Mobile Computing Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
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Mobile Computing || Seite Seite33 wirtschaftsagentur.at Foto: Wirtschaftsagentur Wien/David Bohmann Inhalt 1 Einleitung 5 6 Trends & Success Stories aus Wien 18 6.1 Augmented- & Virtual Reality 18 2 Ein unaufhaltsamer Trend 6 6.2 Authentifizierung und Sicherheit 18 3 Mobile Computing in Wien 7 6.3 E-Government 19 3.1 Ausbildung und Forschung 7 6.4 E-Health & Fitness 20 3.2 Arbeitsplatzsituation 8 6.5 Forschung und Wissenschaft 20 6.6 Kunst und Kultur 21 4 Daten, Fakten, Zahlen 10 6.7 M-Banking,-Commerce und -Payment 21 4.1 Smartphones 11 6.8 Mobilität 23 4.2 Tablet-PCs 12 6.9 Smart Home und digitale Assistenz 24 4.3 Notebooks 12 6.10 User Experience 24 4.4 AR- und VR-Devices 12 4.5 Wearables 12 7 Leistungen der Wirtschaftsagentur Wien 25 4.6 Betriebssysteme 13 7.1 Information und Beratung 25 4.7 Apps 13 7.2 Förderungen 26 4.8 Hybrid Apps 14 7.3 Content Vienna 26 4.9 Chatbots 14 8 Unternehmen in Wien 27 4.10 Responsive Design 14 4.11 Streaming 15 9 Impressum 46 4.12 NFC 15 5 Infrastruktur 16 5.1 5G 17
Mobile Computing || Seite Seite55 wirtschaftsagentur.at 1 Einleitung Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Wien zählt zu den Top 5 der IKT-Metropolen Europas. Um das Potenzial an diesem Standort optimal zu Rund 5.800 IKT-Unternehmen erwirtschaften hier einen nutzen, fungiert die Wirtschaftsagentur Wien als Infor- Umsatz von rund 20 Milliarden Euro jährlich. Die rund mations- und Kooperationsplattform für Wiener Tech- 8.900 nationalen und internationalen IKT-Firmen in der nologieentwickler. Sie vernetzt Unternehmen mit Ent- „Vienna Region“ (Wien, Niederösterreich und Burgen- wicklungspartnern und Leitkundinnen aus Wirtschaft, land) sind für gut zwei Drittel des gesamten Umsatzes Wissenschaft und Stadtverwaltung und unterstützt die der IKT-Branche in Österreich verantwortlich. Wiener Unternehmen mit gezielten monetären Förde- rungen und einer Vielzahl von Beratungs- und Unterstüt- Laut verschiedenen Studien punktet Wien besonders zungsangeboten. stark mit Innovationskraft, der umfassenden Unterstüt- zung von Start-ups sowie einem starken Fokus auf Nach- Als Unterstützung dient hier auch die Technologie- haltigkeit. Auch in mehreren „Smart City“-Rankings liegt plattform der Wirtschaftsagentur Wien. Auf technologie- Wien auf den vordersten Plätzen. Der Standort über- plattform.wirtschaftsagentur.at können Wiener Unter- zeugt außerdem durch sein forschungs- und technolo- nehmen und Institutionen aus dem Technologiebereich giefreundliches Klima, die geographische und kulturel- ihre innovativen Produkte, Dienstleistungen und Proto- le Nähe zu den Wachstumsmärkten im Osten, die hohe typen sowie ihre Forschungsexpertise präsentieren und Qualität der Infrastruktur und des Ausbildungssystems Entwicklungspartnerinnen und Pilotkunden finden. sowie nicht zuletzt die weltweit höchste Lebensqualität. Der vorliegende Technologie Report bietet einen Überblick über die verschiedensten Trends und Entwick- lungen im Bereich Mobile Computing sowie eine Aus- wahl von 70 Unternehmen und Einzelpersonen, die im Bereich Mobile Computing in Wien tätig sind. Ihr Team der Wirtschaftsagentur Wien
Mobile Computing | Seite 6 2 wirtschaftsagentur.at Ein unaufhaltsamer Trend Smartphones haben ihren weltweiten Siegeszug in Nicht mehr an einen Ort gebunden zu sein, hat na- einer unglaublichen Geschwindigkeit angetreten und türlich Vorteile: So bieten die Kenntnis über den jewei- ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar. In gerade ligen Standort, der flexible Einsatz der Geräte und ihre einmal zehn Jahren haben sie die Art und Weise, wie wir Funktionalität, etwa bei der Messung von Körperfunkti- mit der Welt interagieren drastisch verändert. Apps die- onen oder der Sprachsteuerung, viele neue Möglichkei- nen als Schnittstelle zu vernetzten Geräten, informieren ten. Aufgrund des mobilen Einsatzes ergeben sich auch Patientinnen und Patienten über ihren Gesundheitssta- Nachteile, etwa Nachholbedarf beim Netzausbau, die tus und steuern Drohnen auf Inspektionsflügen. Aber durch den technischen Fortschritt aber schrumpfen. auch andere mobile Wegbegleiter wie Wearables oder schon länger auf dem Markt befindliche Geräte wie Tablet-PCs und Notebooks sind aus dem Berufs- und Privatleben nicht mehr wegzudenken. Damit einhergehend und aufgrund technologischer Entwicklungen – man denke an das Internet der Dinge – nimmt die Vielfalt der Anwendungen deutlich zu. Neben Unterhaltung und Messaging spielen Banking, Gesund- heit, Handel und Mobilität eine wichtige Rolle. Voraus- setzung dafür sind entsprechende Netzwerke und Tele- kommunikationsdienste. Hier sind beispielsweise der künftige Mobilfunkstandard 5G und die Nahfeldkommu- nikation NFC zu nennen. Technologiesprünge oder die Kombination von bis- her getrennten Technologien werden zu einer rasanten Entwicklung in vielen Bereichen führen. Laut dem „Hype Cycle for Emerging Technologies 2018“ der Analystinnen und Analysten von Gartner ist beispielsweise Augmented Reality bereits in der Realität angekommen und auf dem Weg zur Etablierung. Virtuelle Assistenz ist dagegen noch ziemlich gehyped und dürfte noch einen längeren Weg vor sich haben. Foto: peshkova/ Fotolia
Mobile Computing || Seite Seite77 wirtschaftsagentur.at 3 Mobile Computing in Wien Auch wenn die Wettbewerbsintensität weiter zu- Bereits vorhandene und gerade neu entstehende Aus- nimmt, scheint Wien für all diese Entwicklungen gut bildungsangebote werden von Branchenkennerinnen positioniert. Die Zentrumsfunktion kombiniert mit ho- und -kennern als gut eingeschätzt, wodurch auch der her Lebensqualität, gut ausgebauter Infrastruktur und Pool an Fachkräften (fast) ausreichend gefüllt ist. Insge- einer kleinen, stark vernetzten Community zeichnet den samt weisen die bisherigen Erfolge der Wiener „Mobile- Standort aus. Daneben gibt es diverse Förderungen und Computing-Community“ auf die Innovationskraft der Unterstützungsprogramme. Unternehmen und die Qualität des Standortes hin. 3.1 Ausbildung und Forschung Wien zählt als Wissenschafts- und Forschungsstand- Freelancerin oder Freelancer tätig oder selbstständig. Da ort zu den Top-20 Regionen in der EU und ist die größ- die Berufssparte noch jung ist, ist der Ausbildungsmarkt te Universitätsstadt im deutschsprachigen Raum. Das überschaubar. Hervorgehoben werden von Branchen- bringt viele Vorteile: Die gute Einbindung in den F&E- profis vor allem die FH Technikum Wien, die Technische Standort Österreich sei eine “Schlüsselkomponente“, so Universität Wien (TU Wien) und die Universität Wien. Harald Schnidar vom e-Health Unternehmen Scarletred: Lob gibt es auch für die FH Oberösterreich in Hagenberg. “In dieser Hinsicht sind Unternehmen mit Sitz in Wien Generell scheint die Branche zufrieden mit den Angebo- mit Sicherheit gut positioniert und im internationalen ten, auch wenn Optimierungsbedarf aufgrund des etwas Vergleich absolut konkurrenzfähig.