Der spezielle Sommer 2020 - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt September 2020 - Gemeinde Staufen
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79. Jahrgang 3/2020 Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt September 2020 Der spezielle Sommer 2020
E ditorial Besonders – ausserordentlich – speziell. Der Lockdown war nicht nur mit Ein- Inhalt So lässt sich die Zeit seit Anfang März zu- sammenfassen. Neue Wortkreationen aus dem Englischen – wie ‘Stay home’, ‘Home schränkungen und negativen wirtschaft- lichen Folgen verbunden – er gab auch Chancen und führte zu neuem Verhalten Editorial 3 Office’ und Home Schooling’ oder ‘Lock- und Gewinnern. Das positive Mehr an Amtliche Mitteilungen 4 down’ und ‘Social Distancing’ – prägten Musse, Freizeit, Austausch am Familien- – Zivilstandsnachrichten unverhofft unseren Alltag. Wer hätte dies tisch stand dem Mehr an Paketen, Abfall, – Baubewilligungen Anfang Jahr in einer Zeit des hohen Wohl- Sorgen und der Unsicherheit gegenüber. – E suuberi Sach – es schöns Dorf 5 stands und des Fortschritts zu denken Einkäufe wurden vermehrt lokal oder – Herzliche Gratulation 6 gewagt? online getätigt und viele gingen anderen – Altersbaum – Bevölkerung Staufen Beschäftigungen als üblich nach. Sei es – Prüfungserfolg Dominik Schmidlin Die Verfasserinnen und Verfasser der Bei- das Aufräumen, kreative Heimwerken, der – Dankeschön Dr. Franz Podzorski träge in dieser Usrüefer-Ausgabe haben Rollentausch in der Küche oder die Aufga- – Das Dreifach-Kindergarten 7 versucht, den anderen Medien einen Kon- benhilfe bei Kindern. Das Neue und Nahe Siegerprojekt trapunkt zu setzen. Unter dem Thema «Spe- trugen dazu bei, das Negative zu verar- Schulnachrichten 8 zielle Zeiten» werden die Befindlichkeit von beiten. Viele taten, was sie schon lange – Fernunterricht Schule Staufen Schülern, Familien, Vereinen, Geschäften vorhatten. Die Herausforderung war und – Fernunterricht an der Unterstufe 10 und der Gemeindeverwaltung beleuchtet. ist es, die richtige Balance zwischen Vision Der Fokus auf positive Aspekte, die Mut und Freiraum auf der einen und der Rea- Kirchgemeinde Staufberg 11 und Zuversicht geben, steht dabei im Zent- lität bezüglich Gesundheit und Wirtschaft – Revision der Orgel Staufbergkirche rum. auf der anderen Seite zu finden. Der spezielle Sommer 2020 13 – Arbeitsalltag der Gemeindeverwal- Wem ging es nicht wie mir? Erst nach ei- Eines ist sicher: Die Coronazeit führte bei tung während der Corona-Pandemie ner Weile, in der ich auf einiges verzichten vielen Staufnerinnen und Staufnern zu – KS – Strohmann-Kauz musste, realisierte ich, wie schön es in einem Wertewandel. Vertrauen und So- – Corona-Zeit 14 Staufen vor der eigenen Haustüre ist. Wa- lidarität bekamen in diesen speziellen – Corona schreibt Geschichte ren Ihre Erfahrungen während des Lock- Zeiten eine neue Bedeutung. Die Krise hat – KS – Flying Fingers 15 downs ähnlich? So wie ich die Gespräche das Dorf näher zusammengeführt und ge- – Digital und emotional eng… 16 in den Geschäften im Dorf oder bei den zeigt, wie lebenswert Staufen ist. Die – Corona 2020 17 Begegnungen auf dem Velo, einem Spa- Gemeinschaft und Nachbarschaftshilfe – Trübeli-Blätz – Vor 50 Jahren… 18 ziergag oder einer Joggingtour erlebte, ist funktionieren bestens. Es ist ganz speziell, – STV und DTV Staufen 19 die Antwort auf diese Frage ‘Ja’. So viele in Staufen zu wohnen – wie auch immer – Lokal Einkaufen! 21 Leute wie im März und April traf ich sel- die Zeiten sind! – Vertrauen und Solidarität… ten im Wald. Entdeckungstouren im Dorf – Staufen hilft 23 lagen im Trend. Das Wahrnehmen des Vo- Vereinsnachrichten/Nachlese 25 gelgezwitschers und das Durchatmen in – Mosti Furer gewinnt den Titel der reineren Luft mit weniger Autos und «Aargauischer Staatswein 2020» Flugzeugen schaffte Mehrwert. SH – Die nackte Freiheit 26 – Schützengesellschaft Staufen – GV 27 – Bauernhofausflug Läbigs Staufen – Spielgruppe Spatzenäscht 29 – Leserzuschrift – Waldspielgruppe Vogelhüsli 30 Unterwegs 31 – Vespa: eine Familienangelegenheit Impressum 32 Ineluege 33 – «Feinfühlig» Kinderseite 34 – de chlii usrüefer – Rezept für leckere Apfelgipfeli – Heute schon gelacht? – Wettbewerb: de chlii usrüefer 35 Veranstaltungen 36 Ehrungen – Schlusspunkt-Zitat Titelbild Der spezielle Sommer 2020 Foto: Mi Corona-Usrüefer-Sitzung am 27. Mai 2020 Foto: Mi 3
A mtliche M it teilungen Zivilstandsnachrichten Mai 2020 Generationen-Hauses auf Parzelle Nr. 230 am Hermenweg 6 17. Nöthiger Carlo Beat, von Kilchberg von Staufner Einwohnerinnen und ZH und Strengelbach AG, in Staufen, Bauherrschaft: Nunziata Galati, Renn- Einwohnern Ausserdorfstrasse 64 weg 5, 5603 Staufen Bauvorhaben: Gartenhaus aus Holz zum Bis zum Redaktionsschluss sind folgende Juni 2020 Einfamilienhaus auf Parzelle Nr. 95 am Zivilstandsfälle zu verzeichnen: Rennweg 5 18. Berner geb. Keller Dora, von Schafis- heim AG, in Staufen, Hermenweg 4 Geburten Bauherrschaft: Claude und Andrea 22. Schild geb. Mäder Annemarie, von Ducommun-dit-Boudry-Zwicker, Bleiche- März 2020 Grenchen SO, in Staufen, Oberdorf- mattweg 12, 5603 Staufen strasse 11 Bauvorhaben: Sichtschutzwände zum 27. Bugno Chloé, von Lenzburg AG, in Einfamilienhaus auf Parzelle Nr. 111 am Staufen, Pfalzweg 34 Bleichemattweg 12 April 2020 Bauherrschaft: Reliag AG, Aarauerstr. 51, 04. Racine Yannis Théo, von Plateau de Diesse BE, in Staufen, Chrüzweg 22 Baubewilligungen 5200 Brugg Bauvorhaben: Projektänderung zum Ge- werbe- und Dienstleistungsgebäude (Ein- 04. Peric Laura, von Bad Ragaz SG, in Der Gemeinderat hat seit dem letzten Us- bau von 15 Wohnungen im Attikage- Staufen, Alte Bernstrasse 19 rüefer folgende Baubewilligungen erteilt: schoss) auf Parzellen Nrn. 533 und 906 an der Aarauerstrasse 05. Atilgan Ediz, von Lenzburg AG, in Bauherrschaft: Peter und Gertrud Schudel- Staufen, Tulpenweg 7 Ulrich, Unterrainweg 5, 5603 Staufen Bauherrschaft: Claude Begert, Kulmer- Mai 2020 Bauvorhaben: Ersatz Ölheizung durch weg 16a, 5603 Staufen Wärmepumpe (Luft/Wasser) zum Einfa- Bauvorhaben: Pergola zu Wohnung im 11. Schären Louie, von Köniz BE, in Stau- milienhaus auf Parzelle Nr. 923 am Unter- Mehrfamilienhaus auf Parzelle Nr. 31 am fen, Chrüzweg 25 rainweg 5 Kulmerweg 16a 21. Weber Larina Sophie, von Staufen AG, Bauherrschaft: Neuapostolische Kirche Bauherrschaft: Markus und Chantal Frei- in Staufen, Chrüzweg 5 Schweiz, Ueberlandstr. 243, 8051 Zürich Hardt, Lottenweg 13, 5603 Saufen Bauvorhaben: Klimatisierung der Neu- Bauvorhaben: Swimming- und Whirlpool 25. Jovicic Atina, von Aarau AG, in Stau- apostolischen Kirche auf Parzelle Nr. 439 zum Einfamilienhaus auf Parzelle Nr. 869 fen, Chrüzweg 24 am Gislifluhweg 14 am Lottenweg 13 Juni 2020 Bauherrschaft: Christian und Regula Frey- Bauherrschaft: Thomas und Sabrina Jenni- 03. Karabacak Melina, von Suhr AG, in Werder, Oberdorfstr. 