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H-Germanistik CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018) Discussion published by Hans Giessen on Tuesday, October 2, 2018 CfP SYNERGIES PAYS GERMANOPHONES ist die deutsche Zeitschrift im Netz der Synergies-Reihe, die von Gerflint, der Groupe de recherche pour le Francais langue internatione, getragen wird (www.gerflint.fr). Für die Ausgabe 12 (2019) suchen wir Artikel zum folgenden Schwerpunkt: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen Die Erforschung der Massengesellschaft hat in Frankreich, dem Land der Revolution, des ,Aufstands der Massen‘, aber auch des ,Bon Marchés‘, eine große Tradition. Genannt seien beispielsweise Gustave Le Bon oder Émile Durkheim. Bemerkenswert ist, dass beide ethnologisch geschult waren; Le Bon etwa hat seine soziologischen Arbeiten geschrieben, nachdem er viele Reisen in unterschiedliche Erdteile durchgeführt hatte. In der Tat fällt das, was in der eigenen Kultur scheinbar selbstverständlich ist, auch beim Blick in den eigenen Spiegel nicht unbedingt auf. Erst dann, wenn zwei Personen sich anschauen und über die jeweils andere Kultur reden, ist die Wahrscheinlichkeit für einen spezifischen Erkenntnisgewinn groß: Die Diskussion gegenseitiger Wahrnehmungen, nationaler Stereotypen, kultureller Erwartungen, politischer Enttäuschungen und Bestätigungen kann zu einem tieferen Verständnis der beiden Kulturen beitragen. Es ist daher naheliegend, wenn eine Zeitschrift aus dem Synergies-Netzwerk ihre spezifische Situation aktiv nutzt, um zu sehen, wie Frankreich (oder die französischsprachigen Länder), aber umgekehrt auch das Land oder die Bevölkerung in der geographischen Region, in dem das jeweilige Synergie-Heft entstanden ist, vom jeweils anderen gesehen wird. In diesem Sinn soll das Heft kulturelle Spiegelblicke auf den jeweils anderen ermöglichen – aus dem deutschen Sprachraum auf die frankophonen Länder, und umgekehrt. Natürlich gibt es, auf beiden Seiten, schon zahlreiche ,Spiegelblicke‘. Aus dem beziehungsweise bezogen auf den germanophonen Kulturraum, dem dieses Synergie-Heft entstammt, seien aus der jüngeren Zeit und allenfalls als Beispiele die Arbeiten genannt, die Ulrich Pfeil (2012) oder Nicole Colin, Corine Defrance, Ulrich Pfeil und Joachim Umlauf (2013) herausgegeben haben. Sicher könnte dieses breite Fundament durch weitere Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 1
H-Germanistik Detailstudien erweitert werden; insgesamt erscheint aber die akademische Analyse der jeweils anderen Kultur, der Prägungen und Gewohnheiten sowie der politischen Veränderungen und der bilaterale Beziehungen äußerst profund dargestellt zu sein. Auffallend seltener bearbeitet ist das Feld der Massenkultur. Dabei könnte die Untersuchung der massenkulturellen Wahrnehmungen hinsichtlich einer Bilanz der jeweils herrschenden Meinung im anderen Land, der Einschätzungen sowie deren Wandel im Lauf der Zeit von besonderem Interesse sein. Wenn sich die ,Spiegelblicke‘ aber auf möglichst weite Bereiche der jeweiligen Gesellschaften beziehen und einen möglichst umfassenden Blick ermöglichen sollen, ist naheliegend, sich mit Kulturäußerungen zu befassen, die sich auf große Gesellschaftsgruppen beziehen und die deren Werte, Einstellungen und Vorlieben anzusprechen versuchen. Die Massenkultur (Popmusik, Film, Fernsehen, bis hin zu Fußball oder zur Kulinarik) muss die Interessen potentieller Käufer ansprechen: Musikstücke sollen heruntergeladen werden, Kinobesucher sollen Eintrittskarten kaufen, um sich Filme anzusehen; im Fernsehen zählen mehr denn je die Einschaltquoten, usw. Auch die Politik muss sich in der Massengesellschaft entsprechenden Kriterien unterwerfen, denn Politiker wollen gewählt werden, müssen also zumindest bedeutende Teilpublika der Gesellschaft ansprechen. Vor diesem Hintergrund sagen populärkulturelle Artefakte aus dem Nachbarland unter Umständen besonders viel über die eigene Kultur, über Themen, Vorlieben und Werte des Publikums aus, das ja Geld aufbringen muss und soll, um sie zu konsumieren. Wichtig vor diesem Hintergrund ist, dass nicht intentionale Vermittler im Sinne von Dietmar Hüser und Ulrich Pfeil (2015) zu Wort kommen (Barmeyer 2012 nennt sie ,interkulturelle