Die Auswirkungen der Veränderungen der Abnehmerbranchen auf die globale Stahlindustrie - Dr. Heinz-Jürgen Büchner MD Industrials, Automotive & ...
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15. MBI Stahltag Die Auswirkungen der Veränderungen der Abnehmerbranchen auf die globale Stahlindustrie Dr. Heinz-Jürgen Büchner MD Industrials, Automotive & Services
Agenda 2 1 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 2 Automotive-Industrie mit Einbruch 10 3 Metalle, Maschinenbau und Elektrotechnik eingetrübt 15 4 Bauwirtschaft: Hoffnungsschimmer dank Infrastrukturprogrammen? 24 5 Zukünftige Herausforderungen und Ausblick 29 6 Appendix 35
USA: Anstieg der Arbeitslosigkeit belastet Konsum 3 Reales BIP-Wachstum in % Defizite in den USA in Mrd. USD 8% 6,8% 2019 2020p 2021p 2022p 6% 0 4% 3,0% -500 2,3% 2,2% -1.000 2% -1.500 0% -2.000 -2% -2.500 -4% -3.000 -3,8% -6% -3.500 2017 2018 2019 2020P 2021P Außenhandelsdefizit Haushaltsdefizit Arbeitslosenquote1) Im Detail 16 % 14,7 % Der lange und vergleichsweise starke Lockdown führte zu einem 13,3 % schnellen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den USA. Ab Juni 11,1 % verbesserte sich die Situation jedoch wieder deutlich 12 % 10,2 % 8,4 % Die US-Regierung reagierte mit umfangreichen Stützungs- programmen, welche jedoch das Haushaltsdefizit im laufenden 8% Jahr praktisch explodieren ließ 4,4 % 3,6 % 3,5 % Gleichwohl kam der private Verbrauch unter Druck, was einen 4% wesentlichen Teil des BIP-Rückgangs bestimmt. Jedoch gelang es dadurch, das Außenhandelsdefizit leicht zurückzuführen 0% Dieses dürfte sich jedoch 2021 wieder erhöhen Jan 20 Feb 20 Mrz 20 Apr 20 Mai 20 Jun 20 Jul 20 Aug 20 Entscheidend ist, ob nach den Präsidentschaftswahlen ein neuer Lockdown erfolgt 1) Seasonally adjusted Quellen: US Bureau of Labor Statistics; Wells Fargo, IKB Research
China: Hoffnung auf schnelle Erholung 4 Reales BIP-Wachstum in % Handelsbilanzsaldo in Mrd. CNY 10% 8,9% 500 400 8% 6,9% 6,7% 300 6,2% 6% 200 4% 100 2,1% 0 2% -100 Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 0% 2017 2018 2019 2020P 2021P 2018 2019 2020 Neuzulassungen von Light Vehicles Im Detail 2.600.000 China war das erste Land, das einen gezielten Lockdown vornahm, jedoch auch sehr schnell wieder auf einen Wachstumspfad 2.100.000 zurückkehrte Von den großen Industrienationen dürfte es das einzige mit einem 1.600.000 Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes sein 1.100.000 Der Außenhandelsbilanzüberschuss überstieg im ersten Halbjahr 2020 den vergleichbaren Vorjahreswert deutlich 600.000 Auch der private Konsum zieht wieder an. Seit April liegen die Verkaufszahlen von Light Vehicles schon wieder über 100.000 Neuzulassungen von 2019 Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Aber auch hier dürfte der starke Einbruch des ersten Quartals 2020 2018 2019 2020 nicht aufgeholt werden können Quellen: VDA, Bloomberg, IKB Prognose
Eurozone: Haushaltsdefizite schränken Handlungsspielraum ein 5 Reales BIP-Wachstum in % Haushaltsdefizit in % des BIP 8% 6,8% 4% 2,7% 1,9% 1,3% 0% -4% -8% -9,2% -12% 2017 2018 2019 2020P 2021P Arbeitslosenquote in % Im Detail 20 % Die Wirtschaft in der Eurozone bricht 2020 kräftig ein. In den besonders von der Covid-19-Pandemie betroffenen Ländern fällt der 16 % Rückgang deutlich stärker aus 12 % Dank der Regelungen des Kurzarbeitergeldes ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland und einigen anderen Ländern bisher 8% vergleichsweise milde ausgefallen 4% Gerade bei südeuropäischen Staaten engen aber die bisher schon hohen Haushaltsdefizite den zukünftigen Handlungsspielraum der 0% Regierungen ein Jul 19 Apr 20 Mai 20 Jun 20 Jul 20 Hier muss auf die EU-Konjunkturprogramme gehofft werden Deutschland Spanien Frankreich Italien EU Durchschnitt Quellen: Eurostat, IKB Prognose
Deutschland: Erholung der Industrie verliert etwas an Tempo 6 Produktion Verarbeitendes Gewerbe, 2015 = 100 Produktion, Veränderung in % Juli zum Jan. 2020 110 105 100 Metallbearbeitung -16,7 95 Metallerzeugnisse -16,3 90 85 Automotive -15,8 80 75 Maschinenbau -13,5 70 Glas, Keramik -13,0 65 2016 2017 2018 2019 2020 Gummi, Kunststoff -11,1 Elektro -11,0 Textil -9,4 Auftragseingänge, 2015 = 100 120 Papier -7,9 110 Bauhauptgewerbe -6,4 100 Möbel etc. -5,3 90 Ernährung -4,7 80 Chemie -4,0 70 60 Holz -2,4 2016 2018 2020 Gesamt Ausland Inland Quelle: Statistisches Bundesamt
