Corona-Effekt in der Onkologie - Versorgung von Krebspatienten - Deutsches Ärzteblatt

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Corona-Effekt in der Onkologie - Versorgung von Krebspatienten - Deutsches Ärzteblatt
MEDIZINREPORT

                         Thema       Versorgung von Krebspatienten

                        Corona-Effekt in der Onkologie
                        Während der ersten COVID-19-Pandemiewelle im Frühjahr 2020 kam es zu Einschränkungen in
                        der onkologischen Versorgung. Inwiefern sich die in einer prospektiven Studie erfassten Effekte
                        auf die Überlebensprognosen auswirken werden, wird sich erst in einigen Jahren erfassen lassen.

  Menschen, die in
   der Coronakrise
im Frühjahr gegen
 eine Krebserkran-
   kung kämpften,
standen zudem Ein-
  schränkungen bei
  der onkologischen
 Versorgung gegen-
über, speziell in den
 Bereichen Psycho-
      onkologie und

                                                                                                                                                              Foto: Katarzyna Bialasiewicz/iStock
        Nachsorge.

                        D
                               ie COVID-19-Pandemie hat          fügung zu stellen, ohne gleichzeitig     terventionen oder Veränderungen
                               sich weltweit auf die Ge-         die Behandlung anderer schwerer          bei der Palliativversorgung (4–6,
                               sundheitsversorgung ausge-        Krankheiten, darunter Krebs, zu be-      12–14). Zudem wurde empfohlen,
                        wirkt (1). Seit der ersten Infektion     einträchtigen. Ein weiteres Problem      vermehrt Telemedizin oder telefo-
                        in Wuhan, China, am 17. November         war die Reduzierung des Kranken-         nische Konsultationen durchzufüh-
                        2019 hat sich das Coronavirus            hauszugangs und des Aufenthalts.         ren und stationäre Behandlungen
                        SARS-CoV-2 rasch, aber unter-            Bei Krebspatienten wurden nicht-         einzuschränken (15, 16). Es zeigten
                        schiedlich schnell in den verschie-      chirurgische Behandlungen oder eine      sich aber auf internationaler Ebene
                        denen Ländern verbreitet (2). Dies       Verringerung der chirurgischen Ag-       auch Verzögerungen bei der Krebs-
                        hat weltweit zu einer Neuzuwei-          gressivität erwogen, um Ressourcen       diagnostik sowie ein erheblicher
                        sung der verfügbaren Ressourcen          insbesondere auf Intensivstationen       Rückgang bei der Zahl der diagnos-
                        geführt (3). Weltweit geschah die-       zu schonen und den Krankenhaus-          tizierten Krebsfälle (16–18).
                        ser Prozess unterschiedlich und hat      aufenthalt zu verkürzen (3, 7–11).          Der erste SARS-CoV-2-Fall
                        sich je nach Phase der Pandemie                                                   Deutschlands wurde am 27. Januar
                        geändert. Diverse medizinische Ge-       Folgen für die Krebsversorgung           2020 durch das Bayerische Gesund-
                        sellschaften haben Richtlinien und       In der Literatur finden sich auch        heitsministerium gemeldet. In den
                        Webressourcen publiziert, die sich       Hinweise auf Verschiebungen oder         Tagen darauf wurden stetig neue
                        ständig weiterentwickeln (4–6).          Veränderungen bei der Behandlung,        Fälle bekannt, im März 2020 war
                           Eines der Hauptprobleme bestand       wie zum Beispiel die Reduktion der       dann die erste Infektionswelle deut-
                        darin, Priorisierungskriterien für die   Anzahl von Fraktionen der Strahlen-      lich sichtbar und die Zahl der ge-
                        Behandlung zu definieren, um Res-        therapie (Hypofraktionierung), das       meldeten COVID-19-Neuerkrankun-
                        sourcen für die (potenzielle) Versor-    Aussetzen beziehungsweise die Re-        gen kulminierte Anfang April auf
                        gung COVID-19-Erkrankter zur Ver-        duktion chemotherapeutischer In-         bis zu 6 500 pro Tag (19), bevor in

