenheim.de
11 SekoRo Berichte und Junge Selbsthilfe – So wie so?! Bundestreffen 2016 um dritten Bundestreffen Junge Selbsthilfe waren von Selbsthilfegruppen, in denen sich junge Menschen über Z vom 25. bis 27. November 2016 in Heidelberg rund 60 Aktive aus Selbsthilfegruppen, -vereinigungen und -kontaktstellen in ganz Deutschland zusammenge- Erkrankungen, psychische Probleme oder Krisen austau- schen und gemeinsam nach Lösungen suchen. So sind auf dem Portal für junge Selbsthilfe www.schon-mal-an-selbst- kommen. hilfegruppen-gedacht.de mehr als 750 junge Gruppen geli- stet. Unter dem Motto „Junge Selbsthilfe – So wie so?!“ tauschten sich die Teilnehmenden drei Tage lang über ihre Erfahrungen Zum Abschluss der Tagung erarbeiteten die Teilnehmenden aus, diskutierten über Rahmenbedingungen, Chancen und eine Gemeinsame Erklärung, die am 14. Dezember 2016 Herausforderungen der jungen Selbsthilfe und entwickelten veröffentlicht wurde. Darin fordern sie einen Dialog zwischen Ideen für Projekte und eine stärkere Vernetzung. Die den Generationen in der Selbsthilfe, mehr Mitsprache- Veranstaltung wurde von der Nationalen Kontakt- und möglichkeiten und mehr Aufklärung über Selbsthilfe. Alle Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Interessierten sind eingeladen, sich der gemeinsamen Selbsthilfegruppen (NAKOS) in Zusammenarbeit mit einem Erklärung anzuschließen. jungen Organisationsteam durchgeführt und vom AOK- Bundesverband gefördert. Die Teilnehmenden engagieren sich in der Selbsthilfe zu den Die Unterschriftenaktion finden Sie hier: unterschiedlichsten Themen wie ADS, Ängste oder angebo- https://www.nakos.de/themen/junge-selbsthilfe/ rene Herzfehler, Magersucht, Multiple Sklerose oder gemeinsame-erklaerung/ Muskelerkrankungen, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Stottern oder Sucht. Bei aller Vielfalt eint sie der Wunsch, Erfahrungen auszutauschen und verständnisvolle Begeg- NAKOS, nung zu erleben. Alle jungen Menschen, egal mit welchen Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung Herausforderungen sie konfrontiert sind, müssten ohne und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, Stigmatisierung und Diskriminierung leben können, betonten Otto-Suhr-Allee 115, sie. Zugleich sprachen sie sich für einen Dialog zwischen 10585 Berlin-Charlottenburg den Generationen in der Selbsthilfe aus und für die Bereitschaft, voneinander zu lernen. „Für mich und mein Engagement vor Ort war das Bundestreffen sehr inspirierend“, so ein Teilnehmer. „Es war gut, zu sehen, dass andere junge Menschen die gleichen Herausforderungen in der Selbsthilfe haben, obwohl die Themen, zu denen wir uns engagieren, so vielfältig sind.“ Und eine andere Teilnehmerin sagte: „Wir haben tolle Leute kennengelernt, ganz viel gearbeitet, aber auch ganz viel Spaß gehabt.“ In Deutschland sind Schätzungen zufolge rund 3,5 Millionen Menschen in bis zu 100.000 Selbsthilfegruppen aktiv. Sie helfen und stärken sich gegenseitig und werden zusammen aktiv. Zwar sind junge Menschen in Selbsthilfegruppen eher unterrepräsentiert – es gibt jedoch eine zunehmende Zahl
ANZEIGE Unabhängige psychiatrische Beschwerdestellen in Oberbayern enschen mit Psychiatrieerfahrung finden auf- M grund ihrer Erkrankung oft erschwert Zugang zum etablierten Beschwerdesystem. Hier greift ein niederschwelliges, regionales und auf Wunsch anonymes Angebot. Da die Beschwerdestellen von Ange- hörigen psychisch Kranker und Menschen mit Psychiatrie- erfahrung organisiert werden, können die Betroffenen ihren Ansprechpartnern auf Augenhöhe begegnen. Die Beschwerdestellen unterstützen und beraten bei Konfliktsituationen und vermitteln Betroffene bei Bedarf weiter in / an psychiatrische