Digitale Veränderungsprozesse in der Weiterbildung - Mitarbeitende - Kommunikation - Verbandsentwicklung - Zielgruppen - LAG ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Digitale Veränderungsprozesse in der Weiterbildung Mitarbeitende – Kommunikation – Verbandsentwicklung – Zielgruppen 1
Vorwort Diese Broschüre ist das Ergebnis des Innovationsprojektes Besonders bei den Themen Verbandsentwicklung und politische „Digitaler Wandel unter Einbeziehung der Themen politische Kommunikation trat in allen Phasen der Projektumsetzung das Kommunikation, Erschließung neuer Zielgruppen und Ver- Thema Nutzung einer gemeinsamen Plattform für E-Learning, bandsentwicklung“, das 2019 von der LAG KEFB in NRW durch- zur Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und geführt und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des zur Sichtbarmachung der gesellschaftspolitischen Bedeutung Landes NRW gefördert wurde. der gemeinwohlorientierten Weiterbildung in den Vordergrund. Im Zuge der Kooperation mit dem DIE wurde die Nutzung des Ein Ziel des Projektes war es, die LAG-Mitgliedseinrichtungen wb-web als möglicher Ansatzpunkt für die Weiterbildung be- beim digitalen Wandel weiter zu fördern und zu unterstützen leuchtet. Der dritte Beitrag befasst sich mit den herausgearbei- und die Mitarbeiter*innen bei ihren Herausforderungen des teten Chancen und Möglichkeiten, aber auch mit den Grenzen. Lehrens und Lernens im digitalen Wandel zu schulen. Dabei gelang es, zahlreiche Handlungsempfehlungen aus der Projekt- Um ergänzende Hinweise aus den LAG-Mitgliedseinrichtungen phase 2018 umzusetzen und eine Qualifizierungsreihe mit und zu erhalten, wurde zur Projektmitte eine Online-Umfrage bei ih- in den LAG-Mitgliedseinrichtungen durchzuführen und entspre- nen durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Nutzung und der IMPRESSUM chende Kompetenzen aufzubauen. Wichtig war die Möglichkeit, Einsatz der Internetseiten, von digitalen Lernplattformen und Herausgeber: für die Teilnehmer*innen Raum zu schaffen, um aktuelle Tech- Cloud-Diensten. Das Feedback war eindrucksvoll und brachte LAG KEFB in NRW e. V. nologien auszuprobieren, z. B. bei Virtual & Augmented Reality. weitere wichtige Hinweise für die Projektumsetzung, aber auch Vorsitzender Wolfgang Hesse Breite Straße 108 So gelang es, Berührungsängste abzubauen. Im Dossier dieser zu den zukünftigen Bedarfen und zu Optimierungspotenzialen. 50667 Köln Publikation finden sich Kurzbeiträge von Fachreferenten zu den Die Ergebnisse werden im vierten Beitrag vorgestellt. Telefon: 0221 / 35 65 45 6-0 besonders nachgefragten Themen wie Webinare in der Erwach- www.lag-kefb-nrw.de info@lag-kefb-nrw.de senen- und Familienbildung, kollaborativem Arbeiten oder Lehr- Digitalisierung stellt für die Verbände in der Weiterbildung neue Redaktion: Dr. Martin Schoser und Martina Engels und Lernvideos nutzen und produzieren. Herausforderungen dar. Dies betrifft nicht nur die Gestaltung und Kommunikation mit den Mitgliedseinrichtungen, sondern Projektleitung: Dr. Martin Schoser Ein besonderer Schwerpunkt des Projektes lag auf der Einbe- auch mit Politik und Verwaltung, die sich mit Richtlinien zum Durchführung Datenerhebung: Ralf Willner ziehung der Schwerpunktthemen politische Kommunikation, digitalen Wandel besser befassen. Im fünften Beitrag wird die Auswertungen und Fazits: Martina Engels Erschließung neuer Zielgruppen in der Weiterbildung und För- Reichweite der digitalen Veränderungsprozesse aufgezeigt, und Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Michael Schemmann, Universität zu Köln derung des Verbandsentwicklungsprozesses. In einer Koopera- wie sich Gesellschaft und gemeinwohlorientierte Weiterbildung Grafik/Layout: Birgit Enderlein, medienzentrum süd, Köln, www.mzsued.de tion mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in kirchlichen Bezügen entwickeln kann. Bildnachweis soweit nicht anders angegegeben: istock, freepik wurde hierzu die Tagung dialogdigitalisierung#2 durchgeführt, Druck: medienzentrum süd, Köln, www.mzsued.de in der zusammen mit Wissenschaft, Verbänden und Politik zahl- Die in dieser Publikation festgehaltenen Ergebnisse des Pro- Stand: Februar 2020 reiche Impulse für die gemeinwohlorientierte Weiterbildung her- jektes zeigen, wie positiv und engagiert die Grundstimmung ausgearbeitet werden konnten, die im ersten Beitrag dargestellt gegenüber Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung ISBN: 978-3-00-064868-7 werden. unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist und wie durch Literaturnachweis: die Projektförderung Potenziale gestärkt und Fundamente für Filipovic, A. (2015): Die Datifizierung der Welt. Eine ethische Vermessung des digitalen Wandels. Als zentrale Aufgabe zeigte sich in der gesamten Projektbearbei- erfolgreiche Umsetzungen von Digitalisierungsprozessen ge- In: Communicatio Socialis, 48 (1). Baden-Baden: Nomos, S. 6-15. tung die Bedeutung einer Stärkung der ,Medienkompetenz in legt werden können. Es wird aber auch deutlich, dass die Nut- Seipold, J. (2017): Grundlagen des mobilen Lernens. Themen, Trends und Impulse einer digitalen Bildungslandschaft, was sich wie ein „roter Fa- zung digitaler Medien, gerade im beruflichen Kontext und in der in der internationalen Mobile-Learning-Forschung. den“ auch durch die Qualifizierungsreihe zog. Hier standen die Netzwerkarbeit, noch ausgeweitet werden sollte. Eine weitere In: Thissen, F. (Hg.): Lernen in virtuellen Räumen. Perspektiven Aspekte Technik, Interessenvertretung, Lernen & Lehren sowie Unterstützung der Einrichtungen und der Prozesse für die He- des mobilen Lernens. Berlin/Bosten: de Gruyter, S. 11-27. Verwaltung der Einrichtungen im Mittelpunkt. Der zweite Bei- rausforderungen der Digitalisierung in der Weiterbildung sind trag zeigt dies auf. dabei nachhaltig förderlich. Allen Mitwirkenden danken wir Rohs, M.; Rott, K. J.; Schmidt-Hertha, B.; Bolten, R. (2017): ganz herzlich. Medienpädagogische Kompetenzen von ErwachsenenbildnerInnen. In: Magazin Erwachsenenbildung.at 11 (30), 12, S. -.URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-128873. Dr. Martin Schoser, Geschäftsführer LAG KEFB in NRW gefördert vom: 2 33
8 Verbandsentwicklungsprozesse 28 im Spiegel der Digitalisierung Wolfgang Hesse 22 Medienkompetenz in einer digitalen Bildungslandschaft Dr. Martin Schoser/ Ralf Willner Systematisierung der digitalen dialog digitalisierung#02 – Strukturen in den Mitglieds- nah dran an der Weiterbildung! einrichtungen der LAG KEFB in NRW Saniye Al-Baghdadi/ Martina Engels Martina Engels 6 Digitaler Wandel in der Weiterbildung Die Qualifizierungsreihe 2019 der LAG KEFB in NRW wb-web – Auf digitalen Wegen zu Kompetenzen 14 32 für Lehrende Dr. Lars Kilian 46 BarCamp Leben 4.0 – „Ersetzt das Digitale die Bildung?“ Herausforderungen für die Weiterbildung 4 INHALT 5
