Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben

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Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Digitalisierungs­
bericht der
Landeshauptstadt
München
2021/2022
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Infrastruktur                            Digital
                                                         Government

                                                                         Gemeinschaft
  Mobilität                                                              und Teilhabe

                                 Handlungsfelder
Klima und                       der Digitalisierung                          Kultur, Sport
  Umwelt                                                                     und Freizeit

        Gesundheit
                                                               Bildung
      und Sicherheit

                                 Arbeit und Wirtschaft

              Inhalt
              Digital Government                 4
              Gemeinschaft und Teilhabe         18
              Kultur, Sport und Freizeit        24
              Bildung                           28
              Arbeit und Wirtschaft             30
              Gesundheit und Sicherheit         34
              Klima und Umwelt                  36
              Mobilität                         38
              Infrastruktur                     40
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Einleitung
Mit diesem Dokument legt das IT-Referat der Landeshauptstadt
München (LHM) den dritten umfassenden Digitalisierungsbericht
vor. Er dient als Steuerungs- und Informationsmedium des Chief
Digital Officer (CDO) und als Gradmesser für den Fortschritt der
Digitalisierung in der LHM. Der Bericht wird dem Stadtrat min-
destens einmal jährlich vorgelegt und zeigt, woran aktuell und
künftig gearbeitet wird.
    Die Digitalisierungsstrategie der LHM wurde im Juli 2019 von
der Vollversammlung des Stadtrats verabschiedet (siehe Stadt-
ratsvorlage Nr. 14-20 / V 14953). Mit der Fortschreibung 2022
(siehe Stadtratsvorlage Nr. 20-26 / V 04811) wurde der Fokus der
Strategie geweitet: Neben der gesamtstädtischen Digitalisierung
kommt nun auch das fachliche Aufgabenspektrum der Referate
und Eigenbetriebe stärker in den Blick. Die Ziele und Maßnahmen
der Strategie sind in neun fachlichen Handlungsfeldern abgebildet.
    Der dritte Digitalisierungsbericht zeigt Fortschritte und Neue-
rungen sowie Digitalisierungs-Highlights der Referate und Eigen-
betriebe der LHM. Die Kapitel haben folgenden Aufbau: Nach
einer kurzen Beschreibung von Inhalt und Ziel der Maßnahme
folgt ein Abriss der Ergebnisse des Jahres 2021 und der geplan-
ten Meilensteine für 2022. Am Ende wird aufgezeigt, wie die
Maßnahme zur Umsetzung der strategischen Prinzipien der Digi-
talisierungsstrategie beiträgt. Projekte, die besonders zur Gleich-
stellung, Inklusion, Diskriminierungs- und Barrierefreiheit beitra-
gen, sind mit dem Label *mITdabei gekennzeichnet.
    Kennzahlen zum Umsetzungsstand werden über den zeitgleich
erscheinenden „Bericht: Digitalisierung und IT- Projektportfolio
konsequent und schnellstmöglich umsetzen“ bereitgestellt. Eine
mittelfristige Perspektive auf die Realisierung der digitalen Trans-
formation der LHM liefern die Roadmaps der Digitalisierungs-
strategie.
    Der Digitalisierungsbericht konzentriert sich auf städtische
Maßnahmen und Projekte, welche die Stadtverwaltung und ihre
Eigenbetriebe selbst umsetzen oder direkt betreffen. Vorhaben
ihrer Beteiligungsgesellschaften sind nicht enthalten.
    Diese Publikation umfasst Beiträge von verschiedenen städ-
tischen Referaten und Eigenbetrieben. Das IT-Referat bedankt
sich für die Mitarbeit.

IT-Referat im Januar 2022

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Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
1   Digital
    Government
    Die Maßnahmen im Handlungsfeld Digital Government, etwa
    das München Portal der Zukunft oder die OZG-Umsetzung, die-
    nen dazu, digitale nutzungsorientierte Leistungen für die Men-
    schen und Unternehmen in München bereitzustellen. Ein wich-
    tiger Schritt ist die Umsetzung von Ende-zu-Ende-Prozessen.
    Dies zeigen Projekte wie digital/4finance und neoHR. Durch die
    optimierte Gestaltung von Abläufen und den Einsatz von digita-
    len Lösungen, etwa die E-Akte, werden Mitarbeiter*innen ent-
    lastet und die Kund*innenorientierung verbessert.
       Dabei wird noch mehr als bislang das Potential der Daten
    nutzbar gemacht. Dies demonstriert der Digitale Zwilling an-
    schaulich. Die Stadt München stellt mit der stadtweiten Daten-
    governance und einem umfangreichen Datenmanagement si-
    cher, dass verantwortlich und korrekt mit Daten umgegangen
    wird. Offene Daten werden der Stadtgesellschaft über das
    Open Data-Portal bereitgestellt.
       Wichtige Voraussetzungen für die Bewältigung des digitalen
    Wandels in der Organisation der Stadt München werden unter
    anderem durch die aktive Förderung eines Kulturwandels und
    moderne, flexible Ausstattungen von Arbeitsräumen und IT-
    Arbeitsplätzen geschaffen.

4                                         Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Abb. 1       Die Sichtweise der Kund*innen einbeziehen

München Portal der Zukunft
2020–2024

Das München Portal der Zukunft gewährleistet                      und M-Login) für die sichere und vertrauenswürdi-
über drei Plattformen eine nutzungsfreundliche,                   ge Anmeldung und Authentifizierung.                                  IT­Referat

moderne Bereitstellung von Informationen und                          2021 begann die Umsetzung der ersten Prozesse
Verwaltungsleistungen sowie für die Digitalisie-                  auf den Plattformen. Im Jahr 2022 werden diese zur
rung von Geschäftsprozessen: An der Schnittstelle                 Nutzung fertiggestellt und weitere Abläufe integriert.
zu den Benutzer*innen des Portals wird eine Platt-                    Die Plattformen werden grundsätzlich mit Open
form aufgebaut, die interessenbasierte, personali-                Source-Komponenten schrittweise und modu-
sierte Inhalte und einen bedarfsgerechten Zugriff                 lar aufgebaut und als Standards für die Umset-
auf Onlinedienste unterstützt. Moderne Lösungen                   zung von Ende-zu-Ende-Prozessen weiterentwi-
wie Chatbots und interaktive Kommunikations-                      ckelt. Open Source-Lösungen stärken die digitale
möglichkeiten vereinfachen den Zugriff auf Infor-                 Souveränität der Stadt München. Ende-zu-Ende-
mationen und Dienste. Eine Prozessplattform er-                   Prozesse beziehen durch gemeinsame Entwick-
möglicht die aufwandsarme digitale Unterstützung                  lungsschritte (Co-Creation) die Sichtweise der
und Automatisierung von Geschäftsprozessen und                    Kund*innen ein. Die Informationen und Services
damit schnelle und effiziente Abläufe. Sie stellt                 werden barriere- und diskriminierungsfrei gestaltet
auch Funktionen bereit, um Daten aus Registern                    und dabei Informationssicherheit und Datenschutz
der Verwaltung zur Nutzung in Prozessen verfüg-                   gewährleistet. Abläufe werden für die Stadtgesell-
bar zu machen und so das Once Only-Prinzip um-                    schaft und für die Verwaltung schneller und effizien-
zusetzen. Eine dritte Plattform unterstützt die Nut-              ter, Wege verkürzen sich und Papier wird gespart.
zung verschiedener digitaler Identitäten (Bayern-ID               Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit.

