BONN ART KARLSRUHE SELECTIONS - INHOUSE-MESSE IN DER GALERIE BENTLER - MAI 2021
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Sollten Sie Interesse haben, sich die Werke der Künst- ler in der Galerie anzusehen, so setzen Sie sich bitte 17. MAI - 27. MAI 2021 telefonisch oder per E-mail mit uns in Verbindung. Bei Interesse an einem einzelnen Werk können Sie BETTINA HACHMANN gerne einen Termin bei Ihnen zu Hause vereinbaren. MARKUS LÜPERTZ Seit einigen Wochen werden alle Mitarbeiter der Ga- lerie regelmäßig auf Covid-19 getestet, so dass mit MARIUS SINGER unserem zusätzlichen Hygienekonzept eine größt- mögliche Sicherheit geboten wird. Wir vergeben aus- GÜNTHER UECKER schließlich Einzeltermine mit wenigstens 60 Minuten Abstand. Kontakt: Fon: +49 228 96119195 31. MAI - 11. JUNI 2021 Jenny Geißler 017680378443 Bernd Bentler 017621033306 Alle Werke, die wir präsentieren, finden Sie unter MICHAEL CLEFF „Künstler“ auf unserer Internetseite. berndbentler.de AJA VON LOEPER SYBILLE PATTSCHECK GÜNTHER UECKER 14. JUNI - 25. JUNI 2021 MARTIN NOËL THOMAS RÖTHEL BERNARD SCHULTZE ANDRÉ SCHWEERS 3
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung!“ weils, so dass wir nach insgesamt sechs Wochen das Galeristin oder Galerist zu sein, eine Galerie zu führen, neue Sicht auf die Welt. Und allein das ist eine so große Dieses bekannte Zitat des griechischen Philosophen Programm, welches wir auf der art KARLSRUHE prä- Gespräche mit Kunden und Künstlern zu führen, Strate- Bereicherung, dass wir ihre homöopathische Wirkung Heraklit beinhaltet heute wohl mehr Wahrheit als je- sentiert hätten, in der Galerie gezeigt haben. gien zur Präsentation und Vermarktung zu entwickeln nie mehr vermissen wollten. mals zuvor. und vieles andere mehr, das macht Freude. Uns jeden- Ganz besonders freut es uns, dass diese renommier- falls! Warum? Weil uns der Umgang mit Kunst und Natürlich stellte sich irgendwann die Frage, was war vor Die Veränderungen unseres Lebens durch die Pande- te Kunstmesse dieses Konzept mitträgt und unter art Künstlern bereichert! ZERO, welche Kunstrichtung war hier vorherrschend? mie sind gerade in der Kultur und Museumslandschaft KARLSRUHE Selections auf allen Media-Kanälen unter Jedenfalls mit denen, die wir in der Galerie präsen- Zu unserer großen Freude entdeckten wir für uns die überdeutlich zu spüren, ist dieses doch ein Bereich, der diesem Titel Informationen bereitstellt und diese Ver- tieren. Und völlig zu Recht werden Sie denken: Kein „Informelle Kunst“. vom Publikum erst beseelt wird und dadurch lebt. Mu- anstaltung bewirbt. So entsteht zwischen Galerie und Wunder, haben sie sich doch genau diese Künstler „Diese Kunst, die als erste das Lebensgefühl der 50er seen und Galerien sind geschlossen, alle Kunstmessen Messe eine komplett neue Form der Zusammenarbeit, ausgesucht. Aber: Warum haben wir uns diese Künst- und 60er Jahre aufnahm, befand sich auf der Suche abgesagt. die sich an der Veränderung der Umstände durch die ler ausgesucht? Warum nicht andere? Guter Einwand, nach neuen Ausdrucksformen, nach Neuem, das nicht Pandemie orientiert. gute Fragen. durch die unmittelbare Vorgeschichte des Zweiten Auch die art KARLSRUHE 2021, die in diesen Tagen Weltkriegs indoktriniert war und gleichzeitig größt- stattfinden sollte, fällt ersatzlos aus. Das ist für die Natürlich freuen sich die Künstlerinnen und Künstler, Zunächst: Wir haben nicht jede und jeden, die und den mögliche Freiheit ermöglichte. Den Künstlern ging es gesamte süddeutsche Region ein herber Verlust, aber wenn Sie als kunstinteressiertes Publikum diese Veran- wir gerade bekommen konnten, in die Galerie gebeten. um die Auflösung von Konzept und Form. auch für die teilnehmenden Galerien und vor allen Din- staltung mittragen und durch Ihre Teilnahme zu einem Häufig haben wir lange gesucht und gezaudert und uns Was zählte, waren Gefühl, Eingebung und Spontani- gen für die Künstlerinnen und Künstler, die sonst keine Erfolg werden lassen. Es ist eine sehr große Chance für gefragt, ob diese oder jener zu uns passen. Denn es gibt tät. Planerisches Denken war out. Die Rolle des Zufalls Möglichkeit haben, ihre Werke zu präsentieren und zu alle Beteiligten. Eine schönere und bessere Art der ge- Kriterien der Auswahl. war eine wichtige: Mit ihm wurde experimentiert und verkaufen. Bedenkt man, dass alle Künstlerinnen und lebten Solidarität könnte man sich kaum vorstellen. Diese Galerie hat nämlich ein Thema! Die Arbeit mit provoziert. Gleiches galt für Materialien und Prozesse. Künstler komplett neue Werke für die Messe geschaf- und die Suche nach dem Licht in der Kunst, verbunden Der eigentliche Schaffungsprozess selbst beinhaltete fen haben, so kann man vielleicht ermessen, wie groß Und