Bundesamt fur Energie Zeithorizont in Frage stellen - Der Sicher hei t verpf I ich tet - OSTI.gov

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Bundesamt fur Energie
Zeithorizont in Frage stellen

                   Ke r nenergi e
  Der Sicher heit verpf Iichtet

                     Verkehr
     Das Ziel im Auge haben

    www.energieforschung.ch
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                                  3   ...3 h                                                                                   ENET-NEWS .November 2003

BFE
Zeithorizont in Frage stellen ......                      ...4

Energie
Die Diversifizierung drangt ......................        ...5
Antarktis-Eis bestatigt Ursache
fur Klimawandel .....................................     ...6

CORE
Pragmatische Losungen anstreben .......... ...7
Innovative Technologien sind
fur KMUs von Interesse ........................... ...8

Photovoltaik
Solarmobil auf Schweizer Seen ...................9

ENET                                                               Kernenergie
Radikal oder inkrementell ......................... 10             Der Sicherheit verpflichtet ........................ 23
                                                                   HSK: Hauptabteilung des BFE ...................2 4
EnergiewirtschaftlicheGrundlagen                                   Forschung: NES 2005 ............................... 25
Energieeff izienz auf Schienen ...................1 1              Entsorgung: AGNEB - Arbeitsgruppe
                                                                   des Bundes .............................................. 26
Solartechnologien                                                  Nukleare Sicherheit in Osteuropa: CENS ...27
Summer School -Solar Energy 2003 ........ 12                       Wie die Aufsicht nuklearer Anlagen
                                                                   begann .................................................... 28
                                                                   Readrorpnys         .
                                                                                       na S cnerne r ...................29
                                                                   Das Enrsorgen versrenen .......................... 30
                                                                   F. son w fa dondrerer .............................. 31

                                                                   Elektrizitat
                                                                   Menr Eff z enz srecdr ar n ......................... 33

                                                                   Gebaude
                                                                   E no CI( f, r a e ........................................ 34
                                                                   Paraa es scne Z-sranae n W ..................34
                                                                   Ge ba ude ka mpag ne sta rtet ba Id ...............35
Biomasse
Mobilitat aus Pflanzen .............................. 1 4          Ver kehr
Methan aus nasser Biomasse .................... 15                 Das Ziel im Auge haben ........................... 36
                                                                   MODULTEC in der Umsetzung .................36
Klei nwasserkraftwerke                                             prix pegasus mit Alpenfokus .................... 37
Erste Wasserkraftschnecke montiert ......... 16
SEARCH LHT ............................................ 16         Brennstoffzellen
                                                                   Treffpunkt in Luzern ................................. 38
Geothermie
Messkampagnen bei Energiepfahlen ........ 17                       Neu erschienene Publikationen ...........39

Windenergie
Im Gebirge ist es schwieriger .................... 18
Forschung fur kalte Extrembedingungen .. 18

 Umgebungswarme
 Systemtragheit optimal nutzen .................20
 Schwerpunkte der Warmenpumpen-
 Forschu ng ................................................ 2 0
 Neues Pruf- und Testzentrum ...................22
Es ist Zeit fur mehr Kreativitat
Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich eine       zu langen Zeithorizontes oder falls Anfangsinvesti-
Gesellschaft herausgebildet, in welcher sich das        tionen zu hoch und riskant sind.
Wissen als Schlusselfaktor fur Wohlstand und Wettbe-
werbsfiiigkeit der Nationen enviesen hat. Erarbei-      Die nukleare Fusion bietet eine sinnvolle Alternative
tung, Umsetzung und Verbreitung der Erkenntnisse        zu den aktuellen Energiequellen. Sie ist deshalb ein
kann jedoch nur dank einer ausreichenden Energiever-    Weg, den wir unterstutzen und auf welchen wir Hoff-
sorgung erfolgen, die aber auch dauerhaft und oko-      nung setzen. Fur die Staatengemeinschaft erreichen
logisch ist, also die Autonomie des Landes sichert:     die benotigten Anstrengungen solch grosse Dimen-
graues Gold braucht weisses Gold.                       sionen, dass nur mit einer intensiven internationalen
                                                        Kooperation geforscht werden kann, sei es im
Und umgekehrt: weisses Gold braucht graues Gold.        Rahmen von EURATOM oder durch Projekte mit
Die Sicherstellung dieser Versorgung, die Erweiterung   weltweiter Beteiligung, wie beim ITER.
der Energiequellen und die rationelle Energienutzung
werden getragen von den wissenschaftlichen Ent-         Ausser diesen grosstechnologischen Bauwerken profi-
deckungen und den neuesten technologischen Ent-         tieren auch Kleinanlagen und die Nutzung erneuer-
wicklungen. Die Anstrengungen der Energie- und          barer Energien von den Fortschritten der Wissenschaft
Wissenschaftspolitik gehen daher Hand in Hand.          und Technologie; auch sie verdienen unsere volle
                                                        Unterstutzung.
Die Forschung und Entwicklung im Energiebereich
profitiert nicht nur von den Kompetenzen der Hoch-      Das Verhalten unserer heutigen Gesellschaft und
schulen, speziell der Eidgenossischen Technischen       deren Ressourcenverbrauch fuhren bereits zu einer
Hochschulen und des Paul Scherrer Instituts, dem        langsamen, schleichenden Veranderung des globalen
Know-how bestens ausgebildeter und motivierter          Okosystems. Es ist daher Zeit, die Krafte zu bundeln
Ingenieure und Spezialisten, sondern auch von der       und die Kreativitat ,,aufbluhen" zu lassen, damit wir
offentlichen Forschungsunterstutzung durch den          unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte
Schweizerischen Nationalfonds zur Forderung der         Welt vererben konnen.
wissenschaftlichen Forschung, durch die Kommission
fur Technologie und Innovation und das Bundesamt        Charles Kleiber
fur Energie.                                            Staatssekretiir fur Wissenschaft und Forschung

Budgetbeschrankungen, auch da, machen eine Aus-
wahl notwendig, die sich am Prinzip der Subsidiaritat
orientiert - der Bund investiert dort, wo weder die
Wirtschaft noch die akademischen Kreise ihre Wir-
kung entfalten konnen, insbesondere aufgrund eines
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Zeithorizont in Frage stellen
Langfristige Strategie der Energieforschung weist den Weg
fur einen nachhaltigeren Energieeinsatz

Marco Berg              Leitlinie der Energieforschung des Bundes      Dann lassen sich die offentlichen Mittel
Factor Consulting   +   ist das Konzept der CORE, der Eidgenossi-      zielgerichteter einsetzen. Um dieses Nach-
Management AG           schen Energieforschungskommission. Die-        haltigkeitsniveau zu erreichen, wird man
CH-8045 Zurich          ses wird fur einen Zeitraum von jeweils vier   sich auf Themen konzentrieren mussen, die
                        Jahren formuliert und dient sowohl der         sowohl national als auch global einen ent-
Gerhard Schriber        strategischen Ausrichtung als auch der         scheidenden Beitrag leisten konnen und der
Bu ndesa mt fur         Prioritatensetzung innerhalb der einzel-       Schweiz einen wirtschaftlichen Nutzen
Energie (BFE)           nen Forschungsbereiche. Die Verschiirfung      bringen.
CH-3003 Bern            zahlreicher Aspekte von Energieproduktion
                        und -verbrauch einerseits und andererseits     Voraussetzungen fur die Umsetzung
                        die strukturellen Probleme der Finanzie-
                        rungsmoglichkeiten lassen weitsichtigere       Wie konnen gunstige Rahmenbedingungen
                        Fragestellungen und entsprechend lang-         geschaffen werden, um die Resultate der
                        fristig wirksame Entscheidungen wichtiger      Energieforschung sinnvoll umsetzen zu
                        werden. Die 7. Schweizerische Energiefor-      konnen? Mit dieser Frage werden sowohl
                        schungs-Konferenz vom 11./12. November         wirtschaftliche und gesellschaftliche als
                        2003 wird sich mit diesem Thema befassen       auch politische Voraussetzungen ange-
                        und Antworten auf die folgenden vier Fra-      sprochen. Beispielsweise misst man heute
                        gen erarbeiten:                                den politischen Massnahmen zur Verbesse-
                                                                       rung der Marktchancen nachhaltiger Tech-                         Nachhaltigkeit um-
                        Schritte zur Nachhaltigkeit                    nologien oft zu wenig Beachtung bei. Der                         fasst neben einer
                                                                       richtige Mix fur den wirkungsvollsten Ein-                       technologischen
                        Welche Energieforschung brauchen wir,          satz offentlicher Mittel in Forschungs- aber                     auch eine soziale
                        um Nachhaltigkeit zu erreichen? Im Jahr        auch Umsetzungsprojekte ist deshalb ent-                         Dimension, die man
                        2050 sol1 ein Leistungsbedarf an Primiiren-    scheidend. Fur eine verstiirkte Nutzung                          bei der globalen
                        ergie pro Person von nur noch 2 kW erreicht    nachhaltiger Technologien durfte neben                           Betrachtung
                        werden (heute 6 kW) - dies entspricht der      cic 11 wi rt scli;i ti I i clicii Fa kt orcn aucli ci iic gc-    berijcksich tigen
                        Vision der 2000 Watt-Gesellschaft. Die         ncrcl IC, ai1 1'st arkc ii Argil i n eii t cii basicrcncie       muss.
                        Energieforschung kann sich auf diese Ziel-     Vcrli ;i I tcii sii ncicru ng niit ig sei 11. 111form a-
                        setzung jedoch erst sinnvoll ausrichten,       ti on, KOiii iiiu ii i kat i on LI nci Hi lciii ng san -
                        wenn die entsprechenden Wege der Tech-         st re ngu ngcn wiirc ii cic i n ii ucli 7 LI vcrst Like 11,
                        nologieentwicklung aufgezeichnet sind.         LI 111 ciicscii I xrii p r o 7 c s 7 LI bcscliI cii ii i gc ii
                                                                       LI nci ;ILIWLI wci t e 11.

