Die 10 Gebote des Erfolgs - Selbstmarketing
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Druckversion Url: http://www.focus.de/karriere/bewerbung/selbstmarketing/selbstmarketing/selbstmarketing-7-du-sollst-mehr-leisten-als- andere_aid_268941.html 04.01.2010, 10:51 Selbstmarketing Die 10 Gebote des Erfolgs Leistung ist gut, ein makelloser Auftritt ist besser: Wer Karriere machen will, muss die Regeln des Selbstmarketings beherrschen. Was Erfolgstrainer empfehlen. Von FOCUS-Online-Autorin Nadine Nöhmaier Der wichtigste Kunde eines Angestellten ist der Chef – davon ist Jörg Knoblauch überzeugt, Inhaber mehrerer mittelständischer Unternehmen und Autor des Ratgebers „So behalten Sie Ihren Job“. Der Chef habe die Macht, den Angestellten zu fördern oder ihn zu bremsen. Das oberste Ziel allen beruflichen Tuns und Schaffens sollte daher sein, den Vorgesetzten für sich zu einzunehmen – das mache den Wer sich ins rechte Licht Colourbox Arbeitsplatz krisensicher. „Kluges rückt, wird nicht übersehen Selbstmarketing ist dabei unverzichtbar“, sagt Knoblauch. Was oberflächlich klingt, mag belegbar sein: Einer IBM-Studie zufolge werden Jobs zu 60 Prozent über Beziehungen vermittelt, in nur zehn Prozent der Fälle war Leistung der Schlüssel zum neuen Arbeitsplatz – und in immerhin 30 Prozent gab der überzeugende Auftritt den Ausschlag. Letzteren sollten Arbeitnehmer durch positive Selbstpräsentation optimieren, empfiehlt Gitte Härter, Autorin des Ratgebers „Selbst-Marketing“: „Vielen ist es zunächst unangenehm, Selbstmarketing zu betreiben. Es klingt nach Ellenbogenmentalität und aufgeblasener Wichtigmacherei“, sagt sie. „Doch gute Eigen-PR wirkt sich durchweg positiv aus: Sie stärkt das Selbstbewusstsein und dient dazu, die Möglichkeiten im Beruf zu erweitern.“ Gutes Selbstmarketing ist keine Schaumschlägerei Doch Eigen-PR funktioniert nicht, wenn damit keine Leistung vermarktet werden kann – es sollte folglich keineswegs darum gehen, ein begnadeter Schaumschläger zu werden und berufliche Mogelpackungen zu basteln. „Wer erfolgreich sein will, braucht als Grundstock für die Eigenvermarktung ein gutes Produkt“, sagt Härter. „Gutes geht von innen nach außen. Der Angestellte sollte in der Arbeit die bestmögliche Leistung aus sich heraus holen, und diese vorteilhaft präsentieren.“ 1. Du sollst dich selbst erkennen
Angestellte sollten sich übungshalber als Produkt mit Stärken und Schwächen sehen, rät Iris Hammelmann, Autorin des Ratgebers „Tue Gutes und sag es deinem Chef“. „Wer sich realistisch einschätzt, kann eine auf sein Profil abgestimmte Strategie entwickeln, um auf dem Arbeitsmarkt einen guten Platz zu bekommen“, sagt sie. Hilfreich für eine Inventur seiner Begabungen sei die Beantwortung folgender Fragen: Wie gut ist Selbsterkenntnis ist der Colourbox die Arbeit, die ich leiste? Was kann ich erste Schritt zum erfolgreichen besser als andere? Welche Fächer fielen mir Selbstmarketing leicht in der Schule? Welche Schwerpunkte hatte ich im Studium? Warum habe ich mich für den Beruf entschieden? Was mache ich dabei besonders gerne? Wofür werde ich gelobt, wofür kritisiert? Welchen Fähigkeiten verdanke ich meine Stellung innerhalb der Firma? Auf welche Erfolge kann ich zurückblicken? „Die Stärken eines Mitarbeiters sind sein Kapital“, sagt Unternehmer Knobloch. „Wer sich nicht bewusst ist, was er auf der Pfanne hat, hat nichts, womit er hausieren gehen kann.