Agiplanquadrat - agiplan GmbH
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1 agiplanquadrat Ausgabe 09 Juli 2017 Digitalwirtschaften Neues Ersatzteillager für Miele / Produktionslogistik 4.0 / Zukunft der Mobilität / Logistikimmobilie der Zukunft / Industriestandort Rostock-Laage / Digitalisierungs-Beratung für Wirtschaftsgestalter / Mieterstrom für Stadtquartiere / agiplaner
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 DIGITALISIERUNG IST CHEFSACHE Projekt Miele 6 3 10 Produktionslogistik 4.0 Wenn die smarte Waschmaschine in Zukunft selbständig Weitere Ansatzpunkte, wie wir die „digitale Trans Prof. Dr. Günther Schuh 14 die Bestellung eines Ersatzteils auslöst, wird die Sendung formation“ bei agiplan unterstützen, finden Sie in diesem im Interview über das neue Miele Ersatzteillager in Gütersloh abgewi- Heft, unter anderem: 16 Die Zukunft der Mobilität ckelt. Unsere Logistiker waren in diesem Projekt mit den möglichen Folgen der Digitalisierung konfrontiert: Um im › Wie kann die Logistik in der Automobilindustrie dank Die vier „Must Haves“ 20 skizzierten Zukunftsszenario – noch bestellen die Ma- Industrie 4.0 effizienter werden? der Logistikimmobilie schinen von Miele nicht selbst – einen Reparaturservice › Welche Ausstattung muss die Logistikimmobilie der von morgen innerhalb von 24 Stunden anbieten zu können, muss der Zukunft mitbringen? 26 Projekt Rostock-Laage Techniker das Ersatzteil unverzüglich als Einzelsendung › Womit können wirtschaftspolitische Akteure die Unter- geliefert bekommen. Folge für das Logistikzentrum: nehmen vor Ort unterstützen? Digitalisierungs-Beratung 30 Die Durchlaufzeiten werden kürzer, es müssen mehr › Wie können Mieterstrommodelle die dezentrale Versor- für Wirtschaftsgestalter Packstationen für Pakete verfügbar sein. Selbstverständ- gung mit erneuerbarer Energie ermöglichen? 32 ruhr:HUB lich sollten die Sensordaten des defekten Geräts, der Eine Zentralstelle für Digitalisierung Servicetermin beim Kunden und die Sendungsverfolgung Viele Anregungen und eine unterhaltsame Lektüre dann mit der Logistik synchronisiert sein, d.h. auch die wünscht Erneuerbare Energien 36 Informations- und Datenflüsse werden ertüchtigt. Mieterstrom 37 Mieterstrom-Modell für Ein einfaches Beispiel, aber es zeigt, welche „Tiefenwir- Ihr Christian Jacobi Stadtquartiere im Ruhrgebiet kung“ Digitalisierung hat, sowohl für die Infrastruktur und die Informationsprozesse als auch für deren Planung. Solche Veränderungen gelingen nicht ohne eindeutige Strategie und Roadmap, das dürfte klar sein. Digitalisierung ist eben Chefsache! Dr. Christian Jacobi Geschäftsführender Gesellschafter T: +49 208 9925-250 www.agiplan.de cjacobi@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 4 AKTUELL Industrie 4.0-Video: Mehrwert für den Mittelstand Das LogiMAT Fachforum von agiplan und dem agiplan gehört zu den besten Infografik und Leitfaden: EffizienzCluster LogistikRuhr stand unter dem Motto: Beratern 2017 Kommissionier- und Lagersysteme „Mehrwert durch Industrie 4.0? Roadmap für den Mit- telstand!“ Zu Gast waren der Komponentenhersteller Bereits zum vierten Mal in Folge platziert sich agiplan Unsere Logistikexperten haben 3D-Modelle von Interroll, das Intralogistik-Systemhaus viastore und der unter den 297 besten Beratungshäusern Deutschlands, 25 gängigen Kommissionier- und Lagersystemen er- Immobiliendienstleister JLL. Einen Videomitschnitt des von insgesamt 16.000 Unternehmensberatungen. Dies stellt und die Systeme in einer Infografik nach Funkti- Fachforums finden Sie unter: www.agiplan.de/40video ergab die jüngste Umfrage von brand eins Wissen und onsprinzip und Automatisierungsgrad sortiert. In einem Statista. Für die größte Studie zu Unternehmensbera- zusätzlichen Leitfaden werden Kommissionierleistung, tungen wurden 1500 Führungskräfte aus großen und Organisationsprinzip und Einsatzkriterien detailliert Leitfaden für stadtnahe Produktions- kleinen Unternehmen sowie 1800 Partner und Projekt- erläutert. Die Infografik und der Leitfaden können als und Logistikstandorte leiter großer Beratungshäuser befragt. erster Ansatzpunkt für die Systemauswahl im Logistik- projekt verwendet werden. Beides zum Download gibt Die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (VDI- Die Referenten von links nach rechts: es unter: www.agiplan.de/kommissioniersysteme GPL) hat in Zusammenarbeit mit agiplan und weiteren Robert Lugauer, Managing Director der Interroll Automation GmbH Studie: Logistik im Spannungsfeld Eine gedruckte Version der Grafik als Poster können Partnern einen Praxisleitfaden zur Entwicklung von Philip Hahn-Woernle, Geschäftsführer der viastore GmbH Frank Weber, Head of Industrial Agency, JLL Deutschland der Politik Sie kostenlos bestellen. Schreiben Sie einfach eine Produktions- und Logistikstandorten im stadtnahen Dr. Christian Jacobi, Geschäftsführender Gesellschafter der agiplan GmbH E-Mail an fbetsch@agiplan.de Umfeld verfasst. Der Leitfaden zeigt in fünf Handlungs- 2013 ist die Initiative „Gipfel der Logistikweisen“ ins feldern, was insbesondere KMU tun können, um ihre Leben gerufen worden, von Anfang an unter Beteili- Standortentwicklung und -sicherung längerfristig stra- gung von agiplan. Die Initiative verfolgt das Ziel, die tegisch anzugehen und abzusichern, unter anderem Entwicklung der Logistik für das jeweilige Folgejahr indem die richtigen Partner gefunden werden. konkret-quantitativ zu prognostizieren. Der nun an die Schirmherrin Staatssekretärin Dorothee Bär übergebe- ne Bericht stellt die Ergebnisse des Herbstgipfels 2016 dar und prognostiziert das zu erwartende Wachstum für das laufende Jahr. Bleiben Sie auf dem Laufenden. Alle News von agiplan gibt‘s im Web! www.agiplan.de/news
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 6 7 Projekt 30 Millionen Euro Invest ermöglichen erstklassigen Ersatzteil-Service NEUES ERSATZTEILLAGER Der Logistikstandort von Miele in Gütersloh wurde um „Das neue Ersatzteillager FÜR MIELE IN GÜTERSLOH das komplett neue zentrale Lager für Ersatzteile und Zu- behör (ZEL) erweitert. Das Gebäude, für das agiplan die ist besonders hell und extrem leise und die Arbeitsplätze sind Logistikplanung übernommen hat, bietet 19.000 Paletten- nach neusten ergonomischen stellplätze im automatischen Hochregallager und 43.000 Behälter-Stellplätze im automatischen Kleinteilelager, Erkenntnissen gestaltet.“ zusammen mit den manuellen Lagerbereichen und den Dr. Jörg Heimsoth, Leiter der Ersatzteillogistik bei Miele Kommissionierzonen auf insgesamt 13.000 m². Das Ersatzteilzentrum entstand auf einem 5 Hektar gro- ßen, firmeneigenen Grundstück. Vor allem die „Schnell- die Anlage von den Investitionen und Betriebskosten her und Mitteldreher“ finden dort nun ihren Platz. Im alten sehr wirtschaftlich, gut skalierbar und erweiterungsfähig.