DIPLOMARBEIT DIGITALISIERUNG IM BIOLOGIEUNTERRICHT - unipub
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DIGITALISIERUNG IM BIOLOGIEUNTERRICHT Digital unterstützte Unterrichtselemente mit botanischem Schwerpunkt DIPLOMARBEIT zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Naturwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz am Institut für Biologie vorgelegt von Mag.rer.nat Christian KOLLER Bakk.rer.nat Begutachterin: Ao.Univ-Prof.Dr.phil Maria MÜLLER Graz, 2020
gewidmet meinem lieben Neffen und Patenkind Ian „Folge deinem Stern, sing dein Lied, leuchte in deinen Farben, und du wirst sein wie das blühende Leben.“ Jochen Mariss 2
Danksagung Mit diesen Zeilen möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Menschen zu bedanken, die mich im Rahmen des Studiums als auch bei der Anfertigung dieser Diplomarbeit begleitet haben. Mein besonderer Dank gilt Frau Ao.Univ-Prof.Dr.phil Maria Müller, die mich von Beginn an bei meiner Arbeit unterstützt und immer ein offenes Ohr und eine offene Tür für alle meine Anliegen hatte. Ein großer Dank gilt Simone, die mir bei der Anfertigung der Diplomarbeit immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist und mich mit Ideen und konstruktiven Gesprächen geholfen hat. Bei Claudia, Gabriel, Michael, René und Walter möchte ich mich für die persönliche und fachliche Unterstützung sowie die vielen gemeinsam verbrachten Stunden abseits der Universität herzlich bedanken, die mir immer eine willkommene Abwechslung waren. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Freunden Alex, Bert, Franz, Ingo, Markus, Markus, Stefan, Hannes, Josef, Franzi, Willi und Marco für die überwiegend humorvollen Beiträge und Ablenkungen während des Studiums. Meinen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen möchte ich danken, dass sie mir im Laufe des Studiums bei Problemen oft zugehört haben und mir mit einer rücksichtsvollen Arbeitseinteilung entgegengekommen sind. Abschließend möchte ich mich bei meinen Eltern Christine und Raimund, meinem Bruder Stefan und Marlies für die Unterstützung und den verlässlichen Rückhalt bedanken. Außerdem möchte ich mich bei meinem Neffen Ian bedanken, der für mich immer die Motivation bei der Bewältigung sämtlicher Hürden im Laufe des gesamten Studiums war. 3
Kurzfassung Im Zentrum dieser Diplomarbeit steht die Frage, inwieweit Digitalisierung und Digitalisierungsmöglichkeiten im Lehrplan verankert und in weiterer Folge im Biologieunterricht mit botanischen Inhalten umgesetzt und in den Fachunterricht integriert werden können. Im Zuge dessen wird zunächst ein kurzer Überblick über die historische Entwicklung des Unterrichtsfaches Biologie und Umweltkunde gegeben. Einen Teil dieser Entwicklung trägt die Digitalisierung dazu bei, die – ebenso wie botanische Inhalte – im Lehrplan verankert ist. In einem nächsten Schritt wird ein kurzer historischer Überblick über die Entwicklung des Medienbegriffs gegeben und die (Licht-)Mikroskopie als wesentliche Basistechnik für den Biologieunterricht genannt und näher erläutert. Da die Digitalisierung sehr großen Einfluss auf alle Lebensbereiche hat, soll sie auch in der Schule thematisiert werden. Die Covid-19-Pandemie ließ die Menschen die große Bedeutung der Digitalisierung für die Schule und Arbeitswelt innerhalb kürzester Zeit erkennen und Politikerinnen und Politiker intensiv daran arbeiten, diese in der Schule möglichst einfach, schnell und effizient umzusetzen. Wesentliche Punkte in diesem Zusammenhang waren unter anderem die Fortbildung der Lehrenden, pädagogisch geprüfte Lernapps, der Ausbau schulischer IT-Infrastruktur und eine leistungsstarke WLAN- Versorgung der Schulen. Weiters werden die Grundbedingungen dafür, dass Digitalisierung in der Schule umgesetzt werden kann, besprochen: die IT-Infrastruktur an der Schule und eine entsprechende technische Ausstattung. Außerdem werden Digitalisierungsmöglichkeiten genannt und beschrieben, die gut im Biologieunterricht eingesetzt werden können. Eine Auswahl an Anwendungsbeispielen und Ideen für konkrete Digitalisierungsumsetzungen in der Sekundarstufe I und II findet man im letzten Kapitel. 4
Abstract The focus of this diploma thesis is to question to what extent digitalisation can be incorporated in the curriculum and subsequently implemented in biology lessons with botanical content and integrated into subject teaching. The thesis will begin with a short overview of the historical development of the subject biology and environmental studies. Digitalisation is part of this development, which - just like botanical content - is assimilated into the curriculum. In the next step, a short historical overview of the development of the concept of media will be given and the (light) microscopy as an essential basic technique for biology lessons will be discussed and explained in more detail. As digitalisation has a great influence on all areas of life, it should also be addressed in schools. The Covid-19 pandemic made people realise the great importance of digitalisation for schools and the workplace within a very short time and politicians worked hard to make it as easy, fast and efficient as possible to implement it in schools. Essential points in this context were, among other things, the further training of teachers, pedagogically tested learning apps, the expansion of school IT infrastructure and a high-performance WLAN access for schools. Furthermore, the basic conditions for implementing digitalisation in schools were discussed: the IT infrastructure at the school and appropriate technical equipment. In addition, digitalisation possibilities which can be used well in biology lessons are named and described. A selection of application examples and ideas for concrete digitalisation implementations in upper and lower secondary schools can be found in the last chapter. 5
