Wir sind Klimabündnis-Betrieb! Jahresschwerpunkt "Alles Smart!?" Jugendliche mischen den Pongau auf - Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 01/2019 Wir sind Klimabündnis-Betrieb! Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ Jugendliche mischen den Pongau auf
Das Team des Salzburger Bildungswerkes Direktion Richard BRESCHAR Michaela HABETSEDER Brigitte SINGER Direktor Öffentlichkeitsarbeit Elternbildung/Frauenbildung Tel: 0 662-87 26 91-19 Tel: 0 662-87 26 91-16 Tel: 0 662-87 26 91-15 richard.breschar@sbw.salzburg.at michaela.habetseder@sbw.salzburg.at brigitte.singer@sbw.salzburg.at Sarah BAIER Sabine HAUSER Christa WIELAND Sekretariat Ankommenstour Querbeet Seniorenbildung/EZA und Nachhaltigkeit Tel: 0 662-87 26 91-24 Tel: 0664-5222211 Örtliche Bildungswerke sarah.baier@sbw.salzburg.at sabine.hauser@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-17 Sonja CHRIST Wolfgang HITSCH christa.wieland@sbw.salzburg.at Sekretariat/Buchhaltung Örtliche Bildungswerke Maria ZEHNER Tel: 0 662-87 26 91-11 Projektbetreuung Örtliche Bildungswerke/Öffentlichkeitsarbeit sonja.christ@sbw.salzburg.at Tel: 0 662- 87 26 91-14 Tel: 0662-87 26 91-16 Maria FANKHAUSER wolfgang.hitsch@sbw.salzburg.at maria.zehner@sbw.salzburg.at Ankommenstour Querbeet Emely LUCKY Tel: 0660-3406412 Lehrling Forum Familie maria.fankhauser@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-27 Wolfgang MAYR Andrea FOLIE emely.lucky@sbw.salzburg.at Flachgau, Tel: 0664-8284238 Ankommenstour Querbeet Karin MARESCH forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at Tel: 0 662-87 26 91-23 Administration und Grafik Sabine PRONEBNER andrea.folie@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-12 Pongau, Tel: 0664-8284180 Wolfgang FORTHOFER karin.maresch@sbw.salzburg.at forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at Europa und Politische Bildung Anita MOSER Corona RETTENBACHER Örtliche Bildungswerke Direktor-Stellvertreterin Tennengau, Tel: 0664-8565527 Tel: 0 662-87 26 91-21 Gemeindeentwicklung Salzburg forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at wolfgang.forthofer@sbw.salzburg.at Tel: 0 662-87 26 91-18 Christine SCHLÄFFER Alexander GLAS anita.moser@sbw.salzburg.at Pinzgau, Tel: 0664-8284179 Gemeindeentwicklung Salzburg Isolde MRWA forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at Tel: 0 662-87 26 91-13 Projektbetreuung/Bildungswochen Monika WEILHARTER alexander.glas@sbw.salzburg.at Tel: 0 6277-77 94 Lungau, Tel: 0664-8284237 isolde.mrwa@sbw.salzburg.at forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at Veranstaltungstipps Energiegewinnung in Österreich Herbsttagung Exkursion nach Zwentendorf 9. November 2019, ab 9.00 Uhr 22. August 2019 Puch, FH Salzburg und Schloss Urstein Bildungswochen Fachtagung St. Andrä, 19. bis 26. Oktober 2019 CyberMOBBING macht das Leben schwer Seeham, 9. bis 16. November 2019 22. und 23. Oktober 2019 St. Martin bei Lofer, 3. bis 10. November 2019 Salzburg, Brunauer Zentrum
Editorial Impressum Herausgeber und Verleger: Salzburger Bildungswerk (Dipl. Ing. Richard Breschar) Redaktion: Mag. Michaela Habetseder (MiHa) Strubergasse 18/3, 5020 Salzburg Tel: 0662-87 26 91-0 Fax: 0662-87 26 91-3 E-Mail: office@sbw.salzburg.at www.salzburgerbildungswerk.at ZVR 200 288 147 Grafik: HG-Crossmedia Ausgezeichnete Bildungsarbeit Lektorat: Mag. Michaela Habetseder Coverfoto: Fotolia in Salzburg Fotos: Salzburger Bildungswerk (falls nicht anders angegeben) Ist es Ihnen aufgefallen? Wir haben unser Logo und die Gestaltung unserer Druck: Schönleitner, Kuchl Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Druckwerke ein wenig verändert. So passen wir uns also im Auftritt dem Puls Auflage: 2.200 der Zeit an. MitarbeiterInnen der Redaktion: Da stellen sich mir zwei Fragen: Wer bestimmt den Puls der Zeit? Und können Dipl. Ing. Richard Breschar (RiB) wir diesen mit unserer Arbeit beeinflussen? Maria Fankhauser (MF) Mag. Andrea Folie (AF) Dr. Wolfgang Forthofer (FT) Wir hinterfragen im Salzburger Bildungswerk Richtungen und Strömungen, Alexander Glas MSc (AG) rudern auch einmal gegen den Strom oder wir unterstützen manche Entwick- Mag. Wolfgang Hitsch (WH) lungen in besonderem Maße. So widmen wir unsere Aufmerksamkeit vermehrt Dr. Anita Moser (AM) Isolde Mrwa (IM) Themen wie „Nachhaltige Lebensweisen und Umweltgestaltung“, „(Wieder-) Mag. Brigitte Singer (BS) Belebung des Miteinanders in Gemeinden“ oder „Oberflächlichkeit im Zeit- Mag. Christa Wieland (CW) alter der Digitalisierung“. Und was kommt von den Themen, die nicht immer MMag. Maria Zehner (MZ) im „Mainstream“ liegen, bei den Menschen an? Wie erfolgreich sind wir dort, Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit wo wir mit unserem Bemühen um Gehör vielfältige Wege der Vermittlung aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran- beschreiten? Dort, wo aus Teilnehmenden Akteurinnen und Akteure werden, staltungen des Salzburger Bildungswerkes. dort, wo Menschen aus der alltäglichen Berieselung auftauchen und sich einen Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in Überblick über ihr Leben verschaffen können – ja, dort können wir jedenfalls der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen sowie Medien. von erfolgreicher Bildungs- und Gemeindeentwicklungsarbeit sprechen. An Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die diesen Orten ist Bewegung, wird über den Horizont von gestern gesehen, De- Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich mokratie gelebt oder Neues gemeinsam ausprobiert. nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und Herausgeber decken. Unsere Bildungsarbeit bleibt aber meistens optisch „rückstandslos“ – gesell- Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle schaftliche Veränderungen und Gelerntes werden nicht gleich sichtbar und sind Berichte, Informationen und Stellungnahmen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über- kurzfristig auch kaum messbar. Deshalb ist eine gute Dokumentation unserer parteilichen und konfessionell nicht gebundenen Arbeit bedeutend und wird unter anderem mit diesem Magazin unterstrichen. Salzburger Bildungswerkes stehen. Sehr erfreulich ist es, dass die Arbeit unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Wir danken für die Zusammenarbeit und und Mitarbeiter bei den Menschen in den Salzburger Gemeinden ankommt Unterstützung dem BMBF. und von verschiedenen Entscheidungsträgern mit Lob und Auszeichnungen dreieck-Leserservice: wertgeschätzt wird. Sie heben die Leistungen einzelner Mitglieder hervor und Fragen an die Redaktion: Tel: 0662-872691-0 oder E-Mail: office@sbw.salzburg.at vermitteln damit dem Ganzen, dass diese kontinuierliche Weiterbildungsarbeit Erscheinungsweise: 2-mal jährlich in den Gemeinden und Stadtteilen gesehen wird. Abonnement- und Einzelbestellung: Einzelheft € 4,- (exkl. Versand) Jahresabonnement € 8,- Wir können in Salzburg stolz auf ein gutes Netzwerk sehr engagierter Men- Einzahlungen: RVS Salzburg, IBAN: AT94 3500 0000 schen in der Erwachsenenbildung sein! Lesen Sie in dieser Ausgabe von gelun- 0004 7993, BIC: RVSAAT2S gener Bildungsarbeit, von vorbildlich Engagierten und auch von Einzelnen, die Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt, verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr. dafür Auszeichnungen erhalten haben. Vorstand des Salzburger Bildungswerkes: Vors. Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Berghammer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, Rosmarie Gfrerer, Vors.-Stv. OSR Waltraut Hofmeister, Dr. Wolfgang Kirchtag, DI Dr. Nikolaus Lienbacher MBA, Dr. Ursula Maier-Rabler, Sonja Ottenbacher, Mag. Dietmar Dipl. Ing. Richard Breschar Plakolm, MMag. Silvia Schwarzenberger-Papula, Direktor des Salzburger Bildungswerkes LSI Mag. Josef Thurner, Stefanie Walch Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes: LR Mag. (FH) Andrea Klambauer
4 | Bild: Voluntaris Bild: Fotolia 6 Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ 13 Eltern-, Frauen und Seniorenbildung 16 Gemeindeentwicklung Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ Europa und Politische Bildung 06 Kompetenzen in Sachen Digitalisierung aufbauen 24 Enttäuschte Erwartungen? 08 Analog denken – Digital handeln 25 Spannende EU-Ein- und EU-Ausblicke 10 Die Zukunft kann kommen! 25 Europatag 11 Dissen ... Haten ... Pranken 26 Über d’Grenz g’schaut Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit 13 Ein großes Herz und Apfelkuchen ... 27 Für eine „Politik von unten“ 14 LIPPGLOSSE Zeitspuren Forum Familie 28 Ein Reiseerlebnis für alle Sinne! 14 Aktualisiert: Geld für die Familienkassa 15 Sich einloggen, zuhören und Fragen stellen Aus der Direktion 30 Wir sind Klimabündnis-Betrieb! Gemeindeentwicklung 31 Wohin geht die Reise? 16 Eine Holzkuppel sorgt für Diskussion 31 Ein-Blicke in den Arbeitsalltag 17 Im künstlerisch-improvisierenden Dialog! 31 Wir sagen Danke! 18 Vereinsakademie unterstützt Engagierte 32 Bildungs-Netze knüpfen 19 Gegen Vereinsamung und ihre Folgen 34 Wir haben etwas zu bieten ... 20 Jugendliche mischen den Pongau auf 21 Nachhaltig äußerst engagiert 22 Grenzenloses Kochen in Parsch 23 Für ältere Menschen da sein statt abhängen 01/2019 dreieck
| 5 Inhalt Tauschen Bild: Andreas Deusch und lesen statt wegwerfen! Mehr dazu 28 Zeitspuren 35 Aus Gemeinde und Bezirk auf Seite 50 Aus Gemeinde und Bezirk Arbeitskreise 35 5 Fragen an Andrea Rieder 52 heit schreib i, morgn bleib i, üwamorgn bin i dahi 35 Jugendlichen die EU näherbringen 36 Vom Feiern und Heilen ... 37 Einblicke in das Buch Schluss mit Schuld Personalia 38 Lesend den Lungau erkunden 53 Bildungs-Akzente setzen 39 Europa in den Regionen 54 Danke! 39 1. Lungauer Schachtag 55 Der Zuwachs ist weiblich ... 40 Gemeinsam die Zukunft gestalten 55 Geehrt! 41 Zurück zum (kulinarischen) Ursprung 56 3 x Silber 42 Vom Chiemseehof zu den Salzburger Nachrichten 57 Alles Gute! 43 Im Seenland ist Repair-Café-Zeit! 57 95! 43 100 Jahre ... Taxenbach blickt zurück 57 Das Salzburger Bildungswerk gratuliert 44 Lebendig! 58 Ihr Engagement ist GOLDes wert 45 Das verkannte Genie 58 Dem Elternbildner Rudi Galler zum Gedenken 46 Seeham ENGAGIERT 59 Dem Dichter Max Stitz zum Gedenken 47 Von fairer Mode bis zur EU 48 Da waren’s 30 ... 49 Gefragt ist Bildung, die „anrührt“! Buchtipp 50 Tauschen und lesen statt wegwerfen! 59 Ignaz Rojacher 50 Historische Pongauer Schätze ... 51 Kreatives Treffen am See Wir sind Klimabündnis-Betrieb! Mehr dazu auf Seite 30 Bild: Fotolia dreieck 01/2019
6 | Ja h ressc hwe rp u n k t „ Al les Sm art!?“ Bild: Fotolia Kompetenzen in Sachen Digitalisierung aufbauen Auftaktveranstaltung zum Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ Digitalisierung bietet Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. Vor allem im ländlichen Raum kann sie Verbesserungen in den Bereichen Arbeiten, Bildung, Pflege und Mobilität bieten. Unter dem Motto „Alles Smart!? Digitales Dorf. Digitale Bildung.“ haben Salz- burger Bildungswerk und Gemeindeentwicklung Salzburg zahlreiche Veranstaltungsangebote für Gemeinden zusammengestellt. VON CHRISTINE FRÖSCHL U rlaub online buchen, Lernen über Salzburger Bildungswerk und Gemeinde- Computerprogramme oder über eine entwicklung Salzburg haben dazu zahl- Dr. Diane Ahrens ist Professorin für interna- App auf dem Smartphone kommu- reiche Veranstaltungsangebote für 2019 zu- tionales Management, nizieren: Beinahe jeder gesellschaftliche sammengestellt. Die Auftaktveranstaltung Logistik und Supply Chain Bereich ist von Digitalisierung betroffen. Zu zu diesem Jahresschwerpunkt fand am 25. Management an der den zahlreichen Erleichterungen und Mög- Februar in der Salzburg AG statt. Eingeladen Technischen Hochschule lichkeiten gibt es Herausforderungen wie waren dazu Bildungswerkleiterinnen und Deggendorf und Leiterin des Technologie-Campus Datenschutz und Internet-Kriminalität. Vor -leiter, Gemeindepolitikerinnen und -politi- Grafenau. allem in ländlichen Regionen bietet Digita- ker, Salzburgerinnen und Salzburger. lisierung viele Möglichkeiten. Ideen für Gemeinden und Regionen Im vollbesetzten Saal hörten die Besuche- rinnen und Besucher u.a. Vorträge über „Digitale Pionierdörfer in Bayern“, „Chance Nach den Vorträgen Digitalisierung – Ideen für Gemeinden und wurde mit dem Regionen“ sowie „Mit AAL (Ambient Assis- Publikum diskutiert. ted Living) länger im Alter selbstbestimmt Im Bild (v.li.) FH- Prof. Mag. Gerald leben“. Bilder: Christine Fröschl Petz, Mag. (FH) An- „Vor allem für den ländlichen Raum bietet drea Klambauer und Digitalisierung viele Erleichterungen und Ass.Prof. Dr. Ursula neue Möglichkeiten“, ist Dr. Diane Ahrens Maier-Rabler. überzeugt. Sie versucht mit ihrem Team, das 01/2019 dreieck