“ Ersatzteillager werden noch unverpackte Ersatzteile und „Langsamdreher“ gelagert. Fördertechnik mit maximaler Konnektivität Zunehmende Direktbelieferung der Techniker Das Rückgrat der Intralogistik bilden 1,5 Kilometer Förder- technik für leere und volle Behälter und zirka 300 Meter Für die Planung war der Serviceanspruch von Miele maß- Palettenfördertechnik. Alle Lagerbereiche sind daran an- geblich: Die Techniker sollen innerhalb von 24 Stunden geschlossen, und auch eine mögliche Erweiterung kann 98 Prozent der Ersatzteile zur Verfügung haben, um War- über ein entnehmbares Fensterelement direkt verbunden tungsaufträge möglichst beim Erstbesuch abschließen zu werden. Ein automatisches Paletten-Hochregallager mit können. Ein zunehmender Anteil der Distribution erfolgt 17 Lagerebenen und 8 Regalbediengeräten sowie das per Paketversand in Direktbelieferung. automatische Kleinteilelager mit 40 Ebenen und 6 RBGs Nic Steller, Projektleiter bei agiplan sagt: „Der Lieferser- sind die Kernelemente der Lagerzonen. vicegrad ist natürlich die wichtigste Zielgröße, wenn wir Die Gesamtanlage ist auf kontinuierliches Wachstum aus- ein Ersatzteilprojekt konzipieren. Wir haben sehr aus- gelegt: Die Artikel sind in A-, B- und C-Teile segmentiert. führlich die Ist-Situation evaluiert, viel Zeit auf eine gute Die häufig nachgefragten A-Teile werden im Komplett- Prognose der Bestände und der Dynamik verwendet. ausbau im manuellen Lagerbereich vorgehalten. Wenn Und schließlich in der Systemauswahl eine sinnvolle dann mehr Leistung gefordert ist, können zusätzliche Mit- Kombination aus automatischen und manuellen Syste- arbeiter eingesetzt werden, um die Dynamik abzufangen. men gefunden. So stimmt die Leistung, gleichzeitig ist Im HRL und AKL lagern B- und C-Teile, die weniger oft im www.agiplan.de/miele
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 8 9 Zugriff sind. Da alle Lagerbereiche über die Fördertech- nik angebunden sind, ergibt sich eine maximale Flexibili- tät im Zusammenspiel der Zonen. So leise wie eine normal geführte Unterhaltung Qualität und Langlebigkeit von Produkten sowie der Umgang mit Mitarbeitern und Arbeitspraktiken haben bei Miele schon immer einen sehr hohen Stellen- wert. Dies spiegelt sich im neuen ZEL wider: Dr. Jörg Heimsoth, Leiter der Ersatzteillogistik bei Miele sagt: „Das neue Ersatzteillager ist besonders hell und extrem leise und die Arbeitsplätze sind nach neusten ergonomischen Erkenntnissen gestaltet.“ In einer Zahl ausgedrückt: Der mittlere Geräuschpegel liegt bei unter 68 Dezibel, damit nur etwas oberhalb einer normal geführten Unterhaltung. Bekenntnis zur Ressourceneffizienz Das Bekenntnis von Miele zu nachhaltigen, ressourcenef- fizienten Prozessen, insbesondere in der Logistik, wurde Von innen nach außen geplant Leistungen von agiplan im Neubau an vielen Stellen umgesetzt: Eine 3-fach bes- Analyse der Logistikprozesse und benötigten „Die Planungsphilosophie sere Dämmung als gesetzlich vorgeschrieben verringert Das Fazit von Dr. Stefan Schwinning, Leiter des Zentral- den Wärmebedarf im Winter. Im Sommer ist weniger ak- bereichs Distributionslogistik International bei Miele: „Die Kapazitäten, Prognose von Mengen und Dynamik ‚von innen nach außen‘ hat sich tive Kühlung erforderlich. Die Tageslichtkuppeln wurden Planungsphilosophie ‚von innen nach außen‘, also von Block- und Funktionslayouts, Werkstrukturplanung bestens bewährt.“ entsprechend hochwertig ausgelegt, um auch hier keine den Prozessen und Anforderungen her kommend über Festlegung des Automatisierungsgrades, Dr. Stefan Schwinning, Leiter des Zentralbereichs Distributions- Temperaturverluste zu haben. Ein Kraftwerk aus einem die Systeme zum Layout und der Gebäudehülle hat sich Auslegung der Kommissionier- und Lagersysteme logistik International bei Miele benachbarten Industriegebiet versorgt das ZEL mit Fern- bestens bewährt. Dadurch konnten wir einerseits die Ge- wärme. Wo es sinnvoll ist, setzt man auf LED-Beleuch- gebenheiten vor Ort optimal ausnutzen, andererseits ist Bewertung der Varianten nach Produktivität, Erweiter- tung mit Abschaltregelung, die Außenbeleuchtung wird das Zentrum wandlungsfähig, damit also auf lange Zeit und Skalierbarkeit, Investitionen und Betriebskosten nachts um 50 Prozent reduziert. Durch Schnelllauftore an nutzbar und somit nachhaltig. Genau wie alle Produkte Feinplanung der Vorzugsvariante, Ausschreibung den Laderampen werden Wärmeverluste durch Zugluft von Miele!“ der technischen Gewerke und Vergabeempfehlung vermieden. Nic Steller Senior Consultant T: +49 208 9925-381 www.agiplan.de/miele nsteller@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 PRODUKTIONSLOGISTIK 10 11 ng Spediteur M Verladu IM ZEICHEN VON 4.0 n at nte er ial ta era ema flu Packsch Spezial LKW Lief ss Linienversorgung im Automobilbau geht nicht nur die OEM an. Auto- tion bei rma om sinfo Warenausgang mL Autonomer LKW matisierte, digitalisierte Informations- und Materialflüsse erfordern eine ort v erk Tran iefe W sport langfristige Zusammenarbeit zwischen Zulieferern und Kunden. Beide Transp m L si rant s ag Ya u eru Seiten müssen sich bei Investition und Realisierung einbringen. lfl En ng en Tra rd ria t ns te lad po a ung M rt M er B an eit ste ag ste llun em gu ue Wurden Logistikprozesse in der Vergangenheit meist tagearbeitsplätzen. Gleichzeitig sollen die Prozesskosten nd K e run ommi Smarte nt als Kostentreiber aufgrund zeitaufwändiger Transport-, sinken, die Lieferketten stabil und risikoarm bleiben, kür- ssionieren Steuerung g Distributions- oder Lagervorgänge betrachtet, stehen zere Durchlaufzeiten erreicht und Fertigwarenbestände Produktions- ent ub ch sie mittlerweile im Fokus des Managements. Dies nicht reduziert werden. gem logistik hs c zuletzt, weil die meisten Prozesse der internen Logistik Na Bestände na OEM haben Vorreiterrolle ma inzwischen nach Lean-Methoden ausgerichtet sind und lt er Besta hä n damit eine Vorbildfunktion haben. Best tio Be ika Inv Dass die Automobilhersteller ihre Vorreiterrolle in der Lo- en and ndsv tur un Produktionslogistik im Managementfokus gistik ernst nehmen, sieht man an zahlreichen Initiativen mm sü ie Qualifizierun era be und Pilotprojekten: BMW strebt eine „vollständig trans- hnung Behälter om g Ko ac nzeic rw on ntw In Zukunft wird die Produktionslogistik weiter an Bedeu- parente Supply Chain“ an. Keine einfache Aufgabe bei Ken hu ng me g Wartung, In or Er je ingangsinfo stan tu tung gewinnen, so VDA-Präsident Matthias Wissmann: 30 Millionen Teilen täglich, die minutengenau an den e g Be rene n dh häl st a t alt ter „Die deutsche Automobilindustrie arbeitet heute in hoch- Montageplätzen auf der ganzen Welt ankommen müs- ei Sy W So un IT- g h nologien nst komplexen, weltumspannenden Produktionsnetzwerken. sen. Audi testet den Einsatz autonomer fahrerloser Trans- er Tech nt.