SONDERAUSGABE 2020 - Auswirkungen der Corona-Pandemie - Zentralverband Gartenbau eV
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INHALT ¢ Editorial Corona-Pandemie: Auswirkungen auf den deutschen Gartenbau. 3 ¢ Sonderausgabe Der deutsche Gartenbau pocht auf Unterstützung 4 Geschäfts- Was haben wir bisher erreicht? 5 S8 klimaindex Stillstand in Produktionsbetrieben 6 Krise trifft das Herz des Gartenbaus 7 Fragen & Stimmung im Gartenbau auf nie da gewesenem Tiefpunkt 8 Antworten zum Coronavirus Die Branche spricht: Stimmen zur aktuellen Corona-Krise 9 Alle ZVG- Einreisestopp. Erntestopp? 13 S14 Informationen ZVG Intern: Alles Notwendige auf einen Blick 14 Wie erreiche ich jetzt meine Kunden? 16 Das Corona-Virus verändert das öffentliche Leben in Deutschland und auch unseren Einkaufsalltag. Wir Gärtner, Gartencenter, Gartenfachmärkte und Baumärkte setzen alles daran, Sie auch in der Corona-Zeit mit unseren Produkten zu versorgen. Damit Sie sich in unseren Geschäftsstellen entspannt und sicher den Frühling nach Mit Abstand Grün kaufen! 17 Hause holen können, halten wir uns strikt an die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen der einzelnen Bundesländer. >> ZVG-Checkliste für Unternehmen 18 2m Mit Abstand Pressemeldungen, Hinweisschilder, ZVG-direkt & S17 Grün kaufen KUNDENAUFKOMMEN ABSTANDSREGEL ABSTANDSSIGNALE KONTROLLIEREN ZVG-Informationsblatt 19 KONTAKTLOS HYGIENE SCHÜTZT SCHUTZZONE ZAHLEN KASSE Blickpunkt der nächsten Ausgabe April – Juni: MIT ABSTAND GRÜN kaufen in Grenzen verschwimmen. Corona-Zeiten: Hier klappt‘s! Finden Sie hier Ihre Gärtnerei, Ihren Gartenfachmarkt, Ihr Gartencenter oder Ihren Baumarkt, die sich dazu verpflichtet haben die gelisteten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. PLZ eingeben suchen Unsere Sicherh maßnameeits- n Ihr Betrieb ist nicht gelistet? Betrieb eintragen Mit dem „Eintrage-Button“ verpflichtet sich der Betrieb die gelisteten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. MIT ABSTAND GRÜN ist eine Initiative von: Titelfoto: Foto: Adobe Stock © OlgaStrelnikova / Adobe Stock © Nuthawut DATENSCHUTZ IMPRESSUM KONTAKT DOWNLOADS SONDER- 2 AUSGABE
EDITORIAL Corona-Pandemie: Auswirkungen auf den deutschen Gartenbau. Werte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Mitglieder im ZVG, der Gartenbau befindet sich derzeit im Ausnahme- Steuern geht – hier halten wir die Gärtner auf dem zustand. Die Corona-Pandemie und ihre Auswir- aktuellen Stand. Es wurden Leitlinien zur Infektions- kungen auf Produktion und Handel vermeidung in Sammelunterkünf- sind massiv und stellen uns vor un- ten und im laufenden Produktions- geahnte Herausforderungen. Dabei betrieb erarbeitet, in verschiedenen ändern sich die Restriktionen fast „Wir arbeiten mit Sprachen übersetzt und diese den täglich – viele Betriebe fahren auf Mitgliedsbetrieben zur Verfügung Sicht und wissen nicht, was die Hochdruck an gestellt. nächsten Monate bringen werden. Lösungen für unsere Entscheidungen auf Bundesebene Die aktuelle Situation lässt die werden durch unterschiedliche Aus- Branche.“ Verbände noch enger zusammenrü- legungen in den Bundesländern cken. Gemeinsam mit BHB, VDG, IVG konterkariert. Es gibt einen Flicken- und BGI, hat der ZVG die Internetsei- teppich an Schließungsvorgaben te www.mit-abstand-gruen.de ins der Gartenbaubetriebe aber auch an Leben gerufen. Hier können sich die angekündigten Fördermaßnahmen. geöffneten Unternehmen eintragen und ihr Engagement zum Schutz der Der ZVG ist bei Ihnen. Wir sind Kunden und Mitarbeiter sichtbar im intensiven Kontakt mit der Poli- machen. Dafür haben die Verbände tik und machen die Betroffenheit Handlungsempfehlungen und Hin- der Branche deutlich. Unseren Be- weisschilder erstellt. Auch Produ- mühungen ist es mitzuverdanken, zenten, Händler und Vermarkter dass landwirtschaftliche Gartenbau- stehen angesichts der großen He- betriebe nun von den Soforthilfen rausforderung zusammen. ZVG, profitieren können. Der ZVG hat sich Jürgen Mertz, Präsident des VDG, VDB, Landgard, IVG, BHB, BGI für weitere Anreize im Arbeitsrecht- Zentralverbandes Gartenbau e. V. und BdB machen sich für einen ver- und Sozialrecht eingesetzt, um die stärkten Absatz von Blumen und fehlenden Saisonarbeitskräfte teil- Pflanzen und Gehölzen aus hei- weise ausgleichen können. Zusätz- mischer Produktion stark. lich drängen wir auf ein zügiges En- de des Einreisestopps für Saisonarbeitskräfte. Die Krise ist massiv. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass für die gärtnerischen Betriebe in Deutsch- Für die Betriebe hat der ZVG einen Katalog mit land weitere Instrumente und Hebel nötig sind. Der allen wichtigen Fragen und Antworten erstellt. Ob ZVG wird gemeinsam mit den Gartenbau-Landesver- es um die Beantragung von Kurzarbeitergeld, Ver- bänden alles tun, was in seiner Macht steht, um Sie halten im Quarantänefall oder die Stundung von zu unterstützen. Bleiben Sie gesund! 3 SONDER- AUSGABE
SONDERAUSGABE Der deutsche Gartenbau pocht auf Unterstützung Die aktuelle Situation im Zuge der Corona-Pandemie stellt den Gartenbau vor immense wirtschaftliche Heraus- forderungen. Die Krise trifft den Gartenbau in einer zeitlich hochsensiblen Phase. Wichtige Pflanz- und erste Erntearbeiten stehen an. Für Blumen und Pflanzen steht die Hauptsaison vor der Tür. Derzeit müssen Pflanzen im gesamten Gartenbau im großen Stil vernichtet werden. Die Auswirkungen auf die weitere Saison sind völlig offen. Die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über den Handel bis hin zum Endverkauf ist deutlich betroffen. . Foto: Marathon Flowers Die Politik hat in den vergangenen Tagen reagiert und der Wirtschaft 1. Liquidität sichern – unbürokratisch handeln umfangreiche Unterstützung zugesichert. Die beschlossenen und Als dringend notwendig erachtet der ZVG weitere verlorene Zuschüsse angekündigten Maßnahmen und Erleichterungen sind wichtige für die mittelständischen Gartenbaubetriebe, insbesondere die des Schritte für die Gartenbauunternehmen. Zierpflanzenbaus. Da die Betriebe in den kommenden Jahren kaum Insbesondere die vom Zentralverband Gartenbau von Beginn in der Lage sein werden, zusätzliche größere Investitionen zu tätigen, an eingeforderte und mit der Verwaltungsvereinbarung von Bund sollte daher geprüft werden, Mittel des Bundesprogramms Energie- und Ländern beschlossene dringend notwendige Ausweitung des effizienz als Gartenbau-Soforthilfe in der Corona-Krise bereitzu- Soforthilfeprogramms auf die Landwirtschaft und damit auch auf stellen. Gewerbliche wie landwirtschaftliche Gartenbaubetriebe kön- die