Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach

Die Seite wird erstellt Niclas Bach
 
WEITER LESEN
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
04 26. April 2019
 Mitteilungsblatt
 der Stadt Villach
 villach.at

                     :stadtzeitung

      : THEMA

                                     STADT VILLACH/KW
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
Gemeinsam für
                     mehr Fairness
                     und Rücksicht
                         im Villacher
                     Straßenverkehr
    mehr

       ßenverkehr
im Stra

                        villach.at/mehrfaircare
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
04 26. April 2019                                                                                                                                Villach Stadtzeitung 3

         : INHALT

Hauptplatz Radlzone                                            10
Seit April dürfen Radfahrerinnen
und Radfahrer auch den Hauptplatz
benützen. Aber Achtung: Schritt-
geschwindigkeit bitte unbedingt
einhalten!

Fairtrade-Siegel                                               14
Aufgrund der zahlreichen
Leistungen auf dem Gebiet der
Nachhaltigkeit erhält die VS Fellach
demnächst das Siegel „Fairtrade-                                               STADT VILLACH/KW

Schule“.

Wir bauen für Sie                                              15
Völkendorfer Straße und Drau-                                                  Mit einem Fest wurde Anfang April die Öffnung des Villacher Hauptplatzes
lände gehören zu den größten                                                   für Radfahrer gefeiert. „Wenn wir alle aufeinander Rücksicht nehmen, wird
Bauvorhaben des Jahres. Wir                                                    es keine Probleme geben“, ist Bürgermeister Günther Albel überzeugt - und
geben einen Überblick über die                                                 appelliert auch gleich mit einer zusätzlichen Verkehrs-Sicherheits-Kampagne
anstehenden Baustellen.                                                        an alle Autofahrer: Abstand halten! Die Details finden Sie auf Seite 11.

Ab ins kühle Nass!                                             34
Mit Anfang Mai startet wieder die
Badesaison. Zahlreiche Bäder im
Stadtgebiet bieten beste Möglichkei-
ten zum Plantschen, und das                                                : VORWORT
vielfach gratis!

Villach als Braustadt
Die neue Sonderausstellung des
                                                                49
                                                                        Liebe Villacherinnen
Villacher Stadtmuseums befasst
sich ab 9. Mai mit der Geschichte                                       und Villacher!

                                                                        G
des Bierbrauens in Villach – Kost-
proben inklusive.
                                                                                  ehen Sie mit mir ein wenig       müssten in ihrer Zusammensetzung
                                                                                  in der Zeit zurück. In das       so verändert werden, dass Gewinne
                                                                                  Jahr 1995. Damals traf die       nicht mehr möglich und Verluste zu
                                                                                  Villacher Stadtpolitik eine      erwarten sind. Zu diesem Schluss ist
                                                                        goldrichtige Entscheidung: Sie legte       das mit Experten aus der Privatwirt-
                                                                        den Verkaufserlös der städtischen          schaft besetzte Fonds-Kuratorium
                                                                        Anteile am Energieversorger Kelag          gekommen. Dieses Gremium hat die
IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber: Stadt Villach,
Öffentlich­keitsarbeit, 9500 Villach, Rathaus. T: 0 42 42 / 205-1700.
                                                                        in Fonds an. 87 Millionen Euro, um         Stadt Villach 25 Jahre lang exzellent
Abteilungsleitung: Doris Kern DW 1710. Redaktionsleitung:
Elena Moser-Sonvilla [em] DW 1713. Redaktion: Wolfgang Kofler [wk]
                                                                        genau zu sein. Dieses Startkapital         beraten. Daher werden wir auch jetzt
DW 1711, Thomas Künster [tk] DW 1717, Danja Santner [ds]                gibt es heute immer noch. Und: Seit-       seiner Empfehlung folgen - und einen
DW 1721. Veranstaltungsservice: Nicola Kovac DW 1712.
Sekretariat: Christina Brugger DW 1700, Fax-DW 1799,                    her konnten zusätzlich 80 Millionen        Teil der Veranlagung auflösen. Das
E: oeffentlichkeitsarbeit@villach.at. Verlags- und Herstellungs­
ort: Villach/Horn. Hersteller: Layout & Satz: Stadt Villach,            Euro aus Veranlagungsgewinnen in           Geld werden wir sorgfältig zum Woh-
Öffentlichkeits­arbeit, Ingrid la Garde DW 1718. Druck: Druckerei
Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn.             Villachs Wirtschaft investiert werden.     le der Villacherinnen und Villacher
                                                                        Die Kelag-Fonds waren ein wichtiger        investieren. Details lesen Sie auf den
Auflage: 37.100 Stück. ANZEIGEN: Stadtmarketing Villach GesmbH,
T: 0 42 42 / 46 600. DVR: 0013145.

Probleme bei der Zeitungszustellung?                                    Faktor für konstantes Wachstum der         Seiten 6-7.
Service-Hotline: 05 / 1795-500
                                                                        Stadt. Doch die Zeiten haben sich ge-
Nächster Erscheinungstermin: 31.5.2019
Anzeigenschluss: 6.5.2019
                                                                        ändert. Nach groben Malversationen
                                                                        in anderen Bundesländern ist es der
                                                                        öffentlichen Hand nun verboten, Geld
                                                                        in Aktien oder Anleihen zu investie-                     Günther Albel
                                                                        ren. Das bedeutet, die Kelag-Fonds               Bürgermeister der Stadt Villach
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
: PANORAMA
                                                                                        Eva Gutschi und Alberto Panebianco sind
                                                                                        vielversprechende Fechttalente beim
                                                                                        Fechtverein Fencing Club Villach.

                                                                                        Junge Talente
                                                                                        fechten meisterlich
                                                                                        Beachtenswerte Erfolge im Fechten
                                                                                        haben Eva Gutschi und Alberto Pane-
                                                                                        bianco kürzlich erzielt: Sie wurden
                                                                                        bei den Fechtjunioren Österreichi-
                                                                                        sche Vizemeisterin und Österreichi-
                                                                                        scher Meister. Beide besuchen die
                                                                                        HTL in Villach und trainieren bis zu
                                                                                        drei Mal pro Woche. Sie sind sich ei-
                                                                                        nig: „Die Fechterinnen und Fechter
                                                                                        sind eine große Familie, die Tatsa-
                                                                                        che, dass wir alle einen Randsport
                                                                                        ausüben, verbindet.“ Betreut werden
                                                                                        die Fechttalente, die Mitglieder des
                                                                                        Fencing Club Villach sind, von Trai-
                                                                          OSKAR HÖHER

                                                                                        ner David Frank, ihre Sportstätte in
                                                                                        Völkendorf ist für sie ideal.
                                                                                             AUGSTEIN
PRIVAT

                                                                                                        PRIVAT

         Premiere für starke                     Nachwuchs bei den                                      Art Walter und Kollegen
         Digitalfotografie                       Makaken in Landskron                                   räumten Rosen ab
         Ihre erste Ausstellung „the power       Putzigen Nachwuchs gibt es am Af-                      Beim internationalen Preisfrisieren
         of spring“ hat Anna-Lena Neuwirth       fenberg in Landksron. Das bleliebte                    um die Goldene Rose hatten Lands-
         mit Bravour gemeistert. Ein Unfall      Ausflugsziel hat seit einem Monat                      krons Figaro „Art Walter“ Kollmann
         beendete jäh die vielversprechende      geöffnet, rund zehn Babies kom-                        und sein Nachwuchstalent die Nase
         Tenniskarriere der Villacherin. Dann    men jetzt im Frühling zur Welt. Der                    vorn: Der Chef errang in der Gesamt-
         begann sie sich mit Fotografie zu be-   Landskroner Affenberger ist außer-                     wertung die Goldene Rose plus zwei
         schäftigen – diese neue Leidenschaft    dem eine Außenstelle der Univer-                       erste Plätze. Mitarbeiterin Milena
         lässt sie alle Sorgen und Schmer-       sität Wien. Die Verhaltensforscher                     Ducanovic ergatterte Gold und Silber.
         zen vergessen und wirkt fast wie        arbeiten mit dem Zoo bereits seit fünf                 Weitere Rosen gab es für Nina Ober-
         ein Heilmittel. Mit ihren Fotos will    Jahren intensiv zusammen. Jetzt wur-                   hofer (Zöttl), Andrea D‘Arelli (Wag-
         Neuwirth anderen Menschen zeigen,       de die produktive Kooperation um                       ner), Yvonne Möderndorfer (Alpha
         dass man immer positiv bleiben soll.    weitere fünf Jahre verlängert.                         G&G) und Jasmin Meisterl (dm).
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
Villach Stadtzeitung 5
© HELGE BAUER

