MÜNZENWOCHE NUMISMATA BERLIN - COINSWEEKLY
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MünzenWoche Spezial 2/16 Numismata Berlin, 15. – 16. Oktober 2016 Münzenwoche Numismata BERLIN Friedrich II. und seine Talerprägung mit einer vollständigen Bewertung aller Typen und Jahrgänge in drei Erhaltungen Directory Numismatik in Berlin Die Polymer-Münze – Deutschlands großer Wurf
Herbst-Auktionen 2016 vom 26. - 30. September in Osnabrück MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT SICILIA HERZOGTUM POMMERN Uranius Antoninus, 253 - 254. Syrakus. Dekadrachme, 412/409 v. Chr., Bogislaw X., 1474 - 1523. Gold- Aureus, Emesa. Fast Stempel- Werk des Meistergraveurs Kimon, sig- gulden o. J. (1498/1499), Stettin. glanz. Von größter Seltenheit. niert. Sehr attraktives, fast vorzügliches Attraktives Exemplar, sehr Wohl Unikum. Exemplar mit feiner Patina. schön. Von größter Seltenheit. KIRCHENSTAAT/VATIKAN Pius VI., 1775 - 1799. 10 Zecchini AN XII/1787, Bologna. Prachtexemplar, äußerst selten in dieser Erhaltung. Vorzüglich - Stempelglanz. STADT HAMBURG Silbermedaille 1636 von S. Dadler, auf den Friedens- wunsch. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Tönung, vorzüglich. Sehr selten. Herbst-Auktionen 2016 KÖNIGREICH BAYERN Münzen aus der Welt der Antike Ludwig II., 1864 - 1886. Doppelter Vereinstaler 1865. Prachtexemplar von polierten Stempeln. Münzen und Medaillen aus Stempelglanz (proof ). Nur 2.490 Exemplare geprägt. Deutschland, Europa und Übersee Goldmünzen Die Medaillen-Sammlung Luc Smolderen Orden und Ehrenzeichen Kataloge: 0800 5836537 (gebührenfrei) · www.kuenker.de · service@kuenker.de Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG · Nobbenburger Straße 4a · 49076 Osnabrück · Germany
Inhaltsverzeichnis Editorial Die MünzenWoche auf der Berliner Numismata 4 Friedrich II. und seine Talerprägung 8 Katalog der Taler Friedrichs II. 24 Numismatik in Berlin 32 Ausstellerverzeichnis Numismatik 46 Ausstellerverzeichnis Philatelie 54 Polymer – Deutschlands großer Wurf 58 Impressum MünzenWoche Spezial – Offizieller Messekatalog der Numismata Berlin 2016 Herausgeber Redaktion Dr. Ursula Kampmann (V.i.S.d.P.) MünzenWoche GmbH Grafische Gestaltung Andrea Kuhn Pestalozzistr. 35, D-79540 Lörrach Satz Björn Schöpe ✉ info@muenzenwoche.de Druck meister print & media, Kassel 3
Editorial Die MünzenWoche auf der Berliner Numismata Kennen Sie die MünzenWoche? Ihre digitale Brücke zur Numis- matischen Welt? Nein? Dann wird es Zeit, dass Sie sie kennen- lernen und zusammen mit mehr als 30 000 Sammlern aus 120 Ländern feststellen, dass Sie in der MünzenWoche alles finden, was einen Münzsammler informiert und unterhält. 2009 erschien die MünzenWoche zum ersten Mal. Seit damals haben wir für Sie mehr als 7000 Artikel im Netz eingestellt. Das Spektrum reicht von den ersten Münzen bis zur modernsten Prägetechnologie. Ob Fachartikel, Reportagen, Filme, Cartoons, Buchvorstellungen, neue Münzen, Auktionsvor- und -nachbe- richte oder Vermischtes: Die MünzenWoche ist stets aktuell und immer gut informiert. Fragen Sie Ihren Münzhändler. Er ge- hört sicher schon längst zu den Abonnenten des MünzenWoche Newsletters. Und das Beste: Die MünzenWoche ist gratis für den Leser. Ge- nauso wie dieses gedruckte MünzenWoche Spezial, das wir Ihnen in Zusammenarbeit mit der Numismata bereits zum zweiten Mal überreichen dürfen. Sie finden darin eine Liste aller Teilnehmer, und wir würden uns besonders freuen, wenn Sie die Inserenten, die dieses Heft möglich gemacht haben, während der kommen- den zwei Tage besuchen. 4
Thema des Heftes ist – speziell zugeschnitten auf Berlin – die Talerprägung Friedrichs II. Sie finden darin auch einen aktuellen Preiskatalog aller Taler des Preußenkönigs, den einer der besten Kenner der preußischen Münzprägung, Manfred Olding, erstellt hat. Wir würden uns freuen, wenn Ihnen unser MünzenWoche Spe- zial gefällt und Sie anregt, uns im Internet zu besuchen. Wir sehen uns unter www.muenzenwoche.de Nutzen Sie die Möglichkeit, die digitale MünzenWoche hier auf der Numismata zu abonnieren und besuchen Sie uns an unserem Stand! Ihre Ursula Kampmann 5
Friedrich II. und seine Talerprägung von Ursula Kampmann Wenige deutsche Monarchen beschäfti- seine unversöhnliche Haltung gegen- gen die Phantasie ihrer Nachkommen über Abenteurern wie einem Friedrich mehr als der „Alte Fritz“, Inbegriff von von der Trenck, dem man eine Lieb- preußischen Tugenden wie Bescheiden- schaft mit seiner Schwester Amalie heit, Pflichtbewusstsein, Realitätssinn nachsagte, sein einsames Alter, das er und Disziplin. Seine Person ist von mit seinen Hunden teilte, und sein un- Mythen umgeben: Der Vater-Sohn- erfüllter Wunsch, in deren Mitte begra- Konflikt, der den jungen Friedrich dazu ben zu sein. zwang, in einem Akt von Landesverrat Es ist schwer, hinter all den Legenden aus Preußen zu fliehen, sein Leben zwi- zum wahren Friedrich vorzudringen. schen Heerlager und Flötenkonzert, aus Die Münzen geben gelegentlich einen dem er seine Gattin bewusst ausschloss, Hinweis auf ihn. Um sie kümmerte sich 8
«« Wilhelm Camphausen, Die Huldigung der und rauchte; er aß viel und ungesund schlesischen Stände vor Friedrich II. in Breslau 1741, 1882. Wandgemälde für die ehemalige und litt sein Leben lang unter äußerst Ruhmeshalle in Berlin (zerstört um 1944). schmerzhaften Gichtanfällen. Der Kö- nig war kein besonders netter Zeitge- der Monarch mit einer Aufmerksam- nosse. Wer sich in Friedrich Wilhelms keit wie kein preußischer Herrscher vor persönlicher Umgebung befand, war oder nach ihm. Geldangelegenheiten seinen Wutanfällen hilflos ausgesetzt, waren unter Friedrich Chefsache. Wir die jeden trafen, vor allem wenn der werden seine Regierung im Spiegel der noch dazu – wie der Kronprinz – ande- Taler Revue passieren lassen. re politische Vorstellungen hatte. Der preußische Hof war nämlich hinsichtlich seiner Bündnispräferenzen zweige- teilt. Der König zog die Ös- terreicher vor, während seine Frau, eine Schwester König Georgs I. von Großbritan- nien, für eine Koalition mit ihrem Bruder plädierte. Des- halb drängte sie darauf, den Kronprinzen mit einer eng- lischen Prinzessin zu verhei- raten, und der hätte dies nur zu gerne getan, schon allein, um seinem Vater damit eins auszuwischen. Doch solange er König war, saß Friedrich Antoine Pesne, Friedrich Wilhelm I. in Preußen Wilhelm am längeren Hebel. im Harnisch mit Hermelinmantel, Marschallstab Und so zwang er Friedrich nach dessen sowie Bruststern und Schulterband des Aufsehen erregenden Flucht, eine Cou- Schwarzen Adlerordens, um 1733. sine zweiten Grades der kaiserlichen Gattin zu ehelichen. Erbfeind Österreich Man muss dies wissen, um zu verstehen, Am 31. Mai 1740 starb Friedrich Wil- warum Friedrich so einen abgrund- helm I. an dem, was man damals Was- tiefen Hass gegenüber Maria Theresia sersucht nannte, und was wir heute als empfand, während er Großbritanni- Herzinsuffizienz aufgrund eines mehr en Vertrauen entgegenbrachte. Nur so als ungesunden Lebenswandels bezeich- wird Friedrichs politisches Handeln nen würden. Friedrich Wilhelm trank verständlich. 9