landwirtschaftlichen Gartenbaubetriebe begrüßt der ZVG aus- nen von den Liquiditätsprogrammen der Kreditanstalt für Wiederauf- drücklich. bau (KfW) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank profitieren. Bereits jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass für die mittelständi- schen gärtnerischen Betriebe in Deutschland weitere Instrumente 2. Verfügbarkeit von Saison-Arbeitskräften sichern und Hebel nötig sind. Die Gärtner suchen bereits intensiv nach Lösungen vor Ort und in Zu- sammenarbeit mit anderen Betrieben, um den Arbeitskräftebedarf Zentrale Herausforderungen soweit wie möglich sicherzustellen. Dies wird den Einsatz von erfahre- Auf Grund der massiven wirtschaftlichen Verwerfungen im Garten- nen Saisonarbeitskräften allerdings nicht kompensieren können. Der bau ist dringend geboten, über weitere verlorene Zuschüsse, insbe- ZVG spricht sich für ein möglichst schnelles Ende des Einreisestopps sondere für mittelständische Unternehmen nachzudenken. für Saisonarbeitskräfte sowie weitere Anreize im Arbeits- und Sozial- recht aus. Dazu gehört weiterhin die Anhebung der Entgeltgrenze für Die Produktion von heimischem Obst und Gemüse ist systemrele- geringfügig Beschäftigte, eine Aussetzung der Prüfung auf Berufsmä- vant! Ohne Saisonarbeitskräfte sind Aussaat, Pflege und Ernte nicht ßigkeit, eine Verbesserung der Hinzuverdienstmöglichkeiten unter im notwendigen Maße aufrechtzuerhalten – mit möglicherweise ent- anderem für Arbeitslose und Asylbewerber und eine weitere Anhebung sprechenden Folgen für die Grundversorgung. Deshalb muss es der Hinzuverdienstgrenze für die Bezieher von Kurzarbeitergeld. schnellstmöglich eine Aufhebung des Einreisestopps geben. 3. Bundeseinheitliche Umsetzung Heute schon an das Nachher denken! Deswegen gilt es, frühzeitig Um Krisenmaßnahmen zügig durchsetzen zu können und den betrof- risikoangemessene Maßnahmen für einen Ausstieg aus dem Still- fenen Unternehmen Rechtssicherheit zu geben, ist dringend ein bun- stand zu erarbeiten. deseinheitliches Vorgehen geboten. Gerade in Anbetracht der mas- siven Belastungen der Unternehmen ist es aus Sicht des ZVG dringend Zentrale Herausforderungen notwendig, schon jetzt risikoangemessene Maßnahmen zu überle- Hinsichtlich dieser Herausforderungen hat der ZVG drei zentrale For- gen, die es ermöglichen, das Wirtschaftsleben zum gegebenen Zeit- derungen gestellt: punkt wieder aufzunehmen. SONDER- 4 AUSGABE
SONDERAUSGABE Was haben wir bisher erreicht? Der Zentralverband Gartenbau begrüßt das am 23. März 2020 von der Bundesregierung beschlossene umfang- reiche Rettungspaket für die Wirtschaft im Zuge der Corona-Krise. Vor allem die Erleichterungen beim Kurzar- beitergeld, zur Arbeitszeitflexibilisierung und die Erweiterung der 70-Tage-Regelung für Saisonarbeitskräfte greifen wichtige Forderungen der Branche auf. Der ZVG begrüßt auch die Klarstellung zum Geltungsbereich der Soforthilfen. Mit der entsprechenden Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern können landwirt- schaftliche Betriebe und damit auch der landwirtschaftliche Gartenbau von den Corona-Soforthilfen profitieren. tzender en- k e it n icht abzuse tte des Gart Die Verderb li ch t schon zu W e rt sc h öpfungske a ss iv b e- d P fl a n ze n führt jetz te ngen m Blumen u n Für die Die gesam sc h rä n ku tzeinbußen. n den Ein n U m sa Kurzarbeit er- baus ist vo t Jürgen Me rtz. massive hmen wie o ffe n .” ZV G-Präsiden schnell e n M a ß n a n dank e ic h Ih - tr u n d L iq u iditätshilfe g : E in e F ör- geld . G a n z wichti nen ausdrü ck li ch der st er- e u ss u n a b h ängig von eneral- derung mu mensart sein.” ZVG-G k o m lichen Ein er. rtram Fleisch sekretär Be p für osteu ro- nkun- inreisestop d A u sr e isebeschrä ig e E d ie L age Durch die E in- u n orderli- Der so fo rt a rb e it sk räfte h a t e r ru n d 300.000 erf ise päische Sa iso n bereits gen ist viele n d en eine Ein re e rs ch ä rf t. Über die rbeitskräft eht die dramatisc h v planten S a is o n a h b e st ch u tz-Paket ge - che n ö g li ch . Dadu rc - mit dem S o zi a ls Anreize ge derzeit nic h t m er B ölke e v e n m ü ss en weitere , D RV a ss d ie V e rsorgung d rdet ist. Es Maßnah m LW Gefahr, d h V, GLFA, BO müse gefä erden.” DB bst und Ge troffen schaffen w rung mit O h m e n g e w e ite re Maßna nen zu und ZVG. müss e n e it sk räfte ge in w . werden, ne u e A rb RV und ZVG V, G LF A , B OG, BVEO, D B können.” D 5 SONDER- AUSGABE
SONDERAUSGABE Stillstand in Produktionsbetrieben Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat sich am 30. März 2020 persönlich ein Bild von der Lage im Gartenbau gemacht. Bei dem Vor-Ort-Termin im Bellandris Rehner Gartencenter in Rheinland-Pfalz tauschten sich ZVG-Präsident Jürgen Mertz und Karl Rehner mit der Bundesministerin aus. Begleitet wurde der Termin durch Volker Schmitt, Präsident des Gartenbauverbandes Rheinland-Pfalz, und Geschäftsführer Welmar Riet- mann. Klöckner machte deutlich, dass der Gartenbau systemrelevant ist. Die heimische Ernte wird in Deutschland gebraucht. Sie sprach sich für eine bundeseinheitliche Regelung für die Öffnung der Gartencenter aus. Mertz betonte, dass die Betriebe dringend Liquidität brauchen. Jeder geöffnete Betrieb helfe der Branche. . Fotos: ZVG/ Peters Der Zentralverband Gartenbau ist mit Bundeslandwirtschaftsminis- Die deutsche Ernte wird in Deutschland terin Julia Klöckner seit Beginn der Pandemie im intensiven und di- benötigt!” Bundeslandwirtschaftsminis- rekten Kontakt – Ob zur Frage der Öffnung von Gartenmärkten, der terin Julia Klöckner Einreise von Saisonarbeitskräften oder der Berücksichtigung der land- wirtschaftlichen Gartenbaubetriebe bei den Soforthilfen des Bundes. Der ZVG wies wiederholt auf die Belange der Branche hin und setzte sich für ihre Berücksichtigung ein. Den Gartenbau berücksichtigen Um die Grund- und Selbstversorgung mit Obstgehölzen und Gemü- Enger Austausch bei vorgeschriebenem Sicherheitsabstand sejungpflanzen zu gewährleisten, wurde Gartenmärkten von Seiten Der Termin stand unter den aktuellen Regelungen zur Corona-Pande- des Bundes erlaubt, unter bestimmten Voraussetzungen öffnen zu mie. Trotz des notwendigen Abstandes herrschte Einigkeit bezüglich dürfen. Im Zuge der Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern der Betroffenheit der Branche. Die neu geschaffene Online-Plattform zum Soforthilfeprogramm wurde nun klargestellt, dass die Landwirt- www.mit-abstand-gruen.de begeisterte die Ministerin. So demon- schaft und damit auch die landwirtschaftlichen Gartenbaubetriebe striere die Branche, wie gut sie beim Thema Sicherheit aufgestellt sei. antragsberechtigt sind. SONDER- 6 AUSGABE