                : FORSCHUNG

                                         STADT VILLACH/KW
„Villach ist attraktiv
für Spitzenforschung“
Christina Hirschl ist die künftige
Leiterin der „Division Sensor Sys-       Neuer Leiter der Jugendnotschlafstelle
teme“ der Silicon Austria Labs
                                         hat Leidenschaft für soziale Arbeit
Was genau sind die Silicon Austria       Vielen Villacherinnen und Villachern wird er als Leiter des
Labs? Was kann man sich unter der
                                         Immobilienbüros Remax bekannt sein – seit kurzem ist Joachim
„Division Sensor Systeme“ vorstellen?
                                         Zmölnig zusätzlich auch Leiter der Jugendnotschlafstelle „Juno“.
Christina Hirschl: Die Silicon Austria
                                         Erfahrung in sozialer Arbeit bringt er mit, schließlich führt er auch
Labs sind ein österreichisches Spit-
zenforschungszentrum für elektro-        das „Haus der Jugend“ der Diakonie de La Tour. In beiden Häusern
nikbasierte Systeme. Ein Standort        legt der 38-Jährige Wert darauf, dass sich die jungen Klientinnen und
befindet sich in Villach. Die Division   Klienten wohl fühlen und ein unkompliziertes Miteinander möglich
Sensor Systeme soll – aufbauend          ist. In der Juno steht ihm ein ambitioniertes Team zur Seite.
auf der hochgradigen Expertise des
bestehenden Forschungsteams des
Carinthian Tech Research – die Sicht-
barkeit der Forschungsthemen euro-
paweit massiv erhöhen.
Wie wollen Sie dabei vorgehen?
Hirschl: Einerseits bauen wir unser
Forschungsteam auf 160 Personen
aus. Bei der Personalsuche hilft uns
übrigens die ausgezeichnete Lage
Villachs, denn Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aus der gan-
zen Welt interessieren sich für eine
herausfordernde Aufgabe in einer
lebenswerten Umgebung. Zweitens
bilden wir internationale Forschungs-
konsortien und bündeln die Kom-
petenzen unter einem Dach. Damit
                                                                                                            © HENRY WELISCH

wollen wir die österreichische For-
schungslandschaft und Österreich
als Wirtschaftsstandort stärken.
Wie kann Villach davon profitieren?
Hirschl: Villach ist schon jetzt eine
Drehscheibe für die Vernetzung von
                                         City-Boten ist keine Last zu schwer
hochkarätigen Unternehmen im Be-         Georg Moser mit seinem E-Lastenrad ist das immer freundliche,
reich der Elektronik. Das Wachtums-      immer präsente und immer aktive Aushängeschild des Villacher
potenzial ist aber nach wie vor hoch.
                                         Stadtmarketings. Als City-Bote radelt er seit dem Vorjahr die
Hier herrschen ein unternehmer-
freundliches Umfeld und eine at-         Einkäufe der Kundinnen und Kunden zu ihrem Auto, gibt
traktive Förderkulisse, dazu steigt      individuelle Einkaufs-, Essens- oder Besuchstipps. Mehr als 1000
die Forschungsquote kontinuierlich.      Kilometer hat er bereits auf den Speichen. Zu erreichen ist er
                                         zwischen 10 und 17 Uhr unter T: 0676 / 481 11 58.
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
6 Villach Stadtzeitung

                                                                                                                                                  © TOURISMUS I MARTIN STEINTHALER
STADT VILLACH/KW

                                                            ADRIAN HIPP

                                                      GAV                                      Innenstadt   Radwege

                   S
                          ie sind ein wesentlicher Teil         Euro geworden“, sagt Finanzreferent
                          der Villacher Erfolgsgeschich-        Bürgermeister Günther Albel. Doch die
                                                                                                               „Die Schaffung eines
                          te und haben die Entwicklung          Zeiten haben sich geändert. Das im Fe- Alpen-Adria-Marktes ist ein
                          der Stadt in hohem Maße be-           bruar 2018 verabschiedete Kärntner           zusätzlicher Impuls für
                   günstigt: Die Rede ist von den „Ke-          Spekulationsgesetz (K-SpvG) erlaubt             unsere Innenstadt.“
                   lag-Fonds“. 1995 wurden 87 Millio-           nur noch sehr eingeschränktes Han-                Stadtrat Christian Pober
                   nen Euro veranlagt, die heute noch           deln. „Insbesonders Veranlagungen in
                                                                Investmentfonds und Aktien sind nicht
                   „Wir investieren verantwor-                  mehr zulässig. Gerade diese Kompo- ren“, sagt Albel. Der Bürgermeister hat
                    tungsbewusst in Projekte,                   nenten sind aber entscheidende Be- seine Vorschläge für die Verwendung
                                                                standteile der Kelag-Fonds“, sagt Albel. des Geldes bereits dem Stadtsenat vor-
                   von denen die Bürgerinnen
                                                                Das hochkarätig besetzte Kelag-Kurato- gelegt und dafür breite Zustimmung
                     und Bürger profitieren.“                   rium, das die Stadt seit 25 Jahren berät, erhalten.
                        Bürgermeister Günther Albel             schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass
                                                                die Erträge der Fonds unter die Inflati- Das sind die geplanten
                   zur Gänze verfügbar sind. „Die jährli-       onsrate sinken, als sehr hoch ein. „Für Investitionen der Stadt
                   chen Erträge haben überdies über die         die Stadt bedeutet das, dass wir einen „Neben der Kredit-Tilgung in Höhe von
                   vergangenen 25 Jahre 80 Millionen            Teil der Fonds auflösen und das Geld rund 17 Millionen Euro schlage ich
                   Euro an zusätzlichen Investitionen           effizient einsetzen werden. Und zwar Investitionen in drei Kategorien vor:
                   in die Villacher Wirtschaft möglich          für die Tilgung von Darlehen sowie für Leistbares Wohnen, sichere Jobs und
                   gemacht. Aus ursprünglich 87 Mil-            Investitionen, von denen die Bürgerin- nachhaltige Infrastruktur“, sagt der
                   lionen Euro sind also 167 Millionen          nen und Bürger unserer Stadt profitie- Bürgermeister. „Ein Kautionsfonds soll
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
STADT VILLACH/SST
                                                                                                                                                     Villach Stadtzeitung 7

                                                                                                                                  : INFO

                                                                                                          F. NEUMÜLLER
                                                                                 Friedensbrücke
                                                                                                                             RICHTIG GEHANDELT. Im Jahr
                                                                                                                             1995 verkaufte die Stadt ihre Ke-
                                                                                                                             lag-Anteile und lukrierte 87 Milli-
                                                                                                                             onen Euro. Hintergrund: Das Land
                                                                                                                             Kärnten unter dem damaligen Lan-
                                                                                                                             deshauptmann Jörg Haider plante,
                                                                                                                             die eigenen Anteile abzustoßen,
                                                                                                                             was wiederum die Anteile der Stadt

                                                                                                           STADT VILLACH
                                                                                                                             de facto wertlos gemacht hätte.
                                      Congress Center Villach                    Markthalle
                                                                                                                             BEHUTSAM ANGELEGT. Die
                                                                                                                             Stadt legte die Kelag-Millionen
                                                                                                                             mit Bedacht an. Die risikoarme
                                                                                                                             Veranlagung bestätigte sogar der
                                                                                                                             Rechnungshof. „Der Rechnungs-
                                                                                                                             hof anerkannte die professionelle
                                                                                                                             Steuerung der Veranlagung über
© MARTIN STEINTHALER

                                                                                                                             ein Veranlagungskuratorium[...]. Er

                                                                                                          STADT VILLACH/KW
                                                                                                                             stellte fest, dass durch die als sehr
                                                                                                                             konservativ anzusehende Veranla-
                                               Fachhochschule                    Technologiepark
                                                                                                                             gungspolitik das Risiko als gering
                                                                                                                             einzustufen war“, heißt es dazu in
                       Zahlreiche Projekte der Stadt Villach wären ohne die Erlöse aus den Kelag-Anteilen                    einer Stellungnahme aus dem Jahr
                       nie möglich gewesen. Die steten Erträge verschafften der Stadt einen enormen Vorteil.                 2009. Die Vorgehensweise sei pro-
                                                                                                                             fessionell gewesen.

                                                                                                                             IMMENSER VORTEIL. Das Resul-
                                                                                                                             tat ist bekannt: Die Erlöse aus den
                                                                                                                             Veranlagungen spülten pro Jahr im
                                                                                                                             Schnitt vier Millionen Euro in die
                       Menschen helfen, die sich die Kaution grundstücken zu forcieren. Das Geld                             Stadtkasse. Diese Mittel verschaff-
                                                                                                                             ten Villach einen immensen Vorteil
                       für eine Wohnung nicht leisten können. muss so verwendet werden, dass                                 und ermöglichten Projekte, die
                       Zusätzlich umfasst der Plan den An- vor allem die Bürgerinnen und Bür-                                andernfalls ein Wunschtraum ge-
                       kauf von Wohnbaugrundstücken, so- ger spürbar einen Vorteil haben.“                                   blieben wären. Darunter fallen die
                       wie eine Förderaktion für die Schaf- Außerdem will man in sichere Jobs                                Realisierung der Gewerbeaufschlie-
                       fung zusätzlicher Kindergartenplätze.“ und moderne Infrastruktur investie-                            ßungsstraße (GAV), die Friedens-
                       Weiters sind eine neue Marktgestal- ren. Dazu dienen unter anderem Maß-                               brücke über die Drau, die Umge-
                                                                                                                             staltung des Congress Centers, die
                       tung inklusive Parkgarage, neue Rad-                                                                  Entwicklung des Technologieparks
                       wege und der Ausbau der Energieef-         „Als Wohnungsreferent                                      und die Unterstützung der Fach-
                       fizienz vorgesehen. Stadtrat Christian ist es mir besonders wichtig,                                  hochschule, unzählige Maßnahmen
                       Pober dazu: „Wir sind froh, dass ein        leistbares Wohnen zu                                      für Radwege und die Innenstadt,
                       Teil des Geldes verwendet wird, um                                                                    und Vieles mehr.
                                                                           fördern.“
                       einen zukunftsfitten Alpen-Ad-
                                                                      Stadtrat Erwin Baumann                                 BILANZ. Das Geld aus den Fonds,
                       ria-Markt zu schaffen, der das be-                                                                    also rund 87 Millionen Euro, ist zur
                       stehende Angebot aber nicht beein-                                                                    Gänze vorhanden. In den vergan-
                       trächtigt. Dabei handelt es sich um nahmen für den Ausbau des Techno-                                 genen Jahren kamen durch die
                       eine Investition, die langfristig vie- logieparks und der Silicon Austria                             Erträge 80 Millionen Euro dazu.
                       len Bürgerinnen und Bürgern nutzt.“ Labs. Ein lang gehegter Wunsch der                                Aufgrund des Kärntner Spekulati-
                       Stadtrat Erwin Baumann: „Als Woh- Villacherinnen und Villacher soll eben-                             onsgesetzes muss nun aber umge-
                                                                                                                             dacht werden.
                       nungsreferent ist es mir wichtig, falls erfüllt werden: „Wir reaktivieren
                       leistbares Wohnen zu fördern, so- den City-Bus“, verrät der Bürgermeis-
                       wie den Ankauf von Wohnbau- ter. Details dazu gibt es in Kürze. [tk]
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
8 Villach Stadtzeitung
STADT VILLACH/KW

