INAVANT - HIF.CH - Hochalpines Institut Ftan

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INAVANT - HIF.CH - Hochalpines Institut Ftan
AUSGABE 12     JUNI 2020

INAVANT
 M A G A Z I N D E S H O C H A L P I N E N I N S T I T U T S F TA N

                                                                       HIF.CH
INAVANT - HIF.CH - Hochalpines Institut Ftan
Inhaltsverzeichnis

3 Editorial                                        22 CLASP - Make a difference

5 Grusswort                                        24 Schule und Sport – eine bereichernde
                                                      Kombination
6 In schwindelnden Höhen
                                                   26 Sportklasse 2019/20 – erfreuliche Resultate
7 We are rocking
                                                   28 Lernen ist das Ziel
8 Das Klassenzimmer unter freiem Himmel
                                                   30 Kino am HIF – Ein Spass für Jung und Alt
10 Ein Meilenstein auf dem Weg zur Maturität
                                                   31 Kultur am HIF – Poesias e lur melodias
12 Kleine Roboter – grosse Wirkung
                                                   32 Kultur trifft auf Kulinarik
14 “Il mar ha las secretezzas chafuollas in sai”
                                                   33 Plattas fraidas
16 Auf dem Weg zum Distance Learning –
   und zur Innovation?                             34 Anlässe HIF - Juli bis Dezember 2020

18 Aus der Not eine Tugend gemacht                 35 Impressum

20 Stay safe, stay healthy, stay happy
INAVANT - HIF.CH - Hochalpines Institut Ftan
Editorial
Ursula Sommer, Leiterin Admissions & Marketing

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Auch dieses Schuljahr ist wie im Flug vergangen       jahr an einer Vielzahl schöner Momente in unse-
und die aussergewöhnlichen Wochen und Mo-             rem Schulalltag teilhaben. Wir wünschen Ihnen
nate, die hinter uns liegen, haben die Zeit zusätz-   bei der Lektüre viel Freude und bedanken uns
lich verkürzt. Wir alle, Schülerinnen und Schüler,    von Herzen für Ihr Interesse und Ihre Unter-
Lehrpersonen und Mitarbeitende mussten uns            stützung.
auf die neue Situation einstellen und das Beste
daraus machen. Es ist wohl nicht übertrieben zu       Alles Gute und bleiben Sie weiterhin gesund,
behaupten, dass uns die Erfahrungen der letz-
ten Zeit gefordert, aber als Schulgemeinschaft
nähergebracht haben. In diesem Sinne waren
die Herausforderungen auch Bereicherung und
wir durften neue positive Erfahrungen sammeln.

Obwohl einige unserer kulturellen Veranstaltun-
gen und sportlichen Wettkämpfe sowie ande-
re Anlässe abgesagt oder verschoben werden
mussten, können Sie anhand des nun vorliegen-
den bunten Rückblicks auf das laufende Schul-

                                                                                                        3
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ANMELDESCHLUSS
Sonntag, 16. August 2020
50% der Kurskosten werden bei Aufnahme
in das HIF rückerstattet.

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CUORS DA
PREPARAZIUN
PER L’EXAMEN D’ADMISSIUN 2021
Gimnasi & Scoula media commerciala e specialisada

VORBEREITUNGSKURSE
AUFNAHMEPRÜFUNGEN 2021
Gymnasium & Fach- und Handelsmittelschule
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Grusswort
Beat Sommer, Direktor

Das Schuljahr 2019/20 wird wohl immer ein be-      Es konnten schnell Anpassungen gemacht und
sonderes bleiben. Es wird als das Jahr in Erin-    gemeinsam eine Form gefunden werden, die für
nerung bleiben, in dem das Corona-Virus welt-      alle stimmte.
weit zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Verwerfungen führte. Das Jahr, in dem nichts       Eine kleine Gruppe von Internatsschülerinnen
mehr so war wie vorher, sich unsere Gesellschaft   und -schülern sowie einige Mitarbeitende aus In-
auf neue Verhaltensvorschriften einstellen und     ternat, Küche, Haushalt, Sekretariat sowie Admis-
im Umgang miteinander buchstäblich «auf Dis-       sion und Marketing hielten am HIF die Stel-
tanz» gehen musste. Und auch das Jahr, in dem      lung. Sie waren darum bemüht, einerseits einen
Schule neu erfunden und ganz anders stattfin-      geregelten und abwechslungsreichen Tages-
den musste.                                        ablauf für das Mini-Internat anzubieten, anderer-
                                                   seits das Tagesgeschäft und die Koordination
Die Umstellung von Präsenzunterricht auf On-       von Unterricht und Lernen sicherzustellen. Auch
line-Unterricht am HIF funktionierte weitest-      die Kontakte im In- und Ausland wurden im Hin-
gehend reibungslos dank der Mithilfe aller und     blick auf die Rückkehr zur Normalität und die
eines spürbaren Rucks, der durch die Reihen der    Fortsetzung unserer Rekrutierungsbemühungen
Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und         für das kommende Schuljahr gepflegt und neue
Mitarbeitenden ging. Schon bald zeigte sich,       Wege gesucht, um potenzielle Eltern, Schülerin-
dass diese für alle herausfordernde Situation      nen und Schüler sowie Agenten zu erreichen.
eine echte Chance für Innovation war und viel
Kreativität freisetzte.                            Seit Mitte Mai war klar, dass für die Schülerin-
                                                   nen und Schüler der Sekundarschule nach den
Die ersten Rückmeldungen zum Distance Learn-       Maiferien der Präsenzunterricht wiederbegin-
ing waren vorwiegend positiv, ein geregelter       nen würde. Für die Gymnasialklassen erfolgte
Unterrichtsablauf konnte gewährleistet werden.     die Rückkehr zum Präsenzunterricht im Juni.
Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiteten         Die schriftlichen Maturitätsprüfungen konnten
über die gesamte Zeit zum grössten Teil super      unter Einhaltung der behördlichen Verhaltens-
mit, waren top motiviert und engagierten sich      und Hygieneregeln stattfinden, eine schrittweise
stark in der neuen Lernform. Trotzdem fehlte       Rückkehr zu einer neuen Normalität begann.
ihnen aber der direkte Kontakt mit Freunden,
Mitschülern und Lehrpersonen sehr und man-         Wie sich das kommende Schuljahr entwickeln
che haderten mit dem Arbeitsvolumen. Eine          wird, das ist noch offen. Wir sind jedoch überzeugt,
Umfrage bei den Lernenden und ihren Eltern         dass wir gemeinsam, solidarisch, engagiert und
zeigte, dass sich alle weniger Bildschirmzeit,     mit der Unterstützung aller auch die nächsten
weniger Hausaufgaben sowie mehr Aufträge           Schritte gehen werden.
weg vom Bildschirm, mit zeitlicher Flexibilität
und grösserer Selbständigkeit wünschten. Diese
Inputs stiessen bei Lehrpersonen und Schullei-
tung auf offene Ohren und grosses Verständ-
nis, nicht zuletzt darum, weil die Lehrpersonen
sehr ähnliche Rückmeldungen gegeben hatten.

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In schwindelnden Höhen
Werner Fischer, Sport

Schon der Name unserer Schule gibt es vor – Hochalpines Institut.
Und so versuchen wir jedes Jahr, beim gemeinsamen Wandertag un-
ter dem Motto «Das Gute liegt so nah» in die wunderbare Berg- und
Gipfelregion des Unterengadins vorzudringen.

