Digital Brand Leadership: Im Wirbelsturm der Digitalisierung ist die Marke der Leuchtturm.
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| MARKEN.Insights – Nr. 14 | Digital Brand Leadership: Im Wirbelsturm der Digitalisierung ist die Marke der Leuchtturm. Auch online unter www.esch-brand.com Ist Ihre Markenführung bereit für die Digitalisierung? Eine Checkliste Wachsen: Von schweißtreibender Detailarbeit und inspirierenden Perspektiv- wechseln Stairways to Hell: Warum das Employer Branding nicht hält, was es verspricht Passion for Brands. ESCH.
| EDITORIAL | Digital Wonderland: süßer die Glocken nie klingen? 1. Wie kann ich die Digitalisierung zur Kommunikation und Interaktion mit den Kunden nutzen, um die Marke noch besser und intensiver in der Lebenswelt der Kunden zu verankern und diese in Markenpro- zesse zu integrieren? 2. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das Geschäftsmodell und damit auch auf die Organisation? Ergeben sich hier neue Optionen für Wachstum oder Gefahren durch Eintritt neuer Wettbewerber? 3. Bedarf es einer Veränderung des normativen Gerüstes, also von Mission, Vision, Values, Markenwerten und Markenpositionierung, um die Marke fit zu machen für eine digitale Zukunft? Fest steht: Die Digitalisierung stellt erhöhte Anforderungen an die Markenführung. Gerade in einer digitalen Welt müssen Marken als Sinnstifter fungieren. Das setzt aller- dings voraus, dass Marken die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden erkennen und sich die Markenwerte an den sich durch die Digitalisierung ändernden Kundenerwar- tungen ausrichten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dabei dürfen sich Unternehmen nicht blind durch das Digital Wonderland von Uber, Google, Amazon & Co. Digital ist en vogue. Fehlt eine Verknüpfung zu diesem bezirzen lassen. Es setzt vielmehr glasklare Analytik und Begriff, verlieren Dinge ihren Wert und gelten als veraltet. Gehirnschmalz voraus, um die richtigen Dinge für die Sie sind Schnee von gestern. Marke und für die Kunden zu tun. Die klassische Markenführung wird in Frage gestellt und Anregungen dazu erhalten Sie in unserer aktuellen gilt zum Teil als alter Hut. Schließlich wird diese durch die MARKEN.Insights. Zudem beschäftigen wir uns damit, Digitalisierung und soziale Medien demokratisiert. Was wie Sie das Wachstum Ihrer Marke systematisch betrei- und wie die Marke ist, bestimmt der Kunde. Maximaler ben können und zeigen zentrale Stellschrauben für ein Kontrollverlust für Marketingmanager ist der logische erfolgreiches Employer Branding auf. Last but not least Schluss. Worst case: Das Marketing schafft sich selbst ab. finden Sie Hinweise auf unsere Seminare und Bücher. Doch ist die Situation wirklich so verheerend? Oder kann Ihnen wünsche ich viel Spaß beim Lesen und Food for die Digitalisierung gar neue Impulse und Ansatzpunkte Thought! für die Markenführung bieten? Wie stark der Wandel für Marke und Unternehmen ist, lässt sich anhand folgender Herzliche Grüße Fragen reflektieren: Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch SEITE 2
| DIGITAL BRAND LEADERSHIP: IM WIRBELSTURM DER DIGITALISIERUNG IST DIE MARKE DER LEUCHTTURM | Digital Brand Leadership: Im Wirbelsturm der Digitalisierung ist die Marke der Leuchtturm. Dominik Brendel / Natalie Adler Die Digitalisierung stellt ganze Branchen und Märkte Die digitale Evolution auf den Kopf. Neue Wettbewerber tauchen auf, Kunden ändern ihr Verhalten grundlegend – Digitalisierung Die technischen Möglichkeiten werden immer vielfältiger, und Vernetzung scheinen die Regeln zu verändern. Die die Innovationszyklen werden kürzer, die Kommunikation Anforderungen an Unternehmen, die richtigen Antwor- und Interaktion erhöhen sich und der Kunde will besser ten auf diese Herausforderungen zu finden, steigen. verstanden werden. Da verwundert es nicht, dass die Vor welche Herausforderungen stellen diese Verände- digitale Vernetzung zwischen Mensch, Maschine und rungen die Markenführung? Marke auf den Schreibtischen der Marketingentscheider mit meist höchster Priorität liegt. Doch statt eines kom- Den Fragen, wie Marketingmanager diese Herausfor- pletten digitalen Umbaus, handelt es sich vielmehr um derungen sehen und darauf reagieren, sind Absatz- eine digitale Evolution – eine stetige und kontinuierliche wirtschaft und ESCH. The Brand Consultants in einer Anpassung an die Umweltbedingungen. Dies erfordert gemeinsamen Studie mit Entscheidungsträgern unter- digitale Weiterentwicklungen und Maßnahmen. Doch schiedlichster Branchen auf den Grund gegangen. Im zunächst müssen die veränderten Bedingungen gesich- Folgenden stellen wir Ihnen die Kernergebnisse der tet werden. Studie vor. Die Details mit Fallbeispielen, wie Unter- nehmen mit der Digitalisierung umgehen und welche Schlüsse daraus abzuleiten sind, können Sie gerne in unserer Studie „Digital Brand Abbildung Leadership“ nachlesen. Abbildung 1: Die Veränderungsstärke der 1: Die Veränderungsstärke der Erwartungen Erwartungen und und Bedürfnisse Bedürfnisse des digitalen Kunden des digitalen Kunden Abbildung 1: Die Veränderungsstärke der Erwartungen und Bedürfnisse #DigitalerKunde des digitalen Kunden #DigitalerKunde Starke Starke Veränderungen Veränderungen im im Verhalten Verhalten und und beibei den den Erwartungen Starke Veränderungen im Verhalten und bei dender Erwartungen der Kunden Erwartungen der Kunden Kunden Anything Anywhere Starke Veränderung § VERHALTEN Anytime On any § ERWARTUNGEN Anything Anything Anywhere device Anywhere Starke Starke Veränderung Veränderung §§ VERHALTEN VERHALTEN Keine Veränderung Anytime On On any any Anytime device §§ ERWARTUNGEN ERWARTUNGEN § GRUNDBEDÜRFNISSE device n = 24 Icon made by Freepik from www.flaticon.com 1 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken Keine Keine Veränderung Veränderung §§ GRUNDBEDÜRFNISSE GRUNDBEDÜRFNISSE Abb. 1: Die Veränderungsstärke der Bedürfnisse und Erwartungen des digitalen Kunden; n = 24 | Quelle: ESCH. The Brand Consultants, Icon made n = 24 nIcon = 24made by Freepik from www.flaticon.com by Freepik from www.flaticon.com. Icon made by Freepik from www.flaticon.com 1 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken 1 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken SEITE 3 Passion for Brands. ESCH.
