So handelt Vorarlberg - Vorarlberg övp - VOL.AT
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Vorarlberg övp Der Vorarlberger Weg: Verantwortung für die Zukunft. Die Politik der Vorarlberger Volkspartei ist eine Politik mit Profil: wertverbunden und Integration bedarf klarer Spielregeln. Respekt vor Verfassungswerten und österreichischen bodenständig, gleichzeitig offen für Neues und für Zusammenarbeit über die Grenzen. Gesetzen und das Lernen der deutschen Sprache sind Voraussetzung dafür. Arbeit für alle setzt eine dynamische mittelständische Wirtschaft voraus. Eine Wirtschaft, Ordnung und Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Die Pflege regionaler Sicherheits- die wächst. Motivation von ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen, Ausbildung, strukturen ist notwendig. Wir stehen zu klaren gesetzlichen Regelungen. Wir verfolgen das Forschung und Entwicklung sind Kern des Erfolges. Das Konjunkturprogramm des Landes, Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Das setzt voraus, dass die Land- die Kurzarbeitszeitmodelle, die Beschäftigungs- bzw. Ausbildungsgarantie für Jugendliche wirtschaft wesentliche Grundlagen schaffen kann, dass der Tourismus auch in entlegenen und Ältere, die Entwicklung der Schulen (neue Mittelschule), das Lehrlingspaket oder der Berggebieten wirtschaftliche Existenzen und Arbeit möglich macht und die dörflichen Bildungszuschuss sind Beispiele gezielter Maßnahmen. Strukturen gefördert werden. Gute Verkehrswege, Schulen, medizinische Versorgung, Freizeiteinrichtungen gehören ebenso dazu wie die Lebensmittelnahversorgung. Wir betonen die zentrale Rolle der Familie und des Ehrenamtes für die Gesellschaft und sehen es als Aufgabe, Familien zu stützen und die künftige Entwicklung noch stärker Parteienstreit ist nicht unser Geschäft. Wir arbeiten, hören zu und ringen um die besten vom Kind und seinen Bedürfnissen aus zu bestimmen. Die Aktion „Kinder in die Mitte – Ideen für die Weiterentwicklung des Landes. Bei Entscheidungen soll neben Sachverstand Miteinander der Generationen“ ist ein wesentlicher Teil dieser Politik. der Hausverstand eine wichtige Rolle spielen. Vorarlberg soll weiterhin eine wirtschaftlich starke Region mit menschlichem Gesicht sein. Wir kämpfen um die notwendigen Spielräume auch im finanziellen Bereich gegenüber Wien und Brüssel, um für Vorarlberg passende Lösungen zu finden. Hinschauen und helfen: In jeder Gesellschaft gibt es Menschen, die Hilfe brauchen: Kranke, Betreuungs- und Pflegebedürftige, Kinder, Menschen, die von Katastrophen betroffen Es geht um die Fortsetzung des Vorarlberger Weges. sind, Menschen mit Behinderung. Bei uns soll niemand, der Hilfe braucht, im Stich gelassen werden. Medizinische Versorgung auf hohem Niveau soll unabhängig von Einkommen und Vermögen ohne unzumutbare Wartezeiten angeboten werden. Wir sind leidenschaftliche Gegner einer Zweiklassenmedizin. Alle Straffungen der Spitalsstruktur dienen diesem Ziel: Wer Hilfe braucht, soll erstklassige medizinische Hilfe bekommen (Modellregion Gesund- heit). Dasselbe gilt für den Zugang zu Kinderbetreuungseinrichtungen, Altenbetreuung und Pflege sowie für Menschen mit Behinderung. LH Dr. Herbert Sausgruber Landesparteiobmann Die Gestaltung der Entwicklung des Landes soll so sein, dass wir unseren Kindern und Enkeln in die Augen schauen können. Das bedeutet, die Natur und damit unsere Grenzen zu respektieren, im Energiebereich erneuerbare Energien massiv auszubauen und Energie sparen (Wohnbauförderung, Althaussanierung). Es heißt Stärkung des öffentlichen Verkehrs, Modellregion Elektroauto und Maßhalten in der notwendigen Dynamik der Entwicklung.
Vorarlberg övp Unser Programm Unser Fundament Unsere Lebensqualität Arbeit und Wirtschaft: Starke Wirtschaft, starkes Land ................................................. 10 Unsere Gemeinschaft Tourismus: Vorsprung durch Qualitätsbewusstsein ............................................................ 14 Unsere Generationen: Auf ein gutes Zusammenleben in Vorarlberg .......... 48 Land- und Forstwirtschaft: Arbeitsplatz Bauernhof Integration: Klare Spielregeln ........................................................................................................................... 57 lebensfähig erhalten ..................................................................................................................................................... 16 Unsere Gemeinden und Regionen: Eigenständig und bürgernah ......................59 Verkehr & Mobilität: Mobil in Vorarlbergs Zukunft .............................................................20 Kultur: Raum für kreative Ideen .................................................................................................................... 64 Sport: Land in Bewegung ....................................................................................................................................... 68 Familie Familie ist Zukunft ...........................................................................................................................................................23 Soziale Sicherheit Lebensraum Vorarlberg Gesundheitswesen: Versorgung sichern. Zugang für alle . ...........................................27 Natur und Umwelt: Grenzen respektieren ...................................................................................... 70 Betreuung & Pflege: Unterstützung auf allen Ebenen . ......................................................31 Wasserwirtschaft in Vorarlberg: Unser Wasser sichern .................................................. 74 Menschen mit Behinderung: Anders und doch gleich ..................................................... 34 Raumplanung: (Frei-)Räume schaffen .................................................................................................... 76 Sozialleistungen: Hinschauen und helfen – Wohnen: Mehr als ein Grundbedürfnis – Wohnen ist Heimat ...............................79 Niemand wird im Stich gelassen ................................................................................................................... 37 Unsere Zukunft Innere Sicherheit Bildung Regionale Sicherheitsstrukturen: Die Kriminalität Kindergarten: Die größten Chancen für unsere Kleinsten .......................................... 84 energisch bekämpfen ................................................................................................................................................. 40 Zukunft Bildung: Erfolg durch Vielfalt . ................................................................................................. 86 Katastrophenschutz, Hilfs- und Rettungsdienste: Weiterbildung: Lebenslanger Bildungsbogen ..............................................................................90 Tag und Nacht im Einsatz für die Gemeinschaft . .....................................................................43 Innovation Wissenschaft & Forschung: Im Wettbewerb vorne dabei sein . ..............................93 Eigenständige Klimaschutz- und Energiepolitik: Erneuerbar statt nuklear ......................................................................................................................................... 96 Im Europa der Regionen: Den Vorarlberger Weg gehen . ........................................... 102 6/7 So handelt Vorarlberg
