DIE AUFDRUCKMARKEN MINR. 29 UND 30 - RUNDBRIEF NR. 169 - ARGE BRUSTSCHILDE

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DIE AUFDRUCKMARKEN MINR. 29 UND 30 - RUNDBRIEF NR. 169 - ARGE BRUSTSCHILDE
Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und
            Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V.
                          Internet: www.arge-brustschilde.de

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RUNDBRIEF NR. 169                                              Februar 2021
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 Die Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30

 Herstellung und Markenbild der Brustschildmarken
          (Dezentrierung und Verzähnung)
             Der Grenzrayon zur Brustschildzeit
                    Teil 2 - Niederlande
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INHALTSVERZEICHNIS

                                                                                                                               Seite
Rückblick auf das Herbsttreffen 2020 in Baden Baden                                                                                3
Protokoll der Mitgliederversammlung vom 03.10.2020                                                                                 6
Einladung zum Frühjahrstreffen 2021 in Essen                                                                                       9
Einladung zum Herbsttreffen 2021 in Wernigerode                                                                                  11
Einladung zum Mehr-Argen-Treffen 2021 in Kassel-Espenau                                                                          12
Aus den Arbeitsgemeinschaften                                                                                                    14
Ausstellungserfolge und Ehrungen                                                                                                 18
Literatur: Michael Rehme, „Deutsche Reichspost - Brustschildezeit“                                                               20
Literatur: Arge Krone Adler: Die Entwicklung der Portofreiheiten für
           Dienstkorrespondenzen der Privatbahnen                                                                                21
Änderungen/Ergänzungen zum Stempelkatalog Neue Deutsche Reichspostorte                                                           22
Jan-Stefan Landa: J.J. Schreiber, Berlin                                                                                         27
Plattenfehler und Druckbesonderheiten                                                                                            29

Josef Köjer:                       Die braunen Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30                                                    31

Gerd Claßen                        Herstellung und Markenbild der Brustschildmarken
                                   Abgrenzung der Begriffe Dezentrierung und Verzähnung                                          61

Reinhold Ruh:                      Der Grenzrayon zur Brustschildzeit, Teil 2 - Niederlande                                      93

Mitgliederveränderungen                                                                                                         105

Titelfoto:                         Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30 - (siehe Artikel ab Seite 31)

IMPRESSUM

Vorsitzender:                                 Siegfried Zimmermann, Bachmannstr. 14, 25746 Heide (0481-683 310)
Stellvertreter:                               Josef Köjer, Uhlandstr. 7, 33142 Büren (02951-5038)
Schriftführer und Schatzmeister:              Reinhold Ruh, Erzbergerstr. 1, 68642 Bürstadt (06206- 9123197)
                                              Arge-Kto.: Raifbk Ried e.G., 68642 Bürstadt, Kto.-Nr. 124 958, BLZ: 509 612 06
                                              IBAN: DE26 5096 1206 0000 1249 58           BIC: GENODE51RBU
Forschungskoordinator:                        Gerd Claßen, Happelstr. 22/24, 74074 Heilbronn (0171-7813716)
Redaktion:                                    Josef Köjer, Uhlandstr. 7, 33142 Büren (02951-5038)
Redaktion, Druck, Vertrieb:                   Joachim Markowski, Waldweg 9, 25779 Wiemerstedt (04836-9963509)

Archiv:                                       Werner Hintze, Xaveriusweg 1 b, 55131 Mainz (06131-4879297)

Druck:                                        DRUCKFREY, Dürrmenzer Weg 14-1, 75446 Wiernsheim

Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung der Arbeitsgemeinschaft ist es nicht gestattet, die
Schriften oder Teile daraus auf fototechnischem Wege zu vervielfältigen.
Die Verwendung der Michel-Nummerierung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schwaneberger Verlages.
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                   Rückblick auf das Herbsttreffen in Baden-Baden
                            vom 02. bis 04. Oktober 2020

              Bildquelle: https://puzzlefactory.pl/de/puzzle/spielen/architektur/274182-baden-baden-kurstadt

CORONA – es ist nicht mehr, wie es einmal war. Musste doch unser Frühjahrstreffen im Mai
in Wernigerode wegen der Pandemie abgesagt werden, so waren wir froh, dass Baden-Baden
stattfinden konnte. Also hieß es, vorbereiten und planen, denn es waren noch so einige phila-
telistische Angelegenheiten abzuklären. Baden-Baden, im Nordschwarzwald nahe der franzö-
sischen Grenze gelegen, ist eigentlich jedem, zumindest vom Namen her bekannt. Gehen wir
in der Zeit ein wenig zurück, denn im 19. Jahrhundert erhielt Baden-Baden den Beinamen
„Sommerhauptstadt Europas“. Also war unser Tagungsort richtig gewählt. Aber Baden-Baden
hieß nicht immer Baden-Baden, sondern einfach nur Baden. Anfang des 19. Jahrhunderts, als
in Baden die ersten Lizenzen für das Glücksspiel vergeben wurden, kamen mehr Besucher
nach Baden. Es wurde ein Casino eröffnet und mit dem Pächter Chabert begann die große
kulturelle Bedeutung Baden-Badens. Die Gewinne aus dem Casinobetrieb, so lautete der
Pachtvertrag, mussten teilweise in öffentliche Einrichtungen investiert werden. Chabert ge-
staltete das Konversationshaus nicht nur als einfaches Kurhaus, vielmehr bettete er es in ein
kulturelles Veranstaltungsprogramm ein, denn die Kurgäste sollten auch bei schlechtem Wet-
ter unterhalten werden. So kamen z.B. Nicolo Paganini und weitere Künstler nach Baden-Ba-
den. Tolstoi, Puschkin, Fjodor Dostojewski oder Iwan Turgenjew, der als Emigrant in Baden-
Baden lebte, machten Baden-Baden zur „russischen Stadt Deutschlands“. Das Baden-Baden
immer noch ein Mekka der Russen ist, erfährt man, wenn man mit offenen Augen und Ohren
durch die Stadt streift. Man hört nicht nur die russische Sprache sehr oft, sondern in vielen
Geschäften ist der Hinweis gegeben „Wir sprechen russisch!“

Diese Informationen haben wir aus dem Internet geholt bzw. vor Ort in Baden-Baden selbst
erfahren. Aber aus einer anderen Quelle hatte ich erfahren, das Baden-Baden ein Privatmu-
seum mit dem Namen „Fabergé Museum“ beherbergt.

Bei mir meldeten sich die philatelistischen Gehirnzellen, nicht wegen der berühmten Fabergé-
Ostereier, die diese große Goldschmiede- und Juwelierfamilie in den 1880 bis zum Ende des
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2. Weltkrieges für die russischen Zaren Alexander III und Nikolaus II fertigten, sondern der
Name Fabergé steht auch für herausragende Philatelie.

Zur Familie Fabergé soll hier kurz angemerkt werden, dass diese Familie
in der Zeit der Hugenottenverfolgung in Frankreich im17. Jahrhundert
zuerst nach Dresden flüchtete und auch dort schon für den sächsischen
König tätig war. Später siedelte die Familie ins Baltikum und im Jahr 1842
eröffnete der Goldschmied Gustav Fabergé in St. Petersburg einen Juwe-
lierladen.

Agathon Fabergé, geb. 1876, ein herausragender Edelsteinexperte, be-
gann in jungen Jahren mit dem Briefmarkensammeln. Das große Glück
des Agathon Fabergé und der Philatelie war, dass sich das elterliche Ju-
weliergeschäft direkt neben dem großen Handelshaus Sterky befand. Der junge Agathon war
in der Firma Sterky als Briefmarkensammler bekannt. Als sich die Firma Sterky vergrößerte
und andere Räumlichkeiten in der Stadt bezog, wollte sie sich von alter Firmenkorrespondenz
trennen und so schenkte sie dem jungen Agathon Fabergé zwei Wagenladungen alter, inter-
nationaler Korrespondenz aus ihrem Archiv. Seine Finnland-Sammlung war legendär, auch be-
saß er wohl die umfangreichste Sammlung der Semstwo-Marken (russische Landpostmarken)
– siehe auch Artikel in „Philatelie, September 2020, Seite 22.

Bei herrlichem Sonnenwetter fuhren wir von Mönchengladbach Richtung Süden und bei mä-
ßigem Straßenverkehr waren wir bereits am frühen Freitagnachmittag in Baden-Baden. Wir
wurden herzlich empfangen und die Unterkunft war sehr ordentlich. Bei solch schönem Wet-
ter erkundeten wir die Stadt. Wir wollten das Flair, den diese Stadt seit dem letzten Jahrhun-
dert mit den zahlreichen Gebäuden immer noch ausstrahlt, genießen. Am Cafe König konnten
wir bei diesem Wetter nicht einfach vorbeigehen. Schwarzwälder-Kirschtorte mit einem Känn-
chen Kaffee lockte und so genossen wir im Schatten der Bäume diese Schwarzwälder Leib-
speise. Danach erkundeten wir die Stadt und unser Ziel war natürlich das Fabergé Museum.
Neben den großartigen Goldschmiedearbeiten sowie extravaganten Schmuckstücken, konn-
ten wir auch ein Fabergé Osterei bewundern. Drei weitere Ostereier waren an andere Museen
ausgeliehen.