Interfaces“), oder eben auch nicht Expteren (Milling 2010), sondern Stimmen, die sich unintentional an das eigene Publikum richten. Bezogen auf die Populärkultur hieße dies beispielsweise: Nicht eine ,intentionale Mittlerin‘ und Kennerin beider Kulturen wie Patricia Kaas – die auch in beiden Ländern auftritt und möglicherweise auch den anderen Markt mit im Blick hat – wäre ein Thema, sondern vielleicht Wir sind Helden mit dem Lied „Aurelie“. Nicht der aktuelle Catalogue de l’exposition Shoah et bande dessinée, sondern Astérix et les Goths. (Goscinny / Uderzo 1961). Idealerweise also Binnenaussagen, die sich nicht oder zumindest nicht primär an das Publikum des anderen Kulturkreises richten, sondern vorrangig den eigenen Kulturkreis und dessen Einschätzung des anderen wiederspiegeln. Auch die Massenkultur ist (natürlich) vielschichtig und komplex (Giessen 1992). Eine simple Gleichsetzung zwischen dem Produzenten und dem Konsumenten verbietet sich. Man kann beispielsweise ein Musikstück mögen, obwohl der Text Aspekte enthält, denen man nicht zustimmt. Dennoch ist eindeutig, dass die Aussagen massenkultureller Artefakte den Überzeugungen der Nutzer zumindest nicht widersprechen dürfen; zumindest müssen die wichtigsten Werte und ästhetischen Kategorien der Käufer / Nutzer erfüllt sein. Eine weitere Einschränkung bezieht sich auf die Publika, die massenkulturelle Artefakte nutzen. Mitunter repräsentieren sie die (schweigende?) Mehrheit der Bevölkerung (wie beispielsweise oft bezüglich des Schlagers in Deutschland angenommen wird), mitunter Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 2
H-Germanistik (lediglich) eine spezifische Minderheit, die sozialwissenschaftlich eingegrenzt werden kann und muss (die Jungen, die tendenziell eher Gebildeten, die Frauen, die Männer...). Trotz aller methodologischen Vorsicht scheint klar zu sein, dass massenkulturelle Artefakte semiotisch als Indikatoren für die Überzeugungen ihrer Rezipienten genutzt werden. Aber auch auf einer strukturellen Ebene eignen sie sich für wissenschaftliche Analysen. Zum Beispiel sind manche kulturellen Artefakte rein kommerziell ausgerichtet, andere (Songs von Liedermacher, Filme von Genreautoren) sind dagegen eher normativ. Auf der strukturellen Ebene sagt die Häufigkeit, mit der beispielsweise normative Kulturprodukte konsumiert werden, etwas über den Veränderungsbedarf einer Gesellschaft aus. Gerade die oft unbewusst wirkenden Verbindung von Werten, ästhetischen Kategorien und politischen/gesellschaftlichen Prioritäten kann Aussagen liefern, die möglicherweise nicht die quantitative Strenge einer demographischen Umfrage aufweisen, in ihrer Komplexität aber neue und interessante Resultate zeitigen können. Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, wie (oder gar: ob) Frankreich in der deutschen Massenkultur (von Chanson über den Film bis zum Sport, die Werbung, die Kulinarik – auch die praktische Politik der Wahlkämpfe) rezipiert wird, und umgekehrt Deutschland in der französischen Massenkultur. Die Leitfrage wäre, was der jeweilige Befund aussagt über die Kenntnisse des Nachbarn, über seine Bewertung und Einschätzung. Das Thema ist prioritär aktuell zu verstehen, es sind aber auch diachronische Studien möglich. Auffällig sind natürlich vor allem die Unterschiede; interessant in unserem Kontext sind aber natürlich auch Gemeinsamkeiten. Schließlich: Ein Ergebnis kann auch in der Beobachtung vorhandener Asymmetrien liegen, etwa der Tatsache, dass deutsche Popmusik spätestens seit Rammstein in Frankreich eine zwar nicht durchschlagende, doch deutlich höhere Beachtung finden als umgekehrt aktuelle französische Popmusik in Deutschland, oder die Beobachtung, dass es deutsche Fernsehkrimis zumindest gelegentlich auf die französischen Bildschirme schaffen, Navarro oder Julie Lescaut in Deutschland dagegen fast völlig unbekannt sind – während umgekehrt französische Komödien in den deutschen Kinos beliebt sind, deutsche Komödien in Frankreich dagegen so gut wie gar nicht. Kurz und gut: Der Spiegelblick soll massenkulturelle Artefakte und Erfahrungen aufzeigen, mit denen wir mehr über uns und den Nachbarn, über gemeinsame Befindlichkeiten, über Trennendes und Gemeinsames Lernen. Deshalb freuen wir uns auf interessante, massenkulturelle Phänomene untersuchende ,Spiegelblicke‘. Mögliche Themen sind ● das Alltagsverhalten ● Portraits (Individuen, aber auch Gruppenportraits) ● Orte ● Symbole ● Lieux de mémoire Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 3