Rund um das HIF erheben sich Bergspitzen jen-       ferenz von 1300m schon eine grössere sportliche
seits der 3000er Grenze. Der hochgelegene           Herausforderung. Schülerinnen und Schüler, die
Standort unserer Schule ist ideal, um als Aus-      aus dem Flachland kommen, erreichen hingegen
gangspunkt für Wanderungen und Bergtouren           schon bei der «Einsteigertour» ihre persönliche
zu dienen. Darum wäre es ja sehr schade, wenn       Zielsetzung und können zurecht stolz sein.
Lernende, die oft aus fernen Regionen stammen,
während ihrer Schulkarriere nie die Möglichkeit     Das Gemeinschaftserlebnis steht im Mittelpunkt
zur Besteigung eines «richtigen» Berggipfels ge-    Ein wesentlicher Aspekt des Wandertags ist das
habt hätten.                                        Gemeinschaftserlebnis. Aus diesem Grund findet
                                                    der Wandertag auch in der ersten Schulwoche
So führen wir eine sehr alte Tradition weiter und   statt. So kann man erste Freundschaften schlies-
sind am jährlichen Wandertag mit der ganzen         sen, Gemeinsamkeiten finden und Ferienerleb-
Schule einen Tag lang unterwegs. Die Ziele          nisse austauschen. Selbstverständlich ist unsere
dieses Tages können dabei ganz unterschiedlich      Lehrerschaft als «Führungscrew» im Einsatz und
sein. Ist es für den einen die Überschreitung       so mancher ist erstaunt, wie kompetent unser
eines 3000er Gipfels mit eigener Muskelkraft,       Kollegium auch ausserhalb des Klassenzimmers
kann es für den anderen schon die Überwindung       agieren kann. Der Abschluss des Wandertags ist
des «inneren Schweinehundes» oder einfach das       der Treffpunkt aller Gruppen auf etwa 2000m
Naturerlebnis mit Gleichgesinnten sein. Für alle    unterhalb der Alp Laret zum gemeinsamen Gril-
soll etwas dabei sein. So können aus vier unter-    len auf offenem Feuer. Nach der Stärkung und
schiedlich langen und schweren Bergtouren, einer    der Behandlung einzelner Blasen an den Füs-
Biketour und der Running Variante gewählt           sen, zieht die bunt gemischte Gruppe von Ler-
werden, jede und jeder nach dem persönlichen        nenden und Lehrpersonen nach einem letzten
Leistungsvermögen und den eigenen Zielsetzun-       Gipfelgruss – «Bütsch als Piz» - auf gemütlichem
gen. Für Geübte ist die Besteigung des Piz Min-     Alpweg hinunter zurück zum Ausgangspunkt.
schun mit stolzen 3067m und einer Höhendif-
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We are rocking
Christian Meldau, Musik

Die HIF vocal group ist ein Angebot innerhalb des Unterrichtsgefässes
CCA und arbeitet wöchentlich zwei Lektionen.

Neun Schülerinnen und Schüler singen vor allem Songs aus dem Bereich Pop sowie Seitenstilen
wie Hip-Hop und Musical. Die Sängerinnen und Sänger kommen aus allen Schulstufen und haben
naturgemäss nicht alle denselben Musikgeschmack, weswegen immer ein guter Kompromiss ge-
sucht wird.

Grundlage ist für alle Beteiligten eine gründliche Stimmbildung und Sprachschulung sowie in Ansätzen
auch Elemente von Bühnenarbeit und Bewegungsschulung. Die HIF vocal group gestaltet Schulfeiern
mit und wollte eigentlich am 23. April ein erstes Konzert geben, das Corona-bedingt leider ausfallen
musste. Im Online-Unterricht sind Covers bestehender Songs entstanden, die zuhause in Einzelteilen
aufgenommen und dann am Computer zusammengesetzt wurden.

       IN                    HIF
                              vocalgroupCONCERT
                                                !S       MUSIC
                              Do, 23. April 2020 um 13:00

       VI
       TA                     Chiara, Nina, Cristina, Neven, Xavi, Arne, Janic, Silvan, Corsin
                              Philipp Ossanna/guit, Klaus Telfser/bass, Lukas Laimer/drums
                              Christian Meldau/keyboards und Leitung

       TION
                              Der Unterricht beginnt mit der zweiten Nachmittagslektion

                                                                                                       7
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Das Klassenzimmer unter freiem
Himmel
Fränzi Gisler und Bernd Mall, LsP Organisationsteam

Das Fach Leadership & Persönlichkeitsbildung (LsP) umfasst eine Viel-
zahl von Themen. Dieses Jahr stand die praktische Landschaftspflege
im Fokus, ganz im Sinne von “HIF in the outdoors and taking respon-
sibility for its environment”.

Die Verbindung von Lernen in und mit der Natur        teilweise jedoch sogar übertroffen: Es wurde
– also "das Klassenzimmer draussen" - war für         zusammen gesägt, gegraben, geschnitten und
die Leadership-Tage ein ganz zentraler Aspekt.        geschleppt, es wurde einander geholfen, gelacht,
Die Entbuschung von Moorflächen am Lai Nair           geschwitzt und ausser ein paar Kratzern gab
zeigte die Bedeutung von Mooren hautnah auf,          es keine Verletzungen. Das Wetter hätte die
nicht nur als wertvolles Ökosystem mit einem          Aktionen nicht besser unterstützen können.
wichtigen Beitrag zur Biodiversität, sondern auch     Bei schon fast sommerlichen Temperaturen
als natürlicher Wasserspeicher. Die Böschungs-        waren auch wohlverdiente Kurzpausen und
pflege am Bach Aval Val Püzza in Ftan stell-          eine längere Mittagspause im sozialen Rahmen
te eine wichtige Massnahme im Rahmen des              eine Wohltat, trugen zur guten Stimmung bei
Hochwasserschutzes dar, damit Bäche bei der           und hielten die Jugendlichen und die begleiten-
Schneeschmelze im Frühjahr oder nach Stark-           den Lehrpersonen bei Laune. Natürlich gab es
niederschlägen nicht über die Ufer treten und         draussen im Feld hie und da auch einmal einen
Erosionsschäden verursachen.                          nicht nur erfreuten Kommentar (ja, die zu ent-
                                                      fernenden Wacholderbüsche piksen manchmal
Die anstrengende körperliche Arbeit war will-         auch ganz fies), aber kleine "Motivationstaucher"
kommene Abwechslung zum Schulalltag und               waren meist nur von ganz kurzer Dauer und
Herausforderung zugleich. Die Erwartungen der         wichen erneutem Arbeitseifer.
Organisatoren wurden weitestgehend erfüllt,
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Gemeinsam erreichen wir mehr                        Die beiden Einsätze während den Leader-
Es ging also einerseits um das Verstehen von        ship-Tagen verdeutlichten, wie wichtig der Er-
ökologischen Kleinsystemen in der heimischen        halt und die Pflege natürlicher Flächen für die
Region, andererseits war die soziale Komponente     Umwelt sind. Gerade jetzt ist bei einem Früh-
der Zusammenarbeit genauso wichtig. Das Orga-       lingsspaziergang die anstrengende Arbeit der
nisations-Team setzte zwar den Rahmen mit           Jugendlichen beim Lai Nair aufgrund des noch
gewissen Vorgaben und Rahmenbedingungen,            niedrigen Bodenbewuchses gut zu sehen: Hier
schlussendlich mussten jedoch die Schülerin-        haben sich junge Menschen für ihre Um- und
nen und Schüler diese 'soziale Box' füllen. Alle    Mitwelt nachhaltig eingesetzt – und damit auch
Teilnehmenden der Leadership-Tage hatten die        ein Zeichen gesetzt.
Möglichkeit, sich in einem ganz neuen Kontext
kennenzulernen. Jede und jeder, ob Schüler,
Schülerin oder Lehrperson, musste ihren Platz
finden, eigene Stärken bewusst einsetzen und
immer wieder Unterstützung suchen oder eben
auch anbieten. Das gemeinschaftliche Anpa-
                                                       “Das gemeinschaftliche
cken und die Energie, die in dieser Leader-                  Anpacken und die
ship-Projektwoche freigesetzt wurden, waren
für alle Beteiligten eine grosse Freude. Die vie-    Energie, die in dieser LsP-
len interessanten Gespräche und spannenden
Erfahrungen leisteten einen wertvollen Beitrag
                                                      Projektwoche freigesetzt
zum Gemeinschaftsgefühl und zur gegenseitigen            wurden, waren für alle
Wertschätzung, was sich anhaltend positiv auf
das Schul- und Klassenklima auswirkt.                      eine grosse Freude”

                                                                                                      9
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Ein Meilenstein auf dem Weg zur
Maturität
Peter Debenjack, Klassenlehrer 6G und Leiter Gymnasium

Die Matura-Arbeit als eigenständiges Maturitätsfach wird nicht nur mit
einer eigenen Maturitätsnote, sondern auch mit dem Titel der Arbeit
im Maturitätsausweis abgebildet. Sie stellt somit eine Art Visitenkarte
der Maturandinnen und Maturanden dar.