Kliniken, Sozialpsychiatrische Dienste, Betreuer oder Wohngemeinschaften. Sie überneh- men keine rechtliche Vertretung. Und sie arbeiten ehrenamt- lich, vertraulich und unabhängig. Bisher gibt es in Ober- bayern sieben psychiatrische Beschwerdestellen. Die Kontaktdaten der sieben Beschwerdestellen und ein Flyer zum Thema sind unter der Webadresse http://www.ospe-ev.de/index.php?id=beschwerdestellen zu finden. Ambulanter Pflegedienst Basta und soziale eme Weib li Prob ch? roblle ie Pro ie leme Haben S chiia Psych m iatrie it der Dienstleistungen miitt der P sy atr ie? trie ? Wir bieten: ■ fachlich qualifizierte häusliche Alten- und Krankenpflege ■ Pflegeberatung und Pflegebesuche ■ Hauswirtschaftliche Dienste, Umzugshilfen, Neu ab Mai 2 Wohnungsauflösungen 015: Fra raue nberra atun g ■ Soziale Beratung, Wohnberatung KOMP KOM PASERSDE - FREIEASS IE UND BESCHW BESC HW DE SCHW BER A E EIE FREIE LLLLE TUNG RDE- FR RA R UNGSSSSTTEE ATTU im N UND BEER UN YCCH Y RIE ATRIE HIIAT E TTZ Mün Z WEER RK P SSTE LLLLE WEER RK KP PSS cch h en e S YCH im NNEE TTZZ W . V. CH IA IATR TRIE en e V.. e.. V ncch he Unsere Pflegedienstleitung Ursula Steinbeisser Mü M ün freut sich auf Ihren Anruf Tel. 08031 2199 85 Diakonische Dienste Rosenheim gemeinnützige GmbH Innstraße 72 83022 Rosenheim Tel. 08031 2199 85 Fax 08031 2199 45 info@ddro.de www.diakonie-rosenheim.de
13 SekoRo Berichte und Auf den Kopf gefallen Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern s passiert so plötzlich, dass Eltern oft gar nicht lerweise gleich groß und verkleinern sich bei Lichteinfall. Ist E schnell genug reagieren können: Das Kleinkind fällt von der Leiter zur Rutsche, das Baby dreht sich um und stürzt vom Wickeltisch. Ein Sturz auf den das nicht der Fall, sollte das Kind sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Kopf kann ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) zur Folge Lieber auf “Nummer sicher” gehen haben, dass, je nach Schweregrad, völlig harmlos aber Treten größere Verletzungen oder auch Bewusstseinsverlust auch durchaus lebensgefährlich sein kann. Umso wich- oder -störungen auf, sollte der Notarzt gerufen werden. Auch tiger ist es, dass Eltern richtig reagieren. wenn das Kind nur kurz nicht ansprechbar war, muss es untersucht werden und meist zur Beobachtung im Dass Kinder fallen, gehört zum Heranwachsen dazu. Auch Krankenhaus bleiben. Eine Bewusstseinseinschränkung bei Stürze auf den Kopf sind keine Seltenheit. Mehr als 28 Babys festzustellen, ist nicht immer leicht. Hinweise darauf Prozent aller Schädel-Hirn-Traumata betreffen Patienten können weniger Geplapper oder fehlender Appetit sein. unter 16 Jahren, heißt es in der Leitlinie “Das Schädel-Hirn- Trauma im Kindesalter” der Arbeitsgemeinschaft der “Generell gilt: Wenn Eltern sich unsicher sind, sollten sie lie- Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Die ber einmal mehr mit ihrem Kind zum Arzt gehen, als einmal meisten dieser Schädel-Hirn-Traumata entstehen durch zu wenig. Gerade weil die Unterscheidung der Schwere- Verletzungen zu Hause oder in der Freizeit. "Hauptursache grade nicht immer leicht ist und ein zu spätes Handeln bei für Kopfverletzungen bei Babys sind Stürze vom Wickeltisch. einem schweren SHT ernste Folgen haben kann, ist es bes- Aus dieser Höhe kann es zu schweren Kopfverletzungen ser, auf Nummer Sicher zu gehen”, rät die Expertin. kommen. Der Kopf ist im Verhältnis zum übrigen Körper rela- tiv groß und schwer, so dass das Kind mit dem Kopf zuerst Schädel-Hirn-Trauma auf den Boden auftrifft", erklärt Dr. Ursula Marschall, leiten- Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist ein Sammelbegriff für Ver- de Medizinerin bei der BARMER GEK. letzungen von Kopf und Gehirn, die