“ Selbsterkenntnis sei der erste Schritt zur optimalen Eigenvermarktung. Auch ihre Schwächen sollten sich Angestellte eingestehen. Dabei geht es ebenfalls darum, realistisch zu bleiben. „Wer schon in der Schule in Mathematik schlecht war, wird später wahrscheinlich auch kein Rechenkünstler sein“, sagt Hammelmann. Trotzdem gelte es, seine Defizite so weit wie möglich auszugleichen: beim leichten Kopfrechnen zumindest sollte sich niemand blamieren. Im Grunde aber sei es sinnvoller, seine Stärken zu stärken, als an seinen Schwächen mühsam herumzudoktern. Ihr Potenzial sollten Angestellte mit den Bedürfnissen der Firma abgleichen: In welchen Bereichen können ihre Fähigkeiten besonders gut gebraucht werden, und wo eher nicht? Wo kann der Angestellte dazulernen? 2. Du sollst Ziele verfolgen Manche Menschen stecken viel Zeit in ihre Urlaubsplanung – machen sich aber keinerlei Gedanken um ihre berufliche Weiterentwicklung. Doch im Leben sei es wie im Urlaub, so Ratgeberautorin Härter: „Nur wer sich bewusst macht, was er will, kann sein Handeln an seine Bedürfnisse anpassen.“ Michael Böhm, Unternehmensberater und Autor des Ratgebers „Erfolgreiches Selbstmarketing“, stimmt zu: „Je konkreter ein Angestellter Wer ziellos umherirrt, dürfte Colourbox weiß, welche Positionen oder Aufgaben er wenig souverän wirken anstrebt, desto planvoller kann er vorgehen“, sagt er. Natürlich könne sich ein Arbeitnehmer auch im auffälligen gelben Pullover in die Firmenkantine setzen und hoffen, dass der Chef auf ihn aufmerksam wird, um ihn schließlich für höhere Weihen vorzusehen. „Alles dem Zufall oder der Initiative anderer zu überlassen, ist sicher die bequemste Art, um durchs Leben zu kommen“, sagt er. „Nur bewegt man sich dann sehr passiv voran. Wenn der Angestellte Pech hat, trifft der ersehnte Zufall niemals ein, und der Chef bemerkt den gelben Pulli und die Fachkompetenz des Angestellten nie.“
Karriere ist kein Zufallsprodukt Wer Karriere machen will, sollte seine Ziele formulieren – und zwar möglichst konkret: „Wer sein Navigationsgerät auf ‚In die Sonne’ einstellt, wird nirgendwo hingeführt, schon gar nicht zu einem Traumstrand“, sagt Böhm. „Dafür muss eine Adresse angegeben sein.“ Nur wer weiß, wohin die Reise gehen soll, kann ans Ziel steuern. Wer seine Karriere beflügeln will, müsse konsequent vorgehen. Laut Knoblauch sei eine Ziel-Formulierung wie „Ich will so gut werden in der Arbeit, dass mich garantiert keiner rauswirft“ lediglich ein frommer Wunsch. Ein konkretes Ziel hingegen laute folgendermaßen: „Bis zum 31. Dezember habe ich den Lagerbestand um 100000 Euro reduziert und mindestens drei Verbesserungsvorschläge eingereicht, wie man den Vertrieb besser organisieren kann“. Natürlich müsse der Angestellte regelmäßig prüfen, ob er sein Ziel überhaupt noch erreichen will oder kann. Folgende Fragen könnten ihm bei seinen Überlegungen helfen: Passt das Ziel noch zu meiner aktuellen Beschäftigung? Ist es mit meinen Fähigkeiten und Vorlieben zu vereinbaren? Sollte ich mit all meiner Energie lieber ein anderes Ziel anvisieren? Knoblauch warnt jedoch davor, sich bei der Zielformulierung Unmögliches abzuringen. Die Sparkassen- Auszubildende dürfte es schwerlich schaffen, innerhalb von zwei Jahren Bankdirektorin zu werden. Auch Langzeitziele sollte der Angestellte immer im Blick behalten, empfiehlt Hammelmann: Wo will ich in fünf Jahren stehen, wo in zehn Jahren? Beispiel: „In acht Jahren geht der Abteilungsleiter in Ruhestand, ich sollte in fünf Jahren sein Stellvertreter sein, um ihn schließlich abzulösen.