Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg

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Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
Dorfspiegel
       Sommer 2018

        Gemeinderechnung 2017
    Das Zämaschütta im Alpengebiet
 Stiftung Heimat- und Familiengeschichte
          Hieronymus Schädler
     Die Open-Air-Saison ist eröffnet

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Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
«Die Sonderlast für das
                  Naherholungsgebiet
                tragen die Triesenberger
                     Steuerzahler.»

Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner         die Gemeindestrassen (mit Belag: 31.4 km,       Landtag und Regierung anerkennen zwar
Das Land Liechtenstein hat ein Reinvermö-       ohne Belag: 17.9 km, Wege: 13.5 km, Alpstras­   die hohen Ausgaben der Gemeinde, was
gen von rund 2.5 Milliarden Franken. Die        sen: 15.4 km, Waldstrassen: 6 km). Hierzu       einerseits durch den Sonderbeitrag gemäss
Landesrechnung 2017 weist einen Gewinn          noch ein Vergleich: In Vaduz kommen auf         Finanzgesetz und andererseits durch die
von 170 Millionen Franken aus. Über die         100 Einwohner lediglich 0.8 km Gemeinde­        Unterstützungszusage der Regierung bei
letzten Jahre betrachtet betragen die Ge-       strassen, in Triesenberg sind es 1.5 km.        der Einforderung einer Umlage zum Aus-
samtüberschüsse aller elf Gemeinden mehr        ­Grösse und Topografie des Gemeinde­            druck kommt. Dennoch liegt die Abgeltung
als 60 Millionen Franken jährlich.               gebiets sowie die permanente Rutschung         mit jährlich 2.5 Millionen Franken deutlich
    Unsere Gemeinderechnung hingegen             in Teilbereichen schlagen sich zudem direkt    unter den effektiven Kosten. Zudem erfolg-
weist für 2017 ein Defizit von 0.63 Millionen    auf die Infrastrukturkosten nieder.            te die Aufrechnung des Sonderzuschlags
Franken aus. Dies trotz massiver Einspa­             Der Unterhalt der allgemeinen touris­      nach dem Einwohnergleichwert von 1991.
rungen beim betrieblichen Aufwand und            tischen Infrastruktur im Ferien- und Nah­      Dieser wurde seither nicht angepasst.
gros­ser Zurückhaltung bei Investitionen. Das    erholungsgebiet Steg-Malbun sowie im rhein-          Seit drei Jahren bemüht sich der Gemein-
Budget sah einen Verlust von 2.4 Millionen       talseitigen Naherholungsgebiet Masescha,       derat um einen für Triesenberg gerechten Fi-
vor. Obwohl der Finanzausgleich seit 2010        Gaflei und Silum kostet rund 4 Millionen       nanzausgleich. Obwohl es wie ein Kampf ge-
um 3 Millionen Franken gesunken ist, macht       Franken, wie eine detaillierte Kostenanaly-    gen Windmühlen scheinen mag, werden wir
er mit 8.8 Millionen Franken rund 50 Prozent     se ausweist. Diese Sonderlast für das Nah­     gemeinsam weiterhin alles daran setzen, den
unserer Einnahmen aus. Das verdeutlicht,         erholungsgebiet Liechtensteins wird durch      Finanzausgleich zu unseren Gunsten an­
dass wir als finanzschwache Gemeinde auf         den jährlichen Landesbeitrag von 2.5 Millio-   zupassen. Dabei geht es uns nicht darum,
Unterstützung angewiesen sind.                   nen und Einnahmen von rund 0.3 Millionen       ­Finanzreserven anzuhäufen. Wir benötigen
    Unser Bergdorf ist eine attraktive           Franken nicht abgedeckt. Die spezifische        ­lediglich die finanziellen Mittel, um unsere Auf-
Wohngemeinde und kann auf starke ein-            Situation mit überproportional hohen Kos-        gaben im Dienst der Bevölkerung zu erfüllen.
heimische Gewerbe- und Dienstleistungs-          ten für Leistungen, die in erster Linie der          Abschliessend wünsche ich euch erhol-
betriebe zählen. Die Dimensionen unserer         Bevölkerung aus ganz Liechtenstein und           same Sommerferien und eine interessante
Gemeinde einschliesslich des Alpengebiets        der Region beziehungsweise der liech-            Lektüre der Dorfspiegel-Sommerausgabe
übersteigen jene anderer Gemeinden be-           tensteinischen Tourismuswirtschaft zugu-         mit einer bunten Mischung aus Rat-
trächtlich. Zahlen zum Werkleitungsnetz          tekommen, belastet den Gemeindehaushalt          haus-Nachrichten und Berichten über das
und den Gemeindestrassen verdeutlichen           stark. Diese Konstellation ist in Liechten­      vielseitige Dorfgeschehen.
dies: Wasserversorgung (öffentliches Netz:       stein einzigartig und rechtfertigt aufgrund
53 km, Hausanschlussleitungen: 32 km), Ka-       des damit für das Land und die Volkswirt-
nalisation (öffentliches Netz: 57 km, Haupt-     schaft erbrachten Nutzens einen Sonder-
schächte: 2’041, Strasseneinlaufschächte:        beitrag, der diese Leistungen abdeckt. Das     Christoph Beck
1’030, Hausanschlussschächte: 1’432) oder        ist derzeit leider nicht der Fall.             Gemeindevorsteher
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Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg
Sommer 2018, Nr. 148

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 4   Im Blickpunkt: Gemeinderechnung 2017
10   Rathaus-Nachrichten
16   Aus dem Dorfgeschehen
27   Personalwesen
27   Quiz
32   Ünschi Gschicht: Das Zämaschütta im Alpengebiet
38   Gemeinnützige Stiftungen: Einblick in die Heimat- und Familiengeschichte
42   Porträt: Hieronymus Schädler
48   Für d Bäärger Jugend: Die Open-Air-Saison ist eröffnet
51   Aus dem Leben
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Defizit geringer als
                      budgetiert

4   Im   Blickpunkt
     Aus dem Dorfgeschehen
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Gemeinderechnung 2017

    Das Triesenberger Gemeindebudget 2017 sah in der
    Gesamtrechnung einen Verlust von rund 2.4 Millionen
    Franken vor. In der Rechnung beträgt er nun effektiv
    0.63 Millionen Franken. Und dies, obwohl die Gemeinde
    für fast sechs Millionen Franken Investitionen tätigte.
    von Egon Gstöhl

    Mehreinnahmen beim Finanzertrag, bei den Entgelten        Rechnung etwas entlasten», spricht der Vorsteher
    und Rückerstattungen sowie eine grosse Ausgaben-          den sehr engen finanziellen Handlungsspielraum der
    disziplin haben zu dieser Entwicklung beigetragen.        Gemeinde an.
    Be­trachtet man den im eigenen Einflussbereich
    stehenden Aufwand der Gemeinde, sind seit Jahren          Fremdfinanzierung
    die grossen Sparanstrengungen erkennbar. Durch            Beim für die Gemeinde so wichtigen Kauf der IPAG-­
    eine zurückhaltende Personalpolitik konnte ein leichter   Liegenschaft und der Sanierung und Erweiterung der
    Rückgang der Personalkosten erreicht werden.              Sportanlage Leitawis kamen deshalb neue Finanzie-
                                                              rungsmodelle zum Einsatz. So wurden für den Kauf der
    Strukturelle Probleme im Gemeindehaushalt                 IPAG-Liegenschaft 2.7 Millionen Franken aus dem
    Der Gemeindehaushalt leidet jedoch unter strukturellen    Finanzvermögen verwendet und die restlichen zwei
    Problemen, wenn man sich die Aufgabenvielfalt der         Millionen fremdfinanziert. Diese Splittung wurde
    Gemeinde, die Topografie und Grösse des Gemeindege-       vorgenommen, um das Risiko zu minimieren. Auch bei
    biets, die überproportionalen Belastungen für das         den Kosten für die Sanierung und Erweiterung der
    landesweite Ferien- und Naherholungsgebiet und den        Sportanlage Leitawis wurden 2.6 Millionen Franken
    sinkenden Finanzausgleich vor Augen führt. «Wir           fremdfinanziert. Die Fremdfinanzierung ist aktuell sehr
    schaffen es kaum, die Eckwerte des Finanzleitbildes       günstig, da die Finanzerträge höher sind als die
    über vier Jahre einzuhalten. Trotz grossen Sparanstren-   Aufwendungen für die Verzinsung des Fremdkapitals.
    gungen können wir die Finanzierung in Jahren mit              Der Rückzahlungsplan bei der Fremdfinanzierung
    etwas höheren Investitionen nicht mit den im Rech-        in der Höhe von CHF 2.6 Millionen Franken für die
    nungsjahr erwirtschafteten Mitteln abdecken»,             Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Leitawis
    weist Vorsteher Christoph Beck auf eine Problematik       sieht wie folgt aus:
    hin, die der Gemeinde sehr zu schaffen macht.             – 2018 0.2 Millionen Franken
                                                              – 2019 1.0 Millionen Franken
    Ausgeglichene Rechnung immer schwieriger                  – 2020 1.0 Millionen Franken
    Die Frage, ob die Gemeinde mit einer ausgeglichenen       – 2021     0.4 Millionen Franken
    Rechnung oder mit einem Defizit abschliesst, hängt
    häufig davon ab, wie hoch die notwendigen Investitio-     Sollte sich die Lage auf dem Finanzmarkt verschlech-
    nen sind beziehungsweise ob alle geplanten Inve­s­        tern, wird sich die Gemeinde über kurz oder lang auch
    titionsprojekte durchgeführt werden können. «Wir          über eine Erhöhung des Gemeindesteuerzuschlags
    können wichtige und dringende Projekte nicht laufend      Gedanken machen müssen. Schliesslich sollen neben
    verschieben oder darauf hoffen, dass sich geplante        dem Unterhalt der Infrastruktur auch wichtige, grosse
    Investitionsvorhaben verzögern und dadurch die            Investitionsprojekte realisiert werden.