Inhaltsverzeichnis Danksagung................................................................................................................................ 2 Kurzfassung ................................................................................................................................ 4 Abstract ..................................................................................................................................... 5 Einleitung ................................................................................................................................... 8 1. Historische Entwicklung des Unterrichtsfaches Biologie und Umweltkunde .......................... 11 2. Botanische Inhalte und Digitalisierung im Unterrichtsfach Biologie- und Umweltkunde laut Lehrplan ....................................................................................................................... 15 2.1. Allgemeines Bildungsziel – Leitvorstellungen .............................................................. 15 2.2. Allgemeines Bildungsziel – Bildungsbereiche .............................................................. 16 2.3. Allgemeine didaktische Grundsätze - Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt ........ 16 2.4. Schul- und Unterrichtsplanung .................................................................................... 17 2.5. Lehrpläne des Unterrichtsgegenstands Biologie und Umweltkunde der Sekundarstufe I ............................................................................................................ 17 2.6. Botanische Inhalte des Lehrstoffs aus dem Kernbereich der Sekundarstufe I ........... 18 2.7. Botanische Inhalte des Lehrplans der Sekundarstufe II ............................................... 18 2.8. Botanische Lerninhalte der Sekundarstufe II ............................................................... 20 3. Medien – Definition und historische Entwicklung.................................................................. 23 4. Mikroskopie – Naturwissenschaftliche Basistechnik im historischen Kontext bis zum digitalen Wandel ................................................................................................................. 27 5. Digitalisierung...................................................................................................................... 30 5.1. Digitalisierung im Kontext Schule ................................................................................ 32 5.1.1. Schule im Zuge der Covid-19-Pandemie ...................................................................... 36 5.1.2. Digitalisierung in der Schule im internationalen Vergleich .......................................... 37 5.2. IT-Infrastruktur an der Schule ...................................................................................... 40 5.3. Digitales Lernen............................................................................................................ 41 5.4. Biologieunterricht mit botanischem Schwerpunkt im digitalen Fokus ........................ 43 5.4.1. Technische Ausstattung für einen digitalen Unterricht ............................................... 45 5.4.1.1. Mobile Endgeräte......................................................................................................... 47 5.4.1.2. Smartboard – Interaktives Whiteboard ....................................................................... 49 5.4.1.3. Digitale Messinstrumente ............................................................................................ 50 6
5.4.2. Digitale Ressourcen, Unterrichtsmedien und Methoden ............................................ 51 5.4.2.1. Online-Kommunikation und Kollaboration .................................................................. 52 5.4.2.2. Lernplattformen ........................................................................................................... 54 5.4.2.3. E-Portfolio .................................................................................................................... 55 5.4.2.4. Digitales Schulbuch ...................................................................................................... 57 5.4.2.5. Allgemeine und fachspezifische Softwareanwendungen für den Biologieunterricht ..... mit botanischem Schwerpunkt .................................................................................... 59 5.4.2.6. Digitales Bild ................................................................................................................. 64 5.4.2.7. Digitaler Film ................................................................................................................ 66 5.4.2.8. Simulation, Animation, Modell und Computerspiel .................................................... 70 5.4.2.9. Virtuelle Mikroskopie ................................................................................................... 72 5.4.2.10. Virtuelle Exkursion ....................................................................................................... 73 5.4.2.11. Virtuelle und Augmentierte Realität ............................................................................ 74 5.4.2.11.1. Virtuelle Realität – Virtual Reality (VR) ........................................................................ 74 5.4.2.11.2. Augmentierte Realität – Augmented Reality (AR) ....................................................... 76 5.4.2.11.3. Hardware für Virtuelle und Augmentierte Realität ..................................................... 77 5.5. Rechtliche Vorgaben zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht .............................. 79 5.6. Kritik zur Digitalisierung im Unterricht ........................................................................ 80 6. Digitale Umsetzungen für die Sekundarstufe I und II ............................................................. 82 Zusammenfassung .................................................................................................................... 87 Literaturverzeichnis .................................................................................................................. 90 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Prinzipieller Aufbau des virtuellen Mikroskopsystems ........................................................... 73 Abb. 2: VR-Experiment aus dem Physikunterricht im Vergleich mit dem Realexperiment ................ 75 7
