IM ZENTRUM - Christliches Sozialwerk Harreshausen
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Jahrgang 2020 Ausgabe 2 April/Mai www.cswh.de info@cswh.de IM ZENTRUM Corona Covid 19 hat uns fest im Griff Vorsichts- und Sicherheitsmaßnahmen für die Hochrisikogruppe Lesen Sie dazu Seite 4 - 5 Tagebuch einer Evakuierung Besonderer Einsatz nach Bombenfund Erfahren Sie mehr auf den Seiten 15 - 17 Bethesda 2020 Projekt zur Digitalisierung J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 Lesen Sie mehr auf der Seite 28 -SEITE 29
Gleichgültigkeit und Hass Von Michel Friedman Liebe Leserinnen und Leser freiung von Auschwitz sagte von Im Zentrum, ein Überlebender des Kon- zentrationslagers, dass das Der Hass ist ein zerstörendes, 11. Gebot, das in Auschwitz gewalttätiges und menschen- geschrieben wurde, heißt: verachtendes Gefühl. Unstrei- tig ist, er breitet sich in unse- „Du sollst nicht rer Gegenwart in unserem All- gleichgültig sein". tag an allen Ecken und Enden Auschwitz wurde nur möglich, aus. Ob in der Verrohung der weil die beiden Komponenten Foto: www.tagesspiegel.de Sprache, der Ruppigkeit im Hass und Gleichgültigkeit auf- Umgang miteinander oder in einanderprallten und sich ge- der Emotionalisierung in Dis- genseitig so verstärkten, dass kussionen und Gesprächen. Er der größte Zivilisationsbruch wird politisch durch die rechts- der Menschlichkeit Alltag wur- extremistische und antidemo- de. Auch in unserer Gegen- kratische AfD missbraucht, die wart scheint Gleichgültigkeit sich in gegenseitiger Wechsel- sich mehr und mehr auszu- wirkung mit ihren Sympathi- breiten. Ohne Empathie, also santen und WählerInnen von die Fähigkeit, sich menschli- der geistigen Brandstiftung bis che Werte auch emotional und zur realen Gewalt hoch- argumentativ zu verinnerli- powern. chen und den anderen Men- Bundespräsident Frank-Wal- schen zu spiegeln, ist der ter Steinmeier hat Ende Janu- Mensch nicht in der Lage, die ar in Auschwitz gesagt: Verrohung im Alltag zu erken- nen, Geschweige denn ihr et- „Wir wissen was geschehen ist was entgegenzusetzen. Dem und wissen, dass es wieder anderen, der Hilfe braucht, geschehen kann. Wenn wir es dem Nachbarn, der krank ist, aber wissen, wie erklären wir dem Menschen, der gerade uns und anderen, dass wir beleidigt wird, dem Kind, das mitten drin sind, dass die Din- gestolpert ist, weint und um ge in unserer Gegenwart ge- Hilfe ruft, die Solidarität mit schehen und nicht etwa vor dem Sozialschwachen, die Fra- 80 Jahren?“ Auf vielen Ebenen ge der Gerechtigkeit und des muss versagt worden sein, Generationskonfliktes; Alltags- wenn Frank-Walter Steinmei- herausforderungen zu begeg- ers These stimmt. Auch das nen, sind nur ein paar Beispie- Bundeskriminalamt und der le, wo Gleichgültigkeit eine Bundesverfassungsschutz wei- Gemeinschaft verändert und sen ausdrücklich darauf hin, Frühwarnsysteme nicht ent- dass der Rechtsextremismus Redaktionsschluss stehen. unsere Demokratie gefährdet. nächste Ausgabe 01.05.20 Es ist eben nicht egal und es Diese Gefahr kommt nicht Titelbild: Die Bienen fliegen kann uns auch nicht egal sein, über Nacht. Während der Ze- wieder wie man miteinander umgeht remonie der 75-jährigen Be- Fotografin: Mechthild Best SEITE 2 IM ZENTRUM
und erst recht nicht, wenn wir der Diskussion um die Frage ben". Ich dachte immer, ein Zeuge von Hass jeglicher gestellt werden, warum die kluger Gedanke, aber letztend- Form werden. Der Gleichgülti- Verrohrung der Gesellschaft in lich kein Trost. Aber trotz- ge stärkt den Hassenden und den letzten Jahren erfolgrei- dem ein kluger Gedanke. schwächt sich damit selbst. Er cher ist, als man es sich wün- bringt andere in Gefahr, die Michel Friedman schen mag. auf ihn angewiesen wären und Jurist, Publizist, Politiker und Ein kluger Gedanke, aber schließlich sich selbst, weil er Fernsehmoderator letztendlich kein Trost. die Gefahr nicht erkennt und Für Sie gelesen im Darm- unter Umständen einem Um noch einmal zurück zum städter Echo vom 01.02.2020 Gleichgesinnten, nämlich ei- Hass: Meine Mutter in seligem nem Gleichgültigen, begegnet, Gedenken sagte immer: den er gerade gebraucht hät- „Michel denk daran, der Has- te. Dass 11. Gebot - „Du sollst sende ist vergifteter als der nicht gleichgültig sein" - es Gehasste. Er muss 24 Stunden sollte mehr in den Mittelpunkt pro Tag mit seinem Gift le- In dieser Ausgabe: Kalender + Veranstaltungen für die Bewohner siehe Einlegeblatt Seite 8 Auf der Seite 8 wird heut gelacht und nachgedacht 9 Nachruf 10-11 Leitungskongress Willow Creek 12-13 Fußpflege Eisentraud 13 Modisch in den Frühling 18 Danke-Abend 20 Frau Güte und Tochter Gnade / Gebetsaufruf 22 Neuerungen im Bereich Mitarbeiter-Schulungen 24 Neue und treue Mitarbeiter 25-26 Seligenstadt informiert 26 „Ich werde mal 100 Jahre alt“ 30-31 Mitarbeiter-Weihnachtsfeier - ein Nachtrag 31 Babenhäuser Regenten in Schaafheim 21 Impressum J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 3
„Kein Küsschen für Oma“ So können sich ältere Menschen vor dem Corona Virus schützen Die Corona-Virus-Welle rollt Alter und chronische Erkran- schmerzlich das ist. Aber viel- durch Deutschland. Senioren kungen zusammen oder sogar mehr sollten Kinder und Enkel, und Hochbetagte sind Risiko- mehrere chronische Erkran- wenn möglich, für die Großel- gruppe Nummer eins, wenn es kungen, erhöht sich das Infek- tern einkaufen gehen, damit um Infektionen, insbesondere tions-und Sterberisiko.“ Das diese nicht in den Supermarkt auch akute Atemwegsinfekte, erleben Altersmediziner jedes müssen und sich einer Anste- geht. „Es gibt dennoch keinen Jahr im Laufe der Grippesai- ckungsgefahr aussetzen.“ Grund zur Panik“, beruhigt son: In den vergangenen Jah- Die 10 wichtigsten Tipps Professor Hans Jürgen Hepp- ren betrafen etwa 90 Prozent für den Alltag: ner, Präsident der Deutschen der Todesfälle aufgrund von Gesellschaft für Geriatrie Influenza die Altersgruppe 1. Häufig Händewaschen (DGG) sowie Chefarzt der Kli- 60+. Entsprechend ziehen Al- mit Wasser und Seife für nik für Geriatrie am HELIOS tersmediziner mit Blick auf den ca. 20 Sekunden Klinikum Schwelm und Inha- noch unbekannten Corona- (desinfizierende Zusätze ber des Lehrstuhls für Geriat- Virus gleiche Schlüsse: Die sind in der Regel nicht rie der Universität Witten/ Gruppe der Senioren und geri- notwendig) Herdecke. atrischen Patienten hat das 2. Nach dem Waschen die höchste Risiko, schwer zu er- Hände gründlich abtrock- Gerüchte und Empfehlungen, kranken oder auch an dem nen (Handtuch dabei alte Menschen sollten sich am Virus zu versterben. täglich wechseln) besten zu Hause isolieren, sind unbegründet. „Oma und Der Chef-Virologe der Charité, 3. Aufs Händeschütteln Opa dürfen und sollen weiter Prof. Dr. Christian Drosten, oder auch engen Körper- besucht