DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise

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DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
DNVF-
Spring-School
2015
03.–05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn
Seminarprogramm
Organisatorische Hinweise

                                       www.dnvf.de
DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
Inhaltsverzeichni­s

     Vorwort                                                                                            3

1    Einführung zur DNVF-Spring-School 2015                                                             4

2    DNVF-Spring-School 2015 – Seminarplan                                                              5

3    DNVF-Spring-School 2015 – Organisatorische Hinweise                                                6

4    Vortragsabend                                                                                      8

5    Modulbeschreibungen

     ID 1      Einführung in die Versorgungsforschung und methodische Grundlagen basic                  9

     ID 2      Organisationsbezogene Versorgungsforschung basic                                        11

     ID 3	Patient-Reported Outcomes: Entwicklung von F ­ ragebögen –
           ­konzeptuelle und methodische Grundlagen basic                                              12

     ID 4 	Patient-Reported Outcomes: Anwendung von F    ­ ragebögen –
            ­Interpretation von E
                                ­ rgebnissen und U
                                                 ­ msetzung in der Praxis advanced                     13

     ID 5      Experimentelle und quasi-experimentelle Forschungsdesigns basic                         14

     ID 6      Komplexe Interventionen: Entwicklung und Evaluation basic                               15

     ID 7 	Komplexe Interventionen: Herausforderungen bei der                                         16
            ­Synthese publizierter Daten in systematischen Reviews advanced

     ID 8 	Definition und Planung von Registern basic                                                 17

     ID 9 	Einsatz und Betrieb von Registern advanced                                                 18

     ID 10	Routinedaten in der Versorgungsforschung:                                                  20
            ­Politische Rahmen­bedingungen, ­Nutzbarkeit, L
                                                          ­ inkage und praktische Beispiele advanced

     ID 11     Gesundheitsökonomische Evaluation – ­methodische Grundlagen basic                       21

     ID 12 	Gesundheitsökonomische Evaluation – ­methodische Herausforderungen advanced               22

     ID 13     Narrative Interviews als qualitative M
                                                    ­ ethode in der Versorgungsforschung advanced      23

     ID 14     Teilnehmende Beobachtung advanced                                                       24

     ID 15 	Forschungswerkstatt Qualitative Methoden – Gemeinsame                                     25
             ­Interpretation von empirischem Material in der Gruppe advanced

     ID 16     Pragmatic Trials (Pragmatische Studien) professional                                    26

     ID 17     Analyse von Strukturgleichungsmodellen advanced                                         27

     Impressum                                                                                         28

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Vorwort

Liebe Kolleginnen und Kollegen,                           Wir freuen uns, dass wir das Seminarangebot
­liebe T
       ­ eilnehmerinnen und Teilnehmer,                   durch die Unterstützung unserer Arbeitsgruppen,
                                                          durch e­ xterne Referentinnen und Referenten und
der dritten Spring-School des Deutschen                   den wissenschaftlichen Beirat der Spring-School,
Netzwerks Versorgungsforschung e.V.                       der die Teilnehmer- und Referenten-Evaluationen
                                                          intensiv aus­gewertet und diskutiert hat, erweitern
                         Wir freuen uns, Ihnen            und optimieren k­ onnten. I­nsgesamt 17 Seminar-
                          auch 2015 wieder ein            module umfasst das P  ­ rogramm der Spring-School
                          viel­fältiges Fortbildungs-     2015. Dabei haben wir dem zunehmenden Interesse
                          angebot im Bereich der          an ­qualitativen Methoden sowie der Planung und
                        ­Versorgungsforschung und         Durchführung von Registern durch entsprechende
                           ihrer Methoden an­bieten       Modulergänzungen Rechnung getragen.
                         zu können. Das DNVF
                           ist bestrebt, durch eine         Wie in den vergangenen Jahren werden wir die
                          ­kontinuierliche Fort- und      Teilnehmenden sowie die Referentinnen und
                         ­Weiterbildung in Methoden         ­Referenten 2015 zu einem Vortragabend (Mittwoch)
zur Q
    ­ ualität von Versorgungsforschungsstudien bei-          im GSI einladen. Herr Prof. Dr. Schrappe (Köln)
zutragen. Damit Versorgungsforschung die wissen­             wird zum Thema „Linearität versus Komplexität:
schaftliche Basis für ein lernendes sich stetig ver­         ist die V
                                                                     ­ ersorgungsforschung reif für die politische
besserndes Gesundheitssystem legen kann und die            ­Arena“ referieren (siehe Seite 8). Hier werden wir die
Versorgungs­forschung in Deutschland ­inter­national         spannende Frage diskutieren, inwieweit wir mit der
konkurrenzfähig ist.                                       Ver­sorgungsforschung und unseren Ergebnissen
                                                          „politisch wirksam“ werden können.
  Die DNVF-Spring-School 2015 findet erneut im
  Gustav-Stresemann-Institut (GSI) in Bonn statt. Von     Ich wünsche der dritten DNVF-Spring-School einen
  Dienstagnachmittag bis Donnerstagabend haben            großen Erfolg. Allen Teilnehmenden wünsche ich
  Sie die Gelegenheit, Seminare zu unter­schiedlichen     neue Erkenntnisse, einen interessanten Austausch
­Themenbereichen, mit unter­schiedlichen Schwierig­       und viele neue Ideen zur Umsetzung.
  keitsgraden (basic, advanced, pro­fessional)
  zu besuchen. Sie haben die Möglichkeit die              Abschließend möchte ich mich an dieser Stelle
 ­Anwendung quantitativer wie qualitativer M
                                           ­ ethoden      herzlich im Namen des DNVF und des Vorstands
  kennenzulernen.                                         bei allen beteiligten Referentinnen und Referenten
                                                          und dem wissenschaftlichen Beirat für die geleistete
Mit dem Seminar „Einführung in die Versorgungs­           Arbeit und das Engagement bedanken.
forschung und methodische Grundlagen“ über
15 ­Unterrichtseinheiten (UE), bietet die Spring-School
ein Seminar für „Einsteiger“ in die Versorgungs­
forschung an. In diesem Modul werden theoretischen
Modelle der Versorgungsforschung und die Grund-
lagen qualitativer und quantitativer Methoden in
der Versorgungsforschung vermittelt. Im Anschluss          Edmund Neugebauer
an das Einsteiger-Seminar können weitere Module            Vorsitzender des Deutschen Netzwerks
besucht werden.                                           ­Versorgungsforschung (DNVF)

                                                                                                                 3
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1         Einführung zur DNVF-Spring-School 2015

