Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt

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Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
79. Jahrgang 2/2020

Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt                          Juni 2020

                     Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen
Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
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Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
E ditorial
                                             Unser Staufberg

Inhalt                                       Mein Weg führt mich um den Staufberg.
                                             Ich lasse die Häuser hinter mir. Ein grüner
                                                                                           Vielleicht dauert es Monate, bis wieder
                                                                                           normales Leben einkehren kann. Vielleicht
Editorial                               3
                                             Bärlauch-Teppich liegt am Waldrand «hinter    jedoch ist der Spuk vorbei beim Erschei-
Amtliche Mitteilungen                    4   dem Berg» – Frühling! Ein paar Halbwüch-      nen dieses Usrüefers. Vielleicht erinnern
–   Zivilstandsnachrichten                   sige sitzen auf der Bank, wiegen sich         wir uns heute in einem Jahr mit einem
–   Baubewilligungen                         rhythmisch zur Musik aus ihren Handys.        erleichterten Seufzer an diese Zeit, die uns
–   25 Jahre Usrüefer in Heftform        5   Ein paar Schritte weiter jauchzt ein Knirps   Menschen Grenzen aufzeigt, uns bewusst
–   Neues Redaktionsmitglied:            6   auf der Rutschbahn – seine Eltern schüren     macht, wie wenig selbstverständlich un-
    Andrea Strässler                         das Feuer, es riecht nach Rauch und ge-       ser gewohnter Alltag werden kann. Wie
–   Das Siegerprojekt für die Sporthalle 7   bratenen Würsten. Spaziergänger, Reiter-      kostbar unsere Gesundheit ist und wie
    ist auserkoren!                          innen, Velofahrer – der sonnige Tag lockt     verletzlich.
–   KS – 1. August-Brunch                8   die Menschen in die Natur. Im Karussell
–   «Günthis» Weg in die Pension         9   beim grossen Spielplatz drehen Kinder         Solidarität: «Staufen hilft» – ein offizielles
    mit viel Dynamik                         ihre Runde, auf der Schaukel gigampfen        Flugblatt macht Mut. Telefonnummer und
–   Abschied von Paul Läuchli, dem      11   zwei Mädchen.                                 Mail-Adresse – wir können Hilfe anfor-
    ehemaligen Gemeindeammann                                                              dern. Ein Hauslieferdienst ist organisiert.
    von Staufen                              Die Welt sieht friedlich aus, scheint in      Nahrungsmittel und Medikamente werden
Schulnachrichten                       12    Ordnung. Auf den ersten Blick lässt sich      uns von freiwilligen Helfern vor die Haus-
– Besuchstage und Urban Knitting             die Bedrohung nicht erkennen, die über        türe gebracht. Ein Kinderhütedienst unter-
– Skilager Elm                         13    unserem Land liegt, ja über dem ganzen        stützt jene Eltern, die zur Arbeit gehen
Kirchgemeinde Staufberg                14    Erdball. Ein unsichtbares Lebewesen – der     müssen: Pflege- und Verkaufspersonal,
– Unsere Kirchgemeinde in der                Corona-Virus – führt sein Regiment. Von       Pöstler – manche Betriebe müssen aufrecht
  «ausserordentlichen Lage»                  China ausgehend hat es den Westen er-         erhalten bleiben.
– Bound: Der Staufberg und seine       15    obert.
  Sehenswürdigkeiten                                                                       Corona-Virus! Mein Lexikon aus dem Jahr
                                             Wir – Alte und Kranke – sind die Risiko-      2004 gibt Auskunft: Korona – Heiligen-
Der Staufberg                          16    gruppe. Wir bleiben zu Hause, befolgen        schein, Strahlenkranz der Sonne, fröhliche
– Der Staufberg und ein paar                 die Anweisungen des Bundesrates: Ab-          Runde… Das Wort hat seit diesem Jahr für
  seiner Geheimnisse                         stand halten. Das öffentliche Leben findet    uns eine neue, unselige Bedeutung.
– Der Staufberg                        17    nicht mehr statt – geschlossene Schulen,
– Staufberg-ABC                        19    Kinos, Theater, weder Sport- noch Vereins-    Nach einem kurzen Schwatz auf der Strasse
– Die Bierhöhle                              anlässe. «Pandemie» – ein unheimliches        – mit gehörigem Abstand – lautet unser
– Ein Lausbubenstreich mit Folgen            Wort, dessen Bedeutung sich langsam in        Abschiedswort nun: «uf wiederluege und
– Viel Spass beim Vergleichen          20
                                             unser Bewusstsein schleicht. Die Nachrich-    bliibed gsund!»
  1930 – 2020
                                             ten halten uns auf dem Laufenden, infor-
– Spiel- und Grillplatz «Suppentrülli» 22
                                             mieren über Tausende von Kranken, über        Das wünsche ich uns allen von Herzen.
Vereinsnachrichten – Nachlese          23    Hunderte von Toten in unseren Nachbar-
– Das Freilichttheater «Ueli de              ländern. Eine dumpfe Angst packt mich,                    Verena Sandmeier-Ackermann
  Pächter» wird auf 2021 verschoben          hält mich nächtelang wach.                                           Foto: Niklaus Lätt
– Interview mit dem Produktions-   24
  leiter Markus Moser
– Spielgruppe Spatzenäscht         25
– Laufgruppe Staufberg             26
– Heitere Stunden mit Simon Libsig 27
  im Zopfhuus
Impressum                          27
Ineluege                               28
– Osterhasen hamstern
Unterwegs                              29
– Unterwegs für die Bedürfnisse
  der Staufner Bevölkerung
Kinderseite                            30
– De chlii Usrüefer
Veranstaltungen                        32
Ehrungen
– Schlusspunkt-Zitat

Titelbild
"Ölgemälde von Max Furter
                                             Der Super-Vollmond über dem Staufberg

                                                                                                                                       3
Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
A mtliche M it teilungen
Zivilstandsnachrichten                        Baubewilligungen                               mit Garage und Neubau von zwei Einfa-
                                                                                             milienhäusern mit Garagen auf Parzelle
                                                                                             Nr. 102 am Wiligraben
von Staufner Einwohnerinnen und               Der Gemeinderat hat seit dem letzten Us-
Einwohnern                                    rüefer folgende Baubewilligungen erteilt:      Bauherrschaft: Balthasar und Jacqueline
                                                                                             Zuckschwerdt-Bruder, Hermenweg 21,
Bis zum Redaktionsschluss sind folgende       Bauherrschaft: Marco Bucher, Moos 5,           5603 Staufen
Zivilstandsfälle zu verzeichnen:              6243 Egolzwil                                  Bauvorhaben: Neubau Einfamilienhaus
                                              Bauvorhaben: Umbau (Teilsanierung)             mit Carport auf Parzellen Nr. 6666, 667
                                              Stöckli in Wohngebäude auf Parzelle Nr. 355    und 668 am Rebenweg 24
Geburten
                                              am Gässli 20
Januar 2020                                                                                  Bauherrschaft: Hischier Auto AG, Aarauer-
                                              Bauherrschaft: Dominik und Claudia Büchi-      strasse 70, 5603 Staufen
09. Tedesco Mattia Romeo, von Lenz-           Buri, Parkstrasse 22, 5603 Staufen             Bauvorhaben: Umnutzung Lagergebäu-
		burg AG, in Staufen, Tiliastrasse 10        Bauvorhaben: Umbau Einfamilienhaus             de in Garage auf Parzelle Nr. 533 an der
                                              auf Parzelle Nr. 485 an der Wiesenstrasse 12   Aarauerstrasse 70
16. Martin Marvin Oliver Jaron, von
		Thayngen SH, in Staufen, Grabenacher-       Bauherrschaft: Philipp Gradwohl, Hermen-       Bauherrschaft: Thomas und Sarah Schöb-
		weg 23                                      weg 21, 5603 Staufen                           Schäuble, Kornweg 11, 5603 Staufen
                                              Bauvorhaben: Abbruch Aufzuchtstall             Bauvorhaben: Velounterstand auf Par-
Februar 2020                                  und Neubau Wintergarten und Remise             zelle Nr. 959 am Kornweg 11
                                              auf Parzelle Nr. 736 am Hermenweg
22. Schläppi Manuel Nathanael Lewis,                                                         Bauherrschaft: Markus Furer, Rebenweg
		von Guttannen BE, in Staufen, Alte          Bauherrschaft: Baukonsortium „Zentrum“,        11, 5603 Staufen
		Bernstrasse 21                              c/o Balmer + Ammann AG, Aarauerstr. 8,         Bauvorhaben: Garage-Anbau und Che-
                                              5600 Lenzburg                                  minée-Ofen auf Parzelle Nr. 699 am Reben-
23. Mossoni Ian, von Glarus GL, in Staufen,
		Goffersbergweg 10                           Bauvorhaben: Geräteraum zum Mehrfami-          weg 11
                                              lienhaus auf Parzelle Nr. 157 am Gässli 19b
März 2020                                                                                    Bauherrschaft: Simon Maurer, Rennweg
                                              Bauherrschaft: Roland Furter, Wytihof 1a,      12, 5603 Staufen
24. Bandow Sam Jay, deutscher Staats-         5603 Staufen                                   Bauvorhaben: Garage und Sichtschutz
		angehöriger, in Staufen, Chrüzweg 28        Bauvorhaben: zwei zusätzliche Futtersi-        zum Einfamilienhaus auf Parzelle Nr. 84
                                              los zum bestehenden Landwirtschaftsbe-         am Rennweg 12
31. Baldi Emilia Lucia, von Langnau im        trieb auf Parzelle Nr. 756 im Wytihof
		  Emmental BE, in Staufen, Chrüzweg 21                                                     Bauherrschaft: Rolf Würsten, Juraweg 15,
                                              Bauherrschaft: Häberlin AG, Geschäfts-         5603 Staufen
                                              haus Ruet, 8555 Müllheim                       Bauvorhaben: Ersatz Buchenhecke durch
Trauungen                                     Bauvorhaben: Windschutzverglasung bei          Granitstelen-Wand beim Einfamilienhaus
                                              drei Mehrfamilienhäusern (Überbauung           auf Parzelle Nr. 470 am Juraweg 15
März 2020                                     „am Staufberg“) auf Parzellen Nr. 1216,
                                              1217 und 1218                                  Bauherrschaft: Reliag AG, Aarauerstr. 51,
06. Wyss geb. Keller Beatrice, von Konol-                                                    Brugg
		fingen BE, und Wyss Beat, von Roma-         Bauherrschaft: AG Kämpf Planung und            Bauvorhaben: Reklamen am Gewerbege-
		nel-sur-Lausanne VD und Wynigen BE,         Hochbau, Suhrhardweg 6, 5102 Rupperswil        bäude auf Parzelle Nr. 540 an der Aarauer-
		in Staufen, Parkstrasse 22                  Bauvorhaben: Abbruch Einfamilienhaus           strasse

