ALMANACH 2018 - IMMOBILIEN BREMEN AÖR
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Editorial I m Jahr 2018 ist sehr viel passiert. Neben den Sofort- bauprogrammen für Schulen und KiTas hat es viele weitere Entwicklungen gegeben. Immobilien Bremen D as Jahr 2018 stand für Immobilien Bremen erneut im Zeichen der Sofortprogramme. Nach Flüchtlings- unterbringung und KiTa-Mobilbauten waren es nun die hat aus den regelmäßigen Begehungen der Immobilien, Schulen, die aufgrund steigender Schülerzahlen sofort der sogenannten „ZuBau“ (Zustandsbewertung der zusätzliche Klassenräume benötigten. An insgesamt 30 Gebäude), ein Instrument gemacht, mit dem genaue Standorten wurde gebaut, davon an 18 in Form von Mo- Aussagen über den Zustand, die Mängel und den Sanie- bilbauten. Erneut ein sehr großer Kraftakt, der nur durch rungsbedarf der jeweiligen Gebäude in bremischem Be- das enorme Engagement aller beteiligten Mitarbeiterin- sitz getroffen werden können. nen und Mitarbeiter der IB bewältigt werden konnte. Dies bietet eine gute Grundlage für eine der Hauptauf- 2019 wird dieses Programm fortgesetzt, gleichzeitig be- gaben von Immobilien Bremen: die Sanierung und In- ginnen die Vorbereitungen zum größten Schulausbau- standhaltung der öffentlichen Gebäude in Bremen. Hier programm seit den 60/70er Jahren. Dass die IB dabei sei als ein herausragendes Beispiel das Sporthallen- nicht nur Masse, sondern auch Klasse zu bieten hat, zei- kataster genannt. Ein Thema, das in den Stadtteilen für gen die erhaltenen Auszeichnungen: Die BDA-Preisjury viel Interesse sorgt, sei es für den Schul- oder den Ver- würdigte vier IB-Projekte, hinzu kam der Bremer Wohn- einssport. In einem interaktiven Investitionsatlas sind baupreis für die Modulbauanlage in der Corveystraße. zudem auf der Homepage der Senatorin für Finanzen die Ausgaben aus dem Wirtschaftsplan von IB in den Damit nicht genug: Die von IB getätigten Grundstücksver- verschiedenen Stadtteilen über eine Karte aufzufinden. käufe werden auch zukünftig dazu beitragen, dass nicht nur hochwertiger, sondern auch sozialer Wohnungsbau Die Mittel, die für die Sanierung zur Verfügung gestellt entstehen kann. Die Anmietung war erneut erfolgreich werden können, sind aktuell noch durch die Haushalts- bei der Suche von neuen Büroflächen für die Ressorts, die notlage begrenzt. Allerdings gibt es berechtigte Erwar- Polizei und andere bremische Dienststellen. Und der zen- tungen, dass mit den Vereinbarungen zum neuen trale Einkauf sowie der neue Ausschreibungsdienst ent- Länderfinanzausgleich ab 2020 auch mehr Mittel für wickeln sich ebenfalls zu einem Erfolgsmodell. die Sanierung von Gebäuden zur Verfügung gestellt werden können. Neben allen besonderen Anforderungen laufen unsere regelmäßigen Aufgaben, wie die Verwaltung des uns in Dazu haben wir weitere Schritte im Bereich der fairen die Verantwortung übertragenen Immobilienbestandes, und ökologischen Beschaffung gemacht: Immobilien Bre- die Instandsetzung und Sanierung sowie die Serviceauf- men stellt mit dem Einkaufs- und Vergabezentrum einen gaben – Reinigung und Hausmeisterdienste – regulär qualifizierten Dienstleister für die gesamte bremische und erfolgreich weiter. Verwaltung. Das Projekt „Faire Beschaffung 4.0“ wurde in Zusammenarbeit der Senatorin für Finanzen, Immo- Unsere Anerkennung gilt allen Mitarbeiterinnen und bilien Bremen und der Bevollmächtigten beim Bund, für Mitarbeitern der IB, die sich erneut mit viel Engagement Europa und Entwicklungszusammenarbeit gemeinsam ihrer Arbeit gewidmet haben und damit unmittelbar mit nichtstaatlichen Organisationen entwickelt. zum Erfolg beigetragen haben. Danke für die erfolgrei- che Entwicklung, danke für Ihren persönlichen Einsatz! Die Weichen für IB als Bremens erfolgreichem Dienst- leister rund um unsere Immobilien und Beschaffung Susanne Kirchmann Arndt Brücker sind gut gestellt. Geschäftsführung Immobilien Bremen Karoline Linnert Bürgermeisterin und Finanzsenatorin 2
Auszeichnung BDA-Preis 2018 BDA-Preisjury zeichnet vier IB-Bauprojekte aus Alle vier Jahre prämiert der Bund Deutscher Architek- Thünen-Institut Bremerhaven (2017) ten (BDA) herausragende Bauten in Bremen und Bre- Architekt: Staab Architekten GmbH merhaven. Für den Wettbewerb 2018 waren insgesamt Bauherr: Bundesministerium für Ernährung und 57 Projekte mit sehr unterschiedlichen Bauaufgaben Landwirtschaft, vertreten durch Bundesbau bei eingereicht worden. Neben dem Hauptpreis für das Ge- Immobilien Bremen AöR, Abteilung B4 meindehaus und Kindertageseinrichtung Unser Lieben Frauen vergab die Jury drei Auszeichnungen an weitere aus ihrer Sicht hervorragende Bauten. Dazu gehörten gleich zwei Projekte, an denen Immobilien Bremen be- Erweiterungsbau Ober- teiligt war: Das Thünen-Institut Bremerhaven und der schule Kurt-Schumacher- Erweiterungsbau OS Kurt-Schumacher-Allee (siehe Allee (2016) – Titelbild dazu die nachfolgende Seite 4). Architekt: Arbeitsgemein- schaft Schulze Pampus Daneben sprach die dreiköpfige Fachjury, bestehend Architekten BDA und aus Petra Wörner (wörner traxler richter, Frankfurt), Planungsgruppe Gestering Prof. Uwe Schröder (Architekt, Bonn) und Prof. Dr. Falk Knipping de Vries Jaeger (Architekturkritiker und -historiker, Berlin). drei Bauherrin: Immobilien Anerkennungen aus. Eine dieser Anerkennungen galt Bremen AöR dem von Immobilien Bremen vorgenommenen Umbau zur Ganztagsschule An der Gete. Dazu vermerkte die Anerkennung Jury u.a.: „Der Neubau formuliert mit seiner äußeren Raumbildung den neuen Eingang und ist als Sonderbe- reich der Schulanlage typologisch gut ablesbar. Die hei- tere Atmosphäre ist auch innen durch die Farb- und Materialgestaltungen zu erleben.“ Ein weiteres IB-Projekt, der Neubau des Jahrgangshau- ses der Oberschule An der Egge, zählte zu den sieben Bauvorhaben, die in die „Engere Wahl“ genommen wur- den. In der Begründung der Jury hieß es dazu: „Die äußere Erscheinung ist das perfekte Bild eines Schul- Umbau zur Ganztagsschule An der Gete (2016) hauses mit sorgfältigst gefügten Fassaden. Auch im In- Architekt: Haslob Kruse + Partner Architekten BDA neren überzeugen Materialwahl und Detaillierung“ Bauherrin: Immobilien Bremen AöR (siehe auch Seiten 6-7). Engere Wahl Bei der Preisverleihung, die der Bremer BDA-Landes- vorsitzende Martin Pampus in der Oberen Rathaushalle vornahm, hoben Bürgermeister Dr. Carsten Sieling und der BDA-Bundesvorsitzende Heiner Farwick in ihren Festreden die Wichtigkeit des „Guten Bauens“ für die Stadt und die Gesellschaft und die Rolle solcher Preise hervor. „Bauen in Bremen und Bremerhaven boomt, und gerade jetzt ist es wichtig, die richtigen Impulse für nachhaltiges Wohnen und interessante Bauprojekte zu setzen“, erklärte Carsten Sieling. „Dadurch bleiben Bre- Neubau Jahrgangshaus Oberschule An der Egge men und Bremerhaven weiter attraktiv für die Men- (2018) schen, die hier leben und arbeiten, ebenso wie für Architekt: Architektengruppe Rosengart + Partner Investoren und Wohnungsbaugesellschaften. Das ist gut BDA für unser wachsendes Land.“ Bauherrin: Immobilien Bremen AöR 3