SANIYE AL-BAGHDADI / MARTINA ENGELS dialog digitalisierung#02 – mit Blick auf die anvisierten Zielgruppen, die spezifischen Digitalisierungsziele der Einrichtungen zu reflektieren: Wen will die Einrichtung mit den jeweiligen Digitalisierungsaktivi- bei helfen können, vorhandene Lerndefizite abzubauen. Der Einsatz von VR/AR-Technologie sei vor allem in der berufli- chen Weiterbildung in den Bereichen Technik, Handwerk oder nah dran an der Weiterbildung! täten erreichen? Und was darf von den Zielgruppen verlangt werden? Aus der Perspektive der Einrichtungsleitungen ge- Sicherheit und Gesundheitsbildung denkbar, überall dort, so Willner in der anschließenden Diskussion, wo anwendungs- hörten die eigenen sowohl pädagogischen als auch nicht bezogene Trainingsszenarien eine Rolle spielten. Verwendet pädagogischen Mitarbeitenden ebenfalls zur Zielgruppe der wird die VR-Technik bereits für Hygieneschulungen, bei Simu- Über fünfzig Teilnehmende aus Weiterbildungseinrichtun- „RECHT AUF DIGITALE WEITERBILDUNG: WELCHE GE- Digitalisierungsaktivitäten. Insbesondere diese dürfe man, lationen für Bauingenieure und für die Lehrer*innen-Ausbil- gen in ganz NRW sowie Forschende bundesweit kamen am SETZLICHE STÄRKUNG BRAUCHT DIE WEITERBILDUNG so der Appell von Karin Köhler, nicht aus dem Blick verlieren dung. Schließlich gab der Referent auch Einblicke in Art und 28. November 2019 zur zweiten Folge der Veranstaltungs- IN NRW?“ und müsse sie bei der Transformation unbedingt „mitneh- Umfang der Datenerhebung aus der Forschungsperspektive reihe dialog digitalisierung zusammen. Dieses Format geht men“. und verdeutlichte, wie ein sicherer Umgang mit den Lerner- aus einem BMBF-geförderten Metaprojekt hervor, das For- Der Workshop „Recht auf digitale Weiterbildung: Welche Daten im Kontext von Be-IT-Ink gewährleistet wird. schende aus der Förderlinie zum Thema „Digitalisierung gesetzliche Stärkung braucht die Weiterbildung in NRW?“ „WISSEN, WAS SIE KÖNNEN: TOOLS ZUR KOMPETENZ- in der Bildung“ und Bildungspraktiker*innen zu einem fort- stellte insofern eine Besonderheit dar, als er Stakeholder VALIDIERUNG LEHRENDER“ STRATEGIE GESUCHT laufenden Dialog zusammenbringt1.Im Metavorhaben „Di- aus Landespolitik und Verbandsebene mit Akteuren der gitalisierung in der Bildung“ begleitet das Deutsche Institut Weiterbildung zu einer Expertenrunde zusammenbrachte. Im Zuge der Digitalisierung ist der Fortbildungsbedarf des Was kann eine thematisch so breit gefächerte Veranstaltung für Erwachsenenbildung (DIE) eine Reihe von Projekten aus Prof. Dr. Ulrich Baumgarten (Gruppenleiter Weiterbildung Weiterbildungspersonals ein immer wiederkehrendes The- den Teilnehmenden mit auf den Weg geben? Sicherlich kei- dem Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung, die dem im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes ma. Eng damit verbunden ist die Frage nach den Kompe- ne Musterlösungen oder -antworten, keine fertigen Konzep- evidenzbasierten Forschungsansatz folgend Grundsatzfra- NRW) und Wolfgang Hesse (Landesvorsitzender der LAG tenzen insbesondere Lehrender in all ihren Facetten. Für te. Der dialog digitalisierung bot den Teilnehmenden neben gen und Gelingensbedingungen von Digitalisierung in Ein- KEFB in NRW) diskutierten mit den Teilnehmerinnen und diesen zentralen Themenkontext stellte Brigitte Bosche ein Einblicken in aktuelle Forschungsentwicklungen vor allem richtungen der Weiterbildung untersuchen. Teilnehmern über die Herausforderungen sowie Bedarfe der Repertoire an Tools vor, das Einrichtungen nutzen können, die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszu- Digitalisierung. Es wurde deutlich, dass Innovationen und um Lehrende zu einer Reflektion und Weiterentwicklung ih- tauschen, die angesichts der Anforderungen der digitalen Für die zweite Veranstaltung am 28. November 2019 im Gus- Qualifizierungen der HPMs wie auch der Dozierenden ge- rer – auch digitalen – Kompetenzen anzuregen. Neben dem Transformation mit ähnlichen Unsicherheiten und Fragen tav-Stresemann-Institut in Bonn haben sich das DIE und die fördert und dies bei der laufenden Weiterentwicklung des Medienkompetenzselbsttest, den MEKWEP anbietet, fand konfrontiert sind. Auch zur Selbstreflexion bot der dialog di- LAG KEFB in NRW zusammengeschlossen und gemeinsam Weiterbildungsgesetzes in NRW berücksichtigt werden das PortfolioPLUS als ein auch international anschlussfähi- gitalisierung viel Raum, etwa in der Abschlussdiskussion mit zum Dialog eingeladen. Schon auf der Auftaktveranstaltung, sollten. Des Weiteren wurden neue Lehr- und Lernformate ges Kompetenzvalidierungsmodell für Lehrende unter den Dr. Peter Brandt. Welches sind die dringendsten Fragen, auf dem dialog digitalisierung#01, hat sich großer Gesprächs- kritisch besprochen. Hierbei wurden der entstehende Mehr- Teilnehmenden großen Anklang. die die Menschen in den Weiterbildungseinrichtungen Ant- bedarf zum Thema Digitalisierung in der Erwachsenenbil- aufwand der digitalen Angebote, die ungewisse Abrech- worten finden müssen? Welche Aspekte spielen eine Rolle, dung abgezeichnet: Fragen zu Organisation, Management nungssituation und -möglichkeiten sowie die schon jetzt PROJEKTSPOTS um ein überzeugendes Digitalisierungskonzept zu schreiben? und Fortbildung des Weiterbildungspersonals bis hin zu den bestehende Überbelastung der HPMs und Dozierenden, die Und wie geht die traditionelle Weiterbildung mit der digita- rechtlichen Rahmenbedingungen digitaler Weiterbildung die Entwicklung von Digitalisierungsstrategien erschweren, Aus der Bildungsforschung gab Alina Köchling (HHU Düssel- len Konkurrenz (z. B. YouTube, LinkedIn, Learnity) um? Die stellten hier Schwerpunktthemen dar. Da diese Themen herausgestellt. dorf) Einblick in erste Ergebnisse aus dem Projekt „Learning Teilnehmenden mussten sich damit auseinandersetzen, wie auch für das Projekt „Digitaler Wandel unter Einbeziehung Analytics und Diskriminierung“ (LADi), das Potenziale und sie in ihren Einrichtungen in Zukunft arbeiten wollen, welches der Themen politische Kommunikation, Erschließung neu- „WEITERBILDUNG IM DIGITALEN WANDEL. Risiken von Lerndatenanalysen in digitalen Lernumgebungen Bild sie vom Lehren und Lernen in der Zukunft haben. Dass er Zielgruppen und Verbandsentwicklung“ der LAG KEFB WIE ORGANISIEREN?