- ich ige Die automobile Produktionslogistik ist für Hersteller portsysteme (FTS) in der Produktionsversorgung und will Id e itss s und Zulieferer gleichermaßen die Voraussetzung einer bald in den Produktivbetrieb gehen. In Ingolstadt bereits Arbe reibungslos funktionierenden Wertschöpfungskette. Die im Einsatz sind FTS in der Neuwagenlogistik: Mehr als deutsche Automobilindustrie ist auf den internationalen 2000 Fahrzeuge pro Tag werden von Parkrobotern für Märkten auch deshalb so erfolgreich, weil sie die globale die Verladung auf Eisenbahnwaggons sortiert. Volkswa- Prozesse im Verbund Komplexität der Produktion mit ausgeklügelter Logistik gen setzt auf Datenbrillen, Smart-Watches und RFID beim beherrscht.“ Dabei steigen die Anforderungen weiter: Kommissionieren und bindet Gamification-Ansätze in der Aufgabe der Produktionslogistik ist die werksinterne Ver- Der Zuwachs an Produktvarianten erfordert kleinteiligere unternehmenseigenen „Lernwerkstatt Logistik“ in die Aus- sorgung der Arbeitsplätze mit Material, die Kommissio- Lieferungen bei immer mehr Sachnummern an den Mon- bildung ein. nierung der Fertigprodukte und die Steuerung aller damit verbundenen Prozesse. Das Ziel ist die Sicherstellung Weitere Informationen finden Sie unter: www.agiplan.de/produktionslogistik einer reibungslosen, termingerechten Produktion. www.agiplan.de/produktionslogistik
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 12 Doch so sehr die OEM in ihren internen Prozessen auch auf Digitalisierung und Industrie 4.0 setzen, 70 Prozent der durchsetzen werden, z.B. das Tracking von Position und Zustand von Teilen über den gesamten Wertschöpfungs- PRAXISBEISPIEL 13 Wertschöpfung wird nach wie vor bei den Zulieferern und prozess, der Einsatz von Assistenzsystemen mit werks- In einer Machbarkeitsstudie hat agiplan den Wertstrom in den Aufwand für die Inbetriebnahme und die Service- Dienstleistern erzeugt, also außerhalb der Werksgrenzen. übergreifender Datenanbindung, mehr Automatisierung der Anlieferung von Komponenten für einen Autobauer freundlichkeit berücksichtigen. Zur Absicherung der Wirt- Für alle Beteiligten liegt hier die Herausforderung! durch Roboter-Einsatz im Lager- oder Kommissionier- analysiert und optimiert. Für die einzelnen Prozessschritte schaftlichkeitsbetrachtung und technischen Machbarkeit bereich, autonome FTS oder lasergesteuerte Routenzüge. vom Warenausgang des Zulieferers über den Warenein- wurden Gespräche mit den Lösungsanbietern geführt und Vernetzte IT-Systeme: Chance und Risiko gang des Kunden bis zum Verbauort wurden Optionen Richtpreisanfragen gestellt. Nach der Invest- und Prozess- Logistik 4.0 wird zum Must Have zur Automatisierung unter Einbeziehung von Industrie kostenrechnung zeigte sich deutlich, wo das Potenzial Voraussetzung für die Produktionslogistik der Zukunft 4.0 Anwendungen dimensioniert. Die Anforderungen liegt. Die Einsparungen durch Vermeidung von Prozess- sind durchgängig vernetzte IT-Systeme der OEM mit allen Eine smarte Produktionslogistik ist in der Lage, die Pro- an die IT, die Gebäude und die Infrastruktur wurden schritten bzw. Vereinfachung und Automatisierung waren Zulieferern und Logistik-Dienstleistern. Einerseits wird duktivität zu steigern und auf diese Weise dem wachsen- ebenfalls dargestellt. Die Alternativen sollten neben der mit über 50 Prozent Kostenreduktion pro Fahrzeug und dadurch sichergestellt, dass die Übergabe von Daten den Kostendruck standzuhalten. Noch viel wichtiger ist es Wirtschaftlichkeit insbesondere die Prozesssicherheit, einer Rendite von über 30 Prozent überzeugend. von einem Prozessschritt an den nächsten transparent, jedoch, als Lieferant den steigenden Transparenz- und fehlerfrei und schnell abläuft. Nur so sind globale Echt- Automatisierungs-Anforderungen der Kunden gerecht zeitverfolgung oder Echtzeit-Risikowarnung durch Supply zu werden. Nur wer mittelfristig bereit Cockpits oder einem Just-in-Time-Monitoring denkbar. ist, in kooperative-digitale Lösungen Arbeitsplatz Andererseits werden die erfassten Daten auf einer höhe- zu investieren, wird wettbewerbsfähig ren Aggregationsebene neue Analysen zulassen, die vor- bleiben. Dies gilt nicht nur für den Zulieferer her nicht möglich waren. Das Stichwort ist: Big Data. Nach Automobilbau, deren Zulieferer und einer Studie von Bearing Point setzen bisher nur 17 Pro- Dienstleister, sondern für alle Branchen zent der Unternehmen Big-Data-Analysen ein, 93 Prozent der fertigenden Industrie. der Fachexperten gehen aber von einem hohen bis sehr Die wichtigste Voraussetzung für jede Transport zum Bereitstellung Transport Routenzug- Wareneingangs- Blocklager Beladung Arbeitsplatz hohen Potenzial aus. Rund ein Drittel der Unternehmen Art von Digitalisierung sind wiederum Entladung Transport zum Datenübertragung prüfung Transport Yard-Management Blocklager zum Werk Verladung plant, solche Technologien in den nächsten drei Jahren eine durchdachte Organisation und einzuführen. Die Herausforderung für die IT ist es, offene, schlanke, saubere Prozesse. Wer hier manueller Beladen des Trolley Routenzug, Staplereinsatz Trolleywechsel aber sichere Systeme und gemeinsame Standards zu Nachholbedarf hat, sollte dies als ers- Klassischer Prozess Staplereinsatz Staplereinsatz Begleitschein Sichtprüfung Blocklager staplerbedient und Bereitstellung und manuelles Ankoppeln getaktet durch Logistiker Spediteure Anmeldung und nach FiFo auf einer Fläche schaffen. ten Angriffspunkt nehmen. Zuteilung Routenzug, manueller Der Materialfluss braucht ein Update Alternative 1 FTS mit Gabel FTS mit Gabel Kabel keine WE Prüfung nötig Durchlaufregal Stapler und direktes Abstellen eines Drive Thru Beladung für KLT bedarfsgesteuert Trolleywechsel durch Werker Spediteur mit Kamera- Trolley Spezial LKW erkennung Sobald die Informationsflüsse mit Lieferanten und Kunden Automatische Manuelles automatisierter Kanallager mit FTS mit Gabel und Routenzug Entladung mit weitgehend digitalisiert sind, müssen die physischen Ma- Alternative 2 Cargomatic Paletten- WLAN WA-Prüfung durch Paletten-Shuttle direktes Abstellen Ankoppeln C-Rahmen Autonomer LKW LKW Steuerung fördertechnik eines Trolley über Handheld Lieferanten terialflusssysteme ebenfalls ein Update erfahren. Indust- rie 4.0-Ansätze bieten schon heute diverse Möglichkeiten Heiko Barth Automatisches EHB / Regallager mit Power&Free für Optimierungen, die sich nach und nach in der Breite Mitglied der Geschäftsleitung Alternative 3 GPS Tracking Teleskop- Kunststoff- Bluetooth Kamerasystem beim Bediengerät Beladen mit C-Rahmen palettenförderer Lieferanten gabelförderer T: +49 208 9925-480 hbarth@agiplan.de Palettenförder- technik Alternative n RFID Tracking Unterflurketten- Funk Fotodokumen- tation beim förderer Lieferanten
