Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...

 
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Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Mai 2020

Ökumenische
Monatszeitung

    Einander
  ermutigen!
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
In dieser Ausgabe
                                         Themen                          Evangelische
                                                                         Kirchengemeinden
                                         Sonderseiten:                   Elisabethkirche           20
                                                                         Luth. Pfarrkirche         21
                                                                         Universitätskirche        22
                                         Einander                        Lukas- und Pauluskirche   23
                                                                         Matthäuskirche            26
                                         ermutigen                4-19
                                                                 39-47
                                                                         Markuskirche              27
                                                                         Kirche am Richtsberg      28
                                         Du bist nicht allein!           Ev. Kirche Cappel         29
                                         Gebet bis zum Ende
                                         der Corona-Krise          24
                                                                         Evangelische
                                         Sieben Meditationen
                                                                         Einrichtungen
                                                                         Ev. Jugend Marburg        30
                                         für eine Woche mit dem
                                                                         Familienbildungsstätte    31
                                         Mut-Mach-Psalm 23         24
                                                                         Diakonie                  32
                                                                         Kindertagesstätten        33
                                         Hinweise zu
                                         Evangelischen
                                         Gottesdiensten sowie            Ev. Gemeinschaften,
                                         Evangelische Angebote           Kirchen und freie Ge-
                                         in Rundfunk, Fernsehen,         meinden
                                         Internet und per Telefon 25
                                                                         Gem. in der Ev. Kirche
                                                                         Marburg-Ortenberg         37
                                                                         Ev. Gemeinschaft
                                                                         Marburg-Süd               37
                                                                         Christus-Treff            37
                                         Titelfoto: C. Seitz
                                                                         Ev.-Freikirchliche

               Spenden für KiM
                                                                         Gemeinde (Baptisten)      37
                                                                         Anskar-Kirche Marburg     38

         Kirchenkreisamt Kirchhain-Marburg                               Freie ev. Gemeinde
                                                                         Marburg                   38
IBAN: DE81 5206 0410 0002 8001 01, BIC: GENODEF1EK1                      United Methodist Church
           Verwendungszweck: Spende KiM                                  Christ Church Marburg   38
                                                                         Selbständ. Ev.-Luth.
                                                                         Kirche (SELK)           38

                                                                         Katholische
                                                                         Kirchengemeinden
                                                                         Liebfrauen                34
                                                                         St. Franziskuskirche      34
                                                                         St. Johannes              35
                                                                         St. Peter und Paul        35
                                                                         Kath. Gottesdienste       36

                                                                         Sonst
                                                                         Editorial                  3
                                                                         Auf ein Wort               3
                                                                         Kirche und Universität    29
                                                                         Impressum                 47

                               KiM   2   5/20
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Editorial                          Liebe Leserinnen und Leser,
                                      schön, dass es in der Coro-            dem Ausbruch der Pandemie          haben wir für diese Mai-KiM
                                   nakrise immer wieder auch et-             Notleidenden bei uns und in al-    zwölf Seiten mehr gebraucht als
                                   was zu lachen gibt. Während               ler Welt. Ja, und unsere Demo-     sonst um alles unterzubringen.
                                   wir Deutschen über Wochen vor             kratie steht derzeit genauso auf
                                   allem Toilettenpaper geham-               dem Prüfstand, wie der Zu-            Klar: Es kann sein, dass sich
                                   stert haben, gab es bei unseren           sammenhalt in Europa insge-        die Gesamtlage dann, wenn
                                   französischen Nachbarn Ver-               samt.                              diese KiM erscheint, verändert
                                   sorgungsengpässe insbesonde-                                                 hat, so dass mancher Impuls
                                   re bei Rotwein und Kondomen.                Was aber kann ermutigen,         dann auch anders geschrieben
                                                                             wenn wir so massiv an unsere       worden wäre. Aber wie auch im-
                                      Aber das meiste ist in diesen          Grenzen stoßen wie derzeit?        mer sich die Dinge weiterent-
                                   Wochen leider gar nicht zum               Was könnte Hoffnung geben in       wickelt haben werden: Wir hof-
                                   Lachen: die vielen Toten in der           einer Krise, deren Ende und        fen, dass Sie in diesem reichen
                                   ganzen Welt beispielsweise.               Nachwirkungen noch niemand         Schatz an Mut-Mach-Impulsen
                                   Oder die erschöpften und psy-             verlässlich abschätzen kann?       etwas finden, das Ihnen gerade
                                   chisch überforderten Helferin-            So haben wir Ende März/An-         jetzt einfach guttut und sie ein
                                   nen und Helfer in all den vielen          fang April hineingefragt in die    wenig stärkt in dieser herausfor-
                                   Krankenhäusern und Heimen.                an KiM beteiligten Gemeinden       dernden Zeit!
                                   Oder die realen Existenzängste            und Einrichtungen. Und viele,         Im Namen der Redaktion
                                   vieler. Oder die starke Zunahme           sehr viele haben geantwortet.      grüßt Sie ganz herzlich
                                   häuslicher Gewalt. Und natür-             Sehr persönlich. Manchmal
Christoph Seitz                    lich auch die zugespitzte Situa-          nachdenklich. Manchmal auch                 Ihr
Redaktionsleitung                  tion für die ohnehin schon vor            ganz zuversichtlich. Am Ende                Christoph Seitz

Wort
Auf ein
                                      Dieser Mai ist anders. Er ist          „ein neuer Mensch“ wird – ein      Beispiel dafür ist Florence Nigh-
                                   nicht der Übergang zwischen               von     Gott    angenommener       tingale. Sie rettete als „Engel
                                   Frühling und Sommer. Das Co-              Mensch. Und dennoch leben wir      der Verwundeten“ im Krimkrieg
                                   rona-Virus hat alles durchein-            im Übergang, im Mai. Noch          1853 mit einfachsten Hygiene-
                                   andergebracht und auch viele              spricht viel gegen Gottes neue     maßnahmen vielen britischen
                                   Menschen in Leid und Ratlosig-            Welt: Noch ist das Sterben für     Soldaten das Leben. Auch in
                                   keit gestürzt. Und gleichzeitig ist       jeden von uns nicht zu umge-       der Corona-Krise haben sich
                                   es eine Zeit, in der viel Solida-         hen. Das ist gerade in diesen      unzählige Menschen als Engel
                                   rität erwahren wird. Die Corona-          Monaten so deutlich geworden.      erwiesen, und wieder bewahr-
                                   Krise ist nicht bewältigt, aber           Alles Planen und Denken wurde      ten zum Teil einfache Hygiene-
                                   erste Hoffnungen wachsen neu

                                                                                Der Mai - zwischen den Zeiten
                                   und man spürt ein erstes Durch-
Von                                atmen. Gerade in diesen Tagen
Manfred Holst                      beginnt eine neue Zeit.
                                      Wir Christen denken in diesen
                                   Wochen an eine neue Zeit, die             ausgesetzt. Keiner wusste, wie     maßnahmen vor Infektion. Mit-
                                   vor mehr als 2000 Jahren be-              sich die Infektionsrate entwick-   ten im Tod beginnt das Leben.
                                   gonnen hat: Karfreitag liegt hin-         eln würde. Ausweglosigkeiten       Das ist auch in unserer Corona-
                                   ter uns, die Auferstehung Jesu            wurden deutlich wie selten.        Zeit zu erleben gewesen. Und
                                   öffnet eine neue Welt und Zeit.           Auch wir Christen leben im         dennoch sind Menschen gestor-
                                   Der Tod hat sein Recht auf uns            Übergang, zugleich als „Sünder     ben, mussten wir hilflos dem
                                   verloren. Mit dem Sterben und             und Gerechte“. Altes und neues     Sterben zu sehen. Die Hoff-
                                   der Auferstehung Jesu gilt: Den           Leben liegen in unserem Leben      nung, dass darin nicht das En-
                                   Riss zwischen Mensch und Gott             dicht beieinander. „Ich zuerst“    de, sondern ein Anfang liegt, ist
                                   heilt Gott selbst. Eine neue Zeit         so lautet das Motto des alten      die wunderbare Zusage der
                                   beginnt. Paulus sagt es so: Wer           Lebens. Aber der Mai zeigt uns     christlichen   Botschaft:   Der
                                   zu Christus gehört, ist ein neuer         etwas vom neuen Leben. Die         Glaube findet sein Ziel nicht in
                                   Mensch geworden. Was er frü-              Natur blüht, das Leben brummt.     dieser Welt. Jede Zeit ist eine
                                   her war, ist vorbei; etwas ganz           Das neue Leben der Christen        Zeit des Wartens auf den Ein-
                                   Neues hat begonnen (2. Kor                hat eine Chance, weil Christus     bruch der Ewigkeit. Ja, es gibt
                                   5,17). Und er denkt daran, dass           auferstanden ist und mit seiner    noch mehr als den Mai, so
                                   ein Mensch, der in der Taufe mit          Kraft in uns Neues wachsen         schön, wie er sich auch oft
Manfred Holst, SELK. Foto: priv.   Jesus Christus verbunden ist,             lässt: Glaube und Liebe. Ein       zeigt.