Es bleibt ein langer Weg zurück… 7 Deutsches BIP in Mrd. € vierteljährlich und Jahreswachstum1) Deutschland: Produktion des Verarbeitenden Gewerbes2) Index Monat 0 = 100 +3,2 % 825 105 Konjunkturpaket I +0,6 % (Nov. 2008) +1,6 % 100 800 +2,8 % +5,3 % Konjunkturpaket II +2,2 % 95 (Jan. 2009) 775 +1,5 % 90 +2,2 % 750 -6,9 % +0,6 % 85 +0,6 % +3,7 % 725 +0,8 % 80 700 +3,9 % +3,9 % 75 1. Maßnahmenpaket (März 2020) 675 70 Konjunkturpaket Prognose (Juli 2020) -5,5 % 650 65 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 Monat 0 Monat 12 Monat 24 Monat 36 Jahresdurchschnitt Finanzkrise 2008: Aug. 2008 (Monat 0) = 100 Coronakrise 2020: Feb. 2020 (Monat 0) = 100 Quellen: 1) Statistisches Bundesamt, IKB-Prognose 2) Statistisches Bundesamt
… auch wegen Unsicherheiten rund um Brexit 8 Deutsche Exportanteile nach Ländern, 2019 Deutsche Exporte nach UK in % an Gesamtexporten 8,0 7,5 Übrige Länder 23,3 % 7,0 Euro-Zone 37,1 % UK 5,9 % 6,5 Russland 2,0 % China 7,2 % übrige EU USA (ohne UK) 6,0 8,9 % 15,5 % 5,5 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 UK mit historischem BIP-Einbruch in Q2/2020: -20,4 % QoQ -21,7 % YoY Quelle: Statistisches Bundesamt
Preisverfall bei Erdgas und Rohöl 9 Brent Blend Im Detail US-$ / Barrel Im laufenden Jahr 2020 wird die 140 Weltrohölnachfrage um 9,1 mbd (Million Barrel per Day) absinken und lediglich 90,6 120 mbd erreichen, um 2021 wieder um 7 mbd 100 zuzulegen 80 Wir sehen den Rohölpreis bis Ende 2020 60 um 45 US-$ je Barrel Brent in einer Bandbreite von +10 US-$ schwanken. Die 40 amerikanische Referenzsorte WTI liegt um 20 rund 4 bis 5 US-Dollar je Barrel darunter 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 August: 45,02 Grenzübergangspreis Erdgas Im Detail EUR / TJ In Deutschland sank die Inlands- gewinnung von Erdgas bis Ende Juni 9.000 2020 um knapp 11 %, die Importe 8.000 reduzierten sich um 2 % 7.000 Im Juni 2020 lagen die Grenzüber- 6.000 gangspreise deutlich unter 5.000 Vorjahresniveau. Bei deutlich festeren 4.000 Rohölpreisen dürfte der Grenzüber- gangspreis bis Jahresende 2020 ein 3.000 Aufwärtspotenzial von bis zu 10 % 2.000 aufweisen 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Juni: 2.551 Quellen: MBI, BAFA
Agenda 10 1 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 2 Automotive-Industrie mit Einbruch 10 3 Metalle, Maschinenbau und Elektrotechnik eingetrübt 15 4 Bauwirtschaft: Hoffnungsschimmer dank Infrastrukturprogrammen? 24 5 Zukünftige Herausforderungen und Ausblick 29 6 Appendix 35
Light Vehicles weltweit Entwicklung des Produktionsvolumens 11 CAGR: CAGR: CAGR: CAGR CAGR CAGR -2,6 % 9,8 % 2,9 % 2013a–2020e 2020e–2022e 2022e–2026e 120 85 87 89 93 95 94 89 85 88 91 93 95 0,1 % 11,9 % 6,5 % 100 79 -9,7 % 20,2 % 6,5 % 2 3 3 2 2 3 3 3 2 4 4 -5,8 % 21,0 % 6,4 % 2 2 2 70 2 4 2 4 3 8 9 9 3 2 4 10 80 5 3 9 10 8 8 8 2 9 -3,2 % 5,2 % 0,7 % 8 3 8 13 13 13 12 2 7 12 12 in Mio. Stück 14 13 13 2 12 5 12 14 12 -3,3 % 10,9 % 1,2 % 60 17 16 18 17 11 16 16 17 16 16 16 17 16 15 13 -2,9 % 11,0 % 1,0 % 40 22 22 20 20 22 20 20 20 21 21 20 20 18 16 20 27 28 27 26 27 28 29 0,4 % 6,3 % 4,4 % 21 23 24 25 22 23 25 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020e 2021e 2022e 2023e 2024e 2025e 2026e China Europa Nordamerika Japan/Korea Südostasien Südamerika Mittlerer Osten/Afrika Nach gutem Wachstum zwischen 2013 und 2017 sank die globale Produktion im Jahr 2018 und 2019 wieder (u.a. aufgrund von WLTP, Handelskrieg, Brexit) Durch die Corona Krise wird aktuell mit einem Einbruch auf rund 70,5 Mio. Light Vehicles weltweit gerechnet Quelle: IHS September 2020
Light Vehicles weltweit Produktionsrückgang nach Regionen 12 -480.185 -1.052.723 Produzierte Fahrzeuge -2.376.366 -2.742.532 94,2 -3.021.995 Mio. 89,0 -3.554.477 Mio. -5.250.389 70,5 Mio. 2018 2019 ME/Africa South America Japan/Korea Greater China South Asia North America Europe 2020 Der Einfluss der Corona Krise ist in allen produzierenden Märkten spürbar China ist jedoch „First in“ und „First out“, der prognostizierte Rückgang beträgt gegenüber dem Vorjahr nur noch 11 % Europa und USA sind mit über 20% Rückgang deutlich stärker betroffen. Quelle: IHS September 2020
