Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin

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Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Dokumentation
denk!mal 2006 - Der Wettbewerb zum Gedenktag
für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar

     denk!mal 2006
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Wir danken für die freundliche Unterstützung

Medienpartner                                            Mit freundlicher Unterstützung von

                                                           Industrie- und Handelskammer Berlin
                                                Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Berlin
                                               Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin
                                                                           Theater an der Parkaue
Sponsoren
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
denk!mal 2006

                Dokumentation
                Der Wettbewerb zum Gedenktag für
                die Opfer des Nationalsozialismus
                am 27. Januar

denk!mal 2006
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Impressum                                                                                   Bildnachweise:

Herausgeber                                                                                 S. 16, links/mittig: Ausschnitte der Video-
Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin                                             dokumentationen „Ein Stück X-Berg“ und
Referat Öffentlichkeitsarbeit                                                               „Besetzt“, ARA Berlin
Niederkirchnerstr. 5                                                                        S. 17, links: Ausschnitt Dokumentations-Ho-
10111 Berlin                                                                                mepage „Erinnern“, Bertolt-Brecht-Oberschule
                                                                                            S. 20, mittig: Ausschnitt DVD-Dokumentation
Tel.:       030 / 23 25 10 61                                                               „Die Ringparabel“, Jüdische Oberschule Berlin
Fax:        030 / 25 23 10 68                                                               S. 20, rechts: Ausschnitt Multimedia-CD
E-Mail:     mail@denkmal-berlin.de                                                          „denkMAL Auschwitz“, Jugendclub Feuerwa-
                                                                                            che
Redaktion                                                                                   S. 21, links: Ausschnitt DVD-Dokumentation
Daniela Schacht                                                                             „Wer war Dr. Wolf?“, Jugendfreizeitheim
Jörg Szafranski                                                                             Geraerstr.
                                                                                            S. 22, links: Ausschnitt DVD-Dokumentation
Gestaltung                                                                                  „’Das waren doch die Juden...’ - Mit Wissen
Manuel Strunz                                                                               gegen Vorurteile“, Juventus e.V./ JFE Mahler
                                                                                            20
Titelbild                                                                                   S. 22, mittig: Ausschnitt PowerPoint-Präsenta-
AP                                                                                          tion, Kreuzeberger Initiative gegen Antisemi-
                                                                                            tismus
Druck                                                                                       S. 23, links: Ausschnitt DVD-Dokumentation
Digital Media Production                                                                    „Denk mal“ Blick zurück nach vorn“ von H.S.
                                                                                            Film, Kurt-Tucholsky-Oberschule
Dank                                              Fotos:                                    S. 23, rechts: Ausschnitt PP-Präsentation
Ein besonderer Dank gilt in diesem Jahr dem                                                 „Denk-mal an jüdische Mitbürger“, Löcknitz-
OSZ KIM für die technische Betreuung der          S. 16, rechts: Frau Ilona Nack            Grundschule
Abschlussveranstaltung und dem OSZ                S. 17, mittig: Frau Cecilia Hoff          S. 25, mittig: „Bahnhof Grunewald“ von Jean
Gastgewerbe für seine Unterstützung beim          S. 18, links: Ulrich Radoy                Weigang/Paul Stunkat, S. 25, rechts: „Große
Catering.                                         S. 19, rechts: Frau Elisabeth Sow         Hamburger Straße 19a“, Patrick Krüger, alle
                                                  S. 19, mittig: Herr Ingo Wellmann         OSZ Druck- und Medientechnik
                                                  S. 20, Frau Elke Beier                    S. 26, links: Stefan Markus, S. 26, mittig: Mar-
                                                  S. 21, rechts: Herr Uwe Hofschläger       tin Weitzmann, alle OSZ Holztechnik
                                                  S. 22, rechts: Herr Henricus Weultjes     S. 26, rechts: Ausschnitt DVD-Dokumentati-
                                                  S. 23, mittig: Herr Rainer Jacob          on „Gegen das Vergessen“, OSZ Oberhavel II
                                                  S. 25, mittig und rechts: Herr Grollmus   Technik / SZ Alwin-Lonke-Str., Bremen
                                                  S. 27, links: Frau Andrea Busse           S. 34: mittig: Marija Budimir, rechts oben:
                                                  S. 27, mittig: Herr Reiner Haag           Elke Fiebig, rechts unten: Liza Miel, alle
                                                  S. 34: Herr Reinhard Hoffmann             Kunstbastion Spandau
                                                                                            S. 35, links: Lisa Eckenstaler, mittig und
                                                                                            rechts: Florian Seufert, alle Nelly-Sachs-Ober-
                                                                                            schule
                                                                                            S. 38, links: Ausschnitt DVD-Dokumentation
                                                                                            zum 7. Ravensbrücker Generationenforum,
                                                                                            Kreuzberger Musikalische Aktion
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Vorwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses    5
                Grußworte zu denk!mal 2006                        6
                Vorstellung Arbeitsgruppe 27. Januar              8
                Das Projektteam                                   8
                Hintergrund des Projektes denk!mal                9
                Rahmenprogramm 2006                              10
                Die Abschlussveranstaltung am 16. Januar         12

                Vorstellung der eingereichten Projekte
                in den folgenden Kategorien

                mach!mal                                         14

                schreib!mal                                      28

                mal!mal                                          32

                sing!mal                                         36

                Beratungs- und Informationsangebote              40
                Presseschau                                      42

denk!mal 2006
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
4
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Vorwort des Präsidenten des
                Abgeordnetenhauses von Berlin,
                Walter Momper,
                für die Dokumentation
                „denk!mal 2006“

                Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung       auch deutlich gemacht, dass aktives Handeln
                des Konzentrationslagers Auschwitz durch die     und Zivilcourage heute notwendig sind, um
                Rote Armee im Jahre 1945, wird seit 1996 den     neu auftretendem Rechtsextremismus, Antise-
                Opfern des Nationalsozialismus in der Bundes-    mitismus und Rassismus entschlossen entge-
                republik Deutschland gedacht. Seit 1998 be-      gen zu treten.
                geht das Abgeordnetenhaus von Berlin diesen
                Gedenktag mit eigenen Veranstaltungen. Da-       Die große Beteiligung beim diesjährigen
                bei legt das Berliner Parlament einen besonde-   Projekt und bei der Abschlussveranstaltung im
                ren Schwerpunkt auf das Engagement der jun-      Plenarsaal am 16. Januar 2006 haben gezeigt,
                gen Generation. Im Jahre 2003 wurde deshalb      dass sich diese neue Form des Gedenkens
                erstmalig das Jugendprojekt „denk!mal“ durch-    bewährt hat. Die vorliegende Dokumentation
                geführt, das von Jugendlichen für Jugendliche    bietet den Lesern die Möglichkeit, die
                gestaltet wird.                                  diesjährigen Projekte im einzelnen kennen zu
                                                                 lernen.
                Auch 2006 haben sich wieder über 40 Projekte
                aus Berlin mit mehr als 400 Jugendlichen am      Ich danke dem jungen Projekt-Team für die
                Projekt „denk!mal“ beteiligt. Diese große Re-    engagierte Vorbereitung und Durchführung
                sonanz ist für mich ein ermutigendes Zeichen     von „denk!mal 2006“ und allen, die dabei
                dafür, dass das Bewusstsein für die Verbrechen   geholfen haben. Mein besonderer Dank geht
                des Nationalsozialismus, das Gedenken an die     an die Sponsoren und Unterstützer, die zum
                Opfer der Naziherrschaft und der Wille zur       Gelingen des Jugendprojektes beigetragen
                Auseinandersetzung mit diesem dunklen Teil       haben. Vor allem aber möchte ich denen
                unserer Geschichte bei den Jungen in unserer     danken, die das Projekt auch in diesem Jahr
                Gesellschaft ungebrochen sind.                   mit Leben und Ideen erfüllt haben, den jungen
                                                                 Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst.
                Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer
                haben mit ihren unterschiedlichen Projekten
                und Beiträgen gezeigt, dass Geschichte mehr      Walter Momper
                ist als nur ein Schulfach. Mit Ideenreichtum,    Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
                aber auch mit großer Sensibilität haben die
                Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihre
                Sicht der Dinge auf vielfältige Weise zum Aus-
                druck gebracht. Dabei haben sie sich nicht nur
                mit den geschichtlichen Ereignissen auseinan-
                dergesetzt, sondern mit aktuellen Bezügen

denk!mal 2006                                                                                               5
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Grußworte denk!mal 2006