Todesfälle

Februar 2020

10. Marino Carmine, italienischer Staats-
		angehöriger, in Staufen, Juraweg 6

März 2020

20. Hilfiker geb. Gubler Marie, von
		  Safenwil AG, in Staufen, Hauptstrasse 3

27. Lang geb. Vermolen Johanna Lam-
		  bertha Gerarda, österreichische Staats-
		  angehörige, in Staufen, mit Aufenthalt
		im Alterszentrum Am Hungeligraben,
		Niederlenz                                                                                                                  Foto: Mi

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Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
25 Jahre Usrüefer in Heftform

Mit dieser 101. Ausgabe vom Juni 2020         (< 1'000 Einwohner) zu verteilen. Der ur-      per se etwas Negatives. Die Kunst besteht
dürfen wir auf stolze 25 Jahre Usrüefer-      sprüngliche Usrüefer, ein amtliches Dorf-      darin, für sich das Positive daraus zu ge-
Geschichte in Heftform zurückblicken. Der     blatt, war für unser ehemaliges Bauerndorf     winnen. Auch der Usrüefer ist gewachsen.
Begriff «usrüefe» hat seinen Ursprung wohl    geboren.                                       Der erste Usrüefer in Heftform (Staufner
im Berner-Aargau, unweit von Staufen.                                                        Dorfzeitung und amtliches Blatt) hatte einen
Dieser Mundart-Begriff steht als Synonym      Der Informationsfluss und auch der damit       Umfang von zwölf A4-Seiten, zwischen-
für «ausrufen», «schimpfen», «kundtun» oder   verbundene Aufwand stiegen von Jahr zu         zeitlich ist er auf satte 40 A4-Seiten ange-
auch «für etwas laut Werbung machen».         Jahr an. Um einerseits die Gemeindever-        wachsen. Seine Anfänge erschienen noch
Auch in Staufen zog der Weibel einst von      waltung etwas zu entlasten und ander-          in Schwarz-Weiss, heute präsentiert er sich
Dorfplatz zu Dorfplatz und verkündete laut    seits aber auch das «amtliche Flugblatt»       farbenfroh. Rund 2'300 Exemplare pro Aus-
(«usrüefe»/«Werbung machen») jeweils          als Dorfzeitung zu erweitern, wurde im         gabe werden heute gedruckt. Und während
die neusten Dorfmitteilungen. Nebst den       Jahre 1995 mit dem 54. Jahrgang die            der letzten 25 Jahre wurden bis zu 2'500 A4-
wesentlichen Nachrichten aus der Gemein-      Usrüefer Kommission ins Leben gerufen.         Usrüefer-Seiten, und damit auch Staufner
deverwaltung konnte es auch mal vor-          Dem Dorfblatt sollte etwas mehr Freiheit       Dorfgeschichte(n) geschrieben.
kommen, dass er beispielsweise für den        und Gestaltung verliehen werden. Es soll-
Dorfmetzger nach einer allfälligen Not-       te sich nicht nur aufs Amtliche, sondern       Unumstritten ist der Usrüefer mit seinen
schlachtung Reklame machte.                   auch aufs Dorfleben fokussieren. Eine Art      vier Ausgaben pro Jahr nicht gerade das
                                              Chronik – auch für die Nachwelt – sollte       schnellste Kommunikationsmedium. Umso
Es hatte also kaum etwas mit «usrüefe»        es werden.                                     mehr setzt er aber ein Zeichen zur Ent-
im Sinne von «schimpfen» auf sich. Abge-                                                     schleunigung und hat so seinen Platz in
sehen davon, dass wir in unserem ländli-      In der ersten Ausgabe (Juni 1995), in dieser   unserem Dorf verdient. Wir dürfen uns
chen und doch so zentralen Dorf ohnehin       noch heutigen Heftform, wurde das neu          auf weiterhin spannende und interessante
nicht davon Gebrauch machen müssen.           gegründete Redaktionsteam vorgestellt:         Usrüefer-Geschichten aus unserem Dorf-
Unsere offene und sachliche Kommuni-                                                         leben freuen.
kation und Meinungsäusserung sind ein         Die damalige Vorsitzende Verena Sand-
kulturelles Gut, welches es weiterhin zu      meier hat die Entwicklung unserer Dorf-        Ein herzliches Dankeschön gilt dem ak-
bewahren gilt.                                zeitung von 1995 bis 2013 massgeblich          tuellen Usrüefer Team, bestehend aus
                                              vorangetrieben. In ihre Fussstapfen trat       Antoinette Gloor, Mirjam Stutz, Peter
Während des zweiten Weltkrieges stand         Manfred Furter, er präsidiert die Kommis-      Schudel, Sabina Tschachtli, Kathrin Regli,
der Dorfweibel ebenso in der Pflicht, die     sion noch heute meisterhaft.                   Stefan Hantke, Manfred Furter, Sabrina
vom Bund angeordneten Rationalisierungs-                                                     Dell’Aquila und Andrea Strässler (Auf-
Massnahmen kundzutun. Es liegt in der Sache   Ebenso zu erkennen ist, dass noch heute        listung nach Dienstjahren). Ausgabe für
der Natur, dass nicht immer die gesamte       zwei Aktive zur Gründerkommission zäh-         Ausgabe nehmen sie die Herausforderung
Bevölkerung diese amtlichen Meldungen         len. Liebe Antoinette Gloor und Mirjam         an und leisten einen unbezahlbaren Bei-
mitbekommen hatte. Und Zeitungen waren        Stutz, recht herzlichen Dank für euer gross-   trag für unser Dorfleben.
bei weitem nicht in jeder Haushaltung         artiges Vierteljahrhundert-Engagement für
abonniert gewesen. Das ist im heutigen        unseren Usrüefer!                              Liebe Bevölkerung von Staufen, ich wünsche
digitalen und rasanten Zeitalter wohl nur                                                    Ihnen weiterhin viele schöne und entschleu-
noch schwer nachvollziehbar.                  Die letzten 25 Jahre hat unsere Gesell-        nigende Lesestunden – fernab von der digi-
                                              schaft einen rasanten Wandel durchge-          talen Welt – mit unserem Usrüefer!
Im Jahre 1942 entschloss sich der damalige    macht. Zumindest empfinden wir dies
Gemeindeschreiber, die Dorfnachrichten per    gegenwärtig so. Veränderungen sind per-                          Urs Welti, Gemeinderat
«Flugblatt» alle 14-Tage an die Bevölkerung   sönlich nicht aufzuhalten und auch nicht                        Zeichnung Christian Haas

Die Redaktionskommission stellt sich vor: Von links nach rechts Antoinette Gloor, Christian Haas, Toni Wunderlin, Verena Sandmeier,
Kurt Saxer und Mirjam Stutz

                                                                                                                                       5
Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
Neues Redaktionsmitglied: Andrea Strässler

                                  Seit einigen Wochen bin ich ein neues Re-      lichen Verkehr. Auch nutze ich rege den
                                  daktionsmitglied des Usrüefer und möch-        Staufner Wald für meine Joggingrunden
                                  te mich hier kurz vorstellen.                  oder für kleinere Velotouren mit den Kin-
                                                                                 dern.
                                  Seit zwölf Jahren bin ich in Staufen wohn-
                                  haft und habe mich hier von Beginn weg         Ich freue mich nun sehr, den Usrüefer
                                  sehr wohl gefühlt. Meine vier Kinder ge-       mitzugestalten und meinen Beitrag an
                                  hen oder gingen alle hier zur Schule. Be-      eine spannende und informative Dorfzeit-
                                  ruflich bewege ich mich zwischen meinen        schrift zu leisten.
                                  beiden Standbeinen, Modedesignerin und
                                  Juristin. Nach einigen Jahren in der Textil-
                                  branche bin ich seit kurzem wieder als
                                  Juristin tätig.