H-Germanistik ● Politik ● Kommunikationsverhalten (vielleicht auch im Umgang mit Medien) ● Populärkultur (Musik, Film, Literatur – aber natürlich auch aus der ,Hochkultur‘) ● andere Medienerzeugnisse Diese List ist sicher nicht erschöpfend. Wichtig ist uns, dass die Beiträge jeweils den Spiegelblick aufgreifen. Artikel können in deutscher Srache, bevorzugt aber auf Französisch eingereicht werden. Daten : 31 Oktober 2018 : Artikelvorschläge (Abstracts) 28 Februar 2019 : Abgabe der Artikel 31 März : Ergebnis der Evaluation durch zwei Gutachter 30 April : gegebenenfalls Abgabe der modifizierten Artikel 31 Mai : Endevaluation durch die Redaktion Kontaktadresse: Florence Windmüller, Chefredakeurin: spg.redaction@gmail.com Regards croisés Regards croisés sur les pays germanophones et francophones à travers leur culture de masse. Les études sur la société de masse ont une grande tradition en France, le pays de la révolution et du « soulèvement des masses » mais aussi du « Bon marché ». On en trouve des exemples chez Gustave Le Bon ou Émile Durkheim. Il est remarquable qu’ils aient tous les deux suivi une formation d’ethnologue : Le Bon, par exemple, a écrit ses travaux de sociologie après avoir fait de nombreux voyages dans différentes parties du monde. Il en ressort que ce qui est apparemment évident dans une culture ne l’est pas nécessairement pour les personnes issues de cette même culture, lorsqu'elles se regardent dans leur propre miroir. C’est seulement lorsque deux personnes de culture différente discutent de la culture de l’autre que cette évidence a toutes les chances d’apparaître : le discours sur les perceptions mutuelles, les stéréotypes nationaux et / ou auto-stéréotypes nationaux, les attentes culturelles, les déceptions politiques autant que les faits peuvent contribuer à une meilleure compréhension des deux cultures. Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 4
H-Germanistik On conçoit aisément que les revues Synergies (la revue Synergies pays germanophones dans notre cas) soient particulièrement appropriées pour présenter des points de vue spécifiques sur un pays et sa culture. Pour savoir comment la France (ou les pays francophones) ou sa population (ou leur population) est perçue dans les pays germanophones, et inversement, savoir quel regard porte la population des régions géographiques dans lesquelles la revue est produite sur l’autre pays, notre numéro portera sur les regards croisés culturels des pays germanophones sur les pays francophones, et vice versa. Il existe déjà, bien évidemment, de nombreux « regards croisés » des deux côtés du Rhin. Du côté germanophone, on peut mentionner les publications de Ulrich Pfeil (2012), ou encore Nicole Colin, Corine Defrance, Ulrich Pfeil et Joachim Umlauf (2013). Bien entendu, on pourrait aussi compléter cette liste par d'autres études approfondies, comme celle du colloque de Potsdam Identität und Diversität, eine interdisziplinäre Bilanz der Interkulturalitätsforschung in Deutschland und Frankreich (Fischer, Harth, Viallon 2005). Dans l’ensemble, l'analyse académique de la culture de l'autre, de son caractère et de ses habitudes, de même que les changements politiques et les relations bilatérales, semblent être des sujets extrêmement représentés. Ce qui est frappant, c’est la rareté des analyses relatives à la culture de masse. L’analyse des perceptions de la culture populaire à l’égard de l’opinion dominante dans la culture voisine, de l’évolution des perceptions au cours du temps ou de leur changement pourrait s’avérer fort intéressante. Si l’on admet que les regards croisés concernent un éventail de domaines assez large de la société et permettent de s’en faire une idée globale, l’étude des phénomènes culturels tombe alors sous le sens, dans la mesure où elle se rapporte à de grands groupes de la population, leurs valeurs, leurs attitudes et leurs préférences. La culture de masse (telle la musique pop, le cinéma, la télévision, le football ou encore la cuisine) doit éveiller l’intérêt