                                                                       Noch effizienter forschen

                                                                       Wic k u n n die Fllizicnz cicr
                                                                       Encrgie~'orsc1iiinp vcrbcsscrt
                                                                       wcrcicn? I>as Hunciesumt
                                                                       1'Lir Encrgic ( HI-F) ist a n
rund 90 % der rnit Mitteln der offent-
lichen Hand finanzierten Projekten der          Die Diversifizierung drangt
Energieforschung direkt oder indirekt be-
teiligt. Ihre Koordinationsfunktion ist damit   Wac hsender E nergi ever bra uch versc ha rft sozia le
vorgegeben. Zu den Akteuren gehoren zahl-
reiche Institute der Hochschulen, Fach-         Spannungen und belastet die Wi rtschaft
hochschulen, Forschungsstatten der Privat-
wirtschaft sowie Architektur- und Inge-         Durch das Wachstum der Erdbevolkerung         Ein mogliches, ziemlich optimistisches
nieurbiiros. Die Konzentration von Kapa-        und der einzelnen Bruttosozialprodukte        Szenario bis 2060 zeigt rnit gelb gestri-
zitaten und Kompetenzen liegt als Wunsch        wird auch der Energiebedarf weiter stark      chelter Linie die bis 2100 vom IPCC (Inter-
auf der Hand, will man Themen und Mittel        zunehmen, typischerweise um 1,5 % pro         governmental Panel on Climate Change)
der Forschung nicht verzetteln. Wie weit        Jahr. Es besteht breite ijbereinstimmung      anvisierte Senkung von Erdol, Erdgas und
sind zusatzliche Vernetzungsanstregungen,       dariiber, dass noch wiihrend einigen Jahr-    Kohle. Wurde dieser Verlauf Wirklichkeit,
langfristige Strategie und Planung sowie        zehnten fossile Energietrager die wichtig-    so mussen wir trotzdem - gegenuber der
intensive Begleitung der Entwicklungs-          ste Quelle sein werden, auch wenn die         vorindustrialisierten Zeit - rnit einer Ver-
prozesse am Umsetzungserfolg der Ener-          erneuerbaren Energien langsam Boden ge-       doppelung der C0,-Konzentration in der
gieforschung vonnoten? Eine Effizienz-          winnen. Energie bleibt der Motor fur die      Atmosphiirerechnen (550 ppm). DieseVer-
steigerung konnte auch durch klarere Auf-       weltweite Wirtschaft, und die Weltpolitik     doppelung wird gerade als die maximal
gabenverteilung zwischen offentlicher For-      bleibt damit eng verbunden. Doch der ein-     tragbare Option, im Sinne einer langfristig
schung und Privatwirtschaft gepragt sein.       setzende Klimawandel, aber auch die auf-      zwar problematischen, aber nicht katastro-
                                                kommenden sozialen Spannungen wecken          phalen Temperaturerhohung betrachtet.
National und international forschen

Sol1die Energieforschung rnit einem natio-
nalen oder internationalen Fokus betrieben
werden? In den meisten Industrienationen
ist das Bestreben, einen nachhaltigeren
Energiepfad einzuschlagen, deutlich er-
kennbar. Und viele Schwellen- oder Ent-
wicklungslander kampfen bereits heute an
der okologischen Front. Die Energie-
problematik ist beispielhaft ein globales
Thema geworden. Dennoch stellt sich die
Frage nach einer moglichen Diskrepanz
zwischen Mittelaufwand in der Schweiz
und globaler Nutzniessung. Denn ange-
strebt werden ein Plus an Nachhaltigkeit
im Inland und gleichzeitig verstiirkte Ex-      Befurchtungen. Wir sind daher gefordert,      Alternativen beim Transport in Sicht-
portmoglichkeiten. Die Energieforschung         den Kurs zu andern - schneller als gedacht    weite
wird somit auch hier im geeigneten Ver-         - und damit den Verbrauch der Primiir-

haltnis beides im Auge behalten mussen:         energie zu senken. Die Fragen stellen sich    Erdgas bietet im Transportsektor wesent-
die nationale Wirkung und die internatio-       jedoch: Wollen wir dies wirklich? Was wird    liche Vorteile, da die Verbrennung weniger
nalen Potenziale.                               uns die Zukunft bringen, wenn wir so weiter   Schadstoffeund CO, erzeugt als Benzin und
                                                machen wie bisher?                            Diesel. Erdgas ist aber auch ein interes-
Von der Energieforschungs-Konferenz                                                           santer Ausgangspunkt fur den Fischer-
werden konkrete Vorgehensschritte erwar-        C02-Konzentration als Indikator des           Tropsch-Prozess, rnit welchem synthe-
tet. Diese werden in das Konzept der            Grundproblems                                 tische Treibstoffe erzeugt werden konnen.
CORE aufgenommen und durch die BFE-                                                           Dies wird bereits heute in Indonesien
Programmleiter der Forschungsbereiche           Fossile Energie ist nicht unbegrenzt ver-     (Shell) und in USA (ExxonMobil) realisiert
umgesetzt.                                      fugbar, genugt jedoch noch fiir Jahrzehnte;   und von den Firmen als Neuheit kommuni-
                                                allerdings durfte die Verknappung durch       ziert.
                                                sinkende Forderquoten zu einem massiven
                                                Preisanstieg fuhren. Dies wiire Grund ge-     Biogas hingegen kann man entweder durch
                                                nug, den Energieverbrauch zu senken, den      die Fermentation von Biomasse oder durch
                                                Weg fur erneuerbare Energien zu ebnen und     die Vergasung von Holz gewinnen. Diese
                                                damit die Olabhangigkeit zu reduzieren.       Technologien sind jedoch nur dezentral
Schweiz zeigt Kompogas den entsprechen-        Flussige Treibstoffe sollten in Zukunft fiir   (Biomasse, Wind, Solanviirme usw.) eine
den Weg auf.                                   Transportaufgaben reserviert bleiben und       wesentliche Rolle spielen mussen, ist
                                               nicht mehr als Brennstoffe fur Heizzwecke      offensichtlich.
Die dezentrale Produktionsweise gilt wohl      eingesetzt werden. Dafur sind andere Tech-
auch f i r die Herstellung von Wasserstoff,    niken, z.B. Gebaudehullendammung, Wiir-        Meinrad K. Eberle
der sinnvoller Weise nur mit erneuerbarer      mepumpen in Kombination mit geeigneten         Konstantinos Boulouchos
Energie erzeugt werden sollte. Aus heutiger    WWe-Kraft-Kopplungsanlagen usw., zu            Laboratorium fur Aerothermochemie
Sicht stellt Wasserstoff eine langfristige     fordern.                                       und Verbrennungssysteme (LAV)
Option dar, weil kurzfristig die wirtschaft-                                                  ETH-Zentrum
lichen Rahmenbedingungen nachteilig            Die weiteren Folgerungen sind: Die Indu-       CH-8092 Zurich
sind.                                          strienationen mussen ihren Energiever-
                                               brauch drastisch reduzieren und langfristig
Forderungen aus der Gesamtbetrach-             eine echte Diversifizierung entsprechend
tung                                           den jeweiligen Bedingungen anstreben.
                                               Dass hierbei die erneuerbaren Energien
ENET-NEWS - November 2003
                                                                                                                                                                           . \   %
                                                                                                                                                                               +. \
                                                                                                                                                                                      ?\ y
                                                                                                                                                                                     B x k..
                                                                                                                                                                                          L.
                                                                                                                                                                                                                              7:

Pragmatische Losungen anstreben
Kernenergie ist ein wichtiges Element im Verbund mit
anderen Technologien - auch bei der Forschung

Die Kernenergie wird als integraler Be-                                      Welche andere Visionen, neben der                                            Verbesserungen von Anlagen und der Be-
standteil des Energieforschungskonzepts                                      Nachhaltigkeit,legten aus Ihrer Sicht die                                    triebssicherheit waren nur moglich, indem
der CORE, der Eidgenossischen Energie-                                       Mitglieder der CORE dem Energiefor-                                          weltweit intensiv geforscht werden konnte.
forschungskommission, behandelt. Kurt                                        schungskonzeptzugrunde?                                                      In diesem Sinne ist der Budgetanteil sicher
Rohrbach, Direktionsprasident der BKW                                                                                                                     gerechtfertigt. Jedoch muss man beachten,
FMB Energie AG in Bern, betreut als                                          Die Energieforschung soll beispielsweise                                     dass dieser trotzdem stetig reduziert wor-
CORE-Mitglied die Fission im For-                                            Beitrage zu einerDiversifizierung der Ener-                                  den ist und auch in Zukunft weiter zuriick-
schungsprogramm Kernenergie. Bis vor
kurzem war er auch f i r den Bereich Fu-
sion zustandig. Er spricht im Folgenden
uber die Rolle der Kernenergie und uber die
Erfahrungen der BKW mit erneuerbarer
Energie:

