Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum

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Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf

Ein Festakt
im Zeichen des
Gemeinwesens.
Vier Grußworte zum Jubiläum
Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
20 JAHRE
             ALICE SALOMON HOCHSCHULE BERLIN
             IN MARZAHN-HELLERSDORF

Seit 20 Jahren befindet sich die Alice Salomon Hochschule Berlin am
Standort Marzahn-Hellersdorf. Der Umzug aus Schöneberg war umstrit-
ten, doch heute ist die Hochschule angekommen. Sie engagiert sich in zahl-
reichen Projekten gemeinsam mit dem Bezirk und unabhängigen Trägern.
Außerdem steht ein Neubau an, um bis 2022 tausend Studierende mehr
aufzunehmen. Gemeinsam mit Michael Müller, Regierender Bürgermeister
von Berlin, Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellers-
dorf, und dem Wissenschaftssenator a.D. Prof. Dr. Manfred Erhardt wurde
dies am 22. Oktober 2018 festlich gewürdigt. Ihre Grußworte stellen wir
hier mit Freude über das Erreichte und voller Zuversicht für alles Zukünf-
tige zum Nachlesen zur Verfügung.

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Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
Begrüßung durch Prof. Dr. Bettina Völter,
    Rektorin der Alice Salomon Hochschule Berlin

    Mitwirken an
    solidarischer Stadt
    Ohne die schwierigen Anfänge zu beschönigen, veranschaulichte
    die Rektorin der ASH Berlin an vielfältigen Beispielen die lebendige
    Partnerschaft zwischen Hochschule und Bezirk.

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Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
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        ehr geehrte Vizepräsidentin des Deutschen        damals geprägte Satz „Hellersdorf ist nicht Sibiri-
        Bundestages, liebe Petra Pau, sehr geehrter      en“ hat uns eine ganze Weile begleitet. Ich denke,
        Regierender Bürgermeister von Berlin und         heute sind wir sehr froh, hier zu sein.
Senator für Wissenschaft und Forschung, lieber              Ja, das Gebäude war damals schon zu eng und
Michael Müller, sehr geehrte Frau Bezirksbürger-         die Mensa wurde vergessen, und heute werden
meisterin, liebe Dagmar Pohle, und sehr geehrter         wir nach wie vor um eine räumliche Erweiterung
Professor Dr. Manfred Erhardt, ehemaliger Sena-          zu ringen haben, weil wir uns ständig hier am
tor für Wissenschaft und Forschung, dem wir den          Standort weiter entwickeln, neue Studiengänge
Umzug mit zu verdanken haben, auch sehr geehr-           kommen dazu, neue Studierende.
ter Herr Professor Wolff, der damalige Rektor, der          Ja, es war damals eine sehr gute Entscheidung
an der Entscheidung beteiligt war, sehr geehrte          die ASH Berlin hier in diesem Bezirk anzusiedeln,
Frau Labonté-Roset, auch Rektorin während der            und ja, es war ein sehr langer Weg, auf dem diese
Zeit der Entscheidung.                                   Partnerschaft sich entwickelt hat.
   Sehr geehrte hochschulpolitische Sprecher_in-            Alle, die diesen Weg begleitet haben – Frau
nen der Parteien, liebe Vertreter und Vertrete-          Labonté nickt – wissen, dass es nicht ganz ein-
rinnen der Partnerhochschulen in Berlin, der             fach war und zunächst einmal viele Vorbehalte
Präsidien, wir freuen uns sehr, dass Sie auch zu         da waren. Gerd Koch, damals Professor an der
uns gekommen sind. Verehrte Gäste, liebe Ko-             Hochschule, war einer der Pioniere, die hier The-
operationspartnerinnen und Kooperationspart-             aterprojekte zum Beispiel mit der Peter-Weiss-Bi-
ner und natürlich liebe Hochschulangehörige, es          bliothek gemacht haben, und die Straßennamen,
ist mir eine große Ehre und vor allem auch eine          die uns umgeben, Peter-Weiss-Gasse, Janusz-
wirklich riesengroße Freude, dieses Jubiläum             Korczak-Straße, Alice-Salomon-Platz natürlich,
heute mit Ihnen und Euch zu feiern, im Audimax           Kokoschkaplatz, ins Bewusstsein gerufen hat und
der Alice Salomon Hochschule, und Sie begrüßen           damit auch für eine Belebung dieser Partnerschaft
zu dürfen.                                               zwischen der Hochschule und ihren Nachbarn
   Ja, die Alice Salomon Hochschule liegt direkt         gesorgt hat. Zur Hundertjahrfeier, gleichzeitig die
an der U5, bald verbunden mit dem Bundestag              10-Jahr-Feier der ASH Berlin am Standort Hel-
und dem Kanzleramt - und jetzt schon verbunden           lersdorf, da war ich gerade ein Jahr frisch beru-
direkt mit dem Roten Rathaus.                            fen hier an der ASH Berlin, war immer noch eine
   Ja, es ist weit, hier herauszufahren, aber je öfter   „Eiszeit“, wie der jetzige Jugendamtsleiter Heiko
man die Strecke fährt, das kann ich versichern,          Tille das einmal nannte: Im Bezirk hieß es, es sei
desto kürzer wird sie.                                   eine „Eiszeit“ zwischen dem Bezirk und der Alice
   Ja, wir haben einen wunderbaren Weitblick,            Salomon Hochschule, und wir haben das gespürt.
leider heute etwas neblig, aus dem Audimax und           Gisela Peter, ich freue mich, dass Sie hier sind.
vielen unserer Büros, und sehen die Seilbahn der         Sie als Akteurin der Peter-Weiss-Bibliothek, Sie
Gärten der Welt.                                         wissen es, einige Hochschulangehörige und eine
   Ja, Hellersdorf ist nicht Sibirien, wie der da-       Reihe von Personen aus dem Bezirk, wir waren
malige Bausenator Nagel auf dem Höhepunkt                zusammengesessen, haben diesen Film „Hellers-
der Kontroverse um die Frage meinte, ob es den           dorf ist nicht Sibirien“ angeschaut, den zwei Stu-
Angehörigen der Alice Salomon Hochschule zu-             dentinnen aus meinem Seminar damals gemacht
zumuten sei, von dem lauschigen Kiez in Schö-            und gezeigt haben, mit Zeitzeugen und Zeitzeu-
neberg hier in die – damals noch Brache und              ginnen des Umzugs. Wir haben überlegt, wie
Baugrube – zu ziehen. Ob es ihnen zuzumuten              können wir eigentlich dieses Eis brechen? Und
sei, das wurde bekanntlich heftig diskutiert. Der        da war es sehr wichtig, Vertrauen zu schaffen.

