Der Morbus-Menière-Erkrankte - CME-FORTBILDUNG II - Dr. H. Schaaf
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CME-FORTBILDUNG II Der Morbus-Menière-Erkrankte von Helmut Schaaf J eder fünfte Erwachsene leidet – betrach- tet man die 12-Monats-Prävalenz – unter Schwindel [13]. Von den Patienten, die mit erst- schwankenden, aber in der Tendenz fortschrei- tenden Innenohrschwerhörigkeit und von einem – typischerweise tieffrequenten – Tinnitus beglei- mals aufgetretenem Schwindel einen Arzt aufsu- tet werden. chen, weisen je nach Fachrichtung ein bis zwei Der Menièreanfall ist nicht auslösbar – etwa Drittel einen vestibulären Schwindel auf. durch eine Lagerung (Differentialdiagnose z. B. Geben die Patienten zusätzlich eine Hörstörung benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel), und Tinnitus an, führt dies oft zu der Verdachts- nicht zentral bedingt (Differentialdiagnose z. B. diagnose eines Morbus Menière, 14-mal öfter vestibuläre Migräne) und auch keine Erkrankung als die Anzahl der tatsächlichen Menière-Fälle des Mittelohrs. [4]. Während der seltene, in Deutschland mit Sehr wohl kann sich der Charakter der Schwin- einer geschätzten Prävalenz um 1 Promille vor- delerscheinung und -empfindung im Verlauf der kommende, M. Menière zu oft vermutet wird, über Jahre anhaltenden Erkrankung ändern und werden die zwei häufigsten vestibulären Schwin- schließlich zu den Symptomen eines komplet- delerkrankungen, der benigne paroxysmale La- ten – habituierten oder nicht habituierten – ein- gerungsschwindel und die vestibuläre Migräne, seitigen Vestibularisausfalles führen. Hinzukom- zu selten erkannt und einer spezifischen und men können psychogene Folgeerscheinungen meist wirksamen Behandlung zugeführt. bei wiederholten Schwindelattacken in Form eines sich entwickelnden reaktiv-psychogenen Was ist der M. Menière ? Schwindels, depressiven Verläufen und Angster- krankungen. Auch wenn wegen der Vielfältigkeit der vermu- teten Auslöser und der verbleibenden Unklarheit Was ist pathophysiologisch gesichert? hinsichtlich der Ätiologie vereinzelt angenommen Sicher ist, dass der endolymphatische Hydrops wird, dass es „den M. Menière“ als Entität gar als Folge der morphologischen und funktionellen nicht gäbe, lässt sich die Vielzahl der mit „dem Veränderungen an Innenohr und Schädelbasis Menière“ oder „dem Menière’schen Symptomen- die organische Endstrecke eines M. Menière dar- komplex“ in Zusammenhang gebrachten Krank- stellt [20]. Die Ursachen des Hydrops werden in heitsbilder durchaus eingrenzen. einer verminderten Resorption der kaliumreichen So kann der Bogen zwischen der Erstbeschrei- Endolymphe im Ductus endolymphaticus sowie bung von Prosper Menière im Jahr 1861 und vor allem im Saccus endolymphaticus gesehen. den international gültigen Leitlinien der American Der Anfall selbst wurde von Jahnke 1994 als je- Academy in der Version von 1995 [1] wie folgt ge- weils akute Permeabilitätsstörung der Innenohr- spannt werden: Der M. Menière ist eine Innenohr schranken interpretiert [6]. erkrankung, die mit einem Endolymphhydrops Inzwischen ist aber auch unwidersprochen, einhergeht und durch wiederholte (mindestens „dass der endolymphatische Hydrops … nicht zwei) attackenweise Drehschwindelanfälle ge- alleinige Ursache für die attackenweise progre- kennzeichnet ist, die von einer meist einseitig diente Funktionsminderung der Kochlea und des 219 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Über die Anfälle hinaus kann Labyrinths“ ist (Westhofen [20]). So werden Hy- Angst, oft sehr viel Angst. Ganze Tage seien nun sich beim Morbus Menière im dropsereignisse auch ohne Schwindelattacken „Menière-Tage“. Dem Untersucher fällt aber auf, Verlauf ein reaktiver psycho- beobachtet, und nicht alle attackenweise auftre- dass dabei der für die innenohrbedingte Meni- gener Schwindel entwickeln. tenden progredienten Funktionseinschränkun- ère-Attacke typische Nystagmus sowie Auffällig- gen des Innenohrs gehen mit Hydropsereignis- keiten in der Vestibularisprüfung fehlen. sen einher. In der Regel sind es die beim organisch beding- Jahnke vermutete 1994 folgende Trigger als ten Schwindel erlebten vegetativen Begleitreakti- mögliche Auslöser [6]: onen und oft heftige Angstgefühle, die als Modell K immunpathologische Veränderungen der nachfolgenden Symptombildung dienen [2]. K septische Herde Die Situationen, in denen es dabei meist zu klas- K Stoffwechselstörungen sischen Konditionierungsvorgängen kommen K stressbedingte Funktionsstörungen des auto- kann, werden in der Regel nicht bewusst wahr- nomen Nervensystems genommen. Hingegen wird erlebt, dass Reize K psychische Faktoren und Situationen, die normalerweise weder angst- noch schwindelerregend besetzt sind, scheinbar Spät- oder Sonderform Tumarkin-Anfall unberechenbar zum Teil heftigste Angst oder Re- Das plötzliche Hinstürzen („drop attack“) aus aktionen wie Schwindel auslösen können. völligem Wohlbefinden ohne jedes Vorwarn- Zunächst löst nur das Innenohrgeschehen Dreh- zeichen wurde 1936 von Tumarkin als „otolithi- schwindel, Unsicherheit, Angst und Panik sowie sche Katastrophe“ beschrieben. Hinzukommen vielfältige vegetative Angstsymptome aus (Abbil- kann ein Gefühl, als würde es einem den Kopf dung 1). zerreißen. Erklärt wird dieses Phänomen durch Bei entsprechender Sensibilität können dann Dysfunktionen des Sakkulus. Dies führt zu einer bestimmte Begleitumstände ebenfalls auslö- Spontanbewegung der Otolithen mit „abruptem send für das Erleben eines Schwindels und eines Verlust des Tonus in den von der ‚vestibulospina- Angst- und Panikgeschehens wirken. Diese Be- len‘ Bahn versorgten Muskeln“ [5], d. h. im Kopf gleitumstände können