Abends trafen wir uns alle im Restaurant zum gemeinsamen Abendessen. Nach dem Abend-
essen zogen sich einige zum Tausch und Fachgesprächen zurück. Unsere weiblichen Begleit-
personen und auch einige Herren saßen noch lange gemeinsam zusammen und erzählten über
die Erkundigungen des Nachmittages. Auch wurde schon über den gemeinsamen Ausflug am
nächsten Morgen zum Mummelsee lebhaft geplaudert. Vom Organisator des Ausflugs erfuh-
ren wir, dass der Mummelsee auf 1000m über den Meeresspiegel liegt und wir von dieser
Anhöhe tief in das Rheintal und rüber nach Frankreich und die Vogesen sehen können. Einige
schwärmten, natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern, vielleicht Paris zu sehen (in Anbe-
tracht der Pandemie-Reisebeschränkung).
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                   Samstagmorgen, das Wetter hatte umgeschlagen, die Temperaturen waren gegenüber dem
                   Vortag um 10 Grad gefallen und es regnete leicht. Der Bus stand bereit und so fuhren wir um
                   09:30 Uhr über die Hochschwarzwaldstraße Richtung Mummelsee. Die Stimmung unter den
                   Mitreisenden war gut. Je höher wir fuhren und uns dem Ziel näherten, desto stärker regnete
                   es und Nebel versperrte uns die Sicht. Am Mummelsee angekommen mussten wir ihn suchen,
                   da der Nebel so dicht war, dass wir nur ca. 30-50 Meter weit sehen konnten. Auch der Regen
                                                                               wurde heftiger. Viele suchten
                                                                               sich schnell eine Unterstellmög-
                                                                               lichkeit. Andere gingen sofort ins
                                                                               Restaurant. Rheintal, Vogesen
                                                                               und Paris konnten wir vergessen.
                                                                               Zwiebelkuchen und Federwei-
                                                                               ßen ließen den Regen vergessen.
                                                                               Zurück ging es durch die Wein-
                                                                               berge wieder nach Baden-Baden.

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                   Der Nachmittag in Baden-Baden zeigte sich wieder von seiner besten Seite; wolkenloser Him-
                   mel und Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen.

                   Samstagabend war traditionsgemäß gemeinsames Abendessen angesagt. Danach wurde in
                   „großer Runde“ diskutiert, Dönekes erzählt und gescherzt. Einige kündigten an, dass sie be-
                   reits nach dem Frühstück wegen des langen Rückweges abreisen, denn von Baden-Baden nach
                   Holstein oder Berlin ist ja kein Katzensprung.

                   Sonntagmorgen waren noch zwei Vorträge angesagt mit Diskussion und so konnte das Herbst-
                   treffen gegen Mittag beendet und die Heimreise angetreten werden.

                   Jetzt, wo wir die Zeilen schreiben und zurückblicken, dürfen wir dankbar sein, dass dieses
                   Herbsttreffen durchgeführt werden konnte. Es war eine gute und schöne Zeit mit erfolgreicher
                   Arbeit. Es war schade, dass dieses Mal nicht so viele Mitglieder teil nahmen. CORONA zeigt
                   uns die Krallen, aber wir haben Hoffnung, dass unser Frühjahrstreffen 2021 in Essen, der
                   Hauptstadt des jetzt grünen Ruhrgebiets (früher trister Kohlenpott) wieder mit vielen Mitglie-
                   dern durchgeführt werden kann.

                   Franz J Günnewig und Rosi Penschow
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      Herbsttreffen der Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutsch-
                     land-Stempel e.V. Baden Baden vom 02.10.-04.10.2020

                     Protokoll der Mitgliederversammlung vom 03.10.2020
                  Beginn: 14.00 Uhr                         Ende: 15.20 Uhr

Tagesordnung
1. Begrüßung und Eröffnung
2. Wahl des Protokollführers
3. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit der Mitglie-
    derversammlung
4. Bericht des Vorsitzenden
5. Bericht des Schatzmeisters
6. Bericht der Kassenprüfer
7. Entlastung des Schatzmeisters
8. Entlastung des Vorstandes
9. Festlegung der Höhe und Fälligkeit des Beitrages 2021
10. Wahl der Kassenprüfer und Ersatzperson
11. Beschlussfassung über Anträge
12. Verschiedenes

1.    Begrüßung und Eröffnung
      Der Vorsitzende Siegfried Zimmermann eröffnete die Versammlung und begrüßte die
      Teilnehmer
      Grüße von Mitgliedern, die nicht anwesend sein können:
      Reinhold Ruh, Jochen Stiehl, Henk Beek, Frank Müller, W. Hintze, G. Brugger
      Gedenkminute für die in 2020 verstorbenen Mitglieder Heinz Hoff und Michael Peter

2.    Wahl des Protokollführers
      Zum Protokollführer wurde Joachim Markowski einstimmig gewählt

3.    Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der
      Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung
      Einladung erfolgte im RB 168 unter Angabe der Tagesordnung.
      11 Mitglieder haben sich in die Teilnehmerliste eingetragen und waren stimmberechtigt.
      Die Versammlung war damit beschlussfähig.

4.     Bericht des Vorsitzenden
     - Info-Stand Teilnahme Messe Sindelfingen Oktober 2019 s. Bericht in Rundbrief
       167/Februar 2020
     - Rundbrief 167/Februar 2020; Redaktion Josef Köjer
     - Jahresgabe im März 2020 2. Auflage „Neue Deutsche Reichspostorte“
     - Rundbrief 168/August 2020; Redaktion Josef Köjer. Der Rundbrief 169 wird noch von Jo-
       sef Köjer bearbeitet, ab Rundbrief 170 übernimmt Joachim Markowski diese Aufgabe.
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     - Ausgefallene Veranstaltungen:
       Frühjahrstreffen in Wernigerode
       Messe Essen
       Messe Sindelfingen
       Mehr-Arge Treffen in Espenau

      Dank an alle Akteure durch den Vorsitzenden Siegfried Zimmermann

5.    Bericht des Schatzmeisters
      Da der Schatzmeister Reinhold Ruh krankheitsbeding nicht anwesend sein konnte, wur-
      den die Zahlen des Jahresabschlusses vom Vorsitzenden S. Zimmermann und dem Kas-
      senprüfer L. Carlhoff vorgetragen.
      Der Jahresüberschuss von € 4.604,00 wurde den Rücklagen zugeführt. Er resultiert im
      Wesentlichen aus der Verschiebung der Jahresgabe von 2019 auf 2020.
      Im Kalenderjahr 2019 gab es mehr Austritte und Todesfälle von Mitgliedern als Neuein-
      tritte. Die Zahl der Mitglieder ist deshalb von 214 auf 208 gesunken.

6.    Bericht der Kassenprüfer
      Die Kasse wurde von den Mitgliedern Lothar Carlhoff und Clemens Jabs am Vorabend der
      Mitgliederversammlung geprüft. Lothar Carlhoff weist ausdrücklich auf die übersichtli-
      chen Unterlagen und die korrekte Kassenführung durch Reinhold Ruh hin.

7.    Entlastung des Schatzmeisters
      Lothar Carlhoff stellt als Kassenprüfer den Antrag zur Entlastung des Schatzmeisters, der
      Antrag wurde einstimmig angenommen

8.    Entlastung des Vorstandes
      Lothar Carlhoff stellt den Antrag auf Entlastung des Vorstandes, der Antrag wurde ein-
      stimmig bei 4 Enthaltungen der Vorstandmitglieder einstimmig angenommen.

9.    Festlegung der Höhe und Fälligkeit des Beitrages 2021
      Aufgrund der guten Kassenlage bleibt der Beitrag bei 40,00 €, Fälligkeit: 10. Februar 2021
      = Termin Lastschrifteinzug

10. Wahl der Kassenprüfer und Ersatzperson
   - Clemens Jabs
   - Hansmichael Krug
   - Neuer Ersatzprüfer Dr. Alexander Zill

11. Beschlussfassung über Anträge
   - Es lagen keine Anträge vor

12. Verschiedenes
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  A. Zukünftige Termine der Arge

  - Messe Essen vom 6.-9.5.2021
    Koordination: L. Carlhoff

  - Frühjahrstreffen in Essen vom 7.-9.5.2021
    Organisation: L. Carlhoff/F.J. Günnewig

  - Herbsttreffen in Wernigerode vom 24.09.–26.09.2021
    Organisation: Siegfried Zimmermann
    Um eine Terminüberschneidung mit dem Mehr-Arge-Treffen zu vermeiden, wurde von
    der Mitgliederversammlung mit 10 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung beschlossen, das eigene
    Herbsttreffen vorzuziehen.

