Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB

 
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Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
RUBRIK
AUSGABE 2/ 20                           RUBRIK

energie
& wasser
DAS MAGAZIN VON IWB

FOCUS

Was sagt uns
das Klima?
Seite 8

ENERGIE & ICH

Hilfe, wenn's heiss wird
Seite 25

PROMENADE

Ein Picknick zum Glück
Seite 30

                           energie &  wasser 1 / 19   33
Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
EDITORIAL | INHALT

                             16                                                                                                                                     Langfristige
                                                                   Foto: Timo Orubolo
                                                                                        30                                                                          Aufgaben

                                                                                                                                  Foto: Nikada/iStock

                                                                                                                                                        Foto: IWB
                                      Aktuell                                                                                                                       Vermutlich ist der Klimaschutz die
                              4       Wasserstoff-Pilot, digitale Velokuriere, neue Ladestationen                                                                   grösste Aufgabe unserer Zeit. Denn sie
                                                                                                                                                                    erfordert nicht nur gewaltige Anstren-
                                      Einblick                                                                                                                      gungen, sondern auch einen langen
                              6       Der Mann, der nachhaltige Wärme in die Schweiz bringt                                                                         Atem. Das wissen auch wir bei IWB,
                              7       Ein Fitnesscenter macht Energietraining                                                                                       etwa, wenn wir auf unsere Wärmepro-
                                                                                                                                                                    duktion blicken. Vor 15 Jahren haben wir
                                      Focus                                                                                                                         mit dem Bau des ersten Holzkraftwerks
                              8       Die lange Basler Klimageschichte                                                                                              in Basel begonnen. Es folgten Beteili-
                             12       Wie das Quartier von morgen lebt                                                                                              gungen an Biogasanlagen und schliess-
                             16       Klima und Unternehmen: Interview mit Thomas Vellacott                                                                         lich ein zweites Holzkraftwerk. Bald
                                                                                                                                                                    nehmen wir in Basel den Wärmespei-
                                      Aus eigener Energie                                                                                                           cher Dolder in Betrieb, und das Heiz-
                             18       Mehrwert durch Begrünung                                                                                                      werk Bahnhof wollen wir teilweise auf
                                                                                                                                                                    Holzpellets umstellen. Immer neue Mo-
                                      Energie & ich                                                                                                                 saiksteine kommen hinzu, die weniger
                             21       Die neue, bessere Wärmebox                                                                                                    fossile Energieträger bedeuten. Ein
                             22       Welcher Heizungstyp sind Sie?                                                                                                 langfristiger Effort für ein klares Ziel:
                             25       Wenn Abkühlung nottut                                                                                                         eine klimafreundliche Basler Wärmever-
                             26       Neues aus dem IWB CityCenter                                                                                                  sorgung mit Fernwärme, Wärmeverbün-
                                                                                                                                                                    den und dezentralen, erneuerbaren
                                      Rätsel                                                                                                                        Energiequellen. Für die Gemeinden aus-
                             29       Umweltausflug zu gewinnen                                                                                                     serhalb des Kantons Basel-Stadt bleibt
                                                                                                                                                                    IWB zum einen ein verlässlicher Partner.
                                      Promenade                                                                                                                     Zum andern unterstützt IWB die Ge-
                             30       Die vielleicht schönste Art, zu essen                                                                                         meinden, die eine klimafreundliche
                                                                                                                                                                    Wärmeversorgung anstreben, mit wirt-
                                                                                                                                                                    schaftlichen, innovativen Lösungen.

                             IMPRESSUM                                                                                                                              Aufgaben, die wir gerne übernehmen.
                               energie&wasser, Magazin von IWB, A   ­ usgabe Juni 2020. E­ rscheint vierteljährlich.
                              Telefon +41 61 275 96 53, e.w@iwb.ch, www.energie-und-wasser.ch ­Redaktionsteam:
                             ­Thomas Aerni, Claude Beauge, Paul Drzimalla, Belinda Hasler, Katarina ­Karadzic,
                              Dietmar K­ üther, Reto Müller, Jonas Recher, Erik Rummer, Sebastian Schillinger,
                              Markus Siegenthaler, Dominic Specht, Barbara Tank, Brunella Torres                                                                    Martin Eschle
                              Konzept, ­Redaktion, Pro­duktion: Basel West Unter­nehmenskommunikation AG, Basel,                                                    Mitglied der Geschäftsleitung
                              Eicon AG, Naters Druck: Swiss­printers AG, Zofingen, gedruckt auf FSC©-­Recyclingpapier
                                                                                                                                                                    Leiter Beschaffung
Titel: Christian Aeberhard

