BLICK gemeinde - evangelisch-buchholz.de

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gemeinde
                  BLICK

Juni | Juli | August
2020
Evangelische Kirchengemeinden
Französisch Buchholz | Blankenfelde
BLICK gemeinde - evangelisch-buchholz.de
gemeinde                                                                  ein
                       BLICK                                                      BLICK
                       Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinden
                       Französisch Buchholz und Blankenfelde
                                                                          Du allein kennst das Herz                                      Gedanken
                       Juni – August 2020                                 der Menschenkinder                             1 Kön 6, 38    zuR Zeit
                                                                          Als König Salomo diese Worte im Gebet spricht, weiht er
                       Inhalt                                             gerade den prächtigen Tempel zu Jerusalem ein. Kurz zuvor
                                                                          hatte eine Wolke den Tempel erfüllt - ein Zeichen für Gottes
                                                                          Gegenwart an diesem besonderen Ort. Ein Mensch kann
        ein                                                               Gott nicht von Angesicht zu Angesicht begegnen (Ex 33, 20),
           BLICK       Gedanken zur Zeit 3                                zu groß, zu strahlend ist Gottes Herrlichkeit. In der Wolke
		                     Neues aus dem GKR 5                                im Tempel zeigt sich Gott gegenwärtig und gleichzeitig ver-
		                     Abschied von Ilona Kernke 8                        hüllt, zum Schutz der Menschen.
		                     Willkommen Mario Bach 10                           Seit ein paar Wochen dürfen wieder Gottesdienste gefeiert
		                     Taufen, Trauer und Jubiläen 14                     werden, aber auch wir zeigen uns verborgen und verhüllt.
     kinder                                                               Auch wir tun das, weil wir unsere Mitmenschen schützen
           BLICK       Kinderkirche 12                                    wollen. Es ist ungewohnt, einander mit Masken zu begeg-
                                                                          nen, gerade im Kirchraum.
      über                                                                Beim Predigen entwickle ich normalerweise ein Gespür
 BLICK Gemeindekreise 17
		Gottesdienste 18                                                        dafür, wie die Stimmung ist, ob die Gemeinde aufmerksam
		 Adressen und Kontakte                      39                          zuhören kann, ob eine Pointe die Mundwinkel erreicht.
                                                                          Selbst wenn wir hinter unseren Masken freundlich lachen
        tief                                                              (siehe Beweisfoto), kommt das nicht unbedingt bei unse-
 BLICK Gemeinde in Corona-Zeiten 21
		 Junge Gemeinde 21
		 Chor und Corona 22
		Briefe 23
		 Podcast „Bonjour Buchholz“ 24
		 Ostern in der Pandemie 26
		Systemrelevant 28
		 „Heimbüro“ und Arche Noah 30
		 Du bist ein Königskind 32

        rück
               Blick   Lesereise mit Bonhoeffer 33
		                     Himmelfahrt überall 34

        rund
               Blick   Gemeindenachrichten aus Blankenfelde 35–36
		                     Gottesdienste in Blankenfelde 38
2                                                                                                                                                   3
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ein
      BLICK    Gedanken zur Zeit                                             Aus dem GKR

                                                                             Neues aus
              rem Gegenüber an. Masken verhindern einen Teil unserer
              gewohnten Kommunikation. Ohne Mimik brauchen wir jetzt
              mehr Worte, um uns mitteilen und verständlich machen zu

                                                                             dem GKR
              können. Und Worte sind mehr Kopfsache als Herzensange-

                                                                                                                                                     GKR
              legenheit. Ich glaube aber, gerade unsere Herzen bräuchten
              jetzt aufmerksame Zuwendung. Die mussten seit Ausbruch
              der Corona-Krise einiges mitmachen und aushalten. Auf-
              regung und Unsicherheit, Sorge und Angst, Ärger, Einsam-
              keit, Unruhe, Überforderung und Sehnsucht (…). Manch
              eine oder einer ist sich selbst im Lockdown auf ganz neue      „Über die Ergebnisse der Klausur wird im nächsten Gemein-
              Weise begegnet, hat neue Facetten an sich entdeckt, viel-      deblick berichtet“. So hatten wir es noch in der März-Aus-
              leicht auch Beunruhigendes oder Befremdliches. Es ist nicht    gabe geplant und für Sie geschrieben. Seitdem stellt das
              immer einfach, das Herz zu verstehen. Das ist richtig Arbeit   Corona-Virus unsere Ordnung auf den Kopf, die persönli-
              und braucht Kraft. Und deshalb meine ich, dass eigentlich      che, die wirtschaftliche, die gemeindliche. Unser Alltag hat
              eine schöne Auszeit nötig wäre, um all die neuen Eindrü-       sich einschneidend verändert - viele haben mit Homeschoo-
              cke in Ruhe zu verarbeiten und einzuordnen. Urlaub für die     ling und Homeoffice mehr als genug zu tun, auch in der
              Herzen! Mit Aussicht auf‘s Meer und Tiefgang und Zeit, die     Gemeinde ist das spürbar. Deswegen konzentrieren wir uns
              Seele baumeln zu lassen.                                       auch im GKR zurzeit auf das Wesentliche.
              Du allein kennst das Herz der Menschenkinder. Der weise
              Salomo weiß um die Zustände des menschlichen Herzens.          Das für uns Wichtigste zuerst: Wir verabschieden unsere          Abschied:
              Er weiß, dass Menschen sich manchmal selbst nicht ergrün-      langjährige Küsterin Ilona Kernke in den wohlverdienten          Ilona Kernke
              den können, weil es mit dem Herzen eben auch mal schwie-       Ruhestand. Die Verabschiedung werden wir im Gottesdienst
              rig sein kann. Für Gott gilt das nicht. Innere und äußere      an Pfingstsonntag feiern. Und hier an dieser Stelle darf ich     Lesen Sie dazu auch
                                                                             einmal freimütig zugeben, dass sich bei ihr im Büro bei          den Abschiedsbrief auf
              Masken halten seinen Blick nicht ab. Er durchschaut uns,                                                                        Seite 8.
              aber auf liebevolle und wohlwollende Weise. Sein Blick         mir immer dieses Komm-her-mein-Schatz-Mama-pustet-
              wärmt und heilt, tröstet und umarmt. Er tut gut, wie ein       und-alles-ist-wieder-in-Ordnung-Gefühl eingestellt hat. Ich
              schöner Urlaub gut tut. Kofferpacken ist dafür nicht nötig.    werde es sehr vermissen und wünsche Frau Kernke für die
              Ein einfaches Gebet genügt. Mit oder ohne Worte.               kommende Zeit alles Gute und Gottes Segen und freue mich
              Amen.                                                          sehr für sie, dass sie nun mehr Zeit für sich und ihre Familie
                                                                            und ihr schönes Grundstück hat.

                                                                             Daran schließt sich natürlich an, dass Frau Kernkes Nachfol-     Willkommen:
                                                                             ger, Mario Bach, am 1. Juni bei uns beginnen wird. Bei allem     Mario Bach
                                                                             Abschiedsschmerz freuen wir uns sehr auf Herrn Bach. Im
                                                                             Interview hier im Heft lernen Sie ihn schon etwas näher          Lesen Sie dazu auch das
                                                                             kennen.                                                          Interview auf Seite 10.

                                                                             Corona hat unsere Gemeinde in die digitale Welt katapul-         Corona
                                                                             tiert. Wir haben nun einen Podcast, eine Facebookseite,
                                                                             Internet-Andachten und einen YouTube-Kanal. Wir wollen
                                                                             darüber nicht den Blick für die über Generationen gewach-
                                                                             senen und gefestigten Formen der Gemeindearbeit verlie-
4                                                                                                                                                                      5
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      BLICK       Aus dem GKR