möglicherweise stimmen Sie ja mit uns überein: mit der Suche nach der dritten Dimension. vielfach einen ungewöhnlich tatkräftigen Körperein- der Schaden ist. Wer in Veränderungen Chancen sieht und der Vergan- Und genau hier wird es schwierig. Da reicht es eben satz, eben große Gesten, denn Farbe kam nicht brav genheit nicht nachtrauert lebt im Hier und Jetzt und nicht, ein Bild zu malen, da muss es mehr sein. Und mit dem Pinsel sondern höchst unkonventionell gestri- Wie geht man mit dieser Situation um? Fügt man sich freut sich auf die Zukunft. Die Zukunft wird in allen wenn man bedenkt, dass die Suche nach dem Licht, so chen, geschüttet, verrieben, zerlaufen auf die manch- und ergibt sich in sein Schicksal oder versucht man, mit Lebenslagen noch viele Veränderungen für uns bereit wie Otto Piene es einmal formuliert hat, immer auch mal zerkratzte Leinwand.“ (rheinische ART 5/2010) diesen Veränderungen kreativ umzugehen? halten, ob wir wollen oder nicht. Nehmen wir diese He- die Suche nach Erleuchtung ist, dann muss das Kunst- rausforderung an und nutzen wir die darin liegenden werk zusätzlich eine Antwort auf die eine oder andere Und so sehen wir das „Informel“ als Wegbereiter für Zusammen mit der art KARLSRUHE und einigen ande- Chancen. Frage des Lebens geben. nachfolgende Kunstrichtungen: Die Suche nach Neuem ren Galerien haben wir uns für das Zweite entschie- und nach Freiheit, die Wichtigkeit von Gefühl, Eingebung den. Unsere Antwort auf diese Veränderung heißt art Herzlichst Ihre Seit einigen Jahren haben wir Künstlerinnen und Künst- und Spontanität machte danach alles möglich und gab KARLSRUHE Selections. ler, die diesen Kriterien entsprechen, auf der art Karls- Antworten auf viele Fragen. ruhe ausgestellt. Auch in diesem Jahr wären sie dort Die Idee dabei ist, dass wir unsere Galerie wie einen präsentiert worden. Da das aber im Moment nicht Nach unserer sehr erfolgreichen Ausstellung „Informel – Messestand gestalten und in vier gleichgroße Räume geht, möchten wir hier wenigstens einen kleinen Über- Das Prinzip der Formlosigkeit“ im vergangenen Herbst aufteilen. So können wir jeweils vier Künstlerinnen blick zeigen. wird die Informelle Kunst nun in Zukunft ein zusätz- oder Künstler in einer One Artist Show gleichzeitig für licher Schwerpunkt unserer Galeriearbeit werden. die Dauer von zwei Wochen präsentieren. Nach zwei Begonnen allerdings hat unsere „Reise“ durch die Welt Beginnen wollen wir diese Arbeit mit einer One-Artist- Wochen wechseln die Künstlerinnen und Künstler je- Jenny Geißler und Bernd Bentler der Kunst in den 80er Jahren. Heinz Mack, Otto Piene, Show von Bernard Schultze zum Abschluss unserer Mes- Günther Uecker lernten wir während dieser Zeit ken- seausstellung. nen und schätzen. Ihre Arbeit mit und die Suche nach Und so freuen wir uns auf Bernard Schultze, aber na- dem Licht faszinierte uns von Anfang an und prägte türlich auch auf alle anderen Künstlerinnen und Künst- uns für die Zukunft. Diese optimistische Avantgarde ler, die unsere Messeausstellung möglich machen und schenkte uns und vielen unserer Kunden eine positive, bereichern. 5
17. MAI - 28. MAI 2021 BETTINA HACHMANN Bettina Hachmann 1967 geb. in Geldern 1973-1983 aufgewachsen in Flensburg Seit 1999 regelmäßige Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland Seit 2004 Atelier Schloss Wissen, Weeze Mitglied im BBK Niederrhein Bettina Hachmann • ohne Titel Bettina Hachmann • ohne Titel 2020 • 52 x 41 cm in Acrylvirtine • Mixed Media auf Büttenpapier 2021 • 140 x 120 cm • Mixed Media auf Leinwand Es sind weit mehr als 10 Jahre vergangen, nachdem wir Bettina Hachmann, eine Künstlerin, die sich damals auf eine wunderbare Weise ins Leben zurück gekämpft hatte und in Ihren Arbeiten das Leben und die Zukunft feierte, kennenlernten. Ihre hellen, fast weißen und doch lebendigen Leinwände, die sie bei der Arbeit mit viel Kraft an vielen Stellen geöffnet hatte, so dass Fon- tana seine Freude gehabt hätte, und die so den Blick hinter die Fassade erlaubten, erzählten vom gelebten Leben, von der Kraft, die es braucht, vom Mut, der un- erlässlich ist und von der Sensibilität, die es so sinnhaft und sinnenfreudig macht und durch die dritte Dimen- sion letztendlich von Licht und Schatten, welche ja in jedem Leben gegenwärtig sind. Welch eine große Freude, dass Bettina Hachmann die- se Reise bis heute fortsetzt und in diesem Jahr eine große Ausstellung im Kunstverein Bad Nauheim in der Zeit vom 25. September bis zum 07. November 2021 bekommt und dass der Hirmer Verlag eine wunderba- re Monografie mit dem Titel „Layer by Layer“ über sie verlegt hat. Natürlich ist dieses Buch druckfrisch in der Galerie zu erhalten. Es lohnt sich. 7