                                                      STI­­
                                             O P INVE N
                                           T         E
                                                TION

                                                                                HOTEL PALAIS26

                                                                            2,2-Millionen-Palais
                                                                            Bis zur Eröffnung wurde im Akkord
                                                                             gearbeitet – jetzt erstrahlt das neue
                                                                             Stadthotel „Palais26“ in vollem Glanz.
                                                                            Die Eigentümer Andreas Hofmayer
                                                                            und Hansjörg Kofler haben aus dem
                                         INFINEON                            ehemaligen Romantikhotel Post ein
© COPYRIGHT

                                                                             schickes, trendiges Schmuckkäst-
                                                                             chen geschaffen, das Direktorin Ma-
                                    1,6 Milliarden für                       nuela Kaltenbrunner führen wird.
                                    Hightech-Zukunft                        „Uns war es wichtig, die altehrwür-
                                                                             dige Geschichte des Hauses in ein
                                    Der weltweit agierende Infi-             stimmiges, modernes Konzept zu
                                    neon-Konzern hat sich die High-
                                                                             integrieren“, sagen sie. 42 Superi-
                                    tech-Stadt Villach als Ankerplatz für
                                    die innovative Zukunft ausgesucht.       or-Zimmer und Junior-Suiten so-
                                    Die Vorbereitungen für das Mega-        wie der gesamte Restaurantbereich
                                    vorhaben sind im Laufen, auch die       und das Café wurden umgestaltet,
                                    Infrastruktur wächst entsprechend        zusätzlich eine Schauküche errich-
                                    mit. Parallel zu dem Großprojekt        tet. Technisch ist das Haus auf dem
                                    entstehen hunderte hochwertige
                                                                             neuesten Stand, Glasfaserkabel und
                                    Jobs und auch die Zulieferbranchen
© INFINEON

                                    können sich über das Villach-Be-        High-End-Geräte sind eingebaut. Die
                                    kenntnis freuen.                        Umbaukosten: 2,2 Millionen Euro.
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
Villach Stadtzeitung 9

     BAWAG

Eröffnung am Hauptplatz
noch im Frühsommer
Auch für Banken ist Villach ein wich-
tiger Wirtschaftsplatz. Der neue
Standort am Hauptplatz im ehemali-
gen C&A-Gebäude ist für die BAWAG
P.S.K. ein sehr wertvoller, lässt das
Institut wissen. „Dem entsprechend

                                                STADT VILLACH/KW
investieren wir auch in eine moder-
ne und innovative Infrastruktur, um
unseren Kundinnen und Kunden alle
Services rund ums Geld zu bieten
und Raum für qualitätsvolle Bera-
tung zu schaffen.“ Spätestens An-                                  GOLDENES LAMM
fang Juni ist die Eröffnung geplant.
Das vorläufige Team von mindestens             Eine Million Euro für Goldenes Lamm
zehn Mitarbeiterinnen und Mitar-               Neun Zimmer und zwei Suiten mehr kann das „Boutique Hotel Gol-
beitern soll bis Jahresende noch               denes Lamm“ künftig anbieten. Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spen-
wachsen.
                                               dier, Gastgeberin mit Leib und Seele, hat mit einem Partner das
                                               Nachbarhaus am Hauptplatz erworben und kräftig investiert. Rund
                                               eine Million Euro wird die Gesamtkapazität des Vier-Sterne-Betrie-
        3M                                     bes auf 80 Betten aufstocken. Die Hotelierin: „Wir setzen stark auf
                                               Nachhaltigkeit, heizen mit Fernwärme und Photovoltaik und glau-
29-Millionen-Euro-Invest                       ben an den Wirtschaftstandort Innenstadt.“
nach dem Großbrand
Dieses Ereignis haben alle noch gut
in Erinnerung: Ein Großbrand wütete
vor einem Jahr in der Produktions-
halle des 3M-Schleifmittel-Werkes
in Seebach. Zwei Wochen danach
wurde die Arbeit in den unversehrt
gebliebenen Bereichen wieder auf-
genommen. Vor allem bekannte
sich der US-Konzern aber zu seinem
Villacher Standort. Derzeit fließen
gerade beachtliche 29 Millionen
Euro in den Wiederaufbau, sowie
in die Modernisierung und Automa-
tisierung des Werkes. Die neuen
Hochleistungsöfen entsprechen den
aktuellsten Effizienz- und Sicher-
                                               OSKAR HÖHER

                                                                                                                                        OSKAR HÖHER

heitsstandards. Die Investitions-
maßnahmen in das 3M-Werk sollen
im kommenden Jahr abgeschlossen
sein.
                                                                    JOSEFINENHOF

                                               8,5 Millionen Euro für die Gesundheit
                                               Um- und Ausbau im ThermenParkHotel Josefinenhof in Warmbad,
    Bitte Infos!                               38 neue Zimmer, viele Adaptionen und ein neu ausgebauter SPA-Be-
Geschätzte Unternehmerinnen und Unterneh-      reich: So präsentiert sich das traditionsreiche Kurhotel im Thermen-
mer! Wir wollen alle vor den Vorhang bitten,   ressort. „Wir freuen uns, unsere Gäste im modernen Ambiente zu
die am Wirtschaftsstandort Villach in ihren    begrüßen. Im Gesundheitstourismus ist es besonders wichtig, im
Betrieb investieren. Kontaktieren Sie uns
                                               Ausstattungsbereich hochqualitativ zu bleiben. Das sichert mit der
doch! Schicken Sie uns Ihre Infos per Email
an oeffentlichkeitsarbeit@villach.at           Qualität unserer Anwendungen und Therapien den Erholungswert
                                               für jeden Gast“, sagt Nadja Schragl, Hoteldirektorin im Josefinenhof.
Stadtzeitung - THEMA - 04 26. April 2019 - Stadt Villach
10 Villach Stadtzeitung

    AUGSTEIN

                                            J
    Im Rahmen der Radwoche luden                 etzt ist der Villacher Hauptplatz,     nen ansehnlichen Betrag zusammen,
    Integrationsreferentin Vizebürger-           als letztes Stück der Villacher In-    Bürgermeister Albel stockte den Erlös
    meisterin Gerda Sandriesser, das In-         nenstadt, für das Radfahren in         auf. 2000 Euro kommen der Beratungs-
    tegrationsbüro mit Alim Görgülü und
                                                 Schrittgeschwindigkeit freigege-       stelle „Inklusion Kärnten“ zu Gute.
    Radbeauftragter Ronald Messics zu
    einem spannenden Vortrag. Gekom-        ben. Dabei handelt es sich um ein zeit-     Heuer stehen weitere Investitionen in
    men waren interessierte Mitglieder      lich begrenztes Pilotprojekt bis Dezem-     das Radwegenetz an, um etwaige Lü-
    des arabischen Kulturvereins, die       ber. „Danach werden die Erfahrungen         cken zu schließen und die Radwegver-
    vorwiegend mit Fahrrädern unter-        ausgewertet. Sollten sie positiv sein,      bindungen weiter zu optimieren:
    wegs sind. Sie wurden über „fair        wird der Hauptplatz dauerhaft als Fuß-     - Radweg R1B Faakerseeweg. Umset-
    care“ und die neuesten Regeln das
                                            gänger- und Radfahrerzone eingerich-        zung des dritten Bauabschnittes, hier
    Radfahren betreffend aufgeklärt. Ein
    weiterer wichtiger Beitrag zur Ver-     tet“, erklärte Bürgermeister Günther        beteiligt sich die Stadt mit 150.000
    kehrssicherheit.                        Albel bei der Eröffnung der „Stadtradl­     Euro, geplante Umsetzung im Herbst.
                                            saison“. Polizei und Radlobby Kärnten      - Radweginstandsetzung Rennsteiner
                                            begleiten das Projekt. Bei einer unter-     Brücke: Hier erneuert das Land das Ge-
                                            haltsamen Versteigerung von Fundrä-         länder im Herbst.
               : RADLERKNIGGE               dern brachte Auktionator Gernot Bartl      - Radweglückenschluss von der Heiden-
                                            mit Hilfe von Villachs Radkoordinator       feldstraße zur Richard-Wagner-Straße,
    IN DER BEGEGNUNGSZONE.
    Beachten Sie die Rechtsregel!           Ronald Messics (Radlobby Kärnten) ei-       erfolgt im Frühsommer.
    Halten Sie zu Haus- und Geschäfts-
    eingängen einen Sicherheitsabstand
                                            Breites Bekenntnis der Villacher Gemeinderatsparteien, des Stadtpolizei-Kommandos
    ein; mit heraustretenden
                                            und der Radlobby Kärnten zur Öffnung des Hauptplatzes zum Radfahren. Für die Inklu-
    Personen ist immer zu rechnen.
                                            sion Kärnten versteigerten Gernot Bartl und Ronald Messics 22 Fundfahrräder.
    IN DER FUSSGÄNGERZONE.
                                            STADT VILLACH/KW

