Agiplanquadrat - agiplan GmbH

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Agiplanquadrat - agiplan GmbH
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                                   agiplanquadrat

                                   Ausgabe 09
                                   Juli 2017

Digitalwirtschaften
Neues Ersatzteillager für Miele / Produktionslogistik 4.0 / Zukunft der Mobilität / Logistikimmobilie der Zukunft / Industriestandort
Rostock-Laage / Digitalisierungs-Beratung für Wirtschaftsgestalter / Mieterstrom für Stadtquartiere / agiplaner
Agiplanquadrat - agiplan GmbH
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

            DIGITALISIERUNG IST CHEFSACHE
                                                                                                                                                         Projekt Miele    6                                                               3

                                                                                                                                                                                         10      Produktionslogistik 4.0

            Wenn die smarte Waschmaschine in Zukunft selbständig          Weitere Ansatzpunkte, wie wir die „digitale Trans­                  Prof. Dr. Günther Schuh     14
            die Bestellung eines Ersatzteils auslöst, wird die Sendung    formation“ bei agiplan unterstützen, finden Sie in diesem           im Interview
            über das neue Miele Ersatzteillager in Gütersloh abgewi-      Heft, unter anderem:                                                                                      16        Die Zukunft der Mobilität
            ckelt. Unsere Logistiker waren in diesem Projekt mit den
            möglichen Folgen der Digitalisierung konfrontiert: Um im      ›	Wie kann die Logistik in der Automobilindustrie dank                Die vier „Must Haves“    20
            skizzierten Zukunftsszenario – noch bestellen die Ma-             Industrie 4.0 effizienter werden?                                   der Logistikimmobilie
            schinen von Miele nicht selbst – einen Reparaturservice       ›	Welche Ausstattung muss die Logistikimmobilie der                   von morgen
            innerhalb von 24 Stunden anbieten zu können, muss der             Zukunft mitbringen?                                                                                        26      Projekt Rostock-Laage
            Techniker das Ersatzteil unverzüglich als Einzelsendung        ›	Womit können wirtschaftspolitische Akteure die Unter-
            geliefert bekommen. Folge für das Logistikzentrum:                nehmen vor Ort unterstützen?                                    Digitalisierungs-Beratung    30
            Die Durchlaufzeiten werden kürzer, es müssen mehr              ›	Wie können Mieterstrommodelle die dezentrale Versor-            für Wirtschaftsgestalter
            Packstationen für Pakete verfügbar sein. Selbstverständ-          gung mit erneuerbarer Energie ermöglichen?
                                                                                                                                                                                         32         ruhr:HUB
            lich sollten die Sensordaten des defekten Geräts, der
                                                                                                                                                                                                 Eine Zentralstelle für Digitalisierung
            Servicetermin beim Kunden und die Sendungsverfolgung          Viele Anregungen und eine unterhaltsame Lektüre
            dann mit der Logistik synchronisiert sein, d.h. auch die      wünscht
                                                                                                                                                 Erneuerbare Energien          36
            Informations- und Datenflüsse werden ertüchtigt.
                                                                                                                                                 Mieterstrom                        37	
                                                                                                                                                                                       Mieterstrom-Modell für
            Ein einfaches Beispiel, aber es zeigt, welche „Tiefenwir-     Ihr Christian Jacobi
                                                                                                                                                                                              Stadtquartiere im Ruhrgebiet
            kung“ Digitalisierung hat, sowohl für die Infrastruktur und
            die Informationsprozesse als auch für deren Planung.
            Solche Veränderungen gelingen nicht ohne eindeutige
            Strategie und Roadmap, das dürfte klar sein.

            Digitalisierung ist eben Chefsache!

                                                                                                          Dr. Christian Jacobi
                                                                                                          Geschäftsführender Gesellschafter
                                                                                                          T: +49 208 9925-250
                 www.agiplan.de                                                                           cjacobi@agiplan.de
Agiplanquadrat - agiplan GmbH
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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            AKTUELL                                                                                                             Industrie 4.0-Video:
                                                                                                                                Mehrwert für den Mittelstand

                                                                                                                                Das LogiMAT Fachforum von agiplan und dem
            agiplan gehört zu den besten                              Infografik und Leitfaden:                                 EffizienzCluster LogistikRuhr stand unter dem Motto:
            Beratern 2017                                             Kommissionier- und Lagersysteme                           „Mehrwert durch Industrie 4.0? Roadmap für den Mit-
                                                                                                                                telstand!“ Zu Gast waren der Komponentenhersteller
            Bereits zum vierten Mal in Folge platziert sich agiplan   Unsere Logistikexperten haben 3D-Modelle von              Interroll, das Intralogistik-Systemhaus viastore und der
            unter den 297 besten Beratungshäusern Deutschlands,       25 gängigen Kommissionier- und Lagersystemen er-          Immobiliendienstleister JLL. Einen Videomitschnitt des
            von insgesamt 16.000 Unternehmensberatungen. Dies         stellt und die Systeme in einer Infografik nach Funkti-   Fachforums finden Sie unter: www.agiplan.de/40video
            ergab die jüngste Umfrage von brand eins Wissen und       onsprinzip und Automatisierungsgrad sortiert. In einem
            Statista. Für die größte Studie zu Unternehmensbera-      zusätzlichen Leitfaden werden Kommissionierleistung,
            tungen wurden 1500 Führungskräfte aus großen und          Organisationsprinzip und Einsatzkriterien detailliert     Leitfaden für stadtnahe Produktions-
            kleinen Unternehmen sowie 1800 Partner und Projekt-       erläutert. Die Infografik und der Leitfaden können als    und Logistikstandorte
            leiter großer Beratungshäuser befragt.                    erster Ansatzpunkt für die Systemauswahl im Logistik-
                                                                      projekt verwendet werden. Beides zum Download gibt        Die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (VDI-         Die Referenten von links nach rechts:
                                                                      es unter: www.agiplan.de/kommissioniersysteme             GPL) hat in Zusammenarbeit mit agiplan und weiteren        Robert Lugauer, Managing Director der Interroll Automation GmbH
            Studie: Logistik im Spannungsfeld                         Eine gedruckte Version der Grafik als Poster können       Partnern einen Praxisleitfaden zur Entwicklung von         Philip Hahn-Woernle, Geschäftsführer der viastore GmbH
                                                                                                                                                                                           Frank Weber, Head of Industrial Agency, JLL Deutschland
            der Politik                                               Sie kostenlos bestellen. Schreiben Sie einfach eine       Produktions- und Logistikstandorten im stadtnahen          Dr. Christian Jacobi, Geschäftsführender Gesellschafter der agiplan GmbH
                                                                      E-Mail an fbetsch@agiplan.de                              Umfeld verfasst. Der Leitfaden zeigt in fünf Handlungs-
            2013 ist die Initiative „Gipfel der Logistikweisen“ ins                                                             feldern, was insbesondere KMU tun können, um ihre
            Leben gerufen worden, von Anfang an unter Beteili-                                                                  Standortentwicklung und -sicherung längerfristig stra-
            gung von agiplan. Die Initiative verfolgt das Ziel, die                                                             tegisch anzugehen und abzusichern, unter anderem
            Entwicklung der Logistik für das jeweilige Folgejahr                                                                indem die richtigen Partner gefunden werden.
            konkret-quantitativ zu prognostizieren. Der nun an die
            Schirmherrin Staatssekretärin Dorothee Bär übergebe-
            ne Bericht stellt die Ergebnisse des Herbstgipfels 2016
            dar und prognostiziert das zu erwartende Wachstum für
            das laufende Jahr.

                                                                                                                                                                                           Bleiben Sie auf dem Laufenden.
                                                                                                                                                                                           Alle News von agiplan gibt‘s im Web!

                                                                                                                                                                                               www.agiplan.de/news
Agiplanquadrat - agiplan GmbH
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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            Projekt                       30 Millionen Euro Invest ermöglichen
                                          erstklassigen Ersatzteil-Service
            NEUES ERSATZTEILLAGER         Der Logistikstandort von Miele in Gütersloh wurde um
                                                                                                                         „Das neue Ersatzteillager