sein (Abbildung 2): kreist es blitzschnell und die Beine sacken weg. K die räumliche Situation oder eine Konfliktsitu- Typischerweise ist der Anfall mit 10 – 20 Sekun- ation, in der der Anfall geschah oder sich wie- den kurz. Das Bewusstsein bleibt erhalten – ein derholte, wichtiges Unterscheidungskriterium gegenüber K ein in der Lautheit zunehmender Tinnitus, der anderen Erkrankungen. Auch scheint sich diese auch dem organisch bedingten Anfall voraus- Krankheitsform, wenn überhaupt, erst in Spätsta- ging, dien der Menière-Erkrankung einzustellen. Schwindel Reaktiver psychogener Schwindel Übelkeit Sicher ist, dass die Patienten bei den akuten An- fällen – oft nicht wissend, was ihnen geschieht Unsicherheit Das Innenohrgeschehen – Todesangst und Vernichtungsgefühle erleben verursacht Angst können, so dass deswegen das akute Gesche- hen beim ersten Anfall auch gelegentlich als Panik kardial missdeutet werden kann. Über die reinen Anfälle hinaus kann sich im Verlauf ein ständiges und viele Unsicherheits- und Schwindelgefühl in Form ei- zusätzliche nes meist reaktiven psychogenen Schwindels vegetative Symptome bemerkbar machen. Die Patienten schildern dies wie folgt: Man sei Abbildung 1: Erster Schritt der Entwicklung eines re- taumelig, nicht standfest, wackelig, aneckend, aktiv psychogenen Schwindels aus einem organischen wirr im Kopf, hätte ein dröhnendes Gefühl und Schwindelgeschehen heraus 220 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Die Auslöser für einen Menière-spezifisches Innenohrgeschehen, endolymphatische Veränderungen 1. Schritt reaktiven psychogenen unter spezifischen Schwindel können mit 2. Schritt Umgebungsbedingungen der Zeit immer unspezifischer (Situation, Ort, Zeit, Reiz) werden. Konditionierung tieffrequenter Tinnitus (Dreh-) Schwindel (einseitiger) Hörverlust Übelkeit bis damit verbundene Unsicherheit Angst/Panik Schwindelgefühle Erbrechen vegetative Symptome Abbildung 2: Verbindung vestibulärer und psychischer Anteile des Schwindels durch Konditionierung K eine Kopfbewegung, lassen, warum sich bei manchen Patienten ein K die Uhrzeit oder reaktiver Schwindel festsetzen kann und bei an- K ein anderer „Reiz“, der im Verlaufe der soge- deren nicht. Dazu gehören: nannten „Reizgeneralisierung“ immer unspe- K eine niedrige Einschätzung der eigenen Be- zifischer werden kann. wältigungskompetenzen, Reizgeneralisierung bedeutet in diesem Zusam- K ungünstige, eher auf die Krankheit als auf die menhang, dass die Auslöser immer unspezifi- Gesundheit gerichtete Aufmerksamkeitspro- scher werden und schon ähnliche Situationen zesse, zum Schwindel und dessen Empfindungen füh- K katastrophisierende Bewertungen, ren können. K eine Beeinträchtigung der sozialen Kommuni- Ungünstig kommt hinzu, dass zunehmend mehr kation, Elemente immer wieder durch real innenohrbe- K fehlende soziale Netze, dingte Drehschwindelattacken verstärkt werden K ein Vermeidungsverhalten, das aus der Angst können. Die dabei empfundene Angst kann wie- und Unsicherheit vor neuen Anfällen heraus derum wie Schwindel empfunden werden, was entstehen kann, einen dauerhaften Prozess der Angst vor dem K die aus Angst vor neuem Schwindel gespeiste Schwindel und dem Schwindel aus Angst einlei- Furcht, neue und korrigierende Lernerfahrun- ten kann. gen zu machen, In diesem Teufelskreislauf aus Angst vor dem nächsten Schwindel, Verkennung der Angst als Schwindel, zunehmenden Gefühlen von Schwin- del bei bestimmten – wieder mit Angst besetz- Verkennung der ten – Begleitumständen mit verständlicherweise Angst als Schwindel zunehmender Angst vor dem immer häufiger und länger werdenden Schwindel, der erlebten Ohn- Zunehmende Angst macht im Anfall und auf unbestimmte Zeit da- vor dem nächsten nach können auch noch die auslösenden Reize Schwindel immer unspezifischer werden (Abbildung 3). Zunehmende Hauptfaktor für die anhaltende Angst bei Meni- Schwindelgefühle ère-Patienten ist die Unvorhersehbarkeit des An- fallgeschehens [8]. Hinzukommen können weitere Prozesse der ko- gnitiv-emotionalen Verarbeitung, die verstehen Abbildung 3: Teufelskreis aus Schwindel und Angst 221 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Ob der Patient zu der Über- K ungünstige Grundannahmen (etwa: „Ich bin und auf der Krankheitsebene „gut gelernte“ Re- zeugung gelangt, Einfluss nicht stabil genug.“), aktionsweisen und -muster reaktivieren. auf den Verlauf der Krankheit K kognitive Verzerrungen (etwa: „Ich muss im- Wir untersuchten innerhalb von vier Jahren 96 nehmen zu können, hängt mer uneingeschränkt belastbar sein.“), Menière-Patienten, die sich stationär in unse- auch davon ab, ob er the- K systematische Denkfehler (etwa: „Mit M. Me- re Behandlung begaben [15]. Bei 57 Patienten rapeutische Hilfestellung nière kann man nicht leistungsfähig sein.“). (59 %) fanden sich reaktiv psychogene Schwin- erhalten hat. delanteile, wobei die Patienten diese nicht oder Das häufigste Gefühl, das eine Schwindelreakti- nur unzureichend von den deutlich selteneren in- on begleitet, ist Angst. Konkret kann es die Angst nenohrbedingten Schwindelanfällen unterschei- sein, dass den konnten. Diese Patienten litten mehr, länger K der Schwindel nicht mehr endet oder bald und schwerwiegender unter dem psychogenen wiederkommt, Schwindel als unter den – relativ seltenen – in- K einem während des Schwindels plötzlich übel nenohrbedingten Drehschwindelattacken. wird und man erbrechen muss, was beim M. Menière sehr real ist, Schwindelentwicklung bei K etwas Schlimmes passiert, psychischen Vorerkrankungen K der Schwindel ein Anzeichen für eine noch Die Untersucher- und Behandlungsgruppe um nicht entdeckte bedrohliche Erkrankung ist. Eckhardt-Henn, Best, Tschan