Die Spring-School bietet sowohl thematisch als auch       Die Module sind als „basic“, „advanced“ bzw.
hinsichtlich der methodischen „Tiefe“ ein weites Feld   „­ professional“ gekennzeichnet, dies gibt eine
an Angeboten. Teilnehmen können Studierende oder           ­erste Orientierung, inwieweit keine, geringe oder
Absolventinnen und Absolventen aus dem Bereich              ­spezifische Voraussetzungen erforderlich sind.
der Sozialwissenschaften, Psychologie, Medizin,           ­Darüber hinaus sind die Modulinhalte und die
Pflege­wissenschaften, Gesundheitswissenschaften         Teilnahmevoraussetzungen den einzelnen Modul­
o. ä. Gleichermaßen willkommen sind Vertreterinnen           beschreibungen zu entnehmen.
und Vertreter von Berufsgruppen aus dem klinischen
Bereich, der Gesundheitsindustrie, der Gesundheits-     Das Konzept der DNVF-Spring-School wurde in
politik, der Forschungsförderung oder der Kosten­       ­ usammenarbeit mit den Arbeitsgruppen des DNVF
                                                        Z
träger im Gesundheitswesen.                             sowie den Referenten der Methoden-Seminare
                                                        erstellt und durch die Mitglieder des Wissenschaft­
 Die DNVF-Spring-School startet am ersten Tag mit       lichen Beirats begleitet. Dem Wissenschaftlichen
 dem Modul „Einführung in die Versorgungsforschung      Beirat gehören Jun.-Prof. PD Dr. Nicole Ernstmann,
und methodische Grundlagen“. Das Modul umfasst          PD Dr. Falk Hoffmann, Prof. Dr. Dr. Andrea Icks,
15 Unterrichtseinheiten und geht über e­ ineinhalb      Prof. Dr. Michael Koller, Prof. Dr. Thorsten M
                                                                                                     ­ eyer,
Tage. Es werden zentrale Begriffe der Ver­sorgungs­     Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer, Dr. Maren
 forschung, ihre grundlegenden Modelle und              Stamer, Prof. Dr. Jürgen Stausberg, Prof. Dr. Antje
­verschiedenen Bereiche sowie methodische Inhalte       Timmer und Prof. Dr. Markus Wirtz an. Die wissen­
 vorgestellt (Beschreibung siehe Seite 9).              schaftliche Leitung der Spring-School hat Frau
                                                        Prof. Dr. Dr. Andrea Icks.
Parallel und am Folgetag werden Module zur
­ ertiefung verschiedener Methoden der Ver­
V                                                         Ein wichtiges Ziel der DNVF-Spring-School ist die
sorgungsforschung angeboten. Das Programm­                Möglichkeit zum Austausch, Kennenlernen und zur
angebot reicht von ­qualitativer Forschung über           Diskussion. Ausreichende Pausen während der
komplexe Interventionen bis zur gesundheits­              ­einzelnen Module bieten hierzu Gelegenheit; e  ­ benso
ökonomischen Evaluation.                                   der Vortragsabend (am Mittwoch, den 04.03.), bei
                                                           dem Prof. Dr. Matthias Schrappe zum Thema
2015 haben wir neue Seminarmodule ins Programm          „Linearität versus Komplexität: ist die Versorgungs­
aufgenommen, so wurde das Angebot zu Qualitative          forschung reif für die politische Arena?“ referiert
Methoden und zum Thema Register erweitert.                 sowie das anschließende Get-Together zu dem
                                                          alle DNVF-Spring-School-TeilnehmerInnen und
Die Module können einzeln oder in Kombination            ­Referent­Innen herzlich eingeladen sind.
belegt werden. Somit wird eine flexible Teilnahme je
nach p
     ­ ersönlichen Interessen und Voraussetzungen
ermöglicht.

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DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
2        DNVF-Spring-School 2015 – Seminarplan

Dienstag,         Einführung in         Routinedaten in der VF:   Analyse von
03. März 2015,    die Versorgungs-     ­Politische Rahmen­        Strukturgleichungs-
14–18 Uhr         forschung (VF)        bedingungen, Nutz-        modellen
                  und ­methodische      barkeit, ­Linkage und
                  Grundlagen            praktische Beispiele

                                       (ID 10, 5 UE)              (ID 17, 5 UE)

 Mittwoch,                              Definition und             Komplexe              Organisations-
 04. März 2015,                        ­ lanung von
                                       P                          ­Inter ­ventionen –    bezogene
 9–13 Uhr                              Registern                   Entwicklung und       Versorgungs­
                                                                   Evaluation            forschung

                                       (ID 8, 5 UE)               (ID 6, 5 UE)           (ID 2, 5 UE)

Mittwoch,                              Einsatz und Betrieb          Komplexe              Forschungs­
04. März 2015,                         von Registern              ­Inter ­ventionen –     werkstatt ­Qualitative
14–18 Uhr                                                          ­Herausforderungen     Methoden –
                                                                    bei der Synthese …   ­Gemeinsame
                                                                                          Interpretation

                  (ID 1, 15 UE)        (ID 9, 5 UE)               (ID 7, 5 UE)           (ID 15, 5 UE)

 Donnerstag,      ­Experimentelle       Patient-­Reported          Pragmatic Trials      Narrative ­Interviews
 05. März 2015,    und quasi-           Outcomes:                 (Pragmatische          als qualitative
 9–13 Uhr          experimentelle      ­Entwicklung von           ­Studien)              Methode in der
                   Forschungsdesigns    Fragebögen …                                     Versorgungs­
                                                                                         forschung

                  (ID 5, 5 UE)         (ID 3, 5 UE)               (ID 16, 5 UE)          (ID 13, 5 UE)

Donnerstag,       Gesundheits­          Patient-­Reported         Gesundheits­           Teilnehmende
05. März 2015,     ökonomische          Outcomes:                 ökonomische            Beobachtung
14–18 Uhr         ­Evaluationen –      ­Anwendung von             Evaluationen –
                   methodische          Fragebögen …              methodische
                  Grundlagen                                      Herausforderungen

                  (ID 11, 5 UE)        (ID 4, 5 UE)               (ID 12, 5 UE)          (ID 14, 5 UE)

Seminartyp
   basic-Module
   advanced-Module
   professional-Module
ID Modul-Identifikationsnummer
UE Unterrichtseinheiten

                                                                                                                   5
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3         DNVF-Spring-School 2015 – Organisatorische Hinweise

Veranstalter                              Teilnahmegebühren

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung     Die Teilnahmegebühren für das Modul „Einführung in
(DNVF) e.V.                                  die Versorgungsforschung“ (15 Unterrichts­einheiten
                                            (UE) umfassend) sowie die anderen Module (jeweils
                                            5 UE umfassend), die ermäßigten Gebühren für
Termin                                      ­Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter an ­Universitäten
                                             und (Fach-)Hochschulen sowie S   ­ tudierende (mit
03.–05.03.2015                             ­Ausnahme von Promotionsstudentinnen und
                                          ‑­studenten) entnehmen Sie bitte der Tabelle. Eben-
                                             falls sind die Teilnahmegebühren zum Frühbucher­
Ort                                          rabatt aus­gewiesen, der bis zum 04.01.2015 gilt.
                                            Da die Plätze begrenzt sind, ist der Zeitpunkt der
Gustav-Stresemann-Institut e.V.             Anmeldung entscheidend. In der Teilnahmegebühr
Langer Grabenweg 68                          enthalten ist die Verpflegung (Getränke und Imbiss)
D-53175 Bonn – Bad Godesberg                während der Module / Blöcke. Mittag- und Abend­
(Anfahrtshinweise auf www.dnvf.de)           essen sind nicht enthalten. Das Restaurant des
                                            GSI hat ein viel­fältiges Angebot. Die Teilnahme am
                                           Vortragsabend und dem ­Get-Together ist für die
Kontakt                                   Teilnehmerinnen und ­Teilnehmer der Spring-School
                                             gebührenfrei, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich.
DNVF-Geschäftsstelle
Eupener Str. 129                                                                  Modul
                                                                                 ­Ein­führung   Sonstige
50933 Köln
                                          Bis zum 04.01.2015 gilt ein             in die VF     ­Module
                                          Frühbucherrabatt (grüne Preise).       (15 UE)        (5 UE)
Telefon 0221-478-97115
Fax     0221-478-1497111                  Regulär                                   700 €          275 €
E-Mail dnvf@uk-koeln.de                                                             780 €          305 €

                                          Ermäßigt                                  330 €          120 €
                                          Mitarbeiter Uni & (Fach-) Hochschule      370 €          140 €

                                          Ermäßigt                                  185 €           75 €
                                          Studierende (nicht Promotion)             205 €           80 €

6
DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
Unterkünfte am Veranstaltungsort                        anderen Teilnehmer der Warte­liste besetzt werden
                                                        oder Sie übertragen Ihre Teil­nahme­berechtigung
Das GSI bietet Übernachtungsmöglichkeiten d   ­ irekt   auf einen schriftlich von Ihnen zu b
                                                                                           ­ enennenden
 im Tagungszentrum an. Bitte beachten Sie die           Ersatzteilnehmer. Die Teilnahme­gebühren werden
­Möglichkeit eine Übernachtung mit Halb- / Voll­        mit Rechnungs­stellung fällig.
 pension zu buchen. Im Rahmen der Seminarmodule
 stellen wir nur Snacks und Getränke bereit.            Bei Absage der Ver­anstaltung wegen zu
                                                        geringer­Nachfrage oder infolge höherer G  ­ ewalt
                                                        (z. B. ­Erkrankung des Referenten) wird die Teilnahme­
Anmeldung                                               gebühr erstattet. Für vergebliche Aufwendungen
                                                        oder sonstige Nachteile, die Ihnen durch die Absage
Eine Anmeldung ist ausschließlich online über die       entstehen, kommt der V ­ eranstalter (­außer in Fällen
DNVF-Webseite www.dnvf.de > ­Spring-School > 2015       von Vorsatz und grober Fahr­lässig­keit) nicht auf.
möglich. Der Frühbucher­rabatt ist bei Anmeldung
bis zum 04.01.15 gültig. Eine A
                              ­ nmeldung ist bis zum    Geringfügige Änderungen im Seminar­programms
25.02.15 möglich.                                        insbesondere den Wechsel von R   ­ eferenten (bei
                                                        ­Erkrankung o. ä.) behalten wir uns vor.