  Weitere Informationen
  A München Portal der Zukunft: muenchen.digital/blog/muenchen-portal-der-zukunft-beschlossen

   Das Sternchen symbolisiert Themen, die besonders dem strategischen Prinzip „Gleichstellung, Inklusion, Diskriminierungs­ und
Barrierefreiheit“ entsprechen. Gemäß dem Motto „mITdabei“ betreffen und beteiligen diese Maßnahmen diskriminierungsfrei alle
Menschen – unabhängig von Alter, Nationalität, Geschlecht, sexueller und geschlechtlicher Identität, Behinderung, Weltanschauung und
Religion, kultureller und sozialer Herkunft oder Lebenslage.

www.muenchen.digital                                                                                                                                5
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
OZG-Umsetzung
             2020–2022

             Das Onlinezugangsgesetz (OZG) beinhaltet den            von den zu erwartenden EfA-Leistungen und den
IT-Referat   gesetzlichen Auftrag, bis Ende 2022 eine Vielzahl       durch Fachverfahren umgesetzten Leistungen.
             von Leistungen auf Bundes-, Länder- und kommu-             Alle strategischen Prinzipien der Digitalisierung
             naler Ebene für Bürger*innen und Unternehmen            finden sich in den Bestrebungen der Stadt Mün-
             online bereitzustellen. Mit dem 2020 eingeführten       chen, Onlinedienste für die gesamte Stadtgesell-
             Formularserver in Kombination mit Nutzungskon-          schaft anzubieten. Onlinedienste stärken sowohl
             ten (etwa der BayernID), Postkorb und ePayment          die Kund*innenorientierung als auch die Offenheit
             wurden bereits zahlreiche wesentliche kommuna-          und Transparenz der LHM. So werden die Ange-
             le OZG-Dienste umgesetzt. Die Fachreferate der          bote zielgruppengerecht und nutzungsfreundlich
             LHM und das IT-Referat arbeiten auch weiterhin          gestaltet. In die Dienste sind Feedback-Möglich-
             gemeinsam daran, die Münchner Verwaltungsleis-          keiten für Bürger*innen und Unternehmen integ-
             tungen online anzubieten. Dabei sind verschiedene       riert, um die Angebote kontinuierlich verbessern zu
             Abhängigkeiten zu Bund und Land entscheidend,           können. Bei der Bereitstellung der Dienste werden
             etwa Eine*r-für-Alle-Leistungen, kurz EfA, Integra-     Standards für die Umsetzung festgelegt, genutzt
             tionsthemen oder übergreifende Basisfunktionen          und weiterentwickelt. Davon profitieren insbeson-
             wie Servicekonten für Bürger*innen und Unterneh-        dere Städtekooperationen wie die mit Augsburg
             men. Aktivitäten, mit der das OZG-Ziel auch nach        und Nürnberg. Die Wiederverwendbarkeit von
             2022 erfüllt werden kann, sind notwendig und            Diensten wird gefördert und Synergien werden ge-
             auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommune) wahr-          hoben. Selbstverständlich ist die Barrierefreiheit
             scheinlich.                                             der Dienste wichtig. Sowohl in der Erhebung als
                 Im Jahr 2021 wurden 75 Onlinedienste in Be-         auch in der Verarbeitung der Daten spielen Infor-
             trieb genommen. 2022 sind 60 bis 80 zusätzli-           mationssicherheit und Datenschutz eine zentrale
             che Onlinedienste geplant. Die Zahl ist abhängig        Rolle.

               Weitere Informationen
               A BayernID: muenchen.digital/blog/bayernid-und-buergerkonto
               A ePayment: muenchen.digital/blog/elektronisches-bezahlen

             E-Akte
             2021–2025

             Die analoge Aktenbearbeitung wird stadtweit             tung voran. Mit der E-Akte wird das Verwalten und
IT-Referat   durch E-Akten und elektronische Verwaltungsver-         Bearbeiten von Akten schneller: Statt physischer
             fahren abgelöst. E-Akten erlauben eine orts- und        Laufwege sind es nur wenige Klicks, bis aktenre-
             personenunabhängige Bearbeitung, beschleuni-            levante Dokumente in den Umlauf gegeben wer-
             gen die Zusammenarbeit und ermöglichen neue,            den können. Ein Zusatz für die gängigen Office-
             bürger*innenorientierte Serviceangebote. Bis 2025       Programme sowie ein PDF-Drucker, mit dem aus
             werden alle Referate und Eigenbetriebe der LHM          jeder Anwendung Dokumente in die E-Akte über-
             in die Lage versetzt, ihre Akten digital zu führen.     geben werden können, ermöglichen den Anwen-
                Im Jahr 2021 wurden die bereits in den voran-        der*innen, ihre bisherigen Arbeitsabläufe weitest-
             gegangenen Jahren eingeführten Bestandsnut-             gehend beizubehalten und dennoch unmittelbar
             zungen aus dem alten Dokumentenmanagement-              von den Vorteilen der Digitalisierung zu profitieren.
             system auf einen neuen stadtweit nutzbaren und          Aktenrelevante digitale Daten und Dokumente kön-
             zukunftsfähigen Standard (MUCS21) gehoben. Die          nen somit reibungslos in die E-Akte überführt wer-
             Einführung der E-Akte gemäß Blaupause hat be-           den. Die Nutzungsoberfläche der E-Akte ist barrie-
             gonnen. Im Jahr 2022 wird die E-Akte nach den           refrei umgesetzt.
             Planungen der Blaupause in weiteren Referaten              Die E-Akte wird bis 2025 in allen Referaten und
             und Eigenbetrieben eingeführt.                          Eigenbetrieben verfügbar sein. Exemplarisch sind
                Die stadtweite Einführung der E-Akte bringt die      nach der Einführungsphase in der Regel mindes-
             Modernisierung der Arbeitskultur in der Verwal-         tens vier Nutzungsszenarien mit der E-Akte pro

   6                                                               Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Referat oder Eigenbetrieb realisiert. Die umgesetz-
ten Szenarien beinhalten den Einsatz der E-Akte in
sogenannten E-Aktenworkflows. Sie dienen später
als Modell für die Erweiterung auf andere E-Ak-
tenworkflows, die durch die Referate und Eigen-
betriebe in Eigenregie umgesetzt werden. Für die
Anbindung von Fachverfahren und andere Applika-
tionen wird ab 2022 eine einheitliche Standardisie-
rungsschnittstelle aufgebaut und somit die Bildung
stadtweiter Standards unterstützt.                       Abb. 2     Icon E-Akte

  Weitere Informationen
  A E-Akte: muenchen.digital/blog/bayernid-und-buergerkonto

Input und Output Management
2021–2025

Das Input Management sorgt dafür, dass alle ein-        stadtweiten Input Managements befasst werden.
gehenden Informationen unabhängig von ihrer             Die Konzeption für das Output Management ist für         IT-Referat

ursprünglichen Form digital weiterverarbeitet           2023 geplant.
werden können. Eingehende Dokumente und                     Die Digitalisierung des Posteingangs ermög-
Nachrichten werden, falls erforderlich, digitalisiert   licht für mehr Mitarbeiter*innen ortsunabhängiges
und dem zuständigen Fachbereich oder Fachver-           Arbeiten, da die Unterlagen digital vorliegen. Da-
fahren sowie der jeweiligen E-Akte möglichst auto-      durch wird der verkehrsinduzierte CO 2 - Ausstoß in
matisiert zugeordnet. Das Output Management             München reduziert und ein wichtiger Beitrag zur
unterstützt die Zustellung von Bescheiden und           Nachhaltigkeit geleistet.
anderen Informationen an Personen und Unter-                Das Projekt verbessert die Arbeitsabläufe durch
nehmen sowie den Aktenaustausch mit ande-               die Bereitstellung einer technischen Basis und ge-
ren Behörden. Dabei werden verschiedene digita-         eignete Prozesse. Zudem wird der Posteingang
le und analoge Kanäle wie E-Mail, Servicekonten         mit einheitlichen Standards unter Berücksichtigung
oder Briefpost eingebunden, je nach fachlichen          des Datenschutzes harmonisiert.
und rechtlichen Anforderungen oder Präferenzen              Das Input Management ist unverzichtbar für alle
der Nutzenden. Die LHM entwickelt Konzepte für          anderen Digitalisierungsprojekte der LHM, weil es
stadtweite Lösungen zum Input und Output Ma-            nachfolgenden Anwendungen Schriftstücke in digi-
nagement und setzt diese schrittweise um. Dafür         taler Form zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung
sind organisatorische Veränderungen in den Refe-        stellt. Damit werden Medienbrüche vermieden.
raten und Eigenbetrieben notwendig.                     Dies trägt zur Nachhaltigkeit bei und die Vorteile der
   Im Jahr 2021 wurde ein Interims-Input Manage-        Digitalisierungsprojekte wie E-Akte oder digitale
ment für die Jahre 2022 und 2023 entwickelt, das        Personalakte können voll ausgeschöpft werden.
die Einführung der E-Akte unterstützt. Zudem wur-
de ein Organisationskonzept für die fortgeschritte-
ne elektronische Signatur und ein Konzept für das
stadtweite Input Management erarbeitet.
   Im kommenden Jahr ist die Bereitstellung des
Interims-Input Managements und der Pilot für die
fortgeschrittene elektronische Signatur geplant.
Zudem soll der Stadtrat im ersten Quartal 2022
mit einem Grundsatzbeschluss zur Umsetzung des