    * Es gilt grundsätzlich: Zu-Fußge-
    hende haben immer Vorrang!
    * Beim Überholen halten Sie einen
    großzügigen Abstand zu Fußgeherin-
    nen und Fußgehern ein.
    * Radeln Sie in Schrittgeschwindig-
    keit.
    * Bei viel Frequenz in der Fußgänger-
    zone schieben Sie das Rad besser.
    * Bleiben Sie nie rechts neben ei-
    nem LKW stehen, Sie sind dort für
    den Lenker quasi unsichtbar.
    * Nebeneinander Radfahren ist in
    der Fußgängerzone, in Wohnstra-
    ßen, Begegnungszonen und auf
    Radwegen erlaubt, jedoch nur, wenn
    genug Platz für andere Verkehrsteil-
    nehmerinnen und -teilnehmer bleibt.
    * Halten Sie auch zu Autos
    1,5 Meter Abstand.
    Noch mehr wichtige Tipps auf
    villach.at/mehrfaircare
STADT VILLACH/KW

                                                             STADT VILLACH/KW
                                                                                                                                  Villach Stadtzeitung 11

    : INTERVIEW

Sie sorgt radelnd für
mehr Verkehrssicherheit
                                                             Paco Wrolich demonstriert den einzuhaltenden Sicherheitsabstand.
Michaela Klammer ist eine von
sieben Polizistinnen und Polizisten
der Fahrradstreife.
Wie reagieren die Villacherinnen und
Villacher auf die Fahrradstreife?
Michaela Klammer: Die meisten sind
zunächst einmal überrascht, dass
es so etwas wie eine Fahrradstrei-
fe überhaupt gibt. Die Akzeptanz ist
aber sehr groß. Auch wenn wir zum
Beispiel jemanden anhalten müssen,

                                                             I
der zu schnell fährt. Die Verkehrsteil-
nehmerinnen und -teilnehmer sind da
in den meisten Fällen einsichtig.                                 m Zuge der Öffnung des Haupt-         „Der Trend zum Rad wird in
                                                                  platzes für Radfahrende ersucht       Zukunft noch weiter zuneh-
Wie funktioniert das Radeln auf dem
                                                                  Bürgermeister Günther Albel alle
Hauptplatz bisher?
                                                                 Verkehrsteilnehmenden um be-
                                                                                                         men. Die Stadt Villach hat
Klammer: Bisher gab es keine Rekla-
                                                             sondere Achtsamkeit. „Nur so kann            dies erkannt und ist auf
mationen. In der Anfangsphase sind
wir noch vermehrt dort unterwegs,                            dieses Projekt erfolgreich sein“, sagt          einem guten Weg.“
auch, um aufzuklären. Bisher hatten                          Albel. Gleichzeitig erinnert er gemein-          Radkoordinator Paco Wrolich
wir jedenfalls keinen Grund, um ein-                         sam mit Paco Wrolich, dem Präsiden-
zuschreiten.                                                 ten des Landesradsportverbandes, an        und Fußgängern. Geben Sie bitte auch
Welche Ausbildung braucht man, um                            den gesetzlich einzuhaltenden Abstand      auf andere Verkehrsteilnehmer acht.“
auf Fahrradstreife gehen zu können?                          zu Radfahrenden. „Durch den Trend
                                                             zum Radeln tummeln sich immer mehr         Den Trend erkannt
Klammer: Es gibt einmal im Jahr
einen Kurs, in dessen Rahmen man                             Radfahrende auf der Straße. Ein Über-Die jüngste Radoffensive der Stadt
unter anderem auch lernt, Stiegen                            holen dieser Personen bei Gegenver-  sieht Wrolich äußerst positiv: „Sei-
hinabzufahren. Grundsätzlich sollte                          kehr oder zu wenig seitlichem Abstandtens der Stadt Villach nimmt man das
man natürlich gerne mit dem Rad un-                          führt zu sehr gefährlichen Situationen“,
                                                                                                  Thema Mobilität in allen Facetten sehr
terwegs und sportlich sein.
                                                             warnt Wrolich.                       ernst. Das zeigt sich anhand vieler Pro-
Was raten Sie den Verkehrsteilneh-                                                                jekte. Alternativen zum Auto zu finden,
merinnen und -teilnehmern, speziell                          Villach ist Radstadt                 wird für Städte in Zukunft ganz wesent-
auf dem Hauptplatz?                                          Der ehemalige Radrennprofi ersucht lich sein.“ Es sei sehr positiv, dass die
Klammer: Man hat gehört, dass viele                          auch in seiner Funktion als Radkoor- Stadt quasi als Nabel der Radwege-
Leute die Radöffnung skeptisch be-                           dinator der Kärnten Werbung um welt in Kärnten – viele überregionale
trachtet haben. Wenn alle aufeinan-
                                                             gegenseitige Rücksichtnahme. „Mit Radwege treffen in Villach zusammen
der Rücksicht nehmen, funktioniert
das Miteinander aber sicher tadellos.                        den höheren Temperaturen steigt – dies bereits erkannt habe und ent-
                                                             das Aufkommen an Radlern, Skatern sprechend reagiere.
12 Villach Stadtzeitung

                   W
                                  eniger ist mehr. So viel   grünen Lupe.“ Villachs Grün-Bekennt-  Lebensmittel aus regionaler, ehrlicher
                                  steht fest. Vor allem in   nis fängt bei den Kleinsten an: Bioes-Erzeugung aus der Slowfood-Region in
                                  Zeiten des Ressourcen-     sen, wo immer es geht, kommt in Kin-   und um die Stadt, wo sich auch der Na-
                                  schonens, der Rückbe-      dergärten und Schulen auf den Tisch.   turpark Dobratsch befindet, einzukau-
                     sinnung auf die Einfachheit, des Um-    Naturpark- und Fairtrade-Schulen bzw.  fen.
                     weltbewussteins. „Dieser Philosophie    Kindergärten vermitteln bewussten      Grün durch und durch sieht Villach
                     haben wir uns vor Jahren verschrie-     Umgang mit Natur und Umwelt.           auch die Mobilität in der Stadt. „In
                     ben“, sagt Bürgermeister Günther Al-                                           unserem neuen Konzept, das wir jetzt
                              bel. „Wir durchleuchten alle   Grün essen und einkaufen               Schritt für Schritt umsetzen, spielen
                                 unsere Aktivitäten und      Villachs Märkte, allen voran der Bio- E-Bikes und ein E-Sharingmodell eine
                                 Entscheidungen mit der      markt, bieten optimale Möglichkeiten, große Rolle“, sagt der Bürgermeister.
                                                                                                   „Wir sind auf dem Weg, radfreundlichs-
                                                                                                    te Stadt zu werden und unsere TwoGo
                                                                                                   MitfahrApp nutzen zwischenzeitig sehr
                                                                                                   viele. Der E-City-Bus kommt.“
                                                                                                      Grün statt Grau
                                                                                                      In diese Bemühungen greifen auch die
                                                                                                      Grün-statt-Grau-Projekte, die Villach
                                                                                                      vor allem in der Innenstadt mit viel En-
                                                                                                      gagement vorantreibt. „Wir begrünen
                                                                                                      unsere Innenstadt geschmackvoll und
                                                                                                      praktisch“, erklärt Albel. „Und das geht
© THERESA PEWAL

                                                                                                      weit über unsere prächtigen Parkanla-
                                                                                                      gen hinaus.“ Attraktive Blumentröge,
Villach Stadtzeitung 13

                                                                                                                                                  KK
                                                                                                     Verein für Lebensmittel
                                                                                                     direkt aus der Region
                                                                                                     „g‘schmackig, typisch, urig“ nennt
                                                                                                     sich der neue Verein, den Fleischer-
                                                                                                     meister Karl Ilgenfritz frisch aus
                                                                                                     der Taufe gehoben hat. In Kärnt-
                                                                                                     nermilch-Geschäftsführer Helmut
                                                                                                     Petschar hat er einen begeisterten
                                                                                                     Partner gefunden, der die Kooperati-
                                                                                                     on im Sinne der Nachhaltigkeit kräf-
                                                                                                     tig unterstützt. Ziel ist es, Topwaren
                                                                                                     aus Kärnten entsprechend zu positi-
                                                                                                     onieren und das Bewusstsein beim
                                                                                                     Konsumenten für heimische, ehrlich
                                                                                                     produzierte Lebensmittel zu schär-
                                                                                                     fen. Vizebürgermeisterin Petra Ober-

                                                                                © ISTOCK.COM/ULKAS
                                                                                                     rauner gratulierte zu der wichtigen
                                                                                                     Initiative, die auch um ein Umden-
                                                                                                     ken in der Gastronomie zugunsten
                                                                                                     regionaler Produkte bemüht ist.