Bettina Hachmann • ohne Titel Bettina Hachmann • ohne Titel 2021 • 150 x 160 cm • Mixed Media auf Leinwand 2021 • 140 x 150 cm • Mixed Media auf Leinwand 9
Bettina Hachmann • ohne Titel 2021 • jeweils 70 x 90 cm • Mixed Media auf Leinwand Bettina Hachmann • ohne Titel 2020 • 140 x 120 cm • Mixed Media auf Leinwand 11
Bettina Hachmann • ohne Titel 2021 • 140 x 120 cm • Mixed Media auf Leinwand Bettina Hachmann • ohne Titel 2018 • jeweils 70 x 70 cm Mixed Media auf Leinwand 13
17. MAI - 28. MAI 2021 MARKUS LÜPERTZ Markus Lüpertz 1941 geboren in Liberec / Böhmen 1988-2009 Rektor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Lebt in Berlin, Düsseldorf, Mailand Während sich seine Zeitgenossen dem Informel und Die Versehrtheit der unvollkommenen und nach an- Tachismus hingeben, bleibt Lüpertz, nach seiner Aus- tikem Vorbild farbig bemalten Skulpturen soll die Er- bildung an der Werkkunstschule in Krefeld und der innerung an das einst Erhabene und Vollkomme in der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, der gegen- Kunst aufrechterhalten. ständlichen Malerei treu. Ebenso entwirft er Aquarelle und Gouachen, die sich Am Anfang seines Schaffens steht die „dithyrambi- mit der antiken Mythologie auseinandersetzen und sche Malerei“, deren philosophischer als auch my- diese hinsichtlich unserer modernen Welt neu für die thologischer Ansatz sich auf Nitzsche und den Gott Gegenwart interpretiert. Dionysos stützt. Seine geheimnisvollen Elemente, Neben seiner Tätigkeit als Maler arbeitet Lüpertz als kombiniert mit überdimensionaler gegenständlicher Bühnenbildner, Dichter, Theaterproduzent und war Malerei, erzeugen eine große Wissens- und Neugier von 1986 – 2003 Direktor der Staatlichen Kunstaka- im Betrachter. demie in Düsseldorf. Er vereint in seinem Werk seinen In den 70er Jahren folgt eine intensive Auseinander- persönlichen Sinn für Humor mit seiner rebellischen setzung mit der deutschen Geschichte in den „deut- Art, Regeln zu brechen. schen Motiven“. Stillebenartige militärische Gegen- Ein geheimnisvolles Gesamtwerk ist entstanden, das sich stände sollen in einer neuen Aura an den vergangenen gleichzeitig als Weltzugang und Weltdeutung eignet. Krieg erinnern. Markus Lüpertz • Eule der Athene 2015 • 38 x 26 x 18 cm • Bronzeguss handbemalt • Auflage: 45 Exemplare arab. num. zzgl. E.A. 15
Markus Lüpertz • Herkules Markus Lüpertz • Herkules 2013 / 19 • 94,5 x 69,5 cm • handaquarellierte Radierung 2016 • 43 x 18 x 16 cm • Bronzeguss handbemalt • Auflage: 45 Exemplare arab. num. zzgl. E.A. 17
Markus Lüpertz • Fortuna 2013 • 39 x 11,5 x 7,5 cm • Plastik aus Gips handbemalt Markus Lüpertz • Fortuna 2005 / 19 • 94,5 x 69,5 cm • handaquarellierte Radierung
Markus Lüpertz • Das Grundgesetz 2013 • 36 x 16 x 10 cm • Bronzeguss handbemalt • Buch zur Skulptur • Auflage: 950 Exemplare, monogramiert und nummeriert Markus Lüpertz • Atlas 2013 / 19 • 94,5 x 69,5 cm • handaquarellierte Radierung 21
17. MAI - 28. MAI 2021 MARIUS SINGER Marius Singer • Leichtigkeit 2021 • 57 x 76 cm • Öl / Acryl auf Fabriano Carton Marius Singer Marius Singer ist der Maler des Lichtes. Auf den ersten 1959 geboren in Bergisch Gladbach Blick sind seine Werke schwer in unser Thema einzu- 1980 Abitur, Köln ordnen. Was die Quadratur des Kreises in der Mathe- 1981 – 86 Studium der Freien Kunst an der matik ist, das ist der konkrete Weg in die Abstraktion in Fachhochschule für Kunst und Design, Köln der Malerei für Marius Singer. Diesen Weg beschreitet Studienaufenthalte in Italien, Frankreich, der Künstler konsequent. Australien und Südafrika Wir kennen Abstraktion normalerweise eben nur als Lebt und arbeitet in Erpel gegenstandslos. Marius Singer aber versucht immer Marius Singer • Spiegelung wieder ein Bild zu malen, welches zwar als Landschaft 2021 • 120 x 120 cm • Öl / Acryl auf Leinwand noch erkenntlich ist, aber die Essenz aller insgesamt möglichen Landschaften darstellt, eben die „Land- schaft an sich“ ist, in der alle Landschaften, an die der Betrachter sich erinnern kann, mit ihren Lichtverhält- nissen enthalten sind. Ein weiter und unendlich schwe- rer Weg, den der Maler konsequent geht und auf dem er schon sehr weit fortgeschritten ist. 23
Marius Singer • Leichtigkeit Marius Singer • Leichtigkeit 2021 • 57 x 76 cm • Öl / Acryl auf Fabriano Carton 2021 • 57 x 76 cm • Öl / Acryl auf Fabriano Carton 25
Marius Singer • Weiter Horizont 2021 • 80 x 80 cm • Öl / Acryl auf Leinwand Marius Singer • Leichtigkeit 2021 • 150 x 150 cm • Öl / Acryl auf Leinwand 27
Marius Singer • Leichtigkeit 2021 • 80 x 200 cm • Öl / Acryl auf Leinwand 29
Marius Singer • Morgenstimmung 2021 • 60 x 80 cm Öl / Acryl auf Leinwand Marius Singer • Wärme 2021 • 150 x 120 cm • Öl / Acryl auf Leinwand 31