SONDERAUSGABE Krise trifft das Herz des Gartenbaus Produzenten, Händler und Vermarkter stehen angesichts der großen Herausforderung in diesem Jahr zusammen. Die wichtigste Vermarktungszeit fällt größtenteils aus und lässt die Betriebe sorgenvoll in die Zukunft blicken. Der Zentralverband Gartenbau, der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), der Industriever- band Garten (IVG) , der Verband Deutscher Garten-Center (VDG) und der Bund deutscher Baumschulen (BdB) arbeiten in der Krise noch enger zusammen und engagieren sich gemeinsam mit der Landgard, dem Verband des deutschen Blumen-, Groß- und Importhandels (BGI) und der Vereinigung der deutschen Blumengroßmärk- te (VDB) für einen verstärkten Absatz von Blumen und Pflanzen und Gehölzen aus heimischer Produktion. . Foto: ZVG/ Peters Die beschlossenen Einschränkungen während der Corona-Krise sind Die Branche stellt sich gemeinsam den wichtig, bringen viele Betriebe jedoch an die Existenzgrenze. Die Herausforderungen. Gerade in Zeiten Beschränkungen zu Beginn des Frühjahrs treffen den deutschen der Krise ist die enge Vernetzung unab- Gartenbau mitten ins Herz. Die Gewächshäuser und die Felder ste- dingbar.” ZVG-Generalsekretär Bertram hen voll mit Blumen und Pflanzen in bester Qualität. In ihnen steckt Fleischer. viel Arbeit, Wasser, Herzblut und Energie. Unterstützung in der Krise Nach Jahren mit finanziellen Schäden durch Extremwetterereignisse steht die Gartenbaubranche erneut vor enormen Herausforderun- gen, die viele Unternehmen nicht alleine abfangen können. Die Verbände auf Bundes- und Landesebene tun alles in ihrer Macht Stehende, um gemeinsam mit der Politik und den zuständi- gen Ministerien nach Wegen aus der Krise zu suchen. Die Politik ist aber nicht allein gefordert. Die Branche steht auch füreinander ein. Lasten teilen und nicht einseitig verschieben, muss das Gebot der Stunde sein. 7 SONDER- AUSGABE
SONDERAUSGABE Stimmung im Gartenbau auf nie da gewesenem Tiefpunkt Geschäftsklima bricht ein: Die Stimmung im deutschen Gartenbau ist auf einem nie da gewesenen Tiefpunkt. Im Zierpflanzenbau ist der vorläufige Geschäftsklimaindex auf 79 Punkte abgestürzt, nachdem er sich im Febru- ar leicht erholt hatte. Keine Zahlen für Obst- und Gemüsebau Für den Obst- und Gemüsebau, die einen wichtigen Part zur Ernäh- rungssicherstellung der Verbraucher leisten müssen, ist die Verfüg- barkeit von Saisonarbeitskräften die größte Herausforderung. Für eine statistische Auswertung waren die Rückmeldungen allerdings zu gering, um in die vorläufige Auswertung mit eingehen zu können. Forderung nach Unterstützung Die Politik hat für die Wirtschaft sehr schnell viele Hilfspakete ge- schnürt und aus dem Forderungskatalog des ZVG vieles aufgenom- Der Zentralverband Gartenbau hat aus aktuellem Anlass seine März- men und umgesetzt. So heterogen wie die Branche, so unterschied- umfrage zum Geschäftsklimaindex um zwei Fragen zur Corona-Krise lich sind die Forderungen der Unternehmen nach Unterstützung. ergänzt. Die Corona-Krise trifft den Gartenbau mit voller Wucht, das Verlorene Zuschüsse, Tilgungsaussetzung und Steuerstundungen und bestätigt die Auswertung. Allerdings sind die Auswirkungen und die damit die Sicherung von Liquidität stehen dabei im Ranking der Zier- Betroffenheit in den verschiedenen Sparten sehr unterschiedlich. pflanzen-, Einzelhandels- und Friedhofsgärtnereien ganz oben an. Welche Auswirkung hat die Corona-Krise Welche Maßnahmen würden Ihrem Unternehmen bislang auf Ihr Unternehmen? am ehesten helfen, die Krise zu überbrücken? Liquiditäta-/Überbrückungskredite Umsatzeinbußen nicht rückzahlbare Zuschüsse/Förderung Auftrags- zinslose Steuer- & Abgabenstundung stornierungen * Mehrfachnennungen waren möglich Aussetzung von Kapitaldiensten Liquiditäts- engpässe Erweiterung Kontokurrentrahmen Verfügbarkeit von (Saison-)AK befristete Lockerung des Arbeitszeitgesetzes befr. Erweiterung einer kurzfr. Beschäftigung (Teil-)Schließung n=xxx n=xxx leichterer Zugang zu Kurzarbeitergeld 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 in % 0 20 40 60 80 100 in % Ergebnisse der Geschäftsklimaumfrage, März 2020 Ergebnisse der Geschäftsklimaumfrage, März 2020 Sorge der Branche Der Verkauf von Blumen und Pflanzen ist oft nur eingeschränkt mög- lich und wird in den Bundesländern sehr unterschiedlich umgesetzt. Sogar kommunale Unterschiede sind möglich, was zu großer Unsi- cherheit führt. Für Zierpflanzenproduzenten, Einzelhandels- und Friedhofsgärtner steht die Sorge vor Umsatzeinbußen ganz oben. Aber „ auch die Stornierung von Aufträgen und natürlich die Befürchtung von Liquiditätsengpässen setzt die Unternehmen enorm unter Druck. Welche Sparte trifft auf Ihren Betrieb zu? Coronavirus COVID-19 hat die Welt im Griff. Auch Deutschland. Auch den Gartenbau. Die Sorge um die Gesundheit unserer Familien und Mitarbeiter steht dabei an allererster Stelle. Ihr Zierpflanzenbau Einzelhandelsgärtnerei gilt unsere oberste Fürsorge. Die Krise zu Beginn des Frühjahrs 35% Friedhofsgärtnerei trifft den Zierpflanzenbau mitten ins Herz. In den Monaten 48% März bis Mai werden in Deutschland geschätzt 38 Prozent des Jahresumsatzes getätigt. Bezogen auf die Menge sind es sogar rund 47 Prozent der Blumen und Pflanzen, die in normalen 18% Jahren in diesen so wichtigen Monaten umgesetzt werden. Die Ware steht in den Gewächshäusern und auf den Feldern und will JETZT verkauft werden. Ein Später gibt es bei Blumen und Ergebnisse der Geschäftsklimaumfrage, März 2020 Pflanzen nicht. SONDER- 8 AUSGABE
