Thomas Düll und Winfried Eberhardinger bleiben bis 2021 an der Spitze der Bezirkskliniken Schwaben
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Mitarbeiterzeitung Ausgabe 10 / Dezember 2015 Die Bezirkskliniken Schwaben setzen auf Kontinuität: (von rechts) Vorstandsvorsitzender Thomas Düll, Verwaltungsrats- vorsitzender Jürgen Reichert und stellvertretender Vor- standsvorsitzender Winfried Eberhardinger. Thomas Düll und Winfried Eberhardinger bleiben bis 2021 an der Spitze der Bezirkskliniken Schwaben Die Bezirkskliniken Schwa- tungsratsvorsitzender und tungsstandard“, begründet Bezirkskrankenhäuser (BKH), ben setzen auf Kontinuität. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert die Entscheidung der 60-jährige Eberhardin- Der Verwaltungsrat des Ge- Reichert bekannt gegeben. des Aufsichtsgremiums. ger ist seine gesamten sundheitsunternehmens „Beide Vorstände leisten Der Verwaltungsrat hat den bisherigen 36 Berufsjahre hat beschlossen, die Ver- hervorragende Arbeit. Die beiden Vorständen sein Ver- in diesem Krankenhausun- träge des Vorstandsvorsit- Bezirkskliniken stehen wirt- trauen ausgesprochen und ternehmen tätig. Bei der zenden Thomas Düll und schaftlich gut da und sie beschlossen, ihre Verträge Gründung des Kommu- seines Stellvertreters Win- bieten in der psychiatri- ab 1. Februar 2016 fort- nalunternehmens Bezirks- fried Eberhardinger um wei- schen Versorgung der Be- zuführen. Der 52-jährige kliniken Schwaben Anfang tere fünf Jahre bis 2021 zu völkerung Schwabens ei- Düll steht seit 1997 an der 2008 wurden Düll und er verlängern. Das hat Verwal- nen qualitativ hohen Leis- Spitze der schwäbischen Vorstände. Seiten 4 - 5 Seite 6 Seite 7 Seite 15 100 Jahre BKH Günzburg: Richtfest 1: Richtfest 2: Hochzeitsbilder: Abschluss des Jubiläumsjahres Kaufbeurer Forensik läuft Augsburg: Anbau im Zeitplan Der schönste Tag des Lebens
Schwabenweit 2 Eberhardinger ist nicht der einzige Neu-60er Winfried Eberhardinger, stell- abgeschlossenem Betriebs- vertretender Vorstandsvor- wirtschaftsstudium 1979 sei- sitzender der Bezirksklini- nen Dienst beim Bezirk ken Schwaben, hat im Sep- Schwaben. Zunächst leite- tember seinen 60. Geburts- te er am BKH Günzburg das tag gefeiert. Er war nicht der Referat Rechnungswesen. einzige, der heuer dieses run- 1988 kam er nach Augs- de Wiegenfest begehen burg, wo er zur Gründungs- konnte. Ebenfalls 60 wur- riege des dortigen BKH den unter anderem Dr. Jörg zählte. Die Klinik ging 1989 Sautier, Leitender Oberarzt in Betrieb. „Sie haben die Tagesklinik Lindau (im Mai), ganze Entwicklung des BKH „Hahn im Korb“: Die Verwaltungsrätinnen Sissi Veit-Wiedemann, Gabriele Güntner, Baureferat Augsburg mitgemacht“, stel- Barbara Holzmann und Stephanie Denzler (von links) gratulieren Bezirk Schwaben (im Sep- lte Vorstandsvorsitzender Tho- Winfried Eberhardinger zu seinem 60. Geburtstag. tember), Alfons Weber, Be- mas Düll bei einem Steh- zirkstags-Vizepräsident aus empfang im BKH Kempten fried Eberhardinger seine Harald Keller, Pflegedirek- Markt Rettenbach, Wilhelm fest. 2006 wechselte Eber- gesamten bisherigen 36 tor am BKH Kaufbeuren, Egger, Regionaleiter Süd hardinger als stellvertreten- Berufsjahre in einem einzi- überreichte im Namen des der Bezirkskliniken Schwa- der Werkleiter in die Werk- gen Krankenhausunterneh- „Nursing Board“ dem Ju- ben (beide im Oktober), so- leitung der damaligen Ei- men tätig gewesen ist. „Das bilar ein Geschenk, das in wie Werner Kuchenbaur, genbetriebe Bezirkskranken- beweist Ihre große Treue einem Sparstrumpf ver- Leiter Haustechnik BKH häuser. Bei der Gründung zum Fach und zum Arbeit- packt war. Prof. Dr. Peter Augsburg. Die Liste der run- des Kommunalunternehmens geber“, sagte er. Brieger, Ärztlicher Direktor den Geburtstage im Unter- Bezirkskliniken Schwaben Im Vorstand ist der „Herr der des BKH Kempten, über- nehmen ist damit sicher- 2008 wurden er und Düll Zahlen“, wie er bisweilen gab dem Geburtstagskind lich nicht vollständig. Vorstände. intern genannt wird, für das- ein Präsent des „Medical Eberhardinger begann nach Düll hob hervor, dass Win- operative Geschäft zuständig. Board“. Sieben-Schwaben-Medaille für Ex-Uni-Präsident Es war nicht nur sein letzter Schwaben war geprägt von stellte Bezirkstagspräsident Jährige hat vor kurzem seine Arbeitstag, sondern auch exzellenter Weiterentwick- Jürgen Reichert fest und zwölfjährige Amtszeit (zwei seine letzte Amtshandlung: lung und Stabilität in Ge- sprach dem scheidenden Wahlperioden) beendet. Professor Karl Joachim sundheitsfragen in der Groß- Uni-Präsident seinen herz- Reichert und der Vorstands- Ebeling, der bisherige Prä- region Günzburg / Ulm“, lichsten Dank aus. Der 65- vorsitzende der Bezirksklini- sident der Universität Ulm, ken Schwaben, Thomas Düll, hat bei einem Empfang im hatten Ebeling zu einem klei- Bezirkskrankenhaus (BKH) nen Empfang mit anschlie- Günzburg die Auszeich- ßendem feierlichen Abend- nung „Sieben-Schwaben- dessen ins BKH eingeladen. Medaille“ entgegengenom- Anwesend waren auch alle men. Der Bezirk ehrt damit Professoren des BKH Günz- Bürgerinnen und Bürger, burg, die in der medizini- die sich Verdienste um das schen Fakultät der Univer- Gemeinwohl in Schwaben sität einen Lehrstuhl, eine erworben haben. Ebeling Professur oder eine Sektion ist so jemand. „Die Zeit von Unser Bild zeigt (von links) Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender besetzen. Das Bezirkskran- Herrn Professor Dr. Ebeling der Bezirkskliniken Schwaben, Bezirkstagspräsident Jürgen Rei- kenhaus Günzburg ist seit als Präsident der Universi- chert, den scheidenden Uni-Präsidenten Professor Karl Joachim vier Jahrzehnten gleichge- tät Ulm als Kooperations- Ebeling sowie Professor Thomas Becker, Leitender Ärztlicher Di- stelltes akademisches Kran- partner der Bezirkskliniken rektor des Bezirkskrankenhauses Günzburg. kenhaus für die Uni Ulm.
