Der Kirchenbezirk stellt sich vor
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Jahreslosung 2015 · Röm 15,7 stellt sich vor anlässlich der Visitation vom 18. bis 21. Juni 2015 Der Kirchenbezirk
Inhalt Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Der Kirchenbezirk stellt sich vor Kirchenbezirk in Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Dekanin Annemarie Steinebrunner im Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Die vier Regionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Schuldekanin Christine Wolf im Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Religionsunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Evangelisch engagiert: Walter Funk und die stellvertretende Dekanin Wibke Klomp im Gespräch . . . . . . . . . . . . 16 Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit: Elke Piechatzek, Dekanatsteam: Kirchenkompass als Leitmedium 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Christine Wolf, Wibke Klomp, Annemarie Steinebrunner (v. l. n. r.) Impressionen 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Bilderreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Ökumene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Impressionen 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Kirchenkompass 2009-2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Statement BM Christiane Staab, Walldorf Statement OB Franz Schaidhammer, Wiesloch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Impressionen 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 GAW-Fest Mission und Ökumene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Bezirksjugendarbeit YouVent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Bezirkskirchenrat 2014 Statement OB Dr. René Pöltl, Schwetzingen Statement Prof. Dr. Lars Castellucci, MdB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Impressionen 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Diakonie im Kirchenbezirk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Statement OB Dieter Gummer, Hockenheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Impressum Evangelischer Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz Impressionen 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Heidelberger Str. 9 · 69168 Wiesloch Kirchenmusik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Tel. 06222 1050 Fax 06222 2586 30 Jahre Evangelische Erwachsenenbildung Rhein-Neckar Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 dekanat.suedlichekurpfalz@kbz.ekiba.de Statement Dr. Kai Eisenlohr, MdL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 www.ekisuedlichekurpfalz.de Redaktion: Impressionen 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Bezirkskirchenrat des Evangelischen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Kirchenbezirks Südliche Kurpfalz Impressionen 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Dekanatsteam: Annemarie Steinebrunner, Dekanin Bezirksfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Christine Wolf, Schuldekanin Wibke Klomp, Pfarrerin Walldorf, stellv. Dekanin Impressionen 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Elke Piechatzek, Beauftragte für Kurse zum Glauben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising Bezirksbeauftragungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Fotos: Elke Piechatzek, Alex Wolf und privat, S. 10 Bildnachweis: Eberhard Robert Kopp, Interviews zum Religionsunterricht in der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Hiero, H. D. Volz, Stefan Bücker/pixelio, Stellenveränderungen in Kirchengemeinden, Bezirk und Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Presseartikel aus: Schwetzinger Zeitung/ Hockenheimer Tageszeitung, Nussbaum Medien Visitationsplan Gemeindevisitationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Layout: Ellen Müller, Elke Piechatzek Zeitplan Bezirksvisitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Gesamtherstellung: Fahrradkarte Südliche Kurpfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Druckerei Maulbetsch GmbH, 74939 Zuzenhausen Kinderförderfonds Südliche Kurpfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Bericht zur Visitation Vorwort „Nehmt einander an, wie Christus die Gemeinden näher kennenzulernen, Wenn wir in diesem Berichtsheft leider euch angenommen hat.“ Gespräche zu führen, Einrichtungen zu nur exemplarisch einige Schwerpunkte (Römer 15,7) besuchen und zusammen mit den Ver- und Arbeitsbereiche vorstellen können, antwortlichen im Kirchenbezirk Zielver- ist das keine mangelnde Wertschätzung Die diesjährige Jahreslosung ist in allen einbarungen für die weitere bezirkliche derer, die nicht erwähnt sind, sondern unseren Lebensbereichen immer wieder Arbeit zu treffen. nur dem vorgegebenen begrenzten Um- Anspruch und Herausforderung, aber fang des Berichts geschuldet. auch Zuspruch: Das Miteinander kann Seit 2008 besteht der Kirchenbezirk gelingen, weil Gott selbst dahinter steht Südliche Kurpfalz, fusioniert aus den Während der Visitation freuen wir uns Annemarie Steinebrunner und es durch Christus vorgemacht hat. ehemaligen Kirchenbezirken Schwetzin- auf viele Begegnungen und den Aus- Dekanin gen und Wiesloch. tausch mit Menschen aus ganz unter- Auch das Miteinander in unserem Kir- Viel ist geschehen in dieser Zeit an schiedlichen Bereichen. chenbezirk Südliche Kurpfalz haben wir Strukturveränderungen, Personalverän- Wir wollen als Kirche in unserer Süd- im Blick: Wie arbeiten wir zusammen derungen, Gemeindefusionen, einem lichen Kurpfalz sichtbar und hilfreich am Reich Gottes, welche Aufgaben gilt neuen Zuschnitt der Regionen. Viele sein und erhoffen uns für den gemein- es gemeinsam anzupacken? Veranstaltungen haben wir erlebt, viel samen weiteren Weg wichtige Impulse Gelungenes, manch Enttäuschendes, durch die Bezirksvisitation. Bei der Bezirksvisitation vom 18.-21. schwierige Zeiten von Vakanzen mit Juni 2015 wird eine Kommission unter beeindruckender Solidarität und ge- der Leitung von Landesbischof Prof. Dr. genseitiger Unterstützung. Für alle, die Jochen Cornelius-Bundschuh in unse- hier so engagiert und konstruktiv mitar- rem Kirchenbezirk zu Besuch sein, um beiten, sind wir sehr dankbar. Annemarie Steinebrunner, Dekanin 3
