Beyond the itelligence magazine

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Beyond the itelligence magazine
beyond                    the itelligence magazine

Empowering visions.                    Over 3,000 Believers
”we deliver powerful SAP Solutions     create a powerhouse.
to the world”– Wie aus einer Vision    Wie Leidenschaft und Teamarbeit
Wirklichkeit wird.                     zum Erfolg führen.

The Power of Solutions.
Wie man SAP-Lösungen für den
Mittelstand kreiert.
Beyond the itelligence magazine
To be powerful.
Der Flur im Eingangsbereich von itelligence. 9 Uhr
morgens. Mitarbeiter ziehen durch das Foyer. Rich-
tig kraftvoll, pure Power eben. Und da kommt sie       Unser Führungsteam hat sich die Zeit genommen
wieder zum Vorschein, unsere einst formulierte         und sich jeweils einem Powerthema gewidmet.
Vision: „We deliver powerful SAP-solutions to the      Wichtig war uns, dass wir nicht wie in einer typi-
world.“ Klingt eindrucksvoll, finden­Sie nicht? Aber   schen Unternehmensbroschüre selbst das Wort
was heißt das eigentlich? Was wollten wir damals,      an uns reißen, sondern andere berichten lassen.
als wir uns diese Vision selbst auferlegt haben, da-   Renommierte Redakteure und Fotografen hatten so
mit sagen? Verfolgen wir sie eigentlich noch, die      die Chance, unsere Entscheider auf der ganzen Welt
Zielsetzung, die wir uns selbst gegeben­­haben? Wo     zu treffen und sowohl uns als auch die Begrifflich-
ist diese Power? Wie leben wir sie? ­Diesen Fragen     keit Power zu dokumentieren. Vom IT-Redakteur,
möchten wir uns stellen und auf den Begriff Power      über den Wirtschaftsfachmann bis hin zum Life-
näher eingehen.                                        style-Journalisten, wir wollten das Thema Power
                                                       auf verschiedenste Weise beleuchten und Ihnen so
Power bedeutet „Kraft“, „Energie“, „Stärke“. Der Be-   näherbringen. Auch die Bildsprache sollte ganz dem
griff kann jedoch auch mit Worten wie „Schwung“        Thema unterstellt sein und jedes Kapitel einzigartig
oder „Willensstärke“ umschrieben werden. Es ist also   werden lassen.
zuallererst nichts Greifbares, sondern etwas­Sym-
bolisches, das wir nun für Sie begreifbar m ­ achen    Durch diesen Anspruch an uns selbst entstand so
möchten­. Deshalb haben wir verschiedene Power­        unser erstes Brozine, eine Mischung aus Broschüre­
themen zusammengestellt, die den Begriff um-           und Magazin, sowohl informierend als auch unter-
schreiben und so unsere Sicht darauf verständlich      haltend. Und da unsere große Leidenschaft nach wie
machen.                                                vor die IT ist, haben wir es uns nicht nehmen lassen,
                                                       Ihnen an vielen Stellen die Möglichkeit zu geben,
                                                       auf digitalem Wege Ihre Erfahrung mit itelligence­
                                                       und unseren Powerthemen noch zu vertiefen.

                                                       Wir laden Sie also ein, in unsere erste Ausgabe ein-
                                                       zutauchen und sich ausgiebig mit Power ausein-
                                                       anderzusetzen – mit Kraft, Stärke und Energie, mit
                                                       der wir jeden Tag an unserem und vielleicht auch
                                                       bald an Ihrem Erfolg arbeiten.

                                                       Torsten Scholz,
                                                       Head of Corporate Marketing
Beyond the itelligence magazine
4                                                                                                                                                                                                     5

    Inhalt
       Hier geht es zur digitalen
       Version des Magazins
       http://www.itelligence.de/beyond
                                                           06
                                                                                          20                                       38
                                                                                                                                26
                                                                                  The Power of Success
                                          The Power of Dreams                     Erfolg will jeder. Ihn an-
                                          Die Vorstände Herbert Vogel und         deren zu ermöglichen ist
                                          Norbert Rotter reden über Träume,       die waHre kunst.                                                          The Power of People
                                          Visionen und was bereits realität ge-
                                                                                                                                                            Erfahren Sie, warum rund
                                          worden ist.
                                                                                                                                                            3.000 Gründe für itelligence
                                                                                                                                                            sprechen.
                                                                                                                         The Power of no limits
                                                                                                                         Grenzen sind dazu da, sie zu
                                                                                                                         durchbrechen. In diesem Kapi­                            Impressum
                                                                                                                         tel lernen sie einige Mö­glich-
                                                                                                                         keiten kennen.
                                                                                                                                                                                 Herausgeber
                                                                                                                                                                                   itelligence AG
                                                                                                                                                                                  Königsbreede 1
                                                                                                                                                                                D-33605 Bielefeld

                                                                                                                                                                               KONZEPTION
                                                                                                                                                                     Engelmann & Kryschak
                                                                                                                                                                          Werbeagentur GmbH
                                                                                                                                                                               Rathausufer 22
                                                                                                                                                                             40213 Düsseldorf

                                                                                                                                                                                    redakteure
                                                                                                                                                                   Christian Thiele, Riem Sarsam,
                                                                                                                                                                     Lu Yen Roloff, Stefanie Bilen,
                                                                                                                                                            Johannes Klostermeier, Vito Avantario,

                                                                                  52 58
                                                                                                                                                                             Dr. Andreas Schaffry

                                          46
                                                                                                                                                                                 Fotografen
                                                                                                                                                                                   Jochen Manz,
                                                                                                                                                                     Susanne Wegner, Jens Nieth,
                                                                                                                                                                  Frank van Groen, Dietmar Gust,
                                                                                                                                                                             Christian Lord Otto

                                                                                  The Power of solutions                 The Power of itelligence                                    Druckerei
                                          The Power of knowledge                  Die Lösung finden, ist die Auf-        Ein Fazit über die bedeutung von                     Peter Pomp GmbH
                                          Wissen ist Macht. Wie man mehr          gabe von itelligence, sie zu nutzen­   Power für das Unternehmen.                          Gabelsbergerstraße 4
                                          daraus macht, lesen Sie hier.           liegt bei ihnen.                                                                                46238 Bottrop
Beyond the itelligence magazine
6   Rubrik
    The Power of Dreams                                                                                                                          The Power of Dreams
                                                                                                                                                               Rubrik   7

                          Empowering
                          														 visions.
                                      The power of DREAMS
                                      I have a dream. So ging es auch dem Vorstandsvorsitzenden Herbert Vogel, als
                                      er 1989 einen Traum verwirklichte. Und dieser Traum ist heute als ­einer der
                                      international führenden IT-Komplettdienstleister im SAP-Umfeld mit rund
                                      3.000 hoch qualifizierten­Mitarbeitern in 21 Ländern in fünf Regionen (Ame-
                                      rika, Asien, Westeuropa, Deutschland/Österreich/Schweiz und Ost­europa) ver-
                                      treten: die itelligence AG. Erfolgreich wurde diese durch die hingebungsvolle
                                      Art, mit der sich die SAP-Spezialisten seit Jahren der Träume und Visionen
                                      ihrer Kunden annehmen. Nun schaut das Unternehmen weiter nach vorne,
                                      um die Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben: mit einer starken Basis für seine
                                      vielen Partner.
                                      Interview und Text: Christian Thiele, der schon viel auf der Welt herumgekommen ist. Er war zum Beispiel
                                      Redakteur für das Handelsblatt und Textchef des Playboys.
Beyond the itelligence magazine
8   The Power of Dreams                                                                                                                                                                 The Power of Dreams   9

                                                                          Herbert Vogel,
                                                                          Chief Executive Officer

      „Wonach schmeckt                                                              „für uns heiSSt mittelstand
       eine schlechte Zahl?“–                                                        immer: wir haben die Chance,
      „Nach Arbeit!“                                                                 direkt mit dem entscheider
         Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der itelligence AG,
                                                                                     zu sprechen.“
         und Norbert Rotter, Finanzvorstand, im Gespräch über das                       Herbert Vogel.
         Boss-Sein in unterschiedlichen Weltregionen, Träume, die zu
         Taten wurden, und die sinnliche Qualität von Zahlen­.