“ „Nur wer von sich und seinem Weg überzeugt ist, kann darauf bauen, dass andere die Ziele unterstützenswert finden“, sagt Hammelmann. „Anders formuliert: Wer würde jemandem einen anspruchsvollen, gut dotierten Job geben, der ziellos umherirrt?“ 3. Du sollst dich selbst loben Immer schön bescheiden sein? Davon rät Karriereexpertin Hammelmann entschieden ab: Wer in aller Stille gute Leistung bringt, riskiere, dass sie keiner mitkriegt. In einer Umfrage des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater hielten 28 Prozent falsche Bescheidenheit für einen der Top-10- Karrierekiller. Wer nichts sagt, muss damit leben, dass andere unverdient das Lob einstreichen, die Beförderung oder die Gehaltserhöhung. „Wer Erfolg haben will, muss sich sicher sein, dass die eigenen Verdienste auch der eigenen Person zugeordnet werden“, sagt Hammelmann. „Das setzt voraus, dass der Angestellte nicht nur Gutes tut, sondern auch darüber spricht.“ Niemand könne sich darauf verlassen, dass der Kollege einen vor dem Chef lobt. „Konkurrenz und Neid spielen da eine zu große Rolle.“ Außerdem ist manchmal schlicht niemand da, der weiß, Eigenlob stimmt! Colourbox welche Leistungen auf das Konto des Angestellten gehen.
Frauen seien besonders gut darin, kollegial und hilfsbereit zu sein – aber schlecht im Verkauf der eigenen Erfolge. Einer Studie der Universität Heidelberg zufolge ist das auch einer der Gründe, warum Männer bei Bewerbungen oft erfolgreicher sind: Sie reden über ihre beruflichen Stärken im Schnitt fast eine Minute länger als Frauen (3 Minuten 42 versus 2 Minuten 50). Eigenlob erfordert Fingerspitzengefühl Doch Vorsicht: Den Chef penetrant mit der Nase auf die Erfolge zu stoßen und schlicht mit den Leistungen anzugeben, sei kein gutes Selbstmarketing, betont Karrieretrainerin Härter. Sich selbst zu loben, erfordere Fingerspitzengefühl. Geschickt sei es in der Regel, sich offenkundig über Erfolge zu freuen – mit dem Nebeneffekt, dass andere das Erreichte mitkriegen. Folgendermaßen dürfe gejubelt werden: „Oh, ich habe gesehen, dass Herr Meier die Kampagne gebucht hat. Das ist ja super! Ich hatte lange mit ihm telefoniert und mir alle Mühe gegeben, ihn zu überzeugen. Ich hatte auch das Gefühl, dass ihm unser Konzept gefällt, aber ich war nicht sicher, ob er deshalb auch soviel investieren würde.“ Wer sich um ein neues Projekt bewerben will, könne im Gespräch einfließen lassen, wie gut er vergangene Aufgaben gemeistert hat: „Ich glaube, dass mir die Erfahrungen aus den erfolgreichen Projekten A und B hier gut helfen können. Bei A habe ich die Marketingstrategie entwickelt, bei B den osteuropäischen Markt analysiert.“ „Gefällt Ihnen das Fest?“ Und falls die Vorgesetzten nicht mitbekommen haben, dass der Angestellte die Jubiläumsfeier der Firma organisiert hat, sollten sie spätestens im Laufe des Abends davon erfahren: „Gefällt Ihnen das Fest?“, könnte der engagierte Mitarbeiter fragen. „Wie finden Sie den Moderator? Ich habe ihn während der Vorbereitungen von einem Kunden empfohlen bekommen und schnell den Eindruck gewonnen, dass er souverän durch den Abend führen kann.