Nachhaltigkeit soll - gemass CORE-
Konzept 2004-2007 - ein wesentliches
Ziel sowohl der Energieforschung als
auch -nutzung sein. Wie beurteilen Sie
die aktuelle Situation?
                                                                                    Kurt Rohrbach:
Kurt Rohrbach: Wir brauchen in Zukunft                                           ,,Die strategische
eine nachhaltigere Energienutzung, daher                                          Ausrichtung auf
ist diese strategische Ausrichtung der For-                                      Nachhaltigkeit ist
schung wichtig. Bei der Elektrizitatsver-                                          fur die Energie-
sorgung sind wir wohl naher an der Nach-                                      forsch ung wich tig.          'I

haltigkeit als beispielsweise beim Verkehr.
Anerkanntermassen arbeiten wir bei der
Wasserkraft und bei der Kernenergie C0,-                                     gieversorgung sowie fur eine sichere und                                     gehen soll. Wir priifen selbstverstandlich
                                                                             zuverlassige Anwendung der entsprechen-                                      auch immer wieder, wie die internationale
                                                                             den Technologien leisten. Dabei hat die                                      Einbettung der Forschungsaktivitaten er-
   ,,I nternat iona le Einbettung                                            Umsetzung von Schweizer Entwicklungen                                        folgt, und ob man Ergebnisse aus dem Aus-
    der Kernenergieforschung                                                 einen besonderen Stellenwert und wird in                                     land fur Fragestellungen in der Schweiz
                                                                             besonderem Masse gefordert. Damit will                                       heranziehen konnte. Die Kernenergie-
      fordert auch Synergien."                                               man wirtschaftliche Anreize schaffen. Tat-                                   forschung ist vorbildlich bei der internatio-
                                                                             sache ist aber, dass unsere bisherigen Fort-                                 nalen Zusammenarbeit. Denn es gilt Dop-
                                                                             schritte oft mit Grosstechnologien erreicht                                  pelspurigkeiten in der Forschung zu ver-
frei. Aber auch andere Aspekte sollen in der                                 wurden und diese somit nicht ausgeschlos-                                    meiden - in der Kernenergie eine Selbst-
Energieversorgung bezuglich Nachhaltig-                                      sen werden diirfen.                                                          verstiindlichkeit, in anderen Bereichen
keitberiicksichtigt werden, so etwadiever-                                                                                                                nicht immer.
minderung einseitiger Abhangigkeiten von                                     Das Forschungsbudget fur alle Projekte
einzelnen Energiequellen.                                                    in der Kernenergie ist heute beinahe                                         Wie beurteilen Sie dann den Stellenwert
                                                                             gleich gross wie jenes fur Projekte der                                      der Kernenergie-Forschung in der
                                                                             erneuerbaren Energien oder jenes fur                                         Schweiz?
                                                                             die Anstrengungen zur rationellen
                                                                             Energienutzung. 1st dies gerechtfertigt?                                     Auf der Grundlage meiner Beobachtungs-
                                                                                                                                                          funktion uber die Forschungsprogramme
                                                                             Kernenergie ist eine wichtige Technologie,                                   komme ich zu einem positiven Gesamtbild.
                                                                             wenn wir ihren Anteil an unserer Energie-                                    Bei der Fission stehen Sicherheit und Ent-
                                                                             versorgung beriicksichtigen. Die laufenden                                   sorgung sowie Weiterentwicklung der bis-
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herigen Reaktoren im Vordergrund, bei der     neuerbarer Energien. Insgesamt betrachte     etliche Zeit. Sie weistjedoch ein gewaltiges
Fusion visioniire Arbeiten an einer Techno-   ich die Anstrengungen zur rationelleren      Potenzial auf, weshalb es falsch wiire, hier
logie mit Potenzial. In beiden Bereichen      Elektrizitatsnutzung als wichtige Massnah-   nicht zu forschen und zu entwickeln. Falls
arbeiten Schweizer Institute mit anerkann-    me, um den Verbrauch in Griff zu bekom-      wir bei der Fusion einen Durchbruch erle-
tem Erfolg.                                                                                ben, werden wir natiirlich im Riickblick
                                                                                           froh sein, einen wichtigen Beitrag geleistet
Der Strommix von heute ist bekannt. Wie         ,,Das Jahr 2053 ist zugleich               zu haben. Im ijbrigen sind Prognosen
wird er in 50 Jahren aussehen?                         nah und fern."                      schwierig zu machen, ohne die Effekte vor-
                                                                                           auszusehen, die beispielsweise eine hohe
Fur Investitionsentscheide im Energiebe-                                                   C02-Abgabehatte.
reich mit entsprechend langen Planungs-,      men, indem wir den Kunden intelligente
Betriebs- und Amortisierungszeiten miis-      Moglichkeiten bieten konnen. 50 Jahre -      Die BKW FMB Energie AG hat als Pio-
sen wir schon heute gewisse Vorstellungen     also 2053 - liegt zugleich nah und fern.     nier in Photovoltaik und Windkraft in-
dariiber haben, welche Technologien dann                                                   vestiert. Was waren damals Ihre Uber-
zum Einsatz kommen sollen. In diesem          Wird die Kernfusion eine termingerechte      legungen und wie beurteilen Sie die heu-
Sinn wird die Wasserkraft auch 2053 eine      Alternative zur Fission darstellen?          tige Situation?
zentrale Rolle spielen. Auf eine neue Ge-
neration von Kernreaktoren konnen wir je-     Kaum in grossemRahmen. DieFusion stellt      Wir blicken nun auf ein ganzes Jahrzehnt
doch in Zukunft nicht verzichten. Hinzu       eine Grosstechnologie dar und bis konkrete   zuriick und konnen bestatigen, dass unser
kommen wird ein vergrosserter Anteil er-      Anwendungen moglich sind, vergeht noch       Ansatz, neue Technologien pragmatisch zu
ENET-NEWS - November 2003

fordern und in einem grosseren Massstab
einzusetzen, berechtigt war. Inzwischen ha-
ben wir die Photovoltaik vom Mont-Solei1
auch hinunter auf den Bielersee gebracht -
auf den Katamaran MobiCat - und bald
auch in die Stadt Bern - aufs Dach des neuen
Wankdorfstadiums, wo erstmals eine ,,Ver-
marktung" stattfinden soll. Bei der Wind-      telligente Umsetzung von
kraft planen wir einen weiteren Ausbau der     resultaten ist allgemein anzust
Anlagen der Juvent AG. Diese Energie           sind auch mal ungewohnliche
wurde immer kostendeckend verkauft. Von        hen, wie wir es beispielsweise beim Mobi-
Interesse waren einerseits die Lern- und       Cat getan haben. Fiir die Forschung selbst
Kostenkurven dieser Technologien, ande-        sind hingegen das Kliiren der eigenen Kom-
rerseits die Anforderungen an den Vertrieb     petenzen und eine entsprechende Konzen-
solcher Produkte sowie die Nachfrage-          tration vorauszusetzen. Fur das Bundesamt
entwicklung bei unseren Kunden. Auf der        fur Energie bleiben in jedem Fall die bei-
Anwendungsseite sind wir zum Beispiel          den wichtigen Funktionen einer gezielten
auch seit Jahren im Wiirmepumpen-Sektor        Koordination von Forschungsprojekten
aktiv.                                         und die Vermittlertatigkeit bei der Realisie-
                                               rung von neuen Demonstrationsanlagen.

                                               Bildet die rationelle Energienutzung ei-
                                               nen Widerspruch zur Strategie eines
                                               Energieunternehmens?

                                               Nein - ich zeige den positiven Zusammen-
                                               hang rationeller Energienutzung und Unter-
                                               nehmenserfolg seit Jahren auf. Nur wenn
                                               wir unsere Kunden mit besseren Produkten
                                               beliefern und auf ihre Bediirfnisse optimal
                                               eingehen, haben wir Erfolg. Alles andere
                                               wiire ein monopolistischer Trugschluss.
                                               Wenn rationellere Gerate gewunscht wer-
                                               den, stellen wir diese zur Verfugung und
                                               kommunizieren dies auch so. Denn in ei-
                                               nem offenen Markt uberlebt nur derjenige,
                                               der fur seine Kunden eine insgesamt gun-
                                               stige Losung findet.
k:.>+Kl..
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                                       c.- qs .y
i 10                                                                                                                                                                         ENET-NEWS - November 2003

Radikal oder inkrementell
Unt e rsc hi ed I i c he A nsatz e f ur de n Tech no Iog i e-Tr a nsf e r i n
Innovationsprozessen

Karl Hohener                          Innovationsprozesse dienen der Erfullung                                     einem solchen System unterscheidet sich in
ENET Technologie-                     aktueller und zukunftiger Kundenanforde-                                     folgenden Aspekten von jenem fur inkre-
Transfer                              rungen an Funktionen, Kosten und Qualitat                                    mentelle Innovationen.
CH-9320 Arbon                         von bestehenden und neuen Produkten oder
                                      Dienstleistungen. Zwei Arten werden un-                                      Der ENET Technologie-Transfer-Prozess
                                      terschieden: die inkrementelle und die ra-
                                      dikale Innovation.                                                           Eroffnen neue wissenschaftliche Erkennt-
                                                                                                                   nisse Potenziale, die bestehende Losungen
                                      Zwei unterschiedliche                            Innovations-                grundsatzlich verandern oder ablosen, so
                                      begriffe                                                                     beginnt der Technologie-Transfer bei der
                                                                                                                   Erarbeitung von verschiedenen Business-
                                      Unter dem Begriff ,,inkrementelle Innova-                                    modellen. Damit sollen Risiko, Kapitalein-
                                      tion" werden Prozesse fiir dieverbesserung                                   satz, Zeitbedarf fur die Umsetzung und der
                                      bestehender Produkte aufgrund von Markt-                                     Return on Investments fiir einen Kapital-
                                      anforderungen oder Aktivitaten der Wett-                                     geber oder ein Unternehmen in Einklang ge-
                                                                                                                   bracht werden. Sind die Modelle schlussig,
                                                                                                                   wird der ,,Best fit" mit der Strategie und der
                                                                                                                   Technologiefahigkeit des Unternehmens er-
                                                                                                                   mittelt. Liegen Erfolg versprechende Kom-
                                                                                                                   binationen vor, beginnt die Kontaktanbah-
                                                                                                                   nung, d.h. der Transfer von technologischem
                                                                                                                   Wissen und den Ideen zu deren Nutzung.