| DIGITAL BRAND LEADERSHIP: IM WIRBELSTURM DER DIGITALISIERUNG IST DIE MARKE DER LEUCHTTURM | Auch wenn sich Erwartungen von Kunden Identität der Marke als Sinngeber und ändern, Ihre Bedürfnisse tun es nicht. Orientierungshilfe Zu diesen veränderten Rahmenparametern gehört, dass Unter allen befragten Experten herrscht Einigkeit: Die gerade die jüngeren Generationen mit der Erwartung Grundprinzipien der Markenführung haben sich durch von „anywhere, anytime, any device“, wie es so schön die Digitalisierung nicht geändert, wohl aber ihre Ins- heißt, Marken gegenüber treten. trumente. An der Bedeutung eines strategischen Gerüsts gibt es nichts zu rütteln. Im Gegenteil: In der Digitalisie- Geprägt werden diese Erwartungen der Konsumenten rung brauche man Markenstrategie und Identität mehr vom verfügbaren technischen Angebot, aber auch durch denn je (Abb. 2). die Erfahrungen mit den digitalen Vorreitern. Damit, so beobachten die Manager, werde es irrelevant, ob eine Ein klar definierter Markenkern ist und bleibt das Herz- Erfahrung bei einem Wettbewerber oder bei einem stück der Markenführung. Je komplexer die Umwelt beliebigen anderen Unternehmen gemacht wird. Die wird, umso bedeutender wird das Vertrauen, das starke Usability und Customer Experience im Umgang mit Marken ausstrahlen. Die Marke bietet Sinn und Orien- digitalen Vorreitern wird auch von allen anderen Unter- tierungshilfe in einer digitalen Welt voller Austauschbar- nehmen erwartet. Kurz gesagt: Amazon, Google & Co. keit und Transparenz. Darüber hinaus bleibt es wichtig, kultivieren Erwartungen, denen alle nachkommen müssen Selbstähnlichkeit und Konstanz über Zeiträume und und setzen gerade in Sachen Convenience und Einfach- Kontaktpunkte hinweg zu wahren. Es gilt nach wie vor: heit Standards (Abb. 1, S. 3). Die Marke definiert sich von innen. Dagegen haben sich die Bedürfnisse als solche nicht All das heißt allerdings nicht, dass die Markenführung geändert. Das Bedürfnis nach Absicherung in der Versi- sich nicht verändert habe. Im Gegenteil: Auf operativer cherungsbranche zum Beispiel oder das Bedürfnis nach Ebene müssen sich Markenmanager tagtäglich komplexen Mobilität in dem Bereich der Automobile hat sich nicht Fragen stellen. Es wird schwieriger bei den verfügbaren geändert. Die Suche der Menschen nach einem Sinn ist Kommunikationskanälen den Überblick zu bewahren. ebenso gleich geblieben – so auch die Eigenschaft von Es muss einer operativen Unruhe in Unternehmen ent- Marken als Sinnstifter. gegensteuert werden, wo die Neigung besteht, Trends hinterher zu laufen. Hier stellt sich die Frage, ob wirklich jeder neue trendige Kontaktpunkt ausgestaltet werden Abbildung 2: Die Wichtigkeit der Markenidentität in der digitalen Welt sollte. Viel wichtiger ist es, dass die Kontaktpunkte und Abbildung 2: Die Wichtigkeit der Markenidentität in der digitalenihre Welt Ausgestaltung zu der eigenen Marke passen. #Markenidentität Abbildung 2: Die Wichtigkeit der Markenidentität in der digitalen Welt #Markenidentität 91% finden die Markenidentität in einer digitalen vernetzten Welt „sehr wichtig“ 91 Prozent finden die Markenidentität Im Meer der möglichen Touchpoints in einer digital vernetzten 91% finden Welt die Markenidentität#Markenidentität „sehr in einer 91% wichtig“ digitalen finden vernetzten Welt „sehr wichtig“ die Markenidentität Zu den nach wie vor wichtigen Offline-Kontaktpunkten, in einer digitalen vernetzten Welt „sehr wichtig“ wie z.B. Vertriebs- und Servicemitarbeiter, die Produkt- „sehr wichtig“ präsentation am POS oder das Produkt selbst, kommen Wert von mind. 90 91% digitale Kontaktpunkte hinzu – und dadurch steigt die auf einer Skala von 1 bis 100 Anzahl und Komplexität des Managements der Kontakt- punkte (Abb. 3, S. 5). „sehr „sehrwichtig“ wichtig“ n = 22 Wertvon Wert von mind. mind. 90 90 91% 91% 2 aufauf einer Skala von 1 bis 100 Icon made by Freepik from www.flaticon.com einer Skala von 1 bis 100 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken Für jeden Kanal und seine jeweilige Zielsetzung muss die Markenbotschaft passend aufbereitet werden. Für den Kunden muss erkennbar sein, dass sich die Marke n = 22 mit ihm und den Kanälen auseinander gesetzt hat. Icon made by Freepik from www.flaticon.com n = 22 2 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken Icon made by Freepik from www.flaticon.com 2 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken So gilt es ein ganzheitliches Verständnis der einzelnen Abb. 2: Die Wichtigkeit der Markenidentität in der digitalen Welt; Kontaktpunkte und der Customer Journey zu erhalten – n = 22 | Quelle: ESCH. The Brand Consultants, Icon made by was manchmal leichter gesagt als getan ist. Gerade die Freepik from www.flaticon.com. Integration von on- und offline stellt eine große Heraus- SEITE 4
| DIGITAL BRAND LEADERSHIP: IM WIRBELSTURM DER DIGITALISIERUNG IST DIE MARKE DER LEUCHTTURM | Auch wirft die Digitalisierung mit Blick auf den Wettbe- werb Fragen zur Differenzierung auf, weil die Manager vielfach von einer hohen Markttransparenz aufgrund zunehmend gut informierter Kunden ausgehen. Für viele Kerngeschäfte und Marken muss die Digitalisierung mehr als eine Frage der neuen Kundenansprache und Kontaktpunkterweiterung sein: Eine Chance zur Neu- ausrichtung oder Erweiterung des Unternehmens. Die Einbindung moderner und flexibler Arbeitskulturen und teils ein neues Selbstverständnis können den Wandel der Zeit ins Positive wenden. Die interne Kultur als Voraussetzung für den Markterfolg Abb. 3: Im Meer der möglichen Touchpoints. Steigende Komplexität Ist die interne Kultur bereit für die Digitalisierung? Alle im Touchpoint-Management durch die Digitalisierung. | Quelle: Manager sehen im Mindset und der internen Kultur eine http://pixabay.com/ große Herausforderung und zugleich Voraussetzung für den künftigen Markterfolg in einer digitalisierten Welt. Nicht nur an die einzelnen Mitarbeiter, sondern an die Arbeitsprozesse und die Art der Zusammenarbeit werden forderung dar. Doch insbesondere diese Verzahnung der neue Anforderungen gestellt. Zyklen der Veränderungen Kontaktpunkte innerhalb der Kundenreise ist elementar, werden viel schneller und die Anpassungen des Unter- genauso wie deren Messung und Überprüfung. Denn nehmens in Prozessen, Organisationen und Denkstruk- nur was messbar ist, kann auch gemanagt und optimiert turen immer kürzer. Gerade hier gilt es individuelle, von werden. innen getriebene Lösungen zu entwickeln, um langfristig Erfolg zu haben. Kurzfristige Performance-Marketing- Philosophie trifft auf Markenaufbau Höher, schneller, weiter – und komplexer In der recht einfachen Messung digitaler Kontaktpunkte Die Zukunft, so die Annahme der Manager, wird eine sehen die Manager Chance und Gefahr nahe beieinander. noch höhere Komplexität und Geschwindigkeit mit sich So wird die Tendenz zur „Hard-Numbers“-Mentalität bringen. Die Verantwortlichen in der Markenführung und das Stürzen auf kurzfristige Performance-Ziele be- werden gefordert sein, dieses Umfeld mit einer Zunahme fürchtet. Das kultiviere eine Haltung der schnellen und an Komplexität zu managen. ständigen Kursänderung in der Markenführung, bekann- termaßen oftmals der Untergang großer Marken. Konkret fehlt es in den Unternehmen noch an Ansätzen, die komplette Customer Journey (online und offline) zu So gilt es, die Wahl der KPIs und Taktiken zwischen kurz- verstehen und Insights daraus zu generieren. Auch die fristigem Abverkauf und langfristigem Markenaufbau Notwendigkeiten, neue Kontaktpunkte intelligent auszu- zu balancieren – ein altbekanntes Problem, welches aber wählen und zu gestalten, das reale und digitale Erleben eine neue Tragweite durch die Digitalisierung erfährt. möglichst anzugleichen und die Seamless Experience sicher zu stellen, werden genannt. Die tägliche Flut neuer Themen und neuer Formate erfordert es, den Mix Die Digitalisierung verändert Märkte – an Kontaktpunkten in immer kürzeren Zyklen auf den und Geschäftsmodelle. Prüfstand zu stellen und auch bewusst „Nein“ zu sagen. „Welche Kanäle lasse ich weg und in welche investiere In vielen Bereichen sind Markteintrittsbarrieren und ich? An welchen Kontaktpunkten setze ich welche Set-up-Kosten durch die Digitalisierung gesunken. Hinzu thematischen Akzente? Wieviel Budget verschiebe ich kommt die Konvergenz von Branchen: So werden aus von Kanal A in Kanal B? Ab welcher Anzahl von Kontakt- bestehenden Angeboten und Produkten neue Leistungen punkten ist es zu viel? Ist ein minder ausgestalteter entwickelt, welche, wie beispielsweise Car-Sharing, enor- Kontaktpunkt besser als keine Präsenz in diesem Kanal mes Potenzial haben ganze Märkte neu zu definieren. zu zeigen?“ Das sind Fragen, die die Manager in Zukunft SEITE 5 Passion for Brands. ESCH.
