Dorfspiegel Sommer 2018 - Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte - Triesenberg
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Dorfspiegel Sommer 2018 Gemeinderechnung 2017 Das Zämaschütta im Alpengebiet Stiftung Heimat- und Familiengeschichte Hieronymus Schädler Die Open-Air-Saison ist eröffnet 1
«Die Sonderlast für das Naherholungsgebiet tragen die Triesenberger Steuerzahler.» Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner die Gemeindestrassen (mit Belag: 31.4 km, Landtag und Regierung anerkennen zwar Das Land Liechtenstein hat ein Reinvermö- ohne Belag: 17.9 km, Wege: 13.5 km, Alpstras die hohen Ausgaben der Gemeinde, was gen von rund 2.5 Milliarden Franken. Die sen: 15.4 km, Waldstrassen: 6 km). Hierzu einerseits durch den Sonderbeitrag gemäss Landesrechnung 2017 weist einen Gewinn noch ein Vergleich: In Vaduz kommen auf Finanzgesetz und andererseits durch die von 170 Millionen Franken aus. Über die 100 Einwohner lediglich 0.8 km Gemeinde Unterstützungszusage der Regierung bei letzten Jahre betrachtet betragen die Ge- strassen, in Triesenberg sind es 1.5 km. der Einforderung einer Umlage zum Aus- samtüberschüsse aller elf Gemeinden mehr Grösse und Topografie des Gemeinde druck kommt. Dennoch liegt die Abgeltung als 60 Millionen Franken jährlich. gebiets sowie die permanente Rutschung mit jährlich 2.5 Millionen Franken deutlich Unsere Gemeinderechnung hingegen in Teilbereichen schlagen sich zudem direkt unter den effektiven Kosten. Zudem erfolg- weist für 2017 ein Defizit von 0.63 Millionen auf die Infrastrukturkosten nieder. te die Aufrechnung des Sonderzuschlags Franken aus. Dies trotz massiver Einspa Der Unterhalt der allgemeinen touris nach dem Einwohnergleichwert von 1991. rungen beim betrieblichen Aufwand und tischen Infrastruktur im Ferien- und Nah Dieser wurde seither nicht angepasst. grosser Zurückhaltung bei Investitionen. Das erholungsgebiet Steg-Malbun sowie im rhein- Seit drei Jahren bemüht sich der Gemein- Budget sah einen Verlust von 2.4 Millionen talseitigen Naherholungsgebiet Masescha, derat um einen für Triesenberg gerechten Fi- vor. Obwohl der Finanzausgleich seit 2010 Gaflei und Silum kostet rund 4 Millionen nanzausgleich. Obwohl es wie ein Kampf ge- um 3 Millionen Franken gesunken ist, macht Franken, wie eine detaillierte Kostenanaly- gen Windmühlen scheinen mag, werden wir er mit 8.8 Millionen Franken rund 50 Prozent se ausweist. Diese Sonderlast für das Nah gemeinsam weiterhin alles daran setzen, den unserer Einnahmen aus. Das verdeutlicht, erholungsgebiet Liechtensteins wird durch Finanzausgleich zu unseren Gunsten an dass wir als finanzschwache Gemeinde auf den jährlichen Landesbeitrag von 2.5 Millio- zupassen. Dabei geht es uns nicht darum, Unterstützung angewiesen sind. nen und Einnahmen von rund 0.3 Millionen Finanzreserven anzuhäufen. Wir benötigen Unser Bergdorf ist eine attraktive Franken nicht abgedeckt. Die spezifische lediglich die finanziellen Mittel, um unsere Auf- Wohngemeinde und kann auf starke ein- Situation mit überproportional hohen Kos- gaben im Dienst der Bevölkerung zu erfüllen. heimische Gewerbe- und Dienstleistungs- ten für Leistungen, die in erster Linie der Abschliessend wünsche ich euch erhol- betriebe zählen. Die Dimensionen unserer Bevölkerung aus ganz Liechtenstein und same Sommerferien und eine interessante Gemeinde einschliesslich des Alpengebiets der Region beziehungsweise der liech- Lektüre der Dorfspiegel-Sommerausgabe übersteigen jene anderer Gemeinden be- tensteinischen Tourismuswirtschaft zugu- mit einer bunten Mischung aus Rat- trächtlich. Zahlen zum Werkleitungsnetz tekommen, belastet den Gemeindehaushalt haus-Nachrichten und Berichten über das und den Gemeindestrassen verdeutlichen stark. Diese Konstellation ist in Liechten vielseitige Dorfgeschehen. dies: Wasserversorgung (öffentliches Netz: stein einzigartig und rechtfertigt aufgrund 53 km, Hausanschlussleitungen: 32 km), Ka- des damit für das Land und die Volkswirt- nalisation (öffentliches Netz: 57 km, Haupt- schaft erbrachten Nutzens einen Sonder- schächte: 2’041, Strasseneinlaufschächte: beitrag, der diese Leistungen abdeckt. Das Christoph Beck 1’030, Hausanschlussschächte: 1’432) oder ist derzeit leider nicht der Fall. Gemeindevorsteher
Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg Sommer 2018, Nr. 148 4 32 38 42 48 4 Im Blickpunkt: Gemeinderechnung 2017 10 Rathaus-Nachrichten 16 Aus dem Dorfgeschehen 27 Personalwesen 27 Quiz 32 Ünschi Gschicht: Das Zämaschütta im Alpengebiet 38 Gemeinnützige Stiftungen: Einblick in die Heimat- und Familiengeschichte 42 Porträt: Hieronymus Schädler 48 Für d Bäärger Jugend: Die Open-Air-Saison ist eröffnet 51 Aus dem Leben
Gemeinderechnung 2017 Das Triesenberger Gemeindebudget 2017 sah in der Gesamtrechnung einen Verlust von rund 2.4 Millionen Franken vor. In der Rechnung beträgt er nun effektiv 0.63 Millionen Franken. Und dies, obwohl die Gemeinde für fast sechs Millionen Franken Investitionen tätigte. von Egon Gstöhl Mehreinnahmen beim Finanzertrag, bei den Entgelten Rechnung etwas entlasten», spricht der Vorsteher und Rückerstattungen sowie eine grosse Ausgaben- den sehr engen finanziellen Handlungsspielraum der disziplin haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Gemeinde an. Betrachtet man den im eigenen Einflussbereich stehenden Aufwand der Gemeinde, sind seit Jahren Fremdfinanzierung die grossen Sparanstrengungen erkennbar. Durch Beim für die Gemeinde so wichtigen Kauf der IPAG- eine zurückhaltende Personalpolitik konnte ein leichter Liegenschaft und der Sanierung und Erweiterung der Rückgang der Personalkosten erreicht werden. Sportanlage Leitawis kamen deshalb neue Finanzie- rungsmodelle zum Einsatz. So wurden für den Kauf der Strukturelle Probleme im Gemeindehaushalt IPAG-Liegenschaft 2.7 Millionen Franken aus dem Der Gemeindehaushalt leidet jedoch unter strukturellen Finanzvermögen verwendet und die restlichen zwei Problemen, wenn man sich die Aufgabenvielfalt der Millionen fremdfinanziert. Diese Splittung wurde Gemeinde, die Topografie und Grösse des Gemeindege- vorgenommen, um das Risiko zu minimieren. Auch bei biets, die überproportionalen Belastungen für das den Kosten für die Sanierung und Erweiterung der landesweite Ferien- und Naherholungsgebiet und den Sportanlage Leitawis wurden 2.6 Millionen Franken sinkenden Finanzausgleich vor Augen führt. «Wir fremdfinanziert. Die Fremdfinanzierung ist aktuell sehr