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den nachfolgenden Wochen ein ers-        force ein, um eine mögliche Unter-          ge und im Bereich Psychoonkolo-
ter Rückgang bei den Neuerkran-          versorgung onkologischer Patienten          gie/Ernährungs- und Bewegungs-
kungen einsetzte. Insgesamt wurden       frühzeitig erfassen und Entschei-           therapien/soziale Beratung angege-
in Deutschland bis Anfang Novem-         dungsträger und Öffentlichkeit ent-         ben. In diesen Bereichen konnte ein
ber 2020 mehr als 560 000 COVID-         sprechend informieren zu können.            Teil über Beratung am Telefon oder
19-Neuerkrankungen und mehr als             Zum Aufbau eines solchen Früh-           in Videokonferenzen aufrechterhal-
10 000 Sterbefälle bestätigt.            warnsystems wurde ein Fragebo-              ten werden.
   Angesichts stark anwachsender         gen für eine prospektive Panel-Er-
Neuerkrankungszahlen und dem Auf-        hebung entwickelt und in enger              Berichte über Veränderungen
treten schwerer Krankheitsverläufe       Abstimmung mit den Direktoren               In über einem Drittel aller Rück-
setzte im März 2020 eine Diskussion      der in die Studie eingebundenden            meldungen wurden auch Verände-
um drohende Engpässe bei der inten-      Comprehensive Cancer Centers                rungen bei der bildgebenden Diag-
sivmedizinischen Versorgungskapa-        (CCCs) über 5 Monate regelmäßig             nostik, der Systemtherapie solider
zität ein (20, 21). Zur Sicherstellung   eingesetzt, analysiert und bewertet.        wie auch hämatologischer Neopla-
einer ausreichenden Versorgung wur-      Diese 18 CCCs betreuen etwa                 sien, den Tumoroperationen und der
den die Krankenhäuser im Rahmen          70 000–100 000 der 500 000 Pa-              Palliativmedizin beschrieben. Eini-
des COVID-19-Krankenhaus-Entlas-         tienten mit Krebsneuerkrankungen            ge Zentren ergänzten zur bildgeben-
tungsgesetzes angewiesen, Klinikbet-     in Deutschland, das heißt 15–20 %           den Diagnostik, dass die Einschrän-
ten für COVID-19-Patienten freizu-       aller Krebsneuerkrankungen pro              kungen nur bestimmte Verfah-
halten (22). Zusätzlich setzte der Ge-   Jahr (24).                                  ren beträfen (z. B. Nuklearmedizin)
meinsame Bundesausschuss im April           Ziel dieser Befragung war eine           oder bestimmte Patientengruppen
2020 vorübergehend das Mammo-            quantitative und qualitative Bestands-      (z. B. Nachsorge). Bezüglich Sys-
grafie-Screening aus, um unnötige        aufnahme in verschiedenen Berei-            temtherapien solider Tumore wur-
Kontakte zu vermeiden (23).              chen der komplexen onkologischen            de genannt, dass Therapien aufge-
                                         Versorgung, die Erfassung möglicher         schoben beziehungsweise Therapie-
Prospektive Befragung in CCCs            Auswirkungen der COVID-19-Pan-              zyklen modifiziert wurden, sofern
Besorgt über mögliche Auswirkun-         demie auf die klinisch-onkologische         es klinisch vertretbar gewesen sei
gen der COVID-19-Pandemie auf            Forschung sowie auf die Versorgung          (z. B. Erhaltungstherapien). Verän-
die Inanspruchnahme und das Ange-        und die Früherkennung in den Out-           derungen bei hämatologischen Sys-
bot der onkologischen Versorgung         reach-Bereichen der CCCs.                   temtherapien betrafen hauptsäch-
richteten das Deutsche Krebsfor-            Über insgesamt 10 Befragungs-            lich eine Reduktion beziehungswei-
schungszentrum (DKFZ), die Deut-         runden wurden bei über 90 % aller           se das Aufschieben autologer und
sche Krebshilfe und die Deutsche         Rückmeldungen Veränderungen in              allogener Transplantationen.
Krebsgesellschaft (DKG) bereits im       Zusammenhang mit der CO-                       Zum Bereich Tumoroperationen
März 2020 eine gemeinsame Task-          VID-19-Pandemie bei der Nachsor-            wurde vereinzelt in den ersten Wo-