  - Mehr-Arge-Treffen in Espenau vom 1.-3.10.2021

  - IBRA Essen neuer Termin vom 25.-28.05.2023
    Sonderschau: 150 Jahre Deutsche Reichspost

     B. Sonstige Aktivitäten der Arge

  - Teilnahme an Arge-Literaturwettbewerb 2020
    Eingereichte Exponate:

     Rundbriefe 163-166 (2018-2019
     SR Nr. 7, Stempelkatalog der NDP Stempel 1. Auflage
     SR Nr. 5, Neue Deutsche Reichspostorte 2. Auflage
     Homepage

  - Rundbrief 169/Januar 2021
    Redaktionsschluss ist der 30.11.2020

13. Dank an Ausrichter

     Der Vorsitzende bedankt sich beim Ausrichter des Treffens, Wilfried Gieseking

                gez. Siegfried Zimmermann           gez. Joachim Markowski
                        (Vorsitzender)                 (Protokollführer)
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             Einladung zum Frühjahrstreffen 2021 in Essen
                    von Freitag, 7. Mai bis Sonntag, 9. Mai 2021
                            im Hotel Bredeney in Essen

Anschrift:           Hotel Bredeney, Theodor-Althoff-Str. 5, 45133 Essen
                     Telefon:    +49(0)201-769 0
                     Fax:        +49(0)201-769 1143
                     E-Mail:     info@hotelbredeney.de
                     Internet:   www.hotel-merkur.com

Reservierungen:      Für die Teilnehmer ist ein Zimmerkontingent von Einzel- und Doppel-
                     zimmern vorreserviert. Die Zimmer können unter dem Stichwort „Arge
                     Brustschilde” gebucht werden.

Es wurden folgende Sonderkonditionen vereinbart:

                     Einzelzimmer          € 81,00    (inklusive Frühstück)
                     Doppelzimmer          € 93,00    (inklusive Frühstück)

Das HOTEL BREDENEY liegt verkehrsgünstig an den Autobahnen A52 und A40, dabei im Grü-
nen Essens. Entfernung zum Flughafen Düsseldorf: 22 km

Zur Messe Essen sind es lediglich 0,8 km, zum Essener Hauptbahnhof / Zentrum 5km.

Alle Räume sind mit modernster Technik, Tageslicht und WLAN ausgestattet.

220 Parkplatzmöglichkeiten direkt vor dem Hotel für nur 6,00 € pro 24h

Großzügiger Wellnessbereich mit Pool, Sauna und klimatisiertem Fitnessraum
2 Restaurants, Wintergarten, Bar und Bistro, Sommerterrasse
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                  Programm des Frühjahrstreffens in Essen

Freitag, 07.05.2021         Anreise/Informelles Treffen

                            19.00 Uhr        Gemeinsames Abendessen
                            20.30 Uhr        Mitgliederversammlung
                            anschließend     Tausch und Plausch

Tagesordnung der Mitgliederversammlung
1.   Begrüßung und Eröffnung
2.   Wahl des Protokollführers
3.   Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit der Mitglie-
     derversammlung
4.   Bericht des Vorsitzenden
5.   Bericht des Schatzmeisters
6.   Bericht der Kassenprüfer
7.   Entlastung des Schatzmeisters
8.   Entlastung des Vorstandes
9.   Wahl des Vorstandes
10. Festlegung der Höhe und Fälligkeit des jährlichen Mitgliedsbeitrages
11. Wahl der Kassenprüfer und der Ersatzperson
12. Beschlussfassung über Anträge
13. Verschiedenes

Samstag, 08.05.2021         10.00 Uhr   Gemeinsames Programm (Abhängig von Corona)

                      ca.   12.30 Uhr   Mittagsimbiss im Tagungshotel
                            14.00 Uhr   Damenprogramm (Abhängig von Corona)
                            14.00 Uhr   Vortrag: Geschichte der HAPAG LLOYD unter besonde-
                                        rer Berücksichtigung der Brustschildzeit
                                        Referent: Joachim Markowski
                            15.30 Uhr   Vortrag: Hamburg Stempel
                                        Referent: Dr. Alexander Zill
                            19.00 Uhr   Gemeinsames Abendessen
                                        anschließend Tausch und Plausch

Sonntag, 09.05.2021

                            10.00 Uhr   Vortrag: Einheiten der Brustschildmarken
                                        Referent: Hansmichael Krug
                            10.00 Uhr   Damenprogramm: Zur freien Verfügung
13

                    Einladung zum Herbsttreffen 2021
             von Freitag, 24. September bis Sonntag, 26. September 2021
                   im Altwernigeröder Apparthotel in Wernigerode

Anschrift:            Altwernigeröder Apparthotel, Marktstr. 14, 38855 Wernigerode
                      Telefon:    +49(0)3943-94 92 60
                      Fax:        +49(0)3943-94 92 692
                      E-Mail:     info@appart-hotel.de
                      Internet:   www.appart-hotel.de

Reservierungen:       Für die Teilnehmer ist ein Zimmerkontingent von Einzel- und Doppel-
                      zimmern vorreserviert. Die Zimmer können unter dem Stichwort „Arge
                      Brustschilde” gebucht werden.

Es wurden folgende Sonderkonditionen vereinbart:

                      Einzelzimmer         € 90,00   (inklusive Frühstück)
                      Doppelzimmer        € 115,00   (inklusive Frühstück)
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                Mehr-Argen-Treffen in Kassel-Espenau

                       vom 01.10.2021 – 03.10.2021

Wie auf dem letzten Treffen im Oktober 2018 beschlossen, wurde der Turnus von drei auf
zwei Jahre verkürzt. Die Organisation wird von der Arge Germania-Marken e.V. übernommen
Schon in bewährter Tradition konnten wir das Ehepaar Wiegand für die Gestaltung des Rah-
menprogrammes gewinnen und das garantiert für alle Interessierte und mitgereiste Partner
einen erlebnisreichen Tag.
Als optimaler Veranstaltungsort hat sich auch schon in der Vergangenheit das „Waldhotel
Schäferberg“ in Kassel-Espenau wegen seiner Lage und seines Service erwiesen, so dass die
Entscheidung wieder dorthin zu gehen leicht viel.

                     Termin: Wochenende 01.10.2021 – 03.10.2021

Preise pro Übernachtung (incl. reichhaltigem Frühstücksbüfett und Teilnahme am Erlebnis-
Büfett am Abend sind:

                    Einzelzimmer pro Nacht:     95,- €
                    Doppelzimmer pro Nacht:     145,- €

Eine Verlängerungsnacht davor oder danach ist zu gleichen Konditionen buchbar.

Es steht ein Kontingent von Einzel- und Doppelzimmern bis zum 01.07.2021 zur Verfügung,
die danach wieder in den freien Verkauf gehen.
Bitte buchen Sie rechtzeitig Ihr Zimmer selbst unter dem Stichwort „Arge“

                                  Waldhotel Schäferberg
                                  Wilhelmsthaler Str. 14
                                       34314 Espenau
                         Tel.: 05673/996-0 - Fax.:05673/996-555
                               E-mail: info@schaeferberg.de
                                  www.schaeferberg.de
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  Programm zum Mehr-Argen-Treffen im „Waldhotel Schäferberg“
         in Kassel-Espenau vom 01.10.2021 – 03.10.2021

                          Zeitlicher Ablauf der Veranstaltung:

Freitag, den 01.10.2021

      17.00 Uhr    Begrüßung der Teilnehmer
                    Hr. Arne Karusseit
                    1. Vorsitzender Arge Germania-Marken e.V.
      17.15 Uhr    Hr. Claudius Kroschel, Arge Germania
                    „Objektive Farbenbestimmung mittels Spektrometrie“
      18.30 Uhr    gemeinsame Teilnahme am Abendbüfett

Sonnabend, den 02.10.2021

      09:30 Uhr    Hr. Marc Klinkhammer, Arge Württemberg
                    „Württembergische Stempel mit nicht durchgehender Datumsbrücke
                    – echt verwendet in der Inflation“
      10:45 Uhr    Hr. Hansmichael Krug, Arge Brustschilde
                    „Postverbindungen nach USA zur Brustschildzeit“

                                 MITTAGSPAUSE

      13:00 Uhr    Hr. Dr. Marczinke, Arge Danzig
                    --- noch nicht benannt ---
      14:30 Uhr    Hr. Bernd Romberg-Riemer, INFLA Berlin
                    „Der erweiterte Ortsverkehr in Deutschland ab 1922“
      15:30 Uhr    Hr. Manfred Schwarz, Arge Kone&Adler
                    „Serienübergreifende Mischfrankaturen 1875-1902“
      16:30 Uhr    Schlusswort und Ende der Vorträge

                    Veranstalter 2022 ???
      18:30 Uhr    Gemeinsame Teilnahme am Abendbüfett

Sonntag, den 03.10.2021

      09:30 Uhr    Auktion der Arge Krone&Adler ???
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                   Aus den Arbeitsgemeinschaften
Bei Interesse an einzelnen Beiträgen wenden Sie sich bitte an die angegebene Kontaktperson.