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Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Digital/4finance
                      2020–2025

                      Die Stadt München modernisiert ihre bisherigen           Basis des Prototyps durchgesprochen und wei-
Stadtkämmerei,        Finanz-, Logistik- und Immobilienprozesse unter          tere Anforderungen in einem agilen Vorgehen
IT-Referat
                      Einsatz der Software SAP S/4HANA. Dabei wer-             erarbeitet. Parallel wurden die Strukturen für
                      den die über viele Jahre gewachsenen Prozesse            die Entwicklung geschaffen und die Umsetzung
                      so weit wie möglich und sinnvoll standardisiert,         bereits finalisierter Anforderungen begann. Für
                      simplifiziert und digitalisiert. Nach der Einführung     eines der fachlichen Schwerpunktthemen von di-
                      von S/4HANA steht ein technisch zukunftsfähiges          gital/4finance – der durchgängig elektronischen
                      und benutzungsfreundlicheres IT-System zur Ver-          Rechnungsverarbeitung – wurde ein erster techni-
                      fügung. Es verstärkt die Digitalisierung und Auto-       scher Meilenstein und die Anbindung an SAP ge-
                      matisierung von Prozessen und vereinfacht somit          schaffen.
                      perspektivisch die tägliche Arbeit. Gleichzeitig             Im Jahr 2022 werden die Anforderungswork-
                      wird aufgrund der geringeren Abweichung vom              shops abgeschlossen. Ziel ist es, Ende 2022 eine
                      Standard der technische Aufwand für den Betrieb          vollständig umgesetzte Lösung zu haben, die im
                      der SAP-Landschaft reduziert. Die Umstellung auf         Folgejahr für Tests, Datenmigration sowie als
                      S/4HANA ermöglicht deutlich effizientere Abläufe         Schulungsplattform bereitsteht. Auch wird die
                      und schafft einen intelligenten Mehrwert für die         notwendige Ablösung der Steuerfachverfahren
                      Stadtverwaltung, zum Beispiel die durchgängige           vorangetrieben. Parallel müssen die Schnittstel-
                      elektronische Rechnungsverarbeitung (inklusive           len zu den umliegenden Fachverfahren angepasst
                      digitaler Unterschrift), eine integrierte Haushalts-     werden. Dies geschieht auf Basis eines Schnitt-
                      planung oder die Ablösung und Neugestaltung              stellenframeworks, das seit 2021 neben einer
                      der Steuerfachverfahren. Die LHM trägt damit             Standardisierung der sehr heterogenen Schnitt-
                      zu einer modernen und attraktiven Arbeitsumge-           stellenlandschaft auch bessere Möglichkeiten für
                      bung für die Mitarbeiter*innen bei und schafft die       ein fachliches Monitoring verspricht.
                      Grundlage für neue digitale Services, von denen              Für digital/4finance ist Standardisierung
                      Bürger*innen und Firmen profitieren.                     ­zentral. In der LHM sollen Sonderlösungen in
                         Schwerpunkt des Jahrs 2021 waren die Fit-to-           der weit verzweigten Verwaltung abgelöst wer-
                      Standard-Workshops. Hier wurden alle für den              den. Stattdessen ist das Ziel, gleiche Sachver-
                      Start des Echtbetriebs relevanten Prozesse auf            halte stadtweit gleich zu behandeln, etablierte
                                                                                Lösungen und Best Practices zu nutzen. Beim
                                                                                Prozessdesign und der Umsetzung der techni-
                                                                                schen Lösung wird großes Gewicht auf die Infor-
                                                                                mationssicherheit und den Datenschutz gelegt.
                                                                                Diese Anforderungen werden auch im Hinblick
                                                                                auf Cloud-Komponenten berücksichtigt, die erst-
                                                                                mals im SAP-Kontext bei der LHM eingesetzt
                                                                                werden. Barrierefreiheit ist bei der Neuimplemen-
                                                                                tierung der Prozesse von Beginn an mitgedacht.
                                                                                Begleitende Tests geben frühzeitig Hinweise auf
                                                                                Schwachstellen der Umsetzung, die im weiteren
             Abb. 3   Logo digital/4finance                                     Programmverlauf behoben werden können.

                        Weitere Informationen
                        A digital/4finance:
                          muenchen.digital/blog/digitale-finanzprozesse-in-muenchen-das-programm-digital-4finance

   8                                                                         Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
neoHR
2020–2025

Mit neoHR optimiert, digitalisiert und moderni-              Mit dem erfolgreichen Abschluss des Vergabe-
siert die LHM ihre Personal- und Organisations-           verfahrens für die Talentmanagement Suite wurde        Personal- und
                                                                                                                 Organisationsreferat
arbeit (HR). Ziel ist es, sich als attraktivste und mo-   im Oktober 2021 das cloudbasierte System SAP
dernste Arbeitgeberin im kommunalen Sektor zu             Success Factors beschafft. Im November 2021
positionieren. Im Auftrag der Politik und gemein-         ging das Personalservice Portal (im Intranet WiL-
sam mit den Stakeholder*innen denkt das Perso-            MA) mit der Bündelung aller Informationen zu den
nal- und Organisationsreferat die HR-Arbeit in der        Personalservices und den direkten Weiterleitungen
LHM völlig neu. Dazu hat es einen umfangreichen           in digitalisierte Personalserviceprozesse produktiv.
Transformationsprozess angestoßen, der bis 2025           Bereits umgesetzt sind Entgeltnachweis, Lohn-
reicht. Das Personal- und Organisationsreferat der        steuer- und Sozialversicherungsbescheinigungen
Zukunft wird digitaler und flexibler agieren. Die         sowie der Dienstreiseantrag in ersten Referaten.
Stadt wandelt sich von der Verwalterin zur Gestal-        Seit Beginn des Jahres 2021 können Beihilfebe-
terin und richtet ihre Dienstleistung noch stärker        rechtigte Belege per Foto über die BeihilfeApp ein-
an ihren Kund*innen aus. Das neoHR-Programm               reichen. Mit SAP Enable Now bietet die LHM seit
arbeitet in drei Programmbereichen und wird kon-          Sommer 2021 stadtweit ein System für kontext-
tinuierlich bis zum Abschluss der Transformation          bezogenes E-Learning. Die digitale Zeiterfassung
2025 durch ein Change Management unterstützt.             im Personal- und Organisationsreferat, im IT-Refe-
Dies umfasst die Planung und Steuerung der Ver-           rat und bei der Münchner Stadtentwässerung wird
änderungsprozesse, die Förderung einer offenen            weiter ausgerollt. Zudem startete die Branddirek-
Kommunikation, die Befähigung von Führungskräf-           tion mit dem Dienstplansystem.
ten und die Stärkung ihrer Rollen.

f HR Management und Organisation
   Das Team überarbeitet die Aufbau- und Ablauf-
   organisation der Personal- und Organisations-
   arbeit mit dem Ziel, Doppelstrukturen abzu-
   bauen, Hierarchieebenen auszudünnen, klare
   Verantwortlichkeiten zu benennen und HR-Pro-
   zesse zu beschleunigen.

f New Work
   Das Team kümmert sich darum, die Personal-
   bereiche sowie die Beschäftigten in der LHM
   für die Herausforderungen der neuen, immer
   stärker digitalisierten Arbeitswelt fit zu machen.
   Im Zentrum stehen eine neue Arbeitskultur und
   neue Formen der Zusammenarbeit sowie die
   Flexibilisierung von Arbeitsorten, -zeiten und
   -inhalten.                                             Abb. 4    Modernisierung der Personal- und Organisationsarbeit

f HR Technologie und Services                                Im Jahr 2022 wird SAP Success Factors E-Re-
   Das Team verantwortet und synchronisiert die           cruiting eingeführt und das bestehende System
   IT-Vorhaben im Personal- und Organisations-            ablösen. Die Digitale Personalakte wird beginnend
   referat im Sinne einer optimal unterstützten,          mit Pilotierung der Zahlakte (als Teil der Personal-
   digitalisierten, medienbruchfreien HR-Adminis-         akte) produktiv gehen. Im Projekt HR-Portal wird
   tration. Es sorgt für Entbürokratisierung und er-      Beurlaubten der Zugang zum Intranet WiLMA er-
   leichtert die Zusammenarbeit für Mitarbeiter*in-       möglicht, weitere digitalisierte Prozesse werden
   nen und Kund*innen.                                    eingebunden. Die elektronische Zeiterfassung
                                                          wird in vier weiteren Referaten und für alle Nach-
                                                          wuchskräfte eingeführt. Ein Werkzeug zur Stellen-
                                                          bewertung sowie ein Hinweisgeber*innensystem
                                                          werden beschafft und eingeführt. Das Personal-
                                                          datenauswertungssystem PRISMA wird abgelöst.