und Dieterich [2], konnte in Mainz bei 68 Schwindelpatienten in Erlebte Hilflosigkeit einer prospektiven Längsschnittstudie über ein Das Gefühl der Kontrolle und der Handlungsfähig- Jahr zeigen, dass eine vorbestehende psychi- keit kann sich im Verlauf der Erkrankung deutlich sche Erkrankung wesentlich zur Entwicklung verändern, bis hin zur erlebten Hilflosigkeit. Ob der eines reaktiv psychogenen Schwindels beiträgt. Patient zu der Überzeugung gelangt, die Krankheit Dies gilt vor allem bei Erkrankungen mit – unvor- in den Griff zu bekommen und Einfluss auf den hersehbaren – sich wiederholenden Episoden, Verlauf nehmen zu können, hängt dabei auch da- wie der Migräne und dem M. Menière. Dabei von ab, ob er therapeutische Hilfestellung erhalten zeigte das organische Ausmaß der vestibulären hat oder nicht. Dabei kann sich die Überzeugung Störung keinen Einfluss auf die Entwicklung von auf die Person beziehen, „der nicht zu helfen ist“, psychischen Erkrankungen. Konsequenterweise oder auf die Krankheit, „die nicht zu heilen ist“. fordern Eckhardt-Henn et al. [2] bei anhaltenden Im ungünstigen Fall entwickelt sich daraus eine Schwindelbeschwerden auch eine psychologi- Haltung, bei der Patienten glauben, ganz vom sche Diagnose und eine entsprechende psycho- Arzt oder „der Medizin“ abhängig zu sein oder ei- logische Testdiagnostik. nem unbekannten Schicksal auf Wohl und Wehe Insgesamt hängt also das Ausmaß und die Art ausgeliefert zu sein. des Krankheitserlebens nicht nur von der Anzahl Wichtig zu betonen ist, dass diese Mechanismen und Dauer der Menière-Attacken ab, sondern unbewusst verlaufen und vom sogenannten se- wesentlich auch von den Bewältigungsmöglich- kundären Krankheitsgewinn unterschieden wer- keiten der Betroffenen. So gibt es: den können. Dennoch können alle drei Kompo- K Menière-Kranke, die einen Anfall gut kompen- nenten: organisch bedingter Schwindel, reaktiver sieren können und wieder schnell auf die Bei- psychogener Schwindel, sekundärer Krankheits- ne kommen, gewinn, ineinander übergehen. So können insbe- K Menière-Kranke, die noch lange danach ver- sondere Langzeiterkrankte die Schwindelepiso- zweifelt sind und das Ereignis depressiv nach- den als immer länger dauernd, von Tagen bis zu erleben, Wochen, empfinden. K Menière-Kranke, die angstbesetzt dem nächs- Der psychogene Schwindel kann sich selbst ten Anfall entgegenbangen und bei denen die dann verfestigen, wenn das Gleichgewichtsor- psychogene Angst- und Schwindelkomponen- gan längst seine Funktion verloren hat. Speziell te zum entscheidenden Anteil der Menière-Er- in Krisenzeiten können auch neue Konflikte alte krankung wird. 222 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Diagnose des M. Menière nach Leitlinien Die (apparative) Diagnostik zur Mithilfe des Dizziness der American Academy Labyrinthfunktionsprüfung sollte beinhalten: Handicap Inventar können K HNO-Status, die psychosomatische sowie Grundlage für die Diagnose, das Staging und die K Ohrmikroskopie, phobische Komponenten Klassifikation des M. Menière sind die Leitlinien K Hörprüfung (Stimmgabel, Audiogramm, identifiziert werden. der American Academy in der Version von 1995 Sprachaudiogramm), ggf. evozierte [1], d.h. diese bilden die Grundlage für die Evalu- otoakustische Emission, ation von Therapieergebnissen im Einzelfall und K Tympanometrie, Stapediusreflexmessung, zur Evaluation von Studienergebnissen. Dabei K Gleichgewichtsuntersuchung, muss jedoch kritisch – auch im Hinblick auf die K Lagerungsprobe zum Ausschluss eines be- Zuverlässigkeit von Veröffentlichungen – festge- nignen paroxysmalen Lagerungsschwindel stellt werden, dass sich zwar fast 80 % der unter- (BPLS), suchten wissenschaftlichen englischsprachigen K Untersuchung auf einen spontanen oder la- Artikel auf die Richtlinie bezogen, aber nur 50 % tenten Nystagmus (minimal mit Frenzel-Brille), davon dann auch tatsächlich ihre Diagnosekri- K vestibulo-spinale Prüfungen, terien und vor allen Dingen die Auswertung der K kalorische Prüfung (wenn möglich mit Wen- Therapie entsprechend aufnahmen [18]. dung zur Beurteilung der Utrikulusfunktion), Zur Diagnosesicherheit siehe Tabelle 1. K Registrierung der vestibulär evozierten myo- genen Potenziale (VEMP) zur Beurteilung der Anamnese und Zusatztestdiagnostik Sakkulusfunktion. Ein Spontannystagmus ist das am leichtesten zu Um die individuellen Beschwerden des Patienten registrierende Zeichen inkompletter vestibulärer zuverlässig einzuordnen und psychosomatische Kompensation. Er sollte nach Attacken innerhalb sowie phobische Komponenten zu identifizieren, von Stunden abklingen. In der Akutphase schlägt ist das Dizziness Handicap Inventar (DHI) – gleich er ins betroffene, anschließend meist ins kontra- zweimal – ins Deutsche übertragen worden [9, laterale Ohr. Seine Richtung ist aber kein verläss- 17]. Das DHI kann zwar eine psychosomatische licher Indikator für die betroffene Seite. Anamnese nicht ersetzen, aber rein HNO-ärztli- Die kochleäre und die labyrinthäre Funktionsmin- che Gesichtspunkte sinnvoll ergänzen. derung müssen einander nicht entsprechen. Für operative Indikationen sind durch hochauflösen- de CT des Felsenbeins die Aquaeductus vestibu- li und cochleae sowie der superiore Bogengang zu beurteilen [20]. Tabelle 1: Diagnosesicherheit sicherer M. Menière • an Sicherheit grenzender M. Menière mit zusätzlicher histo- logischer Bestätigung (Dies ist in der Regel erst nach dem Tod möglich.) an Sicherheit grenzende Wahr- • zwei oder mehr Schwindelanfälle von mindestens 20 min scheinlichkeit eines M. Menière Dauer • audiometrisch dokumentierter Hörverlust bei mindestens einem Anfall wahrscheinlicher M. Menière • ein klarer