                                          ren. Werden wir auch nicht. Ver-     geführtes Konficamp der Nordgemein-
                                          sprochen. Wie wir auch analog        den sein. Die weiteren Module wer-
                                          versucht haben, mit Ihnen Kon-       den von den Hauptamtlichen unserer
                                          takt zu halten, beschreiben wir      Gemeinde ausgearbeitet und begleitet.
                                          in diesem Heft. Ob und wie wir       Für die 7. Klassen wird es Angebote
                                          inzwischen wieder Gottesdienste      geben, die auf die Konfizeit ab der
                                          in unserer Kirche feiern, war zu     8. Klasse vorbereiten und neugierig
                                          Redaktionsschluss noch teil-         machen.
                                          weise offen (siehe auch Seite 18).
                                          Auf gemeindliche „Normalität“,       Klausur
                                          wie wir sie kennen und lieben,       Nun doch noch ein kleines bisschen aus
                                          werden wir wahrscheinlich noch                                                  Susanne Schulz,
                                                                               der GKR-Klausur, die Anfang März statt-
                                          länger verzichten müssen. Trotz-                                                GKR-Vorsitzende
                                                                               fand. Wir haben auf der Klausur eine
                                          dem versuchen wir, das Beste         neue Webseite beschlossen und seit-
                                          aus der Situation zu machen.         dem eifrig daran gearbeitet. Ab dem 1.     Gesprächsbereitschaft, gehen der Sache
                                          Alles andere fühlt sich daneben      Juli veröffentlichen wir das Ergebnis im   aber auch gleichzeitig mit polizeilicher
                                          klein und unbedeutend an, doch       Internet unter der altbekannten Adresse    Unterstützung nach.
                                          erwähnen soll ich es natürlich:      www.evangelisch-buchholz.de. Schauen
                                                                               Sie mal rein! Wir haben zudem an den       Buchholzer Festtage
Kirchenheizung   Die Heizung in unserer Kirche. Wir haben die längst not-      Kernthemen unserer Ausschüsse gear-        Zu guter Letzt muss ich Ihnen mitteilen,
                 wendige Erneuerung der Elektrik inklusive der Heizung         beitet. Das hat außerordentlich Früchte    dass die Buchholzer Festtage 2020 auf
                 in Angriff genommen. Seit den 70er-Jahren wurde daran         getrieben, Diskussionen und Emotio-        2021 verschoben werden. Aufmerksam
                 nichts mehr gemacht. Das war nun schon in den letzten         nen gingen hoch, und ich freue mich        machen möchte ich in diesem Zusam-
                 Wintern an allen Ecken und Enden zu merken. Ein mit Kir-      auf die weitere Ausarbeitung. Außer-       menhang darauf, dass auch die Schau-
                 chenbauten gut vertrautes Planungsbüro unterstützt und        dem haben wir weitere Recherchen zur       steller, die uns und unseren Kindern zu
                 begleitet uns auf diesem Weg. Im nächsten Gemeindebrief       Historie unserer Gemeinde betrieben,       den Buchholzer Festtagen alljährlich
                 werden wir bereits Detailfragen beantworten können.           denn wir wollen eine Ahnentafel unserer    Freude bringen, zurzeit in Not sind – sie
                                                                               Pfarrer*innentafel in der Kirche anbrin-   hatten auf den Weihnachtsmärkten die
Konfirmation     Die Konfirmation an Pfingsten wird in diesem Jahr nicht       gen. Die historisch korrekte Frühge-       letzten Einnahmen. Oder auf die carita-
verschoben       stattfinden können. Wir bedauern das sehr und fühlen mit      schichte unserer Kirche als Simultan-      tiven Projekte der Landeskirche. Einige
                 den Konfis und den Familien. Im nächsten Jahr wird es am      kirche soll dabei ebenso nicht zu kurz     dieser Projekte beziehen ihre Hauptein-
                 Pfingstsonntag zwei Gottesdienste für die beiden Konfir-      kommen, wie die Aufarbeitung der           nahmen aus den Kollekten. Talitha Kumi
                 mandenjahrgänge geben, dann unter hoffentlich besseren        NS-Geschichte. Dazu hatten wir schon       (Mädchen, steh auf!) ist eines dieser
                 Vorzeichen.                                                   einen interessanten Gesprächsabend mit     Projekte. Die Bankverbindungen, sowohl
                                                                               einem Kirchenhistoriker für Sie geplant.   für die Volksfeststiftung (gemeinnützi-
Konfirmanden­    Unsere Gemeinde möchte sich dem in Gestaltung                 Mal schauen, was Corona uns gestattet.     ger und anerkannter Verein) als auch für
unterricht       befindlichen Kooperationsmodell der Nordgemeinden                                                        Talitha Kumi, bekommen Sie auf unserer
                 anschließen. Das geplante Modell für die Jahrgänge der        Müllproblem                                Webseite, aber auch im Gemeindebüro.
                 8. Klasse ist modulweise aufgebaut und dauert jeweils         Ein „freier Geist“ drapiert seit Ostern
                 ein Jahr, beginnend immer im Mai. Ein Höhepunkt jedes         regelmäßig seinen Müll vor unserer Kir-    Ihre Susanne Schulz
                 Jahrgangs wird ein gemeinsam vorbereitetes und durch-         chentür. Wir signalisieren ihm seitdem     Vorsitzende des Gemeindekirchenrats
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ein
       BLICK    Gemeindeleben

               Abschied von
Menschen       der guten Seele
               Unser Küsterin Ilona Kernke                                   und welche Probleme wird der Einbau
                                                                             wohl mit sich bringen? Wie wird die
               geht in den Ruhestand                                         Digitalisierung die Arbeit im Gemeinde-
                                                                             büro verändern? Was auch passiert, eins
                                                                             wird sicher Teil der Gemeinde bleiben:
               Liebe Gemeinde,                                               die schönen, alten, großen Kirchbücher,
                                                                             handbeschrieben, weil sie das Leben der
               wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich schon im Ruhestand, im   Gemeinde archivieren.
               wohlverdienten, wie man so schön sagt. 15 Jahre war ich im
               Gemeindebüro tätig und habe das Gemeindeleben begleitet.      Ich denke besonders gerne an die Men-
               Als ich in der Gemeinde anfing, war das Büro noch im 1.       schen, die zu mir ins Büro kamen und
               Stock, es gab nur einen Gemeinderaum und im Erdgeschoss       denen ich weiterhelfen konnte. Und auch
               lebte und werkelte die Kita. Vieles hat sich in den Jahren    an die Zusammenarbeit mit dem KVA
               verändert, viel wurde umgebaut und erneuert. Ich denke        und die monatlichen Abrechnungen. Das
               an die neuen Gemeinderäume, vor allem an den großen im        Lesen des HH-Plans und des Sachbuchs
               Erdgeschoss, und an die Sanitärbereiche.                      werden mir fehlen.

               Ich erinnere mich noch an die Taufe meiner ersten Enkel-      Und ich freue mich jetzt auf mehr Zeit mit
               kinder im April 2013. Es lag noch Schnee. Das Dach der Kir-   meiner Familie und in meinem Garten und
               che war mit einer Plane verhangen und es zog kalt von allen   vielleicht die eine oder andere Aufgabe,
               Seiten in die Kirche hinein. Das Taufwasser wurde warm        die da neu um die Ecke kommen wird.
               aus einer Thermoskanne in das Taufbecken gegossen. Jetzt      Vielleicht sehen wir uns ja wieder; beim
               ist das Dach neu gedeckt, aber es war ein holpriger Weg bis   Gottesdienst, in einer Gemeindeveranstal-
               dahin. Ich denke an Probleme in der Finanzierung und in       tung oder ganz einfach beim Einkaufen,
               der Auswahl der Dachsteine.                                   denn ich bleibe ja auch weiterhin ein Teil
                                                                             unserer Kirchgemeinde.
               Auch im Büro gab es Veränderungen, vor allem digitale.
               Die Schreibmaschine steht jetzt im Schrank, denn jetzt        Wer mag, kann ganz einfach am Gartentor
               läuft alles über den Computer, von der Abrechnung bis         klingeln, die Tür ist offen.
               zum Kirchbuch. Farbige Plakate können wir jetzt sogar im      Es war eine schöne Zeit. Ich danke allen,
               A3-Format ausdrucken.                                         die sie schön gemacht haben. Bleiben Sie
                                                                             behütet!
               Wie wird es mit der Gemeinde weitergehen? Ich bin sehr
               gespannt. Wann kommt die neue Heizung für die Kirche          Ihre Ilona Kernke
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       BLICK    Gemeindeleben

               Willkommen!
Menschen       Unser neuer Küster Mario Bach                                   Worauf freuen Sie sich bei Ihrer neuen Aufgabe ganz
                                                                               ­besonders?
               im Interview                                                    Ich freue mich darauf, mein Glauben mit der Arbeit verbin-
                                                                               den zu können, auf ein kollegiales Verhältnis im Gemein-
                                                                               dehaus und mit den Menschen der Gemeinde in Kontakt
                                                                               treten zu können.

                                                                               Was ist Ihnen in einer Kirchengemeinde wichtig?
                                                                               Mit Menschen den Glauben in vernünftiger Art und Weise
                                                                               zu teilen; lockere, aber auch ernste Gespräche; Kennenler-
                                                                               nen anderer Meinungen und Sichtweisen; Lachen und Quat-
                                                                               schen mit Menschen, die man schon jahrelang kennt.

                                                                               Sie sind ein regelmäßiger Gottesdienstgänger in ihrer
                                                                               ­Heimatgemeinde. Was darf in einem rundum schönen Gottes-
                                                                                dienst für Sie nicht fehlen?
                                                                               Eine gute Mischung zwischen vertrauten Riten und neuen
                                                                               Elementen; eine Predigt, die lebensnah ist; nach dem Got-
                                                                               tesdienst zusammen sein mit der Gemeinde.

               Lieber Herr Bach, noch einmal herzlich willkommen in unse-      Sie haben in den letzen Wochen auch viel die digitalen
               rer Gemeinde! Verraten Sie uns, was Sie dazu bewogen hat,       Angebote unserer Gemeinde wahrgenommen und genutzt.
               sich hier bei uns auf die Küsterei-Stelle zu bewerben?          Was glauben Sie, sollten wir auch zukünftig weiter­
                                                                               machen?
               Eine Empfehlung von Mitarbeitern des Kirchliches Ver-
               waltungsamtes (KVA) und eine freundliche Beantwortung           Bei den digitalen Angeboten sollte man weitermachen, sich
               von Fragen, die ich noch vor der Bewerbung gestellt habe,       auf bestimmte Plattformen konzentrieren und dort das
               haben mich zu diesem Schritt geführt.                           Angebot ausbauen. Die Gemeindemitglieder, egal welchen
                                                                               Alters, sollten weiter an diese Angebote herangeführt wer-
               Die Bewerbungsgespräche fanden während der bisher stärks-       den.
               ten Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie statt.
               Wie konnte das Gespräch stattfinden und wie empfanden Sie es?   Sie haben eine 15-jährige Tochter. Wie findet Ihr Kind Ihre
                                                                               neue Anstellung?
               Das Gespräch über Skype war für mich neu, aber auch gut.
               Man ist gelassener, wenn Vorstellungsgespräche in vertrau-      Mein Tochter sagt, dass ich seit langer Zeit mal wieder ent-
               ter Umgebung stattfinden.                                       spannt zur Arbeit gehe und das Wort „Chefin“ benutze :-).
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kinder
       BLICK    Kinderkirche