                              ­Anzeigenmarketing: DaPa Media GmbH, Bremgarten AG, Telefon +41 56 641 90 80
                               Inserateschluss für Ausgabe 3/20: 17. August 2020, für Ausgabe 4/20: 9. November 2020                                                Envelope-open martin.eschle@iwb.ch
                                                                                                   PERFORM ANCE

                                                                                                        neutral   01-20-124267
                                                                                                     Drucksache   myclimate.org

                                                                                                                                                                                              energie & wasser 2/20   3
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AKTUELL

                             Das Kraftwerk Birsfelden liefert
                             erneuerbare Energie für die
                             Produktion von Wasserstoff.

                                                                                                       Wasserstoff-
                                                                                                       Pilotprojekt
                                                                                                       mit IWB
                                                                                                       In Basel erreicht die Elektromobilität den Güter-
                                                                                                       verkehr. Gemeinsam mit der Fritz Meyer AG plant
                                                                                                       IWB eine Wasserstoff-Produktionsanlage in Basel.
                                                                                                       Direkt neben dem Kraftwerk Birsfelden ist eine
                                                                                                       Elektrolyseanlage geplant. Mit erneuerbarer Was-
                                                                                                       serkraft soll dort Wasserstoff entstehen, der in
                                                                                                       entsprechenden Fahrzeugen wiederum in elektri-
                                                                                                       schen Strom umgewandelt wird. Der Wasserstoff-
                                                                                                       antrieb hat als klimafreundliche Alternative zum
                                                                                                       Verbrenner gerade im Güterverkehr Potenzial, wo
                                                                                  Foto: Simon Havlik

                                                                                                       Gewicht und Reichweite von Batterien ein Hinder-
                                                                                                       nis sind. Zudem ist Wasserstoff transportierbar,
                                                                                                       was ihn zum idealen Speicher macht.

                                                                Öffentliche Ladestationen
                                                                in den Birsstadt-Gemeinden
    Beratung neu                                                Die Elektromobilität kommt nach
                                                                Aesch, Arlesheim, Dornach, Muttenz,
    auch per Skype                                              Pfeffingen und Reinach. In den Ge-
                                                                meinden der Energieregion Birsstadt
    Ob Strom, Heizung, Elektromobilität,                        erstellt IWB 20 neue öffentliche Lade-
    Internet oder Energie im Allgemeinen                        stationen. Für die Menschen in den
    – IWB bietet rund um das umfangrei-                         sechs Gemeinden heisst das: zuverläs-
    che Angebot eine unverbindliche Erst-                       sig laden im IWB-Ladenetz und dabei
    beratung an. Neu steht das kostenlose                       zertifizierten Ökostrom nutzen. Das ga-
    Angebot auch über den Videokonfe-                           rantiert das Gütesiegel «naturemade
    renzdienst Skype zur Verfügung. Ur-                         star», das IWB auch bei ihren Ladestati-
    sprünglich während der Coronakrise                          onen in Basel-Stadt einsetzt. Schon in
    eingeführt, hat IWB beschlossen, das                        diesem Jahr kann an den ersten Statio-
    Angebot weiterzuführen, welches die                         nen geladen werden. Bis 2022 sind die
    Beratung per Telefon ergänzt.                               Installationen komplett.
                                                                                                                                                           Foto: Timo Orubolo

    Weitere Informationen                                       Weitere Informationen
    GLOBE iwb.ch/beratung                                       GLOBE iwb.ch/mobilitaet

4   energie & wasser 2/ 20
Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
AKTUELL

                                                                                                  Ein neuer Film zeigt
                                                                                                  die Komplexität
                                                                                                  der Baustelle am
                                                                                                  Viertelkreis.

