Digitale Studien - Snapshots - Aktuelle Studien zur digitalen Transformation in der COVID 19-Pandemie - Bundesministerium für Digitalisierung ...
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Impressum Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Stubenring 1, 1010 Wien Inhalt: CONEDU Verein für Bildungsforschung und -medien (S. Müller, B. Aschemann) Gesamtumsetzung: CONEDU, BMDW Abt. I/A/3 Fotonachweis: Adobe Stock, Hartberger/BMDW, O. Morgensztern Druck: BMDW Wien, 2021 (Stand: 20.7.) Copyright und Haftung: Auszugsweiser Abdruck ist nur mit Quellenangabe gestattet, alle sonstigen Rechte sind ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig. Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Bundeskanzleramtes und der Autorin/des Autors ausgeschlossen ist. Rechtausführungen stellen die unverbindliche Meinung der Autorin/des Autors dar und können der Rechtsprechung der unabhängigen Gerichte keinesfalls vorgreifen. Rückmeldungen: Ihre Überlegungen zu vorliegender Publikation übermitteln Sie bitte an service@bmdw.gv.at.
Inhalt Vorwort der Bundesministerin .................................................................................................... 3 Vorwort des Präsidenten von fit4internet................................................................................... 5 Zusammenfassung ...................................................................................................................... 8 Snapshots ................................................................................................................................. 13 Arbeiten in der Corona-Pandemie – auf dem Weg zum New Normal .......................................... 15 Berufliche Qualifizierung und Digitalisierung: Eine empirische Bestandsaufnahme ..................... 17 D21 Digital Index 2020/2021 ...................................................................................................... 19 Der Morgen danach. Corona als Katalysator für digitale Transformation .................................... 21 Digital gap during Covid-19 for VET learners at risk in Europe ..................................................... 23 Digitale Arbeit während der COVID-19-Pandemie ...................................................................... 25 Digitale Arbeitswerkzeuge in Büro und Home-Office und erforderliche Kompetenzen ................ 27 Digitalisierung - Konjunkturmotor in der Krise ............................................................................ 29 Digitalisierung als Treiber zur Stärkung der Krisenfestigkeit Österreichs in Pandemien ............... 31 E-Learning unter der Gleichstellungsbrille .................................................................................. 33 Europäischer Aktionsplan für Digitale Bildung 2021-2027 ........................................................... 35 Future Digital Skills Report 2021. Welche digitalen Skills braucht Ihre Belegschaft? .................... 37 Learning in a Pandemic. Closing the digital skills gap during COVID-19........................................ 39 Maßnahmen der EU für mehr digitale Kompetenz...................................................................... 41 The Potential of Online Learning for Adults: Early Lessons from the COVID-19 Crisis................... 43
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Vorwort der Bundesministerin Durch die Corona-Pandemie änderte sich schlagartig das Arbeits- und Privatleben und in der Folge auch die Sichtweise auf die Unerlässlichkeit von digitalen Kompetenzen sowie den verstärkten Einsatz digitaler Technologien. Schon vor der Pandemie war klar, dass digitale Kompetenzen zur Basisanforderung in neun von zehn Berufen gehören. Die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen während der vergangenen Monate - mit den zum Schutz der Gesundheit unverzichtbaren Beschränkungen - haben allerdings nochmals gezeigt, welche umfassenden Auswirkungen diese für die Menschen, die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Bundesministerin haben. Dr. Margarete Schramböck Zahlreiche aktuelle Untersuchungen belegen, dass die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen im erwerbstätigen Alter digitales Allgemeinwissen als Rüstzeug braucht. Insgesamt braucht die österreichische Wirtschaft berufsbezogenes, digitales Know-how als Treiber der Innovation, für mehr Resilienz und Wachstum. Aber auch bei älteren Personen setzt eine Teilhabe an unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft einen systematischen Aufbau von digitalen Kompetenzen voraus, der durch Lebenslanges Weiterlernen ausgebaut und auf dem aktuellen Stand gehalten werden muss. Unsere zweite Gesamtausgabe der „Digitalen Studien Snapshots“ fokussiert daher sehr klar auf die Effekte und Erkenntnisse, die wir aus der Corona-Phase mitnehmen können und müssen. Die 15 in diesem Dokument zusammenfassend dargestellten Studien befassen sich inhaltlich mit digitalen Kompetenzen im Kontext von Arbeitsmarkt und Wirtschaft und bieten eine explizite, wissenschaftliche Verarbeitung der COVID-19-Krise. Sie erlauben Schlussfolgerungen über die aktuelle Lage mit ihren spezifischen Kompetenzbedarfen und über sinnvolle nächste Schritte in der Phase des Neustarts und des Wiederaufbaus nach wirtschaftlichen Beeinträchtigungen, die die Krise mit sich gebracht hat. Die einzelnen „Snapshots“ sollen Anreiz zum Weiterlesen bieten, zum weiteren Eintauchen in die Materie dienen die Verlinkungen - gekennzeichnet als kostenlos und kostenpflichtig, über die Studienvollversionen heruntergeladen werden können. Die wissenschaftlichen Studien liefern eine wichtige Basis, bestehende Anknüpfungspunkte sichtbar zu machen. Sie ermöglichen eine Reflexion der disruptiven Ereignisse und leisten so auch einen Beitrag, um Lösungsansätze für die Zukunft zu entwickeln. Digitale Studien - Snapshots 3
Wir müssen die während der Krise etablierte Digitalität als neue Normalität bestmöglich gemeinsam nutzen, um unsere zunehmend digitale Gesellschaft auszubauen, für Gleichstellung in der Aus- und Weiterbildung zu sorgen, um Unternehmen wirtschaftlich zu stärken und die Arbeitswelt gesamthaft zu transformieren. Dr. Margarete Schramböck Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort 4 Digitale Studien - Snapshots