durch einen Schlag, einen Stoß oder Schleuderbewegungen verursacht werden. Meistens “nur” eine Gehirnerschütterung Dabei schlägt das Gehirn gegen den Schädelknochen und Insgesamt geht ein Sturz auf den Kopf glücklicherweise zwar es kommt zu Gefäß- und Nervenverletzungen. meist glimpflich aus und die Diagnose lautet “Gehirn- erschütterung”, also leichtes SHT (SHT 1. Grades). Unterschieden werden drei Schweregrade: leicht, mittel- schwer und schwer. Die Folgen eines schweren Schädel- Anzeichen dafür sind Übelkeit, Benommenheit und Kopf- Hirn-Traumas können lebensbedrohlich sein, Hirnfunktionen schmerzen und teilweise auch eine fehlende Erinnerung an können nachhaltig bis hin zum Wachkoma beeinträchtigt den Vorfall. Doch Marschall rät zur Vorsicht: “Für die Eltern ist werden. es meist nicht einfach, die Schwere der Verletzung richtig einzuschätzen. Auch vermeintlich leichte Verletzungen kön- nen im Innern eine Blutung auslösen. Diese kann sich auch erst Stunden bis Tage nach dem Unfall durch Erbrechen, Krampfanfälle, starke Lust- und Appetitlosigkeit oder auch erhebliche Schläfrigkeit bemerkbar machen. Die richtige Reaktion auf den Sturz ist daher besonders wichtig.” Auch wenn der Sturz eher harmlos erscheint, sollte das Kind nach dem Unfall sorgfältig über 48 Stunden beobachtet werden. Barmer – GEK - Webcode 547577 Dabei sollten Eltern auf Verhaltensweisen achten, die unge- wöhnlich sind. Beim kleinsten Zweifel sollte der Arzt aufge- sucht werden. Einen Hinweis auf eine schwerwiegende Verletzung können auch die Pupillen geben: Sie sind norma-
14 SekoRo Berichte und Über zwei Stunden konzentrierten sich die Teilnehmer, um alle Infos aufzunehmen. Infoabend zur Selbsthilfeförderung 2017 nfang des Jahres folgten 48 Personen aus 33 die Förderung der gesundheitlichen Selbsthilfe 2017 noch- A verschiedenen Selbsthilfegruppen der Region Rosenheim der Einladung der Selbsthilfekon- taktstelle Rosenheim – SekoRo – zum Infoabend über mals aufgestockt. Seitdem gibt es noch mehr Möglichkeiten, Gelder zu erhalten. Z. B. können mehr Gruppenmitglieder Fortbildungen besuchen. Die gesetzlichen Krankenkassen das Selbsthilfeförderverfahren 2017 nach § 20h SGB V. müssen 2017 für Selbsthilfegruppen, -organisationen und - kontaktstellen 1,08 Euro pro Versicherten zur Verfügung stel- Die Mitarbeiterin vom Runden Tisch München, Mirjam len. Für 2016 waren es 1,05 Euro pro Versicherten. Unverdorben-Beil, informierte über die Richtlinien und gab den Selbsthilfegruppen Hinweise, welche Aktionen oder Alle gesundheitsbezogenen Gruppen aus den Bereichen Anschaffungen förderfähig sind und was von den Vertretern chronische Erkrankung, Behinderung, Sucht, psychische der Krankenkassenverbände abgelehnt werden könnte. Im Erkrankung und Angehörigengruppen können einen Antrag Zuge des 2015 verabschiedeten Präventionsgesetzes wurde auf Selbsthilfeförderung nach § 20 h SGB V stellen. Ebenso
ANZEIGE Diakonieverein Prien Ökumenische Sozialstation können Grenzfälle des Gesundheitsbereichs wie z. B. Trauer- Prien am Chiemsee gruppen, Messie-Gruppen und Gruppen zu sexuellem Missbrauch gefördert werden, sofern sich die Gruppenarbeit auf die Verhinderung etwaiger Folgeerkrankungen konzen- triert. Nachdem persönliche Fragen einzelner Gruppenmitglieder beantwortet waren, konnten die Teilnehmer sich gut infor- miert an ihre Anträge setzen, die jedes Jahr bis 15. Februar beim Runden Tisch eingegangen sein müssen. Karin Woltmann, Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SekoRo Referentin: Mirjam Unverdorben-Beil vom Runden Tisch München Pflege &Hilfe bei Ihnen zuhause Die Ökumenische Sozialstation Prien ist eine Einrichtung des Diakonievereins Prien und der Caritas. ■ Wir versorgen Sie so lange wie