Der Kirchenbezirk in Zahlen Namen und Zahlen Zahlen 2009 2013 2009 2013 2009 2013 2009 2013 2009 2013 2009 2013 Kirchengemeinden Taufen Taufen Eintritte Eintritte Austritte Austritte Konfirmierte Konfirmierte Trauungen Trauungen Bestattungen Bestattungen Altlußheim 24 17 3 3 13 13 27 18 6 2 44 44 Baiertal* 14 18 1 2 11 28 29 35 3 4 18 15 Brühl 38 39 5 1 37 31 49 35 8 4 70 55 Eppelheim 36 37 5 5 38 48 49 61 8 9 57 62 Hockenheim 49 46 18 12 54 43 77 78 22 22 79 79 Ketsch 23 21 5 5 28 24 35 34 5 3 38 42 Leimen 28 30 1 4 34 15 41 39 9 5 63 53 Neulußheim 18 17 7 1 13 22 27 18 6 3 36 35 Nußloch 37 26 2 3 34 32 34 46 3 10 57 47 Oftersheim 29 49 2 6 25 34 33 24 3 3 54 52 Plankstadt 18 26 2 2 31 39 32 37 6 6 45 40 Reilingen 13 20 1 2 22 8 34 36 3 6 28 27 Sandhausen 36 49 6 8 45 48 57 66 9 7 69 82 * Wiesloch-Baiertal und Wiesloch-Schatthausen Schatthausen* 5 4 1 1 4 1 11 8 0 2 10 5 Schwetzingen 48 65 7 9 30 57 48 53 15 25 68 72 St. Ilgen 63 26 2 2 26 26 33 27 9 5 42 26 St. Leon-Rot 20 22 5 4 16 23 24 22 2 4 14 14 Walldorf 38 38 5 7 30 37 60 40 19 14 84 64 Wiesloch Paulus 16 21 5 1 24 21 19 30 8 5 15 12 Wiesloch Petrus 50 54 11 5 25 50 63 50 9 17 71 64 SUMME 499 512 73 70 461 492 640 637 117 120 792 750 Bezirkskirchenrat Mitglieder im Bezirkskirchenrat Theo Kraus, Hockenheim - kraft Amtes: Dr. Jochen Beurer, Wiesloch Vertreterin: Gerhild Gottmann, Dekanin Annemarie Steinebrunner, Vertreter: Thomas Riewe, Ketsch Hockenheim Schuldekanin Christine Wolf GDin Ute Dumke, Sandhausen Dr. Horst Martin, Nußloch - die Landessynodalen Vertreter: GD Oliver Tuscher, Walldorf Vertreter: Joachim Gerhard, Nußloch Dr. Adelheid von Hauff, Schwetzingen, Pfrin. Stefanie Nuß, Reilingen, Walter Funk, Schatthausen theologische Mitglieder im Pfr. Martin Schäfer, Plankstadt und Vertreter: Wolfgang Krauth, Leimen Bezirkskirchenrat: N. N. Pfrin. Dr. Sibylle Rolf, Oftersheim Ute Herold, Plankstadt Vertreterin: Pfrin. Cristina Blázquez- Dekanstellvertreterin Wibke Klomp Vertreterin: GDin Margit Rothe, Müller, Eppelheim und Bezirkssynodenvorsitzender Eppelheim/Plankstadt Pfr. Detlev Schilling Helmut Kühnle, Wiesloch Dr. Gunter Zimmermann, Oftersheim Vertreter: Norbert Ohrnberger, Nußloch Vertreter: Pfr. Jörg Geißler, St. Ilgen Pfr. = Pfarrer · Pfrin. = Pfarrerin · GD = Gemeinde- diakon · GDin = Gemeindediakonin 4
Fusion der Kirchenbezirke Schwetzingen und Wiesloch 2008 2008 2014 Namen Gemeindemitglieder Gemeindemitglieder Pfarrer/in Pfarrer/in Gemeindediakon/in Gemeindediakon/in 2.481 2.224 Matthias Zaiss Carolin Gottfried 2.785 2.636 Gerhard Bub Julia Klein i. P. Matthias Flender 4.185 3.939 Almut Hundhausen-Hübsch Vera Schleich 5.225 4.723 Detlev Schilling Cristina Blázquez-Müller Margit Rothe 7.059 6.520 Michael Dahlinger Gerda Motzkus i. P. Reinhold Weber 3.542 3.250 Christian Noeske Kerstin Völlers 4.758 4.416 Elke Rosemeier Steffen Groß 2.644 2.393 Katharina Garben i.P. Carolin Gottfried 4.272 3.942 Manfred Weida Alexandra Mager 4.112 4.148 Esther Kraus Dr. Sibylle Rolf 3.452 3.220 Martin Schäfer Irmgard Kreiselmeier Margit Rothe 2.648 2.440 Stefanie Nuß 5.930 5.556 Henriette Freidhof Bernhard Wielandt Ute Dumke 738 684 Angelika Haffner 7.120 6.298 Thomas Müller Thilo Müller Daniela Unmüßig 3.975 3.667 Jörg Geißler Martina Fürbach-Weber 1.793 2.176 Katharina Wendler 5.096 4.851 Bernd Höppner Wibke Klomp Oliver Tuscher 2.689 2.473 Sandra Alisch Stand April 2015 5.237 5.605 Dr. Christian Schwarz Dr. Andreas Blaschke Jutta Reick Patricia Schneider-Winterstein 79.741 75.161 Der Kirchenbezirk umfasst 20 Kirchen- Mitarbeiterinnen in den Sekretariaten gemeinden mit ca. 75.000 evangeli- der bezirklichen Dienststellen: schen Gemeindemitgliedern. Dekanat: Sigrid Lehnard Evangelische Erwachsenenbildung: In den Kirchengemeinden arbeiten 31 Petra Sackczewski Pfarrerinnen und Pfarrer, 13 Gemeinde- Schuldekanat: Claudia Beigel diakoninnen und -diakone, Öffentlich- Bezirksjugendwerk: Anke Knopf keitsreferentin, Bezirksjugendrefrent, die Bezirkskantorat: Larissa Müller Leiterin der Erwachsenenbildung, die Kollegiale Führungsorgane des Kirchen- Leiterin des Diakonischen Werkes, drei bezirks sind Kantoren mit unterschiedlichen bezirk- die Bezirkssynode, lichen Deputatsanteilen und eine Pro- der Bezirkskirchenrat, Einführung des Bezirkskirchenrates 2014 jektkantorin. die Dekanin und die Schuldekanin. 5
Interview Annemarie Steinebrunner im Gespräch Der Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz (Auftakt 14.3.2015). Der Prozess trägt hohen Freizeitwert. Die eigene bezirkli- wird zum ersten Mal seit der Fusion dazu bei, sich im Bezirk als große Ge- che Fahrradkarte kommt gut an. Annemarie Steinebrunner der beiden Kirchenbezirke Wiesloch meinschaft wahrzunehmen, die in eine Dekanin und Schwetzingen 2008 von einer gemeinsame Richtung geht. Der Schatz der Mitarbeitenden Kommission der Landeskirche be- (Siehe auch Seite 18 ff + 25) Ich bin immer wieder beeindruckt, wie sucht. Was war wichtig für das Zu- viele engagierte Menschen sich hier mit sammenwachsen? Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit ganz unterschiedlichen Kompetenzen Dekanin Annemarie Steinebrunner: Die Im Kirchenbezirk können wir eine gute kirchlich einbringen und was so alles erste Zeit nach der Fusion war geprägt Öffentlichkeitsarbeit bieten Dank einer gemeinsam auf die Beine gestellt wird. von Klärungsbedarf in vielen Einzelfra- kompetenten Gemeindediakonin, die Ich schätze die Arbeit unserer gen: Welche Traditionen der jeweiligen ihre Aufgaben hauptamtlich wahrnimmt. Hauptamtlichen und unserer vielen Bezirke bestehen weiter? Wer gibt was Die Erstellung und Umsetzung eines Ehrenamtlichen sehr und bin dafür auf? Wo entwickeln wir etwas Neues? Kommunikationskonzeptes hat dazu dankbar. Es geschieht hier vieles in Wir haben in den ersten Jahren be- beigetragen, dem neuen Kirchenbezirk Fröhlichkeit, die Kurpfälzer feiern gerne. wusst „Großveranstaltungen“ in unse- „ein Gesicht“ zu geben und die Ge- Das zeigt sich auch darin, dass es in ren Bezirk geholt wie das Jahresfest des meinden und Dienststellen zu vernet- unseren Gemeinden noch die großen Gustav-Adolf-Werks, das landeskirchli- zen. Auf der bezirklichen Homepage Gemeindefeste über mehrere Tage che Jugendtreffen Youvent, die Eröff- wird auf viele gemeindliche Veranstal- hinweg gibt („Basare“), an denen sich nung der Diakonieopferwoche, weil wir tungen hingewiesen. Sie bietet eine auch viele Vereine beteiligen. In der Re- der Ansicht waren: „Gemeinsam etwas gute Orientierung in der Vielfalt der An- gel sind sie gut besucht. tun verbindet und lässt uns zusammen- gebote im Kirchenbezirk. Zu dem Schatz der Mitarbeitenden ge- wachsen.