3 Schwabenweit Bezirkskliniken als familienfreundlicher Arbeitgeber Als erstes Krankenhaus in schäftigungen im Unterneh- Schwaben und als eines men beträgt fast 50 Pro- der ersten in Bayern sind zent, der Anteil der Frauen die Bezirkskliniken Schwa- liegt bei 72 Prozent. „Mit ben Mitglied im Familien- der großen Flexibilität bei pakt Bayern geworden. Das den Arbeitszeitmodellen Gesundheitsunternehmen versuchen wir auf die Be- des Bezirks mit Sitz in Augs- dürfnisse unserer Mitarbei- burg bekennt sich damit ter einzugehen, soweit es zum Ziel des Familienpakts, die betrieblichen Abläufe- ten davon profitieren.“ die Familie haben sollen. die Vereinbarkeit von Fami- zulassen“, sagt Kurt Ertl, Lei- Die Bezirkskliniken als einer Der Familienpakt Bayern lie und Beruf im Freistaat ter des Service-Center Per- der größten Arbeitgeber in wurde am 22. Juli 2014 ins kontinuierlich zu verbessern. sonal. Auch beim Wieder- Augsburg und Schwaben Leben gerufen. Er ist eine So bieten die Bezirksklini- einstieg nach der Elternzeit sind sich sicher, dass eine gemeinsame Initiative von ken in Abstimmung mit den gehen die Bezirkskliniken gute Vereinbarkeit von Fa- Bayerischer Staatsregierung Personalvertretungen ihren als Träger der schwäbischen milie und Beruf ein wichti- und der Bayerischen Wirt- 3500 Mitarbeiterinnen und Bezirkskrankenhäuser so oft ges Argument bei der Ge- schaft, um die Arbeitswelt Mitarbeitern mehrere hun- wie möglich so vor, wie es winnung von Fachkräften im Freistaat noch familien- dert verschiedene Arbeits- ihre Mitarbeiter persönlich ist. Bewerber würden dies freundlicher zu machen und zeitmodelle wie Gleitzeit- wünschen: Das Gesundheits- bei der Auswahl ihres Arbeits- die Vereinbarkeit zwischen und Ampelmodelle. Die Be- unternehmen bietet ihnen platzes immer mehr in Be- Familie und beruflichem Er- schäftigten können in bestim- flexibel ausgestaltete Model- tracht ziehen, so der Perso- folg weiter zu verbessern. mten Phasen individuell Ar- le wie sukzessive Arbeitszeit- nalchef. Die Mitgliedschaft Emilia Müller, Staatsmini- beitszeit auf- und abbauen. erhöhung entsprechend ei- zum Familienpakt Bayern sterin für Arbeit und Sozi- Zur Kinderbetreuung und ner „Wiedereingliederung“ bringt die grundsätzliche ales, Familie und Integra- Pflege von Angehörigen an. Ertl: „Für den Arbeitge- Haltung der Bezirkskliniken tion, hat den Bezirkskliniken werden familienbedingte ber bedeutet dies zwar einen zum Ausdruck, dass Be- Schwaben die Mitgliedschaft Sonderurlaube gewährt. enormen Aufwand. Doch schäftigte sowohl Erfolg im Familienpakt vor kurzem Die Quote der Teilzeitbe- wir glauben, dass beide Sei- im Beruf als auch Zeit für per Urkunde bestätigt. Vier Chefärzte unter Deutschlands Top-Medizinern kungen bestehender Phar- makotherapien. Laut Maga- zin gehören Prof. Becker im Fachgebiet der Schizophre- nie, Prof. Brieger bei De- pression und bipolaren Stö- rungen sowie Prof. Schmauß bei Depression, bipolaren Störungen und Schizophre- (von links) Professores Matthias Riepe, Thomas Becker, Max Schmauß und Peter Brieger. nie zu den deutschen Top- Gleich vier Mediziner der Kempten, Professor Dr. des Magazins nach einer kur- Medizinern im Bereich psy- Bezirkskliniken Schwaben Peter Brieger, sowie der zen Unterbrechung nun wie- chische Erkrankungen. In der zählen zu Deutschlands Top- Ärztliche Direktor des BKH der aufgeführt. Der Chefarzt Liste werden nur die besten Spezialisten: der Leitende Augsburg, Professor Dr. Max der Abteilung Akutgeriatrie Ärzte erwähnt, die von me- Ärztliche Direktor Professor Schmauß. Während Focus- und Gerontopsychiatrie ist dizinischen Fachgesellschaf- Dr. Thomas Becker, Profes- Gesundheit Becker, Brieger Experte auf dem Gebiet der ten oder von Patientenver- sor Dr. Matthias Wilhelm und Schmauß schon 2014 Alzheimer-Erkrankung und bänden, Selbsthilfegruppen, Riepe (beide Bezirkskranken- auf der Liste der Besten ihres hat sich zusätzlich speziali- Klinikchefs, Oberärzten und haus (BKH) Günzburg), der Fachs ausgewiesen hat, ist siert auf Co-Morbiditäten so- niedergelassenen Medizi- Ärztliche Direktor des BKH Riepe in der Ärzteliste 2015 wie Neben- und Wechselwir- nern empfohlen werden.
Günzburg 4 Trotz ihrer 100 Jahre ist diese Klinik total fit tal fit“, meinte der Verwal- Das Bezirkskrankenhaus Günzburg feiert mit einem politischen Festakt den Abschluss tungsratsvorsitzende der Be- eines erfolgreichen Jubiläumsjahres. Dabei bekommt das Geburtstagskind viel Lob zirkskliniken. Sie sei gut aus- von höchster Stelle. gestattet, ins Gesellschafts- system eingebettet und er- folgreich in der medizini- schen und ökonmischen Qualität. Viel auf den Weg gebracht hätten sein Vorgän- ger Dr. Georg Simnacher und die Mitglieder des Be- zirkstags. „So wurde eine optimale Versorgungsstruk- tur geschaffen mit einer exzellenten Medizin auf dem Lande.“ Beste Voraus- setzungen dafür biete der länderübergreifende Staats- vertrag zwischen der Uni Ulm (Baden-Württemberg) und dem BKH Günzburg (Bayern), der 1977 geschlos- sen wurde, sagte Reichert. Thomas Düll, Vorstandsvor- sitzender der Bezirksklini- Beim Anschneiden der Geburtstagstorte: (von links) Georg Baur, Professor Peter Falkai, Thomas Düll, Gerhard Kramer, Melanie Huml, Professor Thomas Becker, Jürgen Reichert und Franz Hörmann. ken Schwaben, zitierte aus Zeitungsberichten aus dem Viel Lob von höchster Stel- Das BKH Günzburg ist das zinischen Schlaganfallnetz- Gründungsjahr und verdeut- le für das Geburtstagskind: größte Fachkrankenhaus für werkes NEVAS, das für die lichte damit, wie schwer die Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Psychiatrie, Psychotherapie Region Südwestbayern er- Anfangszeit gewesen ist. Günzburg, das 2015 seinen und Psychosomatik in Schwa- richtet wurde. Damals herrschte Krieg, so 100. Geburtstag gefeiert ben. Es hat insgesamt 442 Der Freistaat habe dem Be- Düll. Seither gebe es eine hat, nehme eine herausra- Betten und vereint alle neu- zirk Schwaben und seinen stetige Fortentwicklung hin gende Rolle bei der Ver- rowissenschaftlichen Diszipli- Bezirkskliniken seit 1980 ins- zu einem modernen, huma- sorgung psychisch kranker nen auf einem Gelände. Die gesamt 270 Millionen Euro nen Grundsätzen verpflich- Menschen ein, sagte die Klinik für Neurochirurgie für Bauvorhaben bereitge- teten Bezirkskrankenhaus. bayerische Gesundheitsmi- mit ihren 52 Betten gehört stellt. „Und wir machen ger- Der Vorstandsvorsitzende nisterin Melanie