Mit großem Interesse hätte ich sehr gerne am     auf das hohe übergeordnete Ziel hin, dass die      Hautfarben ausdrücklich zu visualisieren. Und
16. Januar an der Abschlussveranstaltung von     größte Veranstaltung des Weltsports seit der       Deutschlands Weltfußballerin des Jahres, Birgit
denk!mal 2006 teilgenommen und danke Herrn       Wiedervereinigung vor allem ein Fest der Be-       Prinz, steht mit ihrem starken Engagement als
Momper, dem Präsidenten des Abgeordneten-        gegnung wird in einem offenen Deutschland          offizielle Botschafterin der Anti-Rassismus-
hauses von Berlin, herzlich für die Einladung.   und Europa frei von Gewalt und Vorurteilen aller   Kampagne der FIFA in einer Reihe mit anderen
Wegen der 31-Länder-Welcome-Tour unseres         Art. Mit dieser Thematik bewegen wir uns auf       Topstars des Weltfußballs wie Thierry Henry,
WM-Organisationskomitees befinde ich mich        der gleichen Linie, die der Jugendwettbewerb       Pelé oder Jürgen Klinsmann, die ebenfalls als
aber zu diesem Zeitpunkt in Mittelamerika,       denk!mal des Berliner Abgeordnetenhauses           FIFA-Botschafter gegen Rassendiskriminierung
so dass meine persönliche Anwesenheit in         verfolgt.                                          kämpfen.
Berlin an diesem Tag leider nicht möglich ist.
Ich bedauere dies sehr, weil ich denk!mal für    Die FIFA, der Deutsche Fußball-Bund und die        Dass die Berliner Jugendlichen mit ihrer hohen
eine sehr begrüßenswerte Aktion halte. Daher     Deutsche Fußball-Liga sowie namhafte Fuß-          Beteiligung am Projekt denk!mal 2006 ein
möchte ich die vielen Jugendlichen, die sich     ballspieler aus dem In- und Ausland engagieren     deutliches Zeichen gerade auch im Jahr der
mit ihren eingereichten Projekten gegen Ras-     sich seit langem mit vielfältigen Initiativen      Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland
sismus, Antisemitismus und Rechtsextremis-       gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und          setzen, freut mich sehr. Ich kann ihnen
mus engagieren, beglückwünschen, dass sie        Gewalt. So standen im Juni 2005 die Halbfi-        versichern, dass sie mit ihrem Engagement
sich in dieser Form verantwortlich fühlen für    nalspiele beim Confederations Cup unter dem        nicht alleine stehen.
die Gegenwart und Zukunft unseres Landes.        Motto „Nein zu Rassismus“. Im Februar 2005
                                                 hatten sich zahlreiche Bundesliga-Profis an        Herzliche Grüße
„Die Welt zu Gast bei Freunden“ – so lautet      einer europaweiten Anti-Rassismus-Kampagne
unser offizieller Slogan für die FIFA Fußball-   beteiligt, wobei sie schwarz-weiße Armbänder
Weltmeisterschaft 2006. Dieses Motto weist       trugen, um das Miteinander von Spielern aller
                                                                                                    Franz Beckenbauer
                                                                                                    Präsident des Organisationskomitees
                                                                                                    FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006

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Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
“denk!mal 2006” im Abgeordnetenhaus von
                                                  Berlin: für uns beide in vielfacher Hinsicht ein
                                                  Abend der Betroffenheit, aber auch der Ermu-
                                                  tigung.
                                                  Betroffenheit, weil der 27. Januar als Gedenk-
                                                  tag an die Opfer des Nationalsozialismus -
                                                  unter ihnen 500 000 Sinti und Roma – und
                                                  an die Befreiung des Konzentrationslagers
                                                  Auschwitz erinnert, in dem unser Vater, Otto
                                                  Rosenberg, jahrelang gequält wurde, weil er
                                                  Sinto war. Ermutigung, weil sich hier in Berlin
                                                  so viele junge Menschen angesprochen fühlen
                                                  und sich mit der Vergangenheit ernsthaft aus-
                                                  einandersetzen, einer Vergangenheit, die uns
                          Marianne Rosenberg      mit ihren Gefahren näher ist als die meisten
                                                  vermuten. Deshalb muss neben dem Geden-
                                       Sängerin   ken immer auch die Wachsamkeit ihren Platz
                                                  haben: die Wachsamkeit gegenüber neonazis-
                                                  tischen Tendenzen.
                                                  Das haben auch die Jugendlichen erkannt,
                                                  die sich beim Projekt “denk!mal 2006” so ein-
                                                  drucksvoll engagiert haben. Sie beschäftigen
                                                  sich mit der Geschichte und mit Gefahren
                                                  der Gegenwart. Die heutige Generation und
                                                  die künftigen Generationen sind nicht für die
                                                  Vergangenheit, aber für Gegenwart und Zu-
                                                  kunft mitverantwortlich. Die Teilnehmerinnen
                                                  und Teilnehmer des Jugendprojektes “denk!mal
                                                  2006” stehen zu dieser Mitverantwortung. Das
                              Petra Rosenberg     hat uns beiden an dem Abend im Plenarsaal
                                                  des Abgeordnetenhauses und anschließend bei
Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti   dem Besuch der Ausstellung Optimismus und
                   und Roma Berlin-Brandenburg    Hoffnung gegeben.

                                                  Es ist gut, wenn in dieser Broschüre Gedenken
                                                  und Ermutigung gemeinsam dokumentiert
                                                  werden. Es ist wichtig, dass das Projekt
                                                  “denk!mal” auch in den nächsten Jahren
                                                  fortgesetzt wird: als Mahnung an die Lebenden
                                                  und im Gedenken an alle Opfer, unabhängig
                                                  von Herkunft und Glauben. Denn mit jedem
                                                  einzelnen Schicksal sind Leid und Trauer
                                                  verbunden.

denk!mal 2006                                                                                   7
Dokumentation - Abgeordnetenhaus von Berlin
Die Arbeitsgruppe „27. Januar“

Die Aufgabe der vom Präsidenten des Abge-     Prof. Dr. Christoph Stölzl                       Daniela Schacht (26)
ordnetenhauses Walter Momper einberufenen     Vizepräsident des Abgeordnetenhauses             Dipl. Politologin
Arbeitsgruppe liegt in der Beratung und Be-
gleitung der Ausgestaltung des Gedenktages    Alice Ströver                                    Sie studierte Politikwissenschaft und BWL
für die Opfer des Nationalsozialismus.        Mitglied des Abgeordnetenhauses,                 an der FU Berlin und konnte bereits während
                                              Fraktion Bündnis 90/Die Grünen                   ihres Studiums vielfältige Erfahrungen im
Ihr gehören an:                                                                                Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit und in den
                                              Dieter Thomas                                    Forschungsfeldern Außen- und Sicherheits-
Prof. Dr. Stefanie Endlich                    Vorstandsmitglied der Stiftung „20. Juli 1944“   politik in Berlin und Heidelberg sammeln.
Kunstpublizistin                                                                               Nach einem Auslandspraktikum bei der Fried-
                                              Jutta Weißbecker                                 rich-Ebert-Stiftung in Shanghai, bot ihr das
Axel Hahn                                     Mitglied des Abgeordnetenhauses,                 Jugendprojekt denk!mal die Möglichkeit, sich
Mitglied des Abgeordnetenhauses,              SPD-Fraktion                                     konkret mit den Themen Rechtsextremismus
FDP-Fraktion                                                                                   und Antisemitismus in Berlin auseinander zu
                                                                                               setzen.
Dr. Nikoline Hansen                           Das Projektteam 2006
Bund der Verfolgten des Naziregimes (BVN)
                                              Im Oktober 2005 begannen wir mit der Pro-        Manuel Strunz (27)
Annelies Herrman                              jektarbeit für denk!mal 2006. Die Projektlei-    Grafik und Design
Mitglied des Abgeordnetenhauses,              tung übernahm Daniela Schacht, die weitere
CDU-Fraktion                                  Betreuung erfolgte durch Jörg Szafranski und     Nach dem Zivildienst begann er sein Studium
                                              Maren Koch. Manuel Strunz übernahm die           an der TU Berlin im Fachbereich Architektur.
Dr. Norbert Kampe                             Anfertigung von unseren Informationsmateri-      Doch dabei sollte es nicht bleiben. Im April
Gedenkstätte „Haus der Wannseekonferenz“      alien wie Flyer, Plakate oder Einladungskarten   2003 wechselte er an die design akademie
                                              sowie der Website und dieser abschließenden      berlin um Kommunikationsdesign zu studieren.
Uwe Melzer                                    Dokumentation.                                   Im Rahmen dieses Studienganges ergab sich
Leiter der Geschäftsstelle der Linkspartei.                                                    die Möglichkeit, praktische Erfahrungen
PDS-Fraktion                                                                                   im Bereich Grafik und Design beim Projekt
                                              Maren Koch (24),                                 denk!mal 2006 zu sammeln.
Martina Michels                               Dipl. Sozialarbeit/Sozialpädagogik
Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses
                                              Im Rahmen ihres Studiums der Sozialarbeit/-      Jörg F. Szafranski (28)
Prof. Dr. Günter Morsch                       pädagogik legte sie ihren Studienschwerpunkt
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten       auf die Themenfelder Antisemitismus, Rassis-     Im Jahr 2004 kam Jörg Szafranski von Olden-
                                              mus und politische Jugendarbeit. Sie arbeitete   burg nach Berlin, um hier eine Ausbildung zum
Dr. Manfred Rexin                             in verschiedenen interkulturellen Jugendein-     Veranstaltungskaufmann zu absolvieren, die er
Journalist                                    richtungen in Berlin.                            im Sommer 2006 mit einem IHK-Abschluss be-
                                              Nach Abschluss ihres Studiums reiste sie nach    endete. Seine Ausbildungsschwerpunkte lagen
Prof. Dr. Reinhard Rürup                      Israel und arbeitete dort als Volontärin in      in der Planung, Organisation, Durchführung
Ehem. wissenschaftlicher Direktor der         einem Jerusalemer Kinderkrankenhaus, um das      und Nachbereitung von Veranstaltungen.
Stiftung Topographie des Terrors              Land und die Sprache kennen zu lernen.