                                                                                                      : FAIR TRADE

Urban Gardening-Kästen, viele Bie-        Ressourcen, Mülltrennung und -ver-                         Villach unterstützt auch
nenwiesen sind fixer Bestandteil der      meidung bei. Das Projekt Smart Was-                        den Weltladen-Tag
grünen Stadt. „Wir planen auch, eine      te ist im Laufen und soll neue Informa-
Wanderallee zu schaffen, denken in-       tionen für die Abfallwirtschaft liefern.                   Das Villacher Fairtrade-Team trifft
tensiv über Fassadenbegrünung nach                                                                   sich regelmäßig, um nachhalti-
und stellen auch Flächen für das pri-     Umweltanspruch                                             ge Themen und Projekte auf den
                                                                                                     Weg zu bringen. Dazu zählen be-
vate Garteln zur Verfügung.“              Dass die Stadt Villach seit Jahren e5-Ge-
                                                                                                     wussteinsbildende Filmabende, Vor-
                                          meinde ist und regelmäßig Umweltaus-                       träge, Schulinitiativen und Veran-
Grün auch beim Feiern                     zeichnungen einheimst, ist fast schon                      staltungen. In Vorbereitung ist auch
Und weil der Grüngedanke der Res-         Gewohnheit. Energieversorgung über                         eine Klima-Enquete für Jugendliche
sourcenschonung auf alle Lebensbe-        erneuerbare Rohstoffe, Energiesparin-                      und das Biofest, das am 28. und 29.
reiche angewendet werden soll, hat        itiativen auch bei der öffentlichen Be-                    September in Villach stattfindet.
                                                                                                     Eng eingebunden in die Arbeit des
sich Villach auch dem grünen Fei-         leuchtung, die Photovoltaikanlagen
                                                                                                     Fairtrade-Teams sind auch Vertre-
ern verschrieben. „Nicht nur unsere       und ein mit nachwachsenden Brenn-                          terinnen und Vertreter der Schulen
Märkte werden plastikfrei“, sagt der      stoffen und Abwärme gefüttertes                            und Kindergärten, wo bereits seit
Bürgermeister. „Wir schaffen ein Ge-      Fernwärmenetz, das beachtliche Ge-                         vielen Jahren Basisarbeit für Nach-
schirrmobil an, um Einweg-Plastiktel-     biete abdeckt, vervollständigen das                        haltigkeit geleistet wird. Bioessen
ler und -tassen zu vermeiden.“ Sowohl     Bild der grünen Stadt. „Und im Herbst                      und Umweltzeichen, Naturpark und
                                                                                                     Fairtrade-Auszeichnung sind einige
große Feste in der Stadt als auch pri-    loben wir auch heuer wieder den Um-
                                                                                                     der wichtigen Meilensteine, die sich
vate Feierlichkeiten sollen auf Wieder-   welt- und Energiepreis aus, mit dem                        bereits bewährt haben. Nächste Ak-
verwendbares setzen. Die Abfallwirt-      wir die intelligentesten und engagier-                     tion ist der Weltladentag, der am 24.
schaft unterliegt ebenfalls den hohen     testen Projekte würdigen und vor den                       Mai mit der Unterstützung Villachs
Vermeidungsgrundsätzen: Eine eigene       Vorhang holen“, kündigt Bürgermeister                      ausgerichtet wird.
Abfallberaterin bringt schon den Schul-   Albel an. „Grün ist eine Haltung, die wir
kindern den vernünftigen Umgang mit       aus vollster Überzeugung leben.“ [em]
14 Villach Stadtzeitung

                                                                                                 ADRIAN HIPP
                                                                                                               Jugendreferent Bürgermeister Günther
                                                                                                               Albel setzte sich mit den Neo-Mandata-
                                                                                                               ren zusammen.

                                                                                                                 : JUGENDRAT
STADT VILLACH

                                                                                                               Erste Klausur
                                                                                                               für die Zukunft
                Die Kinder der Volksschule Fellach lernen Umweltbewusstsein und Verantwortung.                 Fast 1000 Jugendliche haben jüngst
                                                                                                               ihre Neo-Mandatare in den Jugend-
                                                                                                               rat gewählt. Seit mehr als 20 Jahren
                                                                                                               ist dieses Gremium das demokra-
                                                                                                               tisch legitime Sprachrohr für die jün-
                                                                                                               gere Generation. Die frisch Gewähl-
                                                                                                               ten haben nun zwei Jahre lang die
                                                                                                               Möglichkeit, ihre Zukunft mitzuge-
                                                                                                               stalten, indem sie Ideen ausarbei-
                                                                                                               ten, diese in Gremien vorstellen und
                                                                                                               schließlich umsetzen. Im jüngsten
                                                                                                               Gemeinderat stellte sich der neue
                                                                                                               Jugendrat erstmalig vor. Davor wur-
                                                                                                               de aber bereits fleißig gearbeitet. Bei
                                                                                                               der Klausur war auch Jugendreferent
                Die Schülerinnen und Schüler der Re- zur Lesemotivation bei. Zusätzlich gibt                   Bürgermeister Günther Albel dabei,
                genbogenschule VS 9 Fellach erleben es Workshops zu gesunder Ernährung,                        der die Ideen mit den Jung-Mandata-
                gerade ein besonders bewegtes, span- Fairtrade und Safer-Internet. Dem sozi-                   rinnen und Mandataren diskutierte.
                                                                                                               „Ich schätze es, wenn Jugendliche
                nendes Schuljahr. „Rund um die Vor- alen Lernen kommt hoher Stellenwert                        Anliegen, die ihnen wichtig sind, an-
                bereitung zur Re-Zertifizierung des zu. Das Team der Volksschule 9 Fellach                     sprechen und sich in unserer Gesell-
                Umweltzeichens für die Schule berei- setzt sich intensiv mit den Aspekten                      schaft einbringen.“ Der Jugendrat
                chern viele lehrreiche und mitreißende des Umweltschutzes und des ökolo-                       sei ein Instrument, der arrivierten
                Aktivitäten den Schulalltag“, schildert gisch orientierten Handelns auseinan-                  Politikern aufzeigen soll, wohin der
                Fairtrade-Referentin Vizebürgermeis- der, theoretisch und vor allem prak-                      Weg gehen kann.
                terin Petra Oberrauner. „Als Umwelt- tisch. „Den Kindern gefällt dies sehr“,                   UMWELT, SPORT, EVENTS. Die
                zeichen-Schule sind die Pädagoginnen sagt Oberrauner. „Man spürt eine ganz                     neuen Mandatare haben bereits
                hier mit allen Anforderungen an eine besondere Atmosphäre, wenn man die-                       engagiert erste Schritte zu Ausar-
                Erziehung zur Nachhaltigkeit vertraut. se Schule besucht. Sie hat das Fairtra-                 beitung besprochen. Unter anderem
                Das Fairtrade-Siegel, das der Schulge- de-Siegel voll verdient.“                               sind ein eigener Jugendlauf, ein so-
                meinschaft am 29. Mai verliehen wird,                                                          genannter Sportkäfig, eine karitative
                ist Würdigung des bisherigen Bemü- Gemeinsame Verantwortung
                                                                                                               Geschenkeaktion, eine Regenbo-
                                                                                                               genparade und ein kostengünstiger
                hens und gleichzeitig Ansporn, noch Das interreligiöse Projekt zum Thema                       Nachhilfepool für Schüler näher de-
                mehr zu tun.“ ASKÖ-Fit-Frosch Hopsi „Hand in Hand“ verdeutlichte beispiels-                    finiert worden. Auch das Thema Um-
                Hopper, Sport im Freien, Garteln in den weise jüngst die gemeinsame Verant-                    welt will der Jugendrat immer wieder
                Gemüsebeeten vor der Schule und vie- wortung für die Welt, in der wir leben.                   aktiv bearbeiten und thematisieren.
                les mehr fördern den Spaß am naturna- „Schule muss mit positivem Erleben                       Bei der zweitägigen, engagierten
                                                                                                               Klausur war auch das Team vom Ju-
                hen, umweltbewussten Leben. Magic verknüpft sein, dann macht Lernen                            gendbüro, mit Ilse Woods-Pertl, Na-
                Zuze entführt mit seiner „magischen“ auch Freude“, versichert Direktorin                       jat Akty, Thomas Moser und Martin
                Lesung ins Reich der Fantasie und trägt Margarete Metzler-Samonig.[em]                         Mittersteiner mit dabei. [ds]
Villach Stadtzeitung 15