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         IN MARZAHN-HELLERSDORF

Wir haben damals das „Kooperationsforum ASH             also wenn man jetzt die angrenzenden Gebiete
Berlin – Bezirk Marzahn-Hellersdorf “ gegründet,        auch noch einbezieht. Also auch hier eine inter-
das sehr niedrigschwellig gearbeitet hat, bewusst       essante Mischung.
informell. Es funktioniert bis heute, und es ist ein       Seit 2016 haben wir eine Bürgermeisterin der
wichtiger Ort geworden, wo Vertrauen über ge-           Linken hier im Bezirk, und die zweitstärkste Kraft
meinsames Tun immer wieder geschaffen wird.             ist die AfD. Auch hier ein Spannungsverhältnis,
Ein Ort, um sich regelmäßig zu treffen, Informa-        mit dem wir umzugehen haben und was genau
tionen auszutauschen und dabei auch Projekte            für unsere Hochschule auch ein wichtiges Feld
zu entwickeln. Zum Beispiel das Projekt „Spa-           ist, hier tatsächlich auch fachgerecht damit um-
zierblicke“, das explizit dazu da ist, die Vorurteile   zugehen.
wechselseitig abzubauen, bei dem Leute, die hier           Was sind die Qualitätsmerkmale, die die ASH
im Bezirk leben, Akteurinnen und Akteure des            Berlin über die Jahre in ihrer sozialräumlichen
Bezirks, auch manchmal Hochschulangehörige,             Arbeit am Standort Hellersdorf entwickelt hat?
Spaziergänge leiten, anleiten, und man also die         Ich möchte Ihnen einige nennen:
Vielfalt des Bezirkes aus ganz unterschiedlichen           Zuerst möchte ich sagen, wir haben natürlich
Erfahrungsperspektiven kennenlernen kann.               eine ganze Reihe Transferbeziehungen bundes-
Diese Widersprüche und diese Vielfalt sind für          weit. Wir machen Third Mission in Berlin be-
uns wirklich ein Eldorado, wollte ich sagen, ein        zirksübergreifend und auch im Bundesgebiet
ganz fruchtbarer Boden, als Hochschule für So-          und sogar international. Wir haben einen großen
ziale Arbeit, Gesundheit und Bildung und Erzie-         Schwerpunkt in Lateinamerika, wir haben sehr
hung im Kindesalter Projekte zu entwickeln und          viel mit der Türkei gearbeitet, und so weiter und
tatsächlich das auszuprobieren, was wir hier auch       so fort. Also das ist ganz klar, dafür steht die ASH
unterrichten.                                           Berlin. Wir haben aber auch – und darauf sind wir
   Ich nenne mal drei interessante Widersprüche,        sehr stolz und das passt zum heutigen Tag – eine
die für den Bezirk sehr prägnant sind und die ihn       wirklich sehr gut strukturierte Campus-Gemein-
in sozialwissenschaftlicher Hinsicht für eine SA-       wesen-Partnerschaft mit dem uns umgebenden
GE-Hochschule sehr interessant machen (SAGE             Bezirk. Da danke ich speziell dem Stifterverband,
steht für Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung         der uns als eine von sechs Hochschulen in den Jah-
und Bildung im Kindesalter; Anm. d. Red.):              ren 2015 bis 2017 gefördert hat, als eine von sechs
   Wenn man die kleinsten sozialräumlichen              Hochschulen bundesweit, zwei Fachhochschulen
Einheiten Berlins ansieht, dann werden ja regel-        waren dabei. Professor Dr. Oliver Fehren, den sie
mäßig die zehn reichsten und die zehn ärmsten           schon kennengelernt haben, Professorin Dr. Co-
im Stadtgebiet ermittelt. Marzahn-Hellersdorf           rinna Schmude aus dem Studiengang Erziehung
hat tatsächlich vier von den zehn einkommens-           und Bildung im Kindesalter und Heidi Höppner,
schwächsten LORs in Berlin („Lebensweltlich             Professorin im Bereich Ergo- und Physiothera-
orientierte Räume“; Anm. d. Red.) auf seinem            pie, haben gemeinsam mit Elène Misbach und
Terrain versammelt, gleichzeitig aber auch die          Urte Böhm, auch Frau Pohle und Herrn Komoß
drei einkommensstärksten. Also ein interessanter        im Beirat, ein Projekt aufgelegt, P.F.o.r.t.E., das
Widerspruch, der auf die Bevölkerungsmischung           sehr, sehr produktiv war und diese Campus-Ge-
hier im Bezirk hinweist.                                meinwesen-Arbeit noch einmal weiterentwickelt
   Ein zweiter interessanter Widerspruch ist der,       hat. Im Steuerkreis waren sowohl die genannten
dass zwei Drittel der Bevölkerung hier in der           Hochschulangehörigen, als auch Vertreter_innen
größten europäischen Hochhaussiedlung leben             unterschiedlicher Träger hier aus dem Bezirk.
und gleichzeitig ein Drittel der Bevölkerung in         Es sind Handlungsempfehlungen entstanden, es
Deutschlands größtem Einfamilienhausgebiet,             sind die Campus-Gemeinwesen-Tage in einer

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Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
Vorfassung aufgelegt worden, heute Nachmittag       Wir haben ein weiteres Merkmal: Kooperations-
findet ja einer statt, es gab eine Vernetzung im    partnerschaften mit der Gesundheits- und Sozial-
Bundesgebiet mit besonders aktiven Hochschulen      wirtschaft hier im Bezirk. Wir sind aber natürlich
und Universitäten im Hochschul-Gemeinwesen-         auch mit der Verwaltung und auch mit gemein-
Bereich, und wir konnten auch die Arbeit auf der    nützigen Organisationen und freien Trägern, die
Website und in Form von Wissenschaft-Praxis-        hier im Übrigen in Marzahn-Hellersdorf exemp-
Partnerschaften sichtbarer machen.                  larisch sehr gut arbeiten, im Kontakt, versuchen,
   Ein zweites Merkmal: Wir verbinden loka-         Praktika zu vermitteln und gemeinsame Projekte
les und internationales Engagement. Viele von       zu realisieren.
ihnen kennen das Kinderforscher*zentrum                 Ein weiteres Merkmal: Wir versuchen, Projekte
HELLEUM – und bald wird es ja auch ein              dialogisch und partizipativ anzulegen. Ich nenne
Jugendforscher*zentrum geben. Es wird unter-        zum Beispiel das Projekt ElfE der Professorinn-
                                                    nen Dr. Gesine Bär und Dr. Theda Borde in Ko-
                                                    operation mit Gesundheit Berlin-Brandenburg
„Wir engagieren                                     e. V. Es untersuchte die Zusammenarbeit von El-
                                                    tern mit Fachkräften, an der es manchmal hapert.
 uns lokal, aber holen                              Hier wurden Eltern gebeten, selbst zu forschen,
 auch internationales                               das heißt, sie wurden ermächtigt, selbst zu for-
 Publikum hierher.“                                 schen über ihre eigenen Belange: Wie kommt es
                                                    eigentlich zu diesen Schwierigkeiten der Elternar-
                                                    beit in Kitas? Und in der zweiten Etappe wird jetzt
                                                    ein vom BMBF (Bundesministerium für Bildung
                                                    und Forschung; Anm. d. Red.) gefördertes Pro-
                                                    jekt „ElfE²“ aufgelegt, mit dem Ziel, Eltern an der
                                                    bezirklichen Entwicklungs- und Bedarfsplanung
stützt durch das Land Berlin, durch S.T.E.R.N.,     teilhaben zu lassen, sodass die Eltern jetzt sogar
Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung         auch auf Bezirksebene bei der Planung gehört
mbH, durch die Technologiestiftung, durch           werden. Hier arbeitet die ASH Berlin u. a. mit
die ASH Berlin natürlich und auch durch den         dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf, dem Jugend-
Bezirk. Durch Professor Dr. Wedekind ins Le-        werk Aufbau Ost JAO gGmbH, mitforschenden
ben gerufen und stark gemacht und durch den         Eltern, Vertreter_innen der kommunalen Verwal-
Studiengang EBK (Erziehung und Bildung im           tung, der lokalen Fachkräfte sowie Elternbeiräten
Kindesalter; Anm. d. Red.) begleitet, löste die-    zusammen.
ses Kinderforscher*zentrum unter anderem in             Ein anderes Projekt ist die „Dialogische Qua-
China und Taiwan solche Begeisterung aus, dass      litätsentwicklung in den frühen Hilfen und im
Elemente daraus bereits nachgebaut wurden. Zu       Kinderschutz“ von Professorin Dr. Regina Rätz,
einer der Qualitäten unserer sozialräumlichen Ar-   da geht es auch um die Förderung von Teilha-
beit als Hochschule gehört es, dass wir uns lokal   be – ich nenne diese Projekte exemplarisch, weil
engagieren, aber auch internationales Publikum      sie mich auch selber begeistern: Es kam Frau
hierher holen und versuchen, in internationalen     Haacke, Regionalleiterin hier vom Regionalen
Kooperationen unsere lokalen Themen und Er-         Sozialen Dienst, und sagte, wir haben Schwierig-
fahrungen einzubringen und umgekehrt Inter-         keiten mit den Kriseninterventionsteams, kann
nationales ins Lokale zu bringen, das haben wir     die ASH uns unterstützen? Die Teams arbeiten in
z. B. auch in vielen unserer lateinamerikanischen   der schlimmen Krise, Eltern wird gesagt, mögli-
Projekte gemacht.                                   cherweise müssen wir ihre Kinder aus der Familie