                                                                          Herr Rotter, welches sind die drei schönsten Zahlen           Herr Vogel, was macht den deutschen Mittelstand so
         Herr Vogel, Sie sind in der Beraterbranche – wer                 in ­Ihrem Leben?                                              ­einmalig?
         hört am wenigsten auf Ihren Rat?                                 Rotter: 3, 19 und 28 – das sind die Geburtsdaten meiner        Vogel: Es gibt sehr viele Mittelständler. Auch hier in Biele­
         Vogel: Hoffentlich die Berater selbst, weil ich denen            Kinder.                                                       feld sind wir ja umringt von mittelständischen Firmen.
         am ­wenigsten hineinreden kann.                                                                                                ­Alleine in dieser Region gibt es 20 Umsatzmilliardäre­ –
                                                                          Wie klingt, schmeckt und riecht eine gute Zahl?               ohne jetzt genau nachgezählt zu haben, würde ich ver­
         Auf welchen Rat hören Sie gerne?                                 Rotter: Das hängt immer vom Kontext ab. Die Zahl allein       muten­, dass 90 Prozent davon Mittelständler sind. Für uns
         Vogel: Auf unseren Aufsichtsrat, auf unsere Share-               löst keine Empfindungen aus. Und das ist eben auch die        heißt Mittelstand immer: Wir haben die Chance­, ­direkt
         holder und auf den Rat von der Basis. Wenn ich in                Aufgabe des Finanzvorstandes, Zahlen im Kontext wahr-         mit dem Entscheider zu sprechen. Und der ist gleich­
         der Kantine sitze und von jungen Kollegen etwas höre             zunehmen und zu begreifen.                                    zeitig auch der Bankier. Deshalb macht es so viel Spaß, im
         oder von Leuten, die zehn, fünfzehn Jahre dabei sind –                                                                         Mittel­stand erfolgreich zu sein.
         das ist für mich schon sehr wichtig.                             Wie schmeckt eine schlechte Zahl?
                                                                          Rotter: Nach Arbeit!                                          Was ist der Vorteil an der Arbeit mit Mittelständlern
         „ITler“ und Berater – ist das nicht ein Widerspruch                                                                            ­gegenüber der mit einem Konzern?
         in sich?                                                         Was ist so wichtig an der Zahl 500.000.000?                    Vogel: Sie können auch per Handschlag Geschäfte ­machen.
         Vogel: In der Anfangsphase war das so. Da war ich „nur           Rotter: Das ist unser Umsatzziel, das wir für das nächste     Dahinter steht heute immer ein komplizierter Kontrakt,
         ein ITler“. Aber im Laufe meiner Beraterzeit habe ich ge-        Jahr anstreben. Diese Zahl ist wichtig, weil wir dann in      aber wenn man sich einmal geeinigt hat, dann steht man
         lernt, ­beides miteinander zu kombinieren.                       unserer globalen Abdeckung eine kritische Masse erreicht      auch später dazu. Im Großkundengeschäft hingegen muss
                                                                          haben, in der wir eine optimale Größe sehen – auch um         man sich immer über die verschiedenen Ebenen hinweg
         Wie bringt man es dem Kunden bei, wenn er nicht                  unsere Kunden so gut wie möglich bedienen zu können.          rückversichern. Das kann Tage, Wochen, Monate dauern.
         Recht hat?
         Vogel: Das hängt immer vom Gegenüber ab: Es gibt Leute,          Rund 3.000, was fällt Ihnen dazu ein?                         Was sind die Nachteile an der Zusammenarbeit mit
         die sind resistent. Und es gibt Leute, die sind sehr offen.      Rotter: Das ist so etwa die Zahl an Mitarbeitern, die zu      Mittelständlern im Vergleich zu Großkunden?
         Ich neige dazu, in für ein Projekt kritischen Phasen immer       einer Umsatzgröße von 500 Millionen passen könnte.            Vogel: Der Mittelstand ist sehr vorsichtig bei Investitionen
         nur das zu sagen, was ich denke und fühle. Wenn ich beim                                                                        im IT-Bereich. Zumindest war es in der Vergangenheit so,
         Kunden bin, dann kriegt er die Wahrheit zu hören – ob er         Was ist das Schönste, das man sich für eine große              dass das Thema dort nicht immer auf dem Radarschirm
         will oder nicht.                                                 Zahl kaufen kann?                                              war. Das hat sich aber in den letzten Jahren dramatisch ge-
                                                                          Rotter: Ein Stück Freiheit! Das gilt sowohl gegenüber          ändert. Jeder nutzt heute schon Technologie in Form von
         Vogel spielt mit. Schlagfertig, gewitzt, weder auf den Mund      Shareholdern als auch im Privaten. Aber große Zahlen           iPhone, iPad oder PC. Man sieht, wenn man in IT in­vestiert,
         noch auf den Kopf gefallen: Der ITler begreift unser Gespräch    müssen noch nicht unbedingt großen Profit bedeuten.           bekommt man einen ganz andern Service-Level als noch
         genau so, wie es gemeint ist – als offenen Austausch, mit ehr-                                                                 vor fünf Jahren. Früher waren in den Betrieben immer
         lichen und ­direkten Antworten. Der Finanzvorstand verfolgt      Was ist das Wichtigste, das man sich auch mit ­großen         die IT-Leute diejenigen, die Investitionen vorangetrieben­
         das Geschehen gespannt, amüsiert und aufmerksam. Zeit, ihn       Zahlen nicht kaufen kann?                                     ­haben – heute kommt das viel aus den Fachbereichen­. Das
         ins Spiel zu bringen­.                                           Rotter: Zufriedenheit.                                         erleichtert uns natürlich die Arbeit!

                                                                          Die direkte und persönliche Ansprache scheint ihn nicht aus   Was macht Ihre Firma zu einem typisch deutschen
                                                                          der Fassung zu bringen. Rotter und Vogel befinden sich, was   ­Mittelständler?
                                                                          Schlagfertigkeit angeht, auf Augenhöhe.                        Vogel: Wir können schnell entscheiden, weil wir nicht so
                                                                                                                                        viele Hierarchie-Level haben wie etwa im Großkunden­
                                               Norbert Rotter,                                                                          umfeld. Und unsere Mitarbeiter haben einen sehr hohen
                                               Chief Financial Officer
Beyond the itelligence magazine
10 The Power of Dreams                                                                                               The Power of Dreams 11

         Freiheitsgrad. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, über    allen Erdteilen präsent sein. Und wenn eine Firma mit uns
         die Ebenen hinweg mit dem Chef bzw. dem Vorstand zu            Verträge zeichnet, dann müssen wir wirklich in ­allen Erd-
         sprechen. Das passiert auch.                                   teilen die gleiche Qualität liefern. Und das ist die Kunst,
                                                                        weil wir ja überall unterschiedliche Firmengrößen und
         Inwiefern sind Sie so gar kein typisch deutscher               Menschen haben. Wenn also ein Kunde sein Headquarter
         Mittel­ständler?                                               in den USA hat, dann möchte er von uns einen Amerikaner­
         Vogel: Wir haben inzwischen japanische Wurzeln, das            als Ansprechpartner. Dieser muss dann eigentlich bei uns
         ist natürlich untypisch. Einige erfüllt das mit Sorge, viele   über alle Hierarchie- und Ländergrenzen hinweg den­
         aber auch mit Freude – denn dadurch wachsen wir viel           selben Service-Level garantieren. Das war früher anders:
         schneller als der Markt. Und haben dadurch die Möglich-        Wir haben in Deutschland begonnen und sind dann von
         keit, sehr schnell in ganz andere Umsatzdimensionen zu         Land zu Land gewachsen, jedes dieser Länder war kom-
         kommen. So können wir unseren Kunden, die auch häufig          plett ­autonom. Jetzt müssen wir weltweit einen einheit­
         global sehr schnell wachsen, den entsprechenden Service        lichen Service-Level garantieren, so wie VW mit einem Golf,
         bieten.                                                        der hier gebaut ist, und einem, der aus den USA kommt,
                                                                        überall die gleiche Qualität liefern muss.
         Was kann die Welt von deutschen Firmen lernen?
         Vogel: Dass Investitionen in Qualität immer gute Investi-      Was ist ein Beispiel für das lokale Denken bei ­Ihnen?
         tionen sind.                                                   Vogel: Firmen im Ausland haben bei uns einen einzigen
                                                                        persönlichen Ansprechpartner. Und das versuchen wir
         Was können deutsche Firmen von der Welt lernen?                auch weiterhin so durchzusetzen. Auch wenn das irgend-
         Vogel: Marketingkonzepte, insbesondere aus Amerika.            wann mit steigender Größe immer schwieriger werden
         Dort spielt das Marketing eine ebenso große Rolle wie die      wird.
         Qualität. Die Präsentation von Produkten und Dienstleis-
         tungen, das können andere außerhalb von Deutschland            Welche Vorteile hat es eigentlich, eine japanische
         sehr viel besser.                                              Mutter zu haben?
                                                                        Vogel: Momentan zum Beispiel die Währung: Der Yen hat
         Reden wir über itelligence als globalen Player. Herr           in den letzten drei, vier Jahren gegenüber dem Euro erheb-
         Rotter, Sie kommen viel herum in der Welt. Wo ist              lich gewonnen, das macht es den Japanern sehr leicht, hier
         Ihnen die Küche die liebste?                                   zu investieren. Zweitens achten die Japaner unterschiedli-
         Rotter: In Norditalien! Aber ich mag auch sehr die             che Kulturen. Denn sie haben ja auch selbst eine eigene,
         deutsche­Küche­. Jetzt zum Beispiel ist ja Grünkohlzeit, die   sehr spezielle Kultur. Deshalb lassen sie uns sehr unab-
         habe ich ganz gerne.                                           hängig agieren.
                                                                        Entscheidungen herbeizuführen, verläuft in Deutschland/
         Ihr Rezept gegen Jetlag?                                       Europa und Japan sehr unterschiedlich. Und dauert sehr
         Rotter: Habe ich noch nicht gefunden. Mal trifft mich der      unterschiedlich lange. Das ist ein Handicap. Das zweite
         Jetlag, dann habe ich wirklich zwei Tage lang zu kämpfen,      Handicap ist die Sprache.
         und mal merke ich es gar nicht. Ich weiß nicht, woran es
         liegt.                                                         Was war die beste Entscheidung Ihres Lebens?
                                                                        Rotter: Beruflich? Kann ich Ihnen sagen: die Entschei-
         Herr Vogel, was bedeutet „glocal“?                             dung, von KPMG zu itelligence zu wechseln. Fiel mir zwar
         Vogel: Das ist das, was wir hier in der Firma versuchen        schwer, aber im Nachhinein war es eine gute Entschei-
         vorzuleben, das heißt: auf der einen Seite einen Kunden        dung.
         sehr individuell, also lokal zu bedienen – und ihm auf der
         anderen Seite die Sicherheit zu geben, dass wir weltweit       Was war die schlechteste Entscheidung, die Sie je
         präsent sind.                                                  ­getroffen haben?
                                                                         Rotter: Da gibt es immer mal eine Entscheidung, die im
         Ein Beispiel für das globale Denken, das Sie vertreten!­       Nachhinein betrachtet nicht so gut war. Aber im Großen
         Vogel: Viele der Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten­,      und Ganzen würde ich sagen: Glück gehabt. Die Entschei-
         arbeiten komplett global. Deshalb müssen wir einfach in        dungen haben sich alle positiv ausgezahlt.
Beyond the itelligence magazine
12 The Power of Dreams                                                                                                                                                                                                                                 The Power of Dreams 13