“ Weder die Schwierigkeiten noch das Arbeitspensum sollte der Angestellte in den Vordergrund seiner Ausführungen rücken. Er sollte vielmehr darstellen, welche konkreten positiven Auswirkungen die Arbeit für das Unternehmen hat. Und was genau sein Anteil am Erfolg ist. War er der Urheber der Projektidee? Waren seine speziellen persönlichen Fähigkeiten unverzichtbar für das Gelingen des Jobs? 4. Du sollst dich passend kleiden Tipps zum perfekten Businessoutfit gibt es mehr als gute Herrenausstatter an Anzügen im Sortiment haben: Seien Sie niemals besser gekleidet als der Chef! Tragen Sie bei einer Abendeinladung keine Handtasche, die größer als Ihr Kopf ist! Je höher die Position, desto dunkler der Anzug! Und ziehen Sie auch bei 40 Grad im Schatten eine lange Hose an! All diese Regeln müssten laut Unternehmensberater Böhm im Einzelfall erprobt und je nach Branche beherzigt
werden. „Ein Spruch zum Thema aber ist genauso alt wie wahr: Kleider machen Leute“, sagt er. „Auch und vor allem in der Berufswelt.“ Denn Sachverstand und Talent würden wenig nützen, wenn es am Äußeren hapert. Dresscode: Nach oben orientiert Kleider machen Karriere Colourbox Wie jeder andere Mensch seien auch Chefs und Kollegen Augentiere. Ein gepflegtes Aussehen sei daher absolutes Muss, will man einen guten Eindruck machen. „Anders als im Privatleben zählt im Beruf nicht nur der persönliche Modegeschmack“, sagt Knoblauch. „Als Mitarbeiter sind sie gleichzeitig die Visitenkarte der Firma.“ In der Regel seien die Mitarbeiter erfolgreicher, die sich angemessener kleiden. „Welche Auszubildende würde wohl als neue Marketingassistentin eingestellt?“, fragt Knoblauch. „Das Mädchen in abgewetzter Jeans und T-Shirt mit Sprüchen darauf, oder die Kollegin in dunkler Hose, weißem Shirt und Blazer?“ Der Unternehmer rät, darauf zu achten, welches Outfit erfolgreiche Kollegen wählen – und den eigenen Stil dahingehend orientieren. „Es schadet nicht, Aufstiegswillen nach außen zu dokumentieren“, sagt er. „Mit dem, was der Angestellte anzieht, sagt er etwas über seine Einstellung zum Unternehmen und seine Rolle aus. Gut angezogen sein heißt: ‚Ich nehme das hier wichtig’, ‚Es ist mir nicht gleichgültig, wie wir auf unsere Kunden wirken’, ‚Ich kann die Firma repräsentieren und anspruchsvolle Positionen ausfüllen’.“ Outfit ohne Falten und Flecken Ungeputzte Schuhe dagegen, fleckige Pullover und ungewaschene Haare sind Hammelmann zufolge tabu. „Der Angestellte sollte nicht darauf hoffen, dass niemandem der fehlende Knopf an der Jacke auffällt oder der nicht vollständig schließende Reißverschluss“, sagt sie. „Was nicht mehr in Ordnung ist, taugt nichts für den Auftritt auf der Job-Bühne.“ Wer immer noch nicht überzeugt ist und allein durch Fachkompetenz punkten will, sollte sich eine Studie des amerikanischen Sozialforschers Albert Mehrabian vor Augen führen: Er konstatierte, dass Arbeitnehmer bei Präsentationen vor Gruppen 55 Prozent der Wirkung durch den äußeren Eindruck erzielen, durch Körperhaltung, Gestik und Augenkontakt. 38 Prozent des positiven Effekts erreicht die Stimmlage, und nur sieben Prozent macht der Inhalt aus. 5. Du sollst ordentlich sein Post-it-Zettel auf dem Bildschirm und Türme aus Papier und Büchern auf dem Schreibtisch: Trotz digitaler Arbeitsplätze mühen sich Bürohengste Tag für Tag, das Chaos zu bekämpfen. Ein Einsatz, der sich in der Regel lohnt, zumal Schreibtische echte Karrierekiller sein können: Einer repräsentativen Untersuchung einer Büroartikelfima zufolge sehen vier Fünftel der Geschäftsführer größerer Unternehmen in Ordentliche arbeiten besser colourbox Deutschland einen direkten Zusammenhang zwischen Ordnung und Produktivität.