Vorwort des Präsidenten von fit4internet Digitale Skills werden in Zukunft in jedem Wirtschaftszweig und jedem Beruf erforderlich sein – nicht nur in den einschlägigen technischen Branchen. Das war uns auch bereits Anfang 2020 bewusst, doch die Corona-Pandemie hat es einmal mehr eindrücklich bewiesen – ohne digitale Fitness geht heute nichts mehr! Auch in Österreich wurde im Zuge der COVID-19-Pandemie die Digitalität in vielen Unternehmen zur „neuen Normalität“; dabei stieg auch die Akzeptanz gegenüber digitalen Technologien. Ob in Ausbildung, Beruf oder privat, digitale Kompetenzen sind notwendig, um Anschluss zu haben. Nicht umsonst zählen sie neben Lesen, Schreiben und Rechnen heute zu den notwendigen Reinhard Gojer, MBA Kulturtechniken. Die rasch fortschreitenden Entwicklungen in Präsident des Vereins fit4internet Bezug auf die Digitalisierung verlangen aber noch etwas: Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen muss gegeben sein. Denn die technologischen Entwicklungen überschlagen sich – selbst wenn wir heute etwas lernen, ist dieses Wissen nach einiger Zeit wieder verjährt. Bereits 90% aller Berufe setzen heute digitale Basiskompetenzen voraus. Sie sind damit eine Grundvoraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit geworden. Rund zwei Drittel der Menschen in Österreich im Alter zwischen 16 und 74 Jahren verfügen zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung nicht ausreichend an der digitalen Welt partizipieren kann. Digitale Kompetenzen und berufliche Anschlussfähigkeit sind also untrennbar miteinander verknüpft und entscheiden über die Zukunftsfähigkeit Österreichs mit. Aus diesem Grund tragen auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Verantwortung, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die entsprechenden Weiterbildungs- Möglichkeiten zu bieten, um mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten. Denn nur so kann im Wettbewerb mitgehalten werden und ökonomischer Erfolg gesichert werden. Aber auch jeder und jede von uns ist als Bürger oder Bürgerin in der Verantwortung, das eigene Wissen und notwendige Anwendungskompetenzen laufend weiterzuentwickeln. Um den Wirtschafts- und Lebensraum Österreich nachhaltig zu stärken, geht es beim Auf- und Ausbau von digitalen Skills in unserer Gesellschaft nicht nur um einen „sozialen oder beruflichen Aufstieg“, den wir allen ermöglichen sollten, sondern darum, den „sozialen und beruflichen Abstieg“ zu verhindern. Eine digitale Kluft oder Spaltung soll dabei ebenso vermieden werden. Das beginnt mit dem strukturierten Aufbau der zeitgemäßen, notwendigen Kompetenzen von Jung bis Alt. Das Ziel für 2025 besteht darin, grundlegende digitale Kompetenzen für 70% aller EU-Bürgerinnen und -Bürger zu erreichen (Europ. Rechnungshof 2021). Digitale Studien - Snapshots 5
Die (Weiter-)Entwicklung und Etablierung des Digitalen Kompetenzmodells für Österreich – DigComp 2.2. AT sowie der Austausch mit Expertinnen und Experten sind wichtige Grundlagen zur Standardisierung, Evaluierung und Qualifizierung von digitalen Kompetenzen. Wissenschaftliche Erkenntnisse der vorliegenden Studien können dabei besonders hilfreich sein. Insgesamt finden Sie in diesem Werk „Snapshots“ von 15 Studien, die in den Jahren 2020-2021 veröffentlicht wurden, sich inhaltlich mit digitalen Kompetenzen befassen, einen Bezug zu Arbeitsmarkt und Wirtschaft aufweisen und eine explizite Verarbeitung der COVID-19-Krise enthalten. Sie erlauben Schlussfolgerungen über die aktuelle Lage mit ihren spezifischen Kompetenzbedarfen und über sinnvolle Schritte in der Steuerung. Reinhard Gojer, MBA, Vorstandsdirektor der DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group und Präsident des Vereins fit4internet 6 Digitale Studien - Snapshots
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Zusammenfassung Das Vorhaben Diese Ausgabe der „Digitalen Studien-Snapshots“ soll sicherstellen, dass alle wichtigen Veröffentlichungen zum Thema der digitalen Kompetenzen in Zusammenhang mit der COVID-19-Krise zusammengefasst vorliegen und mit geringem Aufwand rezipiert werden können. Dabei sollen anhand ausgewählter Studien Fragen wie die folgenden beantwortet werden: Welche Effekte hatte die Pandemie auf die Entwicklung digitaler Kompetenzen und die digitale Transformation? Welche Herausforderungen waren zu beobachten, welche Lösungen haben sich bewährt, und welche Lernerträge sind zu verzeichnen? Und umgekehrt: Welche Effekte hatten individuelle Kompetenzausprägungen oder der Digitalisierungsgrad von Unternehmen auf die Bewältigung der Krise? Ausgewählt wurden 15 Studien aus den Jahren 2020-2021, die sich inhaltlich mit digitalen Kompetenzen befassen, einen Bezug zu Arbeitsmarkt und Wirtschaft aufweisen und die COVID-19- Krise explizit aufgreifen und verarbeiten. Sie erlauben Schlussfolgerungen über die aktuelle Lage mit ihren spezifischen Kompetenzbedarfen und über sinnvolle Schritte in der Steuerung. Die Auswirkungen der Krise auf einen Blick Grundsätzlich zeigte sich: Je digitaler eine Volkswirtschaft, desto stabiler ist sie in Krisen, die mit Mobilitäts- und Kontakteinschränkungen einhergehen. Das bestätigte sich auch während der COVID- 19-Pandemie in Österreich. Während stark digitalisierte Unternehmen den Lockdown meist gut überstanden, hatten es Unternehmen ohne digitales Geschäftsmodell oder digitalisierte Prozesse deutlich schwerer. Bei den österreichischen Klein- und Mittelbetrieben zeigte sich hier besonderer Aufholbedarf (Accenture 2020). Umgekehrt war die akute Krise ein Treiber für die Entwicklung digitaler Lösungen auf allen Ebenen (und damit zur Stärkung der Krisenfestigkeit). Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen gaben in einer großen Führungskräfte-Befragung an, aufgrund von Corona virtuelle Dienstleistungskonzepte entwickelt zu haben. Die Pandemie hat demnach einen großen Einfluss auf Geschäftsmodelle, Vertriebs- und Marketingstrategien (Hofman et al). Gleichzeitig zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen dem Digitalisierungsgrad eines Unternehmens und der Weiterbildungsaktivität seiner Beschäftigten (Klös et al. 2020). Der Aufwärtstrend digitaler Lösungen bildet sich auch in einem Anstieg des Digital-Index in der jährlichen D21-Studie ab. Dazu trägt neben der Krise auch maßgeblich die mobile Internetnutzung bei (Initiative D21 e.V. 2021). 8 Digitale Studien - Snapshots