                                                                  KiM    3   5/20
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Kleine Kinder, bun-     Groß verstanden
                                           te Engel, schöne          wird. Der Engel
                                           Post. Mit wenigen         steht zugleich für
                                           Worten lässt sich die     die frohe Botschaft
                                           Idee zusammenfas-         und als „rettender
                                           sen, mit der sich Sa-     Engel“ auch für ei-
                                           bine Löhnert, Geron-      nen hilfsbereiten
                                           totherapeutin      und    Menschen. Aber
                                           Krankenschwester in       natürlich sind der

                                                                                       Kinder basteln für
                                           der sozialen Betreu-      Kreativität
                                           ung im „Haus am al-       keine Gren-

                                                                                       Marburger Alten-
                                           ten Botanischen Gar-      zen gesetzt

                                                                                       und Pflegeheime
                                           ten“, dem Altenwohn-      und Kunst-
                                           und Pflegeheim der        werke aller
                                           DRK-Schwestern-           Art willkom-
   schaft Marburg, beim Team der Citypastoral meldete. „Zur          men.
   Eindämmung des Corona-Virus und zum Schutz der Bewoh-                Die ersten
   nerinnen und Bewohner herrscht in Altenheimen derzeit Be-         Briefe gehen an Menschen im „Haus am alten Botanischen
   suchstopp. Das trifft die alten Leute sehr hart, aber nicht nur   Garten“ der DRK Schwesternschaft Marburg e.V. und im Al-
   die Menschen bei uns, auch ihre Angehörigen. Ein schöner          ten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Marburg. Die Aktion
   Brief wäre ein Lichtblick im derzeitigen Alltag der Menschen      kann auf weitere Einrichtungen ausgeweitet werden.
   und würde ihnen zeigen, dass sie auch in dieser isolierten Si-       Wer Lust hat bei der Ak-
   tuation wahrgenommen werden. Vielleicht könnten Kinder            tion „Ich schick dir einen En-
   schreiben, die derzeit viel Zeit zuhause verbringen und ihre      gel“ mitzumachen, schreibt
   Großeltern auch nicht sehen dürfen.“                              einfach eine E-Mail an: City-
     Die Referentinnen der katholischen Kirche griffen die Idee      pastoral-Marburg@Bistum-
   gerne auf und suchen nun Kinder und Jugendliche, die mit ei-      Fulda.de, Betreff: Ich schick
   nem selbst gebastelten Engel, einem Bild oder Brief den           dir einen Engel.
   Menschen in Altenheimen Hoffnung schenken möchten. Die               In einer Antwortmail ste-
   ersten Brief-Patenschaften sind bereits entstanden – ob es        hen der Name und das Alter
   ein ein- oder mehrmaliger Kontakt wird, entscheiden die klei-     einer Person und die Post-
   nen Künstler selbst. Referentin Claudia Plociennik, selbst        anschrift des Altenheims.
   Mutter von drei Töchtern, weiß, „dass seit der Kindergarten-      Das gemalte oder gebastel-
   und Schulschließung viele Eltern nach Ideen zur Beschäfti-        te Kunstwerk, gerne auch
   gung ihrer Kinder suchen. Diese Idee, bei der die Kinder et-      ein Gebet oder persönlicher
   was Sinnvolles tun und sich generationenübergreifend enga-        Text werden dann per Post
   gieren, hat mich sofort begeistert.“ Das Team der Citypasto-      versendet.
   ral hat den Engel als Leitmotiv gewählt, da er von Klein und                    Marieke Kräling

  Alles Schlechte
    hat auch sein
                                                „Wenn die Krise über-             (Auszug von Welt+ – „Ich     und Stress verblasst. Ich
                                              standen ist, wird vieles          habe Zweifel“ von Mathias      gewinne Achtsamkeit und

           Gutes
                                              nicht mehr so sein wie vor-       Döpfner, 23.03.2020)           betrachte Dinge weniger
                                              her. […] Wir werden anders                                       oberflächlich. Sei es die
                                              arbeiten. Weniger reisen.            Aktuell beherrscht viel     Sonne, die mir gute Laune
                                              Vielleicht rücksichtsvoller       Negativität meinen Alltag.     und Wärme schenkt, ein er-
    Ich würde gerne mit einem kleinen         gegenuüber der Umwelt             Nachrichten um das Thema       innerungsreiches Telefonat
 Ausschnitt aus einem Zeitungsartikel         sein. Respektvoller auch          Corona klingen alles ande-     mit alten Bekannten oder
 aus der „Welt“ starten, der mich zum         gegenüber Politikern, die        re als vielversprechend und    einfach einen bewussten
 Nachdenken gebracht hat.                     verantwortungsvoll, nicht         Zahlen von neuen Todes-        Moment zum Innehalten,
                                              populistisch handeln.             opfern machen mich traurig     Durchatmen. Es ist schade,
                                                Wir werden anders mit-          und bereiten mir Angst.        dass diese Dinge erst
                                              einander reden und uns an-           Doch das Ganze lehrt        durch Corona möglich wur-
                                              ders begegnen. Vielleicht         mich etwas, lehrt mich das,    den, doch wir müssen die-

       n d e r                                dankbarer für vieles, was
                                              bisher selbstverständlich
                                                                                was Gott und viele Grund-
                                                                                sätzlichkeiten      unseres
                                                                                                               se etwas andere Art von
                                                                                                               Anstoß nutzen, um das Ge-

iE n a       i g e n !                        erschien. Wirtschaftlicher
                                              Aufschwung. Rauschende
                                              Partys. Bewusster Genuss.
                                                                                Glaubens mir vermitteln
                                                                                wollen: Dankbarkeit, Zuver-
                                                                                sicht, Hoffnung und ganz
                                                                                                               sagte mit in die Zukunft zu
                                                                                                               nehmen und zu verinner-
                                                                                                               lichen, denn wie heißt das

     m   u t                                  Gesellschaft und Gesellig-
                                              keit – und vor allem Frei-
                                                                                banal, aber niemals zu ver-
                                                                                nachlässigen, die Lebens-
                                                                                                               Sprichwort so schön: „Alles
                                                                                                               Schlechte hat auch sein

  er                                          heit – werden wieder ein
                                              Geschenk sein.“

                                                               KiM   4   5/20
                                                                                freude, die im gewohnten
                                                                                Alltag oft vor lauter Trubel
                                                                                                               Gutes“.
                                                                                                                       Carlotta Hessberger
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Einander
ermutigen!
                               All-
           Miriam Ludwig,
           Kirchenführerin
    in der Elisabethkirche
                              tags-
                             helden
      Als ich heute Nachmittag mit meinem Freund spazieren gehen wollte,
 hatten wir für uns für den Friedhofspark in der Nähe entschieden, einem der
   wenigen Orte, wo man Abstand halten und dennoch etwas Frühlingsluft
schnuppern kann. Den Friedhof kann man durch ein Tor betreten. Als wir ein-
traten, entdeckten wir einen Zettel eines Anwohners aus der Nähe, der seine
  Hilfe bei Einkäufen für ältere Menschen anbot. Als wir den Friedhof verlie-
  ßen, lasen zwei alte Damen gerade den Zettel und sie lächelten. Als mein
   Freund und ich stehen blieben und ihnen durch Abstand den Eintritt ge-
      währten, bedankte sich eine der Damen mit einem strahlenden Lä-
       cheln. Diese Begegnung mit den beiden Damen hat mir Hoffnung
           gegeben, dass diese Zeit aus jedem von uns einen kleinen
            Alltagshelden machen kann. Gott ermutigt uns dazu, ge-
                 rade jetzt unsere Mitmenschen zu achten, zu re-
                   spektieren, zu unterstützen, zu trösten aber
                          auch mal richtig zum Lachen zu                                                           Bild: R by M.E./pixelio
                                      bringen.

Lichtblicke
                                     Ich schaue auf die Schale, die ich mir vor kur-   aus. Wie gut, dass ich noch einkaufen und ar-

wieder entdecken
                                       zem mit Primeln und kleinen Narzissen be-       beiten kann, wenn auch weitestgehend im
                                         pflanzte. Farben und Schönheit tun mir        Homeoffice. Leere Regale kenne ich schon aus
                                            gut. Außerdem entdeckte ich eine Wie-      der DDR, in der ich aufgewachsen bin. „Das ha-
                                             se voller herrlicher Gänseblümchen.       ben wir damals geschafft, also werden sich auch
                                                Aus ihnen Kräutertee und Blüten-       heute Möglichkeiten finden“, kommt es mir in
                                                 wasser herzustellen macht Spaß        den Sinn. Außerdem kann ich wählen, wie ich
                                                   und ist gesund.                     meine Homeoffice-Tage sehen will – mich är-
                                                       Ich fing wieder an, ganz be-    gernd, dass ich nicht mehr ins Büro darf, oder
                                                      wusst auch für scheinbar         mich freuend, dass ich, wenn auch verändert,
                                                        selbstverständliche Dinge      doch noch arbeiten kann ...
                                                        wie Sonnenschein, blauen          Selbst anderen zu helfen ist eine beglückende
                                                        Himmel und frische Luft zu     Erfahrung. „Du bist für uns heute ein Lichtblick“,
                                                      danken. Das hilft mir, das Gu-   sagte jemand neulich zu mir. Schön! Bei GAiN
                                                     te wahrzunehmen.                  machen wir weiter, so gut es aktuell eben geht.
                                                         Meine Kontakte zu Hilfsor-    Mitmachen ist erwünscht.
                                                    ganisationen und Menschen in          Als ich darüber nachdachte, was mich durch
                                                   anderen Ländern tragen dazu         andere herausfordernde Zeiten getragen hat,
                                            bei, meine Umstände, so herausfor-         fielen mir Mut machende, geistliche Lieder ein.
                                           dernd sie für mich als alleinlebende Le-    Klasse, auf solche Ressourcen zugreifen zu
                                                dige auch sind, anders einzuord-       können!
                                                   nen. Manila beispielsweise steht       Manchmal passiert es mir, dass ich die wär-
                                                       still. Die Armen kommen         menden Sonnenstrahlen oder das leise Lüft-
                                                         nicht mehr aus ihren Slums    chen, das mich beim Spaziergang umweht, als
                                                          heraus, können nicht zur     zarte Berührung empfinden und als Geschenk
                                                          Arbeit. Keine Arbeit, kein   eines liebenden Gottes empfangen kann.
                                                           Essen – so sieht es dort                               Anne-Katrin Loßnitzer