“ (Siehe auch Seite 43 ff) hören auch die Prädikanten und Prä- dikantinnen und die Pfarrer und Pfar- Strukturplanung Was zeichnet den Kirchenbezirk aus? rerinnen im Ruhestand, die sich sehr Gleich nach der Fusion hat sich der Große Gemeinden einbringen und mithelfen und wichtige Bezirkskirchenrat intensiv mit der Frage In unserem Kirchenbezirk gibt es große Dienste leisten. nach den Strukturen des neuen Kir- Gemeinden und damit große Teams mit chenbezirks beschäftigt. Dazu wurden vielen Hauptamtlichen und Ehrenamt- Das Miteinander mehrere Treffen mit Mitgliedern des Be- lichen. Unsere Gemeinden sind autark Für mich ist besonders an diesem Kir- zirkskirchenrats, den Hauptamtlichen und machen vielfältige Angebote. Hin- chenbezirk, wie wir miteinander arbei- und den Vorsitzenden der Ältestenkrei- zu kommen zahlreiche Kindergärten, ten. Im Dekanatsteam (Schuldekanin, se organisiert, um über die Stellenpla- Seniorenheime und Sozialstationen in Stellvertreterin und ich) arbeiten wir als nung und die Arbeit in den Regionen zu kirchlicher Trägerschaft. Team sehr vertrauensvoll und eng zu- sprechen. Dieses Vorgehen war gut, da Nach meiner Wahrnehmung herrscht in sammen und besprechen und beraten es viel Transparenz gebracht hat. unserem Bezirk eine gute Atmosphäre die bezirklichen Aufgaben gemeinsam. in Solidarität und gegenseitiger Unter- Ich empfinde das nicht nur für mich Kirchenkompass stützung. als hilfreich, sondern auch für den Mit der Bezirkssynode und dem Be- Bezirk als Gewinn, wenn verschiedene zirkskirchenrat wurde im Herbst 2008 Die Lage des Kirchenbezirks Menschen mit ihren Gaben und Kom- ein „Kirchenkompassprozess“ verein- Unser Kirchenbezirk liegt innerhalb der petenzen in der Leitung tätig sind. Das bart. Zwischendurch gab es eine Evalua- Metropolregion Rhein-Neckar mit meh- erhöht die Qualität. Ich erlebe unsere tion, um zu schauen, wo wir stehen. Wir reren Autobahnanschlüssen und größe- Arbeit in der gesamten Bezirksleitung haben erlebt, wie gut es ist, für eine ren Städten in unmittelbarer Nähe. Da- mit Synode, Bezirkskirchenrat und bestimmte Zeitspanne Schwerpunkte durch gibt es viele Arbeitsmöglichkei- dem Dekanatsteam als qualitativ gut. zu setzen und Ziele zu vereinbaren. Mit ten für die Familienangehörigen unserer Zum gelingenden Miteinander gehört der neuen Bezirkssynode starten wir Hauptamtlichen. Die Region hat sowohl auch, dass wir 2008 die Chance hatten, einen neuen Kirchenkompassprozess kulturell als auch landschaftlich einen im neuen „Hospiz Agape“ in Wiesloch 6
Annemarie Steinebrunner im Gespräch Bezirkskonvent dass sich die Jugendlichen aus den Im Kirchenbezirk arbeiten nicht Gemeinden in dieser Form organisie- das Erdgeschoss anzumieten und die nur viele Pfarrer und Pfarrerin- ren, um ihre Anliegen zu beraten. Büros des Dekanats, Schuldekanats nen, sondern auch viele Gemeinde- Die Kirchenmusik ist im Kirchenbezirk und der Erwachsenenbildung zusam- diakone und Gemeindediakoninnen zu- breit aufgestellt mit über 60 Chören menzuführen als eine Bürogemein- sammen. Über die unterschiedlichen und Instrumentalkreisen. Es ist ein schaft. Zusätzlich ausgestattet mit Berufsgruppen mit ihren eigenen Gewinn, dass sich so viele von der einem schönen Seminarraum, haben Schwerpunkten und Kompetenzen freu- Kirchenmusik begeistern lassen und wir sehr ansprechende und großzügige en wir uns. selbst mitmachen oder die Auftritte ge- Räumlichkeiten und eine gute Koope- Die Konvente und Studienfahrten die- nießen. ration mit dem Hospiz. nen der Fortbildung, dem kollegialen Austausch und der Begegnung. Gut Visitationen „Regionalisierung“ ist überall ein finde ich, dass sich Kollegen und Kol- Die Visitationen in den Gemeinden wer- Thema. Wie sieht das konkret im Kir- leginnen in kollegialen Praxisgruppen den mit recht viel Aufwand regelmäßig chenbezirk aus? selbst organisieren und in ihrer Arbeit durchgeführt und langfristig geplant. Der Bezirkskirchenrat hat ein „Mindest- gegenseitig beraten. Der Bezirkskirchenrat sieht darin eine maß“ für die regionale Zusammenar- Im Bezirk trifft sich auch regelmäßig ein große Chance für das Kennenlernen, beit im Kirchenbezirk vorgegeben. Mit sehr aktiver Konvent der Pfarrer und den Austausch und die Beratung der den Hauptamtlichen und den Ältesten- Pfarrerinnen im Ruhestand. Gemeinden. kreisen wird das Thema weiter behan- Der Bezirkskirchenrat hat sich in einer delt, wobei jede Region viel Freiheit hat, Bei der Kirche arbeiten viele Ehren- gesonderten Tagung in der neuen Vi- ihr eigenes Profil zu entwickeln. amtliche in Leitungsfunktionen. Wie sitationsordnung schulen lassen und (Zu der Arbeit in den Regionen siehe erleben Sie die Arbeit mit Hauptamt- gemeinsam überlegt, wie die Form der auch Seite 10) lichen und Ehrenamtlichen im Kir- Visitationen für die „Südliche Kurpfalz“ Ich habe eben von unseren großen chenbezirk? sein soll. Im Juli 2015 wird ein Klausur- Gemeinden gesprochen. Für die Zu- In den Ältestenkreisen (ca. 250 Ältes- tag für den Bezirkskirchenrat und die sammenarbeit der Gemeinden in den te), der Bezirkssynode (über 100 Mit- stelllvertretenden Mitglieder stattfinden, Regionen bedeutet das, dass sie zwar glieder) und dem Bezirkskirchenrat um die ersten Visitationserfahrungen gewünscht ist, doch auch als Zusatz- (18 Mitglieder) nehmen Ehrenamtliche des neuen Bezirkskirchenrats auszu- belastung erlebt wird. Jede Gemeinde gemeinsam mit den Hauptamtlichen werten. „funktioniert“ für sich ganz gut, weil noch verantwortungsvoll Leitungsaufgaben Ein neuer Visitationsplan wurde erstellt alles da ist an Personal und Angeboten. wahr. Das geschieht mit großer Ernst- (gültig ab 1.1.2015), in dem die Ge- Dennoch ist die Arbeit in der Region ein haftigkeit und Verbindlichkeit. meinden in einer Region nacheinander Anliegen, weil sie bei kleiner werdenden (Siehe auch S. 16) visitiert werden. Am Ende soll eine ge- Gemeinden und schwindenden Finanz- In den Gemeinden geschieht über die meinsam Veranstaltung mit Zielen für mitteln immer wichtiger wird. Wir wollen Leitungsaufgaben hinaus sehr viel die Region stehen. jetzt schon einüben, wie Kooperationen durch ehrenamtliches Engagement in (Siehe auch Seite 57) gelingen und eine Zusammenarbeit der diakonischen Arbeit, in Besuchs- weiter entwickelt werden kann, die diensten, in den Gruppen und Kreisen, Gerne wird gesagt: „In Baden ticken sowohl entlastet als auch bereichert. in der Arbeit mit Kindern und Jugend- die ökumenischen Uhren anders“. Wie lichen und Erwachse- erleben Sie die ökumenische Zusam- nen. Ich bin überzeugt, menarbeit im Kirchenbezirk? dass diejenigen, die Auf bezirklicher Ebene bedeutet Öku- sich einsetzen, viel zu- mene hauptsächlich die Zusammen- rückbekommen, weil sie arbeit mit dem katholischen Dekanat erfahren, dass ihr Ein- Wiesloch. In den Gemeinden ist die satz sinnvoll ist und Ökumene breiter aufgestellt. Freude macht. Der katholische Dekan Jürgen Grabetz Es gibt in der „Südli- und ich sind uns einig, dass wir, wo es chen Kurpfalz“ eine Be- geht, gemeinsam ökumenisch handeln zirksjugendsynode, das möchten. Das hat leider manchmal sei- ist außergewöhnlich. Es ne organisatorischen Grenzen, doch es freut mich besonders, bleibt uns wichtig. 7