4, 5603 Staufen Reusser, Büntenweg 5, 5603 Staufen Staufen, Pfalzweg 26 Bauvorhaben: Dachsanierung (Ziegel/Wär- Bauvorhaben: Gartenhaus zum Einfami- medämmung) am Wohnhaus auf Parzelle lienhaus auf Parzelle Nr. 168 am Bünten- Nr. 348 an der Oberdorfstrasse 4 weg 5 Trauungen April 2020 Bauherrschaft: Raffael Lüscher, Industrie- Bauherrschaft: Liliane Scherrer, Hinter- strasse 11, 8610 Uster dorfstrasse 19b, 5603 Staufen 17. Hauser Thomas, von Stadel ZH, und Bauvorhaben: Abbruch Einfamilienhaus Bauvorhaben: Abbruch Gartenhaus auf Hauser geb. Tännler Rebecca, von und Geräteschopf und Neubau eines Drei- Parzelle Nr. 517 an der Hinterdorfstr. 19b Hasliberg BE, in Staufen, Unterrainweg 12 Mai 2020 09. Paul Christian, von Basel BS, und Daum Michela, von Poschiavo GR, in Staufen, Alte Bernstrasse 4 16. Manco Giuseppe, von Italien, und Manco geb. Varela Maria, von Köniz BE, in Staufen, Ausserdorfstrasse 10 Todesfälle April 2020 15. Hausmann Ernst, von Schafisheim AG, in Staufen, mit Aufenthalt im Tertianum im Lenz, Lenzburg 4
Herzliche Gratulation Altersbaum – Bevölkeung Staufen per 31.05.2020 Am 6. Mai gratulierten Gemeindeammann Otto Moser und Gemeinderätin Katja Früh Frau Elsbeth Jenny zum 100. Geburtstag. Foto: zvg Prüfungserfolg von Dominik Schmidlin Dankeschön Dominik Schmidlin, Lernender der Ge- Dr. Franz Podzorski hat aus gesund- meindeverwaltung Staufen, hat seine heitlichen Gründen seine Praxisnach- Lehrabschlussprüfung als Kaufmann er- folge vorzeitig auf den 1. Juni 2020 weiterte Grundbildung (M-Profil) mit gu- lösen müssen. tem Erfolg bestanden. Wir danken ihm und seiner Frau an Gemeinderat und Personal freuen sich dieser Stelle recht herzlich für die über das Ergebnis und die erbrachten Leis- wertvolle und gute ärztliche Betreu- tungen und gratulieren Dominik Schmidlin ung der Staufner Bevölkerung wäh- ganz herzlich dazu. rend 34 Jahren. Wir wünschen Franz Podzorski und seiner Familie für die Zukunft von Her- zen alles Gute. Von links: Gemeinderat und Dominik Schmidlin (Absolvent), Usrüefer Redaktion / m.fu Anja Amweg (Berufsbildnerin) 6
«Die drei Musketiere» – Das Dreifach-Kindergarten Siegerprojekt Viceammann Katja Früh und Gemeinderat Gallus Zahno Viceammann Katja Früh und Gemeinde- rat Gallus Zahno stellten kürzlich den Medienvertretern im Gemeindehaus ein weiteres Staufner Grossprojekt vor. Das präsentierte Bauvorhaben für einen Drei- fach-Kindergarten wird aufgrund der sprunghaften Bevölkerungsentwicklung in unserem Dorfe notwendig. Innerhalb der letzten vier Jahre hatte die Gemeinde Staufen einen Zuwachs von etwa 80 Kin- dern zu verzeichnen und auch in nächster Zukunft dürfte dies in ähnlichem Aus- masse weitergehen. Heute werden die fünf Kindergartenab- teilungen an drei Orten – an der Konsum- strasse, im Schulhaus und in einem proviso- Areal-Situation rischen Pavillon daneben unterrichtet. Für den Standort des neuen Dreifach-Kinder- gartens ist die gemeindeeigene Wiesen- fläche südöstlich des Zopfhuus vorgese- hen. Als Erweiterungsoption ist noch eine vierte Kindergarteneinheit im projektier- ten Gebäudekomplex in Planung gegeben worden. Das Siegerprojekt zeichnet sich besonders aus durch die ausgeprägte Funktionalität, seinen sparsamen Umgang mit der Land- reserve und seine harmonische Einheit zum Zopfhuus und der Gemeindeverwaltung. Der geplante Innenhof soll für alle Gene- rationen des Dorfes zur Begegnungsstätte werden. Das ausgewählte Projekt wurde erarbeitet von den BEM Architekten AG Baden und Schäfer Holzbautechnik und Kiga-Staufen Visualisierung-Aussen… …und -Innen Generalunternehmung AG Dottikon. Die Baukosten werden auf zirka 4 Millio- nen Franken geschätzt. Die entsprechende Kreditvorlage soll den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern an der Gemeindever- sammlung im nächsten November zur Be- schlussfassung vorgelegt werden. Geplant ist, dass der Neubau im Jahre 2022 für die Kinder bezugsbereit ist. Weitere Infos: www.5603staufen.blog m.fu. Fotos: zvg 7
S chulnachrichten Fernunterricht an der Schule Staufen Bedingt durch den Lockdown musste die Schule auf Fernunterricht umstellen. Die Kindergärten und die Unterstufe arbeiteten mit der online-Lernplattform Padlet, die Mittelstufe arbeitete mit Lear- ningView, einem Produkt der Pädagogi- schen Hochschule Schwyz. Obwohl die Situation für alle Beteiligten eine Herausforderung war, waren die Rückmeldungen der Lehrpersonen, der Eltern und der Kinder durchwegs positiv. Trotzdem haben wir uns sehr gefreut, dass wir ab dem 11. Mai wieder mit dem Regelunterricht starten konnten. Mit den Kindern kehrte wieder Leben in unsere Schulanlage zurück! 8
Fernunterricht an der Unterstufe Die Kinder sind sich einig: Regelunterricht ist besser als Fernunterricht! Zu sehr ver- missten sie während des Fernunterrichtes ihre Gspändli, die Umgebung der Schule und den direkten Austausch mit uns Lehr- personen – persönlich, nicht am Computer! Wie die Kinder unserer Unterstufe diesen Unterricht erlebt haben, versuchten sie in Texten, Bildern oder Smilies darzustellen. Experten-Tipp Wir begleiten Sie vor Ihrer Wohn-Idee bis zur Realisation des Wohn-Traums Der Erwerb von Wohneigentum ist für die weiteren Lebenshaltungskosten bleibt? Für die- Meisten das einschneidendste und kostspie- se Frage gibt es kein allgemeingültiges Rezept, ligste Geschäft des Lebens. Nebst der grossen vielmehr muss jeder Einzelfall geprüft werden. und lang dauernden finanziellen Belastung ist Sehr oft kristallisieren sich Bedürfnisse der künf- der Kauf in der Regel auch mit dem neuen Ge- tigen Liegenschafts-Eigentümer erst bei der per- fühl der Sesshaftigkeit verbunden. Klären Sie sönlichen Beratung heraus. Nehmen Sie sich Zeit, bereits im Vorfeld ab, wo Ihre Preisobergrenze sich mit der Immobilie und ihren Gegeben- liegt. Eine solide Finanzierung ist in Ihrem Inte- heiten auseinander zu setzen. Beachten Sie resse, damit Sie nicht unliebsame Überraschun- Kriterien wie Lage, Nachbarschaft, Distanz zu gen erleben, sollte das Zinsniveau steigen. Einkaufsmöglichkeiten, Schule und öffentlichen Bereits zu Beginn muss geklärt werden, ob eine Verkehrsmitteln. bestehende Liegenschaft oder ein Neubau pas- Bei jedem Schritt, welcher grosse finanzielle sender ist. Je nach Präferenz wird die Zusam- Verpflichtungen zur Folge hat, empfehlen wir vor- menarbeit mit einem Architekten, Handwerkern gängig eine Vorsorgeanalyse erstellen zu lassen. oder gar einer Generalunternehmung notwen- Sie gibt Auskunft, welche Ersatzeinkommen bei dig. Gerne zeigen wir Ihnen bei einem persön- einer Invalidität/Todesfall aus der 1. Säule (AHV/ lichen Gespräch auf, worauf Sie dabei achten IV), resp. aus der 2. Säule (PK) zu erwarten sind. sollten. Gerade junge Ehepaare und Konkubinatspaare Für