Vorarlberg övp Unser Fundament Arbeit und Wirtschaft, Familie, Soziale Sicherheit, Innere Sicherheit
Vorarlberg övp Arbeit und Wirtschaft Die wirtschaftliche Entwicklung schlägt sich in der Beschäftigungsstatistik nieder. Die Vorarlberger Wirtschaft hat in der letzten Dekade durchschnittlich per Saldo rund 1.300 neue Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen. Durch die gute wirtschaftliche Entwick- Dynamische lung in den letzten Jahren ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten kontinuierlich Beschäftigungsentwicklung. gestiegen. Auch im Jahresdurchschnitt 2007 verzeichneten wir einen durchschnitt- lichen Anstieg um 1,9 % auf rund 144.000 unselbständig Beschäftigte. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen ist im gleichen Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um rund Starke Wirtschaft, starkes Land. 7 % gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 5,7 % und lag damit unter dem Bundes- durchschnitt. Die Grundsätze unserer Politik für Wirtschaft und Arbeit. Im Laufe des Jahres 2008 hat sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber den Verlangsamung Unsere Wirtschaft liefert die Energie für die Weiterentwicklung Vorarlbergs. Eine Vorjahren bereits verlangsamt, im letzten Quartal des Jahres 2008 musste auf Grund des Rückgangs florierende und wettbewerbsfähige Wirtschaft ist der Garant für soziale Sicherheit der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in Kauf der Arbeitslosigkeit. und Wohlstand in unserem Land. Vorrangiges Ziel unserer Wirtschaftspolitik ist es, genommen werden. die Attraktivität des Standortes Vorarlberg zu sichern und weiter auszubauen, um damit eine ausreichende Zahl an Arbeitsplätzen zu schaffen. Durch eine moderne und Dieser Entwicklung werden wir durch zusätzliche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen vorausschauende Wirtschaftspolitik kann Vorarlberg als wettbewerbsfähiger Standort gerecht. Mit dem Vorarlberger Jugendbeschäftigungsprogramm 2009, das in enger gesichert und ausgebaut werden. Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern des Landes fixiert wurde, bieten wir allen Jugendbeschäftigungs- Jugendlichen, die länger als drei Monate Arbeit suchen, entweder eine Arbeitsstelle programm 2009. oder zumindest ein Angebot zur Verbesserung der Qualifikation, zur Ausbildung oder zur Erhöhung der Vermittlungschancen. Wohlstand ermöglichen. Auf Grund der Auswirkungen der Finanzkrise auf die wirtschaftliche Entwicklung Arbeit für alle schaffen. unseres Landes sehen sich immer mehr heimische Unternehmen gezwungen, Anpas- sungen im Bereich der Personalkapazitäten vorzunehmen. Dabei besteht die Gefahr, dass wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren gehen, die bei einem Aufschwung wieder gebraucht werden. In Ergänzung zu den bestehenden Angeboten wurden im Rahmen eines Sozialpartnergesprächs daher konkrete Maßnahmen konzi- piert, um gezielte Aktivitäten zur Verbesserung der Qualifikation als Alternative zur Unsere Leitlinie dabei heißt: Unternehmergeist und Eigeninitiative fördern, durch Kündigung von bewährten MitarbeiterInnen anbieten zu können. Unterstützung mehr Sicherheit geben. Wer Wirtschaft fördert, schafft und sichert Arbeitsplätze. Arbeit ermöglicht nicht nur Unsere Schwerpunkte für die Zukunft. Selbstverwirklichung und stiftet Lebenssinn, sondern ist auch eine entscheidende Nur wer seiner Zeit vorausdenkt, kann vorne mit dabei sein. Wir sehen es als Aufgabe Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe – denn Arbeit schafft Einkommen unserer Politik, die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Die und Wohlstand. Davon darf niemand in Vorarlberg ausgegrenzt werden. Unterstützung des Strukturwandels in Richtung zukunftsfähiger Produkte und Dienst- Standort Vorarlberg: Eine unserer Leitlinien bleibt deshalb immer das Erreichen der Vollbeschäftigung. leistungen durch Nutzung unserer vorhandenen kreativen und innovativen Potentiale Wettbewerbsfähig, sehen wir dabei als eine ebenso wichtige Maßnahme an wie die flächendeckende innovativ, zukunftssicher. Das Fundament, auf dem wir aufbauen. Versorgung unseres Landes mit Breitbandtechnologie. Die Wirtschaft Vorarlbergs hat in den vergangenen Jahrzehnten – vor allem was den Davon profitieren bestehende Unternehmen ebenso wie Neugründungen. Sektor Industrie betrifft – einen enormen Strukturwandel vollzogen. Dieser führte von Vorarlberg: Ein Top-Player national der ehemals textilen Monostruktur zu einer modernen und auf vielfältige Branchen Die Dynamik unserer Zeit verlangt nach Unternehmergeist und Eigeninitiative, denn wie international. aufgebauten Industriestruktur. sie bilden den Grundstein für den Wohlstand von morgen. Deshalb müssen wir insbe- Mit einem realen Wirtschaftswachstum von 4,2 % im Jahr 2007 steht Vorarlberg im sondere jungen Menschen ihren Weg in die Selbständigkeit erleichtern – etwa durch Spitzenfeld der österreichischen Bundesländer. Seit dem EU-Beitritt Österreichs ist die Erhöhung der Förderbemessungsgrundlage für Jung-UnternehmerInnen. der Exportwert unserer Volkswirtschaft von 2,8 Milliarden Euro pro Jahr auf mehr Große Erfolge durch als 7 Milliarden Euro gestiegen: 2007 lag die Steigerung des Exportwertes 17 % über Klein- und mittelständische Betriebe bilden einen wichtigen und unverzichtbaren Export-Orientierung. dem Vorjahr. Dabei erzielten die Branchen „Eisen- und Metallwarenindustrie“ sowie Grundstein der Vorarlberger Wirtschaft. Ihre Unterstützung und Förderung bleibt für Klein- und Mittelbetriebe: „Kessel- und Maschinenindustrie“ mit einem kumulierten Anteil von mehr als 40 % am uns auch in Zukunft eine zentrale Aufgabe. Es gilt den Betrieben unbürokratisch zur Unterstützung für das Rückgrat gesamten Exportvolumen die höchsten Exportquoten. Seite zu stehen, damit sie auch in Zukunft auf regionalen wie internationalen Märkten der heimischen Wirtschaft. bestehen können. Ausgehend von einem sehr hohen Niveau ist im Jahr 2009 auch in Vorarlberg mit Die Beschlussfassung des Wirtschaftsförderungsprogramms 2007 – 2013 bildet die Finanzkrise und einer deutlichen Abnahme der wirtschaftlichen Dynamik zu rechnen. Die von den Grundlage für weitere deutliche Verbesserungen in der Förderung von Klein- und regionale Auswirkungen. USA ausgehende Finanzkrise hat wegen der stark exportorientierten Volkswirtschaft Mittelbetrieben. Auswirkungen auf Österreich. Für 2009 rechnen die Wirtschaftsforscher auch auf Grund der Entwicklung bei den wichtigsten Handelspartnern mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um bis zu 1 %. 