Deutscher Altbriefsammlerverein e.V.
Anfragen bitte an Heinrich Mimberg, Postfach 940115, 60459 Frankfurt am Main

Kein Beitrag bis Redaktionsschluss eingegangen

Arbeitsgemeinschaft Baden e.V.
Anfragen bitte an Rainer Brack, Gluckstr. 2, 77654 Offenburg

Robert Bäuml          Frankaturen-Studie grenzüberschreitender Nachnahmesendungen
                      aus der Schweiz in das Großherzogtum Baden
                      von 1850 bis zum 14. Oktober 1852
Rainer Brack          Die ersten „DE“ - Stempel in BADEN
Ortwin Preuss         Wer war eigentlich Ewald Graf? Erinnerungen an den Erneuerer der Ba-
                      dischen Vorphilatelie 1700 – 1851
Rainer Brack          Nachtrag zum Stempel BAD. Oe.
Ralph Bernatz         Ein Brief aus Straßburg/Kgr. Frankreich über Kehl nach Bayern
Bruno Jürgens         Doppelt verwendete Belege

Arbeitsgemeinschaft Hannover und Braunschweig e.V.
Anfragen bitte an Björn Rosenau, Preungesheimer Str. 18, 60389 Frankfurt

Kein Beitrag bis Redaktionsschluss eingegangen

Arbeitsgemeinschaft Krone/Adler e.V.
Anfragen bitte an Manfred Schmitt, Am Zollstock 45, 55286 Wörrstadt

Heft 66; September 2020
Sven Martens/       Auslandsbriefporto 1875-1900: Peru, Bolivien und Ecuador
Claus Petry
Manfred Schmitt     Nachnahmeregelungen ab dem 01. Juni 2020
Lars Petersen       Eine Postkarte nach Ecuador
Manfred Schmidt/ Pakete per Einschreiben
Manfred Wiegand
Manfred Schmitt     Wertbriefe unter- bzw. fehlfrankiert
Manfred Wiegand Vertreteranzeige ins Ausland
Manfred Schmidt/
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Torsten Schwarz      Unterschiede im Kartenvordruck bei den Rohrpost-Doppelkarten
                     RP3, 5 und 7 - Nachtrag und Zusammenfassung
Ralf Graber          Ein Paketinhalt wird versteigert
Reimer Hansen        Kommunikation per Rohrpost in Berlin 1877
Erich Wickersheim    Formular Posteinlieferungsschein
Manfred Schmitt      Unbefugte Benutzung von Posteigentum - Privatgespräch eines Postbe-
                     amten
Aleks Predojevic     Mischfrankatur Württemberg/Deutsches Reich
Aleks Predojevic     Auslagenbrief (Postvorschuß) eigenhändig - unfrankiert und zurückge-
                     sandt
Manfred Wiegand      Der Aktenschnitt

Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Postbezirk e.V.
Anfragen bitte an Dr. Joachim Schaaf, Koblenzer Str. 6a, 64293 Darmstadt

Rundbrief 113; Oktober 2020

Aus dem Inhalt:
Ganzsachen mit Zudruck
Register der Ersttagssendungen
Bahnlinie Cottbus-Großenhain, eröffnet am 1.7.1870
Die Verwendung des Langstempels „LOEBAU“
Vor 150 Jahren begann der Deutsch-Französische Krieg –
Liste der Stempel der norddeutschen Feldpostexpeditionen
Aus Paris mit Ballon
Der Auswechslungsstempel Versailles
Briefe nach Uruguay
150 Jahre Correspondenz-Karte des NDP
Frankierte Telegramm-Umschläge
Reichsgraf von Zinzendorf und die Herrnhuter
Schiffweiler im Norddeutschen Postbezirk 1868-1871

Arbeitsgemeinschaft Preußen
Anfragen bitte an Peter Gaefke, Christian-Meyer-Str. 33, 42897 Remscheid

Preussen Studien Nr. 162; Juni 2020
Kommentare und Kurzbeiträge
Briefverkehr Preußen-England nach dem 1. Postvertrag von 1846 (Hans-Dieter Höhle)
Der besondere Brief (Erich Stein)
Aus meiner Sammlung der philatelistischen Kuriositäten des Sammelgebietes Preußen (Peter
Gaefke)
Über die Bearbeitung von Paket-Sendungen ohne deklarierten Wert am Aufgabeort bei großen
Postämtern (Siegfried Bulang)
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Ein besonderer Paketbegleitbrief (Dr. Hans-Werner Meiners)
Ein besonderer Brief vom letzten Tag der preußischen Post (Peter Gaefke)
Weitere Belege zur Teilbarfrankatur (Dr. Hans-Werner Meiners)
Ein merkwürdiger Umschlag mit Adler-Wertstempel. woher und wozu? (Siegfried Bulang

Philatelistische Aufsätze
Die Vier-Pfennige-Freimarke der Ausgabe von 1858 Zusammenfassung der bisher
nachgewiesenen Plattenfehler (Peter Gaefke, Ernst Merg)
Drei Pfennige Wappen-Freimarke von 1865: neuer Plattenfehler? (Arndt Jaeger)
Typen des Nummernstempels 105 Post-Speditions-Amt Nr. 2 (Dr. Hans-Werner
Meiners)
Kurhessische Postscheine aus der preußischen Besatzungszeit 1866 (Dr. Winfried
Leist)
Zur Zulässigkeit von Ganzsachenausschnitten in Preußen (Erich Stein)

Preussen Studien Nr. 163; Dezember 2019
Kommentare und Kurzbeiträge
Ein Stempel zur Express-Bestellung in Preußen (Michael Dick)
Bisher nicht erfasste Aufgabestempel (Peter Gaefke)
Eine sehr späte Verwendung des Nummernstempels „863“ Lippborg (Peter Gaefke)
Einschreiben von Cöln nach Bayern (Rolf Hartmann)
Breslau - Ausgabestempel als Aufgabestempel verwendet (Peter Gaefke)
Ergänzung zur Wertgüterlagerung bei der Berliner Packkammer (Hans-Dieter Höhle)
Zum Aufsatz in Rundbrief 162 Typen des Nummernstempels 105 (Eberhardt Wolz)
Der älteste Poststempel von Berlin (Hans-Dieter Höhle)
Der 100-Tage-Schein (Hans Gerd Klein) 20
Anmerkungen zum Artikel von Siegfried Bulang: Ein merkwürdiger Umschlag mit
Adler-Wertstempel - woher und wozu? Preußen-Studien, Nr. 162, S. 26ff (Peter
Gaefke)
Eine Drucksache mit vorausbezahltem Landbestellgeld (Peter Gaefke)
Frage zu Auslandsbrief in die Niederlande (Erwin W. Friese)

Philatelistische Aufsätze
Die Ein-Silbergroschen-Freimarke der Ausgabe von 1861 – Erfassung von
Plattenfehler (Bernd Gericke)
Die Zwei-Silbergroschen-Freimarke der Ausgabe von 1861 – Erfassung Plattenfehler
und sonstiger Druckmerkmale (Bernd Gericke)
Die Drei-Silbergroschen-Freimarke der Ausgabe von 1861 – Zusammenfassung der
bisher nachgewiesenen Plattenfehler und sonstiger Merkmale, die auf einen
19

Plattenfehler schließen lassen (Peter Gaefke)
Die Bahnhofspostanstalten von Breslau in der Zeit von 1850 bis 1859 (Dr. Hans-
Werner Meiners)
Formular C. 29 - der Paket-Aufklebe-Zettel (Siegfried Bulang)

Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck e.V.
Anfragen bitte an Bernd Schloer, Hohenheisch 33, 24582 Bordesholm

Rundbrief 290; September 2020

Prof. Dr. Rüdiger    Zehnfachfrankaturen am 21./22.6.1948 – mit Belegen zur
Martinß              Währungsreform aus Schleswig-Holstein und Hamburg
Harald Krieg         Sperrgebiet G
Harald Krieg         Brief nach Warschau
Karl Huber           Postwechselbriefe Hamburg – Bayern vice versa ab 1850

Arbeitsgemeinschaft Thurn und Taxis e.V.
Anfragen bitte an Sebastian Gärtner, Rubensweg 4, 01217 Dresden

Werner Schäfer       Die Taxispost entlang der hessischen Bergstraße
Rolf Zimmermann      Ein Feldpostbrief aus Gießen-Stadt vom 30.4.1864 nach
                     Broaker, Schleswig, in Zeiten des Dänischen Krieges
Sebastian Gärtner    Philatelistische Einblicke
Rainer Wehrheim      Postanweisung Homburg v. d. Höhe
Prof. Dr. Hartmut Fueß
Rolf Zimmermann      Ersttagsbriefe ernsthaft betrachtet – Ein Aufruf
20

 Ausstellungserfolge von Mitgliedern der Arge Brustschild und Nachverwen-
                     dete Altdeutschland-Stempel e.V.