schaffen es kaum, die Eckwerte des Finanzleitbildes günstig, da die Finanzerträge höher sind als die über vier Jahre einzuhalten. Trotz grossen Sparanstren- Aufwendungen für die Verzinsung des Fremdkapitals. gungen können wir die Finanzierung in Jahren mit Der Rückzahlungsplan bei der Fremdfinanzierung etwas höheren Investitionen nicht mit den im Rech- in der Höhe von CHF 2.6 Millionen Franken für die nungsjahr erwirtschafteten Mitteln abdecken», Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Leitawis weist Vorsteher Christoph Beck auf eine Problematik sieht wie folgt aus: hin, die der Gemeinde sehr zu schaffen macht. – 2018 0.2 Millionen Franken – 2019 1.0 Millionen Franken Ausgeglichene Rechnung immer schwieriger – 2020 1.0 Millionen Franken Die Frage, ob die Gemeinde mit einer ausgeglichenen – 2021 0.4 Millionen Franken Rechnung oder mit einem Defizit abschliesst, hängt häufig davon ab, wie hoch die notwendigen Investitio- Sollte sich die Lage auf dem Finanzmarkt verschlech- nen sind beziehungsweise ob alle geplanten Inves tern, wird sich die Gemeinde über kurz oder lang auch titionsprojekte durchgeführt werden können. «Wir über eine Erhöhung des Gemeindesteuerzuschlags können wichtige und dringende Projekte nicht laufend Gedanken machen müssen. Schliesslich sollen neben verschieben oder darauf hoffen, dass sich geplante dem Unterhalt der Infrastruktur auch wichtige, grosse Investitionsvorhaben verzögern und dadurch die Investitionsprojekte realisiert werden. 5
Defizit budgetiert gegenüber. Dies ergibt in der Gesamtrechnung ein Dank etwas tieferer Investitionen als im Budget Defizit von 630’000 Franken. vorgesehen, der Mehreinnahmen bei verschiedenen Ertragsarten sowie eines positiven Finanzergebnisses Investitionen in Sportanlage und Strassen und deutlich tieferer betrieblicher Ausgaben konnte 65 Prozent der Investitionen – 3.8 Millionen Franken – das budgetierte Defizit um 1.8 Millionen Franken wurden in Hochbauten investiert, wobei der verringert werden. An der angespannten Finanzsitua- Löwenanteil auf die Sanierung und Erweiterung der tion wird sich aber wegen des anhaltend grossen Sportanlage Leitawis entfiel. In Tiefbauprojekte Investitionsbedarfs im Strassen- und Werkleitungsbau flossen 1.5 Millionen und 0.5 Millionen in Mobilien und sowie bei anderen, seit Längerem anstehenden Investitionsbeiträge. Im Tiefbau investierte die Projekten ohne strukturelle Anpassungen beim Gemeinde schwerpunktmässig in die Strassenbau Finanzausgleich und der Sonderabgeltung für die projekte Engistrasse, Landstrasse Hotel Oberland Leistungen der Gemeinde im Ferien- u nd Naherholungs- und die Frommenhausstrasse. gebiet für Liechtenstein und die Region nichts ändern. Steuern und Finanzausgleich Gutes Finanzergebnis Die grösste Einnahmequelle der Triesenberger Ge- In der Erfolgsrechnung 2017 schliesst die Gemeinde meinderechnung liegt mit 15.5 Millionen Franken Triesenberg mit einem Gewinn von 2.6 Millionen im Bereich der Steuereinnahmen und des damit Franken ab. Dies ist deutlich besser als erwartet. Der verbundenen Finanzausgleichs. Allein Letzterer macht Gewinn setzt sich zusammen aus einem höheren 46 Prozent der Erträge oder 8.8 Millionen Franken aus. betrieblichen Ertrag von 19.3 Millionen Franken (CHF Die Erträge aus der Vermögens- und Erwerbssteuer 260’000 über Budget), gesunkenen betrieblichen belaufen sich auf 6.3 Millionen Franken. Dies bedeutet Aufwänden von 14.5 Millionen (CHF 880’000 unter eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um etwas Budget) sowie knapp drei Millionen Abschreibungen über 300’000 Franken. Dieser Anstieg wird durch die (CHF 100’000 über Budget). Der Finanzertrag betrug Mindereinnahmen aus dem Finanzausgleich jedoch 1.9 Millionen Franken. Abzüglich des Finanzaufwands praktisch neutralisiert. Eine positive Auswirkung auf von rund 1.2 Millionen ergibt sich ein Finanzergebnis die Steuereinnahmen haben die Selbstanzeigen der von ca. 740’000 Franken. Gesamteinnahmen von 21.2 vergangenen Jahre. Weitere Einnahmen in Höhe von Millionen Franken stehen Aufwände von 16.0 Millio- 700’000 Franken kommen aus den Miet-, Pacht- und nen und Bruttoinvestitionen in Höhe von 5.9 Millionen Baurechtszinsen. Bei den Einnahmen aus Gebühren Jahresrechnung 25 Gewinn Erfolgsrechnung 2.60 Mio. 20 Ertrag Erfolgsrechnung 21.21 Mio. Abschreibungen 2.59 Mio. 15 Aufwand Erfolgsrechnung Mio. CHF 16.02 Mio. 10 Einnahmen Investitions- Verlust rechnung Jahresergebnis 0.05 Mio. 0.63 Mio. 5 Brutto- Netto- Netto- investitionen investitionen Selbst- investitionen finanzierung 5.87 Mio. 5.82 Mio. 5.82 Mio. 5.19 Mio. 0 Erfolgsrechnung Investitionsrechnung Finanzierung 6 Im Blickpunkt
für Amtshandlungen oder aus Kehricht- und Schutt Strassenunterhalt. 300’000 Franken wurden ausser- deponiegebühren sowie Abwasserzinsen ergab dem in die Kapelle Masescha investiert. Die Erhöhung sich ein Plus von 400’000 Franken. Sie beliefen sich im des Sachaufwands um eine Million Franken im vergangenen Jahr auf gesamthaft 2.3 Millionen. Vergleich zum Vorjahr hängt mit der neuen Art der Allerdings sind hier auch die Aufwendungen um Rechnungslegung gemäss dem geänderten Finanz- praktisch den gleichen Betrag gestiegen. haushaltsgesetz zusammen. Dieses bewirkt, dass ein Teil der Ausgaben von der Investitionsrechnung in Rückgang der betrieblichen Ausgaben die Erfolgsrechnung verschoben wird. Dies muss beim Die betrieblichen Aufwendungen betrugen im Vorjahresvergleich entsprechend berücksichtigt Berichtsjahr 17.4 Millionen Franken. Dies ist ein werden. Vergleicht man den gesamten Sachaufwand Rückgang um 1.6 Millionen gegenüber dem Vorjahr. mit dem Budget 2017, liegt er um 100’000 Franken Dazu beigetragen hat unter anderem auch ein tiefer als budgetiert. Rückgang beim Personalaufwand. Dieser liegt um rund 500’000 Franken unter dem Wert des Jahres 2016 3.6 Millionen Beitragsleistungen und mehr als 600’000 Franken unter dem Budget 2017. Die laufenden Beitragsleistungen in Form von Kosten Der übrige Personalaufwand ist von über 400’000 anteilen an das Land Liechtenstein, andere Gemein- Franken auf knapp 100’000 gesunken, da die Über den und verschiedene Institutionen stellen mit 3.6 brückungsrenten gemäss Finanzhaushaltgesetz neu in Millionen Franken eine gewichtige Aufwandkategorie den Rückstellungen abgebildet werden. Aber auch dar. Diese Leistungen sanken im Berichtsjahr aber die Löhne und die entsprechenden Sozialversicherungs- glücklicherweise um 400’000 