Interview Es gibt in den Gemeinden gute und außerdem eine Kantorin in Projektar- Es bleibt eine ständige Herausforde- lang gepflegte ökumenische Verbun- beit. (Siehe auch Seite 37) rung, uns als Kirche einzumischen und denheit. Da ist vieles gewachsen und Im Bereich Jugendarbeit bietet die Be- „Salz“ und „Licht“ zu sein. Wir sind auf- das ist gut. Wir haben in unserem Be- zirksjugend viele Veranstaltungen wie gerufen, unser christliches Menschen- zirk zurzeit elf (in Kürze zwölf) ökumeni- Fortbildungen, Lehrgänge und Freizei- bild einzubringen und am Reich Gottes sche Rahmenvereinbarungen. ten an. mitzuarbeiten für Gerechtigkeit, Frieden Auf Bezirksebene tauschen wir uns re- (Siehe auch Seite 30) und Bewahrung der Schöpfung. Dazu gelmäßig aus, informieren uns gegen- Die Arbeit der Evangelischen Erwachse- ist es notwendig, sich immer wieder seitig und organisieren gemeinsame nenbildung Rhein-Neckar-Süd er- darüber zu verständigen, was das in Veranstaltungen wie die Podiumsdis- streckt sich über den Kirchenbezirk der ganz konkreten Situation bedeutet. kussionen mit den Bundestagskandi- Südliche Kurpfalz und den Kirchenbe- daten/innen. Wir treffen uns einmal im zirk Kraichgau. Die Erwachsenenbildung Kleiner werdende Gemeinden Jahr mit allen Hauptamtlichen zur öku- bietet ein breites Bildungsprogramm Unsere Gemeinden werden kleiner, das menischen Konferenz und zu den religi- für ganz unterschiedlich Interessierte. können wir an den Zahlen deutlich se- onspädagogischen Tagen. Es wird zurzeit überlegt, wie das Kon- hen, auch wenn wir es noch nicht so Ein gemeinsames nachhaltiges ökume- zept umgestaltet werden kann unter spüren in der täglichen Arbeit. Kleiner nisches Projekt ist z. B. der „Kinderför- veränderten finanziellen Rahmenbedin- werdende Gemeinden bedeuten we- derfonds Südliche Kurpfalz“. gungen. (Siehe auch Seite 40) niger Zuweisungen, bedeuten weniger Künftig werden die Arbeit mit den Das Diakonische Werk arbeitet mit Geld und weniger Personal, bedeuten Flüchtlingen und der interreligiöse Dia- den Gemeinden zusammen und un- in vielen Fällen auch zu große, nicht log Themen für die Ökumene sein. terstützt Projekte vor Ort. Der ökume- ausgelastete, Gemeindehäuser. Die (Siehe auch Seite 22) nische „Kinderförderfonds Südliche Fragen nach Kooperationen, Vernetzung Kurpfalz“ unterstützt finanziell schlecht und Arbeit in den Regionen werden zu- Worin sehen Sie die Aufgabe des Kir- gestellte Kinder. nehmend wichtig werden. Auf die Kir- chenbezirks? (Siehe auch Seite 33) chengemeinden und den Kirchenbezirk Der Kirchenbezirk ist der Verbund un- Im Dekanatsbüro läuft vieles zusam- kommen neue Herausforderungen zu, serer Gemeinden, für die wir da sind. men. Auch hier möchten die Sekretä- vor allem in Fragen der Finanzen, des Ich sehe die bezirklichen Aufgaben vor rin Sigrid Lehnard und ich den Gemein- Personals und der Gebäudeoptimie- allem in der Unterstützung der Gemein- den und Kollegen und Kolleginnen rung. den. Unsere Aufgabe ist es, gute Rah- gute Unterstützung geben. Da wir im Diese Herausforderungen bedeuten menbedingungen für die Arbeit in den Bezirk mit dem Kirchenkompass ar- Belastungen für die Gemeinden, die die Gemeinden zu schaffen durch Informa- beiten und Schwerpunkte setzen, die zeitlichen und fachlichen Möglichkeiten tionen, Organisation, Beratung, Vernet- die Bezirkssynode erarbeitet zung, Vertretungsregelungen, Konvente, hat, gibt es eine Linie in der Fortbildungen, Veranstaltungen für Äl- Arbeit, die auch evaluiert wird. teste und bezirkliche Dienste. Auch das gehört für mich zu Wichtig finde ich auch, dass die Dienst- den Aufgaben des Kirchen- gemeinschaften vor Ort gestärkt und bezirks: Dass wir gemeinsam Gemeinden bei Schwierigkeiten und und gut strukturiert agieren. Konflikten unterstützt werden. Dazu sind ein guter Informa- Als hilfreich für die Arbeit wird auch der tionsfluss, Transparenz, Klar- Sekretärinnenkonvent im Kirchenbezirk heit und die Kommunikation erlebt, in dem die Pfarramtssekretärin- nach innen und nach außen nen sich regelmäßig austauschen und nötig. fortbilden. Wo sehen Sie die Herausfor- derungen für die kommen- Für die verschiedenen Arbeitsbereiche den Jahre? gibt es Bezirksbeauftragte, die für die Relevanz von Kirche Gemeinden ansprechbar sind. Die Relevanz von Kirche nimmt (Siehe auch Seite 51) ab. Es ist für uns immer wieder Kirchenmusik: Im Kirchenbezirk arbei- eine Frage, was wir als christli- ten drei Kantoren mit unterschiedlich che Kirche ausstrahlen und wie großen bezirklichen Deputatsanteilen, wir auf andere zugehen. 8
Annemarie Steinebrunner im Gespräch an manchen Stellen deutlich überstei- Pfarrerinnen ausfallen. Deswegen ist Säkularisierung gen. Viele Aufgaben, die bisher bei der es uns ein großes Anliegen, dass es Heutzutage leuchtet es Menschen nicht Landeskirche lagen, sollen auf die be- genügend Personal gibt. Die Einrich- mehr unbedingt ein, warum der Glaube zirkliche Ebene verlagert werden. Dazu tung der „Springerdienste“ ist da sehr wichtig sein kann für ihr Leben. Wir er- braucht es zusätzliche Mittel und gute wichtig und zukunftsweisend und wir reichen viele Menschen nicht mehr und Begleitung. bitten die Landeskirche, diesen Bereich das kann uns nicht gleichgültig sein. noch auszubauen. In unserem Kirchen- Deshalb sehe ich eine große Heraus- Uns beschäftigt die Frage nach den bezirk gibt es einige junge Pfarrerinnen forderung darin, von unserem Glauben fachlichen und personellen Ressourcen und Pfarrer. Wir haben es als sehr hilf- zu reden und darin sprachfähiger zu für diese Aufgaben. Wir brauchen eine reich erlebt, dass für die Vertretung der werden. qualitativ gute, kompetente Beratung. Elternzeiten ein Springer zur Verfügung Der Kirchenbezirk hat sich an der Kam- Wird dafür unser Verwaltungs- und Ser- stand. Das war eine gute Erfahrung. pagne „Kurse zum Glauben in der Met- viceamt personell anders ausgestattet Sicher werden wir auch in Zukunft Mut- ropolregion“ beteiligt und viele unserer als bisher oder müsste die zusätzliche terschutz und Elternzeiten zu vertreten Gemeinden haben gute Erfahrungen Kompetenz im Kirchenbezirk angesie- haben. mit den Kursen gemacht. Angebote zu delt werden? Es ist uns wichtig, immer wieder auf die unterschiedlichen Glaubenskursen soll Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass Strukturen und Arbeitsabläufe zu schau- es auch weiter im Bezirk geben. sich mit den neuen Herausforderungen en, ob sie die Arbeit erleichtern oder (Siehe auch Seite 49) auch die Konflikte mehren werden, be- unnötig erschweren. Manche Entschei- sonders bei den Gebäudefragen. dungswege sind kompliziert, manche Diakonie Wir brauchen noch mehr Menschen, Strukturen und Prozessabläufe werden Nicht nur vom Glauben reden, auch die in Mediation und Konfliktmanage- als schwierig und nicht stimmig erlebt. handeln – das geht Hand in Hand. Für ment ausgebildet sind und auch kurz- Da wir die große Belastung durchaus viele Menschen wird die Kirche über ihr fristig in Konfliktsituationen begleiten auch im Oberkirchenrat und im Verwal- diakonisches Handeln wahrgenommen. können. tungs- und Serviceamt wahrnehmen, Gemäß unserer