werden“, so der er- prognostiziert sogar eine mög- kontakt wie Umarmun- fahrene Altersmediziner. Aber liche Sterberate von bis zu 25 gen zur Begrüßung ver- er mahnt zu Besonnenheit und Prozent. zichten erhöhten Hygienemaßnahmen. Soziale Isolation ist kei- 4. Abstand halten zu Men- Auch der Kirchgang zu Ostern nesfalls die Lösung– schen, die niesen oder oder die größere Familienfeier Händewaschen ist besser husten sind derzeit keine gute Idee. Mit dem Menschen altert auch „Jenseits des Rentenalters 5. Einwegtaschentücher sein Immunsystem. Die Infek- müssen wir die Bevölkerung benutzen tabwehr funktioniert langsa- wirklich schützen“, so Hepp- ner, „aber bitte alles jenseits 6. Nach dem Husten, Nie- mer und schwächer als die bei der Panik! Es wird niemand für sen und Naseputzen wie- jüngeren Menschen. Grund- Monate weggesperrt, es wird der die Hände waschen sätzlich sind Senioren also an- fälliger für Infektionen, insbe- kein Kontaktverbot geben und 7. Große Menschenan- sondere auch akute Atem- eine soziale Isolation ist kei- sammlungen und engen wegsinfekte, wie häufig bei nesfalls die Lösung.“ Im Ge- körperlichen Kontakt einer regulären Influenza- genteil: Auch soziale Isolation meiden (Kirchgang zu Grippe und auch jetzt beim kann krank machen. Allerdings Ostern lieber vor den Corona-Virus (SARS-CoV-2) zu mahnt der Altersmediziner Fernseher verlegen und beobachten. „Zudem liegen auch Angehörige, etwaige Fa- Familienfeierlichkeiten bei Hochbetagten häufig viele milienarrangements derzeit zu auf Einzelbesuche redu- Vor- und chronische Begleiter- überdenken. „Die nächsten zieren) krankungen vor“, erklärt Monate sind die Großeltern 8. Gruppenreisen absagen Heppner. „Treffen höheres nicht der Ersatz für die KiTa (lieber mit wenigen Men- oder Ganztagsschule, so SEITE 4 IM ZENTRUM
schen ins Museum ge- vom 13.03.20. hen) Die DGG ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ärzte, die sich 9. Spazieren an der fri- auf die Medizin der späten Lebens- schen Luft, um die Im- phase spezialisiert haben. munabwehr zu trainieren 10. Pneumokokken-Impfung nachholen, wenn noch nicht erfolgt Dr. Anja Kwetkat (links): privat Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner (rechts) Pneumokokken-Impfung wird dringend empfohlen Sicherheits- und Schutzmaßnahmen für Die DGG appelliert zudem an das Sozialwerk und seine Tochterunternehmen alle Senioren, eine Pneumo- kokken-Impfung nachzuholen Aus gegebenem Anlass hat interne Veranstaltungen/ bzw. sich impfen zu lassen: auch das Führungsteam des Beschäftigungsangebote „Sprechen Sie mit Ihrem Christlichen Sozialwerks und auf Kleingruppenveran- Hausarzt und komplettieren seiner Tochterunternehmen staltungen in die Wohn- Sie Ihren Impfschutz gegen Vorsichtsmaßnahmen für bereiche bzw. Wohnge- die saisonale Grippe und das Wohl der Bewohner, meinschaften verlegt Pneumokokken, wie von der Gäste, Mieter, Kunden und Ständigen Impfkommission Restaurant-Mahlzeiten Mitarbeiter getroffen (Stand (STIKO) empfohlen", rät Dr. im Seniorenzentrum Be- 20.03.2020): Anja Kwetkat, Direktorin der thesda auf die Wohnbe- Bis auf Weiteres werden reiche verlegt Klinik für Geriatrie am Univer- sitätsklinikum Jena und Spre- jedem Bewohner/Mieter die Gottesdienste im Se- cherin der AG-Impfen inner- pro Tag nur EIN Besuch niorenzentrum Bethesda halb der DGG. „Eine Pneumo- für EINE Stunde erlaubt! ausgesetzt kokken-Impfung ist extrem Setzen Sie sich diesbe- wichtig, da bei geimpften Pati- züglich mit den Pflege- externe Gäste, Besucher enten eine Lungenentzündung dienstleitungen für das und Angehörige aufge- mit deutlich milderen Sympto- Seniorenzentrum Bethes- fordert, beim Betreten men verläuft als bei nicht- da in Harreshausen, Tel. der Einrichtungen und geimpften Patienten. Denn: 0 60 73 72 86 215, oder Wohngemeinschaften die Ähnlich wie bei der Influenza, für die Wohngemein- Hände zu waschen und ist auch beim Corona-Virus gar schaften in Schaafheim zu desinfizieren nicht das Virus an sich, son- und Harreshausen mit Besucher und Angehöri- dern die sich daraus entwi- den Koordinatorinnen ge unter 16 Jahre, mit ckelnde Lungenentzündung Sabine Gams, Tel. 0 60 Erkältungserschei- am Ende fatal. So stellt die 73 72 86 730 (WG nungen oder nach ei- Pneumokokken-Impfung in 3+4+WG Am Obertor) nem Aufenthalt in einem jeglicher Hinsicht eine gute und Stephanie Rudolph, Hochrisikogebiet aufge- Prophylaxe dar.“ Tel. 0 60 73 72 86 720 fordert, von einem Be- Presseinformation der Deutschen (WG 1+2) in Verbindung such abzusehen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) Veranstaltungen mit der Aktuelle Informationen immer Öffentlichkeit ausgesetzt unter www.cswh.de/aktuelles J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 5
Infoabend Wohngemeinschaften Herzliche Einladung in Harreshausen und Liebe Interessierte und Schaafheim Angehörige, Geburtstage liebe ZEITspenderinnen, liebe ZEITspender! April Aufgrund der aktuellen Situati- den. Werner Fäth wird am 11. April on werden unsere Informati- 85 Jahre alt. Um besser planen zu können, onsabende bis auf Weiteres Christel Heft feiert am 18. Ap- bittet Zeitspende-Coach Benno pausieren! ril ihren 82. Geburtstag. Brzeski um eine kurze Anmel- Wir informieren Sie, wann es dung im Seniorenzentrum Be- Mai wieder weiter geht. thesda in Harreshausen. (Tel. 06073-72860). Barbara Haus begeht am Bleiben Sie gesund! 1. Mai ihren 83. Geburtstag. Ihr Benno Brzeski Am 5. Mai wird Wilma Klein ZEITspende-Coach 81 Jahre jung. Aufgrund der Corona-Pande- Den 70. Geburtstag feiert mie bitten wir Sie, sich immer Werner Müller am 22. Mai. aktuell über unsere Homepage Eleonore Katzenmeier wird am Zeitspenderehrung www.cswh.de zu informie- 23. Mai 88 Jahre alt. ren, ob langfristig geplante in Harreshausen Veranstaltungen abgesagt Eva Ristau feiert am 30. Mai werden müssen. Vielen Dank den 100. Geburtstag. Das Christliche Sozialwerk ist für Ihr Verständnis! sehr dankbar, dass sich so vie- le Zeitspender für die Men- schen im Seniorenzentrum, Wohnen im Park den Tagespflegen und den Haus B/C Wohngemeinschaften einset- zen. Geburtstage Der Vorstand und die Hausver- April waltung gratulieren allen Jubi- Zeit DANKE zu sagen. Das So- laren der Wohngemeinschaf- zialwerk lädt alle Zeitspende- Am 5. April wird Monika Imme ten sowie der von Haus B/C rinnen und Zeitspender am 69 Jahre jung. herzlich, wünschen weiterhin Dienstag, 26. Mai ab 19 Uhr Am 15. April feiert Christian viel Gesundheit und Gottes zu einem Abendessen in ge- Knöll seinen 86. Geburtstag. Segen. selliger Runde in die Biblioteek nach Schaafheim ein. Petra Scheuermann wird am Den neuen Mietern wünschen 17. April 53 Jahre alt. wir einen guten Start in der Begrüßen wird die Gäste auch neuen Wohnung und alles Gu- der Bürgermeister Reinhold Mai te in der Hausgemeinschaft. Hehmann und Sozialwerks- Hanne-Lore Impemba wird am Vorsitzender Pastor Traugott 28. Mai 83 Jahre jung. Hartmann sowie die Leitung. Einzug Wer an einer Zeitspende im Sozialwerk interessiert ist, ist Am 1. April zieht Heidrun ebenfalls herzlich zu diesem Mojzak in das Haus B ein. besonderen Abend eingela- J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 7