SONDERAUSGABE „Ein Später gibt es bei Blumen und Pflanzen nicht” Die Branche spricht: Stimmen zur aktuellen Corona-Krise Das Coronavirus und die mit sich zie- hende Ausgangssperre wirkt sich bereits „ Die Ausbreitung des Corona-Virus und die notwendi- gen Maßnahmen der Gesundheitsbehörden stellen für deutlich auf die Friedhofsgärtner aus den gärtnerischen Fachhandel eine große Heraus- und wird auch das Ostergeschäft beein- forderung dar. Die Regelungen dazu sind in den in den flussen. Kunden sagen bereits persönli- einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Unter- che Beratungstermine ab. Die Friedhofs- nehmen des gärtnerischen Fachhandels dürfen in ei- gärtnereien können allerdings mit Ein- Birgit Ehlers- nigen Ländern öffnen, in anderen nicht. Selbst in den schränkungen weiterhin auf dem Fried- Ascherfeld, geöffneten Unternehmen sind die Umsätze massiv hof arbeiten und der Pflege der Gräber Vorsitzende BdF zurückgegangen. Dort wurden zahlreiche Maßnah- nachgehen. Die Regelungen und Vor- men ergriffen, um Mitarbeiter und Kunden zu schüt- schriften für Blumengeschäfte und Arbei- zen. Diese Maßnahmen reichen von gezielten Hygie- ten auf dem Friedhof unterscheiden sich nemaßnahmen bis hin zu umfänglichen Informatio- dabei nach Bundesland, Kommune und nen der Kunden zum Verhalten im Unternehmen. In Träger. Friedhöfe liegen zudem im öffent- den kreativen Lösungen der Branche zeigt sich der lichen Bereich, das bringt zusätzliche Her- Ideenreichtun. Viele Betriebe bauen nun Angebot und ausforderungen mit sich. Wir als Betriebe Service aus, so den Onlinevertrieb über Marktplätze müssen vor Ort einen engen Kontakt mit oder den eigenen Internetshop. Viele bieten Lieferser- den Verwaltungen halten, um einer dro- vices an oder nutzen Social-Media-Kanäle, wie Insta- henden Untersagung der Arbeiten auf gram oder Facebook, um ihre Kunden zu erreichen. dem Friedhof entgegenzuwirken. Für das Diese Maßnahmen ersetzen aber nicht die umstatz- Arbeiten auf geschlossenen Friedhöfen stärksten Monate März bis Juni. Diese Zeit sichert vie- erstellen wir Argumentationshilfen. Uns len Unternehmen das Auskommen über das gesamte geht es aber vor allem auch darum, Mitar- Jahr. Sollte sich die Krise weiter verschärfen, ist auch beiter und Mitmenschen zu schützen. die wichtige Beet- und Balkonpflanzensaison in Ge- Auch im Falle einer Quarantäne bei Mitar- fahr. Die von der Politik beschlossen Hilfspakete sind beitern, geht es darum, den Betrieb auf- wichtig und unterstützen die Unternehmen in dieser rechtzuerhalten. Daher ist es wichtig in harten Zeit. Inwieweit diese finanziellen Unterstüt- Zweier-Teams oder in Schichten zu arbei- zungen in der jetzigen Situation helfen, muss genau ten, so dass Mitarbeiter untereinander analysiert werden und wird sich erst nach der Krise keine Berührung haben. Die Mitarbeiter zeigen. Hier gilt es dann, gemeinsam mit der Politik der teils geschlossenen Floristikgeschäfte Reiner Höpken, über geeignete Instrumente zu diskutieren, die einen „ werden oftmals in der Grabpflege einge- Vorsitzender vielfältigen, innovativen und wirtschaftlich starken setzt. So kann sichergestellt werden, dass BVE gärtnerischen Fachhandel in der Zukunft garantiert.“ die geforderten Leistungen weiterhin er- bracht werden.“ Tulpen werden bis spätestens Ostern verkauft und nicht irgendwann im Herbst. Beet- und Balkonpflanzen stehen in den Startlöchern. Was tun? Die nächsten Sätze noch topfen oder die bestellten Jungpflanzen besser stornieren? Blü- hende Topfpflanzen kann ich schlecht an den Mann oder die Frau bringen, wenn die Blüten abgefallen sind. Voraus- schauendes Handeln ist aktuell kaum möglich. Wie auch die Virologen, können wir nur auf Sicht fahren und höchstens bis übermorgen planen. Wir sind froh, dass der Verkauf in begrenztem Umfang noch möglich ist. Die Realität zeigt aber, dass die Mengen, die abfließen, nur ein Bruchteil des Normalen sind. Eine Sonderumfrage zur aktuellen Geschäfts- lage bei unseren Mitgliedern kommt zu dem Ergebnis, dass über 50 Prozent der Befragten über stornierte Aufträge berichten. Fast 80 Prozent gehen von sinkenden Umsätzen aus. Diese nackten Zahlen sprechen eine deutliche Spra- che. Die Politik tut enorm viel. Hilfspakete von Bund und Ländern wurden schnell geschnürt und auch viele unserer Forderungen zur Unterstützung umgesetzt. Dafür sind wir sehr dankbar. Aber das wird nicht ausreichen. Viele Maß- Matthias Bremkens, nahmen, insbesondere von verlorenen Zuschüssen, greifen für unsere Betriebe nicht. Hier MÜSSEN Bund und Länder Vorsitzender nachsteuern, sonst werden Zierpflanzen im nächsten Jahr nicht mehr aus Deutschland kommen können.“ BVZ 9 SONDER- AUSGABE
SONDERAUSGABE „Die Lebensmittelversorgung mit frischem Obst & Gemüse ist systemrelevant.” Die Branche spricht: Stimmen zur aktuellen Corona-Krise „ Die Corona-Pandemie verändert fast alles – auch ganz entscheidende Dinge im deutschen Gemüsebau. Als erstes: die Problematik der Saisonarbeitskräfte. Trotz aller Bemühungen der Betriebe und auch der Politik, der ich dies- bezüglich meinen Dank aussprechen möchte, müssen wir momentan davon ausgehen, dass der Bedarf an osteuro- päischen Saisonarbeitskräften mittelfristig nicht gedeckt werden kann. Viele Betriebe werden die Lücken mit einer ‚inländischen Lösung‘ zumindest größtenteils schließen können. Doch, je grösser der Betrieb, desto grösser ist das Problem. In diesen Zeiten gilt: alle haben sich an dem Machbaren zu orientieren. Das Wegbrechen ganzer Vertriebs- zweige ist für eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Gärtnern ein viel größeres Problem. Die Gastronomie ist tot, so lautet das geflügelte Wort zurzeit. Damit ist eigentlich der gesamte ‚Außer-Haus-Verzehr‘ gemeint. Dies hat einen entscheidenden Einfluss auf den Pro-Kopf-Verbrauch einiger Gemüsekulturen. Erzeuger, die sich hier spezialisiert Christian Ufen, haben, schauen beim Absatz in eine extrem ungewisse Saison. Eine optimale Lösung hat zur Zeit keiner parat. Zu Vorsitzender dynamisch verändert sich das Umfeld in diesen Tagen. Ein Jeder muss seinen Weg finden. Ich bin mir aber sicher, Bundesfachgruppe dass der deutsche Gemüsebau auch diese Herausforderung bewältigen wird. Die Versorgung der Bevölkerung mit „ Gemüsebau Gemüse, frisch oder zur Verarbeitung, wird gegeben sein.“ Von den Auswirkungen der Corona- Pandemie sind auch die Jungpflan- Eins ist sicher: Die Lebensmittelversor- zenbetriebe sehr stark betroffen. Ihre gung mit frischem Obst ist auch in der Produktionsbetriebe sind Teil der Lie- Corona-Krise existenziell und systemre- ferkette, da sie das Ausgangsmaterial levant. Um aber langfristig diese Versor- für einen Großteil der Zierpflanzen im gung der Bevölkerung gewährleisten zu Endverkauf bereitstellen. Ein Verkaufs- Frank Silze, können, brauchen unsere Obstbaube- verbot für Endverkaufsbetriebe und Vorsitzender triebe Erntehelfer. Die vergangenen Tage Jens Stechmann, restriktive Ausgangsregelungen führen FGJ haben uns schonungslos vor Augen ge- Vorsitzender zwangsläufig zu einem extrem verrin- führt, wie abhängig wir in unserer Pro- Bundesfachgruppe gerten Absatz. Hinzu kommen Pro- duktion von den osteuropäischen Sai- Obstbau bleme mit Frachtkapazitäten. Gerade sonarbeitskräften sind. Wir erfahren in in der anstehenden Beet- und Balkon- diesem Zusammenhang eine große Un- pflanzensaison ist dies für viele mittel- terstützung der Bundesregierung. Un- ständische und kleinere Familienbe- sere Bundeslandwirtschaftsministerin triebe eine existenzielle Bedrohung. setzt sich mit aller Kraft für uns ein. Auch Viele Jungpflanzenbetriebe sind mit wir tun alles, was in unserer Macht steht, Auftragsstornierungen konfrontiert. um Sie zu unterstützen. Die Verbandsar- Sowohl die Betriebe als auch die Ab- beit funktioniert: Gemeinsam mit BOG, nehmer sind jedoch bestrebt, sich so- ZVG, BVEO und DBV arbeiten wir an trag- weit wie möglich im gegenseitigen baren Lösungen – und haben in kurzer Einvernehmen zu einigen.