DIE AUFDRUCKMARKEN MINR. 29 UND 30 - RUNDBRIEF NR. 169 - ARGE BRUSTSCHILDE
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Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V. Internet: www.arge-brustschilde.de ___________________________________________________________________________ RUNDBRIEF NR. 169 Februar 2021 ___________________________________________________________________________ Die Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30 Herstellung und Markenbild der Brustschildmarken (Dezentrierung und Verzähnung) Der Grenzrayon zur Brustschildzeit Teil 2 - Niederlande
INHALTSVERZEICHNIS Seite Rückblick auf das Herbsttreffen 2020 in Baden Baden 3 Protokoll der Mitgliederversammlung vom 03.10.2020 6 Einladung zum Frühjahrstreffen 2021 in Essen 9 Einladung zum Herbsttreffen 2021 in Wernigerode 11 Einladung zum Mehr-Argen-Treffen 2021 in Kassel-Espenau 12 Aus den Arbeitsgemeinschaften 14 Ausstellungserfolge und Ehrungen 18 Literatur: Michael Rehme, „Deutsche Reichspost - Brustschildezeit“ 20 Literatur: Arge Krone Adler: Die Entwicklung der Portofreiheiten für Dienstkorrespondenzen der Privatbahnen 21 Änderungen/Ergänzungen zum Stempelkatalog Neue Deutsche Reichspostorte 22 Jan-Stefan Landa: J.J. Schreiber, Berlin 27 Plattenfehler und Druckbesonderheiten 29 Josef Köjer: Die braunen Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30 31 Gerd Claßen Herstellung und Markenbild der Brustschildmarken Abgrenzung der Begriffe Dezentrierung und Verzähnung 61 Reinhold Ruh: Der Grenzrayon zur Brustschildzeit, Teil 2 - Niederlande 93 Mitgliederveränderungen 105 Titelfoto: Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30 - (siehe Artikel ab Seite 31) IMPRESSUM Vorsitzender: Siegfried Zimmermann, Bachmannstr. 14, 25746 Heide (0481-683 310) Stellvertreter: Josef Köjer, Uhlandstr. 7, 33142 Büren (02951-5038) Schriftführer und Schatzmeister: Reinhold Ruh, Erzbergerstr. 1, 68642 Bürstadt (06206- 9123197) Arge-Kto.: Raifbk Ried e.G., 68642 Bürstadt, Kto.-Nr. 124 958, BLZ: 509 612 06 IBAN: DE26 5096 1206 0000 1249 58 BIC: GENODE51RBU Forschungskoordinator: Gerd Claßen, Happelstr. 22/24, 74074 Heilbronn (0171-7813716) Redaktion: Josef Köjer, Uhlandstr. 7, 33142 Büren (02951-5038) Redaktion, Druck, Vertrieb: Joachim Markowski, Waldweg 9, 25779 Wiemerstedt (04836-9963509) Archiv: Werner Hintze, Xaveriusweg 1 b, 55131 Mainz (06131-4879297) Druck: DRUCKFREY, Dürrmenzer Weg 14-1, 75446 Wiernsheim Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung der Arbeitsgemeinschaft ist es nicht gestattet, die Schriften oder Teile daraus auf fototechnischem Wege zu vervielfältigen. Die Verwendung der Michel-Nummerierung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schwaneberger Verlages.
5 Rückblick auf das Herbsttreffen in Baden-Baden vom 02. bis 04. Oktober 2020 Bildquelle: https://puzzlefactory.pl/de/puzzle/spielen/architektur/274182-baden-baden-kurstadt CORONA – es ist nicht mehr, wie es einmal war. Musste doch unser Frühjahrstreffen im Mai in Wernigerode wegen der Pandemie abgesagt werden, so waren wir froh, dass Baden-Baden stattfinden konnte. Also hieß es, vorbereiten und planen, denn es waren noch so einige phila- telistische Angelegenheiten abzuklären. Baden-Baden, im Nordschwarzwald nahe der franzö- sischen Grenze gelegen, ist eigentlich jedem, zumindest vom Namen her bekannt. Gehen wir in der Zeit ein wenig zurück, denn im 19. Jahrhundert erhielt Baden-Baden den Beinamen „Sommerhauptstadt Europas“. Also war unser Tagungsort richtig gewählt. Aber Baden-Baden hieß nicht immer Baden-Baden, sondern einfach nur Baden. Anfang des 19. Jahrhunderts, als in Baden die ersten Lizenzen für das Glücksspiel vergeben wurden, kamen mehr Besucher nach Baden. Es wurde ein Casino eröffnet und mit dem Pächter Chabert begann die große kulturelle Bedeutung Baden-Badens. Die Gewinne aus dem Casinobetrieb, so lautete der Pachtvertrag, mussten teilweise in öffentliche Einrichtungen investiert werden. Chabert ge- staltete das Konversationshaus nicht nur als einfaches Kurhaus, vielmehr bettete er es in ein kulturelles Veranstaltungsprogramm ein, denn die Kurgäste sollten auch bei schlechtem Wet- ter unterhalten werden. So kamen z.B. Nicolo Paganini und weitere Künstler nach Baden-Ba- den. Tolstoi, Puschkin, Fjodor Dostojewski oder Iwan Turgenjew, der als Emigrant in Baden- Baden lebte, machten Baden-Baden zur „russischen Stadt Deutschlands“. Das Baden-Baden immer noch ein Mekka der Russen ist, erfährt man, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt streift. Man hört nicht nur die russische Sprache sehr oft, sondern in vielen Geschäften ist der Hinweis gegeben „Wir sprechen russisch!“ Diese Informationen haben wir aus dem Internet geholt bzw. vor Ort in Baden-Baden selbst erfahren. Aber aus einer anderen Quelle hatte ich erfahren, das Baden-Baden ein Privatmu- seum mit dem Namen „Fabergé Museum“ beherbergt. Bei mir meldeten sich die philatelistischen Gehirnzellen, nicht wegen der berühmten Fabergé- Ostereier, die diese große Goldschmiede- und Juwelierfamilie in den 1880 bis zum Ende des
6 2. Weltkrieges für die russischen Zaren Alexander III und Nikolaus II fertigten, sondern der Name Fabergé steht auch für herausragende Philatelie. Zur Familie Fabergé soll hier kurz angemerkt werden, dass diese Familie in der Zeit der Hugenottenverfolgung in Frankreich im17. Jahrhundert zuerst nach Dresden flüchtete und auch dort schon für den sächsischen König tätig war. Später siedelte die Familie ins Baltikum und im Jahr 1842 eröffnete der Goldschmied Gustav Fabergé in St. Petersburg einen Juwe- lierladen. Agathon Fabergé, geb. 1876, ein herausragender Edelsteinexperte, be- gann in jungen Jahren mit dem Briefmarkensammeln. Das große Glück des Agathon Fabergé und der Philatelie war, dass sich das elterliche Ju- weliergeschäft direkt neben dem großen Handelshaus Sterky befand. Der junge Agathon war in der Firma Sterky als Briefmarkensammler bekannt. Als sich die Firma Sterky vergrößerte und andere Räumlichkeiten in der Stadt bezog, wollte sie sich von alter Firmenkorrespondenz trennen und so schenkte sie dem jungen Agathon Fabergé zwei Wagenladungen alter, inter- nationaler Korrespondenz aus ihrem Archiv. Seine Finnland-Sammlung war legendär, auch be- saß er wohl die umfangreichste Sammlung der Semstwo-Marken (russische Landpostmarken) – siehe auch Artikel in „Philatelie, September 2020, Seite 22. Bei herrlichem Sonnenwetter fuhren wir von Mönchengladbach Richtung Süden und bei mä- ßigem Straßenverkehr waren wir bereits am frühen Freitagnachmittag in Baden-Baden. Wir wurden herzlich empfangen und die Unterkunft war sehr ordentlich. Bei solch schönem Wet- ter erkundeten wir die Stadt. Wir wollten das Flair, den diese Stadt seit dem letzten Jahrhun- dert mit den zahlreichen Gebäuden immer noch ausstrahlt, genießen. Am Cafe König konnten wir bei diesem Wetter nicht einfach vorbeigehen. Schwarzwälder-Kirschtorte mit einem Känn- chen Kaffee lockte und so genossen wir im Schatten der Bäume diese Schwarzwälder Leib- speise. Danach erkundeten wir die Stadt und unser Ziel war natürlich das Fabergé Museum. Neben den großartigen Goldschmiedearbeiten sowie extravaganten Schmuckstücken, konn- ten wir auch ein Fabergé Osterei bewundern. Drei weitere Ostereier waren an andere Museen ausgeliehen. Abends trafen wir uns alle im Restaurant zum gemeinsamen Abendessen. Nach dem Abend- essen zogen sich einige zum Tausch und Fachgesprächen zurück. Unsere weiblichen Begleit- personen und auch einige Herren saßen noch lange gemeinsam zusammen und erzählten über die Erkundigungen des Nachmittages. Auch wurde schon über den gemeinsamen Ausflug am nächsten Morgen zum Mummelsee lebhaft geplaudert. Vom Organisator des Ausflugs erfuh- ren wir, dass der Mummelsee auf 1000m über den Meeresspiegel liegt und wir von dieser Anhöhe tief in das Rheintal und rüber nach Frankreich und die Vogesen sehen können. Einige schwärmten, natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern, vielleicht Paris zu sehen (in Anbe- tracht der Pandemie-Reisebeschränkung).