               Liebe Kinder,

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                                                                                auf Zeitungspapier und legt dann noch einmal Zeitungspa-
                                                                                pier darauf. Darauf dann packt ihr dann mehrere, möglichst
Kinder                                                                          schwere Bücher. Es ist schlau, diesen Bücherstapel in einer
                                                                                Ecke eures Zimmers stehen zu haben, wo er niemanden
                                                                                stört, denn ein paar Tage müsst ihr jetzt Geduld haben und
                                                                                warten. Das ist nicht immer leicht, ich weiß, aber es wird
                                                                                sich lohnen. Eure feinen Blüten könnt ihr nach etwa einer
                                                                                Woche entnehmen, dann sind sie ganz platt und trocken.
                                                                                Dickere Blüten brauchen ein paar Tage länger zum Trock-
                                                                                nen.
                                                                                Daraus könnt ihr nun wundervolle Karten gestalten, indem
                                                                                ihr diese auf Papierkarten aufklebt. Einfach auf leich-
                                                                                tes Kartonpapier geklebt, das kann auch farbig sein,
                                                                                kann man diese Kunstwerke auch in einen Glasrahmen
                                                                                setzen. Beim Aufkleben könnt ihr euch vielleicht etwas
                                                                                helfen lassen, denn es ist nicht ganz so einfach mit den
               Als ich in einer der vergangenen Tage durch meinen Garten        zarten trockenen Gewächsen umzugehen.
               ging und die verschiedenen Blüten bewunderte und foto-           Ihr habt dann ein schönes Andenken für euch selbst oder
               grafierte, blieb ich bei den von mir sehr geliebten „Vergiss-    ihr überrascht die vielen lieben
               meinnicht“ stehen. Kennt ihr diese Blumen mit den feinen         Menschen; eure Freundinnen
               langen Stängelchen und zarten blauen Blüten daran? Davon         und Freunde, Omas und Opas,
               gibt es in meinem Garten in diesem Jahr ganz viele, ich habe     Tanten und Onkel, Cousins und
               sie für euch fotografiert.                                       Cousinen – einfach alle, die ihr
               Und ich stand also vor diesen Blütchen und erinnerte mich        in den letzten Wochen nicht
               daran, dass ich es als Kind geliebt habe, diese und anderen      treffen konntet. So gibt es eine
               Blüten zu pressen.                                               schöne Erinnerung an diese
               Habt ihr das vielleicht schon einmal versucht? Das macht         Zeit, die sagen kann: „Ich habe
               richtig Spaß und ist wirklich kinderleicht.                      an dich gedacht. Ich habe dich
               Zunächst sucht ihr euch Blüten, ganze Blumen mit Stän-           nicht vergessen.“ Ich hoffe sehr
               gel und Blättern oder auch einzelne Blätter oder Gräser,         für euch, dass ihr diese kleinen
               die euch besonders gut gefallen. Besonders gut eignen            Geschenke wirklich sehr bald
               sich dafür Mohn, Lavendel, Geranien, Veilchen, Margeriten,       überreichen könnt.
               Schleierkraut, Holunderblüten, Rittersporn, Kornblumen,          Ich wünsche euch ein fröhliches
               Gänseblümchen oder Stiefmüttterchen, weil die Blüten sehr        Blütenbestaunen und Sammeln
               fein und nicht zu dick sind. Die Blüten sind bis in den Herbst   in den kommenden Wochen.
               hinein zu finden, auch außerhalb von Gärten auf Wiesen           Passt gut auf euch auf, liebe
               und an Feldern. Wenn ihr euch nicht sicher seid, fragt eure      Kinder.
               Eltern oder andere Erwachsene, die mit euch unterwegs
               sein können.                                                     Eure Kathlen
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ein                                                                                    über
      BLICK               Gemeindeleben                                                     BLICK                   Gemeindekreise

Hinweis:                                                                                KIRCHE MIT KINDERN
                                                                                       1.–3. Klasse: montags, 16 bis 17 Uhr
In der gedruckten Ausgabe des gemeindeBlicks informieren wir Sie an dieser             4.–6. Klasse nach Anmeldung: mittwochs, 16 bis 17.30 Uhr
Stelle über die Kasualien wie Taufen und Beisetzungen sowie die runden                 im Gemeindehaus mit Tim Schmidt, Gemeindepädagoge.
­Geburtstage der Gemeindemitglieder. Aus datenschutzrechtlichen Gründen                Bis zu den Sommerferien findet keine Kinderkirche statt.
 verzichten wir in der Onlineversion darauf.
                                                                                        Konfirmanden
                                                                                       Vorkonfirmanden (7. Klasse), Hauptkonfirmanden (8. Klasse)
                                                                                       Bis zu den Sommerferien findet kein Konfirmandenunterricht statt.
                                                                                       Neue Termine werden nach den Ferien bekannt gegeben.

                                                                                        JUNGE GEMEINDE
                                                                                       donnerstags, 18.30 Uhr, Gemeindehaus
                                                                                       mit Johann Hoika, Leiter der Jungen Gemeinde (hoikajohann@gmail.com)
                                                                                       Bis auf Weiteres trifft sich die Junge Gemeinde nur virtuell.

Wir brauchen Ihre Unterstützung!                                                        GESPRÄCHSKREIS
                                                                                       jeden 2. Mittwoch im Monat, 19 Uhr im Gemeindehaus
Erhebliche Folgen der Corona-Pandemie zeichnen sich bereits jetzt für jene Einrich-    Bis auf Weiteres findet der Gesprächskreis nicht statt.
tungen und Projekte ab, die auf Kollekten und Spenden angewiesen sind. Durch den
Lockdown fehlen auch unserem Haushalt wichtige Mittel zur Deckung der geplanten
                                                                                        KIRCHENCHOR
Ausgaben und so sind wir in besonderer Weise auf Ihre Unterstützung angewiesen.
                                                                                       dienstags, 19.30 Uhr, Gemeindehaus
Unsere vorrangigsten Spendenprojekte sind:                                             Bis auf Weiteres findet kein Chor statt (siehe auch Artikel Seite 22).
1. Spenden für den Neubau unserer Kita
2. Kollekten für die Aufgaben der eigenen Gemeinde.                                     SENIORENKREIS
3. Spendenprojekt für die neue Heizung der Kirche
                                                                                       14-täglich mittwochs, 15 Uhr, Begegnungsstätte der AWO, Arnouxstr. 10.
                                                                                       Bis auf Weiteres findet kein Seniorenkreis statt.
Spendenkonto
Empfänger: KG Französisch Buchholz
                                                                                        GEBETSKREIS
IBAN:      DE92 520 604 104 403 995 550
BIC:       GENODEF1EK1                                                                 mittwochs, 19 Uhr, Gemeindehaus, 1. Etage
Zweck:     Stichwort                                                                   Bis auf Weiteres findet kein Gebetskreis statt.

Bitte vergessen Sie das Stichwort nicht. Es erleichtert uns, Ihre Spende zweckgebun-    Kirchturmsalon
den zuzuordnen. Sie erhalten auf Wunsch eine Spendenbescheinigung, wenn sie uns
                                                                                       Jeden 3. Freitag im Gemeindesaal. Bis auf Weiteres findet kein Kirchturmsalon statt.
Ihre Adresse mitteilen
                                                                                        Taizégebet – Andacht mit Gesängen aus Taizé
Gott segne Geber*innen und Gaben!
                                                                                       Jeden 1. Freitag im Monat, 19 Uhr, Gemeindehaus Bis auf Weiteres kein Taizégebet.
16                                                                                                                                                                         17
BLICK gemeinde - evangelisch-buchholz.de
über
      BLICK                Gottesdienste Französisch Buchholz

                          Gottesdienste                                                 So   7. Juni    10 + 11 hTrinitatis
                                                                                                                                                  Monatsspruch
                                                                                                                                                  JUNI
                                                                                             Gottesdienst                               Brusch
                          Wir feiern seit dem 10. Mai wieder Gottesdienste und                                                                    Du allein kennst

Gottes-                   freuen uns sehr auf die Gemeinschaft mit Ihnen in unserer
                          Kirche!                                                       So   14. Juni         10 + 11 h 1. S. n. Trinitatis
                                                                                                                                                  das Herz aller
                                                                                                                                                  Menschenkinder.