  Methodik der Studie
  Anhand eines standardisierten Fragebogens      ●  Tumorboard                                      Bereich des CCCs bei der Krebsversorgung
  wurden zwischen März 2020 und August           ●  Systemtherapie solider Tumoren                  und der Krebsfrüherkennung (z. B. Mamma-
  2020 die Direktoren (oder deren Vertreter)     ●  Systemtherapie hämatologischer Tumoren          Screen, Endoskopie) gefragt. Für alle Berei-
  von 18 Comprehensive Cancer Centers            ●  Strahlentherapie                                che wurde zudem auch der Grad der Sicher-
  (CCCs) über 10 Erhebungsrunden zu ver-         ●  Tumoroperationen (zusätzlich aufgeglie-         heit bei den einzelnen Antworten erhoben.
  schiedenen Bereichen der onkologischen            dert nach verschiedenen Bereichen)                 Die erste Erhebung fand vom 25.–28.
  Versorgung befragt. Der standardisierte Fra-   ● Pädiatrische Onkologie                           März 2020 (KW 13) mittels fragebogenge-
  gebogen enthielt übergeordnete Fragen zum      ● Psychoonkologie/Ernährungs- und Bewe-            stütztem Telefoninterview statt. Die Befra-
  Ablauf der Krebsversorgung:                       gungstherapien/soziale Beratung                 gung der Runden 2–9 erfolgte dann mittels
  ● Wird die Krebsversorgung bei Ihnen wie       ● Spezialangebote (z. B. Fertilitätsprotektion)    Fragebogenformular, das den Adressaten zu-
     vor der Coronapandemie durchgeführt?        ● Nachsorge                                        nächst wöchentlich (Runde 2–6; KW 14–18),
  ● Bestehen Einschränkungen oder wurden         ● Palliativmedizin                                 dann alle zwei Wochen (Runde 7, KW 18)
     Angebote komplett eingestellt?              Zusätzlich wurde nach Veränderungen bezie-         und ab Runde 8 im vierwöchentlichen Rhyth-
  ● Falls Einschränkungen bestehen: Wie          hungsweise Einschränkungen bei der Info-           mus (KW 24, 28, 32) per E-Mail zugestellt
     ausgeprägt (%) sind die Reduktionen?        Hotline, der Kapazität zur Patientenaufnahme       wurde.
  Die einzelnen Fragen umfassten die Bereiche    von anderen Standorten, den laufenden klini-          Zur Erhöhung der Compliance wurden ne-
  ● Diagnostik (bildgebend)                      schen Studien, der Initiierung neuer Studien       ben Erinnerungen auch Ergebnisrückmeldun-
  ● Diagnostik (Pathologie und Labor)            und dem Betrieb der Krebsforschungslabore          gen zeitnah nach jeder Befragungsrunde an
  ● Tumorbiopsien                                sowie nach Einschränkungen im Outreach-            die befragten Klinikvertreter verschickt.

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  GRAFIK 1

  Einschränkungen in verschiedenen Bereichen der onkologischen Versorgung

                            Diagnostik (bildgebend)

                                                                                                                                  Einschränkungen bei der Versorgung (Prozent)
                     Diagnostik (Pathologie & Labor)
                                     Tumorbiopsien                                                                           60
                                        Tumorboard
                    Systemtherapie solider Tumoren
            Systemtherapie hämatologischer Tumoren
  Bereich

                                                                                                                             40
                                   Strahlentherapie
                                  Tumoroperationen
                             Pädiatrische Onkologie
               Psycho/Ernährung/Bewegung/Soziales                                                                            20
                                   Spezialangebote
                                         Nachsorge
                                            Palliativ

                                                        13   14   15    16     17    18      20   24       28      32
                                                                             Kalenderwoche