7 Samstagmorgen, das Wetter hatte umgeschlagen, die Temperaturen waren gegenüber dem Vortag um 10 Grad gefallen und es regnete leicht. Der Bus stand bereit und so fuhren wir um 09:30 Uhr über die Hochschwarzwaldstraße Richtung Mummelsee. Die Stimmung unter den Mitreisenden war gut. Je höher wir fuhren und uns dem Ziel näherten, desto stärker regnete es und Nebel versperrte uns die Sicht. Am Mummelsee angekommen mussten wir ihn suchen, da der Nebel so dicht war, dass wir nur ca. 30-50 Meter weit sehen konnten. Auch der Regen wurde heftiger. Viele suchten sich schnell eine Unterstellmög- lichkeit. Andere gingen sofort ins Restaurant. Rheintal, Vogesen und Paris konnten wir vergessen. Zwiebelkuchen und Federwei- ßen ließen den Regen vergessen. Zurück ging es durch die Wein- berge wieder nach Baden-Baden. melsee-18693426/ Der Nachmittag in Baden-Baden zeigte sich wieder von seiner besten Seite; wolkenloser Him- mel und Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen. Samstagabend war traditionsgemäß gemeinsames Abendessen angesagt. Danach wurde in „großer Runde“ diskutiert, Dönekes erzählt und gescherzt. Einige kündigten an, dass sie be- reits nach dem Frühstück wegen des langen Rückweges abreisen, denn von Baden-Baden nach Holstein oder Berlin ist ja kein Katzensprung. Sonntagmorgen waren noch zwei Vorträge angesagt mit Diskussion und so konnte das Herbst- treffen gegen Mittag beendet und die Heimreise angetreten werden. Jetzt, wo wir die Zeilen schreiben und zurückblicken, dürfen wir dankbar sein, dass dieses Herbsttreffen durchgeführt werden konnte. Es war eine gute und schöne Zeit mit erfolgreicher Arbeit. Es war schade, dass dieses Mal nicht so viele Mitglieder teil nahmen. CORONA zeigt uns die Krallen, aber wir haben Hoffnung, dass unser Frühjahrstreffen 2021 in Essen, der Hauptstadt des jetzt grünen Ruhrgebiets (früher trister Kohlenpott) wieder mit vielen Mitglie- dern durchgeführt werden kann. Franz J Günnewig und Rosi Penschow
8 Herbsttreffen der Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und Nachverwendete Altdeutsch- land-Stempel e.V. Baden Baden vom 02.10.-04.10.2020 Protokoll der Mitgliederversammlung vom 03.10.2020 Beginn: 14.00 Uhr Ende: 15.20 Uhr Tagesordnung 1. Begrüßung und Eröffnung 2. Wahl des Protokollführers 3. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit der Mitglie- derversammlung 4. Bericht des Vorsitzenden 5. Bericht des Schatzmeisters 6. Bericht der Kassenprüfer 7. Entlastung des Schatzmeisters 8. Entlastung des Vorstandes 9. Festlegung der Höhe und Fälligkeit des Beitrages 2021 10. Wahl der Kassenprüfer und Ersatzperson 11. Beschlussfassung über Anträge 12. Verschiedenes 1. Begrüßung und Eröffnung Der Vorsitzende Siegfried Zimmermann eröffnete die Versammlung und begrüßte die Teilnehmer Grüße von Mitgliedern, die nicht anwesend sein können: Reinhold Ruh, Jochen Stiehl, Henk Beek, Frank Müller, W. Hintze, G. Brugger Gedenkminute für die in 2020 verstorbenen Mitglieder Heinz Hoff und Michael Peter 2. Wahl des Protokollführers Zum Protokollführer wurde Joachim Markowski einstimmig gewählt 3. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung Einladung erfolgte im RB 168 unter Angabe der Tagesordnung. 11 Mitglieder haben sich in die Teilnehmerliste eingetragen und waren stimmberechtigt. Die Versammlung war damit beschlussfähig. 4. Bericht des Vorsitzenden - Info-Stand Teilnahme Messe Sindelfingen Oktober 2019 s. Bericht in Rundbrief 167/Februar 2020 - Rundbrief 167/Februar 2020; Redaktion Josef Köjer - Jahresgabe im März 2020 2. Auflage „Neue Deutsche Reichspostorte“ - Rundbrief 168/August 2020; Redaktion Josef Köjer. Der Rundbrief 169 wird noch von Jo- sef Köjer bearbeitet, ab Rundbrief 170 übernimmt Joachim Markowski diese Aufgabe.
9 - Ausgefallene Veranstaltungen: Frühjahrstreffen in Wernigerode Messe Essen Messe Sindelfingen Mehr-Arge Treffen in Espenau Dank an alle Akteure durch den Vorsitzenden Siegfried Zimmermann 5. Bericht des Schatzmeisters Da der Schatzmeister Reinhold Ruh krankheitsbeding nicht anwesend sein konnte, wur- den die Zahlen des Jahresabschlusses vom Vorsitzenden S. Zimmermann und dem Kas- senprüfer L. Carlhoff vorgetragen. Der Jahresüberschuss von € 4.604,00 wurde den Rücklagen zugeführt. Er resultiert im Wesentlichen aus der Verschiebung der Jahresgabe von 2019 auf 2020. Im Kalenderjahr 2019 gab es mehr Austritte und Todesfälle von Mitgliedern als Neuein- tritte. Die Zahl der Mitglieder ist deshalb von 214 auf 208 gesunken. 6. Bericht der Kassenprüfer Die Kasse wurde von den Mitgliedern Lothar Carlhoff und Clemens Jabs am Vorabend der Mitgliederversammlung geprüft. Lothar Carlhoff weist ausdrücklich auf die übersichtli- chen Unterlagen und die korrekte Kassenführung durch Reinhold Ruh hin. 7. Entlastung des Schatzmeisters Lothar Carlhoff stellt als Kassenprüfer den Antrag zur Entlastung des Schatzmeisters, der Antrag wurde einstimmig angenommen 8. Entlastung des Vorstandes Lothar Carlhoff stellt den Antrag auf Entlastung des Vorstandes, der Antrag wurde ein- stimmig bei 4 Enthaltungen der Vorstandmitglieder einstimmig angenommen. 9. Festlegung der Höhe und Fälligkeit des Beitrages 2021 Aufgrund der guten Kassenlage bleibt der Beitrag bei 40,00 €, Fälligkeit: 10. Februar 2021 = Termin Lastschrifteinzug 10. Wahl der Kassenprüfer und Ersatzperson - Clemens Jabs - Hansmichael Krug - Neuer Ersatzprüfer Dr. Alexander Zill 11. Beschlussfassung über Anträge - Es lagen keine Anträge vor 12. Verschiedenes
10 A. Zukünftige Termine der Arge - Messe Essen vom 6.-9.5.2021 Koordination: L. Carlhoff - Frühjahrstreffen in Essen vom 7.-9.5.2021 Organisation: L. Carlhoff/F.J. Günnewig - Herbsttreffen in Wernigerode vom 24.09.–26.09.2021 Organisation: Siegfried Zimmermann Um eine Terminüberschneidung mit dem Mehr-Arge-Treffen zu vermeiden, wurde von der Mitgliederversammlung mit 10 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung beschlossen, das eigene Herbsttreffen vorzuziehen. - Mehr-Arge-Treffen in Espenau vom 1.-3.10.2021 - IBRA Essen neuer Termin vom 25.-28.05.2023 Sonderschau: 150 Jahre Deutsche Reichspost B. Sonstige Aktivitäten der Arge - Teilnahme an Arge-Literaturwettbewerb 2020 Eingereichte Exponate: Rundbriefe 163-166 (2018-2019 SR Nr. 7, Stempelkatalog der NDP Stempel 1. Auflage SR Nr. 5, Neue Deutsche Reichspostorte 2. Auflage Homepage - Rundbrief 169/Januar 2021 Redaktionsschluss ist der 30.11.2020 13. Dank an Ausrichter Der Vorsitzende bedankt sich beim Ausrichter des Treffens, Wilfried Gieseking gez. Siegfried Zimmermann gez. Joachim Markowski (Vorsitzender) (Protokollführer)