Einleitung Die Digitalisierung und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten spielen von Jahr zu Jahr eine größere Rolle für die Gesellschaft und für alle gesellschaftlichen Bereiche inklusive der Schule. Wurde der Digitalisierung am Beginn noch wegen ihrer Vorzüge, wie zum Beispiel der leichten Vernetzbarkeit, der Vorzug gegeben, so änderte sich dies im Jahr 2020 durch das Auftreten des Coronavirus grundlegend. Da aufgrund des Virus Schulen und Universitäten auf die Fern- bzw. Online-Lehre umstellen mussten, veränderte sich der Stellenwert der Digitalisierung in der Gesellschaft maßgeblich: Digitalisierung wurde zu einem wesentlichen Bestandteil in allen Bereichen des privaten und beruflichen Lebens, dem sich kaum jemand entziehen konnte. Mit der steigenden Bedeutung der Digitalisierung wurde die fachgerechte Schulung von Lehrkräften zu einem wesentlichen Anliegen aller beteiligten Personen. Kinder werden an sich zwar als medienaffin und digital natives bezeichnet, weil sie in diesem ‚digitalen Zeitalter‘ mit digitalen Medien tagtäglich in Berührung kommen und sich darin ausprobieren können, sie sind aber meist nicht medienkompetent. Aus diesem Grund ist die Schulung der Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler zum zentralen Aufgabengebiet in der schulischen und universitären (Fach-)Didaktik geworden. Hier soll diese Diplomarbeit auch ansetzen und einen Beitrag für das Unterrichtsfach Biologie und Umweltkunde leisten. Die zentrale Forschungsfrage dieser Diplomarbeit lautet, inwieweit Digitalisierung und Digitalisierungsmöglichkeiten im Lehrplan verankert und in weiterer Folge im Biologieunterricht mit botanischem Schwerpunkt umgesetzt und in den Fachunterricht integriert werden können. Diese Arbeit soll den Rezipienten als ein Kompendium dienen, aus dem sich die Lehrerinnen und Lehrer der Fachrichtung (und anderer Disziplinen) im Schulalltag bedienen können, weshalb bei der Beschreibung einzelner Tools und Apps vor allem auf eine verständliche Sprache und nachvollziehbare Beschreibung geachtet wurde. Zum Thema ‚Digitalisierung‘ findet sich eine große Anzahl an Publikationen. Aufgrund der Schnelllebigkeit, die im digitalen Sektor vorherrscht, können einzelne Publikationen bereits nach wenigen Jahren als veraltet angesehen werden, weswegen bei dieser Diplomarbeit darauf geachtet wurde, die aktuellen Publikationen miteinzubeziehen. Selbstverständlich sind ältere Schriften, die dem Thema zweckdienlich und immer noch von Bedeutung sind, 8
ebenfalls bei der Beantwortung der Forschungsfrage zu Rate gezogen worden. In der Forschung finden sich allgemeine Publikationen zum Thema ‚Digitalisierung‘, Publikationen zur Umsetzung der Digitalisierung im Biologieunterricht und den anderen naturwissenschaftlichen Fächern sowie Schriften, die sich mit Hardware wie dem Smartboard oder dem Tablet im schulischen Kontext auseinandersetzen. Seit dem Jahr 2014 wurden unzählige Abhandlungen zum Thema ‚Digitalisierung‘ herausgegeben, neueste Publikationen (aus dem Jahr 2020) thematisieren unter anderem folgende Themen: die digitale Kompetenz der Lehrkräfte, die Digitalisierung in der Schule, die Digitalisierung aller Lebensbereiche, die Bildung für die Zukunft und die Bildung des digitalen Zeitalters und das Lernen mit Medien. Im einführenden Kapitel wird zunächst ein Abriss über die historische Entwicklung des Unterrichtsfaches Biologie und Umweltkunde gegeben, um ein Verständnis dafür zu bekommen, dass sich fachliche Inhalte bzw. Schwerpunkte im Laufe der Zeit verändern und an gesellschaftlichen, politischen und historischen Begebenheiten orientieren und an diese anpassen. Am (vorläufigen) Ende dieser Entwicklung steht unter anderem die Digitalisierung, die – ebenso wie botanische Inhalte – im Lehrplan verankert ist, was im zweiten Kapitel näher ausgeführt wird. Wenn man von Digitalisierung spricht, muss zunächst der Begriff ‚Medium‘ geklärt werden, da Digitalisierung ohne die ‚neuen Medien‘ nicht möglich ist. Neben einer Definition bedarf es auch einer kurzen Ausführung darüber, wie die Medien sich entwickelt haben. Das vierte Kapitel thematisiert eine naturwissenschaftliche Basistechnik, die Mikroskopie, und beschreibt ihre historische Entwicklung. Die Mikroskopie wird in einem späteren Kapitel (5.4.2.9. Virtuelle Mikroskopie) wieder aufgegriffen und in den digitalen Kontext in Form der Virtuellen Mikroskopie eingebettet. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet das fünfte Kapitel, das mit dem Schlagwort ‚Digitalisierung‘ zusammengefasst werden kann. Am Beginn des Kapitels wird die Digitalisierung mit der Schule in Verbindung gesetzt. Der Einfluss des Coronavirus auf diese Verbindung und die Umsetzung der Digitalisierung in den Schulen auf internationaler Ebene sind dabei wesentliche Inhalte. Es folgen Ausführungen über die notwendige IT-Infrastruktur an der Schule und die für einen digitalen Unterricht notwendige technische Ausstattung wie mobile Endgeräte, ein Smartboard oder digitale Messgeräte. Anschließend werden Digitalisierungsmöglichkeiten vorgestellt und näher beschrieben, die im Biologieunterricht eingesetzt werden können. Viele dieser Möglichkeiten sind aber nicht nur auf den Unterricht mit botanischen Inhalten beschränkt, 9
sondern können ohne große Schwierigkeiten auch für andere Unterrichtsfächer gut adaptiert werden. Das Kapitel schließt ab mit Bemerkungen bezüglich rechtlicher Vorgaben, die beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht beachtet werden müssen, und kritischen Äußerungen zur Digitalisierung im Unterricht. Die Diplomarbeit schließt mit Beispielen und Ideen, wie die Digitalisierung in der Sekundarstufe I und II konkret und praktisch umgesetzt werden kann und nimmt auf diese Weise inhaltlich Bezug auf Kapitel 2 (Botanische Inhalte und Digitalisierung im Unterrichtsfach Biologie- und Umweltkunde laut Lehrplan). 10
1. Historische Entwicklung des Unterrichtsfaches Biologie und Umweltkunde Wenn im Frühling die Wälder und Wiesen wieder grün werden und es wärmer wird, begeben sich die Menschen wieder ins Freie, pflegen ihren Garten, fahren Fahrrad oder wandern in den Bergen. Sie erfreuen sich an der Natur und beobachten die Veränderungen, wie alles zu wachsen und zu blühen beginnt. Ebenso beschäftigen sich Biologinnen und Biologen mit diesen Naturerscheinungen und suchen nach wissenschaftlichen Erklärungen für diese Phänomene. Im Biologieunterricht befassen sich die Schülerinnen und Schüler gleichermaßen mit der belebten Natur und gehen den oben beschriebenen Erscheinungen auf den Grund. Dabei werden sie durch unterschiedliche Medien unterstützt, die sich in den letzten Jahrhunderten, wie die Wissenschaft selbst, stets weiterentwickelt haben. Dieses Kapitel soll die historische Entwicklung des Unterrichtsfaches Biologie und Umweltkunde mit speziellem Fokus auf das Teilgebiet der Botanik beleuchten. Das Fach Biologie und Umweltkunde ist einem ständigen Wandel unterworfen. Wie die Änderung der Bezeichnung vom ‚Naturkundeunterricht‘ zur ‚Schul-Naturgeschichte‘ bis hin zur heutigen ‚Biologie und Umweltkunde‘ ändern sich auch die Inhalte des Unterrichtsfachs. Einige Konzepte werden beibehalten, manche werden geändert und wieder andere kommen neu hinzu. Im Zuge dieser Entwicklung haben sich einige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hervorgetan, die ihren Beitrag zur Entstehung dieses Faches geleistet haben. Einer der Begründer des Naturkundeunterrichts war der Pädagoge Johann Amos Comenius, der sich schon im 17.Jahrhundert mit der Wissensvermittlung im Naturkundeunterricht auseinandergesetzt hat. „Der Pfarrer und Lehrer der böhmischen Brüderunität in Prerov und Fulnek, Johann Amos Comenius (1592-1670), gilt als herausragender Wegbereiter des Naturkundeunterrichts in den Schulen. In seinem Werk ‚Didactica magna‘ (1632 in tschechischer, 1657 in lateinischer Sprache) fordert er u.a. die Aufnahme eines ‚Realienunterrichts‘ in den Lehrplan der Schulen. Sprach- und Sachunterricht sind aufeinander zu beziehen. Das Wissen über die Natur soll nach Comenius nicht durch bloßes Erzählen oder Zitieren von Texten und Autoritäten, sondern durch Vorführung, direkte Beobachtung und Schlussfolgerung gelehrt werden“ (Wild & Schmitt, 2012, S.1). 11