dienste                   Noch ist aber keine Rückkehr zur gewohnten Normalität
                          möglich. Als Gemeinde werden wir weiterhin die Empfeh-
                                                                                             Gottesdienst                       Brusch/Amthor
                                                                                                                                                  1. Kön. 8,39
                          lungen von Bund und Land sowie der Landeskirche ver-
                          antwortlich umsetzen. Das hat Auswirkungen auf die Form       So   21. Juni         10 + 11 h 2. S. n. Trinitatis
                          unserer Gottesdienste und unser Zusammensein in der                Familiengottesdienst               Brusch/Schmidt
                          Kirche. Dafür sind wir auf Ihre Unterstützung und Mithilfe
                          angewiesen.
 Aufgrund der sich        Bitte kommen Sie nur zum Gottesdienst, wenn Sie sich          So   28. Juni         10 + 11 h 3. S. n. Trinitatis
 ständig verändernden     gesund fühlen. Bei Anzeichen von Schnupfen oder einer
                                                                                             Gottesdienst                             Settgast
 Corona-Lage unter-       Erkältung (Halsschmerzen, Husten) halten wir Sie an, vor-
 liegen die beschriebe-   sorglich zuhause zu bleiben. Ansonsten müssen wir Sie lei-                                                              Monatsspruch
 nen Einschränkungen      der wieder nach Hause schicken.                               So   5. Juli    10 + 11 h      4. S. n. Trinitatis       JULI
 einer ständigen Über-    Es besteht eine dringende Empfehlung, Masken zu tragen,
                          auch im Gottesdienst. Falls jemand keine Maske zur Hand            Gottesdienst                             Settgast
 prüfung und Nach-                                                                                                                                Der Engel des Herrn
 justierung. Alle hier    hat, erhält er oder sie eine Maske am Eingang.                                                                          rührte Elia an und
 genannten Termine,       Bedenken Sie, dass wir eine Liste führen müssen mit allen     So   12. Juli    10 + 11 h 5. S. n. Trinitatis           sprach: Steh auf und
 Zeiten und Maßnah-       Teilnehmenden und ihren Kontaktdaten. Diese Liste heben                                                                 iss! Denn du hast
 men geben den Stand      wir vier Wochen auf. Danach wird sie vernichtet.                   Gottesdienst                      Settgast/Amthor
                                                                                                                                                  einen weiten Weg vor
 Ende Mai wieder          Der Sicherheitsabstand in den Bankreihen umfasst zwei                                                                   dir.
 und können jeder-
 zeit geändert werden.
                          Meter. Wir haben Sitzplätze für Sie markiert. Hausgemein-
                          schaften können zusammen sitzen in den Bankreihen vorne
                                                                                        So   19. Juli     10 + 11 h 6. S. n. Trinitatis
                                                                                                                                                  1. Kön. 19,7
 Aktuelle Mitteilungen    rechts und vorne links.                                            Gottesdienst                             Schmidt
 finden Sie jederzeit     Da unsere Kirche unter den Sicherheitsmaßnahmen nur
 auf unsere Homepage.     über 38 Plätze verfügt, bieten wir zurzeit zusätzlich zu
                          10  Uhr einen zweiten Gottesdienst um 11 Uhr an.
                                                                                        So   26. Juli     10 + 11 h 7. S. n. Trinitatis
                          Weiterhin erhöht Singen das Ansteckungsrisiko leider stark.        Gottesdienst                               Brusch
                          Deshalb verzichten wir sicherheitshalber lieber auf den
                          Gemeindegesang. und auch auf die Ausgabe von Gesangs-
                          büchern. Textblätter für jede*n zum Mitlesen sind für Sie     So   2. August          10 + 11 h8. S. n. Trinitatis
                          vorbereitet. Die Maßnahmen haben Einfluss auf Gestalt und          Gottesdienst                               Brusch
                          Länge des Gottesdienstes. Wir feiern bis auf Weiteres kein
                          Abendmahl und können auch nicht zum Kirchenkaffee im
                          Anschluss einladen. Statt der Kindergottesdienste halten      So   9. August          10 + 11 h9. S. n. Trinitatis
                          wir Überraschungstüten zur Beschäftigung während des               Gottesdienst                              Amthor
                          Gottesdienstes am Eingang bereit.
 18                                                                                                                                                                  19
BLICK gemeinde - evangelisch-buchholz.de
über                                                                              tief
      BLICK         Gottesdienste Französisch Buchholz                                   BLICK              Gemeinde in Corona-Zeiten

                   Gottesdienste                                                  Gemeinde in Zeiten
                    So         16. August       10 + 11 h10. S. n. Trinitatis       von „Social Distancing“
Gottes-                        Gottesdienst                             Brusch    und „Homeoffice“
dienste             So         23. August        10 + 11 h11. S. n. Trinitatis   Tipps und Gedanken zur Corona-Zeit
                               Familiengottesdienst                    Schmidt
                                                                                  An dieser Stelle weisen wir Sie normalerweise auf die
                                                                                  zahlreichen Veranstaltungen in unserer Gemeinde hin,
                    So         30. August        10 + 11 h12. S. n. Trinitatis   die unter anderen Umständen sicher zahlreich statt-
                               Gottesdienst                      Brusch/Amthor   gefunden hätten. Da wir aber im Moment von Norma-
                                                                                  lität noch weit entfernt sind, unternehmen wir einen
                                                                                  „tiefBlick“ in diese besondere Zeit. Die nachfolgenden
                   Monatsspruch AUGUST                                            Seiten beschäftigen sich auf verschiedenste Weise mit
                                                                                  dem gegenwärtigen Überthema „Corona“.
                   Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar
                   gemacht bin; wunderbar sind deine Werke;
                   das erkennt meine Seele.
                                                                                  Junge                                       Kirche, um dort Stationen, die von Jun-
                                                                                                                              gen Gemeinden vorbereitet wurden, zu
                   Ps 139,14
                                                                                  Gemeinde                                    erleben.
                                                                                                                              Dieses Jahr mussten wir auch das in den
                                                                                                                              virtuellen Raum verlegen. Und so haben
                                                                                                                              wir als JG auch eine virtuelle Station vor-
                   Gemeinde digtal                                                Wir als Junge Gemeinde sind natürlich
                                                                                  auch von der Corona-Krise betroffen und
                                                                                                                              bereitet, die sich mit dem Thema Schuld
                                                                                                                              und Anschuldigung beschäftigte. Dafür
                                                                                  mussten daher aufhören, uns einmal die      haben wir ein Hörspiel geschrieben und
                   Aufgrund der aktuellen Corona-Einschränkungen haben wir        Woche im Gemeindehaus zu treffen. Das       eingesprochen.
                   unser digitales Angebot im Internet ausgebaut.                 bedeutet aber nicht, dass die JG dadurch    Wenn wir gerade keinen Kreuzweg vor-
                   Sie erreichen uns wie immer über unsere Homepage               einfach aufhört zu existieren. Wie so       bereiten, ist unsere aktuelle Lieblings-
                   www.evangelisch-buchholz.de. Von dort gelangen Sie             viele andere Gruppen treffen wir uns        beschäftigung, gemeinsam ein Spiel zu
                   auch zu unseren Angeboten:                                     momentan imn virtuellen Raum, ent-          spielen, in welchem eine Person am
                                                                                  weder auf Skype oder auf einer App, die     Computer ein Bild malt und alle anderen
                   Kanal „Kirchengemeinde Berlin Buchholz“                        sich Discord nennt.                         raten müssen, was diese Person malt. Es
                   https://www.youtube.com/channel/                               Auch der Jugendkreuzweg der Evange-         wird immer viel gelacht, und es entste-
                   UC2-qy9lsUpZ8Avt2k1MqsGg                                       lischen Jugend Berlin Nordost konnte        hen kreative Glanzleistungen!
                                                                                  nicht so stattfinden, wie wir uns das
                   www.facebook.com/gemeindeberlinbuchholz                        gewünscht hatten. Normalerweise zie-        Ich hoffe, Sie alle kommen möglichst
         Podcast   www.buzzsprout.com/939949                                      hen wir als große Gruppe durch den          gesund durch die Pandemie.
                                                                                  Kirchenkreis und gehen von Kirche zu                                   Johann Hoika
 20                                                                                                                                                                    21
tief
       BLICK              Gemeinde in Corona-Zeiten

