Economic Adviser Macro Research - Die NORD/LB
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1 / Economic Adviser März 2022 Inhalt Special: Putin schockt mit Angriffskrieg – the end of the world as we know it 2 USA: Inflation – kein Ende in Sicht? 5 Euroland: Anstieg der Inflation im Januar – EZB kündigt Neubewertung für März an 7 Deutschland: Was bleibt vom Optimismus nach der Eskalation der Russland-Krise? 9 Japan: Die Bank of Japan als Nachzügler 11 China: Wachstum entschleunigt – Politik wird wohl handeln müssen 12 Großbritannien: Die Notenbank in London steht weiterhin unter Druck 13 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve Euroland 14 Portfoliostrategien: Zinsstrukturkurve International – 3-Monats & 12-Monatssicht 15 Portfoliostrategien: Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht 16 Übersicht Prognosen 17 Ansprechpartner 18 Wichtige Hinweise 20 Researchportal: www.nordlb.de/research Bloomberg: RESP NRDR
2 / Economic Adviser März 2022 Special Putin schockt mit Angriffskrieg auf Ukraine – the end of the world as we know it Analysten: Christian Lips, Chefvolkswirt Putins Befehl für Angriffskrieg auf die Ukraine löst Schockwellen aus In der letzten Februarwoche hat Russlands Präsident Vladimir Putin seine Maske fallen ge- lassen und in kurzer Folge den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine massiv eskaliert. Auf die Anerkennung der Unabhängigkeit der beiden zum Teil unter der Kontrolle von Sepa- ratisten stehenden Regionen Luhansk/Donezk folgte am 24. Februar Putins Befehl für einen Angriff des russischen Militärs auf die gesamte Ukraine. Dies ist nicht nur ein völkerrechts- widriger Angriffskrieg auf einen souveränen und demokratischen Staat mitten in Europa, der viel Leid über unschuldige Menschen in der Ukraine bringt. Es stellt zugleich einen Angriff auf die globale und europäische Sicherheitsarchitektur der Nachkriegszeit dar. Putin bricht mit elementarsten Grundsätzen, die seit dem zweiten Weltkrieg für Sicherheit, Frieden und Zusammenarbeit in Europa gesorgt haben. Nicht nur in der Politik, auch an den Finanzmärkten löste das Vorgehen Putins Schockwellen aus. In Russland brach der Aktienmarkt regelrecht ein, während der Rubel zum Greenback auf ein neues Rekordtief absackte. Auch die hiesigen Aktienmärkte reagierten zunächst mit erheblichen Kursabschlägen, der deutsche Leitindex DAX rutschte zeitweise unter die Marke von 14.000 Punkten. Zugleich waren klassische Safe-Haven-Anlagen verstärkt gesucht: Der Goldpreis näherte sich der Marke von USD 2.000, deutsche Bundesanleihen waren entgegen des Trends der vergangenen Wochen wieder gesucht, was die 10J-Rendite wieder in die Nähe von 0,10% brachte, und Low-Beta-Währungen (CHF, JPY, USD) werteten zum Euro auf. Zudem kam es zu deutlichen Preissteigerungen bei Energie und einigen Rohstoffen. Ein Bar- rel der Sorte Brent kostete erstmals seit 2014 wieder mehr als USD 100 und auch die Gas- preise zogen an. Kurzfristig ist von einer deutlich erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten auszugehen, zu- dem besteht das Risiko weiterer, auch ausgeprägter Rücksetzer. Der Ausblick hängt dabei maßgeblich von dem Ausmaß weiterer Eskalationen in der Russland-Krise, den Sanktionen des Westens und möglichen Gegenmaßnahmen Russlands ab. Chart: Russland als Exportmarkt hat seit 2014 für Deutschland an Bedeutung verloren 100 in Mrd. EUR in % 5 80 4 60 3 40 2 20 1 0 0 Exporte Importe Handel gesamt Exportanteil Russland (r.S.) Quelle: Destatis, Feri, NORD/LB Macro Research
3 / Economic Adviser März 2022 Sanktionen und mögliche Gegenmaßnahmen aus ökonomischer Perspektive Die westlichen Staaten haben als Reaktion auf den Bruch des Völkerrechts eine Verschär- fung der Sanktionen beschlossen. Eine Beurteilung der Wirkung bestehender Sanktionen und Abschätzung möglicher weiterer Schritte und Gegenmaßnahmen Russlands kann von uns nur aus der ökonomischen Perspektive erfolgen. Um es vorwegzunehmen: Die Sanktio- nen treffen Russland sicher hart, verursachen aber auch Kosten bei den westlichen Staaten. Einen kurzfristigen Erfolg darf man gleichwohl nicht erwarten, Russland hatte sich auch durch die bereits 2014 implementierten Maßnahmen nicht von seinem Kurs abbringen las- sen. Mittel- bis langfristig jedoch können sie sehr schmerzhafte Wirkung entfalten. Russland ist militärisch zwar eine Großmacht, seine Wirtschaftskraft ist jedoch begrenzt und entspricht etwa der Spaniens. Russland hat regelmäßig Leistungsbilanzüberschüsse (2020: 2,4% vom BIP) und zudem hohe Devisenreserven aufgebaut. Zudem verringerte es – wohl auch unter dem Eindruck der Sanktionen seit 2014 – in den vergangenen Jahren den Anteil der Fremdwährungsschulden und seine Abhängigkeit vom US-Dollar. Unter den EU-Ländern stellt sich die Bedeutung der Handelsbeziehungen zu Russland zwar als recht heterogen dar, für die meisten europäischen Staaten ist der Handel mit Russland aber von eher geringerer Bedeutung. Nur 5% des EU-Handels entfallen auf Russland, auf der anderen Seite gehen aber rund die Hälfte der russischen Exporte in die EU. Bereits die Sank- tionen von 2014 haben die deutschen Exporte nach Russland schrumpfen lassen, bis 2021 legte der Anteil dann nur sehr langsam auf ca. 2% der Gesamtexporte wieder zu (vgl. Chart). Eine hohe (gegenseitige) Abhängigkeit besteht beim Handel mit russischem Öl und Gas, der für rund die Hälfte des Exports und der Staatseinnahmen Russlands steht. Die Öleinfuhren machen rund 60% der Einfuhren der EU aus Russland aus und knapp 40% des Erdgasver- brauchs in der EU werden durch russisches Gas gedeckt. Russlands Wirtschaft wiederum ist sehr abhängig von Importen aus dem Westen bei Hightech- und Pharmaprodukten. Auswirkungen auf Konjunktur, Energiepreise und Inflation Die ökonomischen Folgen der Krise sind kaum absehbar. Die diskutierten Wirtschaftssankti- onen werden Russland auf mittlere Sicht ungleich härter treffen als den Westen, mögliche Gegenmaßnahmen Russlands sind jedoch nur schwer zu kalkulieren. Sanktionen bzw. Ge- genmaßnahmen Russlands könnten Lieferungen von Öl, Gas etc. betreffen, wobei die nied- rigen Gasspeicherstände in der EU den Druck erhöhen würden. Andererseits würde Russland sich selbst sehr schaden und dürfte daher eher dazu tendieren, die aktuell sehr hohen Preise auszunutzen. Denn selbst ohne formellen Lieferstopp ist ein weiterer Schub bei den Ener- giepreisen infolge der Krise wahrscheinlich. Der ohnehin schon ausgeprägte Inflationsdruck im Euroraum würde daher auf absehbare Zeit hoch bleiben. Konjunkturell ist ab dem Frühjahr in Europa trotz der Krise weiterhin mit einer Erholung von der coronabedingten Schwächephase zu rechnen. Den Verbesserungen vor allem im Handel und Dienstleistungssektor wirken mit der Eskalation der Russland-Krise nun aber neue Be- lastungen entgegen. Nicht nur aufgrund der erhöhten Unsicherheit, durch Sanktionen und Gegenmaßnahmen drohen auch direkte Belastungen für die ökonomische Aktivität. Zudem dürften sich höhere Energiepreise dämpfend auswirken, von der hiervon ausgehenden Kos- tenbelastung der Unternehmen und der sinkenden realen Kaufkraft der Verbraucher droht am ehesten ein konjunktureller Bremseffekt. Implikationen für Geldpolitik und Zinsentwicklung Für die Geldpolitik gestaltet sich der angekündigte geldpolitische Kurswechsel mit der Eska- lation der Russland-Krise komplizierter. Dies gilt vermutlich in geringerem Ausmaß für die US-Notenbank, die aber dennoch wegen des Konflikts und der hohen Marktunsicherheiten zu einer zunächst vorsichtigeren Anpassung tendieren dürfte als an den Märkten zeitweise eingepreist wurde.