D
          ie ständige Weiterentwick-      Verkehrssicherheit, Grüninseln und         ten, also zu einem Ort machen, an dem
          lung einer Stadt benötigt ei-   Bäume verschönern die Straße. Der          man gerne verweilt und die Nähe zum
          nen anhaltenden Ausbau der      Verkehr läuft während der rund drei-       Draufluss genießen kann“, sagt Sobe.
          Infrastruktur. Es ist notwen-   monatigen Bauzeit einspurig stadtaus-
dig, Straßenzüge instandzuhalten oder     wärts. „Kurze Sperren sind in dieser       Millstätter Straße
einen Teil des Stadtbildes neuen Anfor-   Zeit leider nötig, diese kommunizieren     Hier erfolgt ein Straßenvollausbau auf
derungen anzupassen und zukunfts-         wir aber rechtzeitig“, verspricht Sobe.    einer Länge von 700 Metern und die Er-
fit zu machen. „Auch in diesem Jahr                                                  richtung eines Gehweges sowie neuer
nimmt die Stadt Villach viel Geld in                                                 Stützmauern. Die Bauarbeiten dauern
die Hand, um gewisse Stadtbereiche          „Wir setzen vermehrt auf                 von Juni bis Oktober. Der Gehweg dient
umzugestalten. Dies zieht natürlich bei      den Austausch mit der                   zur Erhöhung der Sicherheit und zur
manchen Projekten Verkehrsbehinde-                                                   besseren Erreichbarkeit der Haltestelle
                                             Bevölkerung und gehen
rungen nach sich. Selbstverständlich                                                 Landskron am Raunaweg.
informieren wir die Bevölkerung das          auf Anregungen, sofern
ganze Jahr über rechtzeitig über grö-          möglich, gerne ein.“                  Haltestelle Landskron
ßere Arbeiten und sind stets bemüht,                Stadtrat Harald Sobe             Im vergangenen Jahr entstand in
die Bürgerinnen und Bürger in die                                                    Landskron durch das Projekt „Land-
Maßnahmen einzubeziehen“, sagt                                                       sitz“ ein völlig neuer Stadtteil. Die
Baureferent Stadtrat Harald Sobe.                                                    dort errichteten Wohnanlagen sollen
                                          Draulände Abschnitt Eins                   selbstverständlich an das öffentliche
Völkendorfer Straße                       Ein weiteres unmittelbares Ergebnis        Verkehrsnetz angebunden werden.
Bereits begonnen haben die Arbeiten in    einer Bürgerinformationsveranstal-         „Bis Dezember haben die ÖBB daher
der Völkendorfer Straße. Hier reagiert    tung zeigt sich anhand der Draulände:      geplant, in Landskron eine neue Hal-
die Stadt auf Wünsche der Bürgerinnen     Aufgrund des Wunsches zahlreicher          testelle für die Stadtbahn zu errich-
und Bürger, die im Zuge von Informa-      Unternehmerinnen und Unterneh-             ten“, sagt Baureferent Stadtrat Harald
tionsveranstaltungen an sie herange-      mer erfolgt der Baustart erst Anfang       Sobe. Der Baustart soll noch im Som-
tragen wurden. „Dem starken Wunsch        September. „Nachdem der August ein         mer erfolgen, im neuen Fahrplan, der
nach einer Verkehrsberuhigung tragen      wichtiger Monat in der Hauptsaison ist,    ab Dezember gültig ist, soll die neue
wir Rechnung, indem wir die geplan-       sind wir diesem Ansuchen natürlich         Haltestelle bereits eingetaktet sein.
ten Parkplätze verschwenken, also ver-    gerne entgegengekommen“, sagt Sobe.        Weitere mögliche Haltestellen wären
setzt auf beiden Straßenseiten platzie-   Bevor es im September richtig losgeht,     in Wollanig und im Technologiepark
ren. Das hat zur Folge, dass langsamer    sind noch bis Juni Kanalarbeiten erfor-    denkbar. [tk]
gefahren werden muss“, sagt Sobe.         derlich.
Geprüft werde auch die Möglichkeit        Während der gesamten Bauzeit ist die
einer verstärkten Geschwindigkeits-       Zufahrt zu den Betrieben gestattet, ab
überwachung durch die Polizei. Die Ar-    dem Udo-Jürgens-Platz ist die Draulän-          : INFO
beiten dauern voraussichtlich bis Juli.   de gesperrt. Im September startet dann     Weitere nötige Baumaßnahmen be-
Der zweite Bauabschnitt betrifft den      der erste Bauabschnitt für die deutliche   treffen die Erneuerung der Straßen-
Bereich von der St. Johanner- bis zur     Attraktivierung der Draulände. Betrof-     beleuchtung, zum Beispiel in der
Werthenaustraße. Neben einer neu-         fen ist das Gebiet von der Stadtbrücke     Brauhausgasse.
                                                                                     Ein Kanalsanierungsschwerpunkt
en Asphaltierung erfolgt die Verbrei-     über die Lederergasse bis zur neu er-      betrifft unter anderem die Rennstei-
terung der Fahrbahn auf 5,50 Meter.       richteten Trafostation. „Diesen Bereich    ner- und die Kasmanhuberstraße.
Ein Blindenleitsystem sorgt für mehr      wollen wir ab September offener gestal-
16 Villach Stadtzeitung

                                 Gerhard Hohenwarter (37),
                                 Meteorologe, Klimatologe,
                                 und Gletscherforscher. Der
                                 zweifache Familienvater
OSKAR HÖHER

                                 spricht über den Klimawandel
Villach Stadtzeitung 17

  : INTERVIEW                               kontinentalen Raum den Temperaturan- Saisonen aber kürzer ausfallen. Ent-
                                            stieg jetzt schon viel deutlicher spüren. scheiden wird sich die Entwicklung in
                                                                                      der Mitte des Jahrhunderts. Denn alles,
Der Klimawandel ist derzeit in den Me-      War der heurige Winter auch zu warm? was wir in den vergangenen 30 Jahren
dien omnipräsent. Wie sehen Sie das         HOHENWARTER: Wir hatten nur zu ausgestoßen haben, gibt unseren Weg
als Experte?                                warme Monate. Die tiefste gemessene für die nächsten 30 Jahre schon zu ei-
GERHARD HOHENWARTER: Die Da-                Temperatur in Villach lag bei minus 10 nem guten Teil vor. Machen wir weiter
ten, die mir vorliegen, zeigen eindeutig,   Grad. Das ist, verglichen mit den 1980er wie bisher, oder setzen wir Klimaschutz
dass die Temperaturen nach oben gehen.      und 90er-Jahren, als es sehr kalte Win- um? Ändern wir nichts, haben wir am
Seit den 1980er-Jahren im Schnitt um        ter gab, nichts. Damals gab es längere Ende des Jahrhunderts zum aktuellen
zwei Grad im Mittel. Aufzeichnungen         Kälteperioden, die Seen rund um Villach Stand noch einmal vier Grad Temperatu-
von der ältesten Gebirgsmessreihe Ös-                                                 rerhöhung dazu. Für unsere Kinder und
terreichs, jener vom Dobratsch, belegen        „Wir hatten im heurigen                Kindeskinder  sind dann die Auswirkun-
jedenfalls ganz klar, dass wir den Tem-                                               gen dramatisch. Der subtropische Hoch-
peraturanstieg gerade erleben.
                                             Winter in Villach zu warme druckgürtel verlagert sich nach Norden,
                                              Monate. Kalte Kernwinter                die Sommer werden heißer und trocke-
Aber es gibt da doch immer wieder Ein-             gibt es nicht mehr.“               ner. Wenn es lange warm und trocken
brüche und Ausreißer, oder?                                                           ist, trocknen die Böden schneller aus
HOHENWARTER: Ausreißer gibt es,             sind zugefroren. Das ging nur, weil es und können dann Regen nicht gut auf-
ja. Aber der Temperaturanstieg ist ein-     über eine längere Periode kalt und nie- nehmen. So entstehen Probleme für die
deutig da!                                  derschlagsfrei war. Diese kalten Kern- Landwirtschaft und unser Trinkwasser.
                                            winter gibt es nicht mehr.                Diese Schwierigkeiten kommen auf uns
Heißt das, wir sind jetzt gerade mitten                                               zu und werden vielfältig sein.
drin im Klimawandel?                        Für die Skigebiete sind das keine rosi-
HOHENWARTER: Ja. Global gesehen             gen Aussichten.                           Wie geht es mit den Hitzetagen und
gibt es natürlich viel Wasserfläche, die    HOHENWARTER: Na ja, auch die Be-          Tropennächten   weiter?
sich langsamer erwärmt. Die Ozeane          schneiungstechnik entwickelt sich. Es    HOHENWARTER: Seit den 1930er bis
dämpfen also den Temperaturanstieg.         kann bei höheren Temperaturen und        in die 1980er Jahre gab es in Villach
Landfläche hingegen erwärmt sich            höherer Luftfeuchtigkeit Kunstschnee     durchschnittlich fünf Hitzetage mit
schneller. Das bedeutet, dass wir im        erzeugt werden. Auf Dauer werden die     über 30 Grad pro Jahr. Im Jahr 2003
18 Villach Stadtzeitung