Franken. Die Beiträge beiträge sanken im Vorjahresvergleich um 84’000 an das Land in Höhe von 1.1 Millionen Franken stehen Franken. Die zurückhaltende Personalpolitik zahlt sich in erster Linie im Zusammenhang mit Gehältern hier aus. Bei gleichbleibendem Dienstleistungsange- der Lehrpersonen und der Kindergärtnerinnen. Die bot durch die Gemeinde, versteht sich. Aufwendungen an Private in Höhe von 2.1 Millionen beinhalten als grössten Posten mit 700’000 Franken Baulicher Unterhalt fällt ins Gewicht die Ergänzungsleistungen an AHV- und IV-Renten, Was den Sachaufwand von insgesamt 6.2 Millionen welche zu je 50 Prozent vom Land und der Gemeinde Franken betrifft, fällt der bauliche Unterhalt durch getragen werden. Die Förderbeiträge für Energie- Dritte (rund 2.5 Millionen) ins Gewicht. Der bauliche sparmassnahmen beliefen sich 2017 auf rund 100’000 Unterhalt bezieht sich vor allem auf den allgemeinen Franken. Knapp 200’000 Franken gingen an die Gemeindehaushalt 35 30 25 20 Mio. CHF 15 10 5 0 -5 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Ertrag/Verlust Im Blickpunkt 7
Familienhilfe Liechtenstein und gesamthaft rund teilen des Finanzvermögens nicht ohne Weiteres 120’000 Franken erhielten verschiedene Vereine verkauft werden. und Institutionen. Einen Grossteil dieser Beitragsleistungen kann Auswirkungen der neuen Rechnungslegung die Gemeinde nicht beeinflussen, wie beispielsweise Das Fremdkapital beläuft sich auf rund 11 Millionen die Gehälter für das Lehrpersonal (CHF 700’000), Franken, das Eigenkapital der Gemeinde auf 89 der Gemeindeanteil an die Sonderschule (CHF 90’000), Millionen Franken. Aufgrund des neuen Finanzhaus- die Ergänzungsleistungen zu AHV, IV und Pflege- haltgesetzes mussten verschiedene Bilanzpositionen geld (CHF 700’000), die LAK-Betriebsbeiträge neu bewertet werden. Dies führte zu einer Aufwer- (CHF 300’000), die Beiträge an gesetzliche Sozialhilfe tung von 31.7 Millionen Franken, die unter der Position (CHF 300’000), der Beitrag an die Familienhilfe Neubewertungsreserve im Eigenkapital der Gemeinde (CHF 200’000) sowie an die offene Jugendarbeit ausgewiesen sind. Die Abschreibungen belasten die (CHF 200’000). Insgesamt sind dies somit rund 2.7 Jahresrechnung mit rund 3 Millionen Franken. Das Millionen Franken an nicht beeinflussbaren Kosten. Verwaltungsvermögen wurde um 2.5 Millionen und das Finanzvermögen um 0.4 Millionen abgeschrieben. Zunahme des Finanzvermögens Hierbei ist festzuhalten, dass sich die Abschreibungen Das Triesenberger Finanzvermögen erhöhte sich 2017 aufgrund der neuen Rechnungslegung auf einem um 6.9 Millionen Franken auf 41.4 Millionen. Darin tiefen Niveau befinden. In den kommenden Jahren enthalten sind flüssige Mittel von 2.4 Millionen, neun werden sie aber wieder ansteigen. Millionen an Forderungen – darunter 4.7 Millionen für das IPAG-Areal, für das die vertraglich vereinbarte Grössere Investitionsprojekte 2017 Summe ausbezahlt wurde, die Handänderung aber – Sanierung und Erweiterung Sportanlage Leitawis erst im Folgejahr erfolgte – und fast 30 Millionen 3’802’000 Franken Franken in Form von Anlagen des Finanzvermögens. – Engistrasse (Baulos 5, Beleuchtung, Werkleitungen) Es handelt sich dabei um 9.2 Millionen in der Ver 931’000 Franken mögensverwaltung durch Liechtensteiner Banken – Frommenhaus Samina – Gruabastrasse und rund 20.7 Millionen an Grundstücken und (Beleuchtung, Werkleitungen) Gebäuden. Das Verwaltungsvermögen der Gemeinde 354’000 Franken betrug Ende 2017 rund 56 Millionen Franken. Beinahe – Landstrasse Hotel Oberland (Beleuchtung, 50 Millionen davon bestehen aus Grundstücken und Werkleitungen) Waldungen sowie Hochbauten. Das Verwaltungs 212’000 Franken vermögen ist an einen gesetzlich festgelegten Zweck – LAK-Investitionskostenbeitrag gebunden und kann im Gegensatz zu den Bestand 351’000 Franken Ertragsstruktur 4% (CHF 749’071) Sonstiger betrieblicher Ertrag 12% (CHF 2’283’604) Entgelte und Rückerstattungen 32% (CHF 6’258’749) Vermögens- und Erwerbssteuer 4% (CHF 761’009) Vermögenserträge 2% (CHF 383’222) 46% (CHF 8’836’336) Ertragssteuer Finanzausgleich 0% (CHF 23’150) Übrige Steuererträge 8 Im Blickpunkt
Entwicklung Ertrag Erfolgsrechnung 14 12 10 8 Mio. CHF 6 4 2 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Vermögens- und Erwerbssteuer Ertragssteuer Grundstückgewinnsteuer Finanzausgleich Anpassung Finanzausgleich notwendig andererseits für die Bereitstellung der allgemeinen Die Sonderlast der Gemeinde Triesenberg für das touristischen Infrastruktur, die in erster Linie der Ferien- und Naherholungsgebiet Steg-Malbun Bevölkerung aus Liechtenstein und der Region be sowie für das rheintalseitige Naherholungsgebiet ziehungsweise der liechtensteinischen Tourismuswirt- Masescha, Gaflei und Silum wird durch den jährlichen schaft zugutekommt. Diese Konstellation ist in Landesbeitrag von 2.5 Millionen Franken nur un Liechtenstein einzigartig und rechtfertigt aufgrund genügend abgedeckt. Eine detaillierte Kostenanalyse des damit für das Land und die Volkswirtschaft von 2007 bis 2016 weist durchschnittliche Kosten erbrachten Nutzens einen Sonderbeitrag, der diese in der Höhe von 4 Millionen Franken für die Gemeinde Leistungen abdeckt, was derzeit nicht der Fall ist. aus. Dem stehen Einnahmen von rund 300’000 Franken gegenüber. Diese spezifische Situation mit Anspruch wird grundsätzlich anerkannt überproportional hohen Kosten für Leistungen, die Dass Landtag und Regierung die hohen Ausgaben der für die Landesbevölkerung und den liechtensteinischen Gemeinde anerkennen, zeigt sich einerseits durch Tourismus erbracht werden, belastet den Gemeinde- den Sonderbeitrag gemäss Finanzgesetz und anderer- haushalt stark. Dies bereitet unserer finanzschwachen seits durch die Unterstützungszusage der Regierung und auf den Finanzausgleich angewiesenen Gemeinde bezüglich der Einforderung einer Umlage. Die Abgel- grosse Schwierigkeiten. tung mit jährlich 2.5 Millionen Franken liegt aber Dazu kommen Grösse und Topografie des Gemeinde deutlich unter den effektiven Kosten. Die Aufrech- gebiets sowie die permanente Rutschung in Teil nung des Sonderzuschlags mit 1’200 Einwohnergleich- gebieten, die sich direkt auf die Infrastrukturkosten werten erfolgte 1991 basierend auf dem damaligen niederschlagen. Die Dimensionen in Triesenberg Zahlenmaterial und wurde seither nie angepasst. einschliesslich des Alpengebiets übersteigen jene Der Gemeinderat wird weiter für eine Anpassung des anderer Gemeinden beträchtlich. Vor diesem Hinter- Finanzausgleichs kämpfen. Auch der Gemeinde grund fallen die erwähnten Sonderleistungen für Triesenberg sollten die notwendigen finanziellen das Ferien- und Naherholungsgebiet besonders ins Mittel zur Verfügung stehen, um ihre Aufgaben Gewicht: einerseits für die 731 Ferienhäuser und im Dienst der Öffentlichkeit zu erfüllen. Im Blickpunkt 9