Die ersten Taler zur Keine Taler für den Thronbesteigung Schlesischen Krieg „Friedrich, König der Preußen“ ist auf den Danach wurde die Talerprägung zehn ersten Talern zu lesen, die der junge Mo- Jahre lang eingestellt, und das, obwohl narch anlässlich seines Regierungsantritts Friedrich in dieser Periode die ersten herausgab. Sie zeigen sein noch rundes, beiden Schlesischen Kriege führte und fast kindliches Gesicht, dem all die as- gewann. Oder vielleicht besser, weil ketischen Züge fehlen, die wir bald mit Friedrich während seiner Eroberungs- züge das Geld für Besseres brauchte als repräsentati- ve Taler zu prägen. Das war nämlich nicht nur kostspielig, man konnte dieses Nominal darüber hinaus im Alltag nur sehr begrenzt einsetzen. Um Soldaten zu bezahlen, waren Taler zum Beispiel Speciestaler, Berlin 1741. völlig unnütz. Soldaten brauchten Kleingeld, wenn dem Monarchen verbinden werden. Auf sie ihren Sold erhielten. Wie knapp be- der Rückseite finden wir das preußische messen der war, erfahren wir aus einer Wappen: ein gekrönter Adler mit Szepter kleinen Episode, die uns Ulrich Bräcker und Reichsapfel, darüber die Jahreszahl in seinem „armen Mann im Toggen- 1741, darunter Lorbeer und Palmzweig. burg“ überliefert: Diese Taler sind sehr selten, denn sie Hierauf ging ich in die Schenke und waren nie für den Umlauf gedacht, ließ mir ein Mittagessen zusammen sondern nur dafür, den neuen König mit einem Krug Bier geben. Dafür bekannt zu machen und anlässlich der musste ich 2 Groschen zahlen. Nun Krönung an verschiedene Personen- blieben mir von den sechsen noch vier gruppen verteilt zu werden – das No- übrig; mit denen sollte ich vier Tage minal streng dem Stand des Beschenk- lang auskommen – und sie reichten ten angepasst. Aus diesem Grund ließ doch bloß für zwei. Beim Rechnen Friedrich Taler, Zweidritteltaler und jammerte ich laut vor meinen Kame- Eindritteltaler herstellen, allerdings raden. Allein Cran, einer von ihnen, nicht allzu viele. Der Nennwert der ge- sagte lachend: „Das wird dich leh- samten Emission betrug insgesamt nur ren. Macht nichts. Du hast ja noch 7000 Taler. allerlei zu verkaufen. … Und wegen des Haushalts, sieh genau zu, wie es 10
die anderen machen. Da kaufen drei, den von Dresden, der den zweiten vier, fünf miteinander Dinkel, Erb- Schlesischen Krieg beendete, bestätigte sen, Kartoffeln und dergleichen und Österreich Preußen den Besitz dieser kochen selbst. Am Morgen für einen reichen Provinz. Sachsen musste an Dreier Fusel und ein Stück Brot, mit- Preußen eine Kriegsentschädigung in tags um einen Dreier Suppe aus der Höhe von einer Million Taler zahlen. Schenke und ein Stück Brot, Abends Und alle Welt hatte bemerkt, dass am um zwei Pfennig Dünnbier und ein Rande des deutschen Reichs eine neue Stück Brot. … Ein Soldat braucht militärische Großmacht entstanden war, noch andere Dinge: Kreide, Puder, mit der man in Zukunft würde rechnen Schuhe, Öl, Seife und noch mehr.“ müssen. Ich: „Und das muss einer alles aus den 6 Groschen bezahlen?“ Er: „Ja! Und Die Graumann’sche Münzreform noch viel mehr, wie z. B. den Lohn Am 24. Dezember 1749 legte der für das für das Waschen, für das Gewehrput- Münzwesen verantwortliche Minister zen und vieles mehr, wenn er es nicht sein Amt nieder. Wahrscheinlich waren selbst kann.“ ihm die ständigen Forderungen seines Statt Taler ließ Friedrich allein in den Königs nach Reformen zu anstrengend Jahren zwischen 1740 und 1746 unter geworden. Sein Nachfolger wurde ein anderem über 15 Millionen Doppelgro- Mann, der schon in Braunschweig von schen prägen. Er verwendete dafür den sich reden gemacht hatte, weil er das von seinem Vater angesparten Staats- dortige Münzsystem aus den veralte- schatz in Höhe von 10,1 Millionen Taler. ten Vorschriften des Reiches befreit Der Einsatz lohnte sich, denn im Frie- und den realen Edelmetallpreisen an- Carl Röchling, Hohenfriedeberg. Angriff des preußischen Grenadiergardebataillons, 4. Juni 1745, vor 1913. 11
gepasst hatte. Nun kam dieser Johann wesentlich schwerer hätte sein müssen, Philipp Graumann nach Preußen, um ließ Friedrich als Wertbezeichnung auf dem König zu helfen, seinem moder- seine leichten Taler eben dieses Wort nen Preußen ein modernes Münzwesen „Reichstaler“ setzen. Das kann durchaus zu schaffen. als eine gewisse Anmaßung verstanden Friedrich hatte genaue Vorstellungen, werden. Vielleicht glaubte Friedrich, welche Eigenschaften sein neues Geld den „Reichstaler“ der Zukunft geschaf- haben sollte: Dessen Feingehalt sollte so fen zu haben. Tatsächlich zogen Ös- bemessen sein, dass er einen ordentli- terreich und Bayern mit ihrer eigenen chen Münzgewinn Konvention von 1753 kurz darauf nach. ermöglichte. Fer- Die preußische Münzreform fand ih- ner sollte er ren Abschluss in dem Edikt vom 1. Juni 1751, in dem festgelegt wurde, dass in Zukunft das gesamte Rechnungs- wesen Preußens auf die neuen Taler, Groschen und Pfennige umgestellt werden sollte, und dass es bei Strafe verboten war, Aufgeld auf das Wechseln Reichstaler, Berlin 1750. von Silber- in Goldmünzen zu nehmen. so sein, dass er das Geld im Lande hielt, aber gleichzei- Die große Münzreform tig günstige Wechselkurse mit anderen Friedrich hatte große Pläne. Er be- Währungen versprach. Außerdem for- trachtete Münzen als Ware, genauer derte der König, dass Gold und Silber gesagt als einen attraktiven Exportarti- in Zukunft in einem bleibenden Ver- kel, der sich in ganz Europa verbreiten hältnis stehen sollten. und die niederländischen Prägungen Am 6. Januar 1750 hatte Graumann als wichtigste Handelswährung ver- offiziell sein Amt angetreten. Keine drängen könnte. Friedrich sah schon zwei Wochen später legte er seinen Millionen Taler als Schlagschatz in sei- Plan für den neuen Münzfuß vor: Der ne Kassen strömen. Aber um die euro- Friedrichsdor sollte exakt 5 Talern ent- päischen Märkte an seine Münzen zu sprechen. Jeder Taler sollte bei einem gewöhnen, brauchte es genug Münzen, Normgewicht von 22,272 g und einem um die ausländischen Märkte zu über- Feingehalt von 750/1000 16,704 g Sil- schwemmen. Um in der Lage zu sein, ber enthalten. Obwohl der nach dem die notwendigen Quantitäten zu pro- eigentlich noch gültigen Reichsgesetz duzieren, reformierte Friedrich seine von 1566 auszumünzende Reichstaler Münzstätten. 12