Auf der Seite 8 wird heut gelacht und nachgedacht Ich habe eine lange Nase, einen offenen Mund, meine Augen, seht ihr es, sind kugelrund. Heute komme ich hier mal zu Wort, denn wo ich stehe, ist ein wunderbarer Ort. Ich beobachte jeden Tag, was geschieht, wer ins Seniorenzentrum und wer wieder aus ihm heraus zieht. Unter meinem Blätterdach haben viele Platz, ich schütze vor Sonne, Regen, auf mir turnen Eichhorn, Vogel und Katz. Unter mir wird geweint, ge- lacht, diskutiert, so ist der Le- benslauf, oft steigt auch mal Rauch zu mir auf. Erlebt habe ich schon viele Feste, ausgetauscht werden da herzliche Gesten. Aus dem Haus vor mir werden Menschen getragen, sie begleiten mutige Worte, Foto: Nicole Damm-Arnold nur nicht zu verzagen. Tagein tagaus sehe ich unter und vor mir Herzlichkeit und Liebe, das verleiht auch mir immer wieder den Mut für neue weil so viel Vertrauen, Mut Ja, vielleicht entdeckst du Triebe. und Liebe kann man nirgends mich und schenkst mir ein La- Denn ich möchte Teil von de- sonst sehen. chen, nen werden, wird in meinem Baumherz Jetzt seid ihr dran, kommt die unendlich Liebe in sich be- sicher Freude entfachen. mich besuchen, herbergen. stehe am Rande des Parkplat- Nicole Damm-Arnold Danke Gott, dass ich Eiche an zes, kannst nach meinem Ge- diesem Platz darf stehen, sichte suchen. SEITE 8 IM ZENTRUM
Wir trauern um unser ehemaliges Beiratsmitglied Heinz Köhl * 13. Januar 1942 23. Februar 2020 In stillem Gedenken nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Heimbeiratsmitglied, Herrn Heinz Köhl. Viele unter uns kannten ihn, den Mann mit Zigarette und der auffälligen Fri- sur. Herr Köhl galt unter den Beiratsmitgliedern als ein zurückhaltender Beisitzer. Doch wenn es um wichtige Dinge ging, dann vertrat er auch schon mal nachhaltig seine Meinung. Stets wusste er zur rechten Zeit seine Gedanken zum Wohle der Thematik einzubringen und war sich für keine Diskussion zu schade. Als ich ihn eines Tages ansprach und meinte, er sei ein guter Beobachter und Kopfmensch, grinste er und bestätigte mit einem Schmunzeln meine Aussage. Vor wenigen Monaten berich- tete mir Herr Köhl von seiner Krankheit, während er wieder einen Zug Lebensgenuss, wie er es nannte, inhalierte. Auf die Frage nach seinen Empfindungen und Wünschen, äußerte er sich bescheiden. „Ich hab alles, mir geht's trotzdem gut.“ Auch habe er keine Angst vor dem Tod, nur vor dem Sterbepro- zess. Wir alle müssen eines Tages gehen und das steht schon am Tage der Geburt fest, wusste er zu berichten. Ob und wie tief er im Glauben stand, ließ er offen. Herr Köhl sprudelte förmlich an seinem Ster- betag. Es fühlte sich gut an, ihn so sprechen zu hören, und dass er sich mir anvertraut hatte. Wer ihn wirklich kannte, mochte ihn: Rauhe Schale, weicher Kern. Bei aller Trauer ist es ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass sein Wunsch in Erfüllung ging. Er schlief friedlich vor dem ersten morgendlichen Gang zum Rauchen auf seinem Bett ein. Im Namen des Beirats Walter Freimuth J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 9
Leitungskongress Willow Creek Beeindruckende Ansätze Zeitgleich mit dem Vortragen- den visualisierten Künstler am Bühnenrand den Inhalt der Beiträge zu beeindruckenden Kunstwerken, wie hier die Ge- schichte der Tutzi Immaculée Ilibagizia aus Ruanda. schichte sehr eindrücklich und ergreifend. Als die Situation eskalierte und immer mehr Menschen umgebracht wur- den, sorgte ihr Vater dafür, dass sie bei einem bekannten Pastor (einen Hutu), gemein- sam mit weiteren acht Frauen, in dessen Haus in einer 1,20 qm kleinen Toilette versteckt wurde. Der eigenen Familie erzählte der Mann, er habe Der diesjährige Leitungskon- der Themen die referiert wur- den Schlüssel zur Toilette ver- gress Willow Creek fand von den: loren. Die Frauen mussten 27.-29.02.2020 in Karlsruhe Leben mit begrenzten Res- übereinander sitzen und durf- statt. Ich durfte mit Tom, sourcen (Craig Groeschel) ten, aus Angst sich zu verra- Mechthild, Nicole, Bettina und ten, nicht sprechen. Erst nach Annette dabei sein. Mir wurde Sexismus überwinden einigen Tagen bekamen sie die Freude zuteil, etwas dar- (Danielle Strickland) etwas zu essen. Immaculée über zu schreiben. Eine Kirche, in die meine Kin- haderte in dieser Zeit auch mit Willow Creek trägt seit 20 Jah- der gerne gehen (Andreas ihrem Glauben. Wollte manch- ren dazu bei, dass Haupt- und Boppart) mal einfach nur noch die Tür Ehrenamtliche in Gemeinden Warum die Schönheit Gottes öffnen und raus, sich töten ihr Potenzial entfalten und der wichtig ist (Johannes Hartl) lassen, dass das unsägliche Gesellschaft mit Glaube, Hoff- Leid ein Ende hätte. Ich habe nung und Liebe begegnen. Vom Umgang mit der Macht in den letzten Tagen oft dar- Willow Creek arbeitet in einem (Prof. Dr. Michael Herbst) über nachgedacht, wie man breiten überkonfessionellen Die Kraft der Versöhnung eine solche Situation, eng ein- Spektrum und ist ein Werk in (Immaculée Ilibagizia) gepfercht, bewegungsunfähig, der Deutschen Evangelischen ohne jegliche Intimsphäre, Den Tatsachenbericht von Im- Allianz. ( Quelle: kaum zu essen und stumm maculée Illibagizia möchte ich www.willowcreek.de, drei Monate aushalten kann. etwas ausführlicher erzählen, 01.03.2020, 15:26) da er mich sehr bewegt hat. Eines Tages wurden alle Häu- Das Programm begann am Immaculée ist Überlebende ser des Dorfs durchsucht. Als Donnerstag Morgen mit einer des Völkermordes von 1994 in die Hutu näher kamen, hatte Lobpreisband, die die Veran- Ruanda, dem mehr als eine Immaculée intensiv zu Gott staltung immer wieder mit Million Menschen zum Opfer gefleht, dass sie verschont umrahmte. Hier ein Auszug fielen. Sie schilderte ihre Ge- werden. Sie sagte zu Gott: SEITE 10 IM ZENTRUM
„Wenn es dich wirklich gibt, dann sende ein Zeichen.“ Die Männer kontrollierten jedes Zimmer, den Dachboden, das Dach und den Keller. Zuletzt stand der Mann vor der Toilet- te, in der die Frauen versteckt waren. Er hatte schon den Türgriff in der Hand, wandte sich dann dem Hausbesitzer zu und sagte: „Du bist ein gu- ter Mann. Du versteckst keine Tutzi“, ließ den Türgriff los und verließ das Haus. Ich be- kam Gänsehaut, als ich mir das bildlich vorstellte. Für Immaculée stand fest: Okay, Gott ist echt, er hat ge- rade dieses Wunder getan. Sie erzählte, dass sie trotzdem sehr lange gebraucht hat, bis sie den Mördern ihrer Familie vergeben konnte. Auch das hat Gott geschafft. Seitdem ist Immaculée auf Reisen, teilt ihre Geschichte und das Wun- der, das ihr Gott näher brach- te. Sie erinnert die Menschen daran, dass die Liebe das größte Gebot ist und dass nur echte Vergebung und Versöh- nung völlig frei macht. Gabi Münch Gabriele Münch kümmert sich beim Christlichen Sozialwerk um die Verwirklichung und Durchfüh- rung von Eigenständig Leben Im Alter (ELIA). J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 11