| DIGITAL BRAND LEADERSHIP: IM WIRBELSTURM DER DIGITALISIERUNG IST DIE MARKE DER LEUCHTTURM | Abbildung 4: Die4: Abbildung Zukunftsthemen des Digital Die Zukunftsthemen des Brand DigitalLeaderships Brand Leadership noch mehr beschäftigen werden. Der Weg zu automati- sierten, auf individueller Ebene abgestimmten Kampagnen schwebt darüber hinaus Einzelnen als Zielbild vor. Komplexität Komplexität Kontrollverlust Kontrollverlust Erfassung Customer Journey Erfassung Customer Journey Digitaler Kunde Digitaler Kunde Ein Ausblick: Die Zukunft von Digital Brand Marken-Fit Marken-Fit Leadership Markenidentität Markenidentität Veränderte Erwartungen Veränderte Erwartungen Transparenz Aus der Studie ergeben sich zentrale Felder und Her- Authentizität Interne Kultur Transparenz Authentizität Interne Kultur ausforderungen für die Markenführung der Zukunft. Schnelligkeit Sie zeigen auf, welche Spielregeln sich ändern und Content Schnelligkeit welche Prinzipien bleiben (Abb. 4). Content Austauschbarkeit Austauschbarkeit Kundendialog 1. Ein verändertes Nutzungsverhalten seitens Kunden Touchpoints Kundendialog durch technologischen Fortschritt ja, aber keine Touchpoints Veränderung der Bedürfnisse. 2. Technologie und Innovation als Werkzeuge der Abb. 4: Die Zukunftsthemen des Digital Brand Leaderships. l Markenführung – nicht andersrum. 4 Quelle: ESCH. The Brand Consultants. I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken 3. Authentizität und Transparenz von Unternehmen 4 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken und Marken als oberstes Gebot einer Gesellschaft mit Informationsbedarf, der von überall und immer gestillt werden kann – und wird. Die Studie 4. Kundendialog und -nähe als Chance für Customer Insights, um kurzfristige und langfriste Marketingziele Wie gehen aber die unterschiedlichen Branchen mit die- in Einklang zu bringen. sen Herausforderungen konkret um? Welche Beispiele 5. Need for Speed: Die Welt wird sich noch schneller gibt es, auf diese mit Ruhe und Kraft zu reagieren? Die drehen, die Innovationszyklen werden immer kürzer – Antworten darauf und weitere Inhalte erfahren Sie in der Unternehmen, die sich nicht anpassen werden, verlieren. Studie „Digital Brand Leadership“ ab dem 26. November 6. Die Umsetzung der Markenwerte nach innen als Basis auf unserer Website www.esch-brand.com. für den Erfolg nach außen. Die Autoren der Studie Im Wirbel der Digitalisierung: die Marke als Leuchtturm Prof. Dr. Franz-Rudolf Esch ist Gründer und wissen- schaftlicher Beirat von ESCH. The Brand Consultants. Diese Themen umtreiben die Manager und Entscheider Mit ESCH. begleitet er renommierte Unternehmen in heute und in Zukunft. Die aufgezeigten Herausforderun- nationalen und internationalen Projekten rund um gen der Digitalisierung wiegen schwer. Vermeintlich wir- Markenstrategie und Markenführung. Dominik Brendel beln die Vernetzung und die „Digitale Transformation“ ist Director bei ESCH. und Experte für digitale Themen. ganze Märkte, Kundenverhalten und Geschäftsmodelle Andrea Klaus und Natalie Adler sind als Consultant auf. Die Angst vor dieser Veränderung ist da und wird bzw. Senior Associate bei ESCH. tätig. Christian Thunig überall heiß diskutiert. Wie beruhigend ist es zu wissen, ist Chefredakteur der Absatzwirtschaft. dass sich die Spielregeln der Marke an sich nicht geän- dert haben. Die Kraft starker Marken bildet in diesem Wirbelsturm den Leuchtturm und bietet Orientierung. Werden aus der Markenidentität die Leitplanken abge- Wie ist Ihre Einschätzung zum Thema leitet, bietet sie ein Gerüst für Entscheidungen und das Digital Brand Leadership? gesamte Handeln. Aus ihr kann die Vielfalt der Touch- points gesteuert und die interne Kultur weiter entwickelt Nehmen Sie sich doch 10 Minuten Zeit für werden. So kann durch eine gezielte Markenführung aus unsere Umfrage unter www.esch-brand.com/ bspw. dem großen Thema der digitalen Touchpoints „nur digital-brand-leadership. noch“ ein Kommunikationskanal, einer von vielen, werden. SEITE 6
| SEMINARPROGRAMM 2016 | Seminar Praxisorientierte Markenführung Seminar Employer & Internal Branding 07. und 08. Juni 2016 08. und 09. November 2016 Markenführung ist eine der zentralen Management- Mitarbeiter und Marke gehen Hand in Hand. Starke funktionen des 21. Jahrhunderts. Marken helfen, die richtigen Bewerber für ein Unter- nehmen anzuziehen. Bestehende Mitarbeiter beein- Das zweitägige Seminar ist eine „Tour de Raison“ flussen wiederum das Image der Marke maßgeblich. durch alle wichtigen Bereiche der Markenführung. Wir ergründen gemeinsam mit Ihnen, wie Sie mit Von der Analyse über die Strategie bis hin zur einer starken Arbeitgebermarke die richtigen Mit- Umsetzung und Kontrolle. arbeiter gewinnen und die Marke im Denken, Fühlen und Handeln verankern können. Anmeldeschluss: 06. Mai 2016 Anmeldeschluss: 07. Oktober 2016 Weitere Informationen unter www.esch-brand.com SEITE 7 Passion for Brands. ESCH.