Corona und Chor

                                                                                                                  Briefe
Auch die musikalische Arbeit unserer       Corona bis dahin hoffentlich überstan-
Kantorei ist von Corona betroffen. Die     den ist. Das hoffe ich jedenfalls!
Chorproben können nicht mehr wie           Es gibt virtuelle Chorproben über Zoom
gewohnt stattfinden und alle Projekte,     (falls man sich der Technik gewachsen
die Gottesdienste, Konzerte und unsere     fühlt!). So schön es ist, die vertrauten
Chorfahrt mussten wir schweren Her-        Gesichter zu sehen, so bleibt das jedoch   Liebe Susanne,
zens abgesagen. Wir fahren auf Sicht.      nur ein kleiner Trost. Das Internet kann   für uns als Familie kommt Corona auf den
Wie es in zwei Monaten aussehen wird,      vieles, aber man kann (noch) nicht echt    ersten Blick mit vielen Belastungen daher.
                                                                                      Die Anforderungen im Job irgendwie
wissen wir noch nicht. Diese Planungs-     musizieren.
                                                                                      mit der Betreuung von zwei Kita-Kindern
unsicherheit empfinde ich als besonders    Damit man zu Hause auch allein Proben      unter einen Hut zu bekommen, bringt
belastend. Was passiert mit unserem        kann, bereite ich Aufnahmen der einzel-    uns oft an unsere Belastungsgrenze. Vom
Reformationskonzert? Das ist alles noch    nen Stimmen vor.                           Haushalt brauchen wir gar nicht reden
nicht klar.                                Wenn jemand gerne mitproben möchte,        ... Aber Corona hat uns auch viele posi-
                                                                                      tive Dinge beschert. Mitunter empfinden
Ein Chor lebt nicht nur von der Musik,     ist dies ohne Probleme möglich!
                                                                                      wir es als entlastend, den Konsum auf
sondern vor allem von der Gemeinschaft.    Mit meinen Kolleg*innen aus dem Kir-       das absolut Notwendige zu beschrän-
Die räumliche Trennung ist deshalb         chenkreis bin ich im Austausch: Singen     ken. Außerdem haben wir uns angewöhnt,
besonders schwer. Viele Sänger*innen       mit Mundschutz? Summen statt Singen?       die Nachmittage mit den Kindern in den
gehen mit der Zeit kreativ um und stür-    Oder ein Gemeindelied einfach mal klat-    Wäldern und an den Seen der Umgebung
                                                                                      zu verbringen. Dafür war vor Corona ein-
zen sich in ihren Garten in die Arbei-     schen? Es gibt inzwischen auch wissen-
                                                                                      fach keine Zeit vor lauter Fußballver-
ten oder räumen den Keller oder den        schaftliche Untersuchungen zur Anste-      ein, Kinderturnen, Schwimmschule ... Die
Computer auf. Viele leiden unter dem       ckungsgefahr beim Singen. Mit dem          digitalen Angebote der Gemeinde sind für
Kontaktverbot. Alle wünschen sich          Chorrat und dem Gemeindekirchenrat         uns ein absoluter Gewinn. Paradoxerweise
den unbeschwerten gewohnten All-           werden wir diese Ergebnisse auswerten      haben wir uns eigentlich noch nie so mit
                                                                                      der Gemeinde verbunden und im Aus-
tag zurück. Wir versuchen den sozialen     und überlegen, wie wir verantwortungs-
                                                                                      tausch gefühlt, wie jetzt. Gerne teilen wir
Zusammenhalt trotz Corona aufrechtzu-      voll handeln können. Es ist für mich       mit euch ein paar Bilder der wundervollen
erhalten. Die Chormitglieder stehen über   keine einfache Frage, wie man einerseits   Orte, an denen wir seit einigen Wochen
Whatsapp-Gruppen, Telefon oder den         das Risiko für eine Ansteckung so nied-    abends pünktlich um 18 Uhr die Andacht
Gartenzaun miteinander im Kontakt. Ich     rig wie möglich halten kann und ande-      verfolgen. Das ist uns zu einem wertvollen
                                                                                      Ritual in diesen unruhigen Zeiten gewor-
versuche, alle zu erreichen. Wir haben     rerseits ein Miteinander ermöglicht. Wir
                                                                                      den und wir hoffen, die Waldausflüge
sehr engagierte Sänger*innen, und der      brauchen viel Geduld.                      (und die digitalen Andachten) in irgend-
Chorrat ist mir eine große Hilfe.          Bleiben sie gesund!                        einer Form auch nach Corona in unseren
Ein musikalisches Juwel stellt in dieser                                              Alltag übernehmen zu können.
Zeit die D-Dur Messe von Dvořák dar.
                                                                                      Sei herzlich gegrüßt
Wir haben ganz frisch mit dem Proben       Ihre Kantorin
                                                                                      von Familie Klatt/Drews
begonnen. Das Stück ist lang genug, dass   Sophia Forck
22                                                                                                                         23
tief
       BLICK    Gemeinde in Corona-Zeiten

„Bonjour Buchholz“
Podcast: Gemeinde zum Hören

               So sichtbar – in digitaler Hinsicht – wie in den Corona­
               zeiten ist unsere Gemeinde noch nie gewesen. Bei der letz-
               ten Gemeindeversammlung wurde noch über eine für viele
               abstrakte Idee der „digitalen Kirchengemeinde“ gespro-
               chen, und plötzlich – aus der Not geboren – ist das digitale
               Gemeindeleben da.
               Eine der spitzen Pfeile im Köcher der digitalen Gemeinde-
               arbeit ist der Podcast, von dem es bisher sieben Ausgaben
               gibt, und der (in der Regel von Pfarrerin Susanne Brusch)
               sehr einfühlsam und lebendig moderiert und produziert          nun so gut läuft, Fensterputz klare Sicht bringt oder wie
               wird. Die Hörer*innen kamen in den letzten Ausgabe in          doof es ist, dass Buchholz für manche am Ende der Welt ist,
                                                                              sollte sich unbedingt noch einmal die Ausgaben anhören.        Podcast – was ist
               den Genuss wunderschöner Musik, die extra von Familie
                                                                              Wesentlich ist aber auch, was für eine große Bedeutung die     das eigentlich?
               Eschenburg in ihrem Wohnzimmer für jede Ausgabe auf-
                                                                              eigene Familie für alle hat, wie die gemeinsame Zeit auch      Bei einem Podcast
               genommen wurde. Sie hören eine Andacht, die von Pfarre-
                                                                              genossen wird und wie sehr Freunde und Familienmitglie-        handelt es sich um
               rin Susanne Brusch, unserer Vikarin Anna-Luise Amthor,
                                                                              der vermisst werden. Und wie zuversichtlich alle sind.         die Video- oder
               Pfarrer i. R. Gottfried Settgast oder unserem Gemeindepä-
                                                                              Klares Ergebnis: Das Anhören eines jeden Podcasts ist ein      Audioaufnahme,
               dagogen Tim Kretschmer-Schmidt gehalten werden. Und
                                                                              echter Gewinn. Wenn es um die Frage geht, welches digitale     die über das Inter­
               schließlich gibt es stets ein Interview mit einem Mitglied
                                                                              Format nach der Coronazeit beibehalten werden könnte           net jederzeit abruf­
               unserer Gemeinde. Das waren bisher Erika Neumann, Leo-
                                                                              und sollte, dann wird „Bonjour Buchholz“ ganz sicher bei       bar ist.
               nie Eschenburg, Anna-Luise Amthor, Sophia Forck, Johann
               Hoika, Fritz von Korff und schließlich Susanne Brusch          vielen ganz oben auf der Liste stehen. Zudem ist zu hören,
                                                                              dass Menschen aus Buchholz aufgrund des digitalen Ange-        Wo ist unser Pod­
               selbst. Alle erzählen, was ihnen in diesen Zeiten Mut macht,
                                                                              bots die Gemeinde jetzt erst kennengelernt haben und in        cast zu hören?
               welches Bibelwort ihnen gerade wichtig ist, wozu sie nun
                                                                              den Gottesdienst kommen wollen. Nett ist übrigens auch die     Im Internet-Brow­
               mehr Zeit haben und wie sie diese nutzen und schließlich,
                                                                              Existenz einer kleinen Fangemeinde in großer Ferne. Viele      ser diese Adresse
               worauf sie sich am meisten freuen, wenn die aktuellen Ein-
                                                                              Gemeindemitglieder haben nämlich den Link zum Podcast          eingeben:
               schränkungen wieder aufgehoben werden.
               Viele der Hörenden sind sich einig: Der Podcast ist ein For-   an Freunde und Familie gesendet, um zu zeigen, was bei uns     www.buzzsprout.
               mat, welches nicht nur erbaulich und schön ist, sondern        so alles läuft.                                                com/939949
               auch in einer einladenden, sonst doch seltenen Offenheit       Klar bleibt aber auch: Das normale, analoge Gemeindeleben
                                                                                                                                             und schon kann
               Mitmenschen vorstellt, die wir eigentlich alle kennen, aber    kann durch nichts Digitales ersetzt werden. Aber es kann
                                                                                                                                             man alle Ausgaben
               mit denen viele noch nicht solch intensive Gespräche führen    sehr helfen, Menschen an die Gemeinde zu binden, sie zu
                                                                                                                                             anhören.
               konnten – über ernste und lustige Themen. Wer also bei-        gewinnen oder neue Räume“ zu öffnen.
               spielsweise wissen will, wer in der Sauna etwas singt, wel-
               che Freude ein Skateboard macht, warum die Masterarbeit                                                    Fritz von Korff
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       BLICK              Gemeinde in Corona-Zeiten