Huml beim zu den größten neurochirur- ne weiter“, sagte Melanie belegte anhand von Bei- Festakt im Festsaal des gischen Kliniken in Bayern. Huml vor dem Hintergrund spielen, warum die Klinik BKH. „Der Bezirk Schwa- In der neurologischen Fach- des geplanten Neubaus der in Günzburg „von hoher In- ben hat bei den Reform- klinik des BKH besteht ein Psychiatrie und Psychoso- novationskraft und klugem prozessen der Psychiatrie überregionales Schlaganfall- matik plus Radiologiezen- Unternehmertum“ geprägt seit den 1970er Jahren zentrum mit eigener Früh- trum am BKH Günzburg. ist (siehe Kasten). eine Vorreiterrolle gespielt. rehabilitation. Diese Spezi- Bezirkstagspräsident Jürgen Professor Peter Falkai be- Sehr erfolgreich wurde hier alstation, eine zertifizierte Reichert unterstrich die in- leuchtete kurz die psychi- das Konzept einer moder- Stroke Unit, ist Teil eines novative, professionelle Ar- atrische Versorgung heute, nen, dezentralen psychia- Netzes von 20 derartigen beit der 1500 Beschäftigten morgen und übermorgen trischen Versorgung umge- Einrichtungen in Bayern. des BKH Günzburg zum aus Sicht der Fachgesell- setzt“, lobte die Ministerin. Das BKH Günzburg ist da- Wohle der Menschen in der schaft DGPPN. Sie sei beeindruckt, mit wel- neben mit dem Klinikum Region. Menschen würden Personalratsvorsitzender cher Dynamik die Bezirks- Großhadern und dem Kli- auch 100 Jahre alt, seien Franz Hörmann blickte auf kliniken Schwaben die Auf- nikum Ingolstadt eines der aber oft nicht mehr so fit. 100 Jahre Personalvertre- gaben angehen. drei Zentren des telemedi- „Die Klinik in Günzburg ist to- tung zurück und gab so
5 Günzburg manches außergewöhnliche, zentriert sich das BKH als BKH Günzburg für sie hat. hereintrugen. Weil die Tor- vergnügliche Detail zum einziges Fachkrankenhaus Für eine schmackhafte Über- tenträger das süße Stück prä- Besten. So hieß das Gremi- Deutschlands ausschließlich raschung sorgten Küchen- sentieren wollten und etwas um bei der Gründung noch und in vollem Umfang auf leiter Augustinus Wanner, schrägt hielten, wäre ihnen „Bedienstetenausschuss“, Diagnostik,Behandlung und sein Stellvertreter Helmut das Backwerk um ein Haar später Betriebsrat und ver- Integration von Patienten Maier und der Leitende davongerutscht. Doch sie handelte beim Erstellen der mit sämtlichen Erkrankun- Koch Richard Wolf, als der reagierten schnell und retteten Speisekarte mit. Während der gen des zentralen und peri- Vorhang aufging und sie die Torte. Selbst das ist an die- Kriegszeit herrschte für die pheren Nervensystems. „Die- eine große Geburtstagstorte sem Festtag gut gegangen. Beschäftigten eine 61-Stun- se besondere Konzentra- den-Woche, es standen ih- tion auf Seele und Gehirn an nen pro Jahr lediglich sie- diesem Standort wird ge- ben bis 14 Tage Urlaub zu. stärkt durch die universi- Zu Zeiten des Personal- täre Ausrichtung des Kran- ratsvorsitzenden Paul Schmid kenhauses“, betonte der herrschte bei Personalange- Ärztliche Direktor. Neben legenheiten eine Zustim- den vier Kliniken für Psychi- mungsquote von 98 Pro- atrie, Neurologie, Neuro- zent: Kein Wunder, Schmid chirurgie und Forensik so- war zugleich Pflegedirektor. wie den drei Abteilungen (von links) Helmut Maier, Augustinus Wanner und Richard Wolf. „Er fasste im einen Büro ei- Neuroanästhesie, Neurora- nen Vorlagebeschluss und diologie und Neuropatho- segnete ihn dann ein Stock- logie gibt es auf dem Cam- Das BKH Günzburg als Vorreiter werk höher in seinem Perso- pus das Dienstleistungs- und nalratsbüro ab“, berichte- Logistikzentrum (DLZ), das • Günzburg war der erste Standort in Bayern, wo sich te Hörmann. Aufgaben für alle Stand- direkt neben einer psychiatrischen Klinik ein Allge- Leitender Ärztlicher Direk- orte der Bezirkskliniken in meinkrankenhaus angesiedelt hat. tor Professor Thomas Becker Schwaben übernimmt, sowie • Hier wurde zum ersten Mal ein gemeinsames Versor- blickte auf die Geschichte den außerklinischen Heim- gungszentrum errichtet, das neben der psychiatri- des BKH Günzburg zurück. und Pflegebereich „Woh- schen Klinik auch ein Allgemeinkrankenhaus komplett Sie begann am 2. Septem- nen und Fördern“ mit sei- mitversorgt – übrigens vor genau 30 Jahren. ber 1915 als „Heil- und Pfle- nen Wohnbereichen, Tages- • Der länderübergreifende Verbund des BKH Günzburg geanstalt“ mit zwölf Pati- stätten und umfangreichen (Bayern) mit der Uni Ulm (Baden-Württemberg) als de- enten. Während der Zeit des ambulanten Angeboten. ren Bestandteil stellte 1977 ein Novum dar. Bis heute Nationalsozialismus seien Der ehemalige Chefarzt der ist eine solche Konstellation bundesweit einzigartig. hier 350 psychisch kranke Neurologie, Prof. Bernhard • 1980 wurde hier die erste psychotherapeutisch/psy- Menschen zwangssterilisiert Widder, sorgte mit seinen chosomatisch ausgerichtete Spezialstation innerhalb sowie 394 Menschen aus Musikerkollegen des United der bayerischen Bezirks-Psychiatrie eingerichtet. Günzburg in Tötungsan- Swing Quintetts für be- • Seit 2009 existiert in Günzburg der erste Hybrid-OP stalten verlegt und ermordet schwingte musikalische Ab- in der Neurochirurgie, in den Kernspintechnik mit in- worden. Das dunkelste Kapi- wechslung. In zwei jeweils tegrierter Neuro-Navigation eingebaut ist. Eine ver- tel in der Geschichte der Kli- zehnminütigen Kurzfilmen gleichbare „Brain Suite“ gab es damals nur an vier nik, das im Festjahr würde- berichteten Politiker, Koo- weiteren Standorten weltweit. voll in Erinnerung gebracht perationspartner, Angehöri- • Vor gut 13 Jahren wurde in Günzburg die erste über- und aufgearbeitet wurde. ge, Betroffene und Mitarbei- regionale Schlaganfall-Spezialstation (Stroke Unit) im Heute, so Becker, kon- ter, welche Bedeutung das ländlichen Raum in Bayern an der Klinik für Neurolo- gie etabliert. Von dort gingen die ersten Impulse für die telemedizinische Versorgung des Schlaganfalls im Freistaat und weit darüber hinaus aus (TESS, NEVAS). • Heute konzentriert sich das BKH Günzburg als ein- ziges Krankenhaus in Deutschland ausschließlich auf die Versorgung aller Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Innerhalb dieser Speziali- sierung deckt die Klinik alle Fachrichtungen ab. Die Leitung des BKH Kauf- Das United Swing Quintett • Trotz aller widrigen Rahmenbedingungen im Gesund- beuren (rechts) übergab den mit Professor Bernhard Wid- heitswesen schreibt die Klinik schwarze Zahlen. Günzburgen ein Geschenk. der (rechts).