            FÜR MIELE IN GÜTERSLOH        das komplett neue zentrale Lager für Ersatzteile und Zu-
                                          behör (ZEL) erweitert. Das Gebäude, für das agiplan die
                                                                                                                  ist besonders hell und extrem
                                                                                                                  leise und die Arbeitsplätze sind
                                          Logistikplanung übernommen hat, bietet 19.000 Paletten-                 nach neusten ergonomischen
                                          stellplätze im automatischen Hochregallager und 43.000
                                          Behälter-Stellplätze im automatischen Kleinteilelager,                  Erkenntnissen gestaltet.“
                                          zusammen mit den manuellen Lagerbereichen und den
                                                                                                                  Dr. Jörg Heimsoth, Leiter der Ersatzteillogistik bei Miele
                                          Kommissionierzonen auf insgesamt 13.000 m².
                                          Das Ersatzteilzentrum entstand auf einem 5 Hektar gro-
                                          ßen, firmeneigenen Grundstück. Vor allem die „Schnell-          die Anlage von den Investitionen und Betriebskosten her
                                          und Mitteldreher“ finden dort nun ihren Platz. Im alten         sehr wirtschaftlich, gut skalierbar und erweiterungsfähig.“
                                          Ersatzteillager werden noch unverpackte Ersatzteile und
                                          „Langsamdreher“ gelagert.                                       Fördertechnik mit maximaler
                                                                                                          Konnektivität
                                          Zunehmende Direktbelieferung
                                          der Techniker                                                   Das Rückgrat der Intralogistik bilden 1,5 Kilometer Förder-
                                                                                                          technik für leere und volle Behälter und zirka 300 Meter
                                          Für die Planung war der Serviceanspruch von Miele maß-          Palettenfördertechnik. Alle Lagerbereiche sind daran an-
                                          geblich: Die Techniker sollen innerhalb von 24 Stunden          geschlossen, und auch eine mögliche Erweiterung kann
                                          98 Prozent der Ersatzteile zur Verfügung haben, um War-         über ein entnehmbares Fensterelement direkt verbunden
                                          tungsaufträge möglichst beim Erstbesuch abschließen zu          werden. Ein automatisches Paletten-Hochregallager mit
                                          können. Ein zunehmender Anteil der Distribution erfolgt         17 Lagerebenen und 8 Regalbediengeräten sowie das
                                          per Paketversand in Direktbelieferung.                          automatische Kleinteilelager mit 40 Ebenen und 6 RBGs
                                          Nic Steller, Projektleiter bei agiplan sagt: „Der Lieferser-    sind die Kernelemente der Lagerzonen.
                                          vicegrad ist natürlich die wichtigste Zielgröße, wenn wir       Die Gesamtanlage ist auf kontinuierliches Wachstum aus-
                                          ein Ersatzteilprojekt konzipieren. Wir haben sehr aus-          gelegt: Die Artikel sind in A-, B- und C-Teile segmentiert.
                                          führlich die Ist-Situation evaluiert, viel Zeit auf eine gute   Die häufig nachgefragten A-Teile werden im Komplett-
                                          Prognose der Bestände und der Dynamik verwendet.                ausbau im manuellen Lagerbereich vorgehalten. Wenn
                                          Und schließlich in der Systemauswahl eine sinnvolle             dann mehr Leistung gefordert ist, können zusätzliche Mit-
                                          Kombination aus automatischen und manuellen Syste-              arbeiter eingesetzt werden, um die Dynamik abzufangen.
                                          men gefunden. So stimmt die Leistung, gleichzeitig ist          Im HRL und AKL lagern B- und C-Teile, die weniger oft im

                                              www.agiplan.de/miele
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agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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            Zugriff sind. Da alle Lagerbereiche über die Fördertech-
            nik angebunden sind, ergibt sich eine maximale Flexibili-
            tät im Zusammenspiel der Zonen.

            So leise wie eine normal geführte
            Unterhaltung

            Qualität und Langlebigkeit von Produkten sowie der
            Umgang mit Mitarbeitern und Arbeitspraktiken haben
            bei Miele schon immer einen sehr hohen Stellen-
            wert. Dies spiegelt sich im neuen ZEL wider: Dr. Jörg
            Heim­soth, Leiter der Ersatzteillogistik bei Miele sagt: „Das
            neue Ersatzteillager ist besonders hell und extrem leise
            und die Arbeitsplätze sind nach neusten ergonomischen
            Erkenntnissen gestaltet.“ In einer Zahl ausgedrückt: Der
            mittlere Geräuschpegel liegt bei unter 68 Dezibel, damit
            nur etwas oberhalb einer normal geführten Unterhaltung.

            Bekenntnis zur Ressourceneffizienz

            Das Bekenntnis von Miele zu nachhaltigen, ressourcenef-
            fizienten Prozessen, insbesondere in der Logistik, wurde        Von innen nach außen geplant                                   Leistungen von agiplan
            im Neubau an vielen Stellen umgesetzt: Eine 3-fach bes-
                                                                                                                                            Analyse der Logistikprozesse und benötigten                    „Die Planungsphilosophie
            sere Dämmung als gesetzlich vorgeschrieben verringert           Das Fazit von Dr. Stefan Schwinning, Leiter des Zentral-
            den Wärmebedarf im Winter. Im Sommer ist weniger ak-            bereichs Distributionslogistik International bei Miele: „Die    Kapazitäten, Prognose von Mengen und Dynamik            ‚von innen nach außen‘ hat sich
            tive Kühlung erforderlich. Die Tageslichtkuppeln wurden         Planungsphilosophie ‚von innen nach außen‘, also von            Block- und Funktionslayouts, Werkstrukturplanung        bestens bewährt.“
            entsprechend hochwertig ausgelegt, um auch hier keine           den Prozessen und Anforderungen her kommend über                Festlegung des Automatisierungsgrades,                  Dr. Stefan Schwinning, Leiter des Zentralbereichs Distributions-
            Temperaturverluste zu haben. Ein Kraftwerk aus einem            die Systeme zum Layout und der Gebäudehülle hat sich
                                                                                                                                            Auslegung der Kommissionier- und Lagersysteme           logistik International bei Miele
            benachbarten Industriegebiet versorgt das ZEL mit Fern-         bestens bewährt. Dadurch konnten wir einerseits die Ge-
            wärme. Wo es sinnvoll ist, setzt man auf LED-Beleuch-           gebenheiten vor Ort optimal ausnutzen, andererseits ist         Bewertung der Varianten nach Produktivität, Erweiter-
            tung mit Abschaltregelung, die Außenbeleuchtung wird            das Zentrum wandlungsfähig, damit also auf lange Zeit           und Skalierbarkeit, Investitionen und Betriebskosten
            nachts um 50 Prozent reduziert. Durch Schnelllauftore an        nutzbar und somit nachhaltig. Genau wie alle Produkte
                                                                                                                                            Feinplanung der Vorzugsvariante, Ausschreibung
            den Laderampen werden Wärmeverluste durch Zugluft               von Miele!“
                                                                                                                                            der technischen Gewerke und Vergabeempfehlung
            vermieden.                                                                                                                                                                                                                 Nic Steller
                                                                                                                                                                                                                                       Senior Consultant
                                                                                                                                                                                                                                       T: +49 208 9925-381
                                                                                                                                             www.agiplan.de/miele                                                                      nsteller@agiplan.de
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agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

            PRODUKTIONSLOGISTIK
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                                                                                                                                                                                ng                                                              Spediteur

                                                                                                                                                                                       M
                                                                                                                                                                         Verladu
            IM ZEICHEN VON 4.0

                                                                                                                                                                                                                                          n
                                                                                                                                                                                        at

                                                                                                                                                                                                                                       nte
                                                                                                                                                                                          er
                                                                                                                                                                                            ial
                                                                                                                                                                                    ta

                                                                                                                                                                                                                                    era
                                                                                                                                                                                 ema

                                                                                                                                                                                               flu
                                                                                                                                                                          Packsch                                                           Spezial LKW

                                                                                                                                                                                                                                Lief
                                                                                                                                                                                                  ss
            Linienversorgung im Automobilbau geht nicht nur die OEM an. Auto-                                                                                                        tion

                                                                                                                                                                                                 bei
                                                                                                                                                                                  rma

                                                                                                                                                                                                                                   om
                                                                                                                                                                             sinfo
                                                                                                                                                                 Warenausgang

                                                                                                                                                                                                    mL
                                                                                                                                                                                                                                         Autonomer LKW
            matisierte, digitalisierte Informations- und Materialflüsse erfordern eine

                                                                                                                                                                                                                              ort v
                                                                                                                                                                                                                                                                      erk Tran

                                                                                                                                                                                                      iefe
                                                                                                                                                                                                                                                                     W          sport
            langfristige Zusammenarbeit zwischen Zulieferern und Kunden. Beide

                                                                                                                                                                                                                        Transp
                                                                                                                                                                                                                                                                m L
                                                                                                                                                                                                                                                              si

                                                                                                                                                                                                          rant
                                                                                                                                                                                                                                                            s           ag
                                                                                                                                                          Ya                                                                                               u              eru
            Seiten müssen sich bei Investition und Realisierung einbringen.                                                                                                                                                                             lfl En               ng

                                                                                                                                                                                                              en
                                                                                                                                        Tra                 rd                                                                                       ria          t
                                                                                                                                           ns                                                                                                      te              lad
                                                                                                                                             po                                                                                                   a                    ung

                                                                                                                                                              M
                                                                                                                                               rt                                                                                                M       er

                                                                                                                                                                                                                                                      B
                                                                                                                                                                  an
                                                                                                                                                                                                                                                           eit
                                                                                                                                                                                                                                                              ste

                                                                                                                                                                    ag
                                                                                                                                                  ste
                                                                                                                                                                                                                                                                 llun

                                                                                                                                                                     em
                                                                                                                                                                                                                                                                       gu

                                                                                                                                                     ue
            Wurden Logistikprozesse in der Vergangenheit meist          tagearbeitsplätzen. Gleichzeitig sollen die Prozesskosten                                                                                                                                         nd K

                                                                                                                                                                        e
                                                                                                                                                       run
                                                                                                                                                                                                                                                                              ommi
                                                                                                                                                                                                       Smarte

                                                                                                                                                                         nt
            als Kostentreiber aufgrund zeitaufwändiger Transport-,      sinken, die Lieferketten stabil und risikoarm bleiben, kür-                                                                                                                                                ssionieren
                                                                                                                                                                              Steuerung

                                                                                                                                                          g
            Distributions- oder Lagervorgänge betrachtet, stehen        zere Durchlaufzeiten erreicht und Fertigwarenbestände                                                                        Produktions-

                                                                                                                                                             ent
                                                                                                                                            ub
                                                                                                                                          ch
            sie mittlerweile im Fokus des Managements. Dies nicht       reduziert werden.