Auch in Österreich wurde im Zuge der COVID-19-Pandemie die Digitalität in vielen Unternehmen zur „neuen Normalität“; dabei stieg auch die Akzeptanz gegenüber digitalen Technologien. Beobachtungen wie diese führen zu optimistischen Einschätzungen, wonach infolge der Pandemie ein umfassender gesellschaftlicher Wandel in Richtung Flexibilisierung, Fehlerfreundlichkeit, Anpassungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit stattgefunden habe (Rieke et al. 2020). Empfohlen wird nun vielfach, die Lernerträge aus der Krise gestaltend umzusetzen, um die verstärkte Digitalisierung langfristig zu verankern. Mehr Investitionen in digitale Infrastrukturen und Weiterbildungen werden gefordert – möglichst auch mit staatlicher Förderung (ebd.). Im Digitalen Aktionsplan Austria („Digitalisierung nützen und krisenfest wachsen“) sind die Strategien und Aktionsfelder konkretisiert, um in dieser Situation die Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft und Arbeitsplätze nach der akuten Krise zu nutzen (Taga et al. 2020). Durch COVID-19 ist auch deutlich geworden, wie wichtig grundlegende digitale Kompetenzen für Bürgerinnen und Bürger sind. Das neue EU-Ziel bezüglich grundlegender digitaler Kompetenzen für 2025 wurde entsprechend nachjustiert, und Österreich liefert mit der österreichischen Allianz für Digitale Skills und Berufe einen entscheidenden Umsetzungsbeitrag dafür. Erkenntnisse aus dem COVID-19-Lockdown in Bezug auf die Digitalisierung werden in das Arbeitsprogramm der Allianz für 2020/21 aufgenommen (Europ. Rechnungshof 2021). Home-Office abhängig vom Bildungsniveau Der Anteil der Beschäftigten im Home-Office verdoppelte sich (in Deutschland). Besonders Büroangestellte und Führungskräfte arbeiten viel zuhause; digitales Arbeiten bringt Vorteile vor allem für Hochgebildete. Weniger Vorteile in der Digitalisierung im Berufsleben sehen Personen mit formal geringem Bildungsniveau. Sie fühlen sich eher nicht ausreichend für den Umgang mit digitaler Technologie geschult (Initiative D21 e.V. 2021). Belegt ist, dass digital geübte Personen bei der pandemiebedingten Umstellung auf Home-Office weniger Stress empfanden. Das trifft vor allem auf Personen in Führungspositionen zu. Arbeitende, welche die digitalen Technologien vor der Pandemie wenig bis gar nicht nutzten, berichteten von einer verstärkten Arbeitsbelastung im Home-Office. Erhöhte private Anforderungen während der Pandemie bewirkten einen Work-Home-Konflikt, der häufig mit dem Zusammenfallen von Arbeitsplatz und Privatwohnung begründet wird (Gimpel et al. 2020). Einer Befragung mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern aus deutschen Unternehmen unterschiedlicher Branchen zufolge ist Home-Office für 42% zukunftsträchtig. Fast 90% geben an, dass Home-Office keine Nachteile für das Unternehmen bringt (Hofmann et al 2020). Einer anderen groß angelegten Befragung der deutschen Bevölkerung zufolge bevorzugen Führungskräfte zwar zu 75% eine Rückkehr zu reiner Präsenzarbeit. Dem stehen jedoch 53% der Beschäftigten gegenüber, die Digitale Studien - Snapshots 9
Flexibilität bzw. mobiles Arbeiten bevorzugen (Initiative D21 e.V. 2021). Was bleibt, ist die Frage nach gesunder und nachhaltiger Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation im Home-Office. Welche Kompetenzen sind aktuell vorrangig? Die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung sind für die Krisenfestigkeit und den Wirtschaftsstandort zentral. Österreich liegt im EU-Vergleich bei den digitalen Kompetenzen über dem Durchschnitt. Dennoch gibt es spezifischen Aufholbedarf, und zwar vor allem im Bereich künstliche Intelligenz (Accenture 2020). Beschäftigte wünschen sich vor allem im Bereich der digitalen Grundkompetenzen mehr Weiterbildungsoptionen. Weiterbildungsbedarf lässt sich auch in den Bereichen digitales Management und Marketing sowie generell Informatik ausmachen. Zu den relevantesten digitalen Skills für Führungs- und Fachkräfte gehören aktuell Computernutzung, Datensicherheit sowie der Einsatz digitaler Tools, gefolgt von PR- und Kommunikationskompetenzen, Cloud Computing und Unternehmensführung (IUBH Internationale Hochschule 2021). Generell braucht es digitale Mündigkeit als Voraussetzung für selbstbestimmte Gestaltung von Arbeits- prozessen. Sie versetzt Arbeitnehmerinnen und -nehmer in die Lage, Herausforderungen und Chancen des digitalen Wandels zu ermitteln, zu bewerten und nutzbringend zu verwenden. In der betrieblichen Praxis äußert sich das beispielsweise im Bewusstsein für Datenschutz und für medienadäquate Texte. Weiters sind mehr denn je Selbstkompetenzen nötig, um mit flexibilisierten und ständig veränderlichen Arbeitssituationen gut umgehen zu können (AMS Österreich/abif 2020). Die Pandemie verschärfte den Digital Gap Vor allem formal gering qualifizierte und ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben oft auch einen niedrigen digitalen Kompetenzstand. Umgekehrt gilt: Digitale Kompetenzen und die entsprechenden Weiterbildungen dafür sichern älteren Beschäftigten Arbeitsplätze und Sozialstatus (Kapetaniou 2020). Internetnutzung und digitale Kompetenzen steigen mit zunehmendem formalem Bildungsgrad. Bei hoch gebildeten Personen gibt es praktisch keinen Geschlechtsunterschied mehr bei der Internetnutzung (Initiative D21 e.V. 2021). Mit Blick auf Schulungsangebote im AMS-Kontext zeigte sich jedoch, dass gerade Frauengruppen durch die Umstellung auf E-Learning benachteiligt waren. Frauen mit Migrationshintergrund, formal niedrigem Bildungsniveau, niedrigem sozio-ökonomischem Status sowie Betreuungspflichten konnten digitale Angebote am wenigsten nutzen, weil ihnen Geräte, Bandbreite, Kompetenzen und die Möglichkeit der Kinderbetreuung fehlten (Bergmann et al 2021). 10 Digitale Studien - Snapshots
Aus- und Weiterbildung auf einen Blick Die OECD (2020) betont das enorme Potenzial der Online-Erwachsenenbildung in der Krise und darüber hinaus. Vieles deutet darauf hin, dass im Jahr der Online-Schulungen 2020 sehr viele Weiterbildungen gleichsam nebenbei einen gewissen Anstieg an digitalen Kompetenzen bewirkten (Bergmann et al 2021). Betont wird aber auch mehrfach die Notwendigkeit verbindlicher Qualitätskriterien für die Online-Lehre. Voraussetzungen für inklusive Bildungsangebote sind neben einer ausreichenden digitalen Infrastruktur (Geräte und Internetzugang) die digitale Professionalisierung von Lehrenden und Management. Neben Schulungen, die sich auf die Anwendung von Werkzeugen und Plattformen richten, stieg auch der Bedarf an Weiterbildungen zu digitaler Führung und Didaktik (AMS Österreich/abif 2020). Für die Zukunft wünschen sich Trainerinnen wie Teilnehmende in vielen Bereichen Blended Learning- Angebote, bei denen die Vorteile von Präsenz- und Online-Lernen genutzt werden können. Online wird vor allem die Flexibilität geschätzt, in Präsenz der persönliche Austausch (stellvertretend: Bergmann