Hackschnitzelheizung verkauft Die Hackschnitzelheizung im Vereinshaus Wirtschaftlichkeit nicht gegeben sehr wichtig. Um dieses Ziel zu erreichen, versorgt seit 2008 praktisch alle gemeinde Die Hackschnitzelheizung der Gemeinde im müssten auch private Haushalte an die Heiz eigenen Gebäude im Dorfzentrum mit Fern Vereinshaus wurde 2008 in Betrieb genom- anlage angeschlossen werden. Allerdings wärme. Die Anlage ist jedoch bei Weitem men. Mittlerweile sind praktisch alle ge- ist der Betrieb von Energieversorgungsnet- nicht ausgelastet. meindeeigenen Gebäude im Dorfzentrum zen nicht Aufgabe der Gemeinde. Bereits Am 3. Juli 1985 verabschiedete der Land- an die Heizanlage angeschlossen. Damit ist 2016 hat Michael Baumgärtner in seiner tag das Gesetz über die Liechtensteinische die Heizanlage aber noch längst nicht aus- Funktion als Leiter Wärmeversorgung / er- Gasversorgung und gründete dazu die gelastet und hat noch freie Kapazitäten. Für neuerbare Energien bei der LGV den Ge- gleichnamige selbstständige Anstalt des die Wirtschaftlichkeit der Hackschnitzel- meinderat über eine allfällige Zusammen- öffentlichen Rechts. Neben dem Bau und heizung wäre eine optimale Auslastung arbeit zwischen der Gemeinde und der LGV Unterhalt der Anlagen für den Erdgasnetz- ausbau ist die Liechtensteinische Gasver- sorgung (LGV) auch für den Transport, die Verteilung und die Beschaffung des Erd gases verantwortlich. Als unabhängiges liechtensteinisches Energieversorgungs unternehmen hat die LGV in jüngster Vergan- genheit verschiedene Wärmeversorgungs anlagen von Gemeinden oder Genossen- schaften übernommen und damit ihr Dienst leistungsangebot erweitert. So beispiels- weise die Wärmeversorgung «Resch» der Gemeinde Schaan, die Wärmeversorgungen «Gemeindezentrum» und «Fabrik» der Ge- meinde Triesen und auch die «Wärme versorgung Balzers Brüel» von der Genos- senschaft für Fernwärmeversorgung Brüel. 10 Rathaus-Nachrichten
bezüglich der Holzhackschnitzelheizungen chende Gebühr erheben. Die Durchlei- notwendig sein sollten. Der Eigentümer- in Triesenberg informiert. Er wurde vom Ge- tungsrechte für das Leitungsnetz werden wechsel erfolgt rückwirkend auf den 1. meinderat beauftragt, genauere Abklärun- hingegen unentgeltlich eingeräumt. Die Januar 2018. gen zu treffen, unter welchen Bedingungen tatsächliche Betriebsführung und Wartung eine Übernahme der Wärmeversorgungs- vor Ort soll weiterhin durch den Hauswart anlagen der Gemeinde möglich wäre. der Gemeinde erfolgen, was von der LGV ebenfalls finanziell entschädigt wird. Für Konkretem Übernahmeangebot zugestimmt den Unterhalt der Anlage ist allein die LGV Die Hackschnitzelheizung im Vereinshaus In der Zwischenzeit kann die Hackschnitzel- zuständig. Sie trägt auch die Kosten, wenn ist jetzt im Besitz der Liechtensteinischen heizung im Gemeindewerkhof durch den grössere Reparaturen oder Investitionen Gasversorgung (LGV). Anschluss des Werkhofs des Landes an die Heizanlage wesentlich wirtschaftlicher be- trieben werden. Für die Hackschnitzelhei- zung im Dorfzentrum hat die LGV der Ge- meinde im Frühjahr ein konkretes Übernah- meangebot unterbreitet. Die LGV würde die Heizanlage wirtschaftlich und effizient be- treiben und das Versorgungsnetz erwei- tern, sodass auch private Haushalte sich an das Fernwärmenetz anschliessen könnten. Durch den Betrieb weiterer Anlagen könnte Dem Label Energie stadt verpflichtet, setzt sich die Gemein de für den Ausbau der Nutzung erneuer barer Energien ein. die LGV zudem Synergien nutzen, was sich positiv auf den Energiepreis auswirke. Der Energiepreis sei bei allen Anlagen der LGV gleich, was einen ausgeglichenen Energie- preis gewährleiste, unabhängig vom Stand- ort der Anlage oder anderen Faktoren. Da auch die Kommission für Natur und Um- welt den Verkauf der Heizanlage befürwor- tet und die Gemeinde sich in ihrem Leitbild «Triesenberg läba. erläba.» die Versorgung aller Gebäude in Triesenberg durch erneu- erbare Energieträger zum Ziel gesetzt hat, stimmte der Gemeinderat am 17. April 2018 dem Verkauf der Hackschnitzelheizung zu. Eigentümerwechsel per 1. Januar 2018 Für die Anlage selbst und das Wärmever- teilnetz samt angeschlossener Wärme- übergabestationen wurde ein symbolischer Kaufpreis vereinbart. Für die Nutzung der gemeindeeigenen Räumlichkeiten für die Anlage wird die Gemeinde eine entspre- Rathaus-Nachrichten 11
Ausbau der Wasserversorgung Gaflei Die Wasserversorgung für Gaflei wurde im nach Witterung voraussichtlich im Novem- an die Jonny Sele AG und diejenigen für die Vorfeld des Neubaus der Klinik für Stress ber abgeschlossen sein. Werkleitungen an die Norbert Schädler AG folgeerkrankungen von der Gemeinde vergeben. Den Rohrbau für die Wasser Vaduz übernommen. Sie muss den neuen Weiterer Ausbau geplant leitungen übernimmt die Arbeitsgemein- Gegebenheiten angepasst werden. In einem In einem zweiten Schritt wird eine Verbin- schaft Gebr. Lampert AG und Bühler Schlos- ersten Schritt wird 2018 das Wasserreser dungsleitung erstellt, die durch das alte Re- serei und Installation Anstalt. Die Armatu- voir Färchanegg saniert und vergrössert. servoir Gaflei der Gemeinde Vaduz führt. ren für das Reservoir liefert die Markus Beck Das Reservoir hat ein geplantes Ge- Dieses Reservoir wird zukünftig als Verteil- Anstalt. Mit den Metallbauarbeiten wurde samtvolumen von 150 m3 und wird mit zwei punkt genutzt. Die neue Wasserleitung hat die Eberle Metallbau AG betraut, und die Wasserkammern versehen. Damit können einen Nenndurchmesser von 160 mm. Sie Elektroinstallationen werden von der Elbied die nötigen Unterhaltsarbeiten durch die wird bis zum Pumpwerk Gaflei weiterge- Anstalt ausgeführt. Mit der Lieferung der Verantwortlichen des Wasserwerks der Ge- führt und dort mit der bestehenden Lei- Mess- und Steuerungsanlage wurde die meinde mit deutlich weniger Aufwand erle- tung zusammengeschlossen. Im Endaus- Hach Lange GmbH (ehemals Züllig), digt werden. Die Brauchreserve (Verhältnis bau aller Etappen soll die Wasserversor- Rheineck, beauftragt. Die Beschichtung der zwischen Speisung und Verbrauch) für