DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
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DNVF- Spring-School 2015 03.–05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise www.dnvf.de
Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1 Einführung zur DNVF-Spring-School 2015 4 2 DNVF-Spring-School 2015 – Seminarplan 5 3 DNVF-Spring-School 2015 – Organisatorische Hinweise 6 4 Vortragsabend 8 5 Modulbeschreibungen ID 1 Einführung in die Versorgungsforschung und methodische Grundlagen basic 9 ID 2 Organisationsbezogene Versorgungsforschung basic 11 ID 3 Patient-Reported Outcomes: Entwicklung von F ragebögen – konzeptuelle und methodische Grundlagen basic 12 ID 4 Patient-Reported Outcomes: Anwendung von F ragebögen – Interpretation von E rgebnissen und U msetzung in der Praxis advanced 13 ID 5 Experimentelle und quasi-experimentelle Forschungsdesigns basic 14 ID 6 Komplexe Interventionen: Entwicklung und Evaluation basic 15 ID 7 Komplexe Interventionen: Herausforderungen bei der 16 Synthese publizierter Daten in systematischen Reviews advanced ID 8 Definition und Planung von Registern basic 17 ID 9 Einsatz und Betrieb von Registern advanced 18 ID 10 Routinedaten in der Versorgungsforschung: 20 Politische Rahmenbedingungen, Nutzbarkeit, L inkage und praktische Beispiele advanced ID 11 Gesundheitsökonomische Evaluation – methodische Grundlagen basic 21 ID 12 Gesundheitsökonomische Evaluation – methodische Herausforderungen advanced 22 ID 13 Narrative Interviews als qualitative M ethode in der Versorgungsforschung advanced 23 ID 14 Teilnehmende Beobachtung advanced 24 ID 15 Forschungswerkstatt Qualitative Methoden – Gemeinsame 25 Interpretation von empirischem Material in der Gruppe advanced ID 16 Pragmatic Trials (Pragmatische Studien) professional 26 ID 17 Analyse von Strukturgleichungsmodellen advanced 27 Impressum 28 2
Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, Wir freuen uns, dass wir das Seminarangebot liebe T eilnehmerinnen und Teilnehmer, durch die Unterstützung unserer Arbeitsgruppen, durch e xterne Referentinnen und Referenten und der dritten Spring-School des Deutschen den wissenschaftlichen Beirat der Spring-School, Netzwerks Versorgungsforschung e.V. der die Teilnehmer- und Referenten-Evaluationen intensiv ausgewertet und diskutiert hat, erweitern Wir freuen uns, Ihnen und optimieren k onnten. Insgesamt 17 Seminar- auch 2015 wieder ein module umfasst das P rogramm der Spring-School vielfältiges Fortbildungs- 2015. Dabei haben wir dem zunehmenden Interesse angebot im Bereich der an qualitativen Methoden sowie der Planung und Versorgungsforschung und Durchführung von Registern durch entsprechende ihrer Methoden anbieten Modulergänzungen Rechnung getragen. zu können. Das DNVF ist bestrebt, durch eine Wie in den vergangenen Jahren werden wir die kontinuierliche Fort- und Teilnehmenden sowie die Referentinnen und Weiterbildung in Methoden Referenten 2015 zu einem Vortragabend (Mittwoch) zur Q ualität von Versorgungsforschungsstudien bei- im GSI einladen. Herr Prof. Dr. Schrappe (Köln) zutragen. Damit Versorgungsforschung die wissen wird zum Thema „Linearität versus Komplexität: schaftliche Basis für ein lernendes sich stetig ver ist die V ersorgungsforschung reif für die politische besserndes Gesundheitssystem legen kann und die Arena“ referieren (siehe Seite 8). Hier werden wir die Versorgungsforschung in Deutschland international spannende Frage diskutieren, inwieweit wir mit der konkurrenzfähig ist. Versorgungsforschung und unseren Ergebnissen „politisch wirksam“ werden können. Die DNVF-Spring-School 2015 findet erneut im Gustav-Stresemann-Institut (GSI) in Bonn statt. Von Ich wünsche der dritten DNVF-Spring-School einen Dienstagnachmittag bis Donnerstagabend haben großen Erfolg. Allen Teilnehmenden wünsche ich Sie die Gelegenheit, Seminare zu unterschiedlichen neue Erkenntnisse, einen interessanten Austausch Themenbereichen, mit unterschiedlichen Schwierig und viele neue Ideen zur Umsetzung. keitsgraden (basic, advanced, professional) zu besuchen. Sie haben die Möglichkeit die Abschließend möchte ich mich an dieser Stelle Anwendung quantitativer wie qualitativer M ethoden herzlich im Namen des DNVF und des Vorstands kennenzulernen. bei allen beteiligten Referentinnen und Referenten und dem wissenschaftlichen Beirat für die geleistete Mit dem Seminar „Einführung in die Versorgungs Arbeit und das Engagement bedanken. forschung und methodische Grundlagen“ über 15 Unterrichtseinheiten (UE), bietet die Spring-School ein Seminar für „Einsteiger“ in die Versorgungs forschung an. In diesem Modul werden theoretischen Modelle der Versorgungsforschung und die Grund- lagen qualitativer und quantitativer Methoden in der Versorgungsforschung vermittelt. Im Anschluss Edmund Neugebauer an das Einsteiger-Seminar können weitere Module Vorsitzender des Deutschen Netzwerks besucht werden. Versorgungsforschung (DNVF) 3
1 Einführung zur DNVF-Spring-School 2015 Die Spring-School bietet sowohl thematisch als auch Die Module sind als „basic“, „advanced“ bzw. hinsichtlich der methodischen „Tiefe“ ein weites Feld „ professional“ gekennzeichnet, dies gibt eine an Angeboten. Teilnehmen können Studierende oder erste Orientierung, inwieweit keine, geringe oder Absolventinnen und Absolventen aus dem Bereich spezifische Voraussetzungen erforderlich sind. der Sozialwissenschaften, Psychologie, Medizin, Darüber hinaus sind die Modulinhalte und die Pflegewissenschaften, Gesundheitswissenschaften Teilnahmevoraussetzungen den einzelnen Modul o. ä. Gleichermaßen willkommen sind Vertreterinnen beschreibungen zu entnehmen. und Vertreter von Berufsgruppen aus dem klinischen Bereich, der Gesundheitsindustrie, der Gesundheits- Das Konzept der DNVF-Spring-School wurde in politik, der Forschungsförderung oder der Kosten usammenarbeit mit den Arbeitsgruppen des DNVF Z träger im Gesundheitswesen. sowie den Referenten der Methoden-Seminare erstellt und durch die Mitglieder des Wissenschaft Die DNVF-Spring-School startet am ersten Tag mit lichen Beirats begleitet. Dem Wissenschaftlichen dem Modul „Einführung in die Versorgungsforschung Beirat gehören Jun.