DIE WKO-BILDUNGSOFFENSIVE FÜR ALLE - WIR BILDEN ZUKUNFT
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALT 1 Vorwort 4 2 Executive Summary 14 3 Herausforderungen 22 4 SWOT-Analyse 32 5 Vision für Österreichs Bildungssystem 38 6 Mission: Aus der Wirtschaft – für die Wirtschaft 42 7 Strategische Ziele 46 8 Handlungsfelder und Umsetzung 50 9 Maßnahmen und Forderungen 54 10 Entstehungsprozess 114 Impressum 118
1 VORWORT Exzellenz in der Aus- und Weiterbildung ist die Zu- kunftsversicherung für unsere Unternehmen im globalen Wettbewerb. Nur mit bestens qualifizierten Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern kann unsere Wirtschaft Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand sichern – und damit die Zukunft unseres Wirtschafts- und Sozialmodells in Österreich und Europa. Eine exzellente Berufsbildung sichert nachhaltig Fach- kräfte und bietet attraktive Qualifizierungen für den Arbeitsmarkt. Die Herausforderung des Fachkräftemangels belastet heute bereits die Wirtschaft: 75 % der österreichi- schen Unternehmen leiden unter starkem Fachkräftemangel. Außerdem klagen 60 % der Betriebe bereits über Umsatz- einbußen als Folge des Fachkräftemangels. Digitalisierung und Globalisierung verändern die Rahmenbedin- gungen für unser Leben und unsere Wirtschaft in vielfacher Hin- sicht. Dabei stehen wir erst am Anfang der digitalen Digitalisierung und Entwicklung. Deren Dynamik wird stark zunehmen. Globalisierung Unser Bildungssystem muss darauf die richtigen Ant- verändern die Rah- worten geben. Denn die Anforderungen an Unterneh- menbedingungen merinnen und Unternehmer sowie Mitarbeiterinnen für unser Leben und und Mitarbeiter verändern sich durch Digitalisierung, unsere Wirtschaft Globalisierung, Automatisierung und gesellschaft- in vielfacher Hinsicht. liche Entwicklungen rasant. Neue Tätigkeiten ent- stehen, bestehende Berufe verändern sich. In immer mehr Jobs werden höhere kognitive, soziale, technologische und handwerkliche Fähigkeiten benötigt. Die notwendige „Höherqualifizierung“ muss auf die neuen Kom- petenzanforderungen abgestimmt sein und insbesondere bei der Berufsbildung ansetzen. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Vorwort 6—7
Erhebungen zum Qualifikationsbedarf der Unternehmen zeigen, dass die größten Engpässe im Bereich berufspraktischer Quali- fikationen bestehen. Berufsbildung und insbesondere die duale Berufsbildung spielen somit für die Zukunft die Schlüsselrolle. Die Bildungsoffensive der WKO für Österreich de- finiert vor diesem Hintergrund konkrete Leitlinien für die Weiterentwicklung der Berufsbildung. Der Fokus dieser Offensive liegt im Bereich der beruflichen Aus- und Weiter- bildung. Die allgemeine und hochschulische Bildung sind eben- falls wichtige Faktoren für Fortschritt und Innovati- Die Bildungsoffen- onsfähigkeit. Ziel der WKO ist es, die österreichische sive der WKO für Bildungsreformdebatte dorthin zu lenken, wo die Österreich definiert Zukunft für Österreich daheim ist: auf Wachstums- konkrete Leitlinien und Innovationspotenziale, die unsere Unternehmen und Handlungs- mit exzellent ausgebildeten Mitarbeiterinnen und felder für die Mitarbeitern im Interesse ganz Österreichs nutzen Weiterentwicklung können. Die Bildungsstrategie der WKO bringt auf der Berufsbildung. den Punkt, wie wir die Fachkräfte der Zukunft sichern, das Sozialprestige der Lehre erhöhen und Österreichs Bildungssystem auf Weltklasse-Niveau bringen. Denn nur auf diesem Niveau können wir den Wohlstand der Zukunft für alle Generationen im Land gewährleisten. Die WKO verfolgt den Anspruch, zentraler politischer Akteur und wichtigste Anbieterin im Bereich der Be- rufsbildung zu sein und damit Wettbewerbsfähigkeit, Innovati- onsführerschaft und Beschäftigung zu sichern. Die vorliegende Bildungsoffensive fokussiert auf eigene Maßnahmen. Um deren Wirkung sicherzustellen, bedarf es der fokussierten Zusam- menarbeit zahlreicher Akteurinnen und Akteure und Stakehol- der. Die WKO-Bildungsoffensive enthält daher auch politische Forderungen an die Bundesregierung. Dr. Harald Mahrer Präsident der Wirtschaftskammer Österreich Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Vorwort 8—9
WIR BILDEN ZUKUNFT! DI Walter Ruck Präsident der Wirtschaftskammer Wien FÜR ÖSTERREICH. Bildung und Ausbildung sind mehr denn je tragende Säulen für das Prosperieren von Unter- Ing. Josef Herk nehmen und den beruflichen Ing. Peter Koloman Nemeth Präsident der Präsident der Erfolg der Mitarbeiterinnen und Wirtschaftskammer Steiermark Wirtschaftskammer Burgenland Mitarbeiter. Vor allem mit Blick Bildung und das damit verbundene Know- Tiefgreifende Veränderungen – Stichwort: auf die Digitalisierung schaffen how ist die wichtigste Ressource in unse- Digitalisierung – stellen Menschen und Anstrengungen und Investitio- rem Land. Diese gilt es entsprechend ihrer Unternehmen vor große Herausforderun- gen. Sie eröffnen gleichzeitig aber auch nen im Bildungsbereich wichtige Bedeutung zu fördern, darum investieren wir als WKO hier massiv. In Zeiten des Fach- Bundesrätin KommR Sonja Zwazl viele Chancen, um noch besser zu werden! Win-win Situationen. Präsidentin der kräftemangels und der digitalen Revolu- Wirtschaftskammer Niederösterreich Wir brauchen engagierte Facharbeiter tion ist das eine absolute Notwendigkeit! mit Köpfchen und Interesse. Der Bedarf an solchen Fachkräften wird weiter steigen Die beste Aus- und Weiterbildung und immer wichtiger werden. ist jene, die individuelle Talente Und genau darauf müssen wir unsere Bildungsoffensive abstimmen. optimal fördert und zur Geltung Mag.