                                                              KiM   5   5/20
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Auch Mut lehrt beten...

           n d e r                                                          Du HERR über Raum und Zeit,

    iE n a       i g e n !                                                  zu Dir dürfen wir kommen mit unserer Unsicherheit, allen Zwei-
                                                                            feln und unseren Sorgen.
                                                                            Die Bedrohung durch das Virus, das sich so rasant ausbreitet

         m   u t                                                            und uns in Angst und Schrecken versetzt, ist groß.
                                                                            Wie tiefgreifend hat sich unser Leben in den letzten Wochen ver-

      er                                                                    ändert ...
                                                                            Vieles ist zum Erliegen gekommen. Mitten hinein in die Passions-
                                                                            zeit hat uns das Leiden getroffen.

                                                                            GOTT, mittlerweile fühlt sich das Leben in vielen Bereichen recht
                                                                            leblos an!
                                                                            Ein Leben auf Sparflamme.

                                                                            - Zu geliebten Menschen ist derzeit keine Nähe möglich, gerade
                                                                              in Situationen, wo es so hilfreich und heilsam wäre, den Ande-
                                                                              ren in den Arm zu nehmen, um Trost zu spenden.

                                                                            - Existenzielle Lebensbereiche brechen weg. Viele Menschen
                                                                              können und dürfen nur noch unter bestimmten Bedingungen
                                                                              arbeiten und das in einem Land, wo sich die meisten Men-
                                                                              schen über die Arbeit bzw. ihre Leistung definieren.

                                                                            - Wenige – so scheint es – halten den Laden am Laufen. Berufs-
                                                                              gruppen geraten nun in unseren Blick, die bisher vielleicht so-
                                                                              gar geringgeschätzt wurden.

                Das Trostlied
                                                                            Dennoch, wir sind alle durch DICH und mit DIR verbunden.

                                                                            JESUS, ich bin dankbar für ALLES, was uns dennoch bleibt! Es
Auf                                                           m a -         ist alles in allem gesehen doch so viel.
seiner                                                    tionsspru-        Öffne uns die Augen und lass uns ein „halbvolles Glas“ erkennen.
Reise nach                                           ches zu er-
Königsberg zum Stu-                          leichtern, legte unser         Wir kommen zu Dir mit all der Not, die weltweit wütet.
dium wurde der Kaufmanns-           Pfarrer Kärtchen aus, die dafür         Wir bringen Dir jeden einzelnen Menschen und legen ihn Dir ans
zug, mit dem er reiste, überfal-    bestimmt waren, dann auf der            Herz.
len. Völlig mittellos gelangte er   Innenseite des Gesangbuch-              Du bist inmitten aller Widrigkeiten und hältst Deine Hände schüt-
in den Wirren des Dreißigjähri-     covers ihren Platz zu finden.           zend um uns,
gen Krieges über Hamburg            Unter meinem Konfirmations-             im Leben wie im Sterben!
schließlich nach Kiel, wo er ei-    spruch fand sich ebenfalls die-         Danke, dass Du das Leid am eigenen Leibe erfahren hast und
ne Anstellung als Hauslehrer        se siebte Strophe.                      uns mit Deiner Auferstehungshoffnung
fand. Dort dichtete er, der ein       Georg Neumark beschreibt,             trösten willst.
guter Gamben-Spieler gewe-          wie Gott auch über den
sen sein soll, als 20jähriger       Schwierigkeiten steht, den              AMEN                                               Diana Agostin
dieses Lied.                        Überblick behält, uns beisteht
   Später verhalf ihm sein Ar-      und uns versorgt. Irgendwann
beitgeber zu einem Schiffs-         werden auch die schwierigen
platz nach Danzig, von wo aus       Zeiten wieder besser. Es
er weiter nach Königsberg           kommt darauf an, sich an sei-
reiste und sein Studium fort-       nen Zusagen festzuhalten.
führen konnte. Nach Stationen
in Danzig, Thorn und in seiner        Möge der Text für sich sel-
früheren Heimat Thüringen           ber sprechen:
wurde er von Herzog Wilhelm         Sing, bet und geh auf Gottes
zum Bibliothekar und Hofpoe-        Wegen,
ten in Weimar bestellt.             verricht das Deine nur getreu
   Die letzte Strophe dieses        und trau des Himmels reichem
Liedes begleitet mich seit der      Segen,
Grundschulzeit, als meine           so wird er bei dir werden neu;
Klassenlehrerin sie in mein         denn welcher seine Zuversicht
Poesie-Album        geschrieben     auf Gott setzt, den verlässt er
hatte.                              nicht.
   Um die Auswahl des Konfir-          Impuls von Gertraud Müller

                                                                 KiM   6   5/20
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Bild: medio.tv/Stefan Aumann

                                                              Besuch von
                                                              Helga

         Einander
         ermutigen!                                                                          Neu-
                                                                                 lich bekamen wir Besuch
                                                                            von Helga. Das Huhn aus der Nach-
                                                                       barschaft hatte sich – trotz Kontaktbeschrän-
                                                                    kungen – auf den Weg gemacht und eine Lücke im
                                                                  Zaun genutzt, um seine Umgebung zu erkunden. Viel-
                                                               leicht hatten auch die eigentlich für die Singvögel ausgeleg-
                                                              ten Haferflocken und Rosinen angelockt. Jedenfalls ließ sich
                                                           Helga die von meiner Frau dargereichten Leckereien schmecken.
                                                          Anschließend wurde sie allerdings sanft wieder über den Zaun auf
                                                            das Nachbargrundstück bugsiert, wo eine studentische Hausge-
                                                           meinschaft sich in Selbstversorgung einübt. Dies hielt Helga aber
                                                          nicht davon ab, sich noch zweimal auf den Weg zu der neu entdek-
                                                           kten Futterquelle zu machen. Schließlich musste einer der herbei-
                                                             gerufenen Nachbarn Helga persönlich einfangen, um die Ord-
                                                              nung wiederherzustellen. Tags darauf kam er erneut zu uns,
                                                              um – unter Wahrung des Abstandgebots – vier frische Hüh-
                                                                  nereier zu übergeben, als Zeichen der guten Nachbar-
                                                                      schaft. – Wir freuten uns, dass trotz verordneter
                                                                       Häuslichkeit doch mal jemand aus der Reihe
                                                                                  tanzt, und sei es Helga!
                                                                                        Volker Heinrich

         Den Mut nicht verlieren!
         Zuversichtlich bleiben!
In der Krise sind wir angespannt. Die Corona-Krise ver-       lungsfähig. Ich bleibe bei Sinnen und überlege, was ich
unsichert uns. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt.         für mich und andere tun kann. Ich bleibe zuversicht-
Manche zeigen ihre Angst. Andere verdrängen Befürch-          lich, weil ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die
tungen und Ängste. Was tun?                                   wissen, was zu tun ist.
Bei allen Schreckensmeldungen nehme ich mir vor, den          Und dann gehen meine Gedanken zu den Pflegeperso-
Mut nicht zu verlieren und zuversichtlich zu bleiben.         nen und Ärztinnen und Ärzten in den Krankenhäusern
Als Trainer für gewaltfreie Kommunikation habe ich ge-        und zu den vielen Menschen, die auch unter widrigen
lernt: Mut ist ein Bedürfnis!                                 Umständen helfen, unterstützen und Leidenden Mut
Bedürfnisse sind Impulse, die ich brauche für ein sinn-       machen.
erfülltes Leben. Mut braucht es besonders dann, wenn          Ich bin erfreut über die vielfältige Solidarität. Erkrankte
es kritisch wird. Für mich und meine Angehörigen. Für         aus Italien werden in hiesigen Krankenhäusern aufge-
so viele Menschen in aller Welt.                              nommen. Aus China werden Beatmungsgeräte einge-
Ja, ich brauche Mut, wenn ich erlebe, was uns derzeit         flogen.
geschieht und abverlangt wird. Wenn ich höre, was an-         Ich glaube, dass es allen Mut macht, wenn Menschen
deren geschieht, die unmittelbar in ihrer Gesundheit          und Staaten solidarisch handeln, wenn „Not am Mann“
bedroht sind oder sich in Lebensgefahr befinden.              ist. Wenn wir den Mut nicht verlieren, sind wir stark.
Ich bin erleichtert, wenn ich erkenne, dass ich Mut           Und Stärke, Energie brauchen wir, um immer wieder
brauche, um angesichts der Corona-Krise standhaft zu          neu den Mut nicht zu verlieren und zuversichtlich zu
bleiben. Wenn ich weiß, was ich brauche, bin ich hand-        bleiben.                                  Wolfgang Sutter
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Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Die Aufforderung
   „BITTE ABSTAND HALTEN“
   erschien am 24. März auf
                                                                 Einander
   den „fliegenden Bildern“,
   der Lichtinstallation auf
   dem Dortmunder U-Turm,
                                                                 ermutigen!
   dem Wahrzeichen der Stadt
   Dortmund.
   Die Lichtinstallation
   stammt von dem
   Dortmunder Film-
   regisseur und
   Künstler Adolf
   Winkelmann.