         „itelligence steht für mittelstand,                                                                                         Musik zu hören, lange Haare zu haben, andere Dinge
                                                                                                                                     zu tun. Und ich versuche sehr häufig, mich gedanklich
                                                                                                                                                                                                      Herr Vogel, Ihre Leidenschaft ist das Segeln. Wer
                                                                                                                                                                                                      hat mehr zu sagen, der Skipper auf einem Schiff
          ­globalität, qualität und SAP.“                                                                                            auf die andere Seite zu setzen, das ist wichtig für einen
                                                                                                                                     Unternehmer. Sich auch mal damit zu beschäftigen: Was
                                                                                                                                                                                                      oder der CEO eines Unternehmens?
                                                                                                                                                                                                      Vogel: Der Skipper! Definitiv!
                                                                                                                                     denken die jetzt über mich?
           Herbert Vogel.
                                                                                                                                                                                                                                     Erleben Sie den itelligence
                                                                                                                                     Vogel spricht diese Worte, steht auf, holt vom Nebentisch ein                                   Segelturn im Videoclip
                                                                                                                                     Glas und zwei Flaschen Wasser. „Still oder mit?“ – „Gerne                                       http://youtu.be/j4tJCxZvjoE
                                                                                                                                     mit.“ Vogel schenkt ein. Als hätte er in exakt diesem Moment
                                                                                                                                     gespürt, dass ich nach Zugfahrt, Taxifahrt, leicht verspäteter
         Barack Obama hat neulich gesagt, er trage nur                 itelligence gibt es seit rund 25 Jahren.                      Ankunft und anderthalb Stunden Gespräch vielleicht auch          Was sind Ihre Stärken als Segler?
           graue und braune Anzüge und er wechsele täg-                Wie sieht die Firma in 25 Jahren aus?                         durstig sein könnte. Genauer gesagt: ziemlich durstig bin.       Vogel: Ich beobachte exakt unsere Gegner.
         lich zwischen Cardio- und Muskeltraining, um                  Rotter: Sicher ganz anders. Die ersten 25 Jahre waren
         nicht zu viele unwichtige Entscheidungen treffen              geprägt durch die Eigentümer, allein in den letzten fünf      Herr Rotter, ist das Neue immer gut und das Alte                 Und was sind Ihre Schwächen?
         zu müssen­ – und somit genügend Energie für die               Jahren hat sich das Unternehmen extrem verändert, wir         immer schlecht?                                                  Vogel: In ganz kritischen Phasen das eigene Konzept
         ­wirklich wichtigen Entscheidungen zu haben.                  haben den Umsatz verdoppelt, sind mit zehn Akquisi-           Rotter: Auf gar keinen Fall, ich würde mich in den               und die eigene Strategie durchzuhalten, auch wenn man
          ­Haben Sie auch solche Entscheidungstricks?                  tionen in zehn Ländern viel internationaler geworden.         Grundzügen sogar eher als konservativen Menschen                 hinten­liegt – das ist immer wieder eine Herausforderung.
           Rotter: Nein. Aber bei den Trainingsgewohnheiten,           In 25 Jahren gehören wir sicher zu den Gewinnern der          einschätzen. Das ist auch eine Stärke von itelligence, dass
         da würden wir uns wahrscheinlich ähneln. Wichtig ist          Konsolidierung im IT-Markt und sind dann vielleicht ein       wir nicht auf jeden Zug aufspringen. Viele Unternehmen           Woher kommt eigentlich die Begeisterung von
         eigentlich nur, dass Entscheidungen schnell und konse-        Unternehmen mit drei Milliarden Euro Umsatz und noch          in unserer Branche haben auch auf die falschen Trends            ­itelligence für das Segeln?
         quent sind. Ich habe dazu noch den Vorteil, dass es bei       internationaler als heute.                                    gesetzt.                                                          Vogel: Sicher von mir. Ich habe früher Handball gespielt,
         itelligence viele Berater gibt, das kommt uns manchmal                                                                                                                                       war aber letzten Endes für die Klasse, in der ich spielte,
         auch intern zu Gute.                                          Herr Vogel, was macht einen guten Unternehmer                 Herr Vogel, lassen Sie uns über Erfolge und Nieder­              nicht gut genug. Dann suchte ich einen neuen Sport, ei-
                                                                       aus?                                                          lagen sprechen. Was war der größte Erfolg für                    nen, den ich mit meiner Frau zusammen machen konnte.
         Herr Vogel, wie treffen Sie schwer zu fällende                Vogel: Das mögen unsere Mitarbeiter jetzt nicht gerne         itelligence?                                                     Beim Tennis hat das nicht so richtig geklappt. So kamen
         ­Entscheidungen?                                              hören, aber ich sage es trotzdem: Man muss in guten           Vogel: Sicherlich unsere Wiederauferstehung im Jahre             wir zum Segeln – Luft, Natur, alles wunderbar.
         Vogel: Ich gehe eine gewisse Zeit mit ihnen schwanger.        und in schlechten Zeiten manchmal auch mit dem Kopf           2002, und das wohl als Konsequenz aus unserer größten
         Dann versuche ich, mit einigen Leuten, die mir etwas          durch die Wand gehen.                                         Niederlage. Damals waren wir unternehmerisch zu viele            So, noch einmal ernst werden! Vogel checkt gelegentlich die
         bedeuten, darüber zu sprechen. Wenn ich dann eine                                                                           unterschiedliche Dinge zu schnell angegangen und waren           Mails auf seinem iPhone, Rotters Blick geht immer wieder auf
         schwere Entscheidung treffe, ist sie auch leicht, sobald      Was macht einen schlechten Unternehmer aus?                   deshalb uneinig in unserem eigenen Kreis. Die größte             seinen BlackBerry – und wir sitzen hier ja schließlich in einer
         ich mich innerlich damit angefreundet habe. Aber es gibt      Vogel: Genau das nicht zu tun. Man kann nicht alle Ent-       Niederlage ist, wenn Sie Mitte des Monats feststellen, dass      IT-Firma. Nächster Tagesordnungspunkt also: der Computer.
         auch Entscheidungen, da kann einem keiner helfen –            scheidungen diskutieren. Sie müssen manchmal sagen:           Sie die Gehälter nicht bezahlen können. Damals habe
         zumindest hat man dieses Gefühl. Da spreche ich das           „Das machen wir jetzt so.“ Und die Leute müssen dann          ich nachts nicht geschlafen. Aber daraus habe ich dann           Herr Rotter, was war Ihr erster Computer?
         durchaus auch mit meiner Frau durch. Da hilft oft die         auch Vertrauen haben. In unserer Branche können Sie           auch den Ehrgeiz entwickelt zu sagen: Das passiert dir nie       Rotter: Es war kein C 64, schon ein etwas größeres Gerät,
         fachliche Distanz.                                            vielleicht zwei Jahre in die Zukunft schauen, länger nicht.   wieder!                                                          aber ich kann Ihnen gar nicht mehr genau sagen, was für
                                                                       Deshalb brauchen Sie ein Gefühl dafür, was ein gutes                                                                           einer. Jedenfalls ein großer Kasten, der nicht viel konnte.
         Coca-Cola steht für ein Getränk, Porsche für                  Business wird und was ein schwieriges.                        Wie gehen Sie mit Erfolgen um?
         ­schnelle Autos – wofür steht itelligence?                                                                                  Vogel: Ich kann mich im Moment des größten Ab-                   Damals Computer oder Mädchen? Oder beides?
          Vogel: Für Mittelstand, Globalität, Qualität und SAP.        Welche von den Dingen, die einen guten Unter­                 schlusses eigentlich nicht freuen. Das ist dann einfach          Rotter: Wann damals? (grinst)
                                                                       nehmer ausmachen, hatten Sie im genetischen                   abgehakt. Ich freue mich später zusammen mit meiner
         Wenn itelligence ein Tier wäre, dann …                        Gepäck – und was mussten Sie erst lernen?                     Frau, belohne mich gemeinsam mit Freunden mit einem              Was hat der Computer in Ihrem Leben besser
         Rotter: Der Adler, mit dem Blick von ganz oben!               Vogel: Meine Vorfahren sind über Generationen Bauern          schönen Glas Wein, mit Fahrten auf meinem Motorrad               ­gemacht?
                                                                       gewesen, da war man gewohnt, von morgens um fünf              oder im Auto bei einigermaßen schönem Wetter.                     Rotter: Er verrechnet sich halt nicht. Wenn man mit ihm
         Wenn itelligence ein Sound wäre oder ein Musik-               bis abends um sieben zu arbeiten. Ich fange immer sehr                                                                         richtig umgehen kann, bekommt man exakte Ergebnisse.
         stück?                                                        früh an zu arbeiten, oft bis abends um acht. Ich achte        Wie gehen Sie mit Niederlagen um?                                Ich bin ein guter Nutzer, aber kein guter Programmierer.
         Rotter: Auf jeden Fall laut! IT-Firmen sind ja häufig         sehr darauf, dass mein Kopf immer für neue Ideen frei         Vogel: Ich versuche, für mich innerlich zu begründen,
         kleiner, introvertiert, hier sind wir auf jeden Fall extro­   bleibt. Das haben mir meine Eltern mitgegeben, Fleiß          warum das passiert ist und versuche, meine Schlüsse dar-
         vertiert. Das liegt schon alleine daran, dass wir mehr als    und Akribie als die Grundlagen. Alles andere ist dann         aus zu ziehen: Passiert dir das wieder? Oder hast du eine
         200 Mitarbeiter im Vertrieb haben, die ticken ganz anders     geprägt durch den Sport in der Jugend, die Rebellion ge-      Strategie, damit dir das nicht nochmal passiert?
         als der normale ITler.                                        gen meine­Eltern im Alter zwischen 15 und 20 – andere­
Beyond the itelligence magazine
14 The Power of Dreams                                                                                                                   The Power of Dreams 15