   waren es 42, im Jahr 2015 auch 41! Die-                                           Das weiß man seit vielen Jahren. Aber                                 HOHENWARTER: Wenn wir uns jetzt
   ser Trend wird sich fortsetzen. In Villach                                        offenbar ist es immer noch einfacher,                                 für Klimaschutz entscheiden, können
   hatten wir bisher das Glück, dass wir                                             eine versiegelte Fläche zu schaffen, als                              wir die Auswirkungen noch in Grenzen
   außerhalb der Innenstadt kaum Nächte                                              eine Grünfläche anzulegen und diese in                                halten. Es muss raschest etwas passie-
   hatten, wo es heiß blieb. Im städtischen                                          weiterer Folge auch zu betreuen. Hier                                 ren. Nicht morgen, nicht übermorgen.
   Bereich ist die Wahrscheinlichkeit aber                                           wird es viele Überlegungen und Lösun-                                 Jetzt sofort. Wenn wir erst in 10, 20
   groß, dass die Tropennächte zunehmen                                              gen geben müssen, kluge Planung wird                                  Jahren Maßnahmen umsetzen, haben
   werden. In der Wiener Innenstadt hat es                                           notwendig sein.                                                       wir die Hälfte schon verschlafen. Dann
   im Vorjahr bereits 40 Nächte mit mehr                                                                                                                   müssen wir die Konsequenzen tragen.
   als 20 Grad gegeben. Beton und Asphalt                                             Also trifft der in Villach ausgerufene
   speichern Wärme. Je mehr wir also ver-                                             Slogan „Grün statt Grau“ gewisserma-                                 Wie verstehen und empfinden Men-
   siegeln und verbauen, desto größer ist                                             ßen ins Schwarze.                                                    schen das Wetter und das Klima?
   die Wahrscheinlichkeit, dass es mehr                                                                                                                    HOHENWARTER: Menschen verknüp-
   Tropennächte gibt.                                                                  „Wenn wir dem Klimawan-                                             fen persönliche Ereignisse und markan-
                                                                                       del entgegenwirken wollen,                                          te Lebenssituationen mit dem Wetter.
    Was bedeutet das für Städteplaner und                                                                                                                  Daher muss man auch beim Klimawan-
    die Entwicklung im urbanen Raum?                                                   müssen wir handeln. Nicht
                                                                                                                                                           del immer sehr vorsichtig sein. Oft ist
    HOHENWARTER: Die Themen Ver-                                                        morgen oder übermorgen,                                            das Wetter nur im Zusammenhang mit
    siegelung und fehlende Bäume werden                                                   sondern jetzt, sofort!“                                          außergewöhnlichen Ereignissen priva-
    eine Rolle spielen. Wenn man sich bei-                                                                                                                 ter Natur präsent. Seit dem Hagel 2015
    spielsweise die großen Parkplätze bei                                            HOHENWARTER: Je mehr Grün man                                         ist in Villach nahezu jedes Gewitter mit
    uns am Stadtrand ansieht: Die wenigen                                            in eine Stadt bringt, desto besser. Das                               Angst behaftet, weil die Auswirkungen
    Bäume stehen in keiner Relation zur                                              sollte bei allen Planungen mitbedacht                                 eben einprägend waren und nahezu je-
    Fläche, die versiegelt worden ist. Die kli-                                      werden. Dort, wo es große, versiegelte                                den betroffen haben.
    matechnische Zukunft der Städte fängt                                            Flächen gibt, muss man als Kompen-
    bei der Planung an. Begrünte Gassen,                                             sation klimawirksam Pflanzen setzen.                                  Werden solche Extremwetter-Situatio-
    Fassadenbegrünung, viele Wasser- und                                                                                                                   nen wie der Hagel oder das Hochwas-
    Grünflächen müssen geschaffen wer-                                               Welche Zeitspanne sehen Sie zur Um-                                   ser zunehmen?
    den, um ein Wohlfühlklima zu schaffen.                                           setzung dieser Maßnahmen?                                             HOHENWARTER: Der Starknieder-
                                                                                                                                                           schlag mit Hagel 2015 war ein Extre-
                                                                                                                                                           mereignis. Grundsätzlich muss man
                                                                                                                                                           aber festhalten, dass warme Luft mehr
               : INFO
                                                                                                                                                           Feuchtigkeit aufnehmen kann und die-
    Anzahl der jährlichen Tropentage                                                                                                                       se dann auch wieder abgibt. Es ist also
    (Temperatur ≥ 30 ∘C)                                                                                                                                   zumindest zu befürchten, dass Starknie-
                                                                                                                                                           derschlagsereignisse tendenziell etwas
                                                                           42

                                                                                                                           41

    QUELLE:
                                                                                                                                                           an Intensität zunehmen werden. Ein
                                                                                                                                                           Einzelereignis wie der Hagel 2015 wird
                                                                                                                                                           aber auch in Zukunft ein Einzelereig-
                                                                                   34

                                                                                                                                                           nis bleiben. Langfristige Vorkommnisse,
                                                                                                           32

                                                                                                                                                           wie das Hochwasser im Herbst, das in
                                                                                                                                           31

                                                                                                                                                           Villach ja zum Glück relativ harmlos
                                                                                                   29

                                                                                                                                                           war, brauchen lang anhaltende, kräfti-
                                                                                                                                                           ge Niederschläge. Das zu prognostizie-
                                                                                           23

                                                                                                                                                   23

                                                                                                                                                           ren, ist schwierig, weil es dahingehend
                                                                                                                                                           keinen Trend gibt. Tendenziell neigen
                                          19

                                                                                                                                                           aber die Großwetterlagen dazu, etwas
                                                                   16

                                                                                                                                                           langlebiger zu sein. Sicher ist nur ei-
                                                                                                                                   14

                                                                                                                                                           nes: Es wird mehr Hitzetage und mehr
                                                                                                                   13

                                                                                                                                                           Tropennächte geben.
                                                           8

                                                                                                                                                           Wo liegt eigentlich die Wetterküche für
              1970 7

                                                  19966
                                 1990 4
    1960 2

                        1980 4

                                                                                                                                                           Villach?
                                                                   2000
                                                                           2003
                                                                                   2006
                                                                                           2009
                                          1993

                                                           1999

                                                                                                                                                   2018
                                                                                                                           2015
                                                                                                                   2014

                                                                                                                                   2016
                                                                                                           2013
                                                                                                   2012

                                                                                                                                           2017

                                                                                                                                                           HOHENWARTER: Großräumig sind es
Hohenwarter liebt                                             Villach Stadtzeitung 19

                                                     die Natur. Er ist
                                                     leidenschaftlicher
die Obere Adria und der Golf von Genua,              Radfahrer, Berg- und
                                                     Skitourengeher und
denn Niederschläge kommen bei uns
                                                     eishockeybegeistert
aus Italien. Im Winter sorgt die Lage von
Villach am Rand des Klagenfurter Be-
ckens samt Dobratsch für mehr Schnee
und wenig Hochnebel. Im Sommer sind
Dobratsch und Gerlitze verantwortlich,
dass die Gewitter im Regelfall dorthin
ziehen. Kommt eine Front durchs Drau-
tal, zieht sie meist Richtung Gerlitze.
Kommt das Gewitter durch das Gailtal,
dann trifft es Villach.

Werden die Vorhersagen für Unwetter
eigentlich genauer?
HOHENWARTER: Das haben wir Me-
teorologen ganz gut im Griff. Man kann
potenzielle Unwetterlagen relativ ge-
nau im Vorhinein erfassen. Wie aller-
dings der Niederschlag dann aussieht,
ob es Hagel oder nur Starkregen gibt,
das können auch wir nicht immer exakt
vorhersagen. Solche Gewitterereignisse
sind ja oft sehr punktuell.

Und wenn etwas passiert, dann fin-
det man die Videos und Fotos ohnehin

                                                                                                                                         OSKAR HÖHER
gleich auf Facebook.
HOHENWARTER: Das stimmt. Es gibt
in den Sozialen Medien einen starken
Erfahrungsaustausch über das Wetter.
Oft vermittelt die Fülle an Berichten den
Eindruck, dass es nur mehr Extremer-        kennen sie die Örtlichkeiten persönlich.    bekanntlich die Ausnahme. In den ver-
eignisse gibt. Jeder filmt den Hagel oder   Die Einsatzbereiche für Meteorologen        gangenen Jahren haben wir fast immer
den Sturm und stellt das Video online. In   sind vielfältig, von der Beratung bei       20 Tage mit mehr als 30 Grad Celsius
Zeiten vor Social Media hat man das gar     Landwirten im Sommer, die beständi-         gehabt. In diese Kerbe wird wohl auch
nicht mitbekommen. Dadurch wird es          ges Wetter für die Heuernte brauchen,       dieser Sommer schlagen. Der Nieder-
für die Menschen aber auch schwierig        bis zum Winterdienst, der die Nieder-       schlag ist das große Fragezeichen, da
einzuschätzen, ob solche Ereignisse zu-     schlagswahrscheinlichkeit wissen will.      lässt sich keine Prognose stellen.
nehmen - oder nur die Berichte darüber.
                                            Gibt es so etwas wie eine Wetter-Hoch-      Wie kann der Einzelne, die Einzelne
Wie sieht die Arbeit eines modernen         saison für Sie?                             dem Klimawandel entgegenwirken?
Meteorologen aus?                           HOHENWARTER: Ja, in meinem Fall             HOHENWARTER: Wir alle können et-
HOHENWARTER: Meteorologie ist an-           den Villacher Kirchtag. Da sind wir stän-   was tun! Etwa, indem wir unser Kon-
gewandte Physik, also in weiterer Folge     dig in Kontakt mit dem Veranstalter,        sumverhalten ändern, regional einkau-
Mathematik. Die Gleichungen für un-         damit Kirchtagsbesucherinnen und -be-       fen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen,
sere Berechnungen haben sich nicht          sucher sicher feiern können. Da sind ex-    Rad fahren. Die Politik sollte Dinge ein-
verändert. Verbessert hat sich aber die     akte Prognosen wichtig, wenn sich etwa      deutiger in Richtung Klimaschutz len-
Rechenleistung, also die Umsetzung.         eine Sturm- oder Gewitterfront nähert.      ken. Katalysatoren, die Gurtepflicht oder
Heute sind Großrechner im Einsatz,                                                      die FCKW-Abschaffung hat man ja auch
die alles mit sehr hoher Genauigkeit        Und wissen Sie schon, wie der heurige       umgesetzt. Manche Dinge muss man
errechnen. Daher sind die Vorhersage-       Sommer wird?                                deutlich vorschreiben. Wenn wir dem
möglichkeiten besser. Die Meteorologen      HOHENWARTER: Am ehesten wird er             Klimawandel entgegenwirken wollen,
interpretieren diese Daten, im Idealfall    zu warm, denn zu kalte Perioden sind ja     muss sich jetzt etwas ändern! [ds]
: AUS DEN REFERATEN                    20 Villach Stadtzeitung