17. Mai - 28. Mai 2021 GÜNTHER UECKER Günther Uecker 1930 geboren in Wendorf Studium Fachhochschule für Angewandte Kunst, Wismar; Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Pankok Professur Kunstakademie Düsseldorf Gründungsmitglied der Gruppe ZERO Begonnen hat unsere „Reise“ durch die Welt der Kunst in den 80er Jahren. Heinz Mack, Otto Piene, Günther Ue- cker lernten wir während dieser Zeit kennen und schät- zen. Ihre Arbeit mit und die Suche nach dem Licht faszi- nierte uns von Anfang an und prägte uns für die Zukunft. Diese Avantgarde schenkte uns und vielen unserer Kun- den eine neue Sicht auf die Welt. Und allein das ist eine so große Bereicherung, dass wir ihre homöopathische Wirkung nie mehr vermissen wollten. Folgerichtig begleiteten wir die Wege der ZERO-Künstler mit zahlreichen Ausstellungen bis auf den heutigen Tag. Ganz besonders bei Günther Uecker ist diese Suche nach und die Arbeit mit dem Licht in seinen dreidimen- sionalen Nagelobjekten bis zum heutigen Tage deutlich zu erkennen. Von allen Seiten präsentiert sich durch den Effekt von Licht und Schatten ein unterschiedlicher Eindruck seiner Werke. Erstaunlicherweise gelingt es Uecker, mit diesem schlichten Gebrauchsgegenstand und seinem Werkzeug, dem Hammer, Arbeiten von ex- trem unterschiedlicher Ausstrahlung zu fertigen. Von wirklich zerstörten, weil völlig zersplitterten Holzober- flächen mit krumm geschlagenen, schwarz gefassten Nägeln, deren Gesamtwirkung an die Zerstörungen des Krieges erinnern, bis zu harmonisch schwingenden, weiß übermalten Nagelfeldern, die an die Schwingun- gen der Gräser im Wind angelehnt sind und Frieden und Ruhe in die Herzen der Betrachter senken. Selbst in seinen Reliefdrucken, seinen Prägungen in weißem Papier, ist diese harmonische und positive Sicht auf die Welt präsent, so dass es sich wirklich lohnt, sich mit solchen Arbeiten zu umgeben. Wie Eingangs gesagt: Bekommt man doch genau diese Wirkung bei Günther Uecker in homöopathischen Dosen verabreicht. Günther Uecker • Feld 2016 • 60 x 60 cm • Nägel auf Holzbrett mit Farbe 33
Günther Uecker • both 2019 • 120 x 178 cm • Prägedruck gerahmt im Weißgold-Rahmen • Auflage: 70 Exemplare arab. num., zzgl. E.A. 35
31. MAI - 11. JUNI 2021 MICHAEL CLEFF Michael Cleff 1961 in Bochum geboren. 1990/96 Bildhauerstudium, Kunstakademie Düssel- dorf, Meisterschüler bei Prof. Fritz Schwegler. Lebt und arbeitet in Bochum und Mülheim / Ruhr. Michael Cleff stellt künstlerische Keramiken her. Seine Arbeiten, die er selbst Plastiken nennt, beeindrucken seit vielen Jahren durch ihre konzentrierte Kraft, die sie aus ihrer Schlichtheit beziehen, aus ihrer Geschlossen- heit und aus der Stringenz, mit der Cleff seine Konzep- tion verfolgt und immer weiter vorantreibt. Wenige formale Bestandteile werden mit Bedacht va- riiert und in immer neue Beziehungen gebracht. Cleffs minimalistisches Konzept fußt dabei auf wiederkeh- renden geometrischen Grundformen - Kreis, Quadrat, Rechteck, Ellipse - und einer reduzierten, monochro- men, neuerdings aber auch ins Kolorierte ausweichen- den Farbgebung. Es ist, als habe er sich für bestimmte Töne oder eine gewisse Anzahl von Silben entschieden, aus deren unterschiedlicher Kombination er nun immer neue Tonfolgen fügt oder Verszeilen baut. Insbesonde- re, wenn man mehrere von Cleffs Arbeiten zugleich be- trachten kann, hat dies ein meditatives Gleichmaß; das ruhige Gleichmaß dessen, der die Phänomene durch die immer neue Deklination des Beobachteten zu be- greifen sucht. Seine Keramiken werden in den Museen rund um den Globus ausgestellt: Allein in den USA in sieben Mu- seen, in Japan, Korea, Frankreich, Italien, Schweiz und anderen Ländern. Seine Auszeichnungen und Preise kommen ebenfalls nicht nur aus Deutschland, sondern genau so aus Italien, Frankreich und Japan. Michael Cleff • Plan 25 Michael Cleff • Kleiner Plan 56 2020 • H 8,5 cm L 42 cm W 24 cm • Steinzeug, Engobe, Farbkörper 2021 • H 8 cm L 36 cm W 14 cm • Steinzeug, Engobe, Farbkörper Wandarbeit und stehende Arbeit Wandarbeit und stehende Arbeit Michael Cleff • Liquids 42 2021 • H 17,5 cm L 58,5 cm W 35,5 cm Steinzeug, Engobe, Kobaltoxid, Glasur Wandarbeit und stehende Arbeit 37
Michael Cleff • Liquids 40 Michael Cleff • Liquids 37 2020 • H 19 cm L 31 cm W 27 cm 2020 • H 17 cm L 33 cm W 25 cm Steinzeug, Engobe, Kobaltoxid, Glasur Steinzeug, Engobe, Glasur Wandarbeit und stehende Arbeit Wandarbeit und stehende Arbeit 39
Michael Cleff • Über Mauern 9 Michael Cleff • Plan 29 2018 • H 10 cm L 68 cm W 57 cm 2021 • H 8 cm L 53 cm W 34 cm Steinzeug, Engobe, Oberfläche diamantgeschliffen Steinzeug, Engobe, Kobaltoxid Wandarbeit und stehende Arbeit Wandarbeit und stehende Arbeit