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         IN MARZAHN-HELLERSDORF

nehmen. Auch hier wird versucht, dialogisch zu        terkunft abhalten konnten, und damit auch in
arbeiten, also nicht einfach über die Eltern hin-     direkten Kontakt zu den Bewohnerinnen und
wegzugehen, sondern tatsächlich gemeinsam mit         Bewohnern der Unterkunft kommen konnten.
den Fachkräften ein Konzept zu entwickeln, mit        Frau Pohle und ich haben uns dann, als es mit den
der Idee, dass man bis zu den letzten Möglichkei-     Betreibern gar nicht mehr ging, auch an den da-
ten im Dialog bleibt mit den Kindern und den          maligen Senator Czaja gewandt und gesagt, hier
Eltern und gleichzeitig auch an die Arbeitsbedin-     werden Qualitätsstandards nicht eingehalten. Wir
gungen der Mitarbeiter_innen denkt. Auch das ist      haben daraufhin neue Formate entwickelt, soziale
sehr typisch für die ASH Berlin, und dafür, wie       Innovationen auch geschaffen, wie zum Beispiel
wir versuchen, im Bezirk qualitätvoll zu arbeiten     diskutiert über ein Beschwerdemanagement, über
mit den Akteuren und Akteurinnen des Bezirks          ein Gewaltschutzkonzept, und haben eine ganze
zusammen.                                             Fokuswoche organisiert mit verschiedenen Ak-
   Wir gehen – ein weiteres Merkmal – aktuelle        teur_innen zu dem Thema, und ein Papier entwi-
sozialpolitische Themen gemeinsam an: ein Pro-        ckelt, das die Qualitätsstandards für die Arbeit in
jekt, das der ehemalige Bürgermeister Stefan Ko-      Gemeinschaftsunterkünften formuliert und das
moß stark mit angestoßen hat, finanziert von der      bundesweit von sehr vielen Professorinnen und
Lotto-Stiftung, das Professor Dr. Heinz Stapf-Finé    Professoren unterschrieben wurde.
und Professor Dr. Michael Brodowski hier initi-          Schließlich und nicht zuletzt möchte ich als
iert haben, das Projekt „Demokratieferne Auffas-      Qualitätsmerkmal nennen, dass die ASH Berlin
sungen in einer Kommune als Herausforderung           sehr gerne mit dem Bezirk arbeitet, sehr gerne
für sozialräumliche Demokratieentwicklung“.           mit den Akteurinnen und Akteuren hier im Be-
Wie der Titel sagt, geht es hier darum, zu schauen,   zirk, und gleichzeitig auch immer versucht und,
was sind hier eigentlich Handlungsstrategien un-      ich denke, es auch so macht, ihre Eigenständig-
terschiedlicher Gruppen der Bevölkerung? Was          keit bewahrt, z. B. indem wir immer noch ein
sind Grundhaltungen, die sich ausgebildet ha-         eigenes antirassistisches Register hier haben, wo
ben? Und vor allem: Wie kann man Kindern und          wir sammeln, welche Gewaltvorfälle im rassisti-
Jugendlichen im frühkindlichen Bereich bereits        schen und fremdenfeindlichen Bereich im Bezirk
oder auch in der Schule Partizipation beibringen,     vorkommen, auch eine Zeitschrift haben „Dun-
indem man sie tatsächlich auch teilhaben lässt        kelziffer unbekannt“ von unserem Arbeitskreis
und damit eben zu Menschen entwickeln lässt,          Rechte Gewalt, die manchmal im Bezirk auch auf
die Demokratie von früh auf gelernt haben?            Widerstand stößt. Wir haben eigene Umgangsfor-
   Ein weiteres Merkmal, Frau Pohle weiß darum        men mit der AfD zum Teil, die auch nicht immer
Bescheid: Wir haben auch in Krisensituationen         ganz liebsam sind, und wir haben die Fassaden-
dem Bezirk ab und zu geholfen oder uns wech-          debatte gehabt, davon wissen Sie, da sind wir
selseitig abgestimmt. Zum Beispiel 2013, als es       immer bemüht, auch unseren Weg zu gehen, ge-
die große Bewegung „Nein zum Heim“ gab, also          mäß unseres Leitbilds, und manchmal ecken wir
eine rassistisch motivierte Bewegung um die Un-       da selbstverständlich auch an und haben unsere
terkunft in der Carola-Neher-Straße, wo Studie-       kleinen Auseinandersetzungen.
rende und Kolleg_innen dann auch Mahnwache               Ich wünsche mir nun, dass unsere Beziehung
gesessen sind nachts und wir mit dem LaGeSo           mit dem Bezirk und seinen Akteurinnen und
(Berliner Landesamt für Gesundheit und Sozia-         Akteuren weiterhin so lebendig und produktiv
les; Anm. d. Red.) in Absprache einen Raum in         streitbar bleibt wie bisher. Ich wünsche mir, dass
der Unterkunft haben konnten über lange Zeit,         wir noch deutlicher einen dritten Ort schaffen
auf Initiative unserer damaligen Rektorin, Pro-       können, zwischen Bezirk und ASH Berlin, eine
fessorin Dr. Theda Borde, Seminare in der Un-         Vermittlungsstelle praktisch, die Campus- und