die gung für das neue Reservoir Färchanegg Wasserkammern erfolgt durch die Sikabau AG neu gebaute Klinik Gaflei beträgt rund über diese Leitung erfolgen. aus St. Gallen, da diese Dienstleistungen 3 25 m . Dazu kommt im späteren Ausbau von heimischen Unternehmen nicht ange- noch die Versorgung des restlichen Ferien- Auftragsvergabe erfolgt boten werden. Für die zu erwartenden Ge- gebiets. Der Wasserverbrauch ist von der Der Gemeinderat hat die notwendigen samtkosten von rund 850’000 Franken Auslastung der bestehenden Ferienhäuser A rbeitsvergaben in seiner Sitzung vom wurden bereits in der Vergangenheit Rück- abhängig. Für die Sicherstellung des Brand- 1 7. April beschlossen. Mit der Projektierung stellungen von der Gemeinde gebildet. schutzes wird eine zusätzliche Löschreserve und der Bauleitung wurden die beiden In- von rund 125 m3 benötigt. Mit den Bauarbei- genieurbüros Hoch & Gassner AG sowie Die Arbeiten zur Sanierung und Vergrösserung ten wurde bereits begonnen. Die Sanierung Sprenger und Steiner Anstalt betraut. Die des Wasserreservoirs Färchanegg kommen und Vergrösserung des Reservoirs wird je Baumeisterarbeiten beim Reservoir wurden gut voran. 12 Rathaus-Nachrichten
IPAG-Lagerhallen teilweise vermietet Bereiche oder Teilflächen der ehemaligen Produktionshallen zu mieten. Je nach Bran- che hatten diese Betriebe aber sehr unter- schiedliche Anforderungen an die Produk- tions- oder Lagerräumlichkeiten. So muss- ten Interessenten bei Besichtigungen absa- gen, weil beispielsweise die Raumhöhe zu niedrig ist oder die Tore und Zufahrten nicht passen. Drei Mietverträge abgeschlossen Im April und Mai konnte der Gemeinderat drei Mietverträge mit Triesenberger Unter- nehmen bewilligen, die Teilflächen der Produktionshallen brauchen können. Die Firma Bühler Schlosserei und Installatio- nen Anstalt, Steinortstrasse 41, mietet auf unbestimmte Zeit die Gewerbehalle D. Das 2 Mietobjekt umfasst die Halle mit 188.5 m 2 und den gedeckten Vorplatz mit 48 m . Beim Mietpreis wurde berücksichtigt, dass die Halle unbeheizt genutzt wird und der C Grundriss und auch die Zufahrt sehr un- günstig sind. Die Gewerbehalle A wird an D die Firma Gebr. Lampert AG, Rotenboden- strasse 119, auf unbestimmte Zeit vermie- 2 tet. Das Mietobjekt umfasst 146.8 m unbe- 2 B heizte und 20.6 m leicht beheizte Lagerflä- che. Einen Teil der Gewerbehalle B mietet die Firma Holzhandwerk R ohrer Anstalt für einen Zeitraum von fünf Jahren. Das Miet- 2 objekt umfasst 120 m minimal beheizte Werkstattfläche und zwei Parkplätze. A Nebenkosten Die Nebenkosten umfassen grundsätzlich die üblichen Betriebskosten, wie öffent liche Gebühren und den Strom für die Grundbeleuchtung. Da die Hallen unter- schiedlich genutzt werden, berechnen sich Heizkosten und Strom für Maschinen indi- viduell. Aufgrund der Einzelvermietung müssen wegen der gesetzlichen Vorschrif- ten bezüglich Brandschutz, der Zugäng- lichkeit der Stromzähler für die einzelnen Mieter und der separaten Messung des Stromverbrauchs Umbauten der Elektro installationen in der Höhe von 30’000 Fran- ken vorgenommen werden. Diese Kosten trägt die Gemeinde. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde die Wohnhaus. Beim praktisch neuen, modern beiden Grundstücke inklusive des Wohn- eingerichteten Wohnhaus erschwert bisher hauses und der Produktionshallen der ehe- vor allem die Lage eine Vermietung. Bei den maligen IPAG-Liegenschaft erworben. Seit- in die Jahre gekommenen Lagerhallen sig- her ist die Gemeinde auf der Suche nach nalisierten verschiedene Unternehmen und Die Hallen A und D sowie eine Teilfläche der Halle Mietern für die Produktionshallen und das Gewerbebetriebe ihr Interesse, gesamte B konnten vermietet werden. Rathaus-Nachrichten 13
Triesenberg läba. erläba. – Leben und Wohnen (Teil 2) Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevöl kerung ein neues Leitbild geschaffen. «Trie senberg läba. erläba.» ist der Titel davon, und das Leben und Wohnen in Triesenberg das Thema, das an erster Stelle steht. Die da zugehörigen Visionen sind: «Triesenberg ist der attraktivste Wohnort in Liechtenstein.» und «Die Einwohnerinnen und Einwohner identifizieren sich mit der Gemeinde.» Die ausgearbeiteten Visionen sollen al- lerdings nicht leere Worthülsen bleiben. Sie wurden durch Ziele konkretisiert und über- prüfbar gemacht. Dazu zählen folgende Punkte: Sicherheit, Einkaufsmöglichkeiten, ÖV-Angebote und gute Schulqualität sowie Wohnen in Triesenberg ist bezahlbar, das Dorfzentrum ist der bevorzugte Treffpunkt der Bevölkerung, Zuzügerinnen und Zuzü- ger sind gut im Dorf integriert. Es ist schön und speziell, in Triesenberg zu wohnen und der Nähe zum Naherholungsgebiet kommen rund vier Einfamilienhäuser, meint Rund 2’660 Personen wohnen in Trie- «hinder am Tonäll», dass es verhältnismässig Roberto Trombini, Leiter Hochbau der Ge- senberg. Speziell in der Berggemeinde ist viele Einfamilien- und wenige Mehrfamili- meinde Triesenberg. Er habe aber das Ge- neben der Lage auf dem Sonnenplateau enhäuser gibt. Auf ein Mehrfamilienhaus fühl, dass in den letzten Jahren im Verhält- 14 Rathaus-Nachrichten
Leitbild Triesenberg hat gemeinsam mit der Bevölkerung ein neues Leitbild ge schaffen. Der Slogan dazu lautet «Triesen berg läba. erläba.». Ein Leitbild soll mit Leben gefüllt und von Menschen gestaltet und geprägt werden, sonst bleibt es ein Papiertiger. Was bedeutet dies für das Leitbild von Triesenberg? In dieser neuen Serie machen wir uns auf die Spurensuche nach den Menschen und Inhalten zu den einzelnen Visionen. Das Leitbild ist eine Entwicklungsstrate gie und soll dem Gemeinderat über viele Jahre hinweg – mit Fokus 2030 – Ziele für eine gesunde Weiterentwicklung der Gemeinde vorgeben. Es ist in verschie dene Bereiche und Ebenen unterteilt. Die Ebenen «Visionen» und «Ziele» definieren die Richtung, in die sich die Gemeinde in den verschiedenen Bereichen bewegen will und an denen sich deshalb die Entscheidungen des Gemeinderats orien tieren werden. ? nis mehr Mehrfamilienhäuser gebaut wor- Ein Zentrum für die gesamte Bevölkerung den seien. Es ist denn auch so, dass es mehr Eine Untergruppe des Gemeinderats klärte Zuzügerinnen und Zuzüger gibt als noch die Bedürfnisse betreffend die Dorfzent- vor ein paar Jahren. Diese finden in der rumsentwicklung ab. Diese Abklärung hat Berggemeinde neben der hohen Lebens- unter anderem ergeben, dass das altersge- qualität und dem intakten Dorfleben viele rechte Wohnen im Dorfzentrum