Die Wahl des Themas der Matura-Arbeit ist von            wurde in einer zweiten Arbeit erprobt und wis-
zentraler Bedeutung. Ein Thema zu wählen,                senschaftlich erforscht, wie man vom vielen und
womit man sich über einen längeren Zeitraum              oft belastenden Training wieder zur Regenera-
befasst, dranbleibt, die Motivation nicht verliert       tion im Sport findet und was dabei eigentlich im
und zum Schluss auch neue Erkenntnisse für sich          Körper passiert. Eine dritte Arbeit befasste sich
und das schulische Umfeld gewinnt, im besten             damit, wie ein Leistungstest im Sport aufgebaut
Fall sogar für die Gesellschaft, das ist das Ziel.       ist und welche Rolle hierbei unter anderem der
In diesem Schuljahr wurden 13 spannende und              Ruhepulsmessung zukommt.
qualitativ hochwertige Arbeiten der Öffentlich-
keit präsentiert. Der Reigen der Matura-Arbeiten         Verschiedene Fragestellungen aus Philosophie
2019 stellte einmal mehr die vielfältigen Inte-          und Ethik
ressen und Fähigkeiten der Maturandinnen und             Grosses Interesse bestand auch an Fragestellun-
Maturanden und deren Freude und Identifikation           gen der Philosophie und Ethik. Gleich vier der
mit den gewählten Themen unter Beweis.                   Maturaarbeiten wurden in diesen Bereichen ver-
                                                         fasst. So befasste sich eine Maturandin mit dem
Sportbegeisterung als Basis für die Themenwahl           Thema "Tod" in unserer heutigen Gesellschaft
Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Sport wa-             und welche Rolle der Sterbehilfe in der Schweiz
ren etwa der Antrieb, sich genauer mit dem The-          zukommt. Nach Erklärungsansätzen in Schulall-
ma "Mentaltraining" zu befassen, zu recherchie-          tag und Erziehung suchte ein Maturand, der sich
ren und zu erproben, mit welchen Methoden                näher mit dem traurigen Phänomen der hohen
man Leistungssteigerungen erzielen kann. Es              Suizidrate unter japanischen Jugendlichen be-
fasste. Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis mit      unterschätzte Ressource handelt. Zum anderen
Erschöpfung durch Arbeit und die damit verbun-      galt es zu erforschen, wie man soziale Inter-
dene Angst vor Überlastung veranlasste eine         aktionen für sich einsetzen kann, um Heraus-
Schülerin, sich genauer mit dem Thema "Burn-        forderungen des täglichen Lebens besser zu be-
out" und dem richtigen Umgang damit zu befas-       wältigen.
sen. Und schliesslich erforschte ein Schüler die
Bedeutung des Geldes in unserer Gesellschaft        Geschichte und Nachhaltigkeit
und orientierte sich dabei an dem Philosophen       Den Abschluss im Reigen der heterogenen The-
Georg Simmel.                                       men bildeten zwei spannende Arbeiten aus dem
                                                    Bereich Geschichte und dem hoch aktuellen The-
Leidenschaft für Musik und Erforschung des          ma des Umweltschutzes. Die eigene Heimat nahe
Unterbewusstseins                                   dem Grenzgebiet zu Martina aus der historischen
Eine komplett andere Richtung schlugen zwei         Perspektive näher zu erforschen, dieser Aufgabe
Schüler ein, die ihre Leidenschaft, die Musik, zu   hat sich ein Maturand verschrieben. Durch Inter-
einem zentralen Element ihrer Arbeit machten.       views, zum Teil mit Zeitzeugen, wurde der Alltag
Sie untersuchten die kreativen Prozesse beim        des Lebens an der Schweizer Grenze während
Komponieren und Entwickeln eigener Musik.           des Zweiten Weltkriegs und der Umgang mit
                                                    Flüchtlingen rekonstruiert. Den Bogen von der
Persönliche Fragestellungen im Leben haben          Vergangenheit zurück in die Gegenwart spannte
auch zwei weitere Autoren beeinflusst. Zum          die letzte Matura-Arbeit auf ideale Weise, welche
einen ging es darum herauszufinden, welche          spannende Erkenntnisse und Informationen zum
Rolle das Unterbewusstsein beim Erreichen von       Thema "Mikroplastik" im Inn lieferte.
Zielen spielt und ob es sich hierbei um eine oft

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Kleine Roboter – grosse Wirkung
Christian Jäkel, Robotics

Was im ersten Moment so aussieht wie vergnügliches Lego-Spielen,
entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eine wirklich innovative Form
des Lernens.

Mit Mindstorms EV3 hat die Firma Lego vor eini-      trie steigt die Nachfrage nach Robotern ständig.
gen Jahren ein Produkt auf den Markt gebracht,       Im Porschewerk Leipzig zum Beispiel arbeiten
das die Herzen der Schülerinnen und Schüler          knapp 400 Industrieroboter an einer einzigen
erobert und gleichzeitig sehr tiefe Einblicke in     Autokarosserie. Manuelle Arbeit sucht man in
die moderne Fertigungstechnik liefert. Seit 2019     den Fertigungshallen dagegen vergeblich. So
ist eine neue, wesentlich verbesserte Software-      ist es nicht verwunderlich, dass die Steigerungs-
Plattform für Lego Mindstorms vorhanden, die         raten für Roboter in der Industrie weltweit bei
auch im Unterricht keine Wünsche offenlässt.         bis zu 30 Prozent liegen.

Aufgaben direkt aus der automatisierten              Roboter übernehmen heute immer neue
Fertigung                                            Aufgaben
Die Mindstorms Roboter verfügen über eine Viel-      Das HIF hat diesen Zukunftstrend erkannt. Die
zahl von verschiedenen Sensoren: Licht-, Ultra-      Schülerinnen und Schüler lernen mit Lego Mind-
schall- und Geräuschsensoren sowie Sensoren,         storms, wie man mit Hilfe von Algorithmen An-
die auf Druck und Stoss reagieren. Mit ihrer Hilfe   weisungen der Reihe nach ausführt, wie man
kann der Roboter auch sehr komplexe Aufgaben         die verschiedenen Funktionen der vielfältigen
lösen. Waren es zu Beginn oft Hindernisbahnen,       Sensoren nutzt und wie man die Parameter der
die es zu bewältigen galt, so geht es heute oft      Sensoren anpasst. Sie lernen Schleifen zu pro-
um Aufgaben, die direkt inspiriert sind von den      grammieren und wie man "wahre" und "falsche"
Aufgaben, die Roboter in der modernen automa-        Operationen verwendet, um die Schleifen auch
tisierten Fertigung übernehmen. In der Indus-        wieder zu verlassen. Ganz nebenbei erhalten
sie so einen Einblick in die Boolesche Logik. Die   Genauigkeit und Qualität
Schülerinnen und Schüler lernen, dass der Ultra-    Neben der Mindstorms Plattform arbeiten unsere
schallsensor Wellen an Objekten „abprallen“         Lernenden an fünf hochpräzisen Snapmaker 3-D
lässt und so programmiert werden kann, dass         Druckern, die mit hoher Genauigkeit und Qualität
er auf Entfernungen reagiert. Die Lernenden         drucken. In der aktuellen Gesundheitskrise sind
                                                    sie weltweit im Einsatz, um wichtige Ersatzteile
werden ganz spielerisch damit vertraut gemacht,
                                                    für den medizinischen Bereich zu liefern. Mit dem
dass Messwerte von einem Block mithilfe von
                                                    CNC Fräser Aufsatz ist es auch möglich, Mate-
Bluetooth oder von Datenkabeln an einen an-
                                                    rialien wie Acryl, Holz und andere weiche bis
deren gesendet werden können. Sie lernen, wie
                                                    mittelfeste Materialien zu bearbeiten. Auch die
man mehrere Sensoren kombinieren kann. Sie
                                                    Brick’R‘knowledge Bausätze sind flexible, belie-
arbeiten mit Listen und Tabellen, entwerfen, ver-   big erweiterbare elektronische Stecksysteme,
wenden und bewerten Programme, die das Ver-         um knifflige Stromkreise einfach und schnell
halten des Roboters in immer neuen Situationen      zu realisieren, damit zu experimentieren und
verbessern. Dabei erhalten sie einen tiefen Ein-    sie weiter zu entwickeln. Die Schülerinnen und
blick, wie Roboter heute in der automatisierten     Schüler erhalten dabei einen ersten Einblick, wie
Fertigung immer neue Aufgaben übernehmen.           die CPUs in ihren Laptops und Tablets aufge-
                                                    baut sind.