“ Zeit schon viel erreicht. Wir bitten die Michael „ Betriebe in diesem Zusammenhang aber Schattenberg, auch, verantwortungsvoll mit den ge- Vorsitzender BDC schaffenen Möglichkeiten umzugehen. Wir alle müssen solidarisch handeln! Seit dem Ausbruch der Corona-Krise kommt es zu Engpässen beim Personal in Nur dann werden sie in der Lage sein, mit Champignonbetrieben. Viele Erntehelfer können wegen Grenzschließungen nicht all ihrem unternehmerischen Engage- einreisen. Dies verhindert, dass ausreichend Personal in den deutschen Betrieben ment und der notwendigen Flexibilität zur Ernte Vorort sind. Die Sorge der BDC-Mitglieder ist nicht nur, dass Lieferver- Arbeitskräfte zu finden und zu halten – einbarungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel nicht eingehalten werden kön- um damit den Betrieb aufrechterhalten nen, sondern auch, dass frische Erzeugnisse noch in den Produktionsstätten kos- zu können. Im Vordergrund allen Han- tenintensiv entsorgt werden müssen. Lebensmittelverschwendung in Zeiten der „ delns muss immer stehen, dass unsere Krise muss unbedingt vermieden werden! Das Hilfspaket, das für die Landwirt- Familien, Freunde, Mitarbeiter, Kunden schaft beschlossen wurde, hilft uns schon sehr und ist ein wichtiger Schritt in die und Mitmenschen unbeschadet durch richtige Richtung. So können Arbeitskräfte länger die notwendigen Arbeiten in den diese Pandemie kommen. Betrieben verrichten und die Ernte sichern.“ SONDER- 10 AUSGABE
SONDERAUSGABE „ Als Vorsitzender der Azerca und als Be- triebsinhaber eines Jungpflanzenbetrie- Die Staudengärtner haben das Jahr zuversichtlich begonnen, nichts konnte auch nur annähernd abbilden, was auf uns zukom- bes hat mich der Ausbruch der Corona- men könnte. Wir spüren aktuell noch eine verhaltene Nachfrage Pandemie stark erschüttert. Ich denke, aus dem Garten- und Landschaftsbau. Auch die Onlineshops das geht allen Mitgliedern der Azerca so. laufen weiter. Die Kundenfrequenz im Endverkauf war in der ver- Absatzwege werden geschlossen, in gangenen Woche in vielen Staudengärtnereien so außerordent- den Betrieben hagelt es Absagen für feste Matthias Küppers, lich, dass sich einzelne Betriebe zum Schutz ihrer Mitarbeiter Bestellungen. Die Liquidität vieler Be- Vorsitzender entschlossen, den Verkauf zu schließen. Nun stehen wir vor exi- triebe bricht zusammen. Es werden Exi- Azerca stenziellen Entscheidungen. Die Produktionsplanung war fertig, stenzängste geäußert. Nicht nur die Exi- erste Jungpflanzenlieferungen sind eingetroffen. Es gibt auf un- stenz der Unternehmerfamilien ist gefähr- sere Fragen eine Fülle von Informationen, aber keine Antwort, det, sondern auch die der Arbeitnehmer- die über den Tag hinausreicht. Wir müssen nun unternehme- „ familien. Ich hoffe inständig, dass auch risch denken und handeln, jeder individuell in seinem Betrieb. der Gartenbau unter den Rettungsschirm Gehen wir offen und anständig mit unseren Kunden, Lieferanten der Bundesregierung kommt, damit un- und Kollegen, besonders aber mit unseren Mitarbeitern um! sere Betriebe diese schwere Zeit überste- Daran werden wir in der Zukunft gemessen.“ hen und mit Zuversicht in die Herbstsai- son schauen können. In der Hoffnung, dass bis dahin der Krieg gegen das Virus gewonnen ist.“ „ Michael Moll, Vorsitzender Die Mitte März erfolgte Absage unseres Rasenseminars im Mai in Dort- BdS mund war zum Schutz der Teilnehmer unbedingt erforderlich. Auch die Mitgliederversammlung wird zu einem späteren Zeitpunkt durch- geführt. Die DRG wird weiterhin ihrem Auftrag zur Beratung und Ver- braucheraufklärung mit den Informationen auf ihrer Homepage und den monatlichen aktuellen Themen folgen können. Für September ist das Rasenseminar zum Thema ‚Ökobilanz von Rasenflächen‘ in der Planung. Natürlich ist die Durchführung von der Entwicklung der Pan- Dr. Harald Nonn, demie und den offiziellen Vorgaben abhängig. Oberstes Ziel ist der Vorsitzender Schutz der Menschen vor einer Erkrankung und die Eindämmung DRG weiterer Infektionen.“ „ Einheitserdewerke Patzer hält seine Produktion und Logistik aufrecht. Das gilt sowohl für alle Verkaufserden der Fachhan- delsmarke frux, Eigen- sowie Zweitmarken als auch für die Pro- duktionserden der Marke Einheitserde sowie Erden und Mate- rialien der Marke frux GaLaBau. Unser Familienunternehmen hat alle möglichen Vorkehrungen getroffen, um Mitarbeiter, ihre Familien und unsere Kunden zu schützen. Wir können unseren Betrieb aufrechterhalten und sind in der gewohnten Art und Weise für Fachhändler und Gartenbaubetriebe erreichbar. Auch wenn jetzt, nach dem Ansturm der letzten Tage, die Nachfrage in den Gartencentern und Gartenbaubetrieben aufgrund der Stephan Patzer, von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen zurückge- Geschäftsführer hen wird, können wir schon heute die Weichen stellen für die Einheitserdewerke Zeit danach.“ Patzer 11 SONDER- AUSGABE
SONDERAUSGABE „ „Oberste Prämisse der Verbände: Zusammenhalt.” Die Branche spricht: Stimmen zur aktuellen Corona-Krise Die wirtschaftlichen Schäden für die Blu- mengroßmärkte und ihre Anbieter sind Nach aktuellem Stand ist der Betrieb in nicht abzusehen, gegenwärtig liegen die Um- der überwiegenden Zahl der Bundeslän- satzeinbußen bei mehr als 50 Prozent. Es der noch ganz oder teilweise möglich. gibt aber auch Totalausfälle bei Erzeugern, Allerdings haben große Flächenländer etwa bei Frühjahrsprodukten. Hinderlich ist, den Vertrieb gestoppt. Die Gartencenter dass sich die Beschlüsse bezüglich von Öff- Raimund werden einen Großteil des Umsatzes zum nungsmöglichkeiten so schnell ändern, be- Korbmacher, Saisonstart allein aufgrund der bereits ziehungsweise regional unterschiedlich sind. Geschäftsführer merklich reduzierten Kundenfrequenz Wir hätten uns mehr klare Direktiven von BGM Köln nicht tätigen können – dies wird auch oben gewünscht. Dankbar sein muss man für kaum nachzuholen sein. Die unterbro- die Bemühungen um schnelle und sachliche „ chene Lieferkette stellt ein weiteres Pro- Information durch die Verbände. Es gilt wei- blem dar: Saisonwaren, die in mehreren terhin: In jeder Krise liegt auch eine Chance.