ª Doris Hummer Präsidentin der bringt. Wir haben mit dem NÖ Be- Wirtschaftskammer Oberösterreich gabungskompass und Let’s Walz Bildung sichert eine erfolgreiche Zukunft! die richtige Richtung aufgezeigt. Von Talente-Checks und Potenzialanalysen für Christoph Walser Präsident der Für regionale bildungsstrategi- junge Menschen bis zur zukunftsorientierten Jürgen Mandl, MBA Branchenentwicklung: Die Wirtschaftskammer Wirtschaftskammer Tirol sche Bedürfnisse muss es ent- Präsident der ist mit dem WIFI erster Ansprechpartner für sprechende Freiräume geben. Wirtschaftskammer Kärnten die Aus- und Weiterbildung aller unternehme- Qualifikation wird als Stand- risch denkenden Menschen. ortfaktor zweifellos immer Der Lebens- und Wirtschafts- wichtiger. Entsprechend groß standort Österreich wird seine ist die Bedeutung der beruf- Spitzenposition in Europa und lichen Aus- und Weiterbildung. in der Welt nur halten können, Mit dem System der Lehre Hans-Peter Metzler solange wir die bestgebildeten KommR Konrad Steindl haben wir diesbezüglich eine Präsident der und bestausgebildeten Bürger Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg Wirtschaftskammer Salzburg mehr als solide Basis – in Europa und in der Welt haben. es liegt an uns, das bewährte Die Qualifikation der Menschen – egal ob Nicht weniger wollen wir mit Aus- und Weiterbildung für die Wirtschaft – Modell weiterzuentwickeln Unternehmer oder Mitarbeiter – ist ein wesent- unserer WKO-Bildungsoffensive das ist eine der wesentlichen Kernauf- licher Erfolgsfaktor unseres Wirtschafts- gaben der Wirtschaftskammer, die von ihr und zukunftsfit zu machen. standortes. Als Wirtschaftskammer müssen erreichen. auch bestens erfüllt wird. Mit der neuen wir speziell im Zeitalter der Digitalisierung WKO-Bildungsoffensive machen wir nun im konsequent an der dualen Ausbildung, zeit- Interesse unserer Mitglieder gemeinsam gemäßen Schulkonzepten und einer um- einen Schritt nach vorne für eine erneuerte fassenden Berufsorientierung arbeiten. zukunftsfähige Fachkräfteausbildung. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Vorwort 10 — 11
WIR GESTALTEN BILDUNG. FÜR ALLE! Mag. Mariana Kühnel, M.A. Generalsekretär-Stellvertreterin Der digitale Wandel ist der Die Digitalisierung stellt Österreichs Unter- Bis 2030 werden starke Verschiebungen „Wir bilden Zukunft“ präsentiert nehmen vor große Herausforderungen. benötigter Fähigkeiten in Österreich erwar- stärkste Treiber im Wirt- Deshalb startet die WKO 2019 mit der Bil- tet. Die Fachkräfte von morgen werden – sich als verantwortungsvolle schaftsgeschehen. Es gibt kein dungsoffensive ein bisher nie dagewesenes bedingt durch den technologischen Wandel und nachhaltige Gesamtstrate- anderes Thema, das in den Reformprojekt, das Aus- und Weiterbil- – mit dem Bedarf einer ständigen Adap- gie, die neben klaren Arbeits- dung als umfassende Chance begreift und tierung von Fertigkeiten und Kenntnissen kommenden Jahren derart dem Bildungssystem einen wesentlichen konfrontiert sein: Technische und soziale aufträgen an die WKO selbst umfassende Veränderungen Innovationsschub gibt: „Wir bilden Zukunft“ Fähigkeiten werden wesentlich stärker auch politische Forderungen an in Hinblick auf die Fähigkeiten ist ein Auftrag an uns selbst, jetzt den gefragt sein. Die Umsetzung der Bildungs- die Bundesregierung enthält. richtigen Fokus zu setzen und beruflicher offensive der WKO gibt dem heimischen der Menschen und die Prozes- Bildung eine neue Dimension zu geben. Standort das hierfür nötige Rüstzeug und se in den Unternehmen mit Die WKO hat sich mit der Bildungsoffensive wird dazu führen, dass alle am Bildungs- das Ziel gesetzt, Schrittmacher im heimi- sich bringen wird. Als zuständige Generalsekretär-Stellvertre- system Beteiligten Bildung am Puls der schen Bildungssystem zu sein, und baut da- terin war es mir von Beginn an ein Anliegen, Wirtschaft erleben können. Gleichzeitig her ihre Angebotspalette umfassend aus: durch die richtigen Antworten und Schritte pushen wir unser Bildungs- und Berufsbil- mit wirksamen Angeboten und innovativen der Bildungsoffensive Nutzen für Unter- dungssystem klar in Richtung Weltklasse. Services, die über das Netzwerk der Wirt- nehmen und Standort zu schaffen. Denn schaftskammern entwickelt und gemein- die Fachkräfte von morgen werden bereits sam erfolgreich am heimischen Bildungs- heute ausgebildet, und dafür benötigen wir standort implementiert werden. Bildung aus der Wirtschaft für die Wirt- schaft: Mit einer klaren Strategie und einer Dafür bündeln wir unsere Kräfte und Fülle an Maßnahmen wie einer durchgän- zeigen, dass exzellente Bildung ein gemein- gigen Berufsbildung bis hin zur tertiären sames Anliegen ist! Ebene, der Lehre erweitert um digitale Kompetenzen, zielgerichteten politischen Forderungen und Leuchtturmprojekten wie dem „Campus der Wirtschaft“ setzen wir Meilensteine in der heimischen Bildungs- landschaft. Die WKO als größter nichtstaat- licher Bildungsanbieter hat hier die Hebel in der Hand, die Berufsbildung am Standort Österreich neu auszurichten. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Vorwort 12 — 13
2 EXECUTIVE SUMMARY Die massiven Veränderungen durch Digitalisierung Herausforderungen, und Globalisierung in Wirtschafts- und Arbeitswelt Handlungsfelder machen Bildung zur Schlüsselressource. Die WKO stellt sich mit und Leuchtturm- der Bildungsoffensive diesen Herausforderungen. Initiativen der WKO Abb. 1 LEUCHTTURM Als größter nichtstaat- Die Bildungsoffensive umfasst sowohl ziel- licher Bildungsanbieter gerichtete neue Initiativen der WKO selbst Herausforderung Handlungsfeld hat die Wirtschaftskammerorganisation als auch bessere Rahmenbedingungen (WKO) in einem offenen Innovations-Pro- durch die Bundesregierung für zukunfts- zess unter Einbindung von Unternehmen, gerichtete Aus- und Weiterbildung. Individuelle Talente entfalten Virtuelle Lernplattform Stakeholder-Institutionen und Expertinnen und Experten eine umfassende Bildungs- Ausgehend von der Ist-Situation wurden strategie erstellt, die direkten Nutzen für sechs zentrale Handlungsfelder für die Unternehmen und Standort schafft. Zen- berufliche Aus- und Weiterbildung Öster- trales Anliegen ist es, digital sowie sozial reichs identifiziert. Bildungsangebot am Fachkräfte Triale Berufsbildung kompetente Fachkräfte in ausreichen- künftigen Bedarf ausrichten dem Maße für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer bestens auszubilden. Durchgängige Bildungspfade & Durchgängige Bildungspfade Sozialprestige Lehre lebenslange Karriereperspektiven & Höhere Berufsbildung In diesen Handlungsfeldern werden im Die Bildungsoffensive umfasst Interesse unserer Unternehmen Lösungs- vorschläge mit Blick auf Fachkräfte- › 5 prioritäre mangel, geringes Sozialprestige der Lehre, Leuchtturm-Initiativen Grundkompetenzen Ausbildende Unternehmen Campus der Wirtschaft Schülerinnen und Schüler unterstützen mangelnde Grundkompetenzen vieler Schulabgängerinnen und Schulabgänger › 20 ergänzende Maßnahmen und erfolgreiche Bewältigung der Digitali- › 12 politische Forderungen sierung gebündelt. an die Bundesregierung Digitalisierung Wirtschaftskompetenz Wirtschaft in die Schule in der Schule Die Umsetzung erfolgt in einem kurz-, mittel- und langfristigen Zeithorizont. Die Leuchtturm-Initiativen werden 2019 ge- Vereinheitlichung meinsam mit ausgewählten ergänzenden WKO-Auftritt & Effizienz Maßnahmen gestartet. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Executive Summary 16 — 17