et al 2021). Die örtliche und zeitliche Flexibilität von Online-Lernen erleichtert den Zugang zur Weiterbildung und wird von Lernenden häufig gegenüber Präsenzkursen bevorzugt. Gemeinsames Arbeiten, Interaktion und Kommunikation spielen eine Schlüsselrolle für die Inklusion und den Lernerfolg (Kapetaniou 2020). Da sich aufgrund der forcierten Digitalisierung viele Kompetenzprofile für Arbeitnehmende ändern, erhöhen sich auch die Anforderungen an die Berufsausbildung. Digitale Lernangebote scheinen auch in der Berufsbildung eine Lösung zu bieten, weil sie gut in den Alltag integrierbar sind. Flexibles Blended Learning ist besonders vorteilhaft für Lernen im Unternehmen (Klös et al. 2020). Die berufliche Qualifizierung während der Krise war Gegenstand einer CEDEFOP-Studie. In Berufsbildungs-Einrichtungen bewirkte der Lockdown oft eine erstmalige oder fortgeschrittene Umsetzung von digitalen Lösungen, sowohl in Bezug auf Bildungsangebote als auch auf Administration. Sozioökonomisch benachteiligte Lernende mit Infrastruktur-Problemen verloren auch hier am leichtesten den Anschluss. Ein Bedarf an digitaler Professionalisierung der Lehrenden wird auch in der Berufsbildung betont. Das Sammeln von Praxiserfahrung und das Lernen am Arbeitsplatz war in Zeiten der Kontakteinschränkungen besonders schwierig, und Praktika konnten während der Pandemie teilweise durch Augmented/Virtual Reality-Angebote ersetzt werden (CEDEFOP 2020). Die EU-Perspektive Die Erfahrungen des letzten Jahres haben in ganz Europa zu einem massiven Digitalisierungsschub gesorgt – mit weitreichenden Folgen für Bildung und Arbeitsmarkt. Daraus ergaben sich wichtige Lernerträge für die weitere strategische Planung der EU. Diese Erkenntnisse flossen in den Europäischen Aktionsplan für Digitale Bildung 2021-2027 ein. Eine Priorität des Aktionsplans besteht darin, mit leistungsstarker Infrastruktur und gezielter Professionalisierung der Lehrkräfte das digitale Bildungsökosystem zu fördern. Außerdem sollen die digitalen Kompetenzen in der EU-Bevölkerung Digitale Studien - Snapshots 11
altersübergreifend angehoben werden. In diesem Zusammenhang ist auch geplant, den Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen weiter zu aktualisieren und auf dieser Basis ein europäisches Zertifikat für digitale Kompetenzen zu entwickeln (European Commission 2020). Der digitale Wandel erfordert digitales Knowhow von allen Erwachsenen; dennoch hat ein Drittel der erwerbstätigen oder arbeitssuchenden EU-Bürgerinnen und -Bürger keine grundlegenden digitalen Kompetenzen, und dieser Anteil hat in den Mitgliedsstaaten trotz stetig wachsender EU-Maßnahmen bisher nicht wesentlich abgenommen. Daher ist aktuell geplant, die EU-Fördermittel für den Aufbau digitaler Kompetenzen zu erhöhen. Das Ziel für 2025 besteht darin, grundlegende digitale Kompetenzen für 70% aller EU-Bürgerinnen und -Bürger zu erreichen (Europ. Rechnungshof 2021). EU- weit wird aktuell den grundlegenden digitalen Kompetenzen (Digital Literacy), den Informatik- und Programmierkenntnissen sowie den Kompetenzen im Bereich K.I. besondere Bedeutung zugeschrieben (European Commission 2020). 12 Digitale Studien - Snapshots
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Arbeiten in der Corona-Pandemie – auf dem Weg zum New Normal Autor/in bzw. Herausgeber/in: Josephine Hofmann, Alexander Piele, Christian Piele; Hrsg.: Wilhelm Bauer, Oliver Riedel, Stefan Rief Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Empirische Studie Volltext: http://publica.fraunhofer.de/eprints/urn_nbn_de_0011-n-5934454.pdf (kostenfreier Download) INHALT Digitales Arbeiten bringt Innovationsschub Die meisten Unternehmen konnten schnell und erfolgreich auf digitale Kommunikation unter Mitarbeitenden sowie mit Kundinnen und Kunden umsteigen. Fast die Hälfte aller Befragten gab überdies an, aufgrund von Corona sogar virtuelle Beratungs- und Dienstleistungskonzepte entwickelt zu haben. Die Pandemie hat demnach einen großen Einfluss auf Geschäftsmodelle sowie Vertriebs- und Marketingstrategien. Home-Office ist die Zukunft Home-Office soll auch nach Corona ausgeweitet werden – das steht für 42% der Befragten fest. Fast 90% geben an, dass Home-Office keine Nachteile für das Unternehmen bringt. Vor allem bei Führungskräften konnten dahingehende Vorbehalte abgebaut werden. Was bleibt ist die Frage nach gesunder und nachhaltiger Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation im Home-Office. Vielfältige Kompetenzen sind gefragt Mit digital kompetenten Führungskräften, die mit gutem Beispiel vorangehen, sowie einer starken Unternehmenskultur ist digitales Arbeiten erfolgreich. Dabei ändert sich die Rolle der Leitenden mit dem Digitalisierungsgrad im Unternehmen. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht dementsprechenden Schulungs- und Kulturentwicklungsbedarf. Bei den Mitarbeitenden zeigt sich, dass es im Bereich Medien- und Kommunikationskompetenz noch Lernbedarfe gibt, die über reines Bedienwissen weit hinausgehen. Besonders gefragt sind Moderations- und didaktische Kompetenz, um via Videokonferenz Workshops mit Kundinnen und Kunden durchzuführen. Digitale Studien - Snapshots 15
METHODE In der Studie wurden Entscheidungsträgerinnen und –träger aus knapp 500 deutschen Unternehmen unterschiedlicher Branchen befragt. Gegenstand der Erhebung war, wie sich das Arbeiten im Unternehmen aufgrund von Corona verändert hat. Außerdem wurden die Unternehmen nach den Lehren aus der Krise gefragt und um ihre Einschätzung zur Zukunft von Arbeit gebeten. KONTEXT Die Studie wurde vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung durchgeführt. LESEEMPFEHLUNG Die Studie umfasst 32 Seiten und ist in deutscher Sprache geschrieben. Sie eignet sich besonders für Entscheidungsträgerinnen und –träger in Unternehmen sowie für Unternehmensberaterinnen und – berater. Sie ermöglicht einerseits einen Überblick über die aktuellen Veränderungen des Arbeitens aufgrund von Corona. Andererseits lassen sich daraus Maßnahmen für die zukünftige Ausgestaltung des „New Normal“ in der Arbeitswelt ableiten. Dazu finden Leserinnen und Leser auf den Seiten 23-25 konkrete Handlungsempfehlungen. SCHLAGWORTE Arbeitsplatz, New Normal, Wirtschaft, Home-Office WERK ZITIEREN Hofman, Josephine/Piele, Alexander/Piele, Christian (2020): Arbeiten in der Corona-Pandemie. Auf dem Weg zum New Normal. Studie des Fraunhofer IAO in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung DGFP e.V. Verfügbar unter: http://publica.fraunhofer.de/eprints/urn_nbn_de_0011-n-5934454.pdf (28.01.2020). 16 Digitale Studien - Snapshots