Fußpflege Eisentraud Geprüfte Fachfußpflegerin Die Füße eines 70 Kilogramm Schule, inklusive praktischer Unser Alltag ist doch hektisch schweren Menschen tragen und theoretischer Prüfungen, genug. Ich arbeite seit drei innerhalb eines einzigen Tages sowie einer Hygieneschulung Jahren mobil und merke im- gut 2.500 Tonnen Gewicht. habe ich mit einer Fortbildung mer mehr, dass viele Kunden Wir verlangen von ihnen also zur energetischen Fußmassa- es als Belastung empfinden, ein Leben lang Höchstleistung, ge abgerundet. sich außer Haus behandeln ohne es ihnen richtig zu dan- lassen zu müssen. Ich möchte Wie kamen sie zur Fuß- ken. Dabei ist es so einfach, meinen Kunden eine Auszeit pflege? unseren Füßen die Aufmerk- verschaffen, in der sie ganz samkeit zu schenken, die sie Die Fußpflege ist eine medizi- für sich sein können und in verdienen. Hier kommt Fach- nische Herausforderung. Hin- der natürlich alles medizinisch fußpflegerin Ulrike Eisentraud ter jedem Fuß steht ein Mögliche für ihre Füße unter- ins Spiel. Mit ihrer mobilen Mensch mit speziellen Wün- nommen wird. Deshalb habe Fußpflege besucht sie die Kun- schen, Vorstellungen und ich mich von vornherein da- den zuhause. Wir sprachen Problemen. Um darauf einge- rauf spezialisiert, ausschließ- mit der Expertin für Wohlbe- hen zu können, braucht es lich mobil zu arbeiten: Well- finden und gesunde Füße. eine zwischenmenschliche Ba- ness vom ersten Moment an. sis, deren Herausforderung ich Frau Eisentraud, welche Was ist das Besondere an mich gerne jeden Tag stelle. Ausbildung haben Sie? ihrer Dienstleistung? Glauben Sie mir, das Schönste Ich arbeite seit mehr als 30 ist, wenn ich bei meinen Besu- Ich biete eine Fußpflege nach Jahren als Arzthelferin in einer chen nach der Behandlung medizinischen Richtlinien in allgemeinmedizinischen Praxis. höre: ,,Ich kann in meinen häuslicher Umgebung an. Und Außerdem bin ich ausgebildete Schuhen wieder bequem und auf Wunsch zusätzlich eine Fachfußpflegerin und biete schmerzfrei laufen.“ energetische Fußmassage. eine Fußpflege nach medizini- Das ist eine schmerzfreie, Warum bieten Sie den schen Richtlinien an. Meine sanfte Massage an den Ener- Heimservice an? Ausbildung mit drei Monaten giepunkten des Fußes. Sie ver- schafft tiefe Entspannung, löst Blockaden und aktiviert das Immunsystem. Dadurch stellt sich innere Ruhe ein. Wenn man so will, können die Kun- den bei mir ihre Seele bau- meln lassen, indem sie ihre Füße vertrauensvoll in meine Hände geben. Sie besuchen aber nicht nur Einzelpersonen. Stimmt. Seit mehreren Jahren betreue ich auch Senioren der Wohngmemeinschaften im Se- niorenhaus Bethanien in Schaafheim. Das sind beson- ders persönliche Erfahrungen für mich, die mir viel geben. SEITE 12 IM ZENTRUM
Warum soll sich der Kunde ausgerechnet für sie und ihre Art der Fußmassage entscheiden? Weil ich Menschen und deren Füße immer genau so pfleglich behandele, wie auch ich gerne behandelt werden möchte. Ihr Wohlbefinden ist für mich das höchste Gut. Modisch in den Frühling Firma Witt Weiden bringt neue Modetrends Im Februar packt die Firma schön. Die Männer bleiben Witt für die Kunden. Witt Weiden das Modemobil lieber bei der Auswahl an Hü- Der Verkauf war ein voller Er- und hat, wie jedes Frühjahr, ten und Kappen stehen. folg. Das nächste mobile Mo- einen Transporter voller neuer Wie früher schlendern vor al- degeschäft kommt schon im Kleidung für das Seniorenzent- lem die Damen zwischen den Herbst in Form eines exklusi- rum Bethesda. Kleiderständern, beraten sich ven Schuhverkaufs zu den Se- Die Kapelle und der Restau- untereinander oder wollen die niorinnen und Senioren. rantbereich werden dafür im Meinung der Einkaufspartnerin Larina Harbusch Handumdrehen in einen Ver- wissen. kaufsladen umfunktioniert. Die ausgewählte Kleidung pro- Regale, Kleiderstangen und bieren die Senioren dann hin- Spiegel schmückten die Flä- ter einem Paravent an. Nach che. Eine große Auswahl an dem Kauf werden die Klei- Oberbekleidung, Hosen und dungsstücke in einer Tüte, die Accessoires mit fröhlichen Far- mit dem Namen der Käuferin ben, Mustern und Schnitten oder des Käufers versehen ist, locken jedes Jahr viele Be- in die Wäscherei zum Besti- wohner und Mieter in den Ver- cken des Namens gegeben. kaufsbereich. Auch Socken Bereits am nächsten Tag hän- und Unterbekleidung stehen, gen die ersehnten Teile gewa- ordentlich sortiert, zum Ver- schen und gebügelt im kauf. Schrank. Für die Frauen ist die Auswahl Die Kleidungsstücke, die nicht an Ketten und anderen in der richtigen Größe vorhan- Schmuckstücken besonders den sind, bestellt die Firma J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 13
Tagebuch einer Evakuierung Besonderer Einsatz nach Bombenfund Schon lange wollte das Senio- In Windeseile werden für die die Stadt laufen.“ renzentrum Bethesda mit der bettlägerigen Pflegebedürfti- Zeitgleich bereitet der Krisen- Feuerwehr Babenhausen eine gen Plätze in umliegenden stab im Eingangsbereich die Evakuierung für den Ernstfall Einrichtungen organisiert. Um- geordnete Evakuierung nach üben. Nach dem Bombenfund sichtig beschließen die Verant- Listen vor. Wohnbereich für auf dem Nachbargrundstück wortlichen, das Pflegeteam Wohnbereich wird geordnet des Seniorenzentrums war zwar zu instruieren, die Senio- und ruhig geleert, die Senio- klar: Jetzt kann nur noch an- ren aber noch eine Nacht ru- ren mit den Bussen des Ta- hand des Ernstfalls „geübt“ hig schlafen zu lassen und sie gespflege-Fahrdienstes in die werden. erst am nächsten Morgen zu Sporthalle nach Babenhausen informieren. „Das hätte sie nur 23.01., 11:39 Uhr: Einen gefahren. Die Rettungsdienste unnötig aus der Ruhe ge- Meter unter der Erde des fahren die Bettlägerigen in an- bracht“, erklärt die stellvertre- Grundstücks, auf dem ein Se- dere Pflegeheime. Jeder, der tende Pflegedienstleitung Va- nioren-Wohnpark entstehen das Haus verlässt, wird abge- nessa Schmitter. soll, wird, neben etlichem hakt. Die Atmosphäre ist ru- Schrott des 2. Weltkriegs, eine 24.01., 7:00 Uhr: Das Pfle- hig, gelassen und konzentriert. 250-Kilogramm-Bombe gefun- geteam weckt die Senioren 10:30 Uhr: Das Senioren- den. früher, informiert, beruhigt. zentrum ist evakuiert, das ge- Das Frühstück wird in aller Ru- Die Behörden und der Kampf- samte Gebäude ist leer. Das he serviert und eingenommen. mittelräumdienst werden in- Team der Gastronomie schaff- Marie Heintz (85) berichtet: formiert, die Evakuierung des te es noch, 100 Kunden mit „Wir haben das schon gestern gesamten Stadtteils Harres- Essen auf Rädern zu versor- beim Spaziergang durch Zufall hausen auf den nächsten Tag gen, bevor es auch das Haus mitbekommen. Deshalb habe (24.01.) angesetzt. Im Senio- verlassen musste. Das Wä- ich trotzdem gut geschlafen.“ renzentrum plant ein Krisen- scherei-Team wäscht noch die Heintz hat auch schon Pläne stab die Evakuierung der ge- Schmutzwäsche und verlässt für den Aufenthalt in der samten Pflegeeinrichtung bis dann Harreshausen. Sporthalle neben der Joachim- 11 Uhr am Folgetag. Ent- Schumann-Schule: „Nach dem In der Sporthalle in Babenhau- schärft werden soll die Bombe Mittagessen werde ich mal in sen richten sich die Pflege- gegen 15 Uhr. J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 15