| IST IHRE MARKENFÜHRUNG BEREIT FÜR DIE DIGITALISIERUNG? – EINE CHECKLISTE | Ist Ihre Markenführung bereit für die Digitalisierung? Dominik Brendel / Natalie Adler Die Digitalisierung stellt die Markenführung vor erhebliche Herausforderungen. Sich mit seiner Marke von anderen abzuheben und in der Transparenz nicht zu verschwimmen, dem digitalen Kunden das Maß an Interaktion zu geben, das er wünscht oder die un- zähligen Kontaktpunkte markenkonform zu bespielen sind nur einige wenige. Sind Sie bereit das Orchester der Digitalisierung zu dirigieren? ja nein 1. Haben Sie eine klare strategische Basis? Haben Sie eine klar definierte Markenidentität und Positionierung, sodass Ihre Kunden ein klares Bild Ihrer Marke – online wie offline – haben? Haben Sie Ihre Markenidentität und Positionierung bezüglich den gestiegenen Kundenerwartungen betreffend Authentizität und Differenzierung überprüft? 2. Wie reagieren Sie auf die Veränderungen des Kundenverhaltens? Haben Sie Ihre tägliche Markenkommunikation dem durch die Digitalisierung veränderten Kundenverhalten angepasst? Bieten Sie offene Interaktions- und Dialogmöglichkeiten zwischen Ihren Kunden und Ihrer Marke? Reagieren Sie zeitnah auf Kunden-Feedback im digitalen Raum? 3. Wie managen Sie Ihre Kontaktpunkte? Erfüllen Ihre Online-Kanäle die Anforderungen an eine höhere User Experi- ence, wie Einfachheit, Übersichtlichkeit und Schnelligkeit im Angebot? Bereiten Sie den Content kanalspezifisch auf und beachten dabei die Wichtigkeit der Inhalte für den Kunden? Gleichen Sie die Inhalte der einzelnen Kontaktpunkte in Gestaltung und Content mit Ihren Markenwerten ab und achten auf ein einheitliches Markenerleben? Erfassen Sie die Customer Journey Ihrer Zielgruppe ganzheitlich, d.h. erfassen Sie sowohl die Online- als auch die Offline-Kontaktpunkte? Überprüfen Sie Ihre Kontaktpunkte regelmäßig auf deren Wirksamkeit nach einem klar definierten Vorgehen und einheitlichen KPIs? SEITE 8
| IST IHRE MARKENFÜHRUNG BEREIT FÜR DIE DIGITALISIERUNG? – EINE CHECKLISTE | ja nein 4. Wie ist Ihr Marken-Controlling ausgestaltet? Berücksichtigen Sie zur Messung Ihres Markenerfolgs nachhaltige und lang- fristige KPIs zum Markenaufbau? Haben Sie einen klar definierten Markencontrolling-Prozess mit strategisch ausgerichteten KPIs? Haben Sie neben Ihren Wettbewerbern auch die aktuellen Trends der Digi- talisierung auf Ihrem Radar und bewerten diese regelmäßig nach Relevanz für Ihre Marke und Ihr Geschäftsmodell? 5. Ist Ihre interne Kultur für die Digitalisierung gewappnet? Ist Ihre interne Kultur bereit für (weitere) digitale Veränderungen? Haben Sie konkrete Maßnahmen ergriffen oder bereits umgesetzt, die interne Kultur für die Digitalisierung zu rüsten? Ist die Markenidentität jedem Mitarbeiter intern bekannt und wird diese auch im alltäglichen Arbeiten von jedem gelebt? Ist in Ihrem Unternehmen das Silo-Denken, d.h. jeder Unternehmensbereich denkt und agiert für sich, durchbrochen? Bitte zählen Sie Ihre angekreuzten „Ja-Antworten“ einmal durch. 0–5 Mal „ja“ Sie sind auf dem Weg den Anschluss an das digitale Zeitalter zu verpassen. Reißen Sie das Ruder herum. 6–10 Mal „ja“ Driften Sie nicht mit Ihrer Marke in die Todeszone ab, sondern suchen Sie nach konkreten Lösungsansätzen für Ihre Schwachpunkte. 11–17 Mal „ja“ Sie sind schon gut unterwegs, vielleicht geht ja noch mehr. Bleiben Sie dran und halten Sie sich in Sachen digitaler Trends und Entwicklungen fit. SEITE 9 Passion for Brands. ESCH.
| WACHSEN: VON SCHWEISSTREIBENDER DETAILARBEIT UND INSPIRIERENDEN PERSPEKTIVWECHSELN | Wachsen: Von schweißtreibender Detailarbeit und inspirierenden Perspektivwechseln Franz-Rudolf Esch / Stefanie Rößner / Thomas Backes Wachsen, aber wie? im Vergleich zu Wettbewerbsmarken besser oder schlech- ter abschneidet. Je größer dabei die Verluste von einer Hart umkämpfte und gesättigte Märkte erschweren es Stufe zur nächsten sind, umso mehr ist zu hinterfragen, Marken zunehmend Wachstum zu erzielen. Um unter woran dies liegen mag, um hier mögliche Engpässe zu diesen erschwerten Bedingungen Impulse für die Marke lösen. zu setzen, sind Wachstumsbegrenzer zu beseitigen und Innovationen als wichtige Stellschraube systematisch Eine mangelnde Bekanntheit kann daran liegen, dass zu nutzen. Hier gilt: Marken, die sich nicht bewegen, Spendings zu gering sind oder Kontaktpunkte ausgesucht sterben. werden, welche die relevante Zielgruppe nicht adäquat erreichen. Darüber hinaus können zu viele Kontakt- Gerade bei begrenzten finanziellen Mitteln müssen punkte zum Einsatz kommen, die dann mit zu wenigen Manager dabei auf das richtige Pferd setzen: Es mag Wiederholungen oder einer unzureichend durchschlags- vielleicht viele Optionen geben, aber mehr Maßnahmen kräftigen Ausgestaltung die Kundengruppen adressieren. führen nicht immer zu mehr Erfolg – oft ist das Gegen- teil der Fall. Marken verzetteln sich und ein mögliches Dass es mit dem Aufbau von Bekanntheit allein nicht Wachstum rückt dadurch in weite Ferne. getan ist, zeigt sich bei der genaueren Betrachtung eines Beispiels aus dem Consumer Electronics-Bereich: Hier Wir sehen zwei zentrale Stellhebel für Wachstum, die schnitt eine Marke mit Blick auf Bekanntheit, Relevant systematisch analysiert werden sollten: Set und First Choice im Vergleich zu den Wettbewerbern hervorragend ab. Die Marke konnte dies allerdings nicht 1. Das Ausschöpfen des vorhandenen Markenpotentials in Käufe ummünzen. Grund dafür: Potentielle Kunden durch systematische Analyse der Wachstumsbarrieren suchen Informationen verstärkt über Online-Medien und im Brand Funnel den POS. Genau diese Kontaktpunkte haben in dieser 2. Die Schaffung neuer Wachstumsoptionen durch Inno- Branche bzw. Produktkategorie einen immensen Einfluss vationen auf den letztendlichen Kauf einer Marke. Ganz offen- sichtlich haben die anderen Hersteller diesen wichtigen Beide Routen können natürlich gemeinsam zum Einsatz Kontaktpunkt anders bespielt als die hier beschrie- kommen. Je größer allerdings die Barrieren im ersten bene Marke. Das Budget wurde deshalb entsprechend Punkt sind, umso mehr sollten Manager überlegen, ob es verstärkt auf den Point of Sale verlegt, weil man in den nicht besser ist zunächst diesen Schwerpunkt anzugehen, vorangegangenen Phasen des Brand Funnel bereits gute bevor andere Schritte eingeleitet werden. Werte aufwies. Die Verkäufe gingen wieder nach oben. Ein Blick in andere Branchen zeigt weitere Stellschrauben Ausschöpfen des Markenpotentials auf: Ein mangelnder Transfer der Marke ins Relevant Set oder die Wahl als First Choice kann entweder an einer Zur Ausschöpfung des Markenpotentials kann der Mar- wenig relevanten oder austauschbaren Botschaft liegen ken-Funnel sinnvoll genutzt werden. Konkret ist hier zu oder an Schwächen in der kommunikativen Umsetzung prüfen, ob die eigene Marke auf den einzelnen Stufen des USPs. Und schließlich kann auch eine mangelnde Markenbekanntheit, Markenimage, Relevant Set und First Abdeckung einer avisierten Zielgruppe entweder mit der Choice, Kauf, Wiederkauf, Weiterempfehlung (Abb. 1, S. 11) Aussteuerung der Kontaktpunkte zu tun haben oder bei- spielsweise mit der mangelnden Relevanz der Botschaft. SEITE 10