“ „ Containerwellen erwartet werden, sind in asiatischen Häfen blockiert. Unsere Han- Dr. Peter O. Wüst, Als Genossenschaft unternehmen wir alles, delsmitglieder rüsten sich aber bereits für Hauptgeschäfts- um unseren Erzeugerbetrieben jede mögli- „ einen Schnellstart nach der Krise.“ führer BHB che Information zur Verfügung zu stellen und die Ware weiter zu vermarkten. Die Schließung von Blumenfachgeschäften und Wir befinden uns derzeit in einer Situation, in Baumärkten in einigen Bundesländern steht der sich niemand von uns jemals zuvor befun- dem natürlich entgegen. Daher ringen viele den hat – kein Politiker, kein Händler, kein Lie- Betriebe, vor allem die, die ihren Hauptum- ferant, kein Mensch. Wir lernen täglich dazu, satz in der Frühjahrs- und Gartensaison ma- müssen getroffene Entscheidungen korrigie- chen, gerade um ihre Existenz. Als system- ren und neue Wege einschlagen. Als Branche relevantes Unternehmen haben wir das sollte in dieser herausfordernden Zeit eines Krisenmanagement auf die Sicherung kriti- die oberste Prämisse sein: Zusammenhalt. scher Geschäftsprozesse sowie die Aufrecht- Nur mit einem fairen und partnerschaftlichen erhaltung der Geschäftstätigkeit und Waren- Miteinander können wir diese außergewöhn- versorgung ausgerichtet. Dabei prüfen wir liche Krisensituation bestehen und dabei die auch die Inanspruchnahme staatlicher Auswirkungen bei der Warenversorgung der Hilfen für unsere Erzeuger und die Genos- Verbraucher so gering wie möglich halten. Als Dirk Bader, senschaft. Es gibt ein Leben nach Corona Branchenverbände gehen wir diesen Weg be- Vorstand Landgard und darauf bereiten wir uns vor.“ reits in einer nie da gewesenen Form der Ko- Anna Hackstein, operation und des Austausches – um gemein- Geschäftsführerin sam die Interessen unserer Firmen zu wahren Die BGI Mitgliedsbetriebe sind eng mit der IVG und ihnen ein starker Partner zu sein.“ deutschen Produktion verknüpft. Die kleinen und mittelständischen Produktionsbetriebe sind die Basis langer und intensiver Ge- Die schnellen und guten Vorgaben der schäftsbeziehungen. Viele BGI Mitgliedsun- gemeinsamen Verbandsarbeit werden ternehmen haben sich aus Gartenbaubetrie- von den Mitgliedern des VDG sehr gut und ben entwickelt oder produzieren noch selbst. konsequent umgesetzt. Schade, dass vier Der BGI ist daher seit vielen Jahren Mitglied Bundesländer die Gartencenter geschlos- im ZVG. In der aktuellen Krise ist es für den sen haben. Ansonsten können wir von Großhandel entscheidend, die Gartenbau- einem sehr ruhigen Verkauf berichten. Peter Botz, betriebe zu stärken und die Versorgung der Aktuell haben wir keine einfache Zeit vor Geschäftsführer Einzelhandelskunden aufrecht zu erhalten. uns, dennoch blicken wir optimistisch VDG Dies tun die BGI-Großhändler mit hohem lo- nach vorne und hoffen, dass die Produk- gistischem Aufwand. Wir alle wollen, dass die tion diese Situation übersteht. Denn die Vielfalt in Produktion und Einzelhandel auch „ „ Gartencenter brauchen eine starke deut- nach bewältigter Krise die grüne Branche sche Produktion und werden alles dafür prägen. Der BGI schätzt und unterstützt des- tun, die bestehenden Lieferantenverbin- halb vollumfänglich die Aktivitäten des ZVG Norbert Engler, dungen sobald als möglich zu stärken!“ auf politischer Ebene.“ Präsident BGI SONDER- 12 AUSGABE
SONDERAUSGABE Einreisestopp. Erntestopp? . Foto: Dr. Urbanietz Die Coronavirus-Erkrankung COVID-19 hat Deutschland Gemeinsam mit Partnerverbänden und unter politi- fest im Griff. Das stellt auch den Obst- und Gemüsebau scher Unterstützung liegt das Ziel der Bundesfachgrup- vor große Herausforderungen. Die Felder sind voll – pe Obstbau und der Bundesfachgruppe Gemüsebau Erntehelfer sind nicht in genügendem Ausmaß da. darin, Einreise- und Transitmöglichkeiten für die so dringend benötigten Saisonarbeitskräfte zu schaffen. Hauptproblem: nicht genügend Erntehelfer Besonders der Ausfall von Saisonarbeitskräften für die jetzt anste- Kreative Lösungen henden Pflanz- und Erntearbeiten ist – natürlich neben vielen wei- Die Betriebe arbeiten an innovativen Aktionen, um Mitarbeiter recht- teren Problemen – ein massives Problem. Erschwerend kommt ak- zeitig zur anstehenden Ernte auf den Betrieb zu holen. Einige Be- tuell hinzu, dass das Bundesministeriums des Innern, für Bau und triebe haben in Eigeninitiative Saisonarbeitskräfte per Flugzeug nach Heimat (BMI) ein Einreiseverbot für Saisonarbeiter ab dem 25. März Deutschland einreisen lassen. Jedoch gab es, bis zum verhängten 2020, 17.00 Uhr, und zwar für die Einreise aus Drittstaaten, aus Groß- Einreisestopp, auch hier Schwierigkeiten bei der Einreise. britannien, aus EU-Staaten, die nicht alle Schengen-Regeln vollum- fänglich anwenden, sowie für Staaten, zu denen Binnengrenzkon- Wichtige Notfall-Reglungen trollen vorübergehend wiedereingeführt worden sind, angeordnet Abgesehen von den schwierigen Einreisebedingungen sind kurzfris- hat. Aus Sicht des BMI seien diese Beschränkungen zwingend erfor- tige Ausnahmen und Modifikationen beim Arbeitszeitgesetz und derlich, um Infektionsketten zu unterbrechen. anderen Arbeitsregelungen sowie eine Vereinfachung von Verwal- Doch die Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen zur Ein- tungsverfahren und Kontrollen dringend notwendig. Die Bundere- dämmung der Infektionskette betreffen stark die Verfügbarkeit von gierung hat sehr schnell reagiert und bereits am 23. März 2020 be- Saison- und Erntekräften. Bei den Betrieben herrscht große Unsicher- schlossen, dass Saisonarbeitskräfte bis zum 31. Oktober 2020 eine heit und Angst, wie die Pflanzarbeiten durchgeführt und wie die Ern- kurzfristige Beschäftigung für bis zu 115 Tage sozialversicherungsfrei ten eingebracht werden können. Gerade die arbeitsintensiven Kultu- ausüben dürfen, statt wie bisher 70 Tage. ren des Obst- und Gemüsebaus sind dafür auf die Verfügbarkeit von Eine Auslegungshilfe des Bundesarbeitsministeriums soll Ar- Erntekräften angewiesen. beitnehmerüberlassungen in der Corona-Krise ohne Erlaubnis mög- lich machen, damit Personalverschiebungen in Richtung Ernäh- Deutsche Ernte ist systemrelevant rungs- und Landwirtschaft realisiert werden können. Die Obst- und Gemüsebaubetriebe und die Erzeugerorganisationen Die Land- und Ernährungswirtschaft wurde als systemrelevante haben große Sorgen. Neben den daraus resultierenden wirtschaftli- Infrastruktur anerkannt. Somit wird es unter Quarantäne und bei chen Einbußen und damit einhergehenden Existenzgefährdungen Betriebsschließungen möglich, diese Infrastruktur unter Berücksich- darf es keinesfalls zu einer Situation kommen, in der erntereifes Obst tigung des notwendigen Gesundheitsschutzes aufrechtzuerhalten. und Gemüse auf den Feldern stehen bleibt. Diese Lebensmittel wer- den dringend zur Versorgung der Bevölkerung benötigt. Liquiditätsengpässe abpuffern Gerade jetzt brauchen wir eine unbürokratische schnelle poli- Doch auch wenn es möglich bleibt, Obst und Gemüse zu produzieren tische Unterstützung. Die Zeit drängt! und abzusetzen: Bedingt durch die Corona-Krise wird es in einzelnen Betrieben zu Liquiditätsengpässen kommen. Diese Betriebe sind auf die Öffnung der KfW-Programme beziehungsweise die Gewährung verlorener Zuschüsse für Kleinunternehmer angewiesen. Wichtig ist, dass auf Kabinettsbeschluss allen Landwirten, die aufgrund der Corona-Krise Schwierigkeiten bei der Pachtzahlung haben, bis zum 30. Juni 2020 nicht einseitig gekündigt werden darf. 13 SONDER- AUSGABE