Michael Cleff • Plan 26 Michael Cleff • Plan 32 2020 • H 7 cm L 27,5 cm W 19,5 cm • Steinzeug, Engobe, Kobaltoxid, 2021 • H 7,5 cm L 41 cm W 21 cm • Steinzeug, Engobe, Kobaltoxid Farbkörper • Wandarbeit und stehende Arbeit Wandarbeit und stehende Arbeit Michael Cleff • Plan 35 2018 • H 6 cm L 53,5 cm W 30,5 cm Steinzeug, Engobe, Farbkörper Wandarbeit und stehende Arbeit
31. MAI - 11. JUNI 2021 SYBILLE PATTSCHECK Sybille Pattscheck 1958 geboren in Wesel 1980 – 86 Kunstakademie Münster, Studium der Malerei bei Ulrich Erben (Meisterschülerin) 1987 Förderpreis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 1988 Arbeitsstipendium des Landes NRW in Ringenberg 2018 Kunstpreis der Künstler, Große Kunstausstellung Düsseldorf Lebt und arbeitet in Köln und Pulheim Sybille Pattscheck ist eine Lichtsammlerin. Sybille Patt- scheck ist eine Malerin. Ihr Thema ist die Farbe und de- ren Interaktion mit dem Licht. Farbe ist auch das große Thema im Werk von Ulrich Erben, dessen Meisterschülerin Sybille Pattscheck war. Ihr Malmaterial ist erhitztes, mal mit Pigmenten, mal mit Ölfarbe gefärbtes Bienenwachs, das zügig aufgetra- gen werden muss. Die Künstlerin hat diese Technik weiterentwickelt und Sybille Pattscheck • Kleines Türkis mit blauem Rand erzeugt Farbräume, die von ihrer Wirkung her immer 2021 • 50 x 50 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas malerisch sind. Durch die intensive Bearbeitung der Ränder der flachen, transparenten Acrylkörper, auf denen sie malt, sind es besonders diese Randzonen, die zum Hauptakteur werden. Sybille Pattscheck ver- lagert also das Geschehen und zwingt uns so, nicht im gewohnten fokalen Sehen zu verharren, sondern unseren Sehmodus zu variieren. Das Periphere, das nicht genau Begrenzte, ist ihr Thema. Dazu eignet sich hervorragend die matte Oberfläche des Wachses, die nicht vordergründig leuchtet oder Licht reflektiert. Vielmehr scheint Licht im Innern der Bilder von Sybille Pattscheck verborgen zu sein, was sich dem Betrachter eher körperlich vermittelt. Coronachrome ist gleich der Titel mehrerer ihrer Farb- räume. Corona ist das lateinische Wort für Krone oder Kranz. So sind es auch die mehrfarbigen Randflächen, die in vielen Arbeiten der Künstlerin die Bildmitte gleichsam umkränzen. Zusätzlich gibt es auch sogenannte Diachrome, bei de- nen zwei Schichten unterschiedlich gefärbten Wachses übereinander gelegt wurden. Dieses Vorgehen gene- riert ein zusätzliches Moment von Tiefe. Im Februar und März dieses Jahres zeigte Sybille Patt- scheck unter dem Titel „In der Farblichtgleiche“ sehr Sybille Pattscheck • Coronachrome türkis, hell erfolgreich ihre Enkaustikarbeiten in der Galerie Bentler. 2021 • 70 x 70 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas Sybille Pattscheck • Coronachrome mit Magentafarbenem Rand 2020 • 140 x 107 x 6 cm • Enkaustik auf Acrylglas 45
Sybille Pattscheck • Coronachrome gelbgrün 2021 • 67 x 60 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas Sybille Pattscheck • Camille 2019 • 100 x 100 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas 47
Sybille Pattscheck • Coronachrome rosé brilliant monochrome 2018 • 60 x 48 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas Sybille Pattscheck • Coronachrome inkarnat orange und etwas grün 2021 • 67 x 60 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas 49
Sybille Pattscheck • Coronachrome crimson 2020 • 67 x 60 x 6 cm • Enkaustik auf Acrylglas Sybille Pattscheck • Coronachrome kobaltblau hell 2018 • 150 x 150 x 7 cm • Enkaustik auf Acrylglas 51
Sybille Pattscheck • Coronachrome violett mit mehrfarbigem Rand 2018 • 70 x 70 x 6 cm • Enkaustik auf Acrylglas Sybille Pattscheck • Coronachrome inkarnat mit orangem und hellviolettem Rand 2021 • 80 x 70 x 5 cm • Enkaustik auf Acrylglas 53
31. MAI - 11. JUNI 2021 GÜNTHER UECKER Günther Uecker • Poesie der Destruktion Günther Uecker • Verletzungen - Verbindungen 2007 • 40 x 60 cm • Nägel, Holz und Farbe 2007 • 45 x 45 cm • Nägel und Farbe auf auf einem mit Büttenpapier belegtem Holzbrett Leinwand über Holz 55
31. MAI - 11. JUNI 2021 AJA VON LOEPER Aja von Loeper 1971 geboren in Leonberg-Warmbronn 1991 Abitur in Nagold im Schwarzwald 1997-2002 Studium der Freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg 2000 Ernennung zur Meisterschülerin seit 2002 freischaffend künstlerisch tätig in Nürnberg Aja von Loeper arbeitet mit weißem Papier und einem von ihr entwickelten Werkzeug aus Holz, um ihre relief- artigen „Weißen Blätter“ entstehen zu lassen. Äußerst kraftvoll und zugleich feinfühlig reibt die Künstlerin mit dem abgerundeten, stiftartigen Buchenkolben das Papier, bis es sich aufwölbt und im Spiel von Licht und Schatten plastische Formen und Strukturen annimmt. Das Resultat wirkt überraschend zart und poetisch. „….Immer mit der Gefahr lebend, das fragile Medium zu zerstören. Es bedurfte langjähriger Experimente, ste- ten Versuchens und Scheiterns, um zu einer ganz eige- nen Bildform zu kommen. Das von der Künstlerin entwi- ckelte Vorgehen darf nicht mit der Frottage verwechselt werden, jener vor allem im Surrealismus künstlerisch entwickelten Technik, bei der sich Strukturen des Unter- grundes in das Papier übertragen lassen. Es geht Aja von Loeper nicht um ein Aneignen vorhandener Formen und Strukturen, sondern um ein Erspüren. Ihr künst- lerischer Prozess ist ein sukzessives Loslösen von dem Gesehenen, der letztlich in einem fast rauschhaften Zustand höchster Konzentration endet.