chen genannt, dass Termine mit ge-               deren Standorten berichtet. Ein-         der Pandemie noch nicht wieder
ringerer Dringlichkeit verschoben                schränkungen bei der Nachsorge           erreicht werden.
worden seien, überwiegend wurde                  während des Beobachtungszeitrau-            Bei der Nachsorge wurden insbe-
jedoch betont, dass onkologischen                mes betrafen alle CCCs. Einschrän-       sondere in den ersten 6 Wochen
Patienten bei einer Triage grund-                kungen im Bereich Psychoonkolo-          (Ende März bis Anfang Mai) Ein-
sätzlich eine hohe Priorität einge-              gie/Ernährungs- und Bewegungs-           schränkungen in der Größenord-
räumt worden sei.                                therapien/soziale Beratung wurden        nung 60–80 % angegeben. Bei der
   Im palliativen Bereich wurde                  von allen bis auf ein CCC berichtet.     Psychoonkologie war die Versor-
teilweise beschrieben, dass eine                 Die Mehrzahl aller CCCs gab darü-        gungskapazität langfristig um ca.
Umstellung auf ambulante häusli-                 ber hinaus auch mindestens einmal        30–40 % reduziert. Erst gegen Mit-
che Versorgung beziehungsweise                   Einschränkungen in den Bereichen         te Juni (KW 24) zeigte sich hier ei-
Verlegung in Hospize angestrebt                  bildgebende Diagnostik, System-          ne leichte Besserung. In den ande-
wurde. Allerdings wurden auch                    therapie hämatologischer Neopla-         ren Bereichen bewegen sich die
diesbezüglich Probleme genannt,                  sien, Tumoroperationen und Spezi-        Einschränkungen in der Größenord-
zum Beispiel bei der Bereitstellung              alangebote an.                           nung um 10–20 %. Dabei wurden
von Pflegebetten oder durch die                     Die Einschränkungen in den Be-        die stärksten Einschränkungen in
ebenfalls eingeschränkte Aufnah-                 reichen Nachsorge (94 %), Psycho-        den KW 15–18 (Mitte bis Ende
mekapazität von Hospizen. Insge-                 onkologie/Ernährungs- und Bewe-          April 2020) genannt und bewegten
samt ergibt sich aus den Freitexten              gungstherapien/soziale Beratung          sich am Ende der Beobachtungspe-
zum Palliativbereich besonders in                (94 %) sowie bildgebende Diagnos-        riode im August noch zwischen 5
den ersten Wochen der Umfrage ein                tik (61 %), Systemtherapie hämato-       und 10 %.
sehr heterogenes Bild von „kleine-               logischer Neoplasien (56 %) und
ren“ Einschränkungen bis hin zu ei-              Tumoroperationen (50 %) dauerten         Onkologische Forschung
ner deutlichen Reduktion der Bet-                dabei bei der Mehrzahl der CCCs          Auch auf die klinisch-onkologische
tenzahl.                                         jeweils mehr als 12 Wochen an.           Forschung hatte die COVID-19-
   Seltener wurden Veränderungen                    Grafik 1 zeigt den zeitlichen         Pandemie Auswirkungen (s. Gra-
in den Bereichen Diagnostik (Pa-                 Verlauf und das quantitative Aus-        fik 2). Nahezu alle CCCs berichte-
thologie und Labor), Tumorbiop-                  maß der Einschränkungen nach             ten über Einbrüche bei der Neure-
sien, Tumorboard (abgesehen von                  den einzelnen Versorgungsberei-          krutierung von Patienten in klini-
vermehrten Online-Meetings), der                 chen. In der Gesamtschau zeigt           sche Studien aufgrund geringerer
Strahlentherapie (hier meist längere             sich eine kontinuierliche, aber          Fallzahlen und veränderter Res-
Intervalle), bei der pädiatrischen               langsame Erholung der Versor-            sourcenallokation. Aber es wurden
Onkologie, den Spezialangeboten                  gungssituation in den CCCs ab et-        auch hier Priorisierungen vorge-
wie Fertilitätsprotektion, der Info-             wa Mitte Mai, allerdings konnte          nommen und zunächst präferen-
Hotline und bei der Kapazität zur                bis zum Ende der Erhebungsphase          ziell Studien fortgesetzt, von denen