                                                                                                    Baustellenfilm:
                                                                                                    Viertelkreis
                                                                                                    Das Gundeli bekommt ein neues «Eingangstor» im
                                                                                                    Osten. Im Bereich Viertelkreis wird seit letztem
                                                                                                    August gebaut mit dem Ziel, den Verkehr für alle
                                                                                                    Teilnehmer zu verbessern. Aber auch unter der
                                                                                                    Erde geschieht vieles: Gemeinsam mit dem Tief-
                                                                                                    bauamt des Kantons Basel-Stadt erneuert IWB Lei-
                                                                                                    tungsanlagen für die Grundversorgung. Insbeson-
                                                                                                    dere eine neue Trinkwasserhauptleitung soll auch
                                                                                                    in Zukunft sicherstellen, dass jederzeit qualitativ
                                                                                                    hochwertiges Trinkwasser fliesst. Nun zeigt ein
                                                                                                    Baustellenfilm die Hintergründe der komplexen
                                                                             Foto: Niels Franke

                                                                                                    Bauarbeiten:

                                                                                                    GLOBE iwb.ch/viertelkreis

                                                                                                                Veranstaltungen im
                                                                                                                IWB CityCenter
                                                                                                                Was hat das zweite Halbjahr 2020 zu bieten?
                                                                                                                Einiges, zumindest mit IWB. Das Halbjahrespro-
                                                                                                                gramm zeigt, wann wieder spannende Themen-
                                                                                                                wochen, Erlebniswelten sowie die beliebte Veran-
                                                    Foto: Piola666/ iStock

                                                                                                                staltungsreihe «Einblicke» stattfindet, die Basel
                                                                                                                von einer ganz besonderen Seite zeigt. Das Halb-
                                                                                                                jahresprogramm ist gratis im IWB CityCenter,
                                                                                                                Steinenvorstadt 14, erhältlich.
LoRa zeigt, wo die Kuriere sind
                                                                                                                Die nächsten Veranstaltungen
«Wo bist du, und wie schnell kannst du auf dem Bruderholz                                                       (vorbehältlich BAG-Entscheide):
sein?» – was bei der KurierZentrale bisher per Funk diskutiert                                                  20.8. Urban Art-Tour
wurde, passiert bald automatisch. Die Basler Velokuriere tes-                                                   17.9. Uhrwerkbesichtigung Pauluskirche
ten mit IWB gerade LoRa-Sensoren, die den Standort auto-                                                        15.10. Besichtigung Flusskraftwerk Birsfelden
matisch an die Zentrale übermitteln. Diese kann so schnell
Routen planen und anpassen. Das bedeutet weniger Warte-
zeit und mehr Aufträge für die Kuriere. LoRa ist als strah-
lungsarmer und energieeffizienter Funkstandard ein Teil der
Smart-City-Initiative Basel, die IWB unterstützt.

Weitere Informationen
GLOBE smartcity.bs.ch

                                                                                                                                                energie & wasser 2/ 20   5
Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
EINBLICK

    Die lokale Wärmelösung
    Wärme aus erneuerbaren Energien ist auf dem­Vormarsch.
    Von der grossen Erfahrung, die IWB in diesem Bereich hat,
    könnten Gemeinden in der ganzen Schweiz profitieren.
    Eine Auf­gabe, wie geschaffen für Bruno Jordi.

    Text: Paul Drzimalla
    Foto: IWB

                                                                                    Was kann IWB dabei bieten?
                                                                                    Basel-Stadt ist in vielen aktuellen Energie- und Kli-
                                                                                    mafragen Vorreiterin. Das liegt zum einen an der
                                                                                    Gesetzgebung, die in Basel-Stadt weiter geht als
                                                                                    anderswo, und zum anderen an IWB, die immer
                                                                                    wieder innovative Lösungen realisiert. Bestes Bei-
                                                                                    spiel ist die geplante IWB Pflanzenkohleanlage in
                                                                                    Kleinhüningen, die aus Abfällen Wärme erzeugt
                                                                                    und dabei der Atmosphäre CO₂ entzieht. All dieses
                                                                                    Know-how möchten wir schweizweit in neue, zeit-
                                                                                    gemässe Projekte einbringen. Dabei ist uns wich-
                                                                                    tig, partnerschaftlich und auf Augenhöhe Projekte
                                                                                    mit allen Interessierten zu entwickeln. Funktionie-
                                                                                    rende Lösungen mit lokalen Partnern sind gefragt.