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„Ich wünsche mir, dass unsere
 Beziehung mit dem Bezirk so                          wieder ein guter Anlass ist und eine gute Mög-
 lebendig und produktiv streitbar                     lichkeit, soziale Innovationen und Interventionen
                                                      hervorzubringen, etwas Neues, was es in der Pra-
 bleibt wie bisher.“                                  xis bisher noch nicht gibt, das Wege aufzeigt, die
                                                      im Praxisalltag noch nicht gesehen werden. Ich
                                                      wünsche mir, dass auch Drittmittelgeber hier ein
                                                      Bewusstsein entwickeln, dass so etwas zu fördern
                                                      sein könnte, weil es sich lohnt. Und:
Gemeinwesen-Arbeit beitreibt, ein Institut viel-         Ja, wir warten dringend auf unseren Neubau
leicht, vielleicht auch im Zusammenhang unseres       und auf eine Mensa, um den Zuwachs von tau-
Verbundes. Herr Professor Dr. Semlinger (Prä-         send Studierenden, die wir ja in den nächsten vier
sident der HTW; Anm. d. Red.) hatte einmal die        Jahren bekommen werden, bewältigen zu kön-
Idee eines LocalLab, was wir im Antrag hatten         nen. Wir möchten gerne einen Beitrag leisten für
für die „Innovative Hochschule“ (Förderinitiative     das Land Berlin und gegen den Fachkräfteman-
des Bundes, auf die sich alle sechs Berliner Hoch-    gel. Wir wollen das aber qualitätvoll machen und
schulen im Verbund beworben haben; Anm. d.            dazu brauchen wir mehr und passende Räume.
Red.). Das hat ja in der ersten Instanz jetzt nicht   Schließlich:
geklappt, aber mein Wunsch wäre, dass man so             Ja, wir versprechen, dass wir als Alice Salomon
etwas hier aufbaut und dann vielleicht in den         Hochschule Berlin weiterhin mitwirken werden
Bezirken wandern lässt, wo unsere Partnerhoch-        bei der Belebung des Bezirks Marzahn-Hellers-
schulen angesiedelt sind.                             dorf und bei einer Entwicklung hin zu einer soli-
   Ich wünsche mir, dass es ein Bewusstsein gibt      darischen Stadt.
auf der hochschulpolitischen Ebene, dass eine sol-
che Campus-Gemeinwesen-Arbeit auch immer              Vielen Dank.

                                                                                                      9
Ein Festakt im Zeichen des Gemeinwesens - 20 Jahre ASH Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf Vier Grußworte zum Jubiläum
Grußwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller

     Engagiert in
     gesellschaftspolitischen
     Diskussionen
     Der Regierende Bürgermeister von Berlin würdigte das Lebenswerk
     Alice Salomons und die zukunftsweisende Bedeutung des Profils der
     ASH Berlin.

10
I
    ch freue mich sehr, heute zu Ihnen zu spre-      viel dafür, die Berufe in diesen Bereichen zu pro-
    chen. Wir feiern das 20-jährige Standort-Ju-     fessionalisieren und ihnen mehr Anerkennung zu
    biläum der Alice Salomon Hochschule Berlin       verschaffen.
hier in Hellersdorf.                                    Soziales, Gesundheit und Erziehung: Die Beru-
   Zwanzig Jahre: Das kann je nach Perspektive       fe in diesen Bereichen galten früher als „Frauen-
eine kurze oder auch eine lange Zeit sein.           berufe“. Es ist maßgeblich auch dem Wirken von
   Im Leben einer Hochschule sind zwei Jahr-         Institutionen wie der Alice Salomon Hochschule
zehnte oft keine sehr große Spanne und sie bilden    zu verdanken, dass solche Klischees hinterfragt
auch in der Geschichte der Alice Salomon Hoch-       wurden und ein Umdenken einsetzen konnte.
schule Berlin nur den jüngsten Abschnitt.            Deshalb knüpft die Hochschule auch an eine gute
   Denn die Wurzeln dieser Institution reichen       Tradition an, wenn sie nun einen neuen Bachelor-
mehr als ein Jahrhundert zurück. Ihre Historie       studiengang im Bereich Pflege einrichtet und die
spiegelt viele der zahlreichen Umbrüche und          Akademisierung der Gesundheitsberufe weiter
Wendungen der Geschichte Berlins und der Wis-        vorantreibt.
senschaft in unserer Stadt.                             Das ist wichtig, denn die Felder Pflege, Ge-
   Als Alice Salomon 1908 die „Soziale Frauen-       sundheit und Erziehung werden noch weiter an
schule“ als Vorgängereinrichtung der heutigen        Bedeutung gewinnen. Und diese Entwicklung
Hochschule gründete, war dies eine echte Pio-        wollen wir in Berlin politisch mitgestalten:
nierleistung. Die Geschichte der Hochschule ist         Der Senat ist entschlossen, Berlin zu einer welt-
eng mit der Entwicklung der Modernen Sozialar-       weit führenden Gesundheitsstadt zu entwickeln.
beit und der Sozialreform verbunden. Sie ist ein     Hier liegen – so wie im gesamten Bereich von
herausragendes Beispiel dafür, dass die Entwick-     Wissenschaft und Forschung – die größten Po-
lung der vielfältigen Berliner Wissenschafts- und    tenziale für die Zukunft unserer Stadt.
Forschungslandschaft durch bewundernswertes             Ein Beitrag dazu, diese Potenziale zu heben,
Engagement aus der Gesellschaft heraus wichtige      sind die neuen Hochschulverträge. Mit den Ver-
Impulse erfahren hat.                                trägen haben wir deutliche Schwerpunkte für
   Heute ist die Alice Salomon Hochschule Ber-       Investitionen im Bereich Wissenschaft und For-
lin mit rund 3.700 Studierenden und 54 haupt-        schung gesetzt. Für die Alice Salomon Hochschu-
beruflichen Professorinnen und Professoren die       le wird der Landeszuschuss bis zum Jahr 2022 von
bundesweit größte staatliche Hochschule in ih-       heute rund 15 Millionen Euro gemäß dem derzei-
rem Bereich. Gerne würde man Alice Salomon           tigen Hochschulvertrag auf etwa 21,5 Millionen
fragen, ob sie vor 110 Jahren mit dieser großarti-   Euro steigen. Damit sowie mit dem Neubau, der
gen Entwicklung gerechnet hätte. Sicher scheint      bis 2022 fertiggestellt wird, können die Studien-
mir: Sie, die auch die Terrorherrschaft und das      kapazitäten deutlich ausgeweitet werden. Bis zu
Unrecht der nationalsozialistischen Diktatur         5.000 Studierende können hier künftig ihre Aus-
erleben musste, würde sich heute sehr über das       bildung absolvieren.
Fortbestehen ihres Werkes freuen.                       Dieses Wachstum ist etwas, was auch die ge-
   Die Alice Salomon Hochschule Berlin verfügt       samte Berliner Wissenschafts- und Forschungs-
über ein Profil, dessen Bedeutung für die Zukunft    landschaft erlebt. Sicher wird es einer der
unseres Zusammenlebens kaum unterschätzt             Faktoren sein, die die kommenden zwanzig Jahre
werden kann. Als Ausbildungs- und Forschungs-        der Alice Salomon Hochschule prägen werden.
einrichtung für Soziales, Gesundheit und Erzie-         Und damit kommen wir zu einer anderen Per-
hung ist sie schon längst unverzichtbar dafür,       spektive auf dieses 20-jährige Standortjubiläum.
den Fachkräftemangel zu bewältigen. Seit ihrer       Denn die letzten 20 Jahre stehen auch für eine lan-
Gründung leistet die Alice Salomon Hochschule        ge Zeit – jedenfalls für zwei bewegte Jahrzehnte.