                                            „Dass wir nicht auf
                                          jeden zug aufspringen,
                                               ist auch eine
                                             unserer stärken.“
                                                                                  Norbert Rotter.

                         Wir leben im Jahr 2013 – wie sieht der Computer                   Was macht einen schlechten Kunden aus?
                         im Jahr 2033 aus?                                                 Vogel: Dass er uns zu wenig Feedback gibt. Unzufrie-
                         Rotter: Man fragt sich ja wirklich, was kann man etwa             denheit, womöglich noch über Dritte geäußert, ohne die
                         am iPad noch verbessern? Dieser intuitive Umgang mit              Chance, dass wir reagieren und korrigieren können, das
                         den Geräten, das wird sich auf die PCs übertragen – und           ist nie gut. Wir können auch gute Kunden haben, die in
                         dann werden die PCs verschwinden. Wahrscheinlich                  wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken. Firmen, die in
                         wird alles noch intuitiver, noch benutzerfreundlicher.            schlechten Zeiten mit uns ein Agreement getroffen haben,
                         Sie sehen ja, ich habe einen BlackBerry, ein iPhone, ein          dass sie ihre Zahlungen über Jahre strecken können, sind
                         iPad und zuhause einen Fernseher, der wieder eine eigene          dann sehr lange Zeit sehr gute und sehr treue Kunden.
                         Fernsteuerung braucht – ich denke, das wird alles ver-
                         schmelzen.                                                        Der nächste Termin wartet, und Vogel muss noch kurz in die
                                                                                           Kantine, um etwas zu essen. Schließlich stand er morgens,
                         Sie haben drei Kinder. Sind die dem Vater                         so wie jeden Morgen, auf dem Laufband. Da braucht man
                         computer­mäßig schon voraus?                                      Energiezufuhr.
                         Rotter: Mein Sohn ja.

                         Die Gesprächszeit ist eigentlich überschritten, Vogel wird von
                                                                                                      Erfahren Sie mehr über itelligence im Web
                         Professoren erwartet, die seinen Rat für die Verbesserung­des                http://www.itelligence.de/
                         Wirtschaftsclusters in Ostwestfalen ­suchen. Es sieht erstmal
                         nicht danach aus, sagt Vogel, dass er mit diesen Ratschlägen
                         Geld verdienen wird.

                         Herr Vogel, woran erkennen Sie einen guten
                         ­Kunden?
                          Vogel: Erstmal daran, dass er sich für uns entschieden
                         hat – das war schon mal eine gute Entscheidung. Er muss
                         in guten Zeiten als Referenz zur Verfügung stehen, das ist
                         extrem wichtig für uns. Und in schlechten Zeiten muss
                         er uns sagen, was wir nicht gut gemacht haben, und uns
                         dann auch eine Chance geben, es besser zu machen.
Beyond the itelligence magazine
16 The Power of Dreams                                                                       The Power of Dreams 17

                         Eric Duffaut, Geschäftsführer Global Ecosystem and Channels, SAP,
                         über die Partnerschaft mit der itelligence AG und darüber, warum
                         diese Partnerschaft so besonders ist.
Beyond the itelligence magazine
18 The Power of Dreams                                                                                                                                                                                                                                  The Power of Dreams 19
                                                                           Eric Duffaut,
                                                                           SAP President of Global Ecosystem and Channels