1. Traditionelle Philatelie

Hansmichael Krug    Deutsche Reichspost 1872-1875. Die Ausgaben vor der Einführung der
                    Markwährung                             Groß Gold und Ehrenpreis

Manfred Wiegand     Deutsches Reich 1875-1900                Groß Gold und Ehrenpreis

Michael Untermann   Deutsche Reichspost 1.1.1872 – 1875 Brustschilde        Groß Gold

Michael Untermann   Braunschweig 1852-1867                                  Groß Gold

Karlheinz Wagner    Die sächsische Post in der Markenzeit                        Gold

2. Postgeschichte
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Karlfried Krauß        Nachverwendete Sachsen Stempel in der Brustschildzeit   Groß Gold

Ingo von Garnier       Die Norddeutsche Post in Schlesien 1868 – 1871          Groß Gold

Martin Forster         Königreich Hannover 1850 – 1866                              Gold

Karlfried Krauß        Geschichte der frühesten Briefe von Neuseeland nach Deutschland
                       und ihre Leitwege (1839 – 1841)                            Gold

Dr. Peter Müller       Die Anfänge der Reichspost in Deutsch-Südwest-Afrika (1888 – 1897)
                                                                                     Gold
3. Literatur (Print)

Christoph Gärtner      Frankaturen 1852 – 1867 Thurn & Taxis (Autor: Jürgen Naab)
                                                                Groß Gold und Ehrenpreis

Christoph Gärtner      Die Umgestaltung des deutschen Postwesens zwischen der Französi-
                       schen Revolution (1792) und dem Wiener Kongress (1814/1815) (Au-
                       tor: Horst Diederichs)                                Groß Gold

Christoph Gärtner      Die Briefmarken von Österreich & Lombardei-Venetien 1850 – 1867
                       (Autor: Prof. Dr. Ulrich Ferchenbauer)                     Gold

Liebe Mitglieder,

unser Glückwunsch geht an alle erfolgreichen Aussteller!

Bitte melden Sie Ihre Ausstellungserfolge und Ehrungen an Joachim.m@rkowski.de !
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                                    Literaturhinweise
                                                  Michale Rehme: Deutsche Reichspost
                                                        Brustschildezeit, Band 1

                                        Die Deutsche Reichspost besteht im Jahr 2021 150 Jahre. Mi-
                                        chael Rehme, Autor dieses Werkes - zählt selbst genau halb so
                                        viele Jahre in seinem Leben. Seine Sammelleidenschaft, die er
                                        seit seiner Kindheit pflegt, gilt seit Jahrzehnten vorwiegend
                                        den Brustschildmarken. Passend dazu und pünktlich zum Jubi-
                                        läum zeigt er uns hier eine Sammlung, die man getrost zu den
                                        besten der Brustschildezeit zählen kann. Sie dokumentiert und
                                        beschreibt diese philatelistische Periode auf 450 Seiten im
                                        Großformat DIN A4 in allen erdenklichen Facetten. Dabei ver-
                                        knüpft Michael Rehme seine eigene (Familien)Geschichte mit
der der Brustschildezeit in gekonnter und anregender Art und Weise. Herausgekommen ist eine phila-
telistische Reise durch die Geschichte mit Geschichten.
Michael Rehme bezieht die NDP-Zeit als Vorläuferperiode der Brustschildezeit ebenso in seine Betrach-
tungen ein wie die Hamburger Stadtpostmarke, die ausnahmsweise noch während dieser Periode ver-
wendet werden durfte. Die Themenvielfalt, die in dem Buch zum Tragen kommt, spiegelt das gesamte
Sammelgebiet mit allen spannenden Nebenschauplätzen wider, enthält viele außergewöhnliche Sel-
tenheiten und ist deshalb eine Fundgrube für Interessenten an Brustschildmarken und diejenigen, die
es noch werden wollen.
Wir sehen Ersttagsverwendungen, Vorersttagsverwendungen und Letzttagsverwendungen ebenso
wie Briefe an und von prominenten Personen des Zeitgeschehens wie Kaiser Wilhelm I., Otto von Bis-
marck, Hoffmann von Fallersleben, Heinrich von Stephan, Golo Mann und viele weitere als Zeitzeug-
nisse der damaligen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung.
Alle Besonderheiten aufzuzählen, würde den Rahmen einer Rezension bei weitem sprengen.
Schwerpunkt und offensichtlich Lieblingsteilgebiet des Autors sind die Brustschilde mit Bogenrandzu-
drucken bzw. Plattenkennzeichen, die in dieser Vielfalt und Vollständigkeit wohl einmalig sind. Aber
auch die Belege mit den legendären ROMROD-Abschlägen und Ganzsachenumschläge sind über das
normale Maß hinaus ausführlich berücksichtigt.
Thematisiert werden weiterhin Nachverwendungen, Plattenfehler, FZL, SKA, Mischfrankaturen aller
Art, Normstempel, Streifbänder, Ganzsachen und GAA, farbige Stempel, Normstempel, ausländische
Stempel, Sonderentwertungen aller Art (z.B. Dienstsiegel u.a.), Auslandspostanstalten und vieles
mehr. Das Buch kann uneingeschränkt empfohlen werden - genießen Sie es und staunen Sie!
Schließlich steht auf dem Umschlag noch: Band 1. Da fragt man sich verwundert, was da noch kommen
mag. Lassen wir uns überraschen!
                                                                                         (Josef Köjer)

Das Buch kostet für Arge-Mitglieder 69,- €, für Nichtmitglieder 75,-€ - jeweils zuzüglich Versandkosten.
Bestellungen erfolgen direkt bei:
Michael Rehme, Am Jägerberg 8, 28307 Bremen
Tel.:    0421/483380
E-Mail: michael.rehme@t-online.de
23

                                   Die Entwicklung der Portofreiheiten für Dienstkorrespon-
                                                  denzen der Privatbahnen

                                   Die neue Broschüre der Arge Krone/Adler, die von Manfred
                                   Schmitt und Manfred Wiegand bearbeitet wurde, bringt das
                                   Thema „Portofreiheiten für Dienstkorrespondenzen der Pri-
                                   vatbahnen“ auf den neuesten Stand.

                                    Es werden die geschichtlichen Hintergründe erläutert, die
                                    verschiedenen Organisationen wie z. B. der Deutsche Eisen-
                                    bahnverein etc.
                                    Der Bogen wird gespannt von den Eisenbahn-Dienstsachen
                                    (EDS) über die Gebührenzettel, die Kurierpost der Bahnen
und die Aversionierung. Es wird ein Zeitrahmen vom Norddeutschen Postbezirk bis Infla be-
handelt, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit der Ausgaben von Brustschild bis zur Pfennig-
Ausgabe von 1880 liegt.
Sehr viele Abbildungen von Belegen mit den Gebührenzetteln D I und D II für Dienstpost der
Eisenbahngesellschaften werden gezeigt. Diese Zettel sind vereinzelt schon in früheren Veröf-
fentlichungen behandelt worden, zuletzt recht umfassend und mit einigen Irrtümern und fal-
schen Darstellungen aufräumend von Gotwin Zenker † im Band 55 der INFLA-Bücherei mit
dem Titel „Die Gebühren-Zettel für die Dienstbriefe der Eisenbahn-Gesellschaften D I und D II“,
der im Jahr 2005 herausgegeben wurde und nachfolgend auch zur Reformierung der Darstel-
lung im MICHEL-Katalog führte. Zenkers Buch hat noch im wesentlichen Bestand. Aber wäh-
rend Zenker bei seinen Arbeiten nur auf Bildmaterial von wenig mehr als 600 Belegen mit Zet-
teln beider Gruppen zurückgreifen konnte, hat in den vergangenen 15 Jahren eine größere
Anzahl von Eisenbahndienstbelegen seinen Weg in den Markt gefunden, sodass für diese Dar-
stellung neben einigen weiteren aus anderen Quellen etwa 1.340 Belege aus dem Archiv von
Manfred Wiegand, der auch BPP-Prüfer für diese Zettel und die dazugehörigen Belege ist, aus-
gewertet werden konnten.
Die Arbeit zeigt nicht nur Beispiele für alle katalogisierten Gebührenzettel D I und D II auf Be-
legen, sondern auch Ganzstücke vorhergehender und nachfolgender Dienstpost der Eisen-
bahnbehörden und stellt damit die Periode der Gebührenzettel in einen größeren Zusammen-
hang. Gleichzeitig teilt die Broschüre etwas mit über die Entwicklung des Eisenbahnwesens im
vorvergangenen Jahrhundert.