Berufliche Qualifizierung und Digitalisierung: Eine empirische Bestandsaufnahme Autor/in bzw. Herausgeber/in: Hans-Peter Klös, Susanne Seyda, Dirk Werner Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Empirische Studie Volltext: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/223203/1/1727414764.pdf (kostenfreier Download) INHALT COVID-19 beschleunigt den Strukturwandel hin zu digitalen Qualifizierungsangeboten Durch die Pandemie mussten einige Personen in der beruflichen Qualifizierung die Ausbildung ab- oder unterbrechen. Digitale Qualifizierungsangebote ermöglichen das Weiterlernen. Aufgrund der Pandemie setzen außerdem viele Unternehmen erstmalig auf onlinebasierte oder plattformgestützte Geschäftsmodelle und betriebliche Abläufe ändern sich dadurch. Da sich auch Kompetenzprofile für Arbeitnehmende verändern, erhöhen sich die Anforderungen an die berufliche Qualifizierung. Digitale Lernangebote sind gut in den beruflichen Alltag integrierbar Die flexible Gestaltbarkeit digitaler Qualifizierungsangebote (Stichwort „Blended Learning“) ist besonders vorteilhaft für Lernen im Unternehmen. Weitere Voraussetzungen für Lernerfolg sind das mediendidaktische Know-how der Lehrenden sowie passende didaktische Konzepte. Lernangebote müssen außerdem zielgruppengerecht und berufsspezifisch zugeschnitten werden. Erstrebenswert ist weiters eine einheitliche, digital affine Ausbildung von Lehrenden in der beruflichen Weiterbildung. Digitalisierung als Gradmesser für Aus- und Weiterbildungsaktivitäten Je höher der Digitalisierungsgrad, desto häufiger bilden Unternehmen Nachwuchs aus, desto eher nehmen Beschäftigte an Weiterbildung teil und desto mehr Zeit und Geld investieren Unternehmen in die betriebliche Weiterbildung. Die Aufgeschlossenheit von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Beschäftigten ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche Implementation der Digitalisierung in Aus- und Weiterbildung in Unternehmen. Zentral ist dabei, dass Lernende die Möglichkeit bekommen, selbstgesteuertes Lernen zu erlernen. Digitale Studien - Snapshots 17
METHODE Die Studie erfasst und systematisiert neuere Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen beruflicher Aus- und Weiterbildung und Digitalisierung. KONTEXT Die Studie wurde als „IW-Report Nummer 40“ vom Institut der Deutschen Wirtschaft publiziert. Dabei handelt es sich um ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut, das sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt beschäftigt. LESEEMPFEHLUNG Neben Fragen, die die inner- wie außerbetriebliche Aus- und Weiterbildung betreffen (wie z.B. gesetzliche Regelungen), diskutiert die Literaturstudie Konzepte digitaler Qualifizierungsangebote sowie die Anforderungen an die Lehrenden. Sie zeigt außerdem den Einfluss der Digitalisierung auf Berufsbilder, Infrastruktur und betriebliche Abläufe. Die Publikation wendet sich an Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik, Bildungseinrichtungen und Wirtschaft. Die Schlüsselbotschaften finden Sie auf S. 3 und S.23f. Der Artikel ist in deutscher Sprache verfasst und umfasst 29 Seiten. SCHLAGWORTE Digitale Kompetenz, berufliche Qualifizierung, Berufliche und Betriebliche Aus- und Weiterbildung, berufliche Weiterbildung, Arbeitsmarkt WERK ZITIEREN Klös, Hans-Peter/Seyda, Susanne/Werner, Dirk (2020): Berufliche Qualifizierung und Digitalisierung: Eine empirische Bestandsaufnahme. IW-Report, No. 40/200. Verfügbar unter: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/223203/1/1727414764.pdf (09.03.2021). 18 Digitale Studien - Snapshots
D21 Digital Index 2020/2021 Autor/in bzw. Herausgeber/in: Initiative D21 e.V. Erscheinungsjahr: 2021 Textsorte: Empirische Studie Volltext: https://initiatived21.de/app/uploads/2021/02/d21-digital-index-2020_2021.pdf (kostenfreier Download) INHALT Digitalisierung ist in Deutschland im Aufwärtstrend Der Digital-Index stieg im Corona-Jahr 2020 um zwei Punkte auf 60. Dazu tragen maßgeblich die mobile Internetnutzung sowie der erhöhte Zugang zum Internet bei. Die Internetnutzung steigt mit zunehmendem formalem Bildungsgrad an. Bei formal hoch gebildeten Personen gibt es praktisch keinen Geschlechtsunterschied mehr bei der Internetnutzung. Auch die digitalen Kompetenzen in der Bevölkerung stiegen leicht an, wohingegen die Offenheit gegenüber der Digitalisierung etwas abnahm. Nur 12% der befragten Personen sind Offliner. Home-Office vor allem bei Büroangestellten und Führungskräften Der Anteil der Beschäftigten im Home-Office verdoppelte sich. 34% gaben an, seit Beginn der Corona- Krise erstmalig mobil oder von zuhause gearbeitet zu haben. Besonders viel zuhause arbeiten Büroangestellte und Führungskräfte. Für die Zukunft treffen gegensätzliche Vorstellungen aufeinander: 75% der Führungskräfte erwarten und wünschen eine Rückkehr zu reiner Präsenzarbeit. Dem stehen 53% der Beschäftigten gegenüber, die Flexibilität bzw. mobiles Arbeiten bevorzugen. 36% gaben an, dass flexibles digitales Arbeiten im eigenen Unternehmen ganz normal sei. Etwas mehr als ein Viertel wünscht sich ein digitaler gestaltetes Arbeitsumfeld. Digitales Arbeiten bringt Vorteile vor allem für Hochgebildete Die Hälfte der befragten Beschäftigten sieht positive Veränderungen in Zusammenhang mit digitalem Arbeiten, z.B. mehr Konzentration oder verbesserte Vereinbarkeit von Privat- und Arbeitsleben. Das gilt aber vorrangig für Personen mit formal hohem Bildungsniveau. Personen mit formal geringem Bildungsniveau fühlen sich eher nicht ausreichend für den Umgang mit digitaler Technologie geschult, und sie sehen weniger Vorteile in der Digitalisierung im Berufsleben. Höher Gebildete und Führungskräfte profitieren insgesamt also überproportional von der Digitalisierung. Digitale Studien - Snapshots 19