                                                                                                                   Die Unternehmensstrategie steuert den
                                                                                                                   Innovationsprozess

                                                                                                                   Erfordert eine Unternehmensstrategie ein
                                                                                                                   erweitertes oder neues Produktportfolio, so
Aufgabenspektrum                      bewerber verstanden. Mit inkrementeller                                      unterscheidet sich das Vorgehen fiir einen
der inkrementellen                    Innovation wird in der Regel die Marktpo-                                    Technologie-Transfer erneut. Will sich ein
und der radikalen                     sition eines Produktes gehalten und dessen                                   Komponentenanbieter neu als Prozessan-
Innovation.                           Lebensdauer verlangert. Benotigt ein Un-                                     bieter im Markt profilieren, dann benotigt
                                      ternehmen fur die Unterstutzung solcher                                      er rasch erweiterte Kenntnisse und auch
                                      Innovationsprozesse technologischen Sup-                                     neue Kompetenzen. Durch Zukauf von ent-
                                      port, so wird dieser zweckmassig durch ei-                                   sprechenden Geschaftseinheiten von Zu-
                                      ne der zahlreichen Technologie-Transfer-                                     lieferern fur die Komponenten undoder
                                      Stellen unseres Bildungssystems erfolgen.                                    durch den Aufbau eines Kompetenz-
                                                                                                                   Clusters werden die Kompetenzen fur das
                                      ,,Radikale Innovation" fuhrt zu grund-                                       neue Portfolio gewonnen. Der Aufbau ei-
                                      legend Neuem und nachhaltigen Veriinde-                                      nes solchen Kompetenz-Clusters und des-
                                      rungen, sei es in einem Unternehmen (Pro-                                    sen Verbindung mit dem Unternehmen ist
                                      duktprogramm, Ertragskraft usw.) u n d                                       in einer solchen Situation ein strategischer
                                      oder in der Wirkung von Produkten (Le-                                       Technologie-Transfer.
                                      bensstil, Umwelt usw.). Die treibende Kraft
                                      fur radikale Innovationen geht von der Stra-                                 ENET konzentriert sich primiir auf den
                                      tegie des Unternehmens oder von den Mog-                                     strategischen Technologie-Transfer und
                                      lichkeiten neuer Technologien aus. Nicht                                     wirkt damit komplementiir zu den Trans-
                                      selten sind es Kombinationen von beiden                                      ferstellen an Universitaten, ETHs undFach-
                                      Ansatzen. Der Technologie-Transfer in                                        hochschulen.
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ENET-NEWS - November 2003
                                                                                     ,.
                                                                               : pp S:\     y
                                                                                            .    .          :($
                                                                                                                                                                    +4    $ >
                                                                                                                                                                                   .-,  ,,
                                                                                                                                                                                                                             11:
                                                                                          *;\                                                                                *;\

Energieeffizienz auf Schienen
Fur konkrete Massnahmen zur Erhohung der Energieeffizienz
beim Bahnverkehr werden weitere Daten benotigt

Conrad U. Brunner                     Geht man davon aus, dass bei allen Elek-
CUB                                   trizitatsverbrauchern die Energieeffizienz
CH-8001 Zurich                        zu analysieren ist, dann wird der offentliche
                                      Verkehr und speziell der Schienenverkehr
Ruedi Meier                           von Interesse sein.
BFE-Prog ram mleiter
Energiewirtschaft-                    Auswertung der statistischen Daten
liche Grundlagen                      zeigen Unterschiede auf
Bolligenstrasse 14b
CH-3006 Bern                          Die Statistik weist f i r die Bahnen in der
                                      Schweiz einen Elektrizitatsverbrauch von
Lukas Gutzwiller                      uber 2700 GWh pro Jahr auf, rund 85 %
BFE-Bereichsleiter                    entfallen dabei auf die SBB. Aufgrund der
Energiewirtschaft-                    SBB-Daten ist ersichtlich, dass ca. '/4 durch
liche Grundlagen                      den stationiirenverbrauch (Gebaude, Werk-
                                      statten usw.), % durch den Verkehr (Trak-
                                      tion) anfallen. Hier handelt es sich sowohl                                  schlage zunachst vage. Topografie, Aus-                                     Energieverbra uch
                                      um Personen- und Guter-Verkehr als auch                                      lastungen, Klimaunterschiede, Geschwin-                                     von 47 ausgewerte-
                                      Dienstverkehr, wozu unterschiedlichste                                       digkeiten, Anteile von Personen- und                                        ten Bahnanlagen:
                                      Rollmaterialtypen eingesetzt werden. Der                                     Guterverkehr sowie Zugskompositionen                                        Bruttotonnen-
                                      grosse Anteil der SBB am Gesamtver-                                          mogen jedoch die Unterschiede nicht vollig                                  kilometer und
                                      brauch ist f i r eine vergleichende Unter-                                   zu erkliiren. Erfreundlicherweise liegt der                                 absoluter Energie-
                                      suchung von Bedeutung, die KTU (Konzes-                                      spezifische Energieverbrauch beim gros-                                     verbrauch in
                                      sionierte Transport-Unternehmen), darunter                                   sten Verbraucher (SBB) relativ niedrig.                                     MWhlJahr (1997).
                                                          ..   die bcicicn wichri-
                                                               gcn H1.S I.iirsch-                                 Breitere Datengrundlagebietet Basis fur
                                                               bcrgbahn AG unci                                   gezielte Massnahmen
                                                               KYrischc Hahn, cr-
                                                               gYnzcn die Analyse.                                Aufgrund der bisherigen Daten lasst sich
                                                                                                                  erkennen, dass der Energieverbrauch des
                                                                            Hci cicr Gcgcniibcr-                  Schienenverkehrs in der Schweiz weiter
                                                                            st el I ung cicrj iihrl ich           analysiert werden sollte. Durch die Kennt-
                                                                            gc lilhrcncn Hru N O -                nis des spezifischen Energieverbrauchs
                                                               tonncnki lomc~cr                                   konnen beispielsweise die Fahrzeug- und
                                                               (Htkm/a) unci cics                                 Verkehrsmittelwahl optimiert sowie ein
                                                               clcktrischcn Encr-                                 Vergleich von Bahnen mit Zhnlichen Vor-
Neben dem Bahn-                       gieverbrauchs von 47 ausgewerteten Bah-                                     aussetzungen durchgefuhrt werden, ferner
verkehr wird der                      nen stellt man eine Korrelation fest. Wertet                                mehrj Zhrige Vergleicheund Entwicklungen
Elektrizitatsver-                     man hingegen den spezifischen elektri-                                      aufgezeigt werden. Nimmt man als Ziel-
brauch zu einem                       schen Energieverbrauch aus (Whmtkm), so                                     grosse eine Einsparung von 10 % der elek-
Viertel durch                         ergibt sich bei den KTU eine erhebliche                                     trischen Traktionsenergie innerhalb von
stationare Anlagen                    Streuung sowie ein hoherer Mittelwert.                                      zehn Jahren, so entspricht dies ca. 270 GWh
bestimm t.                            Man konnte daraus schliessen, dass ein be-                                  pro Jahr. Dies durfte auch Einfluss auf die
(Foto: BLS)                           deutendes Potenzial fur energieeffiziente                                   Beschaffung von Rollmaterial und auf die                                     Bericht:
                                      Massnahmen besteht, da die Datensituation                                   systematischen Revisionen bestehender                                        Energ i eve r b rauc h i m
                                      (Systemgrenzen, Zuordnungen usw.) nicht                                     Loks und Waggons haben. Zusatzlich sind                                      Schienenverkehr;
                                      uberall einheitlich ist und da die verkehrs-                                eine strukturierte Auswertung von Mess-                                      Conrad U. Brunner,
                                      technischen Rahmenbedingungen unter-                                        werten und eine Definition der Energie-                                      2001
                                      schiedlich sind, bleiben konkrete Vor-                                      leistungsstandards anzustreben.                                              ENET-Nr. 210371
Summer School - Solar Energy 2003
Sensibilisierung fur den integralen Einsatz
von Solartechnik stand im Mittelpunkt der Schulung