Die Broschüre ist im Format DIN A4, mit 66 Seiten, broschiert, komplett 4- farbig.
Es kostet für Mitglieder 12,- Euro und für Nichtmitglieder 15,- Euro.

Literaturbestellung:
Axel Lesch, Robert-Uhrig-Str. 11, 10315 Berlin, Tel. 030-12 03 51 21,
E-Mail: axel.lesch@freenet.de
24

Änderungen/Ergänzungen zum Stempelkatalog Neue Deutsche Reichspostorte zur Zeit der
                  Brustschildausgaben 1872–1875, 2. Auflage 2020

  004 ALLENDORF AMT NEUSTADT R.B. CASSEL         Neues FD:    08.09.1874
  Neue Abbildung:

  020 ARGENTHAL
  Neue Abbildung:

  078 BLIEDINGHAUSEN                             Neues FD:    28.08.1875
  Neue Abbildung:

  112 BÜDESHEIM                                  Neues FD:    07.01.1873
  Neue Abbildung:

  286 GR.CZYMOCHEN
  Neue Abbildung:

  335 HARSUM                                     Neues FD:    26.07.1872
25

369 HIRSCHFELD IN OSTPREUSSEN
Neue Abbildung:

355 HERMSDORF in OSTPREUSSEN    Neues FD:   01.03.1873

400 INSE
Neue Abbildung:

424 KIESLINGSWALDE              Neues FD:   04.01.1875

474 KUKOREITEN
Neue Abbildung:

478 KURKEN                      Neues FD:   04.05.1875
Neue Abbildung:

494 LICHTENAU IN OSTPREUSSEN
Kompletter Abdruck:
26

 520 MALGA                                  Neues FD:   28.07.1875
 Neue Abbildung:

 536 MENZELEN                               Neues FD:   19.03.1875

 545 MIEHLEN R. B. WIESBADEN                Neues FD:   07.07.1874

 552 MISWALDE
 Neue Abbildung:

 565 MÜNSTER OBERLAHNKREIS R.B. WIESBADEN   Neues FD:   07.09.1874

 576 NETTELSTAEDT
 Neue Abbildung:

 592 NIEBUDSZEN                             Neues FD    22.04.1873
 Neue Abbildung:

 605 NIEDERWENIGERN                         Neues FD:   10.06.1874
 Neue Abbildung:
27

613 NORDLEDA                           Neues FD:   05.10.1874

637 OLTINGEN                           Neues FD:   17.07.1873
Neue Abbildung:

646 OTTENDORF KREIS BUNZLAU i. SCHL.   Neues FD:   16.11.1872

676 POGEGEN
Neue Abbildung:

692 RASCHUNG
Neue Abbildung:

676 RUNDEWIESE
Neue Abbildung:

789 SKARLIN                            Neues FD:   03.09.1874
Neue Abbildung

797 SPOECK
28

  Neue Abbildung:

  837 TRAPOEHNEN                                     Neues FD:     01.06.1872
  Neue Abbildung:

  907 WIKISCHKEN
  Neue Abbildung:

  925 WOLMIRSLEBEN                                   Neues FD:     03.09.1874
  Neue Abbildung:

Die Abbildungen können über Joachim Markowski auch digital abgerufen werden
Abschließend noch einmal die Bitte an alle Sammler der Stempel der neuen Reichspostorte:
Nachmeldungen/Änderungen/Ergänzungen/bessere Abbildungen an:

Joachim Markowski (Joachim.M@rkowski.de) oder Reinhold Ruh (reinholdruh@outlook.de)
29

   Kurzbeiträge mit besonderen Marken und Belegen
Jan-Stefan Landa, Brückenstrasse 25, 24148 Kiel, E-Mail: janstefanlanda@web.de

                               J.J. Schreiber, Berlin

In Rundbrief 153 und auf der Homepage der ARGE berichten Hansmichael Krug und Peter Beu-
tin über „Privat-Anzeigen-Faltbriefe“ (PAF). Auftraggeber dieser PAFs war J.J. Schreiber aus
Berlin. Zur Erinnerung bzw. für diejenigen, die diese Faltbriefe noch nicht kennen, hier ein
(verkleinertes) Beispiel für die Vorderseite und den Innenteil einer solchen Anzeige.

Horst Müller (1) beschreibt im Vorwort zu seinem „Ganzsachenkatalog der deutschen Privat-
post 1873 bis 1914“ die Voraussetzungen Schreibers:
„Nach dem Krieg Preußen gegen Österreich von 1866 konnte Preußen sich mehrere vorher
selbständige deutsche Staaten einverleiben u.a. das Königreich Hannover, in dem vorher zahl-
reiche private Botendienste völlig legal neben der staatlichen Post arbeiteten. Andere deutsche
Staaten, die zwar selbständig blieben, traten dem neugebildeten Norddeutschen Bund bei und
verzichteten damit auf eigene Posthoheiten. Es wurde ein Postgesetz erforderlich, das für alle
Staaten im Norddeutschen Bund verbindlich war. Dieses Postgesetz des Norddeutschen Bun-
des vom 2. November 1867 bestimmte im § 1: Die Beförderung 1) aller versiegelten, zugenäh-
ten oder sonst verschlossenen Briefe, 2) aller Zeitungen politischen Inhalts, welche öfter als
30

einmal wöchentlich erscheinen, gegen Bezahlung von Orten mit einer Postanstalt nach ande-
ren Orten mit einer Postanstalt des In- oder Auslandes auf andere Weise, als durch die Post, ist
verboten. ... Damit war also die private Postbeförderung innerhalb eines Ortes ohne Einschrän-
kung erlaubt, nach auswärts waren nur verschlossene Briefe dem staatlichen Monopol unter-
worfen, unverschlossene Briefe, Postkarten und alle sonstigen Postsendungen waren vom Mo-
nopol nicht betroffen. Die Bestimmungen wurden unverändert in das „Gesetz über das Post-
wesen des Deutschen Reichs“ vom 28. Oktober 1871 übernommen. Die erste Privatpost, die
auf der Grundlage dieses Gesetzes arbeitete, war die Brief- und Druckschriften-Expedition von
J. J. Schreiber – gegründet im Mai 1873 und wieder geschlossen im August 1874. Sie scheiterte
an der damals herrschenden schweren Wirtschaftskrise. Erst im Jahre 1886 hatte sich die Wirt-
schaft so weit erholt, dass zahlreiche Privatpostanstalten gegründet wurden und erfolgreich
arbeiten konnten…. Schon die erste deutsche Privatpost gab neben Briefmarken auch Ganzsa-
chen heraus, deshalb das Datum 1873 im Buchtitel.“

Die hier gezeigte Privatpostganzsache könnte einen Bezug zu Schreibers PAF haben. Unter
A1/47 listet Müller ein „Mandat“ J.J. Schreibers Brief- und Druckschriften-Expedition „Berlin“.
Es könnte durchaus möglich sein, dass Schreiber mittels solcher Mandate die Kosten der Inse-
renten PAFe für die „Originalräume“ (Anzeigen) einziehen ließ.
Besonders interessant wäre ein GEBRAUCHTES MANDAT, aus dem hervorgeht, ob diese Man-
date wirklich für die Bezahlung der Anzeigen benutzt wurden. Aber ein gebrauchtes Mandat
von J.J. Schreiber ist mir bisher nicht bekannt.

Lit.:   Müller, Horst: Ganzsachenkatalog der deutschen Privatpost 1873 bis 1914, Band 1 (Witten 2009)
31

Josef Köjer / Lars Hüsing

                              Druckbesonderheiten

Im Rundbrief 166 wurde begonnen, wiederholt auftretende Druckbesonderheiten, die bisher
nicht im Plattenfehlerhandbuch aufgeführt sind, vorzustellen.
Die hier im Folgenden gezeigten Stücke hat u.a. unser Mitglied Lars Hüsing gefunden und auch
schon in dem beliebten stampsX-Forum vorgestellt.