“ (Dr. Christian Schoen in Aja von Loeper. Die Struktur von Weiß, Gale- rie Bernd Bentler, Bonn 2020) Wesentliche Impulse gaben der Künstlerin die „Concet- ti Spaziali“ von Lucio Fontana, die sie erstmals im Jahr 2000 in der Ausstellung „Abstrakte Kunst“ im Neuen Museum Nürnberg erlebte. Wir freuen uns, dass Aja von Loeper vom 24. April bis 27. Juni 2021 an der Ausstellung „PAPIER“ in der Stadt- galerie Villa Dessauer in Bamberg beteiligt ist, in deren Kontext auch Werke von Lucio Fontana und Günther Uecker gezeigt werden. Aja von Loeper • Weißes Blatt 2020 • 50 x 50 x 3 cm • Papierrelief Aja von Loeper • Hommage a Lucio Fontana 2020 • 206,5 x 87,3 x 5 cm • Papierrelief 57
Aja von Loeper • Weißes Blatt 2020 • 105 x 149,5 x 6 cm • Papierrelief
Aja von Loeper • Weißes Blatt 2017 • 50 x 50 x 3 cm • Papierrelief links: Aja von Loeper • Weißes Blatt und weißes Blatt in Gold 2018 - 2021 • 30 x 30 x 3 cm • Papierrelief 61
Aja von Loeper • Weißes Blatt in Gold 2016 • 30 x 30 x 3 cm • Papierrelief links: Aja von Loeper • Weißes Blatt 2019 • 105 x 149,5 x 5 cm • Papierrelief 63
14. JUNI - 25. JUNI 2021 MARTIN NOËL Martin Noël Der mit vielen Preisen und Stipendien geehrte Künstler, 1956 06. November, in Berlin 1956 -2010, entwickelte eine völlig eigene Handschrift † 2010 18. November, in Bonn mit großem Wiedererkennungswert, indem er eine 1980–87 Studium der freien Grafik und Renaissance des Holz- und Linolschnitts erarbeitete. In Malerei an der FH Köln, Meisterschüler vielen seiner Arbeiten gelang es Martin Noël, das Span- 1986 - 2003 zahlreiche Stipendien und Kunstpreise nungsverhältnis von Linie zu Fläche neu zu definieren. (2003 Arbeitsstipendium Stiftung Kunstfonds e.V., „Von Bedeutung für Noël sind auch die Gedanken des 1998 Stipendium der Stiftung Kunst und Kultur des englischen Philosophen John Berger (1926-2017), in Landes NRW, 1993 Kunstpreis der Stadt Bonn, etc.) denen der sich für die Entdeckung des Unbeachteten, Lebte in Bonn am Rhein des eher bedeutungslosen bei der Wahrnehmung von Natur aussprach. So abstrakt die Bilder von Martin Noël auch erscheinen mögen, so haben sie alle ihren Ursprung in der unmit- telbaren, von Berger angesprochenen, unbeachteten Realität. Seien es die Risse im Boden des World Trade Centers in New York nach der ersten Bombenattacke von 1993, oder seien es die Risse in den Wänden der Häuser von Venedig und Paris oder die Schatten der Blumen, die er auf seinen Reisen entdeckte und als Skizzen auf Papier brachte. Später schnitt er diese Linien in das Holz eines Druck- stockes und fertigte ganz in der Tradition von Albrecht Dürer als Holzschneider die Serien seiner Drucke auf Papier oder Leinwand. In seinem gesamten künstlerischen Werk, darin liegt die Leistung von Martin Noël, fand er zu einer eigenen, unverwechselbaren künstlerischen Position.“ Zitat: Wenzel Jacob, Kunsthistoriker Arbeiten aus dieser Serie von bemalten und gezeich- neten Postkarten wurden im Jahre 2012/13 bereits im Mildred Lane Kemper Art Museum at Washington Uni- Martin Noël • Serie „freundlich“ versity in St. Louis, Missouri gezeigt. 2007 • 10,7 x 15,2 cm • Bleistift, Acryl auf Postkarte 65
Martin Noël • Serie „freundlich“ 2007 • 10,7 x 15,2 cm • Bleistift, Acryl auf Postkarte 67
Martin Noël • Serie „Stolp“ 2002 / 05 • 10,7 x 15,2 cm • Acryl, Lack auf Postkarte Martin Noël • Serie „Tribecca“ 1998 / 99 • 10,7 x 15,2 cm Acryl, Lack auf Postkarte 69
14. JUNI - 25. JUNI 2021 THOMAS RÖTHEL Thomas Röthel 1969 geboren in Ansbach 1986 - 1989 Ausbildung zum Holzbildhauer 1992 - 1998 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Hölzinger 1991 - 1994 Konzeptionen für Plätze und Architektur-Projekte seit 1995 Entwicklung von Stahlskulpturen seit 1998 freischaffend tätig Als Stahlbildhauer gehört Thomas Röthel sicherlich zu den bekanntesten Bildhauern Deutschlands. Seine Ar- beiten bereichern den öffentlichen Raum von Sylt bis in die Schweiz, von Berlin bis nach Aachen. In ihrer unbeugsamen Leichtigkeit verändern sie die Wahrnehmung der Landschaft, sie werden einerseits Teil von ihr, andererseits setzen sie unübersehbare Ak- zente. Die skulpturale