“ aufzeigt. So kann eine Datenfülle, wie sie Lernmanagement- es sich hierbei um ganzheitliche Organisationsentwicklungs- in NRW von besonderem Interesse sind, hat der dialog di- systeme produzieren, Lehrende dahingehend beeinflussen, maßnahmen – von der Angebotsgestaltung für die Zielgruppe gitalisierung#02 einen breiten Raum geboten, in dem die Wie gehen Weiterbildungseinrichtungen im Bemühen vor, dass sich ihre Entscheidungen z. B. hinsichtlich der Bewer- bis hin zu Maßnahmen, um das Personal digital fit zu machen gemeinwohlorientierte Weiterbildung das Thema Digitalisie- sich auf die Anforderungen der Digitalisierung ein- und tung des Lernenden zu sehr auf die online generierten Daten – handeln müsse, war allen Beteiligten klar. Ein Fazit der leb- rung gemeinsam diskutieren, sich dazu austauschen, inno- umzustellen? Eine zentrale Frage, die praktisch alle Teilneh- gründen. Eine Diskriminierung nach Geschlecht, Alter, Her- haften Plenumsdiskussion ist – angesichts einer starken digi- vative Impulse erleben und sich weiter vernetzen konnte. menden des dialog digitalisierung ansprach. Bildungsfor- kunft oder Lerntyp kann durch den Einsatz von Datenanaly- talen Lernlandschaft im Netz, welche die Weiterbildungsein- scher Dr. Christian Bernhard-Skala erstellte zusammen mit sen in digitalen Lernsystemen so entweder begünstigt oder richtungen nur bedingt als Konkurrenz ansehen – der Eindruck Die Veranstaltung öffnete sich diesem Themenkomplex mit Dozentin Karin Köhler und den Teilnehmenden eine Quer- aber auch verhindert werden. Die Referentin plädierte ange- einer eher defensiven Weiterbildungslandschaft auf der Suche drei Workshops, in denen die Teilnehmer*innen die Möglich- schnittsanalyse zum Ist-Zustand der vertretenen Einrich- sichts dieser Problematik in ihrem Schlusswort dafür, nicht nach einer individuellen Digitalisierungsstrategie. Hier gilt es, keit hatten, notwendige gesetzliche Rahmenbedingungen, tungen, um in einem zweiten Schritt zwischen den strate- allein auf Daten der LA-Systeme zu vertrauen, sondern diese für Weiterbildungseinrichtungen zukünftig einen Schwerpunkt Umsetzung in der Organisation und benötigte Kompetenzen gischen Zielen der Einrichtungen zu unterscheiden: Geht es lediglich ergänzend zu nutzen2. bei der Förderung und Unterstützung zu schaffen. zu diskutieren. Des Weiteren wurden den Teilnehmenden den Einrichtungen dabei um die Vermittlung digitaler Kom- ein Einblick in die aktuelle Forschung gegeben und zwei Pro- petenzen oder um den Einsatz von digitalen Mitteln in der Aus der Praxis stellte Ralf Willner (Kolping-Bildungswerk Pa- WIR LADEN SIE EIN, MIT UNS ZUSAMMEN WEITER jekte zu den Themen „Learning Analytics“ und „Augmented pädagogischen oder organisatorischen Arbeit? Auf empiri- derborn) das Projekt „Berufliches immersives Training für ZU DISKUTIEREN. Reality“ vorgestellt, um neue Erkenntnisse und Möglichkei- sche Befunde aus der Forschung, wie der Wandel auf organi- Inklusion“ (Be-IT-Ink) vor, das ermittelt, ob sich Augmented- ten der Digitalisierung auszutauschen und zu vertiefen. Im satorischer Ebene funktionieren kann, könne man, wie Bern- Reality- (AR) oder Virtual-Reality-Anwendungen (VR) für Ju- https://www.wb-web.de/aktuelles/dialog-digitalisierung- Folgenden werden die Ergebnisse der Themenworkshops hard-Skala konstatiert, bislang nicht setzen. So wurden die gendliche mit dem Förderschwerpunkt Lernen besser eignen no02-nah-dran-an-der-weiterbildung.html und Projektspots kurz dargelegt, um anschließend in einem Teilnehmenden des Workshops aus allen Bereichen der Wei- als bisher praktizierte Lernformen. Ralf Willner gab auch mit- Hier finden Sie auch weiteres Videomaterial sowie Inter- Fazit die aufgeworfenen Fragen zusammenzufassen. terbildung in Bezug auf Umsetzung und Entwicklung einer tels Kameraeinsatz praktische Einblicke in die AR- und VR-An- views mit den Referierenden und Teilnehmenden. digitalen Strategie zur Diskussion eingeladen. Es galt hierbei wendung und zeigte, dass die Technologien Jugendlichen da- 1 Das Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich“ begleitet Projekte, die empirisch zu Themen der Digitalisierung forschen: https://digi-ebf.de/erwachsenenbildung. 2 Siehe auch Köchling, A./Riazy, S. (2019), Big Data und Learning Analytics im Lernkontext. Fluch oder Segen?, in: weiter bilden, 4/2019, S. 17–20. 6 7
DR. MARTIN SCHOSER / RALF WILLNER Medienkompetenz in einer wendigen Kompetenzen gebildet werden. Im Prozess der Teamentwicklung müssen Verantwortlichkeiten geklärt und ggf. neu vergeben werden, etwa die Aufgabe des „Digital- auch diejenigen zu identifizieren, für die der Einsatz digitaler Medien keinen Mehrwert bringen könnte oder die sogar ab- geschreckt werden könnten. digitalen Bildungslandschaft verantwortlichen“, ggf. je einzelnem Fachbereich. Als Rollen- vorbild und zur eigenen Kompetenzerweiterung sollten die Eben solche Überlegungen sind für das Veranstaltungspro- Einrichtungsleitungen selbst konsequent digitale Medien für gramm im Hinblick auf Inhalte und Zielgruppen zu über- die Bewältigung ihrer Aufgaben nutzen, eine aufgeschlos- legen: In welchen Bereichen möchte man digitale Medien Die Bedeutung digitaler Medien in der Lebensrealität von Er- Risiken, aber auch die Schlüsselkompetenzen Kreativität, sen-kritische Haltung gegenüber digitalen Medien vorleben einsetzen, in welcher Form können diese erfolgreich sein? wachsenen steigt stetig, denn der digitale Wandel ist Teil un- gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein, Denken in und einen Leitfaden entwickeln. Neben der konsequenten Muss man ggf. ein Angebot zweifach anbieten, einerseits serer Lebenswirklichkeit. Wir befinden uns mitten in einem Zusammenhängen, inter- und transdisziplinarisches sowie Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen im Be- als Präsenzveranstaltung und andererseits als Blended-Le- tiefgreifenden Transformationsprozess, der unsere Art, zu unternehmerisches Denken und Handeln. Alle diese Fähig- reich der Personal- und Seminarentwicklung holen sich die arning-Format? Kann man es riskieren, Angebote direkt im kommunizieren, zu lehren, zu lernen, zu wirtschaften und keiten müssen bedarfsgerecht vermittelt werden. Leitung und das „Digitalisierungs-Team“ regelmäßig – am Blended-Learning-Format umzusetzen, ohne vorhandene zu arbeiten, verändert. Ein entscheidender Schlüssel hierzu besten digital – Feedback von Mitarbeitenden und Teilneh- Zielgruppen zu verlieren? Oder reichert man eher Präsenz- ist Bildung. In der LAG-Qualifizierungsreihe wurden die Aspekte Weiter- menden ein. Ziel muss es sein, den Digitalisierungsprozess veranstaltungen durch digitale Medien an? Hier ist die Er- bildungseinrichtungen, Technik, Interessenvertretung, „Ler- in enger Abstimmung mit den Mitarbeiterinnen und Mit- stellung einer Checkliste hilfreich, um relevante Fragen und Digitale Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation nen und Lehren“ sowie Verwaltung der Einrichtungen von arbeitern anzufangen. Dabei müssen alle einbezogen, mit- die einrichtungsbezogene Einschätzung zu erfassen. des 21. Jahrhunderts. Die Gestaltungsmöglichkeiten in der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Besonderen an- genommen und qualifiziert werden. Es ist ein sehr zeitauf- digitalisierten Welt sind eng damit verknüpft, wie erfolgreich gesprochen und nachgefragt. Daher werden diese Themen- wendiger und ein auf Dauer offen zu gestaltender Prozess. Am Ende kann aus solchen Überlegungen eine Konzeption Menschen damit umgehen können. Umso wichtiger ist da- bereiche in diesem Beitrag aufgegriffen und dargestellt. entstehen, die ein Portfolio vorsieht, in dem für verschie- her die Notwendigkeit und Aufgabe der Weiterbildung, auf Wichtig ist die Frage, welche Mehrwerte und welche Ziel- dene Inhaltsbereiche und für vorhandene und zukünftige kompetente und reflektierte