4 / Economic Adviser März 2022 Der EZB steht hingegen eine schwierige Debatte ins Haus. So nehmen einerseits die Ab- wärtsrisiken für die Konjunktur krisenbedingt zu, bedeutender dürften aber die zusätzlichen Aufwärtsrisiken für die Inflation sein. Vorerst dürfte die EZB daher an einem sukzessiven Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik festhalten wollen. Wir erwarten somit weiter- hin, dass die EZB nach dem PEPP nun das APP zügiger als noch im Dezember geplant zurück- führt, um den Weg für eine erste Zinserhöhung zum Jahresende frei zu machen. Dabei wer- den die Währungshüter aber sehr genau die ökonomischen Folgen der geopolitischen Krise im Blick behalten und nötigenfalls ihren geldpolitischen Fahrplan entsprechend anpassen bzw. durch den Einsatz zielgerichteter Instrumente ergänzen. Insgesamt geht es der EZB vermutlich zunächst nur um die Einleitung einer Normalisierung der Geldpolitik durch ein Ende der Nettoanleihekäufe und einen Ausstieg aus dem negativen Einlagezins. Für einen deutlicheren Straffungskurs dürfte die Unsicherheit aus Sicht der Geldpolitik zu groß sein. Die Märkte werden kurzfristig zwar volatil bleiben und das Safe-Haven-Motiv eine promi- nente Rolle behalten. Der Trend steigender Renditen für Staatsanleihen dürfte sich mittel- fristig jedoch wieder fortsetzen, da die treibenden Faktoren Inflation und geldpolitische Wende auch in der Wahrnehmung der Marktteilnehmer mit einem Lichten des Nebels des Krieges sukzessive wieder die Oberhand gewinnen dürften. Dies dürfte dann auch mit einer Erholung bei risikoreicheren Assets einhergehen. Langfristige Folgen unabsehbar – Putin wird aber nicht gewinnen Die langfristigen Folgen hingegen sind noch völlig unabsehbar. Militärisch ist die Ukraine Russland sicher klar unterlegen. Putin dürfte dennoch das exakte Gegenteil dessen errei- chen, was angeblich sein Ziel war: Ein neuer „Eiserner Vorhang“ würde nicht durch Mittel- europa, sondern an der NATO-Ostgrenze verlaufen. Es ist sicher nicht zu hoch gegriffen, dass der 24. Februar 2022 als Wendepunkt der Epoche zu sehen ist, die am 09.11.1989 mit dem Fall der Berliner Mauer seinen Lauf nahm. Mit dem Ende der bisherigen Sicherheits- und Friedensarchitektur in Europa droht ein neuer kalter Krieg mit Russland, was im Westen Zu- satzausgaben auf mittlere Sicht im Bereich Rüstung und Verteidigung nach sich ziehen wird. Von der Friedensdividende der vergangenen Jahrzehnte wird man sich zunächst verabschie- den müssen. Zugleich werden aber die Anstrengungen noch intensiviert werden, sich auch von Öl-, Gas- oder Rohstofflieferungen aus Russland ökonomisch unabhängig zu machen. Die Energiewende hat nun auch noch ein geostrategisches Element erhalten. Für Putin gibt es mit dem vom Zaun gebrochenen Krieg in der Ukraine auf mittlere Sicht nichts zu gewin- nen. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis bald auch im Kreml durchsetzt und das Blutvergießen in der Ukraine gestoppt wird.
5 / Economic Adviser März 2022 USA Inflation – kein Ende in Sicht? Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Was kommt nach der freundlichen Konjunkturentwicklung im IV. Quartal? Die US-Ökonomie konnte zum Abschluss des Jahres 2021 noch einmal regelrecht glänzen. Stützende Impulse kamen von den Vorräten. Zum Start von 2022 droht damit nun zunächst eine gewisse Entschleunigung. Allerdings bleibt die Nachfrage hoch. So konnten die Einzel- handelsumsätze im Januar nach noch vorläufigen Angaben um beachtliche 3,8% M/M zule- gen. Dies ist zwar auch eine Folge der Preisentwicklung, immerhin drückt die Inflation der- zeit aber nicht nachhaltig auf den realen Konsum. Auch die Lage am Arbeitsmarkt präsen- tiert sich weiterhin erfreulich. Der am aktuellen Rand zu beobachtende ganz leichte Anstieg der Arbeitslosenquote auf nun 4,0% ist eindeutig eine Folge der Rückkehr von Jobsuchen- den, die wieder attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten für sich zu sehen scheinen. Unternehmen bleiben optimistisch – Belastungen durch den Ukraine-Konflikt drohen Die Stimmung der US-Unternehmen bleibt positiv. Beide ISM-Einkaufsmanagerindizes no- tieren weiterhin klar oberhalb der Marke von 50 Punkten. Allerdings beginnt die Euphorie der Befragten langsam zu weichen. Zudem drohen nun Belastungen durch die massive Ver- schärfung des Ukraine-Konfliktes. Allerdings ist die US-Wirtschaft nicht sonderlich eng mit Russland verknüpft. Höhere Energiepreise könnten das Wachstum der USA über ihren Effekt auf den Konsum zwar dämpfen, allerdings steigen die Weltmarktpreise von wichtigen US- Exportgütern (vor allem Erdgas und Getreide) aktuell spürbar. Dies könnte dem Wachstum in den USA letztlich sogar in gewissem Umfang helfen! Chart: Zinsentwicklung USA 4 in % 3 2 1 0 03.03.2017 03.03.2018 03.03.2019 03.03.2020 03.03.2021 UST 2J UST 5J UST 10J Fed Funds Target Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Inflation – kein Ende in Sicht? Die hohe Inflation bleibt zunächst ein großes Problem für die US-Ökonomie. So zeigte sich bei den Konsumentenpreisen im Berichtsmonat Januar ein Anstieg um fast schon beängsti- gende 7,5% Y/Y. Die weniger volatile Kernrate dieser Zeitreihe legte am aktuellen Rand um immerhin 6,0% Y/Y zu. Die höheren Inflationsraten halten sich damit recht hartnäckig. Zwar ist im Laufe des Jahres 2022 auch weiterhin mit Entspannungstendenzen bei der Inflation zu rechnen, allerdings dürfte es bis zu einer nachhaltigen Besserung der Lage einige Zeit benö- tigen. Die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine helfen an dieser Stelle natürlich auch nicht.