“ Auch die Vernetzung späten Starts bestehe. der Akteurinnen und Akteure im Ausbildungsbereich gilt als stark ausgeprägt. Lob gibt es von Branchenkennerin- Eine allgemeinere Ausbildung im Bereich Soft- nen und -kennern für die Förderlandschaft, sie sei “ide- wareentwicklung gibt es an der TU Wien, spezieller zu- al für einen raschen Start“. Bei Private Equity und der geschnitten sind etwa der Studiengang “Mobile Compu- Brückenfinanzierung bestehe aber noch Nachholbedarf. ting“ am FH Oberösterreich Campus Hagenberg oder die Vertiefungsrichtung “Mobile Innovation“ im Zweig Wirt- Entwicklerinnen und Entwickler von mobilen An- schaftsinformatik an der FH Technikum Wien. Letztere wendungen sind sehr gefragt. Sie arbeiten vor allem in startete 2014 zudem mit dem ersten technischen Kurz- IT-Unternehmen und Agenturen, viele sind aber auch als studium (drei Semester) für App-Entwicklerinnen und
Mobile Computing | Seite 8 1 3 Mobile Computing in Wien wirtschaftsagentur.at -Entwickler in Österreich. Beim Masterstudium Medien- Wissen mitbringen würden. Das sei in der Entwicklung informatik an der Fakultät für Informatik der Universität mittlerweile sehr wichtig geworden, verweist Pöhl bei- Wien geht es unter anderem um “Digital Media Produc- spielsweise auf gestiegene Anforderungen an Security tion“, “Software Engineering“ und “Game Technologies“. und Datenschutz. Daneben werden einige Kurse – etwa vom BFI, dem SAE Institut oder dem WIFI – angeboten. Im Spielebereich ist das Angebot relativ breit, vom FH Technikum Wien (Master-Studiengang Game Enginee- Von guten Erfahrungen mit Fachhochschulen be- ring und Simulation) über die HTL Spengergasse (Medi- richtet Markus Pöhl von der Wiener Firma mquadr.at. endesign – Gamedesign) bis zum SAE Institut (Game Art TU-Absolventinnen und -Absolventen würden eher ins & 3D Animation Program). Management streben und nicht in die klassische Soft- wareentwicklung. Hervorragend geeignet seien Quer- Generell zähle die praktische Erfahrung einer Ent- einsteigerinnen und Quereinsteiger aus anderen Soft- wicklerin oder eines Entwicklers in Österreich mehr als warebereichen, weil sie viel Erfahrung und fundiertes ein akademischer Titel, heißt es aus der Branche. 3.2 Arbeitsplatzsituation Wien – erneut und mehrfach zur lebenswertesten tian Mack und Martin Zehetner von der Wiener Agentur Stadt der Welt gekürt (sowohl vom Beratungsunterneh- Tailored Media. Das sei für talentierte Entwicklerinnen men Mercer, als auch beim „Economist Intelligence Unit und Entwickler aus Österreich und dem Umland oft ein Global Survey“) – punktet auch mit hoher Lebensquali- Argument für eine Zusage. Ein weiterer Vorteil des Stand- tät. Das sei natürlich ein Argument, um gute Leute nach ortes aus Sicht der Branche: Die hohe Penetration mit Wien zu bringen, heißt es aus der Branche. Dennoch mobilen Geräten führt dazu, dass sich die Bevölkerung werden Entwicklerinnen und Entwickler nach wie vor verstärkt mit dem Medium und der Technik auseinan- stark – und teils erfolglos – nachgefragt. dersetzt. Zwar könne man hier nicht so kostengünstig entwi- In Wien sind laut einer Studie1 etwa 35 bis 45 Firmen – ckeln wie in den östlichen Nachbarländern, dafür sei in erster Linie KMU – auf App-Entwicklung spezialisiert. das Qualitätsbewusstsein in Wien sehr hoch, betonen Inklusive Ein-Personen-Unternehmen (EPU) steigt die beispielsweise Ludwig Meyer und Sandra Murth von der Zahl auf rund 55. Gerade bei Letzteren gibt es Zuwächse. Wiener Firma alysis. Hohe Personal- und Lohnneben- Die “Mobile-Computing-Community“ insgesamt dürfte kosten führt auch Markus Pöhl, Eigentümer der Wiener vermutlich fast doppelt so viele Unternehmen umfassen. Firma mquadr.at, an. Aufgrund des Fachkräftemangels Denn neben spezialisierten Unternehmen gibt es inzwi- und der doch hohen Wechselrate in der IT sei es schwer schen viele weitere Anbieterinnen und Anbieter – etwa passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden klassische Werbeagenturen, die die gesamte Wertschöp- und auch Know-how langfristig gut aufzubauen und zu fungskette bei digitalen Projekten von der Webseite bis sichern. zur mobilen Applikation abdecken. Zahlreiche Firmen setzen auch auf Inhouse-Entwicklungen. Große, interna- “Wien ist als Großstadt im Herzen von Europa tionale Betriebe spielen eine untergeordnete Rolle. ideal als Standort für die Branche“, meinen auch Sebas- 1 KMU Forschung Austria / eutema, IKT-Standort Wien im Vergleich II, Dezember 2017 https://www.wien.gv.at/wirtschaft/standort/pdf/ikt-standort.pdf
Mobile Computing | Seite 9 wirtschaftsagentur.at Mobile Computing in Wien 3 Bedeutung des IKT-Standorts Wien für Österreich 37 % aller Unternehmen des IKT-Bereichs sind in Wien ansässig (2015) Diese: -- beschäftigten mehr als die Hälfte aller 37 % Erwerbstätigen innerhalb des IKT-Sektors -- erzielten 64 % des Umsatzes innerhalb dieses Wirtschaftssektors -- erzielen 59 % der Wertschöpfung inner- halb dieses Wirtschaftssektors Beschäftigte im IKT-Bereich Wiener Wirtschaft (2015): Im IKT Bereich war der in Wien (2015): -- 41 % der Unternehmen sind EPU-Anteil mit 55 % -- 42 % IT-Dienstleistende Ein-Personen-Unternehmen noch höher als im (EPU) Bundeslanddurchschnitt. -- 27 % Telekommunikations- anbietende -- 47 % haben zwischen -- 17 % Datenverarbeitung, 2 und 9 Mitarbeitende Hosting etc. -- 12 % beschäftigten 10 und mehr Personen Daten: KMU Forschungs Austria / eutema, IKT-Standort Wien im Vergleich II
Mobile Computing | Seite 10 4 wirtschaftsagentur.at Daten, Fakten, Zahlen In Österreich gelten 36 Prozent der Mobiltelefoniere- In Wien wird das Handy 3,7 Stunden pro Tag verwen- rinnen und -telefonierer als „digital natives“, bei denen det, in Westösterreich sind es dagegen nur 2,8 Stunden. mobiles Internet tief in das Leben integriert ist. 57 Pro- Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der App-Anwenderinnen zent sind digitale Immigrantinnen und Immigranten, und -anwender nutzt Push-Funktionen, 76 Prozent GPS. also bewusste und selektive Nutzerinnen und Nutzer. NFC wird erst von 17 Prozent eingesetzt. Im Durchschnitt Dem Thema kritisch gegenüber stehen sieben Prozent, haben Frau und Herr Österreicher 27,5 Apps installiert, ergibt der Mobile Communication Report 2018. 5,5 Prozent davon sind kostenpflichtig.2 Mobile Nutzungsdaten der Österreicherinnen und Österreicher 94 % 64 % 64% der Österreicherinnen 94% der Österreicherinnen und Österreicher nutzen und Österreicher nutzen ein Tablet Internet am Handy Handynutzung Wien Ostösterreich Westösterreich pro Tag in Stunden: 3,7 Stunden 3,2 Stunden 2,8 Stunden 2 Mobile Communiation Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018