         Unternehmen treffen mitunter Entscheidungen von großer,           vationen, Spezialisierungen und Software-                                                                                      Eine Partnerschaft ist für SAP nicht einfach nur ein Lip-
         wenn nicht sogar von entscheidender Bedeutung. So hat             Dienstleistungen.“ Für SAP waren der Auf-                                                                                      penbekenntnis. Das in Walldorf ansässige Unternehmen
         beispielsweise auch itelligence, als sie sich dazu entschied,     bau des Ökosystems und das darin gesetzte                                                                                      haucht dem Konzept Leben ein. Für Duffaut sind gegen-
         eine Partnerschaft mit SAP einzugehen, eine dieser Ent-           Vertrauen der einzige Weg, ihre Präsenz in                                                                                     seitiges Vertrauen und Loyalität die ausschlaggebenden
         scheidungen getroffen. Aber was bedeutet das nun schluss-         dieser beispiellosen Art und Weise weltweit                                                                                    Faktoren für einen Erfolg. Denn sowohl das Vertrauen als
         endlich für itelligence? Und welche Auswirkungen haben            auszubauen: Inzwischen ist Software von                                                                                        auch die Loyalität müssen erst aufgebaut und dann
         diese Entscheidungen auf das IT-Unternehmen aus Bielefeld?        SAP in annähernd 65 Prozent des weltwei-                                                                                       gepflegt werden. Das SAP PartnerEdge-Portal
         Denn einige haben sich sogar gefragt, ob es klug von ihnen        ten Finanztransaktionsvolumens irgend-                                                                                         (www.sappartneredge.com) fasst auf einer sicheren und
         war, ihren Fokus so einzuschränken und sich in der Form           wann einmal involviert.                                                                                                        speziell dafür vorgesehenen Website alle Informationen
         zu spezialisieren.                                                                                                                                                                               und Ressourcen zusammen, die Partner benötigen, um
                                                                           Duffauts Aufgabe ist es, das Ökosystem weiter                                                                                  SAP-Lösungen zu entwickeln, zu verkaufen und zu imple-
         Die Kritiker sind längst verstummt. Es hat sich für itelligence   voranzutreiben. Ein Netzwerk aus mehr als                                                                                      mentieren. So stehen fest zugewiesene Partnermanager in
         als der richtige Weg herausgestellt, auf SAP zu bauen. SAP        12.300 Partnern zu steuern und weiterzuent-                                                                                    regelmäßigem Kontakt mit den Partnern. Durch Bespre-
         unterstützt als Marktführer für Unternehmenssoftware              wickeln, ist ohne Frage eine Mammutaufgabe.                                                                                    chungen auf der Topmanagementebene erhält SAP das
         Unternehmen sämtlicher Größen und Branchen, ihre Pro-             Duffaut, der ursprünglich aus Frankreich stammt, kam                                                                           so wichtige Feedback. Schon seit längerer Zeit nehmen
         zesse zu verbessern. Im Jahr 2012 hat SAP Rekordumsätze           im Jahr 2005 zu SAP. Er liebt seine Arbeit. Besonders                                                                          Partner an den Kick-off-Veranstaltungen für Vertriebsmit-
         erreicht. Dabei sind die Hauptinnovationsbereiche SAP             wichtige Aspekte hinsichtlich seines Jobs bestehen darin,                                                                      arbeiter teil, die früher nur SAP-Mitarbeitern vorbehalten
         Hana, Mobile und Cloud im Jahr 2012 enorm gewachsen.              die Partner zu unterstützen und das Ökosystem konti-                                                                           waren. „Wir betrachten die Partner als einen Teil der
         SAP ist, geht man vom Wert am Aktienmarkt aus, mehr               nuierlich weiterzuentwickeln. „Üblicherweise haben wir                                                                         SAP-Familie. Denn wir sind mehr als die Summe unserer
         wert als Siemens und zählt zu den 100 kapitalstärksten            die Partner nach Typen eingeteilt“, erklärt Duffaut. Diese                                                                     Teile“, sagt Duffaut.
         Unternehmen der Welt. Mehr als 232.000 Kunden in über             Typen beinhalten Wiederverkäufer, Systemintegratoren,
         188 Ländern arbeiten mit Lösungen von der SAP und ihren           Outsourcing-Anbieter sowie Spezialisten im Bereich Soft-                                                                       SAP steht laut den Marktbeobachtern an der Spitze einer
         Partnern. Und der Trend zeigt weiter steil nach oben.             wareentwicklung und Technologie. Aber die Trennlinien                                                                          neuen Ära. Während die klassische ERP-Software für die
                                                                           zwischen den einzelnen Typen verwischen mehr und mehr.                                                                         Unterstützung von Geschäftsprozessen von elementarer
         Doch ohne ihr Ökosystem wäre SAP längst nicht so erfolg-          „Wir haben erkannt, dass wir unsere Partner nicht mehr in                                                                      Bedeutung bleibt, erobern mehr und mehr neue Tech-
         reich. Im letzten Jahr kamen 34 Prozent des Softwareum-           Schubladen stecken können. Daher bauen wir inzwischen                                                                          nologien und Lösungen den Markt. Analyse- und Daten-
         satzes der SAP von Partnern. Unternehmen wie itelligence          verstärkt auf vielfache Bindungen mit einem Partner: Ein                                                                       banktechnologien machen die Datenflut der vernetzten
         spielen dabei eine immens wichtige Rolle! „Unser Partner-         Partner kann sowohl Software verkaufen als auch Services                                                                       Welt handhabbar. Darüber hinaus ermöglichen sie neue
         Ökosystem ist eines der dynamischsten Ökosysteme der IT-          und Support bereitstellen sowie Koinnovationen – also die                                                                      Geschäftsmodelle. Mobile Geräte fördern die Flexibilität.
         Branche“, sagt Eric Duffaut, President of Global Ecosystem        Entwicklung von IP – auf unseren Plattformen vorantreiben.                                                                     Das Cloud Computing verändert nicht nur das Kaufver-
         and Channels, SAP. „Die Anzahl unserer Partner ist weltweit       Darüber hinaus haben wir inzwischen mehr Accounts                                                hat wiederholt in verschie-   halten hinsichtlich der Softwareprodukte, sondern auch
         auf mehr als 12.300 angewachsen. Hierbei handelt es sich          sämtlicher Größen sowie mehr Lösungen für unsere Reseller                                        denen Kategorien den          die Art und Weise, in der die Infrastrukturressourcen
         um einen farbenfrohen Mix aus sowohl großen, weltweit             zugänglich gemacht. Das alles dient dem Zweck, die Ge-                                          renommierten SAP Pinnac-       bereitgestellt werden. Um es mit wenigen Worten zum
         tätigen Unternehmen als auch kleineren, regionalen und            schäfte unserer Partner zu fördern sowie die Partnerschaft                                     le Award gewonnen: für ein      Ausdruck zu bringen: Das Kerngeschäft von SAP sieht
         lokalen Spezialisten, die unseren Kunden einen signifikanten      mit SAP so lukrativ wie möglich zu gestalten“, sagt Duffaut.                                 besonders großes Wachstum         sich Veränderungen gegenüber. „Zusätzlich zu den Appli-
         Mehrwert bieten.“                                                 SAP ermutigt und unterstützt ihre Partner dahingehend,                                    im Bereich neuer Produkte, für       kationen bieten wir Plattformen als Grundlage für diese
                                                                           sich sowohl branchentechnisch als auch in Bezug auf die                               herausragende Geschäfte                  Technologien und Lösungen an“, erklärt Duffaut.
         Das Ökosystem stellt natürlich auch eine große Verkaufs-          geografische Lage und die einzelnen Lösungen zu spezi-         mit Neukunden und für ihren Beitrag zur Verbesserung von
         maschinerie dar, die SAP bei ihrem Bestreben, den durch           alisieren. Indem Partner auf Grundlage ihres Know-hows         Lösungen. So hat itelligence im Jahr 2012 beispielsweise        Diese kontinuierlichen Entwicklungen erfordern einen
         Partner generierten Anteil des Softwareumsatzes bis 2015          eigene Lösungen auf den SAP-Plattformen entwickeln, kön-       gleich zwei Pinnacle Awards der SAP abgeräumt: den „SAP         großen Einsatz der Partner. Daher besteht ein wichtiger Teil
         auf 40 Prozent zu steigern, Schützenhilfe leistet. Die Frage      nen sie einen zusätzlichen Mehrwert anbieten. Aber ebenso      PartnerEdge Global Volume Reselling Partner of the Year“        von Duffauts Arbeit darin, sicherzustellen, dass SAP und
         hinsichtlich des Umsatzes ist für Duffaut jedoch nur zweit-       wichtig ist für SAP die Koinnovation mit den Partnern –        und den „ITO Outsourcing and Cloud Services Provider            ihre Partner auf allen Ebenen eng zusammenarbeiten. „Wir
         rangig: „Gute Zahlen zu generieren ist das Ergebnis, nicht        gemeinsam neue Lösungen und Apps zu entwickeln und             of the Year“. „SAP und itelligence treffen sich gleich auf      müssen Partner wie beispielsweise itelligence
         aber die Antriebskraft in der Zusammenarbeit mit unseren          zu implementieren.                                             mehreren Ebenen“, betont Duffaut. „Wir sprechen nicht           herausfordern, indem wir ihnen neue
         Partnern.“ Die Unternehmen ergänzen einander. „SAP ist                                                                           nur über aktuelle Lösungen und Dienstleistungen, sondern        Möglichkeiten und Wege aufzeigen“,
         ein Unternehmenssoftware- und Plattformanbieter, kein             Die itelligence ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich das     auch über zukünftige Technologien, neue Geschäftsmodel-         sagt Duffaut. „Denn Innovationen
         traditioneller Dienstleister“, betont Duffaut. „Wir liefern       Ökosystem wandelt, weiterentwickelt und mehr und mehr          le und Innovationen.“                                           sind der Schlüssel zu einem ge-
         die Technologie, die Innovationen, die Marktstellung und          öffnet: itelligence ist einer der führenden SAP-Partner                                                                        meinsamen Wachstum und somit
         die Marke. Unsere Partner hingegen sorgen für die Koinno-         weltweit im Bereich mittelständischer Unternehmen und                                                                          zum Erfolg unserer Kunden. Keine
                                                                                                                                                                                                          Frage also: SAP braucht Partner wie
                                                                                                     Unser Partner SAP im Web
                                                                                                                                                                                                          itelligence.“
                                                                                                     http://www.sap.com/corporate-de/
                                                                                                     index.epx
20 The Power of SUCCESS                                                                                                                      Rubrik 21
                                                                                                                               The Power of SUCCESS

          shared goals
           shine brighter.

                          The power of Success
                          Auf Erfolg kann man sich ausruhen. Oder diesen als Antrieb nutzen, moti-
                          viert bleiben und mit dem nächsten Projekt noch einen Schritt weiter gehen.
                          Das ist ein Grund dafür, dass die itelligence AG immer wieder neu erfolgreich
                          sein kann. Andere Gründe sind die klare Positionierung und die langfristige
                          Fokussierung als SAP-Spezialist in einem schnellen Markt. Der Chief Financial
                          Officer Norbert­Rotter und Dr. Birgit Wittenbreder, Executive Vice President
                          und Head of Regional Business Unit DACH ­itelligence AG, geben einen Ein-
                          blick in die Geheimnisse des Erfolges, erläutern die neuen Herausforderungen
                          und erklären, warum ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt direkt neuen An-
                          sporn für das nächste gibt.