Dennoch

Nicht weil alles glatt läuft in meinem Leben

Nicht weil mein Glaube unerschütterlich ist

Nicht weil ich nie Angst oder Sorgen habe

Nicht weil ich immer den Wind im Rücken habe

Nicht weil der Fortschritt Kriege überflüssig macht

Nicht weil Krankheit und Leid bald besiegt sein werden

Nicht weil wir gut mit unseren Ressourcen umgehen

Nicht weil ich eine gerechtere Welt für möglich halte

Sondern in allem. Trotz allem. Durch alles hindurch. Dennoch!
                                                                  Dr. Jörg Schwab:
„Dennoch bleibe ich stets an dir,                                 „Dankbarkeit Gott gegenü-
                                                                  ber ist wie der Klang der
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.“ (Ps. 73, 23)        Glocke, sie schwingt wun-
                                                                  derbar nach und ändert
                                          Juliane Waldminghaus    unsere Perspektive.“
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Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Die Ahnung
                von der Kraft
                    der Sonne
  Eigentlich ist es mir ein Dorn im Auge: das Unkraut.
  Zwischen den Gehwegplatten und den eingefassten
  Rabatten sprießt es hervor und ärgert mich, weil das
  Grün zwischen den angelegten Wegen unordentlich
  aussieht – was sollen die Leute bloß denken – und
  weil ich Zeit und Energie darauf verwenden muss, die
  wildwuchernden Pflanzen auszureißen. In diesen Zei-
  ten sehe ich in den aus dem Dunkel der Erde, zwi-
  schen Stein und Asphalt aufsprießenden Trieben des
  Löwenzahns, der Schachtelhalme, des Gierschs, der
  Knöteriche und der Gräser kleine Hoffnungsboten für
  das Leben, das nicht aufgibt. Das Leben sucht sich
  Wege zum Licht, ist ein Künstler der Improvisation und
  kann im Ernstfall solche Haltungen wie Geduld, Be-
  harrlichkeit und Zähigkeit entwickeln. Die Pflanzen tra-
  gen in sich eine Ahnung von der Kraft der Sonne, die
  hinter dem Asphalt, den Platten und Steinen scheint.
  Ich nenne es mein Vertrauen in Gott, das mich hinter
  allem sein Licht erahnen lässt und mich in diesen Zei-
  ten trägt.                                  Oliver Henke
                                         Bild: M. Hagenau

E
Einander ermutigen!                                                                                              Es wird
             s wird dauern. Es dauert ja
             schon … wie lange? Mein Zeit-
                                                stinnen und andere, die in Dauer-Alarmbe-
                                                reitschaft sind? Sie alle sind wahre Licht-
                                                                                              kleidung. Be-
                                                                                              helfsmäßige
                                                                                                                 dauern
             Gefühl verschwimmt in diesen       blicke: Jede*r Einzelne eine ganz persönli-   Beatmungsgeräte – gerade in Entwicklung
             Corona-Tagen. Die Sonne –          che Ermutigung! Jeder Anerkennung wert,       – statt Schlafmasken. So viel innovatives
             zum Glück! – scheint es nicht      auf Dauer aber auch auf dem Lohnzettel!       Engagement! Wenn wir erst am Anfang der
zu scheren. Den wechselerprobten Früh-             Wie lange, so beschleicht es mich, pack-   Epidemie stehen: hoffentlich auch am Be-
ling auch nicht. Manchmal mischen sich in       en wir das alles, persönlich, als Gesell-     ginn solch weit reichender, kreativer Kraft-
das Taghelle auch dunkle Seiten, mehr als       schaft? Was sind die Folgen? Kinder-En-       Zeichen!
nur Schatten: Ohnmacht, weil ich am Virus       kel-Verzicht. Fehlendes Geld im Portmon-        Begegnungen auf Abstand. Telefonate.
nichts ändern kann. Unsicherheit, was ge-       ne. Familiäre Zerreißproben. Läden, Ca-       Solidarität. Vieles trägt durch den Moment,
fährlich ist – oder gar: wer? Der verlässlich   fés, Restaurants – zu. Keine Kinos, Kon-      hellt das Gemüt auf. Spaziergänge! Fri-
vertraute Alltag ist ganz weg, versackt. Ein    zerte, Theater. Wirtschaftliche Einbrüche.    sche Luft. Sonne! Heller Tag. Lieder sum-
unbeschwerter         Frühlingsspaziergang?     Politik im Krisenmodus. Rutschende Bör-       men öfter in mir, was ich immer allmählich
Oder in Ruhe die Einkaufsliste im Super-        senkurse. Wissenschaft am Anschlag.           bemerke. Meine Stimmung steigt. Mit-
markt abarbeiten samt einem kleinen             Aber – Tolles in Nachbarschaften: das         schleichende Unsicherheit, auch Angst.
Plausch zwischendurch? Diese Verluste           Nachfragen und Einkaufen. Kerzen, Sin-        Mehr Zeit. Nerven liegen blank. Kein Ende
wiegen schwer. Noch schwerer die vielen         gen oder Klatschen. Kreatives vor Ort: or-    in Sicht. Mein Herz hofft das „We shall
schon Gestorbenen, die unvorstellbar vie-       ganisierte Hilfen, Mundschutze nähen, Lie-    overcome …“. Bessere Zeiten werden wie-
len Infizierten … Das alles weltweit.           ferdienste, Essen bestellen! Videos, ermu-    der kommen! Es wird dauern. Über-Leben!
                                                tigende, anrührende, auch skurrile bis ver-     „Lasst uns vom Berg der Verzweiflung
  Wie schaffen das eigentlich die Pflege-       rückte. Produktumstellungen: Desinfek-        Steine der Hoffnung abtragen.“ (M.L.King)
Menschen-Polizistinnen-Supermarkt-Mitar-        tionsmittel statt Spirituosen. Mundschutze
beitenden-Rettungskräfte-Ärzte-Journali-        – kannte ich das Wort vorher? – statt Be-                              Traugott J. Simon

                                                                KiM   9   5/20
Einander ermutigen! - Mai 2020 Ökumenische Monatszeitung - Evangelische ...
Ein Weizenkorn
                                                                               Mehr als acht Wochen lang        zu? - Der Wochenspruch für
                                                                             haben wir mit Fleiß und großer     den morgigen Sonntag Lätare,

                                mit ungeahnter
                                                                             Freude uns auf das Konzert         den 22. März 2020, ist ein Wort

                                Frucht
                                                                             vorbereitet, das am 22. März       Jesu und lautet: ‚Wenn das
                                                                             stattfinden sollte. „Wir“ – das    Weizenkorn nicht in die Erde
                                                                             sind die Sängerinnen und Sän-      fällt und erstirbt, bleibt es al-
                                                                             ger der Marburger Senioren-        lein; wenn es aber erstirbt,
                                                                             kantorei. Im Mittelpunkt sollte    bringt     es    viel     Frucht“
                                                                             die Bachmotette „Jesu, meine       (Joh.12,24). – Das Weizenkorn
                                                                             Freude“ stehen – passend zum       sind wir und unsere Selbstver-
                                                                             Sonntag Lätare (= Freuet           ständlichkeiten. Die große Kri-
                                                                             euch!). Wenige Tage davor          se, in der wir unversehens drin
                                                                             kam die abrupte und definitive     sind, die uns einschränkt und
                                                                             Absage – per Mail, ohne dass       auf uns selber zurückwirft, ist
                                                                             wir uns im Chor in die lange       solches ‚Ersterben‘. Ich glaube
                                                                             Chorpause voneinander verab-       aber, dass das, was wir jetzt
                                                                             schieden konnten und darüber       auszuhalten haben, zu einer
                                                                             miteinander trauern konnten. –     ungeahnten Frucht wird: Nicht
                                                                             Just in der Stunde, in der das     nur, dass es wieder wird, wie
                                                                             Konzert eigentlich stattfinden     es war, sondern neu, wie wir es
                                                                             sollte, fand ich in meinem Mail-   uns jetzt noch gar nicht vorstel-
                                                                             Briefkasten folgende Betrach-      len können. Und gut. Daran
                                                                             tung vor, die ein Schweizer        glaube ich.“
                                                                             Pfarrer am Tag zuvor seinen           Diese Worte haben mich
                                                                             Gemeindegliedern zugesandt         sehr getröstet. Und haben mir
                                                                             hat:                               Mut gemacht, trotz allem das
                                                                               „Nichts ist mehr so, wie es      eine oder andere „Weizenkorn“
                                                                             bis vor Kurzem noch selbstver-     in die Blumentröge auf unserer
                                                                             ständlich war: Die Läden sind      Dachterrasse zu legen!
                                                                             zu. Die Restaurants sind zu.
                                                                             Die Schulen zu. Das Leben                      Wilhelm Heermann