DIE FÜNF LEUCHTTURM-INITIATIVEN DIE FÜNF DER WKO LEUCHTTURM-INITIATIVEN DER WKO
WKO-LEUCHTTURM- INITIATIVEN AUF EINEN BLICK Virtuelle Auf dieser Online-Plattform sollen alle online verfüg- erhöht das Image der Lehre und macht die Berufsbildung als gleich- Lernplattform baren Aus- und Weiterbildungs-Angebote aus der wertige Alternative zur allgemeinen und akademischen Bildung Eine Lernwelt Wirtschaft gebündelt werden (One-Stop-Shop). Die sichtbar. Zudem werden neue Zielgruppen wie etwa Erwachsene für der Wirtschaft für alle interaktive, multimediale Lernumgebung ermöglicht die Lehre erschlossen. Umgesetzt wird die Initiative von der WKO zeit- und ortsunabhängiges, individuelles Lernen. Die mit ausgewählten Partnern. Unternehmen profitieren von geringen Abwesenheiten durch in- tern nutzbare Weiterbildung und maßgeschneiderte Angebote für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Plattform umfasst auch Campus der Mit dem integrierten Campus der Wirtschaft wird eine Berufsorientierungsinformationen samt virtuellen Betriebsbesich- Wirtschaft neue, physische Bildungsinfrastruktur geschaffen. Sie tigungen. Die WKO initiiert die Umsetzung der virtuellen Lernwelt. Einen zukunftsorientierten bietet für eine heterogene Stakeholdergruppe (Lehr- Lernraum für alle schaffen linge, Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Stu- denten, Professorinnen und Professoren, Wissenschaft- Triale Je nach Branche und Betriebsgröße benötigen Betrie- lerinnen und Wissenschaftler, Fachkräfte, etablierte Unternehmen, Berufsbildung be unterschiedlich stark Soft & Digital Skills. Deshalb Gründerinnen und Gründer) Zugang zu neuen Technologien sowie Zukunftskompetenzen soll das Erfolgsmodell der Lehre um die Vermittlung Infrastrukturen und fördert die direkte Vernetzung. Dadurch werden für unsere Fachkräfte neuer Kompetenzen an einem dritten Lernort – die Kenntnisse aller Akteure im Umgang mit neuesten digitalen in Online- und Präsenzkursen – erweitert werden. Technologien gefördert und eine möglichst realitätsnahe Lern- Träger des trialen Angebots sind die „Virtuelle Lernplattform“ und Trainingsumgebung für 21st Century Skills (Zusammenarbeit, und der „Campus der Wirtschaft“ (s. entsprechende Leuchtturm- Kommunikation, Kreativität und Kritisches Denken) etabliert. Initiativen). Umgesetzt wird die Initiative von der WKO. Umsetzungspartner sind WKO, BMBWF und BMDW. Durchgängige Für die höhere Berufsbildung soll eine attraktive Bil- Wirtschaft Erfolgreiche Programme der WKO zur Förderung von Bildungspfade dungsmarke etabliert werden. Alle beruflichen Weiter- in die Schule Wirtschaftswissen und Unternehmertum für Schüle- & Höhere bildungen und Abschlüsse nach einer Lehre werden Unternehmerisch rinnen und Schüler werden unter einer gemeinsamen Berufsbildung denken und lehren in durchgängigen Bildungspfaden dargestellt. Damit Dachmarke kommunikativ gebündelt. Diese Dachmarke Die Möglichkeiten der Berufsbildung sichtbarer verbunden ist das Ziel, durch die Schaffung neuer fungiert als One-Stop-Shop für Lehrende und Schüle- und attraktiver machen (formaler) Qualifikationen bestehende Lücken in rinnen und Schüler und wird um neue Maßnahmen erweitert Qualifikationsleitern zu schließen und die betriebliche (u. a. Wettbewerb für den besten Wirtschaftsunterricht, Förderung Berufsbildung auch auf den höheren Bildungsniveaus flächen- von MINT-Fächern). Die Umsetzung erfolgt durch die WKO mit den deckend zu verankern. Das Aufzeigen der Karrieremöglichkeiten jeweiligen Projektpartnern. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Executive Summary 20 — 21
3 HERAUSFORDERUNGEN
3 HERAUSFORDERUNGEN Digitalisierung und Globalisierung sowie steigende Mobilität Innovations- Bildungswesen und Innova- Die hohen Bildungsinvestitionen im fähigkeit tionsfähigkeit sind eng mit- Schulsystem spiegeln sich nicht in ent- und Flexibilität stellen den Standort Österreich vor neue Heraus- einander verknüpft: Länder, sprechend guten PISA-Ergebnissen wider. forderungen in der Bildung: braucht Bildung die in Bildungsrankings gut Pflichtschulabgängerinnen und Pflicht- abschneiden, liegen auch in schulabgänger bringen vielfach zu wenig der Innovationsfähigkeit vorn. Grundkompetenzen in Lesen, Rechnen und › Wie muss Bildung künftig gestaltet werden, um Wachstum Schreiben mit, die jedoch für eine erfolgrei- und Wohlstand am Standort Österreich zu sichern? Global Innovation Index (Punktzahl) Allgemeinbildung ist ein wichtiges Funda- che Ausbildung notwendig sind. ment für erfolgreiche Berufsqualifizierung. › Wie können Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Österreich liegt sowohl bei Basiskompeten- Mitarbeiter dazu befähigt werden, den (digitalen) Wandel nicht zen als auch bei der Innovationsfähigkeit nicht im Spitzenfeld (Abb. 2). als Bedrohung zu sehen, sondern als Chance zu nutzen? › Wie kann Bildung dazu beitragen, Österreich in der Welt noch erfolgreicher zu machen? Schweiz Arbeit Der digitale Wandel ver- Durch Digitalisierung und Automatisierung verändert sich ändert die Arbeit und die werden nur wenige Berufsbilder vollständig Bildung In einem dynamischen Um- Niederlande 65 Anforderungen an Arbeits- verschwinden. Die meisten Berufsbilder als Schlüssel- feld wird Bildung zur zen- kräfte. Bestehende Berufe werden sich an neuen Technologien Deutschland Singapur tralen Ressource. Nur mit ressource USA Finnland 55 verändern sich. Neue Berufsbilder ent- ausrichten und entsprechend verändern exzellenter Bildung können Dänemark stehen. Von einem „Ende der Arbeit“ kann (Abb. 4, S. 26). sich Menschen auf die ver- Irland Korea aber nicht die Rede sein. In Summe könnten 1 Cornell University, INSEAD, Global Innovation änderten Anforderungen und Chancen der Japan 50 laut McKinsey Global Institute bis zu 30 % Index 2018, OECD Pisa Report 2015 Arbeitswelt einstellen. Für die Bildung der aller geleisteten Arbeit bis 2030 wegfallen. 