Solarhaus-Konzepte und die Technologien      Werkzeuge und Workshops                        zung von erneuerbarer Energie insbe-
der solarthermischen Kraftwerke standen                                                     sondere der Sonnenenergie zu maximieren
im Mittelpunkt der 7. internationalen        Welches Ziel verfolgte die Summer              und entsprechende Energiebedarfsanalysen
,,Summer School - Solar Energy 2003". Sie    School? Urs Wolfer, BFE-Bereichsleiter fiir    durchzuftihren. Die speziell anspruchs-
fand erstmals in der Schweiz statt und       Solartechnologien: ,,Zunachst sollte die       vollen klimatischen Bedingungen des
wurde vom Bundesamt fur Energie (BFE)        Sensibilisierung fur eine optimale Nutzung     Oberengadins, die man zu beriicksichtigen
organisiert. Wiihrend zwei Wochen konn-      der Sonnenenergie bei Bauprojekten gefor-      hatte, bildeten dabei eine zusatzliche Her-
ten sich 36 Teilnehmende aus aller Welt in   dert werden. Durch Referate zahlreicher        ausforderung .
der Academia Engiadina in Samedan einen      Experten aus dem In- und Ausland stellten
thematischen ijberblick verschaffen und in   wir in der ersten Studienwoche die Palette     Fiir die Summer School, welche auf einer
interdiszipliniiren Gruppen Projekte erar-   an Technologien, Planungs- und Berech-         internationalen Kooperation von Univer-
beiten.                                      nungswerkzeugen (Software) sowie inte-         sitaten und Organisationen beruht (Oster-
                                             gralen Methoden vor. In den nachfolgenden      reich, Deutschland, Schweden und
                                             Workshops ubten die Studierenden das
                                             interdiszipliniire Arbeiten an konkreten
                                             Projekten, die wir hier auf die raumlichen
                                             und klimatischen Gegebenheiten von
                                             Samedan ausgelegt hatten."

                                             Wie waren die Eindriicke der internatio-
                                             nalen Teilnehmerschar? Fur den einen Stu-
                                             denten ergab sich durch diese Zusammen-
                                             arbeit uber Bereichsgrenzen hinweg eine
                                             willkommene Erganzung zur ublichen
                                             Arbeitsweise an Universitaten und Hoch-
                                             schulen. Einem italienischen Architekten,
                                             der zurzeit in den USA arbeitet, gefiel die
                                             Kombination von Thema und Ort. Gerne
                                             mochte er die gewonnenen Erkenntnisse
                                             und Erfahrungen mit Solararchitektur in        Die internationale
                                             Amerika umsetzen. Fiir einen Energie-          Gruppe (rechts) be-
                                             berater ermoglichte die umfassende Aus-        fasste sich wahrend
                                             einandersetzung und Diskussion an der          der zweiwochigen
                                             Summer School Gelegenheit, sich rasch in       ,,Summer School -
                                             die Thematik einzuarbeiten. Und eine Stu-      Solar Energy 2003"
                                             dentin aus Japan war an den Unterschieden      in Samedan intensiv
                                             zwischen europaischen und japanischen          mit integraler Solar-
                                             Losungen besonders interessiert.               architektur. Fur die
                                                                                             Workshop-Projekte
                                             KonzeptionelleArbeit und Detailanalysen        (oben) konnten
                                                                                            modernste Berech-
                                             In der zweiten Schulungswoche wurden die       nungsprogramme
                                             zuvor prasentierten Berechnungswerk-           genutzt werden.
                                             zeuge fur konkrete Projekte eingesetzt. Als
                                             Workshop-Vorgabe war ein bestehendes
                                             Grundstuck in Samedan ausgewahlt wor-
                                             den, auf dem entweder ein Studentenheim
                                             oder ein Ferienhaus fur Familien gestaltet
                                             werden sollte. Eines der Ziele war, die Nut-
.................................................................................................................................................................................................................................
ENET-NEWS - November 2003                                                                                                                                                                                                   13 j

Schweiz), stand ein Leitungsteam zur                                         gewonnenen internationalen Kontakte,
Verfugung, das den einzelnen Gruppen                                         die fur seine Tatigkeit forderlich sein
gezielte Unterstutzung bieten konnte.                                        werden.

Fur einen neuen Leiter eines Forschungs-                                     Aus Sonnenwarme Strom produzieren
labors bot die Summer School eine will-
kommene Orientierung fiir seine weiter                                       Im Bereich der solarthermischen Kraft-
gehende Informationsbeschaffung. Eine                                        werke studierte man die aktuellen Techno-
Architektin, die zurzeitvorarbeiten zu ihrer                                 logien und Entwicklungen neuer Produk-
Doktorarbeit erledigt, war uber die gebote-                                  tionsanlagen, die an verschiedenen Orten
nen thematischen Neuheiten und Kontakt-                                      weltweit geplant sind und bis 2006 eine
hinweise erfreut. Aber auch ein junger                                       zusatzliche Leistung von 500 MW bringen
schwedischer Wissenschafter schatzte die                                     werden.

                                                                             In der Gruppenarbeit wurden anhand
                                                                             konkreter Standortvorgaben die Auslegung
                                                                             und Berechnung einer Anlage mit Parabol-
                                                                             rinnen-Technik durchgefuhrt.

                                                                             Entscheidende Parameter kennen ge-
                                                                             lernt

                                                                             Durch Themenvortrage und Projektarbei-
                                                                             ten sollte die Intuition, welche energe-
                                                                             tischen Parameter bei Gebauden entschei-
                                                                             dend sind, gestiirkt werden. Konnte dies er-
                                                                             reicht werden? Urs Wolfer: ,,Die Mehrzahl

 Das Leitungsteam der Summer School, u.a.                                                                                                                 der Teilnehmenden hat ihr Studium bereits
 Robert Hastings (rechts), unterstiitzte die                                                                                                              abgeschlossen oder steht kurz davor. Somit
jungen Wissenschafie6 Architekten und                                                                                                                     bringen die jungen Leute die wissenschaft-
 lngenieure aus aller Welt.                                                                                                                               liche Basis mit, die Grundlagen waren also
                                                                                                                                                          gegeben. Durch die intensive Auseinander-
                                                                                                                                                          setzung wahrend der zweiwochigen Sum-
                                                                                                                                                          mer School konnte das Ziel einer besseren
                                                                                                                                                          Vertrautheit mit der Solartechnik durch-
                                                                                                                                                          wegs erreicht werden."

                                                                             Gegenseitiger Austausch von Erfahrungen
                                                                             und interdisziplinares Arbeiten pragten die
                                                                             Gruppenarbeiten.
Mobilitat aus Pflanzen
Bioethanol als Zusatz zu Benzin und Diesel reduziert
den Verbrauch des fossilen Trei bstoffs

Was in Brasilien (seit 1975), den USA und       einer Verbrauchsreduktion fossiler Ener-      lichen Abgas-Emissionen der geprtiften
in Schweden bereits seit einiger Zeit ge-       gietrager, also auch zu weniger C02-Emis-     Euro-3-Fahrzeugen keine markanten Un-
nutzt wird, ist in der Schweiz Gegenstand       sionen bei entsprechender C02-Neutralitat     terschiede. Beim Diesel sind hohere Werte
von verschiedenen Untersuchungen: das           des Bioethanols.                              beim Gesamtkohlenwasserstoff (T.CH) er-
Beimischen von Bioethanol zu Benzin-                                                          kennbar. Das Ozonbildungspotenzial der
oder Diesel-Treibstoffen. Die Schaffung         Bioethanol-Produktionsanlagen umfassen        VOC-Emissionen (fluchtige organische
geeigneter Strukturen wird aber auch in der     als wesentliche Verfahrenseinheiten Verga-    Verbindungen) erhohte sich um ca. 15 %
Europiiischen Union gefordert, um einen         rung, Destillation und Entwasserung. Auf-     (Benzin-Peronenwagen) bzw. 30 % (Die-
gewissen Anteil des Benzins durch Alter-        grund der moglichen, unterschiedlichen        sel-Personenwagen).
nativ-Treibstoffe zu ersetzen (Ziel: bis        Rohstoffe, die durch den saisonalen
2010 einen Anteil von 5,75 %; bis 2020          Charakter uber das gesamte Jahr anfallen,     Neben den technologischen Fragen werden
ca. 20 %)                                                                                     auch wirtschaftliche und logistische As-
                                                                                              pekte naher betrachtet. Erwahnenswert sind
Beimischung von Schweizer Treibstoff                                                          bereits im Einsatz stehende Pilotfahrzeuge
                                                                                              in Vevey, DelCmont, Schachen (LU) und
Bioethanol kann aus ijberschussen der                                                         neu bei Swisscom. Zurzeit prtift man zu-
Landwirtschaft erzeugt werden, durch                                                          sammen rnit alcosuisse weitere Schritte, die
biogene Abfdle, durch die Nutzung von                                                         zur Realisierung von Bioethanol-Produk-
Lignozellulose-Stoffe (z.B. Holz, Pflan-                                                      tionsanlagen und entsprechender Infra-
zenschnitt, Heu usw.) oder durch gezielten                                                    strukturentwicklung fuhren sollen. Bio-
Anbau von Pflanzen (z.B. Topinambur).                                                         ethanol ermoglicht einen Umweltnutzen
                                                                                              unter Verwendung der heute vorhandenen
Alcosuisse, das auf den Ethanolhandel spe-      Fahrzeuge der Pilotstudie fur das             Treibstoff-Vertriebskettesowie der im Ver-
zialisierte Profitcenter der Eidgenossischen    Beimischen von Bioethanol zu Benzin- oder     kehr befindlichen Fahrzeuge.
Alkoholverwaltung, hat im Rahmen seines         Diesel-Treibstoffen in Vevey.
,,etha+"-Projekts eine Reihe wissenschaft-                                                    Weitere Informationen:
licher Studien zur Beurteilung verschiede-                                                    www.eav.admin.ch ( alcosuisse)
ner Aspekte der Ethanol-Beimischung zu          lasst sich eine quasi kontinuierliche Be-     Pierre Schaller
Treibstoffen veranlasst. Dabei geht man         schickung und Lieferung von Ethanol ge-       Alcosuisse
heute von einem 5 %-Anteil bei Benzin aus       wiihrleisten.                                 CH-3000 Bern 9
(entspricht der Norm EN288; Funktions-
fhigkeit durch Auto-Schweiz garantiert),        Schadstoffausstossverandert sich kaum
was umsetzbar erscheint und einen gerin-
gen Investitionsbedarf zur Folge hatte.         Neben den generellen Massnahmen zur
                                                Verbrauchssenkung bei Fahrzeugmotoren
Erzeugungsart beeinflusst die Bilanz            stellt die Verwendung regenerativ erzeugter
                                                Treibstoffe eine interessante Perspektive
Das Labor fiir Energiesysteme (LASEN)           dar. Allerdings durfen diese nicht zu einem
der ETH Lausanne befasste sich rnit einer       schlechteren Emissionsverhalten fuhren.
vergleichenden Lebenszyklusanalyse un-          Eine Untersuchung der EMPA in Duben-
terschiedlicher Treibstoffe, welche sich rnit   dorf, auf die sich die Lebenszyklusanalyse
den okologischen Auswirkungen auf jeder         abstutzte, hat die Unterschiede beim Aus-
Stufe auseinandersetzt. Dabei hat die Art       stoss von Schadstoffen (CO, NO,, T.CH,
und Weise der Bioethanol-Erzeugung einen        PM) bei diversen Fahrzyklen aufgezeigt.
wesentlichen Einfluss auf das C02-Reduk-        Dafur standen drei Modellfahrzeuge zur
tionspotenzial. Ressourcen, Anbau, Ernte,       Verfiigung: zwei Personenwagen rnit Ben-
Transport, Lagerung usw. beeinflussen das       zin und Diesel sowie ein Diesel-Nutzfahr-
Gesamtbild der Schadstoffemissionen. Die        zeug. Diesel- und Benzin-Treibstoffe rnit
Beimischung von Ethanol fuhrt jedoch zu         Bioethanol-Zusatz ergeben bei den gesetz-
.................................................................................................................................................................................................................................
ENET-NEWS - November 2003                                                                                                                                                                                                   15 j