6 / Economic Adviser März 2022 Die Fed muss im März handeln Trotz der jüngsten Signale von James Bullard rechnen wir im März „nur“ mit einer Leitzins- anhebung um 25bp. Auch generell sehen wir mit Blick auf Zinsschritte wenig Handlungswil- len des FOMC und erwarten in der Summe lediglich drei Anpassungen in 2022. Dafür rech- nen wir ab dem 2. Halbjahr mit aktiven Wertpapierverkäufen der Fed. Dadurch könnte man unserer Auffassung nach in diesem Jahr Leitzinsanhebungen im Umfang von circa 50bp sub- stituieren, was den Vorteil hätte, dass die US-Zinsstrukturkurve steiler bliebe. Dies wäre hilf- reich für die Profitabilität der Geschäftsbanken. Zudem würde bei starken Zinsanhebungen eine Inversion der Zinsstrukturkurve drohen. Diese gilt generell als guter Konjunkturfrühin- dikator – und das FOMC wird unnötige Diskussionen über eine baldige Rezession in den USA vermeiden wollen, was den Spielraum für steigende Leitzinsen eindeutig beschränkt. Die Eskalation im Ukraine-Konflikt sorgt zwar für noch etwas langsamer fallende Inflationsraten, die generell hohe Unsicherheit sollte letztlich aber eher zu mehr Vorsicht im FOMC führen. Das FX-Segment blickt auf die US-Notenbank Mit Blick auf den Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar preist der Devisenmarkt in der Summe bereits sehr viel Aktivität der Fed ein. Entsprechend rechnen wir perspektivisch auch weiterhin mit einer etwas schwächeren Währung der Vereinigten Staaten. Fundamentalprognosen USA 2021 2022 2023 BIP 5,7 3,7 2,5 Privater Konsum 7,9 5,4 2,7 Öffentlicher Konsum 1,1 2,0 1,0 Investitionen 6,1 9,5 7,5 Export 4,6 6,0 8,0 Import 14,0 5,0 4,0 Inflation 4,7 4,7 2,4 Arbeitslosenquote1 5,4 3,5 3,0 Haushaltssaldo2 -12,5 -14,0 -7,1 Leistungsbilanzsaldo2 -3,5 -3,3 -3,3 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen USA II/21 III/21 IV/21 I/22 II/22 BIP Q/Q ann. 7,0 2,3 7,0 1,5 3,5 BIP Y/Y 12,2 4,9 5,6 4,3 3,5 Inflation Y/Y 4,8 5,3 6,7 7,3 5,8 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen und Wechselkurse USA 24.02. 3M 6M 12M Fed Funds Target Rate 0,25 0,50 0,75 1,00 3M-Satz 0,51 0,60 0,90 1,15 10J Treasuries 1,96 1,95 2,05 2,30 Spread 10J Bund 179 165 165 180 EUR in USD 1,12 1,14 1,14 1,15 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
7 / Economic Adviser März 2022 Euroland Inflation bleibt hoch – EZB kündigt Neubewertung für März an Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt Moderates BIP-Wachstum in Q4 – schwächere Frühjahrsbelebung wegen Russland-Krise Das Bruttoinlandsprodukt ist in der Eurozone im IV. Quartal wie erwartet nur moderat um 0,3% Q/Q gewachsen. Dies ist auf die erneuten Belastungen durch die Corona-Welle mit staatlichen Eindämmungsmaßnahmen zurückzuführen, deren negativen Auswirkungen auf die ökonomische Aktivität jedoch weniger gravierend ausfielen als im letzten Winter. Aller- dings gab es hierbei deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Im laufenden Quartal ist nochmals mit coronabedingten Belastungen (Omikron-Welle) zu rechnen. Für das II. Quartal zeichnet sich aber eine Frühjahrsbelebung ab, vor allem auf- grund der Normalisierung in den besonders von den Corona-Einschränkungen betroffenen Sektoren (Handel, Gastgewerbe, Dienstleistungen). Dies belegt beispielhaft der kräftige An- stieg des Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen im Februar von zuvor 51,1 auf 55,8 Punkte. Auch im verarbeitenden Gewerbe verharrt der Markit PMI mit nahezu unveränder- ten 58,4 Punkten klar im Expansionsbereich. Allerdings ist damit zu rechnen, dass die Erho- lung wegen der Folgen der Russland-Krise schwächer ausfallen wird als zuvor erwartet. Das Ausmaß des hiervon ausgehenden dämpfenden Effekts ist jedoch noch schwer abschätzbar. Inflation ist entgegen allen Erwartungen überraschend auch im Januar gestiegen Die Januardaten zur Preisentwicklung waren eine große negative Überraschung. So ist die Inflationsrate entgegen den Erwartungen nicht gesunken, sondern legte leicht auf 5,1% Y/Y zu. Der maßgebliche Preistreiber waren im vergangenen Monat erneut die stark gestiegenen Energiepreise, die Jahresrate legte auf 28,6% Y/Y zu. Bei unverarbeiteten Lebensmitteln hat sich der Inflationsdruck ebenfalls auf 5,2% Y/Y erhöht. Unter Herausrechnung dieser volati- len Preiskomponenten ergibt sich zwar eine etwas niedrigere Kernrate von 2,3% Y/Y. Aber auch hier war eigentlich ein ausgeprägterer Rückgang erwartet worden, unter anderem we- gen des Wegfalls der Verzerrung durch die deutsche Mehrwertsteuer. Chart: Märkte haben Leitzinserwartungen nach EZB-Sitzung deutlich korrigiert 1,5 in % in % 3 1 2,5 0,5 2 0 1,5 -0,5 1 -1 0,5 -1,5 0 1/19 7/19 1/20 7/20 1/21 7/21 1/22 Bunds (10J) EUR Eonia Forward 3Y1Y Inflationserwartungen (5Y5Y, r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research EZB kündigt Neubewertung für den März an – Russland-Krise erschwert Ausstieg Die EZB zeigt sich zunehmend besorgt angesichts des neuerlichen Anstiegs der Inflation. Auf der ersten Sitzung im Jahr 2022 haben die Währungshüter zwar erwartungsgemäß keine konkreten Änderungen an ihrer geldpolitischen Ausrichtung vorgenommen. Bei den Finanz- marktteilnehmern stand vor allem im Fokus, wie die EZB den anhaltenden Inflationsdruck
8 / Economic Adviser März 2022 im Euroraum einordnet. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht die Inflationsrisiken auf- wärtsgerichtet und im Rat mache man sich daher inzwischen einhellig Sorgen über diese Entwicklung. Gleichwohl habe es auf der Sitzung auch Bedenken gegeben, voreilig Be- schlüsse zu fassen. Der Märzsitzung kommt somit eine hohe Bedeutung zu, bei der auch neue Inflationsprojektionen der Experten des Eurosystems veröffentlicht werden. Vor allem die Prognose für 2022 wird wie schon im Dezember erneut deutlich aufwärts revidiert wer- den müssen, und zwar in den Bereich von rund 4,5%. EZB-Präsidentin hat daher auch das bisherige Mantra, wonach eine Zinserhöhung noch im Jahr 2022 sehr unwahrscheinlich sei, selbst auf Nachfrage nicht wiederholt. Damit hat sie letztlich die Tür für eine erste Zinserhöhung noch in diesem Jahr aufgestoßen, was die Märkte auch weiterhin einpreisen. Zwar gehen von der Russland-Krise eine erhöhte Unsi- cherheit und auch konjunkturelle Abwärtsrisiken aus. Zugleich ist es aber wahrscheinlich, dass es nochmals zu höheren Energiepreisen kommt und die kurzfristigen Inflationsrisiken somit noch stärker aufwärtsgerichtet sind. Die EZB wird daher im März ihre Kommunikation anpassen und schneller die Voraussetzun- gen für eine Zinserhöhung schaffen. Hierfür müssen zunächst alle Nettoanleihekäufe been- det werden (Sequencing), womit das Ende der APP-Nettoankäufe als nächster logischer Schritt in den Fokus rückt. Die ursprünglich geplante lange Flankierungsphase des PEPP-Aus- stiegs wird nicht durchzuhalten sein. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat aber deutlich ge- macht, dass es bei den Beschlüssen im März eher auf eine Normalisierung der sehr expansi- ven Geldpolitik denn auf eine massive Straffung hinauslaufen dürfte. Fundamentalprognosen Euroland 2021 2022 2023 BIP 5,2 4,0 2,7 Privater Konsum 3,1 3,9 3,1 Öffentlicher Konsum 4,0 2,9 0,9 Investitionen 3,5 3,5 4,1 Außenbeitrag1 1,4 0,2 0,1 Inflation 2,6 4,6 2,0 Arbeitslosenquote2 7,7 6,8 6,5 Haushaltssaldo3 -6,9 -3,9 -2,8 Leistungsbilanzsaldo3 2,5 2,0 2,2 Veränderung gg. Vj. in %, 1 Wachstumsbeitrag, 2 in % der Erwerbstätigen, 3 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Euroland II/21 III/21 IV/21 I/22 II/22 BIP sa Q/Q 2,2 2,3 0,3 0,2 1,4 BIP sa Y/Y 14,4 3,9 4,6 5,2 4,3 Inflation Y/Y 1,8 2,8 4,6 5,4 5,4 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Zinsen Euroland 24.02. 3M 6M 12M Tendersatz EZB 0,00 0,00 0,00 0,00 3M-Satz -0,53 -0,52 -0,45 -0,10 10J Bund 0,17 0,30 0,40 0,50 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
9 / Economic Adviser März 2022 Deutschland Was bleibt vom Optimismus nach Putins Eskalation? Analyst: Christian Lips, Chefvolkswirt Geschäftsklima steigt kräftig – genährt von Aussicht auf Besserung der Coronasituation Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Februar deutlich verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex legte auf 98,9 Punkte zu und notiert damit nach kurzer Unterbre- chung wieder deutlich über dem Vorkrisenniveau. Der ifo-Geschäftsklimaindex folgt damit den positiven Vorgaben der ZEW-Umfrage und der Markit Einkaufsmanagerindizes. Der Sprung des ifo-Geschäftsklimas wurde von beiden Teilkomponenten unterstützt. So be- urteilten die Unternehmenslenker die aktuelle Geschäftslage mit einem Indexstand von 98,6 Punkten deutlich besser als in den beiden Vormonaten. Dies ist ein Indiz für eine allmählich nachlassende Belastung durch die Coronamaßnahmen, auch wenn der Scheitelpunkt der aktuellen Omikron-Welle erst vor kurzem überschritten wurde und noch immer relativ hohe Infektionszahlen gemeldet werden. Zwar ist für das laufende Quartal nochmals von einer merklichen Dämpfung der Wirtschafts- aktivität durch Corona auszugehen, was zu einem erneuten BIP-Minus gegenüber dem Vor- quartal führen könnte. Ab dem Frühjahr ist jedoch allein wegen der Verringerung der Corona-Belastungen eine kräftige Erholung zu erwarten. Hierauf setzten bis zuletzt offen- sichtlich auch die Unternehmen, die Erwartungskomponente kletterte im Februar auf 99,2 Punkte und damit den höchsten Stand seit dem letzten Juli. Putins Eskalation in Februarumfragen aber noch nicht enthalten Der Stimmungsaufschwung zog sich zudem durch nahezu alle Wirtschaftsbereiche – stellt aber eben nur eine Momentaufnahme vor der Eskalation in der Russland-Krise dar. Auf die Anerkennung der beiden Separatistenregionen in der Ostukraine durch Russlands Präsiden- ten Vladimir Putin und den massiven Angriff russischer Truppen auf die gesamte Ukraine haben die westlichen Staaten eine Verschärfung der Sanktionen beschlossen. Die Aktien- märkte reagierten mit erheblichen Kursabschlägen auf die massive Eskalation, zugleich wa- ren klassische Safe-Haven-Anlagen verstärkt gesucht. Was bleibt also von dem Optimismus, der in den jüngsten Umfragedaten zum Ausdruck kam? Dies hängt nun stark von der weiteren Entwicklung in der Russland-Krise ab. Der öko- nomische Effekt der Sanktionen ist derweil noch schwer abzuschätzen, da er von den konk- ret gewählten Einzel- und vor allem den möglichen Gegenmaßnahmen abhängt. Selbst wenn sich bislang ein Gaslieferstopp durch Russland – oder ein Importverbot von Seiten der EU – nicht abzeichnet, ein weiterer Schub bei den ohnehin deutlich erhöhten Energiepreisen ist infolge der Krise wahrscheinlich. Von der hiervon ausgehenden Kostenbelastung der Unter- nehmen und sinkenden Kaufkraft der Verbraucher droht am ehesten ein konjunktureller Dämpfer – durch Belastung der Investitions- und Konsumneigung. Die Erholung ab dem Frühjahr dürfte daher weniger dynamisch ausfallen als bislang erwar- tet. Da aber inzwischen die BIP-Zahlen für das vierte Quartal 2021 deutlich aufwärts revidiert wurden, ergibt sich für unsere Konjunkturprognose nur ein leichter Anpassungsbedarf auf 3,3% für 2022. Allerdings müssen wir darauf hinweisen, dass die Prognoseunsicherheit im aktuellen Umfeld ungewöhnlich hoch ist.
10 / Economic Adviser März 2022 Chart: Hohe Energiepreise halten Inflationsrate auch im Januar im Bereich von 5% Y/Y Y/Y, in %-Punkten 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 -1,0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Verkehr Wohnen, Energie Nahrung, Genussm. Freizeit Sonstiges VPI gesamt Quelle: Destatis, Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research Inflation: Massive Preissteigerungen auch auf Vorstufen der Verbraucherpreisebene Die Inflationsrate ist in Deutschland im Januar nach vorläufigen Daten zwar leicht gesunken, jedoch deutlich weniger als erwartet. Die Jahresrate bleibt mit 4,9% Y/Y (VPI) bzw. 5,1% Y/Y (HVPI) sehr hoch. Der nur leichte Rückgang der Inflation gegenüber dem Dezember ist be- merkenswert, da der Basiseffekt durch unterschiedliche Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 und 2021 herausgefallen ist und auch bei den Energiepreisen die Vergleichs- basis deutlich höher liegt als im Jahr 2020. Wesentlicher Preistreiber waren im Januar den- noch erneut die Energiepreise, die Jahresrate kletterte sogar weiter auf gut 20%. Bei den Warenpreisen (7,2% Y/Y) spiegeln sich zudem die Knappheitsprobleme und der Preisdruck auf vorgelagerten Preisstufen wider. Wegen der hohen Energiepreise hat die Politik reagiert und einige zielgerichtete Kompensationsmaßnahmen beschlossen. Fundamentalprognosen Deutschland 2021 2022 2023 BIP 2,9 3,3 2,4 Privater Konsum 0,1 4,2 3,0 Öffentlicher Konsum 3,1 2,6 1,2 Investitionen 1,5 1,2 3,4 Exporte 9,9 6,6 4,6 Importe 9,3 7,2 5,5 Außenbeitrag1 0,8 0,1 -0,1 Inflation2 3,2 4,6 2,2 Arbeitslosenquote3 5,7 5,1 4,8 Haushaltssaldo4 -4,3 -2,3 -1,0 Leistungsbilanzsaldo4 6,8 6,3 5,9 Veränderung gg. Vj. in %, 1Wachstumsbeitrag; 2HVPI; 3in % der ziv. Erwerbspersonen (BA-Definition); 4 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Quartalsprognosen Deutschland II/21 III/21 IV/21 I/22 II/22 BIP sa Q/Q 2,2 1,7 -0,3 -0,2 2,0 BIP nsa Y/Y 10,8 2,8 1,8 3,7 3,1 Inflation Y/Y 2,2 3,5 5,5 5,3 5,4 Veränderung in % Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research