Ja h ress chwer pun kt „Al l es Sma rt ! ? “ | 7 Dipl. Ing. Verena Venek Alles Smart!? ist Mitarbeiterin von Salzburg Research im Die Angebote des Salzburger Bil- Bereich Motion Data dungswerkes richten sich an Gemein- Intelligence. den, Vereine und Initiativen, deren Digitalisierungsmaßnahmen Begeg- nung schaffen und das Miteinander fördern. Gemeinden werden finanzi- ell und beratend von der Gemeinde- Herbert Stranzinger entwicklung Salzburg in Kooperation MBA MIM ist Mitarbeiter mit der Salzburg AG unterstützt. der Salzburg AG. Die Broschüre wird bei Interesse zugeschickt und steht auf www.salzburgerbildungswerk.at im Servicebereich als Download zur Verfügung. Markus Kerschbaumer MSc ist Geoinformation- Kontakt: Mag. Wolfgang Hitsch, Tel: 0662-872691-14, Experte bei Spatial E-Mail: wolfgang.hitsch@sbw.salzburg.at Services. Potential eines Digitalen Dorfes abzubilden. boter eingebaut. Dadurch kann der Bauer Menschen vereinsamen. „Ältere Menschen Sie gab ein Beispiel: „Im ländlichen Raum ist genau sagen, wie es seinen Tieren geht, leiden an Einsamkeit“, bestätigte Ahrens. der öffentliche Personennahverkehr meist welche Leistung sie bringen und was sie Möglichkeiten dagegenzuhalten könnten ausgedünnt. Um trotzdem ohne Auto von brauchen.“ ein Essensbus oder gemeinsame Einkaufs- A nach B zu kommen, könnten Mitfahr-App fahrten sein. Zudem sind für Ahrens Whats- und Rufbus-Systeme hilfreich sein.“ Weitere Landesrätin Andrea Klambauer zeigte sich App und Skypen eine tolle Chance, um mit- Möglichkeiten könnten digital unterstützte überzeugt davon, dass coworking spaces viel einander in Kontakt zu bleiben. Nachbarschaftshilfe, ein Telemedizin-Netz- größer als bisher gedacht werden müssen. werk und die Digitalisierung der Schulen Diese können nur dann nachhaltig funktio- Mithilfe digitaler Services und Anwen- und der Kommunikation sein. nieren, wenn unter anderem Kinderbetreu- dungen lassen sich deutliche Verbesse- ungseinrichtungen angeschlossen sind. rungen in Bereichen wie Pflege, Bildung, Digitalisierung unterstützt im Alltag Mobilität und Arbeiten erreichen. Dazu Verena Venek von Salzburg Research erläu- Richard Breschar, Direktor des Salzburger terte in ihrem Vortrag, wo Digitalisierung im Bildungswerkes: „Möglichst viele Menschen Alltag von älteren Menschen hilfreich ist: sollten über die Möglichkeiten und Risiken „Zum Beispiel lassen sich Telemedizin-An- der Digitalisierung informiert sein. Dann wendungen sinnvoll mit Assistenzsystemen können sie es gut für sich nutzen.“ (AAL-Ambient Assisted Living) im Haushalt verknüpfen. Bei Sturzerkennung kann auto- Mag. Christine Fröschl ist freie Journalistin. matisch eine Rettungskette eingeleitet oder die vergessene Herdplatte ausgeschaltet werden.“ Peter Altendorfer, Bürgermeister von Seeham, Bei der anschließenden Diskussion sagte befürchtet, dass Menschen vereinsamen, Auf www.gemeindeentwicklung.at wenn sie nur mehr digital kommunizieren. Prof. Dr. Konrad Steiner, er unterrichtet können alle Referate in Langform unter an der HBLA Ursprung in Elixhausen, dass Projekte/Alles Smart/Kompetenzen in Bauern in ihren Betrieben immer mehr auf Peter Altendorfer, Bürgermeister von See- Sachen Digitalisierung aufbauen nach- Digitalisierung setzen. Steiner: „Bei neuen ham, gab den Datenmissbrauch zu be- gelesen werden. Ställen werden oft Fütterungs- und Melkro- denken und äußerte die Befürchtung, dass dreieck 01/2019
8 | Ja h ressc hwe rp u n k t „ Al les Sm art!?“ Analog denken – Bild: Fotolia Digital handeln Verantwortung Digitalisierung A lles Smart!?“: Der Jahresschwer- werden können, fehlt bei den meisten Men- damit man das aktiv messen und auspro- „ punkt Digitalisierung bringt im schen. Der Nutzer muss smart werden, nicht bieren kann. Die beiden Koffer können von Salzburger Bildungswerk viele nur das Handy. Wenn der Nutzer smart ist, Bildungseinrichtungen gratis in der Lan- Blickrichtungen zutage, die uns bei der Be- kann sich vieles in eine gute Richtung ent- dessanitätsdirektion ausgeliehen werden. schäftigung mit zukünftiger Bildung Grund- wickeln. Dazu brauchen wir Informationen, Sämtliche Inhalte sind auch auf der Home- lagenarbeit abverlangen. Ein Aspekt der um zu verstehen, worum es geht. page des Landes Salzburg abrufbar: Digitalisierung sind die Auswirkungen auf https://tinyurl.com/y6kjsnnz unsere Gesundheit. Mag. Brigitte Singer hat Was ist hier im Alltag wichtig zu beachten dazu mit Dr. Gerd Oberfeld, dem Umwelt- und wo finde ich Informationen, um smart mediziner des Landes und Amtsarzt in der zu werden? Weitere Informationen gibt der Ratge- Landessanitätsdirektion, gesprochen. Wichtig ist das Verständnis, welche Neben- ber Elektrostress im Alltag. Dieser kann wirkungen moderne Informationstechno- ebenfalls auf der Homepage des Landes Brigitte Singer: Herr Dr. Oberfeld, Sie ma- logien z.B. auf gesundheitlicher, pädago- Salzburg abgerufen werden: chen ja schon seit geraumer Zeit auf die gischer oder sozialer Ebene haben und wie https://tinyurl.com/hvb6bmy gesundheitlichen Auswirkungen elektro- diese vermieden werden können. Die 56-seitige Broschüre kann um weni- magnetischer Felder – kurz Elektrosmog Das Land Salzburg hat dazu speziell für ge Euro bei der Verbraucherschutzorga- – aufmerksam. Wie schätzen Sie die Ent- Schulen den Schulkoffer Elektrosmog nisation Diagnose Funk bestellt werden: wicklung unserer Gesellschaft ein, die sich entwickelt. Dieser kann ab der 3. Klasse https://tinyurl.com/yxdwpk69 mit immer mehr elektronischen Geräten Volksschule bis hinauf in die Erwachsenen- umgibt? bildung zur Vermittlung von Grundwissen Gerd Oberfeld: Wir haben im Laufe unserer verwendet werden. Die verschiedenen Es gibt kaum noch Menschen, die kein Geschichte Kulturtechniken entwickelt, et- Themen können in kurzer Form und alltags- Handy oder Smartphone benützen. Man wa, wie wir Häuser bauen, wie wir Lebens- tauglich bearbeitet werden. Zum Beispiel: hat oft das Gefühl, es bleiben nur die be- mittel und Alltagsgegenstände herstellen Wie gestalte ich einen gesunden Hausauf- sonders Empfindlichen auf der Strecke. können etc.. Der Mensch hat das Schritt für gabenplatz (Büroarbeitsplatz) oder einen Menschen also, die tatsächlich sehr sensi- Schritt gelernt und es wurde von Generati- erholsamen Schlafplatz? Was sind Funkwel- bel auf diese Strahlungen reagieren. Wie on zu Generation weitergegeben. len? Es werden Begriffe und Zusammenhän- wirkt sich das aus, wie viele Menschen sind Aktuell erleben wir eine Explosion von Mög- ge erklärt, um eine Basis zu schaffen. Dabei das? Kann sich der Mensch dem anpassen? lichkeiten, die sich den Menschen bieten steht am Beginn ein kurzer Input und dann Nein, an Elektrosmog kann man sich nicht – insbesondere im Bereich der Kommunika- Erklärungen im Detail mit vielen anschau- anpassen. Elektrosmog ist der Sammel- tion und Unterhaltung. Und wir werden zu lichen Grafiken. begriff für fünf verschiedene Feldarten: reinen Nutzern. Das Wissen und Verständnis Der Schulkoffer besteht aus Informationen elektrische und magnetische Gleichfelder, über die Funktionsweise der Technologie und Spielen und einem Koffer mit einfachen elektrische und magnetische Wechselfelder und wie negative Wirkungen vermieden Messgeräten samt Versuchsanleitungen, und Funkstrahlung. 01/2019 dreieck