Allgemeine Geschäftsbedingungen                         Arbeitsmittel
                                                         Das schriftliche Begleitmaterial zu den Seminaren
Anmeldung/Rücktritt                                      ist urheberrechtlich geschützt und darf insoweit
Die Anmeldungen sind verbindlich. Sie er­                nicht ohne Einwilligung der jeweiligen Referenten
halten i. d. R. spätestens 5 Werktage nach Ihrer        ­vervielfältigt oder verbreitet werden.
Online-Anmeldung eine Anmeldebestätigung. Im
Falle einer Über­buchung werden Sie ebenfalls           Teilnahmebestätigung
­informiert. Ein kostenfreier Rücktritt ist bis ein-    Über die Teilnahme an dem Seminar stellen wir
schließlich 04.01.2015 möglich, danach wird eine        Ihnen eine Teilnahmebescheinigung aus. Ein Antrag
Bearbeitungs­gebühr von 25,00 € erhoben. Ab             zur Anerkennung des Fortbildungszertifikats wird
dem 04.02.2015 wird die volle Teilnahmegebühr            bei der Ärztekammer Nordrhein gestellt, aktuelle
erhoben, es sei denn, der Platz kann durch einen        ­Hinweise hierzu finden Sie auf der Webseite.

                                                                                                             7
DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
4         Vortragsabend

Linearität versus K  ­ omplexität:                       von gestern plötzlich als Fehler von heute (Parade-
­ist die Versorgungsforschung                            beispiel Mammographie-Screening). Und wie häufig
 reif für die politische Arena?                          hat Wissenschaft die Aufforderung vernommen: das
                                                         ist zu lang, das ist zu kompliziert, das ist zu spät,
Die Versorgungsforschung gibt ein großes Ver­            können Sie nicht kürzer … Wenn man sich nun vor
 sprechen: die Linearität des biomedizinischen           diesem Hintergrund mit der möglichen, zukünftigen
Versuchs zu überschreiten und gleichzeitig die           Rolle der Versorgungsforschung in der Politik­
­Komplexität der „letzten Meile“ beherrschbar zu         beratung auseinandersetzt, dann lassen sich einige
 machen. Da sich Politik nicht auf eine Umsetzungs-      Empfehlungen ableiten, die zu einem besseren
 instanz randomiserter Studienergebnisse reduzieren      gegenseitigen Verständnis führen, vieleicht sogar zur
 lässt (und sich auch nicht als solche versteht), weil   Bildung eines Kodex der gegenseitigen Achtung (und
 die Umsetzungsbedingungen und die Interessen            Selbstreflektion) geeignet sind.
zu vielschichtig sind, herrscht dort ob dieses Ver-
 sprechens große Erleichterung: endlich scheint die      In jedem Fall wird für die Versorgungsforschung
Gesundheitsforschung Komplexität anzunehmen              viel davon abhängen, ob der Spagat gelingt, ob das
 und in ihre Fragen/Antworten zu integrieren, statt      Versprechen einlösbar ist, und auch für die politische
 sie l­ediglich als störende Co-Variable aus dem         Ebene wäre es von hoher Relevanz – denn was wäre
Versuchs­aufbau zu eliminieren.                          besser als adäquate und „wirksame“ Ratschläge
                                                         auf dem holprigen Pflaster der Fortentwicklung der
Die Gesundheitswissenschaft sieht sich wiederum          Gesundheitsversorgung.“
ernstgenommen und hofft auf eine bessere wissen-
schaftliche Fundierung politischer Entscheidungen.
Die große Frage besteht nun darin, ob sich aus           Termin
dieser augenscheinlichen Kongruenz der Interessen
eine langjährige Freundschaft entwickelt.                04.03.2015, ab 18:30 Uhr,
                                                         anschließend Get-together
Die Analyse muss dabei nochmals von der
­ roblematik ausgehen: kann Versorgungsforschung
P
allen Ernstes eine maßgebliche Komplexitäts­             Referent
reduktion versprechen, oder befindet sie sich hier in
einem hermeneutischen Irrtum? Sobald man diese                         Prof. Dr. Matthias Schrappe
Brücke überschreitet, sollte man sich g
                                      ­ ründlich                       Universität Köln, Lehrauftrag
den bis­herigen, gegenseitigen Erfahrungen der                         Patientensicherheit und Risikomanagement
Vergangen­heit zuwenden. Wie häufig hat Politik den
Satz gehört: „… and further research is requested …“,
wie häufig erschien die wissenschaftliche Gewissheit

8
DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
ID 1      inführung in die Versorgungsforschung
         E
         und methodische Grundlagen basic

Hintergrund                                            Tag 2 des Moduls bietet ein­führende ­methodische
                                                        Inhalte an. Zunächst erfolgt eine Ein­führung in
Themenfelder dieses Moduls sind die ­Begriffe,          epidemiologischen Methoden, in dem für die
Rahmenmodelle, Studientypen, qualitative und           ­Versorgungsforschung relevante ­epidemiologische
quantitative Datenerhebungs- und ­Auswertungs-          Maße besprochen werden. Die Teilnehmerinnen und
methoden sowie Sekundärdatenquellen der                Teilnehmer lernen das Konzept der Evidenzgrade,
Versorgungsforschung.                                    die Einsatzmöglichkeiten sowie Vor- und Nachteile
                                                        gängiger Studiendesigns der Ver­sorgungsforschung
                                                         kennen. Ferner werden die Datenquellen der Ver­
Inhalte des Moduls                                      sorgungsforschung vorgestellt. Die Teilnehmerinnen
                                                         und Teilnehmer lernen Primär- und Sekundärdaten
Am Nachmittag von Tag 1 werden zunächst zentrale        zu unterscheiden und erhalten einen Überblick über
Begriffe der Versorgungsforschung, ihre grund­           die in Deutschland verfügbaren Sekundärdaten-
  legenden Modelle und verschiedenen Bereiche            quellen wie Register-, Krankenhaus-, GKV- oder
vorgestellt. Hierzu zählen zum Beispiel die Termino­    KV-­Routinedatensätze. Im Mittelpunkt der ­nächsten
  logien des Bedarfs, der Nachfrage, der Inanspruch-    Einheit steht die Einführung in die Grundideen
 nahme oder der Über-, Unter- und Fehlver­sorgung.       qualitativer Versorgungsforschung. Welche Frage­
Anhand eines aktuellen Forschungsthemas w    ­ erden    stellungen legen es nahe, qualitative Methoden anzu-
anschließend unterschiedliche inhaltliche und           wenden? Welchen Erkenntnisgewinn ­können wir von
­methodische Perspektiven in der Versorgungs­           ­qualitativer Versorgungsforschung e­ rwarten? Welche
forschung vorgestellt und diskutiert. Dieses            Erhebungs- und Auswertungs­methoden kommen
Forschungs­thema und ihre Diskussion bilden den          dazu in Frage?
weiteren roten Faden durch die folgenden Ein­
führungseinheiten. Zum Abschluss dieses Tages          Abschließend lernen die Teil­nehmerinnen und
werden grundsätzliche Fragen zu den Zielen             ­ eilnehmer anhand einer ­konkreten Studie e
                                                       T                                              ­ rste
 ­gesundheitsbezogener Versorgung aufgegriffen, aus     Möglichkeiten der Tri­angulation q
                                                                                         ­ ualitativer
  denen sich zentrale Outcomedimensionen für die        und quantitativer Forschungsmethoden zur
Versorgungsforschung und ihre unterschiedlichen         Be­antwortung von Versorgungs­forschungs­
Perspektiven ableiten lassen.                           fragestellungen kennen.