Mobile Computing | Seite 11 wirtschaftsagentur.at Daten, Fakten, Zahlen 4 Was wird von Österreicherinnen und Österreichern mobil genutzt? 78 % nutzen Bluetooth 54 % der App Userinnen und Usern nutzen Push Funktionen 17 % nutzen NFC 97 % der Smartphone Userinnen und User nutzen WLAN 76 % der App Userinnen und Usern nutzen GPS Daten: Mobile Communication Report 2018 4.1 Smartphones Gesättigte Märkte zwingen Unternehmen, die Han- Die neuesten Trends sind flexible Bildschirme und die dys herstellen, sich Gedanken über neue Angebote und Augmented-Reality-Technologie (AR) meint Analyst Ben Funktionen zu machen, um die Verkaufszahlen hoch zu Wood vom Beratungsunternehmen CCS Insight. Bei falt- halten. Laut dem Marktforschungsinstitut Gartner ist der baren Handys muss man sich zwar noch etwas gedulden, Smartphone-Absatz 2017 leicht gefallen und wird auch AR-Anwendungen halten aber schon jetzt verstärkt auf 2018 nicht das Niveau von 2016 erreichen, als fast 1,9 herkömmlichen Smartphones und Tablet-PCs Einzug. Milliarden Geräte über die Verkaufstische wanderten3. In Österreich ist die Smartphone-Penetration mit 96 Pro- zent bereits sehr hoch.4 3 APA0106, 2. September 2018 4 Mobile Communiation Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018
Mobile Computing | Seite 12 1 4 Daten, Fakten, Zahlen wirtschaftsagentur.at 4.2 Tablet-PCs deutlich seltener ersetzt werden als Smartphones und in Der weltweite Tablet-PC-Absatz wird 2018 um manchen Märkten eine gewisse Sättigung feststellbar ist, 4,3 Prozent auf 145,5 Mio. Geräte im Vergleich zum Vor- waren frühere Wachstumsprognosen offensichtlich zu jahreszeitraum sinken, so der Marktforscher TrendForce.5 optimistisch. In Österreich besitzen knapp zwei Drittel Nummer eins ist Apple mit einem Marktanteil von 29,6 (64 Prozent) der Bevölkerung einen Tablet-PC.6 Prozent vor Samsung mit 15,1 Prozent. Da Tablet-PCs 4.3 Notebooks Der globale Markt für Notebooks stagniert. Im Jahr die Nachfrage nach herkömmlichen Notebooks im ersten 2018 werden laut der Analysefirma IDC rund 160,9 Mil- Quartal 2018 um 10,4 Prozent zurück. Ultramobile Gerä- lionen Geräte ausgeliefert.7 Bis 2022 ist nur mit minima- te waren aber gefragt, der Absatz stieg um 6,3 Prozent.8 len Zuwächsen zu rechnen. Positiv stechen Convertibles Auch für Österreich ist laut Fachleuten von einem ähnli- und ultradünne Notebooks hervor. In Deutschland ging chen Trend auszugehen. 4.4 AR- und VR-Devices Der weltweite Markt für Augmented- und Virtual- waren. Dank technischer Weiterentwicklungen gibt es in- Reality-Devices soll 2018 auf 8,9 Millionen Geräte wach- zwischen aber auch relativ günstige und leichte Brillen. sen, so IDC.9 Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus In Wien kann man im ersten VR Café Europas Virtual von sechs Prozent. Bis 2022 wird ein Anstieg auf 65,9 Reality Brillen ausprobieren. Das Vrei ist zudem ein Kom- Millionen Einheiten prognostiziert. Virtuelle Realität ist petenzzentrum für Virtual Reality und unterstützt Kun- trotz großer Erwartungen noch ein Nischengeschäft, weil den im B2B Bereich beim Einsatz von VR-Brillen. hochwertige VR-Brillen bis vor kurzem teuer und klobig 4.5 Wearables Im Jahr 2018 wurden 122,6 Millionen Wearables welt- wachsraten zu erwarten, die zu einem Anstieg auf 190,4 weit abgesetzt, ein Plus von 6,2 Prozent im Vergleich zum Millionen Geräte führen werden.10 Smartwatches domi- Jahr davor. Bis 2022 sind wieder zweistellige jährliche Zu- nierten weltweit mit 46,2 Millionen abgesetzten Geräten 5 Trend Force, Global Tablet Shipments to Decline 4.3% in 2018; Huawei to Become 3rd Largest Manufacturer Surpassing Amazon , 12. November 2018 https://press.trendforce.com/press/20181112-3177.html 6 Mobile Communiation Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018 7 IDC, Notebook PCs and Detachable Tablets Show Some Positive Signs Ahead While Desktops and Workstations Continue to be Challenged, According to IDC, 31. Mai 2018 https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS43860518 8 APA0420, 28. Mai 2018 9 IDC, Augmented Reality and Virtual Reality Are on the VRge of Growth, 19. Juni 2018 https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS44001618 10 IDC, IDC Forecasts Slower Growth for Wearables in 2018 Before Ramping Up Again Through 2022, 13. September 2018 https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS44276818
Mobile Computing | Seite 13 wirtschaftsagentur.at Daten, Fakten, Zahlen 4 im Jahr 2018 und einem Wachstum von 38,9 Prozent im Laut einer Befragung von Mastercard wäre jede vierte Vergleich zum Vorjahr. Armbändern wird eine eher fla- Europäerin bzw. jeder vierte Europäaer bereit mit einer che Entwicklung prognostiziert, während es bei Earwear Smartwatch, einem Armband, oder einem Schlüsselring starke Zuwächse geben soll. oder ähnlichem zu bezahlen. In Österreich könnten sich 18 Prozent der Befragten bargeldloses Bezahlen mit Wea- rables vorstellen.11 4.6 Betriebssysteme In Österreich ist Android mit einem Marktanteil 23 Prozent). Windows verliert mit einem Marktanteil von von 65 Prozent (2017: 65 Prozent) bei auf Smartphones 1 Prozent weiter an Bedeutung (2017: 3 Prozent). Bei installierten Betriebssystemen laut dem von MindTake Tablet-PCs dominiert ebenfalls Android deutlich vor Research erstellten Mobile Communicaton Report 2018 Apple iOS und Microsoft.12 stabil. Apple iOS legt mit 24 Prozent leicht zu (2017: 4.7 Apps Die Anzahl der App-Downloads auf die fast vier Milli- Drittel der Erlöse landeten bei Apple. Und die Fachleu- arden internetfähigen Mobilgeräte ist weltweit von 2015 te sehen kein Ende des Wachstums: Allein im Jahr 2022 auf 2017 um 60 Prozent auf 175 Milliarden gestiegen, so würden Verbraucherinnen und Verbraucher über 75 Mil- die Analysefirma App Annie.13 Die Ausgaben der Verbrau- liarden Dollar in Apples App Store lassen, lautet die Pro- cherinnen und Verbraucher haben sich im selben Zeit- gnose. raum auf rund 86 Milliarden US-Dollar (75 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt und die Nutzungsdauer von Viele Programme