                                                                                                                                                          gem
                                                                                                                                                                                                       logistik

                                                                                                                                        hs
                                                                                                                                         c
            zuletzt, weil die meisten Prozesse der internen Logistik                                                                   Na                                                                                                                       Bestände

                                                                                                                                                        na
                                                                        OEM haben Vorreiterrolle

                                                                                                                                                      ma
            inzwischen nach Lean-Methoden ausgerichtet sind und
                                                                                                                                                     lt

                                                                                                                                                    er

                                                                                                                                                                                                                                                                Besta
                                                                                                                                                   hä

                                                                                                                                                                                                 n
            damit eine Vorbildfunktion haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                 Best
                                                                                                                                                                                              tio
                                                                                                                                                 Be

                                                                                                                                                                                           ika

                                                                                                                                                                                                                                                                   Inv
                                                                        Dass die Automobilhersteller ihre Vorreiterrolle in der Lo-                                                                                                                                                   en

                                                                                                                                                                                                                                                                     and
                                                                                                                                                                                                                                                                      ndsv
                                                                                                                                                                                                                                                                                        tur

                                                                                                                                                                                         un
            Produktionslogistik im Managementfokus                      gistik ernst nehmen, sieht man an zahlreichen Initiativen

                                                                                                                                                                                       mm

                                                                                                                                                                                                                                                                        sü
                                                                                                                                                                                                                   ie                    Qualifizierun

                                                                                                                                                                                                                                                                          era

                                                                                                                                                                                                                                                                           be
                                                                        und Pilotprojekten: BMW strebt eine „vollständig trans-                                hnung Behälter                              om                                         g

                                                                                                                                                                                     Ko
                                                                                                                                                                                                                                                                                 ac
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                                                                                                                                                                                                                                                                              ntw
            In Zukunft wird die Produktionslogistik weiter an Bedeu-    parente Supply Chain“ an. Keine einfache Aufgabe bei                         Ken                                                                                                                           hu
                                                                                                                                                                                                                                                                                     ng
                                                                                                                                                                                                                        me

                                                                                                                                                                                                     g
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                                                                                                                                                                                                                                                                                 or
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            tung gewinnen, so VDA-Präsident Matthias Wissmann:          30 Millionen Teilen täglich, die minutengenau an den                                                                                        e                                                      g                 Be
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                                                                                                                                                       a                                                                          t                       alt                                     ter
            „Die deutsche Automobilindustrie arbeitet heute in hoch-    Montageplätzen auf der ganzen Welt ankommen müs-                                                                                                        ei

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                                                                                                                                                                                                                                                               g

                                                                                                                                                                                                                           h
                                                                                                                                                                 nologien

                                                                                                                                                                                                                                           nst
            komplexen, weltumspannenden Produktionsnetzwerken.          sen. Audi testet den Einsatz autonomer fahrerloser Trans-

                                                                                                                                                                                                                        er
                                                                                                                                                             Tech
                                                                                                                                                         nt.-

                                                                                                                                                                                                                    ich

                                                                                                                                                                                                                                              ige
            Die automobile Produktionslogistik ist für Hersteller       portsysteme (FTS) in der Produktionsversorgung und will                     Id e

                                                                                                                                                                                                                itss

                                                                                                                                                                                                                                                 s
            und Zulieferer gleichermaßen die Voraussetzung einer        bald in den Produktivbetrieb gehen. In Ingolstadt bereits

                                                                                                                                                                                                            Arbe
            reibungslos funktionierenden Wertschöpfungskette. Die       im Einsatz sind FTS in der Neuwagenlogistik: Mehr als
            deutsche Automobilindustrie ist auf den internationalen     2000 Fahrzeuge pro Tag werden von Parkrobotern für
            Märkten auch deshalb so erfolgreich, weil sie die globale   die Verladung auf Eisenbahnwaggons sortiert. Volkswa-         Prozesse im Verbund
            Komplexität der Produktion mit ausgeklügelter Logistik      gen setzt auf Datenbrillen, Smart-Watches und RFID beim
            beherrscht.“ Dabei steigen die Anforderungen weiter:        Kommissionieren und bindet Gamification-Ansätze in der        Aufgabe der Produktionslogistik ist die werksinterne Ver-
            Der Zuwachs an Produktvarianten erfordert kleinteiligere    unternehmenseigenen „Lernwerkstatt Logistik“ in die Aus-      sorgung der Arbeitsplätze mit Material, die Kommissio-
            Lieferungen bei immer mehr Sachnummern an den Mon-          bildung ein.                                                  nierung der Fertigprodukte und die Steuerung aller damit
                                                                                                                                      verbundenen Prozesse. Das Ziel ist die Sicherstellung                                             Weitere Informationen finden Sie unter:
                 www.agiplan.de/produktionslogistik                                                                                   einer reibungslosen, termingerechten Produktion.                                                  www.agiplan.de/produktionslogistik
Agiplanquadrat - agiplan GmbH
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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            Doch so sehr die OEM in ihren internen Prozessen auch
            auf Digitalisierung und Industrie 4.0 setzen, 70 Prozent der
                                                                           durchsetzen werden, z.B. das Tracking von Position und
                                                                           Zustand von Teilen über den gesamten Wertschöpfungs-
                                                                                                                                                                      PRAXISBEISPIEL                                                                                                                                                                                         13

            Wertschöpfung wird nach wie vor bei den Zulieferern und        prozess, der Einsatz von Assistenzsystemen mit werks-                                      In einer Machbarkeitsstudie hat agiplan den Wertstrom in                                 den Aufwand für die Inbetriebnahme und die Service-
            Dienstleistern erzeugt, also außerhalb der Werksgrenzen.       übergreifender Datenanbindung, mehr Automatisierung                                        der Anlieferung von Komponenten für einen Autobauer                                      freundlichkeit berücksichtigen. Zur Absicherung der Wirt-
            Für alle Beteiligten liegt hier die Herausforderung!           durch Roboter-Einsatz im Lager- oder Kommissionier-                                        analysiert und optimiert. Für die einzelnen Prozessschritte                              schaftlichkeitsbetrachtung und technischen Machbarkeit
                                                                           bereich, autonome FTS oder lasergesteuerte Routenzüge.                                     vom Warenausgang des Zulieferers über den Warenein-                                      wurden Gespräche mit den Lösungsanbietern geführt und
            Vernetzte IT-Systeme: Chance und Risiko                                                                                                                   gang des Kunden bis zum Verbauort wurden Optionen                                        Richtpreisanfragen gestellt. Nach der Invest- und Prozess-
                                                                           Logistik 4.0 wird zum Must Have                                                            zur Automatisierung unter Einbeziehung von Industrie                                     kostenrechnung zeigte sich deutlich, wo das Potenzial
            Voraussetzung für die Produktionslogistik der Zukunft                                                                                                     4.0 Anwendungen dimensioniert. Die Anforderungen                                         liegt. Die Einsparungen durch Vermeidung von Prozess-
            sind durchgängig vernetzte IT-Systeme der OEM mit allen        Eine smarte Produktionslogistik ist in der Lage, die Pro-                                  an die IT, die Gebäude und die Infrastruktur wurden                                      schritten bzw. Vereinfachung und Automatisierung waren
            Zulieferern und Logistik-Dienstleistern. Einerseits wird       duktivität zu steigern und auf diese Weise dem wachsen-                                    ebenfalls dargestellt. Die Alternativen sollten neben der                                mit über 50 Prozent Kostenreduktion pro Fahrzeug und
            dadurch sichergestellt, dass die Übergabe von Daten            den Kostendruck standzuhalten. Noch viel wichtiger ist es                                  Wirtschaftlichkeit insbesondere die Prozesssicherheit,                                   einer Rendite von über 30 Prozent überzeugend.
            von einem Prozessschritt an den nächsten transparent,          jedoch, als Lieferant den steigenden Transparenz- und
            fehlerfrei und schnell abläuft. Nur so sind globale Echt-      Automatisierungs-Anforderungen der Kunden gerecht
            zeitverfolgung oder Echtzeit-Risikowarnung durch Supply        zu werden. Nur wer mittelfristig bereit
            Cockpits oder einem Just-in-Time-Monitoring denkbar.           ist, in kooperative-digitale Lösungen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Arbeitsplatz
            Andererseits werden die erfassten Daten auf einer höhe-        zu investieren, wird wettbewerbsfähig
            ren Aggregationsebene neue Analysen zulassen, die vor-         bleiben. Dies gilt nicht nur für den
                                                                                                                               Zulieferer
            her nicht möglich waren. Das Stichwort ist: Big Data. Nach     Automobilbau, deren Zulieferer und
            einer Studie von Bearing Point setzen bisher nur 17 Pro-       Dienstleister, sondern für alle Branchen
            zent der Unternehmen Big-Data-Analysen ein, 93 Prozent         der fertigenden Industrie.
            der Fachexperten gehen aber von einem hohen bis sehr           Die wichtigste Voraussetzung für jede                                                                                                                                                                                                                   Transport zum         Bereitstellung
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Transport            Routenzug-
                                                                                                                                                                                                                                         Wareneingangs-            Blocklager                                 Beladung              Arbeitsplatz
            hohen Potenzial aus. Rund ein Drittel der Unternehmen          Art von Digitalisierung sind wiederum                                                                         Entladung        Transport zum Datenübertragung    prüfung
                                                                                                                                                    Transport       Yard-Management                         Blocklager      zum Werk
                                                                                                                                 Verladung
            plant, solche Technologien in den nächsten drei Jahren         eine durchdachte Organisation und
            einzuführen. Die Herausforderung für die IT ist es, offene,    schlanke, saubere Prozesse. Wer hier                                                                                                                                                                                                                                             manueller
                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Beladen des Trolley      Routenzug,
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Staplereinsatz                                                    Trolleywechsel
            aber sichere Systeme und gemeinsame Standards zu               Nachholbedarf hat, sollte dies als ers-            Klassischer Prozess                                        Staplereinsatz    Staplereinsatz      Begleitschein   Sichtprüfung          Blocklager
                                                                                                                                                                                                                                                                   staplerbedient     und Bereitstellung       und manuelles
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Ankoppeln
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       getaktet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          durch Logistiker
                                                                                                                                                     Spediteure        Anmeldung und                                                                                  nach FiFo        auf einer Fläche
            schaffen.                                                      ten Angriffspunkt nehmen.                                                                     Zuteilung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Routenzug,             manueller
            Der Materialfluss braucht ein Update                                                                                 Alternative 1                                           FTS mit Gabel      FTS mit Gabel          Kabel         keine WE
                                                                                                                                                                                                                                               Prüfung nötig
                                                                                                                                                                                                                                                                   Durchlaufregal     Stapler und direktes
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Abstellen eines
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Drive Thru
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Beladung für KLT     bedarfsgesteuert       Trolleywechsel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            durch Werker
                                                                                                                                                    Spediteur mit         Kamera-                                                                                                            Trolley
                                                                                                                                                    Spezial LKW          erkennung