                                                                                                               9
DNVF-Spring-School 2015 - 03.-05.03.2015 | Gustav-Stresemann-Institut Bonn Seminarprogramm Organisatorische Hinweise
Literaturangaben                                             Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen

Pfaff, H., Neugebauer, E. A. M., Glaeske, G., Schrappe, M.   Teilnehmen können Studierende, Promotions­
(Hrsg.): Lehrbuch Versorgungsforschung: Systematik –          studierende oder Absolventinnen und A ­ bsolventen
Methodik – Anwendung. Stuttgart: Schattauer; 2011.            aus dem Bereich der Sozialwissenschaften,
                                                             ­Psychologie, Medizin, Pflegewissenschaften, P ­ ublic
                                                              Health o. ä.. Gleichermaßen willkommen sind
Referentinnen / Referenten                                   Vertreter­innen und Vertreter von Berufsgruppen aus
                                                              dem klinischen Bereich, der Gesundheitsindustrie,
                Jun.-Prof. PD Dr. Nicole Ernstmann            der Gesundheitspolitik, der Forschungsförderung,
                Universität zu Köln                           des Wissenschaftsjournalismus oder der Kosten­
                                                              träger im Gesundheitswesen.

                Dr. Christine Holmberg
                Charité Berlin

                Prof. Dr. Dr. Andrea Icks MBA
                Heinrich Heine Universität Düsseldorf

                Prof. Dr. Thorsten Meyer
                Medizinische Hochschule Hannover

                Prof. Dr. Antje Timmer
                Universität Oldenburg

                Nadine Scholten
                Universität zu Köln

10
ID 2      Organisationsbezogene Versorgungsforschung basic

Hintergrund                                               Literaturangaben

 Das Modul beschäftigt sich mit den Standards             Pfaff, H., Albert, U.-S., Bornemann, R., Ernstmann,
 organisationsbezogener Versorgungsforschung              N., Gostomzyk, J., Gottwik, M. G., Heller, G.,
 in Bezug auf typische Fragestellungen, Modelle,          Höhmann, U., Karbach, U., Ommen, O. & Wirtz,
                                                          M. (2009). Methoden der organisationsbezogenen
­Assessment, Untersuchungsdesigns und statistische
                                                          Versorgungsforschung. Gesundheitswesen, 71, 777–789.
 Analyseverfahren.
                                                          Netzlek, J. B., Schröder Abé, M. & Schütz, A. (2006).
                                                          Mehrebenenmodelle in der psychologischen Forschung.
Inhalte des Moduls                                        Vorteile und Möglichkeiten der Mehrebenenmodellierung mit
                                                          Zufallskoeffizienten. Psychologische Rundschau, 57, 213–223.
Zunächst werden relevante Themenbereiche der
organisationsbezogenen Versorgungsforschung dar-
gestellt. Dabei muss insbesondere die K    ­ omplexität   Referentinnen / Referenten
der Abläufe, möglicher Rahmenbedingungen und
Einflussfaktoren, die Vielfalt der beteiligten Akteure                    Prof. Dr. Markus Wirtz
und die strukturelle Organisation von Versorgungs-                       Pädagogische Hochschule Freiburg,
prozessen und -systemen berücksichtigt werden.                           Abteilung für Forschungsmethoden

Anschließend werden, orientiert am Memo­randum
 des DNVF (Pfaff et al. 2009), methodische ­Standards
für aussagekräftige empirische Studien im Bereich                         Dr. Lena Ansmann
 der organisationsbezogenen Versorgungs­forschung                         Universität zu Köln
 behandelt. Hierbei wird aufgezeigt, welche Frage­
 stellungen, Studiendesigns und Datenauswertungs-
 methoden im Bereich der organisationsbezogenen
Versorgungsforschung von besonderer Bedeutung
 sind. Es wird betont, dass sowohl wissenschaft­
 liche Standards (z. B. Evidenzbasierung) als auch
 die Kenntnisse über Strukturen und Prozesse in der       Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
Praxis die Basis für den Nutzen von Forschungs­
 befunden bilden. Es müssen formative und                 Zielgruppe sind an organisationsbezogener
­summative Evaluations­strategien sowie qualitative       ­Versorgungsforschung interessierte Personen aus
 und ­quantitative Forschungsmethoden zum Einsatz          Forschung und Praxis. Vorkenntnisse sind nicht
 kommen, um (a) einen maximalen Erkenntnis­                erforderlich.
 gewinn gewährleisten zu können und (b) die Frage
 der I­mplementation der aus den Studienbefunden
abgeleiteten Maßnahmen optimal beantworten
zu können. Das statistische Verfahren der Mehr­
ebenenanalyse wird als besonders geeignetes
Untersuchungs­verfahren dargestellt. Für alle in
 der Veranstaltung behandelten Aspekte wird an
Beispielen ­demonstriert, welche methodischen
Besonderheiten bei der organisationsbezogenen
Versorgungsforschung im Vergleich zu klassischen
Evaluationsmethoden berücksichtigt werden müssen.

                                                                                                                   11
ID 3        atient-Reported Outcomes: Entwicklung von F
           P                                            ­ ragebögen –
           ­konzeptuelle und methodische Grundlagen basic

Hintergrund                                                  Literaturangaben

  Versorgungsforschung analysiert die „letzte ­Meile         Peter M. Fayers, David Machin (2007). Quality of life:
   des Versorgungsprozesses“. Es geht darum                  The assessment, analysis and interpretation of patient-
   heraus­zufinden, welche Therapien bei Patienten           reported outcomes (2nd ed.). Chichester: John Wiley.
­„ an­kommen“. Letztlich sind es die Patienten, die          Koller, M., Neugebauer, E.A.M., Augustin, M., Büssing, A.,
   durch Selbstberichte den entscheidenden Beitrag           Farin, E., Klinkhammer-Schalke, M., Lorenz, W., Münch, K.,
  zur Be­urteilung der Effektivität von Therapien leisten.   Petersen, C., Steinbüchel, N. v. & Wieseler, B. (2009). Die
  ­Dieser Umstand macht den herausragenden Stellen-          Erfassung von Lebensqualität in der Versorgungsforschung –
   wert von Messmethoden zu Patient-Reported Out­            konzeptuelle, methodische und strukturelle Voraussetzungen
   comes (PRO) für die Versorgungsforschung deutlich.        (Memorandum III: Methoden der Versorgungsforschung).
                                                             [Assessment of quality of life in health services
                                                             research – conceptual, methodological and structural
                                                             requirements (Memorandum III: Methods of health services
Inhalte des Moduls                                           research]. Das Gesundheitswesen, 71: 864–872.

  Patient-Reported Outcomes (PRO) ist ein umfassen-          McDowell, I. (2006). Measuring health: A guide to rating
   der Begriff, der vor allem durch das Positionspapier      scales and questionnaires, 3rd ed., Oxford University Press.

   der FDA (2009) große Popularität erlangte. Man            U. S. Department of Health and Human Services. Food and
 versteht unter PROs eine Vielzahl von Konstrukten,          Drug Administration (FDA). (2009). Guidance for Industry.
   deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie durch         Patient-Reported Outcome Measures: Use in Medical Product
  Patientenselbstberichte erhoben werden. Im ersten          Development to Support Labeling Claims. http://www.fda.gov/
 Abschnitt dieses Moduls werden einschlägige De-             downloads/Drugs/GuidanceComplianceRegulatoryInformation/
                                                             Guidances/UCM193282.pdf, http://www.proqolid.org/
   finitionen und Konstrukte erläutert: Lebensqualität,
  Patientenzufriedenheit, Symptome, Präferenzen,
   diverse psychosoziale Aspekte. Da PROs mit Hilfe
 von Fragebögen gemessen werden, ist es wichtig,             Referentinnen / Referenten
   deren Entwicklungsprozess zu verstehen. State-of-the
   art Methoden fassen die Fragebogenentwicklung als                         Prof. Dr. Michael Koller
   schrittweisen, systematischen Prozess auf, der durch                      Universitätsklinikum Regensburg
   folgende Elemente gekennzeichnet ist: k­ onzeptuelle
 Überlegungen, Stoffsammlung, Formulierung von
  ­Fragen, Festlegung von Antwortskalen, Vortests,
­Validierungsstudien, Übersetzung in verschiede-
   ne Sprachen. Auch die Einbindung von Patienten,                           Prof. Dr. Erik Farin
 Anwendern und Fokusgruppen wird thematisiert. Es                            Universitätsklinikum Freiburg
   wird ein Überblick über existierende Fragebögen
 vermittelt und anhand von Beispielen deren Unter-
   schiede und Gemeinsamkeiten erläutert. Der zweite
 Abschnitt d  ­ ieses Moduls bietet eine Einführung in die
   mess­theoretischen Grundlagen und Gütekriterien
 von Fragebögen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung
 von Konzepten der klassischen Testtheorie, wie              Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
 ­Reliabilität, Änderungssensitivität und Validität. Daran
   schließt sich ein Einblick in die Weiterentwicklung       Die Veranstaltung soll als Zielgruppe einen w
                                                                                                         ­ eiten
   durch die moderne Testtheorie an, die durch Begriffe      Kreis Interessierter ansprechen, insbesondere
   wie Item Response Theory (IRT) und Rasch-Modell           Forscher auf dem Gebiet der Versorgungsforschung,
   bekannt ist. Ein Überblick über verfügbare Statistik-     Praktiker aus Institutionen sowie Studierende.
   programme rundet diesen methodischen Abschnitt            Voraussetzung ist das Interesse an Forschungs­
   ab. Die Veranstaltung wird interaktive Elemente und       methoden. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
   praktische Übungen beinhalten, insbesondere zur
   Entwicklung und Auswahl von Fragebögen.