verstauben aber auch irgendwo Apps ist um 30 Prozent auf durchschnittlich etwa 43 Tage tief im App-Store-Keller. Als solche „Zombie“-Apps, die jährlich geklettert. Bis 2022 wird ein Zuwachs auf sechs praktisch unsichtbar sind, wenn man nicht gezielt da- Milliarden Mobilgeräte prognostiziert, auf die dann 258 nach sucht, betrachten Fachleute aktuell 96 Prozent aller Milliarden Apps geladen werden. Das ergibt Ausgaben in Anwendungen. Dem versuchen die Anbieterinnen und Höhe von 157 Milliarden US-Dollar. Anbieter mit einer Umgestaltung der App Stores entge- genzuwirken. Menschen, die Apple-Geräte verwenden, sind nach wie vor kauffreudiger als Nutzerinnen und Nutzer von Die Österreicherinnen und Österreich haben laut Mo- Android-Geräten, die den Smartphone-Markt dominie- bile Communication Report im Durchschnitt 27,5 Apps ren. Nach Berechnungen von App Annie lag Google mit auf ihrem Smartphone installiert. Wobei hier vor allem dem Play Store bei der Zahl der Downloads im vergan- kostenlose Apps von Bedeutung sind, da nur 1,5 Apps in genen Jahr zwar mit 70 zu 30 Prozent vorne, aber zwei den Bereich kostenpflichtiger Apps fallen (5,5 %). 11 DerStandard, Jeder vierte Europäer wäre bereit, mit Wearables zu bezahlen, 23. Februar 2018 https://derstandard.at/2000074885730/ Jeder-vierte-Europaeer-waere-bereit-mit-Wearables-zu-bezahlen 12 Mobile Communiation Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018 13 App Annie, 2017 Retrospective: A Monumental Year for the App Economy, 17. Januar 2018 https://www.appannie.com/en/insights/market-data/app-annie-2017-retrospective/
Mobile Computing | Seite 14 1 4 Daten, Fakten, Zahlen wirtschaftsagentur.at 4.8 Hybrid Apps Hybrid Apps – ein Kompromiss zwischen Nativen sche Einschränkungen, die diese Art der Entwicklung für Apps und Web-Apps – bieten Vor- und Nachteile. Was einige Bereiche unmöglich machen.“ überwiegt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Vor allem Start-ups und jungen Unternehmen mit Im Moment würde für jede Plattform individuell ent- begrenzten Personalressourcen würden die raschen Ent- wickelt, um das beste Ergebnis hinsichtlich User Ex- wicklungszyklen zu schaffen machen, so Harald Schni- perience (UX) und Security zu erreichen, heißt es vom dar, Gründer und Geschäftsführer von Scarletred, einem Dienstleister alysis: „Wir hoffen, dass es in Zukunft eine im Bereich Diagnostik tätigen Unternehmen. Er verweist Entwicklungsmöglichkeit gibt, mit der diese Qualität er- auf die hohe Diversität von Smartphones und Tablets reicht werden kann. Mit den hybriden Apps geht es be- und der darauf installierten Betriebssysteme und Soft- reits in diese Richtung. Allerdings gibt es einige techni- ware-Versionen. 4.9 Chatbots Chatbots – Programme, die in der Lage sind, eine Fragen zu Kurzparkzonen, Öffnungszeiten und Adressen Konversation mit Menschen zu führen – könnten in von Ämtern beantwortet. Zukunft nicht nur ein weiterer Kanal für Unternehmen sein, mit ihren Kundinnen und Kunden in Kontakt zu Die Chatbot-Szene in Wien ist sehr vital und eine bleiben, sondern eine ganz zentrale Rolle in der mobilen der spannendsten weltweit. So wurde die erste Chatbot Kommunikation einnehmen. Bei den Anwendungsmög- Konferenz im Jahr 2016 in Wien ausgerichtet und mit lichkeiten gibt es kaum Beschränkungen, noch fristen dem Chatbot-Accelerator Elevate hat Wien auch eine die digitalen Helferlein aber ein Nischendasein. Wien Vorreiterrolle in der Förderung und Entwicklung von war die erste Stadt, die mit dem „WienBot“ einen Chat- Start-ups in diesem Bereich. bot für ihre Bürgerinnen und Bürger eingerichtet hat, der 4.10 Responsive Design Websites, die nicht mobil optimiert programmiert positive Richtung, da ein Jahr davor noch 37 Prozent der sind, werden immer stärker abgelehnt. In Österreich der Smartphone-Nutzerinnen und Nutzer mit der mobi- empfinden 33 Prozent der mobilen Websurferinnen und len Darstellung vieler Websites unzufrieden waren.14 Websurfer das als störend. Der Trend geht jedoch in die 14 mindtake, 55% der heimischen Smartphone-Nutzer shoppen mobil und 66% vergleichen Preise https://www.mindtake.com/de/press-release/55-der-heimischen-smartphone-nutzer-shoppen-mobil-und-66-vergleichen-preise. 15 Mobile Communiation Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018
Mobile Computing | Seite 15 wirtschaftsagentur.at Daten, Fakten, Zahlen 4 4.11 Streaming Fast die Hälfte (43 Prozent) der heimischen Smart- bzw. Erklärvideos (36 Prozent), Trailer von Kinofilmen phone-Nutzerinnen und Nutzer schaut mindestens (34 Prozent) und Selfie-Videos (33 Prozent). Vorgelagerte einmal pro Woche gezielt Videos auf dem Smartphone Werbespots sind inzwischen Alltag: 59 Prozent der Perso- oder Tablet an. Am beliebtesten sind lustige Kurzvideos nen, die Bewegtbild-Inhalte nutzen, begegnen auf Strea- (54 Prozent) vor Musikvideos (41 Prozent), Tutorials ming-Diensten wie YouTube häufig Werbebotschaften.15 4.12 NFC Die Abkürzung steht für die Funktechnik „Near Field Debit- und Kreditkarten. Hinter Tschechien und Polen Communication“. Sie wurde bereits 2002 entwickelt. liegt Österreich laut Mastercard Österreich europaweit Beim Einsatz von NFC in der Praxis wird ein Chip an dabei auf Platz drei.16 Fast jede zweite Zahlung an den ein Lesegerät gehalten. NFC-Chips finden sich unter heimischen Bankomatkassen wird mittlerweile mit NFC anderem in Bank- oder Zutrittskarten sowie in diversen geleistet, so die Erste Bank.17 Kontaktloses Bezahlen per Smartphones. Die Energie für die Übertragung erhält der Handy ist in Österreich aber noch ein Nischenprogramm. Chip vom elektromagnetischen Feld des Lesegeräts. Auf Basis der Technik werden unter anderem Smartphone- Neben dem Bezahlen wird NFC aber auch für andere Bezahldienste angeboten. Zwecke eingesetzt – etwa bei Zutrittssystemen. Die neue E-Card (Sozialvesicherungskarte), die ab Herbst 2019 Wurde früher vor allem im Lebensmittelhandel kon- ausgeliefert wird, bekommt beispielsweise ebenfalls eine taktlos bezahlt, kommt es nun auch in anderen Branchen NFC-Funktion. Die Identifikation beim Arzt kann dann zu immer höheren Durchdringungsraten, vor allem mit berührungslos erfolgen. 14 mindtake, 55% der heimischen Smartphone-Nutzer shoppen mobil und 66% vergleichen Preise https://www.mindtake.com/de/press-release/55-der-heimischen-smartphone-nutzer-shoppen-mobil-und-66-vergleichen-preise. 15 Mobile Communiation Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018 16 APA0022, 15. Mai 2018 17 APA0208, 7. Mai 2018