2 Manyika, James, Susan Lund, Michael Chui, Jacques Bughin, Jonathan Woetzel, Parul Batra, Ryan Ko Zukunft gibt es viele neue Herausforderun- Österreich Gleichzeitig könnte bis zu 33 % zusätzliche and Saurabh Sanghvi: „Jobs lost, jobs gained: Workforce transitions in a time of automation”; gen: Die Bandbreite reicht von der Sicher- 45 Arbeit mit einem erheblich veränderten McKinsey Global Institute (2017) heit im Internet bis zu Wissen über Technik Anforderungsprofil an die Arbeitnehmerin- und digitale Kompetenzen. 40 nen und Arbeitnehmer entstehen. Gemäß McKinsey werden sich mehr als 40 % der Arbeitsplätze in Österreich durch Automa- 35 tisierung entscheidend verändern. Nur 12 % Korrelation zwischen aller Arbeitsplätze sind durch Automatisie- Bildung und Innovation 1 30 rung bedroht (Abb. 3, S. 26).2 Abb. 2 25 Dom. Republik Algerien 20 Durchschnittlicher PISA-Score (Punktzahl) 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 520 540 560 Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Herausforderungen 24 — 25
Auswirkungen von Fünf Kategorien der Digitalisierung und benötigten Fähigkeiten Automatisierung in der Arbeitswelt 3 auf die Arbeitsplätze Abb. 5 in Österreich 2 Abb. 3 Durch Digitalisierung bekommen immer der Arbeitsplätze in Österreich werden sich mehr Prozesse im täglichen (Arbeits-)Leben digitale Schnittstellen und können dadurch 40 % durch Automatisierung einfacher durch Daten getrieben werden einschneidend verändern Durch Fortschritte in Big Data und künst- licher Intelligenz können immer mehr Manuelle Einfache Höhere Soziale Technologische Prozesse algorithmisch unterstützt und teil- Fähigkeiten kognitive kognitive und emotionale Fähigkeiten weise oder vollständig automatisiert werden Fähigkeiten Fähigkeiten Fähigkeiten Demographischer Wandel führt zu wachsendem Bedarf Fähigkeit an Gesundheits- und Sozialleistungen und bedeutet, aller Arbeitsplätze dass ein schrumpfender Anteil der Bevölkerung volkswirt- schaftliche Produktivität aufrechterhalten muss 12 % sind durch Automatierung bedroht › Allgemeine Geräte- › Einfaches Lesen, › Fortgeschrittenes Lesen › Fortgeschrittenes › Digitale Grundkenntnisse bedienung und -steuerung Schreiben, Rechnen und und Schreiben Kommunizieren und Kommunizieren Verhandeln › Fortgeschrittene IT- und › Allgemeine Geräte- › Quantitative und Programmierfähigkeiten reparatur und › Einfache Dateneingabe Statistik-Fähigkeiten › Sozialkompetenz und mechanische Fähigkeiten und -verarbeitung Einfühlungsvermögen › Fortgeschrittene Daten- › Kritisches Denken und analyse und Mathematik › Handwerkliche und Entscheiden › Führungs- und technische Fähigkeiten Managementfähigkeiten › Technologiedesign, › Projektmanagement Entwicklung und Neue Technologien › Feinmotorik › Komplexe Informations- › Unternehmertum und Eigeninitiative Instandhaltung und Anforderungen › Grobmotorik und Kraft verarbeitung und -Interpretation › Anpassungsfähigkeit und › Wissenschaftliche Forschung verändern bestehende › Kontrolle und Überwachung › Kreativität kontiunierliches Lernen und Entwicklung Berufsbilder völlig › Unterrichten und Trainieren Abb. 4 1 8 2 4 Heute Malerin Durch Robotik 2030 unterstütze Malerin Finanz-/Rechnungs- Krankenpflege Kundenservice Management Beratung wesenassistenz Feinmotorik Einfaches Lesen, Kritisches Denken Sozialkompetenz Digitale Grund- Schreiben, und Entscheiden und Einfühlungs- kenntnisse Rechnen und vermögen Kommunizieren Beispielberufe § Große Nachfrage In der Arbeitswelt der Zu- Steigend ist hingegen künftig der Bedarf Technikerin und nach Zukunfts- kunft werden neue Kom- an sozialen und emotionalen, höheren Mechanik Techniker in petenzen und die Fähigkeit kognitiven und technologischen Fähigkeiten kompetenzen (bisheriges Sachbearbeiter Anwältinnen Forschung und zur Innovation benötigt. Dies (Abb. 6, S. 28). Berufsbild) Buchhaltung und Anwälte Ausbildung Entwicklung erfordert entsprechende Allgemeine Geräte- Einfache Daten- Komplexe Informa- Unterrichten Wissenschaftliche Aus- und Weiterbildungen (Abb. 5, S. 27). Den reparatur und eingabe und tionsverarbeitung und Trainieren Forschung größten Anteil am künftigen Bedarf machen mechanische -verarbeitung und -Interpretation und Entwicklung zwar noch immer manuelle Fähigkeiten Fähigkeiten aus, ihr Anteil wird jedoch bis 2030 sinken. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Herausforderungen 26 — 27
Bevölkerungs- Bedingt durch geburten- der Betriebe leiden bereits unter starkem Bedarf an techno- entwicklung schwache Jahrgänge dreht Fachkräftemangel. 60 % der Betriebe geben logischen, sozialen fordert unser sich die Alterspyramide in Umsatzeinbußen an, für 49 % der Betriebe und emotionalen Bildungswesen Österreichs Gesellschaft um: führt der Fachkräftemangel dazu, dass sie Fähigkeiten 2030 3 Mehr ältere Menschen im bei Produkt- und Serviceinnovationen ein- Abb. 6 Pensionsalter stehen immer geschränkt sind.6 weniger erwerbstätigen Personen gegenüber. Das Arbeitskräftepotenzial schrumpft. Allein Ein höherer Anteil an älteren Menschen und zwischen 2019 und 2030 wird die Zahl an eine geringere Anzahl an Kindern und Ju- Manuelle Einfache Höhere Soziale und Technologische erwerbstätigen Menschen österreichweit um gendlichen bedeutet größeren Druck auf das Fähigkeiten kognitive kognitive emotionale Fähigkeiten mehr als 230.000 Personen zurückgehen.5 gesamte Bildungs- und Ausbildungssystem: Fähigkeiten Fähigkeiten Fähigkeiten Die vorhandenen Begabungen und Talente Den gesamten Fachkräftemangel wird der jungen Menschen müssen besser auf- die Automatisierung aber nicht abfangen gegriffen, gestärkt und gefördert werden. 