                                  Was ich hier sehr schätze ist die Über-
                                  schaubarkeit des Dorfes, die zentrale Lage                              Andrea Strässler
                                  und den guten Anschluss an den öffent-                                         Foto: Mi

                                                   062 891 891 2
                                                   kilian-friederich.ch

                                                                                                     bedachungen
                                                                                                     fassadenbau
                                                                                                     dachfenster
                                                                                                     sonnenenergie

    Ihr Immobilienpartner
                                                                                       «Ich kümmere
    in der Region                                                                      mich persönlich
                                                                                       um Ihre Immobilien­
                                                                                       Angelegenheiten.»
    Beratung
    Bewertung
    Verkauf / Vermietung

    Daniel Rischgasser
    Telefon 062 892 10 90
    daniel.rischgasser@remax.ch                                                                  Lenzburg

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Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
Das Siegerprojekt für die Sporthalle ist auserkoren!

Bei der Visualisierung des Siegerprojektes fallen die beiden Höcker auf dem Dach auf

Mit dem Jury-Entscheid über das Beste der insgesamt sechs eingereichten Pro-                 Camelidae. Die Meinungen der Besucher
jekte ist ein wichtiges Fundament für die neue Staufner Sporthalle gelegt. In                gingen in dieselbe Richtung: «Ein notwen-
den nächsten Schritten geht es jetzt darum, den letzten Schliff bei den Plänen               diger, sinnvoller und nachhaltiger Bau für
zu geben und die Finanzierung sicherzustellen.                                               Staufen!», «Ich freue mich auf den Spa-
                                                                                             tenstich 2021 – und noch viel mehr auf
                                                                                             die Einweihung 2022!». Hier die Vorzüge
Das Auswahlverfahren bestand aus drei           Nur Pluspunkte des Siegerprojektes           der neuen Sporthalle kurz zusammenge-
Stufen: Im ersten Schritt wurden die ver-                                                    fasst:
antwortlichen Architektur- und Planungs-        Den 1. Preis erhielt das Projekt Camelidae
büros bestimmt, welche ein Projekt ein-         (= Familie der Paarhufer wie Dromedare       • Optimaler Besucherfluss: ebenerdiger Ein-
reichen konnten. In der nächsten Runde          oder Kamele) des Generalunternehmers           gang, idealer Zugang von der Schulhaus-
blieb die Hälfte der Wettbewerbseingaben        Frutiger AG aus Gümligen und den Stadt-        anlage her gegen Süden, einladendes
hängen – es hiess dabei mach’ drei aus          zürcher Architekten Müller Verdan. Als         Foyer mit fliessendem Übergang in die
sechs. Aus den verbliebenen Projekten           Referenzbau dient die Sporthalle Kotten-       Halle, wodurch ein guter Zuschauerblick
wurde in der Schlussrunde Mitte Februar         matte in Sursee. Wie bei vielen Projekten      ermöglicht wird, Barrierefreiheit.
vom Preisgericht auf Empfehlung der             wächst die Überzeugung, je länger man
Fachpreisrichter der Sieger bestimmt.           sich mit einem solchen befasst. Nach dem     • Ein Drittel der Halle ist versenkt, geringer
                                                anfänglichen «Können wir nicht brauchen»,      Schattenwurf sowie kaum Lichtimmissio-
                                                kam das Preisgericht unisono zur Ansicht       nen für die Nachbarn, und die Ausrich-
Die Wettbewerbskriterien: Funktiona-            «So etwas Schönes», äusserte sich Gallus       tung ist Nord-Süd, wenig Blendeffekte
lität, Nützlichkeit und Schönheit               Zahno zur entstandenen Begeisterung für        in der Halle, das Nord- und Südlicht fällt

Im Rahmen einer Ausstellung im Mehr-
zweckgebäude am Lindenplatz wurden alle
sechs Sporthallen-Projekte mit Bildern,
Bauskizzen und dem Jurybericht der brei-
ten Öffentlichkeit präsentiert. Der pro-
jektverantwortliche Gemeinderat Gallus
Zahno zeigte sich stolz über den speziellen
Moment: «Der langandauernde Prozess
der Evaluation hat mit der Wahl des Sie-
gers ein krönendes Ende genommen – ein
wichtiger Meilenstein für die Zukunft von
Staufen ist gesetzt». Er übergab mit diesen
Emotionen das Wort an Josef Zangger,
Architekt und Mitglied des Preisgerichts:
«Wie in der Architektur üblich wurde je-
des Projekt nach den Kriterien ‘Firmitas’
(= Funktionalität, Festigkeit), ‘Utilitas’ (=
Nützlichkeit) und ‘Venustas’ (= Schönheit)
geprüft», erklärte er in Anlehnung an den       Die Besucherinnen und Besucher scharten sich in erster Linie um die Pläne und Skizzen
bereits in der Antike geltenden Dreiklang.      des Siegerprojektes II

                                                                                                                                         7
Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
ler Energiehaushalt und geringer Unter-
                                                                                                  haltsbedarf, im Eingangsbereich ist die
                                                                                                  hölzerne Täfelung sichtbar.

                                                                                                • Erschliessung: Zum Eingang führen zwei
                                                                                                  Fuss-/Velowege und eine Zufahrt für
                                                                                                  Notfalldienste, kein Bedarf an neuen Be-
                                                                                                  sucher-Parkplätzen, Nutzung der beste-
                                                                                                  henden Parkplätze östlich der Spielwiese
                                                                                                  beim Hermenweg.

                                                                                                • Funktionaler Geräteraum mit optimaler
                                                                                                  Ausnutzung der Fläche und räumlicher
                                                                                                  Trennung von den Garderoben.

                                                                                                                         Text und Fotos: SH

                                                                                                  Die nächsten Schritte bis zum
                                                                                                  Spatenstich:

                                                                                                  > 26. August 2020: Kreditantrag von
                                                                                                    8,7 Millionen Schweizer Franken zu
                                                                                                    Handen der Einwohnergemeindever-
                                                                                                    sammlung, Finetuning
Die Sporthalle ist gut in die Infrastruktur der Schule integriert
                                                                                                  > Anfang 2021: Auftragserteilung
                                                                                                  Auf der Website der Gemeinde Staufen
    über die schrägen «Höcker» auf dem             eine Erweiterung von einer Doppel- in          www.staufen.ch und dem Blog unter
    Dach in die Halle ein.                         eine Dreifachhalle vereinfachen.               5603staufen.blog können Sie sich lau-
                                                                                                  fend online über die Projekt-Entwick-
• Modularität: Die Halle ist mit wiederho-      • Holzkonstruktion, die mit rautenförmigen        lung informieren.
  lenden Elementen konstruiert, dies würde        Eternit-Schindeln abgedeckt wird. Idea-

           Samstag

              1.
            August

                                                                                                         www.kultur-staufen.ch
                                          ab 9.30 Uhr im Zopfhuus, Staufen

                                          1. August-Brunch
                                          «Kommen, begegnen und geniessen»

                                          Geselliges Beisammensein und der Genuss von Schweizer Köstlichkeiten
                                          gehören zum Schweizer Nationalfeiertag wie der Rütlischwur und die Farbe
                                          rot-weiss. Geniessen Sie das reichhaltige Buffet mit lokalen Spezialitäten
                                          in gemütlicher Atmosphäre.