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 14 15 “WIR MÜSSEN AUFPASSEN, Wenn wir darüber sprechen, wie Produktion künftig sein wird, wo sind da aus Ihrer Sicht derzeit noch die größ- Deutschland entwickelt sich immer mehr zur Dienstleis- tungs- und Wissensgesellschaft. Die Veränderungen, NICHT ÜBERHOLT ZU WERDEN” ten Hürden in Deutschland? die sich derzeit im Produktionsbereich abzeichnen, sind sie eher förderlich oder hinderlich, was den Prof. Schuh: Ziel einer jeden Unternehmung ist die Stei Produktionsstandort Deutschland betrifft? Wie werden wir in Zukunft produzieren? Wieviel können wir wirklich gerung des Kundenwerts ihrer Produkte und Leistungen. von Industrie 4.0 erwarten? Ein Interview mit Prof. Dr. Günther Schuh, Hier gehen die Herausforderungen weit über die Produk- Prof. Schuh: Trotz des Trends zu einer Dienstleistungs- tion hinaus. Vielen Unternehmen fehlt heute die nötige In- und Wissensgesellschaft, ist Deutschlands Wirtschafts- Ingenieur und Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik an novationsfähigkeit und Agilität, um auf Kundenbedürfnisse leistung wie in keinem anderen westlichen Industrieland der RWTH Aachen. einzugehen. Wechselnde Kundenbedürfnisse schnell zu auf die Produktion von Gütern ausgerichtet. Und durch erkennen, die Innovationsanzahl und -reichweite zu stei- Industrie 4.0 werden wir noch effizienter und leistungsfä- gern sowie flexibel die Prozessstruktur anzupassen – das higer werden. Margenstarke, produktnahe Dienstleistun- fehlt manchen deutschen Unternehmen noch. Weitere gen im Instandhaltungs- oder Servicegeschäft werden große Hürden sind aktuell im schleichenden Netzausbau den Produktionsstandort Deutschland weiter festigen. sowie in gremienbasierten, trägen Standardisierungsak- tivitäten bezüglich Daten- und Schnittstellenformaten zu Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends, wenn Im Zusammenhang mit der Produktion von morgen ist sehen. Hier muss Deutschland aufpassen, nicht „rechts“ über die Zukunft von Produktion gesprochen wird? Industrie 4.0 sicher einer der wichtigsten Schlagworte. von China oder den USA überholt zu werden. Wie beurteilen Sie das – ist Industrie 4.0 etwas, das Prof. Schuh: In der Gesellschaft ist der Trend durch Smart aktiver Unterstützung bedarf, oder ist es vielmehr eine Devices von überall auf beliebige Informationen und Entwicklung, die auch ohne Förderung in vielen Unter- Prognosen zuzugreifen schon Alltag. Unternehmen wie nehmen passieren wird? Amazon, die nicht mehr nur Kaufhäusern Konkurrenz Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh machen, sondern auch die Logistikbranche aufmischen, Prof. Schuh: Industrie 4.0 wird kein Selbstläufer sein. Ingenieur und Inhaber des Lehrstuhls für nutzen Smart Data zur idealen Lagerhaltung, Preisge- Zum einen müssen fehlende Fachkräfte, welche für die Produktionssystematik an der RWTH Aachen staltung und Prognose der Nachfrage. Hier wird die veränderten Anforderungsprofile der Unternehmen ge- produzierende Industrie nachziehen müssen. Wichtige eignet sind, durch eine angepasste Ausbildung befähigt Trends, welche sich unter dem Schlagwort Industrie 4.0 werden. Zum anderen müssen sich Unternehmen strate- zusammenfassen lassen, sind die umfassende Aggrega- gisch überlegen, inwiefern Trends im Zusammenhang mit tion von Produktions- und Unternehmensdaten aus ver- Industrie 4.0 bestehende Geschäftsmodelle beeinflussen. schiedensten Quellen sowie das schnelle und fundierte Sie müssen sich fragen, ob sie nahe genug beim Kunden Verständnis der Produktion durch echtzeitnahe Data Ana- sind, ob sie schnell genug handeln können usw., um kon- lytics. Außerdem werden Entscheidungsprozesse durch kurrenzfähig zu bleiben. cyber-physische Assistenzsysteme beschleunigt sowie Unternehmensprozesse agil, und damit effizient gehalten.
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT 16 17 Das Schreckensszenario wäre dieses: Da überlegt sich nach Preis, Wetter, Lust und Laune. Sie fahren Fahrrad, die Automobilindustrie fieberhaft, wie sie ihre Produktion Bus, laufen zu Fuß, legen weite Strecken mit dem Fern- effizienter und smarter gestalten kann, macht ihre Fabri- bus, der Bahn, einem Carsharing-Fahrzeug oder der Mit- Wer darüber spricht, wie sich die Automobilindustrie in Zeiten des ken klüger und baut immer mehr Technik in ihre Autos, fahrzentrale zurück. Nur mit einem eigenen Auto fahren digitalen Fortschritts verändert, sollte auch die Entwicklungen im die die Fahrer nach und nach überflüssig machen. Und sie immer seltener, weil sie keines haben. Weil sie keines Bereich der Mobilität im Blick behalten. Ein Kommentar. dann kauft sie keiner, diese Über-Autos der Zukunft - weil brauchen. wir längst gelernt haben, uns in virtuellen Welten zu be- wegen. Wir treffen unsere Kollegen-Avatare dank Daten- Autonome Konzepte brillen im digitalen Büro, kaufen im virtuellen Supermarkt ein und am Wochenende schauen wir das Spiel unseres Keine Frage, es ist wichtig, Autos klug zu machen. Denn Lieblings-Fußballclubs bequem vom Sofa aus, während völlig unabhängig davon, wie lange es noch dauern wird, wir - wiederum dank Datenbrille - den Blick von der Loge bis autonome Fahrzeuge ganz normal am Straßenverkehr aus durchs Stadion schweifen lassen. Wer braucht da teilnehmen können: Die Hersteller dürfen den Anschluss noch ein Auto? nicht verpassen, müssen ihren Wissensvorsprung halten und ausbauen. Doch sie tun gut daran, sich alternative Die guten Nachrichten Mobilitäts-Konzepte zu überlegen und mehr noch: sie mitzuentwickeln. Ganz so dramatisch wird die Zukunft wohl nicht werden, Das mag dazu führen, dass in Zukunft der ein oder ande- aber technisch machbar ist das Szenario heute schon. re Hersteller weniger Fahrzeuge baut - und sein Kernge- Wohin diese Entwicklungen führen werden, kann man schäft längst ein ganz anderes geworden ist. Aber das ist sich bestenfalls mit viel Fantasie vorstellen. Für die nicht schlimm, andere Firmen haben den Wandel schon Automobilhersteller und Mobilitätsanbieter gibt es aber vielfach erfolgreich vorgemacht. Schlimm hingegen wäre auch gute Nachrichten: denn grundsätzlich werden wir es, diese Entwicklung zu ignorieren. Denn was passiert, Menschen auch in Zukunft unsere Häuser verlassen, wenn man ein Produkt herstellt, für das es kaum noch dafür sind wir einfach zu sozial, wollen Dinge erleben, eine Nachfrage gibt, haben auch schon andere Firmen schmecken, riechen, andere Orte und Länder sehen vorgemacht, leider mit weniger Erfolg. Oder erinnert sich - echte Menschen treffen. Aber - und genau das ist die jemand noch an die zahlreichen Hersteller von Video Herausforderung - unsere Mobilität verändert sich. Nicht recordern, tragbaren CD-Spielern und mp3-Playern? in Zukunft, sondern genau jetzt, in diesem Augenblick. Längst ist der Führerschein vor allem für junge Groß städter nicht mehr so wichtig, das Auto als Statussymbol hat ohnehin ausgedient. Junge Menschen setzen heutzu- tage auf flexible Mobilität. Um von A nach B zu kommen, Jan Filipzik wählen sie situativ das für sie optimale Verkehrsmittel - je Redakteur und PR Berater T: +49 172 827 52 66 jan.filipzik@gmail.com