32 18 21 17 12 2016 können, wodurch der Kampf um die besten Ein kleiner werdendes Arbeitskräftepoten- Köpfe und geschicktesten Hände weiter zial muss besonders qualifiziert sein, um angetrieben wird. Gemäß Fachkräfteradar die gewünschte starke Wirtschaftsleistung 25 15 22 21 17 2030 der WKÖ ist der Fachkräftemangel Österreichs erhalten zu können. bereits für 87 % der Betriebe spürbar, 75 % Implikationen für Benötigte Fähigkeiten in Prozent der Arbeitstunden in Österreich das Lernen der Zukunft Eigenschaften (beispielhaft) Im Bereich sozialer, emotionaler und höhe- Arbeitsplätzen prägen. Das österreichische rer kognitiver Fähigkeiten spielen insbeson- Schul- und Ausbildungssystem muss da- › Bedürfnisse nach Flexi- bilität und ausgeprägter › Kommunikation der Millennials dere die sogenannten „21st Century Skills“ her insbesondere sinnerfassendes Lesen, Work-Life-Balance Notwendigkeit der Eigenschaften und 1980–1994 passenden Bildung zum (Kommunikation, Zusammenarbeit, Kriti- Schreiben und Rechnen, aktives Zuhören, › Erwarten Verfügbarkeit Erreichen einer hohen sches Denken und Kreativität) (Abb. 7) eine kritisches Denken und aktives Lernen, kom- Erwartungen von von Dienstleistungen zu jeder Zeit an jedem Ort Work-Life-Balance und Job-Sicherheit wesentliche Rolle. Neben technologischen plexe Problemlösungskompetenzen sowie jungen Generationen › Synthese aus Leistung › Anpassung von Lernfor- Fähigkeiten gewinnen diese Skills bereits Sozialkompetenzen vermitteln. in Bezug auf neue und Lebensgenuss men an den Lebensalltag, z. B. flexibles, heute an Bedeutung. Sie werden künftig Formen des Lernens 7 modulares Curriculum noch stärker das Anforderungsprofil von Abb. 8 › Individualisierte › Wesentliche Kriterien Lernform, z. B. durch eines Berufs sind künstliche Intelligenz Generation Z Gehalt (65 %), › Vollumfängliche 1995–2010 Work-Life-Balance (38 %) Nutzung digitaler Die 4 Ks der und Jobsicherheit (27 %) › Selbstverständlich jeder- Möglichkeiten zur Bereitstellung, 21st Century Skills 4 Kollaboration zeit online (Digital Natives) Kommunikation und Gestaltung von Abb. 7 › Individualistisch, Lernangeboten › Zusammenarbeit, maximieren eigenes Glück um gemeinsam ein Ziel 2 zu erreichen. Kommunikation › Talent, Expertise und Wissen dafür gezielt einsetzen. 1 › Teilen von Gedanken, Fragen, Ideen und Lösungen. Neue Anforde- Die Generation der „Digital meinwohl zugeschrieben. Die „Generation Z“ Kreativität rungen durch Natives“ stellt andere An- (Jahrgänge von 1995–2010) repräsentiert forderungen an Lernen und stärkeren Individualismus und das Be- Kritisches Denken › Innovationen leben und neue Herangehens- 4 neue Lern- und Arbeiten: Geburtsjahrgängen streben, das eigene Glück zu maximieren. › Probleme auf eine neue weisen zur Zielerreichung ausprobieren Arbeitskultur von 1980–1994 („Millennials“) Beide Generationen erwarten sich in ihrer 3 Art und Weise betrachten und lernen, themen- und disziplinübergreifend zu wird ein besonderes Bedürf- Ausbildung und im Beruf den Einsatz digita- denken. nis nach Flexibilität, Work-Life-Balance und ler Lernmöglichkeiten mit Information und Sinnstiftung sowie Engagement für das Ge- Feedback in Echtzeit an jedem Ort (Abb. 8). Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Herausforderungen 28 — 29
Höherqualifizie- Untersuchungen zum Absolventenquoten von Maturantinnen und Mehr Mobilität Orts- und zeitunabhängiges flexibler sein. Fundierte Basiskompetenzen, rung insbeson- Fachkräftemangel zeigen Maturanten sowie Hochschulabsolventin- und Flexibilität am Arbeiten ist für die Generati- die flexibles Zugehen auf verschiedene vor allem Engpässe im mitt- nen und -absolventen. Berufsbildung um- on der unter 35-Jährigen ein Problemstellungen zulassen, müssen das dere durch Arbeitsmarkt leren Qualifikationsbereich. fasst u. a. die duale Berufsbildung, berufs- wichtiger Anspruch an ihren Bildungsfundament jedes jungen Menschen Berufsbildung Insbesondere Personen mit bildende höhere Schulen (z. B. HTL), auf die Arbeitsplatz. Eine Studie von sein. Zudem braucht es Bereitschaft und Lehrabschluss und anderen Lehre aufbauende Abschlüsse (Meister-, Deloitte dokumentiert, dass 72 % der unter Können, lebenslang zu lernen, sich neuen berufspraktischen Qualifikationen fehlen Befähigungsprüfungen, Werkmeisterschu- 35-Jährigen nicht länger als fünf Jahre Aufgaben zu stellen und neue Herausforde- in Österreich (Abb. 9). len, Fachakademien) sowie Abschlüsse der beim selben Unternehmen bleiben wollen.8 rungen anzunehmen. Weiterbildung, wie sie etwa am WIFI erlangt „Höherqualifizierung“ ist in jeder Hinsicht werden können. Mobilität und Flexibilität sind jedoch kein 3 McKinsey 2018 zukunftsentscheidend. Dabei geht es aber einseitiges Bedürfnis von Seiten der 4 https://de.wikipedia.org/wiki/4K-Modell_des_Lernens vor allem um eine Stärkung der Berufsbil- Arbeitskräfte. Der Arbeitsmarkt wird mehr 5 Dornmayr H., Winkler B., (2018): Schlüsselindikatoren zum Fachkräftemangel in Österreich. dung auf allen Qualifikationsebenen – und Flexibilität einfordern, weil sich die wirt- ibw-Forschungsbericht 191 (WKÖ-Fachkräfteradar) weniger um eine schlichte Erhöhung der schaftliche Dynamik durch Digitalisierung, 6 Dornmayr H., Winkler B., (2018): ibw-Unternehmens- befragung zum Fachkräftebedarf/-mangel. Automatisierung und Globalisierung weiter ibw-Forschungsbericht 192 (WKÖ-Fachkräfteradar) erhöhen wird. Arbeitskräfte müssen daher 7 Hershatter, A., & Epstein, M. (2010). Millennials and the World of Work: An Organization and Management in Hinsicht auf die auszuübende Tätigkeit Perspective. Journal of Business and Psychology, 25, 211-223.; ‚The Generation Z: Study of Tech Intimates’ by Mitarbeitermangel häufig selten nie Commscope‘, 2017; Web- und Presserecherche nach Qualifikation 8 Deloitte Millennial Survey 2018, rd. 10.500 Befragte und Bildungs- abschlüssen 6 Lehrabschlüsse 59,9 % 14,7 % 25,4 % Berufsbildung Die vorliegenden Analysen zeigen klar: Berufsbildung Abb. 9 neu denken bleibt nicht nur wichtig, sie ist der zentrale Zukunfts- Personen ohne bestimmte Abschlüsse, faktor für den Wirtschaftsstandort Österreich. 