möglich zuhause mit aktivierender, ganzheitlicher und nachhaltiger Pflege. ■ Wir stellen Ihre medizinische Versorgung sicher, vermeiden den Heimaufenthalt und entlasten Ihre Angehörigen. ■ Wir kommen mehrmals täglich zu Ihnen nach Hause, auch am Wochenende oder an Feiertagen. ■ Wir betreuen Ihre pflegebedürftigen Angehörigen, wenn Familienmitglieder im Urlaub oder verhindert sind. Die Kosten für die häusliche Kranken- und Altenpflege werden in den meisten Fällen von den Kranken- und Pflegekassen übernommen. Alle unsere Dienste können Sie natürlich auch privat in Anspruch nehmen. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne unsere Pflegedienstleitung. Ökumenische Sozialstation Prien Schulstraße 3 83209 Prien am Chiemsee Telefon: 08051-688 60
16 SekoRo Berichte und Nicht nur reden, sondern tun! m 1. Dezember 2016 lud der Verein „Selbsthilfe- Informationsblöcke und Sachartikel stellen kurz und knackig A kontaktstellen Bayern” zum 1. Bayerischen Fach- tag „Selbsthilfe stärken“ nach Nürnberg ein. Fast 70 Mitarbeiter(innen) wurden mit einem allgemeinen die wichtigsten Fakten zum jeweiligen Thema dar. Beispielsweise werden neue Trends in einem der Infoblöcke Vortrag zur Selbsthilfestruktur und zu neuen bundeswei- aufgezeigt. Einer davon ist das Motto: „Nicht nur reden, son- ten Projekten informiert und tauschten sich anschlie- dern tun!“ Immer mehr Gruppen sind neben Gesprächen ßend in vier Workshops aus. Dabei diskutierten die auch gemeinsam aktiv, wie die Gruppe „Freakrunning“ aus Teilnehmenden interessante Fragestellungen wie „Ab- Nürnberg, die psychisch belasteten Menschen die Mög- schiedskultur in der Selbsthilfe“, „die innere Haltung in lichkeit bietet, gemeinsam mit anderen zu laufen. der Selbsthilfeunterstützung“ oder den Umgang „mit schwierigen Dauerklienten“. Außerdem gibt es Informationen zur Struktur der Selbsthilfe sowie eine beispielhafte Liste der Selbsthilfethemen in Am Rande der Veranstaltung wurde auch der neu erschiene- Bayern. Der Adressteil von selbsthilfeunterstützenden Ein- ne Wegweiser „Gemeinsam-Selbsthilfe in Bayern“ der richtungen und Kontaktstellen führt direkt zur nächsten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Broschüre informiert auf 76 Anlaufstelle für Selbsthilfe. Seiten rund um das Thema Selbsthilfe in Bayern. Die 8000 Druckexemplare werden momentan an Selbsthilfeaktive, Hauptzielgruppe des Wegweisers sind Fachleute aus dem Kooperationspartner(innen) und andere Interessenten ver- Gesundheits- und Sozialbereich und freiwillig Engagierte in teilt. Außerdem findet sich die Broschüre in Originalfassung der Selbsthilfe. und als barrierefreundliche Variante zum Downloaden auf der Homepage von www.seko-bayern.de. Im neuen Weg- Die Herausgabe im Herbst 2016 wurde ermöglicht durch die weiser erzählen Frauen und Männer aus der Selbsthilfe, aus Bayerische Apothekerkammer und den Bayerischen Apo- welchen Gründen sie als Betroffene selbst aktiv wurden und thekerverband, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns warum ihnen ihre Selbsthilfegruppe so wichtig ist. Fachleute und die Fördergemeinschaft der gesetzlichen Kranken- wie die Mitarbeiterinnen von Selbsthilfekontaktstellen oder kassen. Ärzte und Apothekerinnen berichten, wie und warum sie mit Selbsthilfegruppen gerne zusammenarbeiten. SeKo Bayern Mehr Infos unter www.seko-bayern.de Von links nach rechts unten im Bild: Dagmar Friemel-Sturm, Klaus Grothe-Bortlik (beide Vorstand SeKo Bayern e. V.), Theresa Keidel (Geschäftsführerin SeKo Bayern) dahinter stehend von links nach rechts: Elisabeth Benzing und Gabriele Lagler (Kiss Mittelfranken) und rechts stehend Sonja Stipanitz (Selbsthilfe- und Patientenbeauftragte des Bayerischen Apothekerverbandes).