Aufnahme von Patienten von an-                   (KW 32) der Ausgangsstatus vor           „practice-changing results“ zu er-

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warten waren. Bereits im April                  Einschränkungen bei der Krebs-           schen Krebshilfe und der DKG
setzte die Rekrutierung wie auch             früherkennung zeigten sich bereits          zeigt erhebliche Einschränkungen
die Initiierung neuer Studien wieder         zu Beginn der Erhebungsphase, das           im Bereich der Nachsorge und bei
sukzessive ein. Aber selbst nach 10          heißt Ende März 2020 (KW 13). Erst          der psychoonkologischen bezie-
Befragungsrunden (KW 32) berich-             in KW 24 (Mitte Juni) wurde im              hungsweise der nichtärztlichen Be-
teten 6 der 18 CCCs noch immer               Outreach-Bereich der meisten CCCs           ratung auf. Diese Einschränkungen
von einer geringeren Neurekrutie-            eine Normalisierung bei der Krebs-          in den vorwiegend sprechenden Be-
rung bei klinischen Studien. Beson-          früherkennung wahrgenommen. Be-             handlungsdomänen betrafen fast al-
ders lange gab es Einschränkungen            züglich der Früherkennung wurden            le CCCs und bestanden relativ kon-
bei Studien mit komplexen zellulä-           einerseits Einschränkungen seitens          stant über die gesamte Dauer der
ren Therapien, die eine internatio-          der Kliniken selbst genannt (z. B.          Beobachtungsperiode fort.
nale Logistikkette beinhalten (z. B.         Mammascreening, Vorsorgeendo-                   Aber auch in anderen Bereichen
CAR-T-Zellen).                               skopien), jedoch auch eine geringere        fanden sich zumindest temporär
   Eine ähnliche Entwicklung und             Nachfrage beziehungsweise Wahr-             Funktions- und Kapazitätseinschrän-
zunehmende Reaktivierung war bei             nehmung seitens der Patienten.              kungen. Diese waren aber quan-
den Krebsforschungslaboren zu se-               Einschränkungen in der Versor-           titativ von geringerem Ausmaß oder
hen. Während zu Beginn der Erhe-             gung im Outreach bezogen sich               in ihrer Dauer kürzer und zeigten
bung viele Krebsforschungslabore             zum Beispiel auf die Übernahme              eine Erholung über die Beobach-
im Minimalbetrieb agierten, hatten           von Patienten aus umliegenden               tungszeit.
ab Mitte Mai (KW 20) die meisten             Krankenhäusern, aber teilweise
wieder ihren Normalbetrieb aufge-            wurden auch weniger Zuweisun-               Akutversorgung nicht bedroht
nommen.                                      gen genannt. Einige Einschränkun-           Insgesamt zeigten sich in unserer
                                             gen bezogen sich auch auf die Ko-           Untersuchung für Patienten, die in-
Outreach-Versorgung                          operationen selbst (z. B. weniger           nerhalb der CCCs betreut wurden,
Einschränkungen im Outreach-Be-              Teilnehmer an Videokonferenzen,             keine anhaltenden, bedrohlichen
reich erreichten erst mit einiger Ver-       geringere Nachfrage von regiona-            Einschränkungen in der onkologi-
zögerung ihren Höhepunkt. Wäh-               len Partnern nach Zweitmeinungen            schen Akutversorgung, das heißt
rend die Versorgung im Outreach-             der CCCs).                                  bei der Diagnostik und der Pri-
Bereich Ende März bis Mitte April               Die COVID-19-Pandemie hat                märtherapie. Dennoch kam es zu
2020 (KW 13–15) überwiegend                  wie in anderen Ländern (13) auch            Verzögerungen und Veränderungen
normal zu verlaufen schien, so wur-          in Deutschland zu messbaren Ver-            bei der Abklärung und Therapie,
den zwischen Mitte April bis Mitte           änderungen bei der onkologischen            was für betroffene Patienten ei-
Mai 2020 (KW 16–20) vermehrt Ein-            Versorgung geführt. Die Studie der          ne zusätzliche psychische Belastung
schränkungen berichtet.                      Taskforce des DKFZ, der Deut-               darstellen und – zumindest bei lan-