                          Interview und Text: Stefanie Bilen
                          Die diplomierte Betriebswirtin kennt sich mit Zahlen aus und schrieb bereits für das Handelsblatt und Die Zeit.
22 The Power of SUCCESS                                                                                                                                                                                                         The Power of SUCCESS 23

                                                                                                                                                                                 Weltweit zuhause.
                                                                                                                                                                                 Aus dieser Internationalität ergeben sich auch Vorteile für
                                                                                                                                                                                 die Kunden. Egal, ob diese ihre IT-Projekte am Stammsitz
                                                                                                                                                                                 in Deutschland voranbringen wollen – oder den Schritt
                                                                                                                                                                                 ins Ausland wagen: itelligence ist vor Ort und kann sie un-
                                                                                                               Erfolg als Alltagsphänomen.                                       terstützen. Besonders feste Bande verbindet itelligence mit

                                               „Erfolg“
                                                                                                                Rotter denkt im Interview über seinen ­Arbeitgeber nach.         Japan: Seit 2007 hält die japanische NTT Data Gruppe Anteile
                                                                                                                Dabei ist itelligence natürlich längst mehr als sein Arbeit-     am Unternehmen. Kürzlich hat sie angekündigt, die SAP-
                                                                                                                geber. itelligence stiftet Identifikation. Für die meisten der   Spezialisten zu 100 Prozent zu übernehmen. „­Zwischen
                                                                                                                Mitarbeiter: 90 Prozent der Beschäftigten sind Akademi-          NTT DATA und itelligence gibt es schon Unterschiede“,
                                                                                                                ker. Der Arbeitsmarkt bietet ihnen Chancen­, Fachkräfte          sagt Rotter, der vor itelligence vier Jahre bei KPMG in New
                                                                                                                im IT-Umfeld sind begehrt. Doch itelligence hat eine ein-        York gearbeitet hat. Auf der einen Seite die Japaner, die viel
                                                                                                                malige Positionierung: Die Mischung aus Internationali-          Eigenentwicklung betrieben, die auf ihren Heimatmarkt
                                                 „Erfolg…?“ Norbert Rotter muss eine Weile überlegen.           tät und lokaler Präsenz erlaubt es dem IT-Unternehmen            beschränkt waren und die mit Konzernen zusammenar-
                                                 Der größte Erfolg der itelligence AG in den vergangenen        groß genug für umfangreiche Projekte zu sein, ohne dabei         beiteten. In Deutschland der SAP-Partner, global tätig und
                                                 Jahren­? „Hmmm, da gibt es so vieles“, sagt der Finanzvor-     die Nähe zum Mittelstand und zu seinen Kunden zu ver-            auf den Mittelstand fokussiert. „Aber sie sahen in uns eine
                                                 stand. „Wir haben den Umsatz in den vergangenen fünf           lieren. „Es ist schön zu wissen, dass man in einer erfolg-       IT-Perle“, so Dr. Wittenbreder. Noch so ein Erfolg! Immer
                                                 Jahren verdoppelt und uns international mit zehn Akqui-        reichen Firma arbeitet“, formuliert es Dr. Wittenbreder.         wieder hat SAP itelligence als erfolgreichsten Partner im
                                                 sitionen in zehn verschiedenen Ländern breiter aufstellen      „itelligence­ist ein Name, den man in der Branche kennt.         Mittelstand ausgezeichnet: Das Unter­nehmen beherrscht
                                                 können.“ Dr. Birgit Wittenbreder, verantwortlich für die       Das macht viele Mitarbeiter stolz.“ Norbert Rotter sieht es      beides, Vertrieb und Beratung. Dabei ist die Beziehung
                                                 deutschsprachigen Länder, ergänzt: „Und auch die Profita-     ähnlich: „Teil eines wachsenden Unternehmens mit neuen            zu den Kunden immer von einem persönlichen und
                                                 bilität hat immer Schritt gehalten.“ „Wir sind Markt­führer   Themen und Herausforderungen zu sein, das gefällt mir.“           erfolgsorientierten Miteinander geprägt. Von Beginn einer
                                                 bei SAP-Mittelstandslösungen“, sagt Rotter. Seiner Stimme     Vor einer Weile war der studierte Diplomkaufmann und              geschäftlichen Beziehung an, bis zu jahrelanger Betreuung,
                                                 hört man keinen Stolz oder gar Genugtuung an. Er stellt       Wirtschaftsprüfer in Istanbul: itelligence hat dort ein SAP-      in denen das IT-Unternehmen ihre Kunden bei der Weiter-
                                                 es fest als Tatsache, die sich auch wieder ändern könnte.     Beratungshaus gekauft, um das internationale Wachstum             entwicklung unterstützt – itelligence stellt einen zuverläs-
                                                 Wobei er und das Unternehmen aber alles dafür tun, um         zu forcieren. „Das war spannend, weil wir mit der Akqui-          sigen Partner da, egal ob Neu- oder Bestandskunde.
                                                 weiter auf Wachstumskurs zu bleiben – auch das hört man       sition einen kulturell komplett anderen Markt betreten. Es
                                                 aus seinen Worten heraus. itelligence ist keine erfolgsver-   ist immer wieder schön zu sehen, wie attraktiv itelligence­
                                                 wöhnte Firma, die sich auf dem Erreichten ausruht und im      für neue Firmen ist.“ Auch deshalb ist itelligence so
                                                 Glanze des Erfolgs sonnt. „Alle Mitarbeiter arbeiten­eng      ­erfolgreich: Sie suchen sich die richtigen Partner, damit
                                                 und ­familiär zusammen. Keiner ist hier „besser“ als der       sie ihren Kunden die bestmögliche Lösung bieten können.
                                                 andere“, so Dr. Wittenbreder, die die gute Teamarbeit bei      Denn selbstredend soll der Auftritt des Unter­nehmens am
                                                 itelligence als einen der wichtigsten Erfolge ansieht.         Bosporus oder in den USA dasselbe Niveau – verbunden
                                                                                                                mit denselben Werten – haben wie in Deutschland. Des-
                                                                                                                halb prüft der Vorstand vor einer Übernahme nicht nur
                     Norbert Rotter,                                                                            die Bücher, sondern achtet auch auf sein Bauchgefühl:
                     Chief Financial Officer                                                                    Passen das Management und die Mitarbeiter­zum ­eigenen
                                                                                                                Haus? „Die Chemie muss stimmen“, sagt Rotter. In 21
                                                                                                                Ländern ist itelligence heute vertreten. „Die DACH-Region
                                                                                                                – Deutschland, Österreich und die Schweiz – macht rund
                                                                                                                die Hälfte des Umsatzes aus“, so Dr. Wittenbreder. „Wir
                                                                                                                sind auch längst nicht mehr nur in ­Europa zuhause, uns
                                                                                                                gibt es in Asien, in Amerika, und täglich wächst unsere
                                                                    Wenn Sie ins Detail gehen möchten,
                                                                    finden Sie hier den Geschäftsbericht        Familie weiter.“
                                                                    http://www.itelligence.de/unterneh-
                                                                    menszahlen.php
24 Rubrik
   The Power of SUCCESS                                                                                                                                                                                   Rubrik 25
                                                                                                                                                                                            The Power of SUCCESS

         „Langfristigk eit“
                          Treue führt zum Erfolg.                                          Gemeinsam nach mehr streben.
                          Langfristigkeit ist ein Wort, das häufig fällt, wenn es um den   Das gesamte Führungsteam hat sich auf die Fahnen
                          Erfolg geht: Langfristigkeit in den Kundenbeziehungen­,          geschrieben, die Werte mit allen Taten und Worten vorzu-
                          Langfristigkeit in der Zusammenarbeit mit Investoren,            leben. Fokus auf den Kunden, Übernahme von Verantwor-
                          Langfristigkeit als Wert für das Management und die Mit-         tung, Teamgeist, Integrität, Professionalität, Innovativität
                          arbeiterbindung.                                                 und lebenslanges Lernen sowie vorbildhaftes Verhalten als
                          „Wer sich für itelligence entscheidet, bekommt einen             Manager, – heißen sie in aller Länge. itelligence hat diese
                          ­Partner, der Verantwortung übernimmt für das, was er ver-       „Guiding Principles“ auf ein EC-Karten ähnliches Kärtchen
                          spricht“, sagt Rotter. „Egal ob es bergab oder bergauf geht:     drucken lassen – damit alle sie stets griffbereit haben. Die
                          Für mich ist ein wichtiger Grund unseres Erfolges, dass          Erfolgsstory des Unternehmens soll nämlich weitergehen:
                          wir uns die wesentlichen Werte immer bewahrt ­haben“,            Eine Verdoppelung des Umsatzes in den kommenden­
                          ergänzt Dr. Birgit Wittenbreder. Teamgeist ist einer die-        fünf Jahren hat sich das Management vorgenommen – bei
                          ser ­Werte – das Einstehen für sich selbst und die Gruppe,       steigender Profitabilität. „Damit wollen wir nicht nur die
                          ­Respekt und Ehrlichkeit weitere. Nur so sei es möglich,         Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sichern, sondern auch
                          dass Mitarbeiter jeden Tag aufs Neue zum Kunden gehen,           ein ­attraktives, innovatives und internationales Unterneh-
                          sich dort für ihr Thema einsetzen und so dem Kunden              men bleiben und unseren Kunden der beste Partner sein“,
                          helfen, in ihrem Geschäft besser zu werden. Daraus ent-          so Dr. Wittenbreder.
                          stehe dann die viel beschworene Win-win-Situation, sagt
                          Dr. Wittenbreder­und erklärt weiter, dass sich der Erfolg der
                          itelligence AG aus dem Erfolg ihrer Kunden ergebe, und                                                                          Dr. Birgit Wittenbreder,
                          das meist, weil der Mitarbeiter erfolgreich gearbeitet hat:                                                                     Executive Vice President,
                          „Wenn wir dann positives Feedback vom Kunden bekom-                         Weitere Infos über die „Guiding Principles“         Head of Regional Business Unit DACH
                                                                                                      von itelligence finden Sie unter
                          men, ist es auch der Erfolg als Team und der persönliche                    http://www.itelligence.de/guiding-principles.php
                          Erfolg jedes Einzelnen.“ Zusätzlich werden diese über vari-
                          able Gehaltsbestandteile finanziell am Erfolg beteiligt.
26 The Power
         26 of NO limits                                                                           The Power of 27
                                                                                                                NO limits 27