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Hintergrund: Der 27. Januar 1945                   denk!mal 2006

                Als die sowjetischen Truppen am 27. Januar         Der diesjährige Schwerpunkt des Jugend-
                1945 das Vernichtungslager Auschwitz befrei-       projektes bezog sich auf die „Steinernen
                ten, trafen sie nur noch auf 6000 Überlebende.     Zeugen“, die überall in dieser Stadt zu finden
                Gleichzeitig fanden sie die Leichenberge und       sind.
                Hinterlassenschaften der unzähligen Ermor-
                deten sowie Dokumente und Materialien, die         „Steinerne Zeugen“ für die Opfer des
                das ganze Ausmaß dieses industriellen Massen-      Nationalsozialismus in Berlin – das sind auch
                mordes der NS-Diktatur verdeutlichten.             die Gedenkstätten, das Holocaust-Mahnmal,
                                                                   die Museen. Aber es sind deutlich mehr: Es
                In Deutschland ist der 27. Januar seit 10 Jahren   sind die Wohnungen und Häuser, in denen
                der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozi-      einst die Opfer der NS-Zeit lebten. Es sind die
                alismus. Seit November 2005 ist er durch die       Gedenktafeln, die an die ermordeten Nachbarn
                UN zum „Internationalen Tag des Gedenkens          erinnern, die Stolpersteine, die für jeweils
                an die Opfer des Holocaust“ erklärt worden         einen ermordeten Bürger Berlins stehen. Viele
                – ein wichtiges Zeichen, in einer Zeit, in der     Gebäude und Straßenzüge waren Schauplätze
                das Existenzrecht Israels weiter angezweifelt      von Verbrechen der Nationalsozialisten. Sie
                und der Holocaust von verschiedenen Seiten         zeugen von der Deportation und Verfolgung
                öffentlich geleugnet wird.                         von jüdischen Mitbürgern und von unzähligen
                                                                   anderen Gruppen. Zu ihnen gehörten Sinti
                Wir, die junge Generation, sind nicht verant-      und Roma, Behinderte, Homosexuelle oder
                wortlich für die Vergangenheit, aber für die       politische Gegner, die aus den Straßen und
                Gegenwart und Zukunft. Roman Herzog for-           Häusern verschwanden. Sie zeugen aber auch
                mulierte es so: „Ohne Erinnerung gibt es we-       von Mitmenschlichkeit, Zivilcourage und
                der Überwindung des Bösen noch Lehren für          Widerstand gegen das NS-Regime.
                die Zukunft.“ Wir wollen unseren Blick für an-
                tidemokratische Tendenzen schärfen und ent-        Die beteiligten Einrichtungen, Schulklassen
                schieden gegen Rassismus, Rechtsextremismus        und Einzelpersonen konnten ihre Projekte in
                und Antisemitismus eintreten – jeden Tag.          vier Kategorien einreichen: Zu den drei bisher
                                                                   bekannten Kategorien mach!mal, schreib!mal
                                                                   und sing!mal kam in diesem Jahr eine neue
                                                                   Kategorie hinzu: mal!mal.
                                                                   Die Projekte wurden bei der Abschlussveran-
                                                                   staltung am 16. Januar und der einwöchigen
                                                                   Projektmesse einer breiten Öffentlichkeit ge-
                                                                   zeigt und die Jugendlichen mit Präsenten für
                                                                   ihr Engagement ausgezeichnet.

denk!mal 2006                                                                                                   9
Rahmenprogramm                                 3. und 10. Dezember, 18 Uhr:

In diesem Jahr konnte die Projektgruppe ein
                                               Dokumentartheater „OST-Arbeiter“,
umfassendes Rahmenprogramm bereitstellen:      Theater Unter Welt(en)
Eine Vorstellung beim Dokumentartheater OST-
Arbeiter, einen historischen Rundgang durch
Berlin, eine Führung im Jüdischen Museum und
die Teilnahme an einem Zeitzeugengespräch
– bei freiem Eintritt für die Teilnehmer.      Treffpunkt: Bunker A, Blochplatz

                                               Im Zweiten Weltkrieg mangelte es der
                                               deutschen Industrie an Arbeitskräften. Um
                                               die Rüstungsproduktion aufrechtzuerhalten,
                                               wurden aus den von der Wehrmacht
                                               besetzten Gebieten fast sieben Millionen
                                               Menschen nach Deutschland zur Zwangsarbeit
                                               verschleppt. Am schlimmsten traf es dabei
                                               die so genannten „OST-Arbeiter“, so die
                                               offizielle Bezeichnung der Zwangsarbeiter
                                               aus den besetzten Gebieten der Sowjetunion.
                                               Das Theaterstück beschäftigte sich mit
                                               Biographien osteuropäischer Zwangsarbeiter.
                                               Auf über 1500 qm Bunkerfläche ließen
                                               Jugendliche aus zehn Nationen sowie
                                               professionelle Schauspieler die Geschichte der
                                               „OST-Arbeiter“ wieder lebendig werden. Ziel
                                               der Inszenierung war es, die Öffentlichkeit
                                               für das Thema weiter zu sensibilisieren und
                                               im besonderen Maße Jugendliche mit dem
                                               Schicksal der „OST-Arbeiter“ vertraut zu
                                               machen. Unter www.ost-arbeiter.de erfahrt Ihr
                                               mehr über die Darsteller und die Hintergründe
                                               des Dokumentarstückes.

10
12. Dezember 2005, 16 Uhr                       13. + 15. Dezember, 14 Uhr                      27. Januar, 08 Uhr

Führung durch die Sonderausstellung             „Von der Reichskanzlei zum Holocaust-           Zeitzeugengespräch
„Weihnukka“                                     Mahnmal: Das politische Zentrum der
                                                Reichshauptstadt und die Zeit des
                                                Nationalsozialismus“

Treffpunkt: Jüdisches Museum Berlin             Treffpunkt: Abgeordnetenhaus von Berlin         Treffpunkt: OSZ KIM (Oberstufenzentrum
                                                                                                für Kommunikations-, Informations- und
Die Führung wurde für zwei Altersgruppen an-    Ein Rundgang des Vereins „unter-berlin e.V.“,   Medientechnik), Aula/Raum 319
geboten, 8-14 und 15-21 Jahre.                  ab 15 Jahren.
Rund um die Welt feiern Christen im Dezem-      Diese Spurensuche führte durch das einstige     Die Zeitzeugin Frau Helga Luther berichte-
ber Weihnachten und Juden Chanukka – mit        Machtzentrum des Dritten Reiches:               te über ihre Erlebnisse und Erfahrungen als
Lebkuchen und Latkes, zwischen Tradition,       In der Wilhelmstraße und ihrem Umfeld be-       Häftling im KZ Ravensbrück.
Kommerz und Familienfest, mit religiösem        fanden sich die wichtigsten Regierungsgebäu-
Bekenntnis oder politischer Botschaft. „Weih-   de, die Hauptquartiere des NS-Terrorapparates
nukka. Geschichten von Weihnachten und          und Hitlers „Führerbunker“. Heutzutage wie-
Chanukka“ erkundete in sechs Kapiteln die       derum erinnert dort das Holocaust-Mahnmal
historischen Ursprünge der beiden Feste und     an den nationalsozialistischen Massenmord.
ihre Entwicklung durch die Jahrhunderte, ihre   Der Rundgang zwischen Orten und „Unorten“
Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Anhand        deutscher Geschichte sollte Fragen beantwor-
von über 700 Objekten, Fotos und Filmaus-       ten: Was ist geblieben? Was ist verschwunden?
schnitten bot die Ausstellung Kulturgeschich-   Was wurde verdrängt? Was wurde versteckt?
te, Kitsch und Kurioses.                        Woran wird erinnert?
Und nicht zuletzt wurde ein Phänomen be-
leuchtet, das unter der ironischen Bezeich-
nung „Weihnukka“ zusammengefasst wird...

