DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN

 
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DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
IDA und JEAN PAIN

            DIE METHODEN JEAN PAIN
                                     oder
                EIN ANDERER GARTEN
INHALT
   1. Das Ende der großen Waldbrände
   2. Eine neue Humusquelle
   3. Ackerbau ohne Bewässerung
   4. Die ursprüngliche Nahrung des Ackerbodens
   5. Industrialisierung der Herstellung des Buschwerkdüngers
   6. Energieerzeugung (warme Luft, warmes Wasser) und deren Verwendung:
      Heizung, sanitäre Einrichtungen, usw.
   7. Das Buschwerkgras als künftige Energie
   8. Der Plan von Jean PAIN für die Entfernung des Wildgestrüpps und die Ausnützung
      der Forstbiomasse jenes Abfalls
DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
Die Wiederbewaldung wird
das Merkmal und das Werk
der echten Zivilisation sein.
                 Jean PAIN
                 (1928-1981)
DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
IDA und JEAN PAIN
                                 Landwirtschaftliche Verdienstmedaille

      DIE METHODEN JEAN PAIN
                                  oder

         „EIN ANDERER GARTEN“

  ZUR STUNDE DER LETZTEN CHANCE

UMWELT

                 LANDWIRTSCHAFT

                                                       ENERGIE

Dieses Werke ist ebenfalls in französischer, englischer, niederländischer
                 und spanischer Sprache erschienen

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DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
Nebst dem Umschlag zählt dieses Buch 88 Seiten, paginiert von 1 bis 88.

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DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
BRIEF-VORWORT
                                     von HENRI STEHLE
                         Preisträger des französischen >,
                  Doktor-Ingenieur, gewesener Forschungsdirektor am INRA
                      (Franz. Nationales Institut für Landbauforschung)
                                 an Herrn und Frau Jean PAIN
                                       _____________

Liebe Freunde!

Der "homo sapiens" oder "technologicus" unseres Atomzeitalters, auch an der klaren, sonnigen
Mittelmeerküste, Ursprung der Kultur, steht einer ganzen Serie verschiedener und verwickelter
Probleme gegenüber. Auf viele dieser Fragen fehlen oft noch befriedigende Antworten.
Beim Lesen des Manuskripts von Frau Ida Pain wird der Inhalt der gestellten Fragen ans Licht
gebracht, auch unterscheidet man leicht schematisiert eine persönliche, einmalige Antwort von
Jean Pain mit dem einzigen Wunsch, zu dienen und zur Verfügung zu stehen.
Werden diese Fragen nicht täglich in unserem Mittelmeersüden und ganz besonders in dieser
für seine Ausgeglichenheit berühmten Provence gestellt, wo unterdessen heute die
Rückschläge eines neuen Materialismusstiles deutlich fühlbar werden?
Soll man weiterhin den Waldbränden angefacht durch den Mistral, zuschauen, die ganze Wald-
und Buschwerk Gebiete unserer Provence vernichten? In einer Zeit, wo solche Landstücke
unberührter Natur das unerlässliche moralische materielle und psychologische Rettungsmittel
für unsere zu industrialisierte Welt bedeuten: einer Welt, worin der Mensch überall die Weite,
besonders die grüne Weite missbraucht und verwüstet.
Soll diese „Jagd nach Humus“ , dieser Rausch nach dem "organischen Gold" wie man sagen
könnte endlich aufhören, bevor das nicht wiedergutzumachende tragische Ausschöpfen das
sich bereits am Horizont abzeichnet, eingetreten ist, nach einer völligen Einsetzung
mineralischer      Düngemittel, künstlicher "Verbesserer" Insektizide und
Unkrautvertilgungsmittel, die sicher das Unkraut vernichten, jedoch auch die Lebenskraft des
Getreides und des Menschen angreifen.
In der heutigen sozialen Entwicklungsstufe wird die Freizeitbeschaftigung auf den Rang einer
nationalen Errichtung erhoben; der Drogenmissbrauch oder auch neue Lebensformen in
Gruppen sind verschiedene Ausdrücke der Langeweile und Enttäuschung der Jugend,
gegenüber den Fehlern der Älteren. ln diesem Zustand ist in Ihnen - so wie im Geist der Sie
umringenden Idealisten - der Gedanken aufgekommen, dass diese Kluft zwischen zwei
aufeinander folgenden Generationen durch die Rückkehr zur Natur, durch das Suchen einer
wirklich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragenden Umgebung, viel mehr als mit einer
Erhöhung des Lebensstandards überbrückt werden kann.
Und jeder hat den anderen sinnvoll gefragt ob Wald, Garten und Familie nicht endgültig die drei
Schlüssel der Zukunft sein konnten, die den Menschen durch seine Rückkehr zur Natur,
Gleichgewicht, Friede, Arbeit und reine Luft wiederfinden lassen.
Der " verbrannten Erde " stellen Sie den " grünen Schirm " gegenüber mit seiner erneuernden
und beschützenden Wirkung, als Lebensbrunnen, selbst wenn er in Unordnung zu sein scheint;
und aus den Blättern, die sich mit der Schaufel zusammenkehren lassen, kann ein kostbarer

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DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
Humus entstehen, der neues Leben und einen immer fruchtbar bleibenden Boden auferstehen
lasst.
Ihre Waldprotektion hat nicht vergessen darauf zu achten, dass beim Schneiden des
Buschwerkes, das manchmal sehr dicht, dornig und undurchdringlich ist, behutsam
vorgegangen wird, da es der Biotop für unzählige Vogelgattungen und Lebewesen ist, welche
von der Bakterie, dem Schwamm und dem kleinen Regenwurm an, bis zu größeren Tierarten
(Wildschweine und Wölfe inbegriffen), Raubvögel mit unrechtmäßigem schlechtem Ruf, den
biologischen Kreislauf bilden, und jedes Wesen eine Rolle in der Futterversorgung des anderen
spielt, damit ein lebensnotwendiges Gleichgewicht instandgehalten wird.
All das haben Sie, ohne es vorher zu beweisen, verspürt, ebenso wie der englische Dichter
Thomson durch eine Vorahnung angeregt, wo die Poesie oft ein Prophet der Wissenschaft ist,
als er ausrief: „Schneide keine Blume, wenn du nicht riskieren willst, den Lauf eines Sternes zu
stören“. Auch er hatte erraten, dass das Leben selbst in seiner elementaren, pflanzlichen Form
überall durch Kettenglieder bis zu den interstellaren Räumen miteinander verbunden ist und
dass die Schwingungen, die Wellen und das Licht nicht ausgeschlossen sind, derweil die
Materialisten, weit von den Dichtern entfernt ebenso wie die Wissenschaftler nur wägbare und
wertvolle Stoffteile finden.
Es liegt neun Jahre zurück, dass Sie die Schnee- und Seelandschaften lhres Schweizer
Heimatlandes verlassen haben, um sich hier im Landgut der Tempelherren niederzulassen, das
Sie auch umgehend ins Herz geschlossen haben. Der Hauch der Besitzer, der Bauern,
Geistlicher und Ritter, die das Gut viele Jahrhunderte vorher bewohnten, ist auf Sie
übergegangen. Sie haben ihre Geschichte studiert, ihre Leidenschaften empfunden und
versucht, ihre Geheimnisse und ihren geistigen Wert zu enthüllen.
Sie haben kein Geld gefunden, Sie sind daran sowieso nicht interessiert, aber ihr Schatz, der
Brunnen der Befriedigung, ihre Ethik einer glücklichen Umgebung, worin der Mensch ein
einfaches Leben fuhrt, ein Leben der Beobachtung, des Nachdenkens, des Experimentierens
und sich nützlich machen auf der Suche nach dem Guten, nach einer verbesserten Lebenslage
und des menschlichen Beitrages. Ihr Streben nach Gleichgewicht, Wald Landbau und
Tierhalterei in der abwechslungsreichen, vielseitigen Natur, hat Ihnen in der Beschützung oder
vernünftigen Anwendung der Produkte zum Nutzen des Menschen geholfen, ohne das
biologische Gleichgewicht zu stören, sondern es im Gegenteil zu schützen.
Sie haben täglich das steinerne Kreuz und die Kapelle dieser berühmten Vorgänger und deren
Erinnerungen vor Augen, so dürfte es kein Wunder sein, dass Sie sich eine andere Vorstellung
davon gemacht haben als die vielen Historiker und Romanschreiber. Die im Überfluss
vorhandene Literatur über dieses Geschlecht beschreibt sie als vielseitig begabte Figuren,
Krieger, Bankier, als König selbst, als Erbauer, als Schatzmeister, Geistliche. Sie aber, die den
Titel eines Schriftstellers abweisen, sind hier in diesem Landsitz, worüber Sie „wachen“ und ihn
„behutsam schützen“ diesen Vorgängern in ihren Funktionen als Künstler und Naturschützer
begegnet und Sie haben es nicht aus den Augen verloren, dass der Mensch einer dieser
Bestandteile der Natur ist Sie sind diesen Tempelherren im ruhigen, belebenden, zum
Nachdenken anregenden Wald begegnet, im Garten dieses „Gotteshortes“, wo sie bereits von
Anfang an in ihrem mittelalterlichen Latein die Wohltaten rühmten, auf dem Weideland
zwischen ihren Ziegen, kurz in jedem Punkt des Kreislaufes Wald-Landbau und Viehzucht (ihre
sylva, ager und saltus) und über die zisterzienser Tradition sind wir bei der modernen
Pflanzensoziologie und Agronomie in der heutigen wissenschaftichen Welt angelangt, die sich
der Untersuchung der Ursachen und der Nutzung widmet, womit sich bereits Olivier de Serres
in seinem „Mesnage des champs“ beschäftigte.
Der Weg, den Sie begangen haben ist das Gegenteil derer, denen man gewöhnlicherweise
folgt. Vom Studium zur Anwendung, von der Theorie zur Praxis, diese Richtung wird von den
lngenieuren, Diplomlandwirten, Wissenschaftler, Botanisten Förstern, Pädagogen und
Schriftstellern eingeschlagen. Sie lehnen es energisch ab als Schriftsteller, „Schreiber“, dieses