und Betreuungskräfte, sowie die Senioren ein. Für den ers- ten Hunger werden Brötchen belegt, das Team der Kata- strophenhilfe stellt Kaffee, Tee und Softgetränke zur Verfü- gung. Besonders die heißen Getränke sind gefragt, denn die Halle ist kalt. Erst als die Halle durch eine Trennungs- wand verkleinert wird, legen die Ersten die Jacken ab. Der Situation ist geschuldet, dass an den Tischen Gesprä- che über die Erfahrungen im Weltkrieg entstehen. „Ich ha- be die schlimme Zeit in Ham- burg mitgemacht. Ich habe damals als Krankenschwester gearbeitet“, bemerkt Herta Scheuerpflug (85). Wegen der Bombe habe sie zu keiner Zeit Angst gehabt. Es sei ja alles ruhig und gelassen gelaufen, die Pflegekräfte haben umfas- send informiert und angemes- sen reagiert. Dass zu keiner Zeit eine hektische Situation entstanden sei, bestätigt auch ein Ehepaar, das namentlich nicht genannt werden möchte. „Ganz großes Lob an die Leu- te, die hier mithelfen. Für sie kam ja auch alles unerwartet. Für uns ist es ein Abenteuer mit gutem Ausgang.“ Die Pflegekräfte und Betreuer sind rundum zufrieden. „Wir sind so viele Leute, die hier heute zusammenarbeiten. So müsste es immer sein“, sagt eine Pflegefachkraft am Ran- de. 13:00 Uhr: Die Katastro- phenhilfe bringt Eintopf mit Würstchen. Nach dem Essen SEITE 16 IM ZENTRUM
besorgen die Betreuer jede gen wird. der Transportdienst der Be- Menge Kuchen und süßen thesda Service tun ihr Bestes, 15:50 Uhr: Die erlösende Plunder für den Nachmit- um die Heimfahrt so schnell Nachricht erreicht die Men- tagskaffee. Es gibt Beschäfti- wie möglich abzuwickeln. schen in der Sporthalle: Die gungsangebote wie Basteln, Bombenentschärfung ist ge- 19:15 Uhr: Der letzte Be- Zeitungsrunden und Gesell- glückt, die Organisation der wohner ist zurück, nach er- schaftsspiele Rückfahrt kann beginnen. neutem Abhaken und Listen 14:00 Uhr: Der allseits be- Nach acht Stunden in einer führen, liegen die Bewohner liebte und bekannte Bucky Halle wird vor der Heimfahrt und Mieter schon früh packt sein Keyboard aus und klar, dass der Tag für die Eva- schlummernd, aber glücklich unterhält die Seniorinnen und kuierten sehr anstrengend ge- in den Betten. Die letzte Mit- Senioren mit einem Lieder- wesen ist. Die Rollstuhlfahrer arbeiterin des Krisenstabes Potpourri aus Schlagern, stauen sich am Ausgang und verlässt um 19:45 Uhr das Volks- und Seemannsliedern. die Menschen werden auch Haus. Das macht er wieder so mitrei- schon mal ungehalten, weil es Nicole Damm-Arnold ßend, dass auch das eine oder nicht schnell genug in die Bus- andere Tanzbein geschwun- se geht. Die Feuerwehr und J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 17
Evakuierung gelungen - Bombe entschärft Danke-Abend für die Rettungs- und Einsatzkräfte Weil die Rettungs– und Ein- satzkräfte, sowie die Mitarbei- ter so routiniert, koordiniert, hilfsbereit und ruhig die Bom- benentschärfung und die Eva- kuierung von Harreshausen und vor allem die des Senio- renzentrums begleitet haben, hat das Christliche Sozialwerk die Beteiligten zu einem Dan- ke-Abend ins Restaurant der Bethesda Service eingeladen. Worte wie „Es lief wie am Schnürchen“ oder „Es lief wie die geschmierte Nähmaschine meiner Mutter“ gebrauchten sowohl Sozialwerks-Vorsitzen- Koch-Vollbracht brachte es auf Gefreut haben sich die gelade- der Traugott Hartmann als den Punkt: „Sie wussten alle, nen Gäste über Häppchen und auch Bürgermeister Joachim was zu tun war. Das hat die Longdrinks an einer Bar. Knoke. Voll des Lobes war Bürger nachhaltig beeindruckt. Knoke, ob der Bereitschaft der Innerhalb einer Woche stellten Alle waren nett und professio- Menschen „zu gehen“ und die Verantwortlichen den Dan- nell.“ Es sei ein logistisches sprach von einem Einsatz- ke-Abend zusammen und be- Meisterstück gelungen. Auch team, das sich blind verstan- scherten den Gästen einen Landrat Klaus Peter Schellhaas den und zusammengehalten Abend, an dem man gemein- dankte dem Einsatzteam für habe. Ortsvorsteherin Heidrun sam rekapitulieren, erzählen, dessen Sensibilität, die es an- verarbeiten und sich verdien- gesichts der Erlebnisse der termaßen gegenseitig auf die Bewohner im 2. Weltkrieg be- Schulter klopfen konnte. Gut darf. Sie waren es auch, die in gemacht! Vertretung und als Heimbeirat Nicole Damm-Arnold allen Beteiligten herzlich dank- ten. Gekommen waren Feuerwehr– und Polizeileute, Rettungskräf- te, Mitarbeiter der Pflege, des Krisenstabs und des Betreuer- teams sowie von Technik und Transport. „Es tut einfach gut, noch ein- mal ein ausdrückliches Danke nach einer gelungenen Aktion an einem besonderen Abend gesagt zu bekommen“, be- merkte ein Feuerwehrmann. SEITE 18 IM ZENTRUM
Frau Güte und ihre Tochter Gnade Eine Mutter machte sich Sor- Am nächsten Tag folgten die fragte das Mädchen. gen um ihren kleinen Sohn, beiden also dem kleinen Tim „Das ist Frau Güte“, antworte- der unbedingt allein zum Kin- auf dem Weg zum Kindergar- te Tim, „mit ihrer Tochter dergarten gehen wollte. Sie ten. Tim lief zusammen mit Gnade.“ überlegte, wie sie ihm das Ge- einem Mädchen aus der Nach- fühl von Unabhängigkeit ge- barschaft, das in dieselbe „Frau Güte? Wer ist das denn? ben, aber gleichzeitig sicher- Gruppe ging wie er. So ging Und warum läuft sie hinter stellen könnte, dass er unver- es eine ganze Woche lang. uns her?“ „Na ja“, erklärte sehrt im Kindergarten ankam. Während die beiden Kinder Tim, „jeden Abend muss ich miteinander redeten, lachten Psalm 23 beten, weil Mama Schließlich hatte sie eine Idee. und Steinchen kickten, be- sich so viele Sorgen um mich Sie bat eine Nachbarin, ihm merkte Tims kleine Freundin, macht. Und im Psalm 23 heißt morgens auf dem Weg zum dass dieselbe Frau ihnen je- es: ‚Güte und Gnade werden Kindergarten zu folgen, aber den Morgen zu folgen schien. mir folgen mein Leben lang.