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Defizit budgetiert                                          gegenüber. Dies ergibt in der Gesamtrechnung ein
                Dank etwas tieferer Investitionen als im Budget             Defizit von 630’000 Franken.
                vor­gesehen, der Mehreinnahmen bei verschiedenen
                Ertragsarten sowie eines positiven Finanzergebnisses        Investitionen in Sportanlage und Strassen
                und deutlich tieferer betrieblicher Ausgaben konnte         65 Prozent der Investitionen – 3.8 Millionen Franken –
                das budgetierte Defizit um 1.8 Millionen Franken            ­wurden in Hochbauten investiert, wobei der
                verringert werden. An der angespannten Finanzsitua-          Löwen­anteil auf die Sanierung und Erweiterung der
                tion wird sich aber wegen des anhaltend grossen              Sportanlage Leitawis entfiel. In Tiefbauprojekte
                Investitionsbedarfs im Stras­sen- und Werkleitungsbau        flossen 1.5 Millionen und 0.5 Millionen in Mobilien und
                sowie bei anderen, seit Längerem anstehenden                 Investitionsbeiträge. Im Tiefbau investierte die
                Projekten ohne strukturelle Anpassungen beim                 Gemeinde schwerpunktmässig in die Strassenbau­
                Finanzausgleich und der Sonder­abgeltung für die             projekte Engistrasse, Landstrasse Hotel Oberland
                Leistungen der Gemeinde im Ferien- u ­ nd Naherholungs-      und die Frommenhausstrasse.
                gebiet für Liechtenstein und die Region nichts ändern.
                                                                            Steuern und Finanzausgleich
                Gutes Finanzergebnis                                        Die grösste Einnahmequelle der Triesenberger Ge-
                In der Erfolgsrechnung 2017 schliesst die Gemeinde          meinderechnung liegt mit 15.5 Millionen Franken
                Triesenberg mit einem Gewinn von 2.6 Millionen              im Bereich der Steuereinnahmen und des damit
                Franken ab. Dies ist deutlich besser als erwartet. Der      verbundenen Finanzausgleichs. Allein Letzterer macht
                Gewinn setzt sich zusammen aus einem höheren                46 Prozent der Erträge oder 8.8 Millionen Franken aus.
                betrieblichen Ertrag von 19.3 Millionen Franken (CHF        Die Erträge aus der Vermögens- und Erwerbssteuer
                260’000 über Budget), gesunkenen betrieblichen              belaufen sich auf 6.3 Millionen Franken. Dies bedeutet
                Aufwänden von 14.5 Millionen (CHF 880’000 unter             eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um etwas
                Budget) sowie knapp drei Millionen Abschreibungen           über 300’000 Franken. Dieser Anstieg wird durch die
                (CHF 100’000 über Budget). Der Finanzertrag betrug          Mindereinnahmen aus dem Finanzausgleich jedoch
                1.9 Millionen Franken. Abzüglich des Finanzaufwands         praktisch neutralisiert. Eine positive Auswirkung auf
                von rund 1.2 Millionen ergibt sich ein Finanzergebnis       die Steuereinnahmen haben die Selbstanzeigen der
                von ca. 740’000 Franken. Gesamteinnahmen von 21.2           vergangenen Jahre. Weitere Einnahmen in Höhe von
                Millionen Franken stehen Aufwände von 16.0 Millio-          700’000 Franken kommen aus den Miet-, Pacht- und
                nen und Bruttoinvestitionen in Höhe von 5.9 Millionen       Baurechtszinsen. Bei den Einnahmen aus Gebühren

                Jahresrechnung

           25
                                           Gewinn
                                       Erfolgsrechnung
                                          2.60 Mio.

           20            Ertrag
                    Erfolgsrechnung
                       21.21 Mio.      Abschreibungen
                                          2.59 Mio.
           15                              Aufwand
                                       Erfolgsrechnung
Mio. CHF

                                          16.02 Mio.

           10                                                                       Einnahmen
                                                                                   Investitions-            Verlust
                                                                                     rechnung           Jahresergebnis
                                                                                    0.05 Mio.              0.63 Mio.
           5                                                     Brutto-              Netto-                                   Netto-
                                                              investitionen        investitionen            Selbst-         investitionen
                                                                                                         finanzierung
                                                                5.87 Mio.           5.82 Mio.                                 5.82 Mio.
                                                                                                           5.19 Mio.
           0
                              Erfolgsrechnung                        Investitionsrechnung                          Finanzierung

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Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
für Amtshandlungen oder aus Kehricht- und Schutt­         Strassenunterhalt. 300’000 Franken wurden ausser-
                 deponiegebühren sowie Abwasserzinsen ergab                dem in die Kapelle Masescha investiert. Die Erhöhung
                 sich ein Plus von 400’000 Franken. Sie beliefen sich im   des Sachaufwands um eine Million Franken im
                 vergangenen Jahr auf gesamthaft 2.3 Millionen.            Vergleich zum Vorjahr hängt mit der neuen Art der
                 Allerdings sind hier auch die Aufwendungen um             Rechnungslegung gemäss dem geänderten Finanz-
                 praktisch den gleichen Betrag gestiegen.                  haushaltsgesetz zusammen. Dieses bewirkt, dass ein
                                                                           Teil der Ausgaben von der Investitionsrechnung in
                 Rückgang der betrieblichen Ausgaben                       die Erfolgsrechnung verschoben wird. Dies muss beim
                 Die betrieblichen Aufwendungen betrugen im                Vorjahresvergleich entsprechend berücksichtigt
                 Berichtsjahr 17.4 Millionen Franken. Dies ist ein         werden. Vergleicht man den gesamten Sachaufwand
                 Rückgang um 1.6 Millionen gegenüber dem Vorjahr.          mit dem Budget 2017, liegt er um 100’000 Franken
                 Dazu beigetragen hat unter anderem auch ein               tiefer als budgetiert.
                 Rückgang beim Personalaufwand. Dieser liegt um rund
                 500’000 Franken unter dem Wert des Jahres 2016            3.6 Millionen Beitragsleistungen
                 und mehr als 600’000 Franken unter dem Budget 2017.       Die laufenden Beitragsleistungen in Form von Kosten­
                 Der übrige Personalaufwand ist von über 400’000           anteilen an das Land Liechtenstein, andere Gemein-
                 Franken auf knapp 100’000 gesunken, da die Über­          den und verschiedene Institutionen stellen mit 3.6
                 brückungsrenten gemäss Finanzhaushaltgesetz neu in        Millionen Franken eine gewichtige Aufwandkategorie
                 den Rückstellungen abgebildet werden. Aber auch           dar. Diese Leistungen sanken im Berichtsjahr aber
                 die Löhne und die entsprechenden Sozialversicherungs-     glücklicherweise um 400’000 Franken. Die Beiträge
                 beiträge sanken im Vorjahresvergleich um 84’000           an das Land in Höhe von 1.1 Millionen Franken stehen
                 Franken. Die zurückhaltende Personalpolitik zahlt sich    in erster Linie im Zusammenhang mit Gehältern
                 hier aus. Bei gleichbleibendem Dienstleistungsange-       der Lehrpersonen und der Kindergärtnerinnen. Die
                 bot durch die Gemeinde, versteht sich.                    Aufwendungen an Private in Höhe von 2.1 Millionen
                                                                           beinhalten als grössten Posten mit 700’000 Franken
                 Baulicher Unterhalt fällt ins Gewicht                     die Ergänzungsleistungen an AHV- und IV-Renten,
                 Was den Sachaufwand von insgesamt 6.2 Millionen           welche zu je 50 Prozent vom Land und der Gemeinde
                 Franken betrifft, fällt der bauliche Unterhalt durch      getragen werden. Die Förderbeiträge für Energie­-
                 Dritte (rund 2.5 Millionen) ins Gewicht. Der bauliche     s­parmassnahmen beliefen sich 2017 auf rund 100’000
                 Unterhalt bezieht sich vor allem auf den allgemeinen      Franken. Knapp 200’000 Franken gingen an die