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DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
Wort kommt von ihrer Frau, dargestellt zu werden, ebensowenig wollen Sie als ein
Wissenschaftler gelten.
Ich weiß, wieviel Sie gelesen und Bücher über die Agrarwissenschaft, Boden- und
Pflanzenkunde studiert haben und dass Ihnen Namen wie Bretignieres, Demolon, Burgevin,
Kunholzt-Lordat und andere große Meister der Agrarwissenschaft und der Ökologie, auch die
Methoden von Indore über die Herstellung künstlicher Erde und anderer indischer Forscher,
nicht unbekannt sind. Nach vorheriger Beobachtung und dem sich-Fragenstellen ging unser
Freund Jean Pain autodidaktisch zu Werk, mit all der Freiheit, der Selbstbetrachtung und dem
Wunsch sich auszubilden. Sein persönlicher Lebenslauf, sein Familienleben, seine berufliche
Laufbahn und seine intellektuellen Fähigkeiten wurden tief und günstig verändert. Die Zeit hat
ein anderes Ausmaß angenommen und der Blick auf die Natur hat ihn dahin geführt, die
Umgebung mit anderen Augen zu betrachten, als die Großstädte, in denen er vorher gelebt hat.
Sein Familien leben wurde von dieser provenzialischen Natur mit aromatischen Kräutern und
ihrem berauschenden Parfüm durchdrungen. Eine einzige Motivation belebte seine Gedanken,
dieselbe, die den Vater bewog an seinen Sohn zu schreiben: „Bemühe dich, sowenig wie
möglich Schlechtes zu tun, versuche etwas zu erschaffen oder zu verwirklichen, das ohne dich
nicht bestehen würde (Noah Gordon in „Les Medecins“)“. Und d er mit seiner Frau zusammen
verwirklichen wollte, soviel wie möglich Gutes zu tun durch die Erschaffung von etwas Neuem.
Man wird an Hand des täglichen Berichtes seiner treuen Mitarbeiterin feststellen können wieviel
Erfolg er gehabt hat. Er folgte nicht dem klassischen Weg, seine Schule war das Brachland, der
Wald, der Garten und die Heide. Zuerst hat er beobachtet, überlegt, Versuche angestellt, große
Bücher über die Natur gelesen, Er ist unbewusst dem Vorbild der Tempelritter und der
Zisterzienser gefolgt und erst dann hat er nach den Erklärungen gesucht, sei es in der
europäischen Wissenschaft, der der Neuen Welt oder bei den indischen Gelehrten.
Von der Praxis, den Experimenten und den aufgezeichneten Ergebnissen hat er auf die
Ursachen zurückgegriffen: von der Praxis ging er zur Theorie über, und zwar in einer
aufsteigenden Bewegung, von der Erde und vom Wald gegen den Himmel und das Licht, so
wie bei der Fotosynthese.
Sein Weg ist nicht der gewöhnliche und nur wenige Menschen folgen diesem Weg, wer will
darüber klagen?
Die „STUNDE DER LETZTEN CHANCE“ wurde uns gegeben, damit wir die Jugend vor dem
Drogenmissbrauch bewahren und nicht in blutige Aufstände hineinziehen, damit die Wälder, der
Boden, die Tiere und Menschen unserer Provence-Mittelmeerküste nicht durch Waldbrände
und Abtragung verwüstet werden, damit wir die willkürliche Verstädterung der Waldgebiete,
nach der Entwicklung einer Betonmauer über den Mare Nostrum-Fluss nicht erlauben. Wir
nehmen dieses Buch der Ratschläge, der Erfahrungen und der Technik, auf einfache Weise
erläutert, denn es sind Ausdrucke der Nächstenliebe, mit Befriedigung und Dankbarkeit zur
Hand.
Es geht hier wirklich um einen „ANDEREN GARTEN“, nicht um den Gemüsegarten, den
Obstgarten, den Blumengarten, die uns umgeben oder nicht mehr bestehen, sondern um einen
Traumgarten ohne die mindeste Verseuchung, ohne Eingriffe, ohne Parasiten und
Raubinsekten, mit hohen Erträgen und all dies ohne Pflege, Gießen, Hacken, JÄTEN, ohne die
der Landbau sonst unmöglich ist. Ohne Wasser in einem trockenen Gebiet, was sehr paradox
erscheint. Und dennoch, diese Wahrheit besteht und ist nicht abzuleugnen. Die
organoleptischen Merkmale der geernteten Gemüse und Früchte sind ihrerseits von
hervorragender Qualität.
Dankeschön dem Urheber lda und dem Verwirklicher Jean Pain, dem Held dieses ländlichen
Epos, für DAS hier realisierte.
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DIE METHODEN JEAN PAIN - oder - IDA und JEAN PAIN
Ida und Jean Pain

                  DIE METHODEN JEAN PAIN
                                              oder

                     „EIN ANDERER GARTEN“

       INHALT:
1. - Das Ende der großen Waldbrände
2. - Eine neue Humusquelle
3. - Ackerbau ohne Bewässerung
4. - Die ursprüngliche Nahrung des Ackerbodens
5. - Indutrialisierung der Hertellung des Buscherkkompostes
6. - Energieerzeugung (warme Luft, warme Wasser) und deren Verwendung: Heizung,
sanitäre Einrichtungen, usw...
7. - Das Buschwerkgas als künftige Energie
8. - Der Plan von Jean Pain für die Entfernung des Waldgestrüpps und die Aunützung der
Forstbiomasse jenes Abfalls

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DIE METHODEN JEAN PAIN
                                      oder

             „EIN ANDERER GARTEN“
                                       ---

 Wie man in Forst- und Landwirtschaft das Waldbuschwerk benutzt und zugleich
     den Waldbränden vorbeugt und den Ackerboden an Humus bereichert.