Schwindelanfall • audiometrisch dokumentierter Hörverlust bei mindestens einer Gelegenheit • Tinnitus und Ohrdruck möglicher M. Menière • vereinzelter Schwindel ohne dokumentierten Hörverlust • Hörverlust fluktuierend oder permanent mit Gleichgewichts- störungen, aber ohne klare Anfälle 223 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Die klassische Symptomen- Wichtige Differentialdiagnosen Typischerweise tritt der BPLS in Episoden von Trias für den M. Menière einigen Wochen bis Monaten auf. Der natürli- kommt 14-mal häufiger vor Geben die Patienten Schwindel, Hörstörungen che Verlauf ist durch spontane Remissionen und als die tatsächlichen Menière- und Tinnitus an, führt dies oft zu der Verdachts- Rezidive gekennzeichnet. Die Rezidivhäufigkeit Fälle. diagnose eines Morbus Menière, wobei die klas- wird auf 15 % pro Jahr geschätzt. sische Symptomen-Trias für den M. Menière Die nach Epley und Semont (Abbildung 4) be- 14-mal häufiger vorkommt als die tatsächlichen nannten Manöver führen nach einmaliger Anwen- Menière-Fälle [4]. Viele Patienten können fach- dung bei etwa 60 % der Patienten zu sofortiger gerecht von der Verdachtsdiagnose M. Menière Beschwerdefreiheit, bei mehrfacher Anwendung befreit und einer meist völlig anderen, oft auch erreicht die Erfolgsrate nahezu 100% [19]. kausalen Therapie zugeführt werden, wenn die wichtigsten Differentialdiagnosen in Betracht ge- Schwankendes Hörvermögen zogen werden. mit Tieftontinnitus Ein meist brummender, dröhnender, tiefer Tinni- Der benigne paroxysmale tus, der oft verbunden ist mit wiederholten Hör- Lagerungsschwindel schwankungen im Tieftonbereich – aber ohne Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel Schwindel –, stellt eine relativ häufige Erkran- (BPLS) ist die häufigste vestibuläre Erkrankung kung des Innenohrs dar (Abbildung 5). In vielen [19]. Frei bewegliche Partikel, die in den Endo- Fällen tritt sie mit einem Druck- oder Wattegefühl lymphschlauch – meist des hinteren vertikalen auf dem betroffenen Ohr auf. Manchmal gesellen Bogengangs – geraten sind, führen dort bei sich auch Missempfindungen bei der gleichen Lagewechsel zu einer unphysiologischen Endo- Gesichtshälfte hinzu. Diese Sonderform des Tin- lymphströmung und Reizung des vestibulären nitus- und Hörgeschehens wird vielfach als Hör- Sinnesepithels. sturz oder als Vorstufe zum M. Menière verkannt. Patienten mit BPLS leiden unter kurzen Dreh- Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass es sich um schwindelattacken, die durch Lageänderungen ein von anderen Tinnituserkrankungen abgrenz- des Kopfes ausgelöst werden. Eine einzelne At- bares, eigenständiges Krankheitsbild handelt. tacke des BPLS dauert typischerweise 10–20 s Dabei bilden sogenannte endolymphatische und nie länger als eine Minute. Typische Auslöser Schwankungen im „Gehörschlauch“ der Schne- sind das Umdrehen, Hinlegen und Aufrichten im cke die organische Endstrecke dieser Erkran- Bett sowie die Neigung des Kopfes nach hinten kung. oder vorn. Gelegentlich erwachen die Patienten Zwar können Menière-Erkrankungen mit Endo- mit einer Attacke nach dem Umdrehen im Schlaf. lymphschwankungen beginnen, ehe sich dann, meist innerhalb eines Jahres, das Vollbild des M. Menière ergibt, aber nur die wenigsten Men- schen mit Endolymphschwankungen bekommen einen M. Menière; in Längsschnittuntersuchun- gen fand man zwischen 10 und 13 % (siehe [16]). Abbildung 4: Lagerungsmanöver nach Semont 224 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Deutlich zeigte sich allerdings in unserer Studie, mus und eine kontralaterale Hyperfunktion des Die Dauer der Attacken eines dass viele Patienten mit rezidivierenden Hör- vestibulookulären Reflexes, der mit einem peri- Migräneschwindels erstreckt verlusten zunehmend Angst und aus der Angst pheren vestibulären Verlust auf dieser Seite ein- sich von wenigen Sekunden heraus in Erwartung eines Menière-Geschehens hergeht. Häufiger ist der zentrale Typ des Spon- bis hin zu Tagen. einen psychogenen Schwindel bekommen [16]. tannystagmus sowie ein Downbeat-Nystagmus, Upbeat-Nystagmus oder torsionaler Nystagmus. Vestibuläre Migräne Zusätzlich kann ein Migränepatient auch einen Der Migräneschwindel ist eine der häufigsten zentralen Lagenystagmus haben. Arten von wiederholt spontan auftretendem Schwindel [11]. Dabei kann der Schwindel in drei Unterscheidungsmöglichkeiten Varianten auftreten: zum M. Menière: Keine fortschreitenden K als Drehschwindel, Hörverluste K als Lageschwindel oder Zirka 5 % der Fälle von Migräne mit begleitenden K als diffuser Schwindel ohne Bewegungser- Ohrsymptomen werden als M. Menière verkannt. scheinungen. Vermutet werden können auch Verbindungen Diese unterschiedlichen Erscheinungen können zwischen Migräne und dem M. Menière, da Mi- alleine, gleichzeitig oder nacheinander auftreten. gränebeschwerden bei Menière-Patienten häu- Langanhaltende Attacken über Stunden oder figer als bei einer Vergleichsgruppe angetroffen Tage können mit Drehschwindel und Erbrechen werden [13]. Allerdings könnte es auch sein, dass beginnen, was durch Lagerungswechsel und diese Verbindung deswegen so oft festgestellt Kopfbewegung verstärkt wird. Die Symptome wird, weil die Abgrenzung so schwierig ist. können sich dabei unterschiedlich ausgeprägt Für eine vestibuläre Migräne – im Gegensatz zum zeigen. M. Menière – spricht: Die Dauer der Attacken erstreckt sich von weni- K die zentrale Augenstörung im Intervall, gen Sekunden bis hin zu Tagen. So können Pa- K das Fehlen einer fortschreitenden Hörminde- tienten eine Serie von kurzen Schwindelanfällen rung trotz vieler Attacken, über mehrere Stunden bei einer eher moderaten K vor allem die Verbindung mit anderen