SONDERAUSGABE ZVG INTERN: ALLES NOTWENDIGE AUF EINEN BLICK Seit dem 13. März 2020 aktualisiert Von A wie „Anspruch auf Homeoffice“, über „Informationen zur Arbeitnehmerüberlassung” und „Soforthilfe der Länder” bis hin zu zukünftigen Kündigung – mit dem ZVG-Informations- der Zentralverband Gartenbau täg- blatt „Fragen und Antworten zum Coronavirus” sind Gartenbauunternehmen immer auf dem lich das „ZVG-Informationsblatt neuesten Stand. Über folgende Punkt gibt das Papier schnell und einfach Aufschluss: mit Fragen und Antworten rund 1. Informationen zum Coronavirus um den Coronavirus”. Dieses wird 2. Ausbreitung des Coronavirus den Mitgliedsbetrieben über die 3. Fürsorgepflicht des Arbeitergebers Gartenbau-Landesverbände zur 4. Betriebliche Pandemieplanung 5. Absage von Veranstaltungen Verfügung gestellt und ist auch on- 6. Verdachtsfall im Unternehmen line abrufbar. 7. Schulen und Kitas 8. Anspruch auf Homeoffice 9. Was ist zu tun, um Kurzarbeitergeld zu beantragen? 10. Kündigung während der Kurzarbeit 11. Corona-Paket der Bundesregierung 12.Soforthilfe der Länder 13. Informationen zur Arbeitnehmerüberlassung 14. Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen 15. Stundung von Steuern 16. Stundung Versicherungsbeitrag Gartenbau-Versicherung 17. Verschiebung Ausgleichsabgabe für schwerb. Menschen 18. Ruhen der GEMA Gebühren 19. Lohn im Quarantänefall von Mitarbeitern 20. Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz 21. Versicherung Seuchen-Sperrgebiet 22. Dokumentation wirtschaftlicher Schäden 23. Verlängerung der Insolvenzantragsfrist geplant 24. Besonderheiten bei Ausbildung 25. Einreise von Berufspendlern und Saisonarbeitskräften 26. Koordinierung von freien Stellen für Saisonarbeitskräfte 27. Studenten als Erntehelfer 28. Was passiert bei Ausgangssperren? Die Folgen der Corona-Krise erfas- Auch vor der Gartenbaubranche machen sen den deutschen Arbeitsmarkt. Regelungen wie Kurzarbeit keinen Halt. Doch bei dem rechtlichen Thema gibt es Bundesweit haben nach Angaben viel, zu beachten. Das ZVG-Informations- KURZARBEIT der Bundesagentur für Arbeit unge- blatt „Hinweise zum Kurzarbeitergeld“ fähr 470.000 Betriebe Kurzarbeit informiert über Themen wie „Was ist anders beim Kurzarbeitergeld?”, „Was sind die angekündigt. Die Bundesregierung Grundvoraussetzungen?”, „Was sind die Vor- rechnet mit insgesamt mehr als aussetzungen?” und „Wie erhalte ich für zwei Millionen Beschäftigten. meine Beschäftigten Kurzarbeitergeld?” 14
SONDERAUSGABE Wir geben unseren Betrieben die dringend nötige UNTERSTÜTZUNG.” Mit der „ZVG-Checkliste für Un- Die Versorgung der Bürger mit den frischen Produkten aus ternehmen” immer alles auf einen dem Obst- und Gemüsebau sowie Blumen und Pflanzen kann Blick: Die Checkliste dient zur Orien- nur sichergestellt werden, wenn alle Beteiligten ihre Abläufe tierung und leistet Hilfestellung zu prüfen – zum Schutz der Mitarbeiter und der Gesellschaft so- den Themen „Sicherstellung des wie zur Verringerung der weiteren Verbreitung des Coronavi- Betriebsablaufs”, „Maßnahmen im rus. Betrieb”, „Sicherung der Liquidität” und „Entschädigung für Tätigkeits- Doch gerade in Obst- und Gemüsebaubetrieben kommen viele Saisonarbeits- verbot”. kräfte zusammen. Umso wichtiger ist die Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Daher hat der Zentralverband Gartenbau eine „Leitlinie zur Infektionsver- meidung in Sammelunterkünften und im laufenden Produktionsbe- trieb“ erstellt. Diese steht den Gartenbaubetrieben in Deutsch, Rumänisch und Polnisch zur Verfügung und soll die Sicherung der Betriebsabläufe ge- währleisten. 2 Meter Verehrte Kunden, angesichts der Corona-Pandemie bitten wir Sie, 2 Meter Abstand zu anderen Kunden zu halten. Insbesondere an den Kassen ist Rücksichtnahme von allen gefordert! Danke sagen auch alle Mitarbeiterinnen Damit die Gartenbauunternehmen, die Fotos: und Mitarbeiter! weiterhin geöffnet haben dürfen, den Adobe Stock © Belkin & Co Hygiene-Bestimmungen entsprechen, Adobe Stock © krissikunterbunt haben der BHB, IVG, VDG und der ZVG ge- Adobe Stock © Idhham meinsam Druckdaten für Hinweisschil- Adobe Stock © NikWB der entwickelt. Adobe Stock © tutti_frutti 15
SONDERAUSGABE WIE ERREICHE ICH JETZT MEINE KUNDEN? In der derzeitigen Ausnahmesituation ist es für Unternehmen sehr Das Grüne Medienhaus (GMH) be- schwer, mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben. Geeignete Maßnah- treibt seit zehn Jahren Öffentlich- men, insbesondere auch im Kommunikationsbereich, können hier keitsarbeit für die Grüne Branche. unterstützen und die schwierige Lage abmildern. Welche Rolle es in der derzeitigen Krisensituation spielt und wie es die Onlinehandel, Lieferservice und Gutscheinverkauf Branche unterstützen kann, erklärt Insbesondere im Endverkauf führen die aktuellen Schutzmaßnahmen, wie beispiels- Michael Legrand, Leiter des GMH. weise Kontaktsperren, zu großen Einschränkungen im Handel am Point of Sale (POS). Alternativen zum klassischen Ladengeschäft können hier helfen. Onlineshops über- nehmen eine wichtige Funktion. Sie lassen sich relativ schnell und leicht in der Firmen- u Sie als Kommunikationsagentur sind internetseite einbinden oder zumindest mit ihr verknüpfen. Denn den Weg zum Kunden in diesen Krisenzeiten besonders gefor- können die Waren nicht nur über die klassischen Paketdienstleister finden, sondern dert, Unternehmen und Verbände zu auch durch einen firmeneigenen Liefer- oder Abholservice. unterstützen. Wo setzen Sie an? Nicht jedes Unternehmen hat die Möglichkeiten, kurzfristig einen Onlineshop zu starten. Alternativ können die Bestellungen der Kunden auch telefonisch, per FAX, Brief Michael Legrand: oder E-Mail eingehen. Dies ist nicht so komfortabel wie ein Onlineshop, aber trotzdem Das Grüne Medienhaus ist seit Beginn an auf ein geeigneter Weg, seine Produkte dem Kunden anzubieten. die Grüne Branche spezialisiert. Wir kennen die Besonderheiten des Gartenbaus und Kommunikation wichtiger denn je haben ein breites Netzwerk zu Journalisten Egal ob Onlineshop, Bestell-Hotline oder schriftliches Formular: Alle Bestellmöglich- und Experten aufgebaut. Das hilft uns jetzt keiten bringen nur dann einen wesentlichen Effekt, wenn die Kunden und Interessen- sehr bei der Kommunikation, beispielsweise ten informiert sind. Deshalb ist eine passende Öffentlichkeitsarbeit an dieser Stelle in Richtung Verbraucher. wichtig. Informationen über die alternativen Bestellmöglichkeiten und – falls möglich – die aktuellen Öffnungszeiten, sollten den Kunden auf der eigenen Firmeninternetseite zur u Wie sehen konkrete Maßnahmen aus? Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus ist eine aktive Kundenansprache dringend angeraten. Fast alle Michael Legrand: Kommunikationsinstrumente können hier eingesetzt werden, von der klassischen Zei- Viele Verbände und Unternehmen haben tungsanzeige, über Postwurfsendungen bis hin zu E-Mail-Newslettern. Auch die sozi- uns beauftragt, sie in der Krise mit geeigne- alen Medien bieten viele Ansatzpunkte und Chancen. ten Kommunikationsmaßnahmen zu unter- stützen, beispielsweise mit Realisierung der neuen Internetseite ‚mit-abstand-gruen‘. Auch unsere Verbraucherpressearbeit und die Social-Media-Arbeit haben wir ange- Gerade in der derzeitigen Ausnahmesituation passt, um der Krise zu begegnen. fehlen oft die zeitlichen Ressourcen, selbst aktiv zu werden. Kommunikationsagentu- u Wer genau kann die Leistungsange- ren können in diesen Fällen unterstützen bote des Grünen Medienhauses nutzen? und helfen, zum Beispiel bei der Maßnah- menplanung, der Textgestaltung oder der Michael Legrand: Social-Media-Arbeit.” Michael Legrand, Jeder aus der Grünen Branche kann unsere Leiter des Grünen Medienhauses. Dienstleistungen nutzen und beauftragen. Wir unterscheiden uns an dieser Stelle nicht von anderen Agenturen, nur mit dem Unter- schied, dass wir unser gesamtes Know-how auf den Gartenbau ausrichten und auch die akuten Probleme und Nöte der Branche kennen. 16
SONDERAUSGABE GRÜN KAUFEN! Angesichts der derzeitigen Veränderun- gen im öffentlichen Leben und im Ein- kaufsalltag im Zuge des Corona-Virus machen der gärtnerische Fachhandel und Baumärkte auf die in ihren Verkaufs- Das Corona-Virus verändert das öffentliche Leben in Deutschland stellen umgesetzten Maßnahmen zur und auch unseren Einkaufsalltag. Wir Gärtner, Gartencenter, Gartenfachmärkte und Baumärkte setzen alles daran, Sie auch in Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern der Corona-Zeit mit unseren Produkten zu versorgen. Damit Sie sich in unseren Geschäftsstellen entspannt und sicher den Frühling nach aufmerksam. Hause holen können, halten wir uns strikt an die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen der einzelnen Bundesländer. >> Die neue Plattform www.mit-abstand-gruen.de wurde vom Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), dem Industrieverband Garten (IVG), dem Verband Deutscher Garten-Center (VDG), dem Verband des Deutschen Blumen-, Groß- und 2m Importhandels (BGI) und dem Zentralverband Gar- KUNDENAUFKOMMEN ABSTANDSREGEL ABSTANDSSIGNALE tenbau (ZVG) initiiert. Gärtner, Gartencenter, Garten- KONTROLLIEREN fachmärkte und Baumärkte zeigen damit gemein- sam, wie die Geschäfte auch in der Corona-Zeit agieren. Geöffnete Unternehmen, die sich in die Datenbank eintragen, verpflichten sich, die empfoh- lenen Sicherheitsmaßnahmen der einzelnen Bun- KONTAKTLOS HYGIENE SCHÜTZT SCHUTZZONE desländer und die Handlungsempfehlungen der ZAHLEN KASSE Verbände zu berücksichtigen. Nach Freischaltung wird den Betrieben der Slogan „Mit-Abstand-Grün“ für ihre Internetseite und die Social-Media-Kanäle zu Verfügung gestellt. Zusätzlich können die Be- triebe sich das Sicherheitshinweise-Papier auch MIT ABSTAND GRÜN kaufen in ausdrucken und im Verkaufsraum aufhängen. Corona-Zeiten: Hier klappt‘s! Finden Sie hier Ihre Gärtnerei, Ihren Gartenfachmarkt, Ihr Gartencenter oder Ihren Baumarkt, die sich dazu verpflichtet haben die gelisteten Die Unternehmen, die geöffnet haben, Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. stellen sich ihrer Verantwortung und PLZ eingeben suchen sorgen für die Sicherheit der Kunden Unse Sicherh re maßnam eits- en und Mitarbeiter.” ZVG-Generalsekretär Ihr Betrieb ist nicht gelistet? Bertram Fleischer. Betrieb eintragen ABSTAND Mit dem „Eintrage-Button“ verpflichtet sich der Betrieb die gelisteten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. MIT MIT ABSTAND GRÜN ist eine Initiative von: DATENSCHUTZ IMPRESSUM KONTAKT DOWNLOADS 17
SONDERAUSGABE Seite 1 ZVG-CHECKLISTE ZVG Checkliste für Unternehmen/ Stand:27.03.2020 __________________________________________________________________________________________ Eine umfangreiche Checkliste für Unternehmen bietet Orientierung und Hilfestellung in der Corona-Krise zu den Themen Sicherstellung des Betriebsablaufs, Maßnahmen im Betrieb, Sicherung der Liquidität und Entschädigung für Tätigkeitsverbot. Sicherstellung des Betriebsablaufs Vorsichtsmaßnahmen im Betrieb ergreifen Ja Meine Notiz: Sie informieren Ihre Mitarbeiter über die Einhaltung empfohlener Hygienemaßnahmen, wie z. B. Händewaschen ☐ und bringen an geeigneter Stelle Hinweisschilder an. Sie haben grundsätzliche Verhaltensregeln in Ihrem Betrieb festgelegt und Ihre Mitarbeiter darüber informiert. ☐ Im Verdachtsfall an das Gesundheitsamt wenden Ja Meine Notiz: Ihre Mitarbeiter wissen, wie sie sich bei Symptomen zu ver- halten haben und wer in Ihrem Betrieb informiert werden ☐ muss. Sie haben im Bedarfsfall einen Überblick über die arbeits- rechtlichen Folgen einer Pandemie. ☐ Vorkehrungen treffen Ja Meine Notiz Vorkehrungen treffen: Ihr Betrieb ist darauf vorbereitet, dass Sie als Geschäftsführer ausfallen. ☐ Maßnahmen im Betrieb Minimalbetrieb aufrecht erhalten Ja Meine Notiz Ihr Betrieb ist auf Minimalbetrieb vorbereitet; alle Führungs- kräfte sind im Bild, wie der Minimalbetrieb aussehen würde ☐ und welche Maßnahmen dafür zu ergreifen sind. ... ... Organisatorische Maßnahmen für das Personal Ja Meine Notiz Die vollständige ZVG-Checkliste erhalten Unternehmen bei ihrem treffen jeweiligen Gartenbau-Landesverband. Die Personalsituation ist geklärt. Der laufende Betrieb kann aufrechterhalten werden. Die Mitarbeiter wissen, wann und ☐ wo sie eingesetzt werden. SONDER- 18 AUSGABE
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