-Prof. PD Dr. Nicole Ernstmann, und methodische Grundlagen“. Das Modul umfasst PD Dr. Falk Hoffmann, Prof. Dr. Dr. Andrea Icks, 15 Unterrichtseinheiten und geht über e ineinhalb Prof. Dr. Michael Koller, Prof. Dr. Thorsten M eyer, Tage. Es werden zentrale Begriffe der Versorgungs Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer, Dr. Maren forschung, ihre grundlegenden Modelle und Stamer, Prof. Dr. Jürgen Stausberg, Prof. Dr. Antje verschiedenen Bereiche sowie methodische Inhalte Timmer und Prof. Dr. Markus Wirtz an. Die wissen vorgestellt (Beschreibung siehe Seite 9). schaftliche Leitung der Spring-School hat Frau Prof. Dr. Dr. Andrea Icks. Parallel und am Folgetag werden Module zur ertiefung verschiedener Methoden der Ver V Ein wichtiges Ziel der DNVF-Spring-School ist die sorgungsforschung angeboten. Das Programm Möglichkeit zum Austausch, Kennenlernen und zur angebot reicht von qualitativer Forschung über Diskussion. Ausreichende Pausen während der komplexe Interventionen bis zur gesundheits einzelnen Module bieten hierzu Gelegenheit; e benso ökonomischen Evaluation. der Vortragsabend (am Mittwoch, den 04.03.), bei dem Prof. Dr. Matthias Schrappe zum Thema 2015 haben wir neue Seminarmodule ins Programm „Linearität versus Komplexität: ist die Versorgungs aufgenommen, so wurde das Angebot zu Qualitative forschung reif für die politische Arena?“ referiert Methoden und zum Thema Register erweitert. sowie das anschließende Get-Together zu dem alle DNVF-Spring-School-TeilnehmerInnen und Die Module können einzeln oder in Kombination ReferentInnen herzlich eingeladen sind. belegt werden. Somit wird eine flexible Teilnahme je nach p ersönlichen Interessen und Voraussetzungen ermöglicht. 4
2 DNVF-Spring-School 2015 – Seminarplan Dienstag, Einführung in Routinedaten in der VF: Analyse von 03. März 2015, die Versorgungs- Politische Rahmen Strukturgleichungs- 14–18 Uhr forschung (VF) bedingungen, Nutz- modellen und methodische barkeit, Linkage und Grundlagen praktische Beispiele (ID 10, 5 UE) (ID 17, 5 UE) Mittwoch, Definition und Komplexe Organisations- 04. März 2015, lanung von P Inter ventionen – bezogene 9–13 Uhr Registern Entwicklung und Versorgungs Evaluation forschung (ID 8, 5 UE) (ID 6, 5 UE) (ID 2, 5 UE) Mittwoch, Einsatz und Betrieb Komplexe Forschungs 04. März 2015, von Registern Inter ventionen – werkstatt Qualitative 14–18 Uhr Herausforderungen Methoden – bei der Synthese … Gemeinsame Interpretation (ID 1, 15 UE) (ID 9, 5 UE) (ID 7, 5 UE) (ID 15, 5 UE) Donnerstag, Experimentelle Patient-Reported Pragmatic Trials Narrative Interviews 05. März 2015, und quasi- Outcomes: (Pragmatische als qualitative 9–13 Uhr experimentelle Entwicklung von Studien) Methode in der Forschungsdesigns Fragebögen … Versorgungs forschung (ID 5, 5 UE) (ID 3, 5 UE) (ID 16, 5 UE) (ID 13, 5 UE) Donnerstag, Gesundheits Patient-Reported Gesundheits Teilnehmende 05. März 2015, ökonomische Outcomes: ökonomische Beobachtung 14–18 Uhr Evaluationen – Anwendung von Evaluationen – methodische Fragebögen … methodische Grundlagen Herausforderungen (ID 11, 5 UE) (ID 4, 5 UE) (ID 12, 5 UE) (ID 14, 5 UE) Seminartyp basic-Module advanced-Module professional-Module ID Modul-Identifikationsnummer UE Unterrichtseinheiten 5
3 DNVF-Spring-School 2015 – Organisatorische Hinweise Veranstalter Teilnahmegebühren Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung Die Teilnahmegebühren für das Modul „Einführung in (DNVF) e.V. die Versorgungsforschung“ (15 Unterrichtseinheiten (UE) umfassend) sowie die anderen Module (jeweils 5 UE umfassend), die ermäßigten Gebühren für Termin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Universitäten und (Fach-)Hochschulen sowie S tudierende (mit 03.–05.03.2015 Ausnahme von Promotionsstudentinnen und ‑studenten) entnehmen Sie bitte der Tabelle. Eben- falls sind die Teilnahmegebühren zum Frühbucher Ort rabatt ausgewiesen, der bis zum 04.01.2015 gilt. Da die Plätze begrenzt sind, ist der Zeitpunkt der Gustav-Stresemann-Institut e.V. Anmeldung entscheidend. In der Teilnahmegebühr Langer Grabenweg 68 enthalten ist die Verpflegung (Getränke und Imbiss) D-53175 Bonn – Bad Godesberg während der Module / Blöcke. Mittag- und Abend (Anfahrtshinweise auf www.dnvf.de) essen sind nicht enthalten. Das Restaurant des GSI hat ein vielfältiges Angebot. Die Teilnahme am Vortragsabend und dem Get-Together ist für die Kontakt Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Spring-School gebührenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. DNVF-Geschäftsstelle Eupener Str. 129 Modul Einführung Sonstige 50933 Köln Bis zum 04.01.2015 gilt ein in die VF Module Frühbucherrabatt (grüne Preise). (15 UE) (5 UE) Telefon 0221-478-97115 Fax 0221-478-1497111 Regulär 700 € 275 € E-Mail dnvf@uk-koeln.de 780 € 305 € Ermäßigt 330 € 120 € Mitarbeiter Uni & (Fach-) Hochschule 370 € 140 € Ermäßigt 185 € 75 € Studierende (nicht Promotion) 205 € 80 € 6
Unterkünfte am Veranstaltungsort anderen Teilnehmer der Warteliste besetzt werden oder Sie übertragen Ihre Teilnahmeberechtigung Das GSI bietet Übernachtungsmöglichkeiten d irekt auf einen schriftlich von Ihnen zu b enennenden im Tagungszentrum an. Bitte beachten Sie die Ersatzteilnehmer. Die Teilnahmegebühren werden Möglichkeit eine Übernachtung mit Halb- / Voll mit Rechnungsstellung fällig. pension zu buchen. Im Rahmen der Seminarmodule stellen wir nur Snacks und Getränke bereit. Bei Absage der Veranstaltung wegen zu geringerNachfrage oder infolge höherer G ewalt (z. B. Erkrankung des Referenten) wird die Teilnahme Anmeldung gebühr erstattet. Für vergebliche Aufwendungen oder sonstige Nachteile, die Ihnen durch die Absage Eine Anmeldung ist ausschließlich online über die entstehen, kommt der V eranstalter (außer in Fällen DNVF-Webseite www.dnvf.de > Spring-School > 2015 von Vorsatz und grober Fahrlässigkeit) nicht auf. möglich. Der Frühbucherrabatt ist bei Anmeldung bis zum 04.01.15 gültig. Eine A nmeldung ist bis zum Geringfügige Änderungen im Seminarprogramms 25.02.15 möglich. insbesondere den Wechsel von R eferenten (bei Erkrankung o. ä.) behalten wir uns vor. Allgemeine Geschäftsbedingungen Arbeitsmittel Das schriftliche Begleitmaterial zu den Seminaren Anmeldung/Rücktritt ist urheberrechtlich geschützt und darf insoweit Die Anmeldungen sind verbindlich. Sie er nicht ohne Einwilligung der jeweiligen Referenten halten i. d. R. spätestens 5 Werktage nach Ihrer vervielfältigt oder verbreitet werden. Online-Anmeldung eine Anmeldebestätigung. Im Falle einer Überbuchung werden Sie ebenfalls Teilnahmebestätigung informiert. Ein kostenfreier Rücktritt ist bis ein- Über die Teilnahme an dem Seminar stellen wir schließlich 04.01.2015 möglich, danach wird eine Ihnen eine Teilnahmebescheinigung aus. Ein Antrag Bearbeitungsgebühr von 25,00 € erhoben. Ab zur Anerkennung des Fortbildungszertifikats wird dem 04.02.2015 wird die volle Teilnahmegebühr bei der Ärztekammer Nordrhein gestellt, aktuelle erhoben, es sei denn, der Platz kann durch einen Hinweise hierzu finden Sie auf der Webseite. 7