      Einander
      ermutigen!
            Warum (m)ein Handy
                 trösten kann…
  Gut tun mir in diesen Tagen       gen nicht.“ Oder Gott, sitzt mit
diese kleinen Videos, Aktionen,     einer Katze auf dem Schoß im
Fotos mit Sprechblasen etc.,        Himmel und kann gerade nicht
die auf meinem Handy landen.        eingreifen da unten auf der Er-
Da steigt ein aus zig hellblauen    de, weil „die Katze schläft“.
Luftballons zusammengesetz-         Oder das ältere Ehepaar, das
ter riesiger Rosenkranz zu Ver-     statt Kartoffeln Klopapier in die
diklängen über einer italieni-      Furchen ihres Acker setzt…..,
schen Vorstadt hoch oder es         oder die beiden Handpuppen:
kommen mit tatütata zwei Poli-      „Was hast Du heute gemacht?“
zeiautos in eine Wohnstraße         „Gar nichts.“ „Das hast Du
gerauscht, fünf Polizisten sprin-   doch schon gestern gemacht“.
gen heraus und singen „Un,          „Ja, aber ich bin damit gar nicht
dos, tres“ mit Gitarre, unter       fertig geworden.“ U.s.w. . Die-
Klatschen und Mitsingen der         se kleinen Nachrichten tun mir
Anwohner ein Kinderlied. Oder       gut, weil sie humorvoll und so
die beiden Freunde, sitzen am       menschlich sind und mir erlau-
See, blicken ins Wasser „Eines      ben, neben allen schrecklichen
Tages werden wir alle sterben,      Nachrichten, Zahlen, Bilder
Snoopy“. „Ja“, antwortet Snoo-      auch einmal zu lächeln.
py, „aber an allen anderen Ta-                            Gabi Erne

                                                                 KiM    10   5/20
Einander                               Hey Mary, I've heard you've been dreaming
                                       Making plans for your big wedding day
                                       You and Joseph are gonna be
                                       The picture perfect family

ermutigen!                             Maybe a couple of kids down the road
                                       But I've been thinking
                                       Even before time began
                                       I had a picture perfect plan
                                       Of how to save this broken world
                                       Through the life of just one man
                                       I'm gonna send my only Son
                                       And Mary, you're the one
                                       You were right about one thing
                                       You're gonna have that family
                                       And you're gonna raise a King

                                       (aus “Dream for you”, Casting Crowns,
                                       Album: Thrive)                                         Gott hatte einen größeren
                                                                                           Plan. Ob das Maria in diesen be-
                                                      Mir geht‘s gerade wie Maria!

                                  Einfach
                                                                                           schwerlichen Situationen Hoff-
                                                    Ich hatte tolle Pläne für den          nung gegeben hat?
                                                    Frühling! Ich wollte meinen El-           Ich habe in der aktuellen Krise
                                                                   tern beim Umzie-        eine Entdeckung gemacht: die
                                                                   hen in eine alters-     Einfachheit.

                                  glauben
                                                                   gerechte Wohnung           Auf youtube lesen Autorinnen
                                                                   helfen. Ich wollte      und Autoren z. B. aus ihren Bü-
                                                                   mir Zeit für einen      chern vor – ein Buch, eine Ka-
                                                                   Urlaub mit meinen       mera und keine digitale Show
Christina Christ:                                                  Teenagern-Töch-         dabei. Oder Menschen musizie-
„Du kannst nicht tiefer fallen
                                                                   tern nehmen. Ich        ren und singen gemeinsam auf
als in Gottes Hand.“
                                                                   wollte        meine     ihren Balkonen. Oder viele Men-
                                                                   Selbstständigkeit
Arno Pötsch
                                                                                           schen gehen in der freien Natur
                                                                   voranbringen und        spazieren und genießen die Son-
Ich vertraue darauf, dass                           das schmale Einkommen stär-            ne. Vielleicht ist das eine Entdek-
mein Leben immer in Gottes                          ken. Ich hatte so gute Ziele…          kung dieser Krisenzeit: Unser
guter Hand geborgen ist,                              …und dann kam Corona.                Leben geht auf einfache Weise.
egal was geschieht. Das gibt
                                                      Den Umzug müssen meine                  Im Refrain von „Dream for you”
mir Kraft und Zuversicht
                                                    70jährigen Eltern nun allein vor-      heißt es frei übersetzt: „Lass
                                                    bereiten. Der Urlaub in den
auch in schwierigen Zeiten.
                                                                                           mich für Dich träumen. Ich bin
                                                    Osterferien fällt aus. Beruflich bin   stark, ich trage Dich. Lass von
GOTT IST BEI UNS!                                   ich in der Eventbranche tätig.         Deinen Plänen ab und ich zeige
                                                    Dort sind derzeit alle Veranstal-      Dir, wie mein Traum für Dich aus-
                                                    tungen abgesagt.                       sieht.“
                                                      Stattdessen bin ich Home-               Was kann ich tun, damit ich
                                                    school-Lehrerin und komme zu           sehe, wovon Gott träumt? Ich
                                                    nichts, weil ich mich abwech-          kann meinen Blick ändern.
                                                    selnd zwischen Klasse 2, 5, 9             Jesus sagt in der Bergpredigt,
                                                    und der Jagd nach Klopapier be-        dass wir zuerst Gottes Reich und
                                                    wege. Ist das nicht total entmuti-     Gottes Gerechtigkeit suchen sol-
                                                    gend?                                  len, und das, was wir zum Leben
                                                      Wenn ich an Maria denke, se-         brauchen, wird er hinzufügen.
                                                    he ich keine leichtläufige Ge-         (Matth. 6,33)
                                                    schichte, in der ihr ein Engel be-        Ich wünsche mir, dass ich in
                                                    gegnet, Schwangerschaft und            dieser Zeit neu lerne, einfach zu
                                                    Geburt von Jesus ankündigt, und        glauben, einfach im Sinne von
                                                    es von da an rund läuft. Nein, die     „selbstverständlich“ und auch
                                                    Probleme fingen dann erst an!          von „direkt“. Wegschauen von
                                                    Joseph will die Verlobung lösen.       meinen Beschwernissen und
                                                    Die Geburt findet meilenweit von       mich mit Dingen beschäftigen,
                                                    zuhause statt. Keine Hebamme           die Gott mag. Einfache Dinge.
                                                    unterstützt Maria. Mit dem Klein-      Einfach Beten. Einfach Danken.
Anja Pommerien:                                     kind Jesus werden Maria und Jo-        Einfach jemanden anrufen.
„Sei stille dem Herrn und warte auf ihn,            seph zu Flüchtlingen und so wei-                             Sonja Kretzer
er wird es gut machen.“ Psalm 37,6-7                ter.

                                              KiM   11   5/20
W
                                                                   Gedanken zu Psalm 8,3f.
                                                                            enn ich den Himmel sehe, deiner Finger Werk, den
                                                                            Mond und die Sterne, die du bereitet hast – was ist
                                                                            der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen
                                                                   Kind, dass du dich seiner annimmst? (Psalm 8, 3f)
                                                                                           Dieser Vers geht mir in diesen Tagen
                                                                                             immer wieder mal durch den Kopf.
                                                                                               Kleinheit und Größe des Men-
                                                                                                schen. Wie machtlos und hilflos
                                                                                                   sind wir, wenn sich Dinge un-
                                                                                                    serer Kontrolle entziehen!
                                                                                                    Was ist der Mensch? Und
                                         Foto: Olaf Dellit                                           doch nimmt Gott uns wichtig.
                                                                                                   Er sieht jede und jeden. Er
                                                                                               schenkt Fähigkeiten und Möglich-
                                                                                           keiten, Fantasie und Kreativität. Er ist

     Einander                                                                                     uns nahe, wenn Menschen auf
                                                                                                      Abstand gehen müssen.
                                                                                                      Darauf verlasse ich mich.
                                                                                                      Das macht mir Mut.

     ermutigen!                                                                                                  Ulrike Brodbeck

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.                                                           2. Tim. 1,7
  Es wird keine einfachen Lösungen geben, die uns aus             bin. Ich sehe, dass viele Menschen bereit sind, sich
dieser Krise herausführen. Das kann große Ängste aus-             gerade jetzt für andere einzusetzen. Und aus der Tele-
lösen. Hier sind wir alle sehr herausgefordert. Und               fonseelsorge kann ich sagen, dass sich dort rund um
wir können geschwächt oder gestärkt da herausgehen.               die Uhr Menschen zur Verfügung stellen, mit denen Sie
Was mir dabei hilft, diese Situation jetzt für mich               ihre Sorgen und Ängste, aber auch was Sie ermutigt,
zu gestalten, ist, dass ich weiß, dass Menschen schon             teilen können.                     Doris Möser-Schmidt
so manche Krise gemeistert haben und dass Gott an un-
serer Seite ist. Gott schenkt Kraft, Liebe und Beson-
nenheit – alles Eigenschaften, die sehr hilfreich
sind, um große Herausforderungen zu meistern. Beson-
nenheit und Liebe zeigen der Angst ihre Grenzen, und
Kraft hilft uns, die Dinge anzupacken, die dran sind.
  Nein, es wird wahrscheinlich kein Wunder geschehen,
das alles zurückdreht, und wir weitermachen können,
als hätte es Corona nicht gegeben. Aber das kann un-
seren inneren Kompass neu auf das ausrichten, was
wirklich trägt. Was wäre, wenn sich statt menschlicher
Machbarkeits- und Optimierungsphantasien, Mitgefühl,
Liebe und Barmherzigkeit im Miteinander ausbreiten
würden? Wenn materielle Dinge in den Hintergrund tre-
ten würden und wir den Wert von verlässlichen Bezie-
hungen stärker entdeckten? Wenn mehr Menschen erkennen
würden, dass sie Geschöpfe Gottes sind und nicht
selbst Gott spielen wollen? Wenn wir unsere Verantwor-
tung für die Schöpfung neu entdeckten und das Konse-
quenzen für unsere Lebensführung hätte. Welche inneren
Bilder tragen Sie in sich, die Sie jetzt ermutigen?
  Das ist das, was mich auch schon vor der Krise moti-
viert hat. Und ich weiß, dass ich damit nicht allein