                                                                                                      11
20 JAHRE
        ALICE SALOMON HOCHSCHULE BERLIN
        IN MARZAHN-HELLERSDORF

                                                     „Alice Salomon würde
                                                      sich heute sehr über
                                                      das Fortbestehen ihres
                                                      Werkes freuen.“

Seit 1998 hat sich vieles in Berlin verändert. Der   In den zwanzig Jahren an ihrem neuen Standort
Umzug von Bundestag und Bundesregierung              hat sich die Hochschule hier fest verankert. Da-
nach Berlin, die Jahre harter Sparmaßnahmen,         für steht auch die Art und Weise, in der die Alice
rasante bauliche Veränderungen überall im            Salomon Hochschule Berlin eine Aufgabe wahr-
Stadtbild. Und in den letzten Jahren ein regel-      nimmt, die im Hochschulbereich immer mehr
rechter Boom, Berlin als Sehnsuchtsort von Frei-     an Bedeutung gewinnt: Die Kooperationen mit
heit und Vielfalt für Menschen in aller Welt, die    regionalen Akteurinnen und Akteuren sowie die
Ansiedlung einer lebendigen Gründerszene und         vielfältigen Verbindungen in das Umfeld und zu
vieler spannender Institutionen im Bereich von       den Menschen vor Ort. Das Schlagwort „Drit-
Forschung und Innovation.                            te Mission“ steht für diesen Anspruch, Brücken
   Für mich von besonderer Bedeutung: Berlin ist     zwischen Lehre und Forschung einerseits und
heute ein international herausragender Ort der       der Zivilgesellschaft andererseits zu schlagen.
Wissenschaft, und das ist entscheidend für die          Das kann bedeuten, dem Nachwuchs Wis-
zukünftigen Perspektiven unserer Stadt. Dafür        senschaft und Forschung näherzubringen, zu
stehen nicht etwa nur vereinzelte Leuchttürme.       Strukturen beizutragen, die Innovationen beför-
Nein, dass wir in einer Stadt von Forschung und      dern und bei der Bewältigung verschiedenster
Wissenschaft leben, ist wirklich überall zu spüren   Herausforderungen in der eigenen Umgebung
und zu sehen. Von Dahlem bis Buch, von Char-         zu helfen.
lottenburg bis Adlershof. Und eben auch in Hel-         Ob es dabei um die Unterstützung für geflüch-
lersdorf, wo die Alice Salomon Hochschule nun        tete Menschen oder um andere Anliegen geht:
fest verankert ist.                                  Die Alice Salomon Hochschule Berlin lebt diese
   Es ist ganz klar: Die Alice Salomon Hochschu-     „Dritte Mission“ in vorbildlicher Weise: Unter
le Berlin hat von ihrem neuen Standort und den       anderem besteht das Kooperationsforum zwi-
damit verbundenen Möglichkeiten profitiert. Der      schen der Hochschule und dem Bezirk Marzahn-
Umzug im Jahr 1998 war natürlich auch ein wich-      Hellersdorf schon seit 2008.
tiges Signal mit Blick auf das erneute Zusammen-        Viele Partnerschaften verbinden Campus und
wachsen unserer über viele Jahre geteilten Stadt.    Kieze und zeigen, dass die Alice Salomon Hoch-
Klar ist auch:                                       schule nicht nur im Bezirk angekommen ist, son-
   Die Alice Salomon Hochschule ist von größter      dern das Leben vor Ort aktiv und auf vielfältige
Bedeutung für Hellersdorf und für den gesamten       Weise mitgestaltet. Auch der heutige „Campus-
Bezirk.                                              Gemeinwesen-Tag“ ist dafür ein gutes Beispiel.

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Gerade aufgrund des spezifischen Profils dieser      von Gleichberechtigung treffen da oft auf einen
Hochschule ist das von großer Bedeutung für un-      reflexhaften, irrationalen und manchmal gar ag-
sere Stadt und auch ein großer Gewinn für den        gressiven Widerspruch. Gerade deshalb ist die
Bezirk. Und es passt auch zu Tradition und Geist     Art von Hochschulkultur, die hier gelebt wird,
dieser Hochschule.                                   besonders wertvoll.
   Über die Bezirks- und Stadtgrenzen hinaus ist        Ob früher in Schöneberg oder heute in Hel-
deutlich spürbar, dass Studierende, Dozentinnen      lersdorf. Ob in Forschung und Lehre oder bei
und Dozenten, Leitung und Beschäftigte die Ali-
ce Salomon Hochschule Berlin nicht nur als Aus-
bildungsstätte oder gewöhnlichen Arbeitsplatz
sehen. Sie bilden eine vielfältige und spannende
Gemeinschaft, die sich auch engagiert in gesell-
schaftspolitische Diskussionen einbringt. Eine
Gemeinschaft von Menschen, die etwas verän-
dern wollen und die im Ringen um weiteren ge-
sellschaftlichen Fortschritt auch die Kontroverse
nicht scheuen.
   Das haben wir auch prominent im Rahmen der
Debatte um die Fassadengestaltung der Hoch-
schule erlebt. Für mich ist völlig klar: Gleichbe-
rechtigung und die Bekämpfung von Sexismus
sind wichtige politische Ziele.
   In diesem Rahmen ist es nötig, sich auch mit
der Wirkung von Sprache und Symbolen ausein-
anderzusetzen – und genau das ist an der Alice
Salomon Hochschule passiert. Ich möchte an die-
ser Stelle vor allem den Beteiligten an der Hoch-    ihrem Wirken in die Gesellschaft hinein: Die
schule meinen Respekt dafür aussprechen, wie sie     Ideale, die für ihre Gründung maßgebend waren,
diese Debatte insgesamt geführt haben. Nämlich       prägen die Alice Salomon Hochschule bis heute.
ernsthaft, offen und im Sinne demokratischer         Sie ist ein ganz besonderer Teil der Berliner Wis-
Mitbestimmung.                                       senschaftslandschaft und heute können wir mit
   Wir erleben Zeiten, die von Polarisierung und     Freude feststellen: Sie ist aus Hellersdorf nicht
rechtspopulistischer Gefahr geprägt sind. Fe-        mehr wegzudenken.
minismus und Vorschläge zur Verwirklichung              Ich bin mir deshalb sicher, dass von der Alice
                                                     Salomon Hochschule auch in den kommenden 20
                                                     Jahren viele wichtige Impulse ausgehen werden.
„Sie bilden eine Gemeinschaft                        Hervorragende Forschung und Lehre, Offenheit,
                                                     Mitbestimmung, Engagement und ein kritischer
 von Menschen, die etwas verändern                   Geist: Das alles kennzeichnet die Alice Salomon
 wollen und die im Ringen um gesell-                 Hochschule Berlin. Und genau das sind auch die
 schaftlichen Fortschritt auch die                   Eigenschaften, mit denen die kommenden Jahre
                                                     zur Fortsetzung einer tollen Erfolgsgeschichte
 Kontroverse nicht scheuen.“                         werden.