                                          Kosten     Fr. 20.–
                                                     Kinder bis 7 Jahre gratis, bis 12 Jahre Fr. 10.–

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Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
«Günthis» Weg in die Pension mit viel Dynamik                                                Wie fühlt man sich nach der letzten
                                                                                             Abfall-Tour?
                                                                                             Sehr gut – es war eine super schöne
Seit Anfang Mai ist der Chef des Bauamts Staufen, Günther Heiniger – im Dorf                 Zeit!
als ‘Günthi’ bekannt – in seiner wohlverdienten Pension. Der Dank und die Ver-
                                                                                             Was waren die Highlights während der
abschiedung waren ganz speziell – wie auch die Leistung und das Herzblut von
                                                                                             14 Jahren als Bauamt-Chef?
Günthi.
                                                                                             Das tollste Projekt war der Umbau des
                                                                                             Bauamts. Nach der anstrengenden
                                                                                             Räumung konnte ich dabei eine gute
                                                                                             Grundlage für die Arbeit legen. Ich
                                                                                             habe die Arbeit mit "3800 Chefs" –
                                                                                             alle Steuerzahlenden der Gemeinde
                                                                                             – immer sehr gerne gemacht. Das Re-
                                                                                             sultat war stets sichtbar und ich schätz-
                                                                                             te das Dienen für die Gemeinde. Die
                                                                                             Zusammenarbeit mit meinen Kollegen
                                                                                             Thomas und Christoph war hervorra-
                                                                                             gend – wir waren ein super Gespann!
                                                                                             Auch das Vertrauen meiner Vorgesetz-
                                                                                             ten bedeutete mir viel.
                                                                                             Wird die Zeit der Pensionierung ein Ru-
                                                                                             hestand oder Unruhestand?
                                                                                             Mir wird es sicher nicht langweilig. In
                                                                                             und um unser Haus gibt es immer viel
                                                                                             zu tun. Dann kann ich mich als ge-
                                                                                             lernter Zimmermann nützlich machen.
                                                                                             Zusammen mit meiner Frau bleibe ich
                                                                                             auch weiterhin als Hauswart des Wald-
                                                                                             haus mit der Gemeinde verbunden.
                         Text: SH, Fotos: Mi
                                                                                             Auch möchten wir im kommenden
                                                                                             Jahr ein weiteres Mal nach Australien
                                                                                             reisen. Ich freue mich sehr auf den
Die Abfall-Tour an jenem Freitagnachmit-        Weitere emotionale Momente
                                                                                             nächsten spannenden und abwechs-
tag Mitte April wurde von seinen Bau-
                                                                                             lungsreichen Lebensabschnitt.
amts-Kollegen clever eingefädelt. Denn          Nach der Kehricht-Tour folgte an seinem
Günthi war ursprünglich nicht für diesen        effektiv letzten Arbeitstag die Stabsüber-   Was möchtest du sonst noch sagen?
Einsatz vorgesehen und sprang nun für           gabe an seinen Nachfolger Renato Wölfli      Ich habe ein sehr gutes Gefühl bezüg-
seinen angeblich verhinderten Nachfolger        und die Verabschiedung durchs Team der       lich meines Nachfolgers Renato. Die
Renato Wöfli ein.                               Verwaltung und den Gemeinderat. Nur          siebenwöchige Einführung verlief sehr
                                                zwei Tage später feierte Günthi seinen       konstruktiv. Wir haben ähnliche An-
                                                65. Geburtstag. Innert kurzer Zeit erlebte   sichten und gehen beide mit Effizienz
                                                er viel Emotionales und konnte den wohl-     und Zielorientierung ans Werk. Das
Eine Tour mit Überraschungen                    verdienten Dank für sein grosses Engage-     kommt gut!
                                                ment für Staufen entgegennehmen.
Schon das Aussehen des Kehrichtwagens
von Rychner Transport aus Schafisheim war
nicht alltäglich. Die Flanken waren mit einer
Blache dekoriert. «Günthis letzte Tour-Fahrt
in die Pension. Wir sagen Danke. Gemeinde
Staufen.» Unterwegs wurde Günthi mehr-
mals beschenkt. Am rührendsten war die
Verabschiedung durch Malena. Das 6-jäh-
rige Mädchen, welches ihm bei jeder Fahrt
zuwinkte, übergab ihm ein Dankeskärtchen
und eine Linzertorte. Mit einer kleinen Ver-
spätung ging die ‘halbordentliche’ Tour beim
Bauamt zu Ende. Den letzten geleerten
Container übernahmen seine Kollegen fürs
Zurückstellen. Es hiess für Günthi durch-
atmen, Leuchtweste ausziehen und sein
durchschwitztes Hemd lockern – «es ist
geschafft», äusserte sich Günthi stolz und
ein bisschen wehmütig. Danach wurde er
mit einem kleinen Zvieri und Geschenken
von seinen Kollegen Thomas Kohler, Chri-
stoph Remensberger und Renato Wölfli
überrascht. Ehre wem Ehre gebührt...

                                                                                                                                         9
Ölgemälde von Max Furter/Chronik Gemeinde Staufen - Staufner Dorfzeitung und amtliches Blatt
Schaden und jetzt?
                                       Direkt zum Fachmann
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                                                                                                                                                                   28
                                                                                                                                                                        Schreinerei

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                                                                                                www.siegristmodell.ch                                   info@siegristmodell.ch

                       Ich bin für Sie da                                                                                                               Restaurant
                       in Staufen.
                                                                                                                                                         Sternen
                                                                                                                                                                   Postgasse 22
                       Dominik Schmocker, Versicherungs- und Vorsorgeberater                                                                                      5603 Staufen
                       T 062 888 44 32, dominik.schmocker@mobiliar.ch                                                                                             062 891 39 03

     Generalagentur Lenzburg
     Markus Fisler
     Bahnhofstrasse 41
     5600 Lenzburg
                                                                                                                                                          Der Treffpunkt für
     T 062 888 44 22                                                                                                                                         Jung und Alt
                                                                                  160627A03GA

     lenzburg@mobiliar.ch                                                                       Preiswerte Mittagsmenüs                                    alle sind herzlich
     mobiliar.ch
                                                                                                von 15.– bis 18.– Franken                                    Willkommen

10
Abschied von Paul Läuchli, dem ehemaligen Gemeindeammann von Staufen

Eine Würdigung                                   Bauingenieur kehrte er in das Ingenieur-
                                                 büro Walter Schmidt in Lenzburg zurück
                                                 und machte Staufen zu seinem Wohnort.
Der Verstorbene diente während 20½ Jah-          1983 zog er mit seiner Frau Ruth und Fa-
ren unserer Gemeinde als Vorsteher des           milie nach Fislisbach.
Bauwesens, zudem die letzten 8½ Jahre
seiner Amtszeit als Gemeindeammann.              Paul Läuchli-Mülhaupt verschied am 20.
                                                 Januar 2020 im Alterszentrum Kehl in Ba-
Als Mitglied der Behörde durfte ich Paul         den im Alter von 89 Jahren. Die Gemeinde
Läuchli während seiner 8½ Jahre als Ge-          Staufen wird seinen ehemaligen Gemein-
meindeammann als loyalen, freundlichen           deammann in dankbarer Erinnerung be-
und sehr hilfsbereiten Kollegen erleben.         halten. Den Hinterbliebenen, der Ehefrau
Seine ruhige, zielgerichtete Art wusste ich      Ruth Läuchli und der ganzen Familie wün-
sehr zu schätzen. Sein unermüdlicher Ein-        sche ich alles Gute.
satz war stets zum Wohl der Bevölkerung.

Während seiner Amtszeit wurden mehrere
Grossprojekte im Dorfe realisiert, wie das
Zopfhuus, das Mehrzweckgebäude und
Feuerwehrlokal am Lindenplatz, der Aus-
bau der Wasserversorgung mit neuem
Reservoir am Staufberg, sowie diverse
Strassenausbauten und der Sportplatzaus-
bau.
                                                                           Manfred Furter
Der Verstorbene wurde in Remigen gebo-                                 Leitung „Usrüefer“
ren und erlernte den Beruf des Tiefbau-
zeichners. Nach seiner Ausbildung zum                                           Foto: zvg

  Sonnenenergie, die kann was
   Kürzlich wurde bei diesem Objekt eine
   PV Anlage montiert. Das spezielle an
   dieser Anlage ist, dass sie drei verschie-
   dene Ausrichtungen hat. Damit aber
   noch nicht genug, die Module wurden
   am Balkongeländer, Schrägdach und
   Flachdach befestigt.
   Heutzutage ist das optische Angebot
   beinahe unbeschränkt. Somit findet be-
   stimmt jeder Endbenutzer etwas Passen-
   des für sich. Sind Ihnen die zwei kom-
   plett schwarzen Module am Balkonge-
   länder aufgefallen? Sie sind perfekt in die
   Umgebung integriert und somit beinahe
   unsichtbar. An der Ostfassade werden
   bald noch zwei gelbe Module montiert.
   Die Solarmodule können was! Oft ist
   man überrascht zu hören, dass an je-           zeitlich geschickt zu steuern oder noch   Perfekt, das kann nämlich prima über
   dem Tag Energie produziert wird, sogar         besser über einen Verbrauchszähler ein-   die PV-Anlage geladen werden.
   bei Hochnebel. Jetzt gilt es, die erzeugte     zuschalten.
                                                                                            Der Weg zu einem ökologischeren Haus-
   Energie sinnvoll im Haushalt zu verbrau-
                                                  Natürlich hat nicht jeder eine Wärme-     halt beginnt mit kleinen Schritten. Dabei
   chen. Wichtig ist, die Wärmepumpe
                                                  pumpe. Dazu gibt es aber tolle Alterna-   kann Sie ein Fachmann beraten und mit
                                                  tiven. Zum einen kann man das Warm-       einer sinnvollen Planung unterstützen. Sie
                                                  wasser über die PV-Anlage erzeugen        werden dafür mit Storm vom eigenen
                                                  oder einen Batteriespeicher betreiben.    Dach belohnt. So geniesst man den Son-
                                                  Diese sind mittlerweile sehr preiswert    nenschein gleich doppelt.
                                                  geworden. Haben Sie ein Elektroauto?                                              lz

                                                                                                                                         11
S chulnachrichten
Besuchstage und Urban Knitting

                                                                                             musste hingegen infolge der Versamm-
                                                                                             lungsbeschränkung im Zusammenhang
                                                                                             mit der Corona-Krise abgesagt werden.