des acheteurs potentiels : les morceaux de musique doivent être téléchargés, les cinéphiles doivent acheter des billets pour regarder des films. A la télévision, c’est aujourd’hui plus que jamais les taux d’audience qui sont comptabilisés, etc. Les acteurs de la vie politique aussi doivent se soumettre aux critères de la société de masse s’ils souhaitent être élus et par conséquent être en phase au moins avec une partie de la société. Dans ce contexte, les artéfacts culturels populaires du pays voisin peuvent en dire beaucoup sur la perception de sa culture, sur les sujets qui semblent particuliers au voisin, les préférences et les valeurs du public vues de l’extérieur (ce qui, pour cette raison, peut ne pas être évident pour la population locale). – Il est important dans ce contexte d’écouter les intermédiaires « non intentionnels », comme les définissent Hüser et Pfeil (2015), (Barmeyer 2012 les appelle, quant à lui, des « interfaces interculturelles ») et les non-experts (Milling 2010), ces voix qui s’adressent de façon non intentionnelle au public. En ce qui concerne la culture populaire musicale, on peut considérer, par exemple, Patricia Kaas comme une « médiatrice intentionnelle » qui connaît les deux cultures (cette artiste prend en compte les deux marchés), mais il serait plus judicieux de s’intéresser à la chanson Aurélie du groupe pop « Wir sind Helden ». Un Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 5
H-Germanistik autre exemple ne serait pas le catalogue actuel de l’exposition Shoah et la bande dessinée, mais plutôt Astérix et les Goths (Goscinny / Uderzo 1961). Il s’agit, en d’autres termes, de prendre en considération les moyens d’expression qui ne sont pas en principe destinés au public de l'autre groupe culturel, mais à un groupe culturel homogène qui va refléter la culture de l’autre et son opinion. De plus, la culture de masse est (bien entendu) très diversifiée et complexe (Giessen 1992). Tout amalgame entre producteur et consommateur est interdit. On peut aimer la musique d’une chanson et ne pas être d’accord avec le contenu du texte. Néanmoins, il est clair que les affirmations contenues dans les artéfacts culturels de masse ne doivent pas contredire les convictions des utilisateurs. Les valeurs les plus importantes et les catégories esthétiques de l'acheteur / utilisateur doivent tout au moins être respectées. Un autre aspect restrictif concerne les publics qui utilisent des artéfacts culturels de masse. Parfois, le public représente la majorité (silencieuse ?) de la population (comme par exemple les chanteurs du « Schlager »(Hit) à succès en Allemagne), parfois seulement une minorité spécifique (comme les jeunes, les femmes, les hommes ...). Malgré toute la prudence méthodologique, il est manifeste que les artéfacts culturels de masse peuvent être utilisés sémiotiquement comme des indicateurs des convictions de leurs destinataires. Mais également sur le plan structurel, ils se prêtent à l'analyse scientifique. Par exemple, certains artéfacts culturels sont purement commerciaux, tandis que d'autres (chansons de compositeurs, scénaristes de genre) sont davantage normatifs. Sur le plan structurel par exemple, la fréquence avec laquelle les produits culturels normatifs sont consommés est révélatrice du besoin de changement d'une société. La combinaison souvent inconsciente de valeurs, de catégories esthétiques et de priorités politiques / sociétales est en mesure de fournir des témoignages qui peuvent ne pas avoir la rigueur quantitative d'une enquête démographique, mais qui sont susceptibles de produire en temps utile des résultats nouveaux et intéressants dans leur complexité. Dans ce contexte, il serait intéressant d’analyser comment la France est perçue dans la culture de masse allemande (de la chanson au cinéma en passant par le sport, la publicité, la cuisine – y compris la vie politique et les campagnes électorales), et vice versa – et d’étudier si ou comment ces deux pays se perçoivent réellement l’un l’autre à travers leur culture de masse. Ce numéro s’intéresse par conséquent aux études synchroniques, mais les études diachroniques sont également les bienvenues. Bien sûr, ce sont les différences qui frappent le plus, mais nous sommes aussi intéressés