| WACHSEN: VON SCHWEISSTREIBENDER DETAILARBEIT UND INSPIRIERENDEN PERSPEKTIVWECHSELN | Abb. 1: Exemplarischer Marken-Funnel | Quelle: ESCH. The Brand Consultants Erfahrungsgemäß birgt das Durchforsten der Gründe für Möglicherweise haben wir genau dies verlernt, weil wir das Abschneiden im Marken-Funnel erhebliche Potenti- alle zu stark in Systemen gefangen sind. So haben die ale, die nur durch gründliche Analysen und Schweißar- Forscher George Land und Beth Jarman festgestellt, beit offenbart werden können. Dies ist die Pflicht, bevor dass Vorschulkinder bei der Entwicklung kreativer Lösun- man sich der Kür widmen kann. gen ein extrem hohes Kreativitätspotential aufweisen: Nach den Studienergebnissen sind hier 98 Prozent mit einer hohen Kreativität und Problemlösung gesegnet. Neue Wachstumsoptionen Interessanterweise nimmt dies dann in der weiteren Lebensphase ab und schrumpft von der Schule (30 Pro- Nach der Pflicht kommt die Kür, nach Schweiß kommt zent) bis zum Berufsleben (zwei Prozent) enorm. Inspiration. Mit technologisch getriebenen Ansätzen sind nämlich längst nicht alle Wachstumsquellen erschöpft. Dass oftmals zu wenig aus Sicht des Kunden gedacht Vielmehr scheint es gerade für das Marketing sinnvoller wird, zeigt die durchschnittliche Flop-Rate von 70 Prozent zu sein Impulse zu setzen, indem man vom Kunden aus bei Konsumgütern (GfK). Hierfür gibt es eine Reihe von denkt und durch die Brille des Kunden sieht. Der Leitsatz Gründen: von mangelnder Relevanz der „Innovation“ von Steve Jobs bringt dies auf den Punkt: „You’ve got to für den Kunden, über falsches Pricing und Probleme der start with the customer experience and work back toward Distribution im Handel bis zur mangelnden Vermarktung, the technology – not the other way around.“ so dass die Innovation nicht von Kunden wahrgenommen werden kann. Die Perspektive des Kunden einnehmen Das Nadelöhr ist allerdings häufig die mangelnde Re- levanz. Gelingt es, Kunden sowie ihre Verhaltensweisen „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung und Bedürfnisse in unterschiedlichen Umfeldern zu ändern kann.” Mit dieser Aussage spricht der Maler analysieren und zu verstehen, lassen sich dadurch neue Francis Picabia eine grundlegende Voraussetzung für das Erkenntnisse zu Tage fördern und Innovationen mit Rele- Erkennen von Trends und Generieren von Innovationen vanz für Kunden hervorbringen. Denn: Eine Entscheidung an: den Perspektivwechsel. In Sachen Marke bedeutet oder ein Bedürfnis ist geprägt von Rahmenbedingungen dies, sich in den Kunden hineinzuversetzen. und dem Kontext, in dem sich der Kunde bewegt. Die- sen Umstand kann jeder an sich selbst beobachten: So kochen wir beispielsweise am Wochenende gern aufwendiger mit der Familie oder Freunden, während es unter der Woche oftmals schnell gehen muss. SEITE 11 Passion for Brands. ESCH.
| WACHSEN: VON SCHWEISSTREIBENDER DETAILARBEIT UND INSPIRIERENDEN PERSPEKTIVWECHSELN | Der Wachstumsdiamant als Ideengenerator hinsichtlich der Kontextfacetten zu „erkunden“. Dazu steht das gesamte Repertoire qualitativer Forschung zur Die unterschiedlichen Facetten des Kontexts der Kunden Verfügung. Sind Marken dann in der Lage zentrale Kun- systematisiert der Wachstumsdiamant (Abb. 2): Relevant denbedürfnisse zu adressieren, schaffen Innovationen sind dabei neben klassischen Bedürfnissen und Lebens- Perspektiven für die Marken. stilen auch das soziale Umfeld der Kunden (privat wie beruflich), Orte, an denen sich die Kunden aufhalten, das kulturelle Umfeld sowie der zeitliche Rahmen und die Systematisch die eigene Marke weiter- Lebensphase, in der sich die Kunden befinden. Gerade entwickeln aus der kombinierten Betrachtung dieser Facetten des Wachstumsdiamanten lassen sich eine Fülle von Ideen Ein positives Beispiel ist hier die Rügenwalder Mühle. für neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Die Marke hat sich in Kunden hineinversetzt und dadurch zentrale Bedürfnisse bzw. Trends erkannt und darauf mit Denken Sie an Personen zwischen 31 und 60 Jahren. In einer Erweiterung der Schinken Spicker-Produktlinie um dieser Lebensphase ist Rush Hour angesagt – beruflich vegetarische Varianten reagiert. Im Lebensmittelbereich wie privat. Wenn es dann beispielsweise um das Thema sind viele Kunden neugierig und auf der Suche nach Einkaufen geht, zumindest unter der Woche, sollen alle individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für ihren Speise- benötigten Artikel möglichst zeitsparend zur Verfügung plan (psychischer Kontext), in der Gesellschaft gewinnt stehen. Zugleich möchte man sich aber auch selbst ver- die ethische Vertretbarkeit des Lebensmittelkonsums an wirklichen, indem Produkte neben der „Massenware“ Stellenwert (kulturell) und der Genuss von Lebensmitteln – wie etwa vegane, regionale oder exotische Produkte – wird stärker zum Thema der Selbstdarstellung gegenüber eingekauft werden. Anderen (sozial). Der Erfolg gibt der Rügenwalder Mühle recht: Das Angebot vegetarischer Alternativprodukte ist Verknüpft man solche Erwartungen auf den einzelnen weiter angewachsen, sodass heute bereits vier der zehn Dimensionen des Wachstumsdiamanten miteinander, meistverkauften Produkte bei Rügenwalder vegetarisch lassen sich daraus zentrale Bedürfnisse bzw. Trends wie sind (Abb. 3). Convenience, Curation, Individualisierung und regionaler Konsum verdichten. Der nächste Schritt muss dann sein, Bei Innovationen für bestehende Marken ist die Akzep- diese Erkenntnisse in Form innovativer Produkte oder Dienst- tanz und Relevanz bei Kunden allein jedoch noch nicht leistungen für das eigene Geschäft nutzbar zu machen. ausreichend. Der Fit zur Marke ist genauso entscheidend. Lassen sich aktuelle Imagedimensionen der Marke nicht Kunden sind allerdings nur selten in der Lage konkret zu auf die neuen Leistungen übertragen, birgt dies Gefahr: äußern, welche Produkte und Dienstleistungen sie sich in Die Identität der Marke wird dann nämlich nicht gestärkt, Abbgilt Zukunft wünschen. Deshalb 1 es zunächst den Kunden sondern verwässert. Kunde Soziales Umfeld Physisches Kulturelles Umfeld Der Wachstumsdiamant Umfeld Zeitlicher Lebens- Rahmen phase Produkt/ Dienstleistung Abb. 2: Der Wachstumsdiamant systematisiert Kontextfacetten. | Abb. 3: Die Rügenwalder Mühle erweitert das Angebot um Quelle: ESCH. The Brand Consultants. vegetarische Produkte. | Quelle: Rügenwalder Mühle. SEITE 12
| WACHSEN: VON SCHWEISSTREIBENDER DETAILARBEIT UND INSPIRIERENDEN PERSPEKTIVWECHSELN | Abb. 4: Das Kochhaus sortiert nicht nach Warengruppen, Abb. 5: Marley Spoon schickt Zutaten für Gerichte direkt nach Hause. | sondern nach Rezepten. | Quelle: Kochhaus. Quelle: Marley Spoon. Mit Ideen neue Marken und Märkte Die Schritte zur Entwicklung von Marken- entwickeln innovationen im Überblick Ergeben sich aus dem Einblick in das Umfeld von Kon- Durch das Eintauchen in das Umfeld von Kunden lassen sumenten Ansatzpunkte, die nicht unter der aktuellen sich neue Ansatzpunkte identifizieren. Der Perspektiv- Marke geführt werden können, muss die Idee noch wechsel stellt deshalb auch den Ausgangspunkt bei der lange nicht gestorben sein. Vielmehr können hier neue Entwicklung innovativer Ideen dar. Marken mit gar neuen Geschäftsmodellen aufgebaut werden. So geschehen ist dies bei den Marken Koch- 1. Perspektivwechsel: Nehmen Sie die Perspektive des haus und Marley Spoon. Beide starten mit der gleichen Kunden ein und berücksichtigen Sie dabei die Kon- Grundidee: Sie bieten anders als die klassischen Lebens- textfacetten des Wachstumsdiamanten. mittelmärkte nicht einzelne Lebensmittel zum Verkauf 2. Kombination: Durch die Verbindung der gewonnen an, sondern der Kunde wählt stattdessen eine Mahlzeit Erkenntnisse aus mehreren oder gar allen Kontext- aus, auf die er Lust hat. Für diese bekommt er gebündelt facetten können zentrale Bedürfnisse identifiziert alle notwendigen Zutaten in der richtigen Menge. Beide werden. Anbieter legen dabei Wert auf abwechslungsreiche 3. Ideengenerierung: Es gilt für die gefilterten Bedürf- Rezepte und eine hohe Qualität bei den Produkten. Das nisse Ideen zu generieren. spricht diejenigen Kunden an, die sich in ihrer Routine 4. Umsetzung: Die gewonnenen Ideen sind in konkrete überraschen und auf neue Ideen bringen lassen möch- Produkte und Dienstleistungen zu überführen. ten. Unterschiede bestehen hingegen im physischen 5. Markenfit: Potentielle Leistungen sind dahingehend Kontext, in dem sich die Kunden der beiden Anbieter zu prüfen, ob sie glaubwürdig die Marke vertreten. bewegen: Mit Kochhaus kommen Kunden out of home Andernfalls ist das Angebot unter einer neuen Marke in Kontakt. Die mittlerweile 12 Filialen fungieren dabei zu führen. als „begehbare Rezeptbücher“, so dass bereits die Wahl der Einkaufsstätte Individualität zum Ausdruck bringt (Abb. 4). Marley Spoon hingegen versendet die Zutaten Literaturhinweise: direkt zu Kunden nach Hause und bedient dadurch ▪▪ Esch, F.-R. (2014): Strategie und Technik der Marken- noch stärker das Convenience-Bedürfnis (Abb. 5). führung, 8. Auflage, Vahlen Verlag, München. SEITE 13 Passion for Brands. ESCH.