Waren die preußischen Münzstätten des Jahr eine Million, solche Gewinne bisher private Unternehmen gewesen, hatte Graumann seinem königlichen die von den staatlichen Aufträgen leb- Auftraggeber versprochen. Er hatte sich ten, übernahm Friedrich jetzt den ge- hoffnungslos verrechnet. Niemand war samten Betrieb in eigener Regie. Ein in der Lage, genug Silber zu einem ak- Münzdirektor mit einem Mitdirektor zeptablen Preis aufzutreiben, um auch als „Aufpasser“ wurde als administ- nur annähernd die Auslastung der rativer Leiter eingesetzt, während der Münzstätten zu gewährleisten. Deshalb Münzmeister lediglich den technischen suchte Graumann nach anderen Wegen, Betrieb überwachte. Bei den Gehäl- den Schlagschatz zu steigern, um Fried- tern der neuen Mitarbeiter war Fried- rich zufriedenzustellen. Sein Ausweg: rich nicht kleinlich: Ein Münzdirektor Er ließ Scheidemünzen prägen, die im erhielt zwischen 1000 und 2000 Taler, Verhältnis einen geringeren Feingehalt beeindruckend viel, wenn man weiß, aufwiesen als vollgewichtige Taler und dass selbst die Minister in Preußen mit deshalb höheren Gewinn für die Staats- 6000 Talern Jahresgehalt Vorlieb neh- kasse brachten. men mussten. Bereits bestehende Münzstätten wurden modernisiert, neue gegründet, so dass kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges folgende Münzstät- ten in Betrieb waren: A Berlin B Breslau Reichstaler, Breslau 1751. C Kleve D Aurich E Königsberg Deshalb kennen wir nur aus der An- F Magdeburg fangszeit von Graumanns Tätigkeit Ta- G Stettin ler. Sie stammen aus den Münzstätten Der Prägebuchstabe, der den Münzstät- Berlin, Breslau, Kleve und Aurich und ten in der Reihenfolge ihrer Reorgani- zeigen immer noch das jugendliche sation zugeteilt wurde, erschien fortan Königsporträt auf der Vorderseite. Die als Kontrollzeichen auf den in dieser Rückseite passt wunderbar zum Selbst- Münzstätte geprägten Münzen. bild Preußens: Auf einem Haufen von Waffen und Fahnen thront der preußi- Die große Münzreform scheitert sche Adler. 100 000 Taler Münzgewinn für 1751, Doch auch wenn Graumann alles ver- 200 000 Taler für 1752, und dann je- suchte, um den Münzgewinn in die 13
Höhe zu treiben, er scheiterte. 1754 ar- prägen wollten und wie viel von den zu beiteten alle preußischen Münzstätten erwartenden Erträgen sie an ihn abfüh- unrentabel. Friedrich gab es auf, den ren würden. Da es verschiedene Inter- preußischen Reichstaler zur Handels- essenten gab, konnte Friedrich sich das münze Europas machen zu wollen. Er attraktivste Gebot aussuchen. entließ Graumann zwar nicht, stellte Der Gewinn stellte beide Parteien zu- ihn aber kalt. Das Experiment betrach- frieden. Die privaten Unternehmer tete er als gescheitert. wirtschafteten effektiver und billiger als es die staatlichen Beamten getan hatten. Reprivatisierung der Münzstätten Friedrich konnte so höhere Gewinne unter den „Münzjuden“ für die Staatskasse verbuchen. Und seit 1755 tat Friedrich das, was wir heute als Reprivatisierung bezeichnen Der Siebenjährige Krieg würden. Er überließ den so genann- Im Juni des Jahres 1756 informierten ten „Münzjuden“ die Bewirtschaftung preußische Spione Friedrich II., dass der staatlichen Münzstätten gegen eine sich sein ehemaliger Verbündeter, Beteiligung am Schlagschatz. Praktisch Frankreich, gegen ihn gewandt und ein funktionierte das so, dass seine Ver- Bündnis mit Österreich eingegangen tragspartner ihm ein Angebot machten, war. Friedrich war an dieser Situation wie viel von welchen Münzsorten sie nicht unschuldig. Er selbst hatte Frank- reich verprellt, als er mit Groß- britannien die Konvention von Westminster zum Schutze Norddeutschlands geschlossen hatte. Dieser Vertrag isolierte Preußen, das sich plötzlich ei- nem potentiellen Angriff von Österreich und seinen Verbün- deten, darunter Frankreich, Russland und das Kurfürsten- tum Sachsen, ausgesetzt sah. Im Anti-Macchiavel hat- te Friedrich formuliert, ein Präventiv-Krieg sei nicht nur erlaubt, sondern geboten, um Mit Georg II. (hier in einem Porträt von Gottfried Boy von 1747) schloss Friedrich II. 1756 einen Garantiever- trag zum Schutz Norddeutschlands. 14
Hervorgegangen aus dem Briefwechsel zwischen Friedrich II. und Voltaire erschien 1740 das Buch: Anti-Machiavel, ou Essai de critique sur le Prince de machiavel. Publié par M. de Voltaire à Bruxelles, chez François Foppens, 1740. zig, später in Dresden dem berüch- tigten Nathan Veitel Heine Ephraim, und der prägte – mit einem enormen Gewinn für die Kriegskasse Friedrichs – die kleinen Münzsorten mit weniger Silber, aber mit den alten Jahreszahlen, um so den Benutzern die Unterschei- dung unmöglich zu machen. Es war ein enormes Geschäft. Natürlich sah Friedrich die Gefahr, die durch die Flut von schlechten Münzen drohte, aber als die Finanznot ärger wurde, erlaubte er sogar in den Münz- stätten des preußischen Stammlandes Münzen anderer Münzstände mit ei- nem schlechteren Münzfuß nachzuprä- gen. Seine Idee war es, den Schaden für Preußen möglichst gering zu halten, da die fremden Münzsorten ins Ausland exportiert wurden. Natürlich blieben all diese Manipula- tionen nicht unbemerkt. Ein Spottvers kursierte, der bis heute gerne zitiert einem Angriff zuvorzukommen. So wird, wenn vom Münzwesen des Sie- marschierte die preußische Armee, benjährigen Kriegs die Rede ist: ohne sich um lästige Details wie eine Von außen schön, von innen schlimm. offizielle Kriegserklärung zu kümmern, Von außen Friedrich, von innen Eph- über die Grenze Sachsens und besetzte raim. am 9. September 1756 Dresden. Friedrich beabsichtigte von Anfang an, Keine Taler im Siebenjährigen Krieg seinen Feldzug aus dem Land zu finan- – mit einer kleinen Ausnahme zieren, und zu diesem Zweck betätigte Diese gewaltige Prägeaktivität erstreck- er sich unter anderem als Münzfälscher. te sich nicht auf die Prägung preußi- Er überließ erst die Münzstätte in Leip- scher Taler. Dies wäre schließlich kon 15