                 Gemeindehaushalt

           35

           30

           25

           20
Mio. CHF

           15

           10

            5

           0

           -5

                2008      2009         2010        2011        2012        2013       2014       2015        2016        2017

                       Gesamteinnahmen            Gesamtausgaben           Ertrag/Verlust

                                                                  Im Blickpunkt                                                   7
Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
Familienhilfe Liechtenstein und gesamthaft rund             teilen des Finanzvermögens nicht ohne Weiteres
    120’000 Franken erhielten verschiedene Vereine              verkauft werden.
    und Institutionen.
        Einen Grossteil dieser Beitragsleistungen kann          Auswirkungen der neuen Rechnungslegung
    die Gemeinde nicht beeinflussen, wie beispielsweise         Das Fremdkapital beläuft sich auf rund 11 Millionen
    die Gehälter für das Lehrpersonal (CHF 700’000),            Franken, das Eigenkapital der Gemeinde auf 89
    der Gemeindeanteil an die Sonderschule (CHF 90’000),        Millionen Franken. Aufgrund des neuen Finanzhaus-
    die Ergänzungsleistungen zu AHV, IV und Pflege­-            haltgesetzes mussten verschiedene Bilanzpositionen
    geld (CHF 700’000), die LAK-Betriebsbeiträge                neu bewertet werden. Dies führte zu einer Aufwer-
    (CHF 300’000), die Beiträge an gesetzliche Sozialhilfe      tung von 31.7 Millionen Franken, die unter der Position
    (CHF 300’000), der Beitrag an die Familienhilfe             Neubewertungsreserve im Eigenkapital der Gemeinde
    (CHF 200’000) sowie an die offene Jugendarbeit              ausgewiesen sind. Die Abschreibungen belasten die
    (CHF 200’000). Insgesamt sind dies somit rund 2.7           Jahresrechnung mit rund 3 Millionen Franken. Das
    Millionen Franken an nicht beeinflussbaren Kosten.          Verwaltungsvermögen wurde um 2.5 Millionen und
                                                                das Finanzvermögen um 0.4 Millionen abgeschrieben.
    Zunahme des Finanzvermögens                                 Hierbei ist festzuhalten, dass sich die Abschreibungen
    Das Triesenberger Finanzvermögen erhöhte sich 2017          aufgrund der neuen Rechnungslegung auf einem
    um 6.9 Millionen Franken auf 41.4 Millionen. Darin          tiefen Niveau befinden. In den kommenden Jahren
    enthalten sind flüssige Mittel von 2.4 Millionen, neun      werden sie aber wieder ansteigen.
    Millionen an Forderungen – darunter 4.7 Millionen
    für das IPAG-Areal, für das die vertraglich vereinbarte     Grössere Investitionsprojekte 2017
    Summe ausbezahlt wurde, die Handänderung aber               – Sanierung und Erweiterung Sportanlage Leitawis
    erst im Folgejahr erfolgte – und fast 30 Millionen            3’802’000 Franken
    Franken in Form von Anlagen des Finanzvermögens.            – Engistrasse (Baulos 5, Beleuchtung, Werkleitungen)
    Es handelt sich dabei um 9.2 Millionen in der Ver­            931’000 Franken
    mögensverwaltung durch Liechtensteiner Banken               – Frommenhaus Samina – Gruabastrasse
    und rund 20.7 Millionen an Grundstücken und                   (Beleuchtung, Werkleitungen)
    Gebäuden. Das Verwaltungsvermögen der Gemeinde                354’000 Franken
    betrug Ende 2017 rund 56 Millionen Franken. Beinahe         – Landstrasse Hotel Oberland (Beleuchtung,
    50 Millionen davon bestehen aus Grundstücken und              Werkleitungen)
    Waldungen sowie Hochbauten. Das Verwaltungs­                  212’000 Franken
    vermögen ist an einen gesetzlich festgelegten Zweck         – LAK-Investitionskostenbeitrag
    gebunden und kann im Gegensatz zu den Bestand­                351’000 Franken

    Ertragsstruktur
                                                   4% (CHF 749’071)
                                        Sonstiger betrieblicher Ertrag

                                12% (CHF 2’283’604)
                      Entgelte und Rückerstattungen                                             32% (CHF 6’258’749)
                                                                                                Vermögens- und Erwerbssteuer

                            4% (CHF 761’009)
                           Vermögenserträge

                                                                                                2% (CHF 383’222)
                            46% (CHF 8’836’336)                                                 Ertragssteuer
                                Finanzausgleich                                               0% (CHF 23’150)
                                                                                              Übrige Steuererträge

8                                                     Im Blickpunkt
Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
Entwicklung Ertrag Erfolgsrechnung

           14

           12

           10

           8
Mio. CHF

           6

           4

           2

           0

                2008       2009        2010        2011        2012        2013         2014      2015        2016        2017

                       Vermögens- und Erwerbssteuer                   Ertragssteuer
                       Grundstückgewinnsteuer                         Finanzausgleich

                  Anpassung Finanzausgleich notwendig                      andererseits für die Bereitstellung der allgemeinen
                  Die Sonderlast der Gemeinde Triesenberg für das          touristischen Infrastruktur, die in erster Linie der
                  Ferien- und Naherholungsgebiet Steg-Malbun               Bevölkerung aus Liechtenstein und der Region be­
                  sowie für das rheintalseitige Naherholungsgebiet         ziehungsweise der liechtensteinischen Tourismuswirt-
                  Masescha, Gaflei und Silum wird durch den jährlichen     schaft zugutekommt. Diese Konstellation ist in
                  Landesbeitrag von 2.5 Millionen Franken nur un­          Liechtenstein einzigartig und rechtfertigt aufgrund
                  genügend abgedeckt. Eine detaillierte Kostenanalyse      des damit für das Land und die Volkswirtschaft
                  von 2007 bis 2016 weist durchschnittliche Kosten         erbrachten Nutzens einen Sonderbeitrag, der diese
                  in der Höhe von 4 Millionen Franken für die Gemeinde     Leistungen abdeckt, was derzeit nicht der Fall ist.
                  aus. Dem stehen Einnahmen von rund 300’000
                  Franken gegenüber. Diese spezifische Situation mit       Anspruch wird grundsätzlich anerkannt
                  überproportional hohen Kosten für Leistungen, die        Dass Landtag und Regierung die hohen Ausgaben der
                  für die Landesbevölkerung und den liechtensteinischen    Gemeinde anerkennen, zeigt sich einerseits durch
                  Tourismus erbracht werden, belastet den Gemeinde-        den Sonderbeitrag gemäss Finanzgesetz und anderer-
                  haushalt stark. Dies bereitet unserer finanzschwachen    seits durch die Unterstützungszusage der Regierung
                  und auf den Finanzausgleich angewiesenen Gemeinde        bezüglich der Einforderung einer Umlage. Die Abgel-
                  grosse Schwierigkeiten.                                  tung mit jährlich 2.5 Millionen Franken liegt aber
                      Dazu kommen Grösse und Topografie des Gemeinde­      deutlich unter den effektiven Kosten. Die Aufrech-
                  gebiets sowie die permanente Rutschung in Teil­          nung des Sonderzuschlags mit 1’200 Einwohnergleich-
                  gebieten, die sich direkt auf die Infrastrukturkosten    werten erfolgte 1991 basierend auf dem damaligen
                  niederschlagen. Die Dimensionen in Triesenberg           Zahlen­material und wurde seither nie angepasst.
                  einschliesslich des Alpengebiets übersteigen jene        Der Gemeinderat wird weiter für eine Anpassung des
                  anderer Gemeinden beträchtlich. Vor diesem Hinter-       Finanzausgleichs kämpfen. Auch der Gemeinde
                  grund fallen die erwähnten Sonderleistungen für          Triesenberg sollten die notwendigen finanziellen
                  das Ferien- und Naherholungsgebiet besonders ins         Mittel zur Verfügung stehen, um ihre Aufgaben
                  Gewicht: einerseits für die 731 Ferienhäuser und         im Dienst der Öffentlichkeit zu erfüllen.