einen Kauf ist in der Regel ein Eigenkapital sind mit den Leistungen aus den Sozialversiche- Benjamin Gabathuler / Leiter Geschäftsstelle von 20% der Kaufsumme erforderlich, mindes- rungen oftmals nicht ausreichend abgesichert tens 10% von freier und gebundener Selbst- und es entstehen grosse Einkommenslücken. vorsorge, Sparguthaben und Schenkung oder Diese gilt es mit massgeschneiderten Versiche- Bitte vereinbaren Sie mit unseren Spe- Erbvorbezug. Restliche 10% können aus BVG- rungslösungen zu schliessen. zialisten einen Termin. Geldern oder Darlehen stammen. Gerade beim Spielen auch Sie mit dem Gedanken, ein Haus Vorbezug von Geldern aus der 2. Säule muss oder eine Wohnung zu kaufen oder gar zu Das Team der Geschäftsstelle freut sich die künftige Versicherungsdeckung geprüft auf Ihren Anruf unter 062 885 16 10. bauen? Wenden Sie sich an unser Team und werden. vereinbaren Sie für ein unverbindliches Ge- Nebst dem Eigenkapital ist auch die Tragbar- spräch einen Termin. Gerne zeigen Ihnen keit ein entscheidendes Kriterium. Wie hoch unsere Mitarbeiter Ihre Möglichkeiten auf und darf die Hypothekarschuld sein, damit nebst unterstützen Sie bei Bedarf tatkräftig bei der den Wohnkosten noch genügend Geld für die Umsetzung Ihres Vorhabens. 10
Revision der Orgel in der Staufbergkirche Nach einem Vierteljahrhundert war es an der Zeit, unsere schöne Kirchenorgel ge- nauer anzuschauen, zu putzen, das Innen- leben zu pflegen, Altersschwaches und Beschädigtes zu ersetzen. Schliesslich soll sie noch lange halten! Dem notwendigen Kreditantrag wurde an der Kirchgemeinversammlung vom 10. No- vember 2019 zugestimmt. Den Zuschlag für die Überholung erhielt die Firma Kuhn aus Männedorf. Die gleiche Firma, welche das 20 Register umfassende Instrument im Jahre 1968 konzipiert und erbaut hatte. Im Zuge der Innenrenovation 1995/1996 wurde die Orgel letztmals revidiert und farblich dem Innenraum der Kirche ange- passt. Der Zufall wollte es, dass die Revisionsar- beiten auf die Monate April und Mai fie- len, als die Orgel pandemiebedingt ohne- hin hätte schweigen müssen. Sie wurde in ihre Einzelteile zerlegt, gründlich gereinigt und alle Funktionen auf einwandfreien und sicheren Betrieb überprüft. Ebenso wurde das Klangbild einer Prüfung unter- zogen und einzelne Register mit kleineren Orgel von vorne Eingriffen neu aufeinander abgestimmt. Die Orgel strahlt nun wieder in neuem konzert werden wir Sie gerne zu einem Glanz und frischem Klang. späteren Zeitpunkt einladen. Zu einer feierlichen Einweihung mit Orgel- Max Rohr, Organist Bündel Pfeifen Fotos: zvg 11
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D er spezielle S ommer 2020 Arbeitsalltag in der Gemeindeverwaltung während der Corona-Pandemie Die Corona-Pandemie hat auch Auswir- mit der entsprechenden Abteilung ver- fahrung war sehr interessant und ich bin kungen auf die Gemeindeverwaltung einbart werden. Die Bevölkerung wurde überzeugt, dass Videokonferenzen auch in Staufen. Zum Wohle unserer Bevölkerung aufgerufen, den Online-Schalter auf der Zukunft ab und an zum Einsatz kommen. und der Angestellten wurden Vorkehrun- Website zu nutzen. Der Briefkasten beim So zeigt es sich, dass man mit diesem gen getroffen – Verhaltensregeln auf Pla- Gemeindehaus oder die Mailadressen der Mittel auch kurzfristig alle Meinungen ab- katen, Plexiglasscheiben an den Schaltern jeweiligen Abteilungen nahmen rund um holen kann, und sich über eine wichtige sowie die omnipräsenten Handdesinfekti- die Uhr die physische oder digitale Post und dringende Angelegenheit auf diese onsmittel im Eingangsbereich und auf den entgegen. Art und Weise austauschen und beraten Schaltern sind die äusserlichen Corona- kann. Seit Anfang Juni trifft sich der Ge- Zeichen im Staufner Gemeindehaus. Das ganze Verwaltungsteam schätzt sich meinderat übrigens wieder physisch im sehr glücklich, dass es trotz nationalem Gemeinderatszimmer und seit diesem Nachdem der Bundesrat am 16. März 2020 Notstand tagtäglich zur Arbeit ins Staufner Zeitpunkt dürfen wir auch unsere Bevölke- den nationalen Notstand ausgerufen hatte, Gemeindehaus gehen durfte. Obwohl für rung wieder am Schalter bedienen. wurden die Schalter der Gemeindeverwal- alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die tung vorübergehend geschlossen. Sämt- Möglichkeit zum Home-Office besteht, Trotz enormer Einschränkungen und vie- liche Abteilungen waren aber während mussten wir davon zum guten Glück kei- len Vorschriften hat es sich gezeigt, dass dieser Zeit der Isolation zu den gewohn- nen Gebrauch machen – wir konnten alle bei uns eigentlich alles im ‘normalen’ Rah- ten Öffnungszeiten telefonisch erreichbar. Abstands- und Sicherheitsvorschriften ein- men weiterlief und wir all unsere Dienst- Für dringende unumgängliche Schalter- halten und hatten auch keine besonders leistungen, wenn auch auf ganz andere geschäfte (u.a. Unterschriftsbeglaubigun- gefährdeten Personen an Bord. Art und Weise, erbringen konnten – darü- gen, Anträge für Identitätskarten, Ein- ber sind wir sehr froh und dankbar! sichtnahme in Baugesuche, Bearbeitung Vom Lockdown bis Ende Mai 2020 wur- eines Todesfalls, etc.) konnte vorgängig den die Gemeinderatssitzungen vier Mal Mike Barth telefonisch oder elektronisch ein Termin via Videokonferenz abgehalten. Diese Er- Gemeindeschreiber Freitag 11. September Vorverkauf: www.kultur-staufen.ch 20.00 Uhr im Zopfhuus, Staufen Kasse und Bar geöffnet ab 19.15 Uhr Strohmann-Kauz «Kabarettistisch, gesellschaftspolitisch aktuell, überraschend» Der lebensfrohe Ruedi und der griesgrämige Heinz sind ein grossartiges Bühnen- paar. Das aufmüpfige, kultige Rentnerpaar erfrischt und überrascht die Zuschauer und geniesst eine schier grenzenlose Narrenfreiheit. Eintritt Fr. 25.– ab 16 Jahren Fr. 12.– von 12 bis 15 Jahren 13