                                                     Herzlichen Dank!

                                                                                                    13
Grußwort von Prof. Dr. iur. Dr. h. c. Manfred Erhardt, Senator a. D.

     Nicht alle waren
     einverstanden
     Der ehemalige Senator für Wissenschaft Manfred Erhardt erinnerte
     an die Hintergründe zur Wahl des Standorts Hellersdorf. Im Hinblick
     auf den geplanten Ausbau der ASH Berlin wandte er sich direkt an
     den Regierenden Bürgermeister.

14
S
       ehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr ge-     ich erfahren, wie sehr Hochschulen die Lebens-
       ehrte Frau Rektorin, meine lieben Lehren-     qualität einer Stadt verbessern und auf deren kul-
       den, Forschenden und Studierenden, meine      turelle Entwicklung ausstrahlen. So war es auch
sehr verehrten Damen und Herren!                     Ziel des ersten Gesamtberliner Senats nach der
   Die ASH Berlin kann in diesem Jahr gleich         Wende, solche Impulsgeber vor allem auch im
zwei Jubiläen feiern: erstens ihre Gründung im       Osten der Stadt anzusiedeln. Die ASH Berlin
Jahre 1908, also vor 110 Jahren, als Deutsch-        aber nistete, räumlich beengt zwar, im gutbür-
lands erste interkonfessionelle Bildungsstätte für   gerlichen Schöneberg, fernab von allen sozialen
soziale Hilfsberufe und als höchst erfolgreiche      Brennpunkten, wie sie besonders auch in Hel-
Wegbereiterin der tertiären Ausbildung in den        lersdorf anzutreffen waren. Was lag da näher, als
Bereichen Sozialarbeit und Sozialpädagogik.          diese Hochschule mit der sozialen Wirklichkeit
Zweitens, wie es ja besonders in der Einladung       zu konfrontieren und sie mit einem geräumigen
zum Ausdruck kommt, feiern wir heute den Um-         Neubau gerade dort zu beglücken, wo Theorie
zug der ASH Berlin von Schöneberg nach Hel-          und Praxis in Forschung und Lehre eine beider-
lersdorf vor 20 Jahren. Bei wikipedia findet sich    seits fruchtbare Rolle spielen und entsprechende
dazu folgender Text:                                 Verbindungen eingehen konnten? Als Sohn eines
   „Nach dem Fall der Mauer erhielt die Hoch-        Vaters, der Direktor des Jugendamtes der Stadt
schule 1991 unter dem nun zuständigen Senat          Stuttgart war, war mir die große Bedeutung und
von Berlin ihren ursprünglichen Namen nach           vor allem die humanitäre Rolle der Sozialarbeit
Alice Salomon zurück. Im Jahr 1998 zog die
Fachhochschule in einen Neubau im damaligen
Bezirk Hellersdorf um. Der Umzug an den öst-
                                                     „Ich war nicht ohne
lichen Berliner Stadtrand war umstritten. Der
Senat als Träger der Einrichtung hatte ihn gegen      Verständnis für die Proteste
den Willen der Hochschule beschlossen.“               der Betroffenen.“
   Wie konnte der Senat sich anmaßen, sich die-
sem einhelligen Widerstand aller Statusgruppen,
ja aller von der Rektorin bis hin zum Pförtner,
zu widersetzen? Alle waren sie dagegen und ha-
ben Resolutionen, Proteste und Demonstratio-
nen dann auch aufgeführt. Wie konnte der Senat
dann diesen Widerstand brechen, und dies, ob-        durchaus geläufig. Unterstützung bekam ich von
wohl die ASH Berlin wegen ihrer Qualität und         meinem Kollegen Bausenator Nagel, dem ein-
ihres Rufes bei dem – wie Sie meinem Slang an-       leuchtete, dass wir den Finanzsenator leichter
hören – aus Baden-Württemberg stammenden             gewinnen würden, wenn wir eine entsprechende
Wissenschaftssenator in hohem Ansehen stand?         Empfehlung des Wissenschaftsrats und damit
Zwei Motive will ich nennen, ein politisches und     auch eine hälftige Mitfinanzierung des Bundes
ein persönliches: Als Amtschef des baden-würt-       aus Bundesfördermitteln bekommen würden
tembergischen Wissenschaftsministeriums hatte        und auch vorweisen konnten.

                                                                                                    15
20 JAHRE
        ALICE SALOMON HOCHSCHULE BERLIN
        IN MARZAHN-HELLERSDORF

Dass wir heute diesen Umzug feiern, ehrt die               „Ihre Qualität hat die ASH
Hochschulleitung. Wer will denn schon zugeste-
                                                            Berlin nach dem Umzug nicht
hen, vorher anderer Meinung gewesen zu sein?
Übrigens war ich nicht ohne Verständnis für                 nur gehalten, sondern geradezu
die Proteste der Betroffenen, zumal mir derselbe            vorbildlich gesteigert.“
Widerstand auch bei der Verlegung der Natur-
wissenschaften der Humboldt-Universität nach
Adlershof entgegenschlug. Auch dort wird heute
in jedem Jubeljahr gefeiert, dass man die besten
Labore erhalten hat und zu den besten, den welt-
weit besten Standorten für die Zusammenarbeit

von Wirtschaft und Wissenschaft gehört. Ihre        Auch das Land hat allen Grund mitzufeiern und
Qualität und ihr Renommee hat die ASH Berlin        stolz zu sein auf diese, seine wichtigste Partne-
nach dem Umzug nicht nur gehalten, sondern in       rin in den von mir soeben genannten Bereichen.
allen Bereichen von Lehre, von Forschung, Pra-      Ohne einen gewaltigen Ausbau der Studienplätze
xisbezug und Weiterbildung geradezu vorbildlich     ist der Fachkräftemangel keineswegs zu behe-
gesteigert. Im Bereich dieses Sozialwesens, aber    ben oder wenigstens zu lindern. Deshalb darf es
auch im Bereich der Gesundheit, aber auch im        nicht nur bei Dank und bei Anerkennung blei-
Bereich der Bildung hat diese Fachhochschule        ben. Dem Regierenden Bürgermeister und Wis-
Glänzendes geleistet. Wenn ich jetzt auf die Stu-   senschaftssenator der Stadt sei ans Herz gelegt,
dienbewerber gucke, aber auch auf die sonstigen     die finanziellen und räumlichen Kapazitäten
Hochschulen für Sozialwesen in Deutschland,         der aus allen Nähten platzenden ASH Berlin zur
dann muss man sagen, es ist die beste ihrer Art     Chefsache zu machen und zügig auszubauen.
und die von den Studienbewerbern am meisten
nachgefragte aufgrund ihrer Attraktivität.          Glückauf!