                                                                  Im Blickpunkt                                                   9
Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
Hackschnitzelheizung verkauft

Die Hackschnitzelheizung im Vereinshaus         Wirtschaftlichkeit nicht gegeben               sehr wichtig. Um dieses Ziel zu erreichen,
versorgt seit 2008 praktisch alle gemeinde­     Die Hackschnitzelheizung der Gemeinde im       ­müssten auch private Haushalte an die Heiz­
eigenen Gebäude im Dorfzentrum mit Fern­        Vereinshaus wurde 2008 in Betrieb genom-        anlage angeschlossen werden. Allerdings­
wärme. Die Anlage ist jedoch bei Weitem         men. Mittlerweile sind praktisch alle ge-       ist der Betrieb von Energieversorgungsnet-
nicht ausgelastet.                              meindeeigenen Gebäude im Dorfzentrum            zen nicht Aufgabe der Gemeinde. Bereits
     Am 3. Juli 1985 verabschiedete der Land-   an die Heizanlage angeschlossen. Damit ist      2016 hat Michael Baumgärtner in seiner
tag das Gesetz über die Liechtensteinische      die Heizanlage aber noch längst nicht aus-      Funktion als Leiter Wärmeversorgung / er-
Gasversorgung und gründete dazu die             gelastet und hat noch freie Kapazitäten. Für    neuerbare Energien bei der LGV den Ge-
gleichnamige selbstständige Anstalt des         die Wirtschaftlichkeit der Hackschnitzel-       meinderat über eine allfällige Zusammen-
­öffentlichen Rechts. Neben dem Bau und         heizung wäre eine optimale Auslastung           arbeit zwischen der Gemeinde und der LGV
 Unterhalt der Anlagen für den Erdgasnetz-
 ausbau ist die Liechtensteinische Gasver-
 sorgung (LGV) auch für den Transport, die
 Verteilung und die Beschaffung des Erd­
 gases verantwortlich. Als unabhängiges
 liechtensteinisches Energieversorgungs­
 unternehmen hat die LGV in jüngster Vergan-
 genheit verschiedene Wärmeversorgungs­
 anlagen von Gemeinden oder Genossen-
 schaften übernommen und damit ihr Dienst­
 leistungsangebot erweitert. So beispiels-
 weise die Wärmeversorgung «Resch» der
 Gemeinde Schaan, die Wärmeversorgungen
 «Gemeindezentrum» und «Fabrik» der Ge-
 meinde Triesen und auch die «Wärme­
 versorgung Balzers Brüel» von der Genos-
 senschaft für Fernwärmeversorgung Brüel.

10                                                         Rathaus-Nachrichten
bezüglich der Holzhackschnitzelheizungen      chende Gebühr erheben. Die Durchlei-          notwendig sein sollten. Der Eigentümer-
in Triesenberg informiert. Er wurde vom Ge-   tungsrechte für das Leitungsnetz werden       wechsel erfolgt rückwirkend auf den 1.
meinderat beauftragt, genauere Abklärun-      hingegen unentgeltlich eingeräumt. Die        Januar 2018.
gen zu treffen, unter welchen Bedingungen     tatsächliche Betriebsführung und Wartung
eine Übernahme der Wärmeversorgungs-          vor Ort soll weiterhin durch den Hauswart
anlagen der Gemeinde möglich wäre.            der Gemeinde erfolgen, was von der LGV
                                              ebenfalls finanziell entschädigt wird. Für
Konkretem Übernahmeangebot zugestimmt         den Unterhalt der Anlage ist allein die LGV   Die Hackschnitzelheizung im Vereinshaus
In der Zwischenzeit kann die Hackschnitzel-   zuständig. Sie trägt auch die Kosten, wenn    ist jetzt im Besitz der Liechtensteinischen
heizung im Gemeindewerkhof durch den          grössere Reparaturen oder Investitionen       Gasversorgung (LGV).
Anschluss des Werkhofs des Landes an die
Heizanlage wesentlich wirtschaftlicher be-
trieben werden. Für die Hackschnitzelhei-
zung im Dorfzentrum hat die LGV der Ge-
meinde im Frühjahr ein konkretes Übernah-
meangebot unterbreitet. Die LGV würde die
Heizanlage wirtschaftlich und effizient be-
treiben und das Versorgungsnetz erwei-
tern, sodass auch private Haushalte sich an
das Fernwärmenetz anschliessen könnten.
Durch den Betrieb weiterer Anlagen könnte

Dem Label Energie­
stadt verpflichtet,
setzt sich die Gemein­
de für den Ausbau
der Nutzung erneuer­
barer Energien ein.
die LGV zudem Synergien nutzen, was sich
positiv auf den Energiepreis auswirke. Der
Energiepreis sei bei allen Anlagen der LGV
gleich, was einen ausgeglichenen Energie-
preis gewährleiste, unabhängig vom Stand-
ort der Anlage oder anderen Faktoren. Da
auch die Kommission für Natur und Um-
welt den Verkauf der Heizanlage befürwor-
tet und die Gemeinde sich in ihrem Leitbild
«Triesenberg läba. erläba.» die Versorgung
aller Gebäude in Triesenberg durch erneu-
erbare Energieträger zum Ziel gesetzt hat,
stimmte der Gemeinderat am 17. April 2018
dem Verkauf der Hackschnitzelheizung zu.

Eigentümerwechsel per 1. Januar 2018
Für die Anlage selbst und das Wärmever-
teilnetz samt angeschlossener Wärme-
übergabestationen wurde ein symbolischer
Kaufpreis vereinbart. Für die Nutzung der
gemeindeeigenen Räumlichkeiten für die
Anlage wird die Gemeinde eine entspre-

                                                        Rathaus-Nachrichten                                                               11
Ausbau der Wasserversorgung Gaflei

Die Wasserversorgung für Gaflei wurde im       nach Witterung voraussichtlich im Novem-          an die Jonny Sele AG und diejenigen für die
Vorfeld des Neubaus der Klinik für Stress­     ber abgeschlossen sein.                           Werkleitungen an die Norbert Schädler AG
folgeerkrankungen von der Gemeinde                                                               vergeben. Den Rohrbau für die Wasser­
­Vaduz übernommen. Sie muss den neuen          Weiterer Ausbau geplant                           leitungen übernimmt die Arbeitsgemein-
 Gegebenheiten angepasst werden. In einem      In einem zweiten Schritt wird eine Verbin-        schaft Gebr. Lampert AG und Bühler Schlos-
 ersten Schritt wird 2018 das Wasserreser­     dungsleitung erstellt, die durch das alte Re-     serei und Installation Anstalt. Die Armatu-
 voir Färchanegg saniert und vergrössert.      servoir Gaflei der Gemeinde Vaduz führt.          ren für das Reservoir liefert die Markus Beck
     Das Reservoir hat ein geplantes Ge-       Dieses Reservoir wird zukünftig als Verteil-      Anstalt. Mit den Metallbauarbeiten wurde
 samtvolumen von 150 m3 und wird mit zwei      punkt genutzt. Die neue Wasserleitung hat         die Eberle Metallbau AG betraut, und die
 Wasserkammern versehen. Damit können          einen Nenndurchmesser von 160 mm. Sie             Elektroinstallationen werden von der Elbied
 die nötigen Unterhaltsarbeiten durch die      wird bis zum Pumpwerk Gaflei weiterge-            Anstalt ausgeführt. Mit der Lieferung der
 Verantwortlichen des Wasserwerks der Ge-      führt und dort mit der bestehenden Lei-           Mess- und Steuerungsanlage wurde die
 meinde mit deutlich weniger Aufwand erle-     tung zusammengeschlossen. Im Endaus-              Hach Lange GmbH (ehemals Züllig),
 digt werden. Die Brauchreserve (Verhältnis    bau aller Etappen soll die Wasserversor-          Rheineck, beauftragt. Die Beschichtung der
 zwischen Speisung und Verbrauch) für die      gung für das neue Reservoir Färchanegg            Wasserkammern erfolgt durch die Sikabau AG
 neu gebaute Klinik Gaflei beträgt rund        über diese Leitung erfolgen.                      aus St. Gallen, da diese Dienstleistungen
      3
 25 m . Dazu kommt im späteren Ausbau                                                            von heimischen Unternehmen nicht ange-
noch die Versorgung des restlichen Ferien-     Auftragsvergabe erfolgt                           boten werden. Für die zu erwartenden Ge-
gebiets. Der Wasserverbrauch ist von der       Der Gemeinderat hat die notwendigen               samtkosten von rund 850’000 Franken
Auslastung der bestehenden Ferienhäuser        ­A rbeitsvergaben in seiner Sitzung vom           wurden bereits in der Vergangenheit Rück-
abhängig. Für die Sicherstellung des Brand-     ­1 7. April beschlossen. Mit der Projektierung   stellungen von der Gemeinde gebildet.
 schutzes wird eine zusätzliche Löschreserve     und der Bauleitung wurden die beiden In-
 von rund 125 m3 benötigt. Mit den Bauarbei-     genieurbüros Hoch & Gassner AG sowie            Die Arbeiten zur Sanierung und Vergrösserung
 ten wurde bereits begonnen. Die Sanierung       Sprenger und Steiner Anstalt betraut. Die       des Wasserreservoirs Färchanegg kommen
 und Vergrösserung des Reservoirs wird je        Baumeisterarbeiten beim Reservoir wurden        gut voran.