Aufgrund der Entwicklungen im 17.Jahrhundert mit den Folgen des Dreißigjährigen Krieges und wegen der Folgen des Siebenjährigen Krieges begann die Vermittlung von „gemeinnützigen Kenntnissen“ eine zentrale Rolle zu spielen. Diese sollten zum einen der Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen und zum anderen der Bekämpfung von Vorurteilen gegenüber der medizinischen Behandlung dienen. Zahlreiche Themen wie Ernährung, Hygiene oder Abfallbeseitigung sind auch heute wichtige Bereiche im Biologieunterricht (vgl. Bayrhuber, 2017, S.32). Wild & Schmitt (2012, S.2-4) beschreiben die Entwicklungen an der Wende zum 19.Jahrhundert folgendermaßen: „Bis zur Wende vom 18. zum 19.Jahrhundert waren Botanik und Zoologie als Teile der Naturgeschichte mit der Erforschung anderer Naturbereiche eng verbunden. […] Eine eigenständige Wissenschaft der Lebewesen konnte erst entstehen, als die Gemeinsamkeiten von Pflanzen und Tieren (einschließlich auch des Menschen) als Lebewesen gegenüber der nichtlebenden Natur stärker in den Blick kam. […] Im Verlauf des 19.Jahrhunderts etablierte sich die Biologie als die umfassende ‚Wissenschaft von den Lebewesen‘ inhaltlich und institutionell als autonome Disziplin.“ Zu Beginn des 19.Jahrhunderts führte Gottfried Reinhold Treviranus den Begriff ‚Biologie‘ ein, wobei das Unterrichtsfach selbst noch als „naturgeschichtlicher Unterricht“ bezeichnet wurde, und fasste dabei alle Disziplinen zusammen, die sowohl die überlieferten Kenntnisse über die Tier- und Pflanzenzucht als auch die Kenntnisse neuerer Teilgebiete wie der Pflanzenphysiologie einschlossen (vgl. Bayrhuber, 2017, S.31). Nach dem Nützlichen sowie der Systematik um Linné kam im 19.Jahrhundert mit dem dichterischen Einfluss das „Erleben von Natur“ auf. Lebendige Darstellungen von Tieren und Pflanzen sollten in den Vordergrund rücken. Friedrich Junge stellte am Ende des 19.Jahrhunderts ökologische Betrachtungen in den Mittelpunkt. Diese wurden aber vorerst wenig beachtet (vgl. Wild & Schmitt, 2012, S.3). Durch die zahlreichen wissenschaftlichen Errungenschaften von Matthias Schleiden und Theodor Schwann zur Zelltheorie, Georges Cuvier zur Paläontologie und funktionellen Anatomie, Charles Darwin zur Evolutionstheorie, Gregor Mendel zur Genetik und Karl August Möbius zur Ökologie kam es zur Reform des Unterrichts. Diese Themen nehmen im heutigen Biologieunterricht nach wie vor eine sehr wichtige Rolle ein (vgl. Bayrhuber, 2017, S.33-34). 12
Im Naturkundeunterricht vollzog sich deshalb zu Beginn des 20.Jahrhunderts sowohl inhaltlich als auch methodisch ein Wandel, wobei er sich von der beschreibenden „Schul- Naturgeschichte“ hin zu einem erklärenden „Biologieunterricht“ entwickelte (vgl. Wild & Schmitt, 2012, S.3). Im Jahr 1928 wurden die Ökologie, der Umwelt- und Naturschutz offiziell im Lehrplan verankert. Sieben Jahre später wurde ein neuer Lehrplan durchgesetzt, in dem die Vernetzung des Gegenstandes mit anderen Fächern empfohlen wurde. So sollten im Bereich der Gesundheitslehre zwischen Naturgeschichte und Turnen Querverbindungen geschaffen werden (vgl. Burghard, 2015, S.28-29). Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Biologieunterricht die Inhalte an die politischen Absichten des Nationalsozialismus angepasst, indem die Lehre der Erbgesundheit, der Eugenik und der Rassenlehre in den Mittelpunkt gestellt wurden (vgl. Wild & Schmitt, 2012, S.4). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Lehrziele aus den Jahren 1928 und 1935 wieder eingeführt und bis in die 1960er Jahre kaum verändert. 1964 wurden die Unterrichtsfächer laut Lehrplan in folgende Bereiche eingeteilt: Bildungs- und Lehraufgabe, Didaktische Grundsätze und Lehrstoff. Zusätzlich wurde zum ersten Mal das Thema der sexuellen Aufklärung erwähnt. Das Jahr 1976 war für das Unterrichtsfach ein ganz entscheidendes, da die Umbenennung von der ‚Naturgeschichte‘ in ‚Biologie und Umweltkunde‘ erfolgte, die bis heute noch Gültigkeit hat. Mit der Umbenennung wurden auch die Lehrinhalte überdacht, wobei speziell auf die Umweltfrage großen Wert gelegt wurde. Ab den 1980er Jahren sollte im Rahmen des Biologieunterrichts auf die begrenzten Ressourcen der Natur und auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt hingewiesen werden (vgl. Burghard, 2015, S.33-47). Seit 2005 werden in Österreich naturwissenschaftliche Bildungsstandards erarbeitet, die Auskunft darüber geben, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler in ihrer Schulzeit erwerben sollen. Die Kompetenzmodelle, die im Unterricht berücksichtigt werden müssen, setzen sich zusammen aus der fachwissenschaftlichen Kompetenz, den Kompetenzen zur Erlangung der Erkenntnisgewinnung, den Bewertungskompetenzen und den Handlungskompetenzen (vgl. Schiffl & Weiglhofer, 2019, S.30-33). Zu den Aufgaben zählen die Evaluations- und Überprüfungsfunktion für eine objektive Bewertung, die Orientierungsfunktion für einen zielgerichteten und ergebnisorientierten Unterricht, die Förderfunktion zur Förderung einzelner Schülerinnen und Schülern sowie die 13
Entwicklungsfunktion als Grundlage eines kompetenz- und schülerorientierten Unterrichts (vgl. Bifie, 2017). Mit den Entwicklungen in den verschiedenen Teildisziplinen der Biologie im 20.Jahrhundert wuchs das Wissen in allen Bereichen stark an, wodurch die zunehmende Stoffmenge bei der begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit zu einem wesentlichen Problem wurde und wird (vgl. Wild & Schmitt, 2012, S.4). Im folgenden Kapitel wird der aktuelle Lehrplan der allgemeinbildenden höheren Schulen für das Unterrichtsfach Biologie und Umweltkunde auf botanische Inhalte und digitale Ansätze hin untersucht. 14