                                                     KiM     12   5/20
Ich war als Junge kein „Draufgänger“, war nicht kühn, musste im-          Man begrüßte u. a. mit Küsschen Bekannte, nur wenn man mich
 mer erst das Terrain erkunden, kennenlernen, bevor ich es betreten          sah, drückte man sich den Rücken zuwendend vorbei, als sei ICH
 mochte. Sah lange zu, wie andere schwammen und fasste dann                  infektiös.
 ein Herz und lernte es dann auch schnell.                                      Meine These: Wissend um die Tröpfchen- und Schmierinfektion
   Es mag deshalb auch mein Weg sein, wie ich mit Covid                                hätte man schon früh mit Abstand und Mundschutz und
 19 umgehen will, nämlich in drei Schritten, dieser An-                                     Reinlichkeit die nun drastischen Maßnahmen gelin-
 fechtung beherzt! entgegenzutreten, nämlich den                                               der ausfallen lassen können.
 Schritten Willen, Wissen und Ermutigung.                                                            Ermutigung als die wohl wirksamste Kraft im
   Willen soll für mich heißen, dass ich mich                                                        menschlichen Miteinander kann ich mir
 nicht passiv Anordnungen füge, sondern                                                                schenken lassen oder verschenken. Der
 aktiv in meinem Tun und meinen Begeg-                                                                  Gruß übern Zaun „bleib gesund!“, die
 nungen möglichst konsequent andere                                                                      Nachfrage „kann ich Euch was mitbrin-
 und mich schütze.                                                                                       gen?“, das regelmäßige kümmernde Te-
   Wissen: Mir ist völlig unverständlich,                                                                lefonat sind das eine;
 wie hoch die Wellen erst schlagen müs-                                                                    das Besinnen darauf, wo beherzte, mu-
 sen, bis Wissen um Schutzwirkung das                                                                   tige Menschen in Not (als die Not wie bei
 Verhalten verändert. Wir sehen uns 14 Ta-                                                             Paul Gerhard im 30jährigen Krieg keine
 ge lang an, dass in Südkorea, Vietnam und                                                            14tägige Quarantäne, sondern allgegenwär-
 Taiwan u. a. durch das Tragen von Schutzma-                                                       tig war) ihre Kraft her nahmen und mich mit ei-
 sken die Neuinfektionen gering sind, dass dort                                                 nem „Befiehl du deine Wege und was dein Her-
 Geschäfte florieren, Schüler zur Schule gehen,

                                                                               Willen – Wissen – Ermutigung
 staunen – und sagen, das sei in unserer „offenen Gesell-
 schaft“ nicht machbar.
   Selbst „Fachleute“ sagen, das würde „nur“ dem Gegenüber nut-
 zen. Starke Logik? Wenn der auch einen Mundschutz tragen würde
 und mir begegnete, würde es dann nicht auch mir nutzen? Oder                ze kränkt der allertreusten Pflege des der den Himmel lenkt… der
 „Es reicht, wenn Infizierte eine Maske tragen“ – in der Inkubations-        wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann“ mit Gottvertrau-
 zeit wissen die das doch gar nicht.                                         en bestärken und beseelen, das andere.
   Am 20. März, also z. Z. des exponentiellen Anstiegs der Infektio-           Solche Hoffnungstexte lindern die Angst und stärken die Abwehr-
 nen, ging ich mit Mundschutz in einen großen Markt – und staunte:           kräfte. Ganz gewiß!                               Gottfried Melnyk

   Einander
       ermutigen!                                                              Gedanken zu Psalm 68,20

                                                                              M
                                                                               „Gelobt sei der Herr täglich. Gott gibt uns eine Last auf,
                                                                               aber er hilft uns auch.“ (Psalm 68, Vers 20)

                                                                                      it großer Dankbarkeit erfahren zur Zeit viele Men-
                                                                                      schen, dass eine bergende Kette von lieben Personen
                                                                                      um sie herum ist, die teilnehmen, helfen wollen und
                                                                               können durch Tat, Wort und Rat. Wie Geschenke sind diese
                                                                                                        Menschen, die nicht groß fragen
                                                                                                        sondern einfach da sind. So kann
                                                                                                        uns Gott helfen durch seine uner-
                                                                                                        klärbare Nähe. Aber ebenso im Sin-
                                                                                                        gen und Beten umfängt uns die Nä-
                                                                                                        he Gottes. „Ach, wie lang, ach lan-
                                                                                                        ge ist dem Herzen bange und ver-
                                                                                                        langt nach dir...“
                                                                                                          Im Vertrauen auf Gott dürfen wir
                                                                                                        seine Hilfe erbitten, ihn loben und
                                                                                                        ihm danken. Mit diesem Psalmvers
                                                                                                        möchte ich allen Mut machen.

Klaus-Dieter Koch:
                                                                                                                            Anne Wollenteit

„Vertrau mal mehr auf die
von Gott geschenkte
Selbstheilungskraft und
Resilienz der Menschen“
                                                                KiM     13    5/20
Gott wächst
mehr in mein                                      e  r

I
                                         Eina n d
Leben                                                  e n !
hinein…                                  e r m u t i g
    n der Zeit, in der alles weniger
    wird, meine sozialen Kontak-
    te, die Treffen mit der Familie
    und Freunden, die Gesund-
                                                                           Grund
    heit, das Geld, die Hoffnung
auf ein schnelles Ende, wird mei-
ne Angst größer. Die Angst, allein
                                                                            zur
zu sein, nicht mehr richtig arbei-
ten zu können und die große
Angst, dass meine Mutter so eine
                                                                          Hoffnung
                                                     Alle sagen: Sowas wie die Corona-Krise hatten wir noch nie.
Infektion nicht überleben wird.                   Doch, zur Zeit der Pest bestimmt! Und mir fällt dazu immer wieder die
Doch gerade in dieser aussichts-                                    Ballade von Friedrich Hebbel ein:
                                                                        „Der Tod kennt den Weg“
losen Zeit, wirst du für mich grö-
ßer, Gott. Du wächst wieder mehr                  Ein Baron denkt, in seinem verriegelten und von warnenden Wächtern
                                                  geschützten Schloss den Schwarzen Tod fröhlich feiernd zu überdau-
in mein Leben hinein, weil ich                       ern – mögen die anderen „sterben und verderben“. Aber als der
mich wieder mehr dir zuwende,                        Wächter auf dem Schlossturm verstummt und der Baron eilt, ihn
mir Zeit für dich und mit dir neh-                   zu bestrafen, sieht er an dessen Leiche, dass die Pest längst in
                                                                      das Schloss eingedrungen ist.
me. Mehr erbitte, mehr flehe und
                                                          Es ist für mich hoffnungsvoll, dass in unserer Kirche so
mehr auf dich vertraue. Denn du                           wenige denken: „Lass die anderen sterben und verder-
gibst mir Halt. Mit dir an meiner                          ben“ und soviel Verantwortungsbewusstsein für die
Seite fühle ich mich nicht einsam.                                      anderen um uns zutage tritt.
Du schenkst mir wieder neue                                                   Prof. Dr. Heinrich-Otto

                                        M
Hoffnung, schenkst mir ermuti-                                                      von Hagen
gende Telefonate mit meiner
Schwester, die das Corona-Virus
bald überstanden hat. Du
schenkst mir die Kraft für andere
da zu sein und doch mich dabei
nicht zu vergessen. Du erfüllst
                                                             Offenheit für Neues
mein Leben mit Licht und Liebe,
du schenkst mir Hoffnung und Zu-                       ich bewegt in diesen Tagen die       kann auf einmal doch neu angepasst werden.
versicht und du lässt mich nicht                       allgemeine Ungewissheit und          Jeder Tag bringt Überraschungen mit sich. Un-
los. Danke Gott! AmenRonja Wie-                        Unwägbarkeit.                                         vorhergesehenes ist an der
se                                                     Keiner weiß,                                            Tagesordnung. Das ist für
                         Foto: Privat                  was in drei                                             mich persönlich anstren-
                                        bis vier Wochen sein wird.                                             gend und ungewohnt, da
                                        Und ich merke, dass ich vor                                            ich gerne geplant und ge-
                                        Corona tatsächlich meist                                               taktet lebe und arbeite.
                                        davon ausgegangen bin, zu                                              Jetzt fange ich an, darin
                                        wissen, was in den näch-                                               auch Befreiendes zu ent-
                                        sten Tagen passieren wird.                                             decken. Ich hoffe, dass ich
                                        Jetzt im Moment werden al-                                             manches, was ich sonst als
                                        le Planungen nur unter Vor-                                            unumgänglich bewertet ha-
                                        behalt gemacht, alles ist va-                                          be, auf den Prüfstand stel-
                                        ge und eventuell.                                                      len werde. Mit der Erkennt-
                                           Und da komme ich zu                                                 nis: „Es geht ja auch an-
                                        dem Mut-Machenden: Ich                                                 ders! Oder sogar ohne?“
                                        erlebe bei mir eine Offen-                                               Bei allem, was kommt,
                                        heit für Neues, ja fast schon                                          bin ich zuversichtlich und
                                        eine Leichtigkeit. Vieles,                                             gelassen, denn Einer hat
                                        was sonst gesetzt und un-                                              uns versprochen: „Ich bin
                                        bedingt nötig war, ist abge-                                           da. Alle Tage. Bis zum Ende
                                        sagt und es geht auch ohne. Wer hätte das           der Welt.“ (Mt, 28.20 – der letzte Vers im Mat-
                                        gedacht? Manche unabänderliche Vorgabe              thäus-Evangelium)                     Ute Ramb

                                                            KiM   14   5/20
W
                                                                              Denn weißt du, auch das geht vorbei.