11 Einladung zum Frühjahrstreffen 2021 in Essen von Freitag, 7. Mai bis Sonntag, 9. Mai 2021 im Hotel Bredeney in Essen Anschrift: Hotel Bredeney, Theodor-Althoff-Str. 5, 45133 Essen Telefon: +49(0)201-769 0 Fax: +49(0)201-769 1143 E-Mail: info@hotelbredeney.de Internet: www.hotel-merkur.com Reservierungen: Für die Teilnehmer ist ein Zimmerkontingent von Einzel- und Doppel- zimmern vorreserviert. Die Zimmer können unter dem Stichwort „Arge Brustschilde” gebucht werden. Es wurden folgende Sonderkonditionen vereinbart: Einzelzimmer € 81,00 (inklusive Frühstück) Doppelzimmer € 93,00 (inklusive Frühstück) Das HOTEL BREDENEY liegt verkehrsgünstig an den Autobahnen A52 und A40, dabei im Grü- nen Essens. Entfernung zum Flughafen Düsseldorf: 22 km Zur Messe Essen sind es lediglich 0,8 km, zum Essener Hauptbahnhof / Zentrum 5km. Alle Räume sind mit modernster Technik, Tageslicht und WLAN ausgestattet. 220 Parkplatzmöglichkeiten direkt vor dem Hotel für nur 6,00 € pro 24h Großzügiger Wellnessbereich mit Pool, Sauna und klimatisiertem Fitnessraum 2 Restaurants, Wintergarten, Bar und Bistro, Sommerterrasse
12 Programm des Frühjahrstreffens in Essen Freitag, 07.05.2021 Anreise/Informelles Treffen 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen 20.30 Uhr Mitgliederversammlung anschließend Tausch und Plausch Tagesordnung der Mitgliederversammlung 1. Begrüßung und Eröffnung 2. Wahl des Protokollführers 3. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit der Mitglie- derversammlung 4. Bericht des Vorsitzenden 5. Bericht des Schatzmeisters 6. Bericht der Kassenprüfer 7. Entlastung des Schatzmeisters 8. Entlastung des Vorstandes 9. Wahl des Vorstandes 10. Festlegung der Höhe und Fälligkeit des jährlichen Mitgliedsbeitrages 11. Wahl der Kassenprüfer und der Ersatzperson 12. Beschlussfassung über Anträge 13. Verschiedenes Samstag, 08.05.2021 10.00 Uhr Gemeinsames Programm (Abhängig von Corona) ca. 12.30 Uhr Mittagsimbiss im Tagungshotel 14.00 Uhr Damenprogramm (Abhängig von Corona) 14.00 Uhr Vortrag: Geschichte der HAPAG LLOYD unter besonde- rer Berücksichtigung der Brustschildzeit Referent: Joachim Markowski 15.30 Uhr Vortrag: Hamburg Stempel Referent: Dr. Alexander Zill 19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen anschließend Tausch und Plausch Sonntag, 09.05.2021 10.00 Uhr Vortrag: Einheiten der Brustschildmarken Referent: Hansmichael Krug 10.00 Uhr Damenprogramm: Zur freien Verfügung
13 Einladung zum Herbsttreffen 2021 von Freitag, 24. September bis Sonntag, 26. September 2021 im Altwernigeröder Apparthotel in Wernigerode Anschrift: Altwernigeröder Apparthotel, Marktstr. 14, 38855 Wernigerode Telefon: +49(0)3943-94 92 60 Fax: +49(0)3943-94 92 692 E-Mail: info@appart-hotel.de Internet: www.appart-hotel.de Reservierungen: Für die Teilnehmer ist ein Zimmerkontingent von Einzel- und Doppel- zimmern vorreserviert. Die Zimmer können unter dem Stichwort „Arge Brustschilde” gebucht werden. Es wurden folgende Sonderkonditionen vereinbart: Einzelzimmer € 90,00 (inklusive Frühstück) Doppelzimmer € 115,00 (inklusive Frühstück)
14 Mehr-Argen-Treffen in Kassel-Espenau vom 01.10.2021 – 03.10.2021 Wie auf dem letzten Treffen im Oktober 2018 beschlossen, wurde der Turnus von drei auf zwei Jahre verkürzt. Die Organisation wird von der Arge Germania-Marken e.V. übernommen Schon in bewährter Tradition konnten wir das Ehepaar Wiegand für die Gestaltung des Rah- menprogrammes gewinnen und das garantiert für alle Interessierte und mitgereiste Partner einen erlebnisreichen Tag. Als optimaler Veranstaltungsort hat sich auch schon in der Vergangenheit das „Waldhotel Schäferberg“ in Kassel-Espenau wegen seiner Lage und seines Service erwiesen, so dass die Entscheidung wieder dorthin zu gehen leicht viel. Termin: Wochenende 01.10.2021 – 03.10.2021 Preise pro Übernachtung (incl. reichhaltigem Frühstücksbüfett und Teilnahme am Erlebnis- Büfett am Abend sind: Einzelzimmer pro Nacht: 95,- € Doppelzimmer pro Nacht: 145,- € Eine Verlängerungsnacht davor oder danach ist zu gleichen Konditionen buchbar. Es steht ein Kontingent von Einzel- und Doppelzimmern bis zum 01.07.2021 zur Verfügung, die danach wieder in den freien Verkauf gehen. Bitte buchen Sie rechtzeitig Ihr Zimmer selbst unter dem Stichwort „Arge“ Waldhotel Schäferberg Wilhelmsthaler Str. 14 34314 Espenau Tel.: 05673/996-0 - Fax.:05673/996-555 E-mail: info@schaeferberg.de www.schaeferberg.de
15 Programm zum Mehr-Argen-Treffen im „Waldhotel Schäferberg“ in Kassel-Espenau vom 01.10.2021 – 03.10.2021 Zeitlicher Ablauf der Veranstaltung: Freitag, den 01.10.2021 17.00 Uhr Begrüßung der Teilnehmer Hr. Arne Karusseit 1. Vorsitzender Arge Germania-Marken e.V. 17.15 Uhr Hr. Claudius Kroschel, Arge Germania „Objektive Farbenbestimmung mittels Spektrometrie“ 18.30 Uhr gemeinsame Teilnahme am Abendbüfett Sonnabend, den 02.10.2021 09:30 Uhr Hr. Marc Klinkhammer, Arge Württemberg „Württembergische Stempel mit nicht durchgehender Datumsbrücke – echt verwendet in der Inflation“ 10:45 Uhr Hr. Hansmichael Krug, Arge Brustschilde „Postverbindungen nach USA zur Brustschildzeit“ MITTAGSPAUSE 13:00 Uhr Hr. Dr. Marczinke, Arge Danzig --- noch nicht benannt --- 14:30 Uhr Hr. Bernd Romberg-Riemer, INFLA Berlin „Der erweiterte Ortsverkehr in Deutschland ab 1922“ 15:30 Uhr Hr. Manfred Schwarz, Arge Kone&Adler „Serienübergreifende Mischfrankaturen 1875-1902“ 16:30 Uhr Schlusswort und Ende der Vorträge Veranstalter 2022 ??? 18:30 Uhr Gemeinsame Teilnahme am Abendbüfett Sonntag, den 03.10.2021 09:30 Uhr Auktion der Arge Krone&Adler ???