                                       ----

    Speziell für diejenigen, die innig die Rettung der Forste und deswegen die
                   Wiederbepflanzung der Wälder wünschen.

                                       ----

 Ebenfalls für diejenigen, die es wünschen sich mit gesunden und gleichmäßigen
                             Produkten zu ernähren.

                                       ----

Zuletzt für jeden Landwirt, der in jedem von uns ruht, und für jeden Menschen, der
                      um die Energieprobleme besorgt ist.

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VORWORT

Alles begann ein Mann bei uns zu Besuch war und Jean Pain die Frage stellte: „Warum
bestellen Sie die Erde nicht?“ Legt einen Garten an, pflanzt Bäume und Rebstöcke, sät Korn,
um Euer eigen Brot zu backen!
Dieser Mann hieß Marcel Bretineau. Er starb kurze Zeit danach ohne ihm mehr darüber zu
berichten, außer, dass man die Naturgesetze respektieren muss.
Viele arbeits- und mühsame Jahre gingen vorüber. Jean Pain stürzte sich mit Begierde auf
alles, was über Wald und Landbau geschrieben wurde. Er unternahm unzählige,
verschiedenartige Versuche.
Seither wurde er durch viele Personen dringend ersucht, eine schriftliche Darlegung seiner
wertvollen Bodenbenutzung abzugeben und ich denke dass niemand besser als ich, seine
Gattin, die ihm Tag für Tag zur Seite steht, diese Aufgabe erfüllen kann. Jean Pain ist nun
einmal kein Schriftsteller.
Da ich auf dem Gebiet des Landbaus nicht über das Wissen meines Mannes verfüge, will ich
mich klar und einfach ausdrücken, in der Hoffnung, von Jedem verstanden zu werden. Ich
werde es vermeiden, wissenschaftliche Fachausdrücke der Agronomie zu benutzen.
In „EIN ANDERER GARTEN“ (Ich habe keinen ausdrucksvolleren Titel gefunden) gärtnert man
ohne jedes vorbeugende oder heilende Mittel, ungeachtet des Bodens und der Kultur. Man geht

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hier von dem Standpunkt aus, dass ein hehandelter Boden oder eine behandelte Pflanze nicht
geeignet ist, robuste Nachkommen zu produzieren.
Leidet eine Pflanze an einer Mangelkrankheit oder wird sie von Schimmel angegriffen, so liegt
die Schuld allein beim Bauer sagt Jean Pain. Er, der Landwirt, muss dafür sorgen, dass die
Bodennahrung ausgeglichen ist, damit eine solche Erscheinung nicht wieder auftritt.
Durch Anwendung des einen oder anderen Mittels zur Bekämpfung der Krankheit erreicht man
die Abschwächung der Nachkommen und zieht so eine wachsende und beständige
Unausgeglichenheit mit sich.
Ich glaube nicht sagte er noch, dass eine einzige globale Methode oder ein gleichmäßiges
Verfahren, was den Boden betrifft, besteht.
Der Landwirt muss sich der Erde die ihm anvertraut und leihweise überlassen wurde, anpassen,
die er zum Guten Aller bewirtschaften muss, mit um so mehr Recht für sein eigenes
Wohlergehen, dabei ist der Erdcharakter je nach Klima, Bodenbeschaffenheit und Umgebung
zu berücksichtigen.
Nur eine Handelsweise ist allgemein, vielseitig, unerlässlich: Man muss dem Boden Humus
gleich welcher Form, geben oder zurückgeben und noch hinzufügen.: "Das ist die STUNDE
DER LETZTEN CHANCE". Der Mensch muss sparsam wirtschaften, niemand hat mehr das
Recht irgendwelchen organischen Stoff zu verbrennen (Küchenabfälle, städt. Abfall,
Sägewerkabfälle, Abfälle von Verpackungsfabriken, Schnittholz). Der Landbau kann jährlich
über Millionen (ich wiederhole: Millionen Tonnen) Buschwerk verfügen, für wenig Geld, jedoch
von unvergleichbarem Wert; das einzige Düngemittel, das zur gleichen Zeit sofortige und
vollkommen ausgeglichene Bodennahrung ist, in dem die Pflanzen wachsen, die für unseren
Fortbestand unentbehrlich sind und das später ernährender Humus für die Zukunft werden soll.
Ideal für alle Kulturen für Getreide, Weideland, Obstbäume, Weinstöcke, Gemüsebau, fur alle
Gartenpflanzen.

1. - UMWELT : DER WALD

Man muss den Wald pflegen, um ihn vor den stets zerstörenden Waldbränden bewahren. Er
muss sinnvoll vom Gestrüpp gesäubert werden, das ist die einzige und durchgreifende Lösung
der Waldbrandprobleme.
Unter vom "Gestrüpp säubern" verstehe ich die Beibehaltung von dicht bewachsenen Stellen,
die weitab aller Verkehrswege als Nistplätze fur Vögel und als Unterschlupf aller wildlebender
Tiere dienen.
Um dies zu realisieren wird die Waldfläche in Fächer, wie bei einem Schachbrett aufgeteilt,
unter Berücksichtigung des Reliefs. Aber die Räumung des Gestrüpps kostet Geld und Energie,
ohne jegliche Gegenleistung, ein Fass ohne Boden für departementale und nationale Kredite.
Durch das Kompostieren dieses Buschwerkes kann man dank der Rentablitat des sich daraus
ergebenden organischen Düngers es ins Auge fassen, das gesamte Waldgebiet von Menton bis
Biarritz, längs des französischen Mittelmeergebietes feuersicher zu machen, ohne einen
Pfennig aus der Staatskasse zu entnehmen. Gleichzeitig kann man die Struktur der
ausgemergelten Böden verbessern und ausgesaugte, humusarme Böden wieder fruchtbar
machen.
Und so kommt niemand zu kurz. Ich war andererseits sehr verwundert, dass von den
zahlreichen Wald - und Landbaukundigen, die in den letzten Jahren hier auf Besuch waren,
keine Einwendungen gemacht worden sind, in Gegenteil, es gab allgemeine Zustimmung. Alles

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ist noch möglich und alle Erwartungen können noch in Erfüllung gehen.
Auch was die Aufforstung betrifft, so kann der Gebrauch dieses Buschwerkkompostes zu einem
schnelleren Wachstum aller neuen Baumpflanzungen beitragen.
Jahre können so bei der Erneuerung eines durch das Feuer vernichteten Waldes wo auch der
Urhumus verbrannt ist und das darunterliegende Urgestein bloßliegt, gewonnen werden. Ich
denke hier an die Gebiete der Esterel, Maure Korsika, Coast Ranges von Kalifornien und an die
Ausläufer der Sierra Nevada, die ich kurzlich während einer Reise in die USA besichtigen
konnte.
Maschinen zur. industriellen Zerkleinerung und Kompostierung der auf Stadtabfall basierenden
Komposte werden bereits seit Jahren benutzt. Warum wird dieses Material nicht in ländlichen
Gebieten verwendet, mit dem Augenmerk auf die unerlässliche Regeneration des Bodens?
Um den vielen Anfragen, zur Anwendung unserer Methoden in der Forst- und Landwirtschaft,
gerecht zu werden, haben wir in der Zwischenzeit unser eigene Häkselmaschine gebaut. Diese
Maschine gestattet eine optimale Zerkleineung des Buschwerkes.
Dieses Material, das für unsere Methoden bestens geeignet ist, stellen wir ihnen auf den Seiten
57, 58 und 59 vor.