Corona-Zeit In China soll sich ein gefährliches Virus entwickelt haben, lebensbedrohend, hoch ansteckend. China – das ist am andern Ende der Erdkugel. Was kümmert mich das? Die Globalisierung hat ihre Tücken. Das Virus erobert den Westen in rasantem Tempo. Ende Februar gibt der Bundesrat Weisungen heraus, die unsere Bewe- gungsfreiheit empfindlich einschränken. Ich bin über 80 Jahre alt, also Seniorin – seit diesem Frühjahr gehöre ich der «Risiko-Gruppe» an. Wir Alten müssen zu Hause bleiben, Kontakte meiden, Einkäufe delegieren und nur in Notfällen den ÖV benutzen. «Was soll’s?» denke ich. Dann bleibt man halt ein paar Tage zu Hause, im schlimmsten Fall ein paar Wochen. Denke ich… Und dann wird alles anders. Ich schreibe meinen Einkaufszettel, die junge Genera- tion versorgt uns mit dem täglichen Be- darf. Der Garten wird zu unserem Reduit. Ich stelle mir jedoch eine Familie vor, die im 10. Stock eines Mehrfamilienhauses wohnt – Kinder home schooling, Eltern home office oder gar Kurzarbeit… das braucht starke Nerven. Corona ist allgegenwärtig, wird zum täg- lichen Begleiter. Nachts schrecke ich auf, Panik ergreift mich. Was geschieht mit Weisungen des Bundesrates werden ernst Wir freuen uns wieder über Gäste, ge- uns? Ich stehe auf, tigere durch die Woh- genommen. Die Zahlen der Ansteckungen hen Freunde besuchen. Wohl sind wir nung. Mache mir eine Tasse Kamillentee, gehen zurück – im Vergleich zu anderen vorsichtig, vermeiden Umarmungen. Wir schalte den Fernseher an: Corona auf je- Ländern sind wir in einer komfortablen waschen uns 20mal am Tag die Hände; dem Sender. Ich ertrage die Nachrichten Lage. Todesfälle treten stets zusammen im vollen Zugsabteil schütze ich mich mit kaum, überfliege die Zeitung und lese mit Vorerkrankungen auf und betreffen der Maske, obschon sie mir lästig ist. Ich bloss noch den regionalen Teil. Auch hier: vor allem die über 75-Jährigen. Also hal- hoffe, die prophezeite zweite Welle treffe Schulen sind geschlossen, Gottesdienste ten wir weiterhin Abstand, beachten die nicht ein; hoffe auf einen Impfstoff. Und finden nur noch am TV statt. amtlichen Empfehlungen. ich bin überzeugt, dieses Virus habe uns Langsam tritt eine Lockerung ein. Endlich gelehrt, dass unser «normales» Leben in Ich muss mich bewegen, schlüpfe in die kann ich Setzlinge kaufen, meine Blumen- keiner Weise selbstverständlich ist. Wanderschuhe. Der Wald feiert den Früh- kisten bepflanzen, die Haare schneiden ling, als ob die Welt in Ordnung wäre. An- lassen, endlich wieder einen Laden betre- dere Frühaufsteher begegnen mir; Jeder ten. Endlich… dabei dauerte der «lock- weicht auf seine Strassenseite aus, grüsst down» nicht einmal drei Monate. All- von weitem… Abstand halten. tagstrott – oft öde und langweilig. Fällt er jedoch weg, vermissen wir die täglichen Man gewöhnt sich an die Situation. Die Strukturen. Verena Sandmeier-Ackermann Corona schreibt Geschichte «Die Welt geht den Bach runter», dies hat mie, (gewalttätige) Proteste weltweit und Doch wird es nur dieses Jahr sein? Wann mir letztens eine Kollegin bei der Arbeit Unfälle und Verbrechen ohne Ende – zu- ist das alles vorbei? Ist nächstes Jahr alles geschrieben. Und ich muss sagen, damit mindest fühlt es sich so an. Im Jahr 2020 wieder normal? Gibt es überhaupt wieder setzt sie der weltweiten Situation die Co- scheint kein Zacken in der Krone mehr an ein «normal», wie wir es kennen? rona (zu Deutsch: Krone) auf. Eine Pande- seiner Stelle zu sein. 14
Fragen über Fragen, wie es weitergehen Mit der Zeit gab es im Geschichtsunter- Ehrlich gesagt fühlen sich die «Black lives könnte. Doch eine Antwort gibt es keine. richt Momente, da habe ich mich gefragt, matter»-Demonstrationen für mich viel Zurzeit kann man nur Vermutungen an- ob ich auch mal etwas erleben würde, das geschichtsträchtiger und realer an als die stellen, wie die Zukunft aussehen mag. in ein paar Jahren in den Geschichtsbü- Pandemie. Vielleicht liegt das daran, dass Meine Vermutung ist, dass Corona unsere chern steht. Es klingt seltsam, denn viele sich in diesem Bereich momentan wirklich Geschichte, die unsere nun lebenden Ge- dieser Ereignisse sind nicht unbedingt etwas zu verändern scheint. Anders ist es nerationen erleben, in zwei Hälften teilt. schön. Und den schönen Ereignissen geht bei der Pandemie: Die ist da und niemand Es gibt ein vor und ein nach Corona. In Zu- meist ein negatives voraus. Also wieso kann gross etwas daran ändern. Und auch kunft wird in den Geschichtsbüchern von sollte man so etwas erleben wollen? Ich wenn man im Alltag wohl noch nicht re- der Coronakrise und ihren Folgen als das weiss es ehrlich gesagt nicht, aber der alisiert, dass es nach der Pandemie nicht Ereignis der jüngsten Geschichte zu lesen Gedanke war da. Vielleicht ging es auch wieder wie vor der Pandemie sein wird und sein. darum, das Gefühl zu haben, etwas be- eine Art «Ausnahmezustand» zum neuen wirken zu können oder bei etwas dabei Alltag werden könnte, so bleibt dies den- Meine Generation lernt in der Schule viel zu sein, das zukünftigen Generationen in noch immer irgendwo als Hintergedanke über Geschichte: Über die beiden Welt- irgendeiner Weise helfen könnte. zurück. So schnell, wie es gekommen ist, kriege, die Wirtschaftskrise und vieles mehr. wird es nicht wieder vorbei sein. Doch nichts davon hat je einer von uns Nun gibt es das Coronavirus, welches ga- selbst miterlebt. Die einzigen Personen in rantiert in die Geschichte eingehen wird. Das ganze Jahr 2020 wird eindeutig in unserem Leben, die vielleicht etwas davon Hier ist es nun wohl, dieses geschichtliche die Geschichte eingehen, negativ aber miterlebt haben oder die unmittelbaren Ereignis in meinem Leben. Eindeutig kein bestimmt auch irgendwie positiv. Und wir Folgen spürten, sind unsere Grosseltern. schönes, aber es ist eines. Dennoch fühlt alle waren ein Teil davon. sich das Ganze irgendwie surreal an. Es Das einzige geschichtsträchtige Ereignis, scheint alles so weit weg zu sein, auch an das ich mich überhaupt einigermassen wenn die Pandemie ja auch die Schweiz erinnern kann, ist der Anschlag auf das im Griff hat. Auch bei uns gab es einen World Trade Center im September 2001. Lockdown, auch bei uns gab es Tote, auch Und auch dort war ich gerade mal zwei ich ging für meine Grosseltern einkaufen, Jahre alt. Es war ein geschichtlicher Mo- auch ich musste schauen, wie es bei der ment, doch ich war nicht nur zu jung, um Arbeit weitergeht. Und dennoch wirkt es richtig mitzuerleben, sondern es betraf diese Pandemie nicht so gross, wie sie ei- mich und die Schweiz auch nicht in die- gentlich ist. Laura Pirroncello sem Ausmass. Freitag 23. Oktober Vorverkauf: www.kultur-staufen.ch 20.00 Uhr im Zopfhuus, Staufen Kasse und Bar geöffnet ab 19.15 Uhr Flying Fingers «Irish Folk Music – Flinke Finger, die auf Instrumenten dahinfliegen» Die 3-köpfige Band spielt leidenschaftlich irische Musik. Die Songs sind mal schnell, mal fröhlich und auch mal kämpferisch. Das Publikum wird in den Bann gezogen von Liedern mit Melodien voller Wehmut, Melancholie und Sehnsucht. Eintritt Fr. 25.– ab 16 Jahren Fr. 12.– von 12 bis 15 Jahren 15