Mediennutzer*innen zurück- WEITERBILDUNGSEINRICHTUNGEN setzungen mit dem verstärkten Einsatz digitaler Medien Zielgruppen unterschiedliche Veranstaltungsformate iden- greifen zu können bzw. sie dazu zu befähigen. verfolgt und realisiert werden sollen. Sollen beispielswei- tifiziert werden. Im Rahmen einer mittel- bis langfristigen Möchte eine Weiterbildungseinrichtung die digitale Medien- se durch flexiblere Veranstaltungsformate mit geringeren Strategie kann dieses Konzept dann stufenweise realisiert Kaum ein anderer Bereich ist von den Veränderungsprozes- kompetenz stärken und weiter intensivieren, muss dies auch Präsenzanteilen neue Zielgruppen angesprochen werden? werden. sen durch die Digitalisierung stärker betroffen als die Frage, Chefsache werden. Digitale Medien nachhaltig in die unter- Sollen die Angebote durch den Einsatz sozialer Medien at- was und wie wir lernen wollen. Dabei ist in der Bildungs- schiedlichen Bereiche der Einrichtung zu integrieren, ist ein traktiver gemacht werden? Dann ist eine genaue Zielgrup- Dabei kann an jeder Stufe ein Evaluationskonzept greifen, landschaft auch die gemeinwohlorientierte Weiterbildung komplexer Veränderungsprozess, auch organisatorisch. Ihn penanalyse und -identifizierung vorzunehmen; zudem sind das Rückmeldung auf den Erfolg der Maßnahmen und die gefordert, die Chancen der Digitalisierung in der Bildung erfolgreich zu gestalten, ist eine Führungsaufgabe. Denkbar vorhandene Teilnehmerkreise, für die der Einsatz digitaler weitere Umsetzung gibt. offensiv aufzugreifen und zu nutzen (vgl. LAG KEFB 2019). hierfür sind sogenannte „Digitalisierungs-Teams“, die aus Medien in den Bildungsangeboten attraktiv sein und für die Das Lernen im digitalen Wandel steht damit vor zwei Her- Vertretern der Einrichtungen und HPM/NPMs mit den not- dies Mehrwerte bringen könnte, in den Blick zu nehmen und Umsetzungsmaßnahmen umfassen meist die Qualifizierung ausforderungen: Es muss auf der einen Seite neues Wissen des pädagogischen Personals und der Kursbetreuer*innen, und Anwendungsmöglichkeiten über digitale Technologien die Neugestaltung von Honorarverträgen, die nun auch eine und Zusammenhänge vermitteln und auf der anderen Seite Honorierung der Online-Betreuung der Kurse vorsehen, und bekannte bzw. bestehende Inhalte in einen neuen Kontext die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur. Einher stellen. Das erhöht die Anforderungen an Lehrende wie an mit der Infrastruktur geht auch hier ein Betreuungskonzept, Lernende. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Chance, die das den technischen Support umfasst und die Lehrenden Qualität von Lernen zu verbessern – durch neue Lernformen bei der Klärung technischer Fragen entlastet. Beratung und und Lehrmethoden. Coaching vor Ort sind daher ein vordringliches Unterstüt- zungsinstrument, was sich in der Qualifizierungsreihe der Die LAG KEFB hat im Jahr 2019 eine Qualifizierungsreihe LAG KEFB deutlich zeigte. Zugleich bleibt es ggf. nicht den durchgeführt, um die Kompetenzen der Mitarbeiter*innen extern beauftragten Lehrenden überlassen, welche tutoriel- weiter zu stärken. Als zentrale Aufgabe zeigte sich in der le Betreuung sie für die Kurse aufbringen: Durch eine ent- gesamten Projektbearbeitung die Bedeutung einer Stärkung sprechende didaktische Konzeption der Kurse lässt sich der der Medienkompetenz in einer digitalen Bildungslandschaft, Betreuungsaufwand schon frühzeitig planen. Um entspre- was sich wie ein „roter Faden“ – auch durch die Qualifizie- chende Regelungen zu treffen und sprachlich und konzepti- rungsreihe zog. Medienkompetenz verstärkt eine kritische onell dasselbe Verständnis zu haben, verfügen idealerweise Urteilsfähigkeit sowie Analyse und Einordnung von vermit- Kursleitende wie auch das pädagogische Personal und die telten Inhalten in soziale Zusammenhänge und trägt somit Entscheidungsträger über die entsprechenden Kompeten- dazu bei, die Chancen einer digitalisierten Welt nutzen und zen, um die Möglichkeiten und Mehrwerte digital gestützter gleichzeitig mögliche Risiken erkennen und abwenden zu Bildungsangebote zu beurteilen und das Zusammenspiel können. Dazu zählt auch das Anwendungs-Know-how, das von Methoden und Medien der Konzeption entsprechend für einen selbstständigen und sicheren Umgang mit digita- einzusetzen. len Medien und Werkzeugen notwendig ist. Hierzu gehören darüber hinaus die Kenntnis über technische Gefahren und 8 9
TECHNIK Im Zuge der Weiterentwicklung des Weiterbildungsgesetzes die Hälfte der Befragten im privaten Umfeld regelmäßig Vi- Serious Games bauen die zu lernenden Inhalte in die Spiele- (WbG) wäre es zur Steigerung und Verstetigung der Medien- deo-Dienste benutzt und sich Lehr- und Lerninhalte zudem handlung und das Spieledesign ein. Sie bieten eine Möglich- Die Verfügbarkeit von breitbandiger digitaler Infrastruktur ist kompetenz wichtig, dass die Förderung einer Entwicklung auch oft sehr gut als Video darstellen, benutzen und auch selbst keit, die Unterrichtspraxis abwechslungsreicher zu gestalten. die notwendige und unverzichtbare Grundlage für digitales Ler- kleinschrittiger digitaler Lerninhalte und besonders auch ihrer produzieren lassen, legt nahe, solche Videos beispielsweise Dabei ist immer die Frage zu stellen, wann es sinnvoll ist, ein nen. Zwar verfügen z. B. die Einrichtungen der LAG KEFB über Abrechnung miteinbezogen werden. Im Kontext eines lebens- in einem Workshop zu thematisieren (vgl. LAG KEFB 2019). solches Spiel einzusetzen und wann nicht. Der/die Lehrende strukturierte Netzwerke, doch ist die Breitbandanbindung und weltbezogenen Medienkompetenz‐Begriffs werden Medien Dem folgend hat die Qualifizierungsreihe der LAG in zwei nimmt eine wichtige und unverzichtbare Rolle beim Gebrauch damit die Verfügbarkeit eines „schnellen Internetzugangs“ zu in ihrer Vielfalt und mit ihren unterschiedlichen Nutzungs- Workshops aufgezeigt und den Teilnehmenden vermittelt, und Einsatz der Serious Games ein. Eine wichtige Maßnahme prüfen. Flächendeckendes WLAN ist die wesentliche Grundlage möglichkeiten als Unterstützer für den Bildungsprozess der wie mit vorhandenen Werkzeugen (Smartphone oder Tablet) ist die Durchführung einer Debriefing-Phase, die dazu dient, für den Einsatz mobiler Endgeräte (vgl. LAG KEFB 2019). Die jeweiligen Zielgruppe gesehen. Mit Blick auf konkrete Bil- und kostenloser Software kurze Lernvideos selbst produziert die Spielerfahrung systematisch zu reflektieren und die ge- technische Ausstattung der Bildungseinrichtungen muss in den dungsangebote müssen jeweils die Ziele möglicher Medien- werden können. wonnenen Erkenntnisse auf das behandelte Weiterbildungs- Blick genommen werden, um sie den jeweils aktuellen Kommu- nutzung reflektiert werden: Wann kann ich welches Medium thema zu beziehen. Der Einsatz von z. B. Simulationen, die nikationsstandards anzupassen. PC und Laptop erfreuen sich mit wem wofür einsetzen? So sind z. B. Social Media in der Komplexere Szenarien finden sich in den