Petra Oberrauner
1. Vizebürgermeisterin; Referentin
für Wirtschaft, Stadtgarten, Hightech,
Wirtschaftshof, Fairtrade.
Unternehmersprechtag:
jeden ersten Mi, vorherige Anmeldung
Genereller Sprechtag:
Mi ab 9.30 Uhr (nach Vereinbarung)
Kontakt: T 0 42 42 / 205-5201
vzbgm.oberrauner@villach.at

                                                                                                                                   STADT VILLACH/KW
                                            Für Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner sind Ersatzpflanzungen für alte
                                            Bäume wichtig. Hier übersiedelt die erwachsene Weide in das Bad Drobollach.

          : INNENSTADT

    Hightech-Referentin Vizebürger-
    meisterin Petra Oberrauner freut
    sich über 14,375 Millionen Euro für     Noch bevor der Laubaustrieb begann,        Herausforderung. „Klimawandel und
    die Silicon Austria Labs bis zum Jahr   führte der Stadtgarten ein umfangrei-      damit einhergehende Witterungs-
    2023. Diesen Betrag hat die Kärnt-      ches Baumpflanzungsprojekt durch.          kapriolen mit langen Trockenzeiten,
    ner Landesregierung nun beschlos-       „Insgesamt setzten wir im Frühling         großer Hitze und auch vielen neuen
    sen. In den Villacher Labs entstehen    111 neue Bäume“, sagt Vizebürger-          Krankheiten machen den Bäumen im
    160 Top-Forscherjobs, Ausbau des
    High Tech Campus startet heuer.
                                            meisterin Petra Oberrauner. „39 da-        Straßenraum große Probleme“, sagt
    Insgesamt wird der einzigartige For-    von sind als Bestattungsbäume auf          Oberrauner. Experten raten zu süd-
    schungsverbund mit 280 Millionen        den Friedhöfen vorgesehen. 12 gehö-        ländische Arten.
    Euro ausgestattet. Die Mittel kom-      ren zur Umgestaltung des Parkplat-
    men von den beteiligten Bundes-         zes Waldfriedhof West. In den                      Würdige Ersatzpflanzung
    ländern Kärnten, Steiermark und         sonstigen Stadtbereichen sind                       Trotzdem versucht der Stadt-
    Oberösterreich, vom Bund und vom
    Fachverband der österreichischen
                                            es 60 Stück.“                                       garten, heimische, bienen-
    Elektro- und Elektronikindustrie.       15 Stück wachsen künftig                           freundliche Bäume auszupflan-
    „Kärntens Beitrag umfasst die Ein-      in der Italiener Straße. Au-                      zen, auch Obstbäume werden
    bringung des ehemaligen Carinthi-       ßerdem wurden Bäume                              gesetzt, z.B. in der Tiroler Straße
    an Tech Research in die Labs sowie      in der Seebacher Allee,                             und in Drobollach. Im Spät-
    Geldmittel in Höhe von 14,375 Mili-     am Karawankenweg,                                    Herbst gibt es eine weitere
    onen Euro“, berichtet Villachs High-
    tech-Referentin Vizebürgermeisterin
                                            am Tschinowitscher                                   Pflanzaktion. Mit erhebli-
    Petra Oberrauner. Die Teilnahme         Weg, in der Burgen-                                   chem Aufwand pflanzte das
    an den Silicon Austria Labs ist für     land Straße, in der                                    Team jüngst eine elf Meter
    Kärnten ein weiterer Meilenstein auf    Tiroler Straße, in                                     hohe Weide auf dem Areal
    dem Weg zur Top-Forschungsregion        St. Martin, in Dro-                                    des Strandbads Drobollach.
    in einer der Schlüsseltechnologien      bollach und ande-                                      Der Vorgänger-Baum wurde
    der Zukunft, der Technologiepark
    Villach werkt damit auf international
                                            ren Dorfbereichen                                      aus Sicherheitsgründen ge-
    bedeutender Ebene.                      gepflanzt. Die Bau-                                     fällt. Die neue Trauerweide
                                            martenwahl ist eine                                     ist ein würdiger Ersatz.“
Dehner Gartencenter Österreich GmbH & Co. KG, Pluskaufstr. 10, A-4061 Pasching, Tel.: +43 (0)7322-70333
                                                                                                                                        E R Ö FFN E T !
                                                                                                                                             MIT GROSSER
                                                                                                                                            ZOOABTEILUNG!

                           BALKONERDE
                           hochwertige Erde
                           mit Langzeitdünger
                                    9.99
                           60 l
                           3941101   7.99(0.13 €/l)

      GARTENNELKE                                                                                                                                            HUNDE-NASSFUTTER
      Dianthus caryophyllus                                                                                                                                  hoher Fleischanteil,

                                   2.49
      versch. Farben,                                                                                                                                        qualitativ hochwertige
      Topf Ø 10,5 cm                                                                                                                                         Rohstoffe, 400g oder
                              je                                                                                                                             800g          ab 2.79

      8811788                TOP-PREIS                                                                                                                       1422161 ab   2.29 (5.73 €/kg)

     Öffnungszeiten:                                                                   Angebote gültig von
     Mo - Fr 08:30 - 19:00 Uhr,          Bruno-Kreisky-Str. 37, 9500 Villach,          24.04. - 29.04.2019.
                                                                                                                                 Jetzt 15x
     Sa 08:30 - 18:00 Uhr                Telefon Markt: +43 (0)4242-33631              Solange der Vorrat reicht.                 in Österreich!                  dehner.at
B1(2 4B9,//$&+B$Q]HLJHB6WDGWPDJD]LQB9LOODFKBBBB5=LQGG                                                                                                    

                                                                                       CENTER O OLSACHER

                                                                                                                                                                                             *Unverbindlich empfohlener, nicht kartellierter Kassaabholpreis inkl. MwSt. Aktionsmodelle lieferbar solange der Vorrat reicht. Satz- und Druckfehler vorbehalten.
                                                                                                                    Klassifizierungggg
                                                                                                                    Energieeffizienz     A
                                                                                                                    Reinigungswirkung   A
                                                                                                                    Trockenwirkung      A
                                                                                                                           Symbolfoto

    Kaffeevollautomat                             Dampfgarer                           Geschirrspüler                                        Staubsauger
    CM 5300                                       DG 6001 GourmetStar                  G 4203                                                C3 Pure Black PowerLine
    ■ OneTouch-Funktion – Zubereitung             ■ Genaue elektronische Temperatur-   ■ Stand- und Unterbaugerät                            ■ Power-Motor, 890 Watt
       von einfachem oder doppeltem                 regelung 40 bis 100 °              ■ Vollelektronische Steuerung mit                     ■ komfortable Höhenverstellung dank
       Cappuccino oder Latte Macchiato            ■ Als Einbau-, Unterbau- oder          Update-Funktion                                         Comfort-Teleskoprohr
    ■ Programmierung von Temperatur,                Standgerät verwendbar              ■ mit großem Besteckkorb                              ■ Umschaltbare Universal-Bodendüse
       Mahlmenge und Wassermenge                  ■ Menügaren ohne Geschmacks-         ■ Flüsterleise                                            SBD290-3
       pro Tasse und Kaffeespezialität              übertragung auf bis zu 3 Ebenen    ■ Lebenslange Wasserschutzgarantie                    ■   Reichhaltiges Zubehör integriert
    ■ Automatische Spül-, Reinigungs-             ■ 1,2 l Wassertank – Wasservorrat                                                          ■   Rundum-Möbelschutzleiste
                                                                                       ■ Schalterblende lichtweiß
       und Entkalkungsprogramme                     bis zu 90 Minuten Garzeit                                                                ■   Auf 20 Jahre Lebensdauer getestet
                                                                                       ■ mit Automatik-Programm
    ■ Farbe: Grau                                                                                                                            ■   12 Meter Aktionsradius

       €    749,–*                                    €   799,–*                          €   559,–*                                             €    199,–*
Å
          Weitere Aktionsmodelle und Abverkaufsgeräte finden Sie in unserem Shop unter www.olsacher.at                                                                                 Å
   Ossiacherzeile 46 · A-9500 Villach                       Telefon-Hotline 04242 / 340 00                                                                    www.mielecenter.at
Sie können auch lesen