www.muenchen.digital                                                                                                                9
Digitalisierungs bericht der Landeshauptstadt - München. Digital. Erleben
Die Digitalisierung des HR-Bereichs wird an den
                                                                                Maximen Kund*innenorientierung, User Experien-
                                                                                ce und Einführung von Standardlösungen ausge-
                                                                                richtet.
                                                                                   Alle Beschäftigten erhalten Zugang zum Sys-
                                                                                tem, auch inaktive Beschäftigte oder Mitarbei-
                                                                                ter*innen im gewerblichen Bereich. Damit werden
                                                                                Gleichstellung, Inklusion, Diskriminierungs- und
                                                                                Barrierefreiheit sichergestellt.

Abb. 5       Erleichterung der Zusammenarbeit für Teams

                         Weitere Informationen
                         A neoHR: muenchen.digital/blog/neohr-staedtische-personalarbeit-neu-denken

                       Stadtweite Datengovernance
                       und Aufbau Datenmanagement
                       2021–2025

                       Daten sind ein besonders wichtiger Teil bei der Di-         In einem Datengovernance-Konzept sind für die
IT-Referat             gitalisierung der Stadt München. Sie tragen zur          LHM einheitliche Regeln für die Arbeit mit Daten
                       Transparenz von Verwaltungsvorgängen bei. Sie in-        festgelegt. Das Konzept wird zunächst in Pilotpro-
                       formieren, steuern und regeln die Verwaltung und         jekten erprobt und im Datenmanagement veran-
                       sie wirken nach außen in die Stadtgesellschaft, weil     kert. Diese Projekte sind zentral und stark daten-
                       sie das Verhältnis und Erlebnis beim Umgang der          orientiert, etwa das München Portal der Zukunft,
                       Kund*innen mit der Stadtverwaltung bestimmen.            die E-Akte, der Digitale Zwilling, Open Data oder

Abb. 6       Das Open Data-Portal

   10                                                                         Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
die Umsetzung des OZG. Zudem sind Projekte in-          im Projekt München Portal der Zukunft ebenfalls
volviert, die sich aktuell intensiv mit der Digitali-   operativ aufgebaut und für den kontinuierlichen Be-
sierung von Verwaltungsvorgängen mit großen             trieb vorbereitet.
Datenmengen beschäftigen. Verbunden mit dem                 Im Jahr 2022 wird die Datengovernance auf
Datenmanagement treibt die Stadt München den            weitere datenintensive Bereiche ausgeweitet. Für
Aufbau eines Datenkatalogs voran.                       den Digitalen Zwilling sowie im Kontext der Mo-
   Nach erfolgreicher Pilotierung führt die LHM         bilität wird ebenfalls ein Datenmanagement auf-
das Datengovernance-Konzept ein und baut da-            gebaut. Parallel dazu wird ein professioneller
mit stufenweise die Datenmanagement-Funktion            Datenkatalog als unterstützendes Werkzeug eines
stadtweit auf. Dazu wird ein professionelles und        Datenmanagements evaluiert, das stadtweit ein-
bevorzugt auf Open Source basierendes Datenka-          gesetzt werden kann. Open Source-Lösungen ste-
talogwerkzeug eingeführt. Die Daten der Pilotpro-       hen dabei im Fokus.
jekte bilden das Fundament für eine spätere konti-          Mit einer stadtweiten Datengovernance und
nuierliche Befüllung des Datenkatalogs mit Daten        einem Datenmanagement sorgt die LHM für Trans-
aus den Referaten. Bereits die ersten Daten wer-        parenz und stellt offene Daten für die Stadtgesell-
den analysiert, um die Datenqualität zu verbesser-      schaft gesteuert zur Verfügung. Die Berücksich-
nund damit die Nutzung für alle laufenden Digitali-     tigung von Daten der Verwaltungsklientel in den
sierungsvorhaben zu ermöglichen.                        Verwaltungsprozessen verbessert schrittweise das
   Im Jahr 2021 wurde das Konzept zur Datengo-          städtische Handeln und so die Kund*innenorientie-
vernance entwickelt und im Kontext der OZG-Um-          rung. Die vollständige Übersicht und Kontrolle über
setzung getestet. Die Blaupause zur Schaffung von       ihre Daten stärken die digitale Souveränität der
Datentransparenz unterstützt eine erste Vorstufe        Stadt München und ein zentraler Datenkatalog ge-
des Datenkatalogs. Das Datenmanagement wurde            währleistet den Datenschutz.

Open Data-Portal
2020–2025

Über ihr Open Data-Portal stellt die LHM öffent-        schen Gesellschaften zur Bereitstellung von offe-
lich Datensätze zur Verfügung, die kostenlos ge-        nen Datensätzen.                                      IT-Referat

laden und weiterverarbeitet werden dürfen. Das              Im Jahr 2021 wurden 15 Datensätze veröffent-
bestehende Open Data-Portal wird überprüft und          licht. Ab 2022 erfolgt die Veröffentlichung der von
optimiert, sodass zukünftig wesentlich umfassen-        den Referaten und Eigenbetrieben gemeldeten
der und aufwandsärmer Datensätze in offenen             sowie weiterer Datensätze und der Ausbau des
Formaten und maschinenlesbar zur Verfügung ge-          Open Data-Portals.
stellt werden können. Um das Angebot an offenen             Durch den Einsatz von Open Source-Lösungen
Datensätzen zu verbessern, wird die Information,        wird die digitale Souveränität der LHM gestärkt.
Beratung und Unterstützung der Referate, Eigen-         Die Veröffentlichung von offenen Verwaltungs-
betriebe und städtischen Gesellschaften optimiert       daten auf dem Open Data-Portal dient der Offen-
und ausgebaut. Der erste Schritt ist eine Abfra-        heit und Transparenz des Verwaltungshandelns.
ge bei den Referaten, Eigenbetrieben und städti-

  Weitere Informationen
  A Open Data-Portal: www.opengov-muenchen.de

Digitaler Zwilling München
verstetigt

Mit dem Digitalen Zwilling München entsteht ein         und weiteren Informationen, die auf die O
                                                                                                ­ bjekte
detailliertes virtuelles Abbild der Stadt. Es basiert   im Digitalen Zwilling München abgebildet werden.      Kommunalreferat

auf städtischen 3D-Geodaten sowie umfangrei-            Der Auf- und Ausbau des Digitalen Zwilling Mün-
chen Informationen und Daten der Smart City             chen und der damit verbundenen Urban Data Plat-
München wie fotorealistischen Darstellungen der         form als seiner zentralen Datendrehscheibe und
Stadt, 3D-StreetView-Aufnahmen, Sensordaten             führender Datenplattform für die Smart City Mün-
(in Echtzeit und historisiert), statistischen Daten     chen wird vorangetrieben. Das geschieht in Förder-

www.muenchen.digital                                                                                                            11
projekten, mit dem Ziel der Klimaneutralität (IHKM)          Im Jahr 2022 werden Lösungen aus dem För-
                  und entlang von fachlichen Anwendungsfällen im            derprojekt zusammen mit it@M in den Betrieb
                  Kontext Mobilität und Stadtentwicklung gemein-            übernommen. Dies ist eine erste Stufe der Verste-
                  sam mit den relevanten Referaten. Dabei wird be-          tigung. Zudem werden in den Förderprojekten Di-
                  sonderes Augenmerk auf die Vernetzung von Fach-           gitaler Zwilling München, Connected Urban Twin
                  verfahren gelegt.                                         und TEMPUS weitere Anwendungsfälle, teilweise
                      Ein Schwerpunkt der Arbeiten am Digitalen             pilothaft, gemeinsam mit den Fachbereichen der
                  Zwilling München und der Urban Data Platform ist          LHM umgesetzt.
                  die Erstellung der technischen Grundlagen für den            Open Source-Lösungen sowie offene, interna-
                  stadtweiten Einsatz. Außerdem werden die aktu-            tional etablierte Standards fördern die digitale Sou-
                  ellen Prototypen als reguläre Dienste in der be-          veränität der LHM. Damit werden wiederverwend-
                  stehenden Anwendungslandschaft der LHM lang-              bare Lösungen geschaffen, die andere Städte
                  fristig stabilisiert und die Datenbasis sowie die         übernehmen können. Zugleich kann auch die LHM
                  Anwendungsfälle werden fachlich weiterentwi-              Lösungen anderer Städte für ihre eigenen ­Ziele