BODENNAHRUNG

Man muss sich bemühen, erklärt Jean Pain weiter, die Lehre des Waldes so genau wie möglich
anzupassen.
Die Bodennahrung besteht in erster Linie aus pflanzenartigem Stoff und wenn er grün ist aus
lebendem pflanzenartigen Stoff.
Er wird jedesmal, wenn vorhanden, dringend zur Herstellung des Kompostes benötigt.
Führt man dem Erdboden einen solchen Stoff, nach Kompostierung zu, so verwandelt man
diesen, so unfrucht bar er auch sei, in eine fruchtbare Gemüsegartenerde.
Die ganze Pflanzenwelt ist, vom kleinsten Grashalm bis zum gewaltigen Mamutbaum,
potentieller Humus.
Der Buschwerkkompost ist gleichzeitig Bodennahrung und aufbauender "LEBENDER HUMUS".

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12
DER ROHSTOFF

Aus dieser Großaufnahme kann Man ohne Mühe die verschiedenen Pflanzen, die zur Bereitung
des Kompostes geerntet wurden, erkennen. Eiche, Kiefer, Heidekraut, Thymian, Rosmarin,
Lavendel, Bohnenkraut, Ginster, Kadebaum, Wachholder, Mastixbaum, Stechginster, Farnkraut,
Wolfsmilch, Seidelbast Raute, Stechwinde usw., in einem Wort alle vorhandenen Pflanzen ohne
Wahl, ohne Auslese, ohne Vorzug und Dosierung.
Die Hauptsache ist eine abwechslungsreiche Mischung, womit das Gleichgewicht im Kompost
erzielt wird.
Eine Einschränkung: Bei Kompostierung von Hand soll der Durchmesser der dicksten Zweige
nicht 8 mm überschreiten.
In einem solchen Fall wird nur ein Teil des Blattgrüns verwendet, die Pflanze bleibt verschont.
Nur kleinere, zarte und schneller zersetzbare Zweige, weil sie weniger holzartig sind, werden
geschnitten. Es ist hier nicht die Rede davon den "Grünen Schirm" zu vernichten, er wird nur
sachgemäß unterhalten, um ihn durchgangiger zu machen.
Somit wird die Umgebung geschützt und gerettet.
Will man im großen Maßstab Kompost anlegen, durch die Wiederverwertung von
Abfallprodukten gerechtfertigt (Straßenrand, Pisten fur Forstwirtschaft Feuerwällen) kann der
Durchmesser der Äste mehr als 8 mm betragen, Die Technik der Kompostzubereitung ist dann
anders (siehe Seite 48. "Buschwerkkompostzubereitung in industriellem Maßstab")

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KOMPOSTFLÄCHE
Man sieht hier Jean Pain, der bei Regenwetter davon Gebrauch macht das frisch geerntete
Buschwerk zu befeuchten, mit der Absicht einen Kompost vorzubereiten. Am besten wählt man
dafür einen großen Platz aus, damit man bei den verschiedenen Phasen der
Kompostvorbereitung ungestört arbeiten kann. Hier zum Beispiel wurde der Kompost am
Waldesrand angelegt, an einem nur leicht bewachsenen und ebenen Platz. Man kann hier sehr
einfach mit Hilfe von an den Kanten nach oben geschlagenen Planen das Regenwasser
auffangen. Dies für den Fall, dass man über kein anderes Wasservorkommen verfügt.

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14
LAGE DES VORFÜHRPLATZES

Hier sieht man die Stelle, die Jean Pain ausgesucht hat, um einigen Freunden den Wert und die
Verwendung des Buschwerkkompostes zu demonstrieren. So gut als kein bestellbarer Grund.
Hier folgen, in einigen Worten kurz zusammengefasst, die Ortsbeschaffenheit und die Merkmale
dieses Bodens und des Mikroklimas. 10 m vom Gipfel einer 420 m hohen felsigen Bergspitze
entfernt. Große Kalkfelsen, sandiger Untergrund, erste Wasseransammlung in 95 m Tïefe; ohne
jegliches Wasserrückhaltevermögen. Südliche Orientierung. Geographische Lage: im Herzen
der Provence. trockene und heiße Sommer mit durchschnittlichen Tagestemperaturen (von
Ende Juni bis Ende August) von + 35°C im Schatten. Im Vordergrund dünner Pflanzenwuchs,
derselbe, den man 2 Jahre vor dieser Aufnahme, wo jetzt der Garten angelegt ist, bereits antraf.
Dieses Bild entstand Ende Juni. Während dieses Sommers wurde im Mai und Juni eine
LEICHTE Beschattung gegen die Sonne angebracht, durch geschnittene Fichtenzweige, die in
der nahen Umgebung vorhanden waren. In diesem Schatten können die versetzten Pflanzen
kräftige Wurzeln schlagen, um dem brennend heißen Sommer zu trotzen. Anfang Juli werden
diese Zweige abgenommen und können somit als Endbedeckung des Kompostes dienen.
Diese Schattierung ist nach Jean Pain bei der Kultur ohne Gießen unerlässlich. Sie ist jedoch
nicht notwendig, wenn man beim Verpflanzen und auch an den darauffolgenden Tagen gießt.
Hier sind alle Kulturen ohne einen Tropfen Wasser realisiert, so wie das später bei den
Lauchpflanzen bewiesen wird. Im Falle einer langanhaltenden Trockenperiode wird empfohlen,
die Wurzeln der Setzlinge in eine Mischung aus Kompost, Wasser und Lehm, aus der man
einen Brei bereitet, zu tauchen. Es werden dabei nur kleine Mengen Wasser benötigt.

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BEFEUCHTUNG
Es gibt verschiedene Arten den Pflanzenabfall, der zur Kompostbereitung bestimmt ist, zu
durchfeuchten.
Die Erste wird auf Seite 14 bildlich dargestellt. Sollte keine andere Möglichkeit bestehen, so
wird während eines Platzregens die Pflanzenmischung, wiederholt gewendet und dann
schnellstens zu einem Haufen gestapelt. Man kann auch den eingelagerten Haufen mit einer
Gießkanne oder durch kurze wiederholte Besprengungen gut befeuchten, die so geregelt
werden, dass das Wasser in den Haufen einziehen kann. Die dritte Methode, die Jean Pain hier
zeigt und die für ihn auch die zweckmäßigste ist, besteht darin, die Mischung in ein Fass, einen
Trog oder einen anderen Behälter, jedoch kein Metall, einzutauchen.
Das zur Kompostfläche gebrachte und zugeschnittene Buschwerk wird in ein leeres Fass
gehäuft, gut gepresst und mit einem großn Stein beschwert anschließend randvoll mit Wasser
gefüllt.
Man lässt das Fass mit lnhalt, je nach dem Durchmesser der dicksten Zweige, ein oder mehrere
Tage ziehen. Danach werden die Zweige mit einer Mistgabel aus dem Fass geholt und gut
abgetropft dem Haufen zugefügt. Dieses Verfahren wird so oft wiederholt bis man eine gut
durchfeuchtete und gestampfte Masse von minimum 4 m³ bekommen hat. Das aufgesaugte
Wasser in der Tonne wird wieder nachgefüllt. (Informationsnachtrag Seite 24)
4 m³ ist das kleinste Volumen, um eine angemessene Gährung zu gewährleisten. Nach oben
sind keine Grenzen gesetzt, dies hängt von den Möglichkeiten des Gärtners ab. Jean Pain gibt
aber verschiedenen aufeinanderfolgenden Haufen von je 4 m³ als einem viel größeren, aus
Gründen der Zugänglichkeit, den Vorzug.
Ein hart arbeitender Mann braucht 3 Arbeitstage um die benötigte Menge des Buschwerks zu
sammeln und zu durchfeuchten und um 2 Tonnen gebrauchsfertigen Kompost zu gewinnen.
Dies ist der Ausgangspunkt einer aufeinanderfolgenden Umwandlung, wo 111 Tage später ein
Buschwerkkompost optimalster Qualität erlangt wird unter der Bedingung, dass alle
Arbeitsvorgänge vorsichtig, sorgsam und genau ausgeführt wurden. Von diesen Punkten hängt
der Erfolg ab.