          Bursting all
          							 bou ndaries.
            The power of No Limits
             Ein kreativer Geist darf keine Grenzen kennen – weder geografischer noch ­geistiger
             Natur. Dazu braucht man Mut und den Willen, sich zu verändern. Uwe Bohnhorst,
             ­Executive Vice President und Chief Operating Officer International Sales and
             ­Operations und Steve Niesman, Executive Vice President and Head of Regional
             Business Unit North America, über die Bedeutung von Ideen und Kreativität bei der
             itelligence AG und darüber, wie man Grenzen durchbricht.
             Interview und Text: Vito Avantario
             Die Welt ist sein Zuhause, und dies findet sich auch in seinen Texten wieder.
             Er schrieb unter anderem für den Tagesspiegel und den Stern.
28 The Power of NO limits                                                                                                                                                                                                                                 The Power of 29
                                                                                                                                                                                                                                                                       NO limits 29

                                                                                                                                           Uwe Bohnhorst,
                                                                                                                                           Executive Vice President and
                                                                                                                                           Chief Operating Officer International Sales and Operations

                                                                                                                                           Sie arbeiten seit fast zwei Jahrzehnten für itelligence.
                                                                                                                                           Welchen Anteil hat in dieser Zeit das kreative Poten-
                                                                                                                                           tial der Mitarbeiter an der Performance des Unter-
                                                                                                                                           nehmens gehabt?
                                                                                                                                           Bohnhorst: Einen sehr großen. Ein Beispiel aus dem An-
                                                                                                                                           fang meiner beruflichen Karriere: Ich habe in den 90er-
          Der Konferenzraum. Ein Tisch. Zehn bequeme Stühle. Zwei                                                                          Jahren­für ein Unternehmen gearbeitet, bei dem mich
          TV-Flatscreens an der Wand. Die Tür öffnet sich. Uwe                                                                             irgendwann die Ahnung überkam, dass es in seiner Ent-
          Bohnhorst­, 51, betritt den Raum. Er hat einen sportlichen                                                                       wicklung stagnieren könnte. Ich leitete dort eine Abteilung­
          Händedruck. Jetzt setzt er sich an die lange Seite des Tisches.                                                                  mit 17 Mitarbeitern. Leider neigte die Firma dazu, sich
          Über seinem Kopf sind fünf Uhren in Reihe gehängt, die die                                                                       neuen Ideen gegenüber zu verschließen. Also wechselte­
          Uhrzeiten von Deutschland, West- und Osteuropa, Amerika                                                                          ich in die Beraterposition zu itelligence. Dieser Schritt
          und Asien anzeigen. Bohnhorst – dunkler Anzug, weißes                                                                            erwies sich als richtige Entscheidung. Denn mein alter Arbeit-
          Hemd – ist seit 2005 Chief Operating Officer International                                                                       geber verschlief wichtige technologische Entwicklungen,
          Sales and Operations der ­itelligence AG. Das IT-Unternehmen      Herr Bohnhorst, Kreativität ist der Motor für ­Ideen.          während aus itelligence in den letzten zwei Dekaden ein
          ist in 21 Ländern ver­treten. itelligence betreibt zehn eigene     Aus Ideen entsteht Innovation. Innovation ist die             global agierendes IT-Unternehmen geworden ist, das auf-
          Rechenzentren weltweit – in Deutschland, Dänemark, der            Voraussetzung für Fortschritt. Welche Rolle spielt
                                                                            ­                                                              grund der Leistung seines Personals ein unglaubliches
          Schweiz, Polen, den USA und Malaysia. Bohnhorst leitet alle       ­Kreativität in einem IT-Unternehmen wie itelligence?          Wachstum an den Tag gelegt hat.
          globalen und grenzüberschreitenden Geschäftssegmente in            Bohnhorst: Ideen sind der Anfang von allem. Auch in
          Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Nordamerika,        unserem­Unternehmen. In anderen Firmen aber existieren         In den 18 Jahren, in denen Uwe Bohnhorst bei itelligence
          Westeuropa, Osteuropa und China. itelligence-Kunden können        Abteilungen, die „Research & Development“ heißen. Wir          ­arbeitet, hat sich das Unternehmen etliche Male gehäutet. Eines
          daher auf ein enormes Ideen- und Innovationspotential             hingegen lagern die Entwicklung von Innovationen nicht          hat sich in der ganzen Zeit nicht verändert: Wenn Bohnhorst
          zurückgreifen.                                                    in dafür definierte Biotope aus: Ideen gehören nicht ins        am Morgen ins Büro kommt, denke er nie an den Paycheck am
                                                                            Ghetto ­­– Gedanken müssen frei sein. Dies ist Vorausset-       Ende des Monats, sagt er. Bohnhorst arbeitet gern – und damit
                                                                            zung für kreative Leistung, nicht nur in der Kunst, auch in     ist er bei itelligence nicht alleine. Auch Steve Niesman, Head of
                                                                            Unternehmen wie unserem.                                        Regional Business Unit North America liebt seine Arbeit. Niesman
                                                                                                                                            lebt mit seiner Familie in Chicago­und ich habe die großartige
                                                                                                                                           Chance, ihn per Skype zu dem Gespräch mit einzuladen. Ein
                                                                            Fühlt sich in Ihrem Unternehmen jeder Mitarbeiter­              Fakt, der auch Bohnhorst freut. Nach kurzer­Begrüßung und           Steve Niesman,
                                                                                                                                                                                                                Executive Vice President and
                                                                            denn dazu aufgerufen, kreativ zu sein, um mit s­ einen         etwas Smalltalk, kommen wir direkt wieder zum Thema.
                                                                                                                                                                                                                Head of Regional Business Unit North America
                                                                            Ideen die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu
                                                                            erhöhen?
                                                                            Bohnhorst: Ja. Wer mit einer Idee aus dem Wochenende           Herr Niesman, inzwischen ist itelligence an der
                                                                            kommt, kriegt vom Management nicht zu hören: „Vielen           Börse. Welchen Anteil haben Sie persönlich an dem
                                                                            Dank, aber das gehört nicht zu deinem Aufgabenbereich.“        Wachstum Ihres Unternehmens?
                                                                            Im Gegenteil: Wir fördern Eigeninitiative und setzen gute      Niesman: Ein Einzelner ist nichts ohne das Team. Die
                                                                            Ideen um. Man muss aber auch sagen: Erfolgreiche Inno-         Leistungsfähigkeit eines Teams setzt sich aus der Kreativität
                                                                            vationen hängen nicht nur von der Kreativität der Beleg-       und Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Kollegen zusam-
                                                                            schaft ab. Auch das Management muss offen für Neues            men. Was itelligence in den letzten 20 Jahren erreicht hat,
                                                                            sein und darf den betriebsinternen Kreativitätsprozess nicht   haben Management und Kollegium gemeinsam geschafft  …
                                                                            zu stark reglementieren. Deswegen gehören Innovation und
                                                                            Fortschritt zu unseren zentralen Unternehmensrichtlinien.
30 The Power of NO limits                                                                                                                                                                                                                       The Power of NO limits 31