| STAIRWAYS TO HELL: WARUM DAS EMPLOYER BRANDING NICHT HÄLT, WAS ES VERSPRICHT | Stairways to Hell: Warum das Employer Branding nicht hält, was es verspricht Franz-Rudolf Esch / Anne Jaeger Die bekundete Wichtigkeit des Employer Brandings steht 2. 80 Prozent der Bewerber erleben einen Onboarding- außer Frage – ebenso die Gründe dafür: Aufgrund des Schock beim Eintritt in ein Unternehmen (Stepstone demographischen Wandels sowie des Fachkräfteman- 2011, S. 24). gels wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, 3. 85 Prozent der Beschäftigten haben kein oder nur sich im War for Talents zu behaupten und nicht nur High ein geringes emotionales Commitment mit dem Potentials, sondern auch Right Potentials zu gewinnen. Unternehmen (Gallup 2015). Eine starke Arbeitgebermarke kann als Magnet für die richtigen Bewerber fungieren und bei entsprechender Bewerbungsprozesse entsprechen nicht Umsetzung im Unternehmen – d.h. durch Übernahme den Erwartungen der Kandidaten. der Markenwerte in Denken, Fühlen und Handeln der Mitarbeiter – auch die Bindung und das Engagement Die Candidate Experience kennzeichnet das Gesamter- für den Arbeitgeber erhöhen. leben des Kandidaten während des Recruitingprozesses – angefangen beim auslösenden Moment der Jobsuche Dies klingt gut, die gelebte Praxis sieht jedoch anders bis hin zum Vertragsabschluss. Ziel ist es, in diesem aus. Die „Stairways to Hell“ bestehen aus drei Zahlen: Prozess ein konsistentes, differenzierendes und präfe- 57 – 80 – 85. In diesem Fall ist deren Ansteigen jedoch renzbildendes Bild der Arbeitgebermarke zu vermitteln kein Anlass zur Freude, sondern sollte Unternehmen zum und Bewerber zu begeistern. Dass die Praxis in diesem Umdenken anregen: Zusammenhang jedoch aktuell noch großen Handlungs- Abbildung 1 bedarf aufweist, zeigt eine Studie von ESCH. und der 1. 57 Prozent der Bewerber machen schlechte Recruitingplattform softgarden: So geben 57 Prozent Bewerbungserfahrungen bei Unternehmen der 1.104 Befragten an, dass sie von ihren Bewerbungs- (ESCH. The Brand Consultants & softgarden 2015). erfahrungen nicht überzeugt sind, 14 Prozent berichten bottom neutral top Was ich während des Bewerbungsprozesses 1 12,6 45,7 41,7 erlebt habe, spricht mich an. 2 Was ich während des Bewerbungsprozesses erlebt habe, passt zu meinem Bild des Unternehmens. 12,0 45,9 42,1 Das Bewerbungserlebnis war 3 13,6 47,9 38,4 frei von Widersprüchen. Mir wurde klar vermittelt, was mir das 4 10,3 49,7 40,0 Unternehmen als Arbeitgeber bietet. Mir wurde klar vermittelt, wofür das 8,9 43,9 47,2 5 Unternehmen als Arbeitgeber steht. Angaben in Prozent; Grad der Zustimmung auf einer 7-stufigen Skala von „stimme überhaupt nicht zu“ bis „stimme voll und ganz zu“ Abb. 1: Bewertung der Passung zur Unternehmens- und Arbeitgebermarke | Quelle: ESCH. The Brand Consultants & softgarden. SEITE 14
| STAIRWAYS TO HELL: WARUM DAS EMPLOYER BRANDING NICHT HÄLT, WAS ES VERSPRICHT | sogar von schlechten bis zu sehr negativen Erfahrungen. Wie Sie Bewerber und Mitarbeiter begeistern Neben einer unzureichenden Qualität des Prozesses (52 Prozent) sowie einer mangelhaften Wertschätzung des Eine starke Arbeitgebermarke zahlt sich aus – nach innen Bewerbers (43 Prozent), ergeben sich zudem hinsichtlich und außen. Dazu müssen Unternehmen Herausforde- der Vermittlung der Employer Brand Stellhebel: Gerade rungen stemmen und Optimierungen vornehmen. Basie- einmal jedem zweiten Bewerber wurde klar vermittelt, rend auf unserer Beratungserfahrung und Insights durch wofür das Unternehmen steht. Nur 38 Prozent der Be- Forschungsprojekte haben wir zentrale Erkenntnisse fragten empfanden ein konsistentes Bewerbungserlebnis gewonnen, die dabei Berücksichtigung finden sollten. über alle Kontaktpunkte hinweg, 14 Prozent berichteten hingegen von deutlichen Widersprüchen (Abb. 1, S. 14). 1. Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Diese Erkenntnisse sind nicht nur vor dem Hintergrund alarmierend, dass auf vielen Talentmärkten mittlerweile Es fällt Bewerbern auf, wenn ein Unternehmen nicht die Kandidaten die Regeln bestimmen und Unternehmen authentisch auftritt. Es ist somit nicht sinnvoll mit Ver- um Right Potentials werben müssen. Auch zeigt sich, dass sprechungen und aktuellen Trends wie Work-Life-Balance ein Nichterfüllen der Erwartungen mit negativen Auswir- oder Diversity aufzuwarten, die zwar von potentiellen kungen auf das Image und die Attraktivität des Unter- Mitarbeitern als attraktiv angesehen werden, allerdings nehmens sowie die Nutzungsbereitschaft von Produkten nicht eingehalten werden können. und Dienstleistungen verbunden sein kann. Da ein solches Vorgehen Unternehmen sogar schaden kann, gilt es, sich auf die wahren Stärken und Werte zu Die Enttäuschung verstärkt sich beim fokussieren. Die Arbeit fängt somit innen, d.h. im Unter- Onboarding-Prozess. nehmen an – schließlich kennt keiner die Stärken, aber auch die Schwächen besser als die eigenen Mitarbeiter. Das attraktive Jobangebot in der Tasche, werden die Diese Analyse bildet demnach einen realistischen Nähr- gegebenenfalls schlechten Erfahrungen in der Candi- boden für die Employer Brand Value Proposition. date Experience nicht selten heruntergespielt – schließ- lich kann ja jeder mal einen schlechten Start haben. Der Wunsch, dass am Ende des Tages alles gut wird, 2. Vermitteln Sie Bewerbern, wofür Sie als geht für viele neue Mitarbeiter jedoch nicht in Erfül- Arbeitgeber stehen. lung: So erleben 80 Prozent der Kandidaten einen Onboarding-Schock (Stepstone 2011, S. 24). Das, was Bereits im Bewerbungsprozess sollte potentiellen Arbeit- Hochglanzbroschüren, Stellenanzeigen oder die Karri- nehmern über alle Recruiting-Kontaktpunkte hinweg klar erewebsite versprochen haben, wird beim Eintritt in das vermittelt werden, wofür das Unternehmen als Arbeit- Unternehmen nicht oder gar völlig anders wahrgenom- geber steht. Dazu dürfen die Markenwerte jedoch nicht men. Auch Einführungen ins Unternehmen im Rahmen nur explizit, etwa über die Karriereseite oder über einen von Veranstaltungen oder Trainings sind Fehlanzeige. Markenfit-Test, vermittelt werden. Vielmehr müssen sich diese auch implizit im Recruitingprozess widerspiegeln: Steht eine Arbeitgebermarke für die Werte „innovativ“ Es wird mit zunehmender Dauer im Unter- und „wertschätzend“, wäre es ein extremer Widerspruch, nehmen nicht besser, sondern schlechter. wenn die Nutzerfreundlichkeit und Qualität des Bewer- bungsprozesses negativ bewertet werden oder sich Werden die Mehrwerte auch auf langfristige Sicht nicht Kandidaten nicht gut aufgehoben fühlen. für die Mitarbeiter spürbar, besteht die Gefahr eines geringen Commitments – wie es aktuell bei 85 Prozent Google geht hier als positives Beispiel voran: Die das der deutschen Arbeitnehmer der Fall ist. Dies wirkt sich Unternehmen auszeichnende Schnelligkeit spiegelt sich nicht nur negativ auf die Motivation der Mitarbeiter aus, gleichermaßen im Bewerbungsprozess wider: „Things sondern spiegelt sich auch in einem monetären Schaden move quickly around here. At internet speed. That means zwischen 73 und 95 Milliarden Euro wider (Gallup 2015). we have to nimble, both in how we work and how we hire” (Google 2015). SEITE 15 Passion for Brands. ESCH.