BDA-Preis 2018 | Auszeichnungen „Archetypus einer Schule für die Oberstufe“ Mit einer Auszeichnung wurde der von Immobilien Bremen realisierte Erweiterungsbau der Oberschule Kurt-Schumacher-Allee im Wettbe- werb um den BDSA-Preis 2018 be- dacht. Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Mit verblüffender Selbstverständ- lichkeit ist der Neubau neben den Bestandsbau aus den siebziger Jah- ren gesetzt. Ebenso blockhaft ku- bisch, ebenso mit breiten, liegenden Fensterformaten, ist er mit dem Bestandsbau formal ver- wandt. Dadurch kann er mit die- sem trotz der offenen Bauweise den Vorplatz bilden. Im Aufriss streng diszipliniert, repräsentiert er den Archetypus eines Schulbaus für die Oberstufe. Auch der Grund- riss ist von dieser Disziplin ge- prägt, und doch erlebt man räumliche Differenzierung, Durchblicke vom Foyer aus nach oben in die von Stock- werk zu Stockwerk verspringende zentrale Halle. Sie verbindet mit ihrem Umgang alle Klassen- und Neben- räume. Ein zweiter Umgang ergibt sich entlang der Fassade durch Verbindungstüren der Klassenräume – eine ge- schickte, ökonomische Lösung der Rettungswegproble- matik. Die saubere Detaillierung und hochwertige Materialien, Holzfenster etwa, sowie der demonstrative Verzicht auf vandalensichere Ausstattung tragen zu einer angenehmen Atmosphäre bei und bringen die Wertschätzung gegenüber den Schülern zum Ausdruck.“ 4
BDA-Preis 2018 | Auszeichnungen Gebäude wirkt wie ein „typisches Hafengebäude“ Eine weitere Auszeichnung erhielt das Thünen-Institut in Bremerhaven. Der Bauherr, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wurde durch die Abteilung Bundesbau bei Immobilien Bremen vertre- ten. Die Jury bewertete das Gebäude so: „Ein typisches Hafengebäude ist es geworden, das mit seiner Metallfassade ein wenig an eine ‚Fischbüchse’ denken lässt. Dennoch ist es typologisch durchaus als Institutsgebäudes zu erkennen. Die gefaltete Alumini- umfassade reflektiert mit ihrer hellgrau eloxierten Oberfläche die Licht- und Wetterverhältnisse und über- nimmt sowohl den Sonnen- wie den Wind- und Sturm- schutz. Denn die Faltläden aus Lochblech vor den Arbeitsräumen lassen sich bei hoher Sonneneinstrah- lung schließen, ohne die Sicht nach draußen zu beein- trächtigen. Durch das Öffnen und Schließen bei Benutzung entsteht ein jeweils situatives Bild. Obwohl die sich über das gesamte Gebäude ziehende Paneel-Faltung das Gebäude zu einer geschlossenen und einheitlichen Kubatur zusammenzieht, bleiben die einzelnen Geschossebenen mit ihrer Nutzung ablesbar. Großflächige Verglasungen verweisen auf besondere Funktionen wie den Haupteingang mit Eingangshalle und den Bibliotheks-und Versammlungsbereich des Doppelinstituts. Der Innenausbau wirkt in seiner Farbigkeit und Mate- rialität fein abgestimmt und überzeugt in seiner ästhe- tischen Zurückhaltung bis ins Detail. Dass zur notwendigen Funktionalität der Räumlichkeiten auch die geschossübergreifende Offenheit und Flexibilität von Begegnungs- und Kommunikationsflächen gehört, ist konzeptionell und atmosphärisch überzeugend um- gesetzt. 5
Neubau | Jahrgangshaus Oberschule An der Egge Viel Licht, viel Lob: Die gut 60 Quadratmeter großen Unterrichtsräume wurden mit weißen Einbauschränken und Regalen, Diese Schule begeistert Tischen mit weißen Platten und schwarzen Stühlen ausgestattet. Besonders augenfällig: Die eingangs er- wähnten Activ-Panels, die erstmals in einer Bremer Schule in jedem der neun Klassenzimmer statt der üb- „Klassenräume mit Hightech“ überschrieb „Die Nord- lichen grünen Tafeln oder weißen Boards installiert deutsche“ am 11. August 2018 ihren Artikel über die Er- worden sind. Dabei handelt es sich um robuste, einfach öffnung des neuen Jahrgangshauses in der Oberschule zu bedienende Displays, die präzise Multitouch-Inter- an der Egge in Blumenthal. Und weiter hieß es: „Kreide aktivitäten mit kurzen Reaktionszeiten ermöglichen. und Tafel waren gestern, jetzt bestimmen die 75 Zoll großen ,Activ-Panels’, Monitore mit Touchscreen-Funk- Immobilien Bremen stand für die Realisierung des in tion, die 60 Quadratmeter großen Klassenräume.“ Passivhausbauweise errichteten Gebäudes ein Gesamt- budget in Höhe von 4.839.000 € zur Verfügung. Dieser Nicht nur die Presse, auch die zahlreichen Gäste staun- Kostenrahmen konnte punktgenau eingehalten werden. ten, als Bildungssenatorin Claudia Bogedan das neue Dank straffer Projektleitung und engagierter Baustel- Gebäude seiner Bestimmung übergab. „Hier wurde lenorganisation war es zudem möglich, das Jahrgangs- wirklich sehr gute Arbeit geleistet“, lobte sie zum Auf- haus bereits zum Beginn des neuen Schuljahrs an die takt der Feierstunde. „Denn Räume können das päd- Nutzer zu übergeben. Mit dem Baubeginn im März agogische Konzept einer Schule komplettieren – nicht 2017 war ursprünglich eine Fertigstellung im Novem- umsonst werden sie als 3. Pädagoge bezeichnet.“ ber 2018 verbunden worden. Somit konnte der Termin- plan um vier Monate unterschritten werden. Das neue Jahrgangshaus verfügt über eine Bruttoge- schossfläche von rund 1740 Quadratmetern und bietet auf seinen drei Etagen Platz für jeweils drei Klassen- und zwei Differenzierungsräume sowie einen Lehrer- „Hier ist ein Jahrgangshaus entstanden, das als Modell stützpunkt. Hinzu kommen je Etage die entsprechen- stehen kann. Und das nicht nur für den Baukörper, son- den sanitären Anlagen sowie ein Foyer und ein mit dern auch für die notwendige enge Zusammenarbeit Schülerarbeitsplätzen eingerichteter Lernflur, der auf- zwischen Schulleitung, Beschäftigen meines Ressorts, grund des ausgeklügelten Brandschutzkonzeptes für Immobilien Bremen und den Handwerkern.“ diese Zwecke nutzbar wurde. Bildungssenatorin Claudia Bogedan Das Entwurfs- und Raumkonzept wurde unter der Lei- tung von Immobilien Bremen durch die Bremer Archi- tektengruppe Rosengart + Partner BDA in enger Abstimmung mit der Bildungsbehörde und der Schul- leitung entwickelt. Hohe, großzügige Glasflächen und verglaste Türen vermitteln Transparenz und ermögli- chen auf jeder Etage Durchblicke zwischen den Klas- senzimmern und ins Foyer. „Unser Neubau ist dank der hervorragenden Zusam- menarbeit mit Immobilien Bremen und dem Architek- ten ein architektonisches Schmuckstück geworden. Hell, voller Licht und Durchblicke und mit einer gelungenen Raumaufteilung ermöglicht er die Arbeit nach mo- dernsten pädagogischen Maßstäben.“ Schulleiter Andreas Kraatz-Röper 6