12                                                        Rathaus-Nachrichten
IPAG-Lagerhallen teilweise vermietet

                                                                                              Bereiche oder Teilflächen der ehemaligen
                                                                                              Produktionshallen zu mieten. Je nach Bran-
                                                                                              che hatten diese Betriebe aber sehr unter-
                                                                                              schiedliche Anforderungen an die Produk-
                                                                                              tions- oder Lagerräumlichkeiten. So muss-
                                                                                              ten Interessenten bei Besichtigungen absa-
                                                                                              gen, weil beispielsweise die Raumhöhe zu
                                                                                              niedrig ist oder die Tore und Zufahrten
                                                                                              nicht passen.

                                                                                              Drei Mietverträge abgeschlossen
                                                                                              Im April und Mai konnte der Gemeinderat
                                                                                              drei Mietverträge mit Triesenberger Unter-
                                                                                              nehmen bewilligen, die Teilflächen der
                                                                                              ­Produktionshallen brauchen können. Die
                                                                                               Firma Bühler Schlosserei und Installatio-
                                                                                               nen ­Anstalt, Steinortstrasse 41, mietet auf
                                                                                               unbestimmte Zeit die Gewerbehalle D. Das
                                                                                                                                            2
                                                                                               Mietobjekt umfasst die Halle mit 188.5 m
                                                                                                                                           2
                                                                                              und den gedeckten Vorplatz mit 48 m .
                                                                                              Beim Mietpreis wurde berücksichtigt, dass
                                                                                              die Halle unbeheizt genutzt wird und der
                                            C                                                 Grundriss und auch die Zufahrt sehr un-
                                                                                              günstig sind. Die Gewerbehalle A wird an
                                                       D                                      die Firma Gebr. Lampert AG, Rotenboden-
                                                                                              strasse 119, auf unbestimmte Zeit vermie-
                                                                                                                                    2
                                                                                              tet. Das Mietobjekt umfasst 146.8 m unbe-
                                                                                                                  2
                                      B                                                       heizte und 20.6 m leicht beheizte Lagerflä-
                                                                                              che. Einen Teil der Gewerbehalle B mietet
                                                                                              die Firma Holzhandwerk R   ­ ohrer Anstalt für
                                                                                              einen Zeitraum von fünf Jahren. Das Miet-
                                                                                                                       2
                                                                                              objekt umfasst 120 m minimal beheizte
                                                                                               Werkstattfläche und zwei Parkplätze.
                                  A
                                                                                              Nebenkosten
                                                                                              Die Nebenkosten umfassen grundsätzlich
                                                                                              die üblichen Betriebskosten, wie öffent­
                                                                                              liche Gebühren und den Strom für die
                                                                                              Grundbeleuchtung. Da die Hallen unter-
                                                                                              schiedlich genutzt werden, berechnen sich
                                                                                              Heizkosten und Strom für Maschinen indi-
                                                                                              viduell. Aufgrund der Einzelvermietung
                                                                                              müssen wegen der gesetzlichen Vorschrif-
                                                                                              ten bezüglich Brandschutz, der Zugäng-
                                                                                              lichkeit der Stromzähler für die einzelnen
                                                                                              Mieter und der separaten Messung des
                                                                                              Stromverbrauchs Umbauten der Elektro­
                                                                                              installationen in der Höhe von 30’000 Fran-
                                                                                              ken vorgenommen werden. Diese Kosten
                                                                                              trägt die Gemeinde.

Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde die        Wohnhaus. Beim praktisch neuen, modern
beiden Grundstücke inklusive des Wohn-          eingerichteten Wohnhaus erschwert bisher
hauses und der Produktionshallen der ehe-       vor allem die Lage eine Vermietung. Bei den
maligen IPAG-Liegenschaft erworben. Seit-       in die Jahre gekommenen Lagerhallen sig-
her ist die Gemeinde auf der Suche nach         nalisierten verschiedene Unternehmen und      Die Hallen A und D sowie eine Teilfläche der Halle
Mietern für die Produktionshallen und das       Gewerbebetriebe ihr Interesse, gesamte        B konnten vermietet werden.

                                                           Rathaus-Nachrichten                                                               13
Triesenberg läba. erläba. – Leben und Wohnen (Teil 2)

Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevöl­
kerung ein neues Leitbild geschaffen. «Trie­
senberg läba. erläba.» ist der Titel davon,
und das Leben und Wohnen in Triesenberg
das Thema, das an erster Stelle steht. Die da­
zugehörigen Visionen sind: «Triesenberg ist
der attraktivste Wohnort in Liechtenstein.»
und «Die Einwohnerinnen und Einwohner
identifizieren sich mit der Gemeinde.»
    Die ausgearbeiteten Visionen sollen al-
lerdings nicht leere Worthülsen bleiben. Sie
wurden durch Ziele konkretisiert und über-
prüfbar gemacht. Dazu zählen folgende
Punkte: Sicherheit, Einkaufsmöglichkeiten,
ÖV-Angebote und gute Schulqualität sowie
Wohnen in Triesenberg ist bezahlbar, das
Dorfzentrum ist der bevorzugte Treffpunkt
der Bevölkerung, Zuzügerinnen und Zuzü-
ger sind gut im Dorf integriert.

Es ist schön und speziell, in Triesenberg zu
wohnen                                           und der Nähe zum Naherholungsgebiet            kommen rund vier Einfamilienhäuser, meint
    Rund 2’660 Personen wohnen in Trie-          «hinder am Tonäll», dass es verhältnismässig   Roberto Trombini, Leiter Hochbau der Ge-
senberg. Speziell in der Berggemeinde ist        viele Einfamilien- und wenige Mehrfamili-      meinde Triesenberg. Er habe aber das Ge-
neben der Lage auf dem Sonnenplateau             enhäuser gibt. Auf ein Mehrfamilienhaus        fühl, dass in den letzten Jahren im Verhält-

14                                                          Rathaus-Nachrichten
Leitbild

                                                                                            Triesenberg hat gemeinsam mit der
                                                                                            Bevölkerung ein neues Leitbild ge­
                                                                                            schaffen. Der Slogan dazu lautet «Triesen­
                                                                                            berg läba. erläba.». Ein Leitbild soll mit
                                                                                            Leben gefüllt und von Menschen gestaltet
                                                                                            und geprägt werden, sonst bleibt es ein
                                                                                            Papiertiger. Was bedeutet dies für das
                                                                                            Leitbild von Triesenberg? In dieser neuen
                                                                                            Serie machen wir uns auf die Spurensuche
                                                                                            nach den Menschen und Inhalten zu den
                                                                                            einzelnen Visionen.

                                                                                            Das Leitbild ist eine Entwicklungsstrate­
                                                                                            gie und soll dem Gemeinderat über viele
                                                                                            Jahre hinweg – mit Fokus 2030 – Ziele
                                                                                            für eine gesunde Weiterentwicklung der
                                                                                            Gemeinde vorgeben. Es ist in verschie­
                                                                                            dene Bereiche und Ebenen unterteilt. Die
                                                                                            Ebenen «Visionen» und «Ziele» definieren
                                                                                            die Richtung, in die sich die Gemeinde
                                                                                            in den verschiedenen Bereichen bewegen
                                                                                            will und an denen sich deshalb die
                                                                                            Entscheidungen des Gemeinderats orien­
                                                                                            tieren werden.