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 DIE VIER „MUST HAVES“ DER 20 21 Must Have 2: Flexibilität und Erweiterbarkeit LOGISTIKIMMOBILIE VON MORGEN Entwicklungs- und Produktionszyklen, die „Time to Mar- ket“ aber auch die Lebenszyklen von Produkten werden Science, not Fiction: Die Lastdrohne schwebt kurz nach Mitternacht in Zeiten von Industrie 4.0 immer kürzer. Gleichzeitig aus 14 Kilometern Höhe vom Sky-Fulfillment-Center in den urbanen nehmen Sortimentsvielfalt und Variantenreichtum zu. Hinzu kommen neue saisonale Peaks, Spot- und Pro- Distributions-Hub. Tagsüber ist hier ein Parkhaus. Vollautomatische jektgeschäfte, die ihrerseits schnell verfügbare, aber Kommissioniersysteme beladen eine Flotte kleiner Paket-Roboter, zeitlich begrenzte Kapazitäten erfordern. Dies alles die autonom über die Gehwege der Stadt fahren und die Endkunden vor der Tendenz zu weniger Beständen und kürzeren Warenumschlagszeiten. am Morgen mit den Bestellungen des gestrigen Abends beliefern. Eine Chance in diesem Zusammenhang: Wer vernetzt ist, seine Kunden kennt, die Daten hat und in der Lage ist, sie intelligent zu analysieren (Big Data Analysis), der kann bessere Vorhersagen über die zu erwartende Auslastung machen. Trotzdem hilft die beste Vorhersage nichts, wenn die Logistiksysteme, der Transport oder eben die Immo- Zukunftsmusik? Eigentlich nicht, denn die Patente sind ten, die weit jenseits dessen liegen, was wir heute als bilie nicht die entsprechende Kapazität hat. Gefragt sind angemeldet (Amazon), Prototypen gebaut (Starship „schnell“ erachten. Datenleitungen werden redundant also skalierbare Intralogistik-Systeme, flexible Layouts, Technologies mit Venture Capital von Mercedes Benz), ausgelegt sein und eine niedrige Latenz für echtzeitfä- sinnvolle Automatisierung, eine robuste IT und schnelle Pilotversuche erfolgreich umgesetzt (eBase4Mobility des hige Anwendungen aufweisen müssen. Ein internes Re- Flächenverfügbarkeit, um Wachstum zu gewährleisten. EffizienzCluster LogistikRuhr). Aber was davon wird sich in chenzentrum stellt eine Private-Cloud für sensible Daten Die Nachfrage nach höheren, mehrstöckigen Logistikim- der Breite durchsetzen? Und welche Anforderungen stel- zur Verfügung, die Rechenkapazitäten können von allen mobilien mit minimierter Grundfläche bei größtmöglichem len sich dadurch an die Logistikimmobilien der Zukunft? Immobilien-Nutzern gemeinsam beansprucht werden, Gebäudevolumen wird zunehmen. bspw. um KI-Anwendungen lokal ausführen zu können. Must Have 1: Der Einsatz von Robotern wird rasant zunehmen: Im kom- Must Have 3: Eine digitale, technische Infrastruktur menden Jahr werden die Einsatzkosten eines Logistik- Multi-Use und Multi-User Fähigkeit roboters mit denen eines menschlichen Arbeiters Die Immobilie der Zukunft wird voll vernetzt sein. Sie gleichziehen. Warentransporte innerhalb des Gebäudes Beispiel E-Commerce: Viele Anbieter wünschen sich von wird ein Teil des „Internet der Dinge“. Sie wird eine Da- werden von FTS (Fahrerlosen Transportsystemen) über- einem Fullfillment-Center neben Lager und Kommissio- ten-Schicht besitzen, einen digitalen Schatten, der die nommen. Ein störungsfreies Drahtlosnetzwerk ist dazu niereinheiten mehr Büro- und Sozialfläche, z.B. Raum für IT-Systeme, Anlagen und Inventories bis zum Paket-Chip ebenso notwendig wie die Gegebenheit für Ortungssys- Fotostudios oder für die Bearbeitung von Retouren. In mit den internen und externen Nutzern verbindet. Grund- teme (Laserscanner, Real-Time-Sensing, GPS) im Gebäu- derartigen Multi-Use-Szenarien wird die Logistikimmobilie lage hierfür ist eine Breitband-Anbindung mit Datenra- de und auf den Freiflächen zum Ort für Value Added Services, z.B. in Form der be-
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 IM PAKETE-RAUSCH 22 23 kannten produktionsnahen Dienstleistungen (Vormonta- Fazit ge, Produktveredelung, Customization, Pre- und After-Sa- les-Services). Daneben entstehen aber komplett neue Wann der Drohnenlandeplatz oder das 3D-Druckzentrum Geschäftsmodelle, die mit der Digitalisierung einherge- zum Standard einer Logistikimmobilie gehören werden, Worauf muss sich die Logistik in den kom- hen und Raum suchen, z.B. Plattformen für „Manufacturing ist noch nicht absehbar. Wichtiger ist es aber, digitale menden Jahren einstellen? Frank Weber, as a Service (MaaS) mittels additiver Fertigung (Stichwort: „Grundlagenarbeit“ zu leisten: Zeitgemäße Digitaltech- Head of Industrial Agency beim Immobili- 3D-Druck), B2B-Brokerage von Logistikdienstleistungen nik, schlüssige Planungskonzepte für den flexiblen oder Programmier- und Marketingservices. Die gemeinsa- Auf- und Abbau von Kapazitäten, die Wandelbarkeit in endienstleister JLL Germany, gibt Ein- und me Nutzung von Büro-, Service- und Lagerflächen nebst der Nutzungsart inklusive innovativer Betreibermodelle Ausblicke. Inventar (Möbel, Fahrerlose Transportfahrzeuge, Kommis- und ein transparentes Monitoring und damit ein höherer sionierroboter etc.) im selben Gebäude ist ebenso denk- Servicegrad für die Nutzer, das sind die wesentlichen bar. Sie erfordert aber auch entsprechende Mietverträge Erfolgsfaktoren. und Betreibermodelle für Industrie- und Gewerbeparks. Big Data, Automatisierung und Crowd Logistics werden Must Have 4: verstärkt Auswirkungen auf Standortplanung, Netzwerke Frank Weber Transparenz und Servicegrad für Nutzer und Intralogistik haben. Umso wichtiger wird die ganz- Head of Industrial Agency, JLL Germany heitliche und vorausschauende Projektplanung und Ein smartes Gebäude erlaubt ein smartes Monitoring. Die -umsetzung. Immobilie als dynamischer Teil der Wertschöpfungskette Dass die Logistikbranche in den letzten Jahren beson- Dazu ein paar Zahlen: Ende der 1970er Jahre transpor- wird vollständig quantifizierbar. Besonders die Energiebi- ders rasant gewachsen ist, ist kein Zufall. Haupttreiber ist tierte die Deutsche Post (alte BRD) ca. 280 Mio. Pakete lanzierung wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Sobald der zunehmende E-Commerce. Dies hat vor allem Auswir- jährlich. Heute sind es 2,7 Mrd., ausgeliefert von Hauptak- der „CO2-Footprint“ eines Produkts zum Wettbewerbs- kungen auf die Verteilungs- oder Distributionslogistik. Die teuren wie DHL, Hermes, UPS und DPD. In zehn Jahren faktor