                                                                                                        13
“Il mar ha las secretezzas
chafuollas in sai”
Uorschla Natalia Caprez B. culla 5 e 6avla gimnasi

La ch-Reihe chi ha publichà la traducziun da las poesias dal cudesch
“sablun” ans ha pussibiltats quist inscunter animà. Id es bê da pudair
bivgnantar ün poet davo chi s’ha let sias poesias. La confruntaziun cun
dumondas da traducziun permetta dad approfundir la lectüra.

Dumenic Andry                                            fluors dal desert” da Cla Biert: üna materia chi
Dumenic Andry es nat dal 1960 a Ramosch, ha              nu’s lascha fuormar oter co cullas larmas da la
stübgià romanistica, dat scoula eir a l’Institut,        giuvna. Ün pa sco’ls pleds.” (Milena)
viva cun sia famiglia a Zuoz e lavura sco roma-
nist liber. El ha publichà “Roba da tschel muond”        Temas e motivs dal “sablun” sun t.o. la patria,
(2002) e “Uondas” (2008). Per sias poesias in            l’ester, esser oter, esser surlaschà a seis agen
“sablun” (2017) ha’l surgni il premi da litteratu-       destin, la temma e’l mariner.
ra svizzer.
Cumanzà a scriver ha’l tard. Eir las poesias til han     Corsin s’ha dedichà a las poesias “patria” ed “es-
adüna fascinà, cumbain ch’el ha publichà il prüm         ter”. “La patria es là ingio cha tuots at cugnuos-
impustüt prosa. Cun 35 ha’l gnü il curaschi da far       chan o crajan da’t cugnuoscher. La poesia “es-
poesias ed ha gnü success. (Chiara).                     ter” esa da leger culla poesia “patria”.”
Andry scriva per rumantsch perquai ch’el ha              “Per Andry es la lingua sia patria. Ramosch es
quella precisiun dal vocabulari chi voul per scri-       per el si’infanzia e l’increschantüm da si’infan-
ver be in sia lingua materna. Ma chi sa… (Tim)           zia. Tuornar a Ramosch füss tuornar in ün oter
                                                         cumün.” (Flavio)
“sablun”
“Eir scha’l titel para fich banal, es la significaziun   E co esa schi s’es ün besch nair o schi s’ha ün cour
profuonda. Il sablun til tir’adimmaint l’En, ma eir il   nair? Christian s’ha occupà da la poesia “zav-
mar. L’ura da sablun es il temp chi passa. L’uffant      ranza”? “Bun chi dà eir beschs nairs in nossa so-
ha plaschair cun verer l’ura da sablun. Il creschü       cietà. Sch’inchün ha ün cour nair nun ha’l forsa
chi tilla guarda dvainta melancolic. A Dumenic           sentimaints o nu riva’l da resentir alch.”
Andry fascinescha eir il sablun i’l raquint “Las

  Discussiun davart il “sablun” (2017) e la
  traducziun cul poet Dumenic Andry e’ls
  traducturs Chasper e Claire Hauser Pult
In “Per main da che” nu pon be beschs nairs                apunta il frain chi’ns frena. “Trense” es il pled
tschüblar blau. Mauro scriva: “Dumenic Andry               pel frain chi’d es il plü dastrusch al corp, in boc-
vaiva fat il prüm üna poesia bler massa dutscha,           ca. Quai es il fain chi retegna la persuna e seis
alch sco “il tschêl imprometta il blau da teis ögls”,      pleds.” (Corsina)
chi til ha agità üna jada plü tard ch’el tilla ha letta.
In sia rabgia ha’l strichà quai e scrit cha’l tschêl       Per finir amo alch impissamaints da Mevina dal
tschübla blau e manaja forsa cha minchün saja              mariner, üna figüra centrala in “sablun”. “Il ma-
surlaschà a seis destin.”                                  riner sün sia barcha da palperi es il scriptur. In
                                                           “temp da las tschareschas” es l’uffant chi giou-
Gianna ha let la poesia “fatscha a fatscha”, “ün           va sül tscharescher il mariner. Ün’algordanza
algord dal poet a la ritscha intagliada i’l bankin         da si’infanzia. L’autur as vezza minchatant sco
da seis bazegner chi til vaiva impreschiunà da             mariner. Il mariner es quel chi ha il desideri dad
mattin e fat temma. Uossa è’la intagliada in seis          ir davent ed a listess mumaint increschantüm
cheu, perquai ch’ella til fa amo adüna tschüffer           per sia patria. Il mar ha las secretezzas chafuol-
la tremblaröla.”                                           las in sai e quai es quai chi nu lascha mai posar
                                                           al mariner.”
Cun temmas ha da chefar eir la poesia “faver”.
“Andry disch ch’el vöglia exprimer cun quista
poesia la temma chi ans retegna minchatant o

                                                                                                                  15
Auf dem Weg zum Distance Learning –
und zur Innovation?
Stefanie Aichholz, Englisch und Mitglied der Schulleitung

Mittwoch, 11. März
Heute um 13.30 findet ein erweitertes Lehrermeet-
ing am HIF statt. Wir besprechen die theoretische
Möglichkeit, dass künftige Lehrermeetings und im
Notfall auch der Unterricht online stattfinden müssen.
Ein sehr motivierter, erfahrener Lehrerkollege, der sich                                          Samstag, 14. März
selbst gern als „alter Hase“ bezeichnet, wirft ein, dass    Unser IT Support Team läuft auf Hochtouren. Für alle
er sicher Fortbildungsbedarf habe. Er verleiht damit        Benutzer werden auf Teams Profile angelegt. Für jede
einer Sorge Ausdruck, die andere auch so teilen: Ist es     Klasse, jedes Fach und jede Lehrperson müssen Details
möglich, einen Prozess, der unter normalen Umstän-          erfasst werden, um den gesamten Unterricht digital ab-
den ein mindestens einjähriges Schulentwicklungs-           zubilden. Es wird ein langes und intensives Wochenende
projekt zum Thema "Digitale Schule" mit sich bringen        für unsere Spezialisten.
würde, in so kurzer Zeit umzusetzen?

Montag, 16. März
In einem ausserordentlichen Meeting wird schnell klar, dass durch die verhängte Notlage noch viel schneller als
gedacht „Schule ohne Schule“ notwendig sein wird. Bereits ab 12.00 würden diverse Massnahmen in Kraft treten,
welche das Schulleben wie wir es am HIF bisher kannten, unmöglich machen: Der Schulbetrieb und alle Trainings
sind eingestellt, Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen untersagt, das Schulgebäude muss geschlossen bleiben.
Distance Learning ist bereits ab heute für alle Realität.

Im Laufe der Woche sollen alle Klassen gestaffelt auf digitalen Präsenzunterricht umgestellt werden. Für Lehrper-
sonen und Schüler bedeutet dies Unterricht nach Stundenplan, nur eben digital. In einer Sondersitzung findet eine
erste Schulung der Lehrpersonen statt. Die Stimmung im Kollegium ist gut - ein wesentliches Erfolgskriterium für
die Umstellung wird deutlich: Wir sind bereit, die digitale Herausforderung, die so schnell zu unserem Alltag werden
sollte, positiv anzunehmen.

Es folgen intensive Arbeitsphasen mit unglaublichen Mengen an kleinen, individuellen Problemen, nötigen Spe-
ziallösungen und Anpassungen, die sich so sicher in keinem Handbuch finden lassen. Zudem: Wie kann trotz „social
distancing“ ein attraktives Freizeitangebot für 5 Internatsschüler organisiert werden, die am HIF geblieben sind?
Wie sollen Leistungen gemessen und Zwischenberichte erstellt werden, wenn Notenkonferenzen im eigentlichen
Sinne verboten sind? Wie können praktisch ausgelegt Fächer wie Sport, WAH und BG auch zu Hause unterrichtet
werden? Wie löst man Disziplinarprobleme, wenn ein Schüler sich durch „stummschalten“ einfach entziehen kann?
Diese Liste könnte beliebig weitergeführt werden.