Kaufbeuren 6 Kein Bau von der Stange Der Erweiterungstrakt der Klinik für Forensische Psy- chiatrie und Psychothera- pie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren ist ein mächtiges Bauvorhaben. Gerade mal zehn Monate nach dem Spatenstich steht der sechsgeschossige Roh- bau. Bis der Anbau aller- dings in Betrieb geht, wird es voraussichtlich Frühjahr 2018 werden. „Der Innen- ausbau wird mehr als zwei Jahre in Anspruch nehmen. Das ist ein technisch hoch anspruchsvolles Gebäude – kein Bau von der Stan- ge“, sagte Thomas Düll, Ein imposanter Neubau (links), der an das alte C-Gebäude (rechts) andockt. Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, ihre Bezirkskliniken übertra- schäftigungs- und Sportthe- konzentriert auf ein Gebäu- beim Richtfest am 1. De- gen. Ziel der größten Ein- rapie. Dazu gehört auch de“. Bis dahin bedürfe es zember. In den nächsten zelinvestition in der Ge- eine Turnhalle. noch „enormer Feinabstim- Tagen gehe es darum, schichte des BKH Kaufbe- In dem Gebäude, das am mung, damit am Ende alles Fenster einzusetzen, um uren ist es, eine adäquate sogenannten C-Bau ange- funktioniert“. Düll zeigte den Rohbau winterfest zu Unterbringung der 200 Pa- dockt ist, sollen die Sta- sich erleichtert, dass es bis- bekommen, so Düll. tienten und vernünftige Ar- tionen zusammengeführt lang nur einen Unfall auf 30 Millionen Euro investiert beitsbedingungen für die werden, die bislang aufs der Großbaustelle gege- der Freistaat Bayern in den 215 Beschäftigten zu ge- ganze BKH verteilt sind. ben hat. Dieser ging glück- Anbau. Der Freistaat ist zu- währleisten. Im Neubau ent- „Wir bedienen keinen zu- licherweise glimpflich ab. ständig für den Maßregel- stehen fünf Stationen mit sätzlichen Bedarf“, sagte Norbert Ormanns, Ärztli- vollzug und hat diese Auf- insgesamt 120 Betten sowie der Vorstandsvorsitzende, cher Direktor der Forensik, gabe an die Bezirke bzw. Bereiche für die Arbeits-, Be- „sondern schaffen Platz, zollte wie Düll den am Bau Beteiligten Lob und freute sich über den gelungenen Baufortschritt. „Wir werden uns hier sehr wohlfühlen und unsere Patienten sehr gut weiterbetreuen können“, sagte Ormanns. Er bezeich- nete das Bauvorhaben als ein „Riesen-Komplex“. Die Firma Kreuzer (Bad Wö- rishofen) hat den Rohbau er- stellt. Bauleiter Martin Graßl hob neben der prächtigen Richtkrone das Glas auf den Bauherrn, die Planer und Handwerker. „Zwar ist der Einzug noch nicht erreicht, Architekt Martin Feldengut (von links), Norbert Ormanns (Chefarzt Forensik), Dr. Albert Putzham- aber fürs Richtfest reicht es mer (Leitender Ärztlicher Direktor BKH Kaufbeuren), Martin Graßl (Bauunternehmung Kreuzer) und leicht“, reimte er in seinem Thomas Düll (Vorstandsvorsitzender Bezirkskliniken Schwaben) halten die Richtkrone. Richtspruch.
7 Augsburg Im Anbau entstehen viele neue Arbeitsplätze Die Baustelle aus der Vogelperspektive. Der Anbau beinhaltet zwei langgestreckte Baukörper. Im Hintergrund sind das Gebäude der Unternehmensleitung der Bezirkskliniken Schwaben zu sehen (links). Das Foto entstand wenige Tage vor dem Richtfest. Es war wettermäßig der Wie berichtet, wird das der am Bau Beteiligten. wird beträchtlich sein.“ Düll schlechteste Tag, den die BKH Augsburg bis Frühjahr „Wir hatten acht bis zehn konkretisierte diese Aussa- Baustelle bisher erlebt hat- 2017 um drei Stationen mit Wochen mit maximalen ge: „Wir werden ungefähr te. Thomas Düll, Vorstands- 66 stationären Betten er- Temperaturen. Die Bau- 60 neue Vollkraftstellen vorsitzender der Bezirkskli- weitert. Dazu kommen eine arbeiter und Handwerker brauchen. Das entspricht niken Schwaben, sah das Reihe von Funktions- und haben bei bis zu 40 Grad etwa 100 Köpfen.“ bei der Hebauffeier trotz Therapieräumen kündigte gearbeitet. Das war bela- Den Rohbau hat die Firma Dauerregens dennoch po- Ärztlicher Direktor Profes- stend“, sagte Schmauß. HBW aus Thannhausen er- sitiv. Denn umgekehrt be- sor Max Schmauß an. Jetzt erkenne er erst die stellt. Mehr als 20000 Ku- deutet dies, dass das Wet- Die Klinik für Psychiatrie, Dimension der Baukörper – bikmeter Erdreich seien be- ter bis dato ausgesprochen Psychotherapie und Psy- sie kommen ihm größer wegt und 3700 Quadrat- gut war und die Erweite- chosomatik hat dann 326 und voluminöser vor als meter Wandflächen hoch- rung des Bezirkskranken- Betten. Mit ihren zusätz- erwartet. Der unterirdische gezogen worden, teilte Ar- hauses (BKH) Augsburg in lichen 32 Plätzen in der Ta- Verbindungsgang, der zwi- chitekt Martin Feldengut von einem Rekordtempo ange- gesklinik ist sie künftig die schen dem bisherigen Trakt der Bezirksbau- und Ser- packt werden konnte, so größte akutpsychiatrische und dem Neubau entsteht, vice GmbH mit. Viele Firmen Düll. Gerade einmal acht Einrichtung in Schwaben. erinnere ihn an eine U-Bahn- aus der Region seien betei- Monate nach dem Spaten- „Wir erweitern hier nicht, Haltestelle. „Haltestelle BKH ligt. Am Ende wird die Er- stich im März feierten Bau- weil wir neue Patienten- Augsburg – das wäre at- weiterung inklusive Aus- firmen, Planer, Architekten, kreise erschließen wollen“, traktiv“, so Schmauß mit stattung knapp 14 Millio- Krankenhausleitung und Bau- sagte Düll. Vielmehr sei die einem Augenzwinkern. nen Euro kosten. Wolfgang herr Mitte November das Klinik schon jetzt zu klein und Der zweigeschossige Anbau Schick von der gleichnami- Richtfest. „60 Prozent der oftmals überfüllt. „Gangbet- mit den zwei langgestreck- gen Zimmerei aus Ascha Gewerke sind vergeben. ten sind kein Dauerzustand. ten Baukörpern und Pult- bei Straubing (Niederbay- Wir befinden uns im Kos- Was den Bereich der psy- dächern bringt laut Ärzt- ern) gab sich viel Mühe tenrahmen und haben or- chischen Erkrankungen be- lichem Direktor eine Reihe für seinen ausführlichen dentliche Ausschreibungs- trifft, braucht die Bevölke- von Vorteilen: Die Über- Richtspruch in Reimform. ergebnisse erzielt“, berich- rung diese Erweiterung“, lastung wird verringert, die Er erhob sein Glas und rief tete der Vorstandsvorsitzen- betonte er. Klinik kann den Patienten ein dreifaches Hoch auf die de. Auch der Zeitplan wer- Professor Schmauß lobte neue Angebote machen. Handwerksleut‘, den Bau- de wohl eingehalten. wie Düll das Engagement „Die Zahl der Beschäftigten herrn und die Planer aus.