Jahreslosung wollen wir möchten wir mit beiden in einem guten uns immer wieder fragen lassen: Was Belastung der Hauptamtlichen und Austausch sein, um zu überlegen, wo es bedeutet „einander annehmen“ in unse- Ehrenamtlichen Verbesserungen geben kann, um die ren verschiedenen Lebensbezügen und Wir erleben in unserem Kirchenbezirk Arbeit zu erleichtern. Darüber hinaus Handlungsfeldern? Dafür finden wir ge- sehr engagierte Hauptamtliche und sind für mich Wertschätzung, Ge- meinsam hoffentlich gute Antworten. Ehrenamtliche, die sich gerne einsetzen. meinschaftserfahrungen, Fortbildungen, Es ist dennoch fast überall „zu viel“. Austausch, Kraftquellen, Arbeit und Erschöpfungserkrankungen nehmen Ruhe, Salutogenese sehr wichtige Stich- zu, gesunde Kollegen und Kolleginnen worte in Blick auf die Mitarbeitenden. müssen oft andere mit vertreten und Wichtig finde ich auch regelmäßige Ge- auch Ehrenamtliche bringen viel zu- spräche wie die Orientierungsgespräche sätzliche Arbeit ein, wenn Pfarrer und mit den Hauptamtlichen. 9
Evangelischer Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz - Stand Januar 2015 Arbeit in Regionen Vorgaben für die regionale Zusammenarbeit (BKR Sitzung 11.12.2014) 1. Es finden mindestens zwei jährliche Treffen in den Regionen zu Kooperations- fragen statt. Diese sind für alle Hauptamtlichen verpflichtend (Pfarrer/innen und Gemeindediakone/innen). 2. Die Regionen bestimmen eine/n Sprecher/in, der/die die Treffen koordiniert und Ansprechpartner/in für den Bezirkskirchenrat ist. Der/die Sprecher/in ist verantwortlich für die Erstellung und den Versand des Protokolls. Es geht in Kopie an das Dekanat. 3. Die Regionen regeln miteinander verbindlich die Kasual- und Urlaubsvertre- tung und in Absprache mit dem Dekanat Vakanzvertretungen. Es wird erwartet, dass Vakanz- und Krankheitsvertretungen auch von den Gemeindediakonen/ innen in ihren Bereichen übernommen werden. 4. Die Regionen finden Regelungen für Alternativangebote bei Amtshandlungen (z. B. Taufkonzept mit unterschiedlichen Angeboten). 5. Die Regionen klären untereinander, in welchen Bereichen gegenseitige Entlas- tung stattfinden kann (z. B. mit Themen reisen, Predigtreihen). 6. Die Regionen klären untereinander, in welchen Bereichen Kooperationen sinn- voll sind (z. B. gemeinsame Kinder- und Jugendfreizeiten, Betreuung von Senio- reneinrichtungen, Kirchenmusik, Evangelische Erwachsenenbildung, Gottes- dienstkonzept mit verschiedenen Angeboten, Kindertagesstättenarbeit). 7. Vereinbarungen zu Kooperationen und Veranstaltungen in den Regionen werden unter den Hauptamtlichen mit den jeweiligen Kirchengemeinderäten abgestimmt. ... Wir wollen Im Bezirkskonvent am 13.1.2015 wurden die Punkte des BKR mitgeteilt und durch folgende Anregungen für die regionale jetzt schon Zusammenarbeit ergänzt: Predigtreihen einüben, wie gemeinsame Gottesdienste für die Region (Fahrdienste) Kooperatio- gemeinsame Zielgruppengottesdienste (z. B. für Stillgeborene, zum Valentinstag) nen gelingen gemeinsames Fest der Gemeinden (z. B. am Diakoniesonntag) und eine ein gemeinsames Tauffest Zusammen- Kurse zum Glauben wechselnd in den Gemeinden der Region als Angebot für alle arbeit weiter gemeinsame Ältestenkreistreffen in der Region (zwei pro Amtsperiode Älteste?) entwickelt Austausch der Gemeindeausschüsse in der Region (z. B. Finanzen) werden kann, gemeinsame Fortbildungsangebote in der Region (z. B. für Besuchsdienstkreise) die sowohl gemeinsame Chöre entlastet gemeinsame Konfi-Fahrrad-Rallye, Konfi-Tage, Freizeiten als auch Kooperation mit der Sozialstation und Anschluss an lokale Netzwerke bereichert. ein Mal im Jahr die Vorsitzenden (bzw. stellv. Vorsitzenden) der Ältestenkreise zu den Dekanin Regionentreffen der Hauptamtlichen einladen zum besseren Kennenlernen, Annemarie Informationsaustausch und Planen gemeinsamer Projekte Steinebrunner Einladungen zu besonderen Veranstaltungen gehen auch an die anderen Gemeinden in der Region, gemeinsame Werbung in den Gemeindebriefen wird eine Sparte: „Aus der Region“ eingerichtet und auf besondere Veranstaltungen der Nachbargemeinden und Kooperationen hingewiesen. regionale Regelungen bei Vertretungen Zusammenarbeit auf MAV-Ebene 10
Der Kirchenbezirk Südliche Kurpfalz und seine vier Regionen Region im Nordosten Kirchengemeinde Baiertal mit Kirchengemeinde Oftersheim Kirchengemeinde Leimen Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Dielheim Pfrin. Esther Kraus, Kirchen- Pfr. Gerhard Bub, Pfrin. Dr. Sibylle Rolf gemeinden Pfrin. Elke Rosemeier, Pfr. Steffen Groß GD Matthias Flender mit einer Kirche Kirchengemeinde St. Ilgen Kirchengemeinde Brühl mit Pfr. Jörg Geißler, Kirchengemeinde Schatthausen Gemeindezentrum Brühl-Rohrhof GDin Martina Fürbach-Weber Pfrin. Angelika Haffner Pfrin. Almut Hundhausen- Gemeinde- Kirchengemeinde Nußloch Kirchengemeinde Walldorf Hübsch, Pfrin. Vera Schleich häuser/Predigt-Orte Pfr. Bernd Höppner, Prin. Wibke Klomp Kirchengemeinde Ketsch mit zusätzlichen Pfr. Manfred Weida, Gottesdienst- Pfrin. Alexandra Mager Kirchengemeinde St. Leon-Rot Pfr. Christian Noeske, angeboten Kirchengemeinde Sandhausen Pfrin. Katharina Wendler GDin Kerstin Völlers im Jahreslauf Pfrin. Henriette Freidhof, GD Oliver Tuscher Region im Südwesten Pfr. Bernhard Wielandt, Region im Nordwesten Kirchengemeinde Altlußheim GDin Ute Dumke Kirchengemeinde Schwetzingen mit Pfr. Matthias Zaiss, Region im Südosten Melanchthonhaus und Hirschacker GDin Carolin Gottfried (Alt- und Wiesloch Petrusgemeinde mit Pfr. Thomas Müller, Pfr. Thilo Müller, Neulußheim) Gemeindehäusern in Wiesloch West GDin Daniela Unmüßig Kirchengemeinde Neulußheim und Frauenweiler Kirchengemeinde Eppelheim Pfrin. i. P. Katharina Garben Pfr. Dr. Christian Schwarz, Pfr. Detlev Schilling, Kirchengemeinde Reilingen Pfr. Dr. Andreas Blaschke, Pfrin. Cristina Blázquez-Müller, Pfrin. Stefanie Nuß GDin Jutta Reick, GDin Margit Rothe GDin Patricia Schneider-Winterstein Kirchengemeinde Hockenheim Kirchengemeinde Plankstadt Pfr. Michael Dahlinger, Wiesloch Paulusgemeinde Kirche in Pfr. Martin Schäfer Pfrin. i. P. Gerda Motzkus, Malsch, Gemeindehaus in Rauenberg GDin Irmgard Kreiselmeier, GD Reinhold Weber Pfrin. Sandra Alisch GDin Margit Rothe 11