17 SekoRo Berichte und Angebot für Selbsthilfegruppen: Kräuterseminar nde Januar folgten fast 30 Mitglieder verschiede- E ner Selbsthilfegruppen der Einladung der Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim – SekoRo – zu einem Vortrag über heimische Kräuter. Die erfahrene „Kräuterfrau“ Christa Königseder aus Schechen referierte über die wirkungsvollen Heilkräfte etlicher Kräuter. Sie richtete dabei ihren Fokus auf Erkrankungen, die sie selbst, Verwandte oder Bekannte erlitten haben und beschrieb deshalb aus eigenen Erfahrungen, wie und in welcher Form die Heilkraft der Natur jeweils geholfen hat. Christa Königseder beantwortete auch die Fragen der Zuhörer zur Verarbeitung geernteter Pflanzen. Das Interesse an ihren Waren war groß, zumal sie viele ihrer Kräuter aus dem Hochgebirge des Schweizer Engadin persönlich gepflückt und teilweise schon vor Ort verarbeitet hatte. Ihre Produkte können auf dem Bauernmarkt in Rott erwor- ben werden, jeden Freitag von 11.30 – 16.30 Uhr. Auch wenn der Spruch „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen!“ für viele Erkrankungen nicht gilt, gibt es doch etliche wirkungsvolle Heilpflanzen. Das große Interesse bei den Teilnehmern hilft dabei, dieses Wissen nicht in Ver- gessenheit geraten zu lassen. Karin Woltmann, Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SekoRo Schafgarbe aus dem schweizerischen Hochgebirge hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. Christa Königseder mit ihren selbst verarbeiteten Kräutern. Die Zuhörer konnten verschiedene Kräutertees probieren.
18 SekoRo Berichte und Die Seminarleiterin Martina Kasper (links) erläutert den Teilnehmern: „Wer verzichtet und nachgibt, ist immer beliebt bei denen, die davon profitieren.” Seminar für Selbsthilfegruppen Grenzen setzen – Mein „Ja” zu mir selbst m Februar bot die Selbsthilfekontaktstelle Rosen- len dazu führen können, dass die eigenen Bedürfnisse I heim – SekoRo – für Selbsthilfegruppen zum zweiten Mal ein Seminar zum Thema „Grenzen“ an. Bei die- ser Tagesveranstaltung ging es um die eigenen Grenzen zurückstellt werden. Auch die Thematik, warum es so schwer ist, „Nein“ zu sagen, wurde besprochen. Ganz nach dem Motto „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein“ im ehrenamtlichen und privaten Umgang miteinander. wurden Übungen im Sinne einer wertschätzenden Kommu- nikation erarbeitet und Einzelne konnten üben, wie sie ihrem Diese Veranstaltung sollte eine Unterstützung für Menschen Gegenüber leichter Grenzen aufzeigen können. Die Rück- sein, denen es schwer fällt, „Nein“ zu sagen. Die Leiterin meldungen der Teilnehmer waren durchgehend positiv, alle Martina Kasper, Diplom-Sozialpädagogin (FH), gerontopsy- nahmen Anregungen für ihren Alltag mit nach Hause. chiatrische Fachberaterin aus Ebersberg und freiberufliche Dozentin in der Erwachsenenbildung, arbeitete mit den 13 Karin Woltmann, Teilnehmern heraus, welche verinnerlichten Ideale und Rol- Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SekoRo Die Teilnehmer stellen sich Arbeit in Kleingruppen: Wie geht es mir, und ihre Erwartungen an das Seminar vor. wenn meine Bedürfnisse nicht erfüllt werden?