Günzburg 8 Warum die Werkfeuerwehr unverzichtbar ist Feuerwehrleute auf die- Am BKH Günzburg gibt se Weise bis zu maximal es die einzige derartige 900 Euro dazuverdienen. Einrichtung unter dem Wegen des Geldes allein Dach der Bezirkskliniken macht aber keiner mit. Schwaben. Was ihre Auf- „Für uns ist es eine Ehre, gaben sind, gegen wel- zu helfen. Wir sind zu je- che Probleme sie kämpft der Zeit da. Und die Ka- und wer ihr neuer Kom- meradschaft untereinan- Der Brand einer Scheune auf dem Gutshof des Günzburger BKH mandant wird. der ist groß“, berichtet löste am 1. Juli 2015 einen Großeinsatz aus. stehen Tag und Nacht be- sen die Helfer der Werkfeu- er. Meist sind es kleinere Die Werkfeuerwehr des Be- reit, um zu helfen – sieben erwehr mindestens 18 Jah- Einsätze, die abgearbeitet zirkskrankenhauses (BKH) Tage die Woche, zwölf Mo- re alt sein. Und sie müssen werden müssen. Aber Günzburg ist etwas Beson- deres. An keinem anderen nate im Jahr. „Im äußersten Mitarbeiter des BKH sein. auch zu größeren Stadel- Standort der Bezirkskliniken Fall sind wir bereit, unser Für einen aktiven Feuer- bränden, einem Feuer in Schwaben findet man eine Leben aufs Spiel zu setzen“, wehrler „draußen“ ist mit der katholischen Kirche derartige Einrichtung. Kom- betont Czekalla. Wenn es 63 Jahren Schluss. Bei der des BKH sowie zu groß- mandant Manfred Czekalla brennt, ein Mensch in einer Werkfeuerwehr kann er en Sturmschäden nach erläutert, warum es so wich- Notlage ist oder ein umge- so lange bleiben, solange „Wiebke“ und „Lothar“ tig ist, dass es die Werkfeu- stürzter Baum entfernt wer- er im BKH beschäftigt ist. wurden die Helfer schon erwehr gibt: „Wir haben den muss, dann werden Noch eine Parallele gibt alarmiert. Dass es in aller hier auf dem Gelände etwa die Kräfte alarmiert: entwe- es zu „draußen“: Immer Regel die kleinen Dinge 100 Gebäude und viele un- der per SMS über die Kli- mehr Wehren kämpfen sind, die anfallen, zeige, terirdische Gänge. Fast je- nikpforte oder per Piepser mit dem Nachwuchs- „dass der vorbeugende des Haus ist unterirdisch er- und Handy von der Leitstel- mangel. Das ist am BKH Brandschutz funktioniert“, reichbar. Bei einem Brand le in Krumbach. Die Helfer Günzburg nicht anders. stellt der Kommandant sind unsere Ortskenntnisse eilen dann zum Feuerwehr- „Früher war es Ehrensa- fest. Er ist in Personaluni- unentbehrlich“, sagt der haus, das sich an der Rei- che, dass man zur Feuer- on auch Brandschutzbe- 63-Jährige. Außerdem gibt sensburger Straße auf dem wehr geht“, blickt Czekal- auftragter des BKH, hält es geschlossene Gebäude BKH-Gelände befindet, zie- la zurück. Zudem gab es jedes Jahr Schulungen für wie die forensische Klinik und hen ihre Schutzanzüge an eine Vielzahl von Hand- die 1500 Mitarbeiterinnen beschützte Stationen oder und rücken mit ihren Fahr- werkern auf dem Klinik- und Mitarbeiter sowie Be- Wohnbereiche. Da viele Pa- zeugen aus. „Tagsüber brau- gelände, von denen viele rufsfachschüler am Stand- tienten bzw. Bewohner zu- chen wir fünf Minuten, Mitglieder in der Feuer- ort ab und zeigt der Be- dem bettlägerig sind, sind nachts können es schon wehr waren: Maler, Satt- legschaft, wie man einen die Helfer im Ernstfall beson- mal zehn Minuten sein. Das ler, Maurer, Schneider, Feuerlöscher richtig be- deren Gefahrenschwerpunk- ist aber immer noch inner- Kfz-Mechaniker. Die mei- dient. Außerdem arbeitet ten ausgesetzt. „Wir sind den halb der gesetzlich vorge- sten dieser Berufszweige er Einsatzpläne aus, über- Umgang mit den psy- schriebenen Hilfsfrist“, weiß sind über die Jahre kli- prüft die Brandmeldeanla- chisch kranken Patienten der Kommandant. Die Mit- nikintern weggefallen. gen und organisiert unan- gewohnt und können mit glieder der Wehr kommen Inzwischen sind auch drei gesagte Einsatzübungen. ihnen anders umgehen als aus dem gesamten Land- Frauen dabei. Um neue Am 31. 12. ist offiziell Auswärtige. Wenn es darauf kreis. Immer weniger woh- Kräfte unter den Beschäf- Schluss: Manfred Czekal- ankommt, können wir ihnen nen allerdings in der direk- tigten zu gewinnen, hat la geht in Pension. Nach- eher die Angst nehmen“, ten Umgebung des BKH. die Krankenhausleitung folger wird sein bishe- sagt der Kommandant. Wie ihre Kollegen „draußen“ ein Prämiensystem ausge- riger Stellvertreter Tobias Die Werkfeuerwehr funkti- müssen die Kräfte der Werk- lobt. „Wer pro Jahr min- Hupfauer. Das größte Ziel oniert wie eine Ortsfeuer- feuerwehr körperlich ge- destens zehn Übungen des 32-Jährigen ist, die wehr außerhalb des Kli- sund und – falls sie Atem- besucht und genauso Werkfeuerwehr zu erhal- nikgeländes. Die Aktiven, schutzträger werden wollen – viele Einsätze absolviert, ten und personell aufzu- allesamt Freiwillige, üben belastbar sein. Während eine für den gibt es eine Geld- stocken. „Sie hat ihre Be- regelmäßig den Ernstfall, örtliche Feuerwehr auch prämie als Anreiz.“ Laut rechtigung“, ist Hupfauer halten Schulungen ab und Jugendliche aufnimmt, müs- Czekalla können sich die überzeugt.
9 Günzburg Einsatz in der katholischen Kirche des BKH. Tobias Hupfauer (li.) mit seinem Vorgänger, Der Kommandant bei einer Einsatzübung den langjährigen Kommandanten Czekalla. auf Station. Einsatz nach einem Zimmerbrand auf einer Station im BKH. Manfred Czekalla überprüft die Technik im Stürme bescherten der Werkfeuerwehr in Manfred Czekalla (vorne kniend) mit Kollegen neu renovierten Festsaal. den vergangenen Jahren viel Arbeit. nach einer Übung mit Atemschutzgeräten. Zur Person Die Werkfeuerwehr Manfred des BKH Günzburg Czekalla Gegründet: 1915, also in jenem Jahr, in dem auch das Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg ins Leben gerufen wurde. Damals hieß das BKH noch Heil- und Pflegean- stalt, und die Werkfeuerwehr war nur eine Löschgruppe. Manfred Czekalla, stellvertretender Regionalleiter Nord Geschichte: 1921 wurde die Löschgruppe offiziell als und Kommandant der Werkfeuerwehr des Bezirkskran- Betriebsfeuerwehr eingestuft, 1954 als Werkfeuerwehr kenhauses (BKH) Günzburg, geht zum Ende des Jahres anerkannt. 2015 mit 64 Jahren in Pension. Einsätze: etwa 40 pro Jahr. Dabei ist die Zahl schwan- Der Beamte war nach fünfjähriger Tätigkeit beim Fi- kend. Sollten in einem Jahr beispielsweise zahlreiche nanzamt im April 1973 ans BKH Günzburg gewechselt. Sturmschäden anfallen, dann erhöht sich das Einsatzauf- Dort war er anfangs in der Pflegekostenstelle und in der kommen entsprechend. Meist rücken die Helferinnen Personalstelle tätig, dann 13 Jahre in der Kasse und und Helfer zu technischen Hilfsleistungen, Kleinbrän- weitere 13 Jahre in der EDV. Bis 2008 arbeitete er im den und Personensuchen aus. Finanzwesen, seitdem in der Regionalleitung. Bei Dienstbeginn 1973 wurde Czekalla sogleich Mit- Fuhrpark: ein Löschfahrzeug LF 8/6, zwei Geräte- wagen, ein Kommandofahrzeug, eine Anhängerleiter glied in der Werkfeuerwehr und baute diese über die AL 18, ein Anhänger mit Pulver 250 sowie ein Trag- Jahre mit auf. kraftspritzenanhänger TSA mit Pumpe (TS8). 1989 übernahm er die Funktion des stellvertretenden Kommandanten, 1998 wurde er zum ersten Komman- Aktive: 23, davon drei Frauen und acht Atemschutz- danten bestimmt. träger. (Stand: Oktober 2015)