12
ID 4        atient-Reported Outcomes: Anwendung von F
           P                                             ­ ragebögen –
           ­Interpretation von ­Ergebnissen und ­Umsetzung in der Praxis advanced

Hintergrund                                                      Rolle. Anhand eines Forschungsprogramms, das
                                                                 dem für die Versorgungsforschung wichtigen Modell
Versorgungsforschung analysiert die „letzte Meile                der k­ omplexen Interventionen folgt, werden diese
des Versorgungsprozesses“. Es geht darum herauszu                Elemente erläutert. Die Veranstaltung wird interaktive
finden, welche Therapien bei Patienten „ankommen“.               Elemente und praktische Übungen beinhalten.
Letztlich sind es die Patienten, die durch Selbst­
berichte den entscheidenden Beitrag zur Beurteilung
der Effektivität von Therapien leisten. Dieser Umstand           Literaturangaben
macht den herausragenden Stellenwert von Mess­
methoden zu Patient-Reported Outcomes (PRO) und                  Peter M. Fayers, David Machin (2007). Quality of life:
die anschließende Überführung in die Praxis innerhalb            The assessment, analysis and interpretation of patient-
der Versorgungsforschung deutlich.                               reported outcomes (2nd ed.). Chichester: John Wiley.

                                                                 Klinkhammer-Schalke, M., Koller, M., Steinger, B., Ehret,
                                                                 C., Ernst, B., Wyatt, J.C., Hofstädter, F. & Lorenz, W. for the
Inhalte des Moduls                                               Regensburg QoL Study Group (2012). Direct improvement
                                                                 of quality of life using a tailored quality of life diagnosis
Im ersten Abschnitt dieses Moduls geht es um die                 and therapy pathway: randomised trial in 200 women with
­Interpretation von PRO-Messergebnissen. Um                      breast cancer. British Journal of Cancer, 106:826–38
   die ­Genauigkeit der Messung zu erhöhen, werden
  ­mehrere Fragen, die dieselbe Dimension m     ­ essen, zu
  einem Scorewert zusammengefasst und zudem h          ­ äufig   Referentinnen / Referenten
 auf ­einer Skala von 0 bis 100 linear transformiert.
 Derartige aggregierte Scorewerte sind allerdings                                 Prof. Dr. Michael Koller
   intuitiv schwer interpretierbar: ist ein Wert von 84 be­                       Universitätsklinikum Regensburg
   deutsam höher als ein Wert von 78? Zur Inter­pretation
 von PRO-Messergebnissen stehen ver­schiedene
 ­Methoden zur Verfügung: Norm- / Referenz­werte,
 ankerbasierte Verfahren und verteilungs­basierte
Verfahren. Die Unterschiede, Vor- und Nachteile der                               Prof. Dr. Erik Farin
 verschiedenen Verfahren werden dargestellt.                                      Universitätsklinikum Freiburg

Im zweiten Abschnitt dieses Moduls wird zunächst
ein Praxisbeispiel zum Einsatz und der Interpretation
von Lebensqualitäts-Fragebögen im Rahmen von
Klinikvergleichen vorgestellt. Bei Klinikvergleichen                              PD Dr. Monika Klinkhammer-Schalke
besteht eine besondere Herausforderung darin,                                     Tumorzentrum Regensburg e.V.
die Fairness des Vergleichs trotz unterschiedlicher
Patientenstrukturen in den beteiligten Einrichtungen
sicherzustellen.

Am Beispiel werden verschiedene Methoden
(z. B. Propensity Score, regressionsanalytische
Risiko­adjustierung) vorgestellt. Des Weiteren wird              Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
über ein Projekt berichtet, das die Verbesserung
der Patienten­versorgung zum Gegenstand hat.                     Die Veranstaltung soll als Zielgruppe einen weiten Kreis
Grundvor­aussetzung hierfür ist, neben einer validen             Interessierter ansprechen, insbesondere Forscher auf
Messung der Lebensqualität, die Darstellung der                  dem Gebiet der Versorgungsforschung, Praktiker aus
Messergebnisse in einer für Kliniker und Patienten               Institutionen sowie Studierende. Voraussetzung ist das
verständlichen Form. Ebenso spielen Versorgungs-                 Interesse an Forschungsmethoden sowie Grundlagen-
strukturen, Behandlungsleitlinien, Qualitätszirkel               kenntnisse in der Fragebogenmethode. Der Besuch
sowie das Vorhandensein von Therapieoptionen                     des Moduls „Patient-Reported Outcomes: Entwicklung
zur Verbesserung der Lebensqualität eine große                   von Fragebögen“ (ID 3) ist empfehlenswert.

                                                                                                                                   13
ID 5      Experimentelle und quasi-experimentelle Forschungsdesigns basic

Hintergrund                                                Literaturangaben

 Qualitativ hochwertige Forschung ist ohne ein             Shadish, W. R.; Cook, T. D.; Campbell, D. T. (2002).
 adäquates Forschungsdesign unmöglich. Häufig              Experimental and quasi-experimental designs for generalized
 sind randomisierte Experimente in Versorgungs­            causal inference. Boston, New York: Houghton Mifflin company.
 forschungsstudien allerdings nicht oder nur schwer
  umsetzbar. In diesen Situationen muss große
 ­methodologische Sorgfalt darauf verwendet ­werden,       Referentinnen / Referenten
  mögliche Einschränkungen / Gefährdungen der
Zuverlässigkeit der Schlussfolgerungen aus den                            Dr. Christoph Kowalski
 Ergebnissen (interne/externe Validität) bereits bei der                  Deutsche Krebsgesellschaft
Studienplanung zu identifizieren und den Mangel an
 echter experimenteller Kontrolle zu kom­pensieren.
 Dieses Seminar gibt aufbauend auf der Arbeit von
 Campbell und Kollegen (Shadish et al. 2002) ­einen
Überblick über Gefährdungen der Validität und
 verschiedene (quasi-experimentelle) Studiendesigns.
 Die Teilnehmer werden durch zahlreiche Übungen            Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
  ins Seminar eingebunden und aufgefordert, ­während
  des Seminars ein eigenes (ggf. hypothetisches)           Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Der Kurs
­Studiendesign zu entwickeln.                              richtet sich an Teilnehmer, die beabsichtigen, die
                                                           Forschungsvorhaben planen oder begutachten.
                                                           In einigen Studiengängen (z. B. Psychologie) sind
Inhalte des Moduls                                         Studien­designs und die Notation von Campbell
                                                           Studien­inhalte. Für Teilnehmer solcher Veran­
Der Kurs vermittelt Wissen über verschiedene Arten         staltungen wäre dieses Seminarmodul lediglich
von Forschungsdesigns. Beginnend mit Über­                 eine Wiederholung. Der Kurs vermittelt Grundlagen.
 legungen zum Vorgehen bei der Beantwortung von            Studierende sind zugelassen. Eine aktive Beteiligung
Forschungsfragen werden Möglichkeiten vorgestellt,         der Teilnehmer wird vorausgesetzt. Eine vorherige
wie eine Studie aufgebaut sein kann, wenn keine            Lektüre des oben angegebenen Buchs (Shadish
­randomisierte, kontrollierte Studie (zufällige Ein­       et al. 2002) ist nicht erforderlich.
teilung der Studienteilnehmer in Interventions- und
Kontrollgruppe) möglich ist. In diesem Zusammen-
 hang werden Gütekriterien und Gefährdungen der
Validität (Zuverlässigkeit, mit der aus den Studie-
 nergebnissen Aussagen geschlussfolgert werden
 können, potentieller Bias) diskutiert. Im Rahmen
 des Moduls erfolgen Übungen zur Bewertung von
Studien­designs („critical reading“). Zur Darstellung
 der verschiedenen Studiendesigns wird die Notation
von Campbell verwendet.