realisiert weitere Vorteile vor. Bei der Anmeldung er- werden soll, denn die älteren Bewohnerin- halten sie eine Willkommensmappe mit nen und Bewohner der Gemeinde sollen im vielen Informationen, beispielsweise einen Dorfleben integriert sein und vom Angebot Ortsplan, Faltblätter, eine Vereinsliste und im Zentrum profitieren können. einen Veranstaltungskalender sowie ein In einem weiteren Schritt wird die Un- Einiges in Triesenberg ist spitze – bei Postkartenset. tergruppe des Gemeinderats in Zusam- anderem gibt es noch Entwicklungs Was die Dorfzentrumsentwicklung an- menarbeit mit der Raumplanungskommis- möglichkeiten. Wohnen, Zentrumsent belangt, ist im Moment vor allem der Be- sion einen Studienauftrag für die Entwick- wicklung, ÖV-Angebot – wo sehen Sie reich «Wohnen im Alter» ein aktuelles The- lung des Dorfzentrums ausarbeiten. Die noch Potenzial? Was müsste konkret ma. Die Gemeinde Triesenberg und der daraus resultierenden Studien von Archi- angegangen werden? Was wünschen Sie Gemeinderat setzen sich seit längerer Zeit tekten sollen Aufschluss geben über ver- sich in Zukunft in Triesenberg? Schreiben mit der Zentrumsentwicklung auseinander. schiedene Themen, nicht nur über das The- Sie uns: dorfspiegel@triesenberg.li Eine Machbarkeitsstudie zum Thema ma «Wohnen im Alter» und die konkrete «Wohnen und Leben im Alter» wurde aus- Umsetzung von Wohneinheiten, sondern gearbeitet. Diese soll aufzeigen, wie gene- auch über Ärzteversorgung, Dienstleister rationenübergreifendes Wohnen in Trie- und andere Infrastrukturbedürfnisse wie senberg aussehen könnte. Das Gemein- zum Beispiel Begegnungszonen. schaftsprojekt der ETH Zürich und der Sano Mit diesen konkreten und zukunftswei- AG wurde den Einwohnerinnen und Ein- senden Massnahmen will die Gemeinde wohnern an einer Informationsveranstal- Triesenberg erreichen, dass das Leben und tung präsentiert. Die Befragung der Bevöl- Wohnen in der einzigartigen Berggemeinde Die Entwicklung des Triesenberger Dorfzent kerung hat dabei gezeigt, dass ein Interesse weiterhin attraktiv bleibt und die Gemein- rums. Unsere Bilder zeigen das Dorfzentrum für altersgerechte und barrierefreie Woh- de fit für die Zukunft ist. von Norden 1907, 1940 und 2017. nungen besteht. Rathaus-Nachrichten 15
Richtfest der Gemeinde würden eingehalten. Daneben böten die Firmen für «da Bäärg» wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze. Auch für das leib liche Wohl beim Richtfest seien mit dem Restaurant Kainer, dem Café Guflina und der Getränke Beck AG heimische Betriebe betraut worden. Die Gemeinde setze bei ihren Aufträgen alles daran, Unternehmen aus dem Dorf im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu berücksichtigen. Als Geschenk erhielten alle Anwesen- den eine magnetische LED-Teleskop-Ta- schenlampe und durften sich im «Gipfel- buch» – so wird das Gästebuch der Gemein- de genannt – mit ihrer Unterschrift verewi- gen. «Mit da Handwärcher, wa da hüüt am Aabat im Dorfsaal sind, chönnt d Gmeind praktisch jedas Bauvorhaba realisiera», schloss der Vorsteher seine kurze Rede und wünschte allen einen gemütlichen Abend. * Richtfest Der Unterhalt der vielen gemeindeeigenen Gebäude und des weitläufigen Netzes an «Mit da Handwärcher, Ein Richtfest wird in der Regel gefeiert, wenn der Rohbau eines Gebäudes Strassen und Werkleitungen ist aufwendig. Die Gemeinde Triesenberg ist deshalb im wa da hüüt am Aabat fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet ist. Der Brauch lässt sich allerdings bereits Baubereich auf die gute Arbeitsqualität der einheimischen Unternehmen angewiesen. im Dorfsaal sind, im 14. Jahrhundert nachweisen. Er geht auf rituelle Formen der Zinszahlung und Als Dankeschön wurden deren Mitarbeiten chönnt d Gmeind der Abgeltung von Arbeitsleistungen de zu einem Abendessen in den Dorfsaal eingeladen. praktisch jedas Bau zurück. Die festlichen Zusammenkünfte wurden zum Abschluss der einzelnen Triesenberg ist die flächenmässig grös ste Gemeinde in Liechtenstein. Entspre- vorhaba realisiera.» Arbeiten abgehalten. Diese Tradition führt die Gemeinde fort, indem sie alle Unter chend aufwendig ist der Unterhalt von nehmer und ihre Mitarbeitenden zum Strassen und Werkleitungen für das rhein- Einladung zum gemeinsamen Abendessen Richtfest einlädt, auch wenn kein Dach talseitige Gemeindegebiet sowie für die Als Anerkennung und als kleines Danke- stuhl errichtet wurde, sondern eine Ortsteile Steg und Malbun «hinder am schön lud die Gemeinde die Unternehmer Liegenschaft renoviert, ein Loch gegraben Kulm» und der vielen gemeindeeigenen und ihre Mitarbeitenden deshalb am Frei- oder Leitungen verlegt wurden. Gebäude. Folgende Strassenbauprojekte tag, 25. Mai, zu einem Richtfest* gemein- konnten im vergangenen Jahr erfolgreich sam mit Vertretern des Gemeinderats und umgesetzt werden: die Engistrasse, die des Baubüros in den Triesenberger Dorfsaal Frommenhausstrasse und die Lavadina ein. Rund 90 Mitarbeitende folgten der Ein- strasse sowie verschiedene Landstrassen- ladung der Gemeinde. Sie repräsentierten abschnitte, die gemeinsam mit dem Land 23 Firmen aus verschiedenen Branchen. In Liechtenstein realisiert werden konnten. seiner Ansprache bedankte sich Vorsteher Dabei wurden diverse Werkleitungen er- Christoph Beck im Namen des Gemeinde- neuert. Auch die gelungene Sanierung und rats und der Verwaltung bei den Handwer- Erweiterung der Sportanlage Leitawis so- kern für ihren Einsatz. Er betonte, wie wich- wie die Instandstellung verschiedener Lie- tig die heimischen Unternehmen und Ge- genschaften, wie beispielsweise beim Ho- werbebetriebe für Triesenberg seien. Im Daniel Beck, Jan Bühler und Martin Röckle tel-Restaurant Kulm, beim Geschäftslokal Auftrag der Gemeinde oder privater Bau- wurden ausgelost und bekamen von an der Landstrasse 7 usw., stellen den betei- herren werde hervorragende Arbeit geleis- Vorsteher Christoph Beck ein zusätzliches ligten Unternehmen ein gutes Zeugnis aus. tet und Termine sowie Kostenvoranschläge Geschenk überreicht. 16 Rathaus-Nachrichten