2. Botanische Inhalte und Digitalisierung im Unterrichtsfach Biologie- und Umweltkunde laut Lehrplan Wie bereits aus dem Titel hervorgeht, spielen die zwei Begriffe ‚Botanik‘ und ‚Digitalisierung‘ in dieser Arbeit eine zentrale Rolle. Zur naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung von botanischen Inhalten können Versuche, Experimente, Beobachtungen und Betrachtungen beitragen. Da meist das Interesse für Tiere größer ist als für Pflanzen, empfiehlt es sich, einige Überlegungen anzustellen, um botanische oder ökologische Themen für die Lernenden interessant zu machen (vgl. Scheicher, 2019, S.269). In diesem Kapitel soll die Rolle der zwei Schwerpunkte ‚Botanik‘ und ‚Digitalisierung‘ laut Lehrplan erarbeitet werden, wobei sowohl die allgemeinen Bildungsziele, die allgemeinen didaktischen Grundsätze als auch die Lehrpläne des Unterrichtsgegenstandes Biologie und Umweltkunde für die Sekundarstufe I und II der allgemeinbildendenden höheren Schulen berücksichtigt wurden. Relevante Beiträge zu botanischen Inhalten und der Thematik der Digitalisierung wurden für die folgenden Unterkapitel der Fassung des Lehrplans für die allgemeinbildenden höheren Schulen vom 29.06.2020 entnommen (vgl. RIS, 2020). 2.1. Allgemeines Bildungsziel – Leitvorstellungen Im ersten Teil des Lehrplans der allgemeinbildenden höheren Schulen werden unter dem allgemeinen Bildungsziel im Rahmen der Leitvorstellungen innovative Technologien der Information und Kommunikation sowie die Massenmedien genannt, die immer stärker in alle Lebensbereiche vordringen. Besonders Multimedia und Telekommunikation sind zu den Bestimmungsfaktoren für die sich fortentwickelnde Informationsgesellschaft geworden. Digitale Kompetenzen sollen im Rahmen des Unterrichts gefördert werden. Dabei soll das didaktische Potenzial der Informationstechnologien in kritischer Auseinandersetzung mit den Wirkungsmechanismen von Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar gemacht werden. Eigenständiges Arbeiten soll mit Mitteln der Informationstechnologie angeregt werden. Den Lernenden sollen relevante Erfahrungsräume eröffnet werden und geeignete Methoden für die gezielte Auswahl aus computergestützten Informations- und Wissensquellen zur Verfügung gestellt werden. 15
2.2. Allgemeines Bildungsziel – Bildungsbereiche Die Bildungsbereiche enthalten Zielsetzungen, die durch verschiedene Unterrichtsprinzipien repräsentiert werden. Im Zuge dieser Arbeit können in diesem Zusammenhang beispielsweise Medienerziehung, Umwelterziehung und Erziehung zur Anwendung neuer Technologien genannt werden. Im Rahmen der Bildungsbereiche können folgende Begriffe in Zusammenhang mit dem Thema dieser Arbeit stehen: „Sprache und Kommunikation“ für einen kritischen Umgang und eine sensible Nutzung von Medien, „Mensch und Gesellschaft“ im Zuge einer eigenverantwortlichen und reflektierten Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Förderung digitaler Kompetenzen und "Natur und Technik“, wobei die Natur als Grundlage menschlichen Lebens in vielfältiger, auch technisch veränderter Gestalt in Erscheinung tritt. Die Zusammenhänge der Natur sind als Voraussetzung für den bewussten Umgang und die Nutzung mit Hilfe moderner Technik darzustellen. 2.3. Allgemeine didaktische Grundsätze - Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt Mithilfe exemplarischen Lernens sollen zeit- und lebensnahe Themen gewählt werden, aufgrund deren Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Methoden erlangt werden. Die im Unterricht eingesetzten Materialien und Medien sollen aktuell und anschaulich sein, damit Schülerinnen und Schüler zur aktiven Mitarbeit angeregt und eigenständiges Arbeiten mit neuen Technologien gefördert werden. Dazu zählen die Durchführung und Auswertung von Experimenten, die Gestaltung von und durch Medien, die dokumentierte Kommunikation und Kooperation (auch in einer Fremdsprache), die Dokumentation und Präsentation von Projektarbeiten sowie die Modellierung und Simulation von Sachverhalten. 16
2.4. Schul- und Unterrichtsplanung Eine wesentliche Qualität des Unterrichts sind standortspezifische Faktoren wie die speziellen Fähigkeiten von Lehrenden aber auch der Lernenden, regionale Voraussetzungen und Bedürfnisse oder besondere Formen der Ausstattung. 2.5. Lehrpläne des Unterrichtsgegenstands Biologie und Umweltkunde der Sekundarstufe I Im Rahmen der Bildungs- und Lehraufgabe hat das Fach Biologie und Umweltkunde von der 1. bis zur 4. Klasse die Auseinandersetzung mit den Themenbereichen ‚Mensch und Gesundheit‘, Tiere und Pflanzen‘ sowie ‚Ökologie und Umwelt‘ als Schwerpunkt. Im Zuge der Didaktischen Grundsätze werden die Lernenden zum selbstständigen Arbeiten und zur Problemlösefähigkeit unter Anwendung verschiedener Arbeitstechniken angeregt. Dazu zählen das Beobachten und Vergleichen mit geeigneten Hilfsmitteln (z.B. Lupe, Mikroskop, Computer, Fachliteratur) aber auch das Suchen, Verarbeiten und Darstellen von Informationen sowie das Identifizieren und Lösen von Problemen und Durchführen einfacher Experimente und Messverfahren. „Bei der Beschäftigung mit dem Themenbereich ‚Tiere und Pflanzen‘ ist heimischen Arten bzw. jenen Arten, die typisch für die jeweils zu bearbeitenden Ökosysteme sind […], der Vorzug zu geben. […] Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Einblick in die Vielfalt der Organismen erhalten und deren wesentliche Charakteristika kennenlernen. Durch den Hinweis auf verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Lebewesen sollen die Schülerinnen und Schüler Verständnis für die Einordnung der Organismen in ein System entwickeln. Beim Themenkreis ‚Ökologie und Umwelt‘ sind das Kennenlernen von Organismen und ihr Zusammenwirken, Einsicht in die Zusammenhänge zwischen belebter und unbelebter Natur sowie Umweltprobleme und Schutzmaßnahmen im Mittelpunkt. Ziel ist eine solide Basis für umweltfreundliches Handeln und Verhalten, die sich aus Umweltwissen, Umweltbewusstsein und ökologischer Handlungskompetenz zusammensetzt“ (RIS, 2020). 17