denk!mal 2006                                                                                                                           11
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Abschlussveranstaltung des                                                                          Programm
Jugendwettbewerbes
denk!mal 2006

am Montag, dem 16. Januar 2006

Bei den Konzeptionen für die diesjährigen Pro-    Ruhige Momente wie die beeindruckende             • Lied der Nelly-Sachs-Oberschule
jekte sollten in besonderer Weise auch die Ge-    Lesung des Gedichtes „Millionen“ von Fabian         „Sagt mir nur, warum...“
schichte und Bedeutung historischer Orte und      Stanco wechselten mit lebhaften Tanzeinlagen      • Begrüßung durch den Präsidenten des
Gebäude in Berlin berücksichtigt werden. Die      und einem Rap-Song von DKC gegen                    Abgeordnetenhauses, Walter Momper, und
Geschichten, die diese „Steinernen Zeugen“        Rassismus und Diskriminierung. Erinnern und         Vorstellung der Moderatorin der
erzählen, standen im Mittelpunkt des diesjäh-     Gestalten – bei der Abschlussveranstaltung          Veranstaltung, Frau Agnes Fischer, Leiterin
rigen Jugendprojekts. Einige Projekte setzten     am 16. Januar zeigte sich deutlich, wie             der Nachrichtenredaktion bei TV. Berlin
sich mit den eingelassenen Stolpersteinen         vielfältig sich die Jugendlichen mit den          • Szenen aus dem Theaterstück „Das Tage-
und Denkmälern in und bei Berlin auseinan-        Themen Nationalsozialismus, Rassismus und           buch der Anne Frank“, basierend auf der
der. Die „Steinernen Zeugen“ Berlins wurden       Antisemitismus auseinander setzen. Frau Agnes       neuen Fassung von Wendy Kesselman. Ein
in Bildern, Collagen, Fotos und Druckgrafiken     Fischer, Leiterin der Nachrichtenredaktion von      Projekt der Gustav-Heinemann-Oberschule
dargestellt.                                      TV. Berlin, führte ehrenamtlich durch den Abend   • Ein Ausschnitt aus dem Dokumentar-
                                                  und beeindruckte mit ihrer einfühlsamen und         theater „OST-Arbeiter“ zum Thema
Besonders wichtig war es der Projektgruppe in     kenntnisreichen Moderation. Zum Abschluss           Zwangsarbeiter
diesem Jahr, ausdrücklich Gruppen zur Teilnah-    des Abends zeigte die Breakdance-Gruppe           • Teilnehmerinterviews mit
me an denk!mal 2006 aufzufordern, die sich        G.O.C. Juniors aus dem Soldiner Kiez mit            • der Bertolt-Brecht-Oberschule
mit den Themen Rechtsextremismus und An-          einer speziell für diesen Abend einstudierten       • Juventus e.V. / Jugendfreizeiteinrichtung
tisemitismus im heutigen Berlin beschäftigt       Choreografie ihr Können.                              Mahler20
haben.                                                                                                • der Hannah-Arendt-Oberschule /
                                                  Die anschließende Ausstellung zu denk!mal             Leonardo-da-Vinci-Oberschule
Den Höhepunkt der dreimonatigen Projekt-          2006 war vom 16. – 23. Januar werktäglich         • Ausschnitte aus der eingereichten DVD
begleitung bildete die Abschlusspräsentation      von 9 bis 18 Uhr geöffnet und bot so Schul-         und Gesang des Chors der
und die Projektmesse im Abgeordnetenhaus          klassen, Jugendgruppen und einer breiten            Kurt-Tucholsky-Oberschule
von Berlin.                                       Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich mit den      • Lesung des selbst geschriebenen Gedichtes
Wie in jedem Jahr war die Auswahl der Projekte,   eingereichten Projekten und den ungewöhn-           „Millionen“ von Fabian Stanco
die sich im Plenarsaal präsentieren konnten,      lichen Formen der Auseinandersetzung zu be-       • Ein Ausschnitt aus „Die Welle“, umgesetzt
sehr schwierig. Die Projektgruppe entschied       schäftigen.                                         als Tanztheater von der Tanzwerkstatt
sich für 12 Projekte, die sich mit einem Lied,                                                        No Limit e.V.
einem Theaterstück, einer Lesung oder einem       Wir danken den teilnehmenden Jugendlichen         • Ein Rap-Song von DKC zum Thema
Teilnehmerinterview vorstellten. Das Publikum     und Betreuern für ihr Engagement!                   Rassismus
folgte eindrucksvollen Theateraufführungen                                                          • Ein Ausschnitt aus einem Theaterprojekt
zu so unterschiedlichen Themen wie dem                                                                gegen Diskriminierung von Olle Burg e.V.
Tagebuch der Anne Frank, den Zwangsarbeitern                                                        • Und als Abschluss die G.O.C. Juniors mit
aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion,                                                          ihrem Breakdance-Auftritt
den so genannten OST-Arbeitern, und einem
Stück gegen Diskriminierung, das nach einer
Begegnung mit Hedy Epstein entstand.

denk!mal 2006                                                                                                                                  13
14
Fotografien, Ausstellungen, Theater-

                stücke, Interviews, online-Projekte

                – in diese Kategorie passen alle frei

                gestalteten Beiträge. Die Bandbreite

                der eingereichten Projekte war in die-

                sem Jahr besonders groß: Von DVD -

                Dokumentationen über Theaterstücke

                bis hin zu PowerPoint-Präsentationen

                war alles dabei.

denk!mal 2006                                            15
ARA-Berlin /                                    2. Projekt -                                     ARADI (Antirassistisch
Reinhardswald Grundschule                       „Besetzt“                                        Demokratische Initiative)
                                                Der zweite Beitrag war der Film „Besetzt“,
Zwei Videodokumentationen                       ein Gemeinschaftsprojekt von ARA-Berlin          Ein dokumentarisches Hörspiel
                                                und der Antirassismus-AG der Reinhardswald
ARA-Berlin: Jugendradio gegen Rassismus                                                          ARADI c/o
Herr Aziz Kosgin                                Grundschule. Zu Beginn des Films wird in ei-     Friedrich-List-Oberschule
Frau Mehrnoush Tarkashvand                      ner kurzen Schwarz-Weiß-Sequenz deutlich         Frau Ilona Nack
Admiralstr. 17                                  gemacht, wie die Schülerinnen und Schüler        Kuckhoffstr. 2-22
10999 Berlin                                    der neuen, dunkelhäutigen Mitschülerin ei-       13156 Berlin
Tel.:        030 / 614 72 11                                                                     Tel.:        030 / 476 26 22
E-Mail:      Ara@Falken-berlin.de               nen Platz verwehren, in dem sie alle freien      E-Mail:      info@friedrich-list-gymnasium.de
Web:         www.ara-berlin.de                  Plätze belegen. Nachdem eine Schülerin ei-
                                                nen belegten Sitz freiräumt, schließen sich
1. Projekt -                                    nach und nach die anderen Schüler an: „Ein       Der Projektgruppe gehören zur Zeit zwölf
„Ein Stück X-Berg“                                                                               Schülerinnen und Schüler an. Seit 2002 be-
                                                                                                 reiten sie Projekttage zur Thematik „Rechts-
                                                                                                 extremismus und demokratisch Handeln“ vor
Ein Filmbeitrag der jungen Mädchengruppe                                                         und führen diese in jedem Jahr durch. Im
von ARA-Berlin zum Thema „Rassismus & Dis-                                                       März 2004 wurde ein Radioworkshop veran-
kriminierung & Toleranz“ in ihrem Kiez Kreuz-                                                    staltet, bei dem die Schülerinnen und Schüler
berg.                                                                                            auch eine Zeitzeugin aus Pankow interview-
Für den Film „Ein Stück X-Berg“ fragten die                                                      ten. Frau Reimann war während der Zeit des
Mädchen auf der Straße Passanten u. a. nach                                                      Nationalsozialismus im Widerstand, sie wurde
ihren Erfahrungen mit Rassismus in Kreuz-                                                        1944 verhaftet und saß im KZ Ravensbrück
berg. Auch wenn häufiger rassistisch moti-                                                       ein. Sie gehört heute der Lagergemeinschaft
vierte Übergriffe genannt wurden, wurde doch                                                     Ravensbrück an. Das Zeitzeugeninterview war
überwiegend die positive Verbindung mit dem                                                      Grundlage für ein dokumentarisches Hörspiel
als „tolerant und bunt“ bezeichneten Bezirk                                                      über ihr Leben, welches 2005 fertiggestellt
betont.                                                                                          wurde.

                                                Stuhl ist immer frei!“ – so auch das Motto des
                                                Films. Im 2. Abschnitt des Films berichten die
                                                Schülerinnen und Schüler über Ausgrenzungen
                                                und Diskriminierungen im Alltag z.B. bei der
                                                Auswahl von Spielerinnen und Spielern für
                                                die Fußballmannschaft. Deutlich wurde dies
                                                auch bei Beleidigungen auf Grund von Äußer-
                                                lichkeiten wie der Hautfarbe, dem Tragen ei-
                                                ner Brille oder von Ohrringen bei Jungen. Das
                                                Projekt fand von September bis Oktober 2005
                                                statt.

16
Bertolt-Brecht-Oberschule                       Brüder-Grimm-Grundschule                          Dokumentartheater „OST-Arbeiter“

„Erinnern“ - Homepage                           Stolpersteine in Wedding                          Theaterprojekt
Bertolt-Brecht-Oberschule                       Brüder-Grimm-Grundschule                          Herr Kay Heyne
Herr Erich Becker                               Frau Cecilia Hoff                                 c/o Berliner Unterwelten e.V.
Wilhelmstr. 10-12                               Tegeler Str. 18-19                                Brunnenstr. 108 A
13595 Berlin                                    13353 Berlin                                      13355 Berlin
Tel.:        030 / 330 899 -o                   Tel.:         030 / 45 30 84-0                    Tel.:        030 / 499 10 517
E-Mail:      e.becker@brecht-oberschule.de      E-Mail:       bggs-berlin@web.de                  E-Mail:      info@ost-arbeiter.de

Zwei Teilnehmer aus der Arbeitsgemeinschaft     Schülerinnen und Schüler der Brüder-Grimm-        Das Ensemble besteht aus über zwanzig
„Krakau und Auschwitz“ erstellten eine          Grundschule begaben sich auf die Spurensuche      Berliner Jugendlichen vieler Nationen, die
                                                                                                  seit über drei Jahren im Bunker am Blochplatz
                                                                                                  das Stück „OST-Arbeiter“ spielen. Mit dieser
                                                                                                  Theaterarbeit wird an das Schicksal der im
                                                                                                  Zweiten Weltkrieg aus den besetzten Gebieten
                                                                                                  der Sowjetunion verschleppten Zwangsarbeiter
                                                                                                  erinnert. Den Zwangsarbeitern wurde als
                                                                                                  Kennzeichnung ein großes „OST“ auf die
                                                                                                  Kleidung genäht. Mit dem Projekt wird um
                                                                                                  Spenden und Aufmerksamkeit für diejenigen
                                                                                                  ehemaligen Zwangsarbeiter geworben, die
                                                                                                  heute noch leben. Für denk!mal 2006 zeigte
                                                                                                  die Gruppe einen Ausschnitt aus ihrem
                                                                                                  Repertoire. Zusätzlich präsentierte sie sich in
                                                                                                  einer Ausstellung.