wird, werden die Immobilien ihren Teil ausweisen Waren kommen aus dem In- und Ausland bei den großen sollen nach Schätzung von McKinsey bereits 5 Mrd. Pa- müssen, den sie zu diesem „Footprint“ beitragen. Eine Import- oder heimischen Verteilzentren an (letztere auch kete in Deutschland transportiert werden, das hieße dann digitalisierte Gebäudetechnik kann gleichzeitig mithelfen, Fulfillment-Center genannt) und werden dann in Deutsch- fast 18 Mal mehr als 50 Jahre früher. Der Online-Handel Energie einzusparen, z.B. durch ein adaptives Energiema- land über regionale Verteilzentren, Zustellbasen der Pa- wächst jedes Jahr um ca. 12 bis 14 Prozent, auch das ist nagement oder vernetzte Kühl- und Wärmesysteme. ket-Dienstleister und zunehmend City-Hubs verteilt. ein starkes Indiz für die Zunahme der dafür benötigten Logistik-Fläche. Die drei wichtigsten Herausforderungen sind gleichzeitig „Digitalisierung, Re- die Megatrends – nämlich technologische Entwicklung/ Digitalisierung, Re-Shoring (bedeutet Rück-Verlagerung Frederik Betsch Shoring und City-Logistik sind von Produktionskapazitäten aus anderen Teilen der Welt Leiter Marketing und die Megatrends.“ nach Europa) und City-Logistik. Die Logistik-Immobilie der Kommunikation bei agiplan Zukunft (und auch des bereits vorhandenen Bestandes) Frank Weber, Head of Industrial Agency, JLL Germany T: +49 208 9925-337 fbetsch@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 24 25 muss Schritt halten mit diesen Veränderungen. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn immer mehr Sensorik im Einsatz KOOPERATION ist, also Funk-/Sende- bzw. Empfangs-Chips zur Nachver- JJL und agiplan bieten integ- Konzeptplanung von Logistik und Produktion folgung von Waren, Paketen oder Paletten, dann müssen ausreichend Daten- und Stromkabel in der Halle vorhan- rierte Services für Produktions- ›G rundstücks- oder Gebäudedefinition auf Basis von Baubeschreibungen den sein. Gleiches gilt für die zunehmende Automatisie- und Logistikimmobilien. und funktionalen Ausschreibungen rung oder Robotisierung in einem Logistikgebäude. › Abfragen von Bestandsobjekten und Projektentwicklern www.agiplan.de/JLL › Ausschreibungen für 3PL – Built-to-Suit Nach meiner Einschätzung wird vor allem Big Data, also die Generierung und synchrone Verarbeitung von Daten der Warenströme, auf kurze Zeit wichtiger für die ›B asisdaten für Gebäude- und Grundstücksdefinition (Materialfluss, Systeme, Prozesse) logistische Praxis werden, z.B. für die Kommissionier- › Flächenprogramm, Strukturplanung, Layout technik, das Verorten der Waren, die Prüfung des Ur- › Kalkulation von Investitionen, Personal sprungs und Verbleibs. Für die Akzeptanz der Paketströ- und laufenden Kosten me in Städten wird entscheidend sein, ob wir ökologisch Standortplanung nachhaltige, verkehrsreduzierende und leise Transport- wege etablieren können. Als weniger bedeutsam für › Erstellung von Standortprofilen die Beherrschung großer Volumina sehe ich den Einsatz › Supply Chain Analysen und Simulation von Drohnen. Das wäre technisch sicher reizvoll und be- › Ermittlung von Konsolidierungspotenzial Feinplanung, Realisierungsbe- herrschbar, aber regulatorisch schwierig und für die zu › Standortstruktur- und Werkstrukturplanung gleitung und Inbetriebnahme transportierenden Mengen zu vernachlässigen. Standort- und Immobiliensuche › Industriearchitektur / Generalplanung › Produktions- und Intralogistik › ERP / WMS / MES Integration › Einsatz der eigenen Datenbank › Ausschreibungen / TGA › Anwendung eines GIS-Analyse-Tools (MapIT) › Verlagerungsmanagement und Inbetriebnahme › Arbeit mit einer Netzwerk-Design-Anwendung „Fest steht: Die Branche steht vor großen Herausforderungen - jetzt ist die Zeit, sich dafür richtig aufzustellen.“ Outsourcing Beratung Portfolio-Analyse und -Bewertung Vermarktung von B estandsimmobilien Frank Weber, Head of Industrial Agency JLL Germany › Vergleich von Kosten- und Leistungsprofilen › Bestandsanalyse von Produktions- und Logistikflächen › Untervermietung, Verkauf, Vermietung › Umsetzung des Outsourcing-Prozesses ›R egionen- und länderübergreifende Manufacturing- › Sale & Lease Back Transaktionen › Argumente für Make-or-Buy Entscheidungen Footprint Analysen › Bieterverfahren › Nutzwert-, Szenario-, Potenzial- und Risikoanalyse › Standortentwicklungskonzept › Formulierung des Tenders ›N achnutzungskonzepte: Bewertung von Technik und verkehrlicher Infrastruktur www.agiplan.de/jll
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 26 Projekt Der passende Standort für ambitionierte industrielle Großprojekte INDUSTRIESTANDORT Rund 30 Kilometer südlich von Rostock liegt ein ca. 500 ha ROSTOCK-LAAGE großes, voll überplantes Industrie- und Gewerbegebiet mit einmaligen Gestaltungsspielräumen für ambitionierte in- dustrielle Großvorhaben: Eine GFZ von 0,8, Schallleistungs‑ Für den Industriestandort Rostock-Laage hat agiplan die Standort- pegel von 72dBA Tag und 45 m maximale Bauhöhe faktoren analysiert, ein Leitbild und eine Marketingstrategie mit sind Parameter, die heutzutage nur noch selten in dieser Umsetzungsplan entwickelt. So ist ein exzellenter Ausgangspunkt Größenordnung zu finden sind. Das Gebiet bietet zudem ideale logistische Voraussetzungen als Drehscheibe für die weitere Vermarktung entstanden. nach Osteuropa, ins Baltikum, nach Skandinavien sowie nach West- und Südeuropa dank direkter Anbindung an Autobahn, Gleisanschluss, den Seehafen Rostock und den unmittelbar angrenzenden Flughafen Rostock-Laage Die Montageachse Rostock-Laage mit 24 Std. Frachtbetrieb. Ein klares Profil für die internationale agiplan-Leistungen auf einen Blick Vermarktung Analyse der Standortfaktoren, Benchmarking, Das Gebiet in Rostock-Laage wurde vom Land als Vor- Marktanalyse und SWOT-Matrix ranggebiet für industrielle Großprojekte ausgewiesen Entwicklung eines Leitbildes und und verfügt bereits über bedeutende industrielle und Vermarktungsansatzes inkl. Visualisierungen logistische Ansiedlungen. Im Auftrag der Landeswirt- schaftsförderung Mecklenburg Vorpommern „Invest in Zielgruppensegmentierung, Marketingstrategie MV“ hat agiplan für den Großstandort die Positionierung und Umsetzungsplan geschärft, ein neues Leitbild entwickelt und das Marke- Konzept für Monitoring und Erfolgskontrolle tingkonzept erstellt. Michael Sturm, Geschäftsführer von Invest in MV: „Mit Hilfe von agiplan haben wir nun einen der Marketinginstrumente exzellenten Ausgangspunkt für die weitere Vermarktung der Großfläche bei Rostock, und zwar im Konsens mit allen Beteiligten.“ Dr. Hans-Ulrich Tappe Senior Consultant T: +49 208 9925-212 www.agiplan.de/rostock-laage htappe@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 28 29 Digitaler Funkenflug. Die Transformation der Industrie ist im Gange.