                                                                                                Mittwoch, 25. März
Nach einer Woche Distance Learning wird eine Umfrage zur Zufriedenheit mit dem digitalen Unterricht durchgeführt.
Eine der eigentlich erstaunlichen Erkenntnisse lautet, dass die Arbeitsbelastung höher als im normalen Klassenzim-
mer ist. Corona-Urlaub zu Hause? Weit gefehlt. Im heutigen digitalen Lehrermeeting überlegen wir, wie die auch für
Lehrpersonen belastenden langen Zeiten vor dem Bildschirm reduziert werden können. Machen kleine Besprechun-
gen und Phasen des selbstständigen Arbeitens mehr Sinn als Präsenzunterricht? Wie können wir dann sicherstellen,
ob alle Schülerinnen und Schüler arbeiten? Die Liste der offenen Fragen ist lange und es gibt keine Patentrezepte.
Freitag, 27. März
Während über die Wochen die technischen Probleme insgesamt abnehmen, nimmt der Elternkon-
takt deutlich zu. Man ist besorgt über die voraussichtliche Länge des Distance Learning, nicht immer
schaffen es alle Kinder, sich selbst zu motivieren. Wichtige Fragen zur Matura, zur Versetzung oder
eben auch zur Rückkehr in die Schule sind noch immer offen - wir sind alle ein wenig nervös.

                                                                                            Dienstag, 7. April
             Auf dem Flur treffe ich einen Schüler aus der G5. Er müsse noch ein Schulbuch aus seinem Spind
             holen. Auf meine Frage, ob er denn gern wieder in die Schule kommen würde, antwortet er: Naja,
              jetzt habe er sich schon dran gewöhnt. So müsse man wenigstens nicht so früh auf den Bus und
                                                                  könne länger schlafen. Eine Einzelmeinung?

Donnerstag, 9. April
In unserer Teams Gruppe für Lehrpersonen lese ich erneut von technischen Problemen mit einer der Apps:
„Whiteboard down“. Auch bei mir schaffen es heute drei Schüler der Sekundarschule nicht sofort, sich einzu-
loggen. Mir scheint, es wird Zeit für eine Osterpause.

                                                                                            Dienstag, 14. April
               Mein Tag beginnt mit einem Lächeln: Einer meiner jüngsten Schüler in Englisch hat mir freiwillig
            einen Text über sein Osterfest geschrieben – er habe manchmal Langeweile gehabt. Am Nachmit-
              tag komme ich digital mit der Klasse ins Gespräch: Man findet mehrheitlich, dass jetzt die Schule
                                                                               ruhig wieder anfangen könne.

Mittwoch, 22. April
Im Lehrermeeting machen wir uns Gedanken zu den Fortbildungstagen am Schuljahresende.
Grundsätzlich gibt es keine Probleme mehr bei der Verwendung von Teams. Wir alle haben in
den letzten Wochen viel gelernt, jeder hat seinen eigenen „digitalen Stil“ gefunden. Aus dem
Kollegium werden der Umgang mit Podcasts, Möglichkeiten für Aufnahmen und Schnitte und
vertonte Powerpoints als Ideen für Fortbildungen nach Schuljahresende angegeben. Elemente
des digitalen Unterrichts sollen auch in Zukunft zur Unterstützung unserer Sportklasse Schüler
während Trainings und Wettkämpfen angewendet werden. Ich finde, das klingt doch innovativ.

                                                                                              Freitag, 2. Mai
           Mit meiner 3. und 4. Klasse des Gymnasiums führe ich eine Abschlussdiskussion durch. Wir wollen es
           gut machen, auch in der Lektion vor den Ferien – doch eine gewisse Müdigkeit ist uns nach 6 Wo-
           chen digitalem Unterricht anzumerken.

           Nach der Verabschiedung in die Ferien ruft mich ein Mädchen aus der Klasse nochmal an und fragt,
           ob die Schule für sie wirklich erst am 8. Juni wieder losgehen würde. Das sei schade - das Schuljahr
           sei dann ja schon fast vorbei. Ich kann gut nachvollziehen, was sie meint, auch ich freue mich da-
           rauf, wenn die Schule bald wieder in der Schule stattfindet. Wir alle zusammen haben diese Notlage
           gemeistert, doch im „social distancing“ bleibt zu viel auf der Strecke, auf das es in unserer Schule
           eigentlich ankommt. Jeder der uns und unsere Schule kennt, weiss wovon ich spreche.

                                                                                                             17
Aus der Not eine Tugend gemacht
Fränzi Gissler, Geographie

Die Schulschliessungen am 13. März 2020 haben ziemlich abrupt
Schulleitungen, Lehrpersonen und Lernende vor grosse neue Her-
ausforderungen gestellt. Im Distance Learning gab und gibt es viel zu
lernen. Im Folgenden ein sehr persönlich gefärbter Erfahrungsbericht.

Das am 13. März nach der Pressekonferenz des        alle Beteiligten unheimlich. Nach einem vollen
Bundesrats ad hoc einberufene IT-Team schaffte      Unterrichtstag war ich am Abend so "durch den
es in Windeseile, die Arbeits- und Kommunika-       Wind", dass ich keinen geraden Gedanken mehr
tionsplattform "Teams" für das HIF Distance         fassen konnte. Festplatte voll, nichts geht mehr.
Learning aufzusetzen und die Lehrpersonen über      So und schlimmer musste es auch den Schülerin-
das Wochenende zu schulen. Die Schülerinnen         nen und Schülern ergehen. Das Fazit des schnel-
und Schüler als "Digital Natives" waren ruckzuck    len Feedbacks, welches von Schüler- und Eltern-
parat und liessen sich ohne Berührungsängste        seite eingeholt wurde: Wir sind keine Maschinen,
auf die neue Situation ein. Sie haben in ganz       die auf einen Klick aktiviert und ausgeschaltet
kurzer Zeit bewiesen, dass sie eigenständig, mit    werden und wir haben unsere Tagesform, die
viel Selbstverantwortung und zumeist sehr zu-       nicht genormt ist. Wir sind Menschen, sehr lern-
verlässig arbeiten sowie eine gute Portion Eigen-   fähig zwar, aber eben Menschen. Zum Glück.
motivation entwickeln. So konnte der Unterricht     Somit beschloss ich, ab sofort bei meinen Lern-
praktisch ohne Verzug starten und qualitativ        einheiten 50% konzentriertes Online Lernen
hochstehend stattfinden.                            mit 50% Bewegung und Lernaufträgen an der
                                                    frischen Luft zu kombinieren.
Speicher voll, nichts geht mehr
Nach phasiertem Einstieg der Klassen in den ers-    Eine Chance für die Zukunft
ten Tagen, trat bald ein neuer Schulalltag ein.     Jede Krise ist auch eine Chance. Wir erkennen,
Und es zeigte sich schnell: das Online Learning     dass Online Lern- und Unterrichtseinheiten sehr
bedingt viel mehr an Konzentration und fordert      effektiv, aber eben auch sehr intensiv sein können.
Und es fehlte in diesen Wochen etwas: Ein schal-   lauten: «Bitte das Menü Mix, sehr rezent gewürzt
lendes Gelächter zum Beispiel, das ansteckend      mit einer guten Portion analogen und digitalen
ist und die Wände erzittern lässt. Wir vermissen   Kräutern – und bitte alle Gänge verschieden,
die Intensität und Interaktionen des menschli-     aber geschmacklich aufeinander abgestimmt
chen Wesens. Wir können kognitiv-intellektuell     zusammengestellt.»
satt werden, würden wahrscheinlich aber auf
seelisch-menschlicher Seite verhungern. Beim
physischen Präsenzunterricht lernen wir mitei-
nander und vor allem auch voneinander. Beim
                                                                   “Könnte ich zum
e-Learning vermissen wir den zwischenmenschli-                  jetzigen Zeitpunkt
chen Austausch, das befreite Lachen der an-
deren oder die engagierten Meinungsverschie-                         wählen, würde
denheiten im Schulzimmer.
                                                                  ich einen Mix aus
Mein ideales Szenario
Würde ich zum jetzigen Zeitpunkt wählen kön-
                                                                 Präsenzunterricht
nen, würde ich einen Mix aus Präsenzunterricht                und Online Learning
und Online Learning vorziehen. Könnte ich jetzt
gerade eine Bestellung aufgeben, würde diese                             vorziehen.”

                                                                                                      19
Stay safe, stay healthy, stay happy
Ruth Beyeler und das HIF Internatsteam

Diese Botschaft wurde von fünf Internatsschülerinnen und -Schülern in
Form eines kurzen Videos auf Social Media in die Welt hinausgepostet.
Die drei Jungen und zwei Mädchen verbrachten die gesamte Zeit des
Distance Learning im Internat.