Blended-Learning- spielerisch und mit Belohnungsansatz Szenarien bespielbar privat wie auch beruflich großer Beliebtheit. Mobile Endgeräte Erwachsenenbildung ein Werkzeug und kein Selbstzweck Formaten, in welchen online-gestützte Selbstlernphasen mit machen, kann hier bei der Wissensvermittlung ein hilfreicher wie Tablets finden im Berufsalltag hingegen kaum Anwendung. (vgl. KEB 2017). Präsenzblöcken kombiniert werden. Hierbei bietet die digitale Faktor sein. Wird schon lange digitale Technologie in der Aus- Im privaten Bereich verhält es sich anders: Hier nehmen sehr Unterstützung der Selbstlernphase einen zusätzlichen Gestal- bildung von Piloten, Lokführern etc. erfolgreich eingesetzt, viel mehr das Tablet täglich zur Hand (vgl. LAG KEFB 2019). Es LERNEN & LEHREN tungsraum für Lernprozesse: Aktivitäten, die in der Präsenz- steht beim Serious-Games-Ansatz der Unterhaltungsfaktor empfiehlt sich, durch mobile Einsatzkonzepte die im privaten phase keine Zeit finden oder schwer umsetzbar sind, können im Vordergrund und der Lernerfolg wird diesem untergeord- Bereich erlangte Kompetenz der Anwendenden auf den beruf- Bei der Qualifizierung haupt-, neben- und ehrenamtlicher in die Selbstlernphasen verlegt und durch digital bereitgestell- net. Bei Planspielen verhält es sich anders. Hier wird der Lern- lichen Kontext auszuweiten. Den Herausforderungen der Di- Mitarbeiter*innen in der Erwachsenenbildung geht es neben te Aufgabenstellungen und interaktive Übungen unterstützt erfolg dem spielerischen Anteil vorangestellt. gitalisierung im Bereich der Bildung begegnet man am besten der Vermittlung technischer oder informatorischer Kompe- werden. Blended Learning beantwortet die Wünsche nach mit aktueller Infrastruktur. Es ist daher empfehlenswert, über tenzen, um die Befähigung zu einem selbstbestimmten und Kontakt und Austausch, da Kommunikations- und Koopera- In der LAG-Qualifizierungsreihe fand BIPARCOURS, eine App nachhaltige Investitions- und Einsatzkonzepte, auch mobiler reflektierten, subjektiv sinnvollen und ethisch verantwortli- tionsprozesse mithilfe digitaler Medien in diesen Phasen um- zur Gestaltung digitaler Lernangebote in der Schule und zur Geräte, nachzudenken. Dabei können auch private Endgeräte chen Umgang mit digitalen Medien: Medien- und Kommu- gesetzt werden können. Erschließung außerschulischer Lernorte, großes Interesse. mitgedacht werden. Digitale Lernkonzepte, die in vertrauten nikationskompetenz besitzt folglich derjenige, der Medien Bildungspartner NRW stellt dabei kostenfrei ein interakti- Umgebungen der eigenen Geräte genutzt werden, sind intuiti- auch in ihrer ästhetischen, inhaltlichen und ethischen Di- Intensiv diskutiert wurden auch Flipped-Classroom- ves, multimediales Werkzeug zur Verfügung, mit dem z. B. ver zu bedienen und können somit erfolgreicher sein. mension beurteilen kann (vgl. KEB 2017). Konzepte für online-gestützte Selbstlernphasen zum Wis- Quizanwendungen und Stadt- und Naturrundgänge zu unter- senserwerb und Präsenzblöcke der Wissensanwendung und schiedlichen Themen erstellt werden können. Die so erstell- INTERESSENVERTRETUNG Der Einsatz digitaler Medien in Bildungsprozessen kann -vertiefung sowie der Klärung von offenen Fragen. Die wert- ten Parcours und Themenrallyes können dann auch von ande- höchst unterschiedliche Formen annehmen. Diese reichen vollen Kontaktzeiten der Präsenzphase werden so optimal ge- ren Nutzern auf Smartphones oder Tablets absolviert werden. Um die Medienkompetenz der Weiterbildungseinrichtungen von kleinen und schnell produzier- und umsetzbaren For- nutzt. Reine Online-Formate finden sich in den Massive Open Neben Informationen und Medieninhalten lassen sich Aufga- weiter zu stärken, ist eine Unterstützung für Hardware, Soft- maten wie z. B. kurzen Erklärvideos von ca. 2–3 Minuten Online Courses (MOOCs): Kurse, die kostenfrei zugänglich ben einbinden, die es nacheinander zu lösen gilt. Mögliche ware und Know-how von öffentlicher Seite notwendig. Länge bis hin zu umfangreicheren und komplexeren For- sind und an denen oft mehrere Tausend Lernende teilneh- Komponenten sind der Einbau von Quizelementen, die Auf- maten. Die LAG-Qualifizierungsreihe hat gezeigt, dass die men. Mittlerweile unterscheidet man innerhalb der MOOCs nahme von Foto-, Video- und Audioelementen, das Scannen Auch müssen gemeinsame Plattformen in der Breite Anwen- Mitarbeiter*innen die Eigenproduktion und den Einsatz von zwischen unterschiedlichen Ausprägungen hinsichtlich ihrer eines QR-Codes oder das Erreichen eines bestimmten Stand- dung finden. Rund 30 % der Einrichtungen benutzen bereits Lernvideos schnell und gerne – auch unter Einbeziehung der Struktur. Inzwischen sind zahlreiche MOOCs-Portale entstan- ortes. Zudem lassen sich anhand der Auswertungsfunktion digitale Plattformen zu einrichtungsübergreifenden Koope- Teilnehmer*innen für verschiedene Einsatzfelder – durch- den, auf denen eine Vielzahl von MOOCs zu den unterschied- die Antworten der Teilnehmer*innen einsehen und die Ergeb- rations- und Austauschzwecken (vgl. LAG KEFB 2019). Eine führen. Die kürzeren Formate sind oftmals im Kontext des lichsten Themen angeboten werden. Ihnen allen ist gemein, nisse der im Parcours erstellten Medien in übersichtlicher Unterstützung und Förderung für die Nutzung der Potenziale prozeduralen Wissens anzusiedeln und unterstützen Hand- dass die Erfolge immer auf dem eigenen Lernwillen des Ler- Weise miteinander vergleichen und für die Nachbereitung digitaler Plattformen ist wichtig, um aktuelle und zukünftige lungsabläufe wie z. B. die Nutzung einer Software. nenden basieren, da aufgrund der offenen Struktur und hohen im Unterricht verwenden. Kooperationsszenarien zu ermitteln und den Einsatz digitaler Teilnehmerzahl keine individuelle Betreuung stattfinden kann. Kollaborationsplattformen auszuweiten Für Lehrende und Tutorial-Ersteller*innen zeigten sich hier- Lernplattformen werden in vielen digitalgestützten Veran- für Programme, die Screencast-Technologie verwenden, als Großes Interesse fand in der LAG-Qualifizierungsreihe der staltungsformaten eingesetzt. Sie sind dann sinnvoll, wenn Im Bereich der digitalen Kommunikation über Messenger-Sys- geeignet. Das digitale Abfilmen von Vorgängen auf dem Bild- Einsatz digitaler Anwendungen zur Unterstützung von Lehr- Lerninhalte und Kommunikations- sowie Kooperationspro- teme ist eine europäische Lösung im beruflichen Kontext nötig. schirm, angereichert durch Audiokommentare, führt zügig und Lernprozessen: So wurden auf bereitgestellten Geräten zesse nicht öffentlich im Internet bereitgestellt werden bzw. WhatsApp und Co. genügen unseren Anforderungen an den zu nachhaltigen Wissensquellen. Die so erstellten Videos und von Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgebrachten stattfinden sollen, sondern dafür geschlossene Kursräume Datenschutz nicht. Die Bundesregierung sollte ihre Planungen, lassen sich schnell auf gängigen Videoportalen wie YouTube Smartphones, Tablets oder Laptops (Bring your own device