Neubau | Jahrgangshaus Oberschule An der Egge „Die Fassade besteht aus einem Verblendmauer- werk im Dünnformat, wilder Verband, und vier- seiten Sichtbetonfertigteilelementen als Fenstereinfassungen der Holz-Aluminium Pfosten- Riegel-Fassade mit Dreifachverglasungen.“ aus: Exposé Architektengruppe Rosengart + Partner BDA 7
Neubau | Bürger- und Sozialzentrum Huchting Das neue BuS steht vielen Gruppen offen Der erste Schritt ist gemacht, weitere werden folgen:Mit dem Neubau des Bürger- und Sozialzentrums (BuS) Huchting konnte Immobilien Bremen den 1. Bauab- schnitt eines umfangreichen Bauvorhabens auf dem 2,3 Hektar großen Grundstück abschließen. Der im Herbst 2015 begonnene Neubau ersetzt sechs Gebäude unter- schiedlicher Größe, deren Sanierung aus wirtschaftli- chen Gründen verworfen worden war. Nach erfolgtem Abriss konnten die Außenanlagen fertiggestellt werden. Der zweigeschossige Neubau weist eine Nutzfläche von ca. 1.850 m2 auf und entstand nach Plänen des Bremer Büros Schröder Architekten in Stahlbetonskelettbau- weise mit einer vorgehängten Fassade aus Holz. Das Ge- bäude wurde im Passivhaustandard errichtet und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Immobilien Bremen standen für das Bauprojekt 10,2 Mio. € zur Verfügung, der Kostenrahmen wurde einge- halten. Die Mittel stammen aus dem Bau- und Sanie- rungsprogramm des Senats (gut 9 Mio. €) sowie aus Haushaltsmitteln der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport sowie des Senators für Kultur. Hinzu kamen Fördermittel des Senators für Um- welt, Bauen und Verkehr. „Bürgerhäuser in Bremen sind Orte, wo sich die Men- schen kostenlos treffen und Ideen realisieren können. In das neue, von rund 15 Gruppen und Initiativen ge- Das BuS in Huchting ist dabei ein Bürgerhaus ‚Plus Plus‘ nutzte Gebäude wurde ein Veranstaltungssaal mit um- mit einer Vision für die Zukunft. Denn Integration und fangreicher Medien- und Theaterausstattung integriert, Inklusion werden hier vorbildlich gelebt.“ der Platz für bis zu 180 Personen bietet. Einen weiteren Bürgermeister Dr. Carsten Sieling bei der Eröffnung Schwerpunkt bildet eine KiTa für sechs Gruppen mit Produktionsküche, Café und Büros, hinzu kommen zwei Seminarräume, einer Projektküche und mehrere Büro- Ursprünglich sollte der Bau bereits im Sommer 2017 räume. fertiggestellt werden, doch der Termin musste mehrfach verschoben werden. Lieferschwierigkeiten von Fassa- BuS Huchting in Kürze denbauteilen, Fenstern und Türen lösten eine Verzöge- rung von ca. neun Monaten aus, für weitere drei Monate Das Bürger- und Sozialzentrum (BuS) Huchting steht ruhte der Bau aufgrund widriger Witterung. Hinzu kam als zentraler Veranstaltungsort für den Stadtteil allen die aufwändige Beseitigung eines Wasserschadens nach Menschen und Initiativen offen. Integration und Tole- fehlerhafter Installation einer Industrie-Geschirrspül- ranz stehen im Mittelpunkt des Zusammenwirkens maschine, was sechs Monate Zeit erforderte. sämtlicher Angebote. Zu den direkten Nutzern gehören u.a. das Mütterzentrum Huchting, die Arbeiterwohl- fahrt, der Beschäftigungsträger „Arbeit und Ökologie“ „Immobilien Bremen war über die gesamte Bauzeit für (A & Ö) oder die Pfadfinder. Ein Trägerverein organi- uns Laien quasi der ,Dolmetscher’ im Austausch mit siert ganz unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen. Planern, Baufirmen und Handwerkern. So wurden wir Zudem steht das Bürgerhaus auch Privatpersonen etwa permanent in diesen Austausch einbezogen. Dafür sind für Feiern sowie für Versammlungen oder Nachbar- wir sehr dankbar.“ schaftstreffen zur Verfügung. Uwe Martin, 1. Vorsitzender des Trägervereins 8
Neubau | Bürger- und Sozialzentrum Huchting „Phase Null“ führte Nutzer in Workshops zusammen Wie geht es weiter rund um das BuS Huchting? Was soll neu errichtet, was zurückgebaut werden? Im- mobilien Bremen hat zur Klärung dieser und vieler anderer Frage ein moderiertes Beteiligungsverfah- ren initiiert, um gemeinsam mit den Nutzergrup- pen, dem Trägerverein und mit Vertretern aus dem Stadtteil über die vielfältigen Anforderungen an das Gelände nachzudenken und Ideen für dessen künf- tige Gestaltung zu sammeln. Zur Verfügung steht eine Fläche von rund 12.000 m2, deren Gestaltung neu geplant werden muss. Der „Phase Null“ genannte Prozess führte die Ak- teure in mehreren Workshops zusammen, deren Er- kenntnisse in die weitere Planung eingeflossen sind. Wo kann was gebaut werden, wo kann ein „Dorf- platz“ entstehen und wie lassen sich die erforderli- chen Bauabschnitte abstimmen – die Ergebnisse des Beteilungsverfahrens bilden die Grundlage des städte- und hochbaulichen Wettbewerbs, der 2019 gestartet wird. 9
Neubau | Spielhaus Lüssum Spielhaus wird vielen Ansprüchen gerecht Abgängig. Das Urteil der Fachleute über das alte Spiel- haus an der Lüssumer Heide 50 fiel einhellig aus. Das hölzerne Nur-Dach-Gebäude, einst als Notkirche in Bre- men-Osterholz genutzt, dort in den 1950-er Jahren de- montiert und in Lüssum wiederaufgebaut, war so marode, dass die Nutzung untersagt werden musste, war doch die tragende Holzsubstanz irreparabel ge- schädigt. Das neue, Anfang November 2018 fertiggestellte Spiel- haus kann seither von der KiTa als Bewegungshalle ge- Ersatz musste her, doch dabei traten im Vorfeld gleich nutzt werden. An den Nachmittagen finden die Kinder mehrere Probleme auf. Denn der direkt benachbarte des Stadtteils hier zahlreiche Angebote vor, etwa Haus- Kindergarten des Trägers Kita Bremen sollte ohne Un- aufgabenbetreuung oder Spiel- und Bastelmöglichkei- terbrechung weiter genutzt werden. Außerdem galt es, ten. In der Halle können aber auch Veranstaltungen die statische Sicherung des Bestandsgebäudes zu be- stattfinden, etwa Familienfeiern, Nachbarschaftstreffen achten. Und obendrein musste der Neubau mehreren oder sportliche Wettbewerbe. Für diese Zwecke ent- Anforderungen entsprechen. standen getrennte Sanitärräume inkl. Duschen, weiter- hin wurde eine Küchenzeile installiert. Das Bremer Architektenbüro claudia gräfe/marion schonhoven entwickelte vor diesem Hintergrund ein Für die gesamte Maßnahme stand Immobilien Bremen multifunktionales Quartiersgebäude mit einer ca. 113 ein Etat in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung. Darin Quadratmeter großen Bewegungshalle und mehreren sind 100.000 Euro aus dem Förderprogramm Soziale Nebenräumen. Das Gebäude wurde als Holzrahmenbau Stadt enthalten. mit einer Holzbalkendecke und einem gedämmten Flachdach konstruiert. Auch die holzbeplankte Außen- fassade ist gedämmt und hinterlüftet. Der Neubau, der Foto oben das gleiche Höhenniveau wie der Bestandsbau aufweist Unterschiedlich dicke Glattkantenbretter prägen die Fas- und barrierefrei daran anschließt, erhielt Holzfenster sade des neuen Spielhauses. und eine zur Gartenseite ausgerichtete große Pfos- ten-/Riegel-Fassade. Davor entstand eine ca. 50 m2 Foto unten große Terrasse. Die Bewegungshalle mit der großen Fensterfront. 10