Die vielen „Likes“ bestätigten, dass die guten Wün-   Eine harmonische Internatsgemeinschaft
sche nicht nur Mitschülerinnen und Mitschüler,        In der ersten Woche war eine der grossen Her-
sondern auch eine Vielzahl von anderen Men-           ausforderungen, alle Computer auf den neusten
schen erreichten, die sich während der letzten        Stand zu bringen, das richtige Programm für
Wochen auf der ganzen Welt in einer ausser-           den Online-Unterricht zu installieren, Mängel
ordentlichen Situation befanden. Unsere fünf am       zu beheben, den Lernplatz in der Mediothek
HIF Gebliebenen aus Deutschland, Österreich,          oder im Internatsbüro, der während der ge-
China und Taiwan gewöhnten sich dank guter            samten Zeit nicht gewechselt wurde, zu finden
Betreuung, intensiven Unterrichts und einer           und einzurichten. So konnte gut vorbereitet in
Vielzahl von zusätzlichen Aktivitäten schnell an      die zweite Woche und in das Distance Learning
ihren neuen Tagesablauf. Das engagierte Inter-        gestartet werden, das anspruchsvoll begann und
natsteam wechselte sich im wöchentlichen Tur-         auch geblieben ist. Der diensthabende Internats-
nus ab und war für seine Schützlinge rund um die      betreuer war in der Regel während des Unter-
Uhr da. Sie unterstützten nicht nur beim tägli-       richts anwesend und konnte bei Bedarf unterstüt-
chen Online-Unterricht, sondern schlugen auch         zen. Ein gut strukturierter Tagesplan, der täglich
Aktivitäten vor, die sie unterstützend mitmach-       mit den Schülerinnen und Schülern bespro-
ten. Natürlich wurden in der Freizeit auch Zim-       chen, angepasst oder geändert werden konn-
mer aufgeräumt, gewaschen und Studienzeit war         te, trug massgeblich dazu bei, dass der Umgang
auch angesagt. Danach waren Nichts tun und            untereinander zu allen Zeiten vertrauensvoll, of-
„chillen“ ebenso beliebt wie der der rege Aus-        fen, fröhlich und nicht zuletzt auch höflich und
tausch mit Eltern, Freunden und Schulkamera-          kurzweilig war. Neben dem allabendlichen Fit-
den über verschiedenste Online-Plattformen.           nessprogramm in der Turnhalle, das freiwillig,
aber dennoch sehr beliebt war, wurden Schals          ergab sich schlussendlich der Hinweis, wo die
gestrickt, Puzzles zusammengesetzt, spaziert,         Osternester gefunden werden konnten – Team-
Videos gefilmt, Osterdekorationen gebastelt,          work im besten Sinn!
Roboter zusammengestellt und programmiert,
gekocht und Osternester gesucht.                      In der fünften Woche des Lockdowns wurde
                                                      bekannt, dass die Schulen Mitte Mai teilweise
Ostereiersuche und ein absehbares Ende                wieder geöffnet werden sollen. Unsere fünf in-
Die vierte Woche des „Lockdowns“ fiel in die Oster-   ternationalen Schülerinnen und Schüler hielten
woche. Der Internatsleiter Joe Zangerl dachte         weiterhin tapfer die Stellung, waren motiviert,
sich zur Feier des Ostersonntags eine sehr an-        befolgten die Vorschriften, insbesondere die
spruchsvolle „Ostereiersuche“ aus. In einer           Hygienevorschriften bzw. die Social Distancing
Ziehung bekam jeder Mitspieler einen Punkt            Regeln, machten das Beste aus ihrer sehr ausser-
zugewiesen, der mit Längen- bzw. Breitengra-          ordentlichen Zeit und freuten sich auf die Zeit
den angegeben wurde. Die Punkte befanden              danach, in der sie Eltern, Geschwister und Freun-
sich im Gelände ausserhalb des HIF Gebäudes           de wiedersehen würden.
im Umkreis von etwa 500m. An dem angege-
benen Punkt war ein Glas zu finden, das einen
Buchstaben enthielt. Wurden die gefundenen
Buchstaben aller Mitspieler zusammengefügt,

                                                                                                          21
C L A S P - Make a difference
        Creativity, Leadership, Action, Service, Personal Development

CLASP
CREATIVITY • LEADERSHIP • ACTION • SERVICE • PERSONAL DEVELOPMENT
        We can’t save the planet, like, tomorrow, but we can make a first step. Both as an individual
        and as part of a global project. Making the world a better place starts on your doorstep. Do
        you know of a person in your neighbourhood who could use some support? Or a local orga-
MAKE A CONTRIBUTION. MAKE A DIFFERENCE.
        nisation looking for volunteers? You’ll be surprised how great it feels to lend a helping hand.
We can’t save the planet, like, tomorrow, but we can make a first step. Both as an individual and as part of a global
project. Making the world a better place starts on your doorstep. Do you know of a person in your neighbourhood
        Theuse
who could   HIFsome
                 Leadership  andOr
                       support?  Personality  Development
                                    a local organisation    (LsP)for
                                                         looking  programme    is joining
                                                                     volunteers?   You’ll forces  with thehow great it feels
                                                                                           be surprised
        IB Diploma  inspired
to lend a helping hand.      CAS  (Creativity, Action, Service) programme    to  give  us all the chance
The HIFtoLeadership
           work together.
                      and Personality Development (LsP) programme is joining forces with the IB Diploma inspired
CAS (Creativity, Action, Service) programme to give us all the chance to work together.
       HELP MAKE THE WORLD A BETTER PLACE
HELP MAKE THEyour
       Dedicate  WORLDcreativity,  leadership
                            A BETTER     PLACEand action to the service of the community.
       The
Dedicate   HIFcreativity,
         your  ChangeMaker     is:
                          leadership   and action to the service of the community.
The HIF ChangeMaker is:

                                                                                                 Reflective
         Dedicated

                           Creativity                                                                        Resilient
    Open-minded                                   HOCHALPINES
                              Action
                                                  INSTITUT
                             Service
                                                  FTAN                            Leadership &                     Reliable
         Principled
                                                                                  Personal
                                                                                  Development
                                                                                                                Caring
                       Passionate

   C L A S P is a small step for you,
       but a big one for the community                                             Stop doubting, start doing

                                                            Contribute to our future
“Happiness is when what you think, what you say, and
 what you do are in harmony.

 Mahatma Gandhi
                               ”
And also «What you feel». Become the best ver-
sion of yourself by tackling problems, finding solu-
tions and taking action to make positive change.
The rewards are immense; you will grow in confidence
and become the person you want to be. These qualities
will stay with you for the rest of your life. And you will
build a CV which could be a passport to the university
and job of your choice.

WHAT OUR STUDENTS EXPERIENCED

                                                                         Patrick
             Nils

“
During the CleanUp, complete strangers came up and
started talking to us. Their appreciative comments show
                                                             “
                                                             I had always thought that working with children
                                                             was not really my thing. But at the youth cross-
                                                             country race I realized just how wrong I was. I like
                                                             working with them a lot! Maybe this will even be

                                                     ”                                                  ”
                                                             important for my career choice one day.
how service for the community can involve others.

                                                                                 Selina
                        Bruce

         “The work in the local home for the disabled
          people has not only given me more understand-
          ing of how our society works. The open discus-
                                                                   “It was a real challenge to help a boy over-
                                                                    come his fear of dogs. But small steps have
                                                                    paid off and he has made great progress.
                                                                    I have been able to learn a lot about the
                                                                    relationship between people and nature,

                                                                                              ”
          sions with the residents of the home were very            a real win-win situation.
          impressive and are for sure long-time lasting
          impressions.
                       ”
                                                                                                              23
Schule und Sport – eine
bereichernde Kombination
Mayk Wendt

Als sich das HIF 1993-94 neu profilierte und die Sportklasse gründet
wurde, war es Schweizer Pionierarbeit, eine Struktur zu erstellen, wo
Ausbildung und Sport aufeinander abgestimmt sind. Heute, 25 Jahre
nach der Gründung der Sportklasse, ist ein HIF ohne Sport kaum mehr
vorstellbar.