traproduktiv gewesen. Taler waren teuer schem Gelde geschehen sollen.“ Dieses in der Herstellung und untergewichtige neue Geld wurde nicht nach dem alten, Prägungen ließen sich nicht auf dem Graumann’schen Münzfuß berechnet, Markt platzieren. sondern nach einem reduzierten Münz- Tatsächlich waren sogar die wenigen fuß, bei dem 19 ¾ Taler auf eine feine Speciestaler, die zu Beginn des Krieges Mark Silber ging. unter preußischer Kontrolle aus dem Bald besserte Friedrich nach. Ende Feb- Silber der Bergwerke des Erzgebirges ruar 1764 liefen die Kontrakte mit den in der Münzstätte Dresden geprägt „Münzjuden“ aus. Bereits am 1. März wurden, vollgewichtig. Sie tragen das 1764 begannen die Münzstätten, nun Porträt Friedrich Augusts II. von Sach- wieder unter staatlicher Kontrolle, neue sen und das Münzzeichen des preu- Münzen nach dem Graumann’schen ßischen Münzmeisters Johann David Münzfuß zu prägen. Der wurde dann Billert (IDB). am 1. Juni 1764 auch offiziell wieder in Kraft gesetzt. Seit diesem Zeitpunkt wurde jährlich eine Emission von Ta- lern produziert. Dabei prägte Berlin jährlich, während die anderen Münzstätten nur ge- legentlich Taler beisteuerten. Reichstaler, Magdeburg 1764. Alles eine Frage der Rentabilität Es war eine Herkulesaufgabe, das schlechte Kriegsgeld einzuziehen, um es zu gutem Geld umzuprägen. Die Konsolidierung nach dem Krieg sechs Münzstätten waren mit dieser Nach Ende des Siebenjährigen Krieges Aufgabe komplett ausgelastet. Doch war die Rückkehr zu geordneten Geld- sobald die Umstellung bewerkstelligt verhältnissen eine von Friedrichs Prio- war, gab es wieder die schon unter ritäten. Er plante, „alle unsere Gelder … Graumann bestehenden Überkapazitä- im Monat Juni auf einen besseren Fuß“ ten, so dass sich Friedrich entschloss, zu setzen. Um dies zu verwirklichen, 1767 Kleve, 1768 Aurich und 1769 blieben ihm nur vier Monate. Doch Magdeburg zu schließen. Eigentlich bereits am 21. April 1763 kündigte hätte die Münzstätte Berlin völlig aus- Friedrich an, dass „von Trinitatis an alle gereicht, um das ganze Land zu ver- Zahlungen in neuem Brandenburgi- sorgen. 16
Um 1750 arbeiteten in der modernisierten Münzstätte Berlin 150 Arbeiter an acht Klippwerken (im Vordergrund rechts) und drei Balanciers (hinten links). Illustration aus J. B. Basedows „Elementarwerk“ mit den Kupfertafeln Chodowieckis u.a., 1774. Die Entwicklung der Berliner Münz- dass der arme Neubauer – wahrschein- stätte unter Friedrich II. lich durch den ständig auf ihm lasten- Unter Friedrich Wilhelm war die Ber- den Druck – depressiv wurde und am liner Münzstätte ein beschaulicher Be- 19. März 1749 durch Selbstmord aus trieb gewesen, der pro Jahr Münzen dem Leben schied. im Gegenwert von 40 000 Reichsta- Friedrich holte daraufhin Christoph lern herstellte. Friedrich drängte gleich Henning Jaster aus Strelitz nach Berlin, nach seiner Regierungsübernahme den der die Modernisierung der Münzstät- Münzmeister Ernst Georg Neubauer, te leitete. Bald unterstanden ihm acht den Münzausstoß zu versechsfachen. Klippwerke und drei Balanciers sowie Er wird das nicht nur einmal, son- 150 Arbeiter, die nicht nur für die Prä- dern ständig getan haben und dabei gung, sondern auch für die Rondenher- nicht gerade taktvoll vorgegangen sein. stellung verantwortlich waren. Als der König 1741 forderte, monat- 1752 wurde eine zweite Münzstätte in lich(!) 960 000 Sechser im Gegenwert Berlin eingerichtet, und zwar in der von 20 000 Reichstalern zu prägen, heutigen Münzstraße, nahe dem Ale- beteuerte Neubauer, diesem Befehl xanderplatz. Sie war für die Ausprä- nicht nachkommen zu können, auch gung von Scheidemünzen vorgesehen wenn man ihn mit dem Tode bedro- und bräuchte uns im Zusammenhang he. Technik und Personal gäben nun mit den Talern eigentlich nicht zu in- mal nicht mehr her als eine jährliche teressieren, hätte sie nicht ein einziges Prägeleistung von 40 000 Reichstalern. Mal eine Taler-Emission produziert. Es scheint geradezu unsere moderne Und zwar handelt es sich um den Taler Leistungsgesellschaft vorwegzunehmen, von 1786, bei dem das Münzzeichen A 17
Johann Georg Ziesenis der Jüngere fertigte 1763 auf Schlos Salzdahlum das einzige Porträt Friedrichs II. an, zu dem er selbst in seiner Regierungszeit Modell gesessen hat. rechts und links mit einem Punkt ver- sehen ist. Eine zufällige Ähnlichkeit des Sterbedatums Friedrichs am 17. August 1786 führte dazu, dass einige Numisma- tiker die Zahlen im Abschnitt 17 . A . 86 mit dem Sterbedatum gleichsetzen wollten und den Taler als Sterbetaler bezeichneten. Die Alte oder Große Münze in Berlin war die wichtigste Prägestätte Preußens, kein Wunder, dass ihr Direktor seit 1771 automatisch das Amt des General- münzdirektors bekleidete. gen mit dem König angewiesen. Wer Der „Alte Fritz“ dazu keine Gelegenheit hatte, benutzte Friedrich der Große ist dafür bekannt, Abbildungen anderer Künstler als Vor- dass er, wie es Bernd Kluge formulier- bild. Kein Wunder, dass Friedrich sich te, sein Äußeres gelegentlich „geradezu königlich darüber amüsierte, dass keins lustvoll vernachlässigte“. Das spiegelt seiner Porträts ihm ähnlich sah. sich natürlich in seinem Umgang mit Der Graveur der Berliner Münzstätte, dem Münzporträt. Seit seiner Kron- Jacob Abraham, scheint seine Aufgabe prinzenzeit hatte Friedrich weder Lust dennoch besser gelöst zu haben als sei- noch Zeit (und wahrscheinlich in dieser ne Kollegen in den anderen Münzstät- Reihenfolge), für ein offizielles Porträt ten. So wurde er damit beauftragt, ei- Modell zu sitzen. Die Künstler waren nen Stempel zu schaffen, der als Patrize deswegen auf gelegentliche Begegnun- von allen anderen Münzstätten benutzt wurde. Der so genannte „Berliner Kopf“ ist ab 1764 auf allen Talern zu sehen. Er wurde 1775 durch ein Alters porträt des Königs abgelöst, Links die Vorderseite eines Reichstalers Berlin 1764, mit dem „Berliner Kopf“, rechts das Altersporträt auf einem Reichstaler, Berlin 1778. 18