| STAIRWAYS TO HELL: WARUM DAS EMPLOYER BRANDING NICHT HÄLT, WAS ES VERSPRICHT | Auch IKEA gelingt dies gut. Das Unternehmen vermit- 3. Bleiben Sie auch nach dem Recruiting- telt über alle Touchpoints hinweg ein konsistentes Bild, prozess am Ball. das auf die Marke einzahlt. Unter „Wie IKEA bist du?“ werden die Bewerber zu verschiedenen Arbeitssitua- Mitarbeiter erinnern sich an Aussagen und Versprechun- tionen, in denen die Werte von IKEA operationalisiert gen des Arbeitgebers. Erfolgreiches Employer Branding sind, befragt. Auf diese Weise wird IKEA nicht nur als umfasst demnach nicht lediglich den Recruitingprozess, Arbeitgeber erlebbar. Auch wird durch das Abraten einer sondern berücksichtigt im Rahmen eines langfristig Bewerbung im Falle einer Nichtpassung Enttäuschungen ausgerichteten Prozesses alle Stationen eines (neuen) auf beiden Seiten vorgebeugt (Abb. 2). Mitarbeiters im Unternehmen. Arbeitsrealität, unterneh- merische Leistungen sowie dessen Kultur müssen Tag für Tag in Einklang mit dem Leistungsversprechen der Arbeitgebermarke stehen. Um Mitarbeiter zu motivieren und Wertschätzung auszudrücken, empfehlen sich das Angebot von regelmäßigen Trainings- und Weiterbil- dungsmaßnahmen sowie das Aufzeigen von Entwick- lungsmöglichkeiten. IKEA vermittelt bereits vor dem ersten Tag, wofür das Unternehmen steht und implementiert die Arbeitgeber- marke Schritt für Schritt im Handeln und Denken der Mitarbeiter (Abb. 3, S. 17). 4. Rüsten Sie Ihre Mitarbeiter auf. Persönliche Kontaktpunkte werden von den Bewerbern als besonders wichtig eingeschätzt und tragen maßgeb- lich dazu bei, inwiefern die Werte des Unternehmens repräsentiert und die Bewerber mit Wertschätzung behandelt werden. Da eine hohe Anzahl der Mitarbeiter in Deutschland kein oder nur ein geringes Commitment mit ihrem Unternehmen haben und sich häufig selbst der Werte der Unternehmensmarke nicht bewusst sind, sollten diese entsprechend geschult werden. Die Unter- nehmensmarke in Denken, Fühlen und Handeln der Mitarbeiter zu verankern setzt jedoch einen langfristigen, partizipativen Prozess voraus: mit Rückkopplungsschrit- ten und Kontrollen des Fortschritts. Ansonsten versan- den die Maßnahmen ohne dauerhafte Wirkungen zu hinterlassen. 5. Machen Sie Ihre Unternehmensmarke für Mitarbeiter relevant und integrieren Sie diese in die tägliche Arbeit. Wir beobachten häufig, dass Mitarbeiter glauben, die Marke sei etwas für die Marketing- oder Kommunikati- onsabteilung, nicht aber für sie. Deshalb ist es wichtig, die Markenwerte so in den einzelnen Bereichen zu operationalisieren, dass sie zum festen Arbeitsbestand- teil und nicht als Fremdkörper wahrgenommen werden. Abb. 2: Recruiting-Kontaktpunkte bei IKEA. | Quelle: IKEA. SEITE 16
| STAIRWAYS TO HELL: WARUM DAS EMPLOYER BRANDING NICHT HÄLT, WAS ES VERSPRICHT | VOR DEM ERSTEN TAG § Begrüßungsschreiben § Informationsmaterial IKEA § Individueller Pate § Berufskleidung § Hausdurchgang (2–4 Wochen) START § Introduktionsordner § Introduktionsseminar § Wichtigste Schulungen § Feedback der ersten 4 Wochen mit Fachvorgesetztem NACH 4 WOCHEN § Praktische Einführung am Arbeitsplatz § Probezeitgespräch mit Fachvorgesetztem und Personaler § IKEA Way NACH 3 MONATEN § Ziele des ersten Jahres definieren Abb. 3: Onboarding-Prozess von IKEA. | Quelle: IKEA. 3 I Oktober 2015 I Digital Brand Leadership Ansätze Infografiken Ritz-Carlton geht mit seinem Credo als positives Beispiel nach gilt es, das Leistungsversprechen der Arbeitgeber- voran: Die Mitarbeiter kommen täglich zusammen und marke – sowohl vor als auch nach dem Einstieg eines machen sich darüber Gedanken, wie sie mit Blick auf Mitarbeiters in das Unternehmen – an den relevanten einen Unternehmenswert noch besser werden können. Kontaktpunkten konsistent zu vermitteln. 6. Messen Sie den Fortschritt der Marken- Quellen: verankerung bei Mitarbeitern durch KPIs. ▪▪ Esch, F.-R. / Knörle, C. / Strödter, K. (2014): Internal Branding – Wie Sie mit Mitarbeitern die Marke stark „What gets measured gets done“ ist hier das Motto. Das machen, Vahlen: München. Leben der Markenwerte kann nicht nur Gegenstand von ▪▪ Esch, F.-R. / Knörle, C. / Strödter, K. (2014): Verliebt, Führungsgesprächen sein, indem Mitarbeiter mit Blick verlobt, verheiratet. In: Harvard Business Manager, auf die Markenwerte in ihrem Tun beurteilt werden. Viel- August 2014, S. 84–88. mehr muss der Status quo im Rahmen von regelmäßigen ▪▪ ESCH. The Brand Consultants (2014): Employer Bran- internen Messungen erhoben werden. Wichtig ist hierbei ding Studie. Pole Position bei Bewerbern und Mitarbei- ein Messmodell zu entwickeln, das nicht nur Einflussfak- tern, Saarlouis 2014. toren auf markenkonformes Verhalten berücksichtigt, ▪▪ ESCH. The Brand Consultants (2015): Candidate sondern auch die Wirkung von markenkonformen Ver- Experience Studie. Marken leiden unter schlechten halten auf Erfolgsgrößen (Commitment, Identifikation, Bewerbungssverfahren. Wie Recruitingprozesse Mar- Engagement etc.) misst. ken beeinflussen, Saarlouis 2015. ▪▪ Gallup (2015): Präsentation zum Gallup Engagement Index 2014. www.gallup.com/file/de-de/181859/ Fazit Pr%C3%A4sentation%20zum%20Engagemen t%20 Index%2020 14.pdf. Zugriff am 29. Oktober 2015. Eine starke Arbeitgebermarke zahlt sich aus – für das ▪▪ Stepstone (2011): „Kaum Botschafter in den eigenen Recruiting, das Unternehmen und die Marke. Allerdings Reihen“, http://www.stepstone.de/Ueber-StepStone/ zeigt die Praxis, dass im Hinblick auf die Vermittlung der presse/kaum-botschafter-in-den-eigenen-reihen.cfm, Employer Brand noch deutlicher Optimierungsbedarf Zugriff am 29. Oktober 2015. besteht. Unternehmen dürfen Employer Branding nicht ▪▪ Google (2015): Recruiting-Website, http://www. als einmalige Bemühung, beispielsweise in Form einer google.com/about/careers/lifeatgoogle/hiringprocess/, Karrierewebsite oder einer Anzeige ansehen, sondern Zugriff am 29. Oktober 2015 müssen es als ganzheitlichen Prozess verstehen. Dem- SEITE 17 Passion for Brands. ESCH.