Digital und emotional eng verbunden Die Vereinstätigkeiten wurden wegen der Pandemie mehrheitlich eingestellt. Weder Treffen, Trainings, noch Proben in Gruppen waren möglich. Damit trotzdem den Hob- bies nachgegangen werden konnte, setz- ten viele Staufner Vereine auf die digitale Kommunikation. Beim Frauenchor Staufen kamen bereits vor dem Lockdown gelegent- lich Übungsaufnahmen auf einer MP3- Datei, welche den Mitgliedern per Mail übermittelt wurden, zum Einsatz. Samuel Hartman, 44, seit 2010 in Staufen wohn- haft, ist seit Anfang Jahr Dirigent des Frau- enchors. Schon nach seiner dritten Probe kam jedoch der Unterbruch. In einem In- terview mit der Usrüefer-Redaktion stand Samuel Hartman Rede und Antwort: Wie hast du reagiert? Welche Konsequen- Der Frauenchor probte im Freien mit genügend Abstand zen hatte der Lockdown? Wir mussten natürlich den Probenbetrieb und Sänger aus der Schweiz und den Die Infektionszahlen sind ja zum Glück komplett einstellen. Erst mal wussten Nachbarländern jeweils mitmachten, gab wieder gesunken und der Bundesrat hat wir nicht, wie lange die Situation andau- das ein schönes Zusammengehörigkeits- auch Zusammenkünfte von mehr als fünf ern würde. Es hat sich dann aber bald gefühl in der Zeit, in der sonst jeder für Personen wieder erlaubt. Gemeinsam Chor- gezeigt, dass die geplante Mitwirkung sich zu Hause bleiben musste. Link: singen ist vergleichbar mit der Situation, in im Gottesdienst im Mai ausfallen wird. https://stimmtuul.ch/einsingen-um-9/ der viele Leute zusammen laut sprechen. Daraufhin haben wir uns auf unser Kaf- Dabei entstehen viele kleinste Tröpfchen, feekonzert im November konzentriert. Was änderte sich im Vereinsleben? sogenannte Aerosole, die länger in der Glücklicherweise habe ich schon vorher Luft verweilen. Um das Risiko in Chorpro- begonnen, die verschiedenen Stimmen Das regelmässige Zusammenkommen ha- ben gering zu halten, achten wir auf eine der Stücke zu singen, aufzunehmen und ben sicher alle vermisst. Das Singen und stete Durchlüftung des Raumes. Damit als mp3-Dateien den Sängerinnen zur Üben zu Hause ist dafür kein Ersatz. Zum Abstand halten möglich ist, müssen wir Verfügung zu stellen. Dies habe ich ein- Glück wohnen wir in einem Dorf, wo man auch den Chor in zwei Gruppen aufteilen, fach weitergeführt. Daneben haben viele sich auch sonst ab und zu mal begegnet. die nacheinander proben. Um doch mal Sängerinnen ein Internet-Angebot von Wir freuen uns nun aber sehr, dass wir in mit dem ganzen Chor singen zu können, zwei Stimm-Pädagoginnen zum Einsin- irgendeiner Form wieder zusammenkom- haben wir spontan bei schönem Wetter gen zu Hause genutzt: jeweils um 9:00 men können. alle zusammen draussen hinter dem Zopf- Uhr findet live ein Video-Stream statt, zu huus geprobt. Es war ein schönes Erlebnis, dem man sich zu Hause in den Tag singen Der Weg aus dem Lockdown – wie verlief an einem Sommerabend unter dem frei- kann. Da weit über tausend Sängerinnen dieser? en Himmel zu singen. Und plötzlich sang noch eine Grille mit uns mit. Bei den meisten Vereinen sind die Aufritte Damen- und Herren-Coiffeuse ein Jahres-Highlight. Wie sieht dies beim Frauenchor aus? Sibel Millien-Berger Das ist bei uns nicht anders, ein Ziel moti- viert uns. Darum arbeiten wir jetzt fleissig am Repertoire für unser Kaffeekonzert am Konsumstrasse 6b, 5603 Staufen 8. November 2020 (13.30 bis 17.30 Uhr im Telefon: 062 892 17 67 Zopfhuus). Die ausgefallenen Proben holen www.sibel.ch wir nach: Wir proben nun jede Woche, statt nur jede zweite Woche. Damit wir aber unserem Publikum ein ansprechendes Programm bieten können, müssen wir dranbleiben. Das heisst, auch weiterhin die Öffnungszeiten Möglichkeit von Tonaufnahmen zum Üben Di + Do 10.00 - 18.30 durchgehend zu Hause nutzen. Nun hoffen wir, dass es Mi 08.00 - 12.00 13.30 - 18.30 die Situation erlaubt, dass wir auch nach Fr 08.00 - 18.00 durchgehend 08.00 - 13.00 durchgehend den Sommerferien weiter proben können. Sa So + Mo geschlossen Dann können wir uns auf ein schönes Kaf- fee-Konzert mit vielen Besuchern freuen! Ich freue mich sehr, Sie in meinem Salon zu bedienen. Text und Foto: SH 16
Corona 2020 Im Januar/Februar war Corona noch weit weg. Das Coronavirus kursierte in China. Hierzulande kannte man Corona höchs- tens als Biersorte oder als Leuchterschei- nung um Sonne oder Mond. Und wenn man sich zum Znacht nicht gerade eine Fledermaus oder sonst etwas Komisches gönnt, bleibt man bestimmt davon verschont… Doch es kam anders. Das Virus kam in die Schweiz. Kurz dar- auf durfte man sich zur Begrüssung nicht mehr die Hand reichen, musste Abstand wahren, von einer Umarmung oder einem Küsschen zur Begrüssung wurde abge- raten. Dieses «social distancing» kommt mir immer noch sehr befremdend vor. Doch die Massnahmen zur Bekämpfung des Krankheitserregers wurden weiter verschärft. Alles wurde abgesagt und wö- chentlich wurden die Massnahmen ange- passt. Ausgerechnet am Freitag, dem 13. war es soweit, der Lockdown war da. Ich musste meine Schüler verabschieden und war mir nicht bewusst, dass ich meine ge- liebte Klasse so lange nicht sehen würde. Mit dem Lockdown stieg die Ungewissheit über die Krankheit weiter, man machte sich Sorgen, wollte nicht, dass jemand aus dem Umfeld an Covid 19 erkrankt. Soziale Kontakte wurden schweren Herzens auf ein Minimum beschränkt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Unsere Tochter Malena war überaus traurig, dass sie ihre Kinder- gärtnerin und die Gspänli auf unbestimm- te Zeit nicht mehr sehen konnte und die Grosseltern keine Zeit mehr mit ihr ver- bringen durften. Soziale Kontakte hielten wir telefonisch oder mit der entsprechen- während dieser Zeit war zu einer Nach- Langsam kehrt nun wieder Normalität den Distanz aufrecht… barsfamilie. So konnten die Kinder wenig- in unseren Alltag ein. Aber es wird noch Langweilig wurde es uns aber nie… Der stens miteinander spielen, Kontakt pflegen lange dauern, bis wir uns wieder wie «vor Garten war schon bald unkrautfrei, ein und zusammen Fernunterricht machen. Corona» bewegen. Die Vorstellung, sich neues Blumenbeet wurde geplant und rea- in eine Menschenansammlung zu bege- lisiert. Wir lebten draussen. Wir bastelten Ein Leben ohne Termine hatte auch seinen ben, löst Unbehagen aus. Trotzdem fehlt viel… und schon bald zierten «Corona- Reiz. Es entschleunigte und von heute auf mir die Nähe zu Menschen. Ich freue mich hühner» unsere Fenster. Wir versuchten, morgen stand die Familie im Mittelpunkt. auf ein simples Händeschütteln, auf eine dem Alltag mit einem Tagesprogramm Wir genossen dies sehr. Umarmung oder auf den ganz normalen Struktur zu geben. Wir machten «Schule». Alltag ohne Covid 19. Mit dabei sämtliche Bären, Puppen und Auch der Verein Läbigs Staufen war von weitere Stofftiere. Auf dem Tagespro- Covid 19 betroffen. Die beliebte Kinder- Fazit: Uns ging es immer gut. Wir durf- gramm stand natürlich auch Kochen, Bak- kleiderbörse und der immer gute besuch- ten nach draussen und hatten alles, was ken, Putzen. Wir begannen den Wochen- te Spielplatz-Arbeitstag wurde abgesagt. wir brauchten. Die Nachbarschaftshilfe, einkauf genau zu planen und erstellten Me- Die GV, die gewöhnlich als Familienfest Solidarität und Hilfsbereitschaft waren nülisten. Sogar ans Haareschneiden habe gefeiert wird, fand als «trockenes» Zoom- enorm. Der Zusammenhalt wurde wichti- ich mich, zum Glück mit Erfolg, gewagt. Meeting statt. Erfreulicherweise nahmen ger denn je. Ich hoffe, wir können dies aus trotzdem viele Familien daran teil und der Coronakrise mitnehmen und bleiben Malena bekam vom Kindergarten stets brachten so etwas Leben an den Bild- weiterhin füreinander da. tolle Aufträge, der Fernunterricht war liebe- schirm. Ein Zustand, der sich hoffentlich voll gestaltet. Der einzige «enge» Kontakt nicht mehr wiederholt. Text und Foto: Franziska Bregenzer 17