38,9 % 19,2 % 41,8 % aber mit praktischer Berufserfahrung Die großen Herausforderungen für die Berufsbildung auf einen Blick: Abschlüsse von technisch-gewerblichen 19,3 % 15,2 % 65,5 % Fachschulen (ohne Matura) Höhere Berufsbildung › Mit der Digitalisierung verändert sich › Es wird wichtiger, verlässlich auf Basis- 17,9 % 15,2 % 66,9 % (z. B. Fachakademiker) die Berufslandschaft. Neue Berufe ent- kompetenzen aus der Pflichtschule (Lesen, stehen, bestehende Berufe verschwinden. Schreiben, Rechnen) aufbauen zu können. HTL-Abschlüsse 14,1 % 12,6 % 73,3 % Damit wird der Bedarf nach Re-Qualifizie- rung und attraktiven Umstiegsangeboten › Die Digitalisierung eröffnet in der Personen ohne bestimmte Abschlüsse 14 % 17,4 % 68,6 % auch in der Aus- und Weiterbildung steigen. Bildung neue Möglichkeiten, sich Wissen an- und ohne praktische Berufserfahrung Die Zielgruppen werden mit Blick auf Alter, zueignen („Lernmethoden“). Sie stellt aber Abschlüsse von kaufmännischen Fach- Hintergrund und Erfahrungen heterogener. auch neue Anforderungen an die Vermitt- 9,2 % 14,2 % 76,6 % schulen / Handelsschulen (ohne Matura) lung von Wissen und Fertigkeiten („Lehr- › Die Tätigkeiten auch innerhalb eines methoden“). Vor allem jüngere Generatio- Fachhochschulabschluss 8,6 % 10,8 % 80,6 % Berufs verändern sich bzw. passen sich an nen verlangen den Einsatz von neuartigen, die neuen Technologien an. Entsprechend digitalen Lernmethoden und Techniken. Sonstige Abschlüsse flexibel und reagibel müssen die Angebote 6,3 % 15,5 % 78,2 % von höheren Schulen (mit Matura) der Berufsbildung sein. Aufgrund der technologischen Entwicklung wird Wissen Universitätsabschlüsse 5,9 % 6,5 % 87,7 % einfacher zugänglich. Das bedeutet, dass die Lernenden technologisch up to date HAK-Abschlüsse 4,7 % 12,9 % 82,5 % sein müssen. Die Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer in der Schule, aber auch an die Ausbilderinnen und Ausbilder AHS-Abschlüsse 3,1 % 10,3 % 86,6 % im Betrieb steigen dadurch. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Herausforderungen 30 — 31
4 SWOT-ANALYSE
4 SWOT-ANALYSE DER ÖSTERREICHISCHEN BERUFS- BILDUNG AUS SICHT DER ÖSTERREICHISCHEN WIRTSCHAFT Stärken Schwächen Welche Stärken Österreich Welchen Schwächen Öster- im Berufsbildungs- reich im Berufsbildungs- system ausbauen kann: system entgegenwirken kann: › Hohe Kompetenz und › Vertikale Durchlässigkeit auch für › Mangelnde Grundkompetenzen bei Schul- › Lückenhafte bzw. intransparente Durch- Erfahrung in der dualen Berufsbildung nicht-maturaführende Ausbildungen abgängern gängigkeit insbesondere zwischen Lehre (Lehre, BMS) zu aufbauenden Qualifikatio- und aufbauenden Qualifikationen › Große Vielfalt der beruflichen Qualifizie- › Mangelnde Transparenz in der Vielzahl an nen insbesondere der beruflichen rungsangebote und Aus- und Weiterbildun- Ausbildungswegen und mangelnde Berufs- › Geringe Sichtbarkeit und Wahrnehmung Weiterbildung und via Berufsreifeprüfung gen, regional und flächendeckend orientierung in der Pflichtschule von auf der Lehre aufbauenden Qualifikatio- zu Hochschulbildung nen als höhere Bildung › „Exportschlager“ duale Berufsbildung / › Steigender Fachkräftemangel im mittleren › Vielfältige Optionen in der Sekundarstufe II sehr gutes Abschneiden in internationalen Qualifizierungsniveau › Fehlende systemische Anerkennung-/ zum lebenslangen Erwerb von Bildungs- Berufswettbewerben wie z. B. EuroSkills / Anrechnungsmodi facheinschlägiger abschlüssen, Schulen für Berufstätige sowie › Konkurrenzdruck der AHS und BMHS auf WorldSkills Vorqualifikationen am Übergang von der außerordentliche Lehrabschlussprüfung Lehre und dadurch Rückgang der Lehr- Sekundarstufe II in die akademische › Hoher Anteil an Lehrlingen im Ausbildungs- lingszahlen / Mangel an geeigneten Lehr- › Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR) in Tertiärbildung system im internationalen Vergleich lingsbewerberinnen und -bewerber Österreich eingerichtet › Hohe Abbruch- und Umsteigerquoten in › Systemimmanente schnelle Anpassungs- › Fehlende Bedarfsorientierung mancher › Bereits existierende, funktionierende der Sekundarstufe II fähigkeit in der dualen Berufsbildung durch schulischer Ausbildungen – Verbindung Instrumente zur Feststellung individueller Lehrstellenmarkt zum Bedarf der Wirtschaft ausbaufähig › Imageproblem des Lehrerberufs generell Interessen und Talente (insb. im Bereich Wirtschaft & Unterneh- › Tragende Rolle der Sozialpartner insb. › Zu wenig Ausbildungen im Bereich digitaler mertum) in der dualen Berufsbildung und in der Fähigkeiten und Soft Skills beruflichen Weiterbildung › Duale Hochschulbildung nur schwach › Geringe Anzahl an Absolventinnen und verankert › Ausgeprägte Ausbildungskultur in Absolventen technischer Ausbildungen und Unternehmen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwis- senschaft, Technik) › Generell hohe geschlechterspezifische Bildungswahl in der Sekundarstufe II (z. B. mehr als 45 Prozent der Mädchen in den Lehrberufen Einzelhandelskauffrau, Büro- kauffrau, Frisörin) Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. SWOT-Analyse 34 — 35
Chancen Herausforderungen Welche Chancen Österreich Welchen Herausforderungen im Berufsbildungssystem Österreich im Berufsbildungs- nutzen kann: system begegnen muss: › Österreich mittels zeitgemäßer (digitaler) › Digitalisierung führt zu einer Re- › Sicherstellung der Reputation der Berufs- › Höherqualifizierungsbedarf ist vielfältig Bildung zum internationalen Innovations- Industrialisierung und zu einer Stärkung bildung in der öffentlichen Wahrnehmung und betrifft alle Qualifikationsebenen führer machen qualifizierter Facharbeit und › Mangelnde Ausrichtung vorhandener › Mangelnde Ergebnisorientierung des handwerklich-kreativer Tätigkeiten › WKO als größter nichtstaatlicher Bildungs- Ressourcen am Bedarf (durchschnittliche Bildungssystems – Schulfinanzierung und anbieter mit entsprechenden Kompetenzen › Steigende Bildungsaffinität bei den Ausgaben Österreichs pro Schüler/Student -leistung sind derzeit voneinander getrennt und Strukturen jungen Alterskohorten weit über dem OECD-Schnitt).9 › Ressourcenverlust durch fehlende › Flächendeckende regional hervorragende › Etablierung eines multinationalen › Flächendeckende, bedarfsorientierte Abbildung/Anerkennung nicht-formal und Tools und Modelle der Berufsorientierung digitalen Bildungsangebotes für die beruf- Vermittlung digitaler Kompetenzen an informell erworbener Kompetenzen/ für Schülerinnen und Schüler liche Aus- und Weiterbildung Schülerinnen und Schüler/Lehrlinge/ Qualifikationen (z. B. individuelle Erfahrungen) Lehrerinnen und Lehrer/Ausbilderinnen › Großes Potenzial für neue Zielgruppen und Ausbildern (Maturanten, Quereinsteiger, Studien- 9 Bildung auf einen Blick, OECD 2018 abbrecher, Zuwanderer u. a.) für die duale › Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung Berufsbildung im Einklang mit neuen und sich ändernden Kompetenzherausforderungen › Unterstützung der Ausbildungsbetriebe bei der Weiterentwicklung der Ausbildung › Durch Digitalisierung und Automatisierung für das digitale Zeitalter Rückgang des Bedarfs an unqualifizierten Personen und Veränderung von Berufs- › Stärkere Koordinierung der im WKO-Sys- profilen tem befindlichen Bildungseinrichtungen › Steigender Bedarf an interkultureller Kompetenz, Fremdsprachen und Grund- wissen über Wirtschaft/Auslandsmärkte durch hohe Exportquote Österreichs Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. SWOT-Analyse 36 — 37