Methan aus nasser Biomasse
Untersuchung am PSI zeigt Chancen auf fur den
hyd rothe r ma Ien Ve rgasu ngs prozess

Frederic Vogel                        Weil Energie aus Biomasse C0,-neutral ist,                                   thermalen Gegebenheiten die Biomasse in
Projektleiter                         also bei der Nutzung nur so vie1 Kohlen-                                     Gegenwart eines Katalysators, der die Gas-
Paul Scherrer                         dioxid freisetzt wie durch das Wachstum                                      bildungsrate stark beschleunigt, tatsachlich
lnstitut (PSI)                        absorbiert wurde, handelt es sich um eine                                    in einem Schritt zu Methan umgewandelt
CH-5232 Villigen                      nachhaltige Energieform. Mit konventio-                                      werden kann. Und dies rnit hoher Ausbeu-
                                      nellen Vergbngsverfahren kann aus Bio-                                       te. Pro Gramm Holz konnen theoretisch bis
Bruno Guggisberg                      masse Methan (CH,) gewonnen werden,                                          zu 0,34 g Methan gewonnen werden. Beste
BFE-Bereichsleiter                    das man zur Stromproduktion oder fur                                         Resultate erreichte man bei ca. 400 "C,
Biomasse                              Treibstoffe (Erdgasfahrzeuge) aufbereiten                                    300 bar und rnit einem nickelhaltigen Kata-
                                      kann. Wahrend die thermisch-katalytische                                     lysator. Bisher erreichte man pro Gramm
                                      Vergasung fur die Verwertung von trocke-                                     Holz 0,24 g Methan und verzeichnete keine
                                      nem Holz zu Biogas eingesetzt wird, ergibt                                   nachteiligen Teer- oder Kohlenstoffbe-
                                      nasse Biomasse hier einen zu geringen                                        standteile. Erwartet wird ein Prozesswir-
                                      Wirkungsgrad. Als Alternative bietet sich                                    kungsgrad Holz zu Methan von 70 - 80 %
                                      dafur die hydrothermale Vergasung an, die                                    f i r eine Anlagenleistung von 20 MWm.
                                      bereits in den 70er Jahren durch ein Projekt
                                      am MIT (Massachusetts Institute of Tech-                                      Auch fur biogene Stoffe aus der Land-
                                      nology) initiiert wurde.                                                      wirtschaft
                                                                                                                                                                                                 Wassriger Sage-
                                                                             Verfahrenstests                       Die hydrothermale Vergasung verspricht                                        mehl-Schlamm
                                                                             rnit verschiedenen                    aber nicht nur Vorteile bei der Verwertung                                    (oben) wird im
                                                                             Reaktionspara-                        nasser Holzer, sondern auch bei biogenen                                      Reaktor zu klarem
                                                                             metern                                Stoffen aus der Landwirtschaft (Gulle,                                        Wasser (unten) und
                                                                                                                   Schlachtabfalle, Kliirschliimme usw.), fiir                                   einem methan-
                                                              Im Rahmen des                                        die neue Entsorgungsverfahren gesucht                                         reichen Gas umge-
                                                              Ecogas-Projekts                                      werden. Denn ubliche Vergbngsverfahren                                        wandelt.
                                                              konnten inzwischen                                   setzen nur einen Teil der Biomasse zu
                                                              am PSI Untersu-                                      Methan und CO, um, zudem kann nicht
                                                              chungen rnit ver-                                    sichergestellt werden, dass die problema-
                                                              schiedenen Holz-                                     tischen Spurenstoffe (z.B. Antibiotika-
Phasendiagramm                        schlammen und Prozessparametern durch-                                       Ruckstande usw.) zerstort werden. Die
fur reines Wasser.                    gefuhrt werden. Dabei wurden rnit einem                                      Niihrstoffe sollen im Sinne der Nachhaltig-
Die grunen Pfeile                     kleinen Chargenreaktor (Batch-Reaktor)                                       keit als Konzentrat zuriickgewonnen wer-
zeigen den Reak-                      Schlamme rnit Holzanteilen von 10 - 30                                       den, was eine effiziente Dungung erlaubt.
tionsverlauf der                      Gewichtsprozenten getestet. Eingesetzt
hydrothermalen                        wurde eine rindenfreie Sagemehlmischung .
Vergasung, bei dem
ein hoherer thermi-                   Ausgehend vom chemischen Gleichgewicht
scher Wirkungsgrad                    ist die Bildung von Methan und CO, aus
erreicht wird, weil                   wassriger Biomasse bei niedrigen Tempe-
man das Wasser                        raturen begunstigt. Damit die Reaktion bei
nicht verdampft.                      tiefen Temperaturen jedoch zum Laufen
                                      kommt, braucht es bestimmte Bedingungen.
                                      In der Nahe des kritischen Punkts von Was-
                                      ser (374"C, 221 bar) andern sich seine
                                      chemischen Eigenschaften und es wird zu
                                      einem interessanten Reaktionsmedium f i r
                                      die Vergasung von Biomasse. Am PSI konn-
                                      te gezeigt werden, dass unter diesen hydro-
Erste Wasserkraftschnecke montiert
Alte Staustufe bei Derendingen kann durch neue Technik
wieder zur Stromproduktion genutzt werden

Thomas Kohli         Der Grtittbachist ein Seitenkanal der Emme      Erstmals wird nun in der Schweiz eine
Projektleiter        und gehort zu einem im 19. Jahrhundert          Wasserkraftschneckeeingesetzt. Beim Ein-
CH-4556 Aeschi       erbauten Industriekanalsystem. Das am           lauf ist ein Grobrechen mit Reinigungsein-
                     Grtittbach gelegene Kraftwerk der Ziegel-       richtung platziert. Das eingebrachte Ge-
Hanspeter            fabrik in Derendingen bei Solothurn wurde       schwemmsel wird uber eine Rinne in den
Leutwiler            dann in den 70er Jahren aus wirtschaft-         Umgehungskanal gespult.
BFE-Programmleiter   lichen Grtinden stillgelegt. ijbrig blieb ein
Kleinwasser-         kleiner Wasserfall.                             Konstruiert wurde die Wasserkraftschnecke
kraftwerke                                                           als kompakte Einheit, was die Montage vor
Postfach             Von der Vorstudie zur Wasserkraft-              Ort erleichterte. Sie hat einen Durchmesser
CH-8910 Affoltern    schnecke                                        von 1,6 m und einen horizontalen Nei-
am Albis                                                             gungswinkel von 22". Durch den Abstand
                     Mit einer vom Bundesamt fiir Energie un-        der Schaufeln ist sie unempfindlich ge-
Bruno Guggisberg     terstutztenVorstudie, die im Jahre 2000 ab-     genuber Laub, kleinen Asten und ahnlichen
BFE-Bereichsleiter   geschlossen wurde, konnten das vorhande-        Verunreinigungen, kann also kaum ver-
Kleinwasser-         ne Potenzial abgeschatzt und mogliche           stopft werden. Dadurch werden Betrieb und     Montage der
kraftwerke           moderne Anlagenvarianten evaluiert wer-         Unterhalt wesentlich vereinfacht. Dank        kompakten Einheit
                     den. Im Verlauf der weiteren Planungs-          ihrer grossen Wasserkammern und den           der Wasserkraft-
                     arbeiten kam man auf das neuartige Kon-         nicht vorhandenen Druckunterschieden          schnecke im
                     zept der Wasserkraftschnecke, die sich fur      stellt sie fur abwandernde Fische kein Hin-   Grijttbach bei
                     die vorgegebenen Parameter (konstante           dernis dar. Fur deren Aufstieg wurde ein      Derendingen (SO).
                     1000 U s bei einer Fallhohe von 1,16 m) op-     seitlicher Fischpass als Raugerinne aus
                     timal eignet. Fur die Wasserkraftnutzung        Steinen realisiert.
                     fand das hier venvendete Prinzip der ,,archi-
ENET-NEWS - November 2003