Trübeli-Blätz – Vor 50 Jahren… Jetzt bin ich am zwölften, ich will total 50 Kesseli füllen! Was kaufst du vom verdienten Geld? Einen Wellensittich! Ich brauche Bestandteile, damit ich aus meinem Velo einen Halbrenner machen kann. Ich bezahle in den Winterferien mein Ski- liftabonnement. Ich will drei Platten kaufen: Status quo, Sweet und ABBA. Und ich will endlich eine Uhr haben. Die Buben arbeiten sinnend vor sich hin. Was steht eigentlich dort auf dem Berg für ein Gebäude? Ein Schloss – nein, eine Kirche. Nein, ein Schloss und eine Kirche. Das Schloss ist in Lenzburg und der Stauf- berg hat nur eine Kirche. Die Kirche hat ein Gerüst. Wahrscheinlich wird sie renoviert. Vielleicht wird sie abgerissen, sie ist schon Noch in den siebziger Jahren betrieb die Reihe zu. Sie fassen ein Kesseli und ma- gar alt. Hero Lenzburg im Buech den «Trübeli- chen sich an die Arbeit. Plaudern, lachen, Sie wird nicht abgerissen, bist du verrückt; Blätz». Hunderte von Johannisbeer-Stau- klönen über Hitze und Bremsen – und im- die Staufner hätten ja dann keine Kirche den standen in Reih und Glied und wenn mer wieder der Blick ins Kesseli, das sich mehr! die Sommerferien nahten, war auch die so langsam, langsam füllt. Wird denn diese alte Kirche noch immer Trübeli-Ernte nicht mehr weit. benützt? Die ersten zwei Ferienwochen sind ver- Vier Buben arbeiten zusammen an einer plant: Tagwache frühmorgens. Ein Znüni Staude: Ein Seufzer, wieder ist es ein paar Minuten im Sack, eine Kopfbedeckung – viele still…. Kinder ziehen auf den Trübeli-Blätz. Herr Wieviele hast du schon? Dietiker, der Aufseher, weist ihnen eine Heute oder im Ganzen? Manchmal geht es schnell, bis ein Kesseli voll ist, heute aber überhaupt nicht. Wenn ich doch nur um fünf Uhr angefan- gen hätte, so wären es jetzt schon zwei mehr. Gehst Du mittags in die Badi? Oh, Badi, am liebsten wäre ich ein Fisch! Ein Fisch im Aabach? Nein, ein Fisch im Meer. Ein grosser Hai- fisch… ... diverse Brote, Snacks, Pâtisserie, Geschenke, Apéro, Dessertbuffet, Torten, Partyservice ... Das Meer ist auch nicht mehr sauber! Auch in den kalten Monaten Im Nordpol ist es noch sauber, das weiss ich, sonst wäre ja das Eis auch dreckig. sind unsere hausgemachten Glacen in verschiedenen Ja, aber im Nordpol ist das Wasser kalt! Frieren eigentlich die Fische auch? Grössen erhältlich. Auf jeden Fall schwitzen sie nicht!! Belauscht und notiert im Sommer 1975 vs 062/891 23 28 Postgasse 2 5603 Staufen www.baeckerei-gradwohl.ch Foto: Mi 18
Wie der die ausserordentliche Zeit meisterten… «Wir führen den Turnbetrieb bis auf Wei- Während ganzen 7 Wochen wurde unter teres fort!», beriet sich der Vorstand am diesen äusserst ungewohnten Umständen Freitag, 13. März. Niemand ahnte dazumal, trainiert. Rückblickend können wir stolz dass es das letzte gemeinsame Training für sagen, dass nur während einer einzigen eine Weile sein würde. Die Situation wurde, Woche keine Trainings des STV und DTV wie von vielen Leuten, vorerst unter- Staufen stattfanden. Die Trainingsfre- schätzt. Bereits am folgenden Montag quenz wurde hochgehalten. Der Kontakt musste auf Vorgabe des Bundes der ge- zu den Mitgliedern konnte auf diese Weise samte Turnbetrieb eingestellt werden. Bis aufrechterhalten werden. An dieser Stelle zu diesem Zeitpunkt ein für alle unmög- geht ein herzlicher Dank an sämtliche Lei- lich scheinendes Szenario wurde plötzlich terinnen und Leiter dieser sehr speziellen Realität. Was nun? aber nicht minder schweisstreibenden Turnstunden. Silvan Rohr, der Leiter der Herren, hatte nach einer langweiligen Woche ohne Tur- Mit der Lockerung am 11. Mai konnten nen einen grandiosen Einfall, wie wir diese endlich wieder Trainings in Person statt- Zeit überbrücken könnten. Damit wir uns finden. Maximal in 5er Gruppen durfte wenigstens am Computer-Bildschirm sahen unter manifesten Schutzmassnahmen ge- und uns zusammen bewegen konnten, meinsam geturnt werden. Die Vorgaben schlussendlich problemlos. So flogen sie fand jeweils über Skype am Dienstag und des Schweizerischen Turnverbandes wa- endlich wieder, die Kugeln und die Schleu- Freitag ein Corona Online-Training statt. ren hart. Das Ausarbeiten eines Schutz- derbälle. Auf der Tartanbahn wurde ge- Klar war es am Anfang aussergewöhnlich, konzepts nahm viel Zeit in Anspruch. sprintet und in den Sand gesprungen. sich vor dem Bildschirm zu bewegen. Doch Gelohnt hat es sich allemal. Beide Vereine An dieser Stelle darf der Dank an den schnell gewöhnte man sich daran. Abwech- absolvierten in der ersten Woche einen Gemeinderat und den Schulhausabwart slungsreich war das Training auf alle Fälle. Parcours im Staufner Wald mit diversen nicht fehlen, die es den turnenden Verei- Rumpfstabi, Lauberhorn-Abfahrt, Faszien- Übungen und Quiz-Fragen. Nach minuti- nen ermöglichten, die Sportanlagen wie- training, Osterhasenlauf, WC-Rollen-Chal- ösem Zeitplan begaben sich nacheinander der zu benutzen. lenge, Tabata, Pilates, Thai Boxen, Steinhe- jeweils fünf Personen auf den Parcours. ben und vieles mehr. Das waren alles The- Es fühlte sich grossartig an, endlich wie- Dank weiteren Lockerungen war es ab men in den 14 rund 40-minütigen Turn- der einmal persönlich zusammen Sport Mitte Juni möglich, weitgehend in den stunden, welche durch neun verschiedene zu treiben. In den folgenden Wochen «normalen» Turnbetrieb überzugehen. Die Leiterinnen und Leiter durchgeführt wur- fanden erste Trainingseinheiten auf der Freude über den ersten gemeinsamen den. Die zwischenzeitliche Rekordteilneh- heimischen Turnwiese statt. Die Trainings Fussballmatch bei den Herren war riesig. merzahl betrug erfreulicherweise rund 35 wurden in Form eines Postenlaufs orga- Dementsprechend fiel die allgemeine Trai- Turnerinnen und Turner. nisiert, um die einzelnen 5er-Gruppen ningspräsenz sehr hoch aus. Nichtsdes- voneinander zu trennen. Die Trainingspla- totrotz erfordert das Training weiterhin Ebenfalls blieben uns persönliche Gymnas- nung erforderte einiges an Aufwand, da Disziplin und Rücksichtnahme von allen tik-Lektionen verwehrt. Bereits befanden man sich ja auch als Leitperson nur einer Beteiligten. wir uns mitten in der Vorbereitung für die einzigen 5er-Gruppe anschliessen durfte. Gymnastikvorstellung am Turnfest. Unsere So musste der Trainingsablauf für jeden Leider fiel mit dem Turnfest der sportliche Leiterin Selina Hodel hatte allerdings eine Posten detailliert aufgeschrieben werden, Höhepunkt dem Coronavirus zum Opfer. Lösung bereit. Sie zeigte uns vor dem Bild- sodass alle wussten, was zu tun ist. Zudem Gross war die Enttäuschung, in diesem Jahr schirm die Bewegungsabfolgen. Dies war mussten sämtliche Trainingsformen den nicht nach Teufen AR reisen zu können. Wir nicht so einfach, da zu Hause der Platz dauernden Abstand von mindestens zwei hoffen fest, dies im nächsten Jahr nach- sowie der Gymnastikpartner fehlten. Metern gewährleisten. Geklappt hat es holen zu können. Auf jeden Fall lassen wir dies nicht einfach so auf uns sitzen! Als Er- satz möchten wir im Herbst ein vereinsin- ternes Turnfest durchführen, mit dem Ziel, zumindest ein bisschen Turnfeststimmung aufleben zu lassen. Haben wir deine Lust auf ein Schnupper- training geweckt? Mehr Infos zu den beiden Vereinen sind unter www.stvstaufen.ch und www.dtvstaufen.ch zu finden. Auf Instagram @stvstaufen sind zudem einige bildnerische Eindrücke aus unserem Ver- einsleben festgehalten. Andrea Koch & Silvan Rohr Fotos: zvg 19