Wertstufe 1 GROSCHEN

           Heller Stich vom linken Rahmen zum „O“ in „GROSCHEN“ verlaufend“

Erstmals machte Lars Hüsing im August 2015 auf diese Druckbesonderheit aufmerksam. Ein
heller Strich zieht sich - beginnend am Rahmen links neben dem Kopf der Wertziffer - schräg
verlaufend bis zum „O“ in „GROSCHEN“. Was zunächst wie eine Druckzufälligkeit anmutet,
konnte aber inzwischen mehrfach nachgewiesen werden. Sogar eine Feldzuordnung ist mit
dem unten gezeigten 5er-Streifen möglich. Die linke Marke (somit linke Nachbarmarke der
neuen Druckbesonderheit) zeigt PF XXVI „Kerbe im Innenkreis unter DE in DEUITSCHE“.
Schließlich findet sich auf der rechten Marke des 5er-Streifens noch PF XXIV „Akzent über C in
REICHS und Kerbe im Innenkreis Mitte rechts“ (sieh auch Markierungen). Weitere Merkmale
dieser Druckbesonderheit sind ein heller Strich vom Außenkreis zum „H“ in „GROSCEHN“ so-
wie ein heller Fleck im Rahmen unten links.
32

                    Farbpunkt links vor dem Fuß der rechten Wertziffer,
                        fehlender linker Fuß beim „I“ in „REICHS-“

Eine schon lange bekannte Druckbesonderheit, die eher unauffällig ist und darum wohl bisher
dem Status eines registrierten Plattenfehlers entgangen ist, soll hier vorgestellt werden. Im-
merhin hat sie 2 Merkmale und kann auch einem Feld zugordnet werden.
Die beiden Merkmale sind: a) Farbpunkt links vor dem Fuß der rechten Wertziffer und b) feh-
lender linker Fuß beim „I“ in „REICHS-“. Zu finden sind diese Merkmale auf Feld 70.
Um den Farbpunkt vor der rechten Wertziffer bildet sich mal mehr und mal weniger großer
druckfreier Hof. Auch ein kleiner Prägeausfall rechts unter dem Schild begleitet diese Merk-
male des Öfteren. Gelegentlich zeigt sich auch ein Farbfleck unter GR in GROSCHEN mit eini-
gen kleinen Druckausfällen rechts. Ein Exemplar mit FZL ou6 ist ebenfalls registriert.

                            Innenkreisbruch unter „P“ in „POST“

                                                                       PF LVIII
Ein Bruch des Innenkreises unter P in POST ist unter der Nr. LVIII schon als PF registriert. An
gleicher Stelle und wohl auch aus der 1. Reihe liegt in mehreren Exemplaren ein Bruch vor,
der sich in Form und Ausprägung deutlich von dem im PF LVIII unterscheidet. Die Bildaus-
schnitte stellen die beiden Bruchstellen mit ihren Charakteristiken gegenüber.

Gerne nehme ich weitere Meldungen zu den gezeigten Besonderheiten oder zu neu gefun-
dene entgegen. Mit Bild können diese jederzeit an folgende Adresse gesandt werden:
josef.koejer@t-online.de
33

Josef Köjer, Uhlandstr. 7, 33142 Büren

           Die braunen Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30

                          Abb. 1                                 Abb. 2

Im Rundbrief 161 vom Februar 2017 widmete sich Peter Beutin ausführlich den braunen Mar-
ken (MiNr. 21 und 27). Die Geschichte der braunen Marken endet natürlich nicht mit diesen
beiden Werten, sondern muss weitererzählt werden mit den Aufdruckwerten (MiNr. 29 und
30). Deshalb folgt hier nun der zweite Teil der Geschichte. Er orientiert sich grundsätzlich an
den Schwerpunkten des Artikels von Peter Beutin, setzt aber auch eigene Akzente beeinflusst
von Sammelinteressen des Autors.
Die Geschichte beginnt mit der Generalverfügung Nr. 68 vom 9. April 1873, mit der die Auf-
druckwerte angekündigt wurden. Als Begründung wurde die Vermeidung einer Verwechslung
der orangebraunen Marken mit den karminroten (MiNr. 19 und 25) bzw. den orangegelben
(MiNr. 18 und 24) bei Abendbeleuchtung genannt (siehe auch Kohl, S. 38).
Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, noch vorhandene bisherige Bestände der Wert-
stufen aufzubrauchen. Wegen der großen Restbestände wurde mit der Versendung der Über-
druckmarken erst am 26. Sept. 1873 (MiNr. 29) bzw. im Jan. 1874 (MiNr. 30) begonnen.

                                             Abb. 3
                            General-Verfügung Nr. 68 vom 9. April 1873

Für den Aufdruck im Prägefeld der 2½-Groschen und 9-Kreuzer-Marken wurden nicht fertige
Bogen der MiNr. 21 und 27 verwendet, sondern die Marken der MiNr. 29 und 30 wurden
komplett neu hergestellt.
34

Zur Herstellung gesellte sich ein weiterer Druckvorgang zu den bereits bekannten (Papierher-
stellung, Gummierung, Druck, Prägung) hinzu. Offensichtlich ist, dass der Überdruck nicht ge-
meinsam mit dem Rahmendruck erfolgte. Die Farben sind unterschiedlich. Nicht immer ist
dies so offensichtlich wie bei den beiden Abbildungen unten mit klar unterscheidbaren Farb-
tönungen.

                                Abb. 4 (Bildquelle: stampX-Forum)

Es gibt immer wieder Diskussionen um die Reihenfolge der Herstellungsschritte bei den Brust-
schilden. Die Diskussion wird im stampsX-Forum oft sehr emotional und nicht immer sachlich
geführt. Deshalb empfiehlt es sich, an dieser Stelle noch einmal ausführlicher darauf einzuge-
hen und die Marken noch einmal wörtlich „unter die Lupe“ zu nehmen.

                Die Reihenfolge der einzelnen Herstellungsschritte

Zu der Abfolge der einzelnen Schritte bei der Herstellung gibt es bisher leider keine überlie-
ferten Beschreibungen aus der Druckerei oder aus anderen Quellen. Deshalb gibt es diesbe-
züglich Raum für Spekulationen und Unsicherheiten bei der Beurteilung sichtbarer Merkmale
auf den Marken.
Unstrittig bei der Interpretation des vorliegenden Materials ist, dass nach der Papierherstel-
lung und des Zuschnitts zunächst die Gummierung vorgenommen wurde. Ebenfalls unstrittig
scheint uns, dass die Zähnung der Marken der letzte Herstellungsschritt war. Zu Bedenken ist
immer, dass es wie bei allen Produktionsvorgängen Unregelmäßigkeiten in der Herstellung
gegeben haben kann und dass Ausnahmen von einer vorgesehen Reihenfolge möglich oder
sogar wahrscheinlich waren. Sichtbare Ergebnisse solcher Pannen sind dann Doppelprägun-
gen, versetzte Zähnungen und Prägungen, ungezähnte Marken und Plattenfehler aller Art.

Ob der Druck vor der Prägung oder die Prägung vor dem Druck erfolgte, darüber gibt es un-
terschiedliche Theorien. Beide Schrittfolgen sind offensichtlich technisch möglich, für beide
Schrittfolgen gibt es Belege, die eine entsprechende Reihenfolge nahelegen. Nach Auswer-
tung aller bisherigen Forschungsergebnisse vermuten wir, dass folgende Reihenfolge geplant
und umgesetzt wurde:
     Papierherstellung und -zuschnitt
     Gummierung
     Druck
     Prägung
     Zähnung
35

                                  Abb. 5
Kompletter Bogen der MiNr. 29 (72. HBA 2018 (Ausruf 3600,- Zuschlag 4200,-)
36

                              a) Bespiele mit Normstempel
Marken mit seltenen oder außergewöhnlichen Stempeln über auf Sammler einen besonderen
Reiz aus. Die MiNr. 29 (und 22) sind die ergiebigsten Fundgruben für Normstempelsammler,
weil sie von allen Brustschildmarken am häufigsten in der Pfennigezeit Verwendung fanden.
Die Normstempel wurden am 1.7.1875 offiziell eingeführt. Mit Geduld und ein bisschen Glück
kann man ein Exemplar mit Abstempelung vom ersten Tag der offiziellen Einführung dieser
Stempel oder auch eines der wenigen vom letzten Tag der Gültigkeit aller Brustschildmarken
ergattern.

                                            Abb. 72
                    MiNr. 29 mit Normstempel DRESDEN-ALTST. * 3. * vom 1 7 75

                   Abb. 73                                        Abb.74
           MÜNSTER i/W. 1. * 30 12 75                  DRESDEN-ALTST. * 9. * 31 12 75

                      Normstempel vom vorletzten und letzten Tag der Gültigkeit

Normstempel wurden in einer Versuchsphase vor dem 1. Juli getestet. Zahlreiche Beispiele
gibt es aus Aachen. Das frühste dem Autor bekannte Datum ist der 6.2.75.

                                            Abb. 75
                        MiNr. 29 mit Normstempel AACHEN * 1. c vom 6 2 75
                          extrem frühe Verwendung eines Normstempels
37

                                                      Abb. 76
 MiNr. 29 X und 32 auf Postvorschussbrief über 1,- Mark vom 24 7 1875 von Gommern nach Magdeburg mit
                  Normstempel von GOMMERN (einzig dem Autor bekannter aus diesem Ort).
Der Brief ist mit 30 Pfennig tarifgerecht frankiert: 20 Pf Entfernungsporto bis 10 Meilen, 2 Pf Postvorschussge-
                   bühr für jede Mark, mindestens jedoch 10 Pf (§19, Absatz IX Postordnung).
              Die MiNr. 29 hat den Plattenfehler X „Farbstrich an der linken kleinen Wertziffer 1“.