ANZEIGE Gruppenleiterforum für Selbsthilfegruppen im November 2016 nde November trafen sich wieder Vertreter von E verschiedenen Selbsthilfegruppen. Zum Ende des Jahres ging es darum, den im Oktober stattgefun- denen Selbsthilfetag auf dem Max-Josefs-Platz in Ro- senheim Revue passieren zu lassen. Hierbei wurden Lob und Kritik besprochen sowie Anregungen für weitere Veranstaltungen festgehalten. Wichtig war den Teilnehmern, dass es größere Plakate geben soll, die die Besucher besser über die Veranstaltung informieren. Anschließend war noch genügend Zeit, sich mit den anderen Gruppenteilnehmern auszutauschen. Dabei konnten sich die Selbsthilfegruppen gegenseitig unterstützen, indem sie ihre Erfahrungen an die Anderen weitergaben. Nach zwei Stun- den gingen die Gruppensprecher gut gelaunt nach Hause. Karin Woltmann, Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SekoRo Haus Sebastian Die Erfahrungen einzelner Selbsthilfegruppen sind für alle interessant und hilfreich. Soziotherapeutische Facheinrichtungen Für wen sind wir da? Wir unterstützen chronisch alkoholabhängige Menschen auf dem Weg in eine trockene Zukunft. Sie wollen Ihr Leben verändern? ■ Kontaktaufnahme ■ Abklärung ■ Lösungsvision ■ Integration Was können wir Ihnen anbieten? ■ Integration ■ Psychiatrische Begleitung ■ Rückfallprophylaxe Gegenseitiges Zuhören und Unterstützen ■ Aktive Freizeitgestaltung stärkt die Verantwortlichen einer Selbsthilfegruppe sehr. ■ Entwicklung von nachhaltigen Lösungsansätzen Was könnte nach dem Aufenthalt sein? Suchtmittelfreies Leben mit Eigenverantwortung und Selbstständigkeit Gerne informieren wir Sie unverbindlich oder erstellen mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan nach Ihren Bedürfnissen. Wie können Sie uns erreichen? Soziotherapeutische Facheinrichtungen Haus Sebastian Sonnenweg 28 83088 Kiefersfelden stfe@sd-obb.de Tel. 08033 6989 0 www.soziale-dienste-obb.de
ANZEIGE Alle Vorträge sind kostenfrei Gesundheitsforum Wir laden Sie ein ... Feierliches Gedenken an Verstorbene ber 120 Angehörige, Bekannte und Freunde wa- Ü Bildnachweis © contrastwerkstatt/fotolia.com RoMed Klinik Bad Aibling, ren der persönlichen Einladung der Palliativ- Harthauser Straße 16, 83043 Bad Aibling station gefolgt, um in einem feierlichen ökumeni- AIB schen Gottesdienst ihrer Angehörigen zu gedenken, die Schweres Übergewicht: in den letzten vier Monaten verstorben waren. Wenn Diäten nicht mehr helfen Dienstag, 30.05.2017, 19 Uhr Der mit Kerzen und Blumen festlich geschmückte Altar sowie eine liebevoll gestaltete Schale, in die für jeden Verstor- Die verstopfte Nase – Diagnostik und benen ein individuell und persönlich gestalteter Stein gelegt Therapie bei Asthma und Heuschnupfen war, bildeten bereits optisch einen würdigen Rahmen für diese Feier. Donnerstag, 01.06.2017, 19 Uhr Gemeinsam zelebriert vom evangelischen Pfarrer Andreas RoMed Klinik Prien am Chiemsee, Fuchs sowie vom katholischen Pastoralreferenten Josef Harrasser Straße 61 – 63, 83209 Prien Klinger in der altkatholischen Kirche in Rosenheim und um- PRI rahmt mit stimmungsvollen Liedern vom klinikeigenen Chor Schweres Übergewicht: wurde eine sehr persönliche Atmosphäre geschaffen, in der Wenn Diäten nicht mehr helfen den Angehörigen nochmals Raum gegeben wurde, um von den Verstorbenen Abschied zu nehmen und ihre Trauer zum Dienstag, 11.07.2017, 19 Uhr Ausdruck zu bringen. RoMed Klinikum Rosenheim, Besonders emotional, vor allem für die Angehörigen, war Bildungs- und Pfarrzentrum St. Nikolaus, auch das Entzünden vieler kleiner Kerzen, die anschließend Rosenheim (gegenüber Klinikum) von ihnen zwischen die gestalteten Steine in den Sand RO gesteckt wurden und so Licht in die Dunkelheit brachten. Die Schweres Übergewicht: Steine durften die Angehörigen am Ende, wenn sie wollten, Wenn Diäten nicht mehr helfen als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Darauf folgten die Fürbitten, vorgetragen vom ärztlichen Leiter der Palliativ- Dienstag, 25.04.2017, 19 Uhr station, Dr. Michael Schnitzenbaumer, der sich