„Wer einen leeren Schreibtisch hat, gilt als ordentlich, strukturiert, zuverlässig“, sagt Karriere-Expertin Hammelmann. „Der Mitarbeiter mit Büchertürmen auf dem Tisch gilt als chaotisch und unzuverlässig. Als jemand, der sich nicht so gern an Vorgaben hält, sondern sich seine eigenen Gedanken macht.“ Der Unordentliche dürfte daher nicht so gerne für höhere Positionen empfohlen werden wie der vielleicht nur vermeintlich effektivere Kollege; ein Schreibtisch sei so etwas wie die erweiterte Visitenkarte eines Arbeitnehmers. Ordentliche arbeiten mehr Die Ordentlichen zu bevorzugen, zahlt sich in der Regel tatsächlich aus. Das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung belegte, dass rund zehn Prozent der Arbeitszeit durch „überflüssige oder fehlende Arbeitsmaterialien“ sowie „ständiges Suchen nach dem richtigen Dokument in chaotischen Dateiverzeichnissen“ verloren geht. Knoblauch rät daher, auf der Arbeitsfläche nur die Unterlagen zu stapeln, die für das aktuelle Projekt vonnöten sind. Was der Angestellte nicht täglich braucht, sollte in einer Schublade oder einem Ordner im Regal verschwinden. Auf einen vorzeigbaren Schreibtisch gehören laut Hammelmann auch keine Kaffeeflecken und Glasränder. Ferner sollten Angestellte die Besucherstühle im Büro nicht als Dokumentenablage oder Garderobe nutzen, es mache einen freundlicheren Eindruck, wenn der Chef oder Kunden tatsächlich immer freie Plätze finden. Wer keinen grünen Daumen hat, sollte außerdem auf Büropflanzen verzichten, denn „kaum etwas macht einen schlechteren Eindruck als eingegangene und verstaubte Pflanzen“, so Hammelmann. Ein Bild des Chaos’ Um sich ein objektiveres Bild von seinem Schreibtisch zu machen, helfe es, ihn zu fotografieren – und dadurch die Erkenntnis zu erlangen, wie der Arbeitsplatz auf Besucher, Kunden oder den Chef wirken muss. In der Folge müsse der Platz so aufgeräumt werden, dass man ihn selbst seiner Schwiegermutter zeigen würde. Das Argument, keine Zeit für Ordnung zu haben, zählt Knoblauch zufolge nicht: „Die Zeit zum Suchen nach verräumten Dingen nimmt sich zwangsläufig auch jedermann.“ 6. Du sollst positiv denken Positiv denken gibt Energie. Barack Obama hat mit „Yes, we can“, „Wir schaffen das“, eine Wahl gewonnen. Nur leider wird für viele Arbeitnehmer jedes Problem zum Drama, jede Krise zur Katastrophe, der Abschwung zum Weltuntergang. „Seine Aktien im Unternehmen verbessert weder der, der jammert, noch der, der bei Problemen den Kopf in den Sand steckt“, sagt Knoblauch. „Angenehme Zeitgenossen sind die, die nicht alles und jedes beklagen, sondern die nach konstruktiven Lösungen suchen.“ Und erfolgreich sei der, der suggeriert, alles im Griff zu haben, der sich nicht überfordert, sondern im besten Sinne Positive Menschen sind Colourbox gefordert fühlt. „Wer seine Ziele erreichen angenehme Zeitgenossen will, muss auch daran glauben, dass alles