15. Zwiebelturm-Open-Air während rund zwei Stunden. Die Band wur- de dabei von verschiedenen Triesenberger Gastmusikern unterstützt. Abwechselnd sangen oder spielten Sophie Sele, Felix Beck, Olivier Nägele, Iwan Gassner und Norman Vögeli mit und bereicherten mit ihrem Können das Programm. Das Publi- kum verabschiedete Naturtrüeb & Friends nach der Zugabe mit einem verdientermas sen grossen Applaus. Headliner «MAY DAY» Nach kurzem Umbau trat die regional sehr bekannte Gruppe MAY DAY auf. Die Band aus dem benachbarten Bündnerland hat auch in Liechtenstein eine grosse Fan gemeinde und hatte damit praktisch ein Heimspiel in Triesenberg. Ihre gehörfälligen Mundartsongs handeln vor allem «von Liebe, Liebe und auch von Liebe», wie ihr Sänger Tom Graf einleitend betonte. Im Verlauf des Konzerts kamen auch immer mehr rockige Stücke hinzu. Der berühmte Funke sprang schnell auf das Publikum über und so wurde Die Veranstaltungskommission, das Team Vorsitzender der Veranstaltungskommissi- trotz kalter Temperaturen bis knapp nach des Hotels Kulm und die Gemeinde hatten on und gleichzeitig Frontmann der Band Mitternacht getanzt und mitgesungen. ein tolles Programm für das Jubiläumskonzert Naturtrüeb. Zusammen mit seinen Helfern vorbereitet. Das 15. Zwiebelturm-Open-Air sorgte er zudem für einen reibungslosen am Samstag, 23. Juni 2018, lockte denn auch Programmablauf. zahlreiche Besucher ins Dorfzentrum. 2004 fand das erste Zwiebelturm- «Naturtrüeb & Friends» Naturtrüeb und Freunde von links: Hansjörg Open-Air im Dorfzentrum statt. Für das Das 15. Zwiebelturm-Open-Air wurde von Sulser, Norman Vögeli, Clemens Kaufmann, Jubiläumskonzert hatten sich die Veran- der Liechtensteiner Band Naturtrüeb eröff- leicht verdeckt Schlagzeuger Udo Negele, Juli stalter einiges einfallen lassen. Treibende net. Mit Coversongs von A wie AC/DC bis Z (Marco) Hoch, Sophie Sele, Olivier Nägele, Kraft dabei war Marco Hoch, Organisator, wie ZZ Top begeisterten sie das Publikum Felix Beck, Tobias Schädler und Iwan Gassner. Aus dem Dorfgeschehen 17
«WalserSagenWeg» – neue Stationen vorgestellt Mit der Osterhasen- und Ostereiersuche am Zweck noch ein paar Schokohasen und Os- berger Walser näher. Grillstellen laden zum Ostermontag wird jedes Jahr die Wandersai tereier in Reserve. Beim Grillplatz gab es zu- Verweilen ein und die vielen Tierfiguren und son auf dem «WalserSagenWeg» eröffnet. dem wahlweise Cervelats oder Bratwürste Spielplätze begeistern auch Kinder. Die neu- Dieses Jahr nahmen rund 110 Personen teil. vom Grill. Auch verschiedene Getränke wur- en Stationen sind ein guter Grund, wieder Ir Gruaba wurde vom Rheingletscher vor den zu familienfreundlichen Preisen ange- einmal die Wanderschuhe zu schnüren», 16’000 Jahren einer der grössten Findlinge boten. Die Kinder durften auch wieder zeigte er sich abschliessend überzeugt. Die in Liechtenstein abgelegt. Da der Walser- Schlangenbrot grillieren. Nachdem Hunger grosse Teilnehmerzahl und die vielen positi- Sagen-Weg in unmittelbarer Nähe am Find- und Durst gestillt waren, konnten Interes- ven Rückmeldungen für die perfekte Orga- ling vorbei führt, waren schon seit gerau- sierte an einer Führung teilnehmen, bei der nisation stellen den Mitgliedern der Veran- mer Zeit Bestrebungen im Gang, diesen als die neuen Stationen «Findling des Rhein staltungskommission ein gutes Zeugnis aus. Wegstation aufzunehmen. Zudem haben gletschers» und «Der gute Geist» vorge- Hedi und Michael Jung auf ihrem Grund- stellt wurden. Franz Gassner betonte bei stück an der Gruabastrasse 15 aus einem seinen Ausführungen, dass es sich immer Baumstumpf den Geist aus der Sage «Der wieder lohne, den «WalserSagenWeg» zu be 1: Ernst Sele kümmert sich um die kleine Romie. gute Geist» anfertigen lassen. Die Eröff- gehen. «Er bringt Gästen und Einheimischen 2: Viele Familien nutzen das schöne Wetter aus. nung des «WalserSagenWegs» und damit die Sagen und die Geschichte der Triesen- 3: Für die Kinder gab es viel zu entdecken. die Osterhasen- und Ostereiersuche fanden deshalb für einmal ir Gruaba im Weiler Rotaboda statt, wo den Teilnehmenden die 2 beiden neuen Stationen vorgestellt wurden. Gemütlicher Familienanlass Bei strahlendem Sonnenschein und ange- nehmen Temperaturen spazierten die Teil- nehmenden vom Dorfzentrum aus über Gschind und Üerlischboda id Gruaba. Ab Üerlischboda gab es für die Kinder kein Hal- ten mehr. Sie spürten jeden noch so gut ver- steckten Osterhasen und jedes Osterei auf. Die kleineren Kinder, die mit diesem Tempo nicht mithalten konnten, gingen trotzdem nicht leer aus. Die Mitglieder der Veranstal- tungskommission hatten extra für diesen 1 3 18 Aus dem Dorfgeschehen
Zwiebelturm für Besucher offen 1 2 langjährige Kulturverantwortliche der Ge- meinde Josef Eberle und sein Nachfolger als Museumsleiter Leander Schädler mit ihren kurzweiligen Ausführungen die Besichti- gung des Kirchturms für die Besucher zum spannenden Erlebnis. Vielseitiges Rahmenprogramm Vor Ort war auch ein Team des Samariter- vereins, um bei Problemen Erste Hilfe leis- ten zu können, was aber glücklicherweise nicht der Fall war. Aus Platzgründen wurde die Gruppengrösse auf rund zehn Personen begrenzt, und die Mitglieder der Kultur- kommission garantierten mit der Ausgabe entsprechender Tickets im Theodulsaal ei- nen geordneten Ablauf. Dort konnten sich die Besucher die Wartezeit mit interessan- ten Spielen und einem Quiz verkürzen. Die Die Europäische Kommission möchte Europa Wissenswertes zu Pfarrkirche, Zwiebelturm Steger Musikanten sorgten für gute Laune den Europäern wieder ein Stück näherbrin- und den fünf Glocken und die Mitglieder der Veranstaltungskom- gen und hat deshalb 2018 zum Europäischen In Triesenberg wurden nach der heiligen mission verköstigten die Besucher. Man Kulturerbejahr erklärt. Auch in Liechtenstein Messe im 30-Minuten-Takt Führungen im darf auf die weiteren Veranstaltungen im wird das Kulturerbe gefeiert. Neben dem markanten Zwiebelturm der Pfarrkirche Zeichen des Europäischen Kulturerbejahrs bekannten Europa-Tag des Denkmals am St. Josef angeboten. Obwohl wir ihn täglich gespannt sein. 15. September wird es in Liechtenstein weite- sehen und die Glocken läuten hören, konn- re Veranstaltungen zum Kulturerbejahr ge- ten die wenigsten von uns behaupten, den 1: Abenteuerlich muteten Auf- und Abstieg zum ben. Den Auftakt machte der «Tag der offe- Kirchturm je bestiegen zu haben. Über 100 Glockenturm für Kinder an. nen Kirchtürme im Fürstentum Liech- Personen nutzten deshalb diese einmalige 2: Die Steger Musikanten von links: Daniel Beck, tenstein» am Sonntag, 22. April. Gelegenheit. Abwechselnd machten der Matthäus Gassner und Mario Hoch. Aus dem Dorfgeschehen 19