10/11 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bedeuten gleichzeitig auch mehr Arbeit & Wirtschaft in Vorarlberg heute: Chancen: Für den Einzelnen, für die Gemeinschaft und letzten Endes auch mehr √ Die Brutto-Wertschöpfung Vorarlbergs liegt bei knapp 11 Milliarden Euro. Eine dynamische Wirtschaft braucht Chancen für unser Land im nationalen wie internationalen Wettbewerb. Dabei geht Spitzen- und Fachkräfte. es um Aus- und Weiterbildungsmodelle für Menschen in allen Lebensphasen: von √ 4,2 % reales Wirtschaftswachstum im Jahr 2007, 2008 wird sich dieses Wachstum deutlich verlangsamen, für 2009 ist von einem Rückgang der Berufstätigen über Wieder-EinsteigerInnen oder älteren Menschen bis hin zu Jugend- Wirtschaftsleistung auszugehen. lichen und Langzeit-Arbeitslosen. Unsere Maßnahmen richten sich dabei an Fach- und Spitzenkräfte ebenso wie an geringer qualifizierte Menschen. √ Nach hohen Zuwachsraten des Exports in den vergangenen Jahren (+ 17 % 2007) ist 2008 eine Stabilisierung der Exportleistung zu erwarten. Die Exportquote Zur Sicherung des Fachkräfteangebotes werden in Vorarlberg auch zahlreiche Initiativen Vorarlbergs beträgt 65 %, jene Österreichs etwa 44 %. zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von Lehrlingen, wie z. B. im Rahmen von Ein Großteil der Vorarlberger Exporte (63 %) entfällt auf EU-Länder, weitere Ausbildungsverbünden oder der Kombination von Lehre und Matura, ins Leben gerufen. wichtige Exportziele sind EFTA (ca. 17 %), USA (ca. 6 %) und Asien (ca. 7 %). Unterstützung für Menschen mit niedrigerer Qualifikation. Die Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung durch die weitere Entwicklung √ Enormer Strukturwandel in der Vorarlberger Industrie: des Bildungszuschusses in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern ist dabei eine eben- Entwicklung von einer vormals einseitigen textilen Monostruktur zu so wichtige Maßnahmen wie ein flächendeckendes Angebot an Beschäftigungsprojek- einer modernen, vielfältigen Industriestruktur ten und Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche und Langzeitarbeitslose. Anteile der verschiedenen Branchen an der Industrieproduktion: Textilindustrie 9 % ( in den 70er Jahren noch 70 %!) Wesentliche Schwerpunkte für die Zukunft definiert das Konjunktur- und Entlastungs- Eisen-, Metall- und Elektrosektor 49 % (in den 70er Jahren 11 %) Konjunkturpaket 2009 inklusive Jugendbeschäftigungs- paket 2009: Wir wollen auf die zu erwartende wirtschaftliche Entwicklung frühzeitig Nahrungsmittel & Getränke 17 % Programm. mit einem Bündel von Konjunktur belebenden Maßnahmen reagieren. Unter anderem Chemie, Holz, Papier 13 % durch: √ Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat der Vorarlberger Wirtschaft: Zwei Drittel aller ArbeitgeberInnen-Betriebe in Vorarlberg sind Kleinbetriebe, – Forcierte Umsetzung baureifer Projekte die bis zu 5 MitarbeiterInnen beschäftigen (= etwa 12 % aller ArbeitnehmerInnen). – Starke Verbesserung der Förderung der Althaussanierung Ein Drittel der Betriebe verfügt über einen MitarbeiterInnen-Stand von 6 bis – Ausbau der ÖBB-Infrastruktur 99 Beschäftigten (das entspricht 47 % aller Beschäftigten). – Förderung von Tourismus-Infrastrukturvorhaben 1,5 % der Unternehmen beschäftigen zwischen 100 bis 500 MitarbeiterInnen – Landesweite Kleingewerbekreditförderung (=24 % aller ArbeitnehmerInnen) und nur 0,2 % der ArbeitgeberInnen-Betriebe gelten als Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten (d. h. hier haben rund 18 % aller ArbeitnehmerInnen einen Arbeitsplatz). √ Im Jahr 2007 wurden in Vorarlberg insgesamt 943 Unternehmen gegründet: Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von 5,1 %. √ rund 1.300 neue Arbeitsplätze pro Jahr seit dem EU-Beitritt √ Das durchschnittliche Beschäftigungswachstum in Vorarlberg betrug zwischen 2001 und 2007 ca. 1,1 %. √ Im Durchschnitt des Jahres 2008 waren 8.421 Personen arbeitslos gemeldet – das sind 2,6 % weniger als im Vorjahr. Die Vorarlberger Arbeitslosenrate sank dadurch auf 5,5 % (österreichweit: 5,8 %). 12/13 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Tourismus Wichtige Punkte, die wir konsequent angehen: – Erschließung neuer Märkte durch die Vorarlberg Tourismus GmbH gemeinsam mit den regionalen Destinationen – Entwicklung destinationsspezifischer Tourismusangebote mit dem Ziel der Forcierung des Ganzjahres-Tourismus –W eiterführung der Destinationsförderung für Zwecke der intensiven Marktbearbeitung Vorsprung durch Qualitätsbewusstsein. – S chaffung einer landesweiten Vorarlberg-Card – k onsequenter Aufbau von Online-Reservierungssystemen und Vernetzung Die Grundsätze unserer Tourismuspolitik. aller Destinationen Freizeit und die damit verbundene Frage, wie und wo man seine freie Zeit verbringt, –P flege und Erhaltung des hohen Qualitätsstandards bei der Wanderwege-Infrastruk- spielen in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle. Die Tourismuswirt- tur, Auf- und Ausbau eines offiziellen Mountainbike-Netzes nach dem Vorbild des schaft zählt angesichts dieser steigenden Bedeutung zu den Wirtschaftsbereichen Vorarlberger Wanderwege-Konzepts mit überdurchschnittlich hohen Entwicklungschancen. Tourismus schafft nicht nur – S tärkere touristische Positionierung Vorarlbergs als Standort für Kongress-, Arbeitsplätze, sondern sorgt – vor allem in ländlichen Gebieten – für wirtschaftliche Tagungs- und Kulturtourismus Entwicklungsmöglichkeiten. Ein klares Bekenntnis zum Qualitätstourismus ist uns – Weiterentwicklung von Kooperationen mit der Landwirtschaft dabei ebenso wichtig wie die optimale Nutzung von Synergien – etwa solche, die sich – Weiterführung einer Investitionsförderung für qualitätsverbessernde Maßnahmen durch die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus ergeben. in kleineren Tourismusunternehmen zur Optimierung unseres gewerblichen Beherbergungs- und Gastronomieangebotes Unser Land blickt auf eine lange Tradition zurück. Das authentische Angebot steht für –E inführung einer Förderung für die Errichtung von regionalen Sport- und Freizeit- uns deshalb auch im Mittelpunkt. Uns geht es darum, unsere natürlichen Ressourcen anlagen Authentisch bleiben. zu nutzen und in Szene zu setzen. Doch Authentizität schließt für uns Modernität und –W eiterentwicklung der Förderung für die Qualitätsverbesserung der Privatzimmer- Mit der Zeit gehen. das rechtzeitige Erkennen von Trends nicht aus: Am Ball bleiben, neue Technologien vermietung nutzen und Kooperationen forcieren, um als Qualitätstourismus-Land national wie international an Bedeutung zu gewinnen, sind unsere Leitsätze. Urlaub macht man gerne dort, wo man sich wohl und gut aufgehoben fühlt. Gast- freundlichkeit, Gemütlichkeit und eine familiäre Atmosphäre sind im Tourismus Tourismus in Vorarlberg heute: ebenso wichtig wie ein attraktives, qualitativ hochwertiges