11 / Economic Adviser März 2022 Japan Die Bank of Japan als Nachzügler Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Die Bank of Japan als Nachzügler Bei der Umsetzung einer strafferen Geldpolitik sollte die Bank of Japan in der Gruppe der internationalen Notenbanken eindeutig zu den Nachzüglern gehören. In der Tat wird man den traditionellen Leitzins möglichst lange auf dem aktuellen Niveau verharren lassen wol- len. Auch wenn die Inflationsdaten aus dem Land des Lächelns unter gewissen Verzerrungen leiden, scheint die Lage an der makroökonomischen Preisfront ein anhaltendes Zögern der Notenbank auch zuzulassen. Mit Blick auf die Zielrendite von Staatsanleihen mit einer Rest- laufzeit von 10 Jahren hat man sich jüngst allerdings dazu gezwungen gesehen, die Marke von 0,25% zu verteidigen. Der Anstieg der Kapitalmarktzinsen in Japan war ohne jeden Zwei- fel den zuletzt hektischen Bewegungen am Rentenmarkt der USA geschuldet. Aufgrund des internationalen Zinszusammenhangs hatte der Renditeanstieg in Nordamerika auch Implika- tionen für Asien. Die Bank of Japan hat sich in diesem Umfeld gezwungen gesehen, mit der Ankündigung von Wertpapierkäufen gegenzuhalten. Man scheint in Tokio zumindest kurz- und mittelfristig bereit zu sein, sehr nachhaltig in das Marktgeschehen einzugreifen. Kommt jetzt die große Yen-Schwäche? Die vor allem relativ zur Fed wohl auch weiterhin sehr lockere Ausrichtung der Geldpolitik in Japan spricht grundsätzlich sicherlich nicht für den Yen. Die Marktteilnehmer im FX-Segment erwarten aber bereits eine sehr zögerliche Bank of Japan. Zudem werden vom Devisenmarkt mittlerweile recht ambitionierte Zinsanhebungen in den USA eingepreist. Insofern muss der Yen in den kommenden Monaten nicht zwangsläufig abwerten. Vor allem das Ausbleiben einer Anhebung der Fed Funds Target Rate um 50bp im März könnte der japanischen Wäh- rung sogar recht kurzfristig helfen. Zudem muss der Konflikt zwischen Russland und der Uk- raine ganz genau im Auge behalten werden. Der Yen ist schließlich eine Low-Beta-Währung, die von geopolitischen Turbulenzen zumindest tendenziell profitieren sollte. Hoffen auf bessere Zeiten Die Coronavirus-Krise ist in Japan zuletzt von der ökonomischen Bedeutung her etwas in den Hintergrund getreten. Noch leidet die exportstarke Wirtschaft des Landes zwar unter den Lieferkettenproblemen, auch an dieser Stelle kann aber auf eine Entspannung gehofft wer- den. Die Aussichten für die japanische Ökonomie sind daher nicht schlecht. Fundamentalprognosen* Japan Zinsen und Wechselkurse Japan 2021 2022 2023 24.02. 3M 6M 12M BIP 1,7 2,8 1,7 Leitzins -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 Inflation -0,2 1,0 0,7 3M Satz -0,01 0,05 0,05 0,10 Arbeitslosenquote1 2,8 2,6 2,5 10J 0,19 0,20 0,20 0,20 Haushaltssaldo2 -8,5 -6,4 -4,5 Spread 10JBund 2 -10 -20 -30 Leistungsbilanzsaldo2 2,8 2,9 3,0 EUR in JPY 129 129 128 127 * Veränderung gg. Vj. in % USD in JPY 116 113 112 110 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
12 / Economic Adviser März 2022 China Wachstum entschleunigt – Politik wird wohl handeln müssen Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Trotz der Olympischen Spiele ist es dunkel geblieben im Februar – im mehrfachen Sinne Im Februar waren zwar global gesehen alle Scheinwerfer auf die mittlerweile beendeten Olympischen Spiele in Peking gerichtet, doch so richtig hell werden wollte es einfach trotz- dem nicht. Das lag nicht nur an den zunehmend irritierenden Begleitumständen im Reich der Mitte, die mit Kritik aus dem Westen verbunden waren, sondern auch daran, dass im Februar traditionell die makroökonomische Datenlage unbefriedigend ist: Aufgrund des Neujahrsfestes werden die Veröffentlichungen einiger wichtiger Konjunkturindikatoren zu Konsum und Produktion in diesem Monat einfach ausgesetzt. Das Stochern im Nebel verrin- gern die Stimmungsumfragen aus dem Unternehmenssektor von Anfang Februar nur ein wenig. Aus den beiden Einkaufsmanagerindizes von Caixin und CFLP lässt sich aber auch nur die Erkenntnis gewinnen, dass das zwischenzeitliche Wachstumsmomentum seit letzten Sommer verflogen ist, da die PMIs zum Produktionssektor um die Marke von 50 Punkten weiter stagnieren und zum Dienstleistungssektor zwar bei 51 Punkten liegen, aber deutlich zurückgegangen sind. Nach einem BIP-Wachstum von 8,1% in 2021 rechnen wir in 2022 mit einem Plus von knapp 5%. Unter Druck geratene Pekinger Zentrale müht sich zum Handeln Damit diese für China wenig ambitionierte Marke überhaupt erreicht wird, bedarf es sicher- lich noch einiger Unterstützung von Seiten der Regierung. Und so wurde bereits aus Peking verkündet, die aufgrund von Steuersenkungen und Finanzproblemen lokaler Unternehmen unter Druck geratenen Regionen des Reiches mit Steuerzuwendungen der Regierungszent- rale zu unterstützen. Die strenge Zero-Covid-Politik führt zwar zu nur wenigen Neuinfektio- nen und Todeszahlen, doch sie bremst die Konjunktur ebenfalls. Die restriktivere Vorgehens- weise auf dem Kreditmarkt bringt den Immobilienmarkt umfassender in Schwierigkeiten. Auch die Preissteigerungen für Energie und wichtige Rohstoffe bremsen. PBoC wird weiter unterstützend eingreifen und der Renminbi abwerten Um insbesondere den Immobilienmarkt und die Industrie mit hohem energieintensiven In- put zu stabilisieren, wird die PBoC mit Zinsmaßnahmen eingreifen müssen. Von weiteren Liquiditätsspritzen ist also auszugehen. Da die USA von einer zunehmend solideren Konjunk- turerholung und China von einer abnehmenden geprägt sein dürfte, erwarten wir in 2022 eine langsame, aber sukzessive Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Renminbi. Fundamentalprognosen* China Zinsen und Wechselkurse China 2021 2022 2023 24.02. 3M 6M 12M BIP 8,1 5,2 5,1 Einlagesatz 1,50 1,50 1,50 1,50 Inflation 0,9 2,2 2,2 3M SHIBOR 2,38 2,40 2,40 2,40 Arbeitslosenquote1 3,9 3,7 3,7 10J 2,81 2,80 2,90 3,00 Haushaltssaldo2 -5,0 -4,7 -4,8 Spread 10JBund 264 250 250 250 Leistungsbilanzsaldo2 2,0 1,5 1,3 EUR in CNY 7,08 7,30 7,35 7,48 * Veränderung gg. Vj. in % USD in CNY 6,33 6,40 6,45 6,50 1 in % der Erwerbstätigen, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