Interview Christine Wolf im Gespräch Seit 2005 sind Sie als Schuldekanin Daneben spielt der kollegiale Aus- die kirchlichen Lehrkräfte auch die An- tätig, nach Ihrer Wiederwahl 2013 tausch der nordbadischen Schuldekan- sprechpartnerInnen, wenn Krisen, Trauer Christine Wolf Schuldekanin für weitere acht Jahre im Amt. Wie Innen eine große Rolle und die Mitar- oder Gewalt an den Schulen herrschen beschreiben Sie Ihr Aufgabenfeld? beit auf der landeskirchlichen Ebene, und Seelsorge gefordert ist. Dabei zahlt auch in Bereichen, die nicht unmittel- sich die fundierte theologische und re- Schuldekanin Christine Wolf: Auch wenn bar mit dem Religionsunterricht zu tun ligionspädagogische Ausbildung aus. keine Arbeitswoche einer anderen haben. Zu beobachten ist auch vermehrt die gleicht, kann ich doch drei Schwer- Teilnahme von konfessionell nicht ge- punkte meiner Tätigkeit benennen. Genau wie Sie erteilen auch die Ge- bundenen SchülerInnen am Religions- meindepfarrerInnen, die Gemeinde- unterricht. So bietet der Religionsunter- Da ist zum einen mein eigenes Un- diakonInnen und die staatliche Re- richt dann den Ort der Erstbegegnung terrichten als Religionslehrerin an der ligionslehrkräfte Religionsunterricht. mit biblischen Texten und Glaubensfra- Schule. Der Deputatsumfang richtet Worin sehen Sie die großen Chancen gen. In einem rein gemeindlichen Kon- sich für die Schuldekanin nach der des Religionsunterrichtes im schuli- text sind diese Kinder oftmals nicht in Anzahl der zu betreuenden Schulen - schen Kontext? diesem Maße präsent und ansprechbar. hier im Kirchenbezirk sind es 76. So Schon im Matthäusevangelium können Diese formale Bildung kann eine enor- unterrichte ich acht Stunden am He- wir lesen: „... lehret sie halten alles, me Ausstrahlungskraft haben, wenn bel-Gymnasium in Schwetzingen. Diese was ich euch befohlen habe.“ Was sie denn qualitativ gut geleistet wird. Arbeit ‚erdet’. Kinder und Jugendliche für die Apostel galt, gilt auch für die Deshalb freue ich mich, dass seit ei- zu erleben, sie zu begleiten in der Pha- Christenmenschen heute. Der Glaube nigen Jahren die Ausbildung der Vi- se der Adoleszenz mit ihren Anfragen an Gott lebt davon, dass von ihm er- karInnen der Landeskirche mit dem an Gott und die Welt und mich als ihrer zählt wird, dass er weitergegeben wird religionspädagogischen Schwerpunkt Lehrerin, ist Herausforderung und große an die nachfolgenden Generationen, startet, der neben der Aneignung von Chance. In kaum einem anderen kirch- dass er ‚gelehrt’ wird. Der Religionsun- Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertig- lichen Arbeitsfeld kann Woche für terricht ist das einzige im Grundgesetz keiten in Sachen Religionsunterricht Woche mit mehr als 80 Kindern und der Bundesrepublik Deutschland ver- auch dazu beiträgt, komplexe Inhalte Jugendlichen theologisiert, diskutiert, ankerte Schulfach. Es ist ordentliches zu elementarisieren und zu strukturie- gelacht, gesungen und gebetet werden. Lehrfach an allen öffentlichen Schulen ren. Davon können die anderen Ausbil- Dann stellen die Unterrichtsversorgung, und steht im Dialog mit allen anderen dungsfelder ebenfalls profitieren. Dazu die Schulbesuche, das regelmäßige An- Schulfächern, lässt sich befragen und gehört es auch, in Kooperation mit den gebot von Fortbildungen im religions- hinterfragt andere Wissenschaften und staatlichen Fachberatern für die Quali- pädagogischen Bereich, die Mitwirkung Weltanschauungen. Die Religionsge- tät des Religionsunterrichts zu sorgen, bei der Ausbildung der KollegInnen im meinschaften verantworten den Inhalt, Fortbildungen anzubieten, die religions- staatlichen und kirchlichen Dienst und beauftragen die Lehrkräfte und be- pädagogische Jahrestagung auszurich- die Organisation und Unterhaltung der gleiten sie in ihrem Dienst, der Staat ten, die seit vielen Jahren in ökumeni- Medienstelle ARG (Arbeitsstelle für Re- gewährleistet die organisatorischen scher Verbundenheit stattfindet. ligionsunterricht und Gemeindearbeit) Bedingungen und sichert im Zusam- Die „Mitteilungen aus dem Schuldeka- einen zweiten Schwerpunkt dar. menspiel mit den Kirchen Ausbildung nat“ erscheinen zweimal im Jahr, laden Und das dritte Aufgabenfeld widmet und Versorgung. zu den unterschiedlichen Fortbildungen sich der kollegialen Leitung des Kir- Der Unterricht, der von Gemeindepfar- im Kirchenbezirk ein und berichten chenbezirks gemeinsam mit der De- rerInnen und GemeindediakonInnen von Entwicklungen in Sachen Religi- kanin und dem Bezirkskirchenrat. Das erteilt wird, bringt noch einmal deut- onsunterricht. Dazu trägt auch das beinhaltet die Mitwirkung bei allen lich diese Verzahnung von Schule und Fachwissen der KollegInnen aus den Visitationen, die Förderung der Koope- Gemeinde, von Staat und Kirche zum unterschiedlichen Schularten bei, die rationen von Schulen und Gemeinden Ausdruck und nutzt hoffentlich mehr sich im „Fachbeirat Religion“ zweimal und die Sitzungen des Bezirkskirchen- und mehr die Chance, die aus dieser im Jahr treffen und die Fortbildungs- rats. Verbindung erwachsen kann. Oft sind angebote für Lehrkräfte vorplanen, die 12
Christine Wolf im Gespräch Gemeinden erzählen. Das gilt für Pfar- rerInnen, GemeindediakonInnen und staatliche ReligionslehrerInnen glei- chermaßen. Sie sollen davon erzählen, dass in ihrem Unterricht die Kinder und Jugendliche unterrichtet werden, die zu einer Kirchengemeinde gehören, dort aber oft keinen Zugang finden. Deshalb sollte das Unterrichten als ein wichti- ger Teil der Arbeit von Hauptamtlichen verstanden und kommuniziert werden. Religionsunterricht ist keine kirchliche Jugendarbeit, aber durch den Religi- onsunterricht an den Schulen eröffnen sich Begegnungs- und Beziehungsräu- me, die im Gemeindekontext weiter- gelebt werden können, so z. B. in der Konfirmandenarbeit, im gemeinsamen Feiern von Gottesdiensten und Festen, in der Projektarbeit wie einer Jungen- jungschar, Mittagessenangebote, Haus- aufgabenbetreuung. regionale Schulentwicklung diskutieren Trotz dieser Bemühungen: Besonders eng ist diese Verzahnung im und Perspektiven für die Zukunft des Der Religionsunterricht ist oft nicht Grundschul-Bereich. Religionsunterrichts in den Blick neh- im Blickfeld von Gemeindegliedern (Siehe auch Seite 53) men. und Kirchengemeinderäten. Der Religionsunterricht öffnet die Tür Unterrichtsbesuche, Lehrproben, Aus- Welche Chancen sehen Sie für den zur kommenden Generation, diese gilt bildungskurse zum Erwerb der Vocatio Religionsunterricht als Teil der Ge- es zu gewinnen, damit die Botschaft vervollständigen das Bemühen, einen meindearbeit, besonders im Bereich vom menschenfreundlichen Gott auch Religionsunterricht anzubieten, der die der Kinder- und Jugendarbeit? weiterhin gehört und gelebt wird. Kriterien der Kompetenzorientierung im Bei Visitationen wird es immer wieder Blick hat. deutlich: Kommt das Gespräch auf die Spielt neben der schulischen Bildung Der Kirchenbezirk unterstützt diese Tätigkeiten der Hauptamtlichen, wird die religiöse Bildung auch in anderen Qualität des Religionsunterrichts auch, sehr häufig der Religionsunterricht an Arbeitsgebieten eine Rolle? indem er die Medienstelle ARG finan- der Schule vergessen. Oder er wird Bildung gehört zum „Kerngeschäft“ ziert, die sich der Bezirk mit der evan- negativ belegt, als Störfaktor im Zeit- evangelischen Christseins. Bildung ge- gelischen Bezirksgemeinde Heidel- management der PfarrerInnen und Ge- schieht von Anfang an. Deshalb spielen berg und dem katholischen Dekanat meindediakonInnen. So höre ich gar auch die Kindertagesstätten in kirchli- Weinheim-Heidelberg teilt. Die dort nicht so selten: „Unsere Pfarrerin hat in cher Trägerschaft eine entscheidende vorgehaltenen Medien unterstützen der Gemeinde so viel zu tun – und dann Rolle, um evangelische Profilierung zu neben der schulischen Arbeit auch alle muss sie auch noch in die Schule ...