16 Aus den Arbeitsgemeinschaften Bei Interesse an einzelnen Beiträgen wenden Sie sich bitte an die angegebene Kontaktperson. Deutscher Altbriefsammlerverein e.V. Anfragen bitte an Heinrich Mimberg, Postfach 940115, 60459 Frankfurt am Main Kein Beitrag bis Redaktionsschluss eingegangen Arbeitsgemeinschaft Baden e.V. Anfragen bitte an Rainer Brack, Gluckstr. 2, 77654 Offenburg Robert Bäuml Frankaturen-Studie grenzüberschreitender Nachnahmesendungen aus der Schweiz in das Großherzogtum Baden von 1850 bis zum 14. Oktober 1852 Rainer Brack Die ersten „DE“ - Stempel in BADEN Ortwin Preuss Wer war eigentlich Ewald Graf? Erinnerungen an den Erneuerer der Ba- dischen Vorphilatelie 1700 – 1851 Rainer Brack Nachtrag zum Stempel BAD. Oe. Ralph Bernatz Ein Brief aus Straßburg/Kgr. Frankreich über Kehl nach Bayern Bruno Jürgens Doppelt verwendete Belege Arbeitsgemeinschaft Hannover und Braunschweig e.V. Anfragen bitte an Björn Rosenau, Preungesheimer Str. 18, 60389 Frankfurt Kein Beitrag bis Redaktionsschluss eingegangen Arbeitsgemeinschaft Krone/Adler e.V. Anfragen bitte an Manfred Schmitt, Am Zollstock 45, 55286 Wörrstadt Heft 66; September 2020 Sven Martens/ Auslandsbriefporto 1875-1900: Peru, Bolivien und Ecuador Claus Petry Manfred Schmitt Nachnahmeregelungen ab dem 01. Juni 2020 Lars Petersen Eine Postkarte nach Ecuador Manfred Schmidt/ Pakete per Einschreiben Manfred Wiegand Manfred Schmitt Wertbriefe unter- bzw. fehlfrankiert Manfred Wiegand Vertreteranzeige ins Ausland Manfred Schmidt/
17 Torsten Schwarz Unterschiede im Kartenvordruck bei den Rohrpost-Doppelkarten RP3, 5 und 7 - Nachtrag und Zusammenfassung Ralf Graber Ein Paketinhalt wird versteigert Reimer Hansen Kommunikation per Rohrpost in Berlin 1877 Erich Wickersheim Formular Posteinlieferungsschein Manfred Schmitt Unbefugte Benutzung von Posteigentum - Privatgespräch eines Postbe- amten Aleks Predojevic Mischfrankatur Württemberg/Deutsches Reich Aleks Predojevic Auslagenbrief (Postvorschuß) eigenhändig - unfrankiert und zurückge- sandt Manfred Wiegand Der Aktenschnitt Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Postbezirk e.V. Anfragen bitte an Dr. Joachim Schaaf, Koblenzer Str. 6a, 64293 Darmstadt Rundbrief 113; Oktober 2020 Aus dem Inhalt: Ganzsachen mit Zudruck Register der Ersttagssendungen Bahnlinie Cottbus-Großenhain, eröffnet am 1.7.1870 Die Verwendung des Langstempels „LOEBAU“ Vor 150 Jahren begann der Deutsch-Französische Krieg – Liste der Stempel der norddeutschen Feldpostexpeditionen Aus Paris mit Ballon Der Auswechslungsstempel Versailles Briefe nach Uruguay 150 Jahre Correspondenz-Karte des NDP Frankierte Telegramm-Umschläge Reichsgraf von Zinzendorf und die Herrnhuter Schiffweiler im Norddeutschen Postbezirk 1868-1871 Arbeitsgemeinschaft Preußen Anfragen bitte an Peter Gaefke, Christian-Meyer-Str. 33, 42897 Remscheid Preussen Studien Nr. 162; Juni 2020 Kommentare und Kurzbeiträge Briefverkehr Preußen-England nach dem 1. Postvertrag von 1846 (Hans-Dieter Höhle) Der besondere Brief (Erich Stein) Aus meiner Sammlung der philatelistischen Kuriositäten des Sammelgebietes Preußen (Peter Gaefke) Über die Bearbeitung von Paket-Sendungen ohne deklarierten Wert am Aufgabeort bei großen Postämtern (Siegfried Bulang)
18 Ein besonderer Paketbegleitbrief (Dr. Hans-Werner Meiners) Ein besonderer Brief vom letzten Tag der preußischen Post (Peter Gaefke) Weitere Belege zur Teilbarfrankatur (Dr. Hans-Werner Meiners) Ein merkwürdiger Umschlag mit Adler-Wertstempel. woher und wozu? (Siegfried Bulang Philatelistische Aufsätze Die Vier-Pfennige-Freimarke der Ausgabe von 1858 Zusammenfassung der bisher nachgewiesenen Plattenfehler (Peter Gaefke, Ernst Merg) Drei Pfennige Wappen-Freimarke von 1865: neuer Plattenfehler? (Arndt Jaeger) Typen des Nummernstempels 105 Post-Speditions-Amt Nr. 2 (Dr. Hans-Werner Meiners) Kurhessische Postscheine aus der preußischen Besatzungszeit 1866 (Dr. Winfried Leist) Zur Zulässigkeit von Ganzsachenausschnitten in Preußen (Erich Stein) Preussen Studien Nr. 163; Dezember 2019 Kommentare und Kurzbeiträge Ein Stempel zur Express-Bestellung in Preußen (Michael Dick) Bisher nicht erfasste Aufgabestempel (Peter Gaefke) Eine sehr späte Verwendung des Nummernstempels „863“ Lippborg (Peter Gaefke) Einschreiben von Cöln nach Bayern (Rolf Hartmann) Breslau - Ausgabestempel als Aufgabestempel verwendet (Peter Gaefke) Ergänzung zur Wertgüterlagerung bei der Berliner Packkammer (Hans-Dieter Höhle) Zum Aufsatz in Rundbrief 162 Typen des Nummernstempels 105 (Eberhardt Wolz) Der älteste Poststempel von Berlin (Hans-Dieter Höhle) Der 100-Tage-Schein (Hans Gerd Klein) 20 Anmerkungen zum Artikel von Siegfried Bulang: Ein merkwürdiger Umschlag mit Adler-Wertstempel - woher und wozu? Preußen-Studien, Nr. 162, S. 26ff (Peter Gaefke) Eine Drucksache mit vorausbezahltem Landbestellgeld (Peter Gaefke) Frage zu Auslandsbrief in die Niederlande (Erwin W. Friese) Philatelistische Aufsätze Die Ein-Silbergroschen-Freimarke der Ausgabe von 1861 – Erfassung von Plattenfehler (Bernd Gericke) Die Zwei-Silbergroschen-Freimarke der Ausgabe von 1861 – Erfassung Plattenfehler und sonstiger Druckmerkmale (Bernd Gericke) Die Drei-Silbergroschen-Freimarke der Ausgabe von 1861 – Zusammenfassung der bisher nachgewiesenen Plattenfehler und sonstiger Merkmale, die auf einen
19 Plattenfehler schließen lassen (Peter Gaefke) Die Bahnhofspostanstalten von Breslau in der Zeit von 1850 bis 1859 (Dr. Hans- Werner Meiners) Formular C. 29 - der Paket-Aufklebe-Zettel (Siegfried Bulang) Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck e.V. Anfragen bitte an Bernd Schloer, Hohenheisch 33, 24582 Bordesholm Rundbrief 290; September 2020 Prof. Dr. Rüdiger Zehnfachfrankaturen am 21./22.6.1948 – mit Belegen zur Martinß Währungsreform aus Schleswig-Holstein und Hamburg Harald Krieg Sperrgebiet G Harald Krieg Brief nach Warschau Karl Huber Postwechselbriefe Hamburg – Bayern vice versa ab 1850 Arbeitsgemeinschaft Thurn und Taxis e.V. Anfragen bitte an Sebastian Gärtner, Rubensweg 4, 01217 Dresden Werner Schäfer Die Taxispost entlang der hessischen Bergstraße Rolf Zimmermann Ein Feldpostbrief aus Gießen-Stadt vom 30.4.1864 nach Broaker, Schleswig, in Zeiten des Dänischen Krieges Sebastian Gärtner Philatelistische Einblicke Rainer Wehrheim Postanweisung Homburg v. d. Höhe Prof. Dr. Hartmut Fueß Rolf Zimmermann Ersttagsbriefe ernsthaft betrachtet – Ein Aufruf
20 Ausstellungserfolge von Mitgliedern der Arge Brustschild und Nachverwen- dete Altdeutschland-Stempel e.V. 1. Traditionelle Philatelie Hansmichael Krug Deutsche Reichspost 1872-1875. Die Ausgaben vor der Einführung der Markwährung Groß Gold und Ehrenpreis Manfred Wiegand Deutsches Reich 1875-1900 Groß Gold und Ehrenpreis Michael Untermann Deutsche Reichspost 1.1.1872 – 1875 Brustschilde Groß Gold Michael Untermann Braunschweig 1852-1867 Groß Gold Karlheinz Wagner Die sächsische Post in der Markenzeit Gold 2. Postgeschichte
21 Karlfried Krauß Nachverwendete Sachsen Stempel in der Brustschildzeit Groß Gold Ingo von Garnier Die Norddeutsche Post in Schlesien 1868 – 1871 Groß Gold Martin Forster Königreich Hannover 1850 – 1866 Gold Karlfried Krauß Geschichte der frühesten Briefe von Neuseeland nach Deutschland und ihre Leitwege (1839 – 1841) Gold Dr. Peter Müller Die Anfänge der Reichspost in Deutsch-Südwest-Afrika (1888 – 1897) Gold 3. Literatur (Print) Christoph Gärtner Frankaturen 1852 – 1867 Thurn & Taxis (Autor: Jürgen Naab) Groß Gold und Ehrenpreis Christoph Gärtner Die Umgestaltung des deutschen Postwesens zwischen der Französi- schen Revolution (1792) und dem Wiener Kongress (1814/1815) (Au- tor: Horst Diederichs) Groß Gold Christoph Gärtner Die Briefmarken von Österreich & Lombardei-Venetien 1850 – 1867 (Autor: Prof. Dr. Ulrich Ferchenbauer) Gold Liebe Mitglieder, unser Glückwunsch geht an alle erfolgreichen Aussteller! Bitte melden Sie Ihre Ausstellungserfolge und Ehrungen an Joachim.m@rkowski.de !