Automotive: Legt sich der perfekte Sturm? 13 Pkw-Neuzulassungen, Veränderung in % zum Vorjahresmonat1) Automobilindustrie, Produktion 2015 = 1001) 20 110 1,2 0 -20 90 -23,2 -40 -32,3 -34,9 -36,7 70 -49,5 -50,3 -49,5 -60 -61,1 50 -80 -72,7 -89,0 -88,8 -100 -97,3 -97,5 -96,5 30 -120 Deutschland UK Frankreich Italien Spanien 10 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021P Prognose Jahresdurchschnitt des monatlichen Index Apr 2020 Mai 2020 Jun 2020 Quellen: 1) VDA (Weltweite Neuzulassungen = EFTA + USA + China + BRIC-Länder); 2) Statistisches Bundesamt; P = IKB-Prognose
Einschätzung der Entwicklung ausgewählter Automotive-Segmente 14 Politisches Interesse Verbrennungsmotoren durch E- Eintritt neuer Wettbewerber (z.B. Antriebe zu ersetzen Nidec/Johnson) Volumenrückgang voraussichtlich Trend: Elektrifizierung des erst ab 2030 Zunehmende Komfortanforderung Antriebstrangs mit Zielsetzung Verbrennungsmotor erfordert Aber: Rückgang Entwicklung und aufgrund autonomen Fahrens nutzungsgetrennte Getriebe – im Hinblick auf erhöhter Druck auf Preise bereits Veränderte Gewichtsverteilung im Nebenaggregate Komfort und Verbrauch hoch deutlich vorher wahrscheinlich E-Auto beeinflusst Fahr- und komplexer Bestandteil des Bremsverhalten Antriebstrangs – Ausblick ähnlich Verbrennungsmotor Steigende Anzahl von Facelifts mit kurzen Elektrifizierte Achsen und Projektlaufzeiten Getriebe sind Zukunftsprodukt Rohstoffkompetenz im Leichtbau Verbrennungs- zur CO2-Reduzierung wird motor Nebenaggregate wichtiger (z.B. Stahl, Carbon, Fahrwerk, Bremsen, Lenkung 70% der Wertschöpfung des Aluminium) elektrifizierten Antriebstrangs Getriebe Trend zur Warmumformung soll 2030 in der Batterie Antriebsstrang stecken Exterieur/ Blechverarbeitung Batteriedesign hat wesentlichen Anstieg der Profitabilität Einfluss auf Fahrzeugarchitektur in den letzten Jahren Batterien und E- – wird wahrscheinlich OEM- Motoren Komponente Interieur Steigende Anzahl von (u.a. I-Tafel) Facelifts mit kurzen Projektlaufzeiten Eintritt neuer Wettbewerber Autonomes Fahren/ aus dem Software-Bereich Sensorik (z.B. Google, Apple) sowie I-Tafel unabhängig vom aus dem Chipbereich (z.B. Antrieb Sitze Intel/ MobilEye, Nvidia) Bedienung/ Steigende Akustik Infotainment Autonomes Fahren gilt als Komfortanforderung (u.a. Teppiche, „gesetzt“ Isolierung) Strukturteile Kabelbäume, (u.a. A-, B-, C- Licht Erhöhte Funktionalität von Säulen) Eintritt neuer Wettbewerber Sitzsystemen (z.B. Samsung, Harmann Steigende Sicherheits- Huawei, LG Electronics) anforderungen neben etablierten Firmen Menüführung wird ein (z.B. Bosch, Continental, Steigende Komfortanforderung wesentliches Delphi) Fehlende Abwärme des Fokus auf Leichtbau Unterscheidungs- Verbrennungsmotors bei E-Autos Megatrend CO2-Reduzierung Substitution von Kupfer durch merkmal für die fordert bessere Isolierung Identifizierung des nachhaltigsten gewichtsoptimierte Aluminium- OEMs Materials (z.B. Stahl, Aluminium, Leitungen Hohe Wachstumsdynamik Carbon) Höhere Spannungslagen Fortgesetztes Outsourcing der 40% mehr Steuergeräte in den Entwicklung mit dem Automotive-Markt OEMs (insb. International) nächsten fünf Jahren Trend zur Warmumformung Verhaltener Ausblick
Agenda 15 1 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 2 Automotive-Industrie mit Einbruch 10 3 Metalle, Maschinenbau und Elektrotechnik eingetrübt 15 4 Bauwirtschaft: Hoffnungsschimmer dank Infrastrukturprogrammen? 24 5 Zukünftige Herausforderungen und Ausblick 29 6 Appendix 35
Metallindustrie: Im Sog konjunktursensitiver Branchen 16 Metallbearbeitung: Produktion in Deutschland, 2015 = 100 Produktionsveränderung in % zum Vorjahr 115 30 105 95 20,4 85 20 13,3 14,1 75 10,4 11,9 65 10 7,6 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021P 4,8 5,2 3,7 3,0 2,8 2,8 3,0 Metallbearbeitung Prognose Metallbearbeitung Jahresdurchschnitt 1,2 1,4 1,6 0,2 0 -1,0-0,2 -0,3 -0,1 -1,4 Metallerzeugnisse: Produktion in Deutschland, 2015 = 100 -1,9 -3,4 -3,7 -6,0 115 -10 105 -12,7 95 -15,7 -20 85 -21,6 75 -26,7 65 -30 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021P 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20P21P Metallerzeugnisse Prognose Metallerzeugnisse Jahresdurchschnitt Metallbearbeitung Metallerzeugnisse Quelle: Statistisches Bundesamt; P = IKB-Prognose