                            b) Beispiele mit Packkammerstempeln
Packkammerstempel finden sich in der Regel als nebengesetzte Stempel auf Paketbegleitbrie-
fen. Gelegentlich verirren sich solche Stempel auch auf den Marken selbst.

                     Abb. 77                                             Abb.78
             AACHEN PACKKAMMER                               HAGEN i. WESTPH. PACKKAMMER 9 74

                      Abb. 79                                           Abb.80
             ERFURT PACKKAMMER 8 74                          POSEN PACKET-ANNAHME 75
Gerd Claßen, Happelstraße 22/24, 74074 Heilbronn
38

Herstellung und Markenbild der Brustschildmarken, Abgren-
       zung zwischen Dezentrierung und Verzähnung

I. Einleitung
Über die Herstellung und das Markenbild der Brustschildmarken und die Abgrenzung zwischen
Dezentrierung und Verzähnung wurde in unserer Arge lange nicht mehr diskutiert. Deshalb
habe ich diese Themen wieder aufgegriffen, zumal ich die bislang maßgeblich durch Herrn
Beutin in Rundbrief 121 vorgenommene Abgrenzung zwischen Dezentrierung und Verzähnung
für diskutabel halte. Sie bezieht sich auf eine Aussage im Kohl’schen Briefmarken-Handbuch
„Deutsches Reich 1872-1925“, die ich selbst anders interpretiere. In den folgenden Ausfüh-
rungen möchte ich die Briefmarken-Qualitätsstufen, wie sie im Michel-Deutschland Spezial
beschrieben werden, wieder mehr berücksichtigen.
Doch bevor ich mich der neuen Abgrenzung zwischen dezentrierten und verzähnten Brust-
schildmarken widme, möchte ich das Augenmerk kurz auf die Herstellung und das Markenbild
der Brustschildmarken lenken. Diese sind recht selten Gegenstand eingehender Betrachtung,
wohl weil jeder, der Brustschildmarken sammelt, glaubt, diesbezüglich alles zu kennen, und
dass es diesbezüglich nichts Neues zu entdecken gibt. Hier möchte ich mit Hilfe eines kleinen
Quiz bei dem ein oder anderen Teilnehmer an der Tagung ein diesbezügliches Umdenken an-
stoßen. Für denjenigen, der die 12 Quizfragen insgesamt am besten beantwortet, gibt es auch
einen Preis, für die anderen einen philatelistischen Trostpreis mit Bezug zum Bundesland Ba-
den-Württemberg, in dem wir unser diesjähriges Herbsttreffen abhalten. Entscheidend ist da-
bei nicht, wer die meisten Fragen richtig beantwortet, sondern wer insgesamt die geringsten
Abweichungen von den richtigen Lösungen erzielt.
Um für alle Teilnehmer am Quiz die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, seien die Briefmar-
ken, die Gegenstand des Quiz sind, hier noch einmal bildlich vorgesellt:

1. Die gezähnte Hamburger Stadtpostmarke
Die Hamburger Stadtpostmarke erschien in einer durchstochenen Variante am 01.01.1868, in
der hier interessierenden gezähnten Variante im Juni 1869. Beide Varianten der Hamburger
Stadtpostmarke waren bis zum 31.12.1874 in Hamburg frankaturgültig. Sie hatten beide einen
Frankaturwert von einem halben Schilling. Die Hamburger Währung war die Mark Courant,
die 16 Schillingen entsprach. Eine Besonderheit der Hamburger Stadtpostmarke ist, dass sie
keine Wertangabe aufweist.

         Abb. 1 - Gestempelte Hamburger Stadtpostmarke mit Stempel von HAMBURG PÖSELDORF
2.   Marken mit kleinem Brustschild
39

Die Brustschildmarken mit kleinem Brustschild waren ab dem 01.01.1872 im Deutschen Reich
frankaturgültig. Bis Ende 1874 gab es 2 Währungen, die Talerwährung und die Guldenwäh-
rung. Ein Taler umfasste 30 Groschen und ein Gulden 60 Kreuzer.

                                               Abb. 2
   Waagerechtes Paar einer ½-Groschen-Marke (Farbänderung) mit dem Preußenstempel PR. OLDENDORF

                                               Abb. 3
                   3-Kreuzer-Marke mit Thurn und Taxis Einkreisstempel von ALSFELD

3. Die Innendienstmarken
Zum 01.01.1872 erschienen neue Innendienstmarken zu 10 bzw. 30 Groschen. Diese Marken
mit der Inschrift „Deutsche Reichs-Post“ lösten die entsprechenden Innendienstmarken des
Norddeutschen Postbezirkes ab, die aber weiterhin frankaturgültig blieben.

                          Abb. 4a                             Abb. 4b
                      Ungebrauchte Innendienstmarken zu 10- bzw. 30-Groschen

4. Marken mit großem Brustschild
Marken mit großem Brustschild wurden zum 01.06.1872, 01.11.1872 und 01.01.1874 (mit Auf-
druck) verausgabt. Auch hier gab es wieder 2 unterschiedliche Währungsangaben.

                                                Abb. 5
               Waagerechter 3er-Streifen der ⅓- Groschen-Marke mit großem Brustschild,
                         entwertet mit dem Preußenstempel von ALLSTEDT.
III. Die Herstellung der Brustschildmarken
40

Im Rahmen dieses Vortrages möchte ich nicht explizit das gesamte Herstellungsverfahren der
Brustschildmarken erläutern. Wesentlich scheint mir aber für die spätere Abgrenzung zwi-
schen Verzähnung und Dezentrierung, sich noch einmal die wesentlichen Arbeitsschritte bei
der Herstellung der Brustschildmarken in Erinnerung zu rufen. Zunächst wurde das Papier
gummiert. Im zweiten Arbeitsschritt wurde das Papier mit dem jeweiligen Markenmotiv be-
druckt. Dies geschah im Buchdruck. Bei dieser Fertigungstechnik liegen die druckenden Ele-
mente der Druckform erhaben, die nicht druckenden Teile vertieft. Das Schriftbild der Druck-
form ist seitenverkehrt. Auf die druckenden Teile wird die Druckfarbe mittels Farbwalzen
übertragen und von dort direkt an das Papier abgegeben. Nach derzeitiger Erkenntnis erfolgte
der Farbauftrag bereits zur Brustschildzeit maschinell. Erwähnt werden soll noch, dass sich die
Punktmarkierung für die Ausrichtung des Zähnungskamms genau mittig über den Bogenfel-
dern 6 in der obersten bzw. unter dem Bogenfeld 146 in der untersten Markenreihe befanden.
Jeweils eine halbe Markenbreite daneben, also genau mittig über der senkrechten Perforation
zwischen den Bogenfeldern 5 bzw. 145 und 6 bzw. 146, ist die Punktmarkierung für die Prä-
gung angebracht. Da diese Punktmarkierungen ein Papierloch aufweisen, ist davon auszuge-
hen, dass die Markenbogen zur Fixierung in der Zähnungsmaschine durch einen Stachel punk-
tiert wurden, um auf diese Weise ein Verrücken der Markenbogen zu verhindern.

                                                  Abb. 7
 Oberrandstück einer 2½-Groschen-Marke mit Aufdruck mit den Anlegepunkten für die Prägung und für den
                        Aufdruck (Feld 5). Beide Punkte sind mittig durchstochen.

Als dritter Arbeitsschritt erfolgte dann die Aufbringung der Prägung mit kleinem bzw. großem
Brustschild im Prägefeld. Dies erfolgte mittels einer Handpresse, in welcher Prägestempel
(Patrizen) von unten und passgleiche Prägeformen (Matrizen) von oben gegen den Marken-
bogen gepresst wurden. Für das Justieren der Markenbogen in der Prägepresse benutzte man
die gedruckten Anlegepunkte jeweils mittig oberhalb und unterhalb der senkrechten Perfora-
tion zwischen der 5. und 6. Markenreihe. Auch dabei wurden die Bogen mittels Justiernadel
unter Durchstechung der Anlagepunkte fixiert.
Bei den Aufdruckmarken zu 2½-Groschen bzw. 9-Kreuzer erfolgte der Aufdruck der Wertzif-
fern im Prägefeld nach dem Rahmendruck in einem gesonderten Arbeitsschritt.

Zur Theorie einer anderen Druckreihenfolge (Prägung vor Druck) siehe auch den Beitrag zu
den Aufdruckmarken der MiNr. 29 und 30 in diesem Rundbrief.
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