Neubau | KiTa Schwedenhaus Schwedenhaus erinnert an rot-weißen Vorgänger Rot und weiß – die Grundfarben der modernen KiTa in Bremen-Osterholz erinnern an das alte Schwedenhaus, das seit 1951 an dieser Stelle stand und nun einem Neu- bau weichen musste. Denn das eingeschossige Holz- haus mit massivem Souterrain, nach dem Krieg eine Spende des Schwedischen Roten Kreuzes, entsprach auch mit Blick auf den Schall- und Brandschutz nicht die Elementargrup- mehr den Standards, die ein KiTa-Gebäude heute erfül- pen. Auf dieser len soll. Immobilien Bremen hatte die Bausubstanz Ebene wurden neben zudem als marode und den Sanierungsstau als erheb- dem Sanitärbereich lich eingestuft, was in der Konsequenz zum Abriss des weitere Differenzie- Altgebäudes führte. rungs- und Therapie- räume angesiedelt. An seiner Stelle wurde ein zweigeschossiger Neubau für vier Kindergruppen errichtet, der eine Brutto- Immobilien Bremen Grundfläche von rund 1.100 Quadratmetern aufweist. standen für die Reali- Das Bremer Architekturbüro Haslob Kruse + Partner sierung des Bauvor- nahm bei der Planung das Thema „Schwedenhaus“ habens ca. 3,45 Mio. spielerisch auf und gestaltete die Außenwände in den € zur Verfügung. 3 Farben rot und weiß. Mio. € stammen aus dem Kommunalin- Die augenfällige Fassade – verwendet wurde gelochtes vestitionsprogramm Trapezblech mit Kreisausschnitten – bildet zugleich den 1 des Bundes. Sonnenschutz für die in südlicher Richtung liegenden Gruppenräume. Große Fensterfronten ermöglichen den Foto oben Blick auf das parkähnliche Grundstück mit dem schüt- Augenfällig: Die Fassade aus gelochtem Trapezblech. zenswerten Baumbestand. Die Themen Wasser, Klet- tern und Bewegung sind als Bestandteil des Fotos oben rechts/unten pädagogischen Konzeptes in die Gestaltung des Außen- Rote und weiße Farbtöne an den Fassaden, aber auch im geländes integriert worden. Inneren des „Schwedenhauses“. Im Erdgeschoss des in Pas- sivhausbauweise errichte- ten Gebäudes wurden die Gruppen- und Ruheräume für die U3-Betreuung ange- siedelt, hinzu kommen ein großer Bewegungsraum und der Sanitärbereich. Der farblich kontrastierende Ge- bäudeteil nimmt die Küche mit Nebenräumen und das Büro der KiTa-Leitung auf. Im oberen Geschoss, er- reichbar auch durch einen barrierefreien Aufzug, be- den sich die Gruppen- und Differenzierungsräume für 11
Neubau | Mensa Grundschule Delfter Straße Die neue Mensa der Grundschule wird im Innenhof der Anlage auf der Fläche eines Verbindungstraktes errichtet. Rote Mensa-Fassade für Sommer 2019 vorgesehen. Dann können die für den Übergang auf dem Schulhof aufgestellten Mobilbauten setzt markanten Akzent mit sechs Klassenzimmern und WC-Anlagen geräumt werden. Der zweite Bauabschnitt, die Teilsanierung im hinteren Abriss, Neubau, Umbau, Sanierung – die Liste der in Bereich des Bestandsgebäudes, war schon vor dem drei Bauabschnitte gegliederten Maßnahmen zur Um- Richtfest abgeschlossen worden. Dabei wurden nach gestaltung der Grundschule Delfter Straße in Huchting der in Teilbereichen erforderlichen Schadstoffsanie- durch Immobilien Bremen ist lang. Mit dem Richtfest rung u.a. die vorhandenen Sanitärräume vollständig für die neue Mensa wurde ein weiteres Etappenziel er- entkernt und neue, behindertengerechte WC-Anlagen reicht. eingerichtet. Das Gebäude entstand auf der Fläche eines eingeschos- Zwischenzeitlich wurde im dritten Bauabschnitt die sigen Verbindungstraktes und wird neben der Mensa Teilsanierung im vorderen Bereich des Bestandsgebäu- mit rund 200 Plätzen, angrenzender Großküche und des in Angriff genommen. Hier entstehen u.a. neue Wirtschaftsflächen auch drei schulische Diffenzierungs- Räume für die Verwaltung und ein Lehrerzimmer mit räume im Obergeschoss aufnehmen. Der dem Passiv- Teeküche, zudem wird ein Fahrstuhl eingebaut. hausstandard entsprechende Neubau weist eine Bruttogrundfläche von rund 810 m2 auf. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde auch ein neues Brandschutzkonzept für das gesamte Schulgebäude Der Entwurf stammt aus dem Bremer Architekturbüro entwickelt. Neu ist auch die Farbgestaltung der Fassade, Hübschen | Knigge, die Ausführung lag in den Händen die sich an den vorhandenen Flächen orientiert, wobei der Gruppe GME Architekten BDA. Die Fertigstellung ist mit der Mensa ein markanter roter Akzent gesetzt wird. Für zusätzliche Belebung werden gelbe, orangene und rote Fassadenplatten sorgen. Immobilien Bremen stehen rund 4,3 Mio. € für die Ge- samtmaßnahme zur Verfügung, die bei laufendem Schulbetrieb realisiert wird. Dabei wird in enger Zu- sammenarbeit mit der Schulleitung versucht, die Belas- tungen für den Unterricht so gering wie möglich zu halten. Foto links Umringt von zahlreichen Kindern und beobachtet von den Dachdeckern freuten sich Bildungssenatorin Claudia Bogedan und Schulleiterin Frauke Brandt (links) über das Richtfest für die Mensa. 12
Neubau | Neue Oberschule Gröpelingen Schmökern und studieren mente eingebaut, die Wände gestrichen und die Fußbö- den mit neuem Linoleumbelag ausgestattet. im Selbstlernzentrum Zum 16. August 2019, also mit Beginn des neuen Schul- jahrs, soll auch die Mensa ihren Betrieb aufnehmen können. Die Sanierung von drei Jahrgangsbereichen im Die Neue Oberschule Gröpelingen (NOG), 2010/2011 Altbau erfolgt im Anschluss. als 4-zügige Ganztagsschule gegründet, wird im Rah- men eines umfangreichen Bauvorhabens bis zur 13. Im Vorfeld dieser Baumaßnahmen waren umfangreiche Jahrgangsstufe ausgebaut. Die im Juni 2017 aufgenom- Vorbereitungen zu erledigen. Dazu gehörten Arbeiten menen Arbeiten markierten zugleich den Auftakt für wie Abbruch, Kellerabdichtung und umfangreiche die Gesamtsanierung der 2014 vollständig aufgelösten Schadstoffsanierungen, die 2018 abgeschlossen wur- Schule in der Pestalozzistraße in mehreren Bauab- den. So mussten die alte Trafostation für die elektrische schnitten. Versorgung abgerissen und die alten Entwässerungs- leitungen auf den Schulhöfen umgelegt und erneuert Seither läuft die erste Etappe: Sie beinhaltet den Neu- werden, damit sie den Neubaumaßnahmen nicht im bau eines Treppenhauses und einer Mensa, die sich bis Weg liegen. in den Altbau erstreckt und auch als Aula genutzt wer- den kann, sowie einer Pausenhalle. Diese Arbeiten sind mittlerweile gut vorangeschritten. Hinzu kommen umfangreiche Umbaumaßnahmen im Foto oben Bestand einschließlich des Austauschs sämtlicher Fens- Von Grund auf saniert wird die Turnhalle im 1. Oberge- ter. Das Ziel: Im Mai 2019 soll die sanierte Turnhalle/ schoss des Altbaus (Foto links), die künftig auch als Aula Aula im 1. Obergeschoss fertiggestellt sein, ebenso das genutzt werden kann. ca. 280 m² große Selbstlernzentrum im 2. Obergeschoss des Mitteltrakts mit der Schulbibliothek und dem Com- Foto unten puterraum. Davor entsteht ein großer Arbeitsbereich, Ein neuer Eingang zum Schulhof gehört ebenfalls zu den in dem die Schüler mit Arbeitsmitteln etwa aus der Bi- umfangreichen Baumaßnahmen. bliothek eigenständig zum Beispiel während ihrer Frei- stunden lernen können. Für diesen Bereich wurden im Altbestand Wände ent- fernt, um zu einer neuen Raumaufteilung zu kommen. Die Fenster und Fensterbänke wurden ausgetauscht, Heizungs- und Elektroinstallationen neu verlegt. Der Computerraum erhielt eine Lüftungsanlage. Weiterhin wurden neue Abhangdecken und neue Innentürele- „Bildungs-Leuchtturm im Bremer Westen“ Radio Bremen 2 über die Neue Oberschule Gröpelingen 13