Günzburg 10 Querdenker und Arzt mit Leidenschaft Reisensburg zu organisie- Das Bezirkskrankenhaus Günzburg verabschiedet Professor Karl Bechter in den Ruhe- ren. Es findet Anfang März stand. Der Chefarzt hatte eine Sonderstellung und machte weltweit von sich reden. statt und ist dann das sech- ste unter seiner Regie. Erneut werden etwa 100 Wissenschaftler aus allen Kontinenten erwartet. Weggefährten und Kolle- gen würdigten bei der Verabschiedungsfeier die Leistung des scheidenden Chefarztes. Professor Bern- hard Bogerts, Ärztlicher Di- rektor der Klinik für Psychi- atrie und Psychotherapie der Uni Magdeburg, nann- te Bechter einen „Quer- denker“. Oberärztin Dr. Bir- git Bayer (BKH Günzburg) bescheinigte ihrem Chef Sie bereiteten Professor Karl Bechter (Mitte) im BKH-Festsaal einen würdigen Abschied: (von links) Geduld, Gründlichkeit und seine Mitarbeiter Michael Krewing, Dr. Volkhard Schreiner, Dr. Birgit Bayer, Bechters Frau Helga Kern- Bechter, Professor Thomas Becker, Leitender Ärztlicher Direktor des BKH Günzburg sowie Thomas unerbittliches Hinterfragen. Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben. Nach Ansicht von Oberarzt Dr. Volkhard Schreiner hat- Im Bezirkskrankenhaus (BKH) tigkeit im BKH vor 36 Jahren. psychische Erkrankungen te Bechter eher eine soma- Günzburg ist ein Mann in Er hat zu Beginn auf Statio- auslösen kann. Für seine tisch-psychische Sichtweise den Ruhestand verabschie- nen mit chronisch kranken Arbeiten erhielt er 1996 den als umgekehrt. „Sie sind det worden, dessen klini- Menschen gearbeitet, dann renommierten Kurt-Schnei- ein Arzt mit Leidenschaft“, sche und wissenschaftlichen zweieinhalb Jahre in Akut- der-Preis und später weitere sagte Stationsleiter Mi- Arbeiten und Publikationen abteilungen, dann in der re- wissenschaftliche Auszeich- chael Krewing über den weltweit für Aufsehen ge- habilitativen Psychiatrie, wo nungen. 2003 wurde ihm 65-Jährigen. Er sei dank- sorgt haben. Professor Karl er die Station 55/III neu auf- eine außerplanmäßige Pro- bar, was er von ihm gelernt Bechter hat herausgefun- baute. Anfangs als Assis- fessur für Psychiatrie von der habe, so Krewing. den, dass entzündliche Pro- tenz- und Facharzt war er Uni Ulm verliehen. „Studien Professor Thomas Becker, zesse im Körper zumindest ab 1987 als Oberarzt tätig. zu betreiben neben dem Leitender Ärztlicher Direktor mitverantwortlich für psychi- Seit 1. Januar 1999 leitete Alltagsgeschäft als klinischer des BKH Günzburg, berich- sche Erkrankungen sein kön- innerhalb der Klinik für Psy- Abteilungsleiter, meist ohne tete, dass der Chefarzt-Pos- nen. „Dank Ihrer Studien auf chiatrie, Psychotherapie und wissenschaftliches Personal, ten derzeit nicht wieder be- dem Gebiet des relativ jun- Psychosomatik als Chefarzt war eine permanente He- setzt werde, die Arbeit der gen medizinischen Fachs die Abteilung Psychothera- rausforderung“, berichtete Abteilung jedoch weiterge- der Psychoimmunologie gibt peutische Medizin und Psy- der Vorstandsvorsitzende. he. Bechter, der mit seiner es konkrete Hoffnungen auf chosomatik, die im Haus Für Bechter hieß das Arbei- Frau Helga drei Kinder hat, verbesserte Therapiemöglich- 55 zu finden ist. „Das war ten nach Feierabend, am räumte ein, dass es ihm keiten für Patienten“, sagte damals ein Paradigmenwech- Wochenende, im Urlaub schwer falle, aufzuhören. Thomas Düll, Vorstands- sel“, sagte Düll. Eine Klinik und ständiges Suchen nach „Aber die Zeit ist begrenzt. vorsitzender der Bezirkskli- hatte damit nicht nur einen Geldgebern. Und immer Es war eine schöne Zeit“, niken Schwaben, bei der Ärztlichen Direktor, sondern ging es um Studien, die zu meinte er. Er will sich künf- Abschiedsfeier im BKH- zusätzlich einen Chefarzt – einem neuen Verständnis der tig verstärkt seinen beiden Festsaal. Der 65-Jährige das hatte es bis dahin noch Krankheitsvorgänge über großen Hobbys widmen: hatte innerhalb der psychia- nicht gegeben. das Nervenwasser (Liquor) dem Kochen und der Mu- trischen Klinik in Günzburg Bechter nutzte die Freiräu- beitrugen. Bechter ist gera- sik. Er ist ein großer Freund eine Sonderstellung. me. Er erforschte unter an- de dabei, die 13. Auflage von „Alter Musik“, dem Der gebürtige Baden-Würt- derem das „Borna Disease eines internationalen Exper- Spiel von Viola und eng- temberger begann seine Tä- Virus“, das beim Menschen tenmeetings auf Schloss lischer Gambenmusik.
11 Günzburg Neues MVZ erweitert Behandlungsangebot Das Ärzteteam des neuen medizinischen Versorgungszentrums am BKH Günzburg: (von links) Klaus Seitz, Dr. Maria Teresa Pedro, Marie Schuler-Ortoli, Dr. Thomas Endrös und Dr. Jens Engelke. benvorfall sein, aber auch arzt Dr. Thomas Endrös als Gesundheits- bzw. Kran- Auf dem Günzburger solche, bei denen ein Ver- Neurologen für das MVZ zu kenversicherungskarte als BKH-Gelände ist ein Me- dacht auf einen Schlagan- gewinnen. auch per Überweisungs- dizinisches Versorgungs- fall oder eine Tumorerkran- Die Einrichtung gleicht schein möglich. zentrum in Betrieb ge- kung im Nervenbereich be- einer ärztlichen Gemein- Nach den Vorgaben des gangen. steht“, erläutert der kauf- schaftspraxis. Der Vorteil Vertragsarztrechtes wird das Auf dem Gelände des Be- männische Leiter Stephan sind die kurzen Wege: neue MVZ als hundertpro- zirkskrankenhauses (BKH) Graf. Nach dem Umzug Das MVZ befindet sich zentiges Tochterunterneh- hat das neue Medizinische der PIA in einen Neubau direkt neben der Neuro- men der Bezirkskliniken Versorgungszentrum (MVZ) in der Nachbarschaft stand logischen und der Neu- Schwaben geführt. „Wir Günzburg seinen Betrieb das Haus 22 teilweise leer. rochirurgischen Klinik des verstehen uns nicht als Kon- aufgenommen. Hier werden Das Gebäude wurde dann BKH. „Bei Bedarf kann der kurrenz zu den niedergelas- Patienten von fünf Ärzten mit einem finanziellen Auf- vorbehandelnde Arzt den senen Ärzten, sondern als und zehn Angestellten in wand von einer Million Patienten auch operieren“, Ergänzung zur bisher ange- den Fachgebieten Neuro- Euro eineinhalb Jahre lang sagt Graf. Der Zugang zum botenen Versorgungssitua- logie und Neurochirurgie umgebaut. MVZ ist sowohl über die tion“, stellt Graf fest. ambulant behandelt. Das Am 1. Juli dieses Jahres MVZ befindet sich im Haus fiel der Startschuss – aller- 22, in dem früher die Psychi- atrische Institutsambulanz dings noch nicht mit dem kompletten Angebot. Seit Auf einen Blick (PIA) untergebracht war. 1. Oktober ist nun auch Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) 2014 beschloss der Vor- das Fachpersonal für die für Neurologie und Neurochirurgie befindet sich im stand der Bezirkskliniken Neurochirurgie vollzählig. Haus 22, Ludwig-Heilmeyer-Straße 2, in Günzburg. Schwaben als Träger der Dr. Jens Engelke, Dr. Maria Erreichbar ist es unter schwäbischen Bezirkskran- Teresa Pedro, Marie Schu- kenhäuser, das Angebot ler-Ortoli und Klaus Seitz Telefon: 08221 96-22200 im Bereich der ambulanten (alles Fachärzte für Neuro- E-Mail: info@mvz-guenzburg.de Behandlung von Menschen chirurgie) stehen nun mit ih- mit neurologischen oder neu- ren Teams bereit. Darüber Internet: www.mvz-guenzburg.de rochirurgischen Erkrankun- hinaus ist es den Verant- Sprechzeiten: gen auszuweiten. „Das kön- wortlichen gelungen, den Montag-Donnerstag: 8 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr nen Patienten mit Schwin- seit 30 Jahren in Günzburg Freitag: 8 bis 12.30 Uhr del, MS oder Bandschei- niedergelassenen Nerven-