Mobile Computing | Seite 16 5 wirtschaftsagentur.at Infrastruktur Die digitale Infrastruktur eines Landes entwickelt sich Mit der jüngsten Telekommunikations-Gesetzesno- zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor – sowohl velle soll die Versorgung mit Breitbandinternet rascher was die Telekommunikationsnetze als auch Internetan- vorangetrieben werden. Beispielsweise wird die Koordi- bindungen betrifft. Das mobile Datenvolumen schnellte nierung von Netzbauarbeiten auf neue Beine gestellt. In laut Forum Mobilkommunikation (FMK) im Jahr 2017 Zukunft sind auch Bundesländer und Gemeinden dazu jedenfalls um rund 60 Prozent auf über eine Milliarde GB angehalten, ihre Grabungsarbeiten zu melden, sodass im hinauf. Auch deshalb wird der Ruf der Mobilfunkbranche Bedarfsfall Glasfaserkabel durch Telekombetreiber mit- nach einem schnellen 5G-Ausbau lauter.18 verlegt werden können. Umgekehrt können sich Bun- desländer und Gemeinden den Grabungsarbeiten von Die flächendeckende Versorgung der österreichi- Privaten anschließen. schen Bevölkerung mit ultraschnellen Breitband-Hoch- leistungszugängen (100 Mbit pro Sekunde) – vor allem in In Wien wurde ein „Digitalisierungspakt“ geschlos- den ländlichen Regionen – ist noch deutlich außer Sicht- sen, der Maßnahmen in acht Bereichen wie Schule, weite. Das dürfte auch an den Nutzerinnen und Nutzern Forschung und Weiterbildung vorsieht. Vereinbart wur- liegen. Laut Rechnungshof lag die Nutzung im Endkun- de unter anderem, dass man den Ausbau von W-LAN denfestnetzbereich im Jahr 2016 lediglich bei 4,2 Pro- – vor allem in Berufsschulen – beschleunigt vorantrei- zent19. Der Rechnungshof schreibt unter Verweis auf ei- ben will, und dass die digitalen Studiensparten an den nen Evaluierungsbericht von externen Beraterinnen und Universitäten, Fachhochschulen und HTLs ausgebaut Beratern für das Verkehrsministerium von einer „auffal- werden sollen. Außerdem will man „bestmögliche Rah- lend“ geringen Nachfrage nach Internetanschlüssen mit menbedingungen“ für die Bereitstellung der technischen hoher Bandbreite. Infrastruktur, wie den Ausbau des Breitbandnetzes und des Kommunikationsnetzes 5G, schaffen. 18 Forum Mobilekommunikation, FMK Jahres-PK: Schulterschluss von Politik, Verwaltung und Wirtschaft für 5G-Strategie (mit Videolink), OTS 7. Juni 2018 https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180607_OTS0093/fmk-jahres-pk-schulterschluss-von-politik-verwaltung-und-wirtschaft- fuer-5g-strategie-mit-videolink-bild 19 APA0201, 21. September 2018
Mobile Computing | Seite 17 wirtschaftsagentur.at Infrastruktur 5 5.1 5G Zahlreiche neue Geschäftsmodelle werden durch die erhalten mit 5G höhere Kapazitäten bei mehr Energie- Einführung von 5G erwartet. Die nächste Mobilfunkge- effizienz und damit ein kostengünstigeres Netz. neration bietet eine höhere Verlässlichkeit und schnelle- re Reaktionszeiten, etwa für kritische Anwendungen wie Laut Fachleuten ist man bei vielen potenziellen An- Tele-Operationen oder autonom fahrende Autos. Auch wendungen aber noch in der Experimentierphase. Er- wartet werden gänzlich neue Geschäftsmodelle für eine noch gar nicht absehbare Anzahl von Branchen. Die Ent- wicklung soll rasant verlaufen: Im Jahr 2027 werden laut einer Analyse von ABI Research bereits mehr als 1,4 Mil- liarden 5G-fähige Smartphones ausgeliefert.20 Aufgrund der jüngsten Telekommunikations-Geset- zesnovelle könnte sich Österreich hier als starker Player im internationalen Umfeld positionieren, heißt es von den Mobilfunkunternehmen. Die Novelle ermöglicht etwa, 5G-Antennen unbürokratisch an öffentlichen Ge- bäuden anzubringen. Die Regierung will bis 2025 eine flächendeckende 5G-Versorgung bewerkstelligen. Die Auktion von 5G-Frequenzen wird nicht vor Februar 2019 stattfinden. Ursprünglich war die Auktion für den Herbst 2018 geplant gewesen. Insgesamt soll der flächendecken- de 5G-Ausbau rund zehn Milliarden Euro kosten. Erste 5G-Tarife sind – abhängig von der Verfügbarkeit Foto: Fotolia des Equipments – ab 2020 zu erwarten. Der Teilbereich 3.600 bis 3.800 MHz (LTE Band 43) ist ab Rechtskraft des Frequenzzuteilungsbescheids nutzbar, der Teilbereich für andere Bereiche öffnen sich viele Möglichkeiten – von 3.410 bis 3.600 MHz (LTE Band 42) nach Ablauf der der- der vernetzten Fabrik über den Unterhaltungssektor bis zeitigen Frequenzzuteilung ab 1.1.2020. Generell gilt, je zur Smart City. Die Mobilfunkunternehmen wiederum weniger Megahertz, desto teurer sind die Frequenzen. 20 ABIresearch, Foldable Screens, 5G, and Smart Biometrics Among Technologies to Completely Transform Smartphones by 2027, 25. September 2018 https://www.abiresearch.com/press/foldable-screens-5g-and-smart-biometrics-among-technologies-completely-transform-smartphones-2027/
Mobile Computing | Seite 18 6 wirtschaftsagentur.at Trends & Success Stories aus Wien Die Wiener “Mobile Computing-Community“ hat be- Nachfolgend findet sich eine Auswahl an Themenfel- reits zahlreiche überaus erfolgreiche Anwendungen auf dern, die in jüngster Zeit besonders innovative Anwen- den Markt gebracht. Die Palette reicht dabei von Aug- dungen hervorgebracht haben. mented-Reality-Apps bis zu Citizen-Science-Lösungen. 6.1 Augmented- & Virtual-Reality Um die Vorstellung, dass Menschen ihren Alltag Gebäude (Fabrikhallen, Warenlager, Tunnel, etc.) können bald virtuell angereichert sehen können, wurde es nach so leicht für mobile Geräte erkennbar gemacht werden. dem PR-Desaster um Googles mit Kamera ausgestattete Am Flughafen werden beispielsweise bei einem Blick AR-Brille Glass zunächst still. Inzwischen reiften aber aufs Handy Wegpfeile zum Gate eingeblendet. Technik und Anwendungen für ein Comeback im gro- ßen Stil heran. Längst hat der Handel das Potenzial ent- deckt und bietet Apps an, mit denen Möbel im eigenen Schlafzimmer oder Kleidung am eigenen Körper virtuell betrachtet werden können. Reise- und Museumsfüh- rer liefern mittels Handy-Kameras und Ortung gezielte Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Objekten. Alleine im App Store von Apple gibt es inzwischen über 3.000 AR-Apps. Ein Beispiel für eine innovative Anwendung ist das Un- ternehmen Insider Navigation (INS), das AR-basier- te Indoor-Positionierung und Navigation für mobile Ge- räte ohne den Einsatz von spezieller Hardware anbietet. Foto: Wirtschaftsagentur Wien/Klaus Vyhnalek 6.2 Authentifizierung und Sicherheit Biometrische Verfahren wandern zusehends auf das Banking-Apps, aber auch von allen anderen Anwendun- Handy – von Gesichtserkennung, über Iris-Scan bis gen, für die eine Authentifizierung notwendig oder emp- zur Stimmerkennung. Das erleichtert die Nutzung von fehlenswert ist.