5 VISION FÜR ÖSTERREICHS BILDUNGSSYSTEM
5 MIT BESTER BERUFSBILDUNG MEHR BEWEGEN Vision 5 Die Berufsbildung kann auf im internationalen Vergleich exzellenten Vision 1 Basiskompetenzen bei Vision 6 den 15-Jährigen aus Die österreichische der Pflichtschule (Lesen, Im Mindset unserer Berufsbildung sichert Vision 4 Schreiben, Rechnen) Gesellschaft ist die Wettbewerbsfähigkeit, Vision 3 sowie auf digitalen Kultur des lebens- Die Berufsbildung ist in Grundkompetenzen Innovationsführerschaft langen Lernens Die österreichische der Öffentlichkeit als aufbauen. und Beschäftigung nachhaltig verankert. Berufsbildung, insbeson- gleichwertige Alternative im digitalen Zeitalter. dere die duale Berufsbil- zur allgemeinen und Es gibt einen positiven Zugang Sie stellt sicher, dass den Unter- dung, ist hochattraktiv für hochschulischen Bildung zum Unternehmertum und zum Vision 2 Lernen auch aus Fehlern. nehmen ausreichend qualifizierte Jugendliche, Erwachsene anerkannt und auch und motivierte Fachkräfte zur und Unternehmen. international nachgefragt. Verfügung stehen und sie damit die Die berufliche Aus- und Möglichkeiten der Digitalisierung Weiterbildung ist durch Sie bietet Jugendlichen und Er- In der Berufsbildung liegt voll nützen können. ihre hohe Innovations- wachsenen jeden Alters attraktive Österreich an der europäischen fähigkeit stets auf dem Möglichkeiten der fachlichen und Spitze. neuesten Stand. persönlichen Entwicklung und Das Image Öster- erstklassigen Qualifizierung für reichs ist inter- den Arbeitsmarkt. Sie orientiert sich an den national stark mit 21st Century Skills und forciert seiner exzellenten digitale Lern- und Lehrmethoden. beruflichen Aus- und Weiterbildung verbunden. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Vision für Österreichs Bildungssystem 40 — 41
6 MISSION: AUS DER WIRTSCHAFT – FÜR DIE WIRTSCHAFT
6 UNSERE MISSION: AUS DER WIRTSCHAFT – FÜR DIE WIRTSCHAFT Die WKO ist zentraler Player der beruflichen Bildung in Österreich. Als wichtigster Anbieter beruflicher Bildung und als größter Bildungsanbieter nach der Republik trägt sie dazu bei, dass Unternehmen bestens ausgebildete Fachkräfte in ausreichender Zahl finden und beschäftigen. Die WKO gestaltet die digitale Transformation aktiv mit. Das WKO- Angebot der beruflichen Bildung entspricht dem Qualifikationsbedarf der Wirtschaft von heute und morgen. Es eröffnet Menschen attraktive Karrierechancen. Die WKO setzt als Interessenvertretung nachhaltige bildungs- politische Impulse, sie gestaltet und verbessert aktiv die Rahmenbedingungen der Bildung für Menschen und Unternehmen in Österreich. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Mission: Aus der Wirtschaft – für die Wirtschaft 44 — 45
7 STRATEGISCHE ZIELE
7 STRATEGISCHE ZIELE Auf Basis der Analyse der Herausforderungen und der SWOT-Analyse verfolgt die Bildungsoffensive der WKO nachfolgende strategische Ziele. Dadurch werden nach- haltig Fachkräfte und attraktive Qualifizierungen für den Arbeits- markt sichergestellt. 1 2 3 4 5 6 Verbesserung der Wettbewerbs- Erreichung der Innovationsführer- Erhöhung des Stellenwerts der Be- Sicherstellung des Zugangs unter- Stärkung der Berufsbildung als Verantwortungsbewusster und fähigkeit der österreichischen schaft Österreichs und nachhaltige rufsbildung durch laufende Weiter- schiedlicher Gruppen und individuel- gesellschaftspolitische Aufgabe. effizienter Einsatz öffentlicher und Wirtschaft durch zeitgemäße und Sicherung von Fachkräften durch entwicklung und Anpassung an die ler Talente zu beruflicher Bildung. privater Mittel für Bildung. exzellente Berufsbildung. innovative Bildungsansätze. Dynamik von Märkten und Techno- Die WK-Aktivitäten in logien. Die WK-Bildungsange- der Berufsbildung tra- Die WKO-Bildungs- Die WKO ist als der Die WK-Bildungsan- bote sind breit gefä- gen zu einem eigenverantwortlichen, kompetenz wird durch größte nichtstaatliche gebote sind durch- Megatrends und Ent- chert. Sie reichen von der beruflichen selbstbestimmten Leben, zu Offenheit Innovation, effizienten Mitteleinsatz Anbieter der beruflichen Bildung Ös- gehend kompetenzorientiert. Sie wicklungen werden Basisbildung bis hin zur Zertifizierung gegenüber Internationalisierung und und systematische Kooperation in der terreichs maßgeblicher Mitgestalter, bauen auf modernsten Methoden und rechtzeitig erkannt und kommuniziert. höchster beruflicher Kompetenz und Technologien sowie zu einer Stärkung eigenen Organisation gestärkt. Umsetzer und Innovator. Dazu werden aktuellsten Inhalten auf. Die WK-Angebote werden voraus- Exzellenz. Die Zielgruppen werden demokratischer Einstellungen bei. wir auch verstärkt zusätzliche Auf- schauend angepasst und regelmäßig dabei unterstützt, entsprechend ihren gaben und Verantwortung im übertra- evaluiert. Talenten und bereits erworbenen genen Wirkungsbereich übernehmen. Kompetenzen das für ihre berufliche Zukunft richtige Angebot zu finden. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Maßnahmen und Forderungen 48 — 49
8 HANDLUNGSFELDER UND UMSETZUNG