das wohl von Daniel Friedrich Loos ruar 1752 Piaster nach dem Muster der stammt und unsere Vorstellung vom „Al- spanischen Pesos prägen. Von diesen ten Fritz“ stark geprägt hat. Die Greisen Münzen wusste man, dass sie in China eigene spitze Nase, die wegen des fehlen- gerne genommen wurden. Sie zeigen den Gebisses eingefallenen Wangen, der resignierte Blick: Dies alles stand Dieser Piaster zeigt auf der Rückseite unter dem großen Schild einen kleinen mit dem Wappen der „Königlich-Preußisch-Asiatischen- Compagnie von Emden“. für den disziplinierten alten König, der seine Pflicht tat, ob- wohl der körperliche Verfall schon der- auf der Vorderseite das Porträt des Kö- art weit fortgeschritten war. nigs, auf der Rückseite eine Komposi- tion, bei der ein wilder Mann und ein Preußische Handelsmünzen Chinese gemeinsam einen Schild halten, Die Handelsmünzen fallen völlig aus auf dem ein Dreimaster zu sehen ist. dem preußischen Münzsystem heraus, Darüber breitet der preußische Adler kein Wunder, Handelsmünzen waren seine Schwingen. Die Unternehmung nämlich nie für den Umlauf im eigenen ließ sich gut an, doch der Siebenjährige Land vorgesehen. Wir können sie eher Krieg bereitete den Handelsfahrten ein als eine Art Bullion bezeichnen, also als jähes Ende. eine Art Mini-Edelmetall-Barren, deren Kurz vor dem Siebenjährigen Krieg gab Gewicht sich nach den Gebräuchen des Friedrich die seltenste aller preußischen anvisierten Handelspartners richtete. Handelsmünzen heraus, den Speciesta- Friedrich II. begann mit der Prägung ler von 1755. Er war eigentlich dazu ge- von Handelsmünzen im Jahr 1751. Sei- dacht, den sächsisch-polnischen Talern ne erste Ausgabe war für den Chinahan- Konkurrenz zu machen und als Han- del bestimmt. Seit der Angliederung delsmünze international zu kursieren. Ostfrieslands im Jahre 1744 verfügte Dieses Stück ist deshalb so selten, weil Preußen über einen Ostseehafen, den es wegen des „missglückten“ Porträts Friedrich als Ausgangsbasis für einen re- nie in den Umlauf gelangte. Der König gen Asienhandel nutzen wollte. Zu die- verwehrte sich gegen die Krone, die er sem Zweck initiierte er die „Königlich darauf trug. So wollte er im Ausland Preußische Asiatische Compagnie“ und nicht gesehen werden. Er ließ die ganze ließ zwischen Dezember 1751 und Feb- Emission einschmelzen. Wir wissen nur 19
von drei Stücken, die zufällig überlebt haben. Für Münz- sammler wurden übrigens ein Jahr nach Friedrichs Tod 16 Exemplare aus den Originalstempeln ge- prägt, die sich nur durch den Kerbrand von den Ori- ginalen unterscheiden. Für den Handel in Osteuropa war der sogenann- Zwei Jahre nach dem Ende des Sie- te Albertustaler gedacht (dieser von 1767). benjährigen Krieges wurde die Levan- tinische Handels-Compagnie gegrün- der Typ mit der undrapierten Büste von det, um dem österreichischen Handel 1767 wegen seiner Seltenheit als Probe in Nordafrika Konkurrenz zu machen. bezeichnet. Die passende Handelsmünze wurde Im Auftrag des Bankhauses Schweigger nach dem Vorbild des Maria-Theresien- und für Salomon Meyer Levi wurden in Talers gestaltet. Der preußische Levan- den Jahren 1766 und 1767 preußische tetaler war entstanden. Er übernahm Albertustaler geprägt. Friedrich II. ge- nehmigte dies erst nachträglich, am 3. März 1767. Alber- tustaler wurden vor al- lem für den Handel im östlichen Europa ein- gesetzt, wo das aus den spanischen Niederlan- den stammende Vorbild gerne genommen wurde. Der preußische Bankotaler Der Levantetaler (hier von 1767) orientierte wird häufig ebenfalls als Handels- sich am Maria-Theresien-Taler und war Preußens Handelsmünze für den Nordafrikahandel. münze bezeichnet. Allerdings war sein Zweck eher das Gegenteil. Er diente den Rückseitentypus und unterschied dem Sparen! Der Bankotaler wurde als sich nur durch das Porträt auf der Vor- Haupteinlagemünze der 1765 gegründe- derseite. Dort trägt Friedrich nach dem ten königlichen Giro- und Lehnbank in Vorbild der römischen Caesaren einen Berlin konzipiert und ausgegeben. Lorbeerkranz. Während man Stücke mit der reich dra- Münzen Friedrichs des Großen gehören pierten Büste aus dem Jahr 1766 noch zu den beliebten Sammelgebieten der relativ häufig zu sehen bekommt, wird Numismatik. Ein Taler mit seinem Al- 20
Die Altersporträts des „Alten Fritz“ wie dieses prägen unsere Vorstellung von Friedrich dem Großen. tersporträt gehört in jede repräsentative Sammlung zur deutschen Geschichte. Denn Friedrichs Leben und Wirken wurde zu einem deutschen Mythos, der unser nationales Selbstverständnis bis heute prägt. Wenn wir genauso uneitel sein wollen wie Friedrich, genauso dis- zipliniert und realistisch, wenn die preu- ßischen Tugenden heute zu deutschen Idealen geworden sind, dann pflegen wir Friedrichs Erbe und seinen Mythos. Wir danken Manfred Olding für die Bereitstellung der Münzbilder (sofern nicht anders in den Bildrechten angegeben). TEMPELHOFER MÜNZENHAUS MATTHIAS SENGER Familienbetrieb seit 40 Jahren Auktionen – Ankauf – Verkauf – Schätzungen • Wir kaufen Münzen – Medaillen – Geldscheine • Goldmünzen, ausländische Münzen, Deutsches Reich und DDR-Münzen ständig am Lager Unsere Auktionskataloge und Lagerblätter senden wir Ihnen gerne kostenlos zu Servicetelefon: 030 – 626 33 59 FAX 030 – 625 77 30 email : tmh.senger@t-online.de Katalog und Lagerblatt auch im Internet www.tempelhofer-muenzenhaus.de 21
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Katalog Katalog der Taler Friedrichs II. Die Bewertungen im Katalog sind in den Erhaltungen schön / sehr schön / vorzüglich. 1 Speciestaler Berlin 1741 EGN 4 Reichstaler Berlin 1751 A O. 1 / Schr. 55 / O. 10a / Schr. 176 / – / 4500 / 9000 200 / 750 / 1500 Dav. 2581 / Berlin 23 Dav. 2582 / Berlin 57 2 Reichstaler Berlin 1750 A 5 Reichstaler Breslau 1751 B O. 9 / Schr. 167–175 / O. 28a+b / Schr. 100 / 300 / 800 Dav. 2582 / Berlin 56 180–182 / Dav. 2583 / 100 / 300 / 800 3 Reichstaler Breslau 1750 B Berlin 61 6 Reichstaler Kleve 1751 C O. 28 / Schr. 179 / 100 / 300 / 800 Dav. 2583 / Berlin 60 O. 47a / Schr. 184/5 / 200 / 750 / – Dav. 2584 / Berlin 63
7 Speciestaler Aurich o.J. (1751–1752) ICM 11 Reichstaler Breslau 1752 B O. 368 / Schr. 1651 / O. 29 / Schr. 183 / – / 4500 / 9000 150 / 450 / – Dav. 2591 / Berlin 323 Dav. 2583 / Berlin 62 8 Reichstaler Berlin 1752 A 12 Reichstaler Kleve 1753 C O. 10b / Schr. 177 / O. 47c / Schr. 187 / 500 / 1500 / 5000 200 / 750 / – Dav. 2582 / Berlin 58 Dav. 2584 / Berlin 65 9 Reichstaler Berlin 1752 A 13 Speciestaler Berlin 1755 ohne Münzzeichen O. 11 / Schr. 178 / O. 369 / Schr. 1644 / – / LP / – – / – / 50 000 Dav. 2585 / Berlin 59 Dav. 2592 / Berlin 318 10 Reichstaler Kleve 1752 C 14 Reichstaler Berlin 1764 A O. 47b / Schr. 186 / O. 69a–d / Schr. 200 / 750 / – Dav. 2584. / Berlin 64 441–446 / Dav. 2586 / 50 / 150 / 400 Berlin 120.1