            Sobald die Informationsflüsse mit Lieferanten und Kunden                                                                                                                                                                                                                                                                                        Automatische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Manuelles          automatisierter
                                                                                                                                                                                                                                                                    Kanallager mit     FTS mit Gabel und                               Routenzug            Entladung mit
            weitgehend digitalisiert sind, müssen die physischen Ma-                                                             Alternative 2                                             Cargomatic          Paletten-           WLAN         WA-Prüfung
                                                                                                                                                                                                                                                   durch           Paletten-Shuttle    direktes Abstellen         Ankoppeln                                  C-Rahmen
                                                                                                                                                    Autonomer LKW       LKW Steuerung                        fördertechnik                                                                eines Trolley
                                                                                                                                                                        über Handheld                                                           Lieferanten
            terialflusssysteme ebenfalls ein Update erfahren. Indust-
            rie 4.0-Ansätze bieten schon heute diverse Möglichkeiten                Heiko Barth                                                                                                                                                                                                                  Automatisches           EHB /
                                                                                                                                                                                                                                                                    Regallager mit                                                     Power&Free
            für Optimierungen, die sich nach und nach in der Breite                 Mitglied der Geschäftsleitung                Alternative 3                           GPS Tracking       Teleskop-
                                                                                                                                                                                                               Kunststoff-         Bluetooth    Kamerasystem
                                                                                                                                                                                                                                                   beim              Bediengerät
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Beladen mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   C-Rahmen
                                                                                                                                                                                                            palettenförderer                    Lieferanten
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                                                                                    T: +49 208 9925-480
                                                                                    hbarth@agiplan.de                                                                                                                                                                                                                                 Palettenförder-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          technik
                                                                                                                                 Alternative n                           RFID Tracking
                                                                                                                                                                                                             Unterflurketten-         Funk       Fotodokumen-
                                                                                                                                                                                                                                                 tation beim
                                                                                                                                                                                                                förderer                         Lieferanten
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agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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            “WIR MÜSSEN AUFPASSEN,                                                                                                 Wenn wir darüber sprechen, wie Produktion künftig sein
                                                                                                                                   wird, wo sind da aus Ihrer Sicht derzeit noch die größ-
                                                                                                                                                                                                Deutschland entwickelt sich immer mehr zur Dienstleis-
                                                                                                                                                                                                tungs- und Wissensgesellschaft. Die Veränderungen,

            NICHT ÜBERHOLT ZU WERDEN”                                                                                              ten Hürden in Deutschland?                                   die sich derzeit im Produktionsbereich abzeichnen,
                                                                                                                                                                                                sind sie eher förderlich oder hinderlich, was den
                                                                                                                                   Prof. Schuh: Ziel einer jeden Unternehmung ist die Stei­     Produktions­standort Deutschland betrifft?
            Wie werden wir in Zukunft produzieren? Wieviel können wir wirklich                                                     gerung des Kundenwerts ihrer Produkte und Leistungen.
            von Industrie 4.0 erwarten? Ein Interview mit Prof. Dr. Günther Schuh,                                                 Hier gehen die Herausforderungen weit über die Produk-       Prof. Schuh: Trotz des Trends zu einer Dienstleistungs-
                                                                                                                                   tion hinaus. Vielen Unternehmen fehlt heute die nötige In-   und Wissensgesellschaft, ist Deutschlands Wirtschafts-
            Ingenieur und Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik an                                                      novationsfähigkeit und Agilität, um auf Kundenbedürfnisse    leistung wie in keinem anderen westlichen Industrieland
            der RWTH Aachen.                                                                                                       einzugehen. Wechselnde Kundenbedürfnisse schnell zu          auf die Produktion von Gütern ausgerichtet. Und durch
                                                                                                                                   erkennen, die Innovationsanzahl und -reichweite zu stei-     Industrie 4.0 werden wir noch effizienter und leistungsfä-
                                                                                                                                   gern sowie flexibel die Prozessstruktur anzupassen – das     higer werden. Margenstarke, produktnahe Dienstleistun-
                                                                                                                                   fehlt manchen deutschen Unternehmen noch. Weitere            gen im Instandhaltungs- oder Servicegeschäft werden
                                                                                                                                   große Hürden sind aktuell im schleichenden Netzausbau        den Produktionsstandort Deutschland weiter festigen.
                                                                                                                                   sowie in gremienbasierten, trägen Standardisierungsak-
                                                                                                                                   tivitäten bezüglich Daten- und Schnittstellenformaten zu
            Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Trends, wenn        Im Zusammenhang mit der Produktion von morgen ist         sehen. Hier muss Deutschland aufpassen, nicht „rechts“
            über die Zukunft von Produktion gesprochen wird?             Industrie 4.0 sicher einer der wichtigsten Schlagworte.   von China oder den USA überholt zu werden.
                                                                         Wie beurteilen Sie das – ist Industrie 4.0 etwas, das
            Prof. Schuh: In der Gesellschaft ist der Trend durch Smart   aktiver Unterstützung bedarf, oder ist es vielmehr eine
            Devices von überall auf beliebige Informationen und          Entwicklung, die auch ohne Förderung in vielen Unter-
            Prognosen zuzugreifen schon Alltag. Unternehmen wie          nehmen passieren wird?
            Amazon, die nicht mehr nur Kaufhäusern Konkurrenz                                                                           Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh
            machen, sondern auch die Logistikbranche aufmischen,         Prof. Schuh: Industrie 4.0 wird kein Selbstläufer sein.           Ingenieur und Inhaber des Lehrstuhls für
            nutzen Smart Data zur idealen Lagerhaltung, Preisge-         Zum einen müssen fehlende Fachkräfte, welche für die          Produktionssystematik an der RWTH Aachen
            staltung und Prognose der Nachfrage. Hier wird die           veränderten Anforderungsprofile der Unternehmen ge-
            produzierende Industrie nachziehen müssen. Wichtige          eignet sind, durch eine angepasste Ausbildung befähigt
            Trends, welche sich unter dem Schlagwort Industrie 4.0       werden. Zum anderen müssen sich Unternehmen strate-
            zusammenfassen lassen, sind die umfassende Aggrega-          gisch überlegen, inwiefern Trends im Zusammenhang mit
            tion von Produktions- und Unternehmensdaten aus ver-         Industrie 4.0 bestehende Geschäftsmodelle beeinflussen.
            schiedensten Quellen sowie das schnelle und fundierte        Sie müssen sich fragen, ob sie nahe genug beim Kunden
            Verständnis der Produktion durch echtzeitnahe Data Ana-      sind, ob sie schnell genug handeln können usw., um kon-
            lytics. Außerdem werden Entscheidungsprozesse durch          kurrenzfähig zu bleiben.
            cyber-physische Assistenzsysteme beschleunigt sowie
            Unternehmensprozesse agil, und damit effizient gehalten.
Agiplanquadrat - agiplan GmbH
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

            DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT
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                                                                                 Das Schreckensszenario wäre dieses: Da überlegt sich           nach Preis, Wetter, Lust und Laune. Sie fahren Fahrrad,
                                                                                 die Automobilindustrie fieberhaft, wie sie ihre Produktion     Bus, laufen zu Fuß, legen weite Strecken mit dem Fern-
                                                                                 effizienter und smarter gestalten kann, macht ihre Fabri-      bus, der Bahn, einem Carsharing-Fahrzeug oder der Mit-
            Wer darüber spricht, wie sich die Automobilindustrie in Zeiten des   ken klüger und baut immer mehr Technik in ihre Autos,          fahrzentrale zurück. Nur mit einem eigenen Auto fahren
            digitalen Fortschritts verändert, sollte auch die Entwicklungen im   die die Fahrer nach und nach überflüssig machen. Und           sie immer seltener, weil sie keines haben. Weil sie keines