4 Vortragsabend Linearität versus K omplexität: von gestern plötzlich als Fehler von heute (Parade- ist die Versorgungsforschung beispiel Mammographie-Screening). Und wie häufig reif für die politische Arena? hat Wissenschaft die Aufforderung vernommen: das ist zu lang, das ist zu kompliziert, das ist zu spät, Die Versorgungsforschung gibt ein großes Ver können Sie nicht kürzer … Wenn man sich nun vor sprechen: die Linearität des biomedizinischen diesem Hintergrund mit der möglichen, zukünftigen Versuchs zu überschreiten und gleichzeitig die Rolle der Versorgungsforschung in der Politik Komplexität der „letzten Meile“ beherrschbar zu beratung auseinandersetzt, dann lassen sich einige machen. Da sich Politik nicht auf eine Umsetzungs- Empfehlungen ableiten, die zu einem besseren instanz randomiserter Studienergebnisse reduzieren gegenseitigen Verständnis führen, vieleicht sogar zur lässt (und sich auch nicht als solche versteht), weil Bildung eines Kodex der gegenseitigen Achtung (und die Umsetzungsbedingungen und die Interessen Selbstreflektion) geeignet sind. zu vielschichtig sind, herrscht dort ob dieses Ver- sprechens große Erleichterung: endlich scheint die In jedem Fall wird für die Versorgungsforschung Gesundheitsforschung Komplexität anzunehmen viel davon abhängen, ob der Spagat gelingt, ob das und in ihre Fragen/Antworten zu integrieren, statt Versprechen einlösbar ist, und auch für die politische sie lediglich als störende Co-Variable aus dem Ebene wäre es von hoher Relevanz – denn was wäre Versuchsaufbau zu eliminieren. besser als adäquate und „wirksame“ Ratschläge auf dem holprigen Pflaster der Fortentwicklung der Die Gesundheitswissenschaft sieht sich wiederum Gesundheitsversorgung.“ ernstgenommen und hofft auf eine bessere wissen- schaftliche Fundierung politischer Entscheidungen. Die große Frage besteht nun darin, ob sich aus Termin dieser augenscheinlichen Kongruenz der Interessen eine langjährige Freundschaft entwickelt. 04.03.2015, ab 18:30 Uhr, anschließend Get-together Die Analyse muss dabei nochmals von der roblematik ausgehen: kann Versorgungsforschung P allen Ernstes eine maßgebliche Komplexitäts Referent reduktion versprechen, oder befindet sie sich hier in einem hermeneutischen Irrtum? Sobald man diese Prof. Dr. Matthias Schrappe Brücke überschreitet, sollte man sich g ründlich Universität Köln, Lehrauftrag den bisherigen, gegenseitigen Erfahrungen der Patientensicherheit und Risikomanagement Vergangenheit zuwenden. Wie häufig hat Politik den Satz gehört: „… and further research is requested …“, wie häufig erschien die wissenschaftliche Gewissheit 8
ID 1 inführung in die Versorgungsforschung E und methodische Grundlagen basic Hintergrund Tag 2 des Moduls bietet einführende methodische Inhalte an. Zunächst erfolgt eine Einführung in Themenfelder dieses Moduls sind die Begriffe, epidemiologischen Methoden, in dem für die Rahmenmodelle, Studientypen, qualitative und Versorgungsforschung relevante epidemiologische quantitative Datenerhebungs- und Auswertungs- Maße besprochen werden. Die Teilnehmerinnen und methoden sowie Sekundärdatenquellen der Teilnehmer lernen das Konzept der Evidenzgrade, Versorgungsforschung. die Einsatzmöglichkeiten sowie Vor- und Nachteile gängiger Studiendesigns der Versorgungsforschung kennen. Ferner werden die Datenquellen der Ver Inhalte des Moduls sorgungsforschung vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen Primär- und Sekundärdaten Am Nachmittag von Tag 1 werden zunächst zentrale zu unterscheiden und erhalten einen Überblick über Begriffe der Versorgungsforschung, ihre grund die in Deutschland verfügbaren Sekundärdaten- legenden Modelle und verschiedenen Bereiche quellen wie Register-, Krankenhaus-, GKV- oder vorgestellt. Hierzu zählen zum Beispiel die Termino KV-Routinedatensätze. Im Mittelpunkt der nächsten logien des Bedarfs, der Nachfrage, der Inanspruch- Einheit steht die Einführung in die Grundideen nahme oder der Über-, Unter- und Fehlversorgung. qualitativer Versorgungsforschung. Welche Frage Anhand eines aktuellen Forschungsthemas w erden stellungen legen es nahe, qualitative Methoden anzu- anschließend unterschiedliche inhaltliche und wenden? Welchen Erkenntnisgewinn können wir von methodische Perspektiven in der Versorgungs qualitativer Versorgungsforschung e rwarten? Welche forschung vorgestellt und diskutiert. Dieses Erhebungs- und Auswertungsmethoden kommen Forschungsthema und ihre Diskussion bilden den dazu in Frage? weiteren roten Faden durch die folgenden Ein führungseinheiten. Zum Abschluss dieses Tages Abschließend lernen die Teilnehmerinnen und werden grundsätzliche Fragen zu den Zielen eilnehmer anhand einer konkreten Studie e T rste gesundheitsbezogener Versorgung aufgegriffen, aus Möglichkeiten der Triangulation q ualitativer denen sich zentrale Outcomedimensionen für die und quantitativer Forschungsmethoden zur Versorgungsforschung und ihre unterschiedlichen Beantwortung von Versorgungsforschungs Perspektiven ableiten lassen. fragestellungen kennen. 9
Literaturangaben Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Pfaff, H., Neugebauer, E. A. M., Glaeske, G., Schrappe, M. Teilnehmen können Studierende, Promotions (Hrsg.): Lehrbuch Versorgungsforschung: Systematik – studierende oder Absolventinnen und A bsolventen Methodik – Anwendung. Stuttgart: Schattauer; 2011. aus dem Bereich der Sozialwissenschaften, Psychologie, Medizin, Pflegewissenschaften, P ublic Health o. ä.. Gleichermaßen willkommen sind Referentinnen / Referenten Vertreterinnen und Vertreter von Berufsgruppen aus dem klinischen Bereich, der Gesundheitsindustrie, Jun.-Prof. PD Dr. Nicole Ernstmann der Gesundheitspolitik, der Forschungsförderung, Universität zu Köln des Wissenschaftsjournalismus oder der Kosten träger im Gesundheitswesen. Dr. Christine Holmberg Charité Berlin Prof. Dr. Dr. Andrea Icks MBA Heinrich Heine Universität Düsseldorf Prof. Dr. Thorsten Meyer Medizinische Hochschule Hannover Prof. Dr. Antje Timmer Universität Oldenburg Nadine Scholten Universität zu Köln 10