Website mit dem Titel „Erinnern“ zu einer       nach nationalsozialistischer Vergangenheit in
Diskussion mit vier jüdischen Zeitzeugen.       Berlin-Wedding. Sie recherchierten nach de-
Die vier ehemaligen KZ-Häftlinge Dr. Marcel     portierten und ermordeten Juden in ihrem
Tuchmann (New York), Gilbert Michlin (Paris),   Stadtteil. Ihren Fokus legten sie dabei auf die
Paul Schaffer (Paris) und Leon Schwarzbaum      von dem Kölner Künstler Gunter Demnig über-
(Berlin) wurden Anfang der 40er Jahre mit       all in der Stadt eingesetzten Stolpersteine.
ihren Familien nach Auschwitz deportiert und    Sie dokumentierten die Orte der Deportati-
mussten später als Zwangsarbeiter in Polen      onen, indem sie den Spuren der Stolpersteine
arbeiten. Das Zeitzeugengespräch fand am        im Wedding folgten und die Namen der ver-
28.11.2005 an der Bertolt-Brecht-Oberschule     folgten Opfer in Form einer selbst gestalteten
statt.                                          Wandzeitung festhielten. Auf einem Stadtplan
                                                wurden die Orte der Stolpersteine markiert.

denk!mal 2006                                                                                                                                 17
Ellen-Key-Oberschule,                             Georg-Weerth-Oberschule /                           Gustav-Heinemann-Oberschule
„Kreative Chaoten“                                Paul Singer Verein e.V.

Antigone                                          Schicksale französischer                            Das Tagebuch der Anne Frank
                                                  Zwangsarbeiter
Ellen-Key-Oberschule                                                                                  Gustav-Heinemann-Oberschule
„Kreative Chaoten“ - Schultheater AG                                                                  Herr Jürgen Müller
                                                  Georg-Weerth-Oberschule
Herr Ulrich Radoy                                                                                     Herr Karl Pentzliehn
                                                  Herr Peter Albrecht
Frau Anastasow                                                                                        Waldsassener Str. 62
                                                  Weinstr. 3
Rüdersdorferstr. 20-27                                                                                12279 Berlin
                                                  10249 Berlin
10243 Berlin                                                                                          Tel.:        030 / 756 04 132
                                                  Tel.:        030 / 246 567 14
Tel.:        030 / 296 98 12                                                                          E-Mail:      sekretariat@ghoberlin.de
                                                  E-Mail:      weerth.cids@t-online.de
E-Mail:      ulrich@radoy-berlin.de
                                                  Paul Singer Verein e.V.
                                                  Herr Hans-Wolfgang Funke
Für die Inszenierung “Leonce und Lena” erhielt    Petersburgerstr. 92
                                                  10247 Berlin
die Gruppe den Jugendkunstpreis der Stadt         Tel.:        030 / 420 18 713
Eibenstock/Erzgebirge. 2005 wurden die            E-Mail:      kontakt@paulsinger.de
Jugendlichen für ihre Inszenierung “Feuer!”
in Eibenstock beim deutsch-tschechischen
Theaterfestival “Herbstspektakel” mit dem         „Betrogen - Verschleppt - Hingerichtet:
1. Platz ausgezeichnet. Für denk!mal 2006         Schicksale französischer Zwangsarbeiter in
wurden zwei kurze Szenen aus „Antigone“ von       Nazi - Deutschland - Berlin“, eine von Civitas
Sophokles dargestellt. Antigone bewahrt sich      geförderte Ausstellung des Paul-Singer-Vereins
trotz des politischen Gebots ihres tyrannischen   und der Georg-Weerth-Oberschule Friedrichs-
Onkels Kreon ihr Gefühl für Menschlichkeit und    hain. Auf fünf Tafeln wurden verschiedene Sta-
Menschenwürde . Ein „antik-moderner“ Beitrag      tionen dargestellt, so u. a. die Einzelschicksale
zum Thema Zivilcourage. Informationen zur         von Zwangsarbeitern, die Dokumentation von
Schultheater - Gruppe gibt es unter www.          „Arbeitserziehungslagern“ sowie einzelne Ge-
kreative-chaoten.de.be/                           denktafeln.

                                                                                                      Das zweistündige Theaterstück „Das Tagebuch
                                                                                                      der Anne Frank“ endet mit einer Gedenkmi-
                                                                                                      nute und basiert auf der neuen Fassung von
                                                                                                      Wendy Kesselman. Als Ensemble agieren um
                                                                                                      den Lehrer Jürgen Müller 16 Schülerinnen und
                                                                                                      Schüler der Jahrgangsstufen 10 bis 13.

18
Hannah-Arendt-Oberschule                         Haus am Anger                                     Hermann-Hesse-Oberschule

Vergangenheitsbewältigung in                     Gipsfiguren für den                               Stolperstein-Projekt
Deutschland und Japan                            Falkenseer Geschichtspark
                                                                                                   Hermann-Hesse-Oberschule
                                                                                                   Herr Werner Bauer
Hannah-Arendt-Oberschule                         Creatives Zentrum Haus am Anger                   Böckhstr. 16
Frau Heidi Sow                                   Herr Ingo Wellmann                                10967 Berlin
Elfriede-Kuhr-Str. 17                            Falkenhagener Str. 16                             Tel.:        030 / 505 86 031
12355 Berlin                                     14612 Falkensee                                   E-Mail:      sekr@hesse.cidsnet.de
Tel.:        030 / 609 71 80                     Tel.:       03322 / 3735
E-Mail:      h-a-os997@t-online.de               E-Mail:     Haus-am-Anger@creatives-zentrum.de

                                                                                                   In den letzten Jahren wurden neun so genann-
Im April 2005 fand gemeinsam mit der Leo-        Die Projektarbeit mit Jugendlichen in diesem      te „Stolpersteine“ in der direkten Umgebung
nardo-da Vinci-Oberschule eine Projektwoche      Themenbereich findet schon seit 15 Jahren         der Schule eingeweiht, weitere sollen folgen.
mit ausländischen Gastschülerinnen und Gast-                                                       Das benötigte Geld organisiert die AG „Stol-
schülern und vielen Zeitzeugen statt. In Japan                                                     persteine“ über Filmnachmittage. Hier werden
wird die Auseinandersetzung mit dem Zwei-                                                          Filme gezeigt, die sich mit sozialen Randgrup-
ten Weltkrieg anders geführt als in Deutsch-                                                       pen unserer Gesellschaft oder mit der Aufar-
land. Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima                                                          beitung der deutschen Geschichte unter dem
und Nagasaki forderten noch im August 1945                                                         Nazi-Regime beschäftigen. Um genaue Infor-
viele Menschenleben und gelten als Tiefpunkt                                                       mationen über die deportierten jüdischen
in der gesamten Geschichte des Landes. Die                                                         Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erhalten,
Teilnehmer haben sich mit japanischen Schü-                                                        forschen die Schüler regelmäßig im Potsdamer
lerinnen und Schülern der Ageo-Highschool,                                                         Landeshauptarchiv. Hier erstellen sie anhand
mit Lehrern in Kyoto und Studenten in Oki-                                                         von Primärquellen Biografien, die dann bei der
nawa über die Vergangenheitsbewältigung in                                                         Einweihung der Stolpersteine verlesen wer-
Deutschland und Japan ausgetauscht.                                                                den. Neben der Organisation der Gedenkfeiern
                                                                                                   beschäftigte sich die Projektgruppe mit der
                                                                                                   Geschichte des Antisemitismus.