Ja h ress chwer pun kt „Al l es Sma rt ! ? “ | 9 Aktuelle Forschungen zeigen, dass es bei Dazu ein Beispiel: Ein Manager in den Wer muss besonders gegen Strahlen ge- einer entsprechenden Exposition zu einem 1990er Jahren telefonierte mit seinem GSM- schützt werden? Ist es ungefährlich, schon vermehrten Einstrom von Kalzium in die Handy oft stundenlang. Anfangs führte dies Babys Handys als Ablenkung in die Hand Zellen des Körpers kommt. Dadurch wird zu keinen Beschwerden. Im Lauf der Zeit tra- zu drücken? nachfolgend eine Kaskade von weiteren ten jedoch z.B. zunehmend Kopfschmerzen Wesentlich ist, dass ein Handy kein Spiel- Schritten ausgelöst. Dabei entsteht, je oder ein unangenehmes Gefühl an der dem zeug ist. Kinder lernen durch Nachahmung. nach Regulationsfähigkeit der Zelle, auch Telefon zugewandten Kopfseite auf. Hier Wenn Eltern ständig mit dem Mobiltelefon oxidativer Stress. In weiterer Folge können kann der entstehende oxidative Stress vom beschäftigt sind, erscheint das auch für Kin- sich Funktionseinschränkungen einstel- Körper nicht mehr ausgeglichen werden. der wichtig. Wenn Eltern oder andere Men- len. Wenn z.B. Nervenzellen des Gehirns Das führt unter Umständen dazu, dass das schen es nicht vormachen, interessiert es betroffen sind, kann es dazu führen, dass Handy in dieser Form nicht mehr verwendet Kinder auch nicht. Menschen Konzentrationsprobleme be- werden kann. Vernünftig ist es, Funkbelas- Bei Kindern und Jugendlichen besteht kommen. Relevant ist hier unter anderem tungen vorbeugend zu reduzieren. ein erhebliches Risiko für die Entwicklung die Intensität und Dauer der Exposition. Es Einfache Maßnahmen sind hier etwa, das einer Spielsucht sowie einer Handy- und In- gibt Menschen, die haben erhebliche Pro- Handy bei der Nutzung nicht direkt an ternetabhängigkeit. Darüber hinaus führt bleme, wenn sie Elektrosmog und insbeson- den Kopf zu halten, sondern z.B. eine Frei- eine frühe Verwendung z.B. zu einem erhöh- dere Funkstrahlung z.B. vom Handy, WLAN, sprecheinrichtung oder ein Headset mit ten Risiko für eine Hemmung der Sprachent- Schnurlostelefon, Sendeanlagen oder von Ferritkernen zu benutzen. Auch sollte, wenn wicklung, Konzentrationsstörungen, Schlaf- Energiesparlampen etc. ausgesetzt sind. möglich, nicht im GSM-Netz, sondern im 3G- störungen, Hyperaktivität, Aggressivität, Typische Beschwerden sind dabei z.B. Kopf- oder 4G-Netz telefoniert werden, da hier die Lese- und Rechtschreibstörungen. Wir wollen schmerzen, Konzentrations- und Gedächt- vom Handy abgestrahlte Intensität in der keine Bildschirmgeneration, die intellektuell, nisprobleme, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Regel um Größenordnungen geringer ist. sozial und körperlich eingeschränkt ist. Schlafstörungen, Gereiztheit. Laut einer ak- Eine andere Maßnahme betrifft die Exposi- tuellen Studie haben in Industrienationen 5 tionszeit. Der smarte Nutzer verwendet für bis 30 % der Bevölkerung leichte Symptome lange Telefonate ein normales Festnetztele- Die Broschüre Medienkonsum und Mo- einer Überempfindlichkeit gegenüber Elek- fon mit Schnur oder ein Kabel-Headset. bilfunkstrahlung bietet hier eine gute trosmog, 1 bis 5 % mittelgradige und bis Orientierung für Eltern und Pädagogen: 1,5 % starke Symptome. Zudem steigt das Genaueres möchte ich über die neue https://tinyurl.com/yd6l6hj9 Risiko für zum Teil sehr ernste Folgen einer Ausbaustufe wissen. Was bedeutet 5G? übermäßigen Elektrosmogbelastung. 5G bedeutet 5. Generation Mobilfunk und ist eine Weiterentwicklung der bisherigen vier Welche Wirkungen sind bei der Handynut- Wie kann man sich den Unterschied Mobilfunkgenerationen. Es ist ein neuer Mo- zung noch zu beachten? erklären? bilfunkstandard insbesondere zur schnel- Funkstrahlung führt in gewisser Art zu einer Wichtig ist hier, dass dem Ganzen eine Ent- len Übertragung großer Datenmengen. 5G Dosisakkumulation über die Lebenszeit. Stu- wicklung vorausgeht. Es geht dabei zum kommt zu den bestehenden Funksystemen dien zu Hirntumoren in Schweden zeigten, einen um eine entsprechende Dosis an wie GSM und LTE dazu. Was bis dato welt- dass, wenn die Handynutzung vor dem 20. „Elektrosmog“ und zum anderen um die weit fehlt, ist eine Strategie zur Reduktion Lebensjahr begann, das Erkrankungsrisiko Regulationsfähigkeit der Zelle bzw. des Or- der schon derzeit an vielen Orten zu hohen gegenüber einem späteren Beginn deut- ganismus. Funkbelastung. lich erhöht war. Dies ist ein weiterer Grund, Kindern kein Handy zu geben. Ein weiterer Effekt sind die Auswirkungen von Handy- strahlung auf die männliche Fruchtbarkeit. Bei Untersuchungen ist festgestellt worden, dass männliche Samenzellen durch Funk- strahlung von Handys und WLAN über oxi- dativen Stress geschädigt werden. Ist ein volldigitalisiertes Klassenzimmer ein gesunder Ort für Kinder? Die Bildung ist immer analog. Kinder brau- chen das Begreifen der Welt mit allen Sin- nen, verbunden mit körperlicher Bewegung und der Ausbildung der Feinmotorik z.B. dreieck 01/2019
10 | Ja h ressc hwe rp u n k t „ A l les Sm art!?“ über die Handschrift, Musizieren und hand- dizinische Richtwerte werden hier deutlich geht mit Hilfe eines LAN-Adapters sogar bei werkliche Fertigkeiten. Es geht um die opti- überschritten. Handys geben durch die Tablets mit einem mini usb-Anschluss. In male intellektuelle Entwicklung des Kindes. Apps nicht nur regelmäßig Funkstrahlung Zukunft wird es anstelle von WLAN Schnitt- Wir müssen Fähigkeiten analog ausbilden, ab, sondern sind Ablenker von den wich- stellen über Licht (VLC) oder Infrarot (IRDA) um diese als Erwachsene zur Verfügung zu tigen Dingen in der Schule. Daher sollten geben. Diese sind gesundheitlich unbe- haben. Erst dann kann ich Digitales zielge- Handys während der Schulzeit ausgeschal- denklich. Es liegt an uns allen, die Entwick- richtet nutzen. Das Analoge ist die Grund- tet im Spind verwahrt werden. lung in die richtige Richtung zu lenken. lage. Für die Internetnutzung ist ein ausreichend WLAN in der Schule ist eine gesundheitliche großer Bildschirm erforderlich. Die Anbin- Danke für das informative Gespräch! Belastung für Schüler und Lehrer durch dung der Computer oder Notebooks sollte Dr. Gerd Oberfeld ist Umweltmediziner des Landes Access Points und Endgeräte. Umweltme- über ein Datenkabel (LAN) erfolgen. Dies und Amtsarzt in der Landessanitätsdirektion. Die Zukunft kann kommen! K napp über 30 % der über 60-Jährigen stehen dem Internet negativ bzw. reserviert gegenüber. Digitale Fähigkeiten werden aber – unabhängig vom Alter – zunehmend wich- tiger. Um älteren Menschen den Einstieg in die digitale Welt zu erleichtern, startet im Herbst eine Ausbildung für Multiplikato- rinnen und Multiplikatoren. Bild: Fotolia Mehr digitale Kompetenzen für Seniorinnen und Senioren Digitalisierung ist in aller Munde und die Notwendigkeit, sich mit neuen Kommunikationstechnologien auseinanderzusetzen, weiter auszubauen, starten wir daher mit einer Ausbildung zur kennt keine Altersgrenzen. Auch immer mehr Seniorinnen und Trainerin bzw. zum Trainer. Senioren entdecken das Internet für sich, wollen mit Kindern und Enkelkindern Fotos austauschen oder über Video-Telefonie Ausbildung startet am 14. September 2019 räumliche Distanzen aufheben. Bei der Startveranstaltung am 14. September werden von 10 Für junge Menschen, die mit Laptop, Tablet, Computer und bis 12 Uhr die Ausbildungsinhalte vorgestellt und darüber in- Smartphone groß werden, gehören viele Anwendungen zum formiert, wie wir