14
ID 6      Komplexe Interventionen: Entwicklung und Evaluation basic

Hintergrund                                            Literaturangaben

In der Versorgungsforschung geht es häufig um die      Mühlhauser I, Lenz M, Meyer G: Entwicklung, Bewertung
Frage der Wirksamkeit komplexer Interventionen in      und Synthese von komplexen Interventionen – eine
 der Versorgungsroutine. Diese erfordert eine andere   methodische Herausforderung. Z Evid Fortb
                                                       Qual Gesundhwesen 105: 751–761 (2011).
Herangehensweise als „einfachere“ Interventionen
wie z. B. die klassische Prüfung der Wirksamkeit       Möhler R, Bartoszek G, Köpke S, Meyer G. Proposed
­eines neuen Medikaments. Darüber hinaus sind          criteria for reporting the development and evaluation of
 ­bereits bei der Entwicklung von komplexen Inter-     complex interventions in healthcare (CReDECI): guideline
ventionen verschiedene methodische Aspekte zu          development. Int J Nurs Stud 49: 40–46 (2012).
  beachten.

                                                       Referentinnen / Referenten
Inhalte des Moduls
                                                                       Ralph Möhler, MScN
Zahlreiche Interventionen im Gesundheitsbereich                        Universität Witten / Herdecke
  sind komplexer Natur. Sie bestehen aus ­mehreren,                    Fakultät für Gesundheit
voneinander abhängigen oder unabhängigen Teil-                         Department für Pflegewissenschaft
  komponenten, die sich gegenseitig beeinflussen
  ­können. Die Entwicklung und Evaluation dieser
Interventionen stellt eine Herausforderung für die
­Forschung dar. Das britische Medical R­ esearch
Council hat ein Modell zur Entwicklung und             Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
 ­Evaluation komplexer Interventionen vorgelegt.
                                                       Angesprochen sind WissenschaftlerInnen, die sich
An ausgewählten Beispielen sollen die Heraus­          noch nicht mit komplexen Interventionen beschäftigt
forderungen bei der Entwicklung, Pilotierung und       haben. Kenntnisse in der klinischen Epi­demiologie
Evaluation sowie der Berichterstattung komplexer       und der evidenzbasierten Medizin werden vor­
Interventionen diskutiert werden. Der Schwerpunkt      aus­gesetzt. Das Modul kann, muss aber nicht
liegt hierbei auf den methodischen Besonder­heiten     in K
                                                          ­ ombination mit dem Modul „Komplexe Inter­
und notwendigen Studiendesigns in den ver­             ventionen: Herausforderungen bei der Synthese
schiedenen Phasen.                                     publizierter Daten in systematischen Reviews“ belegt
                                                       werden.
Als Lehrformen kommen Vortrag, Gruppenarbeit und
Diskussion zur Anwendung.

                                                                                                                  15
ID 7       omplexe Interventionen: Herausforderungen bei der
          K
          ­Synthese publizierter Daten in systematischen Reviews advanced

Hintergrund                                             Literaturangaben

In der Versorgungsforschung geht es häufig um die       Mühlhauser I, Lenz M, Meyer G: Entwicklung, Bewertung
Frage der Wirksamkeit komplexer Interventionen in       und Synthese von komplexen Interventionen – eine
der Versorgungsroutine. Die Synthese von ver-           methodische Herausforderung. Z Evid Fortb
                                                        Qual Gesundhwesen 105: 751–761 (2011).
schiedenen komplexen Interventionen erfordert eine
andere Herangehensweise als die von „einfachen“
Interventionen, z. B. die Prüfung der Wirksamkeit
eines neuen Medikaments.                                Referentinnen / Referenten

                                                                       Ralph Möhler, MScN
Inhalte des Moduls                                                     Universität Witten / Herdecke
                                                                       Fakultät für Gesundheit
 Die herkömmlichen Methoden der Synthese von                           Department für Pflegewissenschaft
­Interventionsstudien sind für Studien zu ­komplexen
 Interventionen häufig unangemessen. Bei der Syn-
 these komplexer Interventionen ist die Vergleichbar-
 keit der Interventionen von besonderer Be­deutung.
 Häufig werden jedoch scheinbar vergleichbare           Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
Interventionen gegenübergestellt, die sich jedoch
 substantiell unterscheiden. Oder es werden Einzel-     Angesprochen sind WissenschaftlerInnen, die sich
 komponenten aus komplexen Interventionen separat       noch nicht mit komplexen Interventionen beschäftigt
 betrachtet und ihr vermeintlicher Einfluss auf be-     haben. Kenntnisse in der klinischen Epidemiologie
 stimmte Endpunkte untersucht. So wird die klinische    und systematic reviews werden vorausgesetzt. Das
 Heterogenität oft nicht ausreichend berücksichtigt.    Modul kann, muss aber nicht in Kombination mit
                                                        dem Modul „Komplexe Interventionen: Entwicklung,
Das Modul thematisiert die Herausforderungen bei        Durchführung und Evaluation von Interventions­
der Synthese komplexer Interventionen und stellt        studien“ belegt werden.
alternative methodische Ansatzpunkte und Formen
der Synthese vor, um diese zu lösen.

Als Lehrformen kommen Präsentation, P ­ artner-
und / oder Gruppenarbeit und Diskussion zur
Anwendung.

16
ID 8      Definition und Planung von Registern basic

Hintergrund                                            Literaturangaben

 Infolge der gestiegenen Anforderungen der Ver­        Gliklich RE, Dreyer NA, eds. Registries for Evaluating
 sorgungsforschung haben Register einen erheb­         Patient Outcomes: A User’s Guide. 2nd ed. AHRQ
 lichen Bedeutungszuwachs erfahren. Neben den seit     Publication No.10-EHC049. Rockville, MD: Agency for
                                                       Healthcare Research and Quality. September 2010.
 längerem etablierten epidemiologischen Registern
 werden zunehmend klinische Register mit variabler     Leiner F, Gaus W, Haux R, Knaup-Gregori P, Pfeiffer
 Methodik und Zielsetzung entwickelt und be­trieben.   KP. Medizinische Dokumentation: Grundlagen einer
 Vor diesem Hintergrund wurde im DNVF eine Arbeits-    qualitätsgesicherten integrierten Krankenversorgung.
 gruppe „Register“ gegründet und ein Memorandum        Lehrbuch und Leitfaden. Stuttgart: Schattauer, 2011.
„Register für die Versorgungsforschung“ verfasst
                                                       Müller D, Augustin M, Banik N, Baumann W,
 (Müller et al. 2010). Die hiermit von der AG ver­     Bestehorn K, Kieschke J, Lefering R, Maier B,
 öffentlichten Empfehlungen befassen sich u. a. mit    Mathis S, Rustenbach S, Sauerland S, Semler SC,
 wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen       Stausberg J, Sturm H, Unger C, Neugebauer EAM.
 Qualitätskriterien eines Registers, der Planung und   Memorandum Register für die Versorgungsforschung.
 dem Design eines Registers sowie Strategien zur       Das Gesundheitswesen 2010; 72: 824–839.
 Auswertung von Registerdaten.                         Stausberg J, Altmann U, Antony G, Drepper
                                                       J, Sax U, Schütt A. Registers for networked
                                                       medical research in Germany. Situation and
Inhalte des Moduls                                     prospects. Appl Clin Inf 2010; 1: 408–418.