Vielversprechender Bäärger Umwäälttag Nachdem die Beteiligung an der Um puter, Handys oder Tablets. Alles andere lösen. Man sieht auch immer mehr Elektro- wäält-Putzati und der Fliggwärchstatt in landete bei Jugendleiter Viktor Sele, der roller auf unseren Strassen. Speziell in Trie- den vergangenen Jahren eher zu wünschen praktisch jeden kaputten Gegenstand repa- senberg bei Steigungen haben die Elektro- übrig liess, spannten die Organisatoren die rierte. Auch sonst wurde einiges geboten. motoren grosse Vorteile, da das volle ses Jahr unter dem Label «Energiestadt Trie Der Verantwortliche für die Wertstoffsam- Drehmoment sofort zur Verfügung steht senberg» mit Erfolg zusammen. melstellen, Claudio Beck, informierte über und sie viel dynamischer sind als vergleich- Bereits um neun Uhr fanden sich mehr die Anpassungen im Abfallreglement der bare benzinbetriebene Modelle. Zudem sor- als 50 motivierte Freiwillige zur Um- Gemeinde und beantwortete Fragen zur gen dauerhafte Lithium-Ionen-Batterien wäält-Putzati ein. So konnte Gemeinderat Grünabfuhr oder zum Supersack. Felix Beck für grosse Reichweiten und Fahrspass. Viele Fabio Gassner vier Teams zusammenstel- wiederum demonstrierte die vielseitigen Besucher liessen sich von Adolf Sele bera- len, die sich – begleitet von Mitgliedern der Möglichkeiten, sich im Geodatenportal der ten und drehten eine Proberunde. Kommission Natur und Umwelt – auf den Landesverwaltung über den Einsatz erneu- Weg machten, um Unrat entlang von Stras erbarer Energien bei der eigenen Liegen- Arbeitsreiche Umwäält-Putzati senböschungen und in den angrenzenden schaft zu informieren. Die Gemeindever- Wie gedankenlos Menschen zum Teil mit Wiesen und Wäldern einzusammeln. Unter waltung stellt aktuell Überlegungen an, ein der Umwelt umgehen, zeigten vier gut ge- den fleissigen Helfern waren auch wieder Elektroauto anzuschaffen, das auch von füllte Anhänger mit achtlos weggeworfe- zahlreiche Pfadfinder und erfreulicherwei- Privatpersonen gemietet werden kann. nem Müll, als mittags die fleissigen Helfer se viele Eltern, die ihren Kindern damit öko- Ähnlich wie dies in anderen Gemeinden be- vom Aufräumen zurückkehrten. Alle Betei- logische Nachhaltigkeit vorlebten und Um- reits möglich ist. Bei Liegenschaftsverwal- ligten hatten sich eine Stärkung verdient weltbewusstsein vermittelten. Die Infor- ter Toni Gassner, dem Verantwortlichen für und wurden von der Jugendkommission mation der Lehrerschaft und der Ver- das Energiestadtlabel bei der Gemeinde, mit Grillwürsten und Getränken versorgt. einsvorstände im Vorfeld mit der Bitte, konnte man sich über das Elektroauto infor- Mit dem guten Gefühl, sich aktiv für die Schulkinder beziehungsweise Vereinsmit- mieren und auch eine Probefahrt machen. Umwelt eingesetzt zu haben, liess man den glieder zur Teilnahme zu motivieren, hatte Umwäälttag 2018 bei strahlendem Sonnen- hingegen nicht den gewünschten Erfolg. Elektrobikes und -roller im Trend schein, angenehmen Temperaturen und Im Foyer des Theodulsaals präsentierte angeregten Gesprächen auf dem Dorfplatz Fliggwärchstatt und weitere Attraktionen Adolfs Bike Shop seine Produkte. Die heu ausklingen. Gemeinderätin Anuschka Schädler und die tigen Elektrobikes haben nicht mehr viel Mitglieder der Jugendkommission boten im mit den ersten Modellen gemeinsam. Die 1: Gross war der Einsatz der Helfer. Unser Bild Theodulsaal ab zehn Uhr bereits zum drit- Palette reicht vom modern und schnittig zeigt Noel Nigg. ten Mal die Fliggwärchstatt an. «Reparieren designten Fahrrad, um Einkäufe zu erledi- 2: Levin, Lilly, Svea und Joshua sind startbereit. statt Wegwerfen» lautete hier das Motto. gen, bis zum robusten Mountainbike für 3: Jürgen Glauser (Zweiter von rechts) reparierte Karin Gassner bot Hilfe bei Näharbeiten, den extremen Einsatz im Gelände. Viel- defekte Elektrogeräte. Jürgen Glauser reparierte Elektrogeräte leicht werden auch die neuen Elektromofas 4: Der achtlos weggeworfene Müll füllte vier und Robin Verling gab Tipps rund um Com- bei den 14-Jährigen die beliebten Töffli ab- Anhänger. 1 2 20 Aus dem Dorfgeschehen
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Sagenfest erstmals mit Wanderung Das Sagenfest hat sich als feste Grösse im 1 Kulturangebot unserer Walsergemeinde etabliert. Organisiert vom Verein Triesen berg-Malbun-Steg-Tourismus und grosszü gig unterstützt von der Gemeinde zieht es jedes Jahr mehr Besucher in seinen Bann. Beim 4. Sagenfest konnte erstmals auch die Wanderung auf dem «WalserSagenWeg» durchgeführt werden. Rund 80 Personen nahmen an der vierstündigen Wanderung «Ds Wätter ischt von Rizlina über Masescha, Vorder Prufat- wenigschtens urhab * scheng und Hinder Prufatscheng bis ins Dorfzentrum teil. Entlang des Wegs wur- gsi und drum den immer wieder Sagen als moderne Frei- lichttheater aufgeführt und Lesungen zum hänsch d Sagawanderig Besten gegeben. Die Regie und die künstle- rische Leitung lagen wiederum bei Andy agattaga** chunna.» * urhab – Ist das Wetter, wenn es bewölkt, Konrad, der das Sagenfest vor vier Jahren aber niederschlagsfrei ist. ins Leben gerufen hat. Geschrieben hat die Stücke Christiani Wetter, und Sabrina Vogt ** agattaga – Ins Werk setzen, beginnen, organisieren. las aus ihrem leider schon vergriffenen Sagenbuch «Hören-Sagen – Unterwegs in Liechtensteins Sagenwelt». Bäärger aber au Uuswärtagi Auch dieses Jahr waren erfreulicherweise wieder viele Laienschauspielerinnen und -schauspieler aus Triesenberg im Einsatz, die fallweise von Profis unterstützt wurden. 4 Wem die Wanderung zu lang oder die Tem- peraturen doch noch zu kalt waren, konnte alle Darbietungen ab 14 Uhr auf der Bühne im Dorfsaal geniessen. Leander Schädler, der auch die Führung bei der Wanderung übernommen hatte, stellte bei seiner Mo- 2 deration immer wieder die Verbindung zum Jubiläum «250 Jahre Pfarrei Triesenberg» her, das die Gemeinde dieses Jahr feiert. Für das Verpflegungsangebot sorgten wieder- um verschiedene Unternehmen mit regio- nalen Produkten. 1: Madlen Schädler verkörperte in ihrer Rolle das Bärgiwiibi. 2: Leander Schädler übernahm die Führung der Wandergruppe und moderierte das Sagenfest im Dorfsaal. 3: Im Hinder Prufatscheng glänzten drei Triesen berger Laienschauspieler im Stück «Das Kirchlein auf Masescha». Von links nach rechts: Tobias Schädler, Noah Schädler und Tobias Eberle. 4: Leander Marxer ist beim Triesenberger Sagen fest eine feste Grösse. Hier ist er bei seiner Darbietung am Philosophenweg in «Der Weidmann» zu sehen. 5: Darleen Geissmann und Mario Tichy über zeugten im Theater zur Sage «Das Nachtvolk». 22 Aus dem Dorfgeschehen
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