‘ mit etwas Abstand, damit er Ich denk mal, ich muss mich nichts merkte. Die Nachbarin Schließlich sagte sie zu Tim: einfach an sie gewöhnen!“ war einverstanden. Ihre kleine „Siehst du diese Frau? Sie Lydia Tochter sei sowieso immer läuft uns schon die ganze Wo- früh wach und ein bisschen che hinterher! Kennst du die?“ Eine aufmunternde Geschichte in Bewegung würde ihr gut tun, „Ja,“ nickte Tim, „ich weiß, Krisenzeiten! Gefunden und be- meinte sie. wer das ist.“ „Wer denn?“, reit gestellt von Sozialwerks-Vor- sitzendem Traugott Hartmann Aufruf: Deutschland betet - in 2020 täglich um 20:20 Uhr Als Evangelische Allianz in sicherung und Ängste aus. Wir beten für das medizinische Deutschland (EAD) rufen wir Aber wir sind sicher: Der Glau- Personal in Krankenhäusern zum Gebet auf: Jeden Abend be an Jesus Christus bildet – und Pflegeheimen, dass sie um 20.20 Uhr – mit vielen an- gerade in Krisen – ein Funda- physische und mentale Kraft deren Christen an vielen Orten ment, um mit Gelassenheit, haben in dieser belastenden – zeitgleich! Verantwortungsbewusstsein Gesamtsituation. und ohne Furcht zu reagieren. Bringt Bitten und Fürbitten Wir beten für unsere Kirchen und Dank für sie alle vor Gott! Wofür können wir beten? und Gemeinden, dass sie offe- Unser Land hat sich in weni- ne Augen und helfende Hände Wir beten für erkrankte Men- gen Tagen verändert. Wie im- haben für Menschen, die jetzt schen auf der ganzen Welt, mer man dazu stehen mag: Unterstützung brauchen. dass sie die heilende Hilfe Got- Die ‚Coronakrise‘ und die da- tes erfahren und Sein Friede Wir beten für die Menschen in mit verbunden behördlichen in ihrem Leben regiert. unserem Land, dass sie sich Anweisungen und Empfehlun- mit ihren Fragen und Ängsten gen sind in Windeseile dabei, Wir beten für die Eindämmung in dieser Situation an Gott das private und öffentliche Le- und Überwindung des Virus. wenden. ben in weiten Teilen umzuge- Wir beten für Verantwortungs- stalten. Wer hätte noch vor Wir beten, dass Christen als träger, dass sie verantwor- Wochen vermutet, dass dies Hoffnungsträger und Ermuti- tungsvolle und richtige Ent- jemals so geschehen könn- ger auffallen. scheidungen treffen. te!?! Dies löst Fragen, Verun- SEITE 20 IM ZENTRUM
Aufmunterung in besonderen Zeiten Mit Ihrer Anzeige helfen Sie uns, Sag es mit Bildern IM ZENTRUM zu finanzieren. Die Zeitschrift erscheint alle zwei Monate mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren. Sie liegt in Kranken- häusern, Arztpraxen, Apotheken, Einzelhändlern und Rathäusern der Region aus. Es berät Sie gerne Walter Freimuth. fon 06073 7286-701 fax -199 mail im.zentrum@cswh.de Bestellung der Zeitschrift IM ZENTRUM Bitte senden Sie mir zukünftig die kostenlose Informationsschrift an unten genannte Adresse. Ich gehöre zur Gruppe der: Angehörigen Berufl. Interessierten Behörden- © www.oups.com mitarbeiter Sonstigen Interessierten Öffentlichkeit Mich interessieren folgende Themen besonders: Aktivitäten Menschen Mitarbeiterinfos Dienstleistung Pflegepolitik Qualitätspolitik Name Adresse Fon, Mail Christliches Sozialwerk Harreshausen e.V. Am Obertor 40 64832 Babenhausen Fon: 06073 7286-0 Fax: 06073 7286-199 Mail: info@cswh.de Redaktion und Gestaltung: Nicole Damm-Arnold Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Tom Best Mit dem Namen des Verfassers gekenn- zeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder. Bemerkungen: © www.oups.com J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 21
Neuigkeiten im Bereich Schulung/Fortbildung Lernplattform Altenpflegeakademie Ab März 2020 gibt es für Pfle- ter und fachlich guter Weise Wie genau das funktioniert, ge- und Betreuungskräfte eine gerecht zu werden. wird den Pflegemitarbeitern in weiteres Angebot der Fortbil- einer Einführungsveranstal- Der große Vorteil an einer In- dungsmöglichkeit. Neben den tung vermittelt. Die Teilnahme ternetlernplattform besteht Fortbildungsangeboten an den an einem dieser Termine ist darin, dass die Mitarbeiterin / verschiedenen Standorten, verpflichtend. Die Kosten trägt der Mitarbeiter die zeitliche arbeiten wir ab März 2020 mit der Arbeitgeber. Absolvierung der Fortbildung der Internet-Lernplattform Al- Termine für die Einführungs- im hohen Maß selbst bestim- tenpflegeakademie zusam- veranstaltung: men. men. Hierdurch haben wir ei- ne Möglichkeit eingerichtet, Vier Mal jährlich erhält jeder 30.03.2020, 13:30 Uhr, Ka- jährliche Pflichtfortbildungen Mitarbeiter eine Fachzeitschrift pelle Seniorenzentrum Bethes- oder auch freiwillige Fortbil- mit relevanten Fortbildungs- da für alle Pflege- und Betreu- dungen absolvieren zu kön- themen. Weiterhin wird mit ungskräfte von SZB und BMP nen. Zu diesem Schritt hat Hilfe von Schulungs-Videos 06.04.2020, 13:30 Uhr, Ka- sich das Führungsteam ent- und weiteren Fachartikeln pelle Seniorenhaus Bethanien schlossen, um der wachsen- Wissen zu bestimmten The- für alle Pflege– und Betreu- den Zahl an geforderten men über die Lernplattform ungskräfte von BMP und SZB Pflichtfortbildungen in adäqua- vermittelt. Fortbildungen 2020 Folgende Schulungen werden Expertenstandard: Akute und 11.05.2020 in den Unternehmen angebo- chronische Wunden 13:30 -14:30 Uhr ten und sind zu absolvieren: Kapelle Seniorenhaus Mai Bethanien April Jeden Freitag Arbeitssicherheit am Arbeits- Jeden Freitag 9:30-10:15 Uhr Gruppe 1 platz 9:30-10:15 Uhr Gruppe 1 10:30-11:15 Uhr Gruppe 2 10:30 11:15 Uhr Gruppe 2 Gymnastikraum Senioren- Der Termin und die Uhrzeit für Gymnastikraum Senioren- haus Bethanien die geplante Schulung Medi- haus Bethanien kamentenmanagement im Praxisnahe Dokumentation im Mai durch die Schlossapotheke Praxisnahe Dokumentation im Pflegebericht für alle Pflege- im Seniorenzentrum und Pflegebericht für alle Pflege- kräfte der Bethesda mobilen durch die Apotheke im Schaaz kräfte der Bethesda mobilen Pflege, Team B wird von den Verantwortlichen Pflege, Team B rechtzeitig bekannt gegeben. Altenpflegeakademie: Altenpflegeakademie: Folgende Zertifikate sind Fragen zu den Schulungen Folgende Zertifikate sind bis 28.05.2020 bei der nimmt Annette Theisen bis 29.04.2020 bei der Pflegedienstleitung abzu- (Telefon 7286-717 Pflegedienstleitung abzu- geben: annette.theisen@cswh.de) geben: entgegen. Expertenstandard: Vermeiden Expertenstandard: Förderung von freitheitsentziehenden der Harnkontinenz Maßnahmen SEITE 22 IM ZENTRUM