Im Seminar wird das Memorandum vorgestellt und
folgende Aspekte diskutiert: Welche Fragestellungen
können mit einem Register bearbeitet werden und        Referentinnen / Referenten
welche Chancen liegen darin für die Versorgungs­
forschung? Welche wissenschaftlichen und nicht-                        Prof. Dr. Jürgen Stausberg
wissenschaftlichen Qualitätskriterien sollten einem                    Sprecher der AG Register des DNVF,
Register zugrunde liegen? Was sollte bei der Planung                   Essen
und beim Design eines Registers beachtet werden?
Letztgenannter Aspekt stellt den Schwerpunkt des
Seminars dar.
                                                                       Prof. Dr. Petra Knaup-Gregori
Nach einem Überblick zum Thema Register werden                         Institut für Medizinische
die o. g. Aspekte an Hand des im Memorandum                            Biometrie und Informatik
vorgestellten Registerprotokolls bearbeitet und                        Universität Heidelberg
Lösungs­möglichkeiten entwickelt. Verschiedene
Ansätze werden gegenübergestellt und hinsichtlich
der jeweiligen Vor- und Nachteile bewertet. Konzepte
der medizinischen Dokumentation werden vorgestellt.
An Hand eines Beispiels wird von den Teilnehmern in    Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
Kleingruppen ein Registerprotokoll ausgearbeitet.
                                                       Zielgruppe des Seminars sind einerseits Personen
                                                       und Einrichtungen, die sich mit der Konzeption und
                                                       dem Betrieb von Registern befassen sowie anderer­
                                                       seits Wissenschaftler, die beabsichtigen, Daten
                                                       eines Registers zu nutzen und hierfür eine qualitative
                                                       Bewertung vornehmen wollen.

                                                                                                                17
ID 9      Einsatz und Betrieb von Registern advanced

Hintergrund                                             Datenqualität, Art und Umfang der Rück­meldungen
                                                        sowie die Möglichkeit der Datennutzung für inter­
Infolge der gestiegenen Anforderungen der Ver­          essierte Wissenschaftler. Zudem wird die Rolle der
sorgungsforschung haben Register einen er­              Register im Rahmen der Versorgungsforschung
heblichen Bedeutungszuwachs erfahren. Neben             thematisiert und an B­ eispielen aufgezeigt, welche
den seit längerem etablierten epidemiologischen         wissenschaftlichen E­ rkenntnisse durch den Einsatz
Registern werden zunehmend klinische Register           von Registern m­ öglich sind.
mit variabler Methodik und Zielsetzung entwickelt
und betrieben. Vor diesem Hintergrund wurde eine        Die Referenten sind durchweg seit mehreren J­ ahren
DNVF-Arbeitsgruppe „Register“ gegründet, mit dem        aktiv in der Registerarbeit tätig und werden die
Ziel, Standards für die Erstellung und Bewertung        ­spezifischen Probleme und Umsetzungs­strategien
von Registern zu erarbeiten. Es wurde zudem von         aus ihren jeweiligen Bereichen berichten.
der AG ein Memorandum „Register für die Ver­
sorgungsforschung“ verfasst (Müller et al. 2010). Die   – TraumaRegister DGU®
hier veröffentlichten Empfehlungen beschreiben die      – Nationales Endoprothesenregister
Qualitätskriterien von Registern, was bei der Planung   – Epidemiologische Krebsregister
und beim Design eines Registers beachtet werden
sollte und welche Strategien sich zur Auswertung
eines Registers anbieten.                               Literaturangaben

                                                        Müller D, Augustin M, Banik N, Baumann W,
Inhalte des Moduls                                      Bestehorn K, Kieschke J, Lefering R, Maier B,
                                                        Mathis S, Rustenbach S, Sauerland S, Semler SC,
                                                        Stausberg J, Sturm H, Unger C, Neugebauer EAM.
Im Seminar werden Beispiele aus der Praxis von
                                                        Memorandum Register für die Versorgungsforschung.
erfolgreich laufenden Registern präsentiert. Neben
                                                        Das Gesundheitswesen 2010; 72: 824–839.
der historischen Entwicklung, den Zielvorgaben und
dem aktuellen Stand wird auch immer wieder auf          Stausberg J, Altmann U, Antony G, Drepper J, Sax U, Schütt A.
das M­ emorandum zur Registerforschung Bezug ge­        Registers for networked medical research in Germany.
nommen. Bei der Präsentation der Register stehen        Situation and prospects. Appl Clin Inf 2010; 1: 408–418.
vor allem methodische Aspekte im Vordergrund, so        Wegscheider K. Medizinische Register. Nutzen und
zum Beispiel die Trägerstruktur, die Datenerhebung      Grenzen. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch –
und -sicherheit, Maßnahmen zur Steigerung der           Gesundheitsschutz 2004; 47: 416–421.

18
Referentinnen / Referenten                              Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen

           Prof. Dr. Rolf Lefering                      Zielgruppe des Seminars sind Personen, die sich
           Institut für Forschung in der Operativen      mit der Konzeption und dem Betrieb von R­ egistern
           Medizin, Universität Witten/Herdecke, Köln     befassen sowie Wissenschaftler, die Daten
                                                        ­eines R
                                                               ­ egisters nutzen möchten und hierfür eine
                                                         ­methodische Bewertung vornehmen wollen. Das
                                                        Seminar ist für Fortgeschrittene (Vorerfahrungen mit
           Joachim Kieschke, Arzt, MPH                  Registern) gedacht.
           Epidemiologisches
           Krebsregister Niedersachsen,
           OFFIS CARE GmbH, Oldenburg

           Dr. Christof Veit
           Geschäftsführer, BQS Institut für Qualität
           und Patientensicherheit, Düsseldorf

Moderatoren

           Prof. Dr. Jürgen Stausberg
           Sprecher der AG Register des DNVF,
           Essen

           Prof. Dr. Edmund A. M. Neugebauer
           Vorsitzender des Deutschen Netzwerks
           Versorgungsforschung (DNVF) e.V.,
           Universität Witten-Herdecke,
           Institut für Forschung in der
           Operativen Medizin (IFOM)

                                                                                                          19
ID 10	Routinedaten in der Versorgungsforschung:
       ­Politische Rahmenbedingungen, ­Nutzbarkeit,
        ­Linkage und praktische Beispiele advanced

Hintergrund                                                Literaturangaben

Für die Versorgungsforschung spielen Routinedaten          Hoffmann F, Glaeske G (2011): Analyse von Routinedaten.
der Krankenkassen mittlerweile eine wichtige Rolle.        In: Pfaff H, Neugebauer EA, Glaeske G, Schrappe M (Hrsg.):
Dabei sind aktuelle Entwicklungen sowie Möglich­           Lehrbuch Versorgungsforschung: Systematik – Methodik –
                                                           Anwendung. Stuttgart: Schattauer, S. 317–322.
keiten und Grenzen zu beachten.
                                                           Schubert I, Köster I, Küpper-Nybelen J, Ihle P (2008):
                                                           Versorgungsforschung mit GKV-Routinedaten:
Inhalte des Moduls                                         Nutzungsmöglichkeiten versichertenbezogener
                                                           Krankenkassendaten für Fragestellungen der
  Der erste Block (Aktuelle politische Entwicklungen)      Versorgungsforschung. Bundesgesundheitsblatt
                                                           Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz, 51(10): 1095–105.
   behandelt Rahmenbedingungen des „Aufschwungs“
  von Routinedaten in der Versorgungsforschung.            Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg.) (2014):
  ­Besprochen werden soll hierbei u. a. die Um­setzung     Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch
   des aktuellen Koalitionsvertrags, in dem auch           Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und
 ­Routinedaten sowie der Innovationsfonds, durch           Perspektiven (2. Auflage). Bern: Hans Huber.
   den jährlich 75 Mio. Euro zur Förderung von Ver­
   sorgungsforschung in Kooperation mit den K ­ assen
 zur Verfügung gestellt werden sollen, zentrale            Referentinnen / Referenten
­Themen waren.
                                                                           Prof. Dr. Gerd Glaeske
Im zweiten Block (Nutzung von Routinedaten in der                          Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik
Versorgungsforschung) werden zunächst all­gemeine                          (ZeS), Abteilung Gesundheitsökonomie,
und methodische Grundlagen diskutiert: Welche D  ­ aten                    Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung
existieren? Welche gesetzlichen Grund­lagen sind zu
beachten? Was können die Daten des M    ­ orbi-RSA
(Informationssystem Versorgungsdaten beim DIMDI)                           PD Dr. Falk Hoffmann
leisten, die seit Anfang 2014 verfügbar sind?                              Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik
                                                                           (ZeS), Abteilung Gesundheitsökonomie,
Im dritten Block (Journal Club) wird gemeinsam mit                         Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung
der Gruppe beispielhaft eine Studie kritisch diskutiert,
die Routinedaten der Kassen nutzt. Die Studie wird
den Teilnehmern vorab zur Verfügung gestellt.