Angebot. Der Erfolg des √ Der Umsatz in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft entspricht rund 15 % Tourismusland Vorarlberg. Wo man sich Tourismus in Vorarlberg beruht zu einem großen Teil auf dem Engagement unserer des Bruttoregionalproduktes. gut aufgehoben fühlt. kleinstrukturierten Familienbetriebe. Unser Ziel: Vorarlberg als erfolgreiches Tourismusland mit hoher Lebens- und Um- √ Der Beitrag der Gastronomie und Beherbergung zur Wertschöpfung beträgt in Vorarlberg ca. 6 % und liegt damit deutlich über dem Österreichschnitt von 4,6 %. weltqualität zu positionieren. Die Leitlinien zur Angebotsgestaltung für Freizeit und Tourismus in Vorarlberg sind im Tourismusleitbild 2010+ verankert. √ Tourismus ist ein wichtiger Impulsgeber für zahlreiche andere Wirtschaftssektoren wie Handel, Handwerk, Bau- und Dienstleistungsgewerbe, Verkehrsbetriebe und Das Fundament, auf dem wir aufbauen. Landwirtschaft. Tourismus Die Umsätze in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft entsprechen rund 15 % des √ 1.700 Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft bieten je nach Saison trägt zur Wertschöpfung Bruttoregionalproduktes. Die Zahl der Nächtigungen ist von 2000 bis 2007 von 7,8 auf bis zu 12.500 Beschäftigten einen Arbeitsplatz. unseres Landes bei. 8 Millionen gestiegen. Ein Wintergast gibt durchschnittlich 129 Euro pro Tag aus. √ Rund 1,8 Millionen Gäste buchen knapp 8 Millionen Nächtigungen in Vorarlberg: Rund 1.700 Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft bieten – je nach 60 % entfallen auf den Winter, 40 % auf den Sommer. Saison – bis zu 12.500 Beschäftigten einen Arbeitsplatz. Der Tourismus hat neben Tourismus einer ökonomischen auch eine bedeutende soziale Funktion, indem Arbeitsplätze in √ Im Sommer 2007 konnte ein Nächtigungszuwachs von 8,4 % erzielt werden. schafft Arbeitsplätze. Regionen geschaffen und gesichert werden, die für eine industriell-großgewerbliche √ Den Hauptanteil an Auslandsübernachtungen stellen dabei Gäste aus Deutsch- Produktion weniger geeignet sind. land mit einem Marktanteil von rund 60 %. Weitere wichtige Auslandsmärkte: Schweiz und Liechtenstein (rund 9 %) und die Niederlande (etwa 8 %). Österreich Unsere Schwerpunkte für die Zukunft. selbst spielt mit einem Marktanteil von 11 % ebenfalls eine bedeutende Rolle. Vorarlberg als Tourismusland hat seinen Gästen ausgesprochen viel zu bieten: Die √ Der Sommergast gibt etwa 99 Euro pro Tag aus, der Wintergast 129 Euro. überdurchschnittliche Vielfalt landschaftlicher Erlebnisqualität und kultureller Weil Qualität zählt. Die Stärken Vorarlbergs Eigenständigkeit, innovative, familiengeführte Tourismusbetriebe, eine grundsätzlich weiter ausbauen. positive Tourismusgesinnung, hohe Wintersportkompetenz, attraktive Angebote für den Bergsommer sowie für den Gesundheits- und Kongress-Tourismus sind Stärken, auf denen wir aufbauen und die wir ausbauen wollen. 14/15 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Land- und Forstwirtschaft Ziel des Landes ist es aber auch, dem möglichen Ausverkauf von landwirtschaftlichem Grund und Boden einen klaren Riegel vorzuschieben. Daher beinhaltet das neue Grundverkehrsgesetz im Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken klare Rege- lungen zur Sicherung und Stärkung der heimischen Landwirtschaft. Erfreulich ist, dass die Vorarlberger Konsumenten nach wie vor in einem hohen Maß bäuerliche Produkte aus Vorarlberg kaufen und dadurch ihre Solidarität zu den Milch- Arbeitsplatz Bauernhof lebensfähig erhalten. bauern und zur heimischen Landwirtschaft bekunden. Das zeigt, dass die Produkte Vorarlberger Konsumenten unserer Bauern hochwertige Lebensmittel und keine Wegwerfprodukte sind und der schätzen bäuerliche Produkte. Die Grundsätze unserer Landwirtschaftspolitik. Konsument bereit ist, für heimische Qualität auch einen für beide Seiten fairen Preis Ein Vorarlberg ohne bäuerliche Landwirtschaft ist nicht vorstellbar. Die Vorarlberger zu zahlen. Bauern sichern unsere Lebensgrundlage, sie erhalten und pflegen unsere unverzicht- bare Kulturlandschaft. Die Bauern – gleich ob im Voll- oder ob im Nebenerwerb – er- Im Interesse der Erhaltung einer umweltgerechten landwirtschaftlichen Produktion bringen Leistungen, von denen wir alle profitieren. Die Herausforderungen, mit denen ist das Land Vorarlberg Mitglied des Netzwerkes der Gentechnik freien Regionen unsere Landwirtschaft durch den technologischen, wirtschaftlichen und strukturellen Europas wie der Initiative „Gentechnik freie Region Bodensee“ und hat im Gesetz über Wandel konfrontiert ist, werden in der Zukunft immer größer. Deshalb wird es für die Naturschutz und Landschaftsentwicklung eine klare Regelung gegen das Aussetzen Bauern immer wichtiger, ihren Landwirtschaftsbetrieb abzusichern und dabei in der oder Aussäen gentechnisch veränderter Organismen in der Natur verankert. Politik einen ehrlichen und verlässlichen Partner zu haben. Der Wald in Vorarlberg (mit einer Fläche von 94.000 Hektar, ca. einem Drittel der Unser Wald. Landesfläche) erfüllt wichtige Funktionen als Erholungsraum für die Menschen und Wichtiger Faktor für Lebensraum als Schutzwald – vor allem im Berggebiet. Die Nutzung des natürlich nachwachsenden und Klimaschutz. Vorarlberg braucht seine Rohstoffes Holz ist zur Erhaltung und Stabilisierung unserer Wälder, zum Schutz von Siedlungen und Verkehrswegen, als Wertschöpfung in der Region und zur Verhinde- Bauern. Unsere Bauern brauchen rung des willkürlichen Zuwachsens von Flächen notwendig. Die Pflege und Bewirt- schaftung des Waldes durch rund 6.000 Waldbauern lohnt sich durch die forcierte unsere Unterstützung. Energiegewinnung aus Biomasse, den Beitrag zum Klimaschutz und durch den Einsatz von Holz als Baustoff. In Vorarlberg wächst jährlich mehr Holz, als geschlägert werden kann. Das Jahr 2007 Unsere bäuerlichen Familienbetriebe sind das Herz der Landwirtschaft. Sie tragen mit war im Bereich der Waldbewirtschaftung erneut ein gutes Jahr. So erreichte der ihrer Arbeit und ihrem Einsatz maßgeblich zur Lebensqualität in unserem Land bei. Es Holzeinschlag in Vorarlberg ein Gesamtausmaß von rund 343.000 Festmetern, er liegt muss auch weiter darum gehen, die Leistungen, die auf dem Arbeitsplatz Bauernhof damit um etwa 11 % über dem Zehnjahresdurchschnitt. Diese erfreuliche Entwicklung erbracht werden, über den Produktpreis zu honorieren. Bäuerliche Produkte haben ist darauf zurückzuführen, dass Holz in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen ihren Wert und daher ist es notwendig, ehrliche Qualität durch einen fairen Preis Rohstoff und Energielieferanten geworden ist. abzugelten. Regionale Lebensmittel dürfen durch ruinöse Preiskampagnen von Dis- kontern nicht zu Schleuderware werden. Faire Leistungsabgeltung für jene Aufgaben, Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Waldbewirtschaftung immer mehr die die Bauern im Dienste der Allgemeinheit erfüllen, ist ein nicht