                                                                                             Projektwoche und Skilager

                                                                                             In der Woche vom 9. bis zum 13. März
                                                                                             fand die Projektwoche unter dem Titel
                                                                                             «Verkehrte Welt» statt. Am Montagmor-
                                                                                             gen wurde den Kindern von den beiden
                                                                                             Puppenspielerinnen, Marlies Graf und Ur-
                                                                                             sula Steinmann, in der Turnhalle ein «ver-
                                                                                             kehrtes» Theater geboten. Als die Kinder
                                                                                             anschliessend in die jeweiligen Kursräume
                                                                                             gingen, sangen einige:

                                                                                             «Staufner Dorfmusig, Staufner Dorfmusig,
                                                                                             händ ers ghört? Alli tüend quake, quak
                                                                                             quak quak». Eben nicht die Bremer Stadt-
                                                                                             musikanten, sondern die Staufner Dorf-
                                                                                             musik!

                                                                                             Während der Projektwoche besuchten die
                                                                                             Kinder Kurse mit Namen wie: «ehcows-
                                                                                             träwkcüR», «Tierisch verdreht» oder
                                                                                                                                  Kopf
                                                                                                       .
                                                                                             Kunst steht
Die Besuchstage 2020 wurden wie ge-           Maschen, Stricken» beschäftigt. Wie ent-
wohnt am Dienstag, 25. Februar mit der        steht aus dem Wollfaden eine Linie, eine       Der Abschluss der Projektwoche fand wie-
Elternveranstaltung eröffnet. Der Referent,   Fläche, eine Form? Nach der Woll-Sammel-       derum in der Turnhalle statt, wo sich die
John Klaver von der Fachhochschule Nord-      aktion konnten die Kinder loslegen mit         Kinder gegenseitig Erlebtes des Projekt-
westschweiz, gab sehr kompetent und           den verschiedenen Maschenketten und            kurses präsentierten.
verständlich Informationen zum neuen          Strickarten. Das Projekt gelang so gut, dass
Aargauer Lehrplan. Im kommenden Schul-        es mit einem Bericht im Bezirksanzeiger        Im gleichzeitig durchgeführten Skilager in
jahr wird dieser an der Volksschule im        gewürdigt wurde!                               Elm gab es weder kranke noch verunfallte
Kanton Aargau eingeführt. Der Anlass                                                         Kinder. Die Schneeverhältnisse und das
war sehr gut besucht, die Aula war bis auf    Auch die Fotowand mit der «glismeten           Wetter waren in Ordnung, die Stimmung
den letzten Platz besetzt.                    Familie» war ein Renner, viele Eltern und      war super!
                                              Kinder vergnügten sich damit.
Im Rahmen der Besuchstage fand auch
die Werkausstellung statt. In diesem Jahr     Der Besuchstag am Freitag, 28.Februar          Mehr zum Skilager im Bericht von Milena
wurde die Ausstellung auf das Schulhaus-      konnte noch im gewohnten Rahmen durch-         Barth
areal ausgeweitet: «Urban Knitting» ist       geführt werden mit vielen interessierten
Strickkunst im öffentlichen Raum. Alle        Besuchern. Der Besuchsmorgen am Sams-
Kinder, die das Fach «Textiles Werken» be-    tag und die anschliessende Instrumen-                                                 st
suchen, haben sich mit dem Thema «Wolle,      tenvorstellung mit Beiträgen der Kinder                       Fotos: Karin Müller und Mi

12
Skilager Elm

Am Sonntagmittag ging die Fahrt mit dem
Car los nach Elm.

Ich war sehr aufgeregt und konnte es fast
nicht fassen, nochmals in den Schnee zu
gehen. Die Fahrt dauerte etwa 2 Stunden.
Als wir in Elm angekommen waren, ging
es mit Ausladen und Hochtransportieren
los. Jeder musste entweder Skis, Snow-
boards oder Gepäck nehmen und vor die
Gondelbahn stellen. Mit der Gondel kam        Leider war nicht so schönes Wetter. Ich        duld. Es lief nicht genau so wie ich wollte,
alles hoch und wurde dann oben mit einem      war bei Aline in der Skigruppe. Etwa um        aber man konnte es nicht ändern. Am
grossen Schlitten zum Haus Alpina ge-         12 Uhr gab es Mittagessen, es war sehr         Nachmittag gingen wir noch ein Elmer-
bracht. Wir übergaben alles an Herrn Weid-    lecker. Am Nachmittag ging es auch schon       Citro trinken. Am Abend erfuhren wir
mann und Frau Regel. Als wir im Haus waren,   wieder auf die Piste. Am späten Nachmit-       die Ergebnisse des Skirennens, ich wurde
wurden uns alle Regeln bekannt gegeben.       tag kamen wir wieder nach Hause. Dann          Fünfte.
Jetzt durften wir in unser Zimmer gehen       gab es Zvieri. Jetzt hatten wir Zeit für die
und unsere Sachen einräumen.                  Dusche. Nach dem Duschen gab es dann           Am Abend war dann noch das spannende
                                              auch schon bald Nachtessen.                    ESDS. In der ganzen Woche konnten wir mit
Danach ging es schon los mit dem Pro-                                                        unserem Zimmer eine Vorführung üben.
gramm. Es hatte 4 Posten. Ich war zuerst      Als Abendprogramm schauten wir einmal          Wir haben für Elm sucht den Superstar
beim Schlitteln, das machte so Spass! Nach-   einen Film, einmal haben wir Lotto gespielt    eine Tanzchoreo gemacht. Mit unserer
her war ich bei einem Bauprojekt, wir         und Herr Weidmann hat uns einmal sogar         Choreographie konnten wir die Jury über-
mussten eine Bobbahn bauen. Als drittes       eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen.         zeugen und landeten auf dem 2. Platz.
war ich am Ping-Pong spielen und zu gu-                                                      Nach ESDS war noch eine coole Disco, der
ter Letzt war ich noch am Twister spielen.    Am Donnerstagmorgen machten wir die            letzte Abend hier in Elm war zwar schön,
                                              letzte Fahrt des Skilagers 2020 in den         aber ich wollte noch nicht nach Hause ge-
Nach einer Zeit gab es dann auch schon        Gruppen. Nach dem Mittag passierte             hen. Gute Nacht und bis morgen.
Abendessen. Für das Abendessen war die        etwas sehr Lustiges: Die Leiter sassen auf
Familie Engel zuständig… mhmmm es war         dem Balkon. Wir haben vom Zimmer oben          Am Freitag nach dem Morgenessen muss-
immer mega fein, aber für das Abräumen        Schneebälle auf sie runter geworfen.           ten wir das Haus putzen und schrubben.
und Abwaschen waren dann die Ski- oder        Plötzlich kam Herr Weidmann, packte            Als alles blitzblank war, trugen wir unser
Snowboardgruppen zuständig.                   Arina und wollte sie mit samt Kleidung in      Gepäck zur Gondelstation. Unten ange-
                                              den Schnee werfen. Ich wollte ihr helfen,      kommen wurde alles in den Car gepackt
Nach dem Abendessen gingen alle noch          doch dann kam auch Jan, nahm mich und          und dann hiess es: «Tschüss Elm.»
nach draussen Räuber und Bulle spielen.       warf mich in den Schnee :-). Arina landete
Es war irgendwie ein bisschen gruselig,       auch noch im Schnee. Ich fand das sehr         Alle stiegen in den Car und nach etwa 2
weil es so dunkel war, aber es machte mir     lustig, doch danach musste ich mich um-        Stunden Fahrt waren wir in Staufen. Als
sehr Spass. Dann gab es noch Dessert und      ziehen.                                        wir angekommen waren, hiess es erst mal
dann war schon Bettzeit. Am nächsten                                                         eine dicke Umarmung an die Eltern, alles
Tag wurden wir mit lauter Musik geweckt,      Nach einer Weile war es dann auch schon        Gepäck nehmen und dann verabschieden
ich dachte mir nur so: Wieso muss das         so weit für das Skirennen. Leider war der      und ab nach Hause. Ich fand das Skilager
sein? Wir mussten uns anziehen und uns        Schnee nicht so toll, dafür war das Wetter     mega, mega toll.
frisch machen. Um 8 Uhr gab es dann           bombastisch. Jetzt wurde es spannend.
Morgenessen. Um 9 Uhr ging es los auf         Das Skirennen ging los. Leider war ich als                                   Milena Barth
die Piste.                                    Letzte dran und brauchte am meisten Ge-                            Fotos: Stefan Holdener