            Bereich der Mobilität im Blick behalten. Ein Kommentar.              dann kauft sie keiner, diese Über-Autos der Zukunft - weil     brauchen.
                                                                                 wir längst gelernt haben, uns in virtuellen Welten zu be-
                                                                                 wegen. Wir treffen unsere Kollegen-Avatare dank Daten-         Autonome Konzepte
                                                                                 brillen im digitalen Büro, kaufen im virtuellen Supermarkt
                                                                                 ein und am Wochenende schauen wir das Spiel unseres            Keine Frage, es ist wichtig, Autos klug zu machen. Denn
                                                                                 Lieblings-Fußballclubs bequem vom Sofa aus, während            völlig unabhängig davon, wie lange es noch dauern wird,
                                                                                 wir - wiederum dank Datenbrille - den Blick von der Loge       bis autonome Fahrzeuge ganz normal am Straßenverkehr
                                                                                 aus durchs Stadion schweifen lassen. Wer braucht da            teilnehmen können: Die Hersteller dürfen den Anschluss
                                                                                 noch ein Auto?                                                 nicht verpassen, müssen ihren Wissensvorsprung halten
                                                                                                                                                und ausbauen. Doch sie tun gut daran, sich alternative
                                                                                 Die guten Nachrichten                                          Mobilitäts-Konzepte zu überlegen und mehr noch: sie
                                                                                                                                                mitzuentwickeln.
                                                                                 Ganz so dramatisch wird die Zukunft wohl nicht werden,         Das mag dazu führen, dass in Zukunft der ein oder ande-
                                                                                 aber technisch machbar ist das Szenario heute schon.           re Hersteller weniger Fahrzeuge baut - und sein Kernge-
                                                                                 Wohin diese Entwicklungen führen werden, kann man              schäft längst ein ganz anderes geworden ist. Aber das ist
                                                                                 sich bestenfalls mit viel Fantasie vorstellen. Für die         nicht schlimm, andere Firmen haben den Wandel schon
                                                                                 Automobilhersteller und Mobilitätsanbieter gibt es aber        vielfach erfolgreich vorgemacht. Schlimm hingegen wäre
                                                                                 auch gute Nachrichten: denn grundsätzlich werden wir           es, diese Entwicklung zu ignorieren. Denn was passiert,
                                                                                 Menschen auch in Zukunft unsere Häuser verlassen,              wenn man ein Produkt herstellt, für das es kaum noch
                                                                                 dafür sind wir einfach zu sozial, wollen Dinge erleben,        eine Nachfrage gibt, haben auch schon andere Firmen
                                                                                 schmecken, riechen, andere Orte und Länder sehen               vorgemacht, leider mit weniger Erfolg. Oder erinnert sich
                                                                                 - echte Menschen treffen. Aber - und genau das ist die         jemand noch an die zahlreichen Hersteller von Video­
                                                                                 Herausforderung - unsere Mobilität verändert sich. Nicht       recordern, tragbaren CD-Spielern und mp3-Playern?
                                                                                 in Zukunft, sondern genau jetzt, in diesem Augenblick.

                                                                                 Längst ist der Führerschein vor allem für junge Groß­
                                                                                 städter nicht mehr so wichtig, das Auto als Statussymbol
                                                                                 hat ohnehin ausgedient. Junge Menschen setzen heutzu-
                                                                                 tage auf flexible Mobilität. Um von A nach B zu kommen,                                                 Jan Filipzik
                                                                                 wählen sie situativ das für sie optimale Verkehrsmittel - je                                            Redakteur und PR Berater
                                                                                                                                                                                         T: +49 172 827 52 66
                                                                                                                                                                                         jan.filipzik@gmail.com
Agiplanquadrat - agiplan GmbH
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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                                          Mitwachsen liegt in der Natur der Ansprüche.
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

            DIE VIER „MUST HAVES“ DER
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                                                                                                                                     Must Have 2:
                                                                                                                                     Flexibilität und Erweiterbarkeit
            LOGISTIKIMMOBILIE VON MORGEN                                                                                             Entwicklungs- und Produktionszyklen, die „Time to Mar-
                                                                                                                                     ket“ aber auch die Lebenszyklen von Produkten werden
            Science, not Fiction: Die Lastdrohne schwebt kurz nach Mitternacht                                                       in Zeiten von Industrie 4.0 immer kürzer. Gleichzeitig
            aus 14 Kilometern Höhe vom Sky-Fulfillment-Center in den urbanen                                                         nehmen Sortimentsvielfalt und Variantenreichtum zu.
                                                                                                                                     Hinzu kommen neue saisonale Peaks, Spot- und Pro-
            Distributions-Hub. Tagsüber ist hier ein Parkhaus. Vollautomatische                                                      jektgeschäfte, die ihrerseits schnell verfügbare, aber
            Kommissioniersysteme beladen eine Flotte kleiner Paket-Roboter,                                                          zeitlich begrenzte Kapazitäten erfordern. Dies alles
            die autonom über die Gehwege der Stadt fahren und die Endkunden                                                          vor der Tendenz zu weniger Beständen und kürzeren
                                                                                                                                     Warenumschlagszeiten.
            am Morgen mit den Bestellungen des gestrigen Abends beliefern.                                                           Eine Chance in diesem Zusammenhang: Wer vernetzt ist,
                                                                                                                                     seine Kunden kennt, die Daten hat und in der Lage ist, sie
                                                                                                                                     intelligent zu analysieren (Big Data Analysis), der kann
                                                                                                                                     bessere Vorhersagen über die zu erwartende Auslastung
                                                                                                                                     machen. Trotzdem hilft die beste Vorhersage nichts, wenn
                                                                                                                                     die Logistiksysteme, der Transport oder eben die Immo-
            Zukunftsmusik? Eigentlich nicht, denn die Patente sind        ten, die weit jenseits dessen liegen, was wir heute als    bilie nicht die entsprechende Kapazität hat. Gefragt sind
            angemeldet (Amazon), Prototypen gebaut (Starship              „schnell“ erachten. Datenleitungen werden redundant        also skalierbare Intralogistik-Systeme, flexible Layouts,
            Technologies mit Venture Capital von Mercedes Benz),          ausgelegt sein und eine niedrige Latenz für echtzeitfä-    sinnvolle Automatisierung, eine robuste IT und schnelle
            Pilotversuche erfolgreich umgesetzt (eBase4Mobility des       hige Anwendungen aufweisen müssen. Ein internes Re-        Flächenverfügbarkeit, um Wachstum zu gewährleisten.
            EffizienzCluster LogistikRuhr). Aber was davon wird sich in   chenzentrum stellt eine Private-Cloud für sensible Daten   Die Nachfrage nach höheren, mehrstöckigen Logistikim-
            der Breite durchsetzen? Und welche Anforderungen stel-        zur Verfügung, die Rechenkapazitäten können von allen      mobilien mit minimierter Grundfläche bei größtmöglichem
            len sich dadurch an die Logistikimmobilien der Zukunft?       Immobilien-Nutzern gemeinsam beansprucht werden,           Gebäudevolumen wird zunehmen.
                                                                          bspw. um KI-Anwendungen lokal ausführen zu können.
            Must Have 1:                                                  Der Einsatz von Robotern wird rasant zunehmen: Im kom-     Must Have 3:
            Eine digitale, technische Infrastruktur                       menden Jahr werden die Einsatzkosten eines Logistik-       Multi-Use und Multi-User Fähigkeit
                                                                          roboters mit denen eines menschlichen Arbeiters
            Die Immobilie der Zukunft wird voll vernetzt sein. Sie        gleichziehen. Warentransporte innerhalb des Gebäudes       Beispiel E-Commerce: Viele Anbieter wünschen sich von
            wird ein Teil des „Internet der Dinge“. Sie wird eine Da-     werden von FTS (Fahrerlosen Transportsystemen) über-       einem Fullfillment-Center neben Lager und Kommissio-
            ten-Schicht besitzen, einen digitalen Schatten, der die       nommen. Ein störungsfreies Drahtlosnetzwerk ist dazu       niereinheiten mehr Büro- und Sozialfläche, z.B. Raum für
            IT-Systeme, Anlagen und Inventories bis zum Paket-Chip        ebenso notwendig wie die Gegebenheit für Ortungssys-       Fotostudios oder für die Bearbeitung von Retouren. In
            mit den internen und externen Nutzern verbindet. Grund-       teme (Laserscanner, Real-Time-Sensing, GPS) im Gebäu-      derartigen Multi-Use-Szenarien wird die Logistikimmobilie
            lage hierfür ist eine Breitband-Anbindung mit Datenra-        de und auf den Freiflächen                                 zum Ort für Value Added Services, z.B. in Form der be-
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