  GRAFIK 2

  Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die klinisch-onkologische Forschung

                18

                16

                14

                12
  Anzahl CCCs

                10

                 8

                 6

                 4

                 2

                 0

                               Ja                             Minimalbetrieb                             Nein

                                                    Betrieb von Krebsforschungslaboren
                       KW 13        KW 14   KW 15    KW 16   KW 17    KW 18    KW 20     KW 24   KW 28    KW 32

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gen Intervallen – auch zu einem          frageverhalten seitens der Patientin-   um diese Informationslücke so gut
Fortschreiten der Erkrankung füh-        nen und Patienten während der Wo-       wie möglich zu schließen.
ren kann.                                chen mit hohen Zahlen an CO-               Auch wenn die hier vorgestell-
                                         VID-19-Neuerkrankungen.                 ten Zahlen auf Selbstangaben der
Langfristige Konsequenzen                   Es ist daher von hohem wissen-       teilnehmenden CCCs basieren, ist
Inwiefern sich die beobachteten          schaftlichem und gesellschaftlichem     von einer hohen Validität auszu-
Veränderungen in der Versorgung          Interesse, in weiteren Untersuchun-     gehen. In 82 % der Angaben wur-
in CCCs langfristig nachteilig auf       gen, die insbesondere auf Krebsre-      de der Sicherheitsgrad der Kor-
die Behandlungsergebnisse im Sin-        gisterdaten und Abrechnungsdaten        rektheit der jeweiligen Antwort
ne von Überlebensprognosen aus-          der Kassenärztlichen Vereinigungen      durch den befragten CCC-Leiter
wirken, kann erst in einigen Jahren      und Versicherungen beruhen sollten,     als „sehr sicher“ und in 16 % als
erfasst werden. Auch aussagekräfti-      in den Folgejahren die Nachfrage        „relativ sicher“ eingestuft. Nur 2 %
ge Analysen zur Stadienverteilung,       nach medizinischen Leistungen im        aller Antworten drückten eher ei-
um etwaige Auswirkungen einer            onkologischen Bereich detailliert zu    ne „gefühlte“ Situation aus. Hier-
verzögerten Diagnosestellung zu          evaluieren und diese Daten in Bezug     von waren am häufigsten die Be-
quantifizieren, sind aufgrund des        auf spätere Stadienverschiebungen       reiche „Pädiatrische Onkologie“
Zeitverzugs bei der bevölkerungs-        und Behandlungsergebnisse zu be-        (12 %), Spezialangebote (10 %) und
bezogenen Krebsregistrierung erst        werten.                                 Psychoonkologie/Ernährungs- und
mit einer Latenz von mindestens 2           Es bleibt abzuwarten, ob sich zu-    Bewegungstherapien/soziale Bera-
Jahren zu erwarten.                      dem Auswirkungen von Verände-           tung (4 %) betroffen, in allen an-
   Die hier vorgestellte Studie er-      rungen von Standards in der The-        deren Bereichen wurde in über
hebt keinen Anspruch auf ein re-         rapie (z. B. längere Behandlungs-       99 % der Angaben eine hohe Si-
präsentatives Ergebnis für die ge-       intervalle, weniger myelotoxische       cherheit bezüglich der Validität an-
samte onkologische Versorgung in         Medikamente) erfassen lassen wer-       gegeben.
Deutschland während der ersten           den. Vor Kurzem publizierte Mo-            Zwischen den CCCs, welche die
Monate der COVID-19-Pandemie.            dellierungen erwarten für England       Antworten jeweils für ihre Zentren
Aber sie demonstriert eindrücklich       einen 5–17 %igen Anstieg bei der        separat abgaben und eine Gesamt-
unerwünschte „Nebeneffekte“ der          Krebsmortalität über die nächsten       übersicht der Antworten im An-
Priorisierung der verfügbaren me-        fünf Jahre durch verminderte Prä-       schluss nur anonymisiert und ag-
dizinischen Behandlungskapazitä-         sentation von Verdachtsfällen und       gregiert erhielten, fand sich eine
ten auf nur einen Bereich. Neben         eingeschränkte Diagnostik bei den       hohe Konkordanz in der Beschrei-
dieser Priorisierung haben aber          Neuerkrankungen aufgrund des all-       bung der Situation zum jeweiligen
auch Kapazitätsprobleme, zum Bei-        gemeinen Lockdowns (31).                Zeitpunkt der Pandemie und im
spiel durch lange Quarantänezeiten                                               Verlauf über die Beobachtungsperi-
für Mitarbeiter bei Exposition oder      Bessere Krebsregister nötig             ode. Auch dies unterstützt, dass es
durch weniger Raum in Ambulan-           Es ist zu hoffen, dass dieser Morta-    durch die systematischen Befragun-
zen oder auf Stationen durch Ab-         litätsanstieg in Deutschland weni-      gen gelungen ist, während der Pan-
standsregeln, die onkologische Ver-      ger deutlich ausfällt, da bislang nur   demie ein repräsentatives Bild der
sorgung während der Pandemiewel-         temporäre Einschränkungen bei der       Versorgungssituation in CCCs in
le beeinträchtigt.                       Diagnostik zu verzeichnen waren.        Deutschland zu zeichnen.
   Ein sehr ähnliches Muster wie         Eine zukünftige Herausforderung         Prof. Dr. med. Stefan Fröhling*
hier für die CCCs zusammengefasst        für Krebsregister und sonstige Er-      PD Dr. med. Volker Arndt*
fanden sich auch bei einer Online-       fassungssysteme in Deutschland          und die Taskforce des Deutschen
Befragung, die parallel zu unserer       wird sein, ihre derzeit noch sehr       Krebsforschungszentrums (DKFZ),
Studie zu einzelnen Zeitpunkten in       komplexen Abläufe weiter zu opti-       der Deutschen Krebshilfe und
                                                                                 der Deutschen Krebsgesellschaft
DKG-zertifizierten onkologischen         mieren, um Daten sehr viel schnel-      (*geteilte Erstautorenschaft)
Zentren durchgeführt wurde (per-         ler als bisher zur Verfügung zu stel-
sönliche Mitteilung von Olaf Ort-        len. Nur so können Krankheitszah-       Die vollständige Autorenliste und Angaben zu
                                                                                 Interessenkonflikten finden Sie unter:
mann) sowie bei ersten interna-          len und Bedarfsdaten im Falle von       www.aerzteblatt.de/202234
tionalen Untersuchungen (25–27).         akut knappen Ressourcen im Inte-
                                                                                 Der Artikel unterliegt nicht dem Peer-Review-
Kern unserer Untersuchung waren          resse der Patienten für regionale       Verfahren.
Veränderungen im Leistungsangebot        und überregionale Planungsprozes-
                                                                                 Korrespondenz:
aufseiten der CCCs. Veränderungen        se zur Verfügung stehen. Die mitt-      Prof. Dr. med. Michael Baumann
im Nachfrageverhalten seitens der        lerweile bestätigte Erwartung, dass     Deutsches Krebsforschungszentrum
Patientinnen und Patienten, wie be-      das jetzige System der Krebsre-         Im Neuenheimer Feld 280
                                                                                 69120 Heidelberg
reits für Schlaganfall und Herzin-       gister dies nicht leisten kann, war     E-Mail: michael.baumann@dkfz-heidelberg.de
farkt beschrieben (28–30), wurden        der wesentliche Grund für DKFZ,
hierin nicht systematisch erfasst. Die   Deutsche Krebshilfe und DKG,
                                                                                 Literatur im Internet:
teilnehmenden CCCs berichteten           proaktiv die Taskforce für die vor-     www.aerzteblatt.de/lit4620
aber von einem verminderten Nach-        liegende Untersuchung zu bilden,        oder über QR-Code.