Veränderung der Insel Mainau im Jahre 2011 und seine Skulptur „Vertikale Entwick- lung“ in den Weinbergen von Winningen berühren die Grenzen der Landart. Seine Papierarbeiten, in denen die massive Wucht und Energie des Schmiedehammers das verletzliche Papier pulverisiert und so völlig neue Durchblicke und Pers- pektiven schafft, entsprechen der Ausstrahlung seiner Skulpturen, obwohl es beim gewählten Material kaum einen größeren Unterschied geben könnte: Stahl und Papier! Und trotzdem gelingt es Thomas Röthel, dem tonnenschweren, unbeugsamen Stahl sein Gegenteil, nämlich eine große Leichtigkeit und Schwerelosigkeit abzugewinnen, und seine destruktive, zerstörerische Arbeit mit dem Schmiedehammer in ihr Gegenteil zu verkehren, in Bilder voller Harmonie und Poesie. Vom 8. Mai bis zum 31. Oktober 2021 verwandeln sich der Kurort Bad Ragaz in der Schweiz und das idyllische Thomas Röthel • ohne Titel Valens in eine große Skulpturenausstellung. Die Frei- 2021 • 78 x 54 cm • Papierarbeit luftausstellung «Bad RagARTz» ist weltweit bekannt. Dass Thomas Röthel dort jedes Mal wieder eingeladen wird und teilnimmt, ist nur folgerichtig und eine große Anerkennung seiner künstlerischen Arbeit. Thomas Röthel • Drehung 2019 • 76 x 17 x 15 cm • Stahl 71
Thomas Röthel • ohne Titel 2021 • 78 x 108 cm • Papierarbeit
Thomas Röthel • Drehung 2021 • 45 x 13,5 x 13,5 cm • Stahl
Thomas Röthel • Drehung Thomas Röthel • ohne Titel 2020 • 50 x 28 x 21 cm • Stahl 2021 • 54 x 78 cm • Papierarbeit 77
Thomas Röthel • Schichtung 2020 • 36 x 32 x 21 cm • Stahl Diese Skulptur ist ganz neu entstanden und bekommt noch die schöne natürliche Oberfläche. Thomas Röthel in Aktion in der Schmiede Hammerwerk Erft G. Diederichs in Bad Münstereifel. Hier sehen Sie die Entstehung seiner Skulptur „Schichtung“.
Thomas Röthel • Vertikale Entwicklung 2021 • 39 x 10 x 10 cm • Stahl links: Thomas Röthel • Synergie 2021 • 150 x 25 x 20 cm • Stahl 81
14. JUNI - 25. JUNI 2021 BERNARD SCHULTZE Bernard Schultze Mystische Räume, fantastische Welten, bizarre Formen Vom 23.9. bis 9.1.2022 sind seine Arbeiten Teil der und überlagernde Formationen: So präsentiert sich die Ausstellung „Positionen des deutschen Informel. Von eindrucksvolle malerische magische Welt des Bernard Ackermann bis Zangs“ in der Kunsthalle Schweinfurt. Schultze. Sein Werk ist Teil der momentanen Wieder- entdeckung und Neubewertung der gesamten Infor- mellen Bewegung, zu deren wichtigsten Vertretern Bernard Schultze zählt. Seine Arbeiten werden häufig als lyrisch abstrakt be- zeichnet. Diese überwiegend farbenfrohen und detail- reichen akribisch hergestellten Gemälde sind voller Elemente, die unterschiedlichste Assoziationen beim Betrachter wecken. Sie enthalten meist Anspielungen und Zitate aus der Natur, erinnern an Wurzeln, Wald und andere Gewächse und imaginieren ganz eigene hermetische Gegenwirklichkeiten. Später, ab 1961 erweiterte er die Leinwand um „Mi- gofs“, Konstrukte aus Draht, Textil, Papier und Kunst- stoff, die in ihrer Form an Wurzelstrukturen erinnern. Und so war Bernard Schultze ein äußerst vielseitiger Maler, Grafiker und Objektkünstler und gehörte zu den Mitbegründern der deutschen informellen Malerei, die 1915 geboren in Schneidemühl, Provinz Posen die Kunstwelt der Nachkriegszeit revolutionierte. Kein † 14. April 2005 in Köln Wunder, dass Schultze nach den Wirren des 2. Welt- 1934 bis 1939 Studium an der Hochschule für Kunst- kriegs und der inneren Emigration nach Malverbot zu erziehung in Berlin und an der Kunstakademie in Düs- dieser neuen, starken Kunstform fand. Bernard Schult- seldorf. ze war auf der documenta 2, 3 und 6 vertreten. Das Von 1947 bis 1968 lebte er in Frankfurt am Main und ab Duisburger Museum Küppersmühle für moderne Kunst 1951 reiste er regelmäßig nach Paris widmete ihm 2012/13 eine umfassende Retrospektive. Von 1968 lebte er in Köln Bernard Schultze • maskiert 2002 • 120 x 140 cm • Öl auf Leinwand Links: Bernard Schultze • eine recht fröhliche Landschaft 1995 • 51 x 72,5 cm • Aquarell auf Karton 83
Bernard Schultze • Porträt eines Migof-Barbaren Bernard Schultze • Wald Albtraum 2001 / 2004 • 120 x 100 cm • Öl auf Leinwand 2001 • 140 x 100 cm • Öl auf Leinwand Bernard Schultze • ein armer Wicht 2001 • 120 x 100 cm • Öl auf Leinwand 85
Bernard Schultze • Ein Irrgarten 1997 • 40 x 30 x 2 cm • Aquarell, collagiert auf dünnem Karton Bernard Schultze • Neuenahr 6 1995 • 76 x 57 cm • Aquarell auf Karton 87
Bernard Schultze • Gespräch in Moll 1996 • 140 x 200 cm • Öl auf Leinwand