Katalog 15 Reichstaler Breslau 1764 B 21 Bankotaler Berlin 1765 A O. 85a / Schr. 474 / 75 / 250 / 1000 Dav. 2586 / Berlin 125.1 16 Reichstaler Kleve 1764 C O. 370 / Schr. 1645 / 1000 / 2500 / 5000 Dav. 2593 / Berlin 319 22 Reichstaler Breslau 1765 B O. 96 / Schr. 490 / 150 / 450 / 1500 Dav. 2587 / Berlin 127 17 Reichstaler Königsberg 1764 E O. 85a / Schr. 475 / 75 / 200 / 750 Dav. 2586 / Berlin 125.2 23 Reichstaler Kleve 1765 C O. 109 / Schr. 469 / 300 / 1500 / – Dav. 2586 / Berlin 130 18 Reichstaler Magdeburg 1764 F O. 97 / Schr. 491 / Dav. 2589 Anm. / 200 / 750 / – Berlin 128.1 24 Reichstaler zu 60 Stüver Kleve 1765 C O. 120 / Schr. 504 / 100 / 350 / 1250 Dav. 2588 / Berlin 133 19 Reichstaler Magdeburg 1764 F O. 121 / Schr. 505 / 125 / 450 / – Dav. 2586 / Berlin 134.1 20 Reichstaler Berlin 1765 A O. 69c–d / Schr. 447/8 / 50 / 150 / 400 O. 98 / Schr. 492–494 / Dav. 2586 / Berlin 120.2 100 / 350 / – Dav. 2589 / Berlin 128.2
25 Reichstaler Aurich 1765 D 31 Albertustaler 1766 ohne Münzzeichen O. 373 / Schr. 1649 / Dav. 2594 / – / 4500 / 9000 Berlin 322.1 32 Reichstaler Berlin 1767 A O. 69d / Schr. 451 / 100 / 250 / 600 Dav. 2586 / Berlin 120.4 O. 104 / Schr. 495 / 33 Reichstaler Breslau 1767 B 500 / 1500 / – Dav. 2586 / Berlin 129 O. 85a / Schr. 477 / 75 / 200 / 500 26 Reichstaler Magdeburg 1765 F Dav. 2586 / Berlin 125.4 34 Reichstaler Magdeburg 1767 F O. 121 / Schr. 508 / 200 / 500 / – Dav. 2586 / Berlin 134.4 35 Levantetaler 1767 ohne Münzzeichen O. 121 / Schr. 506 / 100 / 350 / – Dav. 2586 / Berlin 134.2 27 Reichstaler Berlin 1766 A O. 69d / Schr. 449–450 / Dav. 2586 / 50 / 150 / – O. 371 / Schr. 1647 / Berlin 120.3 – / 4000 / 8000 Dav. 2595 / Berlin 320.2 28 Reichstaler Breslau 1766 B 36 Levantetaler 1767 ohne Münzzeichen O. 85a / Schr. 476 / 150 / 450 / – Dav. 2586 / Berlin 125.3 29 Reichstaler Magdeburg 1766 F O. 121 / Schr. 507 / Dav. 2586 / 100 / 350 / – Berlin 134.3 30 Levantetaler 1766 ohne Münzzeichen O. 372 / Schr. 1648 / – / 25 000 / – Dav. 2596 / Berlin 321 37 Albertustaler 1767 ohne Münzzeichen O. 371 / Schr. 1646 / – / 4000 / 8000 Dav. 2595 / Berlin 320.1 O. 373 / Schr. 1650 / – / 4500 / 9000 Dav. 2594 / Berlin 322.2
Katalog 38 Reichstaler Berlin 1768 A 47 Reichstaler Königsberg 1772 E O. 69d / Schr. 452/3 / 50 / 150 / 450 Dav. 2586 / Berlin 120.5 39 Reichstaler Breslau 1768 B O. 85a / Schr. 478 / 75 / 200 / 500 Dav. 2586 / Berlin 125.5 40 Reichstaler Berlin 1769 A O. 110 / Schr. 497 / O. 69d / Schr. 454/5 / 200 / 500 / – 50 / 150 / 400 Dav. 2586 / Berlin 131 Dav. 2586 / Berlin 121.1 48 Reichstaler Berlin 1773 A 41 Reichstaler Berlin 1770 A O. 69d / Schr. 459 / O. 69d / Schr. 456 / 75 / 200 / 500 50 / 150 / 400 Dav. 2586 / Berlin 121.5 Dav. 2586 / Berlin 121.2 49 Reichstaler Berlin 1774 A 42 Reichstaler Breslau 1770 B O. 69d / Schr. 460 / O. 85a–b / Schr. 75 / 200 / 500 Dav. 2586 / Berlin 121.6 479–480 / Dav. 2586 / 50 / 150 / 400 Berlin 125.6 50 Reichstaler Berlin 1775 A 43 Reichstaler Berlin 1771 A O. 70 / Schr. 461 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 122.1 O. 69d / Schr. 457 / 50 / 150 / 400 Dav. 2586 / Berlin 121.3 51 Reichstaler Berlin 1776 A 44 Reichstaler Breslau 1771 B O. 70 / Schr. 462 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 122.2 52 Reichstaler Berlin 1777 A O. 70 / Schr. 463 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 122.3 53 Reichstaler Berlin 1778 A O. 85b / Schr. 481 / 50 / 150 / 400 Dav. 2586 / Berlin 125.7 45 Reichstaler Berlin 1772 A O. 69d / Schr. 458 / 75 / 200 / 500 Dav. 2586 / Berlin 121.4 46 Reichstaler Breslau 1772 B O. 70 / Schr. 464 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 122.4 O. 85b / Schr. 482 / 50 / 150 / 400 Dav. 2586 / Berlin 125.8 54 Reichstaler Berlin 1779 A O. 70 / Schr. 465 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 122.5
55 Reichstaler Berlin 1780 A 63 Reichstaler Königsberg 1782 E O. 70 / Schr. 466 / O. 111b / Schr. 499 / 50 / 150 / 400 100 / 250 / 700 Dav. 2590 / Berlin 122.6 Dav. 2590 / Berlin 132.2 56 Reichstaler Breslau 1780 B 64 Reichstaler Berlin 1783 A O. 86 / Schr. 483 / O. 70 / Schr. 469 / 50 / 150 / 400 50 / 150 / 350 Dav. 2590 / Berlin 126.1 Dav. 2590 / Berlin 123.3 57 Reichstaler Berlin 1781 A 65 Reichstaler Breslau 1783 B O. 70 / Schr. 467 / O. 86 / Schr. 486 / 50 / 150 / 400 75 / 200 / 500 Dav. 2590 / Berlin 123.1 Dav. 2590 / Berlin 126.4 58 Reichstaler Breslau 1781 B 66 Reichstaler Königsberg 1783 E O. 86 / Schr. 484 / O. 111b / Schr. 500 / 50 / 150 / 400 100 / 250 / 700 Dav. 2590 / Berlin 126.2 Dav. 2590 / Berlin 132.3 59 Hoym-Taler Breslau 1781 B 67 Reichstaler Berlin 1784 A O. 70 / Schr. 470 / 50 / 150 / 350 Dav. 2590 / Berlin 123.4 68 Reichstaler Breslau 1784 B O. 86 / Schr. 487 / 75 / 200 / 500 Dav. 2590 / Berlin 126.5 69 Reichstaler Königsberg 1784 E O. 483 / Schr. 414b / – / LP / – Berlin 325.2 60 Reichstaler Königsberg 1781 E O. 111b / Schr. 501 / 100 / 250 / 700 Dav. 2590 / Berlin 132.4 70 Reichstaler Berlin 1785 A O. 111a–b / Schr. 498 / 100 / 300 / 750 O. 70 / Schr. 471 / Dav. 2590 / Berlin 132.1 50 / 150 / 350 Dav. 2590 / Berlin 123.5 61 Reichstaler Berlin 1782 A 71 Reichstaler Breslau 1785 B O. 70 / Schr. 468 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 123.2 62 Reichstaler Breslau 1782 B O. 86 / Schr. 485 / 50 / 150 / 400 Dav. 2590 / Berlin 126.3 O. 86 / Schr. 488 / 50 / 150 / 350 Dav. 2590 / Berlin 126.6
Katalog 72 Reichstaler Königsberg 1785 E Münzen nach sächsischem Vorbild O. 111b / Schr. 502 / 100 / 250 / 700 Dav. 2590 / Berlin 132.5 73 Reichstaler Berlin 1786 A 77 Taler 1757 IDB O. 70 / Schr. 472 / 50 / 150 / 350 Dav. 2590 / Berlin 123.6 74 Reichstaler Berlin 1786 A O. 70var. / Schr. 473 / 75 / 200 / 500 Dav. 2590 / Berlin 124 75 Reichstaler Breslau 1786 B O. 462 / Schr. 1756 / O. 86 / Schr. 489 / – / 2500 / 5000 50 / 150 / 350 Dav. 2673 / Berlin K6 Dav. 2590 / Berlin 126.7 78 Taler 1757 IDB 76 Reichstaler Königsberg 1786 E O. 111b / Schr. 503 / 100 / 250 / 700 Dav. 2590 / Berlin 132.6 O. 463a–b / Schr. 1754 / Dav. 2674–2674A / – / 1500 / 3000 Berlin K5 79 Taler 1757 IDB O. 463c / Schr. 1755 / – / 2500 / 5000 Dav. 2675 / Berlin K6 Bildnachweis Nr. 1 = Gorny & Mosch 226 (2014), 3895 / Nr. 30 = Heidelberger Münzhand- lung Herbert Grün 50 (2008), 2909 // alle anderen Bilder sind entnommen: M. Olding, Die Münzen Friedrichs des Großen. Regenstauf (2006).