Abb. 7   Aktion des Münchener Radentscheids

                  ckelt. Hierfür ist es nötig, Fachkräfte in den Berei-     nutzen. Stehen keine Standards zur Verfügung,
                  chen Entwicklung, Test und Betrieb des Digitalen          werden diese geschaffen und etabliert.
                  Zwilling München und der Urban Data Platform zu              Der Digitale Zwilling München dient als digitale
                  schulen sowie Fähigkeiten und Kompetenzen im              Infrastruktur der klimaneutralen Stadt. So können
                  Themenfeld Datenanalyse beispielsweise mithilfe           klimaschützende Maßnahmen etwa auf ihre Wirk-
                  von Dashboards und im Bereich innovativer Visuali-        samkeit hin modelliert, analysiert und simuliert
                  sierungs- und Simulationsmethoden auszubauen.             werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhal-
                     Im Jahr 2021 wurde der Digitale Zwilling Mün-          tigkeit des Handelns in der Verwaltung.
                  chen erstmalig im Dialog mit Bürger*innen ein-               Veränderungen, zum Beispiel zum Münchner
                  gesetzt. Die Datengrundlage des Digitalen Zwil-           Radentscheid, können bei Informationsveranstal-
                  ling München wird mit der Befliegung 2021 sowie           tungen für die Öffentlichkeit besser visualisiert
                  weiteren Maßnahmen, etwa durch den Einsatz von            werden. Somit sind die Münchner Bürger*innen
                  Drohnen, qualitativ und inhaltlich weiterentwickelt.      besser in Entscheidungen eingebunden und die
                  Zudem besteht seit März 2021 eine Forschungsko-           Kund*innenorientierung wird gestärkt.
                  operation zwischen dem GeodatenService Mün-
                  chen und der TU München für den Digitalen Zwil-
                  ling München und die Urban Data Platform.

                    Weitere Informationen
                    A Digitaler Zwilling München: muenchen.digital/twin

  12                                                                      Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Kulturwandel
2020–2025

Im Programmbereich New Work des Transforma-
tionsprogramms neoHR wird ein Kulturwandel
­gefördert, der den Beschäftigten der LHM den Um-
stieg in eine neue Arbeitswelt ermöglicht und sie
für den Umgang mit komplexen Arbeitssituationen
befähigt – nicht nur im Kontext der Digitalisierung.
Im Programm werden neue Arbeitsmethoden
 und -fähigkeiten entwickelt, die unter ­anderem
 einen modernen und ergebnisorientierten Führungs­     Abb. 8    New Work: Coachender und moderner Führungsstil
 stil in den Mittelpunkt stellen: Verantwortungs-
 und Entscheidungsübertragung, Kompetenzent-           der Auswertung der Erfahrungen, um die Konzep-
 wicklung oder gegenseitiges Feedback. Aber auch       te bei Bedarf weiterzuentwickeln. Es sind weitere
 Selbstorganisation, Etablierung einer Lösungskul-     konkrete Projekte sowie eine Ausweitung der Ziel-
 tur inklusive kontinuierlicher Verbesserungsprozes-   gruppe geplant, etwa im Bereich coachender und
 se und systematisches Fehlerlernen gehören dazu.      moderner Führungsstil.
 Außerdem werden Standards zu Kommunikations-             Die New Work-Ansätze fokussieren die zukünf-
 und Beteiligungsprozessen erarbeitet.                 tige Zusammenarbeitskultur der LHM und sind
     Bei einer stadtweiten Befragung im März 2021      daher an einer hohen Kund*innenorientierung
 bezeichneten die Beschäftigten die drei New           ausgerichtet, hier speziell der Orientierung an Mit-
 Work-Ansätze, coachender und moderner Füh-            arbeiter*innen. Bei der Gestaltung werden über
 rungsstil, Selbstorganisation und Lösungskultur als   Workshops und andere Beteiligungsformate Mit-
 besonders relevant. Für alle drei Bereiche wurden     arbeitende aktiv einbezogen. Geschlechtsspezifi-
 im Jahr 2021 in angeleiteten Fachteams konkrete       sche Anforderungen werden konkret erhoben und
 konzeptionelle Umsetzungsschritte ausgearbeitet       bei der Umsetzung beachtet. Dadurch wird die
 und erste Pilotprojekte gestartet.                    Gleichstellung der Geschlechter gestärkt.
     Im Jahr 2022 liegt der Schwerpunkt auf der
 weiteren Begleitung der Pilotprojekte sowie auf

  Weitere Informationen
  A Kulturwandel: muenchen.digital/blog/digitalisierung-als-kulturwandel-und-chance-verstehen

Moderner IT-Arbeitsplatz
2020–2024                                                                                                     IT-Referat

Moderne mobile IT-Arbeitsplätze erhöhen neben
Flexibilität und Produktivität die Zufriedenheit der
Beschäftigten. Das ist nicht zuletzt wichtig, um
motivierte und qualifizierte Mitarbeiter*innen für
die LHM zu gewinnen und zu halten. Zur Konfigu-
ration des modernen IT-Arbeitsplatzes gehören
auch leistungsfähige Kommunikations- und Kolla-
borationswerkzeuge (etwa Web-, Video- und Tele-
fonkonferenzen), die insbesondere das räumlich
getrennte Arbeiten unterstützen.
    Im Jahr 2021 wurde ein Ziel festgelegt: Der von
it@M angebotene IT-Arbeitsplatz ist modern und
grundsätzlich mobil. Überall dort, wo es sinnvoll
ist, werden Laptops statt stationärer Computer         Abb. 9    Moderne und mobile IT-Arbeitsplätze

www.muenchen.digital                                                                                                       13
eingesetzt. Man geht davon aus, dass nach die-           drei Personen in Vollzeit für das Ausbringen der
                    ser Maßgabe eine Laptop-Quote von mindestens             Notebooks ein.
                    90 Prozent erreicht wird. Zum 30. November 2021             Damit werden Kund*innenorientierung, Barrie-
                    nutzten 80 Prozent der Mitarbeiter*innen ein Note-       refreiheit sowie Standards maßgeblich vorange-
                    book. Dies sind 19.995 Geräte.                           bracht. Mobiles Arbeiten ermöglicht auch in Co-
                       Im Jahr 2022 erfolgt der Rollout der Laptops          rona-Zeiten die Bearbeitung vieler Aufgaben und
                    bis zur Zielquote von mindestens 90 Prozent zum          stärkt das Homeoffice. Der Software- und Geräte-
                    Jahresende durch die it@M-Filialen, mit Unter-           tausch wird weiter beschleunigt und ein einheitli-
                    stützung des Kund*innenmanagements und                   cher Hard- und Softwarestand unterstützt.
                    durch das Programm neoIT. Die Filialen planen

                      Weitere Informationen
                      A Mobiles Arbeiten: muenchen.digital/blog/mobiles-arbeiten-fuer-mehr-flexibilitaet