                                                                                                                                       IM PAKETE-RAUSCH
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            kannten produktionsnahen Dienstleistungen (Vormonta-          Fazit
            ge, Produktveredelung, Customization, Pre- und After-Sa-
            les-Services). Daneben entstehen aber komplett neue           Wann der Drohnenlandeplatz oder das 3D-Druckzentrum
            Geschäftsmodelle, die mit der Digitalisierung einherge-       zum Standard einer Logistikimmobilie gehören werden,         Worauf muss sich die Logistik in den kom-
            hen und Raum suchen, z.B. Plattformen für „Manufacturing      ist noch nicht absehbar. Wichtiger ist es aber, digitale     menden Jahren einstellen? Frank Weber,
            as a Service (MaaS) mittels additiver Fertigung (Stichwort:   „Grundlagenarbeit“ zu leisten: Zeitgemäße Digitaltech-
                                                                                                                                       Head of Industrial Agency beim Immobili-
            3D-Druck), B2B-Brokerage von Logistikdienstleistungen         nik, schlüssige Planungskonzepte für den flexiblen
            oder Programmier- und Marketingservices. Die gemeinsa-        Auf- und Abbau von Kapazitäten, die Wandelbarkeit in         endienstleister JLL Germany, gibt Ein- und
            me Nutzung von Büro-, Service- und Lagerflächen nebst         der Nutzungsart inklusive innovativer Betreibermodelle       Ausblicke.
            Inventar (Möbel, Fahrerlose Transportfahrzeuge, Kommis-       und ein transparentes Monitoring und damit ein höherer
            sionierroboter etc.) im selben Gebäude ist ebenso denk-       Servicegrad für die Nutzer, das sind die wesentlichen
            bar. Sie erfordert aber auch entsprechende Mietverträge       Erfolgsfaktoren.
            und Betreibermodelle für Industrie- und Gewerbeparks.
                                                                          Big Data, Automatisierung und Crowd Logistics werden
            Must Have 4:                                                  verstärkt Auswirkungen auf Standortplanung, Netzwerke                                                                                 Frank Weber
            Transparenz und Servicegrad für Nutzer                        und Intralogistik haben. Umso wichtiger wird die ganz-                                                     Head of Industrial Agency, JLL Germany
                                                                          heitliche und vorausschauende Projektplanung und
            Ein smartes Gebäude erlaubt ein smartes Monitoring. Die       -umsetzung.
            Immobilie als dynamischer Teil der Wertschöpfungskette                                                                     Dass die Logistikbranche in den letzten Jahren beson-          Dazu ein paar Zahlen: Ende der 1970er Jahre transpor-
            wird vollständig quantifizierbar. Besonders die Energiebi-                                                                 ders rasant gewachsen ist, ist kein Zufall. Haupttreiber ist   tierte die Deutsche Post (alte BRD) ca. 280 Mio. Pakete
            lanzierung wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Sobald                                                                  der zunehmende E-Commerce. Dies hat vor allem Auswir-          jährlich. Heute sind es 2,7 Mrd., ausgeliefert von Hauptak-
            der „CO2-Footprint“ eines Produkts zum Wettbewerbs-                                                                        kungen auf die Verteilungs- oder Distributionslogistik. Die    teuren wie DHL, Hermes, UPS und DPD. In zehn Jahren
            faktor wird, werden die Immobilien ihren Teil ausweisen                                                                    Waren kommen aus dem In- und Ausland bei den großen            sollen nach Schätzung von McKinsey bereits 5 Mrd. Pa-
            müssen, den sie zu diesem „Footprint“ beitragen. Eine                                                                      Import- oder heimischen Verteilzentren an (letztere auch       kete in Deutschland transportiert werden, das hieße dann
            digitalisierte Gebäudetechnik kann gleichzeitig mithelfen,                                                                 Fulfillment-Center genannt) und werden dann in Deutsch-        fast 18 Mal mehr als 50 Jahre früher. Der Online-Handel
            Energie einzusparen, z.B. durch ein adaptives Energiema-                                                                   land über regionale Verteilzentren, Zustellbasen der Pa-       wächst jedes Jahr um ca. 12 bis 14 Prozent, auch das ist
            nagement oder vernetzte Kühl- und Wärmesysteme.                                                                            ket-Dienstleister und zunehmend City-Hubs verteilt.            ein starkes Indiz für die Zunahme der dafür benötigten
                                                                                                                                                                                                      Logistik-Fläche.

                                                                                                                                                                                                      Die drei wichtigsten Herausforderungen sind gleichzeitig
                                                                                                                                              „Digitalisierung, Re-                                   die Megatrends – nämlich technologische Entwicklung/
                                                                                                                                                                                                      Digitalisierung, Re-Shoring (bedeutet Rück-Verlagerung
                                                                                                           Frederik Betsch
                                                                                                                                        Shoring und City-Logistik sind                                von Produktionskapazitäten aus anderen Teilen der Welt
                                                                                                           Leiter Marketing und         die Megatrends.“                                              nach Europa) und City-Logistik. Die Logistik-Immobilie der
                                                                                                           Kommunikation bei agiplan                                                                  Zukunft (und auch des bereits vorhandenen Bestandes)
                                                                                                                                        Frank Weber, Head of Industrial Agency, JLL Germany
                                                                                                           T: +49 208 9925-337
                                                                                                           fbetsch@agiplan.de
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24                                                                                                                                                                                                                                                                                   25
            muss Schritt halten mit diesen Veränderungen. Um ein
            Beispiel zu nennen: Wenn immer mehr Sensorik im Einsatz   KOOPERATION
            ist, also Funk-/Sende- bzw. Empfangs-Chips zur Nachver-   JJL und agiplan bieten integ-                                      Konzeptplanung von Logistik und Produktion
            folgung von Waren, Paketen oder Paletten, dann müssen
            ausreichend Daten- und Stromkabel in der Halle vorhan-
                                                                      rierte Services für Produktions-
                                                                                                                                         ›G rundstücks- oder Gebäudedefinition auf Basis von Baubeschreibungen
            den sein. Gleiches gilt für die zunehmende Automatisie-   und Logistik­immobilien.                                             und funktionalen Ausschreibungen
            rung oder Robotisierung in einem Logistikgebäude.                                                                            › Abfragen von Bestandsobjekten und Projektentwicklern
                                                                        www.agiplan.de/JLL
                                                                                                                                         › Ausschreibungen für 3PL – Built-to-Suit
            Nach meiner Einschätzung wird vor allem Big Data,
            also die Generierung und synchrone Verarbeitung von
            Daten der Warenströme, auf kurze Zeit wichtiger für die                                                                      ›B asisdaten für Gebäude- und Grundstücksdefinition
                                                                                                                                           (Materialfluss, Systeme, Prozesse) 
            logistische Praxis werden, z.B. für die Kommissionier-
                                                                                                                                         › Flächenprogramm, Strukturplanung, Layout
            technik, das Verorten der Waren, die Prüfung des Ur-                                                                         › Kalkulation von Investitionen, Personal
            sprungs und Verbleibs. Für die Akzeptanz der Paketströ-                                                                        und laufenden Kosten
            me in Städten wird entscheidend sein, ob wir ökologisch                Standortplanung
            nachhaltige, verkehrsreduzierende und leise Transport-
            wege etablieren können. Als weniger bedeutsam für                      › Erstellung von Standortprofilen
            die Beherrschung großer Volumina sehe ich den Einsatz                  › Supply Chain Analysen und Simulation
            von Drohnen. Das wäre technisch sicher reizvoll und be-                › Ermittlung von Konsolidierungspotenzial                                                                                                           Feinplanung, Realisierungsbe-
            herrschbar, aber regulatorisch schwierig und für die zu                › Standortstruktur- und Werkstrukturplanung                                                                                                         gleitung und Inbetriebnahme
            transportierenden Mengen zu vernachlässigen.                                                                                                                           Standort- und 
                                                                                                                                                                                   Immobiliensuche                                     › Industriearchitektur / Generalplanung
                                                                                                                                                                                                                                       › Produktions- und Intralogistik
                                                                                                                                                                                                                                       › ERP / WMS / MES Integration
                                                                                                                                                                                   › Einsatz der eigenen Datenbank
                                                                                                                                                                                                                                       › Ausschreibungen / TGA
                                                                                                                                                                                   › Anwendung eines GIS-Analyse-Tools (MapIT)
                                                                                                                                                                                                                                       › Verlagerungsmanagement und Inbetriebnahme
                                                                                                                                                                                   › Arbeit mit einer Netzwerk-Design-Anwendung

             „Fest steht: Die Branche steht vor
     großen Herausforderungen - jetzt ist die
     Zeit, sich dafür richtig aufzustellen.“                                      Outsourcing Beratung                                           Portfolio-Analyse und -Bewertung                                   Vermarktung von B
                                                                                                                                                                                                                                      estandsimmobilien
     Frank Weber, Head of Industrial Agency JLL Germany
                                                                                  › Vergleich von Kosten- und Leistungsprofilen                  › Bestandsanalyse von Produktions- und Logistikflächen              › Untervermietung, Verkauf, Vermietung
                                                                                  › Umsetzung des Outsourcing-Prozesses                          ›R egionen- und länderübergreifende Manufacturing-                 › Sale & Lease Back Transaktionen
                                                                                  › Argumente für Make-or-Buy Entscheidungen                       Footprint Analysen                                                › Bieterverfahren
                                                                                  › Nutzwert-, Szenario-, Potenzial- und Risikoanalyse           › Standortentwicklungskonzept
                                                                                  › Formulierung des Tenders
                                                                                                                                                                                                                     ›N
                                                                                                                                                                                                                       achnutzungskonzepte: Bewertung von Technik 
                                                                                                                                                                                                                      und verkehrlicher Infrastruktur
                 www.agiplan.de/jll
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            Projekt                                                             Der passende Standort für ambitionierte
                                                                                industrielle Großprojekte
            INDUSTRIESTANDORT                                                   Rund 30 Kilometer südlich von Rostock liegt ein ca. 500 ha

            ROSTOCK-LAAGE                                                       großes, voll überplantes Industrie- und Gewerbegebiet mit
                                                                                einmaligen Gestaltungsspielräumen für ambitionierte in-
                                                                                dustrielle Großvorhaben: Eine GFZ von 0,8, Schallleistungs‑
            Für den Industriestandort Rostock-Laage hat agiplan die Standort-   pegel von 72dBA Tag und 45 m maximale Bauhöhe
            faktoren analysiert, ein Leitbild und eine Marketingstrategie mit   sind Parameter, die heutzutage nur noch selten in dieser
            Umsetzungsplan entwickelt. So ist ein exzellenter Ausgangspunkt     Größenordnung zu finden sind. Das Gebiet bietet zudem
                                                                                ideale logistische Voraussetzungen als Drehscheibe
            für die weitere Vermarktung entstanden.                             nach Osteuropa, ins Baltikum, nach Skandinavien sowie
                                                                                nach West- und Südeuropa dank direkter Anbindung an
                                                                                Autobahn, Gleisanschluss, den Seehafen Rostock und
                                                                                den unmittelbar angrenzenden Flughafen Rostock-Laage
                                                                                                                                              Die Montageachse Rostock-Laage
                                                                                mit 24 Std. Frachtbetrieb.