16
17
Grußwort von Dagmar Pohle,
     Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf

     Nachbarschaftlich
     verbunden
     Als Bezirksbürgermeisterin stellte Dagmar Pohle das (selbst-)kritische
     Engagement der Hochschule heraus sowie die enge Zusammenarbeit
     in beispielhaften Projekten.

18
S
        ehr geehrter Herr Regierender Bürgermeis-     nur damals für den Bezirk Hellersdorf, sondern
        ter, sehr geehrte Frau Rektorin, liebe Pet-   dann später auch für den fusionierten, wieder
        ra Pau, meine sehr verehrten Damen und        fusionierten Bezirk Marzahn-Hellersdorf gut.
Herren!                                               Und ich glaube, es war vor allen Dingen für die
   Zuallererst gestatten Sie mir, Ihnen die herz-     Hochschule gut.
lichsten Grüße des Bezirksamtes Marzahn-
Hellersdorf zu überbringen. Wir sind nicht nur        Warum?
Nachbarn im räumlichen Sinne, sondern – es ist
schon gewürdigt und sehr ausführlich dargestellt      Sie haben sich auf den Weg gemacht und noch-
worden von Frau Professorin Völter – enge Nach-       mal – 110 Jahre ist ja auch gesagt worden – noch-
barn im inhaltlichen Sinne. Es ist auch schon         mal ein ganz neues Betätigungs- und Blickfeld
reflektiert worden, dass es Ihnen vor zwanzig         auf soziale Entwicklungen gewonnen in dem
Jahren oder vor mehr als zwanzig Jahren sehr          Zusammenwirken einer vor völlig neue Heraus-
schwer gefallen ist, sich auf den Weg aus der Mit-    forderungen gestellten Region, die sich aus der
te der Stadt hierher nach Hellersdorf zu machen.      Wiedervereinigung von Ost- und Westberlin er-
Ich habe diesen Weg persönlich über all die Jah-      geben hatte, aber damit auch von sozialen Verän-
re in ganz unterschiedlicher Art und Weise be-        derungen, die in tiefgreifender Art und Weise hier
gleitet. Denn in den Neunzigerjahren war ich als      vor Ort nicht nur zu betrachten, zu untersuchen,
Mitglied des Abgeordnetenhauses auch Mitglied         wissenschaftlich zu begleiten waren, sondern wo
des Kuratoriums der damaligen Fachhochschu-           auch deutlich wurde, dass das die Themenfelder
le, und ich kann mich noch gut an die Diskus-         sein werden in dem wiedervereinigten Berlin,
sionen in Schöneberg erinnern, wie eng es wäre,       in die dann Ihre Studierenden eintreten sollten
dass man unbedingt doch neue Räumlichkeiten           nach einem erfolgreichen Studienabschluss. Ich
bräuchte, man aus allen Nähten platzte. Als dann      weiß noch – und es war bestimmt nicht einfach,
die Entscheidung gefallen war, mit dem Neubau         denn die Helle Mitte war ja nicht fertig, sie war
der Hellen Mitte hier auch die Hochschule an-         komplett im Entstehen, als die Helle Mitte ge-
zusiedeln – dann war es gar nicht mehr so eng.        plant worden ist, war sie Brachland, quasi, um-
Dann konnte man ja vielleicht doch lieber in          geben von neuen Wohnblöcken, ersten sozialen
Schöneberg bleiben, und die ganze Hochschule          Gemeinbedarfseinrichtungen – als die politische
machte sich auf den Weg, Alternativstandorte in       Wende kam, war Hellersdorf als Bezirk noch gar
der Mitte der Stadt zu suchen, den Abgeordneten       nicht fertig. Entstanden 1986 aus der Trennung
anzupreisen, und da war es ganz egal, ob die Ab-      entlang der Wuhle, weil der Wohnungsbau so ra-
geordneten von der Regierung oder der Opposi-         sant voranging, dass der damalige Magistrat und
tion waren: Jede Stimme zählte. Dass – und Herr       die Stadtverordnetenversammlung von Berlin-
Professor Erhardt hat es dargelegt – der Senat an     Ost meinten, dass ein Bezirk, wo man damals da-
der Stelle auch gemeinsam mit dem Abgeordne-          von ausgegangen ist, dass vielleicht bis zu 350.000
tenhaus – auch da gab es heftige Debatten dazu        Einwohnerinnen und Einwohner wohnen sollten,
– bei seiner Entscheidung geblieben ist, war nicht    gar nicht mehr als ein Bezirk beherrschbar war,

                                                                                                      19
20 JAHRE
        ALICE SALOMON HOCHSCHULE BERLIN
        IN MARZAHN-HELLERSDORF

„Heute besteht ein großes
 Interesse an einer intersektora-
 len Zusammenarbeit und                              feiern. Auch wir sind nach wie vor sehr jung hier
 der gemeinsamen Bewältigung                         an diesem Standort, denn davor waren wir Lich-
                                                     tenberg und ein Stückchen Weißensee, und sind
 von Zukunftsaufgaben.“                              eben jetzt Marzahn-Hellersdorf.
                                                        Heute besteht sowohl von Seiten der Hochschu-
                                                     le als auch von Seiten der bezirklichen Akteurin-
                                                     nen und Akteure der Einrichtungen ein großes
                                                     Interesse an einer intersektoralen Zusammenar-
und deshalb 1986 diese Teilung passierte. Inso-      beit und der gemeinsamen Bewältigung von Zu-
fern ist es lustig, dass auch heute nach 20 Jahren   kunftsaufgaben in den Bereichen Jugend, Soziales,
manchmal noch von „Hellersdorf“ gesprochen           Gesundheit und Pflege, in der Stadtentwicklung
wird, als wäre es ein eigener Stadtbezirk, oder      und der Stadtteil- und Gemeinwesen-Arbeit. Ich
von „Hellersdorf-Marzahn“. Bei der Fusion der        brauche all die Beispiele, Frau Professorin Völter,
Bezirke im Jahre 2000 konnten sich Marzahn           nicht zu wiederholen, Sie haben sie genannt. Aber
und Hellersdorf nicht einigen, den alten Bezirks-    besonders hervorheben möchte ich zwei Dinge:
namen „Marzahn“ wieder anzunehmen, und so            Das ist einmal die außerordentlich intensive und
heißen wir seitdem „Marzahn-Hellersdorf“. Die-       auch kritische und auch selbstkritische Beglei-
ser Bezirk wird im nächsten Jahr – insofern sind     tung und Zusammenarbeit, als 2013 und dann
wir in guter Gesellschaft – seinen 40. Geburtstag    2015 sehr viele Menschen neu in unseren Bezirk