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16
Drei Wochen sind seit dem Tage der letzten lmprägnation vergangen. Der Haufen ist
zusammengesackt und weich geworden. Nun kann man mit der eigentlichen Kompostierung
beginnen.
Mit einer umgedrehten Mistgabel (Zähne der Erde zugekehrt ) geht man wie bei einer Art
Wollkämmen zu Werke, in dem man kräftig und wiederholt auf den Rand es Haufens schlagt.
Der Stoff wird so ausgefasert, zerfetzt und danach seitlich oder hinter sich geworfen. Eineinhalb
Stunden genügen, um den ganzen Haufen zu durchkämmen. Dabei wird man feststellen, dass
die Materie anders aussieht; sie ist bräunlich und strömt einen scharfen, herben Geruch aus.
Eine leichte Wärme zeigt den Beginn der Gärung an.

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Beim Aufbau des Komposthaufens muss man mit Präzision zu Werk gehen. Die Maße müssen
genau eingehalten werden. Basisbreite 2, 20 m, Höhe in der Mitte, 1, 60 m, dreieckige Form.
Die Länge wird durch die zu kompostierende Menge festgelegt. Man häuft mit einer Gabel an,
diesmal jedoch ohne festzustampfen.
Wirft man die Materie sorgfältig immer auf die mittlere Achse, so wird der Stapel die
gewünschte Form annehmen.
Arbeitsdauer. 1/2 Stunde

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18
Eine 2 cm dicke Lage Erde, Sand, Humus der alter Kompost wird lose mit der Schaufel auf den
Komposthaufen gestreut. Man benötigt eine viertel Stunde um diese Arbeit auszuführen.

Wir sind hier beim Endpunkt angelangt. Dicke Äste, die dachförmig auf das Ganze gelegt
werden, schützen den Kompost vor Regen, Schnee, Wind und Sonne, Benötigte Zeit für die
letzte Ausführung, das Suchen des Astwerks im nahen Wald wurde berücksichtigt, 1 Stunde.

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ln den darauffolgenden Tagen entsteht eine heftige Gärung mit Höchsttemperaturen bis zu 75°
C. Das ist das gesuchte Ziel. Die "aeroben“ und "anaeroben" Gärungsprozesse (mit oder ohne
Luftzufuhr) sind gut bekannt - sagt Jean Pain. Wissenschaftler wie Bretignieres, Demolon,
Burgevin, Howard und Caspari haben sie genauestens, in Verbindung mit der Herstellung
künstlichen Mistes, studiert. Es ist nicht mein Ziel hier eine Beschreibung dieses komplexen
Vorganges abzugeben. Wir beschränken uns darauf, und das scheint mir das Wesentlichste zu
sein, die ausgezeichneten Ergebnisse wahrzunehmen, wenn das praktische Tun im
Arbeitsverlauf nach seiner Technik und in der vorgeschriebenen Zeit gemacht wurde.

2. - LANDWIRTSCHAFT: DER BODEN
                                 GEBRAUCHSBEDlNGUNGEN
Drei Monate sind vergangen....
Hier sehen sie den gebrauchsfertigen Buschwerkkompost nach 90 Tagen luftiger Gärung. Aus
dem Schnitt kann man die Grobheit der gesamten Materie deutlich erkennen.

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20
Sie wurde trotz des Anscheines recht befriedigend von Bakterien bearbeitet, so dass sie
oberflächlich benutzt werden kann. Man muss dafür sorgen, sie sowenig wie möglich dem
Tageslicht auszusetzen und mit Ästen oder Strohmatten abdecken, wenn man die Arbeit für
einige Stunden unterbrechen muss.
Es versteht sich von selbst, erklährt Jean Pain, dass keinerlei Verpflichtung besteht, diesen
Kompost sofort zu gebrauchen. Hat man keine Verwendung mehr dafür, wird er nur sehr
sorgfältig wieder bedeckt. Einige Monate später ist daraus Humus geworden und er kann dann
für feine Aussaaten, für den Gartenbau und für Kulturen von raren und empfindlichen
Blumensorten verwendet werden. In diesen Fall wird angeraten, den Haufen einen Monat vor
Gebrauch umzugraben und ihn in seiner Originalform wieder aufzubauen. Man muss sich
einprägen, dass 90 Tage alter Buschwerkkompost nur an der Oberfläche verwendet werden
darf, ohne ihn beizumischen oder unterzugraben. Sollte man jedoch den Kompost anders
gebrauchen, muss der Haufen wieder gekehrt werden, wie oben bereits beschrieben. Es wäre
ein großer Fehler, einen so groben Stoff in den Boden einzuarbeiten. Dieser würde eher ein
Fremdkörper als eine Bodennahrung darstellen.
Ein solcher Fehler führt unwiderruflich zu einer "Blockade" des Bodens, ein Ausdruck, den er
auf seine Weise nachstehend erklärt. "Fürt man dem Boden eine solche Materie zu, wird ihm
der grösste Teil seiner Energie entzogen, um diesen groben Kompost zu "verdauen",
"aufzunehmen" und zu zersetzen und das zum Schaden der Pflanzen, die diese Energie zu
ihrem Gedeihen und zu ihrer Entfaltung dringend benötigen. Schlimmer noch, durch die
Tatsache, dass diese " Verdauung " des Kompostes im Boden auf eine andere Weise geschieht
als an der Oberfläche, so wird man im ersten Jahr einen niederdrückenden Zustand feststellen
können. In einigen Fallen ist zwei Jahre später die holzige Materie des Buschwerkkompostes
ausreichend verrottet und kann erst dann die Rolle eines Bodenverbesserers erfüllen.
Will man Buschwerkkompost aus praktischen Gründen als eingrabbaren Dünger oder als
humusbringenden Bodenverbesserer, wie das bei den klassischen Kulturen gehandhabt wird
(Getreide, Obst- , Gemüse- und Weinbau usw.), kann man folgenden, einfachen Test machen:
man entnimmt der Kompostmasse eines der dicksten Holzstücke und versuch t es zwischen
dem Daumen und dem Zeigefinger zu zerdrücken; hält das Holzstück diesem Druck stand,
kann der Kompost noch nicht eingearbeitet werden. Lasst es sich jedoch zerdrücken, so ist das
ein Zeichen dafür, dass die Verrottung befriedigend fort geschritten ist.
Im Allgemeinen betrachtet kann ein Buschwerkkompost nach dem 9. Monat eingearbeitet
werden, wenn der dazu verwendete Rohstoff aus wenig holzartigen Zweigen und Ästen bestand
mit einem Durchmesser von weniger als 1 cm.
Bei Kompostierung in industriellem Massstab von größeren Holzgewächsen (ganze Sträucher
und junger unbeschnittener Bäume) wie dies der Fall ist für dafür spezialisierte Unternehmen,
muss man 18 Monate bis 2 Jahre warten (entsprechend der Feinheit der Späne) bis der
Kompost eingearbeitet werden kann.
(Anwendung und Mengen finden Sie auf Seite 44).