Branchenausblick: Erholung versus Niveau - eine Frage der Perspektive 17 Verarbeitendes Gewerbe: Produktionsveränderung Metallbearbeitung: Anteile in % der Gesamtexporte, 2019 in % zum Vorjahr Exportquote 2017 2018 2019 2020P 2021P 2019: 45 % Sonstige Verarbeitendes 3,5 1,2 -4,1 -10,1 11,2 17,8% Gewerbe Euro-Zone Nahrungsmittel 1,3 -0,2 0,6 -2,8 2,3 EU (ohne 38,8% Euro-Zone) Textil- u. Bekleidung 1,7 -3,9 -1,5 -10,8 7,8 17,4% Holz 4,1 1,7 0,4 -1,8 1,9 USA UK Schweiz Papier 1,6 -0,3 -2,2 -3,7 3,2 China 7,0% 7,3% 8,4% 3,3% Chemie, Pharma Branchentabelle 2,9 3,6 mit-7,3 Prognose-2,7 bis 2021 5,2 Metallerzeugnisse: Anteile in % der Gesamtexporte, 2019 Gummi und Kunststoff 3,9 0,1 -2,3 -11,0 7,6 Glas und Keramik 2,3 0,8 -1,7 -4,0 5,4 Exportquote Metallbearbeitung 3,0 -0,1 -6,0 -15,7 13,3 2019: 34 % Sonstige Metallerzeugnisse 5,2 1,6 -3,7 -12,7 10,4 22,6% Euro-Zone EDV und Elektro 6,0 1,9 -2,4 -7,0 10,1 37,3% EU (ohne Maschinenbau 4,4 2,4 -2,8 -11,3 7,8 Euro-Zone) 21,7% Automotive 3,2 -1,7 -11,3 -22,7 32,4 USA UK China7,2% Möbel -1,0 -1,3 -1,0 -9,8 8,0 5,0%6,2% Quelle: Statistisches Bundesamt; P = IKB-Prognose
Maschinen- und Anlagenbau – Marktgröße und Wettbewerb 18 Maschinenproduktion1) und Exportquote Krisenstabilität 2008/09 250 231,1 100% 1.500 225,1 224,2 214,9 Maschinenproduktion (Mrd. €) 211,6 201,2 204,1 1.200 Weltausfuhr (Mrd. €) 200 175,5 - 20 % 943,0 75% 876,2 Exportquote 900 755,0 752,1 150 605,1 600 50% 100 300 50 25% 0 2015 2016 2017 2018 2019e 2020p 2021p 2022p 2008 2009 2010 2011 2012 Weltausfuhr und primäre Wettbewerber Im Detail 1.500 25 % Die Maschinenproduktion wuchs seit der Finanzkrise kontinuierlich: - CAGR von 2,8 % für die Jahre 2015–2018 1.200 1.064,8 1.115,4 20 % - Exportquote von ca. 80 % Weltausfuhr (Mrd. €) 1.001,2 988,9 Weltmarktanteil Für das Jahr 2019 wird der Rückgang der Produktion nach 900 15 % vorläufigen Schätzungen mit 2 % beziffert 2020 wird ein signifikanter Einbruch der Produktionszahlen erwartet 600 10 % - Mindestens - 20 % (analog zur Finanzkrise) 300 5% Die Erreichung des Vorkrisenniveaus scheint frühestens 2022 wieder möglich 0 0% Eine starke Weltmarktposition bietet dem deutschen Maschinen- und 2015 2016 2017 2018 Anlagenbau aber auch Chancen auf eine bessere Entwicklung 1) IKB-interne Prognose für die Entwicklung der Jahre 2019–2022 Quellen: Statistisches Bundesamt, VDMA, IKB-Analyse
Maschinenbau: Corona-Einfluss auf Investitionen belasten Ausblick 19 Maschinenbau: Produktion in Deutschland, 2015 = 100 Jährliche Produktionsveränderung in % zum Vorjahr 120 20 14,3 15 110 11,2 9,7 10 7,8 4,4 4,4 100 5 2,4 1,8 1,3 0 90 -0,3 -0,1 -1,4 -5 -2,8 -10 80 -11,3 -15 70 -20 -25 60 -25,9 -30 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021P 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20P21P Prognose Jahresdurchschnitt des monatlichen Index Quelle: Statistisches Bundesamt; P = IKB-Prognose
Energiesektor vor hohen Investitionen 20 Globale Investitionen in Erneuerbare Energien (in Mrd. USD) Im Detail Anhebung der deutschen Ausbauziele für Wind Offshore um 5 GW 350 318 325 auf 20 GW bis 2030 Aufgrund der Covid19-Pandemie ist kurzfristig mit einem Rückgang 294 288 300 287 286 288 der Investitionen zu rechnen:, lt. IEA um 15 % in der Kohleindustrie, 30 % in der Ölindustrie, 10 % bei Erneuerbaren Energien und 10-15 252 % bei Energieeffizienzmaßnahmen 250 239 200 178 168 Investitionstreiber Dekarbonisierung 148 150 Weltweite Klimaschutzmaßnahmen führen mittelfristig zum Rückgang des Verbrauchs fossiler Energieträger mit Ausnahme von 104 Erdgas, das aufgrund seines relativ geringen CO2-Gehalts als 100 Brückentechnologie dient 70 Dekarbonisierung aller Sektoren durch Elektrifizierung (z.B. E- 45 Mobilität) oder Einsatz von Wasserstoff als Grundstoff in der Industrie 50 resultieren mittelfristig in einem stark steigenden Stromverbrauch Investitionsschwerpunkte werden neben Energieeffizienzmaßnahmen 0 und Umstellung industrieller Produktionsprozesse insbesondere die Erzeugung von regenerativen Strom und Wasserstoff sein In den letzten Jahren stark gesunkene Stromgestehungskosten von neuen Wind- und PV-Kraftwerken begünstigen europaweit den weiteren Ausbau Wind Energy Transport von Windstrom, insbesondere bei verstärktem Ausbau von Tide, Wave and Ocean Energy Solar Energy Windenergie auf See in ganz Europa, erfordert massiven Ausbau der Small hydropower Liquid Biofuels Übertragungsnetze Geothermal energy Biomass & Waste-to-Energy Quellen: IRENA, IKB Research