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Zusatzmaterial Heft 46/2020, zu:

Versorgung von Krebspatienten

Corona-Effekt in der Onkologie
Während der ersten COVID-19-Pandemiewelle im Frühjahr 2020 kam es zu Einschränkungen in
der onkologischen Versorgung. Inwiefern sich die in einer prospektiven Studie erfassten Effekte auf
die Überlebensprognosen auswirken werden, wird sich erst in einigen Jahren erfassen lassen.

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    nagement-during-the-covid-19-pandemic.              2020).                                                  2020. MMWR Morb Mortal Wkly Rep 2020;
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    cer Patient Care during COVID-19. Cancer            use of intensive care beds due to CO-             30.   Schirmer CM, Ringer AJ, Arthur AS, et al.:
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    ring for our cancer patients in the wake of         der-intensivbetten-wirdnicht-reichen/                   cer deaths due to delays in diagnosis in
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10. Casella D, Fusario D, Cassetti D, et al.: The                                                               2020; 21: 1023–34.
    patient’s pathway for breast cancer in the      22. Gesetz zum Ausgleich COVID-19 bedingter
    COVID-19 era: An Italian single-center ex-          455 finanzieller Belastungen der Kranken-         32.   Robert Koch-Institut (Hrsg.) und die Gesell-
    perience. Breast J 2020; 26: 1589–92.               häuser und weiterer Gesundheitseinrichtun-              schaft der epidemiologischen Krebsregister
                                                        gen (COVID-19-Krankenhausentlastungs-                   in Deutschland e.V. (Hrsg): Krebs in
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                                                    23. Bundesministerium für Gesundheit: Be-             33.   Gredner T, Behrens G, Stock C, Brenner H,
12. Onesti CE, Rugo HS, Generali D, et al.:             kanntmachung eines Beschlusses des Ge-                  Mons U: Cancers due to infection and se-
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Deutsches Ärzteblatt | Jg. 117 | Heft 46 | 13. November 2020                                                                                                    A6
MEDIZINREPORT