feinfühlig hilft Menschen und Ganzheitliche Architektur Unternehmen mit Freude und Seelenvolle Räume — Herz ihr ganzes Potenzial zu mit Herz bauen & gestalten entfalten. • Was ist ganzheitliche Architektur? • Was sind seelenvolle Räume mit Herz? • Wie komme ich zu seelenvollen Räumen mit Herz? • Methoden wie ganzheitliche Baubegleitung und Feng Shui • Praxisbeispiele und Erfahrungen mit ganzheitlicher Architektur feinfühlig ag • Fragen & Antworten Wiligraben 26 5603 Staufen Vortrag mit Carmen Wanner und Reto Aus der Au Donnerstag, 17. September 2020, 19.30 Uhr 056 470 96 56 willkommen@feinfuehlig.ch Zopfhuus, Zopfgasse 20, 5603 Staufen feinfuehlig.ch CHF 25.00 | Tickets bei eventfrog.ch/feinfuehlig feinfuehlig_inserat_190x132_def.indd 1 29.06.2020 12:10:00 Wir von Pro Pede tun alles, damit es Ihnen und Ihren Füssen besser geht. In unserem Zentrum für Orthopädie-Schuhtechnik und Podologie finden Sie alles unter einem Dach: · Medizinische Fusspflege · Laufanalysen · Mass-Schuhe · Strümpfe · Individuelle Einlagen · Physiotherapie · Orthesen Wir führen ausgesuchte hochwertige Schuhe für sie und ihn und tragen auch Ihren Schuhen Sorge: Die Schuh- reparatur-Profis von Pro Pede reparieren alle Arten von Schuhen und lassen sie wieder wie neu aussehen. Beispiele und mehr unter www.propede.ch Pro Pede · Tiliastrasse 5 · 5603 Staufen · 062 891 98 81 · www.propede.ch 18PRO 70.3 Inserat Usruefer_co_DU.indd 1 12.02.18 14:06 20
Lokal Einkaufen! Für einige Gewerbetreibende in Staufen war die Corona-Krise auch eine grosse Chance. Da die Bewegungsfreiheit und der Aktionsradius eingeschränkt waren, wurde bei den Geschäften in Staufen mehr Umsatz erzielt. Dazu zählen der Volg, die Bäckerei Gradwohl – mindestens im Verkaufsladen – die MOSTI und auch Furter’s Hofladen. Rolf und Rita Furter an der Zopfgasse 6 verzeichneten beinahe eine Verdoppelung. Besonders aufgefal- len waren bei ihnen vor allem die erstma- ligen Kunden, die entweder für sich selbst oder auch für Verwandte oder Bekannte vorbeikamen. Mehr Ertrag bedeutete aber auch mehr Aufwand in der Produktion oder bei der Beschaffung von Lebensmit- teln bei den Lieferanten. Die Usrüefer-Re- daktion konnte über weitere Einzelheiten mit den beiden ein Interview führen: Die Auswahl an feinen lokalen Köstlichkeiten war und ist bei Furter's Hofladen gross Können Sie bitte eine kurze Rückblende bedienten Verkauf wurde nur ein Kunde Was wollen Sie zum Abschluss noch auf die Zeit seit Mitte Februar machen? gleichzeitig reingelassen. Wir haben die sagen? Aufgaben der Warenausgabe und des Es waren intensive Monate, in denen wir Einkassierens klar getrennt. Den ganzen Die Vorbildfunktion im Kampf gegen das etwas an unsere Grenzen gestossen sind. Holfladen reinigten wir regelmässig mit Virus im Verkauf ist wichtig. Nur wer sät, Das Positive mit der Einnahmensteigerung heissem Wasserdampf ohne Zusatzmittel. kann auch ernten. Wir hoffen natürlich und der Vielzahl an zufriedenen Kunden Diese Methode geht dem Virus an den alle, dass wir von einer zweiten Welle überwiegt natürlich. Die ersten Auswir- Kragen. Die Kästchen für den Verkauf in verschont bleiben. Die vergangenen Mo- kungen spürten wir mit der Absatzstei- Selbstbedienung sind zweimal täglich des- nate haben die Verkäufer und die Kunden gerung bei den Kartoffeln. Es wäre aber infiziert worden. Wir waren froh, unser noch näher zusammenrücken lassen. übertrieben, von Hamsterkäufen zu spre- Verhalten auf die Vorgaben des Aargaui- Auch bekamen wir mehrere Komplimente chen. Über Ostern gab es bei den Eiern schen Bauernverbandes abstützen zu für unsere konsequente Umsetzung der ein Engpass. Wir haben festgestellt, dass können. Schutzmassnahmen. Den Dank geben wir zu Hause viel mehr gebacken wurde als auch gerne zurück. Die Kunden hatten sonst. Bei anderen Waren konnten wir die Verständnis dafür und zeigten sich treu. gestiegene Nachfrage stets abdecken. Das Wie waren die Kundenreaktionen? Dies ist für uns eine grosse Motivation – ja häufigere Auffüllen der Kästchen machte gar eine Verpflichtung – unsere Produkte viel Freude. Wir spürten eine grosse Dankbarkeit. Un- auch in Zukunft mit viel Engagement und sere selbstgebackenen und produzierten Herzblut den Staufnerinnen und Stauf- Lebensmittel wurden noch mehr geschätzt nern anzubieten. Wie haben Sie die Kunden, die Lebens- als sonst. Der lokale Bezug gewann an mittel und Sie sich selbst vor dem Virus Bedeutung. Der angebotene Heimliefer- geschützt? dienst fand guten Anklang – hielt sich aber zahlenmässig im Rahmen. Natürlich Ganz wichtig für uns war das Tragen von war der Anblick der Masken wie überall Schutzmasken und Handschuhen. Beim gewöhnungsbedürftig. Text und Foto: SH Vertrauen und Solidarität sind wichtige Werte Die Gastro-Branche war stark vom Lock- geschlossen». Die Einnahmen gingen konnten wir uns so gut es ging auf den down betroffen. In den Restaurants lief massiv zurück. Patrick Schaffner, 38, ist Lockdown vorbereiten und das Personal während zwei Monaten gar nichts. Das seit 9 Jahren Wirt der Linde. In einem In- sofort über die Konsequenzen orientieren. Staufener Eck und Passion 25 waren als terview blickte er zurück und voraus: Die Stornierungen von Banketten/Anläs- einzige Gastro-Betriebe im Dorf dank der sen und die fehlende Planungssicherheit Heimlieferungen und dem Take away-An- waren echte Herausforderungen. gebot geöffnet. Deren Umsätze steiger- Was war die erste Reaktion nach der ten sich. Für die Restaurants zur Linde und angeordneten Schliessung? Sternen hiess es an den Türen «Aufgrund Welche Unterstützung haben Sie be- der aktuellen Situation bis auf Weiteres Der Entscheid war für uns absehbar. So kommen? 21