22 Literaturhinweise Michale Rehme: Deutsche Reichspost Brustschildezeit, Band 1 Die Deutsche Reichspost besteht im Jahr 2021 150 Jahre. Mi- chael Rehme, Autor dieses Werkes - zählt selbst genau halb so viele Jahre in seinem Leben. Seine Sammelleidenschaft, die er seit seiner Kindheit pflegt, gilt seit Jahrzehnten vorwiegend den Brustschildmarken. Passend dazu und pünktlich zum Jubi- läum zeigt er uns hier eine Sammlung, die man getrost zu den besten der Brustschildezeit zählen kann. Sie dokumentiert und beschreibt diese philatelistische Periode auf 450 Seiten im Großformat DIN A4 in allen erdenklichen Facetten. Dabei ver- knüpft Michael Rehme seine eigene (Familien)Geschichte mit der der Brustschildezeit in gekonnter und anregender Art und Weise. Herausgekommen ist eine phila- telistische Reise durch die Geschichte mit Geschichten. Michael Rehme bezieht die NDP-Zeit als Vorläuferperiode der Brustschildezeit ebenso in seine Betrach- tungen ein wie die Hamburger Stadtpostmarke, die ausnahmsweise noch während dieser Periode ver- wendet werden durfte. Die Themenvielfalt, die in dem Buch zum Tragen kommt, spiegelt das gesamte Sammelgebiet mit allen spannenden Nebenschauplätzen wider, enthält viele außergewöhnliche Sel- tenheiten und ist deshalb eine Fundgrube für Interessenten an Brustschildmarken und diejenigen, die es noch werden wollen. Wir sehen Ersttagsverwendungen, Vorersttagsverwendungen und Letzttagsverwendungen ebenso wie Briefe an und von prominenten Personen des Zeitgeschehens wie Kaiser Wilhelm I., Otto von Bis- marck, Hoffmann von Fallersleben, Heinrich von Stephan, Golo Mann und viele weitere als Zeitzeug- nisse der damaligen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Alle Besonderheiten aufzuzählen, würde den Rahmen einer Rezension bei weitem sprengen. Schwerpunkt und offensichtlich Lieblingsteilgebiet des Autors sind die Brustschilde mit Bogenrandzu- drucken bzw. Plattenkennzeichen, die in dieser Vielfalt und Vollständigkeit wohl einmalig sind. Aber auch die Belege mit den legendären ROMROD-Abschlägen und Ganzsachenumschläge sind über das normale Maß hinaus ausführlich berücksichtigt. Thematisiert werden weiterhin Nachverwendungen, Plattenfehler, FZL, SKA, Mischfrankaturen aller Art, Normstempel, Streifbänder, Ganzsachen und GAA, farbige Stempel, Normstempel, ausländische Stempel, Sonderentwertungen aller Art (z.B. Dienstsiegel u.a.), Auslandspostanstalten und vieles mehr. Das Buch kann uneingeschränkt empfohlen werden - genießen Sie es und staunen Sie! Schließlich steht auf dem Umschlag noch: Band 1. Da fragt man sich verwundert, was da noch kommen mag. Lassen wir uns überraschen! (Josef Köjer) Das Buch kostet für Arge-Mitglieder 69,- €, für Nichtmitglieder 75,-€ - jeweils zuzüglich Versandkosten. Bestellungen erfolgen direkt bei: Michael Rehme, Am Jägerberg 8, 28307 Bremen Tel.: 0421/483380 E-Mail: michael.rehme@t-online.de
23 Die Entwicklung der Portofreiheiten für Dienstkorrespon- denzen der Privatbahnen Die neue Broschüre der Arge Krone/Adler, die von Manfred Schmitt und Manfred Wiegand bearbeitet wurde, bringt das Thema „Portofreiheiten für Dienstkorrespondenzen der Pri- vatbahnen“ auf den neuesten Stand. Es werden die geschichtlichen Hintergründe erläutert, die verschiedenen Organisationen wie z. B. der Deutsche Eisen- bahnverein etc. Der Bogen wird gespannt von den Eisenbahn-Dienstsachen (EDS) über die Gebührenzettel, die Kurierpost der Bahnen und die Aversionierung. Es wird ein Zeitrahmen vom Norddeutschen Postbezirk bis Infla be- handelt, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit der Ausgaben von Brustschild bis zur Pfennig- Ausgabe von 1880 liegt. Sehr viele Abbildungen von Belegen mit den Gebührenzetteln D I und D II für Dienstpost der Eisenbahngesellschaften werden gezeigt. Diese Zettel sind vereinzelt schon in früheren Veröf- fentlichungen behandelt worden, zuletzt recht umfassend und mit einigen Irrtümern und fal- schen Darstellungen aufräumend von Gotwin Zenker † im Band 55 der INFLA-Bücherei mit dem Titel „Die Gebühren-Zettel für die Dienstbriefe der Eisenbahn-Gesellschaften D I und D II“, der im Jahr 2005 herausgegeben wurde und nachfolgend auch zur Reformierung der Darstel- lung im MICHEL-Katalog führte. Zenkers Buch hat noch im wesentlichen Bestand. Aber wäh- rend Zenker bei seinen Arbeiten nur auf Bildmaterial von wenig mehr als 600 Belegen mit Zet- teln beider Gruppen zurückgreifen konnte, hat in den vergangenen 15 Jahren eine größere Anzahl von Eisenbahndienstbelegen seinen Weg in den Markt gefunden, sodass für diese Dar- stellung neben einigen weiteren aus anderen Quellen etwa 1.340 Belege aus dem Archiv von Manfred Wiegand, der auch BPP-Prüfer für diese Zettel und die dazugehörigen Belege ist, aus- gewertet werden konnten. Die Arbeit zeigt nicht nur Beispiele für alle katalogisierten Gebührenzettel D I und D II auf Be- legen, sondern auch Ganzstücke vorhergehender und nachfolgender Dienstpost der Eisen- bahnbehörden und stellt damit die Periode der Gebührenzettel in einen größeren Zusammen- hang. Gleichzeitig teilt die Broschüre etwas mit über die Entwicklung des Eisenbahnwesens im vorvergangenen Jahrhundert. Die Broschüre ist im Format DIN A4, mit 66 Seiten, broschiert, komplett 4- farbig. Es kostet für Mitglieder 12,- Euro und für Nichtmitglieder 15,- Euro. Literaturbestellung: Axel Lesch, Robert-Uhrig-Str. 11, 10315 Berlin, Tel. 030-12 03 51 21, E-Mail: axel.lesch@freenet.de
24 Änderungen/Ergänzungen zum Stempelkatalog Neue Deutsche Reichspostorte zur Zeit der Brustschildausgaben 1872–1875, 2. Auflage 2020 004 ALLENDORF AMT NEUSTADT R.B. CASSEL Neues FD: 08.09.1874 Neue Abbildung: 020 ARGENTHAL Neue Abbildung: 078 BLIEDINGHAUSEN Neues FD: 28.08.1875 Neue Abbildung: 112 BÜDESHEIM Neues FD: 07.01.1873 Neue Abbildung: 286 GR.CZYMOCHEN Neue Abbildung: 335 HARSUM Neues FD: 26.07.1872