klappt.“ Gerade bei Veränderungen innerhalb der Firma sowie in Krisenzeiten zeige sich, wer konstruktiv, aktiv und verantwortungsvoll sei. Viele reagierten negativ auf alles Neue. „Angestellte tun sich jedoch einen Gefallen, wenn sie erstmal positiv nach vorne blicken“, sagt Knoblauch. „Wenn sie Fragen zu den Neuerungen stellen, die Veränderungen genau erfassen. Dann können sie auch sinnvoll darauf reagieren.“ Abstand von der Jammerfraktion Angestellte, die Erfolg haben wollen, sollten sich von der Fraktion notorischer Jammerer fernhalten. Wer jammert, schon wieder so viel Stress zu haben, nerve in der Regel seine Kollegen. Auch wer unerträglich eitel von der notwenigen Wochenend-Arbeit berichtet, „die so wichtig für mich war, weil ich so viel schaffe, wenn nicht dauernd das Telefon klingelt“, dürfte eher als firmeninterne Nervensäge denn als Leistungsträger abgestempelt werden. „Wer vorgibt, unglaublich beschäftigt und gefragt zu sein, nervt die Kollegen, die meist nicht weniger zu tun haben“, sagt Hammelmann. „Dieses Posieren ist darüber hinaus durchschaubar. Wer wirklich gut ist, muss das nicht über seinen Terminkalender belegen. Besser ist es, die Ergebnisse der Arbeit zu präsentieren.“ Anerkennung anerkennen Wird ein Mitarbeiter für seine Leistung gelobt, sollte er das annehmen – und seine Erfolge nicht in falscher Bescheidenheit relativieren. Wer auf ein Cheflob mit „Das ist doch nichts Besonderes!“ antwortet, riskiere laut Härter, dass der Chef sich mit seinem wohlwollenden Feedback nicht ernst genommen fühlt. Im schlimmsten Fall glaubt er dem Mitarbeiter sogar und denkt ebenfalls: „Stimmt, das war nichts Besonderes.“ Besser ist, sich für freundliche Worte zu bedanken: „Vielen Dank. Die Arbeit am Projekt hat mir sehr viel Spaß gemacht.“ 7. Du sollst mehr leisten als andere Ein bisschen mehr als andere zu leisten, zahle sich in höchstem Maße aus. Böhm empfiehlt Angestellten, sich erkennbar länger als die Kollegen am Arbeitsplatz aufzuhalten. „Dem Chef bleibt es sicher nicht verborgen, wenn ein Mitarbeiter morgens eine halbe Stunde vor den Kollegen im Büro ist“, sagt er. Es gehe dabei nicht um Selbstausbeutung, der Angestellte darf dem Chef durchaus vor Augen führen, dass er die Zusatz-Einsatz wird belohnt Colourbox Mehrarbeit leistet, um weiterzukommen. „Er sollte die zusätzliche halbe Stunde natürlich nicht damit verbringen, Däumchen zu drehen – der Angestellte sollte versuchen, die Zeit mit Zusatzaufgaben zu füllen, ein neues Projekt zu übernehmen.“ So investiere er nicht nur mehr Zeit, sondern auch mehr Leistung in die Firma. „Wer sein aktuelles Projekt ernst nimmt, vergisst auch mal die Mittagspause“, sagt der Karriere-Experte. „Das soll keine Aufforderung sein, nicht mehr zu ruhen und nichts mehr zu essen. Aber wer arbeitet statt mit Kollegen zu tratschen, schafft vermutlich mehr und bessere Arbeit.“ Und kann diese letztlich auch selbstbewusster präsentieren.