                                                                                                                                      13
Unsere Kirchgemeinde in der «ausserordentlichen Lage»

Ich habe im Register unserer Kirchge-                  Zuvor hatte die Aargauer Landeskirche,         auf 100 Personen – das betraf beide Kon-
meinde nachgesehen: Sogar während der                  gestützt auf Informationen des BAG ein         firmationen! Die spontan entstandene
Jahre des Zweiten Weltkriegs fanden in                 erstes Schreiben mit Empfehlungen (später      Idee, durch zwei „halbe“ Konfirmationen
jedem Frühling Konfirmationen statt. Die-              Weisungen) betreffend kirchlicher Anlässe      am selben Tag diesen Weisungen gerecht
jenigen, die für Ende März 2020 geplant                geschickt. Die Schreiben wurden laufend        zu werden, musste 72 Stunden später
waren, mussten verschoben werden. Wäh-                 aktualisiert und erreichen uns mehrmals        schon wieder verworfen werden. Die aus-
rend ich dies schreibe, Anfang April, stehen           wöchentlich.                                   serordentliche Lage war erklärt, jegliche
die neuen Daten noch nicht fest, vieles ist                                                           öffentliche und private Veranstaltungen
unsicher.                                              Der März begann mit vielen Unsicherhei-        verboten.
                                                       ten: Was war noch gestattet? Was war
Wie die ganze Schweiz befindet sich auch               erlaubt, aber nicht vernünftig? Durften        Seither ist klar, was erlaubt ist und was
die Kirchgemeinde Staufberg in einer aus-              mit gutem Gewissen weiterhin ältere            nicht. Am 16. März begann die „neue“
serordentlichen Lage. Das Corona-Virus hat             Menschen besucht werden? Grosse An-            Arbeit der Kirchenpflege und aller Mit-
das Leben in unserem Land grundlegend                  lässe standen im Jahresplan – würde der        arbeitenden der Kirchgemeinde: Gottes-
verändert. Ende Februar fiel mir zum                   Brot-für-alle-Gottesdienst durchgeführt        dienste wurden abgesagt oder verscho-
ersten Mal ein Plakat an einer Türe im                 werden können? Zunächst war ja nur die         ben, ebenso sämtliche weiteren Anlässe.
Zopfhuus auf, welches vor einem Anlass                 Rede davon, auf das anschliessende ge-         Die Vermietungen unserer Räumlichkeiten
erklärte, dass „wir nicht unhöflich sind,              meinsame Mittagessen zu verzichten, wie        mussten storniert werden. Sitzungen fin-
uns aber nicht mehr die Hände schütteln“.              auch auf das Feiern des Abendmahls oder        den per Audio-/Videokonferenz statt, was
Schon wenige Tage später, bei einem Got-               auf Kirchenkaffees. Dann, kurzfristig, wur-    sehr gut funktioniert. Eine 12-seitige Bro-
tesdienst Anfang März, wurde jeglicher                 de aus Sicherheitsgründen doch der ganze       schüre mit Informationen, Hilfsangeboten,
persönlicher Kontakt vermieden, allen An-              Anlass abgesagt.                               Gedanken zu Ostern und Rätsel für Kinder
wesenden die Hände desinfiziert – das                                                                 wurde in alle reformierten Haushalte ver-
Desinfektionsmittel war bereits zu diesem              Am selben Tag beschränkte der Bundesrat        sandt. Der Kontakt zu unseren Gemein-
Zeitpunkt schwer aufzutreiben gewesen.                 die maximale Teilnehmerzahl bei Anlässen       demitgliedern wird mit Briefen, Karten,
                                                                                                      E-Mails und Telephonaten aufrecht erhal-
                                                                                                      ten. Auf unserer Homepage erscheint neu
                                                                                                      an jedem Montag ein „Wort zur Woche“.
                                                                                                      Die Kirche auf dem Staufberg wird, wie
                                                                                                      im Advent, an jedem Abend beleuchtet.
                                                                                                      Sonntags läuten um 11.00 Uhr die Kir-
                                                                                                      chenglocken als Zeichen der Betroffenheit
                                                                                                      und Aufruf zum Gebet.

                                                                                                      Inmitten dieser sehr speziellen Zeit, die
      Ihr regionaler Partner                                                                          sicher an niemandem von uns spurlos
      für Elektroinstallationen                                                                       vorübergehen wird und die von Vielen
                                                                                                      Vieles fordert, berühren uns die Zeichen
                                                                                                      der Verbundenheit und Freundschaft mit
                                                                                                      der Gemeinde ganz besonders. Wir dan-
                                                                                                      ken von Herzen für die aufmunternden
                                                                                                      Botschaften, die uns auf verschiedenen
                                                                                                      Wegen zugesandt wurden. Auch die gro-
                                                                                                      sse Hilfsbereitschaft, welche unzählige
                                                                                                      Menschen in unserer Gemeinde zeigen,
                                                                                                      um für ihre Mitmenschen da zu sein, ist
                                                                                                      sehr bewegend. Die ausserordentliche
                                                                                                      Lage wird irgendwann vorbei sein – die
                                                                                                      ausserordentliche gegenseitige Achtsam-
                                                                                                      keit hoffentlich nicht!
      Massgeschneidert, persönlich, in Ihrer Nähe
      www.swl.ch/elektro
      Tel. +41 62 885 75 60

                                                                                                                                   Astrid Köning
     1RZ_SWL_Elektroinstallationen_125x98mm_C.indd 1                                 24.03.20 16:23
14
Bound: Der Staufberg und seine Sehenswürdigkeiten

Mit der Actionbound-App spielt man        Erlebnistouren heissen "Bounds". Frau      zum Ausprobieren erstellt.
spannende und lehrreiche Smartphone-      Ursula Leckebusch und Herr Gallus Zahno
und Tablet-Rallyes. Diese multimedialen   haben einen "Bound" über den Staufberg                                  Viel Spass!

                                           Actionbound-App in App Store oder
                                           GooglePlay kostenlos herunterladen

                                           QR-Code mit der Actionbound-App
                                           scannen

                                                                Foto: Franz Killer

                                                                                                                          15
D er Staufberg
Der Staufberg und ein paar seiner Geheimnisse                                                Was verbirgt sich hinter der Eisentüre im
                                                                                             Hang gegenüber? Ein geheimer Gang, ein
                                                                                             mittelalterlicher Schatz? Der Lenzburger
                                                                                             Bierbrauer Major Hünerwadel liess anno
                                                                                             1850 eine Höhle graben. Er brauchte einen
                                                                                             Lagerraum für das Eis, das seine Biere
                                                                                             frisch hielt. Dieses Eis wurde übrigens in
                                                                                             den Wintermonaten aus dem Fünfweiher
                                                                                             gebrochen und in meterlangen, dicken
                                                                                             Stangen in den Keller gebracht. Nach
                                                                                             langem Dornröschenschlaf entdeckten die
                                                                                             Staufner Bauern die Höhle wieder und
                                                                                             lagerten hier ihre Kartoffeln, wo sie bis
                                                                                             ins Frühjahr frisch blieben. Heute wird sie
                                                                                             erneut als Vorratskeller genutzt.