13 / Economic Adviser März 2022 Großbritannien Die Notenbank in London steht weiterhin unter Druck Analysten: Tobias Basse // Bernd Krampen Erfreuliche Wirtschaftsdaten zum Abschluss von 2021 Im Vereinigten Königreich sind zuletzt in der Summe recht positive Wirtschaftsdaten gemel- det worden. Die noch vorläufigen Wachstumszahlen im IV. Quartal konnten sich beispiels- weise erfreulich präsentieren. Gemeldet wurde ein Anstieg der realen ökonomischen Akti- vität um immerhin 1,0% Q/Q. Auch die Lage am Arbeitsmarkt des Landes muss als fast schon erstaunlich robust bezeichnet werden. Die nun durch den britischen Regierungschef Boris Johnson verkündete Beendigung aller Pandemie-Maßnahmen dürfte noch im I. Quartal neue Impulse für die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches liefern. Die Notenbank in London steht weiterhin unter Druck Inflation ist inzwischen aber zu einem großen Problem für Britannien geworden. So sind die Konsumentenpreise im Berichtsmonat Januar um 5,5% Y/Y angezogen. Die Einzelhandels- preise legten in diesem Zeitraum sogar um 7,5% Y/Y zu. Dies sind eindeutig keine erfreuli- chen Nachrichten für die Bank of England. Auch die Immobilienpreise bereiten den Noten- bankern in London eindeutig Sorgen. Die Rightmove Hauspreise haben sich im Januar bei- spielsweise um 7,6% Y/Y erhöht; die Nationwide Hauspreise zogen sogar um 11,2% Y/Y an. Die Bank of England hat entsprechend begonnen, an der Zinsschraube zu drehen. Die Bank Rate ist mittlerweile bereits auf nun 0,50% erhöht worden. Weitere Zinsschritte werden fol- gen. Wir haben unsere Prognosen an dieser Stelle angepasst und sehen inzwischen noch größeren Handlungsbedarf bei der Notenbank in London. Entsprechend rechnen wir nun auch mit etwas höheren Kapitalmarktrenditen im Vereinigten Königreich. Die aktuelle Be- schäftigungssituation lässt ein entsprechendes Handeln der Bank of England auch zu. Mögliche Spätfolgen des Brexit Perspektivisch könnten mögliche Spätfolgen des Brexit aber noch zum Problem für die briti- sche Wirtschaft werden. So ist die momentan erfreuliche Situation am Arbeitsmarkt des Landes auch das Resultat eines Personalmangels, der unter anderem auf den Brexit zurück- zuführen ist. Dieser hilft zwar kurzfristig den nach Beschäftigung suchenden Personen, dürfte aber längerfristig das Wirtschaftswachstum dämpfen. Auch weitere politische Turbu- lenzen müssen in diesem Kontext zweifellos im Auge behalten werden. So plant Schottland eine weitere Abstimmung über die Abspaltung von England. Auch in Nordirland scheint es vermehrt Stimmen zu geben, die eine Loslösung von London ins Spiel bringen. Der Brexit kann sich also noch als großes Problem für das Vereinigte Königreich erweisen. Fundamentalprognosen* Großbritannien Zinsen und Wechselkurse Großbritannien 2021 2022 2023 24.02. 3M 6M 12M BIP 7,5 4,3 2,1 Reposatz 0,50 1,00 1,25 1,50 Inflation (CPI) 2,6 5,3 2,3 3M Satz 0,86 1,10 1,30 1,50 Arbeitslosenquote1 4,5 4,2 4,0 10J 1,45 1,50 1,60 1,80 Haushaltssaldo2 -8,0 -4,0 -2,6 Spread 10JBund 128 120 120 130 Leistungsbilanzsaldo2 -3,0 -3,5 -3,3 EUR in GBP 0,84 0,85 0,86 0,87 *Veränderung gg. Vj. in % GBP in USD 1,34 1,34 1,33 1,32 1 in % der Erwerbstätigen nach ILO Konzept, 2 in % des BIP Quelle: Feri, Bloomberg, NORD/LB Macro Research
14 / Economic Adviser März 2022 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve Euroland Renditen und Prognosen (Bunds/Swap) Prognosen Zinsstrukturkurve (Bunds) Renditen (in %) NORD/LB Prognose auf Sicht von 1,00 % Aktuell 3M 6M 12M 3M -0,53 -0,52 -0,45 -0,10 0,75 1J -0,65 -0,55 -0,45 -0,20 0,50 2J -0,36 -0,25 -0,15 0,00 3J -0,21 -0,11 -0,01 0,15 0,25 4J -0,10 0,01 0,11 0,27 0,00 5J 0,01 0,10 0,20 0,35 6J 0,02 0,15 0,25 0,39 -0,25 7J 0,06 0,19 0,29 0,42 -0,50 8J 0,10 0,23 0,33 0,45 9J 0,16 0,27 0,37 0,48 -0,75 10J 0,23 0,30 0,40 0,50 -1,00 2J (Swap) 0,13 0,15 0,25 0,40 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 5J (Swap) 0,56 0,60 0,70 0,85 Aktuell 3M 6M 12M 10J (Swap) 0,81 0,80 0,90 1,00 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen und Total Returns Erwartete Total Returns Total Returns (in %) auf Sicht von… in % 0,0 3M 6M 12M 3M -0,13 -0,26 -0,44 -0,5 1J -0,24 -0,42 -0,65 2J -0,15 -0,27 -0,52 3J -0,22 -0,41 -0,61 -1,0 4J -0,31 -0,56 -0,83 5J -0,33 -0,65 -1,03 -1,5 6J -0,64 -1,09 -1,59 7J -0,79 -1,32 -1,90 -2,0 8J -0,89 -1,50 -2,10 9J -0,86 -1,55 -2,16 -2,5 10J -0,57 -1,36 -2,01 3M 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3M 6M 12M Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurvenveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
15 / Economic Adviser März 2022 Portfoliostrategien Zinsstrukturkurve international: 3-Monats- & 12-Monatssicht Auf 3-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J -0,2 -1,3 -1,5 0,2 -0,6 1J 0,5 0,1 -0,1 -0,3 2J -0,1 -0,5 -1,3 0,2 -0,6 2J 1,3 0,3 -0,1 -0,2 3J -0,2 -0,3 -1,4 0,2 -0,6 3J 1,6 0,2 -0,1 -0,2 4J -0,3 -0,3 -1,7 0,1 -0,8 4J 1,5 -0,1 -0,1 -0,4 5J -0,3 -0,5 -1,6 0,1 -0,8 5J 1,4 0,0 -0,2 -0,4 6J -0,6 -0,5 -2,1 0,0 -0,9 6J 1,4 -0,5 -0,2 -0,5 7J -0,8 -0,5 -2,2 0,0 -0,9 7J 1,4 -0,6 -0,3 -0,5 8J -0,9 -0,7 -2,1 0,0 -0,9 8J 1,2 -0,5 -0,3 -0,5 9J -0,9 -0,7 -2,0 0,1 -0,8 9J 1,2 -0,4 -0,1 -0,4 10J -0,6 -0,8 -1,7 0,4 -0,8 10J 1,1 -0,1 0,2 -0,4 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Auf 12-Monatssicht Erwartete Total Returns (in %) in Euro Erwartete Total Returns (in %) in Landeswährung EUR USD GBP JPY CHF USD GBP JPY CHF 1J -0,6 -1,6 -2,9 1,8 -3,0 1J 1,1 1,0 -0,1 -0,7 2J -0,5 -0,8 -2,9 1,7 -2,8 2J 2,0 1,0 -0,1 -0,5 3J -0,6 -0,3 -3,2 1,8 -2,9 3J 2,4 0,7 0,0 -0,6 4J -0,8 -0,2 -3,8 1,8 -3,1 4J 2,6 0,1 0,0 -0,8 5J -1,0 -0,5 -4,0 1,8 -3,3 5J 2,2 -0,1 0,0 -1,0 6J -1,6 -0,8 -4,7 1,8 -3,4 6J 1,9 -0,8 -0,1 -1,2 7J -1,9 -1,1 -5,0 1,8 -3,6 7J 1,6 -1,2 -0,1 -1,4 8J -2,1 -1,8 -5,1 1,8 -3,7 8J 0,9 -1,3 0,0 -1,5 9J -2,2 -2,3 -5,3 2,0 -3,7 9J 0,4 -1,5 0,2 -1,4 10J -2,0 -2,6 -5,2 2,3 -4,0 10J 0,0 -1,4 0,5 -1,8 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Der Total Return misst den absoluten Ertrag einer Anlage im betrachteten Zeithorizont unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Rendite zuzüglich der aufgrund der prognostizierten Zinsstrukturkurven- und Wechselkursveränderung zu erwartenden Kursgewinne bzw. –verluste.
16 / Economic Adviser März 2022 Portfoliostrategien Aktienmarktstrategie; 3-Monats-, 6-Monats- & 12-Monatssicht Werte und Performance Wert am Stand Performance seit Index 24.02.2022 Vormonat Jahresbeginn Vormonat Jahresbeginn DAX 14.631,36 15.471,20 15.884,86 -5,43% -7,89% MDAX 31.887,11 33.321,73 35.123,25 -4,31% -9,21% EuroSTOXX50 3.973,41 4.174,60 4.298,41 -4,82% -7,56% STOXX50 3.660,17 3.747,52 3.818,46 -2,33% -4,15% STOXX600 453,86 468,88 487,80 -3,20% -6,96% Dow Jones 33.131,76 35.131,86 36.338,30 -5,69% -8,82% S&P 500 4.225,50 4.515,55 4.766,18 -6,42% -11,34% Nikkei 25.970,82 27.001,98 28.791,71 -3,82% -9,80% Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Prognosen Indizes EuroSTOXX50 und S&P500 NORD/LB Prognose 5000 5000 Index auf Sicht von ... 3M 6M 12M 4500 4500 DAX 14.600 15.000 15.500 MDAX 32.000 32.600 33.500 EuroSTOXX50 3.900 3.950 4.150 4000 4000 STOXX50 3.600 3.650 3.825 STOXX600 445 450 475 3500 3500 Dow Jones 34.000 35.000 36.000 S&P 500 4.325 4.475 4.600 3000 3000 Nikkei 26.250 26.750 27.750 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research 2500 2500 25.02.2021 25.05.2021 25.08.2021 25.11.2021 25.02.2022 EuroSTOXX50 200-Tage-Linie S&P 500 (r.S.) 200-Tage-Linie (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Redaktionsschluss für Daten, Prognosen und Texte war Freitag, 25. Februar 2022. Der nächste Economic Adviser erscheint am 29. April 2022.