                                                 statt. Im August 2005 wurde von Jugend-
                                                 lichen eine Skulptur restauriert und weiter-
                                                 bearbeitet, die vor zwei Jahren in Zusammen-
                                                 arbeit mit einer deutsch-israelischen Gruppe
                                                 entstanden ist. Die Gipsfiguren im Falkenseer
                                                 Geschichtspark, die an das Leid der inhaf-
                                                 tierten Zwangsarbeiter der Rüstungsbetriebe
                                                 vor mehr als 60 Jahren erinnern, waren umge-
                                                 worfen und beschädigt worden. Im Gedenken
                                                 an den im Außenlager des KZ Sachsenhausen
                                                 inhaftierten Priester Emile Lavallart wurde zu-
                                                 dem ein Holzkreuz errichtet.

denk!mal 2006                                                                                                                                 19
Johannes-Lindhorst-Oberschule                     Jüdische Oberschule Berlin                      Jugendclub Feuerwache

Fahrt nach Auschwitz                              Die Ringparabel                                 „denk Mal Auschwitz“
Johannes-Lindhorst-Oberschule                     Jüdische Oberschule Berlin                      Herr Ahmet Aldemir
Frau Elke Beier                                   Frau Andrea Mönch                               Marchlewskistr. 6
Herr Kurt Ilgner                                  Große Hamburger Str. 27                         10243 Berlin
Alt Wittenau 8-12                                 10115 Berlin                                    Tel.:        030 / 293 479 440
13437 Berlin                                      Tel.:        030 / 726 26 57-110                E-Mail:      jcfeuerwache@t-online.de
Tel.:        030 / 411 09 152                     E-Mail:      info@josberlin.de
E-Mail:      ekathrinb@compuserve.de
             kurt.ilgner@t-online.de                                                              Das Projekt entstand nach einer Fahrt zum
                                                                                                  KZ Auschwitz, bei dem auch das Außenlager
Die Klasse 10/2 hat sich seit Längerem mit        Eine szenische Collage nach Lessings „Nathan    Birkenau besucht wurde und Gespräche mit
der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt.     der Weise“. Das Projekt fand mit Schülerinnen   Zeitzeugen stattfanden. An der Fahrt waren
                                                                                                  14 Jugendliche aus Friedrichshain-Kreuzberg
                                                                                                  im Alter zwischen 16 und 21 Jahren beteiligt.
                                                                                                  Die entstandenen Fotografien wurden nach-
                                                                                                  bearbeitet und mit Gedichten von Zeitzeugen
                                                                                                  aus dem Band „Auschwitz Gedichte“ von Adam
                                                                                                  A. Zych und Dorothea Müller-Ott versehen,
                                                                                                  welche die Eindringlichkeit der Fotos hervor-
                                                                                                  hoben. Die Bilderrahmen wurden aus Rohholz
                                                                                                  hergestellt und mit Stacheldraht ergänzt, um
                                                                                                  dem Gesamtcharakter der Ausstellung Rech-
                                                                                                  nung zu tragen. Die Ausstellungsbesucher
                                                                                                  wurden explizit dazu aufgefordert, auf diese
                                                                                                  Rahmen ihre Kommentare und Gedanken zu
                                                                                                  schreiben. Zusätzlich zur Wanderausstellung
                                                                                                  wurde eine Multimedia-CD erarbeitet.

Wichtigster Punkt dieser Arbeit war eine          und Schülern des Rosti Pál Gymnasiums
einwöchige Reise nach Oswiecim, ehemals           in     Dunaújváros / Ungarn und Schülern
Auschwitz, vom 5.12. bis 11.12.2005. Die Klasse   der 9. Klasse der Jüdischen Oberschule als
dokumentierte den Werdegang des Lernens           Theateraufführung am 17. Juni 2005 statt.
in Form einer Wandzeitung. Dabei waren            Die von MitOst e.V. und der Robert-Bosch-
„Trauer“, „Wut“ und „Hoffnung“ Leitworte          Stiftung geförderte Zusammenarbeit führte zu
der Wandzeitung. Mit Fotografien und Texten       einem Meinungsaustausch der deutschen und
schilderten die Jugendlichen ihre persönlichen    osteuropäischen Jugendlichen über Religion,
Eindrücke dieser Fahrt.                           Nationalität und die Zukunft Europas.
                                                  Eingereicht wurde ein DVD-Mitschnitt der
                                                  Theateraufführung im Haus der Ungarischen
                                                  Kultur am Alexanderplatz.

20
Jugendfreizeitheim Geraerstr.                      Jugendfreizeitheim Wannsee &                      Jugendgeschichtswerkstatt /
                                                   Gymnasium in                                      Wilhelm-Maybach-Oberschule
Wer war Dr. Wolf?                                  Kazimierz Dolny (Polen)
                                                                                                     Kriegsverbrechergefängnis in Spandau
Jugendfreizeitheim Geraerstr.
Frau Angela Losert                                 Besuch in Auschwitz
                                                                                                     Jugendgeschichtswerkstatt Spandau
Geraer Str. 43
                                                                                                     Frau Bettina Domer
12209 Berlin                                       Jugendfreizeitheim Wannsee
                                                                                                     Herr Uwe Hofschläger
Tel.:        030 / 768 03 603 (ab 13 Uhr)          Herr Andrej Cybulski
                                                                                                     Am Juliusturm
E-Mail:      jfh-geraer@web.de                     Frau Jessica Schuber
                                                                                                     Zitadelle, Haus 9
Web:         www.geraer.hateuchlieb.de             Königstr. 42
                                                                                                     13599 Berlin
                                                   14109 Berlin
                                                                                                     Tel.:        030 / 354 944 265
                                                   Tel.:        030 / 902 996 817
                                                                                                     E-Mail:      info@jgwspandau.de
                                                   E-Mail:      jfh_wannsee@hotmail.com
                                                   Web:         www.jfhwannsee.de

                                                   Am 1. April 2005 besuchten Jugendliche aus
                                                   Kazimierz Dolny und Berlin das KZ Auschwitz-
                                                   Birkenau. Dabei entstand die Idee, ihre Eindrü-
                                                   cke zu dokumentieren.
                                                   Bis heute liegen an der „Selektionsrampe“ un-
                                                   zählige Steine, die Zeugen einer menschlichen
                                                   Katastrophe wurden. Die Jugendlichen aus
                                                   beiden Ländern haben den Steinen „gelauscht“
                                                   und ihre Geschichten zu Papier gebracht. Ge-
                                                   zeigt wurden Berichte und Fotos der Teilneh-
                                                   mer.

Die Besucher der Jugendeinrichtung Geraer                                                            „Festungsgefängnis - Zivile Haftanstalt -
Str. 43 haben in Zeitzeugeninterviews und                                                            Kriegsverbrechergefängnis im Spiegel der
aufwändigen Recherchearbeiten versucht,                                                              öffentlichen Wahrnehmung“. Das Projekt
Näheres über den Stifter ihres Freizeitheims                                                         setzt sich mit der Geschichte des ehemaligen
herauszufinden, den jüdischen Arzt Dr. Ludwig                                                        Kriegsverbrechergefängnisses in Spandau aus-
Paul Wolf (1876-1943). Der ehemalige Besitzer                                                        einander. Die Jugendlichen recherchierten
lebte in Berlin-Lichterfelde und hinterließ sein                                                     in Archiven und Bibliotheken und befragten
gesamtes Vermögen der Jugend des Bezirks                                                             Zeitzeugen. Die Ergebnisse wurden in einer
Steglitz. Das Projekt wurde auf einer DVD                                                            Ausstellung gemeinsam mit Arbeiten der Ju-
dokumentiert.                                                                                        gendkunstschule Spandau in der Zitadelle im
                                                                                                     Februar 2006 präsentiert.

denk!mal 2006                                                                                                                                 21
Juventus e.V. / JFE Mahler 20                    Kreuzberger Initiative                               Königin-Luise-Stiftung
                                                 gegen Antisemitismus
Workshop gegen Antisemitismus                                                                         Zeitzeugengespräche
Jugendfreizeiteinrichtung Mahler 20
                                                 Rundgang von Jugendlichen
                                                                                                      Internat der Königin-Luise-Stiftung
Frau Andrea Scheuring                            für Jugendliche                                      Herr Henricus Weultjes
Mahlerstr. 20                                                                                         Podbielskiallee 78
13088 Berlin                                     Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA)   14195 Berlin
Tel.:        030 / 960 67 351                    Herr Aycan Demirel                                   Tel.:        030 / 841 81 495
E-Mail:      mahler20@freenet.de                 Frau Katja Kunst                                     E-Mail:      klsinternat@web.de
Web:         www.jfe-mahlerstrasse20.de          Oranienstraße 34
                                                 10999 Berlin
„Das waren doch die Juden...“ - Mit Wissen       Tel.:       030 / 695 65 865                         Seit einigen Jahren arbeitet eine Gruppe von
                                                 E-Mail:     mail@kiga-berlin.org
gegen Vorurteile: Zur Entstehung des Antise-                                                          Internatsschülerinnen und Internatsschülern
mitismus. Die Teilnehmer haben sich mit der                                                           der Königin-Luise-Stiftung in einem Projekt
                                                 Das Projekt entstand im Rahmen eines Schü-           über Zeitzeugen mit der Initiative „KZ Au-
                                                 lerpraktikums. Die Jugendlichen führten Re-          ßenlager Lichterfelde“ zusammen. Nach ei-
                                                 cherchen zum Leben der Kreuzberger Juden             nem Zeitzeugengespräch mit Joop Sneep und
                                                 bis zur NS-Zeit durch und erstellten Texte über      Gerardus de Ruyter, zwei ehemaligen Zwangs-
                                                 damalige jüdische Bewohner Kreuzbergs und            arbeitern aus den Niederlanden, haben sich die
                                                 die nationalsozialistische Verfolgung. Ein Lay-      Schülerinnen und Schüler an der Kranznieder-
                                                 Out-Kurs und die Erstellung einer 8-seitigen         legung am KZ-Denkmal in Lichterfelde betei-
                                                 Broschüre zum Thema rundeten das Projekt             ligt. Sie haben die Namen der Toten verlesen,
                                                 ab. Es entstand die Broschüre „Spurensuche           die als Lichterfelder KZ-Häftlinge im Reichs-
                                                 in Kreuzberg: Rundgang von Jugendlichen für          sicherheitshauptamt umkamen. Den Abschluss
                                                 Jugendliche. Jüdisches Leben und Judenverfol-        bildete ein Mittagessen mit ehemaligen KZ-
                                                 gung in der Oranienstraße und der Skalitzer          Häftlingen aus unterschiedlichen Ländern in
                                                 Straße“, die bei dem Rundgang für Jugendliche        einem SOS-Kinderdorf sowie ein gemeinsames
                                                 im November 2005 verteilt wurde.                     Gespräch mit der Vizepräsidentin des Abgeord-
                                                                                                      netenhauses von Berlin, Frau Michels.