  Wann geht es vorbei?                                                        Auch wenn‘s dich lahmlegt, das geht schon vorbei.
                                                                              Ich bleib' bei dir, ich halt' dich fest.
                                                                              Bis es vorbeigeht, bis es vorbeigeht, bis es vorbeigeht.

                   ann geht es vorbei? – Eine bewegende, span-                 Besonders die Worte „Ich bleib' bei dir, ich halt' dich fest.“ gehen
                   nungsreiche und verrückte Zeit: Plötzliche All-          mir tief ins Herz. Da ist jemand, der bei mir bleibt. Da ist jemand,
                   tagsunterbrechung, Widersprüchlichkeiten, Still-         der mich ganz festhält. Da ist jemand zum Reden. Da ist jemand...
                   stand und Nachrichtenflut, leerer Kalender und           in den lieben Worten einer Whatsapp-Nachricht / in der Studentin,
                   voller Kopf, Social Distancing, Unsicherheiten,          die für ältere Menschen einkaufen geht / beim Videochat oder Tele-
 Existenzängste, finanzielle Sorgen, und vieles mehr…, eine Zeit, in        fonat mit Wegbegleitern / in der (un)sichtbaren Gebetsgemein-
 der mich ein Song von der Band „Tonbandgerät“ sehr berührt:                schaft / in der Frau, die Lunchpakete für besonders unterstützungs-
                                                                            bedürftige Menschen austeilt / im Pflegepersonal und dem Arzt, die
   Wenn alles still steht und das dich zerreißt.                            beruflich das vollkommene Gegenteil von Stillstand erleben / in
   Du auf die einfachsten Fragen keine Antwort mehr weißt.                  dem Kassierer, der trotzt Beschränkungen und Stress freundlich lä-
   Was du auch machst, es fehlt einfach der Sinn.                           chelt / in der Nachbarin, die heimlich ein Stück Kuchen vor die
   Und du glaubst auf einmal deinen dunkelsten Stimmen.                     Haustür stellt / in all dem Durcheinander / in all dem Stillstand / hier
                                                                            und jetzt. Da ist jemand - für mich ist es Gott.
   Wenn alles schief geht und du nicht mehr glaubst.
   An dein Glück und dich selbst und du gibst langsam auf.                    In all diesen Momenten und Menschen ist Gott für mich spürbar!
   Fehlt dir der Mut, fehlt dir jemand zum Reden.                           Da, wo Menschen füreinander da sind und sich umeinander sor-
   Hör' ich dir zu und versuch dich zu versteh'n.                           gen. Gott ist da – er bleibt - bis es vorbeigeht.   Viola Sinsel

  Einander
    ermutigen!
Was uns in der Zeit
von Corona gut tut

W
         as uns in der Zeit von Corona gut tut, sind
         die gemeinsamen Abendessen mit der Fa-
         milie. Sie sind für uns gewohnter Alltag
und total schön.
Außerdem sind wir viel und gerne draußen im Gar-
ten, gehen mit dem Nachbarshund spazieren, fah-
ren Rad oder gehen Joggen. Für uns ist es sehr
schön als Familie zusammen zu sein, auch wenn
wir unsere Großeltern – mit Abstand! – nur im Gar-
ten sehen dürfen.
Wir verbringen selten so viel Zeit miteinander und
machen seit Neustem viele Spieleabende.
Da wir leider unsere Freundinnen nicht treffen kön-
nen, telefonieren wir viel miteinander und machen
auch manchmal zusammen Hausaufgaben am Te-
lefon. Es ist sehr praktisch, dass wir uns über
Videotelefonate und Face-Time sehen können.
Schön ist auch, dass wir länger aufbleiben und
schlafen und morgens in Ruhe frühstücken können.
Das Wetter ist ja zum Glück so gut, dass wir Aufga-                         Hanns Pommerien:
ben auch in der Sonne machen oder einfach Drau-                             „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein
ßen sitzen können.                                                          Licht auf meinem Wege.“ Psalm 119,105
                          Klara (15) und Johanna (12)

                                                               KiM     15    5/20
Die Chance
                in der Krise
  Mut gemacht hat mir die Andacht eines Pfarrers auf YouTube.
Er hielt ein Blatt in die Kamera, auf dem das Wort“Krise" auf Chi-
nesisch zu sehen war. Es setzt sich aus zwei Schriftzeichen zu-
sammen: Das eine bedeutet „Gefahr", das andere „Chance". Ich
dachte spontan: Die sind weise, die Chinesen! Sie wissen um
beides: die Gefahr und die Chance, die in einer Krise stecken.
Die Gefahren werden uns ja tagtäglich drastisch medial vor Au-
gen geführt. Aber worin besteht eigentlich die Chance dieser Co-
rona-Krise?

   In dem YouTube-Clip blitzte plötzlich die Frage auf, ob Gott uns
nicht durch diese heikle Lage etwas sagen möchte. Nein, nicht
strafen, sondern uns fragen: Seid ihr eigentlich auf dem Weg, der
zum Leben führt – ihr als Einzelne und ihr als Gesellschaft? Ich
fragte mich: Könnte Gott uns aus Sackgassen und Holzwegen
zurückrufen wollen? Vielleicht kann ja der Schock, der uns in die
Glieder gefahren ist, noch weit Heilsameres bewirken als „nur"
die Eindämmung des fatalen Virus! Sollte Gott uns in dieser Ge-
fahr mehr anbieten wollen als Trost und Hilfe und körperlichen
Schutz? Vielleicht eine neue Lebensausrichtung?

   Ich musste unwillkürlich an Jesus denken und seinen Ruf:
„Kehrt um und glaubt an das Evangelium!" Es ist doch krass,
dass diese Krise unmittelbar in eine Zeit hineinfällt, die in unserer
Gesellschaft – und auch weltweit! – mit Hasstiraden und Kindes-
missbrauch und unverantwortlicher Ressourcenverschwendung
einhergeht, um nicht noch viel mehr aufzuzählen, was auf un-
serm Planeten schief läuft. Will Gott uns etwa in die Speichen fal-
                                                                                                     Foto: Miriam Hofmann, pixelio.de
len und diesen Wahnsinn stoppen? Will er uns mit unserer offen-
kundigen Machtlosigkeit dem Corona-Erreger gegenüber viel-
leicht unseren Hochmut zeigen, der glaubt, wir hätten alles im
Griff und bräuchten Gott und seine Lebensregeln gar nicht? Will
er uns deutlich machen, auf wie wackeligen Füßen unsere Ge-
sellschaft steht, wenn sie ihn ausklammert?

  Vielleicht ist die Pandemie ja mehr als ein rein biologisches
Phänomen: Ein Zeichen, das wir auch als Chance in der Krise
deuten könnten. Die heilsame Chance umzukehren, Schuld ein-
zugestehen und eine neue Ausrichtung auf Gott zu suchen.
                                                Ulrich Schlappa
                                                                                   Simone Stern:
                                                                                 „Von alles Seiten
                                                                                umgibst du mich.“
                                                                                     Psalm 139,5

                                                                                    Einander
                                                                                      ermutigen!
                                                                 KiM    16   5/20
#Staythefuckhome - scheint nicht unbedingt die schwierigste Aufgabe für eine
                Generation, die mit Netflix, Instagram, Snapchat und Facebook aufgewachsen ist,
                zu sein.
                   Der Alltag ist eingeschränkt, aber kann eben zum Großteil auf anderem Weg
                stattfinden. Die Möglichkeiten der digitalen Medien können effektiv genutzt wer-
                den. Unterricht findet in großer Eigenverantwortung zu Hause statt. Altgriechisch
                Nachhilfe gebe ich über Skype.
                   Auch soziales Leben geht weiter nur eben auf anderen Wegen. Die Sozialen
                Medien, die auch normalerweise im Alltag genutzt werden, gewinnen besonders
                jetzt an Bedeutung. Wenn der Alltag nicht wie sonst gemeinsam mit Freunden und
                Bekannten gestaltet werden kann, muss er eben auf anderen Wegen, zum Bei-
                spiel in der Instagram Story, fleißig mit den Freunden geteilt werden.
                   Homeschooling schafft, was im normalen Schulalltag oft nicht möglich ist: Kon-
                struktives Arbeiten durch persönliches Zeitmanagement und einen individuell ein-
                teilbaren Arbeitsrhytmus; für mich persönlich ein gewünschter Fortschritt. Trotz-
                dem müssen in Zukunft ausgereiftere Konzepte hierfür entstehen. Funktionieren-
                des Homeschooling hängt aber nicht nur an Lehrern und Schülern sondern eben
                auch am Stand der Digitalisierung, denn digitales Schreiben von Klausuren ist
                durchaus kompliziert, wenn die Qualität der Internetverbindung den schnellen Zu-
                gang zu Arbeitsmaterial verhindert.
                   Die Corona-Krise betrachte ich aber vielleicht auch als eine Chance besonders
                für meine Generation, Verantwortung für andere zu übernehmen. Schon durch’s
                Zuhausebleiben zeigt man Rücksicht – und wer noch mehr tun möchte, beteiligt