Beispiel Wilhelm-Olbers-Schule / Drebberstr. Sofortprogramm Schule Vielfalt der Maßnahmen erfolgreich bewältigt Kaum war das „Sofort-Programm Mobilbauten“, kurz: „SoProMob“, beendet, mit dem 2017 im gesamten Stadt- gebiet 26 neue KiTas mit 1140 Plätzen geschaffen wor- 2-geschossige Anlage. Auslöser: Die Aufnahme von den waren, da galt es für Immobilien Bremen bereits, zwei W+E-Klassen an der Schule. Im Mobilbau ent- die nächste Mammutaufgabe zu bewältigen. Denn im standen zwei Kunstklassen sowie zwei VK-Klassen November 2017 ging seitens der Senatorin für Kinder mit Differenzierungs-und Nebenräumen. Umbau aus und Bildung der Auftrag ein, kurzfristig für zusätzlichen vorhandenem Bestand. Nettogrundfläche 680 m². Schulraum zu sorgen, und zwar möglichst bis zum Be- Aufbaukosten ca. 275.000 €. ginn des Schuljahrs 2018/19. Planungsphase und Abriss alte Mobilbauanlage im Frühjahr 2018; Bauzeit der neuen Anlage Ende Juni Wie seinerzeit beim „SoProMob“ stand am Beginn er- bis Anfang August 2018. Übergabe an den Nutzer am neut die Suche nach geeigneten Flächen an den vorge- 8. 8. 18. Frei gewordene Räume im Bestandsgebäude sehenen Standorten. 30 Projekte wies die Liste des vom zu W+E-Klassenräumen umgebaut. Senat beschlossenen „Sofortprogramms Schule 1“ auf, weshalb die genannten Liegenschaften zunächst genau unter die Lupe genommen wurden. Wo lassen sich Eine weitere Herausforderung ergab sich angesichts Mobilbauten aufstellen, welche Rahmenbedingungen der Heterogenität der vorgesehenen Maßnahmen: Die herrschen dort, wie schaut es hinsichtlich des Bodens Palette reichte vom Umbau und der Erweiterung von oder der Versorgungsleitungen aus – diese und viele an- Bestandsgebäuden oder Hausmeisterhäusern über den dere Fragen mussten überprüft und beantwortet wer- Umbau von Mobilbauten bis hin zur Neuerrichtung von den. Mobilbauanlagen. Viel Arbeit also für alle beteiligten Fachleute bei Immobilien Bremen und in den beauf- OS im Oslebshauser Park tragten Architekturbüros. Denn jedes Projekt wies an- dere Begleitumstände auf, jede Baustelle erforderte 2-geschossige Anlage mit 2 Klassen- und 2 Differen- eine speziell abgestimmte Planung. zierungsräumen, 1 Mitarbeiterraum, 1 Pflegebad (mit barrierefreiem WC); Bruttogrundrissfläche (BGF) 362 Durchweg ging es darum, zusätzlich benötigte Unter- m². Baukosten ca. 990.000 € einschl. NK, Außenan- richts-, Differenzierungs- und Funktionsräume an den lagen, Gründung, Medienanschlüssen. ausgewählten Schulen zu schaffen, mitunter kamen Das Gebäude wurde aus Zeitgründen aus neuen Räume für W+E-Anforderungen (Wahrnehmung+Ent- Modulen errichtet und erhielt zwecks Energieeinspa- wicklung) hinzu. Im Vorfeld mussten aber auch As- rung eine Gas-Heizung mit zusätzlicher Wärme- pekte wie etwa die Wegeführung zu vorhandenen pumpe sowie zwei Küchenzeilen und ein Gebäuden berücksichtigt werden sowie – nicht zu ver- Behindertenbad. Kostensteigernd wirkte sich die gessen – die Berechnung der Wirtschaftlichkeit: Ist es (nicht vorhersehbare) Forderung der Bauordnung/ sinnvoll, an diesem Standort vorhandene Mobilbauten Feuerwehr nach einem zusätzlichen Hydranten aus. zu verwenden? Oder sollte an jener Schule nicht besser eine völlig neue Anlage errichtet werden? Foto oben Jola Buschermöhle (Immobilien Bremen), Schulleiterin Anke Braunschweiger und der beauftragte Architekt Ralph Schwanewedel (von links) vor den Mobilbauten an der Drebberstraße. Foto links Jeweils zwei zusätzliche Klassen- und Differenzierungs- räume wurden für die Oberschule im Park geschaffen. 14
Sofortprogramm Schule An 30 Standorten im gesamten Neben den konzeptionellen Überlegungen ist die Orga- Stadtgebiet nisation und Kommunikation ein wesentlicher Erfolgs- wurden zusätz- faktor. In Lenkungsrunden wurden den politischen liche Schulraum- Gremien Vorschläge zu Verfahrenserleichterungen für kapazitäten ge- eine beschleunigte Umsetzung des Programms unter- schaffen, an 18 kam breitet. So fanden auf der Arbeitsebene beispielsweise es zur Aufstellung Fallkonferenzen mit den beteiligten Behörden statt, um von Mobilbauten. frühzeitig die Genehmigungsfähigkeit von Projekten zu sicherzustellen. Übersicht der aufgestellten Mobilbauten Die zentrale operative Verantwortung und Koordina- Objekt Räume tion der Beteiligungsprozesse für das Gelingen verblieb Schule am Mönchshof 2 jedoch bei der IB als Bauherrin und Eigentümervertre- Schule am Weidedamm terin, die sich in dem Bewusstsein, wie wichtig die kurz- Schule Burgdamm 2 fristige Schaffung von Schulraumkapazitäten für Schule a.d. Düsseldorfer Str. 1 Bremen ist, mit großem Engagement der Aufgabe ge- Schule Kirchhuchting 2 stellt hat. Dabei haben die einzelnen Teams in den Bau- Tami-Oelfken-Schule 3 und Immobilienbereichen, angefangen von der Strate- Schule Rablinghausen 4 gie über die operativen Baubereiche bis hin zur Kippenberg-Gymnasium 1 Bestandsbewirtschaftung, und den Gebäudeservice- Wilhelm-Olbers-Oberschule 4 bereichen Hand in Hand gearbeitet und zum Gelingen Oberschule a.d. Lerchenstr. 