“. leben. Der Kirchenbezirk unterstützt gemeindepädagogischen Angebote. Um diesem Eindruck entgegen zu wir- auch die Bemühungen der Kirchenge- Ehrenamtlich Mitarbeitende aus den ken, sollte meines Erachtens die erste meinden, in Familienzentren Familien Kirchengemeinden und ErzieherInnen Aufgabe heißen: Den Blick schärfen! zu stärken und fundiert auf die unter- finden dort geeignete Medien und Ma- Religionsunterricht soll in den Blick schiedlichen Herausforderungen ein- terialien, um ihre Angebote attraktiv zu kommen und darum sollen die Reli- zugehen. In der Gemeindepädagogik gestalten. gionslehrerInnen auch davon in ihren sind die Konfiarbeit, die Kinder- und 13
Interview Jugendarbeit und die Glaubenskurse im Kirchenbezirk“ fand regen Zuspruch. bezirkliche Atmosphäre. Die Zeit, die sehr gute Möglichkeiten, um sich ein Es braucht auch immer wieder den hier investiert wird, zahlt sich auf jeden Bild vom eigenen Glauben zu machen Austausch von Mitarbeitenden. Ziel Fall aus. Das spiegelt sich auch im Mit- und ihn auf seine Tragfähigkeit für das dieses ‚Bildungstisches’ soll die Vernet- einander des Bezirkskirchenrates und eigene Leben zu befragen. zung der Angebote und die Kooperation der Bezirkssynode wieder. Transparenz der Anbieter sein, um möglichst viele und Teilhabe sind uns wichtig. Ehren- Wichtig erscheint mir das Wissen um Interessierte für die Bildungsangebote amtliche wie Hauptamtliche sollen so die unterschiedlichen Bildungsmöglich- anzusprechen und neue Formate an- zusammenarbeiten, dass Wertschät- keiten. Hier sind Schritte in die richti- zubieten, die den jeweiligen Anfragen zung und gegenseitige Annahme immer ge Richtung unternommen worden als gerecht werden. möglich sind, auch und besonders in sich nach der Bildungssynode 2009 Konfliktsituationen. der ‚Runde Tisch Bildung’ etabliert hat, Kollegiale Leitung des Kirchenbezirks der alle Mitarbeitenden im Kirchenbe- – worin sehen Sie die Chancen? Die berühmten drei Wünsche aus Ih- zirk umfasst, die mit Aus-, Fort- und Ganz bewusst sprechen wir vom ‚Deka- rem Arbeitsfeld für die Zukunft? Weiterbildung in den unterschiedlichen natsteam’. Denn wir erleben, dass im Guter Religionsunterricht Arbeitsfeldern (Konfirmanden-, Kinder- gemeinsamen Leiten die unterschiedli- Religiöse Bildung von Anfang an - gottesdienst- und GAW-Beauftragte, chen Gaben und Talente der Einzelnen Familien mit an Bord nehmen Bezirksjugend, Kirchenmusik, Dekanin, deutlicher zum Tragen kommen und Finanzielle Ressourcen für Fachberaterin für Kindertagesstätten sich bereichern. Anliegen und Anfra- Fort- und Weiterbildung und des Diakonischen Werkes, Leiterin gen der Kirchengemeinden werden Materialien und Medien Diakonie Südliche Kurpfalz, Öffentlich- gemeinsam besprochen und mit dem keitsreferentin) zu tun haben. Zusam- Bezirkskirchenrat beraten, ebenso Per- men mit der Leiterin der evangelischen sonalfragen diskutiert, der Stellenplan Erwachsenenbildung habe ich erstmals erstellt, Haushaltsfragen geklärt, Visita- zur Bildungsdiskussion eingeladen. tionen vorbereitet, Gemeinden besucht, die kirchlichen Arbeitsfelder beraten Ein im November 2014 veranstalteter und aufeinander bezogen. Abend für Kirchenälteste unter der Über- Die kollegiale Zusammenarbeit bereitet schrift „Sich ins Bild setzen – Informa- viel Freude und hat meines Erachtens tionen zu den Bildungsmöglichkeiten eine sehr positive Auswirkung für die Statistische Angaben aus dem Schuldekanat Schuljahr 2014/2015 Schuljahre (SJ) SJ 14/15 SJ 13/14 SJ 12/13 SJ 11/12 SJ 10/11 Schülerinnen und Schüler (SuS) gesamt 22807 22947 23332 22059 24149 Gesamt ev. SuS in % 31,8 32,7 33,3 36,9 34,6 Gesamt SuS im ev. RU in % 40 41,3 41,4 46 42,9 davon ev. in % 71,3 71,4 72,4 73,1 74,9 davon kath. in % 6,2 6,3 7,5 7,1 5,6 davon Sonstige in % 22,5 22,3 20,1 19,8 19,5 Durchschnitt Grupp./Kl.-Größe 24,2 21,6 19 26,2 21,5 Religionsunterricht (RU) RU-Erteilung durch kirchl. RL in % 34,3 32,9 29,9 31,6 30,3 RU-Erteilung durch staatl. RL in % 65,7 67,1 70,1 68,4 69,7 Insgesamt erteilen 225 Lehrkräfte (RL) ev. RU (173 staatl./52 kirchl.) 14
Religionsunterricht und Bildung Statistische Angaben aus dem Schuldekanat Schuljahr 2014/2015 Schulen SuS davon Abmeld. SuS im davon davon davon ev. RU- kirchl. staatl. gesamt ev. v. ev. RU ev. RU ev. kath. sonstige Gruppen Std. Std. FöS 642 168 5 231 83 69 76 22 24 31 GS 8079 2489 10 3602 2251 240 1110 149 160 214 HWRS 1985 478 32 528 409 15 104 34 39 40 RS 4074 1350 41 1650 1282 139 229 47 21 129 GMS 1526 416 15 470 375 11 84 15 4 43 GY 6501 2342 126 2653 2108 92 453 111 72 156 Summe 22807 7243 229 9134 6508 566 2056 378 320 613 FöS = Förderschule, GS = Grundschule, HWRS = Haupt- und Werkrealschule, RS = Realschule, GMS = Gemeinschaftsschule · GY = Gymnasium Die Schullandschaft im Kirchenbezirk Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit liegt im Grundschul-Bereich, Standard- ist eine vielfältige - von der Grund- den Schulleitungen, dem staatlichen zeitraum Klassen 1/2. Die Anfragen der schule, in der Landesverfassung als Schulamt und seinen Schulräten und Schulleitungen beziehen sich auf eine ‚Christliche Gemeinschaftsschule’ ge- dem religionspädagogischen Institut Ausweitung der konfessionellen Koope- führt, bis zum beruflichen Schulwesen der Landeskirche eine sehr gute und ration im Religionsunterricht im gesam- – überall wird Religionsunterricht als förderliche. Gerade die Einladungen zu ten Grundschulzeitraum und eine Ein- ‚ordentliches Lehrfach’ erteilt und wert- Einführungen und Verabschiedungen führung von Ethik ab Klasse 1. geschätzt. von Kolleginnen und Kollegen in den Im beruflichen Schulwesen und an den An 76 Schulen geben im Schuljahr Schulleitungen und Religionslehrkräf- Förderschulen ist ‚christlicher/ökume- 2014/2015 225 Lehrkräfte evangeli- ten zeigen das Interesse an Kirche bzw. nischer Religionsunterricht’ weit verbrei- schen Religionsunterricht, davon sind ihren Vertreterinnen und verbindet sich tet. 173 staatliche Lehrerinnen und Lehrer zu einem guten Miteinander. Die Überlegungen werden dahin gehen, und 52 kommen aus dem kirchlichen Die statistischen Angaben machen ob nicht auch ‚christlicher Religionsun- Bereich, vor allem GemeindepfarrerIn- deutlich, dass die Zahl der Schülerin- terricht’ konfessioneller Unterricht ist, nen und GemeindediakonInnen. nen und Schüler