Stay home
                sich an der #nachbarschaftschallenge und gibt so in den sozialen Medien bekannt,
                Nachbarschaftshilfe anzubieten. Junge Menschen in ganz Deutschland, auch in
                Marburg, richten Telefonnummern und E-Mail Adressen ein, um ihre Hilfe beim
                Einkauf oder beim Gassigehen mit dem Hund für ältere Menschen und andere Ri-
                sikogruppen anzubieten.                                              Louisa Scholz

                       Einander ermutigen!
    Was mir Mut macht….
    In dieser Corona-Zeit versuchen wir Menschen die Dinge zu ordnen. Sie sind
   uns aus der Hand geglitten. Was andere Völker tagtäglich erfahren, wird von ei-
     ner Woche zur anderen für uns Wirklichkeit. Nichts ist mehr zu planen. Alles
      muss neu gedacht werden. Und in alledem werden Menschen einsam oder
       verzweifeln. Die Kirchen sind leergeblieben und zugleich geben sich die Kir-
        chen und Christen unendlich viel Mühe, zu trösten und Mut zuzusprechen.
         Mir hilft in dieser Zeit der Blick auf Luther. Er hat die Anfechtung nicht ver-
          harmlost: Gott entzieht sich, er ist verborgen im Leid und Tod. Luther
           überspielt nicht die Erfahrung des Leidens. Aber er weigert sich, das
           Leid als endgültig anzuerkennen. Deshalb spricht Luther davon, weg
           vom sich verbergenden Gott hin zum offenbaren Gott zu fliehen. Wir sol-
           len gegen Gott zu Gott „dringen und rufen“. Wenn dich die Dunkelheit
           Gottes überfällt, dann flüchte zu dem Gesicht Gottes, dem du vertrauen
            kannst und der das Licht ist. Dabei geht es nicht darum, das Leid erträg-
            lich zu machen oder Gott zu rechtfertigen. Es geht darum, trotz allem,
            was gegen Gottes Liebe spricht, Gott zu suchen und zu finden. Gottes
             Liebe ist nicht beweisbar, aber ich bleibe nicht im Dunkel stecken, denn
              Gott spricht euch an: „Kommt her, zu mir, die ihr beladen seid. Ich will
              erquicken. Komm aus deiner Dunkelheit zurück ins Vaterhaus.“ Darum
              geht es im Evangelium: Christus ist die helle, liebende, tröstende Seite
             Gottes. Luther sagt einmal: „Wer Gott in Christus nicht findet, der findet
         ihn nimmermehr; er suche, wo er wolle.“ Dabei geht es darum, im Leben,
        Reden und Tun Jesu Trost zu finden und sich festzuhalten an Gott, der die
               Liebe ist. Es ist für mich diese Zusage, die uns im Leben und in der
               Freude hält. So kann man singen: „In dir ist Freude, in allem Leide….“
                                                                         Manfred Holst

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GOTT UND DAS VIRUS
  Als ich noch ein kleiner Junge war, sprach mein Vater einmal da-          Manchmal ist auch Gott so klein, dass wir ihn unter dem Mikro-
von, dass ein gewisser Thomas von Aquin gesagt habe: „Im Klein-           skop unserer bohrenden Fragen nicht finden. Er scheint uns allein
sten ist Gott am größten." Diesen Satz habe ich mir gemerkt. Got-         zu lassen mit unseren Fragen nach dem Warum und dem Wie-lan-
tes Größe mag uns einleuchten, wenn wir in den Sternenhimmel              ge-noch. Wir wissen nicht, weshalb es in seiner wunderbaren
hinaufschauen. Aber es gibt auch den Blick in die andere Rich-            Schöpfung auch Lebensformen gibt, die lebensfeindlich sind. Soll-
tung. Das Lebendige hat ein anderes Format als die unvorstellbar          ten hier ganz andere Kräfte mächtig sein – nicht Gott, sondern der
vielen und unvorstellbar riesigen Sonnen und Sterne, die letztlich        Zufall, das Schicksal, der Teufel? Aber was wäre das für ein Gott,
tote Materie sind. Leben wurde bisher nur nachgewiesen auf unse-          der neben sich widergöttliche Mächte dulden würde? Kommt von
rer Erde. Die größeren Lebewesen können wir sehen. Und die                dem einen und einzigen Gott nicht alles her – auch das, was wir
kleinsten? Die sind zu klein für unsere Augen. Aber was wären wir         nicht begreifen; auch das, was uns nicht gefällt?
beispielsweise ohne unsere Darmflora, ohne die Heerscharen von
Bakterien, die uns bei der Verdauung helfen!                                Der vor 75 Jahren hingerichtete Theologe Dietrich Bonhoeffer
                                                                          wagte zu sagen: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem
   Zur Schöpfung gehört auch das Kleine, das nur unter dem                Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will." Daher möchte
Mikroskop Erkennbare. Am kleinsten sind die Elementarteilchen             ich gerne glauben, dass Gottes Größe sich nicht nur dort zeigen
und die Atome. Alles Lebendige besteht aus diesen Bausteinen.             muss, wo uns ein Unglück erspart bleibt. Am liebsten wäre es uns
Angefangen hat das Leben mit den Einzellern. Aus kleinen Anfän-           wohl, wenn er die Geißel des Corona-Virus sofort und mit einem
gen hat sich das Leben entwickelt in all seinem Artenreichtum und         Schlag von uns nähme. Aber ist nicht auch das ein Zeichen seiner
seiner Formenvielfalt. Zum Staunen ist das! Kleiner Anfang, große         Größe: Ärzten und Pflegekräften gibt er Kraft, bis zur Erschöpfung
Wirkung! Und dieser Weg vom Kleinen zum Großen wird                              zu arbeiten, um den Kranken zu helfen. Wo Menschen zu
in jedem Wachstumsprozess wiederholt, wo auch im-                                      Hause bleiben, lässt er sie Mittel und Wege finden,
mer etwas zu leben beginnt – ob im Samenkorn ei-                                         trotzdem Kontakt zu halten mit Freunden, Ver-
ner Pflanze oder beim Embryo im Mutterleib.                                               wandten und Nachbarn. Forscher lässt er unver-
                                                                                          drossen an der Entwicklung von Impfstoffen arbei-
   Aber wer wüsste es nicht: Da gibt es auch et-
                                                                                          ten. In den oft so lauten Städten lässt er es leiser
was Kleines, das wir fürchten müssen. Neben
                                                                                          werden - so leise, dass Vogelstimmen und läuten-
nützlichen Bakterien sind da auch die Bakterien,
                                                                                         de Glocken nicht mehr vom Verkehrslärm erstickt
die krank machen. Und noch kleiner als die Bakte-
                                                                                         werden.
rien sind die Viren. Niemand möchte sich von ihnen
infizieren lassen. Niemanden lässt es kalt, dass jetzt
                                                                                          „Im Kleinsten ist Gott am größten." Auch im klein-
ein bestimmtes Corona-Virus der Menschheit den
                                                                                       sten Gebet. Auch in den kleinen Schritten, den klei-
Krieg erklärt hat.
                                                                                      nen Hilfsdiensten, den kleinen Ideen, die immer An-
  Können wir jetzt immer noch sagen: „Im Kleinsten ist                               fänge von etwas Größerem sein können.
Gott am größten"? Wo ist Gott, wenn ein win-
ziges Virus unser gewohntes Leben zum                                                                 Irgendwann – hoffentlich nicht in allzu
Stillstand bringt? Wo ist Gott, wenn                                                                  weiter Ferne – wird sich zeigen, was
Menschen mit Atemnot ringen und be-                                                                   wir aus der großen Unterbrechung ge-
atmet werden müssen? Wo ist Gott,                                                                     lernt haben. Vieles wird dann nicht
wenn man bei jeder Begegnung mit                                                                      mehr so sein, wie es vorher war. Aber
anderen Menschen Angst hat, die                                                                       vielleicht ist manches dann auch bes-
möglicherweise tödlichen Viren könn-                                                                  ser geworden.
ten weitergegeben werden?                                                                                            Dekan i. R. Rainer Staege

Einander ermutigen!
                                                               Markus Rahn:
Reiseerlebnisse…
                                                          „Hoffnung ist nicht
                                                           die Überzeugung,
„Warum reisen Sie so wenig?" fragte ein Reporter.             dass etwas gut
„Das Gesicht nur eines Menschen oder nur ein               ausgeht, sondern
Ding jeden Tag des Jahres anzusehen und dabei                die Gewissheit,
immer auf etwas Neues zu stoßen, ist ein weit-              dass etwas Sinn
aus größeres Abenteuer, als irgendeine Reise bie-            hat, egal wie es
ten kann", erwiderte der Meister.                                  ausgeht.“
                                  Anthony De Mello
                                                                Vaclav Havel

                                                             KiM     18   5/20
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