neuro- Gleichgewichtsstörung und (Dauer-)Übelkeit im logischen Symptomen, wie z. B. Taubheitsge- Hintergrund erleben. fühl im Gesicht und die Kopf- und Nacken- Nystagmusuntersuchungen durch Videookulo- schmerzen, grafien, die während der Attacken durchgeführt K das Ansprechen auf eine prophylaktische Be- werden, zeigen unterschiedliche Typen und handlung mit Betarezeptorenblockern, Kombinationen von spontanem und Lagerungs- K die Dauer der Attacken (20 min bis mehrere nystagmus. Eine Minderheit der Patienten zeigt Stunden beim M. Menière, jede Dauer von einen spontanen horizontal-torsionalen Nystag- Schwindel bis zu 2 Wochen bei Migräne). Abbildung 5: Endolym- phatische Hörschwan- kungen. a) unauffällig, b) mit Tieftonschwan- kung bei Endolymph- a b hydrops in der Kochlea 225 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Gut 30 % aller Schwindelfälle Dennoch bleibt die Unterscheidung gegenüber Westhofen [20] sieht die Indikation zur Pau- sind psychogen zu verstehen. dem M. Menière gelegentlich so schwierig, dass kenröhrchenbehandlung, wenn sich in der manchmal erst im Laufe der Therapie die stufen- Impedanzaudiometrie ein Wert von 50 daPa und weise Prophylaxe, etwa mit Betablockern (z. B. mehr findet. Obwohl die klinischen Angaben der mit Propranolol 40–240 mg oder Metoprolol 50– 22 von ihm untersuchten Patienten häufig für 200 mg), etwas mehr Klarheit bringen kann. eine Verbesserung des Schwindels sprachen, zeigte sich „objektivierbar“ keine Veränderung in Psychogener Schwindel der Drehpendelprüfung und bei der Ableitung der Gesichert scheint, dass gut 30 % aller Schwin- VEMP. delfälle psychogen zu verstehen sind. Zumindest eine relevante psychogene Mitbeteiligung weisen Perilymphfisteln – hörbarer „Plopp“ 30 bis 50 % der an Schwindel Leidenden auf [2]. Perilymphfisteln nach einem Trauma oder ei- Der psychogene Schwindel spielt sich vor allem nem Überdruck beginnen oft mit einem hörbaren in der psychischen, d. h. der emotionalen Welt „Plopp“ im betroffenen Ohr, dem dann Schwin- des betroffenen Patienten ab. Der psychogene del und Hörverlust folgen. Tinnitus und Druck- Anteil des oft körperlich erlebten Schwindels ist gefühl können ebenfalls zusätzlich auftreten. Der dem Patienten dabei überwiegend unbewusst. Schwindel kann sich episodisch von Sekunden Schwierig für die Diagnostik ist, dass der psy- bis hin zu Tagen oder chronisch mit Schwankun- chogene Schwindel alle Qualitäten annehmen kann, die ein – vorher erlebter – organischer Schwindel beinhalten kann. Das heißt konkret, Eingang zum Aquädukt dass auch ein Drehschwindel empfunden und mit Hörverlusterlebnissen und Tinnitus verbun- den sein kann. Grob gilt, dass jeder Dauerschwindel ohne Nach- weis einer Gangstörung oder Hirnnervenbeein- Erweiterung trächtigung am ehesten psychisch zu erklären ist, des runden da nahezu alle organisch bedingten Schädigun- Fensters gen mit Schwindel meist nach wenigen Wochen kompensiert werden. Je vielfältiger und diffuser die Beschwerden erlebt und geschildert wer- Abbildung 6: Innenohr mit Aquaeductus cochleae den, desto eher liegt ein psychogener Schwindel vor. Voraussetzung ist, dass kein pathologischer Nystagmus festgestellt werden kann. Tubenventilationsstörung Westhofen [20] weist mit Nachdruck darauf hin, dass durch ungünstige Druckverhältnisse im Mittelohr Menière-ähnliche Symptome wie Hör- schwankungen und Schwindel ausgelöst werden können. Für den Ausgleich von Druckeinwirkun- gen aus dem Mittelohr scheint der Aquaeductus cochleae eine wichtige Rolle als eine knöcherne Verbindung zwischen dem Subarachnoidalraum und dem Perilymphraum des Innenohrs einzu- nehmen (Abbildungen 6 und 7). Symptommindernd und manchmal symptombe- hebend kann dann die permanente Belüftung der Abbildung 7: Taschenförmige bindegewebige Verlän- Pauke durch ein Röhrchen sein. gerung der runden Fenstermembran 226 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te gen zeigen. Beeinflusst werden kann das Ge- Therapie der Morbus-Menière-Erkrankten Eine hochauflösende schehen durch Husten, Niesen, manchmal durch Computertomographie des Lagewechsel. Angesichts des vielfältigen Bildes, des nicht si- Felsenbeins ist die verläss- cheren Verlaufs und der nicht immer klaren Ab- lichste Methode, um zwischen Dehiszenz des superioren Bogengangs grenzung gegenüber überlappenden Krankheits- Bogengangsdehiszenz und Die wohl wichtigste Sonderform der Perilymph- bildern bewegt sich auch die Therapiesicherheit Morbus Menière zu unter- fistel kann durch eine Dehiszenz des superioren auf einem sehr niedrigen Evidenzniveau, das nur scheiden. Bogengangs entstehen, was zu einer „inneren bei den destruktiven Maßnahmen das Stadium IV Labyrinthfistel“ (in Abgrenzung zur „äußeren Fis- der „Expertenmeinung“ überschreitet. tel“ über das Mittelohr) führen kann. Dann kann Schon Grosjean wies [3] darauf hin, dass „die es zu einer Endolymphschwankung mit den Sym- Therapie von M. Menière … immer eine Stufen- ptomen wie bei einem M. Menière kommen, die therapie unter Berücksichtigung der individuellen durch Druckänderungen beim Husten, Niesen Beschwerden des Patienten und deren psychi- und Pressen oder beim schweren Heben oder scher und physischer Kompensation ist. Die Ent- manchmal auch durch laute Geräusche ausge- scheidung zwischen den möglichen konservati- löst werden können. Hinzukommen können als ven und invasiven Modalitäten der Behandlung Symptome sollte der Arzt nicht nur von seinem Glauben in K die Wahrnehmung der eigenen Stimme (Auto- die Erfolgsaussichten der Therapie, sondern phonie), auch von der zu erwartenden Belastung für den K die lautere Wahrnehmung von Körperge- Patienten abhängig machen“. räuschen, Der zur Zeit