2 beigetragen. Schule Borchshöhe 2 Oberschule Ohlenhof 5 Trotzdem gibt es Faktoren, die selbst bei optimalem Oberschule an der Egge 2 Management nicht zu beeinflussen sind, das sind die Oberschule Schaumburger Str. 4 Märkte, die aktuell von Knappheiten an vielen Stellen Oberschule im Park 2 geprägt sind. Erschwert wurde die Aufgabe durch er- Oberschule Findorff 4 Schule a.d. Stader Straße 3 Beispiel OS Findorff/Nürnberger Straße 34 Schule an der Gete 4 2-geschossige Anlage mit 4 Klassen- und 2 Differen- zierungsräumen; Bruttogrundrissfläche (BGF) 540 hebliche Lieferengpässe von Fenstern oder Türen, für m². Baukosten ca. 720.000 € einschl. NK, Außenan- terminliche Rückschläge sorgten auch fehlende Monta- lagen, Gründung, Medienanschlüssen. getrupps oder regionale Handwerker. Das Gebäude wurde (bis auf die Treppenhauscontai- ner) aus Modulen hergestellt, die vormals als Wohn- Gleichwohl konnten 1600 Quadratmeter an neuen Flä- gebäude für Flüchtlinge genutzt wurden (Ellener Hof, chen geschaffen werden. Weitere 750 Quadratmeter Marie-Mindermann-Straße). Dadurch erzielte Ein- wurden an zehn Schulen durch an einen neuen Stand- sparung gegenüber einer vergleichbaren Neubaulö- ort versetzte Mobilbauten bereitgestellt. Dafür wurden sung: ca. 350.000 €. unter anderem die jeweils aus 34 Modulen bestehen- Die Heizung konnte an die Heizzentrale der Schule den Übergangswohnheime für Flüchtlinge am Ellener angeschlossen werden. Hof (neun Gebäude) und an der Marie-Mindermann- Straße (sechs Gebäude) demontiert und umgerüstet. Weitere 80 Container gingen an die durch Brand be- schädigte Schule Alwin-Lonke-Straße, acht weitere an den Ohlenhof. Foto rechts Eine größere Anlage wurde für die Depandance der Ober- schule Findorff an der Nürnbergerstraße errichtet. Die Projektleitung lag bei den beauftragten Architekten He- ribert Aleweld (rechts) und Lars Weper. 15
Denkmalschutz | Bismarck-Standbild Schadhafter Sockel: Bismarck ist ein Pflegefall Gebeutelt. Knapper lässt sich der Sachstand über das 1910 auf dem Domshof aufgestellte Bismarck-Denkmal nicht zusammenfassen. Gerade hatte eine von Immobi- lien Bremen eingeleitete Untersuchung ergeben, dass es um die Standfestigkeit des „eisernen Kanzlers“ nicht sonderlich gut bestellt ist, da trafen den bröckeligen So- ckel auch noch mit roter Farbe gefüllte Beutel. Ein Anschlag von unbekannter Hand, dessen Folgen rasch beseitigt waren. Aufwändiger dürfte sich die Sa- nierung der sechs Meter hohen Plinthe darstellen, die das von Adolf Ritter von Hildebrandt geschaffene Rei- terstandbild aus Bronze trägt. Der Mauerwerkskern ist durchfeuchtet, Eisenklammern sind verrostet, Fugen Wie das Ortsamt Mitte ausgewaschen. Kurz: Der Sockel des kunsthistorisch be- deutsamen Denkmals vis-á-vis vom Rathaus muss sa- was aufs Dach bekam niert werden. Umlaufende Edelstahlbänder sollen für Stabilität sor- Beschauliche Adventszeit? Von wegen! Am Dobben gen, eine Kupferabdeckung den bröckeligen Sandstein wurde bis in die Nacht mit Volldampf gearbeitet. Es galt, aus dem Salzburger Land vor weiteren Witterungsschä- das unter Denkmalschutz stehende Gebäude des Orts- den bewahren, Fugen fachgerecht geschlossen werden. amts Mitte vor eindringender Nässe zu schützen. Denn Um die 70.000 Euro wird das vermutlich kosten. Besser Mitte November hatte sich herausgestellt, dass das dagegen sieht die Statue aus: Bismarck steht stabil. Ei- Schieferdach des historisch wertvollen Bauwerks nicht sern eben. mehr dicht ist. Abhilfe musste geschaffen werden, und zwar so rasch wie irgend möglich. Mittel zum Zweck: Ein rund 455 Quadratmeter großes, auf einer 18 Meter hohen Gerüstkonstruktion ruhendes und über das Gebäude gesetztes Schutzdach. Problem: Das dafür benötigte Gerüst darf aufgrund statischer Be- denken nicht an der 17 Meter hohen Fassade verankert werden. Deshalb wurde es erforderlich, die Stahlrohr- konstruktion – ähnlich wie 2016 bei der Sanierung des Rathausdachs – freitragend an der Vorder- und Rück- seite des Gebäudes aufzustellen. Für die erforderliche Stabilität, auch aufgrund zu erwartender Winterstürme, sollten ca. 40 jeweils ca. 2,5 Tonnen schwere Betonblö- cke sorgen. Binnen weniger Tage machte Immobilien Bremen ein leistungsstarkes Gerüstbau-Unternehmen und Fach- leute für Statik mobil, um die erforderlichen Maßnah- men umzusetzen – je schneller, desto besser. Und es klappte: Am Freitag vor Weihnachten wurden vier Dachbinder per Autokran auf die zwischenzeitlich er- richtete Gerüstkonstruktion gesetzt, die Zwischen- räume trotz bereits eingesetzter Dunkelheit mittels Blechplatten abgedeckt. Fertig! 16
Denkmalschutz | Ortsamt Mitte Die eigentliche Arbeit steht allerdings noch bevor: Das Foto oben Ende der 1970-er Jahre instandgesetzte Dach muss Vorsicht ist geboten: Per Autokran schwebt der grundlegend saniert werden. Es gilt unter anderem, die zweite von vier Dachbindern ein. Deckung aus englischem Schiefer – vermutlich das Ori- ginalmaterial aus der Bauzeit 1862-64 – zu erneuern. Die erforderlichen Maßnahmen werden in enger Ko- operation mit dem Landesamt für Denkmalpflege aktu- ell vorbereitet. Foto unten Spektakulär: Die aus Gründen der Statik imposante Dazu gehören auch weitergehende Untersuchungen der Gerüstkonstruktion an der Rückseite des Gebäudes. Gebäudesubstanz und deren Sicherung. Denn in der alten, nach einem Entwurf des bekannten Bremer Bau- meisters Lüder Rutenberg errichteten Villa wurden be- reits an mehreren Stellen Wasserschäden festgestellt, unter anderem an wertvollen Deckenmalereien. Zu- nächst muss also der Umfang dieser und weiterer Sa- nierungsaufgaben ermittelt und danach ein genauer Ablaufplan aufgestellt werden. Wie lange die Sanierung andauern und was sie kosten wird, ist deshalb noch nicht absehbar. Der Betrieb des Ortsamtes, das seit rund 40 Jahren in dem ehemaligen Wohnhaus von Meister Rutenberg untergebracht ist, kann während dieser Zeit ungehindert fortgesetzt werden. 17
Sanierung | Sporthallen Turnhallen erreichen Die überprüften Bauwerke wurden mit Noten von 1 (sehr guter Zustand) bis 5 (dringender Sanierungsbe- im Durchschnitt Note 3 darf) bewertet. Der überwiegende Teil der Hallen er- hielt die Note 3. Absehbar ist, dass sie in den nächsten zehn Jahren zur (insbesondere energetischen) Sanie- rung anstehen werden, wofür entsprechende Mittel be- Die Turnhallen in der Hansestadt weisen einen über- reitzustellen sind. wiegend guten Zustand auf. Das geht aus einer Aufstel- lung hervor, die Immobilien Bremen erstmals vorgelegt Nur zwei der auf ihren baulichen Zustand überprüften hat. Die Auswertung des auch der Sportdeputation vor- Hallen wiesen Einzelmängel wie schadhafte Fenster gestellten Turnhallen-Katasters führt zudem vor Augen, oder eine fehlende Tür auf und wurden mit der Note 5 dass in den kommenden Jahren umfangreiche Investi- bewertet. Dabei handelt es sich um die Hallen Hohweg tionen erforderlich sind, um eine Reihe von Gebäuden und Walliser Straße. Sie weisen zudem Mängel im Be- insbesondere in energetischer Sicht auf den aktuellen reich des Brandschutzes auf, die bereits behoben wer- Stand zu bringen. Die Zahlen resultieren aus den „Zu- den. Kosten: rd. 42.000 €. standsbewertungen Bau“ (ZuBau), die Fachleute von IB während der vergangenen drei Jahre auf der Basis ihrer Weitere neun Hallen erhielten die Note 4, ihre Sanie- turnusgemäßen Begehungen vorgenommen haben. rung ist innerhalb der kommenden fünf Jahre vorgese- Dabei wurden u.a. Fenster, Dächer oder Fassaden auf hen. Dafür sind nach Schätzungen auf der Basis der offensichtliche