METHODE Die Studie erfasst die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren. Die Erhebung wurde mittels computergestützter persönlich-mündlicher Interviews von August 2019 bis Juli 2020 durchgeführt. Für die Strukturbefragung zur Ermittlung der Internetnutzung wurden 16.158 Interviews durchgeführt, für die Vertiefungsbefragung zur Ermittlung des „Digital-Index“ und der Typologie „Digitale Gesellschaft“ 2.038 Interviews. Es ist anzunehmen, dass die Ergebnisse der Studie in großen Teilen auf die Situation in Österreich übertragen werden können. KONTEXT Die empirische Studie „D21-Digital-Index“ wird seit 2013 durchgeführt und zeigt, wie die deutsche Bevölkerung den digitalen Wandel adaptiert. Die Studie dient als Basis für aktuelle und zukünftige Entscheidungen durch politische, wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Akteurinnen und Akteure und liefert ein umfassendes jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft in Deutschland. LESEEMPFEHLUNG Thematische Schwerpunkte der Studie sind mit Blick auf COVID-19: „Digitales Arbeiten“, „Digitaler (schulischer) Unterricht“ und „Digitale Gesundheitsanwendungen“. Die Studie wendet sich an Entscheidungsträgerinnen und -träger in Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Die Schlüsselbotschaften zum Digital-Index finden Sie auf S. 9-13, die für das Kapitel „Digitales Arbeiten“ auf S. 50. Die Studie ist in deutscher Sprache verfasst und umfasst 68 Seiten. Sie wird ergänzt durch viele übersichtliche Grafiken. SCHLAGWORTE Digital-Index, Digitales Arbeiten, Digitalisierungsgerechtigkeit, Internetnutzung, digitale Gesellschaft WERK ZITIEREN Initiative D21 e.V. (2021): D21 Digital Index 2020/2021. Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft. Verfügbar unter: https://initiatived21.de/app/uploads/2021/02/d21-digital-index-2020_2021.pdf (18.02.2021). 20 Digitale Studien - Snapshots
Der Morgen danach. Corona als Katalysator für digitale Transformation Autor/in bzw. Herausgeber/in: Katharine Rieke, Karine Rübner, Florina Speth Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Policy Paper Volltext: https://www.bvdw.org/fileadmin/bvdw/upload/publikationen/data_economy/BV DW_Leitfaden_Corona_als_Katalysator.pdf (kostenfreier Download) INHALT Gesellschaftlicher Wandel durch COVID-19-bedingten Digitalisierungsschub Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden Wirtschaft, Gesellschaft und Politik dazu aufgefordert, schnell zu reagieren. Digitale Lösungen ermöglichten es dabei, zumindest teilweise die Normalität aufrecht zu erhalten. Das Positionspapier diagnostiziert darüber hinaus einen nachhaltigen und breiten gesellschaftlichen Wandel durch die verstärkte Anwendung digitaler Technologien: Flexibilisierung, eine offene Fehlerkultur, die Steigerung von Anpassungsfähigkeit, Mut, Kreativität sowie Innovationsfähigkeit ermöglichen langfristig Fortschritt trotz Krise. Lernerträge aus der Pandemie müssen nun gestaltend eingesetzt werden Im Positionspapier wird argumentiert, es brauche entschiedenes politisches Handeln, das einen nachhaltigen Kulturwandel forciert, um das Digitale in allen Lebensbereichen einzuschließen. Das gelinge nur, wenn die Lernerträge aus der Corona-Pandemie genutzt und daraus Maßnahmen abgeleitet werden, die die Digitalisierung langfristig in die Lebenswelt der Menschen verankert. Konkrete Handlungsfelder seien vor allem: Bildung, Arbeitswelt, Gesundheit und öffentliche Verwaltung. Digitale Wirtschaft muss staatlich gefördert werden Mehr Investitionen in die digitale Weiterbildung führen dazu, besser wirtschaften zu können – vor allem in Krisenzeiten. Das Positionspapier fordert daher staatlich finanzierte Weiterbildungsangebote sowie IT-Infrastruktur und Software für Unternehmen, um mehr Innovationen im digitalen Bereich zu ermöglichen. Außerdem seien Anpassungen des Arbeitsgesetztes erforderlich, etwa die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Home-Office-Regelungen. Zentral sei insgesamt ein digitales Mindset, das die Offenheit für das Unbekannte und das schnelle Finden von Lösungen trotz fehlender Informationen und ungewisser Perspektive beinhaltet. Digitale Studien - Snapshots 21
METHODE Im Positionspaper werden vier zentrale Bereiche für die digitale Transformation (Arbeitswelt, Bildung, Gesundheit, öffentliche Verwaltung) identifiziert. Die Autorinnen formulieren für jeden Bereich Forderungen bzw. Vorschläge für Maßnahmen, um die Digitalisierung in der Wirtschaft voranzutreiben. KONTEXT Die Studie wird vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. herausgegeben. Dabei handelt es sich um eine Interessensvertretung für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben oder deren Wertschöpfung auf dem Einsatz digitaler Technologien beruht. Der BVDW vertritt die Interessen der digitalen Wirtschaft gegenüber Politik und Gesellschaft. LESEEMPFEHLUNG Das Positionspapier formuliert Interessen, die die Wirtschaft im Rahmen der Digitalisierung gegenüber Politik und Gesellschaft vertritt. Es eignet sich daher insbesondere für politische Entscheidungsträgerinnen und -träger und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Das Positionspapier umfasst 21 Seiten und ist auf Deutsch verfasst. SCHLAGWORTE Wirtschaft, digitale Transformation, digitale Arbeitswelt, Flexibilisierung WERK ZITIEREN Rieke, Katharina/Rübner, Karine/Speth, Florina (2020): Der Morgen danach. Corona als Katalysator für digitale Transformation. Verfügbar unter: https://www.bvdw.org/fileadmin/bvdw/upload/publikationen/data_economy/BVDW_Leitfaden_Cor ona_als_Katalysator.pdf (9.6.2021) 22 Digitale Studien - Snapshots
Digital gap during Covid-19 for VET learners at risk in Europe Autor/in bzw. Herausgeber/in: European Centre for the Development of Vocational Training (Cedefop) Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Empirische Studie Volltext: https://www.cedefop.europa.eu/files/digital_gap_during_covid-19.pdf (kostenfreier Download) INHALT Digitale Inklusion gelingt nur durch soziale Inklusion Sozioökonomisch benachteiligte Lernende und Personen mit Beeinträchtigungen waren laut Cedefop bereits vor Aufkommen der Pandemie benachteiligt. Durch den Lockdown sind sie allerdings mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert und zudem gefährdet, Berufsbildungsprogramme abzubrechen. Abhilfe soll z.B. das Cedefop VET toolkit for tackling early leaving schaffen, das Berufsbildungseinrichtungen dabei unterstützt, Lernatmosphären zu kreieren, die den individuellen Bedürfnissen der Lernenden gerecht werden. Schließungen beschleunigen Digitalisierung von Berufsbildungseinrichtungen Für viele Berufsbildungseinrichtungen fungierte der Lockdown als Katalysator für die erstmalige bzw. fortgeschrittene Umsetzung von digitalen Lösungen, sowohl in Bezug auf Bildungsangebote als auch auf Administration. Die Studie zeigt den Bedarf an einer umfassenden Ausstattung von Lehrenden mit digitalen und pädagogischen Kompetenzen, die für Distance Learning notwendig sind. Es sei allerdings noch fraglich, ob digitale Lehre im Bereich der Berufsbildung auch nach der Pandemie dieselbe Anerkennung finden wird wie traditionelle Methoden, die auf Präsenzunterricht basieren, so Cedefop. Neue Methoden wie Virtual Reality können praktisches Lernen sicherstellen Durch die zahlreichen Schließungen von Ausbildungsstätten im Zuge des Lockdowns war laut Cedefop eine der größten Herausforderungen, das Sammeln von praktischer Erfahrung und das Lernen am Arbeitsplatz weiterhin zu gewährleisten. Um den Kompetenzerwerb weiterhin zu fördern und Praktika trotz Pandemie zu ermöglichen, wurden u.a. Online-Plattformen und Augmented/Virtual Reality- Angebote eingesetzt. Digitale Studien - Snapshots 23