Für die Erarbeitung dieses Katalogs ha- ben wir das Standardwerk zur Münzprä- gung Friedrichs II. von Preußen aus der Feder von Manfred Olding herangezo- gen. Es erschien 2006 und kann beim Autor für 49 Euro bezogen werden. Manfred Olding zeichnet auch verant- wortlich für die Preisgestaltung dieses Katalogs. Er ist seit Jahrzehnten auf preußische Münzen spezialisiert. Mehr über ihn und seine Münzhand- lung erfahren Sie unter www.manfred-olding.de 31
Numismatik in Berlin Münzhandlungen Münzen & Briefmarken Wolfgang Dreier Adam Historical Shares Greifswalder Straße 163 Schädestraße 7 10409 Berlin-Prenzlauer Berg 14165 Berlin Tel: 030 / 92 40 80 68 Tel: 030 / 81 58 465 Mo–Fr 12–18 Uhr Fax: 030 / 81 53 641 ✉ adamshares@aol.com Farahbaksh www.adamshares.de Kantstraße 124 10625 Berlin Rainer Bolt Tel: 030 / 31 22 210 Hauptstraße 8 Fax: 030 / 31 26 309 10827 Berlin-Schöneberg ✉ info@momalbum.de Tel: 030 / 78 71 78 59 www.momalbums.com ✉ rainerbolt@t-online.de Mo–Do 9–14 Uhr G & G Euromünzen Homann-Gröting und Gutscha GbR Münzenhandlung Brom Rückertstraße 3 Rohrdamm 24a 10627 Berlin-Charlottenburg 13629 Berlin Tel: 030 / 39 41 060 Tel: 030 / 22 49 58 93 ✉ gg.euros@gmail.com Fax: 030 / 22 49 58 94 ✉ info@muenzen-brom.de Hadersbeck-Auktionen GmbH www.muenzen-brom.de Erich-Steinfurth-Straße 8 Mo–Fr 11–17 Uhr 10243 Berlin Tel.: 030 / 29 49 13 90 Degussa Goldhandel GmbH Fax: 030 / 29 49 13 91 Fasanenstraße 70 ✉ info@hadersbeck-auktionen.com 10719 Berlin www.hadersbeck-auktionen.com Tel: 030 / 88 72 838-0 Fax: 030 / 88 72 838-29 Helmering P. Münzhandel ✉ berlin@degussa-goldhandel.de Einbecker Straße 44 www.degussa-goldhandel.de 10315 Berlin-Rummelsburg Mo–Mi, Fr 10–17, Do 10–18 Uhr Tel: 030 / 52 53 592 32
Hensch - Münzhandel Tempelhofer Münzenhaus Kameruner Straße 9 Matthias Senger 13351 Berlin Bacharacher Straße 39 Tel: 030 / 45 17 131 12099 Berlin Fax: 030 / 45 29 975 Tel: 030 / 62 63 359 ✉ h.schulz@hensch-coin.de Fax: 030 / 62 57 730 www.hensch-coin.de ✉ tmh.senger@t-online.de www.tempelhofer-muenzenhaus.de Klaus-Dieter Matte Mo–Fr (nach tel. Vereinbarung) 10–13, Hauptstraße 89 14–16 Uhr 12159 Berlin-Friedenau Beachten Sie bitte auch den Text auf Tel: 030 / 85 20 554 der folgenden Seite. Fax: 030 / 85 29 597 Torsten Thom Andreas Oehme Sedanstraße 5 Murtzaner Ring 34 12167 Berlin 12681 Berlin Tel: 030 / 68 11 403 moneytrend_MünzenWoche_67x98 16.06.16 16:14 Seite 1 Tel: 030 / 93 19 237 www.yellowcoin2010.de money trend das Münzenmagazin 168 bis 200 Seiten, 11 mal im Münzhandlung Priese Jahr, 132,-Euro/Jahr. & Mehlhausen GmbH Im Preis inbegriffen ist die Nutzung der NDW sowie Veröffentlichungen von Berliner Münzauktion Kleinanzeigen in print und online im Magazin und in www.ndw.wien Chausseestraße 16 10115 Berlin Tel: 030 / 28 29 920 www.ndw.wien Fax: 030 / 28 59 94 00 132,- Euro/Jahr im money Numismatische ✉ info@berlinermuenzauktion.de trend Abo enthalten. Datenbank Wien www.berlinermuenzauktion.de Mo–Fr 10–13, 14–18 Uhr Manfred Miller Zwischen den Reichen Münzen aus der Zeit vom Staatliche Münze Berlin Ende (West-) Roms bis zu Ollenhauerstr. 97 Otto (I.) dem Großen Format 220x297, 13403 Berlin SW, 160 Seiten, Tel: 030 / 24 35 178 ISBN: 978-3-9504195-0-4, ✉ mail@muenze-berlin.de Preis: € 19,80 www.muenze-berlin.de money trend Verlag, A-1180 Wien, Kutschkergasse 42 Tel. 0043/1/476 86, Fax 0043/1/476 86-21 Di–Do 9.30–15 Uhr eMail: mlweege@webway.at, www.moneytrend.at I de I info 33
„Das Tempelhofer Münzenhaus – drei Generationen Numismatik“ 1974 gründete Heinz Senger mit seiner Frau Marianne das Tempelhofer Mün- zenhaus in der Bacharacher Straße 39. Bis heute ist dies der Firmensitz, wo sich auch das Ladengeschäft befindet. 1978 trat mit Sohn Matthias die 2. Ge- neration in das Geschäft ein. Seit 1999 führt er das Geschäft fort, im neuen Jahrtausend kam mit seinen Söhnen Dennis und Patrick die 3. Generation dazu. Alle teilen die Leidenschaft für die Numismatik. 1978 wurde die erste Münzauktion durchgeführt. Im Jahr 2016 blickt das Tempelhofer Münzenhaus stolz auf 150 erfolgreich durchgeführte Auktionen zurück. Durch die Beteiligung einer internationalen Kundschaft werden re- gelmäßig außergewöhnliche Ergebnisse und ein optimaler Erlös für den Ein- lieferer erreicht. Zum Service gehören An- und Verkauf von Münzen, Medaillen, Geldscheinen und Goldschmuck im Berliner Ladengeschäft sowie das dreimal im Jahr er- scheinende Lagerblatt mit rund 10 000 Angeboten zu günstigen Preisen. Das Tempelhofer Münzenhaus ist stolz darauf, seinen Kunden eine individuelle und vertrauliche Beratung zu bieten sowie einen familiären Service. Durch seine Präsenz auf internationalen Münzmessen erweitert das Tempel- hofer Münzenhaus beständig seinen Kundenstamm. Es lädt alle Sammler ein, von seinem Fachwissen und seiner langjährigen Er- fahrung zu profitieren, wenn es um Verkauf oder Versteigerung respektive um eine Erweiterung der Sammlung geht. 34
Museen und öffentliche Sammlungen iertenMuseums sind sechs Geldscheine zu sehen, zwei davon mit dem charak- AlliiertenMuseum teristischen Aufdruck. Interessant sind Clayallee 135 außerdem ein Foto vom Schwarzmarkt 14195 Berlin sowie eine Packung „Lucky Strike“. Tel.: 030 / 81 81 99 0 Bis zur Währungsreform waren ame- www.alliiertenmuseum.de rikanische Zigaretten das wichtigste ✉ info@alliiertenmuseum.de Zahlungsmittel. Das AlliiertenMuse- Di–So 10–18 Uhr um dokumentiert die Geschichte der Eintritt frei Westmächte in Berlin in der Zeit des Führungen nach Vereinbarung. Kalten Krieges. Altes Museum Am Lustgarten 10178 Berlin Tel.: 030 / 266 42 42 42 Schwerer Brustschmuck aus dem Fund von Assiut / Ägypten mit Münzen aus dem 6. und 7. Jh. n. Chr. Ein Beispiel für die ersten D-Mark, die in der westlichen Zone kursierten. Im Juni 1948 kam die erste Serie der neuen D-Mark in den Besatzungszo- nen der Westmächte in Umlauf. Auf die Scheine für den amerikanischen, britischen und französischen Sektor in Berlin wurde zunächst ein „B“ gestem- pelt. In der Dauerausstellung des Alli- 35