Der Frühling bringt frische Kräuter Kräutersuppe mit Croutons Zutaten für 4 Personen Suppe: 50 g junger Blattspinat 150 g Kräuterblätter (Brunnenkresse, Kerbel, Petersilie, Dill, Bärlauch und Sauerampfer) Salz 1 Zwiebel 1 kleinere Kartoffel 30 g kalte Butter 1 Liter Geflügelbrühe 200 g Sahne 1 Prise Cayenne- pfeffer + etwas Zubereitung: frisch geriebene Muskatnuss Die Spinatblätter verlesen, 25 Minuten eher ziehen als Croutons: gründlich waschen, abtropfen köcheln lassen. 2 Scheiben Toastbrot lassen, klein hacken. Den Spinat, Kräuterblätter, 3 EL Butter Die Kräuterblätter ebenfalls Sahne und die übrige Butter waschen, abtropfen lassen hineinmixen. Mit Salz, Ca- und klein schneiden. Zwiebel yennepfeffer und Muskat ab- und Kartoffel schälen, klein schmecken. würfeln und in 1 EL Butter bei Das Toastbrot entrinden und milder Hitze glasig anschwit- in 0,5 cm große Würfel schnei- zen. Mit Brühe auffüllen und den. Die Butter in einer Pfan- ne erhitzen und die Brotwürfel darin bei milder Hitze gold- braun rösten. Die Croûtons auf Küchenpapier abtropfen lassen. Wer es liebt, kann Eier hart kochen und die Suppe damit verfeinern. J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 23
Treue Neue Mitarbeiter Mitarbeiter Wir begrüßen herzlich Wie die Zeit vergeht! Treue Bethesda Service Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Peter Meyer ab 01.02.20 Fahrdienst ter leisten mit der Weitergabe Björn Weber ab 15.03.20 Transport + Technik von Erfahrungen einen wert- vollen Beitrag zum Gelingen Seniorenzentrum Bethesda: im Sozialwerk und seinen Ausra Germanaviciene ab 15.02.20 Pflege Tochterunternehmen. Heike Wagner ab 15.02.20 Pflege Umso schöner ist es, wenn Max Graßner ab 15.03.20 Pflege Mitarbeiter ein Dienstjubiläum Lisa Müller ab 15.02.20 Pflege feiern können. Carmen Böhm Doris Ulrike Scheiber ab 15.03.20 Pflege und Mareike Oesterling sind Bethesda mobile Pflege: seit 10 Jahren wertvolle Mitar- beiterinnen im Seniorenzent- Medina Büttner ab 15.03.20 Hauswirtschaft rum. Die Leitung, der Vorstand, so- wie die Kolleginnen und Kolle- gen gratulieren herzlich zum 10-Jährigen und freuen sich schon auf die nächsten zehn Jahre mit Ihnen. Herzlichen Dank! SEITE 24 IM ZENTRUM
Seligenstadt informiert Seniorenkino etwas mit. Doch mit der Zeit bemerkt das Mädchen, dass mit ihrer Großmutter etwas nicht stimmt. Denn die be- ginnt plötzlich, Dänisch zu sprechen und kann nicht auf- hören, von ihrer Kindheit in Dänemark zu erzählen. Romy versucht alles, um geheim zu Freitag, 24. April 2020 halten, dass ihre Oma immer Erde besucht und zu De- 14 Uhr öfter durcheinander kommt. monstrationen im Hambacher „Das geheime Leben der Doch ihr Plan geht mächtig Forst. Bäume“, Dokumentarfilm schief, als die alte Dame eines Tages plötzlich im Nachthemd Dass Bäume nicht nur für die Freitag, 15. Mai 2020, im Laden steht. Der Gang ins Möbelproduktion dienlich sind, 14 Uhr Pflegeheim scheint für Romys sollte allgemein hin bekannt „Romys Salon“, Drama Oma daraufhin unausweich- sein. Dass Bäume fühlen, den- lich. Ihre Enkelin fragt sich ken und trödeln können, Eigentlich gefällt es Oma Stine derweil, ob es Stine dort auch schwitzen, erinnern und hin (Beppie Melissen) gar nicht, gut geht, und schmiedet einen und wieder strenge Eltern sein dass sie nach der Schule auf Plan. können, ist dem ein oder an- ihre Enkelin Romy (Vita Hei- Aufgrund der Corona-Pan- deren vielleicht neu. Genau jmen) aufpassen muss. demie hat die Stadt Seli- solche Themen – der Wald, Schließlich hat sie noch einen genstadt alle Veranstal- der Zusammenhalt der Bäume, Friseursalon zu schmeißen! tungen erst einmal bis ihre Kommunikation und ihre Aber ihre frisch geschiedene zum 19.04. ausgesetzt. verschiedenen Charaktere – Tochter Margot (Noortje Her- Bitte informieren sie sich bringt Förster und Autor Peter laar) muss auch arbeiten, also auf www.seligenstadt.de, Wohlleben der Leserschaft nä- bleibt ihr keine andere Wahl, ob die auf dieser und der her. 2020 kommt sein Bestsel- wenn sie sie unterstützen will. nächsten Seite aufgeführ- ler „Das geheime Leben der So kommt Romy jeden Nach- ten Veranstaltungen statt- Bäume“ auch in die Kinos. mittag in den Salon und hilft finden. Die Redaktion Regisseur Jörg Adolph beglei- tet Wohlleben auf Streifzügen durch den Wald, folgt ihm auf verschiedenen Reisen und lässt ihn die eindrucksvollen Naturaufnahmen, eingefangen von Jan Haft, kommentieren. Der Film führt die Zuschaue- rInnen nach Vancouver, wo Forstbetriebe versuchen, neue Ansätze im Umgang mit dem Wald umzusetzen, außerdem nach Schweden, wo Wohlle- ben den ältesten Baum der J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 25
Gesprächskreis Singen in für Angehörige Seligenstadt Die Stadt Seligenstadt bietet Pflegende Angehörige aus den Am 13. Mai heißt es von 15 pflegenden Angehörigen und Nachbargemeinden sind eben- bis 16 Uhr im Altenclub Haus Pflegepersonen einmal im Mo- falls herzlich eingeladen. Eine Wallstraße: In entspannter At- nat die Möglichkeit, in ge- Anmeldung ist nicht nötig. mosphäre, ganz ohne Noten schütztem Rahmen über ihre und ohne Anspruch auf Leis- Sorgen und Nöte zu sprechen, tung mit der Musikpädagogin sich Hilfe zu holen. Der Kreis Henrike Graef einfache Lieder gibt Verständnis und Unter- mit wenig Text singen. Im stützung. Vordergrund steht die Freude Die nächsten Treffen finden Die Seniorenberatung bietet am gemeinsamen Singen. am Dienstag, 5. Mai 2020 im auch Einzelfallhilfen und Haus- Weitere Informationen gibt Altenclubhaus Wallstraße besuche an. Informationen Anke van den Bergh von der (Wallstraße 38-40) von 15 bis gibt die städtische Seniorenbe- Stadt Seligenstadt, 16:30 Uhr statt. raterin Anke van den Bergh. Tel.: 06182 - 87110. Telefon: 0 61 82 - 8 71 10. „Ich werde mal 100 Jahre alt“ Magdalena Barbara Draheims Vorsatz wurde wahr Vor fünf Jahren hat Magdale- Mannes Paul war die Familie Jahre alt.“ Gesagt, getan. Den na Draheim im Seniorenzent- der Tochter mit einer Enkelin Ehrentag feierte sie mit einem rum Bethesda ein neues Zu- und drei Urenkeln, sowie ihre Schlückchen Sekt im Kreise hause gefunden. Am 14. Janu- sechs Geschwister der Mittel- der Familie. ar hat sie ihren 100. Geburts- punkt. Mit einem neuen Le- Die Leitung, der Vorstand, die tag dort gefeiert. bensgefährten verbrachte sie Verwaltung sowie das Pflege- noch einmal eine schöne, aber Zu dem besonderen runden und Betreuungsteam wün- kurze Zeit. Geburtstag gratulierten ihr die schen weiterhin viel Gesund- Familie, Hausleiterin Luzia Ihrer Familie bekundete sie heit und Gottes Segen. Dworschak (Zweite von links immer: „Ich werde mal 100 Nicole Damm-Arnold im Bild) und Bürgermeister Joachim Knoke (rechts im Bild). Lebenslustig ist „Lene“, wie sie von jedem genannt wird, schon immer. 1920 wur- de sie in Münster bei Dieburg geboren, ging gerne tanzen und besuchte bis 1993 noch den Stammtisch der Kneipe ihres Vertrauens. Bis kurz vor ihrem Einzug ins Senioren- zentrum bewirtschaftete sie leidenschaftlich gerne den großen häuslichen Garten. Nach dem frühen Tod ihres SEITE 26 IM ZENTRUM