Ostern in Zeiten                           es ein Osterfeuer! Mit Abstand tausch-
                                           ten wir uns über die allgemeine Situa-
                                                                                                                             Grünende Wüsten
der Pandemie
                                           tion und die damit verbundenen Sorgen
                                           mit Freunden aus der Nachbarschaft
                                           aus. Und dann? Einfach ins Bett gehen?
                                           Natürlich nicht! In der Friedenskirche
In diesem Jahr entstand eine ganz beson-   sollte man sich das Osterlicht holen kön-
dere Atmosphäre. Es gab zwangsweise        nen um Mitternacht. Also los mit einer
keine Verpflichtungen. Es durften die      Laterne am Fahrradlenker! Dort gab es
Ideen sprudeln. Und zum Glück spielte      eine kurze Andacht. Sie tat so unglaub-
das Wetter mit! Palmsonntag bemerkte       lich gut! Ein Schlagloch machte dem
ich schon überrascht, dass es wirklich     Licht dann auf der Heimfahrt den Gar-
ökumenische Gottesdienstübertragun-        aus. Die Idee war aber fantastisch.
gen im Fernsehen gab: Juden, Chris-        Den Ostersonntagsgottesdienst ver-
ten und Muslime beteten und feierten       schoben wir ein wenig. Sehr praktisch
zusammen in der Gethsemanekirche.          diese Zugriffsmöglichkeit nach eigener
Das war ein so schönes Zeichen!            Zeitplanung! So konnten wir beides: Mit
Nun war die Frage, wie feiern wir          meinen Schwiegereltern auf Abstand
Ostern? Ein kurzes Brainstorming bei       Osterüberraschungen im Garten suchen
Familie Maasz ergab die erste Idee:        und danach nachvollziehen, was sehr
Gründonnerstag imitieren wir mit Fisch,    kreativ von Pfarrerin Susanne Brusch
Wein und Karlsbader Oblaten. Dann          und unserer Vikarin Anna-Luise Amthor
wurde eine schöne Andacht auf dem          vorbereitet worden war. Schnell wurde
YouTube-Kanal der Gemeinde unter           Erde geholt und Grassamen ausgesät.
der Regie von Tim Schmidt angesehen.       Ein wunderbares Symbol und ein schöne
Am Karfreitag werden bei uns traditio-     Begleitung in der kommenden Zeit!
nell Eier gefärbt und bemalt. Die Wahl     Den Abschluss bildete dann noch ein
fiel dieses Mal auf die sorbische Wachs-   Osterspaziergang mit meiner Mutter in
maltechnik. Anspruchsvoll, aber sehr       der Schönholzer Heide. Mit Verstecken
spannend, wenn man dann das Wachs          in der freien Natur und Erforschen der
entfernt! Anstelle eines analogen Got-     historischen Spuren des Parks. Nebenbei
tesdienstes wurde zu 15 Uhr ein wei-       tauschten wir in den Tagen noch Oster-
teres Video auf YouTube freigeschal-       grüße und Tipps für virtuelle Osterver-
tet: ein Gottesdienst, vorbereitet von     anstaltungen mit Freunden und Ver-
Susanne Brusch und Anna-Luise Amthor,      wandten aus. Ich glaube, jede/e war stolz
unter Mitwirkung von Thomas Raddau,        auf seine Gemeinde! Ein Dankeschön an
Tim Schmidt, Sophia Forck und Familie      alle Mitwirkenden für die erfüllte Zeit!
Eschenburg.                                Auf dem YouTube-Kanal der Gemeinde
Dann kam der Samstag. Es wurde ein         können Sie die Gottesdienste und
Brief von unserer Kirchengemeinde für      Andachten zu Gründonnerstag, Karfrei-
Ostersonntag geholt. Spannend! Was         tag und Ostern nachschauen.                 In den Osterbriefen steckte ein Bastelset für „grünende Wüsten“ (Jes. 43, 18f).
würde wohl darin sein. Natürlich gab                                  Almuth Maasz    Sie konnten während des Online-Gottesdiesnstes gemeinsam aufgebaut ­werden.
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Systemrelevant
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                                                                                          Gesetze, Autoritäten und etwas Regelwerk
                                                                                          der sogenannten Zivilisation sie davon
                                                                                          abhalten, einander die Schädel zu spal-
Die wahre Einkaufsliste für die Quarantäne                                                ten. Seine These, die er mit Forschungs-
                                                                                          ergebnissen aus Archäologie, Psycholo-
                                                                                          gie, Soziologie und Biologie stützt: Der
                                                                                          Mensch ist im Grunde gut. Nicht Argwohn
                                                                                          und Egoismus haben ihn zum evolutio-
Es ist viel darüber geschrieben und           cher Überheblichkeit, sondern in Folge      nären Erfolgsmodell gemacht, sondern
gesprochen worden, was die Menschen           dieser kindlichen Prägung schaute ich in    Freundlichkeit, Kooperation und Empa-
in den ersten Tagen der Quarantäne alles      den Tagen beschränkten Konsumierens         thie für den Nächsten. Und auf dieser        Noch heute bin ich stolz darauf, dass es
kauften bzw. kaufen wollten, meist als        auch regelmäßig in einem kleinen (offe-     Grundannahme entwirft Bregman die            mir bereits im Grundschulalter gelang, in
Reflex einer Mischung aus Panik, archa-       nen) Buchladen vorbei und besuchte via      Utopie einer gar nicht so unmöglich          der Kaufhalle nicht ausgepackte Papp-
ischem Jagdinstinkt und irrgeleitetem         digitalem Medium den Onlineversand          erscheinenden Welt, die menschlich,          kartons zu entdecken, die – bei genaue-
Konsumverhalten. Es kursierten Listen         meines Lieblingsplattenladens (Vinyl).      gerechter und ökologischer sein kann.        rer Untersuchung durch das Schulkind
in den Medien, in denen Artikel des all-      Wer die unwägbaren Launen des DDR-          Wenn Sie dieses erhellende und unter-        – Stierblut enthielten. Hier muss den
täglichen Gebrauchs aufgezählt wurden,        Einzelhandels ebenfalls kennengelernt       haltsame Buch weglegen, dann bitte           ausschließlich in der Bundesrepublik
die in keinem Haushalt fehlen dürfen,         hat, wird mir bestätigen, dass Buch- und    nur, um eine Schallplatte aufzulegen.        Sozialisierten erläutert werden, dass es
wenn es darum geht, sich für längere          Plattenläden für die wenig verwöhnten       Im absoluten Notfall geht auch eine CD.      sich um eine höchst gefragte Rotwein-
Zeit von der Außenwelt abzuschirmen.          Verbraucher bereits damals als system-      Hier sei das Album „American Standard“       sorte handelte. Es ist nicht übertrieben
Manche Liste erinnerte an die Aufzäh-         relevant zu bezeichnen waren – auch,        von James Taylor empfohlen. Das Great        zu sagen, es war die Rebe der DDR-
lung der Habseligkeiten, die Robinson         wenn das so niemand gesagt hätte. Ein       American Songbook stand Pate für diese       Bohème. Natürlich konnte ich diesen
Crusoe nach dem Schiffbruch am Strand         kleiner Abstecher nach Schulschluss         gelungenen Einspielungen des Singer/         guten Tropfen nicht gleich erwerben,
geborgen hatte und die Grundlage sei-         in diese Läden konnte nie schaden. Die      Songwriters der alten Schule. Die Songs      auch in der DDR gab es ein Verkaufsver-
nes Start-up für 28 Jahre nachhaltigem        Listen für heutige Corona-Noteinkäufe       klingen schlicht und klar. Im Mittelpunkt    bot von Alkohol an Kinder und Jugend-
ökologisch korrektem Inselleben waren.        haben das völlig vergessen. Deshalb         der Arrangements stehen der Klang der        liche. Da mich die Verkäuferin aber
Andere entsprachen in etwa der Ein-           wollen wir an dieser Stelle unserer         beiden Gitarren und Taylors Stimme.          kannte, stellte sie die Flaschen zurück,
kaufsliste, die mir meine Mutter als steti-   Informationspflicht als Druckmedium         Das Titelfoto, das vor allem bei der edlen   damit sie mein Vater am späten Nach-
gen Einkaufszettel in den 1970er Jahren       nachkommen und einen Literatur- und         Vinylausgabe gut zur Geltung kommt,          mittag abholen konnte. Chapeau!
mitgab. Ich war der Erste der Familie,        Plattentipp für diese Zeit geben.           ist von einem der bekanntesten Musik-        Wesentlich einfacher haben Sie es heute,
der auf seinem Weg von der Schule nach        Absolut empfehlenswert, vielleicht gerade   fotografen aufgenommen: Normann              liebe Leserin, lieber Leser – trotz Corona.
Hause die Möglichkeit hatte, der DDR-         in diesen Wochen, ist das neue Buch von     Seeff. Schon, weil dieser optische Genuss    Gehen Sie in eine Weinhandlung Ihres
Planwirtschaft in einer Kaufhalle Dinge       Rutger Bregman, „Im Grunde gut“. Breg-      verloren geht, wäre die Nutzung von          Vertrauens und ordern Sie eine Kiste
zu entreißen, die dem werktätigen Volk        man ist Historiker und gilt spätestens      Streamingdiensten für dieses Album als       Syrah-Primitivo, Vecchia Torre. Sollten
nach 15 Uhr nicht mehr zur Verfügung          seit seiner für Furore sorgenden Wut-       Sakrileg zu werten. Vom Klang ganz zu        Sie noch minderjährig sein, lassen Sie
standen. Insofern waren die letzten           rede gegen die Wirtschaftseliten beim       schweigen.                                   die Kiste einfach zurückstellen und von
Wochen teilweise ein Wiedererwachen           Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar     Unsere kleine Liste der notwendigen          Ihrem Vater abholen. Buch- und Plat-
alter Reflexe, die eine bekannte These        2019 als einer der bedeutendsten jungen     Dinge in Zeiten der Quarantäne wäre          tenkauf gelingen sofort, ohne Altersbe-
der Verhaltensforscher bestätigte: Kind-      Denker. In seinem neuen Buch zieht er       unvollständig ohne Alkohol. Das war zu       schränkung. Viel Spaß und bleiben Sie
heitsmuster sind eingebrannt – lebens-        gegen eine Grundannahme der westlichen      Zeiten der DDR-Mangelwirtschaft nicht        gesund!
lang. Nicht etwa aus bildungsbürgerli-        Philosophie zu Felde, wonach die Men-       anders.                                                                 Christian Maasz
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       BLICK              Gemeinde in Corona-Zeiten

„Heimbüro“ und
                                                                                      aus arbeiten! Meinen Arbeitsplatz             Neben den Kitas sind nämlich auch die
                                                                                      hatte ich schnell eingerichtet: an einem      Spielplätze dicht. Eine völlig richtige
                                                                                      Schreibtisch in unserem Arbeitszimmer,        Entscheidung des Berliner Senats. Für