                                                                                Ein klares Profil für die internationale                      agiplan-Leistungen auf einen Blick
                                                                                Vermarktung
                                                                                                                                                 Analyse der Standortfaktoren, Benchmarking,
                                                                                Das Gebiet in Rostock-Laage wurde vom Land als Vor-              Marktanalyse und SWOT-Matrix
                                                                                ranggebiet für industrielle Großprojekte ausgewiesen
                                                                                                                                                 Entwicklung eines Leitbildes und
                                                                                und verfügt bereits über bedeutende industrielle und
                                                                                                                                                 Vermarktungsansatzes inkl. Visualisierungen
                                                                                logistische Ansiedlungen. Im Auftrag der Landeswirt-
                                                                                schaftsförderung Mecklenburg Vorpommern „Invest in               Zielgruppensegmentierung, Marketingstrategie
                                                                                MV“ hat agiplan für den Großstandort die Positionierung          und Umsetzungsplan
                                                                                geschärft, ein neues Leitbild ent­wickelt und das Marke-
                                                                                                                                                 Konzept für Monitoring und Erfolgskontrolle
                                                                                tingkonzept erstellt. Michael Sturm, Geschäftsführer von
                                                                                Invest in MV: „Mit Hilfe von agiplan haben wir nun einen
                                                                                                                                                 der Marketinginstrumente
                                                                                exzellenten Ausgangspunkt für die weitere Vermarktung
                                                                                der Großfläche bei Rostock, und zwar im Konsens mit
                                                                                allen Beteiligten.“

                                                                                                                                                                              Dr. Hans-Ulrich Tappe
                                                                                                                                                                               Senior Consultant
                                                                                                                                                                               T: +49 208 9925-212
                                                                                    www.agiplan.de/rostock-laage                                                               htappe@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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                                                                   Digitaler Funkenflug.
                                          Die Transformation der Industrie ist im Gange.
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

                                                                                                                                                                                                                                           Bestellen Sie kostenlos das Poster
                                                                                                                                                                                                                                           zur Digitalisierungs-Beratung unter:
            DIGITALISIERUNGS-BERATUNG
30                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            31

                                                                                                                                                                                                                                                  www.agiplan.de/wirtschaft40

            Wirtschaftspolitische Akteure, Wirtschaftsförderungen und Digitali-
            sierungs-Beauftragte werden zu Lotsen auf dem Weg in die Digitale
            Wirtschaft. Jetzt gilt es, die passende Strategie zu finden.

            Wir unterstützen Sie dabei, kundenorientierte, Nutzen                                                                                                                                                                                                  Digitalisierungs-Lotse
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Digital Future Camp
            stiftende Angebote zu formulieren. Als umsetzungsorien-                                                                                                                                                                                                                                                                     Format, das interessierte Unternehmen und Start-ups thematisch über
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        einen längeren Zeitraum miteinander verbindet. Sie treffen sich über
            tierte Berater arbeiten wir für Kunden aus der Industrie,                                                                                         Science-to-Business-Center                                                                                                                                                die Dauer von 3 - 4 Monaten alle 2 - 3 Wochen und arbeiten an einem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        übergreifenden Thema, zum Beispiel den Chancen und
            vor allem dem Mittelstand, und dem öffentlichen Sektor:                                                                                           Unternehmens-Campus, angedockt an eine technisch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Herausforderungen des zunehmenden Online-Handels.
                                                                                                                                                              ausgerichtete Hochschule fördert den intensiven Austausch
            Wir kennen beide Sichtweisen. Industrieunternehmen zäh-                                                                                           zwischen Unternehmen und Wissenschaft. Bestenfalls werden
                                                                                                                                                              Berufskollegs mit eingebunden, um zukünftige Facharbeiter fit zu                                                                                                          Zielgruppe        mögliche Anbieter
                                                                                                                                                              machen und richtig auszubilden.                                                                                                                                           Unternehmen       Wirtschaftsförderungen
            len auf unsere Expertise bei der Konzeption von Industrie                                                                                                                                                                                                                                                                   Start-ups         IHK
                                                                                                                                                              Zielgruppe            mögliche Anbieter
            4.0-Roadmaps und technischen Anwendungsprojekten.                                                                                                 Unternehmen           Hochschulen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  IHK   Hochschulen       Handwerkskammern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hochschulen
                                                                                                                                                                                    Wirtschaftsförderungen
            Im öffentlichen Sektor sind wir auf Bundes-, Landes- und                                                                                          Start-ups
                                                                                                                                                                                    Berufskollegs
                                                                                                                                                              Hochschulen
            Regionalebene durch Studien und Strategieprojekte als                                                                                                                                                                Handwerk
            Experten für die digitale Wirtschaft anerkannt.                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mittelstand
            Für Unternehmen liegen die Chancen in neuen Geschäfts-
            modellen mit individualisierten Produkten und vernetzten
            Services. Wirtschaftsgestalter (z.B. Wirtschaftsförderer,                                                                            Digital HUB                                                                                                                            Start-up
                                                                                                                                                 Ein Standort, an dem technologieaffine Digital Natives auf etablierte
            Stabsstellen für Digitalisierung, Digitalisierungs-Beauf-                                                                            Unternehmen treffen, um gemeinsam an Lösungen für die Zukunft zu

            tragte) können Unternehmer auf dem Weg zur „Wirtschaft
                                                                                                                                                 arbeiten. Viele einzelne Formate, wie Problem-Pitch oder Digital Future
                                                                                                                                                 Camp, können dort angeboten werden. Ein HUB-Manager dient als Lotse              Berufskolleg
                                                                                                                                                 und Ansprechpartner für die Unternehmen und Gründer der Region.
            4.0“ effektiv unterstützen. Gemeinsam identifizieren wir                                                                                                                                                                                                                                                                             Transferprojekte "it's owl style"
            dafür die geeigneten Instrumente, die für Unternehmen
                                                                                                                                                 Zielgruppe
                                                                                                                                                 Start-ups
                                                                                                                                                 Unternehmen
                                                                                                                                                                    mögliche Anbieter
                                                                                                                                                                    Wirtschaftsförderungen / IHK mit
                                                                                                                                                                    regionalen Partnern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hochschule                       ?!       Cluster, Hochschulen oder Netzwerke sind „kleine“ Projektträger, indem sie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Transferprojekte mit einer Förderung von ca. 5.000 Euro ausschreiben. Für
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 5 - 10 Beratertage kommt ein Industrie 4.0-Berater ins Unternehmen, erhebt
            den größtmöglichen Nutzen bringen.                                                                                                   Gründer            Unternehmen (Beteiligung oder komplett                                                                                                                                       Industrie 4.0-Potenziale und schlägt Umsetzungsprozesse vor. Der
                                                                                                                                                                    alleinige Finanzierung)                                                                                                                                                      organisatorische Aufwand verbleibt beim Cluster- / Netzwerkmanagement.
                                                                                                                                                 Fachpublikum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Zielgruppe          mögliche Anbieter
            Auf dem Weg zur Region 4.0:                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Unternehmen         Cluster, Netzwerke, IHK,
            Leistungen und Methodik der agiplan GmbH                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Wirtschaftsförderungen, Hochschulen
                                                                                                                                                                                                                                       Kompetenzzentrum Wirtschaft / Mittelstand 4.0
                                                         Konzeption                                                       Wirkungsverfolgung                                                                                           Zentrales Zentrum für die niederschwellige Sensibilisierung und Potenzialermittlung rund
                                                         Strategieentwicklung, Konsensfindung,                            Evaluierung, Auditierung                                                                                     um Industrie 4.0. Angebote entlang der Befähigungskette: Informieren, Demonstrieren,
                                                         Matching zu Förderkulissen, Förderfähigkeit                                                                                                                                   Qualifizieren, Konzipieren, Umsetzen.

                                                                                                                                                                                                                                       Zielgruppe        mögliche Anbieter
                                                                                                                                                                                                                                       Unternehmen       Wirtschaftsförderungen / IHK mit regionalen Partnern
                                                                                                                                                                                                                                                         Forschungseinrichtungen

                                                                                                                                             Projektmanagement / Dialogprozesse / Monitoring / Moderation / Workshops                                                                                                                                                                  Nomo Braun
                Analyse                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Senior Consultant
                Potenzialanalyse, Wirtschaftlichkeitsanalyse,                               Umsetzung
                SWOT-Analyse, Akteursanalyse,
                Benchmarking / Best Practices
                                                                                            Projektentwicklung, Geschäftsmodelle,
                                                                                            Fördermittelberatung, Ausschreibungsunterstützung,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       T: +49 208 9925-366
                                                                                            Kommunikation und Marketing
                                                                                                                                                                                                                                              www.agiplan.de/wirtschaft40                                                                                                              nbraun@agiplan.de
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

            EINE ZENTRALSTELLE
32                                                                                                                                                                                                                                                            33