Windenergie: Weiter auf Wachstumskurs 21 Weiter weltweiter Anstieg der installierten Leistung (in GW) Im Detail In Europa wurden in 2019 insgesamt 14,9 GW (On- und Offshore) 80 76 neu installiert, rd. 30 % mehr als in 2018, trotz des schwächsten 72 73 Zubaus seit >20 Jahren in Deutschland mit rd. 1 GW, aber getrieben 68 durch starkes Wachstum insbesondere in Spanien und Schweden 70 66 Die Top 5 in 2019 komplettieren China, Indien und USA, die bis zum 60 Auslaufen der Tax Credits in 2021 maßgeblicher Wachstumstreiber in 60 Nordamerika sind Für die EU28 wird weiterhin ein Zubau von 11-12 GW p.a. erwartet, 50 daneben könnten insbesondere Türkei und Russland aufgrund fortlaufender Auktionen verstärktes Wachstum aufweisen 40 Insgesamt rechnet die IEA für 2020 mit einem gegenüber dem Vorjahr um 13 % geringeren Zubau von regenerativen 30 Stromerzeugungskapazitäten, aber Nachholeffekten in 2021 20 10 Marktkonsolidierung und technologische Entwicklungen Produktionsseitig führt der Kostendruck zu größeren Anlagen 0 (Nabenhöhe, Rotordurchmesser, Generatorgröße) und 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Effizienzmaßnahmen bei Prozessen und Materialeinsatz Senkung der Produktionskosten durch Outsourcing Zur Reduktion von Logistikkosten setzen Hersteller zunehmend Europe Africa/Middle East neben Stahlrohr- und Hybridtürmen auch auf reine Betontürme, North America Latin America die in mobilen Fertigungen hergestellt werden China Asia/Pacific (ex China) Offshore Quellen: GWEC, IEA, Wood Mackenzie, IKB Research
Rohölexploration: Kräftiger Investitionsrückgang 22 OPEC: Upstream Investments OPEC: Downstream Investments 50 30 40 25 20 30 15 20 10 10 5 0 0 2017 2018 2019 2020 2021 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Upstream Investment in bn USD Downstream Investment in bn USD Anzahl aktiver Bohrlöcher in Nordamerika Im Detail 1.800 Infolge des starken Rückgangs der Rohölpreise im Verlauf der 1.600 ersten Monate 2020 kam es zu Diskussionen über 1.400 Förderkürzungen. Diese zogen sich jedoch relativ lange hin und 1.200 galten zunächst auch als unzureichend 1.000 Bei Preisniveaus unter 50 US-$ je Barrel WTI ist die Förderung 800 mittels Fracking in den USA nicht wirtschaftlich. Die Folge davon 600 war ein immenser Rückgang der Anzahl der aktiven Bohrlöcher 400 200 in den USA auf nur noch 180 (11.09.20) 0 Zudem reduzierte die OPEC ihre Upstream Investitionspläne gegenüber früheren Ankündigungen. Insbesondere für 2021 sind diese auf niedrigem Niveau. Allerdings fiel der Rückgang bei den Downstream-Investitionen geringer aus Quellen: Baker Hughes North America Rotary Rig Count, Bloomberg, OPEC, IKB Analyse
Schiffsverkehr stark von Corona getroffen 23 Globaler Seetransport: Güterladung Im Detail 12.000 Der weltweite Seetransport ist in den letzten drei Dekaden infolge des Globalisierungsprozesses ausgesprochen 10.000 dynamisch gewachsen 8.000 Allerdings erlitt der Seeverkehr schon 2019 einen kräftigen In Mio. t Dämpfer infolge der Handelsauseinandersetzungen der USA 6.000 mit ihren wichtigsten Partnern, darunter vor allem mit China 4.000 Im laufenden Jahr sinkt das Seetransportvolumen infolge der Shutdowns durch die Coronavirus Krise 2.000 Allerdings sehen wir eine Rückkehr auf den Wachstumspfad und 0 glauben nicht an eine Trendumkehr der Globalisierung Daher sehen wir im Welthandel und Seetransport nur eine 1972 1977 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2012 2017 2018 temporäre Delle Allerdings hat dies dennoch negative Auswirkungen auf den globalen Schiffbau. So herrschen zum Beispiel aktuell im weltweit Containerschiffverkehr Überkapazitäten vor, was den Neubau von Containerschiffen für die nächsten Jahre erheblich erschwert Aktuell kommt zudem das weltweit Kreuzfahrtgeschäft in erhebliche Bedrängnis. Alle großen Kreuzfahrtgesellschaften waren gezwungen, ab spätestens Ende März ihre Schiffe im Hafen zu lassen. Einige Kreuzfahrtunternehmen haben angekündigt, ihre Schiffe nicht vor 2021 starten zu lassen Schon haben Flottenbetreiber um spätere Auslieferung von Schiffen gebeten und Neuaufträge sind vorerst nicht in Sicht Quellen: UNCTAD