                    Flexible Arbeitsräume
                    2021–2025

                    Im Zuge des digitalen Wandels ist ein flexibles, ge-     planung neuer Büroraumkonzepte im Pilotprojekt
Kommunalreferat     meinsames Arbeiten im Team wichtiger denn je.            Roßmarkt 3 gearbeitet. Der Digitalisierungsprozess
                    Hardware wie digitale Whiteboards, flexibles Mo-         des Pilotbereichs ist weiter fortgeschritten. Neben
                    biliar und Services wie sicheres, drahtloses Netz-       der Einrichtung von Scan-Stationen zur Digitalisie-
                    werk und flexible Telefonie in den Arbeitsräumen         rung der analogen Aktenbestände wurde für einen
                    unterstützen die Produktivität in unterschiedli-         ersten Testbereich die E-Akte eingeführt.
                    chen, auch hybriden Arbeitssituationen. Die LHM              Im Jahr 2022 wird die Einführung der E-Akte
                    erarbeitet im Projekt Neue Office-Welten Mün-            auf den gesamten Pilotbereich ausgeweitet. Zu-
                    chen (NOW M) Konzepte und Lösungen zur Imple-            dem soll die Aktendigitalisierung bis zum Bezug
                    mentierung von neuen Arbeitswelten. Ein breites          des Pilotgebäudes Roßmarkt 3 möglichst abge-
                    Arbeitsplatzangebot, offene Flächen und vielfäl-         schlossen sein.
                    tig nutzbare Arbeitsbereiche sowie Unterstützung             Die Beschäftigten der LHM werden zukünf-
                    für deutlich mehr abteilungs- und referatsübergrei-      tig nicht mehr nur in Büros, sondern flexibel und
                                                                             ortsunabhängig arbeiten können. Während früher
                                                                             Flächen dem Organigramm einer Organisation an-
                                                                             gepasst wurden, geht es in der Arbeitswelt der
                                                                             Zukunft darum, viele unterschiedliche Arbeitsmög-
                                                                             lichkeiten zu berücksichtigen. Mit der Umsetzung
                                                                             aktivitätsbasierter Büroraumkonzepte, sogenannter
                                                                             Multispaces, wird mit flexiblen Raumlösungen die
                                                                             nötige Balance zwischen konzentrierter, ungestör-
                                                                             ter Arbeit, Kommunikation und Kollaboration er-
                                                                             reicht. Die neue Arbeitswelt ist offener und schafft
                                                                             optische Transparenz mit Glastrennwänden und in-
                                                                             telligenter Raumakustik.
                                                                                 Die Arbeit ist zukünftig vorzugsweise papierlos.
Abb. 10   Aktivitätsbasiertes Büroraumkonzept: Multispace                    Ein hoher Digitalisierungsgrad ist dabei eine wich-
                                                                             tige Voraussetzung. Der Stadtrat hat die Einfüh-
                    fende Kommunikation sind nur einige der beleuch-         rung der E-Akte als Standard für die LHM bis 2025
                    teten Aspekte. Die LHM entwickelt ganzheitlich           beschlossen und damit einen wichtigen Schritt in
                    neue, flexible Raumkonzepte unter Berücksichti-          diese Zukunft gemacht. Bezogen auf die digita-
                    gung der spezifischen Arbeitsplatzanforderungen          lisierten Standardabläufe von Büro- und Verwal-
                    der städtischen Verwaltung.                              tungsprozessen beinhaltet dies auch Datenschutz
                       Im Jahr 2021 wurde mit externer Unterstützung         und Informationssicherheit. Die E-Akte ermöglicht
                    am Gestaltungshandbuch und der Umsetzungs-               einen schnellen Datenzugriff, ortsunabhängiges

  14                                                                       Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Arbeiten und eine zentrale Datenablage. Es wird       tes Konzept wird zudem nachhaltig und maßgeb-
daher bei der Einführung von flexiblen Arbeitsplät-   lich Arbeitsflächen und somit finanzielle Mittel für
zen davon ausgegangen, dass die E-Akte zur Ver-       die LHM einsparen. Neben Flächeneffizienz geht
fügung steht.                                         es bei der Gestaltung neuer Arbeitswelten jedoch
   Selbst wenn wir von der Vision vom papierlosen     vorrangig darum, Orte zu gestalten, an denen sich
Büro noch ein gutes Stück entfernt sind, so kann      die LHM-Beschäftigten wohlfühlen und ihr ganzes
konsequente Digitalisierung den Papierverbrauch       Potential entfalten können.
deutlich reduzieren. Ein modernes, gut durchdach-

  Weitere Informationen
  A Neue Arbeitswelten:
    muenchen.digital/blog/multispace-moderne-bueroraeume-fuer-eine-neue-arbeitswelt

Strategische Einbettung der
Open Source-Aktivitäten
ab 2021

Ein Open Source Hub unterstützt die strategische      ­
Einbettung der Open Source-Aktivitäten und                                                                   IT­Referat

-Lösungen in der LHM. Der Hub koordiniert unter
anderem die Themen, die in der Open Source Fac-
tory bearbeitet werden und dient als Anlaufstel-
le für weitere Open Source-Aktivitäten, etwa ein
Open Source Sabbatical.
    Im Jahr 2021 wurden zwei Projekte durch den
Open Source Hub bearbeitet. Das Ergebnis ist die
App „Toilettenfinder“ für behindertengerechte

  Weitere Informationen
  A Open Source in München: muenchen.digital/blog/mehr-open-source-fuer-muenchen
  A CDO Thomas Bönig zu Open Source: muenchen.digital/blog/thomas-boenig-zu-open-source-in-
    muenchen

                                                                                                              HIGHLIGHT

Projekt KVR Online 2023
2020–2022

Das Projekt setzt den Stadtratsbeschluss Kreis-       Ende-zu-Ende-Digitalisierung der Geschäftsprozes-
verwaltungsreferat (KVR) Online 2023 um. Ziel         se im Kreisverwaltungsreferat.                         Kreisverwaltungsreferat

ist es, im Rahmen der Digitalisierungsstrategien         Im Jahr 2021 wurden über 20 neue Onlinean-
des Kreisverwaltungsreferats und der LHM die          gebote geschaffen, darunter die Onlineabmeldung
Verwaltung modern, zukunftsfähig und kund*in-         ins Ausland, die Beantragung des internationalen
nen- sowie mitarbeiter*innenfreundlich aufzu-         Führerscheins, die Anzeige von Ordnungswidrig-
stellen. Im Mittelpunkt steht die Ausweitung des      keiten und zahlreiche Kontaktformulare, beispiels-
Onlineserviceangebots, die Automatisierung der        weise für die Zulassungsstelle, das Standesamt
Antragsbearbeitung, die Intensivierung des Ge-        und die Ausländerbehörde. Mit diesen Onlineange-
schäftsprozessmanagements und der Ausbau der          boten wird die Antragstellung vereinfacht und es

www.muenchen.digital                                                                                                          15
Abb. 11   Die Bayern-ID                            Abb. 12    Onlineantrag für den internationalen Führerschein

                    sind weniger Kommunikation und Termine vor Ort         rationsfähigkeit vor. Auch fehlende Standards und
                    nötig. Das Feedback der Nutzer*innen ist durch-        rechtliche Widersprüche zwischen den Fachgeset-
                    weg positiv.                                           zen und den Forderungen des OZG erschweren die
                       Darüber hinaus begann die Pilotierung der Pro-      Entwicklung kund*innenfreundlicher Onlinediens-
                    zessautomatisierung. Als eines der ersten Umset-       te. Neben der Entwicklung weiterer Onlinedienste
                    zungsprojekte des München Portal der Zukunft soll      besteht in zahlreichen Bereichen der Bedarf nach
                    die Bearbeitung von Parkausweisanträgen weitest-       Anbindung der Services an die Fachverfahren und
                    gehend automatisiert ablaufen und einen Beitrag        die E-Akte sowie an digitale Workflows.
                    zum Aufbau des stadtweiten Portals leisten.               Die Ausweitung des Angebots an nutzungs-
                       Um den Forderungen des OZG gerecht zu wer-          freundlichen, digitalen Dienstleistungen stärkt die
                    den, sind für 2022 weitere Onlineangebote ge-          Kund*innenorientierung, minimiert und vereinfacht
                    plant, darunter Dienste für die Fahrerlaubnisbe-       Verwaltungskontakte und leistet einen Beitrag zur
                    hörde und das Ausländerwesen. Erschwert wird           Nachhaltigkeit, da Wege- und Wartezeiten vermie-
                    die OZG-Umsetzung, weil für viele Bereiche bun-        den werden. Ein weiterer wesentlicher Treiber ist
                    desweite Digitalisierungslabore eingerichtet wur-      die Sicherstellung der Gesetzeskonformität und ef-
                    den und die Nutzung der Eine*r-für-Alle-Angebote       fektiver und effizienter Ende-zu-Ende-Geschäfts-
                    (EfA) empfohlen wird. Jedoch ist oftmals bis heute     prozesse. Systemintegrationen, die Eliminierung
                    (Ende 2021) nicht bekannt, welche Art von Ergeb-       von Medienbrüchen und eine erhöhte Datenver-
                    nissen zu erwarten ist: Sind es nur Konzepte oder      fügbarkeit vereinfachen Arbeitsabläufe, verbessern
                    einsatzfähige Services? Zudem liegen keine be-         die Transparenz und Qualität von Entscheidungen,
                    lastbaren Informationen bezüglich der inhaltlichen     fördern das Once Only-Prinzip und unterstützen
                    Gestaltung der zentralen Dienste und deren Integ-      den digitalen Kulturwandel.