http://www.smb.museum/museen-und- einrichtungen/altes-museum/home. html Di–So 10–18, Do 10–20 Uhr Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro Führungen nach Vereinbarung. Antike Kunst vom Feinsten sowie eine umfangreiche Galerie der römischen Kaiserporträts erwartet den Besucher Ein Blick in einen Ausstellungsraum des Berliner Münzkabinetts im Bode-Museum. im neu renovierten Alten Museum. Und natürlich gibt es, wenn man genau Im Bode-Museum ist „die“ Münzaus- schaut, jede Menge numismatischer stellung Berlins zu bewundern. Hier Objekte. hat das Berliner Münzkabinett sein Da wären zunächst vor allem die wun- Zuhause. Und so ist eine exquisite derbaren Schmuckstücke, bei denen Auswahl der schönsten Prägungen Münzen verarbeitet wurden, zu nennen. vom Mittelalter bis zur Gegenwart in Aber auch einzelne Münzen sind zur der Abteilung Numismatik zu bewun- Illustration ausgestellt. Ein besonderes dern. Der Besuch lohnt sich, und das Highlight ist ein keltischer Eisenbarren, mehrfach, da regelmäßig hoch interes- wie er zur Zeit Caesars in Gallien als sante Sonderausstellungen veranstaltet Zahlungsmittel verwendet wurde. werden. Aber das ist derzeit noch nicht alles: Wenn man Sterne für die numismati- Während das Pergamonmuseum um- schen Highlights von Berlin verleihen gebaut wird, sind die Zimelien der An- würde, hätte das Bode-Museum die ab- tikensammlung des Berliner Münzka- solute Höchstzahl! binetts im Blauen Gewölbe des Alten Museums zu sehen. Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2 Bode-Museum 10117 Berlin Am Kupfergraben Tel.: 030 / 20 30 40 10117 Berlin www.dhm.de Tel.: 030 / 26 64 24 242 ✉ info@dhm.de w w w. s m b . m u s e u m / m u s e e n - u n d - Mo–So 10–18 Uhr einrichtungen/bode-museum Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Ju- Di–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr gendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 6 Euro Führungen nach Voranmeldung unter Führungen nach Vereinbarung. ✉ fuehrung@dhm.de 36
Im barocken Zeughaus in Berlin, dem Gemäldegalerie Berlin ältesten Gebäude auf der Straße Un- Matthäikirchplatz ter den Linden, präsentiert die Dau- 10785 Berlin erausstellung des Deutschen Histori- Tel.: 030 / 266 42 42 42 schen Museums 1500 Jahre deutsche http://www.smb.museum/museen-und- Geschichte im europäischen Kontext. einrichtungen/gemaeldegalerie/home. html Di–Mi, Fr 10–18, Do 10–20, Sa–So 11–18 Uhr Eintritt: 16 Euro, ermäßigt 8 Euro Medaille zu Ehren Alexander von Humboldts, 1828, Bronze Ø 6,3 cm. Unter den 7000 Exponaten sind auch zahlreiche numismatische Objekte aus- gestellt, schließlich war die deutsche Geschichte stets auch ein Prozess des wirtschaftlichen Zusammenwachsens. Ein interessantes Beispiel von vielen ist die hier abgebildete Bronzemedaille zu Ehren Alexander von Humboldts. Der Gelehrte hielt seit 1827 in der Singaka- demie, dem Nachbargebäude des Zeug- hauses, populärwissenschaftliche Vor- Einst auf dem 100-DM-Schein: Christoph träge über die Welterforschung und den Amberger, Der Kosmograph Sebastian Münster, Kosmos. 1828 widmeten ihm die begeis- um 1552. terten Zuhörer eine Medaille, entwor- fen von den Bildhauern Friedrich Tieck Wer alte Bekannte von den unvergesse- und Christian Rauch, realisiert vom nen DM-Scheinen wiedersehen möchte, Medailleur Henri François Brandt. Die der sollte einen Besuch in der Gemäl- Allegorie der Medaillenrückseite zeigt degalerie Berlin in Betracht ziehen, wo Apollo, den Tierkreis des Sternenhim- einige Vorlagen der alten Banknoten im mels sowie die Sinnbilder von Wasser Original hängen. und Land. 37
Schloss Köpenick Schloßinsel 1 12557 Berlin Tel: 030 – 266 42 42 42 http://www.smb.museum/museen-und- einrichtungen/schloss-koepenick/home. html Di–So 11–18 Uhr Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro Führungen auf Anfrage. Sogar im Schloss Köpenick findet der Kenner Numismatisches: Prachtvol- le Münzpokale, wie sie als besondere Schauobjekte immer wieder für Mit- glieder der Oberschicht angefertigt Anhänger des Ordens der Geheimen Gesell- wurden. schaft in Sachsen. Carl Matthaens. Kunstgewerbe- museum. Kunstgewerbemuseum Matthäikirchplatz tische Zeugnisse der verschiedenen 10785 Berlin Kunststile. Tel.: 030 / 26 62 951 Übrigens findet man hier auch auf- w w w. s m b . m u s e u m / m u s e e n - u n d - wändig produzierte Gemmen. Sie einrichtungen/kunstgewerbemuseum sind auf die verschiedenen Schmuck- Di–Fr 10 bis 18 Uhr, Sa und So 11– vitrinen verstreut. 18 Uhr Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro Märkisches Museum Führungen auf Anfrage. Am Köllnischen Park 5 10179 Berlin Münzen und Medaillen, Orden und Tel.: 030 / 24 00 21 62 Auszeichnungen gibt es im ganzen www.stadtmuseum.de/maerkisches- Kunstgewerbemuseum. Sie sind hier museum auf die verschiedenen Abteilungen Di–So 10–18 Uhr verteilt. Eine Vitrine, gefüllt mit wun- Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro dervollen Renaissancemedaillen steht Führungen auf Anfrage. zum Beispiel in der Abteilung Re- naissance. Aber auch im „Mittelalter“ Die Stiftung Stadtmuseum Berlin ver- und in der „Klassizismus-Abteilung“ fügt über eine sehr umfangreiche nu- findet man immer wieder numisma- mismatische Sammlung. Diese vereint 38
heute die ehemaligen Sammlungen des die Sammlung Lothar Tewes mit über 1874 gegründeten Märkischen Muse- 1000 auf Berlin bezogenen Marken ums und des 1962 begründeten Berlin und Zeichen. Museums, die 1990 in der Stiftung ver- Als Teil der Ausstellung findet der Besu- einigt wurden. cher viele interessante Stücke im Mär- Sie umfasst die Bereiche Münzen mit ca. kischen Museum, das einer von sechs 10 000 Stück (Antike bis zur Neuzeit), verschiedenen Ausstellungsorten ist, die Medaillen und Plaketten mit ca. 2500 von der Stiftung Stadtmuseum Berlin Stück (Berlin, Brandenburg-Preußen bespielt werden. und Kaiserreich), Marken und Zeichen mit ca. 1200 Stück (vorwiegend Ber- Münzkabinett, lin), Papiergeld ca. 1500 Stück, Siegel, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preussischer Kulturbesitz Am Kupfergraben 1 / Monbijoubrücke 10117 Berlin Tel.: 030 / 20 90 55 77 w w w. s m b . m u s e u m / m u s e e n - u n d - einrichtungen/muenzkabinett Nur auf Anfrage zu besuchen. Das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin ist eine der größten numismatischen Sammlungen welt- weit. Sein Sammelgebiet reicht von den Anfängen des Münzgeldes im 7. Jahr- hundert vor Christus bis zu den Euros Raimund Faltz (1658-1703), Medaille auf die des 21. Jahrhunderts, von Finnland bis Stadterweiterung von Berlin, Silber, 1700. Südafrika, von Berlin bis Buenos Aires. Zum Gesamtbestand von über einer Siegelabdrücke und Petschaften mit ca. halben Million Objekten gehören ne- 1500 Stück (u.a. Stadt-, Gerichts- und ben Münzen und Medaillen auch Geld- Handwerksiegel Berlin und Mark Bran- scheine, Marken und Jetons, Siegel und denburgs) sowie Orden, Ehrenzeichen Petschafte sowie Münzstempel und an- und Abzeichen mit ca. 2000 Stück. dere historische Münzwerkzeuge. Bedeutende Sammlungskomplexe sind Das eigentliche Münzkabinett ist eine die 329 Fundmünzen aus der Nikolai- Forschungsinstitution und kann nur kirche vom 13. Jh. bis zum Anfang des von Wissenschaftlern und interessier- 20. Jh., die bei den Grabungen 1956/58 ten Laien konsultiert werden, wenn und 1980/81 geborgen wurden, sowie eine konkrete Fragestellung besteht. 39
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