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 Bestellen Sie kostenlos das Poster zur Digitalisierungs-Beratung unter: DIGITALISIERUNGS-BERATUNG 30 31 www.agiplan.de/wirtschaft40 Wirtschaftspolitische Akteure, Wirtschaftsförderungen und Digitali- sierungs-Beauftragte werden zu Lotsen auf dem Weg in die Digitale Wirtschaft. Jetzt gilt es, die passende Strategie zu finden. Wir unterstützen Sie dabei, kundenorientierte, Nutzen Digitalisierungs-Lotse Digital Future Camp stiftende Angebote zu formulieren. Als umsetzungsorien- Format, das interessierte Unternehmen und Start-ups thematisch über einen längeren Zeitraum miteinander verbindet. Sie treffen sich über tierte Berater arbeiten wir für Kunden aus der Industrie, Science-to-Business-Center die Dauer von 3 - 4 Monaten alle 2 - 3 Wochen und arbeiten an einem übergreifenden Thema, zum Beispiel den Chancen und vor allem dem Mittelstand, und dem öffentlichen Sektor: Unternehmens-Campus, angedockt an eine technisch Herausforderungen des zunehmenden Online-Handels. ausgerichtete Hochschule fördert den intensiven Austausch Wir kennen beide Sichtweisen. Industrieunternehmen zäh- zwischen Unternehmen und Wissenschaft. Bestenfalls werden Berufskollegs mit eingebunden, um zukünftige Facharbeiter fit zu Zielgruppe mögliche Anbieter machen und richtig auszubilden. Unternehmen Wirtschaftsförderungen len auf unsere Expertise bei der Konzeption von Industrie Start-ups IHK Zielgruppe mögliche Anbieter 4.0-Roadmaps und technischen Anwendungsprojekten. Unternehmen Hochschulen IHK Hochschulen Handwerkskammern Hochschulen Wirtschaftsförderungen Im öffentlichen Sektor sind wir auf Bundes-, Landes- und Start-ups Berufskollegs Hochschulen Regionalebene durch Studien und Strategieprojekte als Handwerk Experten für die digitale Wirtschaft anerkannt. Mittelstand Für Unternehmen liegen die Chancen in neuen Geschäfts- modellen mit individualisierten Produkten und vernetzten Services. Wirtschaftsgestalter (z.B. Wirtschaftsförderer, Digital HUB Start-up Ein Standort, an dem technologieaffine Digital Natives auf etablierte Stabsstellen für Digitalisierung, Digitalisierungs-Beauf- Unternehmen treffen, um gemeinsam an Lösungen für die Zukunft zu tragte) können Unternehmer auf dem Weg zur „Wirtschaft arbeiten. Viele einzelne Formate, wie Problem-Pitch oder Digital Future Camp, können dort angeboten werden. Ein HUB-Manager dient als Lotse Berufskolleg und Ansprechpartner für die Unternehmen und Gründer der Region. 4.0“ effektiv unterstützen. Gemeinsam identifizieren wir Transferprojekte "it's owl style" dafür die geeigneten Instrumente, die für Unternehmen Zielgruppe Start-ups Unternehmen mögliche Anbieter Wirtschaftsförderungen / IHK mit regionalen Partnern Hochschule ?! Cluster, Hochschulen oder Netzwerke sind „kleine“ Projektträger, indem sie Transferprojekte mit einer Förderung von ca. 5.000 Euro ausschreiben. Für 5 - 10 Beratertage kommt ein Industrie 4.0-Berater ins Unternehmen, erhebt den größtmöglichen Nutzen bringen. Gründer Unternehmen (Beteiligung oder komplett Industrie 4.0-Potenziale und schlägt Umsetzungsprozesse vor. Der alleinige Finanzierung) organisatorische Aufwand verbleibt beim Cluster- / Netzwerkmanagement. Fachpublikum Zielgruppe mögliche Anbieter Auf dem Weg zur Region 4.0: Unternehmen Cluster, Netzwerke, IHK, Leistungen und Methodik der agiplan GmbH Wirtschaftsförderungen, Hochschulen Kompetenzzentrum Wirtschaft / Mittelstand 4.0 Konzeption Wirkungsverfolgung Zentrales Zentrum für die niederschwellige Sensibilisierung und Potenzialermittlung rund Strategieentwicklung, Konsensfindung, Evaluierung, Auditierung um Industrie 4.0. Angebote entlang der Befähigungskette: Informieren, Demonstrieren, Matching zu Förderkulissen, Förderfähigkeit Qualifizieren, Konzipieren, Umsetzen. Zielgruppe mögliche Anbieter Unternehmen Wirtschaftsförderungen / IHK mit regionalen Partnern Forschungseinrichtungen Projektmanagement / Dialogprozesse / Monitoring / Moderation / Workshops Nomo Braun Analyse Senior Consultant Potenzialanalyse, Wirtschaftlichkeitsanalyse, Umsetzung SWOT-Analyse, Akteursanalyse, Benchmarking / Best Practices Projektentwicklung, Geschäftsmodelle, Fördermittelberatung, Ausschreibungsunterstützung, T: +49 208 9925-366 Kommunikation und Marketing www.agiplan.de/wirtschaft40 nbraun@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 EINE ZENTRALSTELLE 32 33 FÜR DIGITALISIERUNG Jochen Fricke Oliver Weimann stellvertretender Geschäftsführer der Essener Geschäftsführer des ruhr:HUB Der ruhr:HUB ist einer von sechs digitalen Hubs in NRW. Er ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft zentrale Anlaufstelle für die Digitalisierung im Ruhrgebiet, begleitet und koordiniert wurde er bei seiner Entstehung von agiplan. Im Interview sprechen Jochen Fricke und Oliver Weimann über die Formate im Zuge dieses Prozesses entwickeln müssen. Zusammenarbeit, über erste Erfolge und anstehende Aufgaben. Dass wir mit einer gemeinsamen Bewerbung an der Ruhr „Mehr als 250.000 Studenten ein klares Signal der Kooperation und Zusammenarbeit geschickt haben, unterscheidet uns dabei von anderen und über 5 Millionen Menschen ber- Landesteilen. gen ein unfassbares Potenzial. Der Weimann: Der ruhr:HUB wird heute getragen von der Pott macht sich auf den Weg...