METHODE Für die Studie wurde ein Fragebogen verwendet. Im Zentrum standen die Auswirkungen der Schließung von Berufsbildungseinrichtungen im Zuge des ersten Lockdowns und die Frage, wie Lehrende im Bereich der beruflichen Bildung mit den daraus resultierenden Herausforderungen umgegangen sind. 14 Cedefop-Botschafterinnen und Botschafter aus Deutschland, Griechenland, Portugal, Rumänien, Spanien, der Türkei und dem Vereinigten Königreich beantworteten die Fragen im Zeitraum von April bis Mai 2020. Zur weiteren Erklärung der Ergebnisse wurden zusätzlich Erkenntnisse aus weiteren Studien herangezogen. KONTEXT Die Studie bildet kompakt die Herausforderungen, die sich im Bereich der Berufsbildung durch den ersten Lockdown ergeben haben, ab. Sie sammelt Informationen von Botschafterinnen und Botschaftern aus sieben Ländern. LESEEMPFEHLUNG Das Cedefop wendet sich mit der Studie an Akteurinnen und Akteure im Bereich der Berufsbildung. Die Ausgangslage wird auf den Seiten 4-5 beschrieben. Wesentliche Ergebnisse der Studie hinsichtlich der Auswirkungen der Pandemie auf die berufliche Bildung finden sich in der Zusammenfassung auf den Seiten 17-18. Der Bericht ist in englischer Sprache verfasst, das Dokument hat 19 Seiten. SCHLAGWORTE Corona-Krise, Berufsbildung, Digitale Kompetenzen WERK ZITIEREN Cedefop (2020): Digital gap during COVID-19 for VET learners at risk in Europe. Synthesis report on seven countries based on preliminary information provided by Cedefop’s Network of Ambassadors tackling early leaving from VET. Verfügbar unter: https://www.cedefop.europa.eu/files/digital_gap_during_covid-19.pdf (24.02.2021). 24 Digitale Studien - Snapshots
Digitale Arbeit während der COVID-19-Pandemie Autor/in bzw. Herausgeber/in: Henner Gimpel, Sarah Bayer, Julia Lanzl, Christian Regal, Ricarda Schäfer, Manfred Schoch Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Empirische Studie Volltext: https://www.fim-rc.de/Paperbibliothek/Veroeffentlicht/1248/wi-1248.pdf (kostenfreier Download) INHALT Digitale Kompetenzen reduzieren Stress im Home-Office Personen, die bereits vor der Pandemie digital gearbeitet haben, empfanden bei der pandemiebedingten Umstellung auf Home-Office weniger Stress. Das war vor allem bei Personen in Führungspositionen zu beobachten. Dagegen berichteten Arbeitende, die digitale Technologien vor der Pandemie wenig bis gar nicht nutzten, von einer verstärkten Arbeitsbelastung im Home-Office. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass nicht alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von vorneherein ausreichend für das Home-Office ausgestattet waren und daher zum Teil eigenverantwortlich dafür sorgen mussten, den Arbeitsplatz zu Hause für das digitale Arbeiten aufzurüsten. Ermittlung digitaler Belastungsfaktoren zeigt teils gegenläufige Entwicklungen Während des Arbeitens in der Pandemie haben Belastungsfaktoren wie z.B. weniger direkte Erfolgserlebnisse, Nicht-Verfügbarkeit von technologischen Geräten, Unklarheit bezüglich der eigenen Rolle im Arbeitsprozess sowie Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von Arbeit und Privatem deutlich zugenommen. Befürchtungen hinsichtlich Jobunsicherheit, generelle Verunsicherung in der Arbeit sowie Stress durch Leistungsüberwachung und soziale Konflikte haben laut Studie allerdings abgenommen. Erhöhte private Anforderungen während der Pandemie bewirken Work-Home-Konflikt Im Zuge des Lockdowns stiegen die privaten Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowohl in finanzieller als auch emotionaler Hinsicht. Besonders Personen mit Kindern gaben an, die Arbeitssituation und den Alltag im Haushalt nur schwer vereinbaren zu können. Unterstützung durch im gleichen Haushalt lebende Personen war zwar manchmal möglich, aber häufig waren auch diese von der Umstellung auf Home-Office und den daraus resultierenden Belastungsfaktoren betroffen. Als Grund für den Work-Home-Konflikt wird häufig die Nicht-Trennung von Arbeitsplatz und privater Wohnung angegeben. Digitale Studien - Snapshots 25
METHODE Für die Studie wurden zwei Online-Befragungen mit 1017 Beschäftigten durchgeführt. Die erste erfolgte im Zeitraum Dezember 2018 bis Februar 2019. Die zweite wurde von April bis Mai 2020 durchgeführt, d.h. im Laufe des ersten Lockdowns. Das Alter der Befragten liegt zwischen 18 und 67 Jahren. Voraussetzung für die Teilnahme an der Befragung war eine Erwerbstätigkeit von mindestens 15 Stunden pro Woche. Die Fragen richteten sich z.B. auf digitale Arbeit, digitalen Stress und Arbeitsbedingungen während der Pandemie. KONTEXT Die Studie entstand im Zuge des Projekts „PräDiTec – Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien“. Das Projekt wird durch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Autorinnen und Autoren gehören zur Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT. Zentrales Anliegen der Studie ist, digitalen Stress im Arbeiten während der Pandemie zu beleuchten. LESEEMPFEHLUNG Der Studienbericht gibt einen Einblick in die Arbeitsbedingungen, die sich im Zuge der Corona- Pandemie verändert haben. Besonders Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können daraus Erkenntnisse für die Gestaltung der Arbeit für Mitarbeitende ableiten. Die Ergebnisse sind auch für bildungspolitische Entscheidungsträgerinnen und -träger relevant, da der Bedarf an digitalen Kompetenzen einmal mehr durch die Studienergebnisse unterstrichen wird. Eine Zusammenfassung der vier Kernergebnisse findet sich auf Seite 5, ein Fazit und Ausblick auf Seite 27. Die Studie ist in deutscher Sprache verfasst und hat 40 Seiten. SCHLAGWORTE Corona-Krise, Arbeit, Digitalisierung, digitaler Stress, Home-Office WERK ZITIEREN Gimpel, Henner/Bayer, Sarah/Lanzl, Julia/Regal, Christian/Schäfer, Ricarda/Schoch, Manfred (2020): Digitale Arbeit während der COVID-19-Pandemie. Verfügbar unter: https://www.fim- rc.de/Paperbibliothek/Veroeffentlicht/1248/wi-1248.pdf (25.05.2021). 26 Digitale Studien - Snapshots