Agenda 24 1 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 2 Automotive-Industrie mit Einbruch 10 3 Metalle, Maschinenbau und Elektrotechnik eingetrübt 15 4 Bauwirtschaft: Hoffnungsschimmer dank Infrastrukturprogrammen? 24 5 Zukünftige Herausforderungen und Ausblick 29 6 Appendix 35
Trends auf den amerikanischen und chinesischen Baumärkten 25 Entwicklung der amerikanischen Baubeginne Im Detail in Millionen Nachdem die letzten Jahre eine Erholung auf dem nordamerikanischen Baumarkt 1.600 gezeigt hatten wird für die nächsten Jahre 1.500 ein Rückgang in Bezug auf den 1.400 Neubaubeginn erwartet 1.300 Stärker fällt hingegen der Rückgang im Gewerbebau aus: Hier ist es bedingt durch 1.200 die Covid-19-Pandemie schon im laufenden 1.100 Jahr zu größeren Unterbrechungen auf 1.000 den Baustellen gekommen, etliche Projekte wurden noch kurz vor Baubeginn abgebrochen Impulse könnten von staatlichen Infrastrukturprojekten kommen Entwicklung der chinesischen Bauproduktion Im Detail 4.500 7 Zwar existieren in etlichen chinesischen 6 Großstädten Leerstände im gehobenen 4.000 Segment des Wohnungsbaus, diese 5 In Mrd. US $ sollten sich aber mittelfristig abbauen 3.500 4 Impulse erhält die Bauwirtschaft primär über In % 3.000 3 die beschlossenen 2 Infrastrukturprogramme sowie indirekt 2.500 durch die erleichterte Kreditvergabe des 1 Bankensektors 2.000 0 Vor allem die Infrastrukturinvestitionen 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 dürften die Nachfrage nach baunahen Gesamtleistung Baubranche Wachstum Baubranche Stahlsorten stimulieren Quellen: Oregon Office of Economic Analysis, GlobalData
Trends in der Bauwirtschaft 26 Trends auf dem Wohnungsmarkt Im Detail In Tsd. Euro Sowohl die Anzahl fertig gestellter 800.000 740 Wohnungen in Deutschland wie auch die 693 653 Baugenehmigungen stiegen 2019 606 600.000 523 Trotz der gestiegenen Fertigstellungsquote wird das von der Bundesregierung 375 348 347 360 anvisierte Ziel von 1,5 Mio. 400.000 313 293 248 278 285 286 fertiggestellten Wohnungen in der laufenden Legislaturperiode wahrscheinlich 200.000 nicht realisiert werden können Pro Jahr müssten 400.000 Wohnungen 0 fertig gestellt werden, um das Ziel der 2015 2016 2017 2018 2019 Bundesregierung zu erreichen Baugenehmigungen Baufertigstellungen Bauüberhang Entwicklung des europäischen Bauvolumens Im Detail 15% Die europäische Bauwirtschaft ist im Jahr Veränderung zum Vorjahr in % 2019 insgesamt um 2,9 % gewachsen 10% 2020 sorgte die Covid-19-Pandemie für erheblich größere Rückgänge als erwartet, 5% die laut Euroconstruct bei -11,5 % liegen 0% Für die deutsche Bauwirtschaft wird ein 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 kleiner Rückgang von 2,4 % erwartet -5% In den nächsten zwei Jahren wird die Bauwirtschaft sich wieder erholen, die -10% Wachstumsraten werden aber deutlich -15% geringer ausfallen als vor der Corona- Deutschland Westeuropa Osteuropa Krise Quellen: Statistisches Bundesamt, Euroconstruct
Impulse aus dem Konjunkturprogramm der EU 27 Zukunftspaket „Next Generation EU“ - NGEU Ausgewählte investive Maßnahmen Aufbau- und Resilienzfazilität: 80,1% Die Verteilung der Gelder erfolgt an die EU-Staaten 12,2% Diese sollen primär für Reformen in Bezug auf den grünen und Aufbau- und Resilienzfazilität digitalen Wandel eingesetzt werden, es bestehen jedoch 2,6% ReactEU weitreichende Verwendungsmöglichkeiten Just Transition Fund 1,9% InvestEU Entwicklung des ländlichen Raums Es sollen Strukturreformen in folgenden vier Bereichen gefördert 1,4% InvestEU werden: 1,3% - Nachhaltige Infrastruktur Horizont Europa - Forschung rescEU 0,5% - Innovation - Digitalisierung Der Fokus