Entstehung, Entwicklung und den Funktions-
weisen von antisemitischen Vorurteilen und
Einstellungen beschäftigt. Dabei wurde ver-
sucht, die in der Mehrzahl 14- bis 17-jährigen
Schülerinnen und Schüler durch eine möglichst
„erlebnisorientierte“ Auseinandersetzung für
die verschieden geprägten Formen von Antise-
mitismus zu sensibilisieren und ihnen entspre-
chende Inhalte zu vermitteln. So wurde u. a.
ein „Stadt-Stationen-Lauf“ durchgeführt, bei
dem die Teilnehmer Spuren jüdischen Lebens
in Berlin erforschten. Der Workshop wurde auf
einer DVD dokumentiert.

22
Kurt-Tucholsky-Oberschule                       Leonardo-da-Vinci-Oberschule                     Löcknitz-Grundschule

„Denk mal! Blick zurück nach vorn“              Projektwoche / Projekt mit einer                 Denk-mal an jüdische Mitbürger
Eine Videodokumentation mit                     Partnerschule in Japan
                                                                                                 Löcknitz-Grundschule
Spielszenen                                                                                      Frau Christa Niclasen
                                                Leonardo-da-Vinci-Oberschule
                                                                                                 Berchtesgadener Str. 10-11
                                                Frau Astrid Schützel
Kurt-Tucholsky-Oberschule                                                                        10779 Berlin
                                                Haewerer Weg 35
Herr Grosspietsch                                                                                Tel.:        030 / 756 07 164
                                                12349 Berlin
Neumannstr. 9-11                                                                                 E-Mail:      loecknitz-grundschule@t-online.de
                                                Tel.:        030 / 742 201 210
13189 Berlin
                                                E-Mail:      Bgg275@aol.com
Tel.:        030 / 479 900 113
E-Mail:      grosspietsch@web.de
                                                Ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft „Inter-      Die altersgerechte Beschäftigung mit dem
Kann ein Denkmal eine persönliche Auseinan-     nationale Partnerschaft“. Gemeinsam mit der      Nationalsozialismus in den 6. Klassen ist ei-
dersetzung erwirken? Wie finden Jugendliche                                                      ner der Schwerpunkte der Schule. Seit 1994
heute, 60 Jahre nach Kriegsende, in die Aus-                                                     existiert ein Projekt als wachsende Mauer aus
einandersetzung mit der Shoa und dem Nati-                                                       „Denksteinen“: ein „Denk-mal“ für jüdische
onalsozialismus? Solchen Fragen sollte anhand                                                    Mitbürger des Bezirks Schöneberg, die in Kon-
von vier Berliner Denkmälern und szenischen                                                      zentrationslagern umkamen. Die Schülerinnen
Inszenierungen nachgegangen werden.                                                              und Schüler suchen aus einer Namensliste
Den Schwerpunkt bildeten Denkmäler, die an                                                       des Kunstamtes des Bezirks jeweils einen Na-
die Deportation von etwa 35.000 Jüdinnen                                                         men heraus, zu dem sie auf Grund des Alters,
und Juden der Berliner Jüdischen Gemeinde                                                        Geburtstags, des Namens oder der Adresse
erinnern. Zudem wurden durch die Lesung des                                                      spontan eine besondere Beziehung aufbau-
Textes „Toleranz“ von Nelson Mandela in der                                                      en können. Ein beschrifteter Denkstein wird
S-Bahn eine größere Öffentlichkeit angeregt,                                                     dann in einer jährlichen Feierstunde der Denk-
sich mit den Themen Rechtsradikalismus und                                                       steinsammlung hinzugefügt. Ehrengast 2005
Menschenverachtung auseinander zu setzen.                                                        war Leo Trepp (92), ehemaliger 1. Rabbiner der
                                                                                                 Synagoge Münchener Str. 37

                                                Hannah-Arendt-Oberschule fanden am 28. und
                                                29. April 2005 Projekttage zum Thema „Tag der
                                                Erinnerung - 60 Jahre nach dem Ende des II.
                                                Weltkrieges“ statt. In den Workshops unter
                                                dem Motto „Keine Zukunft ohne Vergangen-
                                                heit“ diskutierten die deutschen Schülerinnen
                                                und Schüler gemeinsam mit Jugendlichen der
                                                Partnerschulen aus Norwegen, Israel, Polen
                                                und Japan. Es fanden Zeitzeugengespräche
                                                und Filmvorführungen statt. Im Oktober 2005
                                                nahmen einige Schülerinnen und Schüler an
                                                einem Symposium der Nippon Christian Aca-
                                                demy in Kyoto teil, sie besuchten die Partner-
                                                schule in Ageo und Gedenkorte.

denk!mal 2006                                                                                                                                     23
Max-Planck-Oberschule                                                                            Nelly-Sachs-Oberschule

Stolperstein-Projekt                                                                             Foto-Collage
Szenische Lesung zum Kriegsende
                                                                                                 Nelly-Sachs-Oberschule
                                                                                                 Frau Anja Moll
Max-Planck-Oberschule
                                                                                                 Grüne Trift 169
Frau Constanze Koch (Szenische Lesung)
                                                                                                 12557 Berlin
Herrn Christoph Hummel (Stolperstein-Projekt)
                                                                                                 Tel.:        030 / 651 96 25
Singerstr. 8 A
                                                                                                 E-Mail:      nelly-sachs-gymnasium@t-online.de
10179 Berlin
Tel.:        030 / 202 15 980
E-Mail:      schulleitung@mpog-berlin.de
                                                                                                 In einer Bilderserie wurden historische und
                                                                                                 szenisch nachgestellte Fotos gegenüberge-
1. Projekt -                                    2. Projekt –                                     stellt.
Ausstellung über das Projekt „Stolpersteine“    Szenische Lesung zum Kriegsende 1945,            Inhalte waren die Verbreitung von Propaganda
                                                „Berichte aus dem Bunker“                        und Antisemitismus in der Schule, die
Eine Dokumentation der Arbeit der AG                                                             Ermordung vermeintlicher „Überläufer“ („Ich
Stolpersteine. Zur Arbeit der Gruppe gehörten   Welche Menschen fanden damals im Flak-           habe mit Bolschewiken paktiert“), Hunger und
Zeitzeugengespräche ebenso wie die Recher-      bunker am Humboldthain Schutz? Wie ha-           Kälte von Straßenkindern. Die Nachstellung
che im Landesarchiv von Potsdam, in dem die     ben sie die Stunden, die Tage und Nächte,        eines Bildes, mit dem Aufruf „Deutsche kauft
Akten der Gestapo eingesehen werden kön-        in den beengten Bunkerräumen zugebracht?         nicht beim Juden“ vor einem Laden scheiterte:
nen. Höhepunkt war die Einweihung der Stol-     Und wie haben diejenigen, die den Bunker         Die Schülerinnen und Schüler konnten sich
persteine mit einer Feier im Museum Blinden-    in Zwangsarbeit errichten mussten oder als       nicht dazu überwinden, ein solches Schild
werkstatt Otto Weidt u. a. mit Gunter Demnig    jugendliche Flakhelfer eingesetzt wurden,        in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein
und Inge Deutschkron („Ich trug den gelben      diesen Ort erlebt? In einem Projekt des Mitte    bezeichnender Kommentar dazu war: „Bei
Stern“). In einem anschließenden Rundgang       Museums haben vier Schülerinnen und Schü-        dem Gedanken, mich mit so einem Schild
wurden dann vor den Wohnorten der Opfer         ler der Max-Planck-Oberschule gemeinsam mit      protestierend in die Öffentlichkeit zu
deren Kurzbiografien vorgetragen.               einer Museumspädagogin (Über-)Lebensge-          stellen, fühlte ich mich erbärmlich. Es ist
                                                schichten aus dem Flakbunker ausgewertet.        verachtenswert.“
                                                Dazu wurden Fotografien, Briefe, Tagebuchno-
                                                tizen, alte Tonaufnahmen und ein Schulauf-
                                                satz der entsprechenden Zeit herangezogen.
                                                Die Erlebnisse eines jungen Flakhelfers, eines
                                                Mädchens, einer schwangeren Frau und einer
                                                Zwangsarbeiterin wurden in eine szenische
                                                Lesung eingearbeitet. Die Präsentation der
                                                Lesung fand am Tag des offenen Denkmals im
                                                Flakbunker statt.