          … itelligence hat etwa dem zerstörerischen Sturm der         Herr Niesman, andere Unternehmen beginnen ab                 Inwiefern?                                                     Herr Bohnhorst, es gibt auch kritische Kunden, die
          Dot-Com-Blase in den Nullerjahren widerstanden­,              der Größe, die itelligence inzwischen erreicht hat,         Niesman: Die Partnerschaft mit NTT DATA erweitert              sagen, dass SAP-Software den Unternehmen sanfte­
          Neukunden akquiriert, engagierte Mitarbeiter ein-            ­hierarchisch zu verkrusten. Trotz der globalen Erfolge      unser­Netzwerk. itelligence profitiert bei der Kooperation     Fesseln anlegt und nicht genügend individuellen
          gestellt und das Auslandsgeschäft angetrieben. Herr           ist Ihre Unternehmenskultur familiär geblieben.             vom Wachstumsmarkt Asien. Dies ermöglicht uns geogra-          Spielraum ermöglicht. Können Sie das nachvoll­
          Bohnhorst, was haben Sie dazu beigetragen?                    Niesman: Andere Unternehmen werden statisch und da-         fisches Wachstum und ein enormes Innovationspotential,         ziehen?
          Bohnhorst: In diesen Jahren bestand meine Aufgabe            durch unkreativ, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht      das wir unseren Kunden zur Verfügung stellen können. Sie       Bohnhorst: Wer für sein Unternehmen viel mit Zahlen zu
          darin­, unsere Dependancen auf den Prüfstand zu stellen      haben. Wir sind anders: Obwohl wir inzwischen eine be-       kommen in den Genuss unseres weltweiten 24-Stunden-            tun hat, der begrüßt Software von SAP. Sie ist vielfältig,
          und sie an die sich wandelnden Gegebenheiten der Märkte      achtliche Marktposition erreicht haben, kann sich jeder      Supports.                                                      hochwertig und bietet unbegrenzte Möglichkeiten. Indem
          anzupassen, und Synergien herzustellen, Kräfte zu bün-       Kollege bei uns noch immer auf den nächsten verlassen.                                                                      SAP sich und seine Lösungen ständig weiterentwickelt,
          deln und gemeinsame Marketingstrategien zu entwickeln        Jeder Einzelne entwickelt sich stetig weiter, und damit      Und wie wirkt sich die Weiterentwicklung von SAP               setzt es Fortschritt in Gang – regional und weltweit. SAP
          und umzusetzen. Zweimal im Monat machen wir heute            auch das Gesamtunternehmen in einer immer komplexer          auf das Schaffen der itelligence aus?                          ist ohne Zweifel ein Wirtschaftsbeschleuniger. Dazu trägt
          mit ­unseren Regionalgesellschaften sogenannte sales calls   werdenden Welt: Schon in 21 Ländern können wir un-           Niesman: Es ist ein Naturgesetz, dass Unternehmen sich         der neue Plattform-Ansatz des Softwareherstellers bei, der
          – wir besprechen gemeinsam die anstehenden Entschei-         seren Kunden nahe sein, verteilt auf fünf Regionen. Des      stetig verändern, expandieren oder sich weiterentwickeln.      neue, innovative und maßgeschneiderte Lösungen ermög-
          dungen und bündeln dabei unsere Kräfte. Vor den Um-          Weiteren betreiben wir zehn eigene Rechenzentren welt-       Mit dem Wandel verändern sich auch ihre Bedürfnisse            licht.
          strukturierungsprozessen erzielten wir unseren Umsatz        weit – in Deutschland, Dänemark, der Schweiz, Polen, den     bezüglich der Software. Sie muss sich bedienungsfreund-
          hauptsächlich in Deutschland. Heute macht das Auslands-      USA und Malaysia. Die Einbindung der itelligence AG in       lich den gegebenen Veränderungen anpassen. Dies führt          Tatsache ist aber auch, dass der Kunde von Natur
          geschäft rund 55 Prozent unseres Gesamtumsatzes aus.         die globale Unternehmensstrategie der NTT DATA Corp.         dazu, dass SAP sich immer wieder neu erfindet. Und hier        aus ein flüchtiges Wesen ist. Ist er unzufrieden,
                                                                       hat sich aus Sicht unseres Vorstands und Aufsichtsrats als   kommen wir ins Spiel – um unseren Kunden immer wieder          wechselt­er das Revier. Was tut itelligence, um ihn
                                                                       sinnvoller Schritt erwiesen.                                 individuelle Lösungen anbieten zu können, dürfen wir nie       immer wieder­zu überzeugen?
                                                                                                                                    stagnieren, sondern müssen auch wir uns ständig weiter-        Bohnhorst: Wir sorgen dafür, dass SAP-Lösungen indi-
                                                                                                                                    entwickeln.                                                    viduell angepasst Wachstumstreiber für Unternehmen
                                                                                                                                                                                                   bleiben. Sie können uns mit einem Auftragskünstler ver-
                                                                                                                                                                                                   gleichen: SAP liefert in gewisser Weise den Marmorblock.
                                                                                                                                                                                                   Und wir schlagen daraus die Skulptur. Dabei muss sich
                                                                                                                                                                                                   der Kunde nicht nach uns richten, alles ist auf das Erfüllen
                                                                                                                                                                                                   seiner Bedürfnisse und Vorstellungen ausgerichtet.

                                                                                                                                                        Erleben Sie digital unsere Grenzenlosig-   Niesman: Wir veredeln sozusagen SAP-Software im Auf-
                                                                                                                                                        keit auf http://www.itelligence.info/      trag unseres Kunden aus der mittelständischen Maschinen­
                                                                                                                                                                                                   bau- oder Dienstleistungsbranche.
32 The Power of NO limits                                                                                                                                                                                 The Power of NO limits 33

                            Man merkt es richtig: Obwohl Niesman nur per Skype zuge-           Ist es nicht einfacher, in Großstädten wie London,            Was tut itelligence denn, um die sogenannten High
                            schaltet ist, herrscht direkt Harmonie zwischen den Managern­.      Chicago oder Shanghai Hochschulabsolventen zu                Potentials anzulocken?
                            Beide sprudeln nur so vor Ideen. Wo andere „Grenzen“ sehen,        ­rekrutieren als in Bielefeld?                                Niesman: Wir zahlen gute Gehälter (Beide lachen).
                            erkennen sie „Herausforderungen“. Was andere „Risiko“               Bohnhorst: Nicht immer. Neulich fahre ich Taxi und           Aber darum geht es vielen Bewerbern nicht allein. Unser
                            nennen, ist für sie eine „Chance“. Immer öfter werden Angli-       komme mit dem Fahrer ins Gespräch. Es stellt sich her-        Unternehmen wächst stark, organisch, aber auch durch
                            zismen in Sätzen verwendet. Anglizismen wie: „ID-Batches“,         aus, dass er Student ist. Also frage ich ihn, was er später   Zukäufe. Wir haben national wie auch global eine gewisse
                            „Confidential Informations“, „Freedom of Choice“, „User-Ex-        arbeiten wolle, und er sagt – obwohl er nicht weiß, wer       Marktmacht erreicht. Wer bei uns also Karriere machen
                            perience“, „Solution-Ansätze“. Ein Szenewort, mit dem sie sich     ich bin – er wolle sich bei itelligence vorstellen. Was ich   und sich entwickeln will, dem steht vieles offen. Es gibt
                            ganz intensiv auseinandergesetzt haben, scheint „Me-too“ zu        damit sagen will: In der Bielefelder Region ist itelligence   Kollegen, die innerhalb von nur drei Jahren vom Berater
                            sein. Es fallen Sätze wie: „itelligence ist nicht Me-too.“ Damit   bekannt. Auch weil wir jedes Jahr den sogenannten „Ab-        zum Projektleiter aufgestiegen sind.
                            meinen sie: „Wir kopieren niemanden. Wir laufen nicht auf          solvententag“ veranstalten, an dem wir Studierende von
                            ausgetretenen Pfaden. Wir gehen unseren eigenen Weg.“ Auch         den in der Region ansässigen Hochschulen einladen und         Bohnhorst: Und: Bei allen Erfolgsgeschichten, die
                            beim „Recruiting“ von Nachwuchskräften, sagt Bohnhorst.            um die besten von ihnen werben. Unser Wachstum haben          itelligence­zu erzählen hat, sieht man mittags Firmen-
                                                                                               wir allerdings im Ausland. Unser Ziel muss es also sein,      gründer Herbert Vogel noch immer in der Kantine beim
                                                                                               unsere Unternehmenswerte in die entfernten Regionen zu        vertrauten Gespräch mit seinen Mitarbeitern. Begriffe wie
                                                                                               transportieren, dorthin wo wir tatsächlich im Wettbewerb      Leistung, Wachstum und Erfolg widersprechen sich nicht
                                                                                               mit vergleichbaren Unternehmen stehen – nach England,         mit dem Teamgedanken und einer familiären Unter­
                                                                                               Frankreich, China, aber auch nach München oder Stuttgart.     nehmenskultur: Nach innen funktionieren wir weiterhin
                                                                                               Da wollen wir unseren Marktwert und unser Recruiting weiter   wie eine Familie, nach außen sind wir ein starkes Team.
                                                                                               verbessern.                                                   Und gemeinsam müssen wir uns weiter entwickeln. So wie
                                                                                                                                                             SAP. ­Dafür steht ­itelligence. Tag für Tag, Woche für Woche,
                                                                                                                                                             Jahr für Jahr.
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