liegt auf KMU Wert der Fördermittel betragen insgesamt 390 Mrd. € Entwicklung des ländlichen Raums Zusätzlich im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität Erreichen einer räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft 360 Mrd. € Darlehen Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Gesamtpaket: 750 Mrd. € Ressourcen und Klimaschutz Just Transition Fund Verteilung der Gelder an die EU-Staaten Förderung des strukturellen Wandels von Gebieten Eine detaillierte Aufstellung, in welche Bereiche die EU-Fördermittel fließen sollen, ist nicht vorhanden Man kann davon ausgehen, dass ein wesentlicher Teil der Gelder über Infrastrukturprogramme in baunahe Aktivitäten fließen wird. Dies führt zu einer entsprechenden Nachfrage nach baunahen Stahlprodukten Quellen: EUCO final conclusions vom 21.07.2020, Webseite der EU
Impulse aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung 28 Zukunftspaket: Finanzbedarf nach Sektoren Relevante investive Maßnahmen (in Mrd. €) In Mrd. Euro Flächendeckendes Ausbau flächendeckendes 5G-Netz 5,0 5G-Netz TMT und CO2-Gebäudesanierungsprogramm, CO2-Gebäude- 2,0 Digitalisierung Klimaanpassungsmaßnahmen Sanierungsprogramm 23,5% Außenwirtschaftliche Partnerschaften für Außenwirtschaftliche 2,0 Mobilität und die nationale Wasserstoffstrategie Partnerschaften 12,00 Verkehr 18,05 35,3% Nationale Wasserstoffstrategie Nationale 7,0 (industrielle Prozesse, Schwerlast-… Wasserstoffstrategie 9,75 Innovationsprogramm Schifffahrt (inkl. Investitionsprogramm 1,0 Ufer- und Schleusensanierung) Schifffahrt 11,30 Bus- und LKW-Flotten-Modernisierungs- Bus- und LKW 1,2 Gesundheit Programm Modernisierung und Pharmaka Energie, Industrie, Deutsche Bahn, Eigenkapitalstärkung für Eigenkapitalstärkung 19,1% 10,0 Mobilität und Gebäude Klimaschutzprogramm 2030 Deutsche Bahn 22,1% Ausbau moderner und sicherer Ausbau Ladesäulen- 2,5 Ladesäuleninfrastruktur infrastruktur In Summe werden 51,4 Mrd. € für investive Mit 30,7 Mrd. € sollen rd. 60% der Finanzmittel in baunahe Maßnahmen fließen Maßnahmen zur Verfügung gestellt Wesentliche Elemente des Konjunkturprogrammes der Bundesregierung gehen in Infrastrukturprogramme, von denen der überwiegende Teil baunah ist Dies induziert auch eine größere Nachfrage nach baunahen Stahlerzeugnissen Quelle: „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“ Ergebnis Koalitionsausschuss 3. Juni 2020
Agenda 29 1 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 2 Automotive-Industrie mit Einbruch 10 3 Metalle, Maschinenbau und Elektrotechnik eingetrübt 15 4 Bauwirtschaft: Hoffnungsschimmer dank Infrastrukturprogrammen? 24 5 Zukünftige Herausforderungen und Ausblick 29 6 Appendix 35
Globale Rohstahlproduktion sinkt, wächst aber in China 30 Weltrohstahlproduktion Im Detail Mio. t Die Weltrohstahlproduktion brach infolge Produktionsunterbrechungen bis 2.000 Ende Juli 2020 um 5,3 % ein China legte jedoch zu (+3 %). Das Land dürfte 2020 erstmals über 1 Mrd. t 1.600 Rohstahl erzeugen Für 2020 sehen wir weltweit einen Rückgang von insgesamt gut 3 % 1.200 In Europa und Nordamerika brach das Produktionsniveau um 19 % ein Für Deutschland erwarten wir eine 800 Tonnage von max. 38 Mio. t Das Produktionsniveau im Inland dürfte aber in der zweiten Jahreshälfte noch 400 leicht anziehen Unsicherheiten sehen wir derzeit vor allem für Spanien, Frankreich und die 0 Türkei. In diesen Ländern besteht aktuell 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020p 2021p 2022p die Gefahr eines weiteren Shutdowns infolge der aktuell hohen Covid-19- Neuinfektionszahlen China Europa (ab 2008 EU27) USA Restliche Welt Quelle: IISI, IKB Prognose
Rostfrei-Produktion mit Delle im Jahr 2020 31 Produktion rostfreier Edelstahl Im Detail Mio. t Die Produktion von rostfreiem Edelstahl 55 brach im Q1 2020 um 8 % ein. Für das Gesamtjahr wird mit einem Rückgang auf 50 50,3 Mio. t gerechnet Infolge der Shutdowns in China 45 verminderte sich dessen Erzeugung um 40 9 %, es wird für 2020 aber ein deutlich geringerer Rückgang erwartet 35 Erholungsprobleme sind vor allem in 30 den USA, Brasilien und in Indonesien zu beobachten 25 Der Tiefpunkt für europäische 20 Stahlwerke dürfte allerdings erst im Q2 gelegen haben 15 Unabhängig davon sehen wir in 10 Deutschland ein geringeres Produktionsvolumen 5 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020p 2021p 2022p Quelle: ISSF, IKB Prognose