ausgesetzten (und noch nicht in K ein pulssynchroner Tinnitus, weiterer Bearbeitung befindlichen) Leitlinie der K Scheinbewegungen der Umwelt (Oszillopsien) Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren- bei verstärktem Pulsschlag. Heilkunde von 2001 hatte Jahnke 1994 [6] ei- Hinführend sind – so Westhofen [20] – neben der nen „stadienorientierten“ Stufenplan vorwegge- Tonschwellenaudiometrie in Luft und einer oft „zu schickt, der vor allem die organisch bedingten guten“ Knochenleitung die erniedrigte Schwelle Schwindelanfälle sowie die Einschränkung des der vestibulär evozierten myogenen Potenziale Hörvermögens berücksichtigt (siehe Tabelle 2). (VEMP) und die Möglichkeiten der „Provokatio- nen“ mit Änderung des Druckes. Die dabei ent- Der stadienorientierte Stufenplan stehenden Nystagmen lassen sich für die Dauer nach Jahnke des – begrenzten – Anfalls festhalten. Stadium 1 und 2: In Stadium 1 und 2 werden kurz- Die verlässlichste Methode, um zwischen Bo- fristig Diuretika und langfristig Betahistine vorge- gengangsdehiszenz und Morbus Menière zu schlagen. Diuretika sollen den Endolymphstau unterscheiden, ist eine hochauflösende Compu- vermindern, Betahistine werden vielfach in der tertomographie des Felsenbeins mit Rekonstruk- Vorstellung eingesetzt, die Durchblutung zu ver- tion in der Ebene des superioren Bogengangs. bessern. Dabei überschreiten die Erfolge – so Zu beachten ist aber, dass die meisten Patienten muss man kritisch anmerken – nicht den Pla- mit einer röntgenologisch wahrgenommenen Bo- zeboeffekt. So fehlt für die Substanzgruppe der gengangsdehiszenz symptomfrei sind. Betahistine bis heute eine Studie, die in einem Die konservative Therapie der Bogengangsde- dem Krankheitsbild und -verlauf angemessenen hiszenz kann beinhalten: Studienaufbau gezeigt hätte, dass beim Men- K im akuten Anfall Bettruhe, milde Sedierung, schen die Wirksamkeit des Betahistins über Pla- Antiemetika, evtl. Antivertiginosa, zebo hinaus besteht [7]. K chemische Labyrinthausschaltung. Stadium 2b und 3: In Stadium 2b und 3 kommen Operationsindikationen können bestehen bei weitergehende Eingriffe in Betracht. Solange mangelndem Ansprechen auf konservative The- noch ein Hörvermögen im Sprachbereich vor- rapiemaßnahmen sowie bei invalidisierenden liegt, werden Eingriffe versucht, bei denen eine Schwindelanfällen. Erhaltung des Hörvermögens möglich ist. Chirur- 227 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Liegt noch ein Hörvermögen Tabelle 2: Stadienspezifische Behandlungsstrategien des M. Menière nach Jahnke im Sprachbereich vor, werden Stadium Maßnahme Therapieansatz Eingriffe versucht, bei denen Antiemetika Zentrale Dämpfung des innenohrbedingten eine Erhaltung des Hörvermö- i.v., oral, supp. Schwindels gens möglich ist. akute Anfälle Hilfekarte, Erhöhte Patientenkompetenz bei jederzeit Tüte, Mobiltelefon möglichen Anfällen Stadium 1 fluktuierendes Hörvermögen, Über eine vermehrte Durchblutung soll eine das sich nach dem Schwin- Betahistine Besserung der Symptomatik erreicht werden. delanfall vollständig normali- sieren kann Stadium 2a Schwindel und fluktuieren- des Hörvermögen, das sich spontan bessert, aber nicht Durch die Erweiterung der oft verengten mehr normalisiert Verhältnisse am Saccus endolymphaticus Sakkotomie hofft man auf einen besseren Fluss von Blut Stadium 2b und Lymphe fluktuierendes Hörvermögen, das sich nur nach osmoti- scher Therapie bessert Labyrinthaus- Stadium 3 Überwiegend (funktionelle) periphere schaltung mit deutliche Hörminderung Ausschaltung des Vestibularorgans Gentamicin ohne Fluktuation, weitere Schwindelanfälle Durchtrennung der Weiterleitung vom Neurektomie Labyrinth zum Gleichgewichtszentrum gisch wird die Sakkotomie als weltweit häufigster anteils, bei der Neurektomie der neurochirurgi- Eingriff bei M. Menière in vielfältigen Variationen sche Eingriff. durchgeführt, in der Hoffnung, den endolympha- Tumarkin-Krisen: Tumarkin-Krisen treten meist tischen Sack zu entlasten. Aber auch hier über- im Spätstadium der Erkrankung auf und sind schreiten die Erfolge nicht den Plazeboeffekt, medikamentös nicht zu beeinflussen, möglicher- dieser liegt allerdings bei 70 %. weise hilft nur eine komplette Labyrinthausschal- Stadium 3: Beeinträchtigt in Stadium 3 der – in- tung, auch mit Gentamicin. Allerdings sind diese nenohrbedingte! – Schwindel öfter als zweimal Attacken unserer Erfahrung nach schwerer aus- die Woche erheblich die Lebensqualität oder zuschalten als der durch die Bogengänge ver- die Arbeitsfähigkeit und ist das Hörvermögen mittelte Drehschwindel, und sie benötigen wohl im Sprachbereich ausgefallen, kommen auch höhere Gentamicinmengen. destruktive Maßnahmen in Betracht. Dazu ge- hört die transtympanale Gabe des ototoxischen Die Subjektivität des Patienten Gentamicin, die auch schon in Stadium 2b durchgeführt wird [10], oder die – im deutsch- Für Patienten stellt sich das unvorhersehbare sprachigen Raum als letzte Maßnahme erwoge- und meist heftige Drehschwindelgeschehen als ne, in den USA anscheinend gängigere – Neu- ein regelrechtes Herausreißen aus der bis dahin rektomie des N. vestibularis. Nachteil bei der selbstverständlich geglaubten Sicherheit ihres Gentamicin-Gabe ist die Gefährdung des Hör- Gleichgewichtssystems dar. So bricht für vie- 228 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te le Patienten mit dem M. Menière eine Welt zu- jeden Fall „etwas“ zu tun. Dies beinhaltet auf Die Behandler spüren die sammen. Was bis dahin sicher geglaubt wurde, der Beziehungsebene auch einen – meist un- Erwartungshaltung und den erweist sich als anfällig und – anders als beim ausgesprochenen – Appell des Patienten an den Druck der