dieses Angebot in den Salzburger Gemeinden Alltag und die Nutzung ist so selbstverständlich wie das mor- künftig organisieren wollen. gendliche Zähneputzen. Ansprechen möchten wir dazu Menschen, die selbst schon Er- Jene Generation aber, die nicht mit digitalen Technologien groß fahrung als EDV-Trainerin und EDV-Trainer haben oder über pro- geworden ist, benötigt – nicht nur aufgrund der rasanten Ent- funde EDV-Anwendungskenntnisse verfügen. Zusätzlich sollte wicklungen in diesem Bereich – besondere Hilfestellungen, Un- die Bereitschaft bestehen, mit der Zielgruppe ältere Menschen terstützungen und die Möglichkeit, sich mit anderen auszutau- arbeiten zu wollen und für das Salzburger Bildungswerk nach schen und voneinander zu lernen. Abschluss der Ausbildung an 5 Wochenenden (Ende 2019) als Der Bedarf, vor allem auch in den Landgemeinden Angebote Trainerin bzw. Trainer auf Honorarbasis zur Verfügung zu stehen. zu setzen, um ältere Menschen in eine veränderte und techni- sierte Welt mitnehmen zu können, ist groß und stellt für uns als Fühlen Sie sich angesprochen? Wenn ja, bitte nehmen Sie mit Erwachsenenbildungsanbieter eine besondere Herausforderung uns Kontakt auf! dar. Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17, Damit in allen Salzburger Gemeinden Seniorinnen und Senioren E-Mail: christa.wieland@sbw.salzburg.at zukünftig die Möglichkeit haben, ihre digitalen Kompetenzen (CW) 01/2019 dreieck
Ja h ress chwer pun kt „Al l es S m a rt ! ? “ | 11 E THE D S AF Cyber AT MOBBIN E macht d G as Lebe n schwer 22./23 .10. 20 Brunau erzent 19 Salzbu rum rg Dissen ... Haten ... Pranken Bilder: Fotolia Tagung: CyberMOBBING macht das Leben schwer D er Schultag beginnt und endet an Lehrkräfte sind Mobbing an Schulen oder „gelernt“ und erlebt hat, dass nicht einge- der Schultüre. Leider gilt das für Buylling durch Lehrpersonen für eine belas- griffen wird, bereits am Arbeitsmarkt ange- Mobbing nicht. Viele Kinder und Ju- tete Schulkarriere ausschlaggebend. kommen. Das heißt: Die, die als Jugendliche gendliche tragen das 24 Stunden mit sich nicht gestoppt werden, mobben dann im herum. Die Angst, den Ärger, die Gemein- Wir wollen genauer hinschauen, welche Me- Berufsalltag weiter. heiten und Beschimpfungen – das Bloßstel- chanismen es sind, die diese Negativspirale len mit Bildern und Wörtern hält oft 24 Stun- befeuern und was Eltern, Pädagoginnen Spannende Themen, wichtige den an. Solange eben Kontakt mit anderen bzw. Pädagogen und die Schule dafür tun Inputs aus der Klasse da ist. Pädagoginnen bzw. können, um Kindern und Jugendlichen die Interessante Projekte und viele gute Inputs Pädagogen bekommen davon nicht immer Bildungschancen zu erhalten und eine ge- sind für die Tagung CyberMOBBING macht alles mit, Eltern sowieso nur, wenn sie sich sunde psychische Entwicklung zu gewähr- das Leben schwer vorgesehen. sehr mit der Lebensrealität ihrer Kinder be- leisten. Denn stabile Beziehungen, gute Zum Beispiel ist ein Vertreter vom „Bünd- schäftigen und ein gutes Gespür für ihr Kind Schulerfahrungen und positives Selbst- und nis gegen Cybermobbing“ eingeladen, der haben. Fremdbild sind wirksame Resilienzfaktoren dieses Projekt aus Karlsruhe vorstellen wird. Was können wir tun? Und vor allem was und schützen vor Schulabbruch, Radikali- Für interessierte Schulen in Baden-Württem- müssen wir tun, um hier kompetent im Be- sierung, psychischen Auffälligkeiten, Sucht berg besteht die Möglichkeit, das Zertifikat reich Schule und Erziehung zu handeln? und Suizid. „Wir alle gegen Cybermobbing“ zu erhalten und sich damit aktiv gegen Cybermobbing Gerade für Kinder und Jugendliche aus Auch in der AK Salzburg ist dieses Thema für Respekt, Freundlichkeit und Toleranz einem bildungsfernen Lebensumfeld endet sehr wichtig, denn wie eine Studie (durch- einzusetzen. Das Besondere an diesem Prä- die Schullaufbahn oft vorzeitig. Neben man- geführt in Deutschland, Österreich und der ventionsprogramm ist der ganzheitliche, gelnder familiärer Unterstützung, Sprach- Schweiz) aus dem Jahr 2018 zeigt, ist die Ge- systemische Ansatz und zusätzlich eine problemen, fehlender Intervention durch neration, die bereits in der Schule mobben langfristige Betreuung der teilnehmenden dreieck 01/2019
12 | Ja h ressc hwe rp u n k t „ A l les Sm art!?“ Schulen. Auch in akuten Fällen erhalten die Kriminalität durch Zuhilfenahme der so- Apropos: Elternbildung-Special Eltern, Lehrpersonen und Schulen durch zialen Medien, des Internets und der Smart- Für berufstätige Eltern und jene, die nicht qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbei- phones grausamer und härter geworden? an der ganzen Tagung teilnehmen können, ter des „Bündnisses gegen Cybermobbing“ Er beobachtet, dass Lehrpersonen, Eltern wurde ein spezielles Angebot geplant: Das Unterstützung. Durch diese umfassende und Erziehende der rasanten Entwicklung letzte Panel zu „Was Eltern wissen sollten“ Methode werden Schulen entlastet, Eltern im Bereich der Mediennutzung oft macht- von Sonja Messner und der Abendvortrag unterstützt, Kinder und Jugendliche infor- los gegenüberstehen. Die Kinder sind oft mit Dr. Christoph Göttl sind als Elternan- miert. Das werden wir uns genauer ansehen. rund um die Uhr im Netz – und es ist keine gebot gedacht und deshalb an der Tages- gute Idee, sie dabei alleine zu lassen. randzeit platziert. Beginn des einstündigen Auch Alexander Geyrhofer ist zu einer Panels ist um 16.30 Uhr. Der Vortrag von Keynote eingeladen. Sein Thema sind die Am Ende der zweitägigen Tagung wird bei Christoph Göttl startet um 18.30 Uhr. Die Gefahren von Internet & Co sowie recht- einer Podiumsdiskussion unter dem Titel Teilnahme ist kostenlos. (BS) liche Aspekte von Mobbing und Cybermob- „Salzburg handelt gegen Mobbing – Neue bing in der Kriminalprävention. Geyrhofer Sozialkultur in der Schule?“ mit der Bil- Anmeldung beim Salzburger Bildungswerk beschäftigt sich mit Cybercrime, Gewalt, dungsdirektion Salzburg sowie Expertinnen unter office@sbw.salzburg.at Sextortion, Cybergrooming, Mobbing, Cy- und Experten an den nächsten Schritten für berbullying. Was sind das für Begriffe? Ist Salzburg gearbeitet. PROGRAMM DIE REFERIERENDEN Alexander Geyrhofer ist Polizist, Gewaltpäda- goge, diplomierter Sozialpädagoge, zertifizierter Suchtpräventionsexperte, interkultureller Kon- fliktmanager und Peersupportbeamter der Polizei. Dr. Christoph Göttl ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und u.a. Deeskalationsmana- ger, Supervisor und Paartherapeut. Er beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie unser Gehirn auf Mobbing und Vernetzung reagiert. Dr. Rupert Herzog ist freier Mitarbeiter bei der KIJA Oberösterreich, Mediator und Gewaltpräven- tionstrainer. Univ. Prof. Dr. Mechthild Schäfer ist Privatdo- zentin am Department für Psychologie der LMU München. Ihre Forschung konzentriert sich u.a. auf Aggression und Mobbing in Schulklassen als Gruppenphänomen, Konsequenzen von Mobbing und die Bedeutung des Kontexts für soziale Rollen. Referierende bei Panels: Sonja Messner MA (Safer- internet.at), VD Erika Tiefenbacher (NMS Währing Wien), VD Elisabeth Seelmann-Kriegl (VS Maxglan II Salzburg), Mag. (FH) Barbara Wick (Friedensbüro Salzburg) und Dr. Rupert Herzog (KIJA OÖ). 01/2019 dreieck