                                         Stabile Produktion und optimaler Hoch-
                                         wasserschutz

                                         Der mechanische Wirkungsgrad der Was-
                                         serkraftschnecke bleibt bis zu einem Funf-
                                         tel der Nennwassermenge sehr stabil auf
                                         nahezu 80 %, was als Vorteil gegenuber
                                         herkommlichen Turbinen angesehen wird.
                                         Das vom einfliessenden Wasser erzeugte
                                         Drehmoment bzw. die daraus folgende
                                         Leistung ist einzig vom Ausmass der Kam-
                                         merfullung abhiingig. Die berechnete Jah-
                                         resproduktion betragt ca. 55’000 kWh, dies
                                         unter der Annahme von 48 Wochen Was-
                                         serfuhrung im Grtittbach.

                                         Der seitlich angeordnete Umgehungskanal
                                         und der Hochstwasser-ijberlauf sind fur bis
                                         zu 4000 U s ausgelegt. Die Oberkanten des
                                         gesamten Bauwerks ragen nur 5 cm uber
                                         den Oberwasserspiegel hinaus. Das Kraft-
                                         werksgebaude wird auf Stiitzen uber dem

                                                                Vorbereitungen fur
                                                                die Montage: Ein-
                                                                laufseite mit ange-
                                                                bautem Generator.

                                         ijberlaufbereich positioniert und uberdeckt
                                         auch die Wasserkraftschnecke. Es ergeben
                                         sich dadurch sowohl eine akustische Ab-
                                         schirmung, als auch Witterungsschutz und
                                         eine mogliche Abwiirmenutzung des Gene-
                                         rators, der sich an der oberen Seite der
                                         Wasserkraftschnecke befindet.

Die Wasserkraftschnecke hat beziiglich
Wirkungsgrad, Unterhalt und Fisch-
Abwanderung entscheidende Vorziige.
(Fotos: Th. Kohli)
Im Gebirge ist es schwieriger
Kombination von Messungen und Berechnungen Iasst die
W i ndver ha1tn isse i m G ebi rge besser er kennen

Stefan Kunz          Je hoher sich ein Standort befindet, umso     muss. iiber Gebirgskammen und Kuppen
METEOTEST            stiirker blast im Allgemeinen der Wind.       kann sie bis in grosse Hohen konstant sein
CH-3012 Bern         Deshalb sind Gebirgsregionen fur die          oder sogar abnehmen. Ausserdem veriin-
                     Windenergienutzung von besonderem Inte-       dern sich die vertikalen Windprofilej e nach
Robert Horbaty       resse. Doch Vereisung, Turbulenzen ver-       Windrichtung und -stiirke.
BFE-Programmleiter   bunden mit extremen Boen und schwierige
Windenergie          Infrastruktursituationen erschweren Mon-      Hier bietet das SODAR-Messsystem
do ENCO GmbH         tage, Betrieb und Unterhalt. Ausserdem        (Sound Detection and Ranging) eine hilf-
CH-4435 Niederdorf   sind Standortabklbngen in komplexem           reiche Erganzung, indem der Wind von
                     Gebirgsgeliinde wesentlich aufwiindiger.      20 - 150 m uber Grund in Schritten von
Markus Geissmann                                                   10 m gemessen werden kann. Dabei wer-
BFE-Bereichsleiter   SODAR im Einsatz                              den vom Boden Schallwellen nach oben
Windenergie                                                        ausgesendet und in der Atmosphiire reflek-
                     Die Erfahrung zeigt, dass Schalen-Anemo-      tiert. Durch die veriinderten Frequenzen
                     meter (Windmesser) im Gebirge manchmal        aufgrund der Luftbewegung (Doppler-
                     nicht in der Lage sind, die realen Windver-   Effekt) sowie durch die Zeitdifferenz lassen
                     hdtnisse abzubilden. Aufgrund der Topo-       sich die Windgeschwindigkeiten und die
                     grafie konnen die Messmasten oft nicht        Hohe berechnen. SODAR-Messungenkon-            Im Gebirge miissen
                     genugend hoch gebaut. Zudem treten im         nen jedoch von Umgebungsgerauschen,            Windenergie-
                     Gebirge vertikale Stromungen auf und es       Regen, Wolken, Turbulenzen usw. beein-         anlagen mit Turbu-
                     zeigt sich, dass die Windgeschwindigkeit      flusst werden. Dies muss bei den Auswer-       lenzen, Boen,
                     mit der Hohe nicht zwingend zunehmen          tungen beriicksichtigt werden. Zurzeit steht   Vereisungen usw.
                                                                   die SODAR-Station von METEOTEST                zurechtkommen.
                                                                   Bern im grossten Alpen-Windpark in             (Foto: wwwtauern-
                                                                   Tauern (Osterreich) im Einsatz.                wind.com)
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            ENET-NEWS - November 2003                                                                                                                                                                                                   19:

                                                                                                                               Mit SODAR-Mes-                         Vereisung ist Hauptthema furs Winter-
                                                                                                                               sungen Iasst sich                      halbjahr
                                                                                                                               das vertikale Profil
                                                                                                                               der Windgeschwin-                      An beiden Standorten wurden Windmes-
                                                                                                                               digkeit ermitteln.                     sungen rnit beheizten und unbeheizten
                                                                                                                               Die METEOTEST-                         Anemometern durchgefuhrt. Aufgrund der
                                                                                                                               Anlage befindet                        Gegenuberstellung der Messwerte der bei-
                                                                                                                               sich hier im gross-                    den Anemometer sowie durch Temperatur-
                                                                                                                               ten Alpen-Wind-                        und Taupunkt-Messungen kann auf die
                                                                                                                               park - in Tauern,
                                                                                                                               Osterreich.

            Konkrete Standortabklarungen als Re-                                           Uber Gebirgskam-                                                                Hindernisse (z.6.
            ferenzen                                                                        men und Kuppen                                                                Baume) bremsen
                                                                                              kann die Wind-                                                              den Wind in den
            Ein weiteres Werkzeug zur Standort-                                           geschwindigkeit bis                                                          unteren Luftschich-
            a b k l b n g von Windenergieanlagen sind                                        in grosse Hohen                                                           ten, daruber nimmt
            Modellrechnungen. Ein Windfeld variiert                                        konstant sein oder                                                           er stark zu, wie die
            in alpinen Regionen, also in komplexer                                          sogar abnehmen.                                                            Messung uber einer
            Topografie innerhalb kurzer Distanzen.                                                                                                                     flachen Waldkuppe
            Messungen liefern daher nur Punktresul-                                                                                                                           im Jura zeigt.
            tate, rnit Modellrechnungen kann man hin-
            gegen ein grosseres Gebiet beurteilen.

            Um die Anwendung der verschiedenen
            Mess- und Berechnungsmoglichkeiten bes-
            ser einschatzen zu konnen, hat METEO-                                        umfangreichen Analysen des Gutsch                                            Haufigkeit von Vereisungsperioden im
            TEST aufgrund der beiden bisherigen                                          (2350 m.u.M.) oberhalb Andermatt und des                                     Winterhalbjahr geschlossen werden. Dies
            SODAR-Standorte eine Vergleichsunter-                                        Crap Sogn Gion (2216 m.u.M.) oberhalb                                        ergibt somit Hinweise, ob eine Beheizung
            suchung durchgefuhrt. Dabei wurden die                                       Laax genutzt.                                                                der Rotorblatter wirtschaftlich sinnvoll ist.