Günzburg 12 Neuer Förderverein unterstützt das Bezirkskrankenhaus Günzburg Der Vorstand des neuen Fördervereins Bezirkskrankenhaus Günzburg (von links): Günter Treutlein (Revisor), Ruth Abmayr (Beisitze- rin), Jochen Fischer (Schatzmeister), Heike Wittmacher (Beisitzerin), Torsten Strehle (Schriftführer), Stephanie Denzler (Vorsitzende), Prof. Bernhard Widder (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Ruth Niemetz und Prof. Karl Bechter (Beisitzer), Harry Lenz (Revisor) und Dr. Hans Abmayr (Beisitzer; er starb wenige Tage nach diesem Fototermin bei einem Unglück in den Bergen). Foto: Walter Kaiser Ein neuer Verein ist in Günz- Da es mit der Gesundheit nicht unbedingt lebensnot- legt, sogenannte juristische burg aus der Taufe gehoben Konrads nicht zum Besten wendig, aber wünschenswert Personen – etwa Firmen oder worden – der Förderverein bestellt war (er ist am 13. No- seien. „Da reichen oft schon Kommunen – zahlen einen Bezirkskrankenhaus Günz- vember nach längerer Krank- Kleinigkeiten, um Patienten, Mindestbetrag von 100 €. Der burg. Bei der Gründungsver- heit gestorben; d.Red.), über- Bewohnern und Angehöri- Förderverein sei ein „großes sammlung Ende September nahmen Stephanie Denzler gen den Aufenthalt im Be- Hoffnungszeichen“ – nicht zu- im Hörsaal der Klinik wurde und ein Vorbereitungsteam, zirkskrankenhaus etwas ange- letzt „zum Wohl der Patienten“. CSU-Bezirksrätin Stephanie unter anderem mit BKH-Pfle- nehmer zu machen“, erläu- (Von Walter Kaiser, Günz- Denzler zur Vorsitzenden ge- gedienstleiter Georg Baur, terte Stephanie Denzler. Tho- burger Zeitung) wählt. Ihr Stellvertreter ist die nötigen Arbeiten – am mas Düll sah in der Grün- Prof. Bernhard Widder, der 28. 09. konnte die Grün- dung des Fördervereins auch bis vor wenigen Wochen als dungsversammlung schließ- einen weiteren Schritt in Der Vorstand Leiter der Neurologie am lich über die Bühne gehen. Richtung „Normalität“. Der BKH tätig war. Nach Anga- 27 der 38 Mitglieder waren Verein und seine Mitglieder Neun Mitglieder gehören ben der Vorsitzenden hat der dabei anwesend. könnten dazu beitragen, die dem Vorstand des neuen Verein bereits 38 Mitglieder, Beim Günzburger Kreiskran- vielfältigen Behandlungsan- Fördervereins Bezirkskran- darunter auch einige Firmen. kenhaus gibt es bereits seit gebote einer noch immer kenhaus Günzburg an. Bei Weitere Unterstützer des einigen Jahren einen Förder- weitgehend als psychiatrische der Gründungsversamm- Fördervereins sind natürlich verein. Der neue Förderver- Klinik wahrgenommenen Ein- lung wurden außerdem willkommen. ein für das hiesige BKH ist richtung in der Bevölkerung zwei Revisoren gewählt. Die Initiative zur Gründung der erste für eines der schwä- bekannter zu machen. So be- Vorsitzende Stephanie Den- eines Fördervereins für das bischen Bezirkskrankenhäu- sehen sei der Förderverein zler, stellvertretender Vor- Bezirkskrankenhaus war vor ser, wie der Vorstandsvor- auch „ein Mittel zur Entstig- sitzender Prof. Bernhard zwei Jahren vom Günzbur- sitzende Thomas Düll dan- matisierung“, betonte Düll. Widder, Schatzmeister Jo- ger Gebhard Konrad aus- kend anmerkte. Der Förder- Unter der Leitung des Juris- chen Fischer, Schriftfüh- gegangen. Eine seinerzeit verein, so betonten er und ten Dr. Thomas Ermer wur- rer Torsten Strehle, Bei- anberaumte Gründungsver- Stephanie Denzler, sei nicht den die Satzung und die Bei- sitzer Dr. Ruth Niemetz, sammlung blieb allerdings dazu da, den Bezirk, den tragsordnung des Vereins Prof. Karl Bechter, Ruth ohne Ergebnis, da zunächst Freistaat oder die Kranken- diskutiert und beschlossen. Abmayr, Dr. Hans Ab- noch etliche organisatorische kassen als Finanziers zu ent- Für Privatpersonen wurde der mayr (†) und Heike Wittma- und rechtliche Fragen zu lasten. Es gehe vielmehr da- Mitgliedsbeitrag auf mindes- cher, Revisoren Harry Lenz klären waren. rum, Dinge zu beschaffen, die tens 25 Euro im Jahr festge- und Günter Treutlein.
13 Kempten / Günzburg Psychiatrie auf Augenhöhe mit Allgemeinkliniken Im neuen Bezirkskrankenhaus in Kempten tagten die bayerischen Nervenärzte und die Direktoren der Fach- krankenhäuser für Psychiatrie im Freistaat. Seit der Inbetriebnahme von Kempten nun alle schwäbi- Bayerns jüngstem und mo- schen Bezirkskrankenhäuser dernstem Bezirkskranken- in eine Allgemeinklinik mit haus (BKH) in Kempten ge- einem gemeinsamen Ein- hört die Stigmatisierung von gang integriert sind oder Psychiatriepatienten bei der sich auf einem unmittelbar Wahl einer Klinik in Schwaben benachbarten Grundstück endgültig der Vergangen- zu einer Allgemeinklinik be- Teilnehmer beim Jahreskongress der bayerischen Nervenärzte heit an. Darauf verwies Vor- finden. Damit nehmen die in Kempten (von links): Prof. Dr. Peter Brieger (Chefarzt Bezirks- standsvorsitzender Thomas Bezirkskliniken Schwaben als krankenhaus Kempten), Andreas Ruland (Geschäftsführer Klinik- Düll beim Jahreskongress Gesundheitsunternehmen verbund Kempten-Oberallgäu), Prof. Dr. Rolf Kern (Chefarzt Klinik für Neurologie), Dr. Gunther Carl (Vorsitzender Berufsverband der bayerischen Nervenärz- des Bezirks Schwaben ein deutscher Nervenärzte), Thomas Düll (Vorstandsvorsitzender Be- te in Kempten. Andreas Ru- bundesweites Alleinstellungs- zirkskliniken Schwaben), Dr. Andreas Küthmann (Chefarzt BKH land, Geschäftsführer des merkmal ein. In Kempten Memmingen) und Prof. Dr. Tilman Steinert (ZfP Südwürttemberg). Klinikverbundes Kempten- ist gleichzeitig ein hochmo- Foto: Cilia Schramm/Klinikverbund Kempten-Oberallgäu Oberallgäu, sprach von ei- dernes neuropsychiatrisches ner „extrem gelungenen“, Kompetenzzentrum entstan- nem Kindheitstrauma und De- gig besetzte Fachtagung reibungslosen Integration den. Dieses umfasst die Be- pressionen im Erwachsenen- statt. Die Ärztlichen Direk- des neuen BKH beim Kli- reiche Neurologie, Neurora- alter. Themen waren