Menière-Patienten, einmaligen Vestibularisausfall – droht sich dies Therapeuten, ihn zu halten und ihm die fehlende auf jeden Fall „etwas“ zu tun. unabsehbar zu wiederholen. Sicherheit zu geben, die er in seinem Schwindel Prosper Menière selbst war es, der 1861 in seiner erleben nicht haben kann. Dieser Druck kann so Schilderung anschaulich die Nöte eines Patien- groß empfunden werden, dass der Arzt versucht, ten geschildert hat. Bis heute haben sich diese trotzdem mit seinen Mitteln zu helfen, um nichts nicht verändert. ungetan zu lassen, obwohl im eigenen Fachge- „Ein kräftiger junger Mann wird plötzlich ohne er- biet nichts gefunden werden konnte und die Mit- kennbare Ursache von Schwindel, Übelkeit und tel seines Fachgebietes auch nicht die geeigne- Erbrechen befallen; eine unaussprechliche Angst ten sind. Nicht immer wird dabei beachtet, dass lässt seine Kräfte schwinden; sein Gesicht, blass eine enttäuschte Hoffnung auch eine ernsthafte und in Schweiß gebadet, kündigt eine nahe Ohn- Nebenwirkung sein kann. macht an. … Auf dem Rücken liegend, kann er Unterdessen bleibt die Unsicherheit und Angst dann nicht die Augen heben, ohne die Dinge im des Patienten vom letzten Anfall und vor allen Raum umherschwirren zu sehen, die kleinste, dem Dingen die Angst vor dem nächsten Mal. Diese Kopf mitgeteilte Bewegung vermehrt Schwindel Angst ergreift nicht selten auch den Behandler, und Übelkeit … es droht eine Ohnmacht, der Kör- der weiß, dass seine „konservativen Maßnah- per bedeckt sich mit kaltem Schweiß und alles men“ nicht wirklich ursächlich „greifen können“. deutet auf eine tiefe Angst hin“ [12]. Dies könnte auch erklären, wieso eine Medi- Martin Luther sah 1530 in seiner – noch nicht so kamentengruppe ohne Wirknachweis wie die erkannten und benennbaren – Menière’schen Er- Betahistine und eine Operationsform ohne Be- krankung das Wirken Satans und vermutete, es handlungsrational wie die Sakkotomie dennoch sei der „schwarze zotticht Geselle aus der Hölle immer wieder eingesetzt werden. gewest, der mich in seinem Reich auf Erden wohl Viele Behandler sind froh, wenn sie einem ver- nicht leiden mag“ und klagte: „Niemand glaubt zweifelten Patienten mit – meist „plakativer“ – Si- mir, wie viel Qual mir der Schwindel, das Klingen cherheit im Rücken ein Medikament in die Hand und Sausen der Ohren verursacht.“ drücken können, das zumindest keine ernsthaf- ten organischen Schäden zu zeigen scheint. Das Die Interaktion mit dem Arzt ist verständlich, aber nicht rational und zudem teuer. Kann der Arzt bei der Behandlung eines Meni- ère-Patienten keine sichere Vorstellung von dem, Gute neurootologische Beratung als Basis was auf ihn zukommt, entwickeln, droht ihm, mit dem Patienten selbst unsicher zu bleiben, vor al- Die eigene langjährige Erfahrung mit Menière-Pa- lem, wenn sich der organische „klare“ Schwindel tienten hat gezeigt, dass es sinnvoll und angst mit psychogenen Schwindelformen – oft schwer reduzierend ist, Menière-Betroffenen zu helfen unterscheidbar – vermischt. Dann sind sich sich mit ihrer Krankheit vertraut zu machen. Der auch Ärzte nur selten sicher und können sich M. Menière ist keine Todes- oder Vernichtungsdi- manchmal sogar „beschwindelt“ fühlen. Diese agnose, sondern trotz allen – meist einseitigen – Unsicherheit löst verständlicherweise beim Be- Funktionsausfällen gutartig und keine Krankheit handler Abwehr und viele verschiedene, oft am- des Zentralnervensystems wie etwa ein Schlag- bivalente Gefühle von Beschützerimpulsen über anfall. Hilflosigkeit bis hin zu aggressiven Impulsen aus, Hilfreich ist es, wenn der Patient sich selbst auf die zwar der eigenen Stabilität, nicht unbedingt einen eventuellen weiteren Anfall vorbereitet. Die aber der des Patienten dienen. Aussicht, auch für etwas Unvorhergesehenes Gleichzeitig spüren die Behandler die Erwar- möglichst gut gewappnet zu sein, schafft Sicher- tungshaltung und den Druck der Patienten, auf heit, stärkt die Eigenkompetenz und vermindert 229 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te Die Aussicht des Patienten, die Erwartungsangst und das Gefühl des Ausge- nenohrbedingten Anfall – die Welt um einen he- für einen eventuellen weiteren liefertseins. Anders als zu Zeiten Menières und rum bewegt oder ob sich – wie beim psychoge- Anfall möglichst gut gewapp- Luthers ist es heute meistens möglich, bei klarer nen Schwindel – sich der Gegenstand mit dem net zu sein, schafft Sicherheit. Diagnose den akuten Drehschwindelanfall mit Blick „festhalten“ lässt [14]. Antiemetika symptomatisch zu coupieren. Eine weitere Möglichkeit zur selbstständigen Un- Wichtige Elemente der Vorbereitung auf einen terscheidung ist die Aufforderung, bei Schwin- Anfall können sein: del aufzustehen, fest aufzustampfen und zu 1. Das Mitführen von antiemetischen Suppo- überprüfen, ob sich mit Geh- und Tretversuchen sitorien, um einen Anfall coupieren zu können, Standfestigkeit erlangen lässt und ob dabei gar oder mindestens zu mildern, bis ein Arzt hinzu- der Schwindel im Kopf nachlässt. Damit kann kommt. auch ganz praktisch der sich meist unbewusst 2. Eine „Hilfe-Karte“ (Abbildung 8), die Betroffe- vollziehenden psychogenen Ausweitung des ne in ihrem Schwindel als Kranke und nicht etwa Schwindelerlebens entgegengewirkt werden. als Betrunkene ausweist, und um Unterstützung Bei der psychogenen Komponente zeigt schon bittet 1. die Aufklärung über das mögliche Wirkgesche- 3. Eine Tüte, für den Fall, dass es trotz mitge- hen, auch hinsichtlich der Konditionierungsvor- führter Medikamente zum Erbrechen kommt. gänge und der Reizgeneralisierung, angstredu- 4. Technische Hilfsmittel wie ein Mobiltelefon, zierende Effekte. Ungünstig und demotivierend um ggf. Hilfe anzufordern. wären hingegen verbal oder nonverbal (!) vermit- Antiemetika als Suppositorien sind meist genau- telte Botschaften wie: „Stellen Sie sich nicht so so schnell wirksam, wie ein Notarzt eintreffen an!