Digitale Arbeitswerkzeuge in Büro und Home-Office und erforderliche Kompetenzen Autor/in bzw. Herausgeber/in: Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) und analyse. beratung. interdisziplinäre forschung. (abif) Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Empirische Studie Volltext: https://www.ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/2020_AMS-ABIF- Bericht_1_Digitale_Arbeitswerkzeuge.pdf (kostenfreier Download) INHALT Digitale Mündigkeit als Voraussetzung für selbstbestimmte Gestaltung von Arbeitsprozessen Um die Digitalisierung von Arbeitsprozessen selbstbestimmt meistern zu können, ist laut Studienbericht die Entwicklung von digitaler Mündigkeit erforderlich. Sie ermöglicht Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, auf individueller und auch auf gesellschaftlicher Basis Herausforderungen und Chancen des digitalen Wandels zu ermitteln, zu bewerten und nutzbringend zu verwenden. Ein geeignetes Tool, um digitale Mündigkeit überprüfen zu können, ist laut AMS und abif der Europäische Referenzrahmen für digitale Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union. Fachlich-technische und (Selbst-)Kompetenzen sind gleichermaßen zentral Wird das Konzept der digitalen Mündigkeit mit dem Unternehmenskontext in Verbindung gebracht, so rücken vor allem fachlich-technische Kompetenzen für den sicheren Umgang mit digitalen Tools in den Vordergrund. Dazu gehört beispielsweise das Bewusstsein für Datenschutz und für medienadäquate Texte. Weiters braucht es laut Studie (Selbst-)Kompetenzen, um mit flexibilisierten und sich ständig verändernden Arbeitssituationen gut umgehen zu können. Beispiele dafür sind eine positive Grundhaltung sowie Eigenverantwortung und agiles Denken. Seit COVID-19: Weiterbildungsbedarf zu digitaler Führung und Didaktik gestiegen Die Analyse aktuell relevanter digitaler Arbeitstools zeigt, dass im ersten Corona-Lockdown Kommunikations-Anwendungen und Kollaborationsplattformen starke Zuläufe verbuchten. Dazu zählen z.B. Microsoft Teams und Zoom. Neben Schulungen, die sich auf ihre korrekte Anwendung richten, stieg auch der Bedarf an Weiterbildungen zu digitaler Führung und Didaktik. METHODE Für die Studie wurde eine umfassende Literaturanalyse sowie Interviews mit Expertinnen und Experten durchgeführt. Die Literaturanalyse bezieht sich auf publizierte, aber auch graue Literatur, d.h. Quellen, Digitale Studien - Snapshots 27
die nicht von einem Verlag veröffentlicht wurden. Die Expertinnen und Experten stammen aus unterschiedlichen Disziplinen wie z.B. Medieninformatik, IT, Bildungs- und Berufsberatung sowie Medienpädagogik. KONTEXT Das Arbeitsmarktservice (AMS) ist das führende Dienstleistungsunternehmen für den österreichischen Arbeitsmarkt und ist im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit tätig. Das Institut abif (analyse. beratung. interdisziplinäre forschung) ist ein unabhängiger Verein für angewandte Sozialforschung und Beratung mit Sitz in Wien. Der Studienbericht gibt Aufschluss darüber, welche digitalen und assistierenden Arbeitswerkzeuge im Kontext der Corona-Pandemie und in unterschiedlichen Arbeitsgebieten zum Einsatz kommen. Zusätzlich werden die relevantesten digitalen Kompetenzen für Arbeitnehmerinnen und -nehmer ermittelt, die z.B. auf die Entwicklung von digitaler Mündigkeit abzielen. Ein zweiter Teil des Berichts richtet sich auf digitale bzw. assistierende Arbeits- und Weiterbildungswerkzeuge am (Online-)Arbeitsplatz. LESEEMPFEHLUNG Der Studienbericht des AMS Österreich und abif dient als Grundlage für Handlungsempfehlungen für das AMS als Anbieter und Auftraggeber von Weiterbildungen. Die Ergebnisse sind aber für alle im Bereich digitale Erwachsenenbildung Tätigen interessant, genauso wie für Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Wirtschaft und Politik. Eine Zusammenfassung, an welche Themen sich AMS- Weiterbildungsmaßnahmen anpassen sollten, findet sich auf den Seiten 23-25. Erforderliche Kompetenzen werden auf den Seiten 16-21 aufgelistet und näher beschrieben. Der Bericht ist in deutscher Sprache verfasst und hat 33 Seiten. SCHLAGWORTE Digitale Kompetenzen, Corona-Krise, Arbeitswerkzeuge, digitale Skills, digitale Tools WERK ZITIEREN Arbeitsmarktservice Österreich/analyse.beratung.interdisziplinäre forschung (2020): Digitale Arbeitswerkzeuge in Büro und Home-Office und erforderliche Kompetenzen. Bericht I zur Studie „Digitale bzw. assistierende Arbeits- und Weiterbildungswerkzeuge am (Online-)Arbeitsplatz“. Verfügbar unter: https://www.ams-forschungsnetzwerk.at/downloadpub/2020_AMS-ABIF- Bericht_1_Digitale_Arbeitswerkzeuge.pdf (28.04.2021). 28 Digitale Studien - Snapshots
Digitalisierung - Konjunkturmotor in der Krise Autor/in bzw. Herausgeber/in: Accenture Erscheinungsjahr: 2020 Textsorte: Literaturstudie Volltext: https://www.accenture.com/_acnmedia/PDF-127/Accenture-Digitalisierung- Konjunkturmotor-in-der-Krise-DE.pdf (kostenfreier Download) INHALT Digitalisierung stärkt Volkswirtschaft und schafft Arbeitsplätze Ein hoher Digitalisierungsgrad birgt Wachstumspotenzial für die Wirtschaft. Besonders der Einsatz von künstlicher Intelligenz könnte sich positiv auf die Konjunktur in Österreich auswirken. Das hat auch Folgen für den Arbeitsmarkt: Während einige Jobs automatisierbar sind, entstehen vor allem in der Digitalisierungsbranche neue. Digitalisierter Wirtschaftsstandort für Sicherheit in der Krise Grundsätzlich gilt: je digitaler eine Volkswirtschaft, desto krisenfester ist sie auch. Das bestätigte sich während der COVID-19-Pandemie in Österreich. Während stark digitalisierte Unternehmen meist gut durch den Lockdown kamen, hatten es Unternehmen ohne digitales Geschäftsmodell oder digitalisierte Prozesse besonders schwer. Insbesondere bei den österreichischen KMUs besteht hier Aufholbedarf. Digitale Kompetenzen der Bevölkerung sind zentral Damit die Digitalisierung der Volkswirtschaft erfolgreich sein kann und neue Job-Möglichkeiten ausgeschöpft werden können, braucht es gezielte Qualifikationsmaßnahmen von Arbeitnehmer/innen. Aber auch in anderen Gesellschaftsbereichen wie Bildung, Verwaltung, oder Tele-Medizin sind digitale Kompetenzen grundlegend, um eine Krise als Gesellschaft meistern zu können. Kompetenzen im Bereich künstliche Intelligenz besonders ausbaufähig Österreich liegt im EU-Vergleich bei den digitalen Kompetenzen über dem Durchschnitt. Dennoch gibt es mit Blick auf die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Aufholpotenzial, und zwar vor allem im Bereich künstliche Intelligenz. Digitale Studien - Snapshots 29
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