Im vierten Block (Potenzial und Verknüpfung von            Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
Routinedaten) wird es vor allem um Möglichkeiten
und Grenzen bei der Verwendung von Routinedaten            Grundkenntnisse des deutschen Gesundheits­
sowie um die Verknüpfung mit anderen Daten gehen:          systems sowie in Epidemiologie sind wünschenswert,
Welche Analysen sind grundsätzlich (nicht) möglich?        eigene Erfahrungen im Umgang mit Routinedaten
Welche möglichen Fallstricke bzw. Limitationen der         sind jedoch nicht erforderlich.
Daten sind zu berücksichtigen? Was wurde bereits
mit Routinedaten verknüpft? Auch dieser Teil wird
sehr praxisnah und unter Rückgriff auf zahlreiche
Studienbeispiele gestaltet.

20
ID 11	Gesundheitsökonomische Evaluation –
       ­methodische Grundlagen basic

Hintergrund                                               Literaturangaben

 Die Bedeutung der Gesundheitsökonomie im                 AG Gesundheitsökonomie. Memorandum des
 ­ ahmen der Versorgungsforschung ist in den l­etzten
 R                                                        Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung: Methoden
 Jahren stark gestiegen. Dies liegt vor allem an          der gesundheitsökonomischen Evaluation in der
                                                          Versorgungsforschung. Gesundheitswesen 2010; 72(12): 917–933.
 den knappen Ressourcen im Gesundheitswesen
 und dem daraus resultierenden Ziel, effiziente(re)       Drummond, M et al. Methods for the Economic Evaluation of
­Versorgungsstrukturen zu schaffen.                       Health Care Programmes. Oxford 2005, University Press.

                                                          Schöffski, Oliver et al.(Hrsg.) Gesundheitsökonomische
Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmern ein Grund­
                                                          Evaluationen. 4. Auflage. Berlin 2011, Springer.
wissen über die Methoden der gesundheitsöko­
nomischen Evaluation im Rahmen der Versorgungs­
forschung zu vermitteln. Schwerpunkte liegen auf der
Vorstellung verschiedener gesundheitsökonomischer         Referentinnen / Referenten
Studienformen, der Kalkulation von Kosten im Ge-
sundheitswesen sowie der Erläuterung von M ­ ethoden                      Dr. Dirk Müller
zur präferenzbasierten Bewertung des Nutzens.                             Universitätsklinikum Köln
                                                                          Institut für Gesundheitsökonomie
                                                                          und Klinische Epidemiologie
Inhalte des Moduls

Nach einer kurzen Einführung in die Gesundheits-                          Prof. Dr. Stephanie Stock
ökonomie werden im ersten Abschnitt des Seminars                          Universitätsklinikum Köln
verschiedene gesundheitsökonomische Studien-                              Institut für Gesundheitsökonomie
formen vorgestellt sowie deren Anwendung in der                           und Klinische Epidemiologie
Versorgungsforschung diskutiert. In Hinblick auf
mögliche Formen der Evaluation werden als nicht-
vergleichende Studienformen die Kosten-Analyse
und die Krankheitskosten-Analyse besprochen. Als
vergleichende Studienformen werden die Kosten-            Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
Vergleichs-Analyse, die Kosten-Effektivitäts-Analyse
sowie die Kosten-Nutzwert-Analyse erläutert. Ein           Das Modul wendet sich an interessierte S ­ tudierende
weiterer Schwerpunkt des ersten Teils des Seminars         und Berufstätige, die einen Einstieg in die M
                                                                                                       ­ aterie
liegt auf der Vermittlung von Methoden zur Erhebung        der gesundheitsökonomischen Evaluation im
von Kosten im Gesundheitswesen. Besonderes                ­Rahmen der Versorgungsforschung beabsichtigen.
Augenmerk wird auf die Bedeutung unterschiedlicher         Es gibt keine ­spezifischen Voraussetzungen für den
Studienperspektiven gelegt.                                Besuch des Moduls.

Der zweite Abschnitt des Moduls befasst sich mit
Fragen des Nutzens. In seiner weiten Bedeutung
umfasst der Begriff „Nutzen“ nicht nur die Effekte
einer Intervention, sondern auch das, was in der
ökonomischen Literatur im Allgemeinen als Wert
bezeichnet wird. Darunter wird die präferenzbasierte
Bewertung des Nutzens verstanden, deren Methodik
mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt wird. Hierbei
wird auch auf die aktuell vertretenen Positionen in
Deutschland und im Ausland Bezug genommen.
Im Anschluss sollen die sich hieraus ergebenden
Konsequenzen hinsichtlich der Ressourcen­allokation
anhand von Beispielen vorgestellt und mit den Teil-
nehmern kontrovers diskutiert werden.

                                                                                                                   21
ID 12	Gesundheitsökonomische Evaluation –
       ­methodische Herausforderungen advanced

Hintergrund                                                     Referentinnen / Referenten

Gesundheitsökonomische Evaluationen gewinnen                                  Dr. Nadja Chernyak
vor dem Hintergrund der Ressourcenknappheit                                   Universität Düsseldorf
zu­nehmend an Bedeutung. Um eine f­undierte
­Diskussion über deren Stellenwert führen zu
 ­können, ist ein Verständnis ihrer zentralen Aspekte
  unerlässlich.
                                                                              Dr. Charalabos-Markos Dintsios
                                                                              Universität Düsseldorf,
Inhalte des Moduls                                                            Bayer Vital AG, Leverkusen

In diesem Seminar werden etablierte Checklisten
zur Bewertung von gesundheitsökonomischen
­Evaluationen am Beispiel konkreter Studien vor-                              PD Dr. Andreas Gerber-Grote
 gestellt. Anschließend werden ausgewählte ge-                                IQWiG
 sundheitsökonomische Studien anhand der zuvor
vorgestellten Instrumente im Rahmen der Gruppen-
 arbeit systematisch bewertet und diskutiert. Dabei
 werden folgende methodische Herausforderungen
 thematisiert:

• Identifizierung und Operationalisierung relevanter           Zielgruppe / Teilnahmevoraussetzungen
   Kosten und Nutzen entsprechend der gewählten
   Sichtweise der Analyse                                        Voraussetzungen sind Grundkenntnisse der gesund-
                                                                  heitsökonomischen Evaluation, die über das Modul
• Datenquellen und ihre Validität                               „Gesundheitsökonomische Evaluation – Grundlagen“
                                                                  hinausgehen. Eine Teilnahme nach dem Besuch
• M
   odellierungsverfahren und damit verbundene                    des Moduls „Gesundheitsökonomische E  ­ valuation –
  Annahmen                                                       Grundlagen“ ohne weitere vorherige Grund­kennt­
                                                                  nisse wird daher nicht empfohlen. Das Modul richtet
• B
   erücksichtigung der Unsicherheit im                          sich insbesondere an Personen mit Interesse an
  Kosten-Nutzen-Verhältnis                                       ­methodischen Fragestellungen.

• Darstellung der Ergebnisse

Vor dem Seminar erhalten die Teilnehmer per Mail
gesundheitsökonomische Studien, die im Rahmen
des Seminars bewertet und diskutiert werden.

Literaturangaben

Drummond M, Sculpher M. Common methodological flaws in
economic evaluations. Med Care. 2005 Jul; 43 (7 Suppl): 5–14.

Drummond M., Mark J. et al. Methods for the Economic
Evaluation of Health Care Programmes. Oxford 2005,
University Press.

Claxton C. Exploring Uncertainty in Cost-Effectiveness
Analysis. Pharmacoeconomics 2008; 26(9): 781–798.

22
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