                                                                                                       ?
nis mehr Mehrfamilienhäuser gebaut wor-        Ein Zentrum für die gesamte Bevölkerung
den seien. Es ist denn auch so, dass es mehr   Eine Untergruppe des Gemeinderats klärte
Zuzügerinnen und Zuzüger gibt als noch         die Bedürfnisse betreffend die Dorfzent-
vor ein paar Jahren. Diese finden in der       rumsentwicklung ab. Diese Abklärung hat
Berggemeinde neben der hohen Lebens-           unter anderem ergeben, dass das altersge-
qualität und dem intakten Dorfleben viele      rechte Wohnen im Dorfzentrum realisiert
weitere Vorteile vor. Bei der Anmeldung er-    werden soll, denn die älteren Bewohnerin-
halten sie eine Willkommensmappe mit           nen und Bewohner der Gemeinde sollen im
vielen Informationen, beispielsweise einen     Dorfleben integriert sein und vom Angebot
Ortsplan, Faltblätter, eine Vereinsliste und   im Zentrum profitieren können.
einen Veranstaltungskalender sowie ein             In einem weiteren Schritt wird die Un-   Einiges in Triesenberg ist spitze – bei
Postkartenset.                                 tergruppe des Gemeinderats in Zusam-         anderem gibt es noch Entwicklungs­
    Was die Dorfzentrumsentwicklung an-        menarbeit mit der Raumplanungskommis-        möglichkeiten. Wohnen, Zentrumsent­
belangt, ist im Moment vor allem der Be-       sion einen Studienauftrag für die Entwick-   wicklung, ÖV-Angebot – wo sehen Sie
reich «Wohnen im Alter» ein aktuelles The-     lung des Dorfzentrums ausarbeiten. Die       noch Potenzial? Was müsste konkret
ma. Die Gemeinde Triesenberg und der           daraus resultierenden Studien von Archi-     angegangen werden? Was wünschen Sie
Gemeinderat setzen sich seit längerer Zeit     tekten sollen Aufschluss geben über ver-     sich in Zukunft in Triesenberg? Schreiben
mit der Zentrumsentwicklung auseinander.       schiedene Themen, nicht nur über das The-    Sie uns: dorfspiegel@triesenberg.li
Eine Machbarkeitsstudie zum Thema              ma «Wohnen im Alter» und die konkrete
«Wohnen und Leben im Alter» wurde aus-         Umsetzung von Wohneinheiten, sondern
gearbeitet. Diese soll aufzeigen, wie gene-    auch über Ärzteversorgung, Dienstleister
rationenübergreifendes Wohnen in Trie-         und andere Infrastrukturbedürfnisse wie
senberg aussehen könnte. Das Gemein-           zum Beispiel Begegnungszonen.
schaftsprojekt der ETH Zürich und der Sano         Mit diesen konkreten und zukunftswei-
AG wurde den Einwohnerinnen und Ein-           senden Massnahmen will die Gemeinde
wohnern an einer Informationsveranstal-        Triesenberg erreichen, dass das Leben und
tung präsentiert. Die Befragung der Bevöl-     Wohnen in der einzigartigen Berggemeinde     Die Entwicklung des Triesenberger Dorfzent­
kerung hat dabei gezeigt, dass ein Interesse   weiterhin attraktiv bleibt und die Gemein-   rums. Unsere Bilder zeigen das Dorfzentrum
für altersgerechte und barrierefreie Woh-      de fit für die Zukunft ist.                  von Norden 1907, 1940 und 2017.
nungen besteht.

                                                         Rathaus-Nachrichten                                                              15
Richtfest der Gemeinde

                                                                                                 würden eingehalten. Daneben böten die
                                                                                                 Firmen für «da Bäärg» wichtige Arbeits-
                                                                                                 und Ausbildungsplätze. Auch für das leib­
                                                                                                 liche Wohl beim Richtfest seien mit dem
                                                                                                 Restaurant Kainer, dem Café Guflina und
                                                                                                 der Getränke Beck AG heimische Betriebe
                                                                                                 betraut worden. Die Gemeinde setze bei
                                                                                                 ihren Aufträgen alles daran, Unternehmen
                                                                                                 aus dem Dorf im Rahmen der gesetzlichen
                                                                                                 Möglichkeiten zu berücksichtigen.
                                                                                                     Als Geschenk erhielten alle Anwesen-
                                                                                                 den eine magnetische LED-Teleskop-Ta-
                                                                                                 schenlampe und durften sich im «Gipfel-
                                                                                                 buch» – so wird das Gästebuch der Gemein-
                                                                                                 de genannt – mit ihrer Unterschrift verewi-
                                                                                                 gen. «Mit da Handwärcher, wa da hüüt am
                                                                                                 Aabat im Dorfsaal sind, chönnt d Gmeind
                                                                                                 praktisch jedas Bauvorhaba realisiera»,
                                                                                                 schloss der Vorsteher seine kurze Rede und
                                                                                                 wünschte allen einen gemütlichen Abend.

                                                                                                 * Richtfest

Der Unterhalt der vielen gemeindeeigenen
Gebäude und des weitläufigen Netzes an           «Mit da Handwärcher,                            Ein Richtfest wird in der Regel gefeiert,
                                                                                                 wenn der Rohbau eines Gebäudes
Strassen und Werkleitungen ist aufwendig.
Die Gemeinde Triesenberg ist deshalb im
                                                 wa da hüüt am Aabat                             fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet
                                                                                                 ist. Der Brauch lässt sich allerdings bereits
Baubereich auf die gute Arbeitsqualität der
einheimischen Unternehmen angewiesen.
                                                 im Dorfsaal sind,                               im 14. Jahrhundert nachweisen. Er geht
                                                                                                 auf rituelle Formen der Zinszahlung und
Als Dankeschön wurden deren Mitarbeiten­         chönnt d Gmeind                                 der Abgeltung von Arbeitsleistungen
de zu einem Abendessen in den Dorfsaal
eingeladen.                                      praktisch jedas Bau­                            zurück. Die festlichen Zusammenkünfte
                                                                                                 wurden zum Abschluss der einzelnen
     Triesenberg ist die flächenmässig grös­
ste Gemeinde in Liechtenstein. Entspre-
                                                 vorhaba realisiera.»                            Arbeiten abgehalten. Diese Tradition führt
                                                                                                 die Gemeinde fort, indem sie alle Unter­
chend aufwendig ist der Unterhalt von                                                            nehmer und ihre Mitarbeitenden zum
Strassen und Werkleitungen für das rhein-        Einladung zum gemeinsamen Abendessen            Richtfest einlädt, auch wenn kein Dach­
talseitige Gemeindegebiet sowie für die          Als Anerkennung und als kleines Danke-          stuhl errich­tet wurde, sondern eine
Ortsteile Steg und Malbun «hinder am             schön lud die Gemeinde die Unternehmer          Liegenschaft renoviert, ein Loch gegraben
Kulm» und der vielen gemeindeeigenen             und ihre Mitarbeitenden deshalb am Frei-        oder Leitungen verlegt wurden.
­Gebäude. Folgende Strassenbauprojekte           tag, 25. Mai, zu einem Richtfest* gemein-
 konnten im vergangenen Jahr erfolgreich         sam mit Vertretern des Gemeinderats und
 umgesetzt werden: die Engistrasse, die          des Baubüros in den Triesenberger Dorfsaal
 Frommenhausstrasse und die Lavadina­            ein. Rund 90 Mitarbeitende folgten der Ein-
 strasse sowie verschiedene Landstrassen-        ladung der Gemeinde. Sie repräsentierten
 abschnitte, die gemeinsam mit dem Land          23 Firmen aus verschiedenen Branchen. In
 Liechtenstein realisiert werden konnten.        seiner Ansprache bedankte sich Vorsteher
 Dabei wurden diverse Werkleitungen er-          Christoph Beck im Namen des Gemeinde-
 neuert. Auch die gelungene Sanierung und        rats und der Verwaltung bei den Handwer-
 Erweiterung der Sportanlage Leitawis so-        kern für ihren Einsatz. Er betonte, wie wich-
 wie die Instandstellung verschiedener Lie-      tig die heimischen Unternehmen und Ge-
 genschaften, wie beispielsweise beim Ho-        werbebetriebe für Triesenberg seien. Im         Daniel Beck, Jan Bühler und Martin Röckle
 tel-Restaurant Kulm, beim Geschäftslokal        Auftrag der Gemeinde oder privater Bau-         wurden ausgelost und bekamen von
 an der Landstrasse 7 usw., stellen den betei-   herren werde hervorragende Arbeit geleis-       Vorsteher Christoph Beck ein zusätzliches
 ligten Unternehmen ein gutes Zeugnis aus.       tet und Termine sowie Kostenvoranschläge        Geschenk überreicht.

16                                                          Rathaus-Nachrichten
15. Zwiebelturm-Open-Air

                                                                                              während rund zwei Stunden. Die Band wur-
                                                                                              de dabei von verschiedenen Triesenberger
                                                                                              Gastmusikern unterstützt. Abwechselnd
                                                                                              sangen oder spielten Sophie Sele, Felix
                                                                                              Beck, Olivier Nägele, Iwan Gassner und
                                                                                              Norman Vögeli mit und bereicherten mit
                                                                                              ihrem Können das Programm. Das Publi-
                                                                                              kum verabschiedete Naturtrüeb & Friends
                                                                                              nach der Zugabe mit einem verdientermas­
                                                                                              sen grossen Applaus.