                                                                                             Ein paar Schritte weiter: die steile Treppe
                                                                                             führt zum alten Reservoir. Im Jahr 1908
                                                                                             wurde in Staufen die Wasserversorgung
                                                                                             eingeführt. Die Dorfbrunnen, gespiesen von
                                                                                             9 Quellen, vermochten den Wasserbedarf
                                                                                             der wachsenden Bevölkerung nicht mehr
                                                                                             zu decken.
Ausblick Richtung Süden
                                                                                             Wir gehen zurück zur Strasse. Folgen wir
                                                                                             der Abzweigung nach links, führt uns der
Als sich der Reussgletscher, der vor Jahr-     nung für einen Kelch, aber auch für einen     «obere Rebenweg» auf den schönsten
tausenden das heutige schweizerische Mit-      Hügel. Dieser Hügel, gekrönt von Kirche,      Spaziergang über dem Dorf. Rechts weist
telland bedeckte, zurückzog, formte die        Pfarr- und Sigristenhaus, birgt so manches    uns die «obere Zylete» auf den Rundgang
natürliche Erosion unsere Landschaft. Flüsse   Geheimnis. Wir machen uns auf die Pirsch!     am Nordhang des Berges. Wer Glück hat,
bildeten Täler und gaben dem Mittelland                                                      kann hier die Fuchs-Welpen beobachten,
sein heutiges Gesicht. Eine kompakte Sand-     Der steile Aufstieg beginnt beim «Chile-      die vor ihren Kinderstuben spielen.
steinplatte schützte den Staufberg, sodass     weg» im Oberdorf. Für die erste Atem-
er als einzelner Hügel in der Ebene zurück-    pause lockt eine Bank. Am 26. März            Das neue Reservoir oberhalb der Strasse
blieb.                                         1920 starb der Förster Samuel Furter, der     sorgt seit 1979 für genügend Wasser im
                                               während 46 Jahren den Staufner Wald           Dorf. Wir steigen weiter bergan, biegen
Von weither sichtbar zeigt sich der Berg       hegte und pflegte. Ein grosser Trauerzug      um den letzten Rank. Unser Blick fällt
wie ein umgekehrter Becher – ist dies          begleitete ihn zu seiner letzten Ruhestätte   wieder auf eine Linde. Im Mai 1945 feierte
einer der Gründe für die drei Kelche im        auf den Staufberg. Zu seinem Andenken         Staufen mit dem ganzen Land das Ende
Dorfwappen? «Stauf» war die Bezeich-           pflanzte die Gemeinde die «Försterlinde».     des zweiten Weltkrieges. Der Gemeinde-
                                                                                             ammann hielt eine Rede, Lieder erklangen
                                                                                             – gemeinsam pflanzten Schülerinnen und
                                                                                             Schüler die Friedenslinde.

                                                                                             Kirche, Pfarr- und Sigristenhaus bilden eine
                                                                                             Einheit. Über dem Eingang zum Sigristen-
                                                                                             haus – der einstigen Beinhauskapelle –
                                                                                             lesen wir: Felix Rodel 1598. Der ehemalige
                                                                                             Staufberg-Pfarrer Karl Schenkel schreibt in
                                                                                             seinem Buch «900 Jahre Staufberg», dass
                                                                                             Felix Rodel aus Fahrwangen stammte und
                                                                                             in den Jahren 1564 – 67, als die Pest in
                                                                                             unserer Gegend wütete, nach Staufen ge-
                                                                                             rufen wurde, weil sich hier niemand mehr
                                                                                             fand, der die vielen Toten bestattete.

                                                                                             Wir stehen an der Friedhofmauer – die
                                                                                             Rundsicht ist atemberaubend. Nachdem
                                                                                             während Jahrhunderten am Staufberg Wein
                                                                                             angebaut worden war, vernichtete anfangs
                                                                                             20. Jahrhundert die Reblaus schweizweit
                                                                                             den gesamten Rebenbestand. Initiative
Eisbruch auf dem Fünfweiher bei Lenzburg (14. Januar 1901)                                   Rebbauern und die Rebbaugenossenschaft
                                                    Foto: Archiv Alfred Sandmeier            Staufberg begannen vor etwas mehr als

16
20 Jahren am Staufberg Südhang neue
Reben zu pflanzen. Seither wächst und
gedeiht hier wieder «Staufberger», ein
ganz besonderer Wein.

Zu unseren Füssen liegt der südliche Teil
des Dorfes. Baumgärten, Raps- und Ge-
treidefelder bilden einen bunten Teppich;
der Seenerweg und die Holzgasse führen
ins Buech. Vor uns liegt das Seetal, Hügel
reiht sich an Hügel. Hallwiler- und Baldeg-
gersee glitzern in der Sonne; der Alpen-
kranz bildet den grossartigen Horizont.
Wir betreten die Kirche und bewundern
die leuchtenden Farben der mehr als
500-jährigen Fenster im Chor, setzen uns
in eine Bank und lauschen der Stille.

             Verena Sandmeier-Ackermann
                                Fotos: Mi

Der Staufberg

« I kenne es Bergli im Aargauerland,              berg, die auf ein römisches Heiligtum hin-   Das Gotteshaus auf dem Staufberg war
  Si Schönheit und Ussicht                        weisen. Noch bevor sich die erste Kirche     ein religiöses Zentrum, zu welchem viele
  isch ringsum bekannt...»*                       nachweisen lässt, findet man bereits         der umliegenden Gemeinden zählten. So
                                                  frühmittelalterliche Gräber. Danach ent-     auch Lenzburg. Alle Kirchgemeindemit-
Unser, im Lied von der ehemaligen Pfarr-          steht eine erste, dem Heiligen Laurentius    glieder kamen auf den Berg zum Gottes-
frau Alice Schenkel (1898-1978) besungene         geweihte Kirche, welche im Laufe der         dienst und zum jährlichen Kirchweihfest.
«Dorfberg», ist ein markanter, ellipsenför-       Jahrhunderte kontinuierlich vergrössert      Sie verpflichteten sich, der Grosspfarrei
miger Molassehügel, dessen abgeflachter           wird. Ein Blitzschlag im Jahr 1419 führte    Staufen ihren «Zehnten» zu bezahlen.
Gipfel 517 m.ü. M. liegt.                         zum Neubau eines fünfseitigen Chores mit     Dieser konnte in Form von Geld oder
                                                  dem Einbau der kostbaren Glasfenster. Der    Naturalien entrichtet werden. In der
Fast alle Dorfbewohnerinnen und Dorf-             Wiederaufbau war nur dank der Unter-         Pfarrhausscheune wurden die Vorräte
bewohner erklimmen den Staufberg aus              stützung des Klosters Königsfelden mög-      gelagert. Wer den regelmässigen Kirch-
unterschiedlichen Gründen mehrmals pro            lich; die Kirche Staufberg gehörte zur       gang vernachlässigte, machte sich fehlbar
Jahr: Sei es für den sonntäglichen Kirch-         damaligen Zeit in das Hoheitsgebiet von      und musste sich vor dem Chorgericht
gang, für eine sportliche Fitnessrunde, um        Königsfelden.                                verantworten. Dieses wachte streng über
bei Aussicht und Ruhe eine kurze Auszeit
aus der Alltagshektik zu geniessen, für einen
Freilichttheaterabend oder um ein Ereignis
wie Taufe, Konfirmation oder Hochzeit zu
feiern. Zu den Höhepunkten zählen das
jährliche Silvesterfeuer sowie die regelmäs-
sig wiederkehrenden Jugendfestfeiern. Der
Berg ist aber auch der Ort, wo man von
einer geliebten Person Abschied nehmen
kann oder in Erinnerung an sie auf dem
Friedhof einen Moment innehält.

Rund um den Berg locken Dinge, die
nie aus der Mode kommen: Pick-nicken,
Würste bräteln, Verstecken spielen, der
Natur nachforschen und Vieles mehr…

Unser Berg ist allwettertauglich, genera-
tionenübergreifend und in seinen unter-
schiedlichen kostenlosen Angeboten eine
äussert vielfältige Freizeitattraktion, die nie
langweilig wird!!!

Auf historischen Spuren und Pfaden

Früh schon gibt es Spuren auf dem Stauf-          Friedenslinde Staufberg

                                                                                                                                     17
den Lebenswandel der Bevölkerung. Dass          Wie viele Kübel Wasser für den täglichen      liegenden Kirchen verteilte. Die Armen-
Lenzburg lange auf eine eigene Stadtkir-        Gebrauch wie Kochen, Waschen, Reinigen        fürsorge nahm eine wichtige Rolle ein und
che verzichten musste, gab immer wieder         und Garten wässern benötigt wurde, ent-       so waren in Notzeiten, wie beispielsweise
Anlass zu Streitigkeiten. Der damalige          zieht sich meiner Kenntnis, aber bestimmt     während des Dreissigjährigen Krieges (1618-
Leutpriester vom Staufberg, Johannes            waren zahlreiche Gänge pro Tag und            1648), eine grosse Zahl an Hilfesuchenden
Frey, weigerte sich, den Lenzburgern eine       Lasttier notwendig! Der aktuelle, tägliche    auf finanzielle Hilfe angewiesen. In der Zeit
eigene Kirche zuzubilligen, weil er nicht auf   Wasserverbrauch unserer Dorfbewohne-          der Religionskriege zogen viele Vertriebene
die wichtige Einnahmequelle des Kirchen-        rinnen beträgt rund 160 Liter pro Kopf!       und Flüchtende aus Nachbarländern durch
zehnten verzichten wollte. Für den auf          Auch in dieser Angelegenheit spielte der      den Aargau und hatten Almosen bitter
dem Staufberg verhältnismässig abgele-          Leutpriester Johannes Frey eine Pionierrol-   nötig, welche der Kirchmeier (= für Finan-
gen lebenden Leutpriester war es nicht          le. Er veranlasste 1488 den Bau des 28 m      zen verantwortliche Kirchenpfleger) ge-
immer möglich, Kranken und Sterbenden           tiefen Sodbrunnens, welcher bis 1910 in       mäss Einträgen in den Kirchenrechnungen
rechtzeitig Beistand leisten zu können.         Funktion blieb. Das eindrückliche Tretrad     aus dem allgemeinen Kirchgut verteilte.
Deshalb liess man es zu, dass ein Hilfspfar-    wurde 1939 gar an der Landi in Zürich         Solidarität mit den aus Frankreich vertrie-
rer in der Stadt Lenzburg wohnen durfte.        ausgestellt.                                  benen reformierten Christen, den Huge-
                                                                                              notten, bewiesen in der Schweiz vor allem
Auch in anderen Belangen war die isolier-                                                     die reformierten Kantone. In Schafisheim
te Lage des Staufbergs eine Herausforde-        Solidarisch mit Vertriebenen und              liess sich die Hugenottenfamilie Brutel de
rung und insbesondere bei Brand und bei         Flüchtenden…                                  la Rivière nieder, welche hier 1736 eine
der damaligen Wasserversorgung nicht                                                          Indienne-Druckerei (eine aus Ostasien/
unproblematisch. Lange Zeit schleppten          Alte Kirchenrechnungen zeigen, dass man       Indienne stammende Technik zum Bedru-
Esel – der alte Trampelpfad ist am Nord-        einen Teil des Kirchenguts als Armenspende    cken von Baumwollstoffen mit farbigen,
hang noch heute sichtbar – die täglich          an Staufner und Staufnerinnen, an das         waschechten Mustern) gründete. Aus den
benötigte Wassermenge auf den Berg.             Siechenhaus in Lenzburg sowie an die um-      ehemaligen Flüchtlingen wurden geschäfts-
                                                                                              tüchtige und geschätzte Unternehmer.