17 / Economic Adviser März 2022 Übersicht Prognosen Fundamentalprognosen in % BIP Wachstum Inflationsrate Arbeitslosenquote1 Haushaltssaldo2 2021 2022 2023 2021 2022 2023 2021 2022 2023 2021 2022 2023 USA 5,7 3,7 2,5 4,7 4,7 2,4 5,4 3,5 3,0 -12,5 -14,0 -7,1 Euroland 5,2 4,0 2,7 2,6 4,6 2,0 7,7 6,8 6,5 -6,9 -3,9 -2,8 Deutschland 2,9 3,3 2,4 3,2 4,6 2,2 5,7 5,1 4,8 -4,3 -2,3 -1,0 Japan 1,7 2,8 1,7 -0,2 1,0 0,7 2,8 2,6 2,5 -8,5 -6,4 -4,5 Großbritannien 7,5 4,3 2,1 2,6 5,3 2,3 4,5 4,2 4,0 -8,0 -4,0 -2,6 Schweiz 3,5 3,1 2,2 0,6 1,5 0,8 3,0 2,2 2,0 -2,3 -0,6 0,1 China 8,1 5,2 5,1 0,9 2,2 2,2 3,9 3,7 3,7 -5,0 -4,7 -4,8 Veränderung gg. Vj. in %, 1 in % der Erwerbstätigen (Deutschland: BA-Definition), 2 in % des BIP Quelle: Feri, NORD/LB Macro Research Leitzinsen Wechselkurse In % 24.02.22 3M 6M 12M EUR in… 24.02.22 3M 6M 12M USD 0,25 0,50 0,75 1,00 USD 1,12 1,14 1,14 1,15 EUR 0,00 0,00 0,00 0,00 JPY 129 129 128 127 JPY -0,10 -0,10 -0,10 -0,10 GBP 0,84 0,85 0,86 0,87 GBP 0,50 1,00 1,25 1,50 CHF 1,04 1,04 1,05 1,06 CHF -0,75 -0,75 -0,75 -0,75 CNY 7,08 7,30 7,35 7,48 CNY 1,50 1,50 1,50 1,50 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Zinsen (Staatsanleihen) 3M-Sätze Renditen 2J Renditen 5J Renditen 10J 24.02. 3M 6M 12M 24.02. 3M 6M 12M 24.02. 3M 6M 12M 24.02. 3M 6M 12M USD 0,51 0,60 0,90 1,15 1,58 1,25 1,30 1,50 1,86 1,75 1,80 1,95 1,96 1,95 2,05 2,30 EUR -0,53 -0,52 -0,45 -0,10 -0,42 -0,25 -0,15 0,00 -0,07 0,10 0,20 0,35 0,17 0,30 0,40 0,50 JPY -0,01 0,05 0,05 0,10 -0,03 0,00 0,00 0,00 0,02 0,08 0,08 0,08 0,19 0,20 0,20 0,20 GBP 0,86 1,10 1,30 1,50 1,26 1,30 1,40 1,60 1,30 1,38 1,48 1,68 1,45 1,50 1,60 1,80 CHF -0,73 -0,75 -0,75 -0,75 -0,42 -0,25 -0,15 0,00 -0,03 0,10 0,20 0,30 0,23 0,30 0,40 0,50 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research Spreads (Bp) 3M EURIBOR 2J Bund 5J Bund 10J Bund 24.02. 3M 6M 12M 24.02. 3M 6M 12M 24.02. 3M 6M 12M 24.02. 3M 6M 12M USD 104 112 135 125 200 150 145 150 193 165 160 160 179 165 165 180 JPY 52 57 50 20 38 25 15 0 9 -3 -13 -28 2 -10 -20 -30 GBP 139 162 175 160 167 155 155 160 137 128 128 133 128 120 120 130 CHF -20 -23 -30 -65 -1 0 0 0 4 0 0 -5 6 0 0 0 Quelle: Bloomberg, NORD/LB Macro Research
18 / Economic Adviser März 2022 Anhang Ansprechpartner in der NORD/LB Macro Research Dr. Martina Noss Leitung Research/Volkswirtschaft +49 511 361-2008 martina.noss@nordlb.de Christian Lips Chefvolkswirt Head of Macro Research +49 511 361-2980 +49 172 735 1531 christian.lips@nordlb.de Tobias Basse Macro Research +49 511 361-9473 tobias.basse@nordlb.de Bernd Krampen Macro Research +49 511 361-9472 bernd.krampen@nordlb.de Marlene Renkel Macro Research +49 511 361-4710 marlene.renkel@nordlb.de
19 / Economic Adviser März 2022 Sales Trading Institutional Sales +49 511 9818-9440 Covereds/SSA +49 511 9818-8040 Sales Sparkassen & +49 511 9818-9400 Financials +49 511 9818-9490 Regionalbanken Sales MM/FX +49 511 9818-9460 Governments +49 511 9818-9660 Sales Europe +352 452211-515 Länder/Regionen +49 511 9818-9550 Sales Asia +65 64 203131 Frequent Issuers +49 511 9818-9640 Origination & Syndicate Sales Wholesale Customers Origination FI +49 511 9818-6600 Firmenkunden +49 511 361-4003 Origination Corporates +49 511 361-2911 Asset Finance +49 511 361-8150 Treasury Collat. Management/Repos +49 511 9818-9200 +49 511 9818-9620 Liquidity Management +49 511 9818-9650
20 / Economic Adviser März 2022 Wichtige Hinweise Diese Studie (nachfolgend als „Information“ bezeichnet) ist von der NORDDEUTSCHEN LANDESBANK GIROZENTRALE („NORD/LB“) erstellt worden. Die für die NORD/LB zuständigen Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank („EZB“), Sonnemannstraße 20, D-60314 Frankfurt am Main, und die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht („BaFin“), Graurheindorfer Str. 108, D-53117 Bonn und Marie-Curie-Str. 24-28, D-60439 Frankfurt am Main. Sofern Ihnen diese Information durch Ihre Sparkasse überreicht worden ist, un- terliegt auch diese Sparkasse der Aufsicht der BaFin und ggf. auch der EZB. Eine Überprüfung oder Billigung dieser Präsentation oder der hierin beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist grundsätzlich nicht erfolgt. Diese Information richtet sich ausschließlich an Empfänger in Deutschland, Australien, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Grie- chenland, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Republik China (Taiwan), Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Thailand, Tschechische Republik, Vereinigtes Königreich, Vietnam und Zypern (nachfolgend als „relevante Personen“ oder „Empfänger“ bezeichnet). Die Inhalte dieser Information werden den Empfängern auf streng vertraulicher Basis gewährt und die Empfänger erklären mit der Entgegennahme dieser Information ihr Einverständnis, diese nicht ohne die vorherige schriftliche Zustimmung der NORD/LB an Dritte weiterzugeben, ganz oder in Teilen zu kopieren oder in andere Sprachen zu übersetzen und/oder zu reprodu- zieren. Diese Information ist nur an die relevanten Personen gerichtet und andere Personen als die relevanten Personen dürfen nicht auf die Angaben in dieser Information vertrauen. Insbesondere darf weder diese Information noch eine Kopie hiervon nach Japan oder in die Vereinigten Staaten von Amerika oder in ihre Territorien oder Besitztümer gebracht oder übertragen oder an Mitarbeiter oder an verbundene Gesellschaften in diesen Rechtsordnungen ansässiger Empfänger verteilt werden. Bei dieser Information handelt es sich nicht um eine Anlageempfehlung/Anlagestrategieempfehlung, sondern um eine lediglich Ihrer allgemeinen Information dienende Werbemitteilung. Aus diesem Grund ist diese Information nicht unter Berücksichtigung aller besonderen gesetzlichen Anfor- derungen an die Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen erstellt worden. Ebenso we- nig unterliegt diese Information dem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung, wie dies für Anlageempfehlungen/Anlagestrategieempfehlungen gilt. Die hierin enthaltenen Informationen wurden ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und werden ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt. Es ist nicht beabsichtigt, dass diese Information einen Anreiz für Investitionstätigkeiten darstellt. Sie wird für die persönliche Informa- tion des Empfängers mit dem ausdrücklichen, durch den Empfänger anerkannten Verständnis bereitgestellt, dass sie kein direktes oder indirektes Angebot, keine Empfehlung, keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf sowie keine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten und keine Maßnahme, durch die Finanzinstrumente angeboten oder verkauft werden könnten, darstellt. Alle hierin enthaltenen tatsächlichen Angaben, Informationen und getroffenen Aussagen sind Quellen entnommen, die von der NORD/LB für zu- verlässig erachtet wurden. Für die Erstellung dieser Information nutzen wir emittentenspezifisch jeweils Finanzdatenanbieter, eigene Schätzungen, Unternehmensangaben und öffentlich zugängliche Medien. Da insoweit allerdings keine neutrale Überprüfung dieser Quellen vorgenommen wird, kann die NORD/LB keine Gewähr oder Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der hierin enthaltenen Informationen übernehmen. Die aufgrund dieser Quellen in der vorstehenden Information geäußerten Meinungen und Prognosen stellen unverbindliche Werturteile dar. Verände- rungen der Prämissen können einen erheblichen Einfluss auf die dargestellten Entwicklungen haben. Weder die NORD/LB, noch ihre Organe oder Mitarbeiter können für die Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der Informationen oder für einen Renditeverlust, indirekte Schäden, Folge- oder sonstige Schäden, die Personen entstehen, die auf die Informationen, Aussagen oder Meinungen in dieser Information vertrauen (unabhängig davon, ob diese Verluste durch Fahrlässigkeit dieser Personen oder auf andere Weise entstanden sind), die Gewähr, Verantwortung oder Haftung übernehmen. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Währungskurse, Kursschwankungen der Finanzinstru- mente und ähnliche Faktoren können den Wert, Preis und die Rendite der in dieser Information in Bezug genommenen Finanzinstrumente oder darauf bezogener Instrumente negativ beeinflussen. Im Zusammenhang mit Wertpapieren (Kauf, Verkauf, Verwahrung) fallen Gebühren und Pro- visionen an, welche die Rendite des Investments mindern. Die Bewertung aufgrund der historischen Wertentwicklung eines Wertpapiers oder Finanzinstruments lässt sich nicht zwingend auf dessen zukünftige Entwicklung übertragen. Diese Information stellt keine Anlage-, Rechts-, Bilanzierungs- oder Steuerberatung sowie keine Zusicherung dar, dass ein Investment oder eine Strategie für die individuellen Verhältnisse des Empfängers geeignet oder angemessen ist, und kein Teil dieser Information stellt eine persönliche Empfehlung an einen Empfänger der Information dar. Auf die in dieser Information Bezug genommenen Wertpapiere oder sonstigen Finanzinstru- mente sind möglicherweise nicht für die persönlichen Anlagestrategien und -ziele, die finanzielle Situation oder individuellen Bedürfnisse des Emp- fängers geeignet. Ebenso wenig handelt es sich bei dieser Information im Ganzen oder in Teilen um einen Verkaufs- oder anderweitigen Prospekt. Dementsprechend stellen die in dieser Information enthaltenen Informationen lediglich eine Übersicht dar und dienen nicht als Grundlage einer möglichen Kauf- oder Verkaufsentscheidung eines Investors. Eine vollständige Beschreibung der Einzelheiten von Finanzinstrumenten oder Geschäften, die im Zusam- menhang mit dem Gegenstand dieser Information stehen könnten, ist der jeweiligen (Finanzierungs-) Dokumentation zu entnehmen. Soweit es sich bei den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten um prospektpflichtige eigene Emissionen der NORD/LB handelt, sind allein verbind- lich die für das konkrete Finanzinstrument geltenden Anleihebedingungen sowie der jeweilig veröffentlichte Prospekt und das jeweilige Registrie- rungsformular der NORD/LB, die insgesamt unter www.nordlb.de heruntergeladen werden können und die bei der NORD/LB, Georgsplatz 1, 30159 Hannover kostenlos erhältlich sind. Eine eventuelle Anlageentscheidung sollte in jedem Fall nur auf Grundlage dieser (Finanzierungs-) Dokumen- tation getroffen werden. Diese Information ersetzt nicht die persönliche Beratung. Jeder Empfänger sollte, bevor er eine Anlageentscheidung trifft, im Hinblick auf die Angemessenheit von Investitionen in Finanzinstrumente oder Anlagestrategien, die Gegenstand dieser Information sind, sowie für weitere und aktuellere Informationen im Hinblick auf bestimmte Anlagemöglichkeiten sowie für eine individuelle Anlageberatung einen unabhän- gigen Anlageberater konsultieren. Jedes in dieser Information in Bezug genommene Finanzinstrument kann ein hohes Risiko einschließlich des Kapital-, Zins-, Index-, Währungs- und Kreditrisikos, politischer Risiken, Zeitwert-, Rohstoff- und Marktrisiken aufweisen. Die Finanzinstrumente können einen plötzlichen und großen
21 / Economic Adviser März 2022 Wertverlust bis hin zum Totalverlust des Investments erfahren. Jede Transaktion sollte nur aufgrund einer eigenen Beurteilung der individuellen finanziellen Situation, der Angemessenheit und der Risiken des Investments erfolgen. Die NORD/LB und mit ihr verbundene Unternehmen können an Geschäften mit den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten oder deren Basiswerte für eigene oder fremde Rechnung beteiligt sein, weitere Finanzinstrumente ausgeben, die gleiche oder ähnliche Ausgestaltungs- merkmale wie die der in dieser Information dargestellten Finanzinstrumente haben sowie Absicherungsgeschäfte zur Absicherung von Positionen vornehmen. Diese Maßnahmen können den Preis der in dieser Information dargestellten Finanzinstrumente beeinflussen. Soweit es sich bei den in dieser Information dargestellten Finanzinstrumenten um Derivate handelt, können diese je nach Ausgestaltung zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses einen aus Kundensicht anfänglichen negativen Marktwert beinhalten. Die NORD/LB behält sich weiterhin vor, ihr wirtschaftliches Risiko aus einem mit ihr abgeschlossenen Derivat mittels eines spiegelbildlichen Gegengeschäfts an Dritte in den Markt abzu- geben. Nähere Informationen zu etwaigen Provisionszahlungen, die im Verkaufspreis enthalten sein können, finden Sie in der Broschüre „Kundeninforma- tion zum Wertpapiergeschäft“. die unter www.nordlb.de abrufbar ist. Die in dieser Information enthaltenen Informationen ersetzen alle vorherigen Versionen einer entsprechenden Information und beziehen sich aus- schließlich auf den Zeitpunkt der Erstellung der Information. Zukünftige Versionen dieser Information ersetzen die vorliegende Fassung. Eine Ver- pflichtung der NORD/LB, die Informationen in dieser Information zu aktualisieren und/oder in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, besteht nicht. Eine Garantie für die Aktualität und fortgeltende Richtigkeit kann daher nicht gegeben werden. Mit der Verwendung dieser Information erkennt der Empfänger die obigen Bedingungen an. Die NORD/LB gehört dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe an. Weitere Informationen erhält der Empfänger unter Nr. 28 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NORD/LB oder unter www.dsgv.de/sicherungssystem. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Australien: DIE NORD/LB IST KEINE NACH DEM BANKING ACT 1959 OF AUSTRALIA AUTORISIERTE BANK ODER DEPOSIT TAKING INSTITUTION. SIE WIRD NICHT VON DER AUSTRALIAN PRUDENTIAL REGULATION AUTHORITY BEAUFSICHTIGT. Die NORD/LB bietet mit dieser Analyse keine persönliche Beratung an und berücksichtigt nicht die Ziele, die finanzielle Situation oder Bedürf- nisse des Empfängers (außer zum Zwecke der Bekämpfung von Geldwäsche). Zusätzliche Informationen für Empfänger in Belgien: Die Bewertung individueller Finanzinstrumente auf der Grundlage der in der Vergangenheit liegenden Erträge ist nicht notwendigerweise ein Indi- kator für zukünftige Ergebnisse. Die Empfänger sollten beachten, dass die verlautbarten Zahlen sich auf vergangene Jahre beziehen. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Dänemark: Diese Information stellt keinen Prospekt i.S.d. Dänischen Wertpapierrechts dar und dementsprechend besteht keine Verpflichtung, noch ist es unternommen worden, sie bei der Dänischen Finanzaufsichtsbehörde einzureichen oder von ihr genehmigen zu lassen, da diese Information (i) nicht im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt i.S.d. Dänischen Wertpapierhandelsgesetzes oder darauf erlassenen Durchführungsverordnungen erstellt worden ist oder (ii) im Zusammenhang mit einem öffentlichen Anbieten von Wertpapieren in Dänemark oder der Zulassung von Wertpapieren zum Handel auf einem regulierten Markt unter Berufung auf einen oder mehrere Ausnahmetatbestände von dem Erfordernis der Erstellung und der Heraus- gabe eines Prospekts nach dem Dänischen Wertpapierhandelsgesetz oder darauf erlassenen Durchführungsverordnungen erstellt worden ist. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Estland: Es ist empfehlenswert, alle Geschäfts- und Vertragsbedingungen der von der NORD/LB angebotenen Dienstleistungen genau zu prüfen. Falls notwendig, sollten sich Empfänger dieser Information mit einem Fachmann beraten. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Finnland: Die in dieser Information beschriebenen Finanzprodukte dürfen, direkt oder indirekt, Einwohnern der Republik Finnland oder in der Republik Finn- land nicht angeboten oder verkauft werden, es sei denn in Übereinstimmung mit den anwendbaren Finnischen Gesetzen und Regelungen. Spezi- ell im Falle von Aktien dürfen diese nicht, direkt oder indirekt, der Öffentlichkeit angeboten oder verkauft werden – wie im Finnischen Wertpapier- marktgesetz (746/2012, in der gültigen Fassung) definiert. Der Wert der Investments kann steigen oder sinken. Es gibt keine Garantie dafür, den investierten Betrag zurückzuerhalten. Erträge in der Ver- gangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Frankreich: Die NORD/LB ist teilweise reguliert durch die „Autorité des Marchés Financiers“. Details über den Umfang unserer Regulierung durch die zustän- digen Behörden sind von uns auf Anfrage erhältlich. Diese Information stellt eine Analyse i.S.v. Art. 24 Abs. 1 der Richtlinie 2006/73/EG, Art. L.544-1 und R.621-30-1 des Französischen Geld- und Finanzgesetzes dar und ist als Empfehlung gemäß der Richtlinie 2003/6/EG und 2003/125/EG zu qualifizieren. Zusätzliche Informationen für Empfänger in Griechenland: Die in dieser Information enthaltenen Informationen beschreiben die Sicht des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und dürfen vom Emp- fänger nicht verwendet werden, bevor nicht feststeht, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Verwendung zutreffend und aktuell sind. Erträge in der Vergangenheit, Simulationen oder Vorhersagen sind daher kein verlässlicher Indikator für zukünftige Ergebnisse. Investmentfonds haben keine garantierten Erträge und Renditen in der Vergangenheit garantieren keine Erträge in der Zukunft.
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