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ANWENDUNG

Blick auf eine Auberginenpfanzung (Eierfrucht) vor Anbringung des Buschwerkkompostes.
Um zu vermeiden, dass der Boden um das Beet durch das Kommen und Gehen festgetreten
wird, wurde es mit Laufbrettern umgeben.

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22
Diese Bretter werden bei Vorrücken der Arbeiten wieder entfernt.
Die jungen Pflanzen, die zwischen dem 5. und 10. Mai versetzt wurden folgten einer
Frühjahrskultur mit Zwergerbsen, die nach einer Winterkultur mit Salat gesäht wurden.
Hier noch ein kurzer Rückblick. lm November vergangenen Jahres wurden nach den ersten
starken Frösten die letzten Wassermelonen vom Feld geholt, die Blätter wurden ebenfalls
verwendet. Der von der Sommerkultur noch übrig gebliebene Kompost und die
Sommerbedeckung wurden leicht in die Erde eingehackt (ungefähr 5 cm tief) unmittelbar darauf
wurde der Wintersalat gesät.
Der nährende, organische Stoff des Buschwerkkompostes wird nur einmal jährlich zugeteilt, und
zwar in einer 7 cm dicken Lage vor Beginn der Sommerkultur. Der Reihenfolge nach ist die
Sommerkultur die dritte Kultur. In der Fruchtfolge gilt die Winterkultur als die erste.
Die Wichtigkeit einer derartigen Fruchtfolge ist hier noch deutlicher als beim klassischen
Landbau. Nichts der angewendeten natürlichen Bestandteile wird verschwendet und die daraus
herrührenden nährenden Stoffe werden auf eine optimale Weise verwendet:
Blattpflanzen sind, wie man weiß, Stickstoffresser während Wurzelgemüse Kalium und
Fruchtgemuse Phosphate benötigen. Vergessen wir dabei nicht, dass hier ausschließlich
Waldpflanzen verwendet werden, selbst für die Synthese oder die Benutzung des notwendigen
Wassers, das zur allgemeinen Auflösung unentbehrlich ist... Und wir gießen nicht.

Teilansicht der Sommerpflanzung im Monat Mai, wo gerade der Buschwerkkompost verteilt
wird. Als Stützstock wurden dieses Jahr Äste baumartiger Erikas verwendet.

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Jean Pain rät seither vom Gebrauch solcher Äste ab, weil eine Verletzungsgefahr des Gärtners,
beim Einrammen der Äste in den Boden durch ein plötzliches Abbrechen, besteht.
Man bemerkt ebenfalls, dass die Tomatenpflanzen nur ganz lose an den den Stützstöcken
festgebunden sind. Die jungen Stiele dürfen nicht eingeengt werden, legt er aus. Eine Woche
vor dieser Aufnahme bekamen die Pflanzen einen leichten Formschnitt. Die Triebe, die die
Pflanzen sonst entkräften, werden entfernt, nur einer, der fünfte vom Boden aus wird sich rasch
zum Parallelzweig des Hauptstengels, und zwar genau so kräftig und lianenförmig entwickeln.
Das Ausgeizen muss weiterhin verfolgt werden. Man lasst bis September auf jedem Stengel bei
jedem zehnten Einschnitt einen Trieb. Nach diesem Zeitpunkt kann sich die Pflanze frei
entwickeln. Die einzige Arbeit besteht noch darin, die Pflanzen, wenn nötig, hochzubinden und
die Früchte zu ernten.
Dank dieses eigenartigen Schneidens klettern die Pfanzen bis zu 2, 50 m hoch und tragen pro
Pflanze 20 kg und mehr Früchte.
Im Allgemeinen folgen pro Jahr drei Kulturen im Wechselanbau mit Ausnahme von Gemüsen,
bei denen die Winter- oder Frühjahrskultur die Parzelle während zwei Jahreszeiten belegt
werden muss.

SÄEN

Beim Säen von feiner Saat als Sommerkultur ohne Gießen, wie zum Beispiel Karotten, weisse
Rüben, Salat usw. wird der Boden genauso bearbeitet wie bei der Pflanzenkultur. eine 7 cm
dicke Lage Buschwerkkompost wird angebracht und mit einem 10 cm dicken
Fichtennadelbelag bedeckt. Vor dem Säen wird die Bedeckung und der Kompost zur Seite
geschoben. Es wird sofort in die Erde Gesät. Kompost und Bedeckung werden je nach
Entwicklung der jungen Pflanze wieder zusammengeschoben. Es darf niemals direkt in den
Kompost gesät oder gepflanzt werden. Kompost ist eine Boden und nicht eine
Pflanzennahrung.

IMPRÄGNATlON (Informationsnachtrag zur Seite 16)

Es kann durch Zeitnot vorkommen, dass man dieses kleinste Volumen von 4 m³ in einer so
kurzen Zeitspanne nicht zusammentragen kann. Es muss dann allerdings darauf geachtet
werden, dass die bereits eingelagerte und befeuchtete Menge durch Äste, möglichst dicht
belaubt, vor dem Austrocknen geschützt wird.

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24
Hier wird der Buschwerkkompost auf die Oberfläche des Bodens veteilt, ohne ihn jedoch
einzuarbeiten. Direkt danach wird der Kompost in eine gleich mäßg 7 cm dicke Lage
ausgebreitet.
Wenn es die Höhe der jungen Pflanzen gestattet ist nichts dagegen einzuwenden, eine dickere
Lage Kompost anzubringen.

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Man darf nicht vergessen, dass der Boden ein lebendes Milieu ist. Dies wurde bereits von
Demolon in seinem Buch "la dynamique du sol“ sehr genau ausgelegt. Unter vielen anderen
Vorteilen ist der Gebrauch dieses Kompostes durch seine intensive Mikroflora und Mikrofauna
von unschätzbarem und unersetzbarem Wert.
Unmittelbar nach Anbringung des Kompostbelages begibt er sich in den naheliegenden Wald
um Fichtennadeln zu sammeln. Diese werden auf die Oberfläche des Kompostbelages
gestreut, damit der Kompost so wenig wie möglich dem Tageslicht ausgesetzt ist. Es ist noch
besser, das Abdeckungsmaterial unmittelbar zur Hand zu haben.
Strohmatten sorgen bis Juli für den notwendigen Schatten.
lch möchte hier noch erklären, warum der Garten mit einer starken Umzäunung umgeben ist:
Die Parzelle liegt sehr weit von jeder bewohnten Stätte entfernt; Durchzug von Wildschweinen,
ringsum bedeutendes nächtliches Tierleben: Füchse, Dachse, Kaninchen und andere
Nagetiere, nicht zu sprechen von den Vögeln und unseren eigenen Ziegen usw.

Ohne einen angemessenen Schutz wäre es nicht möglich gewesen, einen Versuch zu machen.
Eine solche Konstruktion ist unter normalen Umständen, wenn der Garten am Hause liegt,
überflüssig.