Mobile Computing | Seite 19 wirtschaftsagentur.at Trends & Success Stories aus Wien 6 Stärker nachgefragt wird auch das Management von dem Tochterunternehmen youniqx Identity AG um Lö- digitalen Identitäten für mobile Endgeräte – etwa im sungen für sichere digitale Identitäten erweitert. Mit der Bereich Zutrittskontrolle. So hat das Austrian “My Identity App“ (MIA) wurde beispielsweise das erste Institute of Technology (AIT) eine mobile Sicher- System für integriertes Identitätsmanagement geschaf- heits-App entwickelt, um normale Smartphones zur Per- fen, das alle staatlichen, zentral gespeicherten Ausweis- sonenidentifizierung zu nutzen. Dabei wird das Gesicht dokumente in eine App bringt. der Person mit Hilfe der eingebauten Kamera mit den gespeicherten Gesichtsdaten des Reisepasses verglichen Generell dürfte der Markt für (mobile) IT-Sicherheit und eine Ähnlichkeitsbewertung für das Grenzkontroll- wachsen. Denn das Internet der Dinge und Cloud Com- personal erstellt. Einen neuen Ansatz gibt es auch zur puting entwickeln sich gerade zum Grundpfeiler der berührungslosen Abnahme von Fingerabdrücken mit digitalen Infrastruktur. Geräte für Endkundinnen und Hilfe eines mobilen Geräts. -kunden – wie Heimrouter, vernetzte Teddybären, smar- te Glühbirnen oder Überwachungskameras – sind der- Die in privater Hand befindliche Österreichische zeit aber noch sehr schlecht abgesichert. Staatsdruckerei hat im Jahr 2018 ihr Portfolio mit 6.3 E-Government Rund drei Viertel der Österreicherinnen und Österrei- „Stadt Wien live“ einen direkten Zugang zu den digitalen cher (74 Prozent) nutzen laut dem eGovernment-Moni- Angeboten der Stadt Wien: Vom Stadtplan über WLAN- tor 2018 E-Government-Services. Zum Vergleich: In der Standorte und die aktuellen Wartezeiten in den Bezirks- Schweiz sind es 55 Prozent, in Deutschland 40 Prozent.21 ämtern bis zu einem Straßenlexikon reicht dabei die Palette. Zum Beispiel geht die Sozialversicherung mit der Zeit und bietet ihre wichtigsten elektronischen Ser- Mit der App „Sag’s Wien“ kann jederzeit von unter- vices inzwischen per Smartphone-Apps an. Sie heißen wegs ein Anliegen, eine Gefahrenstelle oder eine Störung „MeineSV Check“ und „MeineSV Cash“ und sind in den via Smartphone an die Wiener Stadtverwaltung gemeldet App-Stores von Google und Apple abrufbar. Wichtigs- werden. Entwickelt wurde diese Anwendung im Rahmen te neue Funktion: Rechnungen von Wahlärztinnen und der Digitalen Agenda Wien (Digitalstrategie Wiens) ge- Wahlärzten lassen sich damit per Handy zur Kosten- meinsam mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wien. rückerstattung einreichen. Die Anmeldung erfolgt mit- Die Stadtverwaltung bearbeitet die Meldung so rasch wie tels Handysignatur, anschließend können Rechnungen möglich und informiert mittels Push-Benachrichtigung abfotografiert und nach Eingabe weiterer Daten an die über den aktuellen Status. Krankenversicherung gesendet werden. Wer Fragen zu Öffnungszeiten und Adressen von Ein weiteres Service bietet die „Check“-App. Hier Ämtern, zum Thema Parken oder zum Veranstaltungs- kann etwa ein Versicherungsdatenauszug abgeru- programm hat, kann diese dem „WienBot“ einem fen werden, weiters ist die Einsicht in die per E-Card Chatbot für Stadt Wien stellen. Die Infos werden ähn- (Sozialversicherungskarte) abgerechneten Arztbesuche lich wie beim Apple-Dienst Siri über Spracheingabe oder möglich. Der Hauptverband der Sozialversicherungs- schriftlich angefordert. Der virtuelle Agent antwortet je träger, über dessen Tochter ITSV GmbH die Apps erstellt nachdem ebenfalls über den Chat oder per Sprachaus- wurden, will künftig weitere Services mobil anbieten. gabe. Auch die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) soll auf das Smartphone kommen. Auch für die Smart City-Strategie der Stadt Wien spielen Entwicklungen in diesem Bereich eine wichtige Die Angebote der Stadt Wien im Bereich Mobile Rolle. In Vorbereitung ist zudem eine neue Website, die Computing sind ebenfalls zahlreich. So bietet die App diverse digitale Anwendungen unter www.mein.wien bündeln wird. 21 fortiss, eGovernment Monitor 2018 https://www.egovernment-monitor.de/die-studie/2018.html
Mobile Computing | Seite 20 1 6 Trends & Success Stories aus Wien wirtschaftsagentur.at 6.4 E-Health & Fitness Mit schnellen Schritten entwickelt sich E-Health in angezeigt werden. Die Diagnosia-Software wird laut Richtung M-Health: Immer mehr Anwendungen wer- Unternehmensangaben in etwa 50 Krankenhäusern den mobil. Und so rollt bereits die nächste Generation und Gesundheitseinrichtungen eingesetzt. Die mobile digitalisierter Gesundheits- und Fitnessangebote sowie Anwendung ist die meistverwendete Ärzte-App in Ös- Therapiemöglichkeiten heran – in Form neuer Anwen- terreich und wird von über 5.500 Ärztinnen und Ärzten dungen, die entwickelt wurden, um Blutzucker zu mes- kontinuierlich verwendet, so das Unternehmen. Außer- sen, beim Management chronischer Krankheiten zu dem gibt es einen Expertenchat in der App, der Ärztinnen helfen oder Gehirnerschütterungen, Herzrhythmusstö- und Ärzten die Möglichkeit bietet, eine zweite Meinung rungen und Hautkrebs zu erkennen. Gerade in Wien sind von Fachleuten einzuholen. viele Start-ups und andere innovative Unternehmen hier sehr erfolgreich. Eine mobile Anwendung, die Stoffwechselerkrank- ten beim Protokollieren des täglichen Nahrungsmit- Mit dem „Smart COPD Trainer“ hat der Dienstleister telbedarfs hilft, und eine Anwendung zur präoperati- alysis eine digitale Assistenz für Patientinnen und Pati- ven Aufklärung von Patientinnen und Patienten hat die enten entwickelt, die beim Umgang mit der chronischen Digitalagentur hello mint entwickelt. Das Unterneh- Lungenkrankheit COPD unterstützen soll. Mit Hilfe per- men ist sowohl im Bereich E-Health als auch M-Health suasiver Strategien (z.B. Gamification) werden Patientin- tätig und offeriert eine breite Palette an Dienstleistungen nen und Patienten zu körperlicher Aktivität motiviert. – von Consulting über Contentproduktion bis zu Websi- Um die Bildung von ad-hoc-Selbsthilfegruppen und tes und Apps. Zudem wird ein Lehrgang zum „ePharma reale Treffen zu fördern, können sich die Teilnehmerin- Marketing Manager“ angeboten. nen und Teilnehmer digital vernetzen. Die von der Wirt- schaftsagentur Wien geförderte App soll dabei helfen, die Das Digital-Health-Unternehmen Scarletred bie- Krankheit besser im Griff zu haben und Krisen rechtzei- tet ein klinisch geprüftes, objektives und digitales Tool an, tig erkennen und gegensteuern zu können. Das