Natürlich sollte der Chef vom Sonder-Einsatz des Mitarbeiters erfahren, Hammelmann zufolge könne der Angestellte ruhig durchblicken lassen, dass er noch bis weit nach neun Uhr über der aktuellen Aufgabe brütete. Die Karriere- Expertin warnt jedoch davor, das Spiel mit der Extra-Leistung zu strapazieren „Wer seinen Chef zum x-ten Mal überdeutlich darauf hinweist, wie lange er gestern Abend noch an der Präsentation gesessen hat, während alle anderen schon Feierabend gemacht haben, wird zur Nervensäge.“ Schokolade fürs Betriebsklima Zusatz-Engagement könne im Übrigen auch anders aussehen. Knoblauch rät, privat kleine Aufmerksamkeiten für die Firma zu besorgen – und etwa einen Teller Plätzchen, Obst oder Schokolade mitzubringen. Das erfreue Chef und Kollegen gleichermaßen, und zeige, dass der Mitarbeiter auch in seiner Freizeit darüber nachdenkt, wie er das Betriebsklima verbessern kann. 8. Du sollst den Chef pflegen Der Chef ist auch nur ein Mensch. Viele Arbeitnehmer gehen auf Distanz zu ihm, aus Obrigkeitshörigkeit oder aus Angst, etwas falsch zu machen. Und machen den Kontakt damit kompliziert. „Dabei sollte es der Angestellte dem Chef leicht machen, auf ihn zuzukommen“, sagt Ratgeberautorin Härter. Der Mitarbeiter würde sich selbst den größten Gefallen tun, wenn er die Beziehung zum Vorgesetzten aktiv mitgestaltet – und schließlich locker und freundlich mit ihm Der Chef ist auch nur ein Colourbox umgehen kann. Auch ein Chef freut sich, Mensch wenn er gefragt wird, ob er ein schönes Wochenende hatte. Oder wenn ihm zum Geburtstag gratuliert wird. Wenn er um Rat gefragt wird. „Wer unsicher ist, ob der Vorgesetzte Zeit hat für ein kurzes Gespräch, fragt einfach, ob es gerade passt“, schlägt Härter vor. Wie man ins Büro ruft… Auch über Lob freut sich der Chef. Hat er eine teure Fortbildung genehmigt, die den Mitarbeiter auch persönlich weiterbringt? Hat er neue Computer spendiert oder eine beeindruckend gute Geschäftsidee auf den Weg gebracht? Wer ein ehrliches Lob formuliert, tut dem Chef und indirekt auch sich selbst Gutes: Wertschätzung kommt gerne doppelt und dreifach zurück. Und wenn der Chef fragt, wie es im Job läuft, sollte niemand nur mit einem schnellen „Alles in Ordnung“ antworten. Natürlich ginge es nicht darum, in einem dreistündigen Vortrag ins Detail zu gehen – aber es sei höflich, die aktuelle Arbeit in drei, vier Sätzen zu umreißen, samt Arbeitsziel und Etappenerfolgen. 9. Du sollst jede Gelegenheit nutzen Zufallsbegegnungen mit dem Vorgesetzten können jederzeit passieren – im Lift, auf
dem Flur, in der Kantine. Knoblauch rät daher, die Botschaft, die der Angestellte in eigener Sache anbringen will, immer im Kopf zu haben. Hierfür muss er sich regelmäßig verdeutlichen, was er wem sagen möchte. „Auf dem Weg vom ersten zum dreißigsten Stock kann der Angestellte alles anbringen, was ihm wichtig ist“, sagt Knoblauch. „Zum Auch am Lift kann man Colourbox Beispiel, wer er ist, was er vorhat.“ Ein Selbst-PR betreiben Beispiel: „Ich bin Thomas Schauer, zuständig für das Design des Intranets, und mein Ziel ist, die Seite benutzerfreundlicher zu gestalten.“ Knoblauch empfiehlt, solche Sätze auswendig zu lernen. Dann verpasse der Angestellte keine Gelegenheit, nur weil er im entscheidenden Moment nicht weiß, was er sagen soll.Auch auf Konferenzen sollte der Mitarbeiter vorbereitet sein. Wer Durchdachtes beisteuern kann, fällt auf Dauer Positiver auf als die Kollegen, die lediglich spontane Ideen liefern. „Firmenmeetings sind die besten Gelegenheiten, sich aus der Deckung zu trauen“, sagt Knoblauch. „Hier haben Angestellte die Chance, vor allen zu zeigen, was sie auf dem Kasten haben.“ Nähe zur Macht Generell sollte der Angestellte laut Böhm gefühlt überall dort auftauchen, wo es um sein Thema geht. „Wenn sein Fachgebiet angesprochen wird, sollte sein Name fallen.