“ kann. Nicht-suchtgefährdeten Patienten kann man etwa Tavor expidet als sublingual schnell Ausschaltung der Schwindelkomponente resorbierbares und hochwirksames Diazepam für den Bedarfsfall verordnen. Dies ist aber kon- Wenn der organisch bedingte Schwindel das traindiziert, wenn Patienten „unaufgeklärt“ sind Leben und die Berufsfähigkeit relevant in Frage oder unfähig, zwischen Angst und M. Menière zu stellt, kann dieser meist definitiv ausgeschaltet unterscheiden, und das Medikament schon bei werden. Der Preis dafür ist hoch und kann der einem Anflug von Schwindel nehmen. (vorzeitige, iatrogene) Verlust des Hörvermögens Daher ist es für die Medikation und den weiteren sein. Die Entscheidung z. B. für eine Behandlung therapeutischen Verlauf wichtig, dass die Betrof- mit intratympanalen Gentamicingaben mit zu- fenen lernen, wie sich der psychogene Schwindel mindest der Gefährdung der Labyrinthfunktion von einem innenohrbedingten Schwindel, aber oder gar der definitiven Ausschaltung des Innen- auch von anderen hinzugekommenen Schwin- ohres hängt von vielen, jeweils abzuwägenden delformen (etwa kardial bedingte Schwindelfor- Faktoren ab. men, Lagerungsschwindel etc.) unterscheidet. Als Anleitung kann vermittelt werden, sich vor dem Schwindelereignis einen sicher unverrück- baren Punkt (Türrahmen) auszusuchen. Dann können die Betroffenen beim Eintreten eines Schwindels überprüfen, ob sich – wie beim in- 1 Hilfe-Karten werden angeboten zum Beispiel von den Selbsthilfeorganisationen: Deutsche Tinnitus-Liga e.V., Postfach 349, 42353 Wuppertal, Telefon: 0202/246520 www.tinnitus-liga.de, dtl@tinnitus-liga.de und der K.I.M.M. Kontakte und Informationen für M. Menière e.V., www.kimm-ev.de Abbildung 8: Die „Hilfe-Karte“ 230 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
der morbu s - meni è re - er k r a n k te So wird man einem Patienten mit de-facto-Taub- e.V., www.kimm-ev.de) Kontakt aufgenommen Sedativa und Tranquilizer soll- heit und vielen Schwindelanfällen eher ein „defi- werden kann. ten nur zur Notfallbehandlung nitives“ Vorgehen vorschlagen als einem Patien- Eine stationäre psychosomatische Mit- oder eingesetzt werden. ten mit noch so heftigen Schwindelanfällen und Weiterbehandlung kann helfen, wenn die ambu- einem guten Gehör, selbst wenn man der Hoff- lanten Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft nung Langes [10] glauben mag, dass sich die sind. Dies kann insbesondere bei bedeutenden Ototoxität des Gentamicin bei korrekter Appli- psychogenen Anteilen, depressiven Entwicklun- kation nicht auf die kochleäre Funktion auswirkt. gen und Angsterkrankungen der Fall sein. Soll oder muss die Erwerbsfähigkeit erhalten bleiben, ist der Druck, eine sichere, aber innen- Was kann dem ohrgefährdende Lösung zu wählen, höher als HNO-Arzt helfen? bei Patienten, die schon im Ruhestand sind und glauben, ihre Anfälle verkraften zu können. Für eine sichere Haltung ist ein Grundverständ- nis psychischer Wirkmechanismen und deren Hörgeräteversorgung Reflexion nützlich. Hilfreich für Ärzte können dabei sogenannte Balintgruppen sein, in denen Der meist voranschreitende Hörverlust sollte ver- fallzentriert auch die eigene emotionale Kompo- sorgt werden. Eine einseitige Schwerhörigkeit nente der Begegnung mit den Patienten gespie- kann zwar meist „alltagstauglich“ kompensiert gelt wird. Über ein darin geübtes psychosoma- werden, führt aber in der Regel zum Verlust des tisches Verständnis wird es dann auch möglich, Richtungshörens. Hier können apparative Hilfen sich selbst nicht „beschwindelt“ zu fühlen, wenn vom – auf den Tieftonverlust eingestellten – Hör- der Patient den – für Außenstehende offensicht- gerät über eine CROS-Versorgung bis ggf. zum lichen – Sachverhalt noch nicht verstehen oder Cochlear implant bei dem sehr seltenen beidsei- gar umsetzen kann. tigen Verlauf mit Taubheit deutliche Besserungen erbringen. Behandelt werden kann das Leiden an dem von Schwindelpatienten meist nicht so quälend emp- fundenen Tinnitus. Begleiterkrankungen Fazit für die Praxis Therapierbar sind auch Angst- und Depressions- Der Umgang mit Morbus-Menière-Patienten entwicklungen, ebenso wie der reaktiv psycho- stellt für den HNO-Arzt nach wie vor eine gene Schwindel. Hier sollten Psychotherapeuten Herausforderung dar. Günstig bei dieser hinzugezogen werden, die bei diesem Krank- wiederholt anfallsartigen Schwindelerkran- heitsbild auf die Unterstützung des HNO-Arztes kung ist eine verlässliche Begleitung und bauen. Betreuung des Patienten, insbesondere zur Antidepressiva können zusätzlich durchaus Prophylaxe des sich oft reaktiv einstellenden sinnvoll sein. Diese sollten vom ärztlichen Psy- psychogenen Schwindels. Der HNO-Arzt ist chotherapeuten oder Psychiater auf die spezi- der erste Ansprechpartner, der den organi- elle Situation abgestimmt werden. Wegen ihres schen Anteil der Erkrankung sicher beur- Suchtpotentials muss – abgesehen von der Not- teilen kann. Bei den Therapievorschlägen fallbehandlung – von Sedativa und Tranquilizern müssen neben den HNO-Befunden sowohl dringend abgeraten werden. die Patientenstruktur wie die Sozial- und Günstig ist meist die Einbeziehung der Selbst- Arbeitsbedingungen des Patienten berück- hilfegruppen, zu denen über die Deutsche Tin- sichtigt werden. nitus-Liga (www.tinnitus-liga.de) und die K.I.M.M (Kontakte und Informationen zu Morbus Menière 231 HNO kompakt · 18. Jahrgang · 4. Heft · 2010
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