genutzt werden. Diese bieten den Teilnehmenden einen ge- einen unabhängigen Messenger als sichere Alternative für Be- etc. bereitstellen. Programme, die Screencast-Funktionalitä- (BYOD)) sogenannte Audience-Response-Systeme (ARS) ge- wissen Schutz und ermöglichen es Bildungseinrichtungen, hörden zu entwickeln, massiv voranbringen. Dann kann daraus ten haben, sind z. B. Screencast-O-Matic, Camtasia, Loom, nutzt, die anonyme Abfragen unterstützen. So konnten die Material ganz spezifisch bestimmten Lerngruppen bereit- sogar eine gesamteuropäische Lösung zu bestehenden Diens- Quicktime (Mac) usw. Aber auch Programme wie der VLC- Teilnehmer*innen mit Wissens- oder Entscheidungsabfragen zustellen und gruppeninterne Kommunikations- und Ko- ten entstehen. Eine entsprechende WhatsApp-Alternative für Player oder Plug-ins für unterschiedliche Browser liefern die aktiviert werden oder zur Steuerung der Veranstaltung selbst operationsmedien zu unterstützen. Ob sich die Nutzung Behördenkommunikation würde zumindest schon mal die not- Funktion der Bildschirmaufnahme. beitragen (z. B. „Soll etwas nochmals erklärt oder soll weiter- und der Betrieb einer Lernplattform für eine Bildungsein- wendige Plattform dafür bieten, dass man sich in ganz Europa gemacht werden?“). Diese Werkzeuge lassen sich als digitale richtung lohnt, hängt von verschiedenen Fragen ab, wie schneller und sicherer verständigen kann – und das dann auch Lehr- und Lernvideos sind bereits heute der schnelle Weg zu Anreicherung recht einfach in bestehende Präsenzformate z. B. auch den mittel- und langfristigen Zielen in Bezug auf tut. informellen Lerninhalten im Internet. Die Tatsache, dass gut integrieren. die Integration digitaler Medien in den Bildungsangeboten. 10 10 11 11
Die Tatsache, dass Lernmanagementsysteme über die bloße Durchführung effektiver virtueller Meetings und Trainings un- Bereitstellung von Lerninhalten hinaus z. B. durch entspre- ter realitätsnahen Bedingungen als geeignet. Das Fraunhofer chende Reportmechanismen auch eine Messbarkeit und Spin-off ist einer der umfassendsten Dienstleister für synchro- Bewertung von Lernerfolgen der Lernenden gestatten so- ne Online-Kommunikation, die alle Anwendungsbereiche um- wie dass sich durch technische Schnittstellen verschiedene fasst: Web-Conferencing, Webinare, Live E-Learning (Virtuelles Komponenten, wie z. B. externe Sprachkurse, virtuelle Schu- Klassenzimmer), Desktop Sharing, Webcasts und E-Collabora- lungsräume etc., anbinden lassen, kann sie zusammen mit tion durch gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten im vir- der Teilnehmer*innenverwaltung zu umfassenden Werkzeu- tuellen Raum. Weitere Lösungen zu virtuellen Konferenz- und gen digitaler Bildungsarbeit werden lassen. Verbreitete Lern- Schulungsräumen sind z. B. Zoom, Adobe Connect, TeamVie- managementsysteme in Bildungseinrichtungen sind z. B. die wer Blizz, edudip, GoToMeeting etc. Je nachdem, ob mit per- Open-Source-Systeme Moodle und ILIAS. Es existieren jedoch sonenbezogenen Daten gearbeitet werden soll, ist es vor dem zahlreiche weitere kommerzielle und lizenzfreie Lösungen. Hintergrund der Datenschutzbestimmungen jedoch wichtig, darauf zu achten, wo der jeweilige Anbieter diese Daten ablegt. Solche Lernmanagementsysteme können von der Einrichtung selbst betrieben oder entsprechende Kursräume können bei Es bieten sich auch ganz neue Chancen, so die Teilnehmer*in- entsprechenden Anbietern gemietet werden. Welche dieser nen zu Ideengebern und Problemlösern werden zu lassen, Lösungen sinnvoll ist, hängt auch vom Umfang der Nutzung doch sind Lehrende bereit, die verschiedenen Plattformen und den eigenen Personalressourcen und Kompetenzen in und Tools im Netz in die Konzeption ihrer Bildungsmaßnah- diesem Bereich ab. men einzubeziehen? Zunehmende Medienkompetenz schafft FAZIT Mit ihrer NRW-geförderten Qualifizierungsreihe unterstützt Sicherheit, dies zu tun und damit auch das eigene Spektrum In der LAG-Qualifizierungsreihe zur Medienkompetenz in der die LAG KEFB die Einrichtungen und ihre Mitarbeiter*innen zu erweitern. Teilnehmer*innen können eigene Vorschläge in digitalen Bildungslandschaft wurde immer wieder die Medien- Die geschilderten Potenziale des Lehrens und Lernens mit auf diesem Weg. Die Reihe wird in 2020 fortgesetzt und zu- einem Wiki selbst ergänzen und ihre Links und „Fundstücke“ ethik thematisiert und damit die Sensibilität für das Thema neuen, digitalen Medien wurden in der LAG-Qualifizierungs- sätzlich um Bedarfe und Anregungen der Teilnehmer*innen im Netz einbringen: Social-Bookmarking-Tools eignen sich, weiter gesteigert. Die LAG KEFB setzt sich für christliche Werte reihe aktiv aufgegriffen und gestaltet. Sie sind mit zum Teil ergänzt. So werden z. B. didaktische Aspekte der Medienkom- solche Ressourcen in der Gruppe zu sammeln und zu pfle- ein. In Bezug auf Medien bedeutet dies eine kritische Zeitzeu- deutlichen Veränderungen in der Bildungsarbeit verbunden. petenz noch stärker einbezogen und BarCamps und „Online- gen. Übungsteile können mit Ideenwettbewerben verknüpft genschaft: Medienethik wird als Beobachtung von Entwick- Wer die durch die neuen Online-Medien vorhandenen Chan- Marketing – Mit Gewissen und Augenmaß“ zu Social-Media- werden: Teilnehmer*innen können eigene Vorschläge formu- lungen und Veränderungen verstanden, die durch die Medien cen und Potenziale nutzen will, muss über entsprechende Me- Marketingprozessen – etwa zur Gewinnung neuer Zielgruppen lieren, z. B. in einem Diskussionsforum, und dann kann über ausgelöst und beschleunigt werden (vgl. KEB 2017). Dabei ist dienkompetenzen verfügen. und Teilnehmer*innen – aufgenommen. Die Förderung der die attraktivsten Lösungen abgestimmt werden. Dazu bietet es Aufgabe der Medienethik, solche Prozesse aufzuzeigen und Medienkompetenz in der digitalen Bildungslandschaft wird sich eine Palette von Möglichkeiten, die vom einfachen „Like“ auf mögliche Konsequenzen für den Menschen und die Ge- Mit Einsatz und Nutzung der Online-Medien entstehen neue dazu beitragen, lebenslange Weiterbildung zu stärken und den bis zu komplexeren Plattformen reichen. Mit einer weiter ge- sellschaft hinzuweisen und aktiv zu thematisieren. Rollen und Aufgaben. Heute müssen Referenten in Webina- Satz „Älter werde ich stets, niemals jedoch lerne ich aus“ von steigerten Medienkompetenz der Lehrenden können Beiträge ren präsent sein, Foren betreuen, Lernende in geschlossenen Solon (640–559 v. Chr.) umzusetzen. Die Möglichkeiten der auch als Grafiken, Audios oder Videos erstellt und mit anderen Zur Medienkompetenz zählt auch der sichere Umgang mit vir- Gruppen oder offenen Netzwerken aktivieren, motivieren, Digitalisierung machen den Zugang zu Bildung leichter und geteilt werden. tuellen Konferenz- und Schulungsräumen. In diesen Räumen Feedback geben und vernetzen. Schon heute ist die Trennung können die Freude am Lernen fördern – entsprechend der Dy- werden über geografische Distanzen hinaus Teilnehmer*innen von Präsenz und Online an