abschließend Veranstaltungsort: bei den Seelsorgern, dem Chor für die Gestaltung und bei RoMed Klinikum Rosenheim seinen Mitarbeitern sowie den Angehörigen für ihr Kommen bedankte. Romed Klinik Neue Therapiemöglichkeiten bei Asthma Ein würdiger Rahmen - der freundlich geschmückte Altar sowie eine liebevoll hergerichtete Schale. Donnerstag, 27.04.2017, 19 Uhr Aktuelles aus der Unfallchirurgie: Traumatologie / Kindertraumatologie Sportorthopädie,Hand-, Fuß-, Wirbelsäulenchirurgie Donnerstag, 22.06.2017, 19 Uhr RoMed Klinik Wasserburg am Inn, Krankenhausstraße 2, 83512 Wasserburg WAS Endoprothetik Donnerstag, 18.05.2017, 19 Uhr Ein Unternehmen der www.romed-kliniken.de Stadt und des Landkreises Rosenheim
21 SekoRo Aktuelle Themenliste der Selbsthilfegruppen in Stadt und Landkreis Rosenheim Abhängigkeit und Sucht Angehörige und Freunde psychisch Kranker Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit Angehörige von Borderlineerkrankten Angehörige und Freunde von Alkoholikern (Al-Anon) Angehörige von Pflegebedürftigen Anonyme Alkoholiker (AA) Burnout Anonyme Coabhängige (CoDA) Beziehungsstörungen Eltern von Drogengefährdeten u. -abhängigen Jugendlichen Depression Erwachsene Kinder von Alkoholikern (Al-Anon) Essstörungen Prien Suchthilfe (Rosenheimer Suchthilfe e. V.) Mobbing Suchtkranke und Angehörige (Kreuzbund e. V.) Psychoseerfahrene Psychosomatik Raubling Behinderung Trauer Autismus Trauer für Kinder und Jugendliche Behinderten- und Reha-Sport Trauer nach Suizid Blinde und Sehbehinderte Verwaiste Eltern Down Syndrom Handicap-Aktivgruppen (Caritas) Soziale und sonstige Themen Hörgeschädigte Adoptierte und Pflegekinder, Pfad für Kinder Körperbehinderte Adoptiv- und Pflegefamilien, Pfad für Kinder Narkolepsie Familiengruppe, Pfad für Kinder Männergruppe Gesundheit Trennung/Scheidung ADHS Zusammen sind wir stark, Juntos Adipositas Arthrose Sind Sie von einem der Themen betroffen und haben Borreliose Interesse sich mit anderen auszutauschen, dann melden Sie Brustkrebs sich bitte bei der SekoRo unter Tel. 08031-235 11 45 oder per Darmausgang, künstlicher E-Mail: selbsthilfekontaktstelle@dwro.de. Wir vermitteln Diabetes gerne den Kontakt zur Gruppe. Eine aktuelle Übersicht über Dialysepatienten alle Selbsthilfegruppen in der Region Rosenheim finden Sie Fibromyalgie unter www.sekoro.de/startseite/selbsthilfe-von-a-z. Kehlkopflose KontinenzDen Menschen Es gibt noch keine Selbsthilfegruppe für Ihr Anliegen, Thema, Harnableitung, künstliche oder Ihre Krankheit …? Krebs stärken, Die SekoRo hilft Ihnen gerne bei einer Gruppengründung. Lungenfibrose IPF die Sache klären Marfan, Regionalgruppe Südbayern Morbus Bechterew Aufgaben der Selbsthilfekontaktstelle: • Wir informieren und beraten kostenfrei rund um das Morbus Crohn Thema Selbsthilfe. Morbus Wilson Multiple Sklerose – MS • Wir vermitteln Interessierte an bestehende Selbst- Neurofibromatose hilfegruppen oder an entsprechende Beratungsstellen. Organspende • Wir unterstützen und begleiten bei der Gründung von Osteoporose Selbsthilfegruppen. Parkinson • Wir informieren über die Selbsthilfebewegung in Stadt Prostatakrebs und Landkreis Rosenheim, über landes- und bundeswei- Restless Legs te Ansprechpartner sowie über Selbsthilfeverbände. Rheuma Sauerstofflangzeittherapie – LOT • Wir organisieren Fortbildungs- und Informations- Schlaganfallbetroffene veranstaltungen sowie Selbsthilfegruppen-Gesamt- Schlaganfall Angehörige treffen. Syringomyelie • Wir betreiben Öffentlichkeitsarbeit. Evangelisches Bildungswerk Tinnitus • Wir kooperieren mit anderen Organisationen, die eben- Rosenheim-Ebersberg e.V. Psychische Gesundheit www.ebw-rosenheim.de falls Selbsthilfe unterstützen. Angehörige Behinderter Unsere Arbeit wird unterstützt durch die Arbeitsgemein- Angehörige Demenzerkrankter schaft der Krankenkassenverbände in Bayern. Angehörige MS-Betroffener