ID 2 Organisationsbezogene Versorgungsforschung basic Hintergrund Literaturangaben Das Modul beschäftigt sich mit den Standards Pfaff, H., Albert, U.-S., Bornemann, R., Ernstmann, organisationsbezogener Versorgungsforschung N., Gostomzyk, J., Gottwik, M. G., Heller, G., in Bezug auf typische Fragestellungen, Modelle, Höhmann, U., Karbach, U., Ommen, O. & Wirtz, M. (2009). Methoden der organisationsbezogenen Assessment, Untersuchungsdesigns und statistische Versorgungsforschung. Gesundheitswesen, 71, 777–789. Analyseverfahren. Netzlek, J. B., Schröder Abé, M. & Schütz, A. (2006). Mehrebenenmodelle in der psychologischen Forschung. Inhalte des Moduls Vorteile und Möglichkeiten der Mehrebenenmodellierung mit Zufallskoeffizienten. Psychologische Rundschau, 57, 213–223. Zunächst werden relevante Themenbereiche der organisationsbezogenen Versorgungsforschung dar- gestellt. Dabei muss insbesondere die K omplexität Referentinnen / Referenten der Abläufe, möglicher Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren, die Vielfalt der beteiligten Akteure Prof. Dr. Markus Wirtz und die strukturelle Organisation von Versorgungs- Pädagogische Hochschule Freiburg, prozessen und -systemen berücksichtigt werden. Abteilung für Forschungsmethoden Anschließend werden, orientiert am Memorandum des DNVF (Pfaff et al. 2009), methodische Standards für aussagekräftige empirische Studien im Bereich Dr. Lena Ansmann der organisationsbezogenen Versorgungsforschung Universität zu Köln behandelt. Hierbei wird aufgezeigt, welche Frage stellungen, Studiendesigns und Datenauswertungs- methoden im Bereich der organisationsbezogenen Versorgungsforschung von besonderer Bedeutung sind. Es wird betont, dass sowohl wissenschaft liche Standards (z. B. Evidenzbasierung) als auch die Kenntnisse über Strukturen und Prozesse in der Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Praxis die Basis für den Nutzen von Forschungs befunden bilden. Es müssen formative und Zielgruppe sind an organisationsbezogener summative Evaluationsstrategien sowie qualitative Versorgungsforschung interessierte Personen aus und quantitative Forschungsmethoden zum Einsatz Forschung und Praxis. Vorkenntnisse sind nicht kommen, um (a) einen maximalen Erkenntnis erforderlich. gewinn gewährleisten zu können und (b) die Frage der Implementation der aus den Studienbefunden abgeleiteten Maßnahmen optimal beantworten zu können. Das statistische Verfahren der Mehr ebenenanalyse wird als besonders geeignetes Untersuchungsverfahren dargestellt. Für alle in der Veranstaltung behandelten Aspekte wird an Beispielen demonstriert, welche methodischen Besonderheiten bei der organisationsbezogenen Versorgungsforschung im Vergleich zu klassischen Evaluationsmethoden berücksichtigt werden müssen. 11
ID 3 atient-Reported Outcomes: Entwicklung von F P ragebögen – konzeptuelle und methodische Grundlagen basic Hintergrund Literaturangaben Versorgungsforschung analysiert die „letzte Meile Peter M. Fayers, David Machin (2007). Quality of life: des Versorgungsprozesses“. Es geht darum The assessment, analysis and interpretation of patient- herauszufinden, welche Therapien bei Patienten reported outcomes (2nd ed.). Chichester: John Wiley. „ ankommen“. Letztlich sind es die Patienten, die Koller, M., Neugebauer, E.A.M., Augustin, M., Büssing, A., durch Selbstberichte den entscheidenden Beitrag Farin, E., Klinkhammer-Schalke, M., Lorenz, W., Münch, K., zur Beurteilung der Effektivität von Therapien leisten. Petersen, C., Steinbüchel, N. v. & Wieseler, B. (2009). Die Dieser Umstand macht den herausragenden Stellen- Erfassung von Lebensqualität in der Versorgungsforschung – wert von Messmethoden zu Patient-Reported Out konzeptuelle, methodische und strukturelle Voraussetzungen comes (PRO) für die Versorgungsforschung deutlich. (Memorandum III: Methoden der Versorgungsforschung). [Assessment of quality of life in health services research – conceptual, methodological and structural requirements (Memorandum III: Methods of health services Inhalte des Moduls research]. Das Gesundheitswesen, 71: 864–872. Patient-Reported Outcomes (PRO) ist ein umfassen- McDowell, I. (2006). Measuring health: A guide to rating der Begriff, der vor allem durch das Positionspapier scales and questionnaires, 3rd ed., Oxford University Press. der FDA (2009) große Popularität erlangte. Man U. S. Department of Health and Human Services. Food and versteht unter PROs eine Vielzahl von Konstrukten, Drug Administration (FDA). (2009). Guidance for Industry. deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie durch Patient-Reported Outcome Measures: Use in Medical Product Patientenselbstberichte erhoben werden. Im ersten Development to Support Labeling Claims. http://www.fda.gov/ Abschnitt dieses Moduls werden einschlägige De- downloads/Drugs/GuidanceComplianceRegulatoryInformation/ Guidances/UCM193282.pdf, http://www.proqolid.org/ finitionen und Konstrukte erläutert: Lebensqualität, Patientenzufriedenheit, Symptome, Präferenzen, diverse psychosoziale Aspekte. Da PROs mit Hilfe von Fragebögen gemessen werden, ist es wichtig, Referentinnen / Referenten deren Entwicklungsprozess zu verstehen. State-of-the art Methoden fassen die Fragebogenentwicklung als Prof. Dr. Michael Koller schrittweisen, systematischen Prozess auf, der durch Universitätsklinikum Regensburg folgende Elemente gekennzeichnet ist: k onzeptuelle Überlegungen, Stoffsammlung, Formulierung von Fragen, Festlegung von Antwortskalen, Vortests, Validierungsstudien, Übersetzung in verschiede- ne Sprachen. Auch die Einbindung von Patienten, Prof. Dr. Erik Farin Anwendern und Fokusgruppen wird thematisiert. Es Universitätsklinikum Freiburg wird ein Überblick über existierende Fragebögen vermittelt und anhand von Beispielen deren Unter- schiede und Gemeinsamkeiten erläutert. Der zweite Abschnitt d ieses Moduls bietet eine Einführung in die messtheoretischen Grundlagen und Gütekriterien von Fragebögen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung von Konzepten der klassischen Testtheorie, wie Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Reliabilität, Änderungssensitivität und Validität. Daran schließt sich ein Einblick in die Weiterentwicklung Die Veranstaltung soll als Zielgruppe einen w eiten durch die moderne Testtheorie an, die durch Begriffe Kreis Interessierter ansprechen, insbesondere wie Item Response Theory (IRT) und Rasch-Modell Forscher auf dem Gebiet der Versorgungsforschung, bekannt ist. Ein Überblick über verfügbare Statistik- Praktiker aus Institutionen sowie Studierende. programme rundet diesen methodischen Abschnitt Voraussetzung ist das Interesse an Forschungs ab. Die Veranstaltung wird interaktive Elemente und methoden. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. praktische Übungen beinhalten, insbesondere zur Entwicklung und Auswahl von Fragebögen. 12