vielen Stellen aufgehoben. Wer namik dieses digitalen Wandels wird die LAG die Förderung von Konferenz oder Lernsituationen durch audiovisuelle Kom- In diese Linie gehören auch die „Unkonferenzen“, die zum sich im Seminarraum trifft, ist auch im Netz. Wer im Netz ist, der Medienkompetenz in der digitalen Bildungslandschaft munikation digital zusammengebracht. Aber gerade die über Beispiel in Form von BarCamps populärer werden. Das Pro- kann an Veranstaltungen vor Ort teilnehmen. Moderne Lern- weiterführen. die Videokonferenz hinausgehenden Funktionen machen die gramm entsteht erst vor Ort durch die Teilnehmer*innen. Sie umgebungen integrieren deshalb physische Räume, Lernplatt- Nutzung dieser Systeme interessant. Vorgänge, wie sie aus stellen zu Beginn eines Camps sich und ihr Thema kurz vor, formen, Netzwerke sowie die mobilen Endgeräte, Systeme QUELLEN Workshops in Präsenzform bekannt sind, werden hier in die und wenn sich genügend Interessenten dafür finden, wird es und Tools der Lernenden selbst. Wenn Lernen als lebenslan- digitale Umgebung gehoben. So ist es z. B. möglich, Präsenta- auf einem Raum- und Zeitplan festgehalten. So entsteht das ger, kontinuierlicher Prozess gedacht wird, wenn die Übergän- LAG KEFB (Hrsg.) (2019). Herausforderungen des Lehrens tionen zu halten, aber auch Interaktion der Teilnehmer*innen Programm der gesamten Veranstaltung. Eine neue Heraus- ge zwischen traditionellen Formaten und informellen Lernpro- und Lernens im digitalen Wandel. Landesarbeitsgemeinschaft durch Umfragen, Abfragen und den Einsatz von Moderations- forderung für die Verwaltung der Bildungseinrichtungen z. B. zessen fließend sind, stoßen herkömmliche Lösungen, die fest Katholischer Erwachsenen- und Familienbildung in NRW e.V. karten etc. einzufordern. Bei der Nutzung dieses Mediums ent- betreffend verlässlicher Übernachtungsbuchungen oder der an Zeit und Raum gebunden sind, an ihre Grenzen. https://www.lag-kefb-nrw.de/export/sites/lagkefbnrw/.galle- fallen zudem Reisen, dies beinhaltet sowohl die Organisation Organisation von gemeinsamen Mahlzeiten und Pausen. In- ries/downloads/digitalisierung/digitalisierung/broschuere. der Reisetätigkeit wie die Reisezeit selbst. Selbst wenn sich die teressant sind BarCamps für die Einrichtungen etwa hinsicht- Das Lernen mit neuen, digitalen Medien wird an vielen Stellen pdf (zuletzt abgerufen 23.01.2020). Teilnehmer*innen in einer Stadt oder in einer Weiterbildungs- lich der Verknüpfungen zwischen den Aktivitäten vor Ort und bereits erfolgreich und selbstverständlich praktiziert. Weiter- einrichtung befinden, werden Wege zum Konferenzraum ein- dem Netz. Denn der Austausch über die Themen sowie die bildungseinrichtungen sind daher gefordert, ihre eigenen An- KEB (Hrsg) (2017). Digitale Wirklichkeit – die KEB im gespart. Und gerade in der heutigen Zeit ist die Ressource Zeit Vernetzung der Teilnehmer*innen beginnt schon vor der Ver- gebote immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, um auch Wandel. Kath. Erwachsenenbildung Deutschland Bundes- eines der knappsten Güter. Viele Projekte laufen parallel und anstaltung und dauert über ihr Ende hinaus an. Während der zukünftig den Anforderungen und Bedürfnissen ihrer Ziel- gemeinschaft e.V. überall herrscht Zeitdruck. Mit einem Kommunikationstool einzelnen Sessions wird live online mithilfe von kollaborati- gruppen gerecht werden zu können. https://keb-deutschland.de/wp-content/uploads/2018/09/ wie dem virtuellen Konferenzraum können Mitarbeiter*innen ven Echtzeit-Editoren, z. B. Etherpad, protokolliert. Es werden Thesenpapier-Digital.pdf den Stress mindern. Im Bereich der LAG-Mitgliedseinrich- Konferenzsplitter via Twitter und weiteren Social-Media-Platt- tungen zeigte sich die Software vitero (virtual team room) zur formen mit der Community ausgetauscht. 12 12 13 13
DR. LARS KILIAN wb-web – Auf digitalen Für Lehrende in der Weiterbildung sind wissenschaftliche Texte weniger nützlich. Sie lernen verstärkt durch auspro- bieren, aber auch durch Diskussionen mit Kollegen sowie Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass wb-web auf drei Ebenen Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung unterstützt: Wegen zu Kompetenzen durch Angebote im Internet (vgl. Wisshak & Hochholdinger 2019, S. 227). Dass das Lernen mit digitalen Medien in der Informieren für Lehrende Weiterbildung – und bei wb-web werden Lehrende der Wei- terbildung zu Lernenden – Spaß macht, bestätigt der Mo- Kommunizieren Abbildung 1 wb-web ist good practice für nitor Digitale Bildung (vgl. Abbildung 3). Vor dem Hinter- Leibniz-Transfer grund, dass sich viele Lehrende vor allem im Selbststudium Lernen Kompetenzen aneignen (vgl. Bertelsmann Stiftung 2017, S. TRANSFER ALS HANDLUNGSMAXIME FÜR WB-WEB Damit die Inhalte für einen erfolgreichen Wissenstransfer 37), auch weil Weiterbildungsanbieter das Personal nur in INFORMIEREN BEI WB-WEB geeignet sind, wird großes Augenmerk bei der Aufbereitung geringem Maße z. B. auf die Veränderungen der Arbeitswelt Die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft – wozu das auf deren Relevanz und Eignung für die Praxis bei der redak- durch die Digitalisierung vorbereiten (vgl. Sgier u. a. 2019), Seit dem Launch des Portals ist es Ziel, Lehrenden der Er- DIE zählt – verfolgen das Ziel, Wissenschaft zum Wohl und tionellen Arbeit gelegt. wb-web wurde aufgrund des Fokus scheint eine Distribution von Informationen, die Aufberei- wachsenen- und Weiterbildung Informationen zu pädagogi- Nutzen der Gesellschaft zu betreiben. Sie tragen zur ge- auf den Wissenstransfer 2019 als Good-practice-Projekt in tung von Wissen und die Bereitstellung von Lernangeboten schen Themen sowie aus dem Arbeitsfeld zugänglich zu ma- sellschaftlichen Reflexions- und Innovationsfähigkeit durch die Broschüre des Leibniz-Transfers als gutes Beispiel im über das Internet für diese Gruppe ein zielführender Weg chen. Kontinuierlich wuchs die Zahl der Inhalte auf wb-web, die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an außer- Bereich „Bildung, Aus- und Weiterbildung“ aufgenommen. zu sein. die Anfang 2020 ca. 1.500 Elemente umfasst. akademische Zielgruppen bei. Erst Wissenstransfer macht forschungsbasiertes Wissen für die Gesellschaft wirksam WAS IST WB-WEB? (vgl. Kleiner 2019, S. 1). Diesem Ziel hat sich auch das DIE verschrieben und es ist ebenso maßgeblich für das Portal wb-web ist das Onlineportal des Abbildung 2 Logo und Slogan von wb-web. Deutschen Instituts für Erwach- wb-web senenbildung – Leibniz-Zentrum Dabei wird Transfer nicht als „Einbahnstraße“ von der Wis- für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) für Lehrende in der Er- senschaft in die Praxis verstanden. Vielmehr gilt es, auch Ka- wachsenen- und Weiterbildung. Damit spricht wb-web eine näle von der Praxis in die Wissenschaft zu installieren. wb- Zielgruppe von über 500.000 Personen (vgl. Martin u. a. web berücksichtigt beide Richtungen. So wurden von den 2017, S. 50) an, die in diesem Bereich tätig