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26
Hier sehen sie ihn bei der Rückkehr. Er hat die Nadeln nur an solchen Plätzen eingesammelt,
wo sie in einer sehr dicken Schicht übereinander liegen und darauf geachtet, dass dem
Waldboden ein ausreichendes Kissen zum Schutz zurückbleibt.
Dieses Jahr hat Jean Pain zum ersten Mal Fichtennadeln als Sommerbedeckung benützt, um
die Nützlichkeit dieses Materials zu begründen, einerseits im Rahmen des Kampfes gegen die
Feuerausbreitung und andererseits um zu beweisen, dass dieses pflanzliche Überbleibsel in
seiner Technik noch eine Rolle spielen kann, auch wenn es im Allgemeinen als "Geisel und
unnüzlicher Abfall, der den Boden unfruchtbar macht" betrachtet wird.
Zahlreich sind diejenigen, die diese Bodenbebeckung in der Zwischenzeit zur vollen
Zufriedenheit benutzt haben.
Die Fichtennadeln sind in großem Ausmaß vorhanden, einfach zu sammeln und leicht für den
Transport. Noch ein Vorzug: Sie sind luftdurchlässig. Es scheint außerdem, daß Nagetiere (z.B.
Ratten und Feldmäuse) weder ihr Nest noch ihr Lager darin einrichten, was manchmal bei der
Verwendung von Gräsern und feinem Buschwerk ebenso wie bei Stroh oder altem Heu der Fall
ist.
Es wurden in Kalifornien ebenfalls Versuche unternommen, Baumrinde (aus Forstbeständen)
als Bodenbedeckung anzuwenden. Dies ist eine interessante Lösung zum Problem der
Wasserverdunstung. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass diese Abdeckung am Ende der
Sommerkultur ohne Gießen sorgfältig abgetragen werden muss. Dies muss auch bei den
Fichtennadeln oder bei anderem schwer verrottbarem Material beachtet werden. Die Rinde darf
in ihrem jetzigen Zustand mit dem Boden nicht vermischt werden.

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ABDECKUNG
Hier sehen wir, wie die Abdeckung für die Sommerkultur angebracht wird (jetzt eine dickere
Schicht von 10 cm) um das Gärtnern ohne Gießen möglich zu machen.
Nach Auslegung von Jean Pain dient diese Abdeckung nicht allein als Schutz gegen die
Verdunstung der Boden- und Kompostfeuchtigkeit, sondern sie verursacht während der
heißesten Stunden des Tages eine nicht zu unterschätzende Kondensation an der Oberfläche
des Kompostes und gewährt unter ihr ein intensives Leben in der Dunkelheit.
Es ist selbstverständlich, dass mit Blättern, Stroh, Heu oder grünem Gras (ohne Samen),
Farnen, Binsen oder Sumpfgras dasselbe Resultat erzielt wird. Darüber hinaus kann die aus
den oben erwähnten Pflanzenabfällen bestehende Abdeckung am Ende der Saison leicht in den
Boden eingehackt werden, da sie zu diesem Zeitpunkt zum größten Teil zersetzt ist. Die
Fichtennadelabdeckung muss für die folgende Winterkultur unbedingt abgenommen werden.
Sie darf niemals in den Boden eingearbeitet werden ohne vorher vollständig verrottet zu sein.
Welche Bodenbedeckung auch immer verwendet wird um den Boden oder den Kompost vor
Verdunstung zu schützen, so ist es sehr wichtig dafür zu sorgen, dass der Bedeckungsbelag
eine gleichmäßig dicke Schicht bildet und es muss darauf geachtet werden, dass weder ein
Loch noch ein Zwischenraum unbedeckt bleibt, das gilt vor allen Dingen für die Bedeckung um
die Stengel und den unteren Teil von jungen Pflanzen.
Wird die Bedeckungsschicht schlecht oder ungenügend angebracht, es bleiben zum Beispiel
die Wege unbedeckt oder es werden nur die bepflanzten Beete geschützt, so kann durch die
unbedeckten Flächen die Feuchtigkeit des Bodens und des Untergrundes entweichen.

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28
Dies ist sehr wichtig, wenn der Garten, wie in diesem Fall, nur ca. 100 m² groß ist.

Teilansicht des Sommergartens ohne Gießen nachdem der Buschwerkkompost und die
Endbedeckung aus Fichtennadeln angebracht worden ist.
Und wie immer hat Jean Pain zum Aufbinden der Tomatenpflanzen Laufbretter gelegt, um
einem Festtreten des Bodens vorzubeugen. Diese Bretter werden bis zum nächsten Aufbinden
wieder entfernt.
Die Blätter der Pflanzen und der jungen Triebe sind gleichmässig grün durch die regelmässige
Verteilung des Chlorophylls über die ganze Blatfläche, ohne gelbe oder braune Flecken, weder
Streifen noch Makel die darauf hinweisen, dass die Pflanzen von Viruskrankheiten oder
Schimmel befallen sind. Dies ist im allgemeinen bei Pflanzen in diesem Stadium, die unter
normalen Bedingungen und mit klassischen Düngemitteln gepflanzt wurden, der Fall.
Wir kommen noch einmal auf die Abmessungen des Probegartens, wie bereits im letzten Satz
der vorhergehenden Seite erwähnt, zurück.
Zahlreiche Personen, Fachleute, Gemüsebauer, Gärtner stellten die Frage, ob diese Methode in
großem Maßstabe angewandt, rentabel ist und ob diese Schutzmaßnahmen keine großen
Kosten, durch erforderliche Handarbeit, mit sich bringen. Jean Pain weißt darauf hin, dass er
keine persönliche Erfahrung dieser Methode für Gemüsebau in großem Maßstab besitzt. Er hat
jedoch da er gegen jegliche Form von Verschwendung ist, eine sehr genaue Buchführung
seiner Tätigkeit angelegt. Es hat sich herausgestellt, daß trotz der zusätzlichen Arbeiten am
Anfang der Sommerpflanzung durch das Anbringen des Kompostes und der Bedeckung einen
Vorteil für seine Methode entstand durch die Tatsache, daß nicht gegossen und keine Zeit für
Unterhaltungsarbeiten während vieler Monate verloren geht. Nach diesen rein materiellen
Vorteilen muss auch noch die Qualität der geernteten Früchte, die nicht berechenbar ist,
berücksichtigt werden.

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Um dieses Thema zu beenden muss noch hinzugefügt werden, dass die mengenmäßigen
Ergebnisse auf größeren Oberflächen gleich oder noch besser sind. Das ist logisch wenn man
bedenkt, dass bei größeren Parzellen in einem trockenen Gebiet, so wie es hier der Fall ist, ein
Mikroklima mit einem hoheren Feuchtigkeitsgrad entsteht.

                                          RESULTATE
Der Autor im Garten des Gemahls beim Pflücken einer Wassermelone mit über 6 kg. Man muss
auf die Lebenskraft der Auberginenpflanzen achtgeben, die riesigen Früchte sind unter den
gewaltigen Blättern kaum zu erkennen. Im Hintergrund gegen den Maschendraht klettern
"Sechium edule" eine tropische Gattung der Familie der Kürbisse. Ihre Heimat ist Afrika und die
Antillen. Sie wird in der ökologischen Flora der Antillen von H. Stehle beschrieben. Es ist ein
gutes, süßes Fruchtgemüse und kann als Salat oder überbacken zubereitet werden.
lm Vordergrund eine kleine vollreife Weizenkultur (am 25. September). Es geht hier um eine
Beobachtung des Austriebsvermögens der Sorte Talisman von Raoul Lemaire, Weichweizen mit
guten Backeigenschaften, der sich gut trockenen und warmen Gebieten anpasst. Jean Pain will
ebenfalls beobachten, ob die Ähre die Eigenschaft besitzt das Korn auch bei starkem Wind
(Mistral zurückzuhalten und das auch bei weit fortgeschrittener Reife. Ich muss noch
hinzufügen, dass ich mit dem ungesiebten Mehl dieser Weizensorte, mit Brunnenwasser
zubereitet, ein köstliches, nähr- und herzhaftes Brot gebacken habe. Es ist noch anzuführen,
dass weder auf den Pflanzen, Blättern oder Früchten Anzeichen von Krankheiten zu bemerken
sind (und das ohne jegliche Behandlung).