El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng | 13 Ein großes Herz und Apfelkuchen ... Doris Gerster berichtete über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Tansania und Kenia. Bilder: Voluntaris Mittendrin: Margarethe Frauenhuber bei ihrem Einsatz im Kathmandutal. U ns fehlt dein Herz für unsere Ländern auf fünf Kontinenten. Wichtig sei pensionierte Lehrerin für Gesundheits- und „ Patientinnen und Patienten und aber vor allem die persönliche Begegnung Krankenpflege half Frau Frauenhuber Men- dein selbstgemachter Apfelku- mit Menschen in unterschiedlichen Lebens- schen in einer Ziegelfabrik im entlegenen chen“, schreibt Dr. Beda Bernard Kiure, der lagen und Kulturen, das Eintauchen in eine Kathmandutal. Verbandstechniken, Erste Leiter des kleinen Spitals in den Bergen bislang „fremde Welt“, die einen verändert Hilfe und die Unterstützung bei Gesunden- Tansanias, an die Innsbrucker Physiothera- und reich beschenkt. untersuchungen zählten zu den zentralen peutin Doris Gerster. Sie hat neun Monate Aufgaben, die Margarethe Frauenhuber in lang als Physiotherapeutin einen freiwilli- Ähnlich wie Doris Gerster hat sich auch Mar- ihrem Einsatzort übernommen hat. Viola gen Auslandseinsatz in Tansania und Kenia garethe Frauenhuber aus Wals aufgemacht. Wörter vom ORF-Landesstudio Salzburg geleistet, im ambulanten und stationären Sie wurde letztes Jahr durch diesen Informa- begleitete Frau Frauenhuber während ihres Bereich eines Krankenhauses mitgearbeitet tionsabend aufmerksam und startete heuer Einsatzes und berichtete regelmäßig auf der und Kinder mit Behinderung begleitet. Ihre im Jänner für ein halbes Jahr nach Nepal. Als ORF-Website. (CW) Erfahrungen hat sie vor kurzem in Salzburg vorgestellt. Weltweit Erfahrung teilen: Seit mehreren Jahren bietet das Salzburger Bildungswerk in Kooperation mit dem Wiener Verein VOLUNTARIS in Salzburg einen Infoabend Margarethe an, um Menschen ab der Lebensmitte Frauenhuber (re.) über Möglichkeiten eines freiwilligen Aus- einen Tag vor ihrem landseinsatzes zu informieren. Abflug nach Nepal im Gespräch mit „Anpacken und vor Ort mithelfen“ steht aus ORF-Redakteurin der Sicht von Freiwilligenkoordinator Georg Viola Wörter (Mitte) Primas von VOLUNTARIS im Mittelpunkt und Christa Wieland. der Projektpartnerschaften in insgesamt 15 dreieck 01/2019
14 | E lte rn -, Fra ue n - un d Senio renbildung LIPPGLOSSE Abgelenkt und unpolitisch Fokussiert und unpolitisch DSA Mag. Brigitte Singer ist pädagogische Mitarbeiterin im Salzburger Bildungswerk. W ir sind beschäftigt. Wir sind acht- Stress kannst du selbst was tun! Nimm Ihre Schwerpunkte sind sam mit uns und blicken ins In- doch mehr Veganes zu dir ... ist gesünder, Eltern- und Frauenbildung. nere. „Achte auf deine Atmung, regt weniger auf. Mach doch Yoga – beru- lasse dich nicht ablenken von den vielen higt! Mach aus deinen negativen Gefühlen bräuchten wir aber für die besten Konzepte Dingen des Alltags, die noch zu erledigen etwas, woran du durch Erkenntnis klüger und Ideen gegen die Klimakatastrophe und sind. Nimm dir Zeit für dich. Höre auf dei- wirst. für soziale Ideen, die Gemeinschaft lebbarer nen Körper. Lass los ...“ Die Atme-dich-frei-Fraktion hat Millionen machen. Wir machen Autogenes Training am Abend, Klicks auf YouTube, aber noch kein einziges Die ganze Industrie im Hintergrund, die all damit wir schlafen können und den Son- Gesetz in Begutachtung gebracht, das Ar- die Yogamatten, Haarshampoos und Beau- nengruß am Morgen, um beruhigt in den mut bekämpft hätte. typrodukte damit glänzend verkauft, hat es Tag starten zu können. Nur leider: Gegen Selbstoptimierung ist der letzte Schrei: gemeinsam mit unserer Netzabhängigkeit die steigende Zahl an Frauenmorden und Frauen und Mädchen sind mit Verschöne- geschafft, kein Fünkchen Zeit und Hirnka- die Armut der alleinerziehenden Nachbarin rungsversprechen sowieso leicht zu ködern pazität für politisches Engagement übrig zu hilft weder ein grüner Smoothie noch eine und zu beschäftigen. Es kostet unglaublich lassen. Yoga am Arbeitsplatz macht noch achtsame Atmung. viel Zeit, alle auf Insta zu liken, die gut aus- nichts gegen 8 Millionen Tonnen Plastik- Was macht es mit uns, wenn wir uns stän- sehen, die die neuesten Schminktipps und müll, der jährlich ins Meer gekippt wird (1 dig achtsam mit uns selbst beschäftigen, Beauty Hacks haarklein zelebrieren. Mit Müllwagen pro Minute!), und der After- jedes Härchen aus jeder Ecke unseres Kör- einem Heilsversprechen, wie‘s früher viel- work-Smoothie mit Mango (Asien), Gotschi- pers entfernen (schon 12-Jährige denken leicht 100 Ave Maria oder 300 Mantras ge- beeren (China) und Giasamen (Mexiko) hat über Intimwaxing nach ... geht’s noch?), die bracht hätten. Selbstbewusstsein und sich auch noch kein Klima gerettet. Atmung auch in desaströsen Situationen wohlfühlen wird also mit Produktivität und Wir müssen raus aus dem Karma-Burnout, kontrollieren und Panikattacken einfach Engagement buchstabiert. das sich über alle ausbreitet. Der femi- homöopathisch weglächeln? Genau – es Nur Produktivität wovon? Viele sehr gut nistische Slogan „Stop telling woman to macht uns unpolitisch. Für mehr ist auch ausgebildete Menschen atmen sich frei smile“ hat‘s immerhin auf hippe Shirts ge- gar keine Zeit. und kämpfen auf der Yogamatte mit der schafft. Frauen müssen nicht immer nett Das suggeriert mir doch: Gegen deinen Schlange und dem Tiger. Die besten Köpfe sein, wenn die Welt auf dem Spiel steht. | For u m Fa mi l i e Aktualisiert: Geld für die Familienkassa Die Online-Broschüre ist in Kooperation mit BiBer-Bildungsbera- Fördertipps für Schulkinder tung, FBI-Familienberatung inklusiv und Caritas-Zentrum Neu- Fördertipps für Lehrlinge markt entstanden. Die Expertinnen und Experten von Forum Fördertipps zur Aus- und Weiterbildung für Erwachsene Familie haben auf mehr als 100 Seiten Fördermöglichkeiten zu- Ebbe in der Kassa & finanzielle Notlage sammengestellt. Diese gliedern sich in folgende Abschnitte: Finanzielle Erleichterungen für Menschen mit Behinderung Rund um die Geburt Detaillierte Infos bekommen Familien, Gemeinden, Beratungs- Kinderbetreuung – Steuererleichterungen stellen und Interessierte auch gerne telefonisch oder per E-Mail Fördertipps für Gesundheit und Pflege direkt bei Forum Familie – Elternservice des Landes: Fördertipps beim Wohnen www.salzburg.gv.at/forumfamilie Fördertipps für verschiedene Lebenslagen www.facebook.com/forumfamilie Die neue Version der Online-Broschüre „Geld für die Familienkassa – Beihilfen & Förderungen“ ist unter folgendem Link zu finden: www.salzburg.gv.at/gesellschaft_/Documents/familienkassa.pdf 1/2019 dreieck