sind. wb-web aktuell ca. 1.500 Inhalten auf dem Portal rund zwei Drittel zielt auf die Erweiterung der Kompetenzen und den Ausbau von Personen erstellt, die in wissenschaftlichen Einrichtun- der Professionalisierung dieser Gruppe durch frei zugäng- gen tätig sind. Ein Drittel der Beiträge wurde von Praktikerin- liche und nutzbare Ressourcen. Diese Ressourcen helfen nen und Praktikern verfasst und fanden nach redaktioneller nicht nur, Weiterbildungsangebote pädagogisch fundiert Prüfung Eingang in das Portfolio auf wb-web. So sind nicht zu planen, durchzuführen und zu bewerten, sondern geben nur für die Praxis aufbereitete, stärker wissenschaftlich fun- hilfreiches Feldwissen, das über das Kerngeschäft Lehre hin- dierte Inhalte auf dem Portal zu finden, sondern auch Inhal- ausgeht. Die redaktionell geprüften Inhalte liefern Informati- te aus der Praxis für die Praxis und Wissenschaft. onen über aktuelle Trends im Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung, über Forschungsergebnisse oder Veröffent- Auch bei der Auswahl von zu bearbeitenden Themen finden lichungen. Weiterhin bietet wb-web durch Einbindung von Abbildung 4 Übersicht über die Inhalte auf wb-web (Stand August 2019) Abbildung 3 Eigenstände Recherche im Internet steht als Lernform in der Weiterbil- die Bereiche Praxis und Wissenschaft Berücksichtigung. Kommunikationswerkzeugen auf dem Portal Unterstützung dung hoch im Kurs (gekürzte Darstellung, Quelle: Monitor Digitale Bildung 2018, S. 19) So werden u. a. (Online-)Befragungen bei den Besuchern für den fach- und trägerübergreifenden Austausch sowie durchgeführt, um für die Praxis aktuell relevante Themen zu die Entwicklung einer Community. Seit dem ersten Quartal Diese stehen als sogenannte Open Educational Ressources erfassen. Darüber hinaus unterstützt ein großer Kreis von 2020 wurde wb-web um den Lernbereich EULE erweitert. (OER) unter einer Creative-Commons-Lizenz allen Interes- Akteuren aus der Erwachsenen- und Weiterbildung die Arbeit Dieser Lernbereich bietet Interessierten eine selbstgesteu- sierten zur freien Nutzung bereit. von wb-web (siehe auch https://wb-web.de/ueber-uns/part- erte Erweiterung pädagogischer Handlungskompetenzen zu ner.html). Bundesweit aktive Dachverbände, Landesverbän- verschiedenen Phasen der Kursgestaltung durch entspre- Organisiert und aufrufbar sind die Inhalte über das Menü de oder auch Verlage – darunter auch die LAG Katholische chende E-Learning-Angebote. von wb-web. Neben der Rubrik Aktuelles mit News und Blog- Erwachsenen- und Familienbildung in NRW – bereichern, beiträgen finden sich Dossiers. Diese bieten einen thema- beraten und unterstützen das wb-web-Team. Nicht zuletzt Nicht nur, weil vor dem Start des Portals wb-web eine Be- tisch strukturierten und umfassenden Einblick in die Inhalte kommen natürlich auch hilfreiche Informationen, welche darfserhebung bei der Zielgruppe der Lehrenden durchge- des Portals und werden sukzessive erweitert und ausgebaut. Inhalte aktuell für Lehrende in der Erwachsenen- und Wei- führt wurde, findet das Angebot sehr guten Anklang bei den Aktuell finden sich auf wb-web 15 Dossiers, die thematisch terbildung von Relevanz sind, aus der Wissenschaft. Hierzu Nutzerinnen und Nutzern. Weitere Gründe sind der Modus von Alphabetisierung und Grundbildung über Kursplanung, kann wb-web u. a. auf die Kompetenzen und Erfahrungen der Präsentation sowie das Format der Aufbereitung, die Methoden oder auch Recht bis zur Selbstständigkeit in der der Mitarbeitenden am DIE zählen. Lehrenden der Erwachsenen- und Weiterbildung entgegen- Weiterbildung reichen. kommen. 14 14 15 15
Der Menüpunkt Wissen enthält das für wb-web zentrale Element der Wissensbausteine. Wissensbausteine präsen- tieren wissenschaftlich fundierte Grundlagen und unmit- telbares Handlungswissen in Lehr- und Lernkontexten. Sie sind Basis für professionelles, pädagogisches Handeln. Auf dem Portal wb-web können diese angesehen oder auch als PDF-Dokument auf den eigenen Rechner heruntergeladen bzw. ausgedruckt werden. Die Bausteine sind üblicherweise einheitlich aufgebaut und beantworten folgende Fragen: Was ist das? Woher kommt das? Wie geht das? Wo brauche ich das? Was wird diskutiert? Wie sieht man das woanders? Damit erhalten Lehrende einen fundierten Einblick in die je- weiligen Themen. Abbildung 5 Das Menü von wb-web hilft bei der Navigation im Portal und wird bald um den EULE-Lernbereich ergänzt Weiterhin hält wb-web für Interessierte im Menüpunkt Ma- terial zahlreiche Inhalte bereit, die Lehrende in der Praxis unterstützen. Dazu zählen Checklisten für viele typische Si- tuationen in der Bildungsarbeit, Handlungsanleitungen, Er- fahrungsberichte, Fallbeispiele mit strukturierten Lösungen, Buchvorstellungen oder auch Linklisten. Auch diese Mate- KOMMUNIZIEREN BEI WB-WEB LERNEN BEI WB-WEB rialien können als Datei heruntergeladen und für die eigene Arbeit weitergenutzt werden. Weiterhin bietet wb-web allen Besuchern die Möglichkeit des Anfang 2020 integriert wb-web den EULE-Lernbereich. Es fach-, träger- und projektübergreifenden Austauschs. Hierfür werden die im seit vier Jahren laufenden, BMBF-geförderten Nicht zuletzt gibt es den Menüpunkt Termine. Hier finden wurde der Community-Bereich eingeführt. Dieser beinhaltet Projekt EULE (https://www.die-bonn.de/eule/) entwickelten Besucher Weiterbildungsangebote von externen Anbietern, ein offenes, aber moderiertes Diskussionsforum und bietet netzbasierten Lernangebote in das Portal von wb-web ein- die der Kompetenzentwicklung und Professionalisierung die Möglichkeit, sich mit anderen Personen aus der Branche gespeist. Sie bieten einen selbstgesteuerten Zugriff auf zahl- dienen. Dazu zählen vor allem Train-the-Trainer-Angebote, über Themen der Erwachsenen- und Weiterbildung auszu- reiche multimedial aufbereitete Ressourcen, die dem päd- aber auch Tagungen und Informationsveranstaltungen. tauschen. Neben dem Diskussionsforum können Nutzer/ agogischen Kompetenzerwerb dienen. Auf den Lernpfaden innen sich nach der Anmeldung hier auch ein eigenes Pro- können angemeldete Nutzer/innen zu unterschiedlichen Eine Volltextsuche unterstützt das Finden von gewünschten fil als Erwachsenen- bzw. Weiterbildner/in anlegen. Mithilfe Lerninhalten und Aufgaben gehen sowie den eigenen Wis- Informationen auf dem Portal. dieses Profils können andere Nutzer/innen auf dem Portal sensstand und Kompetenzzuwachs überprüfen. Alle Inhal- nach Kooperationspartnern, Fachexperten, Referenten etc. te stehen als OER zur Verfügung und können so auch von suchen und diese kontaktieren. So unterstützt wb-web den anderen Anbietern in entsprechende Angebote integriert Austausch und die Netzwerkbildung der Community der Er- werden. Seien Sie gespannt auf diese Erweiterungen auf wb- wachsenen- und Weiterbildner/innen. web! Mit dem Start des Lernbereichs stehen 15 Lernangebo- te bereit, die in den kommenden Monaten erweitert werden. Abbildung 6 Die Auswahlmöglichkeiten der Lernpfade im EULE-Lernbereich 16 17 17
Sie können auch lesen