25 369 HIRSCHFELD IN OSTPREUSSEN Neue Abbildung: 355 HERMSDORF in OSTPREUSSEN Neues FD: 01.03.1873 400 INSE Neue Abbildung: 424 KIESLINGSWALDE Neues FD: 04.01.1875 474 KUKOREITEN Neue Abbildung: 478 KURKEN Neues FD: 04.05.1875 Neue Abbildung: 494 LICHTENAU IN OSTPREUSSEN Kompletter Abdruck:
26 520 MALGA Neues FD: 28.07.1875 Neue Abbildung: 536 MENZELEN Neues FD: 19.03.1875 545 MIEHLEN R. B. WIESBADEN Neues FD: 07.07.1874 552 MISWALDE Neue Abbildung: 565 MÜNSTER OBERLAHNKREIS R.B. WIESBADEN Neues FD: 07.09.1874 576 NETTELSTAEDT Neue Abbildung: 592 NIEBUDSZEN Neues FD 22.04.1873 Neue Abbildung: 605 NIEDERWENIGERN Neues FD: 10.06.1874 Neue Abbildung:
27 613 NORDLEDA Neues FD: 05.10.1874 637 OLTINGEN Neues FD: 17.07.1873 Neue Abbildung: 646 OTTENDORF KREIS BUNZLAU i. SCHL. Neues FD: 16.11.1872 676 POGEGEN Neue Abbildung: 692 RASCHUNG Neue Abbildung: 676 RUNDEWIESE Neue Abbildung: 789 SKARLIN Neues FD: 03.09.1874 Neue Abbildung 797 SPOECK
28 Neue Abbildung: 837 TRAPOEHNEN Neues FD: 01.06.1872 Neue Abbildung: 907 WIKISCHKEN Neue Abbildung: 925 WOLMIRSLEBEN Neues FD: 03.09.1874 Neue Abbildung: Die Abbildungen können über Joachim Markowski auch digital abgerufen werden Abschließend noch einmal die Bitte an alle Sammler der Stempel der neuen Reichspostorte: Nachmeldungen/Änderungen/Ergänzungen/bessere Abbildungen an: Joachim Markowski (Joachim.M@rkowski.de) oder Reinhold Ruh (reinholdruh@outlook.de)
29 Kurzbeiträge mit besonderen Marken und Belegen Jan-Stefan Landa, Brückenstrasse 25, 24148 Kiel, E-Mail: janstefanlanda@web.de J.J. Schreiber, Berlin In Rundbrief 153 und auf der Homepage der ARGE berichten Hansmichael Krug und Peter Beu- tin über „Privat-Anzeigen-Faltbriefe“ (PAF). Auftraggeber dieser PAFs war J.J. Schreiber aus Berlin. Zur Erinnerung bzw. für diejenigen, die diese Faltbriefe noch nicht kennen, hier ein (verkleinertes) Beispiel für die Vorderseite und den Innenteil einer solchen Anzeige. Horst Müller (1) beschreibt im Vorwort zu seinem „Ganzsachenkatalog der deutschen Privat- post 1873 bis 1914“ die Voraussetzungen Schreibers: „Nach dem Krieg Preußen gegen Österreich von 1866 konnte Preußen sich mehrere vorher selbständige deutsche Staaten einverleiben u.a. das Königreich Hannover, in dem vorher zahl- reiche private Botendienste völlig legal neben der staatlichen Post arbeiteten. Andere deutsche Staaten, die zwar selbständig blieben, traten dem neugebildeten Norddeutschen Bund bei und verzichteten damit auf eigene Posthoheiten. Es wurde ein Postgesetz erforderlich, das für alle Staaten im Norddeutschen Bund verbindlich war. Dieses Postgesetz des Norddeutschen Bun- des vom 2. November 1867 bestimmte im § 1: Die Beförderung 1) aller versiegelten, zugenäh- ten oder sonst verschlossenen Briefe, 2) aller Zeitungen politischen Inhalts, welche öfter als
30 einmal wöchentlich erscheinen, gegen Bezahlung von Orten mit einer Postanstalt nach ande- ren Orten mit einer Postanstalt des In- oder Auslandes auf andere Weise, als durch die Post, ist verboten. ... Damit war also die private Postbeförderung innerhalb eines Ortes ohne Einschrän- kung erlaubt, nach auswärts waren nur verschlossene Briefe dem staatlichen Monopol unter- worfen, unverschlossene Briefe, Postkarten und alle sonstigen Postsendungen waren vom Mo- nopol nicht betroffen. Die Bestimmungen wurden unverändert in das „Gesetz über das Post- wesen des Deutschen Reichs“ vom 28. Oktober 1871 übernommen. Die erste Privatpost, die auf der Grundlage dieses Gesetzes arbeitete, war die Brief- und Druckschriften-Expedition von J. J. Schreiber – gegründet im Mai 1873 und wieder geschlossen im August 1874. Sie scheiterte an der damals herrschenden schweren Wirtschaftskrise. Erst im Jahre 1886 hatte sich die Wirt- schaft so weit erholt, dass zahlreiche Privatpostanstalten gegründet wurden und erfolgreich arbeiten konnten…. Schon die erste deutsche Privatpost gab neben Briefmarken auch Ganzsa- chen heraus, deshalb das Datum 1873 im Buchtitel.“ Die hier gezeigte Privatpostganzsache könnte einen Bezug zu Schreibers PAF haben. Unter A1/47 listet Müller ein „Mandat“ J.J. Schreibers Brief- und Druckschriften-Expedition „Berlin“. Es könnte durchaus möglich sein, dass Schreiber mittels solcher Mandate die Kosten der Inse- renten PAFe für die „Originalräume“ (Anzeigen) einziehen ließ. Besonders interessant wäre ein GEBRAUCHTES MANDAT, aus dem hervorgeht, ob diese Man- date wirklich für die Bezahlung der Anzeigen benutzt wurden. Aber ein gebrauchtes Mandat von J.J. Schreiber ist mir bisher nicht bekannt. Lit.: Müller, Horst: Ganzsachenkatalog der deutschen Privatpost 1873 bis 1914, Band 1 (Witten 2009)
31 Josef Köjer / Lars Hüsing Druckbesonderheiten Im Rundbrief 166 wurde begonnen, wiederholt auftretende Druckbesonderheiten, die bisher nicht im Plattenfehlerhandbuch aufgeführt sind, vorzustellen. Die hier im Folgenden gezeigten Stücke hat u.a. unser Mitglied Lars Hüsing gefunden und auch schon in dem beliebten stampsX-Forum vorgestellt. Wertstufe 1 GROSCHEN Heller Stich vom linken Rahmen zum „O“ in „GROSCHEN“ verlaufend“ Erstmals machte Lars Hüsing im August 2015 auf diese Druckbesonderheit aufmerksam. Ein heller Strich zieht sich - beginnend am Rahmen links neben dem Kopf der Wertziffer - schräg verlaufend bis zum „O“ in „GROSCHEN“. Was zunächst wie eine Druckzufälligkeit anmutet, konnte aber inzwischen mehrfach nachgewiesen werden. Sogar eine Feldzuordnung ist mit dem unten gezeigten 5er-Streifen möglich. Die linke Marke (somit linke Nachbarmarke der neuen Druckbesonderheit) zeigt PF XXVI „Kerbe im Innenkreis unter DE in DEUITSCHE“. Schließlich findet sich auf der rechten Marke des 5er-Streifens noch PF XXIV „Akzent über C in REICHS und Kerbe im Innenkreis Mitte rechts“ (sieh auch Markierungen). Weitere Merkmale dieser Druckbesonderheit sind ein heller Strich vom Außenkreis zum „H“ in „GROSCEHN“ so- wie ein heller Fleck im Rahmen unten links.