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30
Das Gelbwerden ist auf den natürlichen Alterungsprozess zurückzuführen.
Der letzte Regen ist am 27 Juni gefallen, also 87 Tage ohne Wasser.
Der Beweis war mehr als deutlich geliefert. Die Abdeckung bestand dieses Jahr aus in kleinen
Talmulden gemähten Adlerfarnen.
Mit dieser Methode wird nicht nur allein das Gießen abgeschafft, man wird auch von ein paar
unangenehmen Arbeiten befreit: dem Jäten und Hacken. Und das während fünf Monaten von
Mai bis November. Der Gärtner hat somit Zeit für andere Arbeiten, er kann selbst mehrere
Wochen abwesend sein ohne zu riskieren, dass er bei seiner Rückkehr seine Pflanzungen
durch Trockenheit vernichtet oder mit Unkraut überwuchert vorfinden wird.

Hier zeigt Jean Pain das Innere einer Wassermelone die, verglichen mit einer gleichen Frucht
aus einer klassischen Kultur, süßer, fester und vor allen Dingen viel schmackhafter ist. Die
hauptsächlichen Merkmale der Kulturen mit Buschwerkkompost ohne Gießen können wie folgt
zusammengefasst werden: alle gewonnenen Früchte und Gemüse waren fester und im
allgemeinen viel schmackhafter, mit höherer Widerstandsfähigkeit gegen parasitäre Angriffe.
Alles deutet darauf hin, dass die Natur von sich aus das Beste liefert.
Ein anderes Merkmal: das so angebaute Gemüse zeigt oft physiologische Charakteristiken
wilder Pflanzen, wie z.B.. Die Kartoffeln tragen nach dem Blühen Früchte und der Lauch hat
ausgeprägte Knollen, wie dies bei der Zwiebel zu finden ist.

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Blick auf die Tomatenkultur am 30. Juni. Die ersten Früchte reifen, ohne dass die Beschattung
abgenommen wurde Es handelt sich hier um die Sorte Saint-Pierre.

PRALINIEREN
Es werden ungefähr drei Kilo Buschwerkkompost mit drei Kilo rotem Lehm und drei Liter
Wasser vermischt.

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32
Mitten im provenzialischen Sommer bei + 38° C im Schatten werden, ohne sie anzugießen,
hundert junge Lauchpflanzen versetzt. Damit sich diese gut entfalten hat Jean Pain einen
dicken Brei angerührt,in die er die jungen Pflanzen eintaucht. Die Wurzeln werden vorher auf 1
cm und die Blätterauf 10 cm gekürzt. Danach wird die Abdeckung entfernt und die
Lauchpflanzen werden durch den Kompostbelag auf eine Flache von 4 m² schnellstens direkt ln
den Boden gepflanzt. Die Abdeckung wird unmittelbar danach wieder zurückgelegt. Das hier
empfohlene Lehmbad wird seit langem von Jean Pain angewandt.

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Er ist der Meinung, dass durch diese Behandlung das Eindringen der Lauchmotte, in dem
Augenblick da die Pflanze am gefährdetsten ist, verhindert wird, Diese Umhüllung stellt für die
Pflanze kein Wachstumshindernis dar. Die Kruste blättert bereits in den nächsten Tagen ab.

Teilansicht der Sommerpflanzung Ende August einige Wochen nach dem Versetzen der
Lauchpflanzen. Das schnelle Anwachsen und das starke Austreiben der Blätter ist deutlich
sichtbar. Am Ende der Blätter kann man noch Lehmreste erkennen, die jedoch einige Tage
später völlig verschwunden sein werden.
Eine derartige Lebenskraft haben die Pflanzen ganz besonders diesem in seinem Wert und
seiner Beschaffenheit unvergleichbaren Buschwerkkompost zu verdanken. Wir betonen
nochmals, dass seit dem Versetzen der Pflanzen kein Tropfen Regen gefallen ist.
Der Anblick der schlaffen Auberginenblätter ist während dieser Tageszeit an einem Sommertag
ganz normal. Jeden Abend richten sie sich, so heiß der Tag auch gewesen sein mag, wieder
auf, und zwar wie Tulpen-Blumenblätter, um die Feuchtigkeit der Nachtluft aufzunehmen.

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34
Die Triebkraft der Tomaten (links im Hintergrund, Foto Seite 34) ist auffallend. Sie sind bereits
1,80 m hoch. ihr Blätterwerk ist so üppig, dass man Mühe hat, die Früchte unter dem Astwerk
wahrzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt übersteigt die durchschnittliche Produktion pro Pflanze 6
kg.
Durch diesen üppigen Pflanzenwuchs ist die Blattgrünwirkung besonders kraftvoll; sie übertrifft
bei weitem alle bestehenden Normen welches auch immer die angewandte Kulturmethode sei.
Das wird übrigens auf den folgenden Seiten noch deutlicher. Am Pfosten rechts kann man
Stangenbohnen der Sorte "Contendaire" erkennen. Sie stehen in voller Produktion. Man wird
sie auf anderen Fotos (Seite 36) naher betrachten können. Sie erreichen, immer am gleichen
Datum, eine durchschnittliche Hohe von zwei Meter. Bei einersolchen Größe besteht ein
enormer Wasserverbrauch und -bedarf. Wie es bei allen anderen hier kultivierten Pflanzen der
Fall ist, bringt die Größe der Blattfläche eine sehr große Verdunstung/Transpiration mit sich.
Und dennoch wird hier kein Wasser gegeben außer dem Regenwasser das vom Himmel fällt,
was in der Provence im Sommer sehr selten ist.

Prächtiger Blick auf die Auberginenpflanzung am 21. September. Auffallend ist die Lebenskraft
des Blattwerks und die kräftigen Stengel ebenso die Abwesenheit der geringsten
Unausgewogenheit. An diesem Datum erreichen die Pflanzen eine durchschnittliche Höhe von
1,20 m?
Produktion: 5 Früchte pro Pflanze.
Das Wachstum, das Blühen und Früchtetragen dauert bis zu den ersten Frosttagen im
November.

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28. SEPTEMBER

Jean Pain ist auf das Dach seines Gartens geklettert.
Man kann sich hier eine Vorstellung von der Höhe der Tomatenpflanzen machen: 2, 50 m.
Im Vordergrund Stangenbohnen, die am Maschendraht der Einzäunung emporwachsen.

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36
28. SEPTEMBER

Tomatenpflanze der Sorte St. Pierre im dritten Produktionsmonat.

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28. SEPTEMBER

Eine Auberginenkultur im zweiten Produktionsmonat, im Hintergrund Stangenbohnen

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Herr Professor H. Stehle widmet sich vielen philanthropischen Tätigkeiten sowohl auf dem
sozialen, kulturellen als auch auf dem wissenschaftlichen Gebiet.
Unter anderem belegt er die Funktion des Vorsitzenden des wissenschaftlichen Ausschusses
der U.R.V.N (Union Regionale Provence-Côte d'Azur Mediterranee pour la Sauvegarde de la
Vie, de la Nature et de l' Environnement).
Als namhafter Ökologe zeigt er Interesse an den von Jean Pain durchgeführten Versuchen
sowohl auf dem Gebiet der Waldnutzung als auch auf dem der Landwirtschaft und des
Umweltschutzes.
Wir sehen ihn hier, umgeben von einigen Freunden, beider Darlegung über die Rolle der
Bakterien und des Schimmels und ihre Auswirkungen im Zersetzungsprozess von Holzstoff und
Zellulose, Hauptbestandteile des Buschwerkkompostes.
Er wird uns später Erklären, wie sich die hier angebauten Pflanzen durch Verholzungsprozesse
vor den Folgen der Verdunstung/Transpiration unter den äußerst schwierigen Umständen,
schützen.
Er wird uns ebenfalls noch über die symbolischen Auswirkungen einiger Pflanzen, welche
gemischt mit anderen Sorten angebaut wurden, berichten.
Der Wunsch meines Mannes und mir ist, dass die Stimmen von Menschen solchen Formates
und solcher Weisheit in unserer Zeit Gehör finden werden, vor allem bei der Jugend für die die
Älteren die wahren Wegweiser sind.

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