Arche Noah  Ein Erfahrungsbericht
                                                                                      den ich noch nie zuvor genutzt hatte.         uns Eltern jedoch eine große Heraus-
                                                                                      Voller Elan wartete ich auf die ersten        forderung. Jeden Tag – einmal vormit-
                                                                                      Aufträge.                                     tags, einmal nachmittags – laufen wir
                                                                                      Doch irgendwie hatte ich die Rechnung         eine Runde durch den Kiez. Ausflüge in
                                                                                      ohne die kleine Lady gemacht …                die Ferne sind zu gefährlich und mitun-
                                                                                      Kurz nach Beginn meiner ersten Schicht        ter auch verboten. Wir wollen uns nicht
                                                                                      war ihr eigenes Spielzeug völlig unin-        anstecken und auch niemand anderen
                                                                                      teressant. Die rosa Kiste im Wohnzim-         gefährden. Deshalb erkunden wir den
                                                                                      mer, durch die sie sich sonst so gern         Radwanderweg an der Panke, besuchen
                                                                                      wühlt, blieb zu. Ihr neues Bilderbuch         die Grundstücke in Französisch Buch-
                                                                                      mit den aufklappbaren Seiten flog in die      holz, die Tiere halten, und winken den
                                                                                      Ecke, sogar ihr Lieblingskuscheltier war      Hühnern und Enten durch den Zaun zu.
                                                                                      plötzlich egal. Ihr einziges Interesse galt   Auch die große Wiese an der Tram-Wen-
                                                                                      dem neuen Computer, vor dem Mama              deschleife ist spannend, weil dort viele
                                                                                      nun saß. Und sie nutzte ihre Chance:          Stöcker herumliegen und Steinchen auf-
                                                                                      Als ich mir nur fix einen Kaffee in der       zusammeln sind.
                                                                                      Küche holte, hatte sie den Thron erobert.     Gelegentlich gehen wir an unserer Kita
                                                                                      Megastolz saß sie auf meinem Bürostuhl,       in der Gartenstraße vorbei. Am Zaun
                                                                                      ihre kleinen Finger schlugen triumphie-       haben die Erzieher liebevolle Botschaf-
                                                                                      rend auf die Tastatur. Also habe ich ihr      ten aufgehängt, die etwas älteren Kinder
                                                                                      einen eigenen Schreibtisch eingerichtet,      haben bunte Bilder gemalt. Meine Kleine
                                                                                      mit Malblock und vielen bunten Stiften.       steht vor dem Tor, will hinein. Doch das
Freitag der 13. – ein Glückstag.            Doch genau in diesem Moment platzte       Doch nach wenigen Minuten war mein            geht nicht. Warum, das versteht sie noch
Bestimmt! Davon bin ich immer ausge-        die rosarote Wolke. Ich saß an meinem     Rechner wieder viel interessanter – er        nicht.
gangen.                                     Arbeitsplatz im Zentrum Berlins. Um       klingelte nämlich. Eine Videokonferenz        Zuhause spielen wir uns von Tag zu Tag
An jenem Freitag den 13. im März ging       mich herum meine Kollegen, vor mir der    zur Besprechung der Arbeitslage stand         besser ein. In den kurzen Arbeitspausen
die Meldung ein: Berliner Schulen und       Computer mit den vielen E-Mails, die      an. Meine kleine Lady war nicht das           spielen wir mit der Arche Noah, suchen
Kitas schließen bis auf weiteres. Kinder    ich noch beantworten musste. Ich fragte   einzige Kind, das an der Besprechung          die Tiere im Bilderbuch und ahmen die
müssen Zuhause betreut werden. Alle!        mich, wie das funktionieren soll. Kind,   teilnehmen durfte. Mehrere andere Kol-        Geräusche nach. Wir haben unseren
Sofort habe ich mich an meine Elternzeit    Arbeit, Haushalt.                         legen waren in der gleichen Situation,        eigenen Tanz entwickelt und winken
zurückerinnert: Entspannter Tagesstart,     Zum Glück war ich nicht die Einzige im    hatten ihre Kinder neben sich. Das freute     jedem Kind aus sicherer Entfernung zu,
lange Spaziergänge, ausgiebige Besuche      Büro, die vor diesem Problem stand. Wir   meine Tochter natürlich, denn andere          das an unserem Fenster vorbeiläuft.
auf den vielen, schönen Spielplätzen. Die   alle wussten nicht, wie wir die kom-      Kinder beobachten, findet sie auch in der     Es ist keine einfache Zeit, es ist eine Zeit
Fahrradtouren zum Arkenberger Kies-         mende Zeit bewältigen sollen. Mein        Kita ganz toll.                               mit großen Herausforderungen für uns
see. Die langen Spaziergänge durch das      Arbeitgeber handelte schnell, schickte    Als die Konferenz vorbei war, war es          Eltern – aber auch für unsere Kinder. Die
Wildtiergehege in Buch. Ich freute mich     uns ins Homeoffice (zu deutsch: Heim-     auch mit ihrer Freude vorbei. Doch wie        kleine Maus und ich freuen uns, wenn es
wieder unendlich viel Zeit mit meiner       büro).                                    soll ich einer noch nicht mal Zweijähri-      wieder in die Kita oder ins Büro geht. Bis
fast zweijährigen Tochter verbringen zu     Was für ein Glück! Zum ersten Mal in      gen erklären, dass sie erst morgen wie-       dahin bleiben wir tapfer.
können!                                     meinem Leben durfte ich von Zuhause       der „Kindergucken“ kann?                                                  Nicole Biewald
30                                                                                                                                                                           31
tief                                                                                     rück
       BLICK              Gemeinde in Corona-Zeiten                                             BLICK              Passionszeit

Du bist ein Königskind                                                                   Lesereise. Die noch Unvollendete
Gedanken zu einem Rembrandt-Gemälde
                                                                                         Ein Musikstück kann mit einem Postlu-      die Andacht musikalisch, Ulrike Eschen-
                                                                                         dium abgeschlossen werden. Zu einer        burg las den Bonhoeffer-Text des Tages
                                                         Rembrandt van Rijn nahe.        Lesereise „40 Tage mit Dietrich Bonhoef-   „Abwesenheit“. Worte in der Isolation
                                                         Zu Entdeckungen und             fer“ machten sich fast zwanzig Interes-    einer Gefängniszelle entstanden, gaben
                                                         Deutungen dieses Gemäl-         sierte mit dem Präludium, dem Gottes-      uns Trost und Mut in einer Zeit, in wir
                                                         des, das 1766 von Katha-        dienst am Aschermittwoch, auf. Ein Buch    das Nahe sein und Miteinander schmerz-
                                                         rina der Großen für die         mit vierzig Texten des Theologen konnte    lich vermissen. „Trennungszeiten sind
                                                         Eremitage in St. Peters-        helfen, die sieben Wochen der Passions­    für das Zusammenleben nicht verlo-
                                                         burg erworben wurde,            zeit zu gestalten. Als Scouts würden       ren und unfruchtbar … wir müssen den
                                                         sind Sie an den Sonntagen       Susanne Brusch, Tim Schmidt und Gott-      Anderen Gott befehlen und ihm überlas-
                                                         28. Juni, 5. und 12. Juli in    fried Settgast bei Gesprächsabenden und    sen … aus unseren Sorgen Gebete für ihn
                                                         den Predigten eingeladen.       in Predigten die Schar der Reisenden       werden lassen …“ (zu sehen auf unser
                                                         Gedanken aus Henri Nou-         begleiten. Nach dem Auftakt und einem      Facebookseite, Eintrag vom 2. April).
                                                         wens Buch „Nimm sein            ersten Treffen setzte die Viruskrise       Was bleibt? Ein Buch, gelesen, mit Noti-
                                                         Bild in dein Herz“ lassen       diesem Vorhaben enge Grenzen. Gele-        zen und Markierungen, in Griffweite, um
                                                         uns spüren, hier begegnet       sen wurde von jedem selbst, verbunden      manchmal noch drin zu blättern. In den
                                                         uns die Kernbotschaft Jesu      durch eine Whatsapp-Gruppe bekam           40 Begegnungen mit Dietrich Bonhoeffer
                                                         und wir schauen damit in        jede weiter Impulse zum Dranbleiben.       wird deutlich, dass man sich als Christ
                                                         Gottes Vaterherz. So kann       „Seid keine Träumer oder Wolkenwand-       nicht dem Zeitgeist und der Politik
                                                         ich mich im jüngeren, dem       ler“ – mahnte Bonhoeffer. „Gerade weil     anpassen kann.
                                                         verlorenen Sohn entde-          ihr euren Blick nach oben richtet, seht    Und wenn’s wieder möglich ist: Verab-
                                                         cken – bin aber auch der        ihr umso kritischer, was auf Erden pas-    redet sind die Lesereisenden zu einem
                                                         daheimgebliebene, ältere        siert.“ Beim Fragen nach dem Willen Got-   Treff unterm Apfelbaum im Pfarrgarten,
                                                         Bruder – und sehe auf           tes gäbe es keine immer gültigen Prin-     um Gelesenes und Gedachtes auszu-
                                                         Gott als den barmherzi-         zipien, sondern ein bleibendes Suchen.     tauschen. Bei einem Filmabend ist „Die
                                                         gen Vater. Es verknüpfen        Wie bei einem Mann, der über ein Meer      letzte Stufe“ mit der Biographie Bon-
                                                         sich in dem Gemälde die         von schwimmenden Eisschollen laufen        hoeffers zu sehen. Und da er hier in Ber-
                                                         persönliche Geschichte          muss. Bonhoeffer: „Ich frage nicht, ob     lin die längste Zeit seiner 39 Jahre lebte,
In den Sommerferien wäre mancher           Rembrandts, die Geschichte der Mensch-        wir Gott brauchen, sondern ob Gott uns     sind Sie (und alle anderen) eingeladen
gerne in die Ferne gefahren oder geflo-    heit und die Geschichte Gottes. Mit den       braucht und ob wir uns von ihm gebrau-     zu einer Exkursion in sein Elternhaus.
gen. Auch um dort Kulturschätze zu         Deutungen werden wir in eine Bezie-           chen lassen.“ Ungewohnt und überra-        Die Familie lebte seit 1935 in Charlotten-
entdecken. Weil das in diesem Jahr         hung zu unserem mütterlich-väterlichen        schend sind manche seiner Gedanken         burg. Im Haus in der Marienburger Allee
nicht so problemlos wie früher ist, weil   Gott gebracht und nehmen seine feine          bis heute. Als in unserer Gemeinde zum     ist sein Studierzimmer im Originalzu-
Sie auch mit Balkonien zufrieden sind,     Stimme wahr, die zu uns sagt: „Meine          Abendgebet um 18 Uhr eingeladen            stand zu sehen– weitere Informationen
bringen wir Ihnen das Meisterwerk „Die     geliebte Tochter – mein geliebter Sohn!“      wurde, gab es einen zu Herzen gehenden     im Schaukasten.
Rückkehr des verlorenen Sohnes“ von                                Gottfried Settgast   Moment. Familie Eschenburg gestaltete                               Gottfried Settgast
32                                                                                                                                                                           33
rück
       BLICK                 Himmelfahrt