unter toren der Bayerischen Fach- nikum Kempten. Seit der diologie und Neurochirur- anderem Aggressivität und krankenhäuser für Psychiat- Eröffnung vor einem halb- gie am Klinikum sowie Psy- Gewalt von Patienten so- rie, Psychotherapie und Psy- en Jahr nutzen am dortigen chiatrie, Psychotherapie und wie die Therapie bei Schlag- chosomatik hielten dort Gesundheitscampus alle Pa- Psychosomatik am BKH. Bei anfall, Multipler Sklerose, Anfang Oktober eine Kon- tienten und Mitarbeiter des ihrem zweitägigen Kongress Epilepsie und Tinnitus. Eine ferenz ab. Vorsitzender des Klinikums sowie des BKH ei- beschäftigten sich die baye- Woche zuvor fand eben- Gremiums ist Professor Dr. nen gemeinsamen Eingang. rischen Nervenärzte mit dem falls am BKH Kempten eine Peter Brieger, Ärztlicher Di- Düll betonte, dass mit Zusammenhang zwischen ei- weitere wichtige, hochran- rektor des BKH Kempten. Tag der Ausbildung am BKH Günzburg feiert Premiere Bezirkskrankenhauses (BKH) Winkelmann von der Dualen Günzburg beantwortet. Der- Hochschule Baden-Würt- zeitige und ehemalige Schü- temberg (DHBW) in Heiden- lerinnen und Schüler sowie heim stellte den Studien- Lehrkräfte hatten mit groß- gang „Interprofessionale Ge- em Aufwand Stationen auf- sundheitsversorgung“ vor. Die gebaut und Praxis-Work- DHBW und das BKH sind hier shops eingerichtet, an und Partner. Ehemalige Schüler in denen die Besucher Ein- wie Pia Zampietro (Physio- blicke in die Berufsfelder therapeutin bei der Bundes- des Ergotherapeuten, Phy- wehr in Laupheim) sowie Sie zeigen, wie man es richtig macht: (von li.) Ramona Mayer, Vera siotherapeuten oder Ge- Lena Kern (Physiotherapeu- Gering, Theresa Tischendorf, Nadine Müller und Felix Seidler. sundheits- und Krankenpfle- tin in der Neurologie des Welche Fächer werden hier den Berufsaussichten? Diese gers bekamen. BKH Günzburg) berichteten unterrichtet? In welchen Kli- und viele weitere Fragen wur- An Info-Points gab es Wis- über ihr Berufsleben. „Ich er- niken werden die Schüler in den beim ersten gemeinsa- senswertes über die Ausbil- lebe täglich harte Schicksale. der praktischen Ausbildung men Tag der Ausbildung der dungen und Karrieremög- Doch ich sage mir immer: Die eingesetzt? Wie steht es mit drei Berufsfachschulen des lichkeiten. Professor Claudia Menschen brauchen mich.“
Schwabenweit 14 Bezirkskliniken im Spiegel der Presse mal ehrlich“ einen sehens- Allgäuer Zeitung sowie nen Schnarchpatienten, dem werten Beitrag mit dem Ti- die Süddeutsche Zeitung ein „Zungenschrittmacher“ tel „Totgeschwiegen: Suizi- berichteten groß über die eingesetzt wurde (Hypo- de in Bayern“ aus. In der 44- Doppelausstellung, die sich glossus-Nervsimulation). minütigen Sendung nahm das den Patienten der Psychiat- Das ARD-Mittagsmagazin, Bezirkskrankenhaus (BKH) rie widmet, speziell jenen, die Rundschau des Baye- Kempten mit seinem Ärzt- die im BKH Kaufbeuren rischen Fernsehens und die lichen Direktor Professor und seiner Außenstelle Ir- Günzburger Zeitung veröf- Peter Brieger einen breiten see untergebracht waren. fentlichten Berichte über Raum ein. Der TV-Beitrag Der Bayerische Rundfunk ein Projekt am BKH Günz- ist via Internet in der Me- wiederholte den Beitrag burg, das bundesweit ein- diathek des BR zu finden über Faszien, der in Zusam- malig ist: die Datenbrille für und kann nachträglich an- menarbeit mit dem Team Demenzerkrankte. Professor geschaut werden. von Dr. Werner Klingler im Matthias Riepe und sein BR-Journalist Joseph Weidl im Auf großes Medienecho BKH Günzburg entstanden Team setzen sie im Alltag OP der Neurochirurgie. stieß die Ausstellung „Kunst ist. Das Studio Günzburg ein, um dementen Men- und Stigma – Grenzgänger schickte zudem Journalist schen ein Stück Bewegungs- In den vergangenen Wo- zwischen Zwang und Frei- Joseph Weidl in die Neuro- freiheit zurückzugeben. chen standen die Bezirks- heit“ im Kunsthaus Kauf- chirurgie, um Prof. Gregor Die Datenbrille für kliniken Schwaben und ihre beuren. Parallel dazu läuft Antoniadis zu interviewen Demenzerkrankte. Einrichtung wieder im Fo- im Stadtmuseum „In Me- und im OP-Saal einen Ein- kus der Öffentlichkeit. Das moriam – ,Euthanasie‘ im griff bei einem Patienten mit Bayerische Fernsehen strahl- Nationalsozialismus“. Die einer Schlafapnoe zu verfol- te in der Sendereihe „Jetzt Augsburger Allgemeine/ gen. Hierbei geht es um ei- Freude über das große Interesse im Allgäu Zu einem vollen Erfolg wur- menische Gottesdienst in des Bezirkskrankenhauses seelischen Gesundheit im den die Veranstaltungen an- der St.-Mang-Kirche, das Kempten und Vorstandsvor- Raum Dillingen/Günzburg. lässlich der Tage der seeli- Theaterprojekt „Ich erinne- sitzender des Gemeinde- Auch hierüber berichteten schen Gesundheit im Raum re mich genau“ des „De- psychiatrischen Verbunds die Medien ausführlich. Die Kempten/Oberallgäu. menzZentrums“, das Kon- (GPV) Kempten-Oberallgäu, Eröffnung fand im Festsaal Nach Angaben der Veran- zert mit Lesung von Mar- Prof. Peter Brieger, ein po- des BKH Günzburg statt. stalter verfolgten mehr als tin Kolbe und Sebastian sitives Fazit. Auch Barbara Zum Abschluss veranstal- 900 Besucher die Filme, Schlösser im Künstlerhaus Holzmann, Leiterin des So- tete die Selbsthilfegruppe Vorträge und Diskussionen (alle in Kempten) sowie die zialpsychiatrischen Zentrums „Transmitter“ unter dem im Oktober. Für den Doku- Eröffnungsveranstaltung in (SPZ) Oberallgäu und Ver- Motto „Psychiatrie im Wan- mentarfilm „Blender“, der Immenstadt und der Dis- waltungsrätin der Bezirks- del der Zeit“ einen Trialog zum Abschluss in Immen- kussionsabend zum Thema kliniken Schwaben, freute in der Kulturkneipe Chili in stadt gezeigt wurde, interes- „Depression und Suizida- sich über das große Inte- Dillingen. Alle Teilnehmer sierten sich so viele Leute, lität“ in Fischen. „Wir sind resse der Oberallgäuer. waren sich einig: „Die Psy- dass das Kino geschlossen sehr zufrieden; es ist sehr Deutlich weniger Besucher chiatrie braucht mehr Geld, werden musste. Der Saal gut gelaufen“, sagte Silva zählte die Aktionswoche zur mehr Zeit, mehr Personal.“ war mit 220 Besuchern Schneller, GPV-Koordina- vollbesetzt. Auf große Re- torin Kempten-Oberallgäu. sonanz stießen auch der Sie lobte vor allem die ört- Vortragsabend der Rehabi- liche Presse für ihre umfang- litationseinrichtung für psy- reiche Berichterstattung. chisch Kranke (RPK) Kemp- „Die Veranstaltungen wa- Auftakt in Günzburg: (von links) Christine Oestreicher (Kompe- ten zum Thema „Resilienz: ren sehr lebendig und zum- tenzzentrum Schwäbische Sozialpsychiatrie), Arno Gutmair, Ul- Stärkung der Lebens- und Teil extrem gut besucht“, rike Wenger (beide Transmitter), Dr. Britta Walther (BKH) und Widerstandskraft“, der öku- zog der Ärztliche Direktor stellvertretender Bezirkstagspräsident Alfons Weber.
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