                      Weitere Informationen
                      A KVR 2023: muenchen.digital/blog/kvr-online-2023-online-services-im-blick

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HIGHLIGHT

Digitaler Gewerbesteuerbescheid über
das ELSTER-Unternehmenskonto
2021–2023

Zukünftig können Gewerbesteuerbescheide digital       sand des digitalen Gewerbesteuerbescheids nutzt
über das von der staatlichen Finanzverwaltung ange-   die LHM einen vom Bund bereitgestellten Stan-         Stadtkämmerei

botene ELSTER-Unternehmenskonto bekanntgege-          dard zur Unterstützung des Geschäftsprozesses
ben werden. Bei Abgabe der Steuererklärung kann       „Gewerbesteuer festsetzen“.
dieser Zustellwunsch an die Kommunen weiterge-           Da auf Bundesebene für den elektronischen
leitet werden. Das OZG verpflichtet die LHM, diese    Austausch der Grundlagenbescheide ein einheitli-
Möglichkeit bis spätesten Januar 2023 anzubieten.     cher Standard angestrebt wird und diese Beschei-
Der digitale Gewerbesteuerbescheid wird dann in       de auch im PDF-Format übermittelt werden sollen,
einem sowohl von Menschen (PDF) als auch von der      kann die Stadt München den Mitarbeitenden der
Maschine (xml) lesbaren Format in das Unterneh-       Stadtkämmerei langfristig ein variables Arbeiten im
menskonto (MeinUK) zum Abruf bereitgestellt.          Homeoffice ermöglichen. Außerdem kommt die
    Im Jahr 2021 wurde der Umfang der fachlichen      Stadt München mit dem digitalen Gewerbesteuer-
Anforderungen bei der LHM definiert. 2022 erfolgt     bescheid dem Wunsch großer Unternehmen nach,
die Umsetzung, die voraussichtlich erst im Jahr       eine Maschine-zu-Maschine-Kommunikation zu
2023 vollständig abgeschlossen werden kann.           etablieren und stärkt somit ihre Kund*innenorien-
    Bei der LHM wurden im Jahr 2019 etwa              tierung. Die Umsetzung leistet ferner einen Beitrag
100.000 Grundlagenbescheide bearbeitet und            zur Nachhaltigkeit, da die Gewerbesteuerbeschei-
60.000 Gewerbesteuerbescheide erstellt. Durch         de nicht mehr gedruckt, kuvertiert und mit der
die Nutzung der ELSTER-Infrastruktur für den Ver-     Post versendet werden müssen.

                                                                                                            HIGHLIGHT

Chipnummer statt Hundesteuermarke,
Hund online abmelden
2021–2022
                                                                                                            Stadtkämmerei

Die Chipnummer ersetzt zukünftig die Hunde-
steuermarke. Mit einem neuen Onlineformular zur
Hundeanmeldung können Hundebesitzer*innen
die Chipnummer ihrer Hunde erfassen. Die Kon-
trolle der Hundeanmeldung erfolgt mit Chipnum-
mer-Lesegeräten durch den Außendienst. Der
Abmeldeprozess wird einfacher: Hundebesitzer*in-
nen müssen keine Hundesteuermarke zurückge-
ben. Sie können die Abmeldung mit dem neuen
Onlineformular erledigen.
   2021 wurde das bestehende Onlineformular zur
Anmeldung von Hunden durch das neue Formular
ersetzt. Zudem wurde erstmals ein Onlineformular
zur Abmeldung eines Hundes erstellt. Im Jahr 2022
stehen den Bürger*innen Onlineformulare für nahe-
zu alle Services zur Hundesteuer zur Verfügung.       Abb. 13    Einlesen der Chipnummer
   Durch die Möglichkeit, Hunde einfach und un-
kompliziert online an- und abzumelden, leistet die
LHM einen wesentlichen Beitrag zur Kund*innen-
orientierung. Da das neue Formular auf Basis des
Formularservers erstellt wurde, ist der städtische
Standard umgesetzt.

www.muenchen.digital                                                                                                        17
2    Gemeinschaft
     und Teilhabe
     Im Handlungsfeld Gemeinschaft und Teilhabe sind Maßnahmen
     darauf ausgerichtet, die digitale Beteiligung der Stadtgesellschaft
     zu fördern. Die Beteiligungsplattform CONSUL eröffnet digitale
     Optionen, um an Ideen, Konzepten oder Entwicklungsplänen für
     die Stadt München mitzuwirken. Die WerkSTADT digitales Mün-
     chen bietet Interessierten sowohl digitale als auch analoge Räu-
     me, um digitale Innovationen der Stadt München zu erproben
     und weiterzuentwickeln.
        Die Teilhabe am digitalen Fortschritt für alle wird durch die
     Entwicklung und Umsetzung von Richtlinien für die digitale Bar-
     rierefreiheit gefördert, aber auch durch zielgruppenspezifische
     Schulungs- und Bildungsangebote im Bereich Digitalkompetenz
     oder durch den virtuellen Lesesaal des Stadtarchivs. Außerdem
     unterstützt die Stadt München die Gremienarbeit mit geeigneten
     digitalen Formaten, indem sie etwa die Weiterentwicklung des
     Ratsinformationssystems vorantreibt.

18                                           Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Abb. 14     Beteiligung aller Bürger*innen ermöglichen

Beteiligungsplattform CONSUL
2021–2022

Ziel der gesamtstädtischen Beteiligungsplattform        Im Jahr 2021 wurden technische, konzeptuelle
ist es, Bürger*innen der Stadt München stär-         und organisatorische Vorbereitungen für den Start    IT­Referat

ker in politische Entscheidungen einzubeziehen.      der Erprobung getroffen. 2022 werden mehrere
Die Plattform basiert auf der Open Source-Soft-      Beteiligungsverfahren getestet.
ware CONSUL. Sie wird mit verschiedenen Betei-          Open Source-Lösungen stärken die digitale
ligungsverfahren erprobt und bewertet. Auf Basis     Souveränität der LHM. Das Angebot einer gesamt-
dieser Erfahrungen wird Ende 2022 über das wei-      städtischen Onlinebeteiligungsplattform stärkt das
tere Vorgehen entschieden.                           Prinzip der Transparenz und Offenheit.

  Weitere Informationen
  A Über CONSUL: muenchen.digital/blog/online-beteiligungsplattform-fuer-mehr-mitsprache
  A Direkt zu CONSUL: unser.muenchen.de

www.muenchen.digital                                                                                                   19
WerkSTADT digitales München
             2020–2023