22 SekoRo Berichte und Selbsthilfegruppe „Prostatakrebs” lud CDU-Politiker Wolfgang Bosbach ein iefe Einblicke in seine persönliche Krankheits- PSA-Wert an, Bestrahlung und eine medikamentöse T geschichte gab CDU-Politiker Wolfgang Bosbach bei der Selbsthilfegruppe „Prostatakrebs“ in Rosen- heim. Der unheilbar an Krebs erkrankte Bundestags- Behandlung waren die Folge. Seit 2012 ist seine Krebserkrankung aufgrund fortgeschrittener Metastasen unheilbar. Dennoch lässt sich der begeisterte Tennisspieler abgeordnete aus Bergisch Gladbach begeisterte bei der nicht unterkriegen. Solange es keine schlechten Nachrichten monatlichen Gruppenstunde im Happinger Bürgerhaus gibt, wird über seine Krankheit in der Familie nicht gespro- und hatte leider auch schlechte Nachrichten für die rund chen. „Sie soll nicht das alles beherrschende Thema sein, 100 Zuhörer im Gepäck. dafür bin ich zu selten zu Hause“, betont Bosbach. „Wer nicht fragt, bekommt keine Antwort“, dachte sich Anfang „Das was ich mache, ist nicht gesund, aber ich mache es des Jahres Detlef Schader von der Selbsthilfegruppe gerne“, gibt er offen zu, als ihn ein Zuhörer fragt, wie er denn „Prostatakrebs“ Rosenheim und schrieb eine Mail nach das berufliche Mammutprogramm bewältigen könne. „Wenn Bergisch Gladbach. Der Empfänger seines Schreibens war du dein Hobby zum Beruf machst, hast du dein Leben lang der CDU-Politiker und Bundestagsabgeordnete Wolfgang Freizeit“, antwortete Bosbach und eine Lachsalve des Bosbach, den er zu einem Vortrag in den Bürgertreff Happing Publikums folgte. Eine Mischung aus klaren Fakten und wit- einlud. Er bekam eine Antwort – und zwar eine Zusage. zigen familiären Episoden gab der Gastredner zum Besten, Glücklicherweise hatte der 64-jährige Politiker am gleichen der zum Schluss noch von seiner jüngsten Operation berich- Tag einen Termin in der Gegend und so erfüllte er der tete. Anfang dieses Jahres war der PSA-Wert leider wieder Rosenheimer Selbsthilfegruppe einen Herzenswunsch. erhöht, im Juli stellte man bei ihm einen Tumor in der Lunge Neben zahlreichen Vertretern von Prostatakrebs-Selbsthilfe- fest und Anfang des Monats wurde ihm ein Segment des gruppen aus ganz Bayern, freuten sich auch Bürgermeister rechten Lungenflügels entfernt. Stille im Saal, vor allem als Anton Heindl, Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner und er berichtete, dass er einen Tag vor seinem Besuch in Markus Besseler von der Bayerischen Krebsgesellschaft auf Rosenheim die Diagnose erhielt, dass es kein Lungentumor, einen interessanten Nachmittag. sondern ein bösartiger Prostatatumor ist. „Richten Sie Ihr Leben nicht nach der Krankheit aus“, „Verzweifeln Sie nicht an Dingen, die Sie nicht ändern sprach Wolfgang Bosbach den Anwesenden Mut zu. können“, schloss Bosbach, der sich 2017 von der politi- Gleich vom ersten Moment an fesselte Bosbach mit seinen schen Bühne verabschieden wird, seine Ausführungen. ganz persönlichen Ausführungen das Publikum, das gebannt seiner Lebensgeschichte lauschte. „Richten Sie Ihr Leben nicht nach der Krankheit aus.“ Das scheint der nicht nur Quelle: OVB Oberbayerisches Volksblatt krebs-, sondern auch noch herzkranke Jurist in den letzten Jahren zu seinem Lebensmotto gemacht zu haben. Obwohl Wolfgang Bosbach begeistert die Rosenheimer Selbsthilfegruppe er seit 2004 einen Herzschrittmacher mit Defibrillator trägt, trat er beruflich keinesfalls kürzer. Ein 16-Stunden-Tag, über 400 Vorträge im Jahr und die Mitgliedschaft in zahlreichen Gremien bestimmen den beruflichen Alltag des Politikers. Als 2010 das Aggregat des Herzschrittmachers ausgewech- selt wurde, stellten die Ärzte einen erhöhten PSA-Wert (pro- stataspezifisches Antigen) fest. Für den Ehemann und Vater von drei erwachsenen Töchtern eine Überraschung, denn er hatte bis dahin keinerlei Beschwerden. In einer Hamburger Klinik ließ er sich operieren, was sowohl medizinische, als auch private Gründe hatte. „Ich mag keine Krankenbesuche und da war ich an der Elbe weit genug entfernt“, erzählte Bosbach in seiner sympathischen ungezwungenen Art. „Jetzt wird das Leben wieder schön“, so sprach er sich Mut zu, aber es sollte nicht sein. Schon ein Jahr später stieg der
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