2.6. Botanische Inhalte des Lehrstoffs aus dem Kernbereich der Sekundarstufe I In allen vier Schulstufen sollen im Kontext ‚Tiere und Pflanzen‘ ausgewählte Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich bzgl. der Zusammenhänge zwischen Bau, Funktion, Lebensweise und Umwelt erarbeitet werden. Im Zuge von ‚Ökologie und Umwelt‘ sollen anhand der Ökosysteme ‚Wald‘ und ‚heimischer Gewässer‘ ökologische Grundbegriffe erarbeitet und vertieft werden. 1.Klasse: Bei der Auswahl der Blütenpflanzen sollen jene Organismen im Vordergrund stehen, die für das Ökosystem ‚Wald‘ von Bedeutung sind oder den Erlebnisbereich der Schülerin oder des Schülers betreffen. 2.Klasse: Aus botanischer Sicht bilden ausgewählte Blütenpflanzen, Sporenpflanzen, Pilze und Mikroorganismen die Schwerpunkte. Auch in der 2. Klasse sollen Organismen der Ökosysteme ‚Wald‘ und ‚heimische Gewässer‘ im Vordergrund stehen. Außerdem soll die Zelle als Grundbaustein aller Lebewesen behandelt werden. 3.Klasse: Die Schwerpunkte bilden diejenigen Organismen, die für die menschliche Ernährung eine besondere Rolle spielen. Auf die Bedeutung der Nutzpflanzen für die Existenz des Lebens auf der Erde ist einzugehen. 4.Klasse: Die Schwerpunkte bilden jene Pflanzen, die für den Themenbereich ‚Stadtökologie‘ und das gewählte Ökosystem einer anderen Region von Bedeutung sind. Außerdem sind Grundlagen der Vererbung zu erarbeiten und deren Anwendungsmöglichleiten (z. B: Gentechnik) auch im Hinblick auf gesellschaftliche und ethische Fragen zu behandeln und zu diskutieren. 2.7. Botanische Inhalte des Lehrplans der Sekundarstufe II Im Zusammenhang mit der Bildungs- und Lehraufgabe soll das Ziel des Fachs Biologie und Umweltkunde sein, naturwissenschaftliche Phänomene erfahrbar zu machen. Zudem sollen Erkenntnisse biologischer Forschung gewonnen und verstanden werden. Der Biologie- unterricht führt zu naturwissenschaftlichem Verständnis auf evolutionärer Basis und soll zu einem gesundheitsbewussten und umweltverträglichen Handeln beitragen. 18
Im Rahmen der Beiträge aus den Bildungsbereichen können hier ‚Mensch und Gesellschaft‘ sowie ‚Natur und Technik‘ angeführt werden. Dabei soll der Mensch als beeinflussender Faktor von Ökosystemen betrachtet werden. Außerdem soll das Phänomen ‚Natur‘ als Vernetzung belebter Systeme gesehen und die Auswirkung menschlicher Aktivitäten auf Ökosysteme thematisiert werden. Zudem sollen naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen angeregt werden. Im Zuge der ‚Kreativität und Gestaltung‘ sollen die Entwicklung von Forschungsdesigns, Modellbildung, Wissenskommunikation durch Einsatz unterschiedlicher Medien und Medienerziehung in den Fokus gelangen. Bei den Didaktischen Grundsätzen für die 5. bis 8. Klasse werden für das Fach Biologie und Umweltkunde verschiedene Kompetenzbereiche unterschieden, die anschließend angeführt werden. Das Unterrichtsfach ist so zu gestalten, dass Kompetenzen aus allen drei genannten Bereichen auf Basis der Lerninhalte jedes Semesters erworben und gefördert werden. Fachwissen aneignen und kommunizieren: „Biologische Vorgänge und Phänomene beschreiben und benennen. Aus unterschiedlichen Medien und Quellen fachspezifische Informationen entnehmen. Vorgänge und Phänomene in verschiedenen Formen (Grafik, Tabelle, Bild, Diagramm, …) darstellen, erläutern und adressatengerecht kommunizieren. Vorgänge und Phänomene mittels Fachwissens unter Heranziehung von Gesetzmäßigkeiten (Modelle, Regeln, Gesetze, Funktionszusammenhänge) erklären. Biologische Vorgänge und Phänomene im Kontext ihres evolutionären Zusammenhangs erläutern“ (RIS, 2020). Erkenntnisse gewinnen: „Biologische Vorgänge und Phänomene beobachten, messen und beschreiben. Biologische Vorgänge und Phänomene hinsichtlich evolutionsbiologischer Kriterien analysieren und Beziehungen herausarbeiten. Zu biologischen Vorgängen und Phänomenen Fragen stellen und Hypothesen formulieren. Untersuchungen oder Experimente zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen planen, durchführen und protokollieren. 19
Daten und Ergebnisse von Untersuchungen analysieren (z.B. ordnen, vergleichen, Abhängigkeiten feststellen) und interpretieren“ (RIS, 2020). Standpunkte begründen und reflektiert handeln: Fachlich korrekt und folgerichtig argumentieren und naturwissenschaftliche von nichtnaturwissenschaftlichen Argumentationen unterscheiden. Sachverhalte und Probleme unter Einbeziehung kontroverser Gesichtspunkte reflektiert erörtern und begründet bewerten. Bedeutung, Chancen und Risiken der Anwendung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse für das Individuum und für die Gesellschaft erkennen, um verantwortungsbewusst zu handeln. Menschliche Erlebens- und Verhaltensmuster aus evolutionsbiologischer Sicht reflektieren. Handlungsempfehlungen erstellen und gestalten (z.B. Naturschutzstrategien, Gesundheitskonzepte, Ernährungspläne, …)“ (RIS, 2020). Basiskonzepte helfen grundlegende Muster in der Biologie zu erkennen. Sie leiten sich von den elementaren Konzepten der Biologie ab und unterstützen Lernende und Lehrende, die schwer überschaubaren und permanent wachsenden Themenbereiche der biologischen Disziplinen zu ordnen und zu verknüpfen. Die botanischen Inhalte des Lehrplans können aus dem Blickwinkel aller sieben Basiskonzepte gesehen werden: „Struktur und Funktion“, „Reproduktion“, „Kompartimentierung“, „Steuerung und Regelung“, Stoff und Energieumwandlung“, „Information und Kommunikation“ und „Variabilität, Verwandtschaft, Geschichte und Evolution“. 2.8. Botanische Lerninhalte der Sekundarstufe II 5. Klasse (1. und 2. Semester): „Die Zelle als Grundbaustein der Organismen: Zusammenhänge zwischen Lebensvorgängen und Zellstrukturen. Die Mitose und ihre Bedeutung für Wachstum, Zelldifferenzierung und Entstehung vielzelliger Organismen. 20
Unterschiede zwischen Pro- und Eukaryoten; Bedeutung von Mikroorganismen und Pilzen für ökologische Kreisläufe. Biotechnische Verfahren bei der Nahrungsmittelproduktion. Bau, Fortpflanzung und Lebensweise pflanzlicher Organismen. Stoffwechselvorgänge: Assimilation (Fotosynthese und heterotrophe Assimilation) und Dissimilation (Gärung und Zellatmung)“ (RIS, 2020). 6.Klasse (3. Semester – Kompetenzmodul 3): „Bedeutung der Meiose für die geschlechtliche Fortpflanzung Vernetzte Systeme: Ökologie, Ökonomie und Nachhaltigkeit“ (RIS, 2020). 6.Klasse (4. Semester – Kompetenzmodul 4): „Ökosysteme (Stoff- und Energiekreisläufe, Umweltfaktoren, Sukzession, Konvergenz- erscheinungen). Umweltprobleme (z. B. Klimawandel) und Lösungsmöglichkeiten im Rahmen nachhaltiger Entwicklung“ (RIS, 2020). 7.Klasse (6. Semester – Kompetenzmodul 6): „Bewegungssysteme bei Pflanzen und Tieren. Entstehung und Ordnung biologischer Vielfalt. Systematik und Taxonomie“ (RIS, 2020). 8.Klasse (7. Semester – Kompetenzmodul 7): „Zytologische und molekulare Grundlagen der Vererbung. Biochemische Vorgänge bei der Proteinsynthese (Transkription, Regulation der Genaktivität, Epigenetik). Vererbungsregeln. Evolutionsmechanismen; chemische und biologische Evolution, Evolutionstheorien“ (RIS, 2020). 21