Austrian das die schnelle Analyse bei rund 3.000 unterschiedlichen Institute of Technology (AIT) ist Forschungspartner. Hautkrankheiten ermöglicht. Alles, was dazu benötigt wird, sind ein Hautsticker als Farb- und Größenreferenz Das E-Health-Unternehmen Diagnosia entwickelt und ein Smartphone. Eine Crowd-Investing-Kampagne innovative Lösungen für den klinischen Alltag, unter für das weitere Wachstum wurde kürzlich erfolgreich anderem ein Arzneimittelverzeichnis, das als Smart- abgeschlossen. Geplant sind Apps zur Verwendung im phone-App verfügbar ist. Die Software soll bei der Wahl Bereich der Altenpflege und des Telemonitorings von der richtigen Medikation helfen, indem Informatio- seltenen Erkrankungen. nen zu Dosierung, Anwendung oder Wechselwirkungen 6.5 Forschung und Wissenschaft Forschungseinrichtungen setzen ebenfalls immer öf- die Workshops und Trainings in dem Bereich anbieten. ter mobile Lösungen ein – egal, ob es um Citizen Science, Im Rahmen eines anderen Forschungsprojekts des AIT Feedback oder Nutzungsdaten geht. werden Elektro-Tretroller im Großraum Wien getestet. Die Probandinnen und Probanden sind für jeweils eine Expertinnen und Experten des Austrian Institute Woche mit dem Scooter unterwegs und geben dabei of Technology (AIT) arbeiten an einem neuen Trai- Feedback über eine Handy-App. ningskonzept, durch das mit einem spielerischen Zu- gang die Zivilcourage erhöht werden soll. In einem Fol- Wissenschafterinnen und Wissenschafter der For- geprojekt wird eine Smartphone-App entwickelt, die schungsgruppe Industrial Software der Technischen dann Institutionen wie etwa NGOs zur Verfügung steht, Universität (TU) Wien haben eigens die App YLVI
Mobile Computing | Seite 21 wirtschaftsagentur.at Trends & Success Stories aus Wien 6 entwickelt, um automatisch Smartphone-Nutzungsda- Auch im Bereich Citizen Science kommen immer öf- ten aufzuzeichnen. Rund 150 Studienteilnehmerinnen ter Apps zum Einsatz. Mit „Naturkalender ZAMG“ ruft und -teilnehmer wurden damit ausgestattet und die die Zentralanstalt für Meteorologie und Ergebnisse mit Fragebögen und Kurztagebucheinträ- Geodynamik (ZAMG) die Bevölkerung dazu auf, re- gen abgeglichen. Indem die Fachleute zwei Arten von gelmäßig ihre Beobachtungen von Pflanzen und Tieren Datensätzen kombinierten, konnten sie überprüfen, ob mitzuteilen. Diese Aufzeichnungen fließen in internati- die Eigeneinschätzung mit dem tatsächlichen Nutzungs- onale Datenbanken ein und werden unter anderem in verhalten übereinstimmt. Das Ergebnis war, dass die der Klimaforschung genutzt. Früher wurden die Beob- Probandinnen und Probanden durchschnittlich 84 Mal achtungen mit Bleistift und Papier festgehalten und per pro Tag auf ihr Handy schauten – ungefähr alle 13 Minu- Post an die ZAMG geschickt. In den vergangenen Jahren ten, während sie wach waren. Dabei wurde das Smart- erfolgte die Eingabe der Daten dann vermehrt am Com- phone 44 Mal entsperrt. puter. Nun gibt es die App, mit der man die Beobachtun- gen gleich direkt in der Natur festhalten kann, etwa bei einem Spaziergang oder im eigenen Garten. 6.6 Kunst & Kultur Im Bereich Kunst & Kultur hat die Multimediaagentur Fluxguide wiederum entwickelt Lösungen für Nous unter anderem Projekte im Bereich Augmented mobile Wissensvermittlung, Informations-Systeme für Reality, Virtual Reality und 360-Grad-Videos umgesetzt. Besucherinnen und Besucher und neues Lernen – für So wird durch die multimediale Aufbereitung von Gegen- Indoor, Outdoor, Museen, Events, Wanderwege, Messen, ständen, Geschichten und Fakten beispielsweise die Welt Hotels, Städte oder Unternehmen – als Apps für Smart- der Wikinger zugänglich. Seit seiner Gründung hat NOUS phones, Multimedia-Guides und Touchscreens, auch mehr als 200 Projekte unterschiedlichster Größe und mehrsprachig. Ausrichtung weltweit realisiert. Zu den Kunden zählen beispielsweise der ORF, Louvre Abu Dhabi oder Red Bull. 6.7 M-Banking, -Commerce und -Payment In Österreich nutzen laut einer Studie 62 Prozent der zent der mobilen Internet-Nutzerinnen und -Nutzer ha- Besitzerinnen und Besitzer von mobilen Endgeräten ben in den vergangenen sechs Monaten am Smartphone Banking-Apps. Unter den Millennials – Personen, die ein Produkt gekauft oder eine Buchung getätigt.23 Auch zwischen 1980 und 1999 geboren wurden – sind es sogar die Bedeutung für den stationären Handel als Werbeme- 72 Prozent. Banking-Apps zählen damit zu den belieb- dium steigt: 33 Prozent vergleichen oder recherchieren testen Aktivitäten des digitalen Bezahlens in Österreich, Preise, informieren sich über Aktionen und Sonderan- geht aus der Digital Payment-Studie des Kreditkartenan- gebote (27 Prozent), holen Infos zu einem Produkt oder bieters Visa hervor, der dazu in Österreich rund 2.000 Service ein (23 Prozent) oder checken ihre persönliche Personen befragt hat, die Mobiltelefone, Tablets und Einkaufsliste (21 Prozent). Wearables nutzen.22 Für Schwung könnte eine Neurege- lung sorgen: Banken müssen nun auch drittanbietenden Für den Handel rücken Smartphones auch beim Be- Unternehmen wie Fintechs den Zugriff auf Konten und zahlen in den Blickpunkt. Als europäische Alternative zu Daten ihrer Kundschaft ermöglichen, wenn die dem aus- Angeboten wie Apple Pay oder Google Pay sieht sich bei- drücklich zugestimmt hat. spielsweise der mobile Bezahldienst Bluecode mit Sitz in Wien und der Schweizer Gemeinde Lachen. Für eine Auch mobiles Shopping wird in Österreich immer be- Zahlung mit Bluecode wird an der Kassa ein einmal gül- liebter, bei Jugendlichen ist es bereits etabliert. 55 Pro- tiger Strichcode in einer App am Handydisplay gescannt. 22 APA0252, 28. Februar 2018 23 Mobile Communication Report 2018 https://www.mmaaustria.at/single-post/2018/10/04/Neue-MMA-Studie-2018