For um Fa milie | 15 Sich einloggen, zuhören und Fragen stellen Bild: David Röthler VON CORONA RETTENBACHER Was ist ein Webinar? und lehrt an der Paracelsus Medizinischen unser aller Leben offenbar erleichternde Ein Webinar ist z.B. ein Vortrag oder kleines Privatuniversität Salzburg. – elektronische Gerät auf die Bindung zwi- „Seminar“ von ca. 1 Stunde, das zu festen schen Kind und Eltern aus? Was ist das „Still Zeiten im Internet stattfindet und live über- Das Webinar wurde kostenlos über „Di- Face Paradigma“? Und dürfen oder sollen tragen wird. Auf der einen Seite des Webi- gi4Family“ – eine Initiative des Familien- Kleinkinder bis zu drei Jahren am Smart- nars findet sich der/die Vortragende, auf der ministeriums zur Steigerung der Medien- phone spielen oder einen Film ansehen? anderen Seite die Webinar-Teilnehmenden. kompetenz von Familien – angeboten. Die Karl Heinz Brisch plädierte zum Beispiel Webinare sind tolle Weiterbildungs- und In- technische und fachliche Begleitung über- dafür, bei Übergabe des Kindes an die Pä- formationsmöglichkeiten – man kann sich nahm in bewährter Weise David Röthler, die dagogin bzw. an den Pädagogen in der Kin- von überall aus einloggen (Handy, Tablet Moderation Anita Pleschko. Familienlandes- derbetreuungsreinrichtung eine handyfreie oder Computer), braucht keinen Babysitter, rätin Mag. (FH) Andrea Klambauer schaltete Zone zu errichten. Er erklärte auch, welche kann „nur“ zuhören, aber auch Fragen stel- sich ebenfalls dazu und begrüßte die Teil- Auswirkung das Handy beim Stillen hat und len und mitchatten. nehmerinnen und Teilnehmer. was das für die frühkindliche Bindung hei- ßen kann. Mag. Corona Rettenbacher vom Forum Fa- Die Initiative war ein großer Erfolg: Rund milie Tennengau organisierte vor kurzem 150 Interessierte loggten sich ein, und viele Mag. Corona Rettenbacher ist Mitarbeiterin von Forum Familie im Tennengau. mit David Röthler von „Digi4Family“ sowie Fragen konnten beantwortet werden. in Kooperation mit dem Salzburger Fami- Das Thema, das Eltern verunsichert, kann lienpass ein Webinar zum Thema „Babys/ von unterschiedlichen Seiten betrachtet Kleinkinder und Smartphones“. Als Referent werden: Hat die Nutzung durch die wer- Digi4Family bietet regelmäßig kosten- konnte der bekannte frühkindliche Bin- dende Mutter bereits Einfluss auf die psy- lose Webinare zu Elternthemen an – dungsforscher Prof. Dr. Karl Heinz Brisch ge- chische Gesundheit des Kindes? Lassen sich diese können auch nachgehört werden: wonnen werden. Er ist Facharzt für Kinder- gar physische Auswirkungen feststellen? www.digi4family.at/webinar und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Wie wirkt sich der häufige Blick auf das – dreieck 01/2019
16 | Geme i n d e e nt w i c k l u ng lierten, lachten oder auch mal heftig disku- tierten. In Form der Holzkuppel wurde dieser Gesprächsort zurückgeholt. Unter diesem Dach sollen Menschen zusammenkommen, die für die Gemeinde, die Stadt, die Region und für Europa etwas bewirken wollen. Die EU und Kulturvielfalt im ländlichen Raum Doch über was wurde jetzt eigentlich dis- kutiert? Bestimmendes Thema war Europa und die Kulturvielfalt im ländlichen Raum. Einerseits repräsentiert das Europäische Parlament mit seinen 751 Abgeordneten aus 28 EU-Mitgliedsstaaten die Bürgerinnen und Bürger, andererseits erscheint genau diese Konstellation als zu komplex, als „die da oben“. Manch einer fühlt sich nicht ver- treten, manch eine hat aber gerade durch die aktuellen Migrations- und Klimadebat- ten Europa ein Stück besser kennengelernt. Eine Holzkuppel sorgt Sind es doch zwei Themen, die von einem relativen kleinen Land wie Österreich nicht für Diskussion alleine bewältigt werden können, sondern nur in einer gemeinsamen Einheit zu lösen sind. Gerade diese beiden Themenbereiche sind vor Ort zu spüren, müssen aber in Mit „Querbeet“ im Dialog einem größeren Kontext bearbeitet werden – so war zumindest die Meinung einiger. D ie EU und die Kulturvielfalt in der haben nicht einmal ein Bankerl zum Sitzen Manche sind sogar extra mit dem Rad an- Region: Darüber wurde im Rahmen und Reden, der öffentliche Dialograum gereist, um in der Kuppel ein Statement ab- von „Querbeet“ in den vergangenen fehlt.“ Angeregt durch ein Gespräch über zugeben. Dabei war vor allem der Wunsch Wochen in Dorfgastein, Bischofshofen und den Brunnen am Dorfplatz als Begegnungs- nach besserer örtlicher Infrastruktur für Radstadt unter einer speziellen Holzkup- ort in früherer Zeit kam die zündende Idee schulische Ausbildungszwecke und nach pel diskutiert. Gemeinsam mit dem Verein des mobilen Angebots der Holzkuppel. mehr Arbeitsplätzen in der Region zu spü- „European Public Sphere“ wählten die Pro- Diese wurde im Zuge der EU-Wahlen ge- ren. Schließlich wolle man der Jugend auch jektverantwortlichen von „Querbeet“ im baut. Der Brunnen am Dorfplatz war früher abseits des Tourismus Möglichkeiten geben, Pongau dafür einen etwas anderen Zugang: der Ort, an dem die Alten und Jungen, die sich zu positionieren. Landesrätin Andrea Eine nach allen Seiten hin offene Holzkup- Zuagroasten und Einheimischen gestiku- Klambauer betonte, dass beispielsweise pel lud Interessierte und Vorbeikommende gerade in Schwarzach mit dem Kranken- ein, die Kuppel zu betreten, mitzureden, haus eine eigene Ausbildungsstätte vor Ort zuzuhören. Und die Kuppel konnte jederzeit geschaffen wird, die zumindest im Bereich wieder verlassen werden. der Pflege für neue berufliche Ankerpunkte sorgen soll. Die Zukunft der Gemeinden, Regionen und Europa Europa ist nicht gleich EU „Wir wollen einen spannenden Begeg- Kritisch wurde es, sobald über die EU ge- nungsraum schaffen, der mobil ist, für Auf- sprochen wurde. Während Europa als sehen sorgt und darüber hinaus zu einem positive Konnotation von den Menschen öffentlichen Dialog einlädt“, nennt Projekt- verwendet wurde, war die EU oft ein aus- leiterin Andrea Folie den Beweggrund für Mitreden und zuhören: Alle waren eingeladen, schlaggebendes Wort für eine Negativmel- den Aufbau der Holzkuppel. „Viele Dörfer die Holzkuppel zu betreten. dung. Themen wie die krumme Gurke oder 01/2019 dreieck