ID 4 atient-Reported Outcomes: Anwendung von F P ragebögen – Interpretation von Ergebnissen und Umsetzung in der Praxis advanced Hintergrund Rolle. Anhand eines Forschungsprogramms, das dem für die Versorgungsforschung wichtigen Modell Versorgungsforschung analysiert die „letzte Meile der k omplexen Interventionen folgt, werden diese des Versorgungsprozesses“. Es geht darum herauszu Elemente erläutert. Die Veranstaltung wird interaktive finden, welche Therapien bei Patienten „ankommen“. Elemente und praktische Übungen beinhalten. Letztlich sind es die Patienten, die durch Selbst berichte den entscheidenden Beitrag zur Beurteilung der Effektivität von Therapien leisten. Dieser Umstand Literaturangaben macht den herausragenden Stellenwert von Mess methoden zu Patient-Reported Outcomes (PRO) und Peter M. Fayers, David Machin (2007). Quality of life: die anschließende Überführung in die Praxis innerhalb The assessment, analysis and interpretation of patient- der Versorgungsforschung deutlich. reported outcomes (2nd ed.). Chichester: John Wiley. Klinkhammer-Schalke, M., Koller, M., Steinger, B., Ehret, C., Ernst, B., Wyatt, J.C., Hofstädter, F. & Lorenz, W. for the Inhalte des Moduls Regensburg QoL Study Group (2012). Direct improvement of quality of life using a tailored quality of life diagnosis Im ersten Abschnitt dieses Moduls geht es um die and therapy pathway: randomised trial in 200 women with Interpretation von PRO-Messergebnissen. Um breast cancer. British Journal of Cancer, 106:826–38 die Genauigkeit der Messung zu erhöhen, werden mehrere Fragen, die dieselbe Dimension m essen, zu einem Scorewert zusammengefasst und zudem h äufig Referentinnen / Referenten auf einer Skala von 0 bis 100 linear transformiert. Derartige aggregierte Scorewerte sind allerdings Prof. Dr. Michael Koller intuitiv schwer interpretierbar: ist ein Wert von 84 be Universitätsklinikum Regensburg deutsam höher als ein Wert von 78? Zur Interpretation von PRO-Messergebnissen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Norm- / Referenzwerte, ankerbasierte Verfahren und verteilungsbasierte Verfahren. Die Unterschiede, Vor- und Nachteile der Prof. Dr. Erik Farin verschiedenen Verfahren werden dargestellt. Universitätsklinikum Freiburg Im zweiten Abschnitt dieses Moduls wird zunächst ein Praxisbeispiel zum Einsatz und der Interpretation von Lebensqualitäts-Fragebögen im Rahmen von Klinikvergleichen vorgestellt. Bei Klinikvergleichen PD Dr. Monika Klinkhammer-Schalke besteht eine besondere Herausforderung darin, Tumorzentrum Regensburg e.V. die Fairness des Vergleichs trotz unterschiedlicher Patientenstrukturen in den beteiligten Einrichtungen sicherzustellen. Am Beispiel werden verschiedene Methoden (z. B. Propensity Score, regressionsanalytische Risikoadjustierung) vorgestellt. Des Weiteren wird Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen über ein Projekt berichtet, das die Verbesserung der Patientenversorgung zum Gegenstand hat. Die Veranstaltung soll als Zielgruppe einen weiten Kreis Grundvoraussetzung hierfür ist, neben einer validen Interessierter ansprechen, insbesondere Forscher auf Messung der Lebensqualität, die Darstellung der dem Gebiet der Versorgungsforschung, Praktiker aus Messergebnisse in einer für Kliniker und Patienten Institutionen sowie Studierende. Voraussetzung ist das verständlichen Form. Ebenso spielen Versorgungs- Interesse an Forschungsmethoden sowie Grundlagen- strukturen, Behandlungsleitlinien, Qualitätszirkel kenntnisse in der Fragebogenmethode. Der Besuch sowie das Vorhandensein von Therapieoptionen des Moduls „Patient-Reported Outcomes: Entwicklung zur Verbesserung der Lebensqualität eine große von Fragebögen“ (ID 3) ist empfehlenswert. 13
ID 5 Experimentelle und quasi-experimentelle Forschungsdesigns basic Hintergrund Literaturangaben Qualitativ hochwertige Forschung ist ohne ein Shadish, W. R.; Cook, T. D.; Campbell, D. T. (2002). adäquates Forschungsdesign unmöglich. Häufig Experimental and quasi-experimental designs for generalized sind randomisierte Experimente in Versorgungs causal inference. Boston, New York: Houghton Mifflin company. forschungsstudien allerdings nicht oder nur schwer umsetzbar. In diesen Situationen muss große methodologische Sorgfalt darauf verwendet werden, Referentinnen / Referenten mögliche Einschränkungen / Gefährdungen der Zuverlässigkeit der Schlussfolgerungen aus den Dr. Christoph Kowalski Ergebnissen (interne/externe Validität) bereits bei der Deutsche Krebsgesellschaft Studienplanung zu identifizieren und den Mangel an echter experimenteller Kontrolle zu kompensieren. Dieses Seminar gibt aufbauend auf der Arbeit von Campbell und Kollegen (Shadish et al. 2002) einen Überblick über Gefährdungen der Validität und verschiedene (quasi-experimentelle) Studiendesigns. Die Teilnehmer werden durch zahlreiche Übungen Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen ins Seminar eingebunden und aufgefordert, während des Seminars ein eigenes (ggf. hypothetisches) Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Der Kurs Studiendesign zu entwickeln. richtet sich an Teilnehmer, die beabsichtigen, die Forschungsvorhaben planen oder begutachten. In einigen Studiengängen (z. B. Psychologie) sind Inhalte des Moduls Studiendesigns und die Notation von Campbell Studieninhalte. Für Teilnehmer solcher Veran Der Kurs vermittelt Wissen über verschiedene Arten staltungen wäre dieses Seminarmodul lediglich von Forschungsdesigns. Beginnend mit Über eine Wiederholung. Der Kurs vermittelt Grundlagen. legungen zum Vorgehen bei der Beantwortung von Studierende sind zugelassen. Eine aktive Beteiligung Forschungsfragen werden Möglichkeiten vorgestellt, der Teilnehmer wird vorausgesetzt. Eine vorherige wie eine Studie aufgebaut sein kann, wenn keine Lektüre des oben angegebenen Buchs (Shadish randomisierte, kontrollierte Studie (zufällige Ein et al. 2002) ist nicht erforderlich. teilung der Studienteilnehmer in Interventions- und Kontrollgruppe) möglich ist. In diesem Zusammen- hang werden Gütekriterien und Gefährdungen der Validität (Zuverlässigkeit, mit der aus den Studie- nergebnissen Aussagen geschlussfolgert werden können, potentieller Bias) diskutiert. Im Rahmen des Moduls erfolgen Übungen zur Bewertung von Studiendesigns („critical reading“). Zur Darstellung der verschiedenen Studiendesigns wird die Notation von Campbell verwendet. 14