32 Farbpunkt links vor dem Fuß der rechten Wertziffer, fehlender linker Fuß beim „I“ in „REICHS-“ Eine schon lange bekannte Druckbesonderheit, die eher unauffällig ist und darum wohl bisher dem Status eines registrierten Plattenfehlers entgangen ist, soll hier vorgestellt werden. Im- merhin hat sie 2 Merkmale und kann auch einem Feld zugordnet werden. Die beiden Merkmale sind: a) Farbpunkt links vor dem Fuß der rechten Wertziffer und b) feh- lender linker Fuß beim „I“ in „REICHS-“. Zu finden sind diese Merkmale auf Feld 70. Um den Farbpunkt vor der rechten Wertziffer bildet sich mal mehr und mal weniger großer druckfreier Hof. Auch ein kleiner Prägeausfall rechts unter dem Schild begleitet diese Merk- male des Öfteren. Gelegentlich zeigt sich auch ein Farbfleck unter GR in GROSCHEN mit eini- gen kleinen Druckausfällen rechts. Ein Exemplar mit FZL ou6 ist ebenfalls registriert. Innenkreisbruch unter „P“ in „POST“ PF LVIII Ein Bruch des Innenkreises unter P in POST ist unter der Nr. LVIII schon als PF registriert. An gleicher Stelle und wohl auch aus der 1. Reihe liegt in mehreren Exemplaren ein Bruch vor, der sich in Form und Ausprägung deutlich von dem im PF LVIII unterscheidet. Die Bildaus- schnitte stellen die beiden Bruchstellen mit ihren Charakteristiken gegenüber. Gerne nehme ich weitere Meldungen zu den gezeigten Besonderheiten oder zu neu gefun- dene entgegen. Mit Bild können diese jederzeit an folgende Adresse gesandt werden: josef.koejer@t-online.de
33 Josef Köjer, Uhlandstr. 7, 33142 Büren Die braunen Aufdruckmarken MiNr. 29 und 30 Abb. 1 Abb. 2 Im Rundbrief 161 vom Februar 2017 widmete sich Peter Beutin ausführlich den braunen Mar- ken (MiNr. 21 und 27). Die Geschichte der braunen Marken endet natürlich nicht mit diesen beiden Werten, sondern muss weitererzählt werden mit den Aufdruckwerten (MiNr. 29 und 30). Deshalb folgt hier nun der zweite Teil der Geschichte. Er orientiert sich grundsätzlich an den Schwerpunkten des Artikels von Peter Beutin, setzt aber auch eigene Akzente beeinflusst von Sammelinteressen des Autors. Die Geschichte beginnt mit der Generalverfügung Nr. 68 vom 9. April 1873, mit der die Auf- druckwerte angekündigt wurden. Als Begründung wurde die Vermeidung einer Verwechslung der orangebraunen Marken mit den karminroten (MiNr. 19 und 25) bzw. den orangegelben (MiNr. 18 und 24) bei Abendbeleuchtung genannt (siehe auch Kohl, S. 38). Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, noch vorhandene bisherige Bestände der Wert- stufen aufzubrauchen. Wegen der großen Restbestände wurde mit der Versendung der Über- druckmarken erst am 26. Sept. 1873 (MiNr. 29) bzw. im Jan. 1874 (MiNr. 30) begonnen. Abb. 3 General-Verfügung Nr. 68 vom 9. April 1873 Für den Aufdruck im Prägefeld der 2½-Groschen und 9-Kreuzer-Marken wurden nicht fertige Bogen der MiNr. 21 und 27 verwendet, sondern die Marken der MiNr. 29 und 30 wurden komplett neu hergestellt.
34 Zur Herstellung gesellte sich ein weiterer Druckvorgang zu den bereits bekannten (Papierher- stellung, Gummierung, Druck, Prägung) hinzu. Offensichtlich ist, dass der Überdruck nicht ge- meinsam mit dem Rahmendruck erfolgte. Die Farben sind unterschiedlich. Nicht immer ist dies so offensichtlich wie bei den beiden Abbildungen unten mit klar unterscheidbaren Farb- tönungen. Abb. 4 (Bildquelle: stampX-Forum) Es gibt immer wieder Diskussionen um die Reihenfolge der Herstellungsschritte bei den Brust- schilden. Die Diskussion wird im stampsX-Forum oft sehr emotional und nicht immer sachlich geführt. Deshalb empfiehlt es sich, an dieser Stelle noch einmal ausführlicher darauf einzuge- hen und die Marken noch einmal wörtlich „unter die Lupe“ zu nehmen. Die Reihenfolge der einzelnen Herstellungsschritte Zu der Abfolge der einzelnen Schritte bei der Herstellung gibt es bisher leider keine überlie- ferten Beschreibungen aus der Druckerei oder aus anderen Quellen. Deshalb gibt es diesbe- züglich Raum für Spekulationen und Unsicherheiten bei der Beurteilung sichtbarer Merkmale auf den Marken. Unstrittig bei der Interpretation des vorliegenden Materials ist, dass nach der Papierherstel- lung und des Zuschnitts zunächst die Gummierung vorgenommen wurde. Ebenfalls unstrittig scheint uns, dass die Zähnung der Marken der letzte Herstellungsschritt war. Zu Bedenken ist immer, dass es wie bei allen Produktionsvorgängen Unregelmäßigkeiten in der Herstellung gegeben haben kann und dass Ausnahmen von einer vorgesehen Reihenfolge möglich oder sogar wahrscheinlich waren. Sichtbare Ergebnisse solcher Pannen sind dann Doppelprägun- gen, versetzte Zähnungen und Prägungen, ungezähnte Marken und Plattenfehler aller Art. Ob der Druck vor der Prägung oder die Prägung vor dem Druck erfolgte, darüber gibt es un- terschiedliche Theorien. Beide Schrittfolgen sind offensichtlich technisch möglich, für beide Schrittfolgen gibt es Belege, die eine entsprechende Reihenfolge nahelegen. Nach Auswer- tung aller bisherigen Forschungsergebnisse vermuten wir, dass folgende Reihenfolge geplant und umgesetzt wurde: Papierherstellung und -zuschnitt Gummierung Druck Prägung Zähnung
35 Abb. 5 Kompletter Bogen der MiNr. 29 (72. HBA 2018 (Ausruf 3600,- Zuschlag 4200,-)
36 a) Bespiele mit Normstempel Marken mit seltenen oder außergewöhnlichen Stempeln über auf Sammler einen besonderen Reiz aus. Die MiNr. 29 (und 22) sind die ergiebigsten Fundgruben für Normstempelsammler, weil sie von allen Brustschildmarken am häufigsten in der Pfennigezeit Verwendung fanden. Die Normstempel wurden am 1.7.1875 offiziell eingeführt. Mit Geduld und ein bisschen Glück kann man ein Exemplar mit Abstempelung vom ersten Tag der offiziellen Einführung dieser Stempel oder auch eines der wenigen vom letzten Tag der Gültigkeit aller Brustschildmarken ergattern. Abb. 72 MiNr. 29 mit Normstempel DRESDEN-ALTST. * 3. * vom 1 7 75 Abb. 73 Abb.74 MÜNSTER i/W. 1. * 30 12 75 DRESDEN-ALTST. * 9. * 31 12 75 Normstempel vom vorletzten und letzten Tag der Gültigkeit Normstempel wurden in einer Versuchsphase vor dem 1. Juli getestet. Zahlreiche Beispiele gibt es aus Aachen. Das frühste dem Autor bekannte Datum ist der 6.2.75. Abb. 75 MiNr. 29 mit Normstempel AACHEN * 1. c vom 6 2 75 extrem frühe Verwendung eines Normstempels
37 Abb. 76 MiNr. 29 X und 32 auf Postvorschussbrief über 1,- Mark vom 24 7 1875 von Gommern nach Magdeburg mit Normstempel von GOMMERN (einzig dem Autor bekannter aus diesem Ort). Der Brief ist mit 30 Pfennig tarifgerecht frankiert: 20 Pf Entfernungsporto bis 10 Meilen, 2 Pf Postvorschussge- bühr für jede Mark, mindestens jedoch 10 Pf (§19, Absatz IX Postordnung). Die MiNr. 29 hat den Plattenfehler X „Farbstrich an der linken kleinen Wertziffer 1“. b) Beispiele mit Packkammerstempeln Packkammerstempel finden sich in der Regel als nebengesetzte Stempel auf Paketbegleitbrie- fen. Gelegentlich verirren sich solche Stempel auch auf den Marken selbst. Abb. 77 Abb.78 AACHEN PACKKAMMER HAGEN i. WESTPH. PACKKAMMER 9 74 Abb. 79 Abb.80 ERFURT PACKKAMMER 8 74 POSEN PACKET-ANNAHME 75 Gerd Claßen, Happelstraße 22/24, 74074 Heilbronn