                                                                                              Headliner «MAY DAY»
                                                                                              Nach kurzem Umbau trat die regional sehr
                                                                                              bekannte Gruppe MAY DAY auf. Die Band
                                                                                              aus dem benachbarten Bündnerland hat
                                                                                              auch in Liechtenstein eine grosse Fan­
                                                                                              gemeinde und hatte damit praktisch ein
                                                                                              Heimspiel in Triesenberg. Ihre gehörfälligen
                                                                                              Mundartsongs handeln vor allem «von Liebe,
                                                                                              Liebe und auch von Liebe», wie ihr Sänger
                                                                                              Tom Graf einleitend betonte. Im Verlauf des
                                                                                              Konzerts kamen auch immer mehr rockige
                                                                                              Stücke hinzu. Der berühmte Funke sprang
                                                                                              schnell auf das Publikum über und so wurde
Die Veranstaltungskommission, das Team           Vorsitzender der Veranstaltungskommissi-     trotz kalter Temperaturen bis knapp nach
des Hotels Kulm und die Gemeinde hatten          on und gleichzeitig Frontmann der Band       Mitternacht getanzt und mitgesungen.
ein ­tolles Programm für das Jubiläums­konzert   Naturtrüeb. Zusammen mit seinen Helfern
vorbereitet. Das 15. Zwiebelturm-­Open-Air       sorgte er zudem für einen reibungslosen
am Samstag, 23. Juni 2018, lockte denn auch      Programmablauf.
zahlreiche Besucher ins Dorfzentrum.
     2004 fand das erste Zwiebelturm-­           «Naturtrüeb & Friends»                       Naturtrüeb und Freunde von links: Hansjörg
Open-Air im Dorfzentrum statt. Für das           Das 15. Zwiebelturm-Open-Air wurde von       Sulser, Norman Vögeli, Clemens Kaufmann,
­Jubiläumskonzert hatten sich die Veran-         der Liechtensteiner Band Naturtrüeb eröff-   leicht verdeckt Schlagzeuger Udo Negele, Juli
 stalter einiges einfallen lassen. Treibende     net. Mit Coversongs von A wie AC/DC bis Z    (Marco) Hoch, Sophie Sele, Olivier Nägele,
 Kraft dabei war Marco Hoch, Organisator,        wie ZZ Top begeisterten sie das Publikum     Felix Beck, Tobias Schädler und Iwan Gassner.

                                                          Aus dem Dorfgeschehen                                                               17
«WalserSagenWeg» – neue Stationen vorgestellt

Mit der Osterhasen- und Ostereiersuche am       Zweck noch ein paar Schokohasen und Os-          berger Walser näher. Grillstellen laden zum
Ostermontag wird jedes Jahr die Wandersai­      tereier in Reserve. Beim Grillplatz gab es zu-   Verweilen ein und die vielen Tierfiguren und
son auf dem «WalserSagenWeg» eröffnet.          dem wahlweise Cervelats oder Bratwürste          Spielplätze begeistern auch Kinder. Die neu-
Dieses Jahr nahmen rund 110 Personen teil.      vom Grill. Auch verschiedene Getränke wur-       en Stationen sind ein guter Grund, wieder
    Ir Gruaba wurde vom Rheingletscher vor      den zu familienfreundlichen Preisen ange-        einmal die Wanderschuhe zu schnüren»,
16’000 Jahren einer der grössten Findlinge      boten. Die Kinder durften auch wieder            zeigte er sich abschliessend überzeugt. Die
in Liechtenstein abgelegt. Da der Walser-­      Schlangenbrot grillieren. Nachdem Hunger         grosse Teilnehmerzahl und die vielen positi-
Sagen-Weg in unmittelbarer Nähe am Find-        und Durst gestillt waren, konnten Interes-       ven Rückmeldungen für die perfekte Orga-
ling vorbei führt, waren schon seit gerau-      sierte an einer Führung teilnehmen, bei der      nisation stellen den Mitgliedern der Veran-
mer Zeit Bestrebungen im Gang, diesen als       die neuen Stationen «Findling des Rhein­         staltungskommission ein gutes Zeugnis aus.
Wegstation aufzunehmen. Zudem haben             gletschers» und «Der gute Geist» vorge-
Hedi und Michael Jung auf ihrem Grund-          stellt wurden. Franz Gassner betonte bei
stück an der Gruabastrasse 15 aus einem         seinen Ausführungen, dass es sich immer
Baumstumpf den Geist aus der Sage «Der          wieder lohne, den «WalserSagenWeg» zu be­        1: Ernst Sele kümmert sich um die kleine Romie.
gute Geist» anfertigen lassen. Die Eröff-       gehen. «Er bringt Gästen und Einheimischen       2: Viele Familien nutzen das schöne Wetter aus.
nung des «WalserSagenWegs» und damit            die Sagen und die Geschichte der Triesen-        3: Für die Kinder gab es viel zu entdecken.
die Osterhasen- und Ostereiersuche fanden
deshalb für einmal ir Gruaba im Weiler
­Rotaboda statt, wo den Teilnehmenden die        2
 beiden neuen Stationen vorgestellt wurden.

Gemütlicher Familienanlass
Bei strahlendem Sonnenschein und ange-
nehmen Temperaturen spazierten die Teil-
nehmenden vom Dorfzentrum aus über
Gschind und Üerlischboda id Gruaba. Ab
Üerlischboda gab es für die Kinder kein Hal-
ten mehr. Sie spürten jeden noch so gut ver-
steckten Osterhasen und jedes Osterei auf.
Die kleineren Kinder, die mit diesem Tempo
nicht mithalten konnten, gingen trotzdem
nicht leer aus. Die Mitglieder der Veranstal-
tungskommission hatten extra für diesen

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Zwiebelturm für Besucher offen
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                                                                                               langjährige Kulturverantwortliche der Ge-
                                                                                               meinde Josef Eberle und sein Nachfolger als
                                                                                               Museumsleiter Leander Schädler mit ihren
                                                                                               kurzweiligen Ausführungen die Besichti-
                                                                                               gung des Kirchturms für die Besucher zum
                                                                                               spannenden Erlebnis.

                                                                                               Vielseitiges Rahmenprogramm
                                                                                               Vor Ort war auch ein Team des Samariter-
                                                                                               vereins, um bei Problemen Erste Hilfe leis-
                                                                                               ten zu können, was aber glücklicherweise
                                                                                               nicht der Fall war. Aus Platzgründen wurde
                                                                                               die Gruppengrösse auf rund zehn Personen
                                                                                               begrenzt, und die Mitglieder der Kultur-
                                                                                               kommission garantierten mit der Ausgabe
                                                                                               entsprechender Tickets im Theodulsaal ei-
                                                                                               nen geordneten Ablauf. Dort konnten sich
                                                                                               die Besucher die Wartezeit mit interessan-
                                                                                               ten Spielen und einem Quiz verkürzen. Die
Die Europäische Kommission möchte Europa         Wissenswertes zu Pfarrkirche, Zwiebelturm     Steger Musikanten sorgten für gute Laune
den Europäern wieder ein Stück näherbrin-        und den fünf Glocken                          und die Mitglieder der Veranstaltungskom-
gen und hat deshalb 2018 zum Europäischen        In Triesenberg wurden nach der heiligen       mission verköstigten die Besucher. Man
Kulturerbejahr erklärt. Auch in Liechtenstein    Messe im 30-Minuten-Takt Führungen im         darf auf die weiteren Veranstaltungen im
wird das Kulturerbe gefeiert. ­Neben dem         markanten Zwiebelturm der Pfarrkirche         Zeichen des Europäischen Kulturerbejahrs
­bekannten Europa-Tag des Denkmals am­           St. Josef angeboten. Obwohl wir ihn täglich   gespannt sein.
 15. September wird es in Liechtenstein weite-   sehen und die Glocken läuten hören, konn-
 re Veranstaltungen zum Kulturerbejahr ge-       ten die wenigsten von uns behaupten, den      1: Abenteuerlich muteten Auf- und Abstieg zum
 ben. Den Auftakt machte der «Tag der offe-      Kirchturm je bestiegen zu haben. Über 100     Glockenturm für Kinder an.
 nen Kirchtürme im Fürstentum Liech-             Personen nutzten deshalb diese einmalige      2: Die Steger Musikanten von links: Daniel Beck,
 tenstein» am Sonntag, 22. April.                Gelegenheit. Abwechselnd machten der          Matthäus Gassner und Mario Hoch.