| BUCHINFORMATION | Strategie und Strategie und Technik der Technik der Markenführung Werbung 8., überarbeitete und 8., aktualisierte und erweiterte Auflage (2014), überarbeitete Auflage 790 Seiten, ISBN: (2015), 460 Seiten, ISBN: 978-3-8006-4856-6 978-3-1702-6258-4, ET: vorauss. Juni 2015 Ausgezeichnet mit dem George-Bergler Preis der GfK und des Die Werbelandschaft ist voll mit austauschbarer, langweiliger Fachverlags Handelsblatt für die gelungene Verbindung von und blutleerer Werbung, die keinen Beitrag zur Markenaktuali- Wissenschaft und Praxis. Dieser Klassiker zeigt die Rahmenbe- sierung und Markenprofilierung leistet. Es klafft eine Professio- dingungen, Ziele und Grundsatzstrategien der Markenführung nalitätslücke bei der Entwicklung und Umsetzung von Werbung. auf. Er stellt die Entwicklungen und Umsetzung der Marken- Die Werbung ist an die sich ständig verschärfenden Markt- und identität und Markenpositionierung ausführlich dar. Der Aufbau, Kommunikationsbedingungen anzupassen. Dies gilt sowohl für die Gestaltung, die Kommunikation sowie das Wachstum von den klassischen Werbebereich als auch für Werbung im Internet Marken werden detailliert analysiert. Komplexe Entscheidungen sowie andere neue Medien. zur Markendehnung, zur Bildung von Markenallianzen sowie Strategien und Techniken der Werbung werden in der vorlie- zur Führung von Markenportfolios und Markenarchitekturen genden achten Auflage wissenschaftlich fundiert, anschaulich beschreibt das Werk in bestechender Form. Die achte Auflage und auf dem neusten Stand internationaler Erkenntnisse ver- berücksichtigt außerdem aktuelle Entwicklungen wie insbeson- mittelt. Dabei fließen verhaltens- und neurowissenschaftliche dere Social Media und virale Verbreitung von Markenbotschaf- Erkenntnisse zur Werbewirkung mit ein. Zahlreiche Praxisbei- ten, Touchpoint Management, Employer und Internal Branding. spiele dienen der Veranschaulichung. Franz-Rudolf Esch Christian Knörle Kristina Strödter Internal Branding Internal sind zentrale Werttreiber in Unternehmen. n wesentlich das Bild der Marke. Als Markenbot- chtigste Kontakt zu Kunden und Geschäftspartnern. die richtigen Mitarbeiter zu finden und die Branding eren Denken, Fühlen und Handeln zu verankern, tisch Maßnahmen zur Entwicklung eines wirk- im Rahmen eines effektiven und effizienten Internal icht diese anhand vieler Beispiele und konkreter en theoretischen Ansätzen fließen auch unsere Bera- er Vielzahl von Projekten ein. Wie Sie mit Mitarbeitern Esch · Knörle · Strödter Bedeutung der Mitarbeiter ist zwar erkannt, es man- quenten Umsetzung in der Praxis. Manche Manager eine schöne interne Mitarbeiterkampagne und die Marke stark machen en reichten aus, um Mitarbeiter zu Markenbotschaf- ne langfristig angelegte Employer Branding-Strategie verfolgen. Unternehmen investieren in ihre Mitarbeiter, um er Marke zu erhöhen, markenorientiertes Mitarbeiter- Mitarbeiter dauerhaft zu binden. Nachhaltigkeit ng der Marke ist nur durch die Führungskräfte sowie ationalisierung der Markenwerte in alle Unter- eitung konkreter Zielvorgaben erreichbar. Somit Verhalten der Mitarbeiter an, aber auch an der Strukturen und Prozesse, um die Marke im Arbeits- ant zu machen. Leser und Dozenten finden auf der Website zum Buch unter www.vahlen.de zusätzliche Materialien zum Download. Vahlen www.vahlen.de Vahlen Internal Branding Behavioral Branding Corporate Brand Management – 1. Auflage (2014), 188 S., 3., aktualisierte Auflage (2012), Marken als Anker strategischer ISBN: 978-3-8006-4794-1 504 S., ISBN: 978-3-8349-7134-0 Führung von Unternehmen 3., überarbeitete Auflage (2014), Mitarbeiter und Marken sind zentrale Wert- Marken werden nicht nur durch Produkte 400 S., ISBN: 978-3-8349-3446-8 treiber in Unternehmen. Gerade Mitarbei- und Marketingkommunikation aufgebaut, ter prägen wesentlich das Bild der Marke. sondern auch durch das Verhalten aller Als Markenbotschafter sind sie oft der wich- Mitarbeiter des Unternehmens. Die Die Autoren zeigen, wie Unternehmen ein tigste Kontakt zu Kunden und Geschäfts- Autoren zeigen Methoden zur Analyse wirksames und wertschöpfendes Corporate partnern. Gezielte Maßnahmen, um die der Schwachstellen im Brand Behavior Brand Management als marktorientiertes richtigen Mitarbeiter zu finden und die des Mitarbeiters auf. Sie entwickeln ein Führungskonzept etablieren können. Im Unternehmensmarke in deren Denken, strategisches Konzept, um die Marke Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung, Fühlen und Handeln zu verankern, werden durch Mitarbeiter-Kunden-Interaktion zu Gestaltung und Umsetzung der Beziehung immer wichtiger. Dieses Buch zeigt syste- stärken. Zur Veranschaulichung werden zwischen der Unternehmensmarke und ihren matisch Maßnahmen zur Entwicklung eines aktuelle Ergebnisse aus Forschungspro- Kunden, Mitarbeitern, Shareholdern, Stake- wirksamen Employer Branding im Rahmen grammen sowie Beiträge von Praktikern holdern sowie den Produkt- und Familien- eines effektiven und effizienten Internal aus unterschiedlichen Branchen aufgeführt. marken. Das Führungskonzept wird anhand Branding. zahlreicher Praxisbeispiele illustriert. SEITE 18
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