8.Klasse (8. Semester): „Biotechnologische Verfahren, deren Anwendung und mögliche Auswirkungen. Evolution als Basis für die Vielfalt der Organismen und für den Wandel von Ökosystemen“ (RIS, 2020). 22
3. Medien – Definition und historische Entwicklung Medien werden laut Rinschede & Siegmund (2020, S.297) als Träger von Informationen bezeichnet, die mit zunehmender Digitalisierung des Alltags an Bedeutung gewonnen haben. Spricht man im Allgemeinen von ‚Massenmedien‘ oder Massenkommunikationsmitteln, wird der Begriff häufig auf das Buch, die Zeitung, die Zeitschrift, den Hörfunk, Filme, das Internet u.v.a.m. bezogen. Wenn sie im Unterricht als Zeitungsartikel oder Video eingesetzt werden, können sie als sogenannte Unterrichtsmedien bezeichnet werden. Man sieht also, der Begriff ‚Medien‘ ist sehr weit gefasst. Toman (2006, S.11) leitet ‚Medium‘ aus dem Lateinischen für ‚Mitte‘ oder ‚Mittler‘ ab, wobei damit heute technische Geräte und Programme bezeichnet werden, welche man auf unterschiedlichen Datenträgern speichern kann, die dem Zweck der Erfassung, Bearbeitung und Übermittlung der gewünschten Informationen dienen. Eine exakte Klassifikation von Medien ist aufgrund der zunehmenden Überschneidungen schwierig, wenngleich es zahlreiche Versuche gibt. Auch Kerres (2013, S.120-123) erkennt den vielseitigen Gebrauch des Wortes Medium und liefert eine recht vage Begriffsdefinition. Umgangssprachlich wird der Begriff oft für unterschiedliche Dinge wie ein Buch, eine Kamera, einen Monitor usf. verwendet. In der Soziologie spricht man von Erfolgsmedien, in der Wirtschaft wird Geld als Medium bezeichnet und für andere Systeme ist es Macht, Liebe oder Moral. Dass Medien für den Menschen seit langem eine wichtige Bedeutung haben, kann anhand eines kurzen historischen Abrisses gezeigt werden. Aus medienwissenschaftlicher Sicht kann die Geschichte der Medien aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Grundsätzlich unterscheidet die Medientheorie in Bezug auf die historische Entwicklung vier Typen: Primärmedien, Druckmedien, elektronische Medien und digitale Medien. Den Menschen als Medium findet man in allen kulturellen Epochen bspw. als Opferritual, Priester, Hofnarr oder Ausrufer. Bezüglich der Nachrichtenübermittlung können aber bereits Höhlenmalereien von vor ca. 30.000 Jahren oder die beschriebenen Lehmtafeln von vor etwa 5.000 Jahren als Medien gesehen werden. In der Antike sind zunächst Menschenmedien wie Seher oder Propheten ergänzt mit Gestaltungsmedien in Form von Theater und Tanz 23
dominant, bevor Tafeln, Rollen oder der Brief als Schreibmedien an Popularität gewannen. Durch den Wandel von Menschenmedien in Richtung Schreibmedien verloren Redekünstler wie Platon zusehends an Bedeutung (vgl. Toman, 2006, S.18-21). In der Periode des Mittelalters wurden aus den Rhapsoden mittelalterliche Sänger und aus dem antiken Lehrer ein universitärer Magister. Das Buch wird in Klöstern oder Universitäten ein wichtiges Speicher- und Bildungsmedium. In der frühen Neuzeit wurde durch den Buchdruck eine Vervielfältigung von Büchern oder Schriften möglich. Die Druckmedien, die vor allem als Rechtsbücher, Ratgeber und Volksbücher genutzt wurden, erzeugten durch die Verbreitung in der Öffentlichkeit eine Bedrohung des Adels und der Kirche. Die Dominanz der Schreib- und Druckmedien konnte bis zirka 1830 ihre Hochzeit erreichen, wobei die Zeitung und das Plakat für politische und ökonomische Zwecke verwendet wurden und der Brief zum privaten Subjekt der bürgerlichen Gesellschaftsschicht wurde (vgl. Faulstich, 2004, S.25-27). Bis zum Ende des 19.Jahrhunderts konnte das Zeitungs- und Pressewesen seine Vormachtstellung festigen, bevor sich durch die technischen Erfindungen der Rundfunk und das Fernsehen etablieren konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten und ab den 1970er Jahren folgten private Sendeanstalten. Durch die rasante Entwicklung der Anwendungsbereiche und der technischen Innovationen im Zusammenhang mit dem Computer wurde der breiten Öffentlichkeit ein neues Massenmedium verfügbar (vgl. Toman, 2006, S.37-45). Druckmedien werden im 20. Jahrhundert durch die Speicherfunktion des Computers und die Informationsfunktion des Internets zurückgedrängt. Bücher werden in kleineren Auflagen gedruckt und Plakate von Videowänden abgelöst. Das neue Informationsangebot ‚Multimedia‘, eine Verknüpfung von bisher getrennten Einzelmedien, bietet den Nutzerinnen und Nutzern aufgrund des interaktiven Angebots eine aktive Teilnahme an. Mit dem Wandel vom Mensch- zum Druckmedium bis hin zum elektronischen Medium haben die Online-Netzwerke die Ebene des Sender-Empfänger-Schemas auf eine globale Ebene gehoben und eine neue Kommunikationsbeziehung geschaffen (vgl. Faulstich, 2004, S.31-32). Rinschede & Siegmund (2020, S.372) bezeichnen ‚computerbasierte‘ Medien, die Träger oder Mittler von ausgewählten oder gespeicherten Informationen sind, als ‚digitale‘ Medien. 24
Die Bedeutung von Medien hat gezeigt, wie sie die Menschen seit tausenden von Jahren beeinflusst und geprägt haben. In welche Richtung sich diese Entwicklung bewegen wird, ist schwer abzuschätzen, jedoch kann festgehalten werden, dass sich die Zeit zwischen den neuen Erfindungen rasant verkürzt hat. Haben Menschmedien oder Druckmedien noch über Jahrhunderte die Menschen geprägt, wurden elektronische Medien von digitalen bereits nach etwa 100 Jahren abgelöst. Mit dem Potential der Digitalisierung wurden neue Möglichkeiten in der Nutzung und Anwendung von digitalen Medien aufgezeigt. Ein Biologieunterricht ohne Medien ist kaum vorstellbar. Aufgrund des großen Angebots besteht eher die Problematik der richtigen Auswahl – welche Medien für welches Thema und welche Situation am besten geeignet sind. Beim Vergleich unterschiedlicher Medien wird klar, es gibt nicht ‚das‘ wirkungsvolle Medium. Man kann zwar mit allen lernen, jedoch sollen sie zur Verarbeitung anregen und nicht zu leicht „eingehen“. Damit ist gemeint, dass ein erlebnisreicher Film von wichtigen Aussagen ablenken und eine unfertige Schemazeichnung zur intensiven Auseinandersetzung anregen kann (vgl. Berck, 1999, S.114- 115). Lernen mit Medien kann aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Auf der basalen Ebene kann man sich auf das Präsentationsmedium fokussieren, durch das Lernende Informationen vermittelt bekommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Schülerinnen und Schüler einen Text auf dem Tablet oder im Schulbuch lesen. Wenn man den Medienbegriff aus der Sicht der Technologie betrachtet, kann der Text interaktiv verändert werden, wodurch die Möglichkeit zur Kombination von visuellen und verbalen Informationen geboten wird. Damit kann die Lernsituation individuell an die Schülerin oder den Schüler angepasst und das Gedächtnis kognitiv entlastet werden (vgl. Opfermann et al., 2020, S.17- 28). Kerres (2013, S.128-129) stellt sich die Frage, was ein Medium zu einem Lern- und Bildungsmedium macht. Ein didaktisch wertvolles Medium soll den Nachweis erbringen, dass Prozesse angeregt werden können, die ein Bildungsanliegen zu lösen helfen. Dabei gibt es nicht die eine Lösung, da ein Medium in einem Fall gut funktioniert, in einem anderen wieder weniger. Ein mediales Lernangebot kann genau dann gelingen, wenn die Bedingungen der Lernsituation stimmen. So kann jedes Medium einen Lernerfolg ermöglichen, wenn die 25