Autorenliste:
Prof. Dr. med. Stefan Fröhling*                     Prof. Dr. med. Hartmut Döhner                        Interessenkonflikte:
Abteilung Translationale Medizinische Onkolo-       Klinik für Innere Medizin III (Hämatologie, Onko-    Bokemeyer, C: Vortragshonorare von Med Update
                                                                                                         GmbH und Streamedup! GmbH
gie, Deutsches Krebsforschungszentrum               logie, Palliativmedizin, Rheumatologie und In-
(DKFZ) und Nationales Centrum für Tumor-            fektionskrankheiten), Universitätsklinikum Ulm,      Lordick, F: Vortragshonorare von Streamedup!
erkrankungen (NCT), Heidelberg                      Ulm                                                  GmbH und Medscape
PD Dr. med. Volker Arndt*                           Prof. Dr. med. Michael Hallek                        Baumann M: In den letzten 5 Jahren nahm Prof.
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alterns-      Klinik I für Innere Medizin (Onkologie, Hämato-      Baumann an einer Beiratssitzung der MERCK
                                                    logie, Klinische Infektiologie, Klinische Immuno-    KGaA (Darmstadt) teil, für die die Universität Dres-
forschung (C070), Cancer Survivorship (C071),
                                                                                                         den ein Reisestipendium erhielt. Darüber hinaus er-
Epidemiologisches Krebsregister Baden-Würt-         logie, Hämostaseologie, Internistische Intensiv-     hielt er Mittel für seine Forschungsprojekte und für
temberg (M110), Deutsches Krebsforschungs-          medizin) und Centrum für Integrierte Onkologie       Bildungsstipendien an die Universität Dresden von
zentrum (DKFZ), Heidelberg                          (CIO Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf), Uniklinik      der Teutopharma GmbH (2011–2015), der Ion
                                                    Köln, Köln                                           Beam Applications S.A. (2016), der Bayer AG
Dr. phil. Daniela Doege                                                                                  (2016–2018), der Merck KGaA (2014–2030) und
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alterns-      Prof. Dr. med. Volker Heinemann                      der Medipan GmbH (2014-2018). Für das Deutsche
forschung (C070), Cancer Survivorship (C071),       Medizinische Klinik und Poliklinik III, LMU Klini-   Krebsforschungszentrum (DKFZ, Heidelberg) ist Dr.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ),            kum, München                                         Michael Baumann Mitglied des Beratungskomitees
                                                                                                         der HI-STEM gGmbH (Heidelberg) und seit 2020
Heidelberg                                                                                               Mitglied im Aufsichtsrat der Charité Universitätsme-
                                                    Prof. Dr. med. Ulrich Keilholz
Prof. Dr. med. Peter Albers                         Charité Comprehensive Cancer Center                  dizin Berlin. Prof. Baumann war oder ist als ehema-
                                                                                                         liger Vorsitzender von OncoRay (Dresden) und der-
Klinik für Urologie, Comprehensive Cancer Cen-      (CCCC), Berlin                                       zeitiger Geschäftsführer und wissenschaftlicher Lei-
ter/Centrum für Integrierte Onkologie (CIO                                                               ter des Deutschen Krebsforschungszentrums
                                                    Prof. Dr. med. Thomas Kindler
Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf), Medizinische                                                            (DKFZ, Heidelberg) für die Zusammenarbeit mit ei-
                                                    Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen          ner Vielzahl von Unternehmen und Institutionen
Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düssel-
                                                    (UCT), Universitätsmedizin Mainz, Mainz              weltweit verantwortlich. In dieser Funktion hat er
dorf, Düsseldorf
                                                                                                         Verträge für sein(e) Institut(e) und für das Personal
                                                    Prof. Dr. med. Florian Lordick                       für Forschungsförderung und/oder Kooperationen
Prof. Dr. med. Hana Algül
                                                    Medizinische Klinik und Poliklinik II (Onkologie,    mit der Industrie und Wissenschaft weltweit unter-
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Com-
                                                    Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie,         zeichnet. In dieser Funktion war/ist er weiterhin für
prehensive Cancer Center TUM (CCCMTUM),                                                                  die kommerziellen Technologietransferaktivitäten
                                                    Infektiologie), Universitäres Krebszentrum
Klinikum rechts der Isar der Technischen Uni-                                                            seines/seiner Institute verantwortlich, einschließlich
                                                    (UCCL), Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
versität München, München                                                                                des DKFZ-PSMA617-Patentportfolios und ähnlicher
                                                    Prof. Dr. med. Christoph Peters                      IPPortfolios. Prof. Baumann bestätigt, dass keine
Prof. Dr. med. Ralf Bargou                                                                               der oben genannten Geldmittel für die Erstellung
                                                    Tumorzentrum Freiburg, Institut für Molekulare
Comprehensive Cancer Center Mainfranken,                                                                 dieses Papiers verwendet wurden.
                                                    Medizin und Zellforschung, Freiburg
Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
                                                                                                         Die anderen Autoren geben an, dass keine Interes-
                                                    Prof. Dr. med. Dirk Schadendorf                      senkonflikte vorliegen.
Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer
                                                    Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ) Essen &
Zentrum für Onkologie, Universitätsklinikum
                                                    Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf, Hamburg
                                                    Essen, Essen
Prof. Dr. med. Martin Bornhäuser
                                                    Prof. Dr. med. Daniel Zips
Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Carl
                                                    Universitätsklinik für Radioonkologie, Universi-
Gustav Carus Dresden, Dresden
                                                    tätsklinikum Tübingen, Tübingen
Prof. Dr. med. Christian H. Brandts
                                                    Dr. rer. nat. Anja Braun
Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen
                                                    Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ),
(UCT), Medizinische Klinik 2, Universitätsklini-
                                                    Heidelberg
kum Frankfurt, Frankfurt
                                                    Prof. Dr. med. Olaf Ortmann
Prof. Dr. med. Peter Brossart
                                                    Deutsche Krebsgesellschaft, Berlin; Klinik für
Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universi-
                                                    Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Caritas-
tätsklinikum Bonn, Bonn
                                                    Krankenhaus St. Josef, Regensburg
Prof. Dr. med. Tim H. Brümmendorf
                                                    Gerd Nettekoven
Medizinische Klinik IV (Hämatologie, Onkologie,
                                                    Deutsche Krebshilfe, Bonn
Hämostaseologie und Stammzelltransplanta-
tion) und Centrum für Integrierte Onkologie         Prof. Dr. med. Michael Baumann
(CIO), Aachen                                       Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ),
                                                    Heidelberg
                                                    * Geteilte Erstautorenschaft

A7                                                                                                                       Deutsches Ärzteblatt | Jg. 117 | Heft 46 | 13. November 2020
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