“ Wirtschaft und den Kommunen unserer Region. Dies ist ein unschätzbarer Vorteil, da wir von einer breiten Wel- Oliver Weimann, Geschäftsführer des ruhr:HUB le der Unterstützung begleitet werden, jedoch sind wir Herr Fricke, was hat den Ausschlag gegeben, mit Kolleginnen und Kollegen von agiplan waren sofort Teil fortlaufend gezwungen abzuwägen und Prioritäten zu ab sofort ein wenig leichter, die Außenkommunikation für agiplan zusammenzuarbeiten und wie haben Sie die des Teams. Sie haben uns mit Sachkenntnis, Empathie setzen. Natürlich wollen wir offen sein und möglichst viele unsere Aktivitäten zu schärfen. Zusammenarbeit erlebt? und der klassischen Beratungsleistung begleitet. Partner in die Arbeit einbinden - was uns bislang auch ziemlich gut gelingt. Jedoch geht es vorrangig auch da- Was hat denn für Sie den Ausschlag gegeben, die Fricke: Der Rat der Stadt Essen beschloss sehr früh, sich Wieso war es so wichtig für die Region, diesen Wettbe- rum, greifbare Produkte zu entwickeln, an denen wir ge- Stelle als Geschäftsführer des ruhr:HUB anzunehmen? um einen digitalen HUB zu bewerben. Wir entschieden werb mit dem ruhr:HUB zu gewinnen? messen werden. Eine große Herausforderung liegt in der uns, einen breiten, die Wirtschaft mobilisierenden Ansatz Außenkommunikation. In den letzten Monaten sind einige Weimann: Auf der einen Seite habe ich mit dem RuhrSum- zu wählen. agiplan hat uns mit seinen Überlegungen Fricke: Die Digitalisierung ist für Essen und das Ruhrge- Initiativen (Hubs, Camps, Labs etc.) gestartet, bei denen mit die größte Start-up-Konferenz der Region etabliert und seinem Engagement im Wettbewerb überzeugt. Der biet Chance und Herausforderung. Auch als Wirtschafts- die Öffentlichkeit vollkommen den Überblick zu verlieren und realisiere seit mittlerweile knapp zehn Jahren selber Prozess der Bewerbung hatte eine hohe Dynamik. Die förderung werden wir neue Instrumente, Standorte und drohte. Mit einem klaren Produktangebot wird es für uns digitale Geschäftsmodelle bzw. investiere in externe
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017 34 35 Teams und Ideen. Und durch mein etabliertes Netzwerk ternehmen den Weg bereitet. HUB wie Camp sind erst Also fällt das erste Fazit entsprechend positiv aus? nenlernen. Außerdem veranstalten wir Ende September in der Start-up-Szene kann ich eine deutlich zunehmende seit Kurzem am Start und selbst in einer Start-up-Situation. die Start-up-Week Ruhr, bei welcher interessierte Partner Dynamik erkennen. Auf der anderen Seite werden die HUB und Camp sind jedoch auf einem sehr guten Weg. Fricke: Ja, es war eine gute Entscheidung des Landes, ihre eigenen Start-up-Events einbringen können. Und Potenziale der Region - zu nennen vor allem ein riesiger die sechs HUBs gleichzeitig an den Start zu schicken. Ein schließlich bereiten wir aktuell individuelle Workshops Pool von 250.000 Studenten sowie eine unvergleichbare landesweites Netzwerk entsteht und man kann im Aufbau und Programme für ausgewählte Partner vor, welche die Industriedichte - noch nicht annähernd ausgeschöpft. Mit wechselseitig voneinander lernen. Dasselbe gilt national strukturierte Zusammenarbeit mit Start-ups beinhalten. Ich dem ruhr:HUB habe ich die Chance in den kommenden wie international. In Deutschland sind alle vergleichba- persönlich würde mich allerdings auch sehr freuen, wenn drei Jahren maßgeblichen Mehrwert für Start-ups wie „Die Standorte entwickeln in ren Standorte im Thema Digitalisierung unterwegs. Und wir in unserer Region einen gewissen Mentalitätswechsel Konzerne und Mittelstand der Region zu schaffen. Dies unterschiedlicher Weise diese loka- selbst international, z. B. aus unseren Partnerstädten - hinbekommen würden und junge Menschen Start-ups als ist für mich eine spannende Aufgabe, bei der ich täglich len Initiativen, die der HUB letztlich aber nicht nur - gibt es großes Interesse am Austausch. eine Option wahrnehmen könnten. Zukunft gestalten kann und ständig mit sehr unterschied- So verzeichnete unser Messestand auf der „E-world ener- lichen und faszinierenden Menschen zu tun habe. bündelt und verstärkt.“ gy & water“ schon gemeinsame Aktivitäten mit Grenoble Jochen Fricke, stellvertretender Geschäftsführer der Essener und Sunderland. Nächstes Jahr werden weitere, auch Wie kommt der ruhr:HUB in der Essener Wirtschaft an? Wirtschaftsförderungsgesellschaft internationale Partner dazukommen. Weimann: Das Fazit fällt positiv aus, aber es gibt noch Fricke: In dem von allen beteiligten Kommunen erarbei- eine Menge zu tun. Der Fokus all unserer Aktivitäten liegt teten Konzept haben wir uns für Essen als den zentralen Die Digitalisierung ist ein Prozess, der die Entwicklung Standort des HUBs der Metropole Ruhr entschieden. der Wirtschaft massiv beeinflusst. Insofern, das Interesse Dieser HUB wird ergänzt durch dezentrale Aktivitäten der Wirtschaft ist da - es ist aber auch nötig, dass die Un- in den jeweiligen Städten. Die Standorte entwickeln in ternehmen selbst initiativ werden und sich kooperativen unterschiedlicher Weise diese lokalen Initiativen, die der Ansätzen öffnen. „Wir brauchen eine fortschreitende Änderung Weimann: Nach knapp sechs Monaten sind die dringen- unserer Mentalität – scheitern muss erlaubt sein.“ den administrativen Aufgaben wie Räumlichkeiten, Team Oliver Weimann, Geschäftsführer des ruhr:HUB aufbau und Prozessdefinitionen abgeschlossen und wir haben ein spannendes und vielfältiges Programm auf die „Die Digitalisierung ist ein Pro- Beine gestellt. Meine Co-Geschäftsführerin Anja Sommer- auf dem Match-Making, also dem begleitenden Kennen- zess, der die Entwicklung der Wirt- feld und ich haben die letzten Monate auf diversen Ver- lernen von bestehender Industrie und jungen, innovativen schaft massiv beeinflusst. “ anstaltungen für den HUB geworben und sind dem Ziel Unternehmen. Hiermit sollen Konzerne und Mittelstand eine Zentralstelle für die Digitalisierung in der Region zu besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet Jochen Fricke, stellvertretender Geschäftsführer der Essener werden, ein gutes Stück nähergekommen. Und fast noch und die weitere Entwicklung der Start-up-Szene unter- Wirtschaftsförderungsgesellschaft wichtiger sind erste Erfolge beim sogenannten Match-Ma- stützt werden. Hierfür organisieren wir Experience Days, king zwischen Start-ups und Industrie. Durch von uns also Themen-Tage zu Cyber Security, IoT, VR/AR, Data HUB letztlich bündelt und verstärkt. „Camp.Essen“ heißt organisierte Workshops, Pitches und Events sind bereits Analytics etc. bei denen Führungskräfte der hiesigen unsere Initiative, die Anlaufstelle für Essener Start-ups erste konkrete Projekte entstanden, was wir in gewisser Wirtschaft Impulse und Trends erhalten, aber auch qua- und KMUs ist, aber auch der Kooperation größerer Un- Weise als Proof-of-Concept für den ruhr:HUB ansehen. litativ hochwertige Start-ups zum jeweiligen Thema ken-
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