             Die WerkSTADT ist virtueller Raum und analoger            IT-Referat wurde ein regelmäßiger Austausch zu
IT-Referat   Ort im Munich Urban CoLab (MUC), um sich zu               Veranstaltungsformaten und zur Zusammenarbeit
             treffen und offen und kreativ zu Digitalisierungsthe-     initiiert. Um das Projekt bekannt zu machen, orga-
             men austauschen zu können. Ziel der WerkSTADT             nisierte das WerkSTADT-Team verschiedene Ver-
             ist es, digitale Verwaltung und Stadtgesellschaft         anstaltungen: Sessions beim städtischen Digital-
             zusammenzuführen. Damit ist sie ein Baustein              tag, Open Government Tag und GirlsDay sowie ein
             im Bereich Open Government zur Förderung von              Netzwerktreffen mit Studierendenvertretungen.
             Transparenz, Kooperation und Beteiligung.                 Beim Hackathon der TU München im November
                                                                       2021 mit über 450 Teilnehmenden und zahlreichen
                                                                       Unternehmen wie SIXT, Microsoft oder SAP stellte
                                                                       die WerkSTADT eine Challenge zum Thema Open
                                                                       Data auf der Suche nach Innovation. Mit der Lö-
                                                                       sung „Fitzels“ gewann das Team der LHM.
                                                                           In der WerkSTADT entstehen in den kommen-
                                                                       den Jahren verschiedene Veranstaltungsreihen zur
                                                                       Vernetzung, ein Hackathon und eine Ideenwerk-
                                                                       statt. 2022 startet die Reihe Bürger*innenfeed-
                                                                       back. Der mit dem Kreisverwaltungsreferat und
                                                                       dem IT-Referat gestaltete Prototyp für das Format
                                                                       „Bürger*innenbeteiligung beim Onlineformular-
                                                                       Erstellungsprozess“ wird im ersten Quartal 2022
             Abb. 15    Keyvisual von WerkSTADT                        umgesetzt. Weitere Fachbereiche werden bei der
                                                                       Erstellung von Onlineformularen im Kontext des
                In Interaktion mit der Startup-Szene und dem           OZG durch Bürger*innenbeteiligung unterstützt.
             Inkubator UnternehmerTUM werden Innovationen              Die WerkSTADT nimmt wieder an den verschiede-
             entwickelt und Wissen bereitgestellt. Auch ist die        nen Veranstaltungen der LHM teil, um ihr Angebot
             WerkSTADT ein Ort, digitale Angebote der Stadt            auch nach außen zu tragen. Eine Zusammenarbeit
             zu zeigen, Wissen, Erfahrung und Fähigkeiten zu           mit dem InnovationLab bei it@M und beispielswei-
             vermitteln sowie neue Ansätze zu digitalen Ange-          se dem Handlungsraum3 im Referat für Stadtent-
             boten zu erproben.                                        wicklung und Bauordnung ist bereits geplant.
                Dafür werden bis 2022 verschiedene analo-                  Bei der Gestaltung von Onlinediensten werden
             ge und digitale Formate (weiter-)entwickelt, um           unter anderem über Workshops die künftigen Nut-
             sie für Schulungen, Workshops, Hackathons oder            zenden einbezogen. So wird die Kund*innenorien-
             Barcamps zu nutzen. Das Angebot soll im Wei-              tierung verbessert. Durch Einbeziehung der Bür-
             teren verstetigt und mit Fachbereichen, Organi-           ger*innen schafft die Stadt Akzeptanz und steigert
             sationen und der engagierten Community ausge-             gleichzeitig ihren Bekanntheitsgrad. Transparent
             baut werden.                                              und offen können Bürger*innen die Stadtverwal-
                2021 wurden zwei Räume zum analogen Ver-               tung mitgestalten. Über Fachabteilungen wird die
             netzen im Munich Urban CoLab und im IT-Rat-               Digitalisierung auch in andere Bereiche der Stadt
             haus bezogen. Mit dem Referat für Arbeit und              getragen und so Akzeptanz für Standards und um-
             Wirtschaft, dem Kreisverwaltungsreferat und dem           fassende digitale Angebote geschaffen.

               Weitere Informationen
               A WerkSTADT digitales München: muenchen.digital/werkstadt
               A Digitaltag 2021: muenchen.digital/blog/rueckblick-digitaltag-2021
               A Open Government Tag: muenchen.digital/blog/open-government-tag-2021

   20                                                                Digitalisierungsbericht der Landeshauptstadt München 2021/2022
Digitale Barrierefreiheit
2021–2025

Der Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der digi-                Schwerpunkt aufgenommen. Zudem gab es einen
talen Barrierefreiheit umfasst stadtweite verbindli-        Workshop für interessierte Stadträt*innen und           IT-Referat

che Leitlinien zur Barrierefreiheit, eine stadtweite,       Fraktionsmitarbeiter*innen zu den Themen digita-
zentrale Governance-Funktion für die Koordination           le Barrierefreiheit, bürger*innennahe und Leichte
der digitalen Barrierefreiheit sowie Schulungen,            Sprache.
um die Umsetzung zu begleiten und gleichzeitig                  Im Jahr 2022 wird der Maßnahmenkatalog fer-
dafür zu sensibilisieren, dass die Zugänglichkeit zu        tiggestellt und referats- sowie stadtweit abge-
digitalen Angeboten notwendig ist.                          stimmt. Seine Umsetzung wird in den Referaten
    Im Jahr 2021 wurde mit der Entwicklung des              und Eigenbetrieben der LHM begleitet. Im Lau-
Maßnahmenkatalogs begonnen. Ein Webseminar                  fe des Jahres erfolgt eine Weiterentwicklung des
„Digitale Barrierefreiheit“ wird seit Mai als Fort-         Webseminars „Digitale Barrierefreiheit“ in Ver-
bildung für alle Beschäftigten der LHM a­ ngeboten.         bindung mit anderen Schulungsformaten. Ebenso
Anleitungen zur Erstellung von barrierefreien Inhal-        werden weitere stadtweit verbindliche Anleitun-
ten und Dokumenten wurden zur Verfügung ge-                 gen und Hilfestellungen bereitgestellt. Mit einem
stellt. In diesem Zuge wurde auch ein stadtweiter           Relaunch von muenchen.de wird eine Konformi-
Arbeitsraum „Digitale Barrierefreiheit“ in WiLMA,           tätsprüfung auf BITV 2.0 durch die Stiftung Pfen-
dem Intranet der Stadt München, als zentrale In-            nigparade durchgeführt und zertifiziert. Die Inhalte
formationsplattform ausgebaut. Die Umsetzung                in Leichter Sprache werden sukzessive ausgebaut.
digitaler Barrierefreiheit wurde in v­ erschiedenen         Daneben wird wie bisher eine Governance-Funk-
Referaten und Eigenbetrieben begleitet. Der Digi­           tion bei internen wie externen digitalen Touch­
taltag und Vorträge dienten dazu, generell für das          points genutzt. Hierbei handelt es sich um eine
Thema zu sensibilisieren, so auch die Teilnahme an          laufende Aufgabe.
referats- und stadtweiten Diskussions- und Arbeits-             Stadtweite verbindliche Regelungen und An-
gruppen, zum Beispiel an der ­Arbeitsgruppe „Bar-           leitungen stärken die digitale Barrierefreiheit mit
rierefreie Stadtverwaltung“. Darüber h   ­ inaus startete   verbindlichen Standards in den Referaten und
der Aufbau eines stadtinternen Tester*innen­pools.          Eigenbetrieben. Durch das Webseminar „Digitale
Stadtweit verbindliche Regelungen zur digitalen             Barrierefreiheit“ wird stadtweit für Gleichstellung,
Barrierefreiheit wurden definiert und in WiLMA              Inklusion, Diskriminierungs- und Barrierefreiheit
veröffentlicht. Auf muenchen.de wurde ein umfas-            sensibilisiert. Im Sinne einer Kund*innenorientie-
sender Parallelauftritt in Leichter Sprache aufge-          rung wird ein umfassender Maßnahmenkatalog
baut, ein Großteil der Inhalte ist inzwischen geprüft       entwickelt mit dem Ziel, alle relevanten Inhalte bar-
und mit Hinweisen versehen. In den Schulun-                 rierefrei für alle Menschen zur Verfügung zu stellen
gen für das Redaktionssystem von muenchen.de                – unabhängig von Einschränkungen oder Behinde-
(­Magnolia) wurde die digitale Barrierefreiheit als ein     rungen.

Zielgruppenspezifische Schulungs­ und
Bildungsangebote
2020–2025

Damit die Digitalisierung allen Mitgliedern der                Im Jahr 2021 hat das IT-Referat in Zusammen-
Stadtgesellschaft Teilhabe ermöglicht und Partizipa-        arbeit mit dem Sozialreferat und dem Kulturreferat      IT-Referat

tion stärkt, werden Kurse, Beratungen oder Erfah-           dafür gesorgt, dass das persönliche und telefoni-
rungsorte für Digitales zum Auf- und Ausbau digita-         sche Beratungsangebot der „Digitalen Hilfe“ fort-
ler Kompetenz angeboten. Die Stadt München und              geführt und ausgebaut werden konnte. Das An-
zahlreiche weitere Organisationen haben bereits             gebot richtet sich in erster Linie an Menschen, die
eine Vielzahl an Kursen und Beratungen initiiert.           noch gar keine oder sehr wenig Erfahrung mit digi-
Im Zusammenspiel mit den aktiven Fachreferaten              talen Angeboten und Endgeräten haben. Sie erhal-
wird die Sichtbarkeit dieser Angebote verbessert            ten praktische Hilfestellung bei der Nutzung städti-
und noch bestehende oder neue Lücken sowie zu               scher und anderer digitaler Angebote.
unterstützende Zielgruppen werden identifiziert.

www.muenchen.digital                                                                                                             21
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