Wie haben Sie die Zeit des Lockdowns Wie erlebten Sie die Zeit der Wieder- genutzt? eröffnung? Während der zweimonatigen Schliessung Das Wiedersehen mit den Gästen war standen die Schadensbegrenzung und die eine grosse Freude! An einigen milden administrativen Arbeiten sowie Absagen Abenden war das Restaurant drinnen und im Zentrum. Letztere behandelten wir draussen ausgebucht. Dies erklärte sich kulant. Der Grossteil der Reservationen mit dem Nachholbedarf unserer Gäste wurde auf die Zeit danach – mit offenem und auch weil das Platzangebot um einen Datum – verschoben. Wir zählen auf eine Drittel reduziert war. Die Nachfrage fürs grosse Stammkundschaft. Auch der Kon- Mittagessen war sehr schwankend. Im takt zu den Lieferanten wurde gepflegt. Mai und im Juni waren immer noch viele Diese zeigten sich bezüglich Verlängerung unserer Gäste im Home Office und man von Fälligkeiten und Ratenzahlungen fle- merkt auch, dass bei der Risikogruppe xibel. noch eine Hemmschwelle für einen Res- taurantbesuch bestand. Ende April kam der bundesrätliche Entscheid für den zweiten Schritt der Wie blicken Sie in die Zukunft? Lockerung. Wie wurde dieser von Ih- nen aufgenommen? Mit gemischten Gefühlen. Die Lockerun- gen sind immer zweischneidig. Einerseits Es war eine grosse Erleichterung! Wir kurbeln sie die Wirtschaft und den Kon- hatten danach bis zum Eröffnungsdatum sum an – auf der anderen Seite bringen zwei Wochen Zeit, um Reinigungsarbeiten Sie auch ein Risiko und Ungewissheit mit durchzuführen und die Schutzkonzepte sich. Die Reservationen ab September auszuarbeiten. sind zum jetzigen Zeitpunkt auf dem Vor- Der Linde-Wirt Patrick Schaffner beim jahresniveau. Ich mache mir aber etwas Haupteingang, wo auf die Schutzmass- Sorgen, dass die Leute etwas zu légère nahmen aufmerksam gemacht wird. Welche Massnahmen haben Sie ge- mit dem Coronavirus umgehen und die troffen? Tendenz besteht, die Schutzmassnahmen etwas zu vernachlässigen. Wir hielten uns bezüglich der Hygiene- Die Doninelli AG, der Verpächter, unsere massnahmen und der Abstandsregeln an lokale Hausbank sowie das Amt für Wirt- die Vorgaben des Bundesamtes für Ge- Was wollten Sie sonst noch sagen? schaft und Arbeit reagierten sehr schnell sundheit und der Gastro-Verbände. Beim und unkompliziert auf meine Anfragen, Eingang hatten wir bereits im Februar Sehr gerne bedanke ich mich herzlich bei sodass sich die finanzielle Belastung etwas Desinfektionsmittel vorausschauend auf- den Staufnerinnen und Staufner und un- verringerte. Der Covid-Kredit der Bank gestellt. In den ersten vier Wochen trugen seren Lieferanten. Wir sind froh, Teil eines war nach dem Antrag innert fünf Stunden sowohl die Mitarbeitenden in der Küche funktionierenden Systems zu sein, bei auf unser Konto überwiesen. Mein Team als auch jene im Service Masken. Der Le- dem Werte wie Vertrauen und Solidarität und ich atmeten auf und die Arbeits- bensmittelinspektor konnte uns bei einem eine grosse Bedeutung haben. stellen waren dank der Gewährung der Kurzarbeits-Entschädigung gesichert. unangemeldeten Besuch die einwandfreie Umsetzung der Richtlinien bestätigen. Text und Foto: SH 22
Staufen hilft – die Unterstützung wirkt Die private Organisation «Staufen hilft» wurde vor drei Jahren gegründet (Usrüefer 2/20). Bis anhin konnte einigen Personen finanziell geholfen werden. Dass gleich das ganze Dorf von einer Aktion profitierte, gab es noch nie. Während dieser Pandemiezeit mussten wir tiefe Einschnitte in unserem Alltag hinneh- men. Einige waren dabei stärker betroffen als andere. Dies war Motivation genug für die Lancierung von zwei wertvollen Ser- viceleistungen: Die Verantwortlichen der Organisation kamen am Tag der Erklärung der besonderen Lage am 13. März 2020 zusammen. Es ging dank des Beizugs der beiden Gemeinderäte Katja Früh Haas und Gallus Zahno rasch und unbürokratisch, bis die Aktion des Hauslieferdienstes und die Unterstützung beim Kinderhütedienst stand. Die beiden Staufner Markus Konz (MK), 40, und Cédric Lewy, (CL), 49, tauschten sich Mitte Juni mit der Usrüefer-Redaktion aus und zogen ein sehr positives Fazit über die Aktion. Wie war der Weg von der Idee zur Um- setzung? MK: Wir teilten die Aufgaben in unserem kleinen OK gezielt auf und profitierten von den Qualitäten der einzelnen Perso- nen. Das IT-Wissen von André Schraner war sehr wertvoll. Das OK der Aktion Katja Früh, Markus Konz, Stefan Jetzer und Cédric Lewy v.l.n.r Gut vernetzt und der Einsatz modern- ster Technologie hiess demnach das Motto? MK: Meistens kontaktlos. Die Einkaufsliste machen keinen grossen Abschluss – fertig war direkt auf der Datei ersichtlich. Das ist fertig. Wir wären auch jederzeit gerüs- CL: Ja genau! Wir druckten einen Flyer, Geld wurde beispielsweise im Briefkasten tet, sollte nochmals Bedarf nach Nachbar- der von freiwilligen Helfern in alle Haus- bereitgestellt. Der Helfer läutete als Zei- schaftshilfe bestehen. haltungen verteilt wurde. Die Finanzie- chen des Eintreffens der gefüllten Trag- rung davon übernahm grosszügigerweise tasche und verabschiedete sich oftmals, MK: An dieser Stelle bedanken wir uns bei die Gemeinde. Darauf wurden die Dienst- ohne den Empfänger gesehen zu haben. allen, die unsere Organisation «Staufen leistungen einfach erklärt. Für die Unter- hilft» unterstützten und auch in Zukunft stützung beim Einkauf von Lebensmitteln Könnt ihr die Anzahl Aufträge und die mitttragen. bei lokalen Geschäften oder Besorgungen Anzahl Besteller in Zahlen ausdrücken? in der Apotheke war eine Handy-Nummer die zentrale Anlaufstelle. Anfragen konnten CL: Die Statistik zeigt insgesamt 63 Anfra- auch direkt über einen Link auf eine allen gen, die sich auf 16 ‘Kunden’ verteilten. Für Die Helferin, welche die meisten Auf- zugängliche Google-Excel-Datei gemacht einige Personen standen die Helfer mehr- träge ausführte, erzählte dem Usrüefer werden. Den Helferpool bauten wir über mals im Einsatz. Oft handelte es sich dabei über ihre Motivation und Erfahrungen: eine WhatsApp Chat-Gruppe mit dem um dieselbe Einkaufsliste. Die Mehrheit «Es hat mir mega Spass gemacht! Ich Namen «Corona Helfer Staufen» auf. Mit der Aufträge betraf den Volg. Zwei Drittel lernte bei der Aktion viel über die Le- einem QR-Code auf dem Flyer konnte davon kamen übers Telefon rein. bensmittel und das Online-Handling. man sich als Freiwilliger anmelden. Über Teilweise machte ich bis fünf Einkäufe denselben Link wie für die Hilfesuchenden Welche Bilanz zieht ihr? an einem Tag. Das schönste am Ganzen erfolgte die Koordination von Anfragen war die tolle Dankbarkeit, die man unter den Helfern. CL: Die Aktion verlief sehr harmonisch beim Helfen bekommt. Ein bisschen und effizient. Die Wertschätzung der Hilfe- Sackgeld gab’s auch nebenbei. Wie waren die Schnittstellen zwischen suchenden war sehr gross. Die Helferin- Besteller und Lieferant? nen und Helfer arbeiteten im Stillen. Wir Text und Foto: SH 23
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