                                                          Aus dem Dorfgeschehen                                                               19
Vielversprechender Bäärger Umwäälttag

Nachdem die Beteiligung an der Um­               puter, Handys oder Tablets. Alles andere           lösen. Man sieht auch immer mehr Elektro-
wäält-Putzati und der Fliggwärchstatt in         landete bei Jugendleiter Viktor Sele, der          roller auf unseren Strassen. Speziell in Trie-
den vergangenen Jahren eher zu wünschen          praktisch jeden kaputten Gegenstand repa-          senberg bei Steigungen haben die Elektro-
übrig liess, spannten die Organisatoren die­     rierte. Auch sonst wurde einiges geboten.          motoren grosse Vorteile, da das volle
ses Jahr unter dem Label «Energiestadt Trie­     Der Verantwortliche für die Wertstoffsam-          Drehmoment sofort zur Verfügung steht
senberg» mit Erfolg zusammen.                    melstellen, Claudio Beck, informierte über         und sie viel dynamischer sind als vergleich-
    Bereits um neun Uhr fanden sich mehr         die Anpassungen im Abfallreglement der             bare benzinbetriebene Modelle. Zudem sor-
als 50 motivierte Freiwillige zur Um-            Gemeinde und beantwortete Fragen zur               gen dauerhafte Lithium-Ionen-Batterien
wäält-Putzati ein. So konnte Gemeinderat         Grünabfuhr oder zum Supersack. Felix Beck          für grosse Reichweiten und Fahrspass. Viele
Fabio Gassner vier Teams zusammenstel-           wiederum demonstrierte die vielseitigen            Besucher liessen sich von Adolf Sele bera-
len, die sich – begleitet von Mitgliedern der    Möglichkeiten, sich im Geodatenportal der          ten und drehten eine Proberunde.
Kommission Natur und Umwelt – auf den            Landesverwaltung über den Einsatz erneu-
Weg machten, um Unrat entlang von Stras­         erbarer Energien bei der eigenen Liegen-           Arbeitsreiche Umwäält-Putzati
senböschungen und in den angrenzenden            schaft ­zu informieren. Die Gemeindever-           Wie gedankenlos Menschen zum Teil mit
Wiesen und Wäldern einzusammeln. Unter           waltung stellt aktuell Überlegungen an, ein        der Umwelt umgehen, zeigten vier gut ge-
den fleissigen Helfern waren auch wieder         Elektroauto anzuschaffen, das auch von             füllte Anhänger mit achtlos weggeworfe-
zahlreiche Pfadfinder und erfreulicherwei-       Privatpersonen gemietet werden kann.               nem Müll, als mittags die fleissigen Helfer
se viele Eltern, die ihren Kindern damit öko-    Ähnlich wie dies in anderen Gemeinden be-          vom Aufräumen zurückkehrten. Alle Betei-
logische Nachhaltigkeit vorlebten und Um-        reits möglich ist. Bei Liegenschaftsverwal-        ligten hatten sich eine Stärkung verdient
weltbewusstsein vermittelten. Die Infor-         ter Toni Gassner, dem Verantwortlichen für         und wurden von der Jugendkommission
mation der Lehrerschaft und der Ver-             das Energie­stadtlabel bei der Gemeinde,           mit Grillwürsten und Getränken versorgt.
einsvorstände im Vorfeld mit der Bitte,          konnte man sich über das Elektroauto infor-        Mit dem guten Gefühl, sich aktiv für die
Schulkinder beziehungsweise Vereinsmit-          mieren und auch eine Probefahrt machen.            Umwelt eingesetzt zu haben, liess man den
glieder zur Teilnahme zu motivieren, hatte                                                          Umwäälttag 2018 bei strahlendem Sonnen-
hingegen nicht den gewünschten Erfolg.           Elektrobikes und -roller im Trend                  schein, angenehmen Temperaturen und
                                                 Im Foyer des Theodulsaals präsentierte             angeregten Gesprächen auf dem Dorfplatz
Fliggwärchstatt und weitere Attraktionen         Adolfs Bike Shop seine Produkte. Die heu­          ausklingen.
Gemeinderätin Anuschka Schädler und die          tigen Elektrobikes haben nicht mehr viel
Mitglieder der Jugendkommission boten im         mit den ersten Modellen gemeinsam. Die             1: Gross war der Einsatz der Helfer. Unser Bild
Theodulsaal ab zehn Uhr bereits zum drit-        Palette reicht vom modern und schnittig            zeigt Noel Nigg.
ten Mal die Fliggwärchstatt an. «Reparieren      designten Fahrrad, um Einkäufe zu erledi-          2: Levin, Lilly, Svea und Joshua sind startbereit.
statt Wegwerfen» lautete hier das Motto.         gen, bis zum robusten Mountainbike für             3: Jürgen Glauser (Zweiter von rechts) reparierte
Karin Gassner bot Hilfe bei Näharbeiten,         den extremen Einsatz im Gelände. Viel-             defekte Elektrogeräte.
Jürgen Glauser reparierte Elektrogeräte          leicht werden auch die neuen Elektromofas          4: Der achtlos weggeworfene Müll füllte vier
und Robin Verling gab Tipps rund um Com-         bei den 14-Jährigen die beliebten Töffli ab-       Anhänger.

 1                                                                                              2

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3

    4

        Aus dem Dorfgeschehen   21
Sagenfest erstmals mit Wanderung

Das Sagenfest hat sich als feste Grösse im
                                                                                                            1
Kulturangebot unserer Walsergemeinde
eta­bliert. Organisiert vom Verein Triesen­
berg-Malbun-Steg-Tourismus und grosszü­
gig unterstützt von der Gemeinde zieht es
jedes Jahr mehr Besucher in seinen Bann.
     Beim 4. Sagenfest konnte erstmals auch
die Wanderung auf dem «WalserSagenWeg»
durchgeführt werden. Rund 80 Personen
nahmen an der vierstündigen Wanderung
                                                     «Ds Wätter ischt
von Rizlina über Masescha, Vorder Prufat-           wenigschtens urhab *
scheng und Hinder Prufatscheng bis ins
Dorfzentrum teil. Entlang des Wegs wur-                gsi und drum
den immer wieder Sagen als moderne Frei-
lichttheater aufgeführt und Lesungen zum
                                                   hänsch d Sagawanderig
Besten gegeben. Die Regie und die künstle-
rische Leitung lagen wiederum bei Andy
                                                    agattaga** chunna.»
                                                        * urhab – Ist das Wetter, wenn es bewölkt,
Konrad, der das Sagenfest vor vier Jahren
                                                                aber niederschlagsfrei ist.
ins Leben gerufen hat. Geschrieben hat die
Stücke Christiani Wetter, und Sabrina Vogt         ** agattaga – Ins Werk setzen, beginnen, organisieren.

las aus ihrem leider schon vergriffenen
­Sagenbuch «Hören-Sagen – Unterwegs in
 Liechtensteins Sagenwelt».

Bäärger aber au Uuswärtagi
Auch dieses Jahr waren erfreulicherweise
wieder viele Laienschauspielerinnen und
-schauspieler aus Triesenberg im Einsatz,
die fallweise von Profis unterstützt wurden.                                                                    4
Wem die Wanderung zu lang oder die Tem-
peraturen doch noch zu kalt waren, konnte
alle Darbietungen ab 14 Uhr auf der Bühne
im Dorfsaal geniessen. Leander Schädler,
der auch die Führung bei der Wanderung
übernommen hatte, stellte bei seiner Mo-
                                                   2
deration immer wieder die Verbindung zum
Jubiläum «250 Jahre Pfarrei Triesenberg»
her, das die Gemeinde dieses Jahr feiert. Für
das Verpflegungsangebot sorgten wieder-
um verschiedene Unternehmen mit regio-
nalen Produkten.

1: Madlen Schädler verkörperte in ihrer Rolle
das Bärgiwiibi.
2: Leander Schädler übernahm die Führung
der Wandergruppe und moderierte das Sagenfest
im Dorfsaal.
3: Im Hinder Prufatscheng glänzten drei Triesen­
berger Laienschauspieler im Stück «Das Kirchlein
auf Masescha». Von links nach rechts: Tobias
Schädler, Noah Schädler und Tobias Eberle.
4: Leander Marxer ist beim Triesenberger Sagen­
fest eine feste Grösse. Hier ist er bei seiner
Darbietung am Philosophenweg in «Der
Weidmann» zu sehen.
5: Darleen Geissmann und Mario Tichy über­
zeugten im Theater zur Sage «Das Nachtvolk».

22                                                           Aus dem Dorfgeschehen
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