ID 6 Komplexe Interventionen: Entwicklung und Evaluation basic Hintergrund Literaturangaben In der Versorgungsforschung geht es häufig um die Mühlhauser I, Lenz M, Meyer G: Entwicklung, Bewertung Frage der Wirksamkeit komplexer Interventionen in und Synthese von komplexen Interventionen – eine der Versorgungsroutine. Diese erfordert eine andere methodische Herausforderung. Z Evid Fortb Qual Gesundhwesen 105: 751–761 (2011). Herangehensweise als „einfachere“ Interventionen wie z. B. die klassische Prüfung der Wirksamkeit Möhler R, Bartoszek G, Köpke S, Meyer G. Proposed eines neuen Medikaments. Darüber hinaus sind criteria for reporting the development and evaluation of bereits bei der Entwicklung von komplexen Inter- complex interventions in healthcare (CReDECI): guideline ventionen verschiedene methodische Aspekte zu development. Int J Nurs Stud 49: 40–46 (2012). beachten. Referentinnen / Referenten Inhalte des Moduls Ralph Möhler, MScN Zahlreiche Interventionen im Gesundheitsbereich Universität Witten / Herdecke sind komplexer Natur. Sie bestehen aus mehreren, Fakultät für Gesundheit voneinander abhängigen oder unabhängigen Teil- Department für Pflegewissenschaft komponenten, die sich gegenseitig beeinflussen können. Die Entwicklung und Evaluation dieser Interventionen stellt eine Herausforderung für die Forschung dar. Das britische Medical R esearch Council hat ein Modell zur Entwicklung und Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Evaluation komplexer Interventionen vorgelegt. Angesprochen sind WissenschaftlerInnen, die sich An ausgewählten Beispielen sollen die Heraus noch nicht mit komplexen Interventionen beschäftigt forderungen bei der Entwicklung, Pilotierung und haben. Kenntnisse in der klinischen Epidemiologie Evaluation sowie der Berichterstattung komplexer und der evidenzbasierten Medizin werden vor Interventionen diskutiert werden. Der Schwerpunkt ausgesetzt. Das Modul kann, muss aber nicht liegt hierbei auf den methodischen Besonderheiten in K ombination mit dem Modul „Komplexe Inter und notwendigen Studiendesigns in den ver ventionen: Herausforderungen bei der Synthese schiedenen Phasen. publizierter Daten in systematischen Reviews“ belegt werden. Als Lehrformen kommen Vortrag, Gruppenarbeit und Diskussion zur Anwendung. 15
ID 7 omplexe Interventionen: Herausforderungen bei der K Synthese publizierter Daten in systematischen Reviews advanced Hintergrund Literaturangaben In der Versorgungsforschung geht es häufig um die Mühlhauser I, Lenz M, Meyer G: Entwicklung, Bewertung Frage der Wirksamkeit komplexer Interventionen in und Synthese von komplexen Interventionen – eine der Versorgungsroutine. Die Synthese von ver- methodische Herausforderung. Z Evid Fortb Qual Gesundhwesen 105: 751–761 (2011). schiedenen komplexen Interventionen erfordert eine andere Herangehensweise als die von „einfachen“ Interventionen, z. B. die Prüfung der Wirksamkeit eines neuen Medikaments. Referentinnen / Referenten Ralph Möhler, MScN Inhalte des Moduls Universität Witten / Herdecke Fakultät für Gesundheit Die herkömmlichen Methoden der Synthese von Department für Pflegewissenschaft Interventionsstudien sind für Studien zu komplexen Interventionen häufig unangemessen. Bei der Syn- these komplexer Interventionen ist die Vergleichbar- keit der Interventionen von besonderer Bedeutung. Häufig werden jedoch scheinbar vergleichbare Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Interventionen gegenübergestellt, die sich jedoch substantiell unterscheiden. Oder es werden Einzel- Angesprochen sind WissenschaftlerInnen, die sich komponenten aus komplexen Interventionen separat noch nicht mit komplexen Interventionen beschäftigt betrachtet und ihr vermeintlicher Einfluss auf be- haben. Kenntnisse in der klinischen Epidemiologie stimmte Endpunkte untersucht. So wird die klinische und systematic reviews werden vorausgesetzt. Das Heterogenität oft nicht ausreichend berücksichtigt. Modul kann, muss aber nicht in Kombination mit dem Modul „Komplexe Interventionen: Entwicklung, Das Modul thematisiert die Herausforderungen bei Durchführung und Evaluation von Interventions der Synthese komplexer Interventionen und stellt studien“ belegt werden. alternative methodische Ansatzpunkte und Formen der Synthese vor, um diese zu lösen. Als Lehrformen kommen Präsentation, P artner- und / oder Gruppenarbeit und Diskussion zur Anwendung. 16
ID 8 Definition und Planung von Registern basic Hintergrund Literaturangaben Infolge der gestiegenen Anforderungen der Ver Gliklich RE, Dreyer NA, eds. Registries for Evaluating sorgungsforschung haben Register einen erheb Patient Outcomes: A User’s Guide. 2nd ed. AHRQ lichen Bedeutungszuwachs erfahren. Neben den seit Publication No.10-EHC049. Rockville, MD: Agency for Healthcare Research and Quality. September 2010. längerem etablierten epidemiologischen Registern werden zunehmend klinische Register mit variabler Leiner F, Gaus W, Haux R, Knaup-Gregori P, Pfeiffer Methodik und Zielsetzung entwickelt und betrieben. KP. Medizinische Dokumentation: Grundlagen einer Vor diesem Hintergrund wurde im DNVF eine Arbeits- qualitätsgesicherten integrierten Krankenversorgung. gruppe „Register“ gegründet und ein Memorandum Lehrbuch und Leitfaden. Stuttgart: Schattauer, 2011. „Register für die Versorgungsforschung“ verfasst Müller D, Augustin M, Banik N, Baumann W, (Müller et al. 2010). Die hiermit von der AG ver Bestehorn K, Kieschke J, Lefering R, Maier B, öffentlichten Empfehlungen befassen sich u. a. mit Mathis S, Rustenbach S, Sauerland S, Semler SC, wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Stausberg J, Sturm H, Unger C, Neugebauer EAM. Qualitätskriterien eines Registers, der Planung und Memorandum Register für die Versorgungsforschung. dem Design eines Registers sowie Strategien zur Das Gesundheitswesen 2010; 72: 824–839. Auswertung von Registerdaten. Stausberg J, Altmann U, Antony G, Drepper J, Sax U, Schütt A. Registers for networked medical research in Germany. Situation and Inhalte des Moduls prospects. Appl Clin Inf 2010; 1: 408–418. Im Seminar wird das Memorandum vorgestellt und folgende Aspekte diskutiert: Welche Fragestellungen können mit einem Register bearbeitet werden und Referentinnen / Referenten welche Chancen liegen darin für die Versorgungs forschung? Welche wissenschaftlichen und nicht- Prof. Dr. Jürgen Stausberg wissenschaftlichen Qualitätskriterien sollten einem Sprecher der AG Register des DNVF, Register zugrunde liegen? Was sollte bei der Planung Essen und beim Design eines Registers beachtet werden? Letztgenannter Aspekt stellt den Schwerpunkt des Seminars dar. Prof. Dr. Petra Knaup-Gregori Nach einem Überblick zum Thema Register werden Institut für Medizinische die o. g. Aspekte an Hand des im Memorandum Biometrie und Informatik vorgestellten Registerprotokolls bearbeitet und Universität Heidelberg Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Verschiedene Ansätze werden gegenübergestellt und hinsichtlich der jeweiligen Vor- und Nachteile bewertet. Konzepte der medizinischen Dokumentation werden vorgestellt. An Hand eines Beispiels wird von den Teilnehmern in Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Kleingruppen ein Registerprotokoll ausgearbeitet. Zielgruppe des Seminars sind einerseits Personen und Einrichtungen, die sich mit der Konzeption und dem Betrieb von Registern befassen sowie anderer seits Wissenschaftler, die beabsichtigen, Daten eines Registers zu nutzen und hierfür eine qualitative Bewertung vornehmen wollen. 17