ersetzbarer und zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein für Waldbesitzer wird – und zu einem Waldbewirtschaftung unverzichtbarer Einkommensbestandteil der Vorarlberger LandwirtInnen. Die bäuerli- wesentlich Beitrag der Pflege der Schutzwälder und des Klimaschutzes. Die Landesför- bietet ökologische wie che Bevölkerung muss an der allgemeinen Wohlstandsentwicklung ihren fairen Anteil derungen aus dem Fonds zur Rettung des Waldes (ca. 2,7 Millionen Euro jährlich) und ökonomische Vorteile. haben – denn Vorarlberg braucht auch in Zukunft selbstbewusste und eigenständige die Biomasseförderung (ca. 2,2 Millionen Investitionsförderung) haben maßgeblich zu Bauern. einer steigenden Anzahl von Holzheizungen und regionalen Biomasse-Anlagen beige- tragen und sind damit auch eine Antwort auf die aktuelle Energiekrise. Das Fundament, auf dem wir aufbauen. In der regionalen Wertschöpfungskette, welche das Geld im Land lässt und die Unsere Bauern müssen sich auf die Landespolitik verlassen können. Die Zusage der Entwicklung des ländlichen Raumes fördert, verdienen mittlerweile rund 3.500 Landesregierung aus dem Jahr 1995, die Auswirkungen des EU-Beitrittes für die Bau- Vorarlberger Arbeitskräfte ihren Lebensunterhalt in der heimischen Waldwirtschaft. ern jährlich mit eigenen Landesmitteln auszugleichen, hält bis heute. Die Vorarlberger Darüber hinaus bildet der verstärkte Einsatz von Holz bei öffentlichen Gebäuden Landwirtschaftspolitik ist mehr denn je auf regionale Spielräume angewiesen. Wenn- – z. B. Gemeindezentren, Schulen, Brücken und Überdachungen im Rahmen der Den Bauern im Wort. gleich der große Rahmen für die Agrarpolitik in Brüssel und Wien vorgegeben wird, Qualitätsgemeinschaft Vorarlberger Holzbau – eine regionale Wertschöpfungskette Politik mit Handschlag-Qualität. muss die Feinabstimmung auch in Zukunft in den Ländern möglich sein. Unsere Bau- vom Waldbesitzer über Waldaufseher, Säger, regionale Zulieferer aus Industrie und ern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Arbeit entsprechend anerkannt Handel, Architekten, Planer, Bautechniker, Tischler und Zimmermeister. Diese positive und honoriert wird. Die ÖVP Vorarlberg bekennt sich zu dieser gerechten Abgeltung Entwicklung trägt nicht nur maßgeblich zum Klima- und Umweltschutz bei, sondern der Leistungen der Landwirtschaft. stärkt auch die Arbeitsplatzsituation und die wirtschaftliche Basis in den Talschaften: Sie wollen wir auch während der nächsten Jahre tatkräftig unterstützen. 16/17 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Unsere Schwerpunkte für die Zukunft. – Ausbau der Initiative „Ländlicher Raum – Werkraum für gesunde Lebensmittel“ mit Faire Wettbewerbsbedingungen vorfinden, von und durch Innovationen profitieren so- der Landwirtschaftskammer, den Fachorganisationen, Regionen und Gemeinden wie neue Märkte durch das Eingehen von Kooperationen erschließen: Was in anderen sowie Gastronomie, Handel und Tourismus Wirtschaftsbereichen gang und gäbe ist, soll auch für die Landwirtschaft gelten. Dort, – Unterstützung der lokalen Aktionsgruppe der Leader+-Gruppe für den nationalen wo der Aufwand für den Einzelnen zu hoch oder die Anstrengungen zu groß sind, Wettbewerb (Tourismuskonzept Montafon, Wasserprojekt Montafon, Weltkultur- sollen Kooperationen und Initiativen die notwendige Unterstützung leisten: damit erbe Bregenzerwald, Holzverarbeitungs- und Holzbau-Initiativen, Käse-Straßen- Heute wie morgen. Ein verlässlicher Partner unsere Bauern ihre landwirtschaftlichen Produkte besser, breiter und erfolgreicher Forum, Altes Handwerk Bregenzerwald etc.) für die Bauern in Vorarlberg. vermarkten können, damit in unserer Bevölkerung ein Bewusstsein für die Qualität –W eiterführung der Projekte Biosphären-Park Großes Walsertal, Walser Stolz und regionaler landwirtschaftlicher Produkte entwickelt wird, damit gerade auch unsere Montafoner Sura Kees im Rahmen der Bewusstseinsbildung- und Vermarktungs- Bauern vom Tourismus stärker profitieren und damit die Vorarlberger Bauern an alter- offensive österreichischer Genuss-Regionen sowie des Ländle Marketings „Ländle nativen Energieprojekten partizipieren können. Derartige Initiativen und Kooperatio- Qualität – luag druf“ nen sollen deshalb auch in Zukunft unterstützt und weiter ausgebaut werden. Die Vorarlberger Bauern können die hohe Qualität und Frische ihrer Produkte nur dann garantieren, wenn dieser Leistung angesichts steigender Energie- und Treibstoff- Land- und Forstwirtschaft in Vorarlberg heute: preise sowie hoher Kosten für Futtermittel, Maschinen und Geräte ein angemessener √ Rund 4.000 Landwirtschaftsbetriebe mit 2.598 Rinderhaltern, insgesamt Erzeugerpreis gegenübersteht. Das Land bekennt sich daher dazu, dass die Vorarl- 64.006 Rindern, davon 23.339 Milchkühen berger Bauern für die Milch und ihre Lebensmittel einen angemessenen und fairen Preis erhalten, in Verhandlungen zwischen Bauern, Molkereien, Sennereien und Milch √ 40.000 Hektar bewirtschaftete Landwirtschaftsfläche, davon 548 Alpen verarbeitenden Betrieben sowie den Handelsunternehmen kostendeckende Erzeuger- √ Einziges Bundesland mit einem flächendeckenden Tiergesundheitsdienst; Fairer Preis für hohe Qualität. preise für die Bauern vereinbart werden und durch weitere – insbesondere auch durch jährlicher Kostenbeitrag 3,14 Millionen Euro Landesmittel Bewusstsein bildende – Maßnahmen der Wert und die gesellschaftliche Bedeutung √ Landesmittel für allgemeine Tiergesundheitsmaßnahmen in Höhe von 2,05 Millionen der heimischen Milch bzw. der bäuerlichen Produkte in Vorarlberg aufgezeigt und Euro und für spezielle Tiergesundheitsprogramme in Höhe von 1,09 Millionen Euro damit der Arbeitsplatz Bauernhof gestärkt wird und auf europäischer und nationaler √ Rund 33 Millionen Euro aus Landesmitteln für die Leistungsabgeltung und Existenz- Ebene weiterhin Maßnahmen gesetzt werden, die eine wirtschaftliche bäuerliche sicherung des Arbeitsplatzes und Familienunternehmens Bauernhof Lebensmittelproduktion in Vorarlberg auch in Zukunft ermöglichen. √ Landesbeitrag für eine nachhaltige und umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) Auf Grund von Untersuchungen und Probeziehungen steht eindeutig fest: Vorarlberg von 4,4 Millionen Euro ist nachweislich gentechnikfreie Region im Anbau. Dieses Untersuchungsergebnis der √ Unterstützung der Bergbauern-Betriebe durch Ausgleichszulagen von 3,8 Millionen Euro Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ist Bestätigung für eine umwelt- Vorarlberg muss auch √ Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft und deren Funktion für Erholung und in Zukunft im Anbau orientierte Landwirtschaft. Vorarlbergs Landwirte können sich bei der Aussaat auf Tourismus von 8,2 Millionen Euro gentechnikfrei bleiben. die von den Saatguthändlern garantierte Gentechnikfreiheit ihres Saatgutes ebenso verlassen wie Konsumenten auf die Produktsicherheit. Vorarlberg will auch in Zukunft √ Für ca. 130 bäuerliche Betriebe stellt der Erwerbszweig „Urlaub am Bauernhof“ gentechnikfrei bleiben, weshalb es im Land auch in Zukunft keine Bewilligung für die ein wichtiges Zusatzeinkommen dar. 2006 betrug die Zahl der Nächtigungen auf Ausbringung bzw. Aussaat von gentechnisch veränderten Organismen geben wird. Bauernhöfen in Vorarlberg knapp 300.000. √ Die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH zeichnet heimische Markenpro- Klar ist, dass wir den unvermehrbaren Grund und Boden nicht von unseren Vätern dukte mit dem Ländle-Gütesiegel aus und schafft mit ihrem „Ländle Qualität – luag geerbt, sondern nur für unsere Kinder ausgeliehen haben und damit Zukunftsver- druf“ Bewusstsein für die Herkunft der Produkte. antwortung tragen. Das Land wird sich daher weiterhin dafür einsetzen, dass der Das Ländle-Marketing ist zudem das Bindeglied zwischen Landwirtschaft, erfolgreiche Vorarlberger Weg eines verantwortungsbewussten, landwirtschaftlichen Handel und Gastronomie. Grundverkehrs für die Zukunft der Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern konsequent √ 94.000 Hektar Waldfläche, davon 44.000 Hektar Schutz- und Bannwald fortgeführt wird. √ Einzigartig in Österreich: Vorarlberg hat seit 1985 den Fonds zur Rettung des Waldes mit einer jährlichen Förderleistung von über 2,8 Millionen Euro. Zu unseren weiteren Maßnahmen zählen: – Die Sicherung des auf EU- und Bundes-Ebene verhandelten „Grünen Pakts“ als √ Bäuerliche Kooperationen wie der Maschinenring (2.760 Mitglieder, 277.000 Ein- Arbeitsgrundlage für die nächsten fünf Jahre satzstunden), der Betriebshelferdienst (48.000 Einsatzstunden in 360 bäuerlichen – Verhandeln eines Ausgleiches zu den Veränderungen des Bundesprogramms Betrieben), der Maschinenring-Service (607 Arbeitskräfte, 1.350 Kunden) oder das bei den Vorarlberger Leistungsabgeltungen Maschinenring-Personalleasing (697 Dienstnehmer, 54.100 Einsatzstunden bei 104 – Die zusätzliche Stärkung des Arbeitsplatzes Bauernhof durch das ausverhandelte Kunden) sichern nachhaltig die Erwerbs- und Existenzgrundlagen der Landwirte. Weideprogramm √ Mit dem Modell Vorarlberg unterstützt das Land die Weggenossenschaften im Dau- –E inführung der Milchkuhprämie zur Erhaltung der flächendeckenden Landbewirt- ersiedlungsraum der Bergebiete bei der Erhaltung der Straßen. Fast 300 Genossen- schaftung schaften haben im Jahr 2008 in Eigenverantwortung Erhaltungsarbeiten auf mehr – Die weitere Entbürokratisierung in der Landwirtschaft (wie etwa bei der Novelle als 400 km Wegen durchgeführt und bei bekannten Gefahrenquellen die Verkehrs- des Forstgesetzes und der Möglichkeit der freien Fällung) sicherheit gezielt erhöht. 18/19 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Verkehr & Mobilität Unsere Schwerpunkte für die Zukunft. Die Ziele sind ambitioniert: Verkehrsvermeidung und -verlagerung sollen besonders im werktäglichen Personenverkehr zu einer deutlichen Entlastung führen. Den Anteil Mobil im Ländle: der PKW-LenkerInnen wollen wir auf Basis der Formel 3-2-1 bis 2015 um 6 %-Punkte Erfolgsformel 3/2/1 senken, und zwar zu Gunsten des Radverkehrs ( + 3 %), des öffentlichen Verkehrs (+ 2 %) und des Anteils der PKW-MitfahrerInnen (+ 1 %). Die bisherigen Maßnahmen des Verkehrskonzeptes wie der Ausbau des ÖPNV-Angebotes und der Radwege zei- Mobil in Vorarlbergs Zukunft. gen, dass die Realisierung der Ziele möglich ist. Kurzfristige Verbesserungen können im Bereich Anschlussmöglichkeiten, Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit erzielt werden. Die Grundsätze unserer Verkehrspolitik. Verkehrswege verbinden Menschen, sie sind Lebensadern unserer Gesellschaft. Von Vorarlberg soll ein Vorbild bei der Förderung des Radverkehrs sein. Daher wurde ein Vorbild bei der Förderung der Planung und Entwicklung unserer Verkehrswege hängt maßgeblich die Qualität Prozess für eine Radverkehrsstrategie Vorarlberg eingeleitet mit dem Ziel, die Infra- des Radverkehrs. des Lebensraumes Vorarlberg ab. Verkehrswege verbinden Menschen. Verkehrswege struktur für eine verstärkte Nutzung des Fahrrads im Berufsverkehr zu optimieren. Integrierte Verkehrspolitik sind Lebensadern der Wirtschaft. Mobilität schafft gleichwertige Lebensbedingungen Dazu gehören die Erarbeitung eines einheitlichen Beschilderungskonzeptes sowie die mit nachhaltigen Konzepten. in allen Teilen Vorarlbergs. Festlegung von Standards für die Wartung und Instandhaltung von Radwegen. Der Verkehr wird jedoch gleichzeitig von vielen MitbürgerInnen als großes Übel für unseren Lebensraum empfunden. Deshalb setzen wir auf eine integrierte Verkehrs- Größere Straßenbauprojekte werden erst nach offenen Planungsverfahren umge- politik, die auf nachhaltigen Konzepten für den Personen- und Güterverkehr aufbaut setzt. Die Bevölkerung und alle Interessengruppen müssen Gelegenheit haben, sich Offene Planungsverfahren und ein sinnvolles Miteinander der verschiedenen Verkehrssysteme ermöglicht. eingehend zu informieren sowie eigene Vorschläge, Standpunkte und Meinungen für größere Straßenbauprojekte. einzubringen. So erarbeitete Lösungen werden von einem breiten Konsens getragen. Das Fundament, auf dem wir aufbauen. Konkrete Beispiele dafür sind der Planungsprozess Feldkirch-Süd oder das konsens- Die Vorarlberger Bevölkerung ist sehr mobil. An einem Werktag führt ein Viertel der orientierte Planungsverfahren für eine Nachfolgelösung zur S 18. Wege von und zur Arbeit, die Hälfte der Wege dient Einkauf und Freizeit oder anderen privaten Erledigungen. Diese hohe Mobilität der VorarlbergerInnen verlangt nach Weitere Schwerpunkte unserer nachhaltigen Verkehrspolitik sind: entsprechenden Angeboten – insbesondere im öffentlichen Personen-Nahverkehr. – Eine Bahnhofsoffensive durch die Umsetzung des Rheintal-Konzeptes Der öffentliche Verkehr wird erst dann zu einer echten Alternative zum PKW, wenn wird für sicherere und attraktivere Bahnhöfe sorgen. das Angebot dahingehend optimiert ist, dass zumindest in den Ballungsräumen eine –A usbau des Mobilitätsmanagements mit Mobilitätsberatung für Firmen, Öffentlicher Personen-Nahverkehr. hohe Verfügbarkeit von Transportmöglichkeiten besteht. Durch den Verkehrsver- öffentliche Einrichtungen und Einkaufszentren Eine echte Alternative. bund Vorarlberg und die Einführung des Tarifverbundes haben wir die Fundamente dafür gelegt. Auf einigen Strecken von Bus und Bahn im Rheintal besteht bereits ein Immer mehr VerkehrsteilnehmerInnen führen gleichzeitig auch zu immer mehr Gefahr Viertelstunden-Takt. Im österreichweiten Vergleich kann sich Vorarlbergs öffentli- auf unseren Straßen. Die Steigerung der Verkehrssicherheit ist uns deshalb ein cher Verkehr schon mit den Ballungsräumen der Landeshauptstädte Graz, Linz und zentrales Anliegen. Dem steigenden Verkehrsaufkommen zum Trotz muss die Zahl Vision Zero. Salzburg messen. der Verkehrsunfälle und vor allem die Zahl der Verkehrsopfer erheblich reduziert Sicher unterwegs auf werden. Unser Ziel ist es, die Verkehrsunfälle mit Personenschäden bis 2015 um 25 % Vorarlbergs Straßen. Vorarlberg ist vorbildlich, was die Initiierung neuer Kooperationen und Maßnahmen und die Anzahl der Verkehrsopfer um 50 % zu senken. Schwerpunkte dazu sind die für eine effiziente, sozial- und umweltverträgliche Mobilität betrifft. Die Bevölkerung verkehrssichere Gestaltung von Ortsdurchfahrten, der Bau der zweiten Pfändertun- zeigt dafür durch die verschiedenen Initiativen ein hohes Bewusstsein. nelröhre, die intensivierte Überwachung der Einhaltung bestehender Vorschriften, Grundlage für alle weiteren Maßnahmen ist das Verkehrskonzept „Vorarlberg 2006 – die systematische Sanierung von Unfallstellen und die laufende Verbesserung der Mobil im Ländle“, das unsere Planungsvorhaben konkret benennt. Ausstattung der Schutzwege. Für eine effiziente, umwelt- und sozialverträgliche Mobilität in Vorarlberg. 