G emei n deentw ick lu ng | 17 die Verwendung von Plastikgeschirr treiben Was bleibt als Fazit? nenschein – diskutiert wurde trotzdem. Und sich oft noch in den Köpfen der Menschen Ob positiv oder negativ – die Meinungen damit hat die Kuppel ihr Ziel erreicht: Öf- herum. Obwohl sie schon vor vielen Jahren dürfen und sollen in einem Gespräch aus- fentlich miteinander reden, denn meistens behandelt wurden und das Parlament aktu- einandergehen. Das ist auch der Sinn eines ist es eine Mitte, die uns eint. (AF) elle, komplexe Debatten aufgreift. Genauso Dialoges. Der gemeinsame Konsens be- fühlen sich einige Menschen von den öster- stand darin, dass Europa ein Friedensprojekt reichischen Parlamentariern nicht vertreten. ist und auch weiterhin für friedliches Mitei- Es scheint, dass mehr Eigeninteressen wie nander sorgen kann und soll. Die Kuppelgespräche wurden vom gesamtgesellschaftliche Lösungen gesehen Dorfgastein, Bischofshofen und Radstadt Projekt „Querbeet“ in den Pongau geholt werden. Der Bezug zu den Vertreterinnen waren die drei Kuppelorte mit insgesamt ca. und in Kooperation mit European Public und Vertretern fehle, so die Meinung einiger 60 Gesprächspartnerinnen und Gesprächs- Sphere und Dialog2019 durchgeführt. Gesprächsteilnehmenden. partnern. Vom Schneeregen bis zum Son- Im künstlerisch-improvisierenden Dialog! B ereits beim Querbeet-Auftaktwork- Wichtig dabei: Die Einbindung von Künst- shop in Gastein wurde von einigen lerinnen bzw. Künstlern aus dem Gastei- Teilnehmenden die Idee und der nertal. Mit Charlotte Krempl konnte eine Wunsch geäußert, sich dem Thema Inter- profunde Expertin als Leiterin des Work- kulturalität auf künstlerische Art und Weise shops gewonnen werden. Charlotte Krem- – mit Musik und Tanz – zu nähern. pl, Schauspielerin und Texterin aus Wien, Aufgrund der theatralen Erfahrungswerte lebt seit einigen Jahren mit ihrer Familie und des zeitgenössischen Herangehens im Gasteinertal und möchte den zeitge- wurde daraufhin im Team beschlossen, ei- nössischen Kunstzugang in den nächsten nen ersten Gasteiner Theaterworkshop zu Jahren fördern. Im Rahmen von „Quer- initiieren. beet“ können wir hier eine erste Vernet- zung und Anschubmöglichkeiten bieten, um den künstlerischen Zugang längerfris- tig für die Region zu etablieren. Kreativ und engagiert: Der Gasteiner Theater- workshop wird im Herbst fortgesetzt. Ende Mai war es dann soweit: 6 Wagemu- tige machten sich gemeinsam mit Char- lotte Krempl auf den künstlerischen Weg. spräch zu führen – das sind mitunter wohl Vor ihnen standen acht intensive Proben- die schwierigsten Aufgaben in unserem einheiten. Alltag. Bei diesem Theaterprojekt haben Dazu Maria Fankhauser, sie ist Projektkoor- sich die teilnehmenden Frauen und Män- dinatorin von „Querbeet“ im Pongau: „Es ner mit dem „Dialog damals und heute“ war alles gefragt, was eine gemeinsame beschäftigt und daraus Szenen aus dem Entwicklung und einen gemeinsamen Dia- Alltag entwickelt. Es wurden Grenzen aus- log ermöglicht. Je bunter und vielseitiger getestet, Neues gelernt, Altes hinterfragt ... die Interessen, desto abwechslungsreicher und der Geist wurde kreativ gefordert! die Theaterarbeit“. Die Teilnehmenden waren so engagiert, DIALOG damals und heute – eine Thea- dass sie den Workshop im heurigen Herbst terszene: Miteinander zu reden, sich aus- mit weiteren Interessierten fortsetzen wol- zutauschen oder gar ein „richtiges“ Ge- len ... (MF, MiHa) dreieck 01/2019
18 | Geme i n d e e nt w i c k l u ng Vereinsakademie unterstützt Engagierte Über 30 Veranstaltungen in allen Bezirken M it über 30 Angeboten erhalten Ve- Die Angebote der Vereins- reinsfunktionäre und Interessierte akademie sind als Download und als Publikation verfüg- heuer im Rahmen der Vereins- bar. Im Bild Landesrätin akademie fundierte Information und prak- Andrea Klambauer mit tisches Handwerkszeug für ihr freiwilliges Andrea Eder-Gitschthaler Engagement – und das ohne lange Anreise. und Richard Breschar. Laufende Gesetzesänderungen wie bei- spielsweise die Änderung des Jugendschutz- gesetzes betreffen auch Vereine. „Mit der Vereinsakademie bieten wir ein Bildungs- angebot von sozialen Kompetenzen bis darf an Hintergrundwissen groß ist. „Vereine terstützung durch UNIQA für alle Salzburger zu rechtlichem Wissen, um Vereine in ihrer fördern das Miteinander in den Gemein- Vereine zur Professionalisierung und Stär- Tätigkeit bestmöglich zu unterstützen“, so den und tragen wesentlich zur zwischen- kung der Vereins- und Freiwilligenarbeit. Landesrätin Mag. (FH) Andrea Klambauer. menschlichen Solidarität bei“, meint Dipl. Expertinnen und Experten vermitteln vor „Das freiwillige Engagement der Menschen Ing. Richard Breschar, der Direktor des Salz- Ort in kompakten Abendveranstaltungen in Vereinen ist ein wichtiger Beitrag für ein burger Bildungswerkes. „Mit der Vereinsaka- wichtiges Basiswissen für die lokale Vereins- lebendiges Dorfleben und den sozialen Zu- demie bietet das Salzburger Bildungswerk arbeit. sammenhalt. Es ist eine schöne Erfahrung, den gemeinnützigen Salzburger Vereinen Die Themenpalette reicht von rechtlichen wenn das Ehrenamt damit auch als persön- eine fundierte Hilfe zur Professionalisierung Grundlagen (z.B. Vereinsrecht, Vereinsfi- liche Entwicklung erlebt wird.“ ihrer Führungsstrukturen“, ergänzt Dr. An- nanzen und Steuern, AKM, Haftung und drea Eder-Gitschthaler von UNIQA. Versicherung in der Vereinsarbeit) über In Salzburg engagieren sich rund Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikati- 46 % freiwillig Apropos Vereinsakademie on (z.B. Vereinshomepage, Social Media, Freiwilliges Engagement hat in Salzburg – Die Vereinsakademie ist ein kostenloses Sponsoring und Fundraising, Wie fotogra- wie auch in Österreich – einen großen Stel- Weiterbildungsangebot der Gemeinde- fieren?, Erfolgreiche Kommunikation zwi- lenwert. Rund 46 % der Bevölkerung (ab 15 entwicklung Salzburg, des Salzburger Bil- schen Engagierten, Politik und Verwaltung, Jahren) engagieren sich freiwillig. dungswerkes und des Dachverbandes der Kommunikationstraining) bis hin zu Führen Die Nachfrage der Vereine zeigt, dass der Be- Salzburger Kulturstätten mit finanzieller Un- und Begleiten (z.B. Gruppen moderieren und Diskussionen leiten, Neue Mitglieder werben und Nachwuchsarbeit im Verein, Mit welchen Fragen kommen Vereinsfunktionäre zu den Angeboten der Konfliktmanagement im Verein, Kommuni- Vereinsakademie? Wir haben bei der Veranstaltung in Unternberg zum Thema kation & Kooperation im Verein mit IT unter- „Risiko Ehrenamt“ mitgehört ... stützen). (MZ) Christina Walcher (akzente Lungau): Wenn ich für Jugendliche eine WhatsApp-Gruppe Bei Bedarf können sich Vereine mit Fortbil- einrichte, ist dann eine Einverständniserklärung erforderlich? dungswünschen an die Gemeindeentwick- lung Salzburg oder an die örtliche Bildungs- Horst Roßmann (Feuerwehr): Was fällt unter „grobe Fahrlässigkeit“, wenn ich als Ehren- werkleitung wenden. amtlicher beispielsweise mit den Jugendlichen auf einer Sommerwoche bin? Alle Veranstaltungen werden laufend unter www.gemeindeentwicklung.at/projekte/ Barbara Zehner (Elternverein und Sportverein): Gibt es für Ehrenamtliche im Fall eines vereinsakademie/ aktualisiert. Falles einen Rechtsschutz? Was passiert, wenn der Elternverein einen Schikurs organi- Kontakt: Alexander Glas MSc, siert und sich dabei ein Schulkind den Fuß bricht? Tel: 0662-872691-13, E-Mail: alexander.glas@sbw.salzburg.at 01/2019 dreieck
Sie können auch lesen