24
Olle Burg e.V.                                 OSZ Druck- und Medientechnik

Zeitzeugengespräch und                         Druckgrafiken von
Theaterprojekt                                 „Steinernen Zeugen“
Olle Burg e.V.                                 OSZ Druck- und Medientechnik /
Kinder- und Schülerladen                       Ernst-Litfaß-Schule
Herr Ahmed Shah                                Herr Ingo Grollmus
Herr Sebastian Oertel                          Cyclopstr. 1-5
Waldstr. 42                                    13437 Berlin
10551 Berlin                                   Tel.:         030 / 414 79 20
Tel.:        030 / 395 89 58                   E-Mail:       gro@snafu.de
E-Mail:      olleburg@t-online.de
             theater-fuer-frieden@web.de

                                               In der Ausstellung von 12 Druckgrafiken in der
                                               Wandelhalle werden die Umrisse von verschie-
                                               denen Straßenzügen, die als Steinerne Zeu-
                                               gen bezeichnet werden können, dargestellt.
                                               Ausgewählt wurden die Stauffenbergstraße,
                                               die Oranienburger Straße und der Bahnhof
                                               Grunewald.

Dokumentation über die Begegnung mit Hedy
Epstein, einer Überlebenden des Holocaust,
die anlässlich einer Einweihung eines Stol-
persteines in Deutschland war. Das Projekt
nimmt das Lebensmotto von Frau Epstein
„Erinnern ist nicht genug“ als Stein des An-
stoßes, um nach der Bedeutung des Holocaust
hier und heute zu fragen. Das Theaterprojekt
„Jugendtheater als Forum für Frieden und
Gerechtigkeit – gegen Antisemitismus und
Islamophobie!“ möchte auf Diskriminierung
aufmerksam machen und wurde bereits mit
dem Dreikönigspreis und dem „Goldenen alex
2005“ ausgezeichnet.

denk!mal 2006                                                                                   25
OSZ Holztechnik                                   OSZ Oberhavel II - Technik /
                                                  Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße
„Lebendiges Denkmal“                              Bremen
OSZ Holztechnik
Frau Aßfalg                                       Lernen und Arbeiten im ehemaligen
Rudower Str. 18                                   KZ Sachsenhausen
12524 Berlin
Tel.:        030 / 484 851-25
                                                  OSZ Oberhavel 2 - Technik
E-Mail:      asf@osz-holztechnik.de
                                                  Frau Kerstin Feldmann
                                                  Berliner Str. 78
                                                  16761 Hennigsdorf
                                                  Tel.:         03302 / 54 69 25 oder 54 69 56
Das „lebendige Denkmal“ sind Arbeiten zum         E-Mail:       kerstin.feldmann@soz2.oberhavel.de
Projekt „Denkzeichen Zwangsarbeit“ am OSZ
Holztechnik. Das Projekt wurde 2002 von
Schülerinnen und Schülern aus der Berufs-         Berufsschülerinnen und Berufsschüler aus
vorbereitung geplant, entwickelt und ge-          Bauberufen arbeiten eine Woche im Jahr im
baut. Der geschichtliche Hintergrund dieser       ehemaligen KZ Sachsenhausen, um hier bei
Arbeit bezieht sich auf die Zeit während des      der Sanierung zu helfen und sich mit dem
2. Weltkrieges. Zu dieser Zeit unterhielten die   historischen Ort auseinanderzusetzen. Durch
Nationalsozialisten auf dem heutigen Gelände      die Arbeit vor Ort gewinnen die Jugendlichen
des OSZ Holztechnik ein Zwangsarbeiterlager.      einen eindrucksvollen Zugang zur Geschichte
Mit Zeichnungen, Collagen, Installationen         des Konzentrationslagers.
und Präsentationen am PC soll das „Denkzei-
chen Zwangsarbeit“ und sein geschichtlicher
Hintergrund erneut ins Bewusstsein gerufen
werden.

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Sophie-Scholl-Oberschule                         Werner-Stephan-Oberschule

Literatur und Fotografien                        Patenschaft mit Lidice
zum Kriegsende
                                                 Werner-Stephan-Oberschule
Sophie-Scholl-Oberschule
                                                 Herr Reiner Haag
Herr Bodo Förster
                                                 Alt Tempelhof 53-57
Elßholzstr. 34-37
                                                 12103 Berlin
10781 Berlin
                                                 Tel.:        030 / 756 02 671
Tel.:        030 / 756 07 171
                                                 E-Mail:      haag50@t-online.de
E-Mail:      sophie.scholl@berlin.de

Von der AG Geschichte/Literatur der Sophie-
Scholl-Oberschule wurde eine Ausstellung
„Literatur und Fotografien zum Kriegsende
1945“ präsentiert, die im Hochbunker an der
Pallasstr. in Berlin-Schöneberg vom 9.-13. Mai
2005 zu sehen war.
Die Schülerinnen und Schüler haben ein Jahr
lang in Archiven und im persönlichen Umfeld
recherchiert. Die daraus entstandenen Expo-
nate wurden vergrößert, laminiert und auf
weißen Stoffbahnen in den Räumen des Hoch-
bunkers ausgestellt. Zwei Schülerinnen hatten
Zeitzeugen zum Kriegsende befragt und einen
Film produziert, der ebenfalls gezeigt wurde.

                                                 Bereits seit 1997 gibt es das Projekt „Lidice“
                                                 an der Werner-Stephan-Oberschule. 2005 fuh-
                                                 ren die Klassen 9/1 und 9/2 nach Tschechien.
                                                 Bestandteil der Fahrt war die Arbeit in der Ge-
                                                 denkstätte in Lidice sowie die Begegnung und
                                                 gemeinsame Arbeit mit tschechischen Schü-
                                                 lerinnen und Schülern vor Ort. Die Jugend-
                                                 lichen dokumentierten mit Fotos und Texten
                                                 ihre persönlichen Eindrücke.

denk!mal 2006                                                                                      27
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Schreibt uns eure Gedanken - in dieser

                Kategorie konnten sich die Jugend-

                lichen in Form von Kurzgeschichten,

                Aufsätzen und Gedichten mit der The-

                matik auseinandersetzen. Auch ein

                Drehbuch für ein Hörspiel wurde ein-

                gereicht.

denk!mal 2006                                            29
Auswahl der Beiträge in der
Kategorie schreib!mal
der Nelly-Sachs-Oberschule:

Gedicht von Lisa Eckenstaler                   Gedicht von Anne-Sophie Piehl                Hörspiel von Silvia Franke und
„Gelber Stern“                                 „Arbeit macht frei“                          Lina Hirschmeier

Gelber Stern                                   Arbeit macht frei                            Judith & Friedrich -
                                                                                            Zwei Welten, eine Liebe

Gefangen im Lager, im gelben Stern             Der Transport kommt an                       Judith ist sechzehn, als sie nach dem Tod ihrer
Erniedrigt, missachtet als Sklave vom Herrn.   in Lager drei:                               Eltern zu ihrer Tante nach Berlin zieht. Dort ist
Die glauben die haben die Macht und das        Ein wenig Hoffnung                           es ganz anders als zu Hause: Die Lehrer geben
Recht,                                         ARBEIT MACHT FREI                            ihr grundlos schlechte Noten und niemand aus
zu entscheiden was für sie gut ist,                                                         der Klasse beachtet sie. Niemand bis auf Eva.
was schlecht!                                  Arbeit kann er                               Eva ist Jüdin, genau wie Judith.
                                               sogar für zwei
Warum half ihr keiner in ihrer Not?            aber wie lange?                              Eva warnt Judith vor Peter, einem strengen
Sie fing den Stern – er bedeutete Tod!         ARBEIT MACHT FREI                            Nationalsozialisten und Anführer einer Jun-
Warum schauten so viele weg,                                                                genbande, die sie immer wieder bedroht und
wenn sie sahn das Unrecht,                     Gequält, geschunden und vom Fieber ganz      beleidigt.
das ihr angetan?                               schwach
                                               zitternd vor Kälte liegt lange er wach       Auch Friedrich ist Mitglied in dieser Bande.
Warum zeigten viele mit dem Finger auf sie?    wie lang noch diese Qual                     Doch er ist anders als die anderen. Er hält sich
Sie trage die Schuld – allein – und nur sie!   Tage, Wochen; zwei oder drei?                zurück und hilft Judith sogar, als die Jungen
„Allen könnte es besser gehen,                 Er hört leise Stimmen                        sie verprügeln wollen.
nur die Juden sind schuld,                     ARBEIT MACHT FREI
das kann man doch sehn!“                                                                    Judith ist verwirrt. Sollte Friedrich es nur vor-
                                               Frei ist er von Würde, Gesundheit und Geld   spielen oder will er sie wirklich beschützen?
Warum schauten so viele,                       von allen Wünschen für eine bessere Welt
als sei sie nicht da?                          doch was nützt alles Jammern und Geschrei    Sie begibt sich in ein Wirrwarr aus Gewalt,
Man will ihr Elend nicht sehen,                Er weiß, es ist eine Lüge                    Misstrauen, Angst und Liebe.
das weiß man ja!                               ARBEIT MACHT FREI
                                                                                            „Judith und Friedrich“ ist eine Liebesgeschich-
Sie könnten helfen                             Der Todesengel kreist –                      te zwischen einer Jüdin und einem Deutschen.
Mit Kraft und mit Mut                          noch fliegt er vorbei                        Sie soll auch darauf hinweisen, was der Natio-
Vielleicht wär’s dann anders                   noch kann er hoffen,                         nalsozialismus aus den Menschen gemacht hat
Vielleicht sogar gut!                          aber bald ist’s vorbei.                      und wie wichtig es ist, auch heute noch gegen
                                               ARBEIT MACHT FREI                            derartige Tendenzen vorzugehen.

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