38 Herstellung und Markenbild der Brustschildmarken, Abgren- zung zwischen Dezentrierung und Verzähnung I. Einleitung Über die Herstellung und das Markenbild der Brustschildmarken und die Abgrenzung zwischen Dezentrierung und Verzähnung wurde in unserer Arge lange nicht mehr diskutiert. Deshalb habe ich diese Themen wieder aufgegriffen, zumal ich die bislang maßgeblich durch Herrn Beutin in Rundbrief 121 vorgenommene Abgrenzung zwischen Dezentrierung und Verzähnung für diskutabel halte. Sie bezieht sich auf eine Aussage im Kohl’schen Briefmarken-Handbuch „Deutsches Reich 1872-1925“, die ich selbst anders interpretiere. In den folgenden Ausfüh- rungen möchte ich die Briefmarken-Qualitätsstufen, wie sie im Michel-Deutschland Spezial beschrieben werden, wieder mehr berücksichtigen. Doch bevor ich mich der neuen Abgrenzung zwischen dezentrierten und verzähnten Brust- schildmarken widme, möchte ich das Augenmerk kurz auf die Herstellung und das Markenbild der Brustschildmarken lenken. Diese sind recht selten Gegenstand eingehender Betrachtung, wohl weil jeder, der Brustschildmarken sammelt, glaubt, diesbezüglich alles zu kennen, und dass es diesbezüglich nichts Neues zu entdecken gibt. Hier möchte ich mit Hilfe eines kleinen Quiz bei dem ein oder anderen Teilnehmer an der Tagung ein diesbezügliches Umdenken an- stoßen. Für denjenigen, der die 12 Quizfragen insgesamt am besten beantwortet, gibt es auch einen Preis, für die anderen einen philatelistischen Trostpreis mit Bezug zum Bundesland Ba- den-Württemberg, in dem wir unser diesjähriges Herbsttreffen abhalten. Entscheidend ist da- bei nicht, wer die meisten Fragen richtig beantwortet, sondern wer insgesamt die geringsten Abweichungen von den richtigen Lösungen erzielt. Um für alle Teilnehmer am Quiz die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, seien die Briefmar- ken, die Gegenstand des Quiz sind, hier noch einmal bildlich vorgesellt: 1. Die gezähnte Hamburger Stadtpostmarke Die Hamburger Stadtpostmarke erschien in einer durchstochenen Variante am 01.01.1868, in der hier interessierenden gezähnten Variante im Juni 1869. Beide Varianten der Hamburger Stadtpostmarke waren bis zum 31.12.1874 in Hamburg frankaturgültig. Sie hatten beide einen Frankaturwert von einem halben Schilling. Die Hamburger Währung war die Mark Courant, die 16 Schillingen entsprach. Eine Besonderheit der Hamburger Stadtpostmarke ist, dass sie keine Wertangabe aufweist. Abb. 1 - Gestempelte Hamburger Stadtpostmarke mit Stempel von HAMBURG PÖSELDORF 2. Marken mit kleinem Brustschild
39 Die Brustschildmarken mit kleinem Brustschild waren ab dem 01.01.1872 im Deutschen Reich frankaturgültig. Bis Ende 1874 gab es 2 Währungen, die Talerwährung und die Guldenwäh- rung. Ein Taler umfasste 30 Groschen und ein Gulden 60 Kreuzer. Abb. 2 Waagerechtes Paar einer ½-Groschen-Marke (Farbänderung) mit dem Preußenstempel PR. OLDENDORF Abb. 3 3-Kreuzer-Marke mit Thurn und Taxis Einkreisstempel von ALSFELD 3. Die Innendienstmarken Zum 01.01.1872 erschienen neue Innendienstmarken zu 10 bzw. 30 Groschen. Diese Marken mit der Inschrift „Deutsche Reichs-Post“ lösten die entsprechenden Innendienstmarken des Norddeutschen Postbezirkes ab, die aber weiterhin frankaturgültig blieben. Abb. 4a Abb. 4b Ungebrauchte Innendienstmarken zu 10- bzw. 30-Groschen 4. Marken mit großem Brustschild Marken mit großem Brustschild wurden zum 01.06.1872, 01.11.1872 und 01.01.1874 (mit Auf- druck) verausgabt. Auch hier gab es wieder 2 unterschiedliche Währungsangaben. Abb. 5 Waagerechter 3er-Streifen der ⅓- Groschen-Marke mit großem Brustschild, entwertet mit dem Preußenstempel von ALLSTEDT. III. Die Herstellung der Brustschildmarken
40 Im Rahmen dieses Vortrages möchte ich nicht explizit das gesamte Herstellungsverfahren der Brustschildmarken erläutern. Wesentlich scheint mir aber für die spätere Abgrenzung zwi- schen Verzähnung und Dezentrierung, sich noch einmal die wesentlichen Arbeitsschritte bei der Herstellung der Brustschildmarken in Erinnerung zu rufen. Zunächst wurde das Papier gummiert. Im zweiten Arbeitsschritt wurde das Papier mit dem jeweiligen Markenmotiv be- druckt. Dies geschah im Buchdruck. Bei dieser Fertigungstechnik liegen die druckenden Ele- mente der Druckform erhaben, die nicht druckenden Teile vertieft. Das Schriftbild der Druck- form ist seitenverkehrt. Auf die druckenden Teile wird die Druckfarbe mittels Farbwalzen übertragen und von dort direkt an das Papier abgegeben. Nach derzeitiger Erkenntnis erfolgte der Farbauftrag bereits zur Brustschildzeit maschinell. Erwähnt werden soll noch, dass sich die Punktmarkierung für die Ausrichtung des Zähnungskamms genau mittig über den Bogenfel- dern 6 in der obersten bzw. unter dem Bogenfeld 146 in der untersten Markenreihe befanden. Jeweils eine halbe Markenbreite daneben, also genau mittig über der senkrechten Perforation zwischen den Bogenfeldern 5 bzw. 145 und 6 bzw. 146, ist die Punktmarkierung für die Prä- gung angebracht. Da diese Punktmarkierungen ein Papierloch aufweisen, ist davon auszuge- hen, dass die Markenbogen zur Fixierung in der Zähnungsmaschine durch einen Stachel punk- tiert wurden, um auf diese Weise ein Verrücken der Markenbogen zu verhindern. Abb. 7 Oberrandstück einer 2½-Groschen-Marke mit Aufdruck mit den Anlegepunkten für die Prägung und für den Aufdruck (Feld 5). Beide Punkte sind mittig durchstochen. Als dritter Arbeitsschritt erfolgte dann die Aufbringung der Prägung mit kleinem bzw. großem Brustschild im Prägefeld. Dies erfolgte mittels einer Handpresse, in welcher Prägestempel (Patrizen) von unten und passgleiche Prägeformen (Matrizen) von oben gegen den Marken- bogen gepresst wurden. Für das Justieren der Markenbogen in der Prägepresse benutzte man die gedruckten Anlegepunkte jeweils mittig oberhalb und unterhalb der senkrechten Perfora- tion zwischen der 5. und 6. Markenreihe. Auch dabei wurden die Bogen mittels Justiernadel unter Durchstechung der Anlagepunkte fixiert. Bei den Aufdruckmarken zu 2½-Groschen bzw. 9-Kreuzer erfolgte der Aufdruck der Wertzif- fern im Prägefeld nach dem Rahmendruck in einem gesonderten Arbeitsschritt. Zur Theorie einer anderen Druckreihenfolge (Prägung vor Druck) siehe auch den Beitrag zu den Aufdruckmarken der MiNr. 29 und 30 in diesem Rundbrief.
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