Situation passt. Ein vermeintlich ‚schlechtes‘ Medium kann für einen Lerneffekt verantwortlich sein, wenn dadurch eine Diskussion ausgelöst wird. Der Begriff ‚Medium‘ spielt also im schulischen Kontext eine sehr wichtige Rolle. Ob und in welcher Form Medien im Unterricht eingesetzt werden, kann sehr unterschiedlich sein. Im folgenden Kapitel wird mit der Mikroskopie eine Basistechnik vorgestellt, die im Biologieunterricht lange Tradition hat. Auch im Rahmen dieser Technik kann die Digitalisierung einen Beitrag zur Modernisierung leisten. So werden mittlerweile Abbildungen in digitaler Form dargestellt oder mittels virtueller Mikroskopie zahlreichen Lernenden zur selben Zeit präsentiert. 26
4. Mikroskopie – Naturwissenschaftliche Basistechnik im historischen Kontext bis zum digitalen Wandel Als Beispiel für eine der zentralen Techniken im Biologieunterricht als auch in den Naturwissenschaften wird die Mikroskopie an dieser Stelle genauer unter die Lupe genommen. Mit einem Blick auf die historische Entwicklung der Mikroskopie kann gezeigt werden, welche strukturellen und prozessualen Erkenntnisse bislang erreicht werden konnten. Vor allem die Lichtmikroskopie kommt im Unterricht immer wieder zum Einsatz. Eine Möglichkeit der digitalen Darstellung von Sachverhalten im Rahmen der Mikroskopie wird in Kapitel 5.4.2.9. erläutert. Ferne Dinge nah und kleine Dinge groß zu sehen, gehört zu den Menschheitsträumen und nicht immer stand dabei das wissenschaftliche Interesse im Vordergrund. Laut Wegerhoff et al. (2015, S.2-3) lässt sich der genaue Erfinder nicht mehr ermitteln, jedoch kann festgehalten werden, dass in den Anfängen holländische Optiker einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung geleistet haben. In der Frühphase waren Instrumente aus einfachen Materialien wie Holz oder Pappe die limitierenden Faktoren für den Fortschritt. Mägdefrau (2013, S.90-97) beschreibt Johannes und Zacharias Janssen, zwei holländische Brillenschleifer, als Entwickler der ersten Mikroskope um zirka 1590. Die einfachen Instrumente, als Flohgucker bezeichnet, bestanden aus einem Rohr an dessen Ende Linsen befestigt waren, und einer Glasscheibe mit Objekt am anderen Ende der Konstruktion, das man gegen das Licht hielt. Im 17.Jahrhundert verbesserte Robert Hooke das Mikroskop insofern, dass er es nach dem Prinzip ausstattete, dem heutige Geräte noch zugrunde liegen. Er untersuchte bereits den Feinbau von botanischen Objekten wie Flaschenkorken und erkannte ihren zellenförmigen Aufbau. Anton von Leeuwenhoek lebte Ende des 17. bis Anfang des 18.Jahrhunderts in Holland und schliff hervorragende Linsen allerdings nicht der Wissenschaft willen, sondern wegen der Freude an der Untersuchung von kleinen Objekten. In einem mikroskopischen System sind einerseits die Vergrößerung und andererseits das Auflösungsvermögen von großer Bedeutung. Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Öffnungswinkel des Objektivs sowie der Auflösung durch Joseph J. Lister um 1810 führte zu einer Änderung des Baus von Objektiven. Außerdem wurden im 19.Jahrhundert Techniken für die Verbesserung der Auflösung mit Öl und Wasser als Immersionsmedien entdeckt. Im 27
20.Jahrhundert entwickelte sich die Lichtmikroskopie weiter bspw. mit dem konfokalen Laserscanning-Mikroskop mit fokussiertem Laserstrahl, der Präparate abrastert. Parallel zur Lichtmikroskopie beginnt zu Beginn des 20.Jahrhunderts die Geschichte der Elektronenmikroskopie, deren Fortschritte eng an die optischen und physikalischen Kenntnisse gekoppelt sind. Aufgrund der Erfahrung, dass durch beschleunigte Elektronen eine höhere Auflösung und Vergrößerung erzielt werden kann, wurde 1928/29 von Ernst Ruska und Max Knoll das erste Elektronenmikroskop konstruiert (vgl. Linnemann & Kühl, 2018, S.266-267). Allgemein können Elektronenmikroskope danach klassifiziert werden, ob sie Abbildungen durch Bestrahlung wie eine ‚Lampe‘ oder durch Abtasten der Oberfläche ähnlich einer ‚Nadel‘ oder einem ‚Finger‘ erreichen. Wichtige Varianten dieser Technik sind das Transmissions-Elektronenmikroskop, das die ultradünne Probe mit einem Elektronenstrahl durchdringt und elektronenmikroskopische Linsen vergrößerte Objekt- abbildungen in digitaler Form darstellen. Bei einem Rasterelektronenmikroskop wird der fokussierte Elektronenstrahl über die Probe gescannt, um eine Oberfläche abzubilden (vgl. Michler, 2019, S.7-8). Die Mikroskopie hat in den letzten 400 Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht und das Ende noch lange nicht erreicht. Zusehends wird die Technik der Mikroskopie um die digitale Komponente erweitert. Für den Unterricht spielt das Lichtmikroskop eine große Rolle bei der Darstellung von Pflanzenmaterial. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten verschiedene Themen anhand der Mikroskopie im Unterricht umzusetzen. Für viele Schülerinnen und Schüler wird allein das Arbeiten mit dem Mikroskop und das Herstellen von Präparaten zu einem bleibenden Erlebnis. Elektronenmikroskope können im Rahmen eines außerschulischen Lernorts besucht werden, werden aber in den Biologieunterricht selten integriert. Die digitale Komponente in Bezug auf die Lichtmikroskopie ist im schulischen Kontext von großer Bedeutung. Man kann Bilder in digitaler Form durch Mikroskop-Kameras aufnehmen, indem man diese anstelle des Okulars in den Tubus gibt. Dadurch kann ein Bild über einen Projektor oder ein Smartboard übertragen werden, das somit allen Schülerinnen und Schülern zugänglich wird. Weiters können Lernende mit dem eigenen Smartphone Bilder von den Präparaten über das Okular herstellen, um diese zu speichern. Dies bietet sich an, wenn man beispielsweise eine Zeichnung anfertigen möchte und der Ablauf aus Zeitgründen häufig in einer Unterrichtseinheit nicht zu bewerkstelligen ist. 28
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