8 HANDLUNGSFELDER UND UMSETZUNG Die WKO-Bildungsoffensive bezieht sich schwerpunkt- mäßig auf folgende sechs strategische Handlungs- felder, die für die Fachkräftesicherung unserer Unternehmen in Zukunft erfolgsentscheidend sind. 6 Handlungsfelder Abb. 10 Bildungsangebote am künftigen (digitalen) 2 Bedarf ausrichten Individuelle Talente 1 entfalten Ausbildende Unternehmen 4 Durchgängige Bildungs- systematisch unterstützen 3 pfade & lebenslange Karriereperspektiven Vereinheitlichung Wirtschaftskompetenzen WKO-Auftritt & 6 5 ins Bildungssystem Effizienz verbessern einbringen Zur operativen Umsetzung WKO-Gremien über den Umsetzungsstand der Bildungsoffensive wird der Bildungsoffensive. Die Bezeichnungen eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Sie der Maßnahmen, Initiativen und Ideen sowie setzt sich aus Expertinnen und Experten die verwendeten Begriffe sind Arbeitstitel. der Landeskammern, Sparten und Abteilun- Im Rahmen der Umsetzung wird eine völlig gen der WKÖ (Bildungspolitik, Sozialpolitik, neue Markenarchitektur für die berufliche Rechtspolitik, Wirtschaftspolitik, Außenwirt- Aus- und Weiterbildung entwickelt inklusive schaft etc.) zusammen. Die Steuerungsgrup- eines Narrativs und neuen Wordings. pe übernimmt die Koordination zwischen den Verantwortlichen der Maßnahmenum- Um zum Nutzen unserer Unternehmen setzung. Sie ist zudem für ein regelmäßiges rasche Umsetzungserfolge zu ermöglichen, Monitoring des laufenden Fortschrittes werden prioritär die WKO-Leuchtturm-Initia- verantwortlich. Zweimal jährlich berichtet tiven bereits 2019 – gemeinsam mit einzel- die Steuerungsgruppe an die zuständigen nen ergänzenden Maßnahmen – gestartet. Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Handlungsfelder und Umsetzung 52 — 53
9 MASSNAHMEN UND FORDERUNGEN
1 Handlungsfeld: Individuelle Talente entfalten VIRTUELLE LERNPLATTFORM LEUCHTTURM
LEUCHTTURM Handlungsfeld: Individuelle Talente entfalten LEUCHTTURM VIRTUELLE Die Kompetenzpunkte weisen in der Wirt- schaft anerkannte Kompetenzen nach und Partner im virtuellen Campus. Sie bewerten Angebote und Informationen und können so LERNPLATTFORM dienen gegenüber Unternehmen als Nach- die Qualität der Bildungsmaßnahmen und weis für den Kompetenzerwerb. Mit den Kurse aus Nutzersicht beurteilen. Bonuspunkten können weitere Bildungs- maßnahmen günstiger absolviert wer- Die datenschutzrechtliche Einwilligung den. Awards stellen den Abschluss einer vorausgesetzt, gibt die Erhebung z. B. von Gesamtausbildung dar und werden für den Durchlaufzeiten, Nutzungshäufigkeit von Nachweis eines erfolgreichen Abschlusses Bildungsmaßnahmen und Abschlussquoten eines Bildungspfades eingesetzt. im Rahmen der Virtuellen Lernplattform in Österreich einen sehr guten Einblick in Zeithorizont kurz- bis mittelfristig Durch eine staatliche finanzielle Unter- den Verlauf von Ausbildungserfolgen. Neu stützung der „Virtuellen Lernplattform“ in der „Virtuellen Lernplattform“ ist, dass Verantwortlichkeiten wird diese zur digitalen Aus- und Weiter- auch Daten des Fachkräfteradars (wko.at/ WKO, Aus- und Weiter- bildungseinrichtungen, bildungsplattform Österreichs mit allen fachkraefte) sowie weitere arbeitsmarkt- Partner Stakeholdern (Unternehmen, Unterneh- bezogene Daten des Arbeitsmarktservice merinnen, Unternehmer, Bildungseinrich- (AMS) eingespielt werden. Zudem erfolgt tungen, Lernende, Fachkräfte, FHs, HTLs, die umfassende Einbindung von Bildungs- Hintergrund Unternehmer stehen vor International gibt es bereits viele erfolg- Unis). Jede und jeder Lernende hat ein angeboten unterschiedlichster Aus- und der Herausforderung, den reiche Lernplattformen. Diese sind teils alltäglichen Betrieb ihres Unternehmens si- kommerziell (z.B. Coursera, Lynda), teils individuelles Konto bzw. einen persönlichen Weiterbildungseinrichtungen. cherzustellen und gleichzeitig ihre Mitarbei- stellen sie ihr Angebot kostenlos bereit und Zugang, mit dem auch auf das Bildungs- terinnen und Mitarbeiter zu qualifizieren. finanzieren sich durch Spenden (z.B. Alison, konto (siehe Seite 87) zugegriffen werden kann. Die „Virtuelle Lernplattform“ wird mit inter- Deswegen braucht es neben klassischen, Khan Academy). Auch deutschsprachige Künstliche Intelligenz stellt sicher, dass nationalen Plattformen in unterschiedlichen physischen Lernformaten Online-Infra- Angebote existieren (z.B. Lecturio), sind die Benutzer laufend maßgeschneiderte Sprachen verbunden. strukturen, die Wissen in neuen Formaten aber selten kostenlos. Angebote erhalten. Die Lernenden sind einfach, spannend aufbereitet, transparent, kurzfristig und ortsunabhängig zugänglich machen. Nutzen › Das Potenzial der Lernenden wird opti- › Es wird ermöglicht, bei weniger Fehl- mal erkannt und gefördert. zeiten im Betrieb mehr zu lernen. In Ver- bindung mit dem Konzept des integrierten › Die Fachkräfteentwicklung wird punkt- Campus (siehe Seite 92) kann der perfekte Mix Auf einen Blick Eine „Virtuelle Lernplatt- zu erkennen, um die passende Aus- und genau unterstützt. form“, die allen Interes- Weiterbildung zu finden. Sie verbindet erst- aus Online- und Präsenzangeboten erstellt sierten offensteht und an der alle Weiter- mals Plattformen für Bildungsberatung und › Der Lernende kann mit Hilfe der „Virtu- werden. Der Besuch von Präsenzveranstal- bildungsanbieter teilnehmen können, wird persönliche Potenzialanalyse. ellen Lernplattform“ seine Bildungsbiografie tungen ist auf Themen fokussiert, bei denen aufgebaut. Für die Anforderungen der dokumentieren – der Arbeitgeber weiß, wo die Infrastruktur einen technologischen Wirtschaft und der Fokus-Zielgruppen › Die „Virtuelle Lernplattform“ ermöglicht der Lernende in seiner Entwicklung steht. und/oder sozialen Mehrwert liefert. (Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge, es, direkt von den „Bildungspfaden“ zu › Die Benutzer werden in einem One- › Die „Virtuelle Lernplattform“ bringt eine Studentinnen und Studenten, Fachkräfte) den „Bildungsangeboten“ (auch Offline- Stop-Shop an vielfältige Möglichkeiten rasche, bedarfsorientierte, ortsunabhän- wird ein umfassendes Online-Kursangebot Angebote) zu wechseln. herangeführt. Sie müssen sich nicht durch gige und transparente Qualifizierung von entwickelt. unterschiedlichste Plattformen navigieren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die neuen Formate setzen auf gemein- sondern finden eine klar strukturierte und › Die „Virtuelle Lernplattform“ bringt schaftliches und spielerisches Lernen. übersichtlich dargestellte Gesamtplattform. Die „Virtuelle Lernplattform“ wird rasch in innovative Lernformate wie Learning Dabei können Lernende Kompetenzpunkte einer Pilotvariante eingerichtet. Rooms, eBooks, Massive Open Online erwerben, spezielle Aufgaben lösen und Courses (MOOCs) oder virtuelle Klassen- Awards erhalten. Zusätzlich können Bonus- zimmer hervor. punkte gesammelt werden (z. B. für speziel- le Leistungen, außergewöhnliche Erfolge, › Die „Virtuelle Lernplattform“ bietet die regelmäßige Weiterbildung). Möglichkeit, jederzeit das eigene Potenzial Wir bilden Zukunft. Die WKO-Bildungsoffensive für alle. Maßnahmen und Forderungen 58 — 59
Sie können auch lesen