abnimmt, wenn auch der durch das Schulgesetz geschützt Neben den öffentlichen Schulen ver- langsamer als die statistischen Hoch- wird und sich zukunftsfähig für eine vollständigen eine private Sonderschu- rechnungen vermuten ließen. Schul- säkulare und plurale Gesellschaft auf- le, zwei private Gymnasien und die freie schließungen betreffen die Schulart stellt. christliche Schule Neulußheim e.V., die HWRS (Hauptwerkrealschule), zum Insgesamt ist der Religionsunterricht Bildungsangebote. Vom Kindergarten Ende des Schuljahres nun auch eine gut versorgt, erweiterte Möglichkeiten bis zur Eingangsklasse eines berufli- Förderschule. In einigen Gemeinden im sind gegebenenfalls im beruflichen chen Gymnasiums werden die Möglich- Kirchenbezirk werden Neubaugebiete Schulwesen und an der einen oder keiten zur umfassenden schulischen ausgewiesen, die durch Zuzug von Fa- anderen Förderschule gegeben. Dort Bildung angeboten. milien weiterhin eine stabile Schüler- wird zukünftig auch ein Schwerpunkt Drei Schulen haben sich auf den Weg schaft vermuten lassen. auf interreligiöses Lernen und Pluralität gemacht und unterrichten seit diesem Die Zahl der evangelischen Schülerin- gesetzt werden müssen. Schuljahr als Gemeinschaftsschule. nen und Schüler nimmt ebenfalls ab, Weitere Anträge werden folgen. jedoch erfreut sich der evangelische Stellvertretend für die verschiedenen Für alle Schulen ist das Schuldekanat Religionsunterricht einer großen Teil- Schularten in unterschiedlichen Regi- mit der Schuldekanin und der Sekretä- nahme an nicht konfessionell gebun- onen sprechen in diesem Heft an an- rin Frau Beigel kompetenter Ansprech- denen Kindern und Jugendlichen. derer Stelle Kolleginnen und Kollegen, partner in Fragen der Unterrichtsversor- Die Möglichkeit, konfessionell koopera- die um ein Interview gebeten wurden, gung, der Unterrichtsqualität und der tiv den Religionsunterricht zu erteilen, das über den Stellenwert von Religions- Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte hat sich etabliert und wird in 17 Schu- unterricht und kirchlichem Leben nach- im Fach Evangelischer Religion. len wahrgenommen. Der Schwerpunkt denkt. 15
Interview Evangelisch engagiert Ein Ehrenamtlicher im Gespräch Herr Funk, Sie sind ehrenamtlich tätig Andererseits erfährt der Bezirkskirchen- 1. als Bezirkskirchenrat, stellvertreten- rat durch diesen Gedankenaustausch Vor dem Hintergrund sich abzeichnen- Walter Funk Schatthausen der Synodenvorsitzender und Vorsit- in der Synode wertvolle Impulse für der Veränderungen der finanziellen zender des Finanzausschusses. Wie seine Arbeit. Rahmenbedingungen wird es im Finanz- erleben Sie die Arbeit im Bezirkskir- bereich darum gehen, weiterhin eine chenrat und in der Synode? Wie sieht es mit den Finanzen im kostenbewusste Haushaltsführung si- Walter Funk: Die Arbeit im Bezirkskir- Kirchenbezirk aus? cherzustellen, sich in den einzelnen Tä- chenrat ist geprägt durch ein hohes Aus wirtschaftlicher Sicht steht der tigkeitsfeldern auf die „Kernaufgaben“ Maß an Offenheit und gegenseitigem Kirchenbezirk auf einer sehr soliden zu konzentrieren und die (dann viel- Vertrauen. Trotz unterschiedlicher per- Grundlage: Alle Rücklagen weisen den leicht reduzierten?) finanziellen Mittel sönlicher Strukturen, Fähigkeiten und geforderten Bestand aus; manche „intelligent“ einzusetzen. In diesem Zu- Neigungen bilden die Mitglieder eine Rücklagen gehen sehr deutlich über sammenhang müssen vielleicht auch homogene Einheit. Entscheidungen die Mindestanforderungen hinaus. Hin- „Erbhöfe“ auf den Prüfstand gestellt werden nach gründlicher Analyse und zu kommt, dass aus dem Verkauf des werden. einem konstruktiven Austausch von Ar- Freizeitheimes in Malsch erhebliche gumenten ziel- und ergebnisorientiert Sonderrücklagen gebildet werden konn- 2. getroffen. Komplexere Fragestellungen ten. Der hohe Stand der Rücklagen er- Im Zuge der Gebäudeoptimierung wer- werden in Arbeitsgruppen vorbereitet laubt es dem Kirchenbezirk, Erträge aus den zusätzliche neue Aufgaben auf den und danach mit konkreten Handlungs- den Rücklagen für „Projekte im Kirchenbezirk zukommen. Welche Kon- empfehlungen zur Entscheidungsfin- Kirchenbezirk“ zur Verfügung zu stellen. sequenzen dies für den Bezirkskirchen- dung in den Bezirkskirchenrat einge- Über die Vergabe dieser Projektmittel rat hat, lässt sich zum gegenwärtigen bracht. entscheidet der Bezirkskirchenrat auf Zeitpunkt nur schwer beurteilen. Nach Ein wesentlicher Faktor für die erfolg- Antrag. Hauptkriterium für die Freiga- meinem Informationsstand soll dieser reiche Arbeit in den Sitzungen ist die be der Mittel ist dabei, inwieweit das Prozess durch Fachkompetenz beim ausgezeichnete umfassende Vorberei- Projekt „Ausstrahlung“ in den Kirchen- VSA (Verwaltungs- und Serviceamt, tung der Sitzungen durch die Dekanin. bezirk hat. Meckesheim) begleitet werden. Per- So werden u. a. in der Tagesordnung sönlich habe ich erhebliche Zweifel, ob nicht nur die Tagesordnungspunkte auf- Die zur Ablösung der Verbindlichkeiten beim VSA die für das Gesamtprojekt gelistet; ergänzende kurze Beschreibun- gegenüber der VBL (Versorgungsanstalt erforderliche – noch nicht vorhandene gen erleichtern den Teilnehmern vorab, des Bundes und der Länder) aufgenom- – quantitative und qualitative Kapazität sich auf die zu behandelnden The- menen Finanzmittel konnten zum Ende rechtzeitig geschaffen werden kann. men einzustimmen und vorzubereiten. des Jahres 2012 vollständig zurückge- Eine wesentliche Voraussetzung und zahlt werden. Mit Stichtag 31.12.2012 hilfreich für die erfolgreiche Arbeit ist hat damit der Kirchenbezirk keinerlei auch die gute Vernetzung mit der Syno- Schulden mehr. Insgesamt ist damit de. Kurze Informationswege, ein offenes der Kirchenbezirk mittelfristig finanziell und harmonisches Miteinander zwi- gut gerüstet. Schwankungen auf der schen der Leitung des Kirchenbezirks Einnahmen- oder Ausgabenseite im und der Leitung der Synode zeigen dies Haushalt, die zu Fehlbeträgen führen sehr deutlich. „Man“ versteht sich gut. könnten, werden sich ohne größere An- VSA-Mitarbeitende beim Bezirksfest 2014 Die in der Synode behandelten Themen strengungen ausgleichen lassen. 3. sind interessant und anspruchsvoll und Die kritische Personalsituation und die laden die Teilnehmer ein, mitzumachen, Welche Herausforderungen für den damit verbundene Belastung und Über- sich einzubringen und mitzugestalten. Kirchenbezirk sehen Sie in den nächs- lastung der Hauptamtlichen wird aus Dadurch werden gute Voraussetzungen ten Jahren? meiner Sicht die größte Herausforde- geschaffen, dass jeder Teilnehmer aus Für die kommenden Jahre sehe ich im rung sein. Die damit verbundenen der Synode etwas „mitnimmt“. Wesentlichen drei Herausforderungen: Schwierigkeiten lassen sich dauerhaft 16
Sie können auch lesen