Stahlrohrerzeugung mit kräftigem Rückgang im Jahr 2020 32 Weltstahlrohrproduktion Im Detail in Mio. t. Die ITA International Tube Association, quasi der Weltverband der 200 Stahlrohrindustrie, und die 172,6 Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre haben 168,5 169,2 165,9 168,1 171,8 171,0 im April 2020 die vorläufigen 163,4 152,0 155,1 Produktionszahlen für 2019 und den 143,5 entsprechenden Vorjahresvergleich 150 140,8 41,4 41,9 43,6 43,9 44,0 48,6 38,9 42,0 publiziert. Diese zeigen in allen 126,0 126,7 Produktgruppen noch leichte Zuwächse 45,0 46,0 36,0 109,6 43,0 Allerdings ist 2020 mit einem Produktionsrückgang von etwa 18 % 39,0 40,2 100 zu rechnen 32,9 Während dieser im Segment der 104,1 106,7 107,0 Großrohre etwas geringer ausfällt, trifft 104,7 103,3 105,0 84,0 87,4 97,2 101,0 es die nahtlosen Rohre stärker, was 89,0 65,6 75,4 vor allem in einer geringeren Nachfrage 65,7 50 57,3 aus der Automobilindustrie begründet ist Im Gesamtjahr 2020 dürfte sich nach unseren Schätzungen weltweit eine 22,4 23,0 22,7 23,7 22,3 22,9 Stahlrohrtonnage von 143 bis 144 Mio. t 21,4 19,4 20,8 21,7 21,5 21,7 18,5 20,4 22,0 ergeben 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020p2021p2022p Das Vorkrisenniveau kann nach unserer Einschätzung frühestens im Großrohre Geschweißt
Unterschiedliche Geschwindigkeiten in der Erholung 33 Grad der Betroffenheit schnell Verzinkte Bleche Walzdraht Werkzeug- baunah stahl Erholung Flachstahl Automotive Rostfreier Stahl flach Grobblech Stahlrohre lang- sam gering Auswirkung Covid-19 stark
Herausforderungen für die europäische Stahlindustrie 34 Aktuell Im Jahr 2025 Aktuell steigt der Importdruck: Gerade die Staaten in Der Importdruck dürfte nicht geringer werden. Wir Osteuropa (z.B. Ukraine, Russland) aber auch erwarten wieder vermehrt Versuche der Türkei Fuß Importdruck Anbieter aus dem asiatischen Raum versuchen ihre zu fassen Lieferungen in die EU auszuweiten Unsicherheit über Lieferungen aus UK infolge Brexits Das aktuelle Niveau der Energiekosten hat durch Der Umbau der Energiewirtschaft wird in den die Covid-19-Pandemie eher nachgegeben nächsten Jahren zu deutlich höheren Energiekosten Energiekosten Der Erholungsprozess dürfte jedoch zügig führen vorangehen Die Kostenbelastung der Stahlindustrie zieht deutlich an 2020 erleiden wichtige Abnehmerindustrien von Ein Teil der Marktanteilsverluste könnte in den Stahl (u.a. Automotive, Maschinenbau) nächsten Jahren wieder aufgeholt werden Marktanteilsverluste der Marktanteilsverluste an asiatische Konkurrenten Generell kommt es jedoch zu einer Stärkung der Abnehmerindustrien Der Erholungsprozess in China geht deutlich außer-europäischen Wettbewerber schneller Investitionen betreffen vor allem Maßnahmen um Steigende Investitionserfordernisse zur flexibel auf Kundenwünsche reagieren zu können Emissionsminderung Investitionserfordernisse sowie Energieeinsparungen Green Steel: Wasserstoff statt konventioneller Zudem Investitionen in die Digitalisierung Hochofenschiene
Agenda 35 1 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 2 Automotive-Industrie mit Einbruch 10 3 Metalle, Maschinenbau und Elektrotechnik eingetrübt 15 4 Bauwirtschaft: Hoffnungsschimmer dank Infrastrukturprogrammen? 24 5 Zukünftige Herausforderungen und Ausblick 29 6 Appendix 35
Ihr Ansprechpartner 36 Dr. Heinz-Jürgen Büchner Managing Director, Industrials & Automotive IKB Deutsche Industriebank AG Speicherstraße 49-51 – 60327 Frankfurt Telefon +49 69 79599-9602 Mobil +49 171 2249517 E-Mail Heinz-Juergen.Buechner@ikb.de
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Wiedmann (Vorsitzender), Claus Momburg Aufsichtsbehörde: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Straße 24-28, 60439 Frankfurt am Main, www.bafin.de Sitz der Gesellschaft: Düsseldorf Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf B Nr. 1130 Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 121298843
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