 Himmel
                                                                                          der Möglichkeit, Kerzen zu ent-
                                                                                          zünden, Fürbitte und Andacht zu
                                                                                          halten, durften die Pilgerinnen und

 fahrt
                                                                                          Pilger an einer Gruß- und Kuss-
                                                                                          wand Worte an die Mitpilger hin-
                                                                                          terlassen und an einer Haikuwand

 überall
                                                                                          literarisch kreativ werden und die
                                                                                          japanische Kurzgedichtform aus-
                                                                                          probieren. Ein Hörspiel mit dem
                                                                                          theologischen Titel „Ubiquität“,
                                                                                          das unser Gemeindepädagoge Tim
 Auch in Französisch                                                                      Schmidt geschrieben und produ-
                                                                                          ziert hat, untermalte die Himmel-
 Buchholz                                                                                 fahrtstour der fröhlichen Kirchen-
                                                                                          pilger.
                                                                                          Himmelfahrt in diesem Jahr fand
 Ein nahezu ununterbrochener Men-                                                         anders statt, aber es wusste alles
 schenfluss strömte an Himmelfahrt                                                        zu integrieren, was Herz und Sinne
 durch den wunderschönen Kirchgar-                                                        erfreut: Sonne und blauer Himmel,
 ten hinein in die Buchholzer Kirche. Sie     lend blaue Himmel über ihnen und eine       Natur und Austausch, Bewegung
 kamen auf Rädern, mit Motorrad, gelau-       auffällig gelöste Heiterkeit und Freude     und frische Luft, Einkehr und Bil-
 fen, allein, paarweise, sehr oft als ganze   an diesem Tag. Von 10 bis 17 Uhr stan-      dung, Stille und Lachen, Tätigsein und                                          die Motten am Beutel können wir nicht
 Familien. Alle aber verband der strah-       den die Kirchentüren von acht Kirchen       zur Ruhe kommen, Essen und Trinken.                                             garantieren, aber die Erfahrung eines
                                              der Region offen. An allen acht Orten gab   Das ist es wohl auch, was der Evangelist                                        wunderbar unbefangenen Tages inmit-
                                              es besondere Schätze zu sammeln. Bei        im Sinn hat, wenn er schreibt: „Sammelt                                         ten einer Zeit großer Befangenheit, wird
                                              uns in Buchholz zur leiblichen Stärkung     euch aber Schätze im Himmel, wo weder                                           ganz gewiss in Erinnerung bleiben.
                                              Wasser und einen Apfel und zur geis-        Motten noch Rost sie fressen …“ Für                                                                                               Anna-Luise Amthor
                                              tigen Stärkung ein himmlisches Wort.
                                              Diese Wegbegleiter fanden ihren Platz                   ANZEIGE

                                              in einem begehrten Objekt: dem Pilger-
                                              beutel. Von innen und außen konnten
                                              die Taschen auf dem Weg von Kirche                          Tagespflege und Kurzzeitpflege
                                              zu Kirche gefüllt und erweitert werden.                     im Elisabeth Diakoniewerk
                                                                                                          .........................................................................................................................
                                              Gleich einem Pilgerpass wurde an jeder
                                                                                                          Zeitweise Pflege und Betreuung, für ein paar Wochen oder nur tagsüber. Fühlen Sie sich wie
                                              Kirche eine Schablone oder ein Stempel                      zuhause, gewinnen mehr Freude im Alltag und entlasten so auch Ihre Angehörige.
                                              als kirchlicher Identifikationsmarker
                                                                                                          Unsere weiteren Angebote: Pflegewohnen in verschiedenen „Lebenswelten“,
                                              auf die Beutel gesprayt, gedruckt oder                      besondere Betreuung für Menschen mit Demenz, Stephanus-Hospizdienst
                                              gemalt. Dieses kleine wachsende Kunst-                      Pfarrer-Lenzel-Straße 1, 3, 5
                                              werk erntete viel Zuspruch und regte                        13156 Berlin-Niederschönhausen
                                                                                                          Tel. 030 47 60 24 60
                                              bei Jung und Alt die Gestaltungsfreude                      www.stephanus-wohnen-pflege.de
                                              an. Auch in der Kirche fand die Lust am
                                              Schöpferischen ihren Ausdruck. Neben
 34                                                                                                                                                                                                                                        35
rund
       BLICK               Gemeinde Blankenfelde

                         Nachrichten aus                                                Veranstaltungen weiterhin stark eingeschränkt
                         Blankenfelde                                                   Es dürfen vorerst aufgrund der gesetz-
                                                                                        lichen Vorgaben auch weiterhin keine
                                                                                                                                    singen, aber das soll uns nicht vom Sum-
                                                                                                                                    men der Melodien abhalten und schon
Blanken-                                                                                Gruppen zusammenkommen, aber
                                                                                        immerhin Gottesdienste sind unter
                                                                                                                                    gar nicht davon, das Evangelium zu
                                                                                                                                    hören, zu beten, zu bitten und zu danken.
felde                    Gedanken zur Zeit
                                                                                        Beachtung entsprechender Schutzmaß-
                                                                                        nahmen wieder erlaubt! Bitte beachten       Für die KinderZeit, das Seniorenfrüh-
                                                                                        Sie die auch sonst üblichen Regeln, unter   stück und die Meditationsgruppe bedeu-
                                                                                        denen wir uns versammeln dürfen:            tet das weiterhin, dass wir uns gedulden
                         Öffne mir die Augen!                                           Mundschutz, Körperkontakt vermei-           müssen. Wir hoffen sehr, dass es bald
                         So sehe ich die Wunder,                                        den, Abstand einhalten und natürlich        einen Ausweg aus der Misere geben
                         die durch deine Weisung geschehen sind.                        zuhause bleiben, wenn man sich nicht        möge. Vielleicht ist in Bälde daran zu
                         Ps 119,18                                                      fühlt. In der Kirche stehen für Sie Hän-    denken, dass wir zum Beispiel draußen
                                                                                        dedesinfektionsmittel und Mundschutz-       eine Zusammenkunft unter freiem Him-
                                                                                        masken bereit, sollten Sie keine Maske      mel einrichten dürfen. Die Erlaubnis,
                                                                                        haben oder Ihre vergessen haben. Der        jetzt wieder Gottesdienst feiern zu kön-
                                                                                        Gottesdienst wird ein wenig kürzer aus-     nen, ist in jedem Fall ein hoffnungsvoller
 Wenn das Alltägliche besonders wird,       uns fehlt ist, was wirklich zählt: andere
                                                                                        fallen und leider dürfen wir auch nicht     Regenbogen am Horizont!
 verwandelt sich unsere Welt. Durch die     Menschen und unsere Verbindung mit
 Beschränkungen unserer Tage bekom-         ihnen.
 men scheinbar alltägliche Selbstver-       Es ist eine Zeit, in der wir aufeinander
 ständlichkeiten eine neue Kostbarkeit      Rücksicht nehmen sollen und ich staune
 beigemessen. Genauer hingesehen, wer-      darüber, wie gut das bisher gelingt. Die
 den wir sensibler für den Wert der „ein-   Wertschätzung für Menschen, die schein-
 fachen“ Dinge, die wir jetzt umso mehr     bar selbstverständliche Berufe ausüben,
 zu schätzen wissen: Familie kommt zu       wie die Betreuung kranker oder älterer
 Besuch, mit Freunden verabreden, wie-      Menschen, oder auch diejenigen, die den
 der unter Leute gehen, sei es auch nur     öffentlichen Personenverkehr aufrecht
 zum Einkaufen oder neuerdings wieder       erhalten, sind nur Beispiele dafür, dass
 in einem Restaurant einzukehren. Es soll   in Zeiten der Not unsere Werte in ande-
 SchülerInnen geben, die tatsächlich die    rem Augenlicht erscheinen.
 Schule vermissen – und wohl vor allem      Ich selbst empfinde die Natur als größ-
 die Pausen mit ihrem hohen Gehalt          ten Wert in diesen Wochen, nunmehr
 an Sozialkontakt und Austausch. Ganz       schon Monaten. Was uns einmal die
 genau so geht es den Vereinen, Feuer-      Schöpfung gibt und was wir mit anderen
 wehren und insbesondere uns, den Kir-      Menschen teilen und austauschen, wird
 chengemeinden.                             uns über diese Zeit tragen. Und unser
 Viele Menschen machen gerade jetzt die     Glaube, der uns die Augen öffnet für die
 Erfahrung, dass wir viele „Dinge“ und      Schönheit dieser Welt. Gerade jetzt!
 „Events“ entbehren können, die zwar
 schön sind, aber nicht notwendig. Was                   Ihr Pfarrer Arne Warthöfer
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