par les similitudes. Il existe évidemment des asymétries, comme le fait que la musique pop allemande est plus connue en France – voir pour exemple, très récemment, le succès des groupes comme « Rammstein » – que la musique pop française en Allemagne. Occasionnellement, la diffusion de thrillers allemands prend de l’importance sur les écrans français, tandis que « Navarro » ou « Julie Lescaut » sont des séries quasiment inconnues en Allemagne – même si, au contraire, les comédies françaises sont populaires dans les cinémas allemands, tandis que les comédies allemandes sont pratiquement inexistantes en France. Notre « regard croisé » doit faire apparaître des Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 6
H-Germanistik expériences et des artéfacts de la culture de masse à travers lesquels nous apprenons davantage sur nous-mêmes, sur nos voisins, sur nos sensibilités communes, mais aussi sur nos différences et ressemblances. Par conséquent, nous recherchons des contributions dans les domaines suivants : - la vie quotidienne - les portraits (individus, mais aussi portraits de groupe spécifiques) - les lieux communs - les symboles - les lieux de mémoire - la vie politique - les comportements en situation de communication (peut-être aussi dans le traitement des médias) - la culture populaire (musique, cinéma, littérature - mais aussi la "culture savante") - les autres produits médiatiques Cette liste n'est certainement pas exhaustive, le point essentiel étant la double perspective/le jeu de miroir. Références bibliographiques Barmeyer, Christoph (2012), „Interkulturelles Interface“. In: Barmeyer, Christoph (2012), Taschenlexikon Interkultualität. Göttingen: Vanderhoek und Rupprecht, Stichwort „Interkulturelles Interface“. Catalogue (2017), Catalogue de l’exposition Shoah et bande dessinée. Paris : Coédition Mémorial de la Shoah/Éditions Denoël Graphic 2017 Colin, Nicole; Defrance, Corinne; Pfeil, Ulrich; Umlauf, Joachim (2013), Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen nach 1945. Tübingen: Narr Francke (édition Lendemains) Fischer, Harth, Viallon (2005), Identität und Diversität. Eine interdisziplinäre Bilanz der Interkulturalitätsforschung in Deutschland und Frankreich, Berlin Avinus Verlag Giessen, Hans W. (1992), Zeitgeist populär. St. Ingbert: Röhrig 1992 Goscinny, René, Uderzo, Albert (1961), Astérix et les Goths. Paris: Hachette Hüser, Diemar; Pfeil, Ulrich (2015), Populärkultur und deutsch-französische Mittler. Akteure, Medien, Ausdrucksformen / Culture de masse et médiateurs franco-allemands. Acteurs, médias, articulations. Bielefeld: transcript Milling, Hanna (2010), Das Fremde im Spiegel des Selbst. Deutschland seit dem Mauerfall Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 7
H-Germanistik aus Sicht französischer, italienischer und spanischer Deutschlandexperten. Berlin: Logos (Trenn - Striche / Binde - Striche: Beiträge zur Literatur- und Kulturwissenschaft, Bd. 4) Pfeil, Ulrich (Éd.) (2012), Mythes et tabous des relations franco-allemandes au XXe siècle / Mythen und Tabus der deutsch-französischen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Berne: Lang Dates à retenir : 31 octobre 2018 : remise des propositions d’articles (résumés) 31 octobre – 28 février 2019 : remise articles complets 28 février - 31 mars : évaluation des articles 31 mars – 30 avril : modification et correction des articles 30 avril – 31 mai : évaluation des articles modifiés et avis de la rédaction Contact: Florence Windmüller, rédactrice-en-chef: spg.redaction@gmail.com ________________________________________________________________________________________________________ ________ Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt Diese Ankündigung wurde von H-GERMANISTIK [Constanze Baum] betreut – editorial- germanistik@mail.h-net.msu.edu Citation: Hans Giessen. CFP: Spiegelblicke. Die deutschsprachigen und die französischsprachigen Länder in der Massenkultur des jeweils anderen (31.10.2018). H-Germanistik. 10-02-2018. https://networks.h-net.org/node/79435/discussions/2612027/spiegelblick- -die-deutschsprachigen-und-die-franz%C3%B6sischsprachigen Licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License. 8
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