                                                                                              Vieles mehr gäbe es zum und über den
                                                                                              Staufberg zu erzählen.... Wenn Sie an wei-
                                                                                              teren Einzelheiten interessiert sind, em-
                                                                                              pfehlen wir Ihnen, mit dem neu erstellten
                                                                                              Actionbound – einer virtuellen Schnitzel-
                                                                                              jagd – die Geschichte unseres Heimbergs
                                                                                              ganz ungezwungen und individuell zu
            Damen und Herren                                                                  entdecken… Den QR-Code finden Sie auf
                                                                                              der Gemeinde- wie auf der Kirchgemein-
                                                                                              deseite und als Aushang in der Vitrine der
     Tanja Kleiner                                                                            Gemeinde.
     Wiligraben 49, 5603 Staufen
                                                                                              «Oh Staufberg, du bisch mir so lieb und so
     Telefon: 062 892 39 70                                                                   wert… Oh Staufberg, oh Staufberg, i ha
                                                                                              di so gärn».
     Wünschen Sie einen Termin, zögern Sie nicht mich anzurufen.                              Das Lied von Alice Schenkel endet mit
     Coiffeur Tanja Kleiner                                                                   einer berührenden Liebeserklärung an
                                                                                              «unseren Berg».
     Ich freue mich Sie in meinem Salon zu bedienen.
     PS: Auf Anfrage auch Hausbesuche für ältere Leute.                                                                Ursula Leckebusch
                                                                                                                                Fotos: Mi

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Staufberg-ABC                                 Die Bierhöhle

A - Altholzinsel im Gütsch                    Der Felsenkeller am Staufberg – die Bier-
B - Bierhöhle                                 höhle – hat eine neue Funktion. Pascal
C - Chorfenster                               Furer hat sie gemietet und berichtet dazu:
D - Denkmal – nationales Kulturdenkmal        «Im Zusammenhang mit der Geschichte
E - Eichen, himmlische                        des Felsenkellers ist mir wichtig zu erwäh-
F - Friedenslinde                             nen, wofür er gebaut wurde. Nämlich für
G - Glasmalereien                             die Lagerung des Eises, das die Brauereien
H - Hugenotten                                brauchten. Bier wurde da früher kaum ge-
I - Insektenvielfalt                          lagert – ich wüsste nicht für was. Bier ist
J - Johannes Fry, Leutpriester                nicht sehr lange haltbar.
K - Kirche
L - Landschafts-Merkmal                       Das Bild zeigt die Einlagerung der Tanks
M - Molasse                                   von Chilisauce, die man z.B. im Coop
N - Natur pur                                 unter dem Namen «baergfeuer» kaufen
O - Orgel                                     kann. Der Name kommt allerdings nicht
P - Pfarrhaus                                 vom Staufberg; mein Kunde hatte ihn
Q - Quellen                                   schon ausgewählt, bevor er wusste, dass
R - Rebberg                                   ich sie im Berg lagere.
S - Sigristenhaus
T - Tretrad mit Sodbrunnen                    Den Traktor auf dem Bild habe ich übri-
U - untere Zylete                             gens speziell im Hinblick auf die Einlage-
V - vorchristliches Heiligtum                 rung im Felsenkeller gekauft. Er musste
W - Wasserversorgung                          sehr niedrig und wendig, aber dennoch
X - x-Tausende Insekten, Vögel und            kräftig sein. Ein Tank wiegt über eine Ton-
    andere Kleintiere                         ne – und der Berg ist steil…»
Y - Ypsilon
Z - Zylete, die obere

Vielleicht finden einige unserer Leserinnen
und Leser ein paar Ergänzungen.                                Text und Foto: Pascal Furer

Ein Lausbubenstreich mit Folgen

Die Lausbubenstreiche unserer Altvorde-       Von der Strafe, die über die wackeren Tel-                         Aus der Sammlung «alt Staufen»
ren waren nicht immer so harmlos, wie         lensöhne verhängt wurde, ist nichts über-                                    von Alfred Sandmeier
diese uns Kindern weismachen wollten.         liefert.
Wir lesen einen Bericht vom Staufberger
Pfarrer Hagenbuch:

«Im Sommer 1881 wurde durch Dach-
decker Haller in Lenzburg um Fr. 300.– ein
neuer Blitzableiter auf Kirche und Thurm
erstellt. Der Staat, welcher das Kirchen-
chor baulich in Ehren zu halten hat, gab
an die Kosten einen Beitrag von Fr. 100.–.
Bei diesem Anlass wurde der alte, von
Kugeln durchschossene Knauf durch einen           ... diverse Brote, Snacks, Pâtisserie, Geschenke, Apéro, Dessertbuffet, Torten, Partyservice ...
neuen, von Kupferschmied Halder in Lenz-
burg getriebenen und durch Goldschmied
Härdi daselbst im Feuer vergoldeten, er-
setzt. Die Kugel kam auf 35 Franken, die
                                                      George's hausgemachte Glace
Vergoldung auf 120 Franken zu stehen.                                              (ohne Konservierungsmittel)
Am 19. September 1881 wurde dieser
Knauf auf den Thurm gebracht. Möge er                             Sie erhalten bei uns die Glace im 90g, 400g und 750g Becher
sein ein Wahrzeichen, welches mit seinem
goldenen Leuchten die Kirchgenossen
den Weg zum Hause des Heils und Frie-
dens weise.

Staufberg, den 19. September, am Tage
                                                                            5603 Staufen www.baeckerei-gradwohl.ch
nach dem vaterländischen Bettag 1881.»

                                                                                                                                                     19
Viel Spass beim Vergleichen 1930 – 2020

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Zeichnungen: Max Furter

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Spiel- und Grillplatz
                           «Suppentrülli»

                           Ein weiterer Anziehungspunkt am Stauf-
                           berg ist der Spiel- und Grillplatz „Suppen-
                           trülli“ am Hinterberg. Das ganze Jahr über
                           ist er Treffpunkt für Jung und Alt. Nicht
                           selten hört man schon von weitem fröh-
                           liche Kinderstimmen. Vergnüglich wiegen
                           sich Kinder auf der Wippe, drehen in der
                           Suppentrülli oder spielen im angrenzen-
                           den Waldstück Verstecken. Auch das rote
                           Bänkli lädt insbesondere in der Nachmit-
                           tagssonne zum Verweilen ein.

                           Dieses Frühjahr soll der Grillplatz sanft
                           saniert werden. Bereits kürzlich haben
                           die Mitarbeiter vom Bauamt Staufen den
                           Kiesbelag erneuert. Jetzt nehmen sie sich
                           dem Rückbau der Grillstelle an. Denn
                           leider wurde der Schwenkgrill mutwillig
                           beschädigt. Die bereits in die Jahre ge-
                           kommene Feuerstelle wird durch einen ro-
                           busten Grill ersetzt, dessen Rost man sehr
                           gut in der Höhe verstellen kann. Zudem
                           lässt sich auch die Feuerebene individuell
                           in der Höhe anpassen. Auch die Tischplat-
                           te, der der Gebrauch im Laufe der Jahre
                           stark zugesetzt hat, wird ausgewechselt.

                           Es ist toll, dass es an diesem schönen Ort
                           einen Spiel- und Grillplatz gibt. Hoffentlich
                           tragen alle Sorge zur neuen Feuerstelle
                           und überlassen diesen Platz den Nächsten
                           so, wie sie ihn selbst gerne antreffen.

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                                       Text und Fotos: Denise Berger

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