Bernard Schultze • Aus dem Zyklus Capriccio 02 Bernard Schultze • Aus dem Zyklus Capriccio 05 1997 • 60 x 40 cm • Öl auf Leinwand 1997 • 60 x 40 cm • Öl auf Leinwand „Als ich als Zwölfjähriger eines sommernachmittags auf unseren Schulsportplatz ging und durch die mir längst bekannte Laubenkolonie mußte, wurde mir jäh bewußt, daß alles um mich in wimmelnder Fülle sich darbietet, die Gräser, Bäume mit Zweigen und Blättern, die Holzlauben, der Großstadtlärm, die grauen, hellen Häuser, die Wolken, die Stimmen und Gedanken der Anderen um mich, alles war ein lautes und wisperndes Gerassel und Ge- töse. Deshalb habe ich auch immer mitten in Großstädten gelebt, weil die Rückseite des Straßenlärms vielleicht die summende Stille ist. Deshalb muß es in meinen Arbeiten wimmeln von Geschichten und Geschehnissen sowie Farb- und Formbrechungen, Übergängen absurder Kombinationen; Briefe, die manchmal unleserlich werden mit einer Schrift, wie das Rascheln und Trippeln ganzer Ameisenheere, in irgendeine unbekannte Richtung.“ Bernard Schultze - Die Welt der Migofs, Brusberg Dokumente 8, Galerie Brusberg, Hannover 1975, S.13. Bernard Schultze • Auf Grün 2001 • 120 x 100 cm • Öl auf Leinwand 91
14. JUNI - 25. JUNI 2021 ANDRÉ SCHWEERS André Schweers In seinen „Skripturalen“, „Folianten“ und „Prologen“, al- Dieses Urvertrauen ist in den „Zeilen“ und „Buchsei- les Titel, die mit Büchern und Schrift zu tun haben, ver- ten“ seiner unverkennbaren Arbeiten, einzigartig in eint André Schweers die Suche nach dem Licht und die Form und Ausführung, eingeschrieben und steht dem Arbeit mit der dritten Dimension auf wunderbare Wei- Betrachter stets als Energiequelle und Motivation zur se. Seine fulminanten, strukturierten Papiergüsse be- Verfügung. stechen einmal durch ihr Spiel mit Licht und Schatten, welches an den Lamellen der Arbeiten herunterrieselt, aber manchmal auch durch ihre leuchtenden Farben, die sich über die Strukturen der „Folianten“ ergießen und ausbreiten. In diesen künstlerischen Büchern, die auch als „Bibliotheka Conservata“ erscheinen, möchte 1963 geboren in Mülheim an der Ruhr André Schweers das Wissen der Menschheit einschrei- Studium Kunst und Geografie an der Universität Duisburg ben und bewahren. Zum Wissen der Menschheit ge- Studium der Bildhauerei bei Kurt Sandweg hört bei André Schweers vor allen Dingen das, was Arbeitsaufenthalte an archäologischen Ausgrabungsstät- wir als Menschen an sich, auch ohne akademische ten in Italien, Griechenland, der Türkei und Frankreich Bildung, wissen können, was aber als Wissen immer Leitung der Papierwerkstatt im Fachbereich Kunst der mehr verloren geht. Und zu diesem Wissen gehört als Uni Duisburg André Schweers • Scripturale #86 - #89 wichtiger Bestandteil das Urvertrauen ins Leben. Ausstellungskonzepte und kuratorische Tätigkeit 2020 • 46 x 26 cm • Papierguss und Pigmente 93
André Schweers • Gaillard 2002 • 74 x 64 cm in Acrylvirtine mit Mirogard • Papierguss und Pigmente André Schweers • Charybdis 2021 • 220 x 118 cm • Papierguss und Pigmente 95
André Schweers • Bibliotheca conservata #81 André Schweers • Bibliotheca conservata #84 2010 / 20 • 52 x 36 cm in Acrylvirtine mit Mirogard 2021 • 52 x 36 cm in Acrylvirtine mit Mirogard Papierguss, Pigmente und Paraffine Papierguss und Pigmente André Schweers • Ginjal 2010 / 20 • 74 x 64 cm in Acrylvirtine mit Mirogard • Papierguss und Pigmente 97
André Schweers • Bibliotheca conservata #85 #88 #89 #90 2021 • 52 x 36 cm in Acrylvirtine mit Mirogard • Papierguss und Pigmente 99
André Schweers • Pomiou V André Schweers • Grado I 2020 • 83 x 69 cm in Acrylvitrine mit Mirogard • Papierguss und Pigmente 2020 • 99 x 86 cm in Acrylvitrine mit Mirogard • Papierguss und Pigmente 101
Sollten Sie Interesse haben, sich die Werke der Künst- ler in der Galerie anzusehen, so setzen Sie sich bitte telefonisch oder per E-mail mit uns in Verbindung. Bei Interesse an einem einzelnen Werk können Sie gerne einen Termin bei Ihnen zu Hause vereinbaren. Seit einigen Wochen werden alle Mitarbeiter der Ga- lerie regelmäßig auf Covid-19 getestet, so dass mit unserem zusätzlichen Hygienekonzept eine größt- mögliche Sicherheit geboten wird. Wir vergeben aus- schließlich Einzeltermine mit wenigstens 60 Minuten Abstand. Kontakt: Fon: +49 228 96119195 Jenny Geißler 017680378443 Bernd Bentler 017621033306 Alle Werke, die wir präsentieren, finden Sie unter „Künstler“ auf unserer Internetseite. berndbentler.de IMPRESSUM GALERIE BENTLER Texte: Jenny Geißler Friedrichstraße 55 Bernd Bentler 53111 Bonn Fon: +49 228 96119195 Konzept: Jenny Geißler Jenny Geißler 017680378443 Bernd Bentler 017621033306 Layout und Fotos: Jasmin Metzen berndbentler@berndbentler.de www.berndbentler.de Foto auf Seite 6 - 13: Edition Wasser Fotos auf Seite 36 - 43: Michael Cleff Fotos auf Seite 82 - 91: © VAN HAM Art Estate 2021 Copyright: © Galerie Bentler @ VG Bild-Kunst 2021 Follow us on Facebook and Instagram
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