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„ Dass wir heute neben
                                                              Lichtenberg der Bezirk sind,
kamen. Menschen mit Fluchterfahrung, oftmals                  der die meisten Menschen mit
hochtraumatisiert, vor allen Dingen Kinder, Ju-
                                                              Fluchterfahrung untergebracht
gendliche, junge Erwachsene, die hier ein neues
Zuhause, erst mal ein Dach über dem Kopf finden               hat und sie hier nicht nur ein
wollten, und wo es grade auch 2013 – Sie haben                Dach über dem Kopf haben,
es beschrieben – viel Widerstand gab. Aber es gab
                                                              sondern zunehmend hier auch
eben auch viel Willkommen, viel Unterstützung
von den Bewohnerinnen und Bewohnern dieses                    integriert werden können und
Bezirkes Marzahn-Hellersdorf, aber auch von den               sich integrieren können, ist
Studierenden, von den Lehrenden, die uns bei
                                                              auch Ihnen und Ihrem
dieser Aufgabe begleitet haben, auch kritisch be-
gleitet haben, und mit uns auch die Auseinander-              Engagement zu verdanken.“
setzung mit denen geführt haben, die hier Hass
und Angst verbreitet haben. Dass wir heute neben
Lichtenberg der Bezirk sind, der die meisten Men-
schen mit Fluchterfahrung untergebracht hat und
sie hier nicht nur ein Dach über dem Kopf haben,
sondern zunehmend hier auch integriert werden
können und sich integrieren können, dass wir
hier eine intensive Begleitung dieser Menschen       Sie haben es gesagt – der weit über die Grenzen
bei uns haben, dass es inzwischen viele Kontakte     unseres Bezirkes ausstrahlt und der uns gemein-
in diesem Bereich gibt, ist auch Ihnen und Ihrem     sam ermuntert, solch eine besondere Bildungs-
Engagement zu verdanken. Dafür möchte ich            einrichtung auch für die schon etwas älteren
herzlich hier auch nochmal Dankeschön sagen.         Kinder und Jugendlichen zu schaffen.
Und ich möchte exemplarisch ein zweites Beispiel        Dass wir sehnsüchtig – mit „wir“ meine ich
nennen: das HELLEUM. Das HELLEUM, sozu-              wirklich uns gemeinsam – auf den Neubau für
sagen eines der Leuchtturmprojekte, an dem ganz      die Hochschule warten, ist schon gesagt worden,
viele Partner beteiligt waren und sind, und an der   vor allen Dingen eben auch, um die wachsende
Stelle will ich ein ganz herzliches Dankeschön an    Zahl der Studierenden, die unbedingt hier an die-
Professor Wedekind sagen.                            se Hochschule wollen, fassen zu können. Aber, ich
                                                     sage es auch aus der Sicht des Bezirkes, wir warten
Warum gerade an ihn?                                 auch sehnsüchtig auf diesen Neubau, weil es ein
                                                     Stück weiterer Aufwertung dieses Stadtteilzent-
Er ist ein Hochschullehrer, wie, ich glaube, sich    rums für den Stadtteil Hellersdorf und für un-
jeder Studierende, sich jede Studierende nur wün-    seren Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist. Weil sich
schen kann. Jemand, der so mit beiden Beinen im      damit sozusagen die Helle Mitte noch ein Stück
Leben steht und weiß, was – und das ist sozusa-      weiter auch profilieren kann und Baulücken,
gen ja sein Forschungs- und Lehrfeld gewesen –       die mit dem Aufbau der Hellen Mitte nicht ge-
Kinder und Jugendliche zu einem gesunden und         füllt werden konnten und worden sind, weil die
bildungsreichen Aufwachsen brauchen, das eben        wirtschaftliche Situation, die bauliche Situation
nicht nur an Elternhaus, an Schule, an Freizeit-     damals nicht so war, und damit natürlich auch
einrichtungen schlechthin geknüpft ist, sondern      ein bisschen Platz geblieben ist, dass die Hoch-
das ganz eng verbunden ist mit einer vielfältigen    schule wachsen kann. Das ist jetzt so, und ja, Herr
Form von Bildungsangeboten. Dass wir mit die-        Regierender Bürgermeister, Baubeginn soll 2020
sem HELLEUM hier einen Leuchtturm haben –            jetzt nach den derzeitigen Planungen sein, dann

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20 JAHRE
        ALICE SALOMON HOCHSCHULE BERLIN
        IN MARZAHN-HELLERSDORF

hoffen wir mal, dass es wirklich in zwei Jahren      zu machen, wie wichtig Gleichstellung, Gleichbe-
gelingt, dass wir 2022 diese Hochschule in ihrem     rechtigung, der Schutz auch feministischer Ideen
Erweiterungsbau eröffnen können.                     in unserem Bezirk mit Ihnen gemeinsam ist, dass
   Letztlich möchte ich auch ein herzliches Dan-     Sie das hier auch nochmal gewürdigt haben, dafür
keschön sagen an Sie, Herr Regierender Bür-          danke ich Ihnen sehr, denn diese Diskussion war,
germeister, für Ihre Ausführungen, die Sie zur       glaube ich, für die Hochschule und für den Bezirk
Fassadendiskussion gemacht haben. Auch ich           nicht so ganz einfach.
habe es außerordentlich geschätzt, wie intensiv         Abschließend lassen Sie mich sagen: Ich gehe
die Hochschule aus einer scheinbaren Idee heraus,    davon aus, dass auch die nächsten Jahre von ei-
die, ja, Studierende, die wahrhaft auf der U-Bahn-   ner engen Zusammenarbeit im Rahmen unserer
Station stehen, für sich erstmal entwickelt haben.   Campus-Gemeinwesen-Aktivitäten gekennzeich-
Für uns war diese Diskussion deshalb wichtig,        net sein werden, und ich darf Ihnen versichern,
weil wir sofort eben diese antifeministischen,       die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Be-
reaktionären, rechten Diskutanten als Trittbrett-    zirksamtes, der Bezirksverwaltung, das politische
fahrer hatten, die diese Diskussion an der Hoch-     Bezirksamt, aber auch viele Einrichtungen, freie
schule genutzt haben, ihr Süppchen zu kochen.        Träger, Wohnungsunternehmen, all diejenigen,
Dass es Ihnen und uns gemeinsam – wir hatten         die mit Ihnen eng zusammenarbeiten, freuen sich
auch dazu heftige Debatten in der Bezirksverord-     auf diese Zusammenarbeit und wünschen uns ge-
netenversammlung – gelungen ist, genau deutlich      meinsam viel Erfolg dabei.

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Herausgeber:
Das Rektorat und der Kanzler
der Alice Salomon Hochschule Berlin
Redaktion:
Laura Haber, Christiane Schwausch
Fotos: ASH Berlin
Grafik: Willius Design, Berlin
Druck: Druckerei Laserline, Berlin
11/2018
Alice Salomon Hochschule Berlin
Hochschule für Soziale Arbeit,
Gesundheit, Erziehung und Bildung
Alice-Salomon-Platz 5
D-12627 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 992 45 - 0
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