ID 9 Einsatz und Betrieb von Registern advanced Hintergrund Datenqualität, Art und Umfang der Rückmeldungen sowie die Möglichkeit der Datennutzung für inter Infolge der gestiegenen Anforderungen der Ver essierte Wissenschaftler. Zudem wird die Rolle der sorgungsforschung haben Register einen er Register im Rahmen der Versorgungsforschung heblichen Bedeutungszuwachs erfahren. Neben thematisiert und an B eispielen aufgezeigt, welche den seit längerem etablierten epidemiologischen wissenschaftlichen E rkenntnisse durch den Einsatz Registern werden zunehmend klinische Register von Registern m öglich sind. mit variabler Methodik und Zielsetzung entwickelt und betrieben. Vor diesem Hintergrund wurde eine Die Referenten sind durchweg seit mehreren J ahren DNVF-Arbeitsgruppe „Register“ gegründet, mit dem aktiv in der Registerarbeit tätig und werden die Ziel, Standards für die Erstellung und Bewertung spezifischen Probleme und Umsetzungsstrategien von Registern zu erarbeiten. Es wurde zudem von aus ihren jeweiligen Bereichen berichten. der AG ein Memorandum „Register für die Ver sorgungsforschung“ verfasst (Müller et al. 2010). Die – TraumaRegister DGU® hier veröffentlichten Empfehlungen beschreiben die – Nationales Endoprothesenregister Qualitätskriterien von Registern, was bei der Planung – Epidemiologische Krebsregister und beim Design eines Registers beachtet werden sollte und welche Strategien sich zur Auswertung eines Registers anbieten. Literaturangaben Müller D, Augustin M, Banik N, Baumann W, Inhalte des Moduls Bestehorn K, Kieschke J, Lefering R, Maier B, Mathis S, Rustenbach S, Sauerland S, Semler SC, Stausberg J, Sturm H, Unger C, Neugebauer EAM. Im Seminar werden Beispiele aus der Praxis von Memorandum Register für die Versorgungsforschung. erfolgreich laufenden Registern präsentiert. Neben Das Gesundheitswesen 2010; 72: 824–839. der historischen Entwicklung, den Zielvorgaben und dem aktuellen Stand wird auch immer wieder auf Stausberg J, Altmann U, Antony G, Drepper J, Sax U, Schütt A. das M emorandum zur Registerforschung Bezug ge Registers for networked medical research in Germany. nommen. Bei der Präsentation der Register stehen Situation and prospects. Appl Clin Inf 2010; 1: 408–418. vor allem methodische Aspekte im Vordergrund, so Wegscheider K. Medizinische Register. Nutzen und zum Beispiel die Trägerstruktur, die Datenerhebung Grenzen. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – und -sicherheit, Maßnahmen zur Steigerung der Gesundheitsschutz 2004; 47: 416–421. 18
Referentinnen / Referenten Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Prof. Dr. Rolf Lefering Zielgruppe des Seminars sind Personen, die sich Institut für Forschung in der Operativen mit der Konzeption und dem Betrieb von R egistern Medizin, Universität Witten/Herdecke, Köln befassen sowie Wissenschaftler, die Daten eines R egisters nutzen möchten und hierfür eine methodische Bewertung vornehmen wollen. Das Seminar ist für Fortgeschrittene (Vorerfahrungen mit Joachim Kieschke, Arzt, MPH Registern) gedacht. Epidemiologisches Krebsregister Niedersachsen, OFFIS CARE GmbH, Oldenburg Dr. Christof Veit Geschäftsführer, BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit, Düsseldorf Moderatoren Prof. Dr. Jürgen Stausberg Sprecher der AG Register des DNVF, Essen Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) e.V., Universität Witten-Herdecke, Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM) 19
ID 10 Routinedaten in der Versorgungsforschung: Politische Rahmenbedingungen, Nutzbarkeit, Linkage und praktische Beispiele advanced Hintergrund Literaturangaben Für die Versorgungsforschung spielen Routinedaten Hoffmann F, Glaeske G (2011): Analyse von Routinedaten. der Krankenkassen mittlerweile eine wichtige Rolle. In: Pfaff H, Neugebauer EA, Glaeske G, Schrappe M (Hrsg.): Dabei sind aktuelle Entwicklungen sowie Möglich Lehrbuch Versorgungsforschung: Systematik – Methodik – Anwendung. Stuttgart: Schattauer, S. 317–322. keiten und Grenzen zu beachten. Schubert I, Köster I, Küpper-Nybelen J, Ihle P (2008): Versorgungsforschung mit GKV-Routinedaten: Inhalte des Moduls Nutzungsmöglichkeiten versichertenbezogener Krankenkassendaten für Fragestellungen der Der erste Block (Aktuelle politische Entwicklungen) Versorgungsforschung. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz, 51(10): 1095–105. behandelt Rahmenbedingungen des „Aufschwungs“ von Routinedaten in der Versorgungsforschung. Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg.) (2014): Besprochen werden soll hierbei u. a. die Umsetzung Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch des aktuellen Koalitionsvertrags, in dem auch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Routinedaten sowie der Innovationsfonds, durch Perspektiven (2. Auflage). Bern: Hans Huber. den jährlich 75 Mio. Euro zur Förderung von Ver sorgungsforschung in Kooperation mit den K assen zur Verfügung gestellt werden sollen, zentrale Referentinnen / Referenten Themen waren. Prof. Dr. Gerd Glaeske Im zweiten Block (Nutzung von Routinedaten in der Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik Versorgungsforschung) werden zunächst allgemeine (ZeS), Abteilung Gesundheitsökonomie, und methodische Grundlagen diskutiert: Welche D aten Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung existieren? Welche gesetzlichen Grundlagen sind zu beachten? Was können die Daten des M orbi-RSA (Informationssystem Versorgungsdaten beim DIMDI) PD Dr. Falk Hoffmann leisten, die seit Anfang 2014 verfügbar sind? Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik (ZeS), Abteilung Gesundheitsökonomie, Im dritten Block (Journal Club) wird gemeinsam mit Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung der Gruppe beispielhaft eine Studie kritisch diskutiert, die Routinedaten der Kassen nutzt. Die Studie wird den Teilnehmern vorab zur Verfügung gestellt. Im vierten Block (Potenzial und Verknüpfung von Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Routinedaten) wird es vor allem um Möglichkeiten und Grenzen bei der Verwendung von Routinedaten Grundkenntnisse des deutschen Gesundheits sowie um die Verknüpfung mit anderen Daten gehen: systems sowie in Epidemiologie sind wünschenswert, Welche Analysen sind grundsätzlich (nicht) möglich? eigene Erfahrungen im Umgang mit Routinedaten Welche möglichen Fallstricke bzw. Limitationen der sind jedoch nicht erforderlich. Daten sind zu berücksichtigen? Was wurde bereits mit Routinedaten verknüpft? Auch dieser Teil wird sehr praxisnah und unter Rückgriff auf zahlreiche Studienbeispiele gestaltet. 20
ID 11 Gesundheitsökonomische Evaluation – methodische Grundlagen basic Hintergrund Literaturangaben Die Bedeutung der Gesundheitsökonomie im AG Gesundheitsökonomie. Memorandum des ahmen der Versorgungsforschung ist in den letzten R Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung: Methoden Jahren stark gestiegen. Dies liegt vor allem an der gesundheitsökonomischen Evaluation in der Versorgungsforschung. Gesundheitswesen 2010; 72(12): 917–933. den knappen Ressourcen im Gesundheitswesen und dem daraus resultierenden Ziel, effiziente(re) Drummond, M et al. Methods for the Economic Evaluation of Versorgungsstrukturen zu schaffen. Health Care Programmes. Oxford 2005, University Press. Schöffski, Oliver et al.(Hrsg.) Gesundheitsökonomische Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern ein Grund Evaluationen. 4. Auflage. Berlin 2011, Springer. wissen über die Methoden der gesundheitsöko nomischen Evaluation im Rahmen der Versorgungs forschung zu vermitteln. Schwerpunkte liegen auf der Vorstellung verschiedener gesundheitsökonomischer Referentinnen / Referenten Studienformen, der Kalkulation von Kosten im Ge- sundheitswesen sowie der Erläuterung von M ethoden Dr. Dirk Müller zur präferenzbasierten Bewertung des Nutzens. Universitätsklinikum Köln Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie Inhalte des Moduls Nach einer kurzen Einführung in die Gesundheits- Prof. Dr. Stephanie Stock ökonomie werden im ersten Abschnitt des Seminars Universitätsklinikum Köln verschiedene gesundheitsökonomische Studien- Institut für Gesundheitsökonomie formen vorgestellt sowie deren Anwendung in der und Klinische Epidemiologie Versorgungsforschung diskutiert. In Hinblick auf mögliche Formen der Evaluation werden als nicht- vergleichende Studienformen die Kosten-Analyse und die Krankheitskosten-Analyse besprochen. Als vergleichende Studienformen werden die Kosten- Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Vergleichs-Analyse, die Kosten-Effektivitäts-Analyse sowie die Kosten-Nutzwert-Analyse erläutert. Ein Das Modul wendet sich an interessierte S tudierende weiterer Schwerpunkt des ersten Teils des Seminars und Berufstätige, die einen Einstieg in die M aterie liegt auf der Vermittlung von Methoden zur Erhebung der gesundheitsökonomischen Evaluation im von Kosten im Gesundheitswesen. Besonderes Rahmen der Versorgungsforschung beabsichtigen. Augenmerk wird auf die Bedeutung unterschiedlicher Es gibt keine spezifischen Voraussetzungen für den Studienperspektiven gelegt. Besuch des Moduls. Der zweite Abschnitt des Moduls befasst sich mit Fragen des Nutzens. In seiner weiten Bedeutung umfasst der Begriff „Nutzen“ nicht nur die Effekte einer Intervention, sondern auch das, was in der ökonomischen Literatur im Allgemeinen als Wert bezeichnet wird. Darunter wird die präferenzbasierte Bewertung des Nutzens verstanden, deren Methodik mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt wird. Hierbei wird auch auf die aktuell vertretenen Positionen in Deutschland und im Ausland Bezug genommen. Im Anschluss sollen die sich hieraus ergebenden Konsequenzen hinsichtlich der Ressourcenallokation anhand von Beispielen vorgestellt und mit den Teil- nehmern kontrovers diskutiert werden. 21
ID 12 Gesundheitsökonomische Evaluation – methodische Herausforderungen advanced Hintergrund Referentinnen / Referenten Gesundheitsökonomische Evaluationen gewinnen Dr. Nadja Chernyak vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit Universität Düsseldorf zunehmend an Bedeutung. Um eine fundierte Diskussion über deren Stellenwert führen zu können, ist ein Verständnis ihrer zentralen Aspekte unerlässlich. Dr. Charalabos-Markos Dintsios Universität Düsseldorf, Inhalte des Moduls Bayer Vital AG, Leverkusen In diesem Seminar werden etablierte Checklisten zur Bewertung von gesundheitsökonomischen Evaluationen am Beispiel konkreter Studien vor- PD Dr. Andreas Gerber-Grote gestellt. Anschließend werden ausgewählte ge- IQWiG sundheitsökonomische Studien anhand der zuvor vorgestellten Instrumente im Rahmen der Gruppen- arbeit systematisch bewertet und diskutiert. Dabei werden folgende methodische Herausforderungen thematisiert: • Identifizierung und Operationalisierung relevanter Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen Kosten und Nutzen entsprechend der gewählten Sichtweise der Analyse Voraussetzungen sind Grundkenntnisse der gesund- heitsökonomischen Evaluation, die über das Modul • Datenquellen und ihre Validität „Gesundheitsökonomische Evaluation – Grundlagen“ hinausgehen. Eine Teilnahme nach dem Besuch • M odellierungsverfahren und damit verbundene des Moduls „Gesundheitsökonomische E valuation – Annahmen Grundlagen“ ohne weitere vorherige Grundkennt nisse wird daher nicht empfohlen. Das Modul richtet • B erücksichtigung der Unsicherheit im sich insbesondere an Personen mit Interesse an Kosten-Nutzen-Verhältnis methodischen Fragestellungen. • Darstellung der Ergebnisse Vor dem Seminar erhalten die Teilnehmer per Mail gesundheitsökonomische Studien, die im Rahmen des Seminars bewertet und diskutiert werden. Literaturangaben Drummond M, Sculpher M. Common methodological flaws in economic evaluations. Med Care. 2005 Jul; 43 (7 Suppl): 5–14. Drummond M., Mark J. et al. Methods for the Economic Evaluation of Health Care Programmes. Oxford 2005, University Press. Claxton C. Exploring Uncertainty in Cost-Effectiveness Analysis. Pharmacoeconomics 2008; 26(9): 781–798. 22
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