                                                                                    Ausserhalb Basel-Stadt hat IWB viele Gas­
                                                                                    kunden. Was sagen Sie diesen?
                                                                                    IWB ist für alle Gaskunden weiterhin ein verlässli-
                                                                                    cher Partner und wird ihre Verpflichtungen einhal-
                                                                                    ten. Sollte IWB Gasnetze ausserhalb Basel-Stadt
                                                                                    einst stilllegen, wird sie dies nur in Abstimmung
                                                                                    mit den betroffenen Gemeinden tun und mit vie-
                                                                                    len Jahren Vorlauf kommunizieren. Dass IWB ihren
                                                                                    grossen Erfahrungsschatz mit erneuerbaren Ener-
                                                                                    gien auch Partnern ausserhalb von Basel-Stadt zu-
    Der neue «Wärme-                                                                gänglich machen will, ist für mich kein Wider-
    botschafter» von         Bruno Jordi, Sie sind erster «Leiter Wärmever-         spruch.
    IWB: Bruno Jordi         bünde Schweiz» bei IWB. Warum braucht es
                             diese neue Stelle?                                     Sie sind seit Beginn des Jahres bei IWB.
                             Schauen Sie sich die politische und gesellschaftli-    Ihre ersten Eindrücke?
                             che Diskussion an: Dekarbonisierung ist wichtiger      Ich wurde sehr offen und positiv empfangen. Da-
                             denn je, und gerade bei der Wärme ist das Poten-       bei konnte ich viele innovative Projekte und Ideen
                             zial gross. In Basel-Stadt gibt es bereits das Fern-   kennenlernen. IWB hat spannende neue Ansätze
                             wärmenetz und Wärmeverbünde. Doch auch aus-            im Wärmebereich, die marktreif sind. Meine eige-
                             serhalb des Kantons gibt es viele geeignete            ne, langjährige Erfahrung in der Errichtung und
                             Perimeter, in denen IWB Wärmeverbünde errich-          dem Betrieb von Wärmeverbünden ist hier richtig
                             ten möchte.                                            aufgehoben.

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Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
EINBLICK

                                                                                                                 Dylan Teal kontrolliert
                                                                                                                 mit dem Tablet den
                                                                                                                 Energieverbrauch, den
                                                                                                                 er in vier Jahren auf
                                                                                                                 die Hälfte reduzieren
                                                                                                                 konnte.

Fitte Geräte
Bei Let’s Go Fitness in Basel kommen nicht nur Menschen
in Form. Auch die Energieverbraucher haben eine Schlank-
heitskur durchlaufen – mit erstaunlichem Resultat.

Text: Paul Drzimalla
Foto: Gianni Groppello

                         P
                                uls, Zeit, Watt – wer im Fitnesscenter trai-      per Tablet kontrollieren. «Dass tagsüber viel ver-
                                niert, kann seine Fortschritte sehen. Doch        braucht wird, war mir klar. Aber was nach Laden-
                                bei Let’s Go Fitness in Basel verfolgt auch der   schluss noch alles läuft, hat mich doch erstaunt.»
                         Geschäftsführer genau die Daten. Nicht die seiner        So hat Teal weitere Geräte durch energieeffiziente
                         Kunden, sondern die seiner Energieverbraucher:           ersetzt oder effizienter gesteuert. Das Ergebnis
                         «50 Prozent in knapp vier Jahren.» Dylan Teal ist        merkt er nicht nur auf dem Screen, sondern auch
                         ­begeistert. Was er seit 2016 an Energie eingespart      auf dem Kontoauszug: Die Energiekosten, mit die
                          hat, übertrifft nicht nur seine Erwartungen, son-       grössten Posten in jedem Fitnesscenter, sind mar-
                          dern auch die Vorgaben. Das KMU-Modell der              kant gesunken.
                          Energie-Agentur der Wirtschaft EnAW, zu dem sich
                          auch Teal verpflichtet hat, sieht eine Reduktion von    Für die Zukunft will Teal die Daten weiter im Auge
                          zehn Prozent in zehn Jahren vor. Doch der Energie-      behalten. Einerseits kann er die daraus gewon­
                          berater von IWB motiviert Dylan Teal, mit Fitness-      nenen Erkenntnisse seinen Lernenden weiterge-
                          centern habe er bereits 20 Prozent geschafft.           ben, deren Ausbildung Ressourcenmanagement
                                                                                  beinhaltet. Andererseits soll das Niveau gehalten
                         Gemeinsam machen sie eine Bestandsaufnahme.              werden, auch im zweiten Basler Standort von
                         Schnell sind die grossen Verbraucher ausgemacht:         Let’s go Fitness, den Teal demnächst eröffnet.
                         Lüftung und Kühlung werden durch neue, besser            Schliesslich muss, wer seine Fitness halten will,
                         steuerbare Geräte ersetzt, Sauna und Dampfbad            auf sie achten.
                         laufen nur noch bedarfsgesteuert, und die gesam-
                         te Beleuchtung ist inzwischen auf LED umgestellt.
                         Seit anderthalb Jahren kann Dylan Teal mit dem           Energieberatung für Unternehmen:
                         IWB Energiemonitoring-Tool den Energieverbrauch          GLOBE iwb.ch/energieberatung