Bethesda 2020 Projekt zur Digitalisierung Das christliche Sozialwerk hat che der Pflegeplanung und neuen Software bearbeitet. entschieden, die Vielzahl ein- -dokumentation, sowohl im Deshalb fanden im März die gesetzter Software-Pro- stationären als auch im ambu- ersten Fortbildungen für die gramme zu reduzieren. Hierzu lanten Bereich und der Tages- Pflegefachkräfte statt. wurde 2019 ein umfangreiches pflege. Zum anderen wird Auswahlverfahren gestartet. auch die Finanzbuchhaltung Die Fortbildung wurde durch Von sechs beteiligten Soft- einschließlich der Abrechnung den Projektleiter gehalten. warehäusern blieben am Ende und auch die Mitarbeiterver- Aufgrund der sich zuspitzen- noch drei, die den Vorstellun- waltung nebst Zeiterfassung den Corona-Pandemie wurde gen des Sozialwerks am zukünftig in der heimbas- die Präsenzschulung kurzer- nächsten kamen. Nach dem Software abgebildet. hand in eine Fernschulung Test der Optionen und weite- umgewandelt. Das war zuerst Da das Softwarehaus auch an ren Verhandlungen konnte die etwas ungewohnt, da der di- der Entwicklung von Kommu- Entscheidung durch Vorstand rekte menschliche Kontakt nikationslösungen z.B. durch und Leitung getroffen werden. fehlte. Die Teilnehmer und der Ärzte– und Angehörigen-Apps Referent stellten sich jedoch sehr gut darauf ein. Es waren sehr effektive Schulungsein- heiten. Das Programm wurde von allen Teilnehmern sehr positiv eingeschätzt. Bisher bot es für jede aufkommende Frage geeignete Lösungsan- sätze, was die teilnehmenden Pflege- und Wohnbereichslei- tungen sehr begrüßten. Ein zweiter Schulungsab- schnitt mit vier Einheiten an zwei Tagen widmete sich der Dienstplanung. Es ist das Ziel, Im Januar, am Tag der Bom- arbeitet und auch die Kommu- diese schon möglichst bald, benentschärfung, fand im Se- nikation z.B. per E-Mail mit voraussichtlich zum 1. Mai niorenhaus das sogenannte einbindet, wird damit eine zu- 2020, einzuführen. Kick-Off-Meeting statt. Eine kunftsfähige Digitalisierung Hier lernten die Personalver- Projektgruppe traf sich mit möglich. waltung die statistischen Fä- Holger Gratza, dem Projektlei- higkeiten des mächtigen Pro- Der Februar 2020 wurde dazu ter von „heimbas“, und exter- gramms kennen. In drei Sessi- genutzt, die Struktur unseres nen Beteiligten, um den Ter- ons wurden dann - wieder per Sozialwerks mit allen Einrich- minplan abzustimmen und die Fernunterricht - die Pflege- tungen zu hinterlegen. Außer- Initialisierung zu starten. dienstleitungen ambulant und dem wurden alle Stammdaten Die heimbas GmbH hat ihren schon erfasst, um eine geeig- stationär, die Tagespflegen Sitz in Essen und hat seit über nete Übungsumgebung zu ha- und auch die Serviceleitungen 40 Jahren Erfahrung in Soft- ben. Außerdem ist vorgese- der Bethesda Service GmbH wareprodukten für den Pflege- hen, dass das Seniorenzent- an die Dienstplanungen heran sektor. Die Software um- rum bis Mitte des Jahres die geführt. schließt zum einen die Berei- Pflegedokumentation mit der Da in Zukunft alle Zeiten und SEITE 28 IM ZENTRUM
Zuschläge automatisch auch für die Personalverwaltung vorliegen, müssen die Dienst- pläne sehr sorgfältig aufge- stellt und abgerechnet wer- den. Herr Gratza von heimbas zeig- te sich ob der großen Auf- merksamkeit und Wissbegier- de der Teilnehmer begeistert. In absehbarer Zeit wird es dank Corona-Virus weiter sehr eingeschränkt sein, Präsenz- schulungen zu halten. Somit waren die vier Schulungstage auch ein Pilotprojekt für Fern- Die verschiedenen Arbeitsbereiche nehmen an den Online- schulungen. In den nächsten Schulungen teil. Wochen und vielleicht auch Oben: die Serviceleiter der Bethesda Service GmbH, die sich für Monaten wird das wohl zum den Dienstplan schulen lassen. Standard werden. Unten: Die Personalverwaltung, die sich mit der Auswertung und Tom Best Abrechnung der Dienstformen und Arbeitszeiten befasst. J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 29
Mitarbeiter-Weihnachtsfeier Nachtrag Unter dem Motto „Shabby Chic“ feierte die Belegschaft des Sozialwerks und seiner Schwesterfirmen Ende Novem- ber die feierliche Weihnachts- feier. Alte Kaffeekannen und Sam- meltassen, in denen kleine Nelken steckten, schmückten die Tische. Weiße Perlen, Ker- zen und mit Spitze verzierte Stoffe wiederholten sich an den Tischen und Wänden und schafften eine angenehme At- mosphäre. Da der Ehrenvorsitzende Gott- lob Ling aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, verlas Vorstandsmit- glied und Chef des Sozialwerks in Neulingen, Peter Mayer, das Grußwort des Ehrenvorsitzen- den. Auch der Vorsitzende Traugott Hartmann und Tom Best richteten an die rund 100 Gäste Dankesworte. Neben der Gemeinschaft, den Gesprächen und dem guten Essen sorgte eine Fotobox für viel Spaß und gute Laune. In der Kapelle war Raum, mit Masken, großen Bilderrahmen und verschiedenen Acces- soires wie Brillen, Hüten und Schnurrbärten sich vor der Ka- mera von Fotografin Anika Hohm positionieren. Zu guter Letzt wurde das alte Jahr verabschiedet und das neue Jahr mit Ideen, Inspirati- onen und vielen Vorhaben be- grüßt. Larina Harbusch SEITE 30 IM ZENTRUM
Das Sozialwerk macht mobil Übergabe der ersten Dienstfahrräder Im Zuge der Weihnachtsfeier ein hochwertiges E-Bike zule- privat nutzen. übergab Tom Best die ersten gen und damit nicht nur zur Machen wir uns gemeinsam Dienstfahrräder an Mitarbeiter Arbeit fahren, sondern können mobil! der mobilen Pflege und der und sollen das Fahrrad auch Bethesda Service. Im Zuge des neuen Lohnopti- mierungssystem können die Mitarbeiter mit unbefristetem Arbeitsvertrag mit einem Lea- singfahrrad mobil werden. Im Januar 2020 hat die Bundesre- gierung den geldwerten Vorteil noch einmal gesenkt auf jetzt 0,25 Prozentpunkte vom Ge- samtwert des Fahrrades. Das Gute dabei: Die Mitarbei- ter können sich beispielsweise „Babenhäuser Regenten“ in Schaafheim Närrischer Hofstaat besucht Tagespflege mit Herz schließlich sangen sie den Se- niorinnen und Senioren das Bawwhäuser Lied „Einmal Prinz sein“ vor. Traditionell erhielt Pflegedienstleiterin Sil- ke Doherty den diesjährigen Orden. Und es wäre nicht Fastnacht, wenn es nichts Süßes gäbe. Deshalb verteilte Prinz Fabian I. schließlich noch Schaumküs- se an die Gäste und ans Mitar- beiter-Team der Tagespflege. Mit einem fröhlichen „Helau“ Sie schauten auf ihrer Tour zu So schnell und lustig, wie sie zogen das Babenhäuser Prin- Kindergärten, Schulen und Un- gekommen waren, waren sie zenpaar Meike I. und Fabian ternehmen auch bei den Gäs- auch wieder weg. Schließlich I., das Kinderprinzenpaar Da- ten in der Tagespflege mit wollten noch andere Senioren nielle I. und Niko I., sowie de- Herz vorbei. Gemeinsam wur- besucht werden. ren Hofstaat in die Villa Be- de geschunkelt, gelacht und Nicole Damm-Arnold thesda nach Schaafheim ein. gesungen. Die Regenten brachten eine Rede vor und J A H R G A N G 2 0 2 0 , A U SG A B E 2 SEITE 31
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