20/21 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Verkehrsgeplagte Ständiger Verkehrslärm und Belastungen durch den Verkehr beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern können auch unserer Gesundheit schaden. Daher ist es unser Hauptziel im Straßenbau, die an stark frequentierten Ortsdurchfahrten lebende Familie Gemeinden entlasten. Bevölkerung zu entlasten – etwa durch die flächenhafte Lärmsanierung entlang von Lebensqualität erhöhen. Verkehrswegen und die Senkung verkehrsbedingter Luftschadstoffe wie Kohlenwas- serstoff und Feinstaub. Dazu soll auch die Realisierung eines landesweiten Pilotpro- jekts für Elektromobilität beitragen. Familie ist Zukunft. Vorarlberg wurde vom Klima- und Energiefonds des Bundes als Modellregion für Elek- tromobilität ausgewählt. Im Rahmen eines mit bis zu 4,7 Millionen Euro geförderten Die Grundsätze unserer Familienpolitik. Pilotprojekts (Gesamtkosten rund 30 Millionen Euro) wird im Jahr 2009 ein Flotten- Die Familie nimmt in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert ein. Familie Vorarlberg ist Modellregion versuch mit vorerst 100 Elektrofahrzeugen im Rheintal, wo 80 % der Vorarlberger bietet Sicherheit und Geborgenheit, Familie bedeutet Rückhalt und Zusammenhalt. Leistungen der Familie für Elektromobilität. Bevölkerung leben, durchgeführt. Dabei sollen fundierte Erfahrungen, etwa Praxis- Familie zählt trotz starker Veränderungen mehr denn je zu den zentralen Lebenswün- sind für unsere Gesellschaft tauglichkeit, Verbrauch, Reichweiten, Servicekosten und verschiedene Akkutechno- schen von Menschen. Es ist uns deshalb äußerst wichtig, besonders junge Menschen unverzichtbar. logien, gesammelt werden. Gleichzeitig wird die notwendige Betankungsinfrastruktur zu unterstützen, damit sie ihre Vorstellungen von Familienleben verwirklichen auf Basis erneuerbarer Energieträger aufgebaut. Im Jahr 2010 ist vorgesehen, die können. Die Familie ist die Grundlage für das Zusammenleben der Generationen. In Fahrzeugflotte auf 900 Fahrzeuge, 12 Busse und 250 Tankstellen zu erweitern. der Familie wird dauerhaft Verantwortung übernommen, hier wird Partnerschaft und Solidarität gelebt. Familien übernehmen in unserer Gesellschaft wichtige und unver- zichtbare Aufgaben, ohne die unsere Gemeinschaft nicht funktionieren würde. Wir unterstützen Familien ideell, finanziell und auch strukturell. Dadurch schaffen wir Verkehr und Mobilität in Vorarlberg heute: die Voraussetzung für eine positive gesellschaftliche Entwicklung, denn die Leistun- √ Vorarlbergs Bevölkerung ist äußerst mobil: Der Außer-Haus-Anteil an einem Werk- gen der Familien sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Wir wertschätzen die Be- tag beträgt 89 %, am Sonntag 84 %. treuung von Kindern und älteren Menschen zu Hause und unterstützen die Familien Wir unterstützen Familien dabei in allen Lebenslagen: vom Kleinkind über Jugendliche bis hin zur Altenbetreu- in allen Lebenslagen. √ Der PKW-Bestand steigt kontinuierlich: Von 1997 bis 2008 stieg der Motorisierungs- ung. Kinder brauchen Platz und Geborgenheit – Ziel ist es, ihnen beides zu geben. grad um den Faktor 4,5 und liegt heute in Vorarlberg bei ca. einem Kraftfahrzeug je Aus diesem Grund haben wir das Projekt „Kinder in die Mitte – Miteinander der zwei EinwohnerInnen. Generationen“ entwickelt. Es geht darum, den Bedürfnissen der Kinder Aufmerksam- √ Ein Drittel aller Wege wird in Vorarlberg nicht motorisiert zurückgelegt – keit zu schenken, Familien zu unterstützen, ein kinder- und familienfreundliches 19 % der Wege sind Fußwege, 14 % Fahrradwege. Sowohl im internationalen als Klima und das Miteinander der Generationen zu pflegen. auch im nationalen Vergleich zeichnet sich Vorarlberg durch einen besonders hohen Fahrradwege-Anteil aus. Doch auch ein Beruf, in dem sich die eigenen Anlagen und Fähigkeiten entfalten √ Im Mobilitätsmanagement zählt Vorarlberg zu den aktivsten Bundesländern: können und dessen Ausübung Freude macht, ist in unserer modernen Gesellschaft In enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Verkehrsverbund, Energieinstitut und wichtig. Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können, ist für viele – insbe- der Wirtschaft werden Maßnahmen zur Förderung der sanften Mobilität konzipiert sondere für junge Frauen – ein großes Anliegen. Eine wichtige Voraussetzung für und verwirklicht. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine gute Betreuung der Kinder. Aufgabe Vereinbarkeit von Familie der Politik ist es, Angebote zu schaffen, durch die Familie und Beruf besser als bisher und Beruf ermöglichen. √ Der Weganteil der PKW-LenkerInnen und -MitfahrerInnen liegt bei 56 %, der miteinander kombiniert werden können. Familien brauchen Rahmenbedingungen, Weganteil im öffentlichen Verkehr beträgt trotz des guten Angebotes nur 11 %. damit sie frei entscheiden können, ob, wann und in welchem Ausmaß sie einen Beruf √ Der durchschnittliche Fußweg liegt in Vorarlberg bei knapp mehr als einem ausüben oder in ihren Beruf zurückkehren wollen. Dabei bestimmen die Eltern den Be- Kilometer. In diesem Radius liegen auch 7 % aller PKW-Fahrten. treuungsbedarf: Jede Familie, die eine Betreuung braucht, soll diese auch bekommen. √ 43 % aller PKW-Fahrten sind kürzer als 5 km. Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist es besonders wichtig, dass auch √ Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs wurde stark forciert: Auf einigen die Betriebe durch eine familienfreundliche Arbeitsgestaltung einen wichtigen Beitrag Familienarbeit oder Strecken im Oberen und Unteren Rheintal sowie beim Stadtbus Dornbirn existiert leisten. Die Rücksichtnahme auf Kinder und Familie am Arbeitsplatz bringt für beide Wiedereinstieg in den Beruf: bereits ein Viertelstunden-Takt. Seiten Gewinn. Es geht uns aber auch um jene Eltern, die sich selbst ganz den Kindern Beide Lebensentscheidungen widmen und auf eine Berufsausübung verzichten. Grundsatz unserer Politik ist es, respektieren und unterstützen. √ Das Angebot im Schienenverkehr wird konsequent verbessert (Anschaffung von beide Lebensentscheidungen anzuerkennen, durch die Schaffung entsprechender Zuggarnituren Talent, Fahrplanverdichtung auch an Wochenenden und am späten Angebote zu unterstützen und so Wahlfreiheit zu ermöglichen. Abend, Bahnhofsoffensive mit Neubau der Bahnhöfe, z. B. in Rankweil, Götzis, Hohenems, Lauterach) und stößt auf große Nachfrage. Das Fundament, auf dem wir aufbauen. √ Die Zunahme der im ÖPNV transportierten Personen beträgt rund 10 % gegenüber Der Schutz und die Förderung der Familie sind in der Landesverfassung verankert dem Vorjahr. Diese Akzeptanz soll dadurch gestärkt werden, dass während eines und wir verfügen über ein sehr gut entwickeltes soziales Netz auf der Grundlage von Familiensolidarität Zeitraumes von drei Jahren auf eine Erhöhung der Verbundtarife verzichtet wird. Familiensolidarität und Ehrenamt. Dieses Netz wird durch professionelle Dienste gut als wichtige Basis. √ Einführung eines Systems zur Sicherung der Anschlüsse von Bus und Bahn sowie ergänzt und ist der Garant für die bestmögliche Unterstützung der Familien. zur Fahrgastanzeige. 22/23 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
Vorarlberg övp Finanzielle Unterstützung Vorarlberg war durch die Einführung des Familienzuschusses vor beinahe 20 Jahren Unsere Schwerpunkte für die Zukunft. für unsere Familien. Schrittmacher für das Kinderbetreuungsgeld des Bundes. Durch kontinuierliche Ver- Familien sollen noch besser unterstützt werden, damit sie Herausforderungen besserungen beim Familienzuschuss betragen die jährlichen Ausgaben für Familienzu- bestmöglich bewältigen können: sei es bei der Erziehung und Betreuung der Kinder schüsse seit 2008 bereits rund 2,2 Millionen Euro. Der Familienzuschuss unterstützt als auch bei der Betreuung und Pflege älterer Menschen. Der Familienzuschuss als Aufwertung Vorarlberger Familien im Anschluss an das Kinderbetreuungsgeld. wesentliche finanzielle Unterstützungsmaßnahme soll laufend verbessert werden. der Kinderbetreuung. Durch das Kinderbetreuungsgeld des Bundes erfolgte 2002 eine weitere Aufwertung Für die Altenbetreuung fordern wir eine deutliche Anhebung des Pflegegeldes. der Kinderbetreuung: einerseits finanziell, andererseits auch durch den Erwerb von Durch die Fortsetzung der Initiative „Familiengerechte Gemeinde“ sollen die Rahmen- Pensionszeiten. bedingungen für Familien weiter verbessert werden, damit Familie in einem positiven Ein familienfreundliches Das Pflegegeld, das seinen Ursprung auch in Vorarlberg hatte, ist ein wichtiger Beitrag Klima erlebt werden kann. Klima schaffen. zur Unterstützung bei der Betreuung und Pflege älterer Menschen. Daneben haben wir in Vorarlberg ein dichtes Betreuungs- und Pflegenetz, das die Familien unterstützt. Mit dem Familienpass Neu ab 2009 gibt es noch mehr Vorteile für die Familien, so- Familienhilfe. Rasche und flexible Unterstützung Familien in schwierigen Situationen bekommen schnelle und unbürokratische Unter- dass der Familienpass weiter an Attraktivität gewinnt und die Familien dort un- in schwierigen Situationen. stützung durch die Familienhilfe. Dazu wurden Modelle entwickelt, die, abgestimmt terstützt, wo sie es am meisten brauchen – dort wo sie wohnen, arbeiten und ihre auf den individuellen Bedarf einer Familie, schnelle und flexible Betreuung anbieten. Freizeit verbringen. Der Familienpass entlastet die Familien finanziell, fördert das Ge- Die Aktion „Familiengerechte Gemeinde“ ist in Vorarlberg breit verankert und arbeitet meinschaftserlebnis in der Familie, macht Familien auf Freizeitangebote aufmerksam an bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Familien in unserem Land. und bewegt Familien vermehrt dazu, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Kinderbetreuungs-Angebot Was das Angebot an Kinder- und Schülerbetreuungseinrichtungen betrifft, kann sich Der Familienzuschuss als eine wichtige Säule der Familienförderung wurde in den wird laufend verbessert. Vorarlberg sehen lassen. Rund 25 Millionen Euro haben die Landesförderungen im vergangenen Jahren ständig verbessert und noch besser an die Bedürfnisse der Eltern Jahr 2007 für Kinder- und Schülerbetreuung, Tagesmütter und Spielgruppen sowie für angepasst. Der Familienzuschuss entlastet Familien und AlleinerzieherInnen durch Kindergärten betragen. ein sozial ausgewogenes Fördersystem finanziell, wodurch die echte Wahlmöglichkeit Knapp 70 % Im Jahr 2008 lag der Schwerpunkt vor allem auf der Betreuung von Kindern im Alter zwischen beruflichem Wiedereinstieg und Familienarbeit maßgeblich unterstützt der Dreijährigen Wertschätzung in außerhäuslicher von drei Jahren mit dem Ergebnis, dass mittlerweile knapp 70 % dieser Altersgruppe in wird. Weiters sollen insbesondere jene Eltern noch besser unterstützt werden, die ihre der Familienarbeit durch Betreuung. einer außerhäuslichen Einrichtung oder bei einer Tagesmutter betreut werden. Kinder in den ersten Jahren ausschließlich oder überwiegend selbst betreuen. Damit Familienzuschuss Neu. wollen wir diesen Eltern unsere Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringen Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann vor allem dann verbessert werden, sowie die Leistungen, die sie für die Gemeinschaft erbringen, entsprechend honorie- wenn Eltern bedarfsgerechte und flexible Angebote zur Verfügung haben. ren. Der Familienzuschuss wird in Vorarlberg im Anschluss an das Kinderbetreuungs- Wichtig ist uns dabei festzuhalten, dass einzig und allein die Eltern den Betreuungs- geld für die Dauer von bis zu maximal 18 Monaten (längstens bis zur Vollendung des bedarf definieren: Jede Familie, die Betreuung braucht, soll diese auch erhalten. 4. Lebensjahres eines Kindes) gewährt. Das Netzwerk „Familie und Beruf“, an dem Land, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer Die Anforderungen von Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, stellt viele und ÖGB beteiligt sind, ist die Basis für die Weiterentwicklung der Rahmenbedin- berufstätige Eltern und Alleinerziehende vor eine große Herausforderung. Mit unserer Bei uns definieren Eltern gungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine gute Vereinbarkeit ist nur dann Politik wollen wir die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen dafür schaffen, den Betreuungsbedarf, möglich, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen: Land und Gemeinden, Wirt- dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert wird. Der dafür notwendige nicht bürokratische Richtlinien. schaft und Eltern. Der „Family Point“ im Landhaus steht den Familien für Informatio- Betreuungsbedarf wird einzig und allein von den Eltern definiert und nicht von irgend- nen und Unterstützungen zur Verfügung. welchen fiktiven Prozentsätzen. Familien bei Kinder- und Altenbetreuung bestmöglich unterstützen. 24/25 So handelt Vorarlberg Unser Fundament
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