Ob ambitionierte Wintersportathletin oder Frei-       Ohne Sport geht es nicht
zeitsportler - Sport ist ein wichtiger Bestand-       Mirja trainiert neben ihren betreuten Trainings-
teil des Lebens am Hochalpinen Institut Ftan.         zeiten auch in jeder Freilektion. Sie nutzt dafür
Sport fördert Gesundheit, Wohlbefinden, Selbst-       die hervorragende Infrastruktur des Kraft- und
disziplin und Teamgeist. Am HIF endet das Ler-        Gymnastikraums. «Ich liebe Sport einfach»,
nen nicht im Klassenzimmer. Über den Lehrplan         schwärmt sie. Natürlich bleibt ihr wenig Zeit für
hinaus sollen die jungen Menschen ihre Talente        anderes, aber ohne Sport gehe es einfach nicht,
entdecken und ihr Potential ausschöpfen. «Die         sagt sie mit einem Lächeln. Bei Schulabwesen-
Kombination Schule und Sport am HIF ist für           heit für Wettkämpfe bekommt sie mehr Zeit für
mich optimal», sagt die 15-jährige Mirja aus Scuol.   die Erledigung der Aufgaben und kann mit den
Die ambitionierte Skirennfahrerin nutzt das An-       Trainern, Lehrpersonen und ihrem persönlichen
gebot der Sportklasse am HIF bereits seit drei        Tutor unkompliziert Lösungen für die Nach-
Jahren. «Die sportliche Betätigung und das kon-       arbeit finden.
stante Trainieren sind wichtig für mich. So fühle
ich mich gut.»
«Durch den Spitzensport habe ich gelernt ef-          lernen sich selbst zu organisieren und voraus-
fizient zu lernen. Ich wollte immer so viel wie       schauend zu denken», ergänzt René Hürlimann,
möglich snowboarden, aber auf jeden Fall auch         Konditions- und Snowboard Alpin-Trainer der
die Schule schaffen», blickt Olympiasieger Nevin      Sportklasse.
Galmarini auf seine Zeit in Ftan zurück. «Die Lehr-
personen und Trainer des HIF haben mir am An-         Sport als Ausgleich zur Arbeit
fang beim Zeitmanagement geholfen. Ich habe           Die HIF Sportklasse bietet verschiedene Op-
früh gelernt, Verantwortung für mein Handeln          tionen an, die sich in der Anzahl der Trainings-
zu übernehmen und davon profitiere ich heu-           einheiten pro Schulwoche unterscheiden und
te noch.»                                             sehr individuell ausgewählt und abgestimmt
                                                      werden können. Das weiss auch Tania zu schät-
Angebot auch für auswärtige Schülerinnen und          zen. Die 20-Jährige arbeitet im kaufmännischen
Schüler                                               Bereich und trainiert bis zu fünfmal die Woche
Luca nutzt als auswärtiger Schüler das Ange-          in der Sportklasse. «Das ist mein Ausgleich zur
bot der Sportklasse in Ftan. «Die vielfältigen        Büroarbeit», sagt die Langläuferin. Ihren Trainer
Trainingsmöglichkeiten am HIF sind grossar-           Odd Kåre Sivertsen kennt sie schon seit der Pri-
tig», stellt der Snowboarder fest. Für ihn gehen      marklasse. «Durch das langjährige Training habe
Schule und Leistungssport nur zusammen, weil          ich eine vertrauensvolle Beziehung zu den Trai-
er gute Strukturen sowie einen gut geplanten          nern aufgebaut.» Tanias Ziel ist es vor allem, an
Trainingsalltag vorfindet. «Die jungen Sportler       Volks- und Marathonläufen teilzunehmen.

                                                                                                          25
Sportklasse 2019/20 –
erfreuliche Resultate
Muriel Hüberli, Leiterin Sportklasse

Alle Teams der Sportklasse haben sich nebst         Für beide gilt es, die Leistungen im Training auch
den wöchentlichen Trainings vor Ort auch mit        in den Rennen noch öfter abrufen zu können.
zahlreichen Trainingstagen auf Schnee, sei es auf
dem Gletscher, in der Skihalle oder dank Snow-      Snowbaord Alpin und Freestyle
farming, gut auf die Wintersaison vorbereitet.      Die Snowboard Alpin Fahrerinnen sammel-
Bis Mitte März konnte im Unterengadin und in        ten weitere Erfahrungen im FIS und Europacup
Samnaun praktisch durchgehend bei top Win-          Bereich. Leider musste unsere B-Kaderathletin
terverhältnissen trainiert werden. Leider ging      Ricarda Hauser aufgrund einer Handverletzung
die Saison frühzeitig und abrupt zu Ende, als       auf den Grossteil der Saison verzichten. Die na-
ab dem 16. März jegliche organisierte Sportak-      tionalen Meisterschaften und die Junioren Welt-
tivitäten im Rahmen der Corona-Massnahmen           meisterschaften konnten nicht stattfinden. Bei
verboten wurden. So konnten Trainings, diverse      unserem jungen Freestyle-Team lag der Fokus
kantonale und nationale Meisterschaften sowie       auf einem guten Trainingsaufbau und möglichst
Junioren Weltmeisterschaften nicht mehr durch-      vielen Trainingstagen.
geführt werden.
                                                    Koordination Schule und Sport
Biathlon und Langlauf                               Im Bereich Koordination Schule und Sport wurde
Im Biathlon dominierten die Schwestern Marina       das Konzept auf anfangs Schuljahr 2019/20
und Valeria Benderer den Leonteq Cup (Swiss         überarbeitet und mit einem Tutorensystem si-
Cup) und holten mehrere Medaillen an den            chergestellt, dass unsere Wettkampfsportler
Schweizer-Meisterschaften.                          noch enger und besser betreut werden können.
Bei den Langläufern haben sich diverse Ath-         Dieses wird auf das kommende Schuljahr wie-
leten während des letzten Jahres sehr gut entwi-    derum optimiert, insbesondere im Bereich Dis-
ckelt und auf nationaler Ebene in den vorderen      tance Learning.
Rängen etabliert, insbesondere Helena Guntern
bei den Damen U18 wie auch Max Wanger und           Während des Lockdowns wurden die Athleten
Marchet Nesa bei den Knaben U14. Isai Näff musste   online und per Video durch das Trainerteam be-
sich dieses Jahr als jüngerer Jahrgang bei den      treut. Sie mussten jedoch eine grosse Portion
Knaben U16 beweisen und holte mit der Bünd-         Selbständigkeit und Disziplin an den Tag legen,
ner Staffel die Silbermedaille an den Schweizer-    um trotz der Umstände möglichst gut zu trai-
Meisterschaften.                                    nieren, denn gute Wintersportler werden nun mal
                                                    bereits im Sommer gemacht. Jeder versuchte,
Ski Alpin                                           das Bestmögliche aus der Situation zu machen
Auch die Skifahrerinnen Mirja Malgiaritta und       und wenn der Trainingsbetrieb wieder unein-
Hanna Hintz machten sehr grosse Fortschritte        geschränkt losgehen kann, wird die Freude über
und qualifizierten sich für Interregio-Rennen und   gemeinsame Trainings umso grösser sein. Das
zum ersten Mal auch für nationale Rennen. Beide     Sportklasse Team ist auf alle Fälle bereit für die
holten Podestplätze im BSV-Cup und Hanna            neue Saison!
gewann die Interregionswertung der Mädchen.
Top Resultate 2019/20
Junioren-WM Teilnehmer: Ehemalige Sportklasse Athleten
Langlauf Oberwiesenthal: Giuliana Werro
Biathlon Lenzerheide: Nico Salutt
(Junioren-WM Snowboard wegen Coronavirus abgesagt)

Youth Olympic Games (YOG) Lausanne
(ehemalige Schülerinnen)
Bianca Gisler: Bronzemedaille Snowboard Slopestyle und 4. Rang Snowboard Big Air
Sandra Schmidt: 4. Rang Team Schweiz, Damen Eishockey

Schweizer-Meisterschaften Top 10
1. Rang W13 Valeria Benderer, Biathlon Einzelrennen
2. Rang W15 Marina Benderer, Biathlon Einzelrennen
2. Rang W13 Valeria Benderer, Biathlon Sprint
2. Rang U16 Isai Näff, Langlauf Staffel BSV 1
3. Rang W15 Marina Benderer, Biathlon Sprint
5. Rang U18 Helena Guntern, Langlauf Einzelrennen
5. Rang U16 Isai Näff, Langlauf Einzelrennen (1. seines Jahrgangs)
7. Rang U14 Max Wanger, Langlauf Einzelrennen
10. Rang U14 Marchet Nesa, Langlauf Einzelrennen