“ Er sollte bei Branchentreffen und Fachtagungen anwesend sein und Beiträge für die Mitarbeiterzeitung oder möglicherweise sogar für Fachmagazine verfassen. Der Karriere-Experte geht sogar noch weiter: Ihm zufolge sollte der Angestellte auch die Nähe der Entscheider suchen – und beispielsweise herausfinden, welche Vorlieben und Themen sie privat verfolgen. „Wenn sich der Abteilungsleiter im Lauftreff der Firma engagiert, warum sollte der Mitarbeiter nicht ebenfalls mitjoggen?“, fragt Böhm. Es gelte, alle Kanäle zu nutzen, um ins Gespräch zu kommen. Der Mitarbeiter könnte überdies in der Laufgruppe federführend Aufgaben übernehmen, um hier sein Organisationstalent zu beweisen. Doch Vorsicht: „Theaterspielen sollte hier niemand. Wer nicht zum Sportler geboren ist, sollte sich nicht demütigen, nur um dem Chef nahe zu sein“, sagt Böhm. E-Mail-Etikette Wer dem Chef per E-Mail vom erfolgreichen Projektabschluss berichten will, muss sicher sein, dass Rechtschreibung und Grammatik sitzen. Ansonsten sollte der Absender im Schriftverkehr ohne große Umschweife, aber höflich auf den Punkt kommen. Übrigens sollten Angestellte auf E-Mail-Anfragen flugs antworten, so Hammelmann: „Es gibt hierfür zwar keine pauschale Regel, doch besonders durch die elektronische Korrespondenz sind die Erwartungen an schnelle Rückmeldungen gestiegen“, sagt sie. Wer nicht in angemessener Zeit fundiert antworten könne, sollte einen kurzen Zwischenbescheid geben und klar sagen, bis wann die Reaktion eintrifft. 10. Du sollst auf deinen Ruf achten Positive Erlebnisse im Berufsleben werden bis zu drei Mal weitererzählt, schlechte bis zu 33 Mal. Das hat der Amerikaner Jerry R.
Wilson herausgefunden. „Klatsch und Tratsch haben enorme Macht; mündlich überlieferten Vermutungen trauen die meisten Menschen mehr als nackten Zahlen und Fakten“, sagt Jochen Mai, Autor der „Büro-Alltags-Bibel“. Die Macht von Mundpropaganda dürfe somit nicht unterschätzt werden; wenn man einen Kunden vergrault hat, ist die Chance groß, dass das elf Mal häufiger weitergetratscht wird als die Tatsache, dass man dem Kollegen gerade unter die Arme gegriffen hat. Flurfunk lasse sich laut Mai auch dafür nutzen, eine positive Reputation aufzubauen und den guten Leumund zu festigen. „Profis nutzen häufig vor allem die Macht der Vorsicht vor dem Flurfunk! Colourbox positiven Gerüchte, indem sie ein Netz von Mentoren und Verbündeten knüpfen, die gut über sie reden“, sagt er. „Stetig an seinem Ruf zu arbeiten wirkt wie ein Schutzschild, hält Intriganten auf Distanz und steigert den Status.“ Notiz an den Chef Man könne auch andere bitten, Fürsprecher zu werden: Wer Tag und Nacht gearbeitet hat, um einem Kunden einen Sonderwunsch zu erfüllen, sollte das den Nutznießer wissen lassen. „Es ist in Ordnung, wenn der, der von der Extraleistung profitiert, auch erfährt, mit welchem Aufwand das verbunden war“, sagt Härter. „Es ist auch in Ordnung, den Kunden zu bitten, eine positive Notiz an den Chef zu schreiben.“ Wenn der Kunde etwa fragt: „Wie kann ich Ihnen nur danken?“, könne ein Mitarbeiter durchaus antworten: „Wenn mein Chef erfährt, dass Sie zufrieden waren, würden Sie mich sehr glücklich machen.“ Unerlässlich sei auch, den guten Kontakt zu Kollegen zu pflegen. Wer seine Büronachbarn respektiert und wertschätzt, ihnen gegenüber aufgeschlossen und neugierig ist, beweise Sozialkompetenz. Überhaupt gelte es, sich in Karrierenetzwerken einzuklinken, andere zu unterstützen und die Hilfsangebote anderer zu nutzen. „Angestellte, die gut vernetzt sind, wissen mehr als andere, sie können Fähigkeiten bündeln und gemeinsam mehr erreichen“, sagt Knoblauch. „Zu guter letzt sichern sie die eigene Stellung, indem sie zu den richtigen Leuten Verbindungen geknüpft haben.“ Fotos: Colourbox (10), colourbox Copyright © FOCUS Online 1996-2010
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