                                                                                                                                                                      Die SODAR-Messungen an den beiden
                                                                                                                                                                      Standorten Gutsch und Crap Sogn Gion
                                                                                                                                                                      zeigten vertikale Windprofile, die eher kon-
                                                                                                                                                                      stant und nicht wie erwartet exponentiell
                                                                                                                                                                      verlaufen. Der Anteil der Schraganstro-
                                                                                                                                                                      mung scheint ein Grund zu sein, weshalb
                                                                                                                                                                      Schalenanemometer in komplexem Gel&-
                                                                                                                                                                      de die Windverhdtnisse oft uberschatzen.
                                                                                                                                                                      Ultraschall-Anemometer zeigten exaktere
                                                                                                                                                                      Resultate, messen jedoch auch nur auf ei-
                                                                                                                                                                      ner bestimmten Hohenposition des Mastes.
                                                                                         Das Vereisungs-
                                                                                         problem tritt welt-                                                          Standortbeurteilung rnit Analysenkom-
                                                                                         weit an kalten                                                               bination
                                                                                         Standorten auf und
                                                                                         kann zu einer Ver-                                                           Erst die Kombination dieser verschiedenen
                                                                                                                                                                      Messeinrichtungen bietet eine zuverlassige
                                                                                         Windenergieertrags
                                                                                                                                                                      Grundlage zur Beurteilung eines Standor-
                                                                                                                                                                      tes im Gebirge. ijbliche Windberechnungs-
                                                                                                                                                                      modelle eignen sich wenig, hingegen konn-
                                                                                                                                                                      ten rnit einem CFD-Model1(Computational
                                                                                                                                                                      Fluid Dynamics) die zu envartenden Be-
                                                                                                                                                                      dingungen rnit guter Anniiherung berechnet
...................................................................................                                                                                   werden.
Systemtragheit optimal nutzen
PuIsbreiten mod ulat i on opt i miert d i e Rege I ung von Wa r mepumpen
bezuglich Warmezufuhr, Stromtarif und Laufzeiten

Esfandiar Shafai     Mit der Regelung von Kleinwiirmepumpen       der Aussentemperatur), bei der zweiten
lnstitut fur Mess-   durch die Pulsbreitenmodulation konnen       durch eine Laufzeit-Kennlinie (Wiirme-
und Regeltechnik     die thermische Tragheit von Gebaude und      leistungsbedarf gemass Energie-Kennlinie
(IMRT)               Wiirmeverteilsystem sowie die Stromtarif-    dividiert durch Wiirmeleistungsproduktion
ETH-Zent ru m        zeiten koordiniert mit dem Wettergesche-     gemass der Wiirmepumpenkennlinie).
CH-8092 Zurich       hen optimal ausgenutzt werden. Bei der
                     Zufuhr der uber einen Tag benotigten         Die dritte Strategie - eine modellbasierte
Thomas Kopp          Wiirme wird ein geschickt portionierter      pradiktive Regelung - beriicksichtigt die
BFE-Programmleiter   Wiirmepumpenbetrieb realisiert; ,,Wiirme-    thermischeTragheit von GebaudeundWiir-
(F+E) fur Umge-      pakete" geeigneter Grosse ermoglichen die    meverteilsystem durch ein mathematisch-
bungswarme           Optimierung von Laufzeiten, indem Nie-       physikalisches Modell. Daneben enthdt
do HSR               dertarifzeiten, Hilfsenergieverbrauch usw.   diese eine Schatzung der zu erwartenden
CH-8640 Rapperswil   beriicksichtigt werden.                      Aussentemperatur fur die kommenden
                                                                  Stunden. Sie beriicksichtigt fiir die Opti-
Max Ehrbar           Drei unterschiedliche Regelungsstrate-       mierung der Wiirmezufuhr sowohl die
BFE-Programmleiter   gien                                         Leistungszahl der Wiirmepumpe, die Sperr-
(P+D) fur Umge-                                                   zeiten des Elektrizitatswerks als auch die
bungswarme           In einer ersten Phase wurden drei unter-     Tarifstruktur des Strombezugs.
do NTB               schiedliche Regelstrategien der Pulsbrei-
CH-9470 Buchs        tenmodulation entwickelt. Sie unterschei-    In der zweiten Phase des vom Bundesamt
                     den sich durch die Bestimmung der not-       f i r Energie untersttitzten Projekts konnten
Fabrice Rognon       wendigen Wiirmezufuhr und deren opti-        handelsubliche Regler von zwei Industrie-
BFE-Bereichsleiter   malen Verteilung auf den ganzen Tag. Die     partnern entsprechend programmiert und
fur Umgebungs-       notwendige Wiirmezufuhr erfolgt bei der      erprobt werden.
warme                ersten Strategie aufgrund einer Energie-
                     Kennlinie (Tageswiirmebedarf in Funktion
.........................................................................
ENET-NEWS - November 2003                                                                          21 :

                             Temperaturverlauf mit modellbasiertem
                             Pulsbreitenmodulations-Regler bei starker
                             Sonn eneinstrahlung, welch e ein en Tempe-
                             raturanstieg im Wohnzimmer bewirkt. Mit
                             funf Paketen wahrend der nachtlichen
                             Niedertarifzeit erfolgte die Energiezufuhr fur
                             die Warmepumpe.

                             Tests zeigen Vorteile der Pulsbreiten-
                             modulation auf

                             Gegenuber der herkommlichen aussentem-
                             peraturgefuhrten Regelung der Rucklauf-
                             temperatur (ARL)ergaben sich bei ver-
                             gleichbarem Komfort in den beheizten
                             Raumen des mit einer Luft-Wasser-
                             Wiirmepumpe ausgestatteten Einfamilien-
                             hauses folgende Vorteile:

                                 Die Wiirmepumpe konnte mit einem
                                 Niedertarifanteil von 60 - 70 % gegen-
                                 uber 43 % der ARL gefahren werden
                                 Lange Laufzeiten von 0,5 - 1,5 Stunden
                                 im Teillastbereich
                                 Die Umwdzpumpe musste wiihrend den
                                 Zeiten mit ausgeschalteter Wiirmepum-
pe nicht betrieben werden, wodurch ein
    tieferer Hilfsenergiebedarf entstand
b   Optimale Nutzung von Niedertarifzeiten
    ohne ijberdimensionierung der Wiirme-
    pumpe.

Regler-Vergleich auf speziellem Priif-
stand

Nachdem der Feldtest der beiden Regler
durchwegs positive Resultate gezeigt hat,       Prufstand im lnstitut fur Mess- und Regel-
werden die einzelnen Regelungsstrategien        technik (IMRT) der ETH Zurich fur Sole-
nun unter vollig identischen (zeitlich varia-   Wasser-Warmepumpen. Hier werden
blen) Wiirmebezugsbedigungen in einem           Vergleichsmessungen der Pulsbreiten-
speziellen Sole-Wasser-Wiirmepumpen-            modulations-Strategien durchgefuhrt.
Priifstand verglichen. Dieser wurde in ei-
nem frtiheren BFE-Forschungsprojekt ent-
wickelt und aufgebaut. Durch eine entspre-
chende Regelung des Priifstandes werden
sowohl die thermische Tragheit eines be-        Ausfuhrlicher Schlussbericht zu diesem
liebigen (fiktiven) Hauses als auch das tran-   Forschungsprojekt:
siente Verhalten (von Veriinderungen)eines      H.R. Gabathuler, H. Mayer, E. Shafai,
(fiktiven) Solekreislaufs fiir die zu unter-    R. Wimmer: Pulsbreitenmodulation fur Klein-
suchende Wiirmepumpe simuliert.                 warmepumpen, Phase 2, BFE 2002.
                                                www.waermepumpe.ch/fe (Berichte)
Autor: Martin Zogg                              www.energ ieforschung.ch
                                                (ENET-Publikationen)
,\....,\t4. .p 9;
.................................................................................................................................................................................................................................
                                                                                                                                                                            'AS  ;.*     i;.+
ENET-NEWS - November 2003                                                                                                                                L\\.->\?.\        >+..h\\.,v.                                      33 :

Mehr Effizienz steckt drin
Ohne Energie keine Informatik, ohne Effizienzsteigerung
keine Nachhaltigkeit

Roland Bruniger                       Kommunikationstechnologien           werden                                   etwa dem Stromverbrauch der Haushalte
BFE- Prog ram mleiter                 nicht nur durch die zahlreichen Endgerate,                                    von Biel.
Elektrizitat                          wie Handy, PC usw., gepragt, sondern
do R. Bruniger AG                     benotigen auch eine umfangreiche Infra-                                      Das Ausschalten von Servern wurde in
CH-8913 Ottenbach                     struktur. Server, Router und weitere Gerate                                  mehreren Pilotprojekten untersucht; die
                                      leisten ihre Dienste jedoch nur, solange die                                 Ergebnisse waren durchaus positiv. Des-
Felix Frey                            Energieversorgung gewahrleistet ist. Ohne                                    halb wird zurzeit eine Schaltleiste mit inte-
BFE-Bereichsleiter                    Energie gibt es auch keine Informatik, wie                                   grierter Intelligenz entwickelt, die 2004 auf
Elektrizitat                          es in den vergangenen Monaten durch                                          den Markt kommen soll. Auch Software-
                                      Blackouts in Nordamerika und an anderen                                      Losungen auf der Basis von ACPI (Advan-
                                      Orten einmal mehr offensichtlich wurde.                                      ced Configuration and Power Management
                                      Damit die notige Stromversorgung wesent-                                     Interface) werden verfolgt.
                                      lich energieeffizienter bei gleicher Qualitat
                                      und Verfugbarkeit wie heute realisiert wer-                                   Qualitat lohnt sich
                                      den kann, fordert das BFE-Forschungs-
                                      programm Elektrizitat entsprechende Ar-                                       Qualitat in der Planung, bei der Beschaf-
                                      beiten.                                                                       fung und Wartung von USV-Anlagen (Un-
                                                                                                                    terbruchsfreie Strom-Versorgung) lohnt
                                      Informatik-Raume optimal planen und                                           sich. Zur Ermittlung der Qualitatsmerk-
                                      betreiben                                                                     male aber auch der Energieverluste solcher
                                                                                                                    Anlagen sind inzwischen Grundlagen-

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