            FÜR DIGITALISIERUNG

                                                                                                                                                                                Jochen Fricke           Oliver Weimann
                                                                                                                                                stellvertretender Geschäftsführer der Essener           Geschäftsführer des ruhr:HUB
            Der ruhr:HUB ist einer von sechs digitalen Hubs in NRW. Er ist die                                                                               Wirtschaftsförderungsgesellschaft
            zentrale Anlaufstelle für die Digitalisierung im Ruhrgebiet, begleitet
            und koordiniert wurde er bei seiner Entstehung von agiplan.
            Im Interview sprechen Jochen Fricke und Oliver Weimann über die                                                         Formate im Zuge dieses Prozesses entwickeln müssen.
            Zusammenarbeit, über erste Erfolge und anstehende Aufgaben.                                                             Dass wir mit einer gemeinsamen Bewerbung an der Ruhr                     „Mehr als 250.000 Studenten
                                                                                                                                    ein klares Signal der Kooperation und Zusammenarbeit
                                                                                                                                    geschickt haben, unterscheidet uns dabei von anderen
                                                                                                                                                                                                      und über 5 Millionen Menschen ber-
                                                                                                                                    Landesteilen.                                                     gen ein unfassbares Potenzial. Der
                                                                                                                                    Weimann: Der ruhr:HUB wird heute getragen von der                 Pott macht sich auf den Weg...“
                                                                                                                                    Wirtschaft und den Kommunen unserer Region. Dies ist
                                                                                                                                    ein unschätzbarer Vorteil, da wir von einer breiten Wel-          Oliver Weimann, Geschäftsführer des ruhr:HUB
                                                                                                                                    le der Unterstützung begleitet werden, jedoch sind wir
            Herr Fricke, was hat den Ausschlag gegeben, mit             Kolleginnen und Kollegen von agiplan waren sofort Teil      fortlaufend gezwungen abzuwägen und Prioritäten zu            ab sofort ein wenig leichter, die Außenkommunikation für
            agiplan zusammenzuarbeiten und wie haben Sie die            des Teams. Sie haben uns mit Sachkenntnis, Empathie         setzen. Natürlich wollen wir offen sein und möglichst viele   unsere Aktivitäten zu schärfen.
            Zusammenarbeit erlebt?                                      und der klassischen Beratungsleistung begleitet.            Partner in die Arbeit einbinden - was uns bislang auch
                                                                                                                                    ziemlich gut gelingt. Jedoch geht es vorrangig auch da-       Was hat denn für Sie den Ausschlag gegeben, die
            Fricke: Der Rat der Stadt Essen beschloss sehr früh, sich   Wieso war es so wichtig für die Region, diesen Wettbe-      rum, greifbare Produkte zu entwickeln, an denen wir ge-       Stelle als Geschäftsführer des ruhr:HUB anzunehmen?
            um einen digitalen HUB zu bewerben. Wir entschieden         werb mit dem ruhr:HUB zu gewinnen?                          messen werden. Eine große Herausforderung liegt in der
            uns, einen breiten, die Wirtschaft mobilisierenden Ansatz                                                               Außenkommunikation. In den letzten Monaten sind einige        Weimann: Auf der einen Seite habe ich mit dem RuhrSum-
            zu wählen. agiplan hat uns mit seinen Überlegungen          Fricke: Die Digitalisierung ist für Essen und das Ruhrge-   Initiativen (Hubs, Camps, Labs etc.) gestartet, bei denen     mit die größte Start-up-Konferenz der Region etabliert
            und seinem Engagement im Wettbewerb überzeugt. Der          biet Chance und Herausforderung. Auch als Wirtschafts-      die Öffentlichkeit vollkommen den Überblick zu verlieren      und realisiere seit mittlerweile knapp zehn Jahren selber
            Prozess der Bewerbung hatte eine hohe Dynamik. Die          förderung werden wir neue Instrumente, Standorte und        drohte. Mit einem klaren Produktangebot wird es für uns       digitale Geschäftsmodelle bzw. investiere in externe
agiplanquadrat › Ausgabe 09 › Juli 2017

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            Teams und Ideen. Und durch mein etabliertes Netzwerk         ternehmen den Weg bereitet. HUB wie Camp sind erst                  Also fällt das erste Fazit entsprechend positiv aus?         nenlernen. Außerdem veranstalten wir Ende September
            in der Start-up-Szene kann ich eine deutlich zunehmende      seit Kurzem am Start und selbst in einer Start-up-Situation.                                                                     die Start-up-Week Ruhr, bei welcher interessierte Partner
            Dynamik erkennen. Auf der anderen Seite werden die           HUB und Camp sind jedoch auf einem sehr guten Weg.                  Fricke: Ja, es war eine gute Entscheidung des Landes,        ihre eigenen Start-up-Events einbringen können. Und
            Potenziale der Region - zu nennen vor allem ein riesiger                                                                         die sechs HUBs gleichzeitig an den Start zu schicken. Ein    schließlich bereiten wir aktuell individuelle Workshops
            Pool von 250.000 Studenten sowie eine unvergleichbare                                                                            landesweites Netzwerk entsteht und man kann im Aufbau        und Programme für ausgewählte Partner vor, welche die
            Industriedichte - noch nicht annähernd ausgeschöpft. Mit                                                                         wechselseitig voneinander lernen. Dasselbe gilt national     strukturierte Zusammenarbeit mit Start-ups beinhalten. Ich
            dem ruhr:HUB habe ich die Chance in den kommenden                                                                                wie international. In Deutschland sind alle vergleichba-     persönlich würde mich allerdings auch sehr freuen, wenn
            drei Jahren maßgeblichen Mehrwert für Start-ups wie
                                                                                       „Die Standorte entwickeln in                          ren Standorte im Thema Digitalisierung unterwegs. Und        wir in unserer Region einen gewissen Mentalitätswechsel
            Konzerne und Mittelstand der Region zu schaffen. Dies             unterschiedlicher Weise diese loka-                            selbst international, z. B. aus unseren Partnerstädten -     hinbekommen würden und junge Menschen Start-ups als
            ist für mich eine spannende Aufgabe, bei der ich täglich          len Initiativen, die der HUB letztlich                         aber nicht nur - gibt es großes Interesse am Austausch.      eine Option wahrnehmen könnten.
            Zukunft gestalten kann und ständig mit sehr unterschied-                                                                         So verzeichnete unser Messestand auf der „E-world ener-
            lichen und faszinierenden Menschen zu tun habe.
                                                                              bündelt und verstärkt.“                                        gy & water“ schon gemeinsame Aktivitäten mit Grenoble
                                                                              Jochen Fricke, stellvertretender Geschäftsführer der Essener   und Sunderland. Nächstes Jahr werden weitere, auch
            Wie kommt der ruhr:HUB in der Essener Wirtschaft an?               Wirtschaftsförderungsgesellschaft                             internationale Partner dazukommen.
                                                                                                                                             Weimann: Das Fazit fällt positiv aus, aber es gibt noch
            Fricke: In dem von allen beteiligten Kommunen erarbei-                                                                           eine Menge zu tun. Der Fokus all unserer Aktivitäten liegt
            teten Konzept haben wir uns für Essen als den zentralen      Die Digitalisierung ist ein Prozess, der die Entwicklung
            Standort des HUBs der Metropole Ruhr entschieden.            der Wirtschaft massiv beeinflusst. Insofern, das Interesse
            Dieser HUB wird ergänzt durch dezentrale Aktivitäten         der Wirtschaft ist da - es ist aber auch nötig, dass die Un-
            in den jeweiligen Städten. Die Standorte entwickeln in       ternehmen selbst initiativ werden und sich kooperativen
            unterschiedlicher Weise diese lokalen Initiativen, die der   Ansätzen öffnen.
                                                                                                                                                      „Wir brauchen eine fortschreitende Änderung
                                                                         Weimann: Nach knapp sechs Monaten sind die dringen-                    unserer Mentalität – scheitern muss erlaubt sein.“
                                                                         den administrativen Aufgaben wie Räumlichkeiten, Team­
                                                                                                                                                Oliver Weimann, Geschäftsführer des ruhr:HUB
                                                                         aufbau und Prozessdefinitionen abgeschlossen und wir
                                                                         haben ein spannendes und vielfältiges Programm auf die
              „Die Digitalisierung ist ein Pro-                          Beine gestellt. Meine Co-Geschäftsführerin Anja Sommer-             auf dem Match-Making, also dem begleitenden Kennen-
       zess, der die Entwicklung der Wirt-                               feld und ich haben die letzten Monate auf diversen Ver-             lernen von bestehender Industrie und jungen, innovativen
       schaft massiv beeinflusst. “                                      anstaltungen für den HUB geworben und sind dem Ziel                 Unternehmen. Hiermit sollen Konzerne und Mittelstand
                                                                         eine Zentralstelle für die Digitalisierung in der Region zu         besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet
       Jochen Fricke, stellvertretender Geschäftsführer der Essener      werden, ein gutes Stück nähergekommen. Und fast noch                und die weitere Entwicklung der Start-up-Szene unter-
        Wirtschaftsförderungsgesellschaft
                                                                         wichtiger sind erste Erfolge beim sogenannten Match-Ma-             stützt werden. Hierfür organisieren wir Experience Days,
                                                                         king zwischen Start-ups und Industrie. Durch von uns                also Themen-Tage zu Cyber Security, IoT, VR/AR, Data
            HUB letztlich bündelt und verstärkt. „Camp.Essen“ heißt      organisierte Workshops, Pitches und Events sind bereits             Analytics etc. bei denen Führungskräfte der hiesigen
            unsere Initiative, die Anlaufstelle für Essener Start-ups    erste konkrete Projekte entstanden, was wir in gewisser             Wirtschaft Impulse und Trends erhalten, aber auch qua-
            und KMUs ist, aber auch der Kooperation größerer Un-         Weise als Proof-of-Concept für den ruhr:HUB ansehen.                litativ hochwertige Start-ups zum jeweiligen Thema ken-
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