                                                                                                                  energie & wasser 2/ 20   7
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FOCUS

Celsius’
                            Erben
Exakt und erprobt: Drei-
mal täglich wird im Mess-
häuschen die Temperatur
je viermal abgelesen.
Energie & wasser - Was sagt uns das Klima? Hilfe, wenn's heiss wird Ein Picknick zum Glück - IWB
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Wie das Wetter heute ist, lässt sich einfach sagen.
Doch wie es letztes Jahr und das zuvor war?
Oder gar vor hundert Jahren? Da braucht es schon
Leute wie Max Baumann.
Text: Paul Drzimalla
Fotos: Christian Aeberhard

S
        chnell reibt er die Hände aneinander. Es ist   Aus einer Metallkugel verdampft Alkohol in eine
        kalt an diesem Frühlingsmorgen, an dem         Röhre. «Nur noch zwei solche Geräte gibt es in der
        wir Max Baumann treffen, und gleich wird       Schweiz. Das andere in Locarno», meint er, und
er wissen, wie kalt. Er steigt die drei Stufen zum     kurz scheint etwas wie Stolz aufzublitzen, bevor
weissen Holzhäuschen hinauf, dreht den Schlüssel       der Meteorologe wieder bescheiden wird. Er führt
und öffnet zwei Türen. Er liest ein Thermometer        zu weiteren Apparaturen, zeigt auf Gefässe, die
ab. Dann noch eines. Noch eines. Und ein weite-        Niederschlag messen, weist auf einen metallum-
res. «6.7 Grad», sagt Baumann schliesslich. Tem-       ringten Kreis in der Wiese: zehn Tonnen Erdreich,
peratur ist nichts Banales, das merkt man bei          die unterirdisch gewogen werden, um die Ver-
einem Besuch der Wetterstation St. Margarethen         dunstung zu erfassen. Nicht alle Geräte gehören
in Binningen bald. Dreimal täglich kommen Max          dem Verein; MeteoSchweiz hat eine automatische
Baumann und seine Kollegen her, um zu messen           Wetterstation errichtet. Auch zu ihr schauen die
und zu beobachten. Immer um Viertel vor sieben         Basler Meteorologen.
am Morgen, Viertel vor eins am Mittag, Viertel vor
sieben abends. Sommerzeit ignorieren sie, das
könnte die Zahlen verfälschen. Und Zahlen sind         Was die Zahlen zeigen
alles, hier oben über Basel.
                                                       Über uns steht die Sonne alleine im kühlblauen
                                                       Himmel. «Sehr trocken, die Temperatur etwas un-
Die letzten ihrer Art                                  ter dem Durchschnitt. Die Bise bringt kalte Luft.
                                                       Vermutlich werden wir elf Stunden Sonne haben»,
Baumann und seine Kollegen, sie sind der Meteo-        kommentiert Baumann, während wir in sein Büro
rologische Verein Basel. Und sie verwalten ein be-     gehen. Zeit, sich aufzuwärmen und