Mobile Computing | Seite 22 1 6 Trends & Success Stories aus Wien wirtschaftsagentur.at Der bezahlte Betrag wird dann vom verknüpften Giro- tronische Preisschilder integriert sein können. Dadurch konto abgebucht. Für die Benutzerin oder den Benutzer lässt sich genauer tracken, wie sich eine einzelne Person ist die App gratis, das Unternehmen finanziert sich über verhält. Die Digitalagentur IQ mobile hat beispiels- Transaktionsgebühren. weise bereits Standorte einer großen Handelskette mit Beacons bestückt. So kann man Kundinnen und Kunden In Österreich kann Bluecode unter anderem bei Rewe standortbezogene Informationen wie Sonderangebote (Billa, Merkur, Penny, Adeg, Bipa) und Spar sowie Hart- oder andere für den Einkauf relevante Hinweise auf das lauer und Hervis verwendet werden. Seit kurzem ko- Smartphone schicken. operiert Bluecode mit einem Tochterunternehmen des E-Commerce-Riesen Alibaba. Chinesische Touristinnen Im Trend liegen auch tragbare Technologien und zwar und Touristen können damit in österreichischen Super- nicht nur im Bereich Selftracking, etwa bezüglich Fitness, märkten ab sofort vermehrt mit dem Handy bezahlen – Gesundheit und Wohlbefinden. Auch beim M-Commer- und zwar über den in China populären Zahlungsdienst ce können Wearables punkten. Inzwischen ist beispiels- Alipay, der mit rund 700 Mio. Kundeninnen und Kunden weise bereits für jede vierte Europäerin und jeden vierten zu den größten Anbietern der Welt zählt. Europäer vorstellbar, kontaktlos mit einer Smartwatch, einem Armband, einem Schlüsselring oder anderen am Viele Vorteile bringen auch Beacons, also kleine Körper getragenen Geräten zu zahlen.24 Bluetooth-Sender, die an den Wänden der Geschäfte montiert oder unsichtbar in die Beleuchtung oder elek- Mobile Shopping in Österreich 55 % der mobilen Internet- Userinnen und User in Österreich haben bereits einmal am Smartphone ein Produkt gekauft Daten: Mobile Communication Report 2018 24 Mastercard-Umfrage, APA0168, 23. Februar 2018
Mobile Computing | Seite 23 wirtschaftsagentur.at Trends & Success Stories aus Wien 6 Mobile Shopping in Österreich 65 % der mobilen Internet-Userinnen und User in Österreich zücken im stationären Handel ihr Smartphone: 33 % 27 % 21 % 23 % vergleichen oder informieren sich checken ihre holen Infos zu recherieren Preise über Aktionen und persönliche einem Produkt Sonderangebote Einkaufsliste oder Service ein Beliebtestes Zahlungsmittel der österreichischen Mobile Shopperinnen und -shopper: 48 % 42 % 41 % Kreditkarte Online-Überweisung PayPal Daten: Mobile Communication Report 2018 6.8 Mobilität Mobile Anwendungen im Bereich Mobilität haben be- geboten gemacht. Egal, ob Fahrräder, Scooter oder Taxis, reits eine längere Geschichte, wenn man beispielsweise ohne mobile Anwendung geht hier nichts. Aber auch im an Navigationsdienste denkt. Einen weiteren Sprung hat Öffentlichen Verkehr sind die digitalen Helferlein nicht das Thema mit der starken Verbreitung von Sharing-An- mehr wegzudenken.
Mobile Computing | Seite 24 1 6 Trends & Success Stories aus Wien wirtschaftsagentur.at WienMobil, die offizielle Smartphone-App der die beste Route wählen zu können, ist die App mit Ci- Wiener Linien, verknüpft beispielsweise die Angebote tybike, Mietwagen (car2go, DriveNow, Europcar), Taxi- unterschiedlicher Mobilitätsangebote in einer einzigen funkzentralen (40100 und 31300) und WIPARK-Garagen App – egal, ob Öffis, Fahrrad, Carsharing, zu Fuß oder in verknüpft. Kombination. In der neuesten Version enthält die Anwen- dung mehrere Verbesserungen wie eine übersichtlichere Mittels WienMobil haben die Fahrgäste zudem Zugriff Darstellung der Services und die Echtzeitinformationen auf die digitalen Tickets. Besitzerinnen und Besitzer von der Wiener Linien. Auch Verkehrsmeldungen und Stö- personalisierten Dauerkarten wie dem Semesterticket rungen sind integriert und werden in Routen angezeigt. oder der Jahreskarte können diese in die App laden. Ein- zelfahrten, Wochen- und Monatstickets sowie weitere Ti- Mit der App WienMobil der Wiener Linien steht eine ckets sind in WienMobil bargeldlos erwerbbar. Damit ist Unterstützung für alle Wege die in der Bundeshauptstadt das Ticket jederzeit am Smartphone verfügbar. zurück gelegt werden zur Verfügung. Um auch wirklich 6.9 Smart Home und digitale Assistenz Bereits knapp jede zweite Österreicherin und jeder Immer stärker hält auch digitale Assistenz wie Ama- zweite Österreicher nutzte im Jahr 2018 smarte Geräte zons Alexa, Apples Siri und Google Assistent in den hei- – etwa einen Smart-TV, intelligente Beleuchtung oder mischen Haushalten Einzug. Diese Entwicklung dürfte eine vernetzte Heizung, so das Kuratorium für Ver- sich noch beschleunigen, da beispielsweise Amazon kehrssicherheit.25 Die Nutzungsszenarien werden durch Unternehmen, die Haushaltsgeräte herstellen, günsti- neue technologische Entwicklungen immer vielfältiger. ge Einbau-Module anbietet, mit denen sie Alexa in ihre Emakina hat zum Beispiel eine „Smart Home Con- Technik integrieren und mit anderen Geräten vernetzen trol App“ in Kooperation mit der Aspern Smart City können. So kommt beispielsweise eine Alarmanlage auf Research (ASCR) Forschungsgesellschaft entwickelt. den Markt, die anspringt, wenn sie hört, dass eine Fens- Damit können Heizung, Lüftung und diverse Haushalts- terscheibe eingeschlagen wurde. geräte per Smartphone oder Tablet angesteuert werden. 6.10 User Experience Der Mensch rückt zusehends in den Mittelpunkt Immer stärker verlangt wird eine einfache, intuitive von Unternehmen, Entwicklerinnen und Entwick- Nutzung, bestätigt auch Markus Pöhl von mquadr.at, lern sowie Forschungseinrichtungen. Klassische Usa- das auf Self-Service-Lösungen für Telekomunternehmen bility beziehungsweise User Experience (UX) bis und Internet Service Provider spezialisiert ist. Die An- hin zu Human Centered Solutions gewinnen an Be- wendungen der Zukunft würden es den Kundinnen und deutung. Mit diesen Ansätzen sollen die Bedürfnis- Kunden ermöglichen, sich Funktionalitäten für ihren Be- se der Userinnen und User stärker berücksichtigt darf individuell zusammenzustellen und so beispielswei- werden, um Akzeptanz und Beteiligung zu erhöhen. se Informationen oder Steuerungselemente zu erhalten, Dienstleistungsunternehmen versuchen seit Jahren, das die tatsächlich gebraucht würden. Thema in den Köpfen der Auftraggeberinnen und Auf- traggeber zu verankern. Laut Fachleuten gibt es sogar bei „Es gibt Millionen digitale Produkte und Applikatio- den Branchengrößen noch Nachholbedarf. „Oft nimmt nen, aber nur die wenigsten schaffen es tatsächlich auf der Entwicklungsprozess in größeren Organisationen den „Homescreen der User“, verweist Tailored Media noch zu wenig Rücksicht auf gute Gebrauchstauglichkeit auf die Vielzahl der Komponenten, die notwendig sind, (Usability). Agile Entwicklungsprozesse sind mittlerweile um einen spürbaren Mehrwert zu bieten. Einer der größ- weitgehend etabliert. Der nächste Schritt geht Richtung ten Fehler sei, dass nicht wie beim Hausbau zunächst menschzentrierter Gestaltung“, so Ludwig Meyer und von einem Architekten oder einer Architektin ein durch- Sandra Murth vom UX-Dienstleister alysis. dachtes Konzept erstellt, sondern ohne Analysephase mit der Programmierung gestartet wird. 25 APA0302, 15. November 2018
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