Bündner-Meisterschaften Top 3
2. Rang U14 Max Wanger, Langlauf Einzelrennen
2. Rang U16 Isai Näff, Langlauf Einzelrennen
2. Rang U18 Helena Guntern, Langlauf Einzelrennen
2. Rang U20 Helena Guntern und Fiona Triebs, Langlauf Teamsprint
3. Rang U16 Isai Näff und Marchet Nesa, Langlauf Teamsprint

Gesamtwertungen Top Resultate
1. Rang W13 Valeria Benderer, Biathlon Leonteq Swiss Cup
1. Rang W15 Marina Benderer, Biathlon Leonteq Swiss Cup
1. Rang Mädchen Hanna Hintz, Ski Alpin BSV Interregion Wertung
4. Rang Damen Fabiana Wieser, Langlauf Swiss Cup
4. Rang U16 Isai Näff, Langlauf Helvetia Nordic Trophy

                                                                                   27
Lernen ist das Ziel
Mayk Wendt

Der US-amerikanische Sportwissenschaftler und Ski Alpin Trainer
Canaan Pollock ist Spezialist auf dem Gebiet «Growth Mindset».
Canaan ist Leiter des Regionalen Leistungszentrum (RLZ) für Ski Alpin
in der Sportklasse am Hochalpinen Institut Ftan. Was genau der aus
den USA stammende Lernansatz bedeutet, erklärt er hier.

Die gesellschaftlichen Anforderungen an den        der Trainer. Es geht in erster Linie darum, jeden
jungen Menschen steigen stetig. Dazu zählt         Tag zu lernen. Lernen ist ein Schlüssel um ge-
das Erbringen von Leistungen. Aber nicht nur       scheiter zu werden. Und darin besteht ein An-
schulische oder sportliche Leistungen und damit    satz des «Growth Mindsets». Wenn die jungen
zusammenhängende Erfolge in Form von guten         Athletinnen und Athleten beginnen zu lernen,
Noten und Wettkampfergebnissen werden er-          dass sie besser und «smarter» werden können,
wartet, täglich müssen auch Entscheidungen         dann verstehen sie auch, dass Anstrengung und
getroffen werden. Und wenn möglich sollen          Aufwand dafür notwendig sind. Schlussendlich
es die richtigen Entscheidungen sein. Einen        investieren sie für dieses Ziel mehr Zeit und Wil-
besseren Umgang mit all diesen Anforderun-         lenskraft. Erfolg ist dann eine logische Konse-
gen kann man lernen.                               quenz davon. «Sie lernen im Grunde daran zu
                                                   glauben», sagt Canaan Pollock.
Das Ziel erreichen
Heute wollen die jungen Menschen schnell Erfolg    Mit Charakter und persönlicher Stärke
haben. In der Sportklasse geht es aber nicht nur   Die Methode wurde vor mehr als 30 Jahren von
um den kurzfristigen sportlichen Erfolg, erklärt   Dr. Carol Dweck entdeckt, erforscht und weiter-
entwickelt. Eines der grössten Hindernisse beim    Zeit nimmt sich Canaan Pollock. «Eine starke
Lernen sind häufig unbekannte Blockaden,           Beziehung bildet die Grundlage einer positiven
mangelndes Selbstbewusstsein und fehlender         Zusammenarbeit im Sport», sagt er. Es ist ihm
Glaube daran, sich zu verbessern. Canaan Pollock   wichtig zu motivieren und dem Athleten zu ver-
hat sich mehr als neun Jahre mit dem Thema         mitteln, dass Fehler und Misserfolg zum Lern-
beschäftigt und darin vertieft. Er weiss, wovon    prozess gehören. Die Basis dafür ist Vertrauen.
er spricht, wenn er sagt: «Ich versuche nicht      Dieses wiederum entsteht durch Verbindlichkeit
auf die Athleten einzureden, sondern ich stelle    und Verlässlichkeit. Canaan Pollock steht zu sei-
primär Fragen.» Bei diesen Gesprächen geht es      nem Wort. Dafür ist er praktisch immer für die
immer auch um den Charakter und die Persön-        Sportlerinnen und Sportler ansprechbar und ver-
lichkeit der jungen Menschen. Mit den passen-      fügbar. Und «man muss machen, was man sagt»,
den Trainingseinheiten versucht Canaan Pollock     meint er dazu. «Und vorab gut überlegen, was
eine Umgebung zu schaffen, in der die Sportler     man sagt», ergänzt er mit einem Schmunzeln.
selbst die Antworten finden können.

Der Trainer als wichtiger Faktor
Der Ansatz erfordert viel Zeit und Geduld. Vom
Trainer sowohl als auch vom Sportler. Diese

                                                                                                       29
Kino am HIF
Ein Spass für Jung und Alt
Ursula Sommer, Leiterin Admissions & Marketing

Das Hochalpine Institut Ftan hat eine lange Tradition in Kulturförderung.
Die Schule hat das Ziel, durch Lehren und Lernen mit einer lokalen,
nationalen und internationalen Perspektive Offenheit, kritisches Den-
ken und Teamarbeit zu fördern.

Im Rahmen der „Kultur am HIF“ Veranstaltungen        COOL RUNNINGS ist das unglaubliche Märchen
arbeitet das HIF seit Jahren mit regionalen Künst-   des ersten jamaikanischen Bobteams. Nachdem
lern zusammen und bereichert das kulturelle          es das zusammengewürfelte Team nach vor-
Angebot im Unterengadin. Mit dem Projekt „Kino       erst verheerenden Rückschlägen doch noch an
am HIF“ möchte das Hochalpine Institut Ftan          die olympischen Winterspiele in Calgary schafft,
die Kinotradition des Unterengadins zusätzlich       stellen sie sich dort allen zuerst unüberwind-
bereichern und ein regelmässiges Filmangebot         bar scheinenden Problemen und erobern dank
für Familien ermöglichen.                            ihrer Positivität, der typisch jamaikanischen Le-
                                                     bensfreude und des hervorragenden Teamgeists
Zum Auftakt von „Kino am HIF“ wurden drei            die Gunst von Publikum, Sportlern und Funk-
Filme gezeigt, die jeder gesehen haben muss          tionären.
und an denen man sich auch zum wiederhol-
ten Mal freuen kann. Die drei Filme stellten den     SEABISCUIT erzählt von einem Pferd, das ei-
Sport, die damit verbundene Teamarbeit und           gentlich zu klein und aggressiv ist, um sich in
die Wichtigkeit von Begeisterungsfähigkeit, En-      einem geordneten Rennbetrieb gegen eine starke
gagement und Durchhaltewillen für die Persön-        Konkurrenz zu behaupten. Doch sein Besit-
lichkeitsentwicklung ins Zentrum.                    zer glaubt an seine Qualitäten und macht ge-
                                                     meinsam mit einem unkonventionellen Trainer
Wer INVICTUS (Regie Clint Eastwood, mit Morgan       „Seabiscuit“ und seinen halbblinden Jockey zu
Freeman, Matt Damon, 2009), COOL RUNNINGS            Gewinnern - mit erstaunlichen Erfolgen.
(1993) und SEABISCUIT (mit Tobey Maguire,
Jeff Bridges, 2003) noch nie gesehen hat, musste     „Kino am HIF“ wird im neuen Schuljahr 2020/21
unbedingt dabei sein. Und wer die Filme schon        seine regelmässigen Filmabende mit Gratis-Pop-
kannte, bekam die Gelegenheit, die drei unter-       corn für Jung und Alt wieder aufnehmen und
haltsamen Wohlfühl-Filme, die alle auf wahren        freut sich auf stetig wachsende Zahlen von kino-
Begebenheiten beruhen, wieder einmal auf der         begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern.
grossen Leinwand zu geniessen.

INVICTUS erzählt in eindrücklichen Bildern die
Geschichte der Springboks, des südafrikanischen
Rugby Teams, das anlässlich der Rugby-WM
1995 als Aussenseiter den WM-Titel gewann.
Nelson Mandela, der 1994 in der ersten freien
Wahl zu Südafrikas Präsident wurde, gelang das
Kunststück, mit Hilfe von Captain François Pie-
naar und seinem Team die Herzen des ganzen
Landes zu erobern und Schwarz und Weiss zu
vereinen.
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