Schäden überprüft. Begehungen durch Immobilien Bremen zusätzlich etwa 1,8 Mio. € erforderlich. Während der Begehungen wurden keine Bauteile geöff- net, um etwa nach versteckten Mängeln am Tragwerk Darüber hinaus laufen gegenwärtig für 18 Hallen zum zu suchen. Untersuchungen auf eventuell vorhandene Teil umfangreiche Instandsetzungs- und Sanierungs- Schadstoffe (etwa Asbest, PCB) werden gesondert vor- maßnahmen an. Dabei handelt es sich um die Gebäude genommen und in einer eigenen Datenbank erfasst. Lehmhorster Straße, Louis-Segelken-Straße, Helsinki- Auch erkennbar erforderliche Schönheitsreparaturen straße, Landskronastraße, Richthofenstraße, Lissaer wurden nicht gewertet, da sie in der Verantwortung der Straße, Oslebshauser Heerstraße, Parsevalstraße, Vor- Mieter liegen und somit nicht in die Zuständigkeit von kampsweg, Amersfoorter Straße, Schmidtstraße, Val- Immobilien Bremen fallen. ckenburghstraße, Volkmannstraße, Düsseldorfer Straße, Mülheimer Straße, Osterholzer Heerstraße 160, Ausgewertet wurden die Ergebnisse von 147 Hallen. Fritz-Gansberg-Straße und Ludwig-Jahn-Straße. Die Ge- Die 18 Einrichtungen, in denen gegenwärtig oder in ab- samtkosten liegen bei 17,5 Mio. €. sehbarer Zeit Gesamtsanierungen stattfinden, wurden nicht berücksichtigt. Hinzu kommen noch einmal rund Das Sporthallen-Kataster wird fortlaufend aktualisiert, 4 Prozent des Bestandes, deren Auswertung zum Stich- der nächste Bewertungs-Zyklus hat begonnen. Die Er- tag 1. Januar 2019 noch nicht abgeschlossen war. gebnisse sollen 2022 vorgelegt werden. Fotos Stehen zur Sanierung an: Die Hallen Amersfoorter Straße (links) und Helsinkistraße (oben). 18
Sanierung | Sporthallen Schimmel, Böden, Dach: heren Sanierungsbedarf aufweist als ursprünglich ein- gestuft. Der Etat liegt bei 1,5 Mio. €, die Fertigstellung Sanierung im Bestand ist für den Sommer 2019 geplant. In mehreren Hallen erforderte der Befall durch Schim- Neben den Turnhallen, in denen aufwändige Sanierun- melpilze insbesondere im Dachaufbau Maßnahmen zur gen vorgesehen sind (siehe nebenstehenden Beitrag), Sanierung. Dazu gehörten die Turnhalle der Schulen führte die Abteilung Bestandsmanagement 2018 in et- Carl-Schurz-Straße (ca. 0,4 Mio. €, abgeschlossen im lichen Einrichtungen Maßnahmen zur Behebung klei- Sommer 2018), Fritz-Gansberg-Straße (ca. 0,6 Mio. €/ nerer und durchaus auch größerer Schäden durch. Eine Start im November 2018) und In der Vahr. Hier war auf- Auswahl: grund nicht ordnungsgemäß verschlossener Türen Feuchtigkeit aus der benachbarten Mensa eingedrun- Im SZ Alwin-Lonke-Straße sollte bereits im Sommer gen, weshalb mittlerweile eine neue Mensa geplant 2017 eine umfangreiche Dach- und Fassadensanierung wird. In der Schule Landskronastraße musste der beginnen, die eine Reihe weiterer Arbeiten einschließt. schadhafte Hallenboden ausgetauscht werden, in der Der Beginn der 3,7 Mio. €-Maßnahme verschob sich al- Albert-Einstein-Schule galt es, Mängel am Hallendach lerdings, da die Halle für die Unterbringung von Flücht- zu beheben. lingen benötigt wurde und außerdem noch mehrere Änderungsanträge zu berücksichtigen waren. Mittler- Und so geht es weiter: In der Planung bzw. vor der Aus- weile sind die Handwerker aber „am Ball“, im Sommer führung stehen Maßnahmen in den Turnhallen SZ Horn 2019 soll alles fertig sein. und in der Grundschule Marie-Curie-Straße. Neue Böden sind in den Hallen Gymnasium Kleine Helle, „Bauteilsanierung“ steht in der Polizeisporthalle Nie- Schule Borgfeld und im Polizeipräsidium Vahr erforder- dersachsendamm auf der Tagesordnung, doch der Titel lich. Die Umkleiden in der Turnhalle der Bürgermeis- täuscht: Mit Beginn der Arbeiten im Sommer 2018 ter-Smidt-Schule werden saniert, die Beschallung der stellte sich heraus, dass die alte Halle einen weitaus hö- Halle Paul-Singer-Schule wird verändert. 19
Sanierung | Kuba Vegesack Reparaturen erledigt, Brandschutz verbessert Durchweg barrierefrei, deutlich sicherer und obendrein ansehnlicher – unter diesen Vorzeichen stand die Sa- nierung des Veranstaltungszentrums „Kuba“ an der Vegesacker Hermann-Fortmann-Straße. Der „Kultur- bahnhof“ in der früheren Güterabfertigungshalle – das Gebäude entstand nach 1862 im Zuge des Baus der Bahnlinie von Bremen nach Vegesack – wies einerseits Reparaturbedarf auf, andererseits galt es, den Brand- wurde aktualisiert und instandgesetzt sowie die Aus- schutz zu verbessern und noch vorhandene Hinder- stattung mit zusätzlichen Fluchtwegkennzeichnungen nisse für Rollstuhlfahrer abzubauen, weshalb zum und Flucht-/Rettungswegeplänen verbessert, sodass Beispiel störende Schwellen im Bereich der Eingangs- die Fluchtwege besser zu sehen sind. türen entfernt wurden. Und schließlich galt es, eine Reihe von „Kleinigkeiten“ Zu den Maßnahmen, für die Immobilien Bremen ein zu erledigen: Auf dem Dach wurden ein paar Undich- Etat von 360.000 Euro zur Verfügung stand, gehörte es tigkeiten behoben und Schneefanggitter angebracht, ei- unter anderem, die Mauerfugen in der Fassade auszu- nige Mauerrisse im Innenraum repariert, wobei diverse bessern, damit keine Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein- Maurer- und Trockenbauarbeiten anfielen, und die dringen kann. Bei dieser Gelegenheit wurden zudem Küche mit einem neuen Fliesenboden ausgestattet. Und die Fassade gereinigt und von Graffiti befreit sowie die schließlich erfolgte ein Austausch der Ventile an allen Fenster saniert. Die Fensterbänke erhielten Edelstahl- Heizkörpern zur Verbrauchsoptimierung mittels einer spikes, um Tauben abzuhalten. hydraulischen Einregulierung. Auf der Agenda stand weiterhin die Installierung einer Aufgrund zeitlicher Schwierigkeiten der beteiligten neuen Brandmeldeanlage. Die Sicherheitsbeleuchtung Handwerksunternehmen gerieten die Baumaßnahmen leider immer wieder ins Stocken, der ursprünglich vor- gesehene Fertigstellungstermin im August konnte daher nicht eingehalten werden. Dank des flexiblen Foto unten Entgegenkommens der „Kuba“-Betreibers Kulturbüro Der Vegesacker „Kuba“ mit dem verglasten Eingangsbe- Bremen-Nord gelang es jedoch, die anfallenden Pro- reich und (Foto oben) mit dem Nebeneingang, der zu den bleme einvernehmlich und bei laufendem Veranstal- Verwaltungsräumen führt. tungsprogramm zu bewältigen. 20
Bundesbau | Tanklager Farge – MOS Zug um Zug: Rückbau des Tanklagers Farge Der Rückbau des zwischen 1935 und 1941 angelegten Tanklagers Farge hat begonnen. Nachdem der Betrei- ber, das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Olden- burg, bereits die Hafenanlage stillgelegt hatte, erfolgt nun im ersten Schritt der Rückbau des Weserhafens, der zum Betriebsbereich des Tanklagers gehört. Der Bauherr, das Bundesministerium für Verteidigung, hat die Abteilung Bundesbau bei Immobilien Bremen mit anlagen im kontaminierten östlichen Teil des Hafens der Projektleitung und Steuerung des Bauvorhabens zurückgebaut. Hinzu kommt eine Altlastensanierung beauftragt. des Bodens bis zu einer Tiefe von 7 Metern. Für den Bo- denaustausch in der offenen Baugrube ist eine Wasser- Die Arbeiten sind in zwei Bauabschnitte gegliedert. Zu- haltung erforderlich. Im nordöstlich an die Deichanlage nächst werden die Anlagen in den Bereichen zurückge- grenzenden Geländeabschnitt erfolgt der Bodenaus- baut, die nicht mit kontaminiertem Bodenmaterial tausch über sogenannte Großlochbohrungen. belastet sind. Dies betrifft überwiegend den nordwest- lichen Teil des Geländes mit einem Unterkunftsge- Schwierig ist auch der Ausbau der großen unterirdi- bäude, der Pumpstation, den Feuerlöscheinrichtungen, schen Bunkeranlage (ehem. Verteilerstation), die zu- diversen Mess- und Kontrollschächten, Beleuchtungs- letzt als Feuerlöschstation verwendet wurde. Diese anlagen, unterirdischen Kabel- und Leitungsanlagen Maßnahme gilt auch als Test für den geplanten Rückbau sowie die wasserseitigen Anlagen, bestehend aus zwei des mit über 300.000 Kubikmetern Fassungsvermögen Schiffsanlegern und 13 Stahl-Spundwand-Dalben. Diese in 78 Tanks größten künstlich angelegten unterirdi- Arbeiten haben im August 2018 begonnen (Foto). schen Tanklagers der Welt. Der 2. Bauabschnitt wird vo- raussichtlich im Januar 2020 abgeschlossen werden. Ab April 2019 werden im 2. Bauabschnitt die Gebäude- Die Baukosten liegen bei rund 7,8 Mio. €. Fassadensanierung vom Entwurf bis zur Bauleitung Energieeinsparungen erzielen durch Fassadendäm- mung – dieses Ziel verfolgt auch die Bundeswehr in ihren Liegenschaften. Und deshalb wurde die Abteilung Bundesbau bei Immobilien Bremen von der Bundesan- stalt für Immobilienaufgaben (Bima) damit beauftragt, zweifarbige Ziegel-Plattenfassade montiert. Die neuen das Gebäude 70 der Marineoperationsschule in Bre- Alu-Fenster wurden zum Teil mit zusätzlichen außen- merhaven entsprechend zu ertüchtigen. Das begann mit liegenden Jalousien ausgestattet. dem Entwurf für die Gestaltung der Fassade, hinzu kamen Auftragsplanung, Kostenkalkulation, das Auf- Die Baukosten für die Außensanierung des Schulungs- stellen des Leistungsverzeichnisses sowie die Projekt- gebäudes betragen rund 3,09 Mio. €. An der Marineope- und Bauleitung. rationsschule werden alle Marinesoldaten – im Jargon „Operateure“ genannt – ausgebildet, die Waffen- und Nachdem im Mai 2018 die abgängigen vorgehängten Sensoranlagen bedienen. Beton-Fertigteile von der rund 3000 m2 großen Fassade entfernt worden waren, folgte der Austausch der eben- falls abgängigen Fenster sowie der Eingangstüren aus Foto oben Aluminium gegen neue Pfosten-Riegel-Elemente. Auf Die neue Fassade wurde nach einem Entwurf der Abtei- die vorhandenen Außenwände wurde eine hinterlüftete lung Bundesbau gestaltet. 21
KG, plant, auf dem Gelände 20 Reihenhäuser sowie vier Immobilien | Grundstücke Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 28 Wohnungen zu errichten, von denen 25 Prozent den Vorgaben des so- zialen Wohnungsbaus entsprechen. Das Gebiet gehört zu den im Rahmen der Bremer Wohnungsbauoffensive 30+ bzw. 40+ vorgesehenen Grundstücken für die Verkauf ermöglicht Schaffung zusätzlichen Wohnraums in der Stadt. Bauen „An Woldes Wiese“ Dem Verkauf war eine öffentliche Ausschreibung vo- rausgegangen. Einen zwischenzeitlich seitens der In- vestoren in Auftrag gegebenen Wettbewerb zur Mit dem Verkauf eines ca. 15.000 m2 großen Grund- Gestaltung der Fläche hatte die Arbeitsgemeinschaft stücks hat Immobilien Bremen die Basis für den Bau der Bremer Büros Hilmes Lamprecht (architektoni- von 48 Wohneinheiten an der Billungstraße in Lesum scher Entwurf) und Kilian + Frenz (Freiraumgestal- geschaffen. Bei der im Auftrag des Umweltbetriebs Bre- tung) gewonnen. men veräußerten Liegenschaft „An Woldes Wiese“ han- delt es sich um dessen ehemaligen Betriebshof und um Die Investoren verpflichteten sich mit dem Kauf, die die Fläche einer aufgegebenen Baumschule. Daran Kosten der Erschließung für das Baugebiet zu überneh- schließt sich ein mehr als doppelt so großes Flurstück men. Zudem wurde die zusätzliche Zahlung von ca. an, das für die Erweiterung von Knoops Park vorgese- 120.000 Euro für ökologische Ausgleichsmaßnahmen hen ist. Der Käufer, die Arbeitsgemeinschaft M Projekt vereinbart. Dafür werden u.a. öffentliche Grünflächen GmbH & Co. KG und Gebr. Rausch Wohnbau GmbH & Co. und Wege sowie Park- und Streuobstwiesen angelegt. Auf Basis des Wett- bewerbentwurfes der Bremer Archi- tekten Hilmes Lam- precht sollen „An Woldes Wiese“ 20 Reihenhäuser und vier Mehrfamilien- häuser entstehen. Bezahlbarer Wohnraum ca. 55 Reihenhäusern und 2 Mehrfamilienhäusern mit insgesamt ca. 73 Wohneinheiten und einer Brutto- am Willakedamm grundfläche von ca. 10.400 m² vor. Es werden sowohl Wohnungen in Eigentumsform als auch Mietwohnun- gen angeboten. Das ehemalige Schulgrundstück am Willakedamm in Huchting gehört seit 2013 zu den Projekten des „Bre- In Umsetzung des Senatsbeschlusses vom 28. August mer Bündnis für Wohnen - Wohnbauflächen 40+“ beim 2012 wird die Versorgung von Haushalten mit kleine- Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. Diese Projekte ren und mittleren Einkommen dadurch gewährleistet, sollen vorrangig für Wohnungsbau entwickelt werden. dass 25 Prozent der auf dem Grundstück geplanten Mit der Neubebauung des Grundstücks am Willake- Wohneinheiten Sozialwohnungen werden. In Vervoll- damm verfolgt die Stadtgemeinde Bremen das Ziel, ständigung des ca. 21.000 m² großen neuen Wohnge- einen eigenständigen Wohnstandort mit bezahlbarem biets wird eine öffentliche Grünfläche mit einem Wohnraum für verschiedene Nutzergruppen zu entwi- Spielplatz in der Größe von ca. 3.000 m² entstehen. ckeln, dessen Typologie sich in die bestehende Struktur einfügt. Außerdem soll auf einer Teilfläche des Grundstücks am Willakedamm in der Größe von ca. 5.000 m² der aktu- Aus der öffentlichen Verkaufsausschreibung des Grund- elle Bedarf einer zusätzlichen Grundschule im Stadtteil stücks am Willakedamm ging die Projektgesellschaft Huchting realisiert werden. Diese Fläche verbleibt zu Bremer Hausbau GmbH als Investor hervor. Dabei han- diesem Zweck im Eigentum der Stadtgemeinde Bre- delt es sich um eine Arbeitsgemeinschaft der Woh- men. Für das neue Baugebiet muss Planungsrecht ge- nungsbauunternehmen Interhomes AG und Gebr. schaffen werden. Der Bebauungsplan 2449 befindet Rausch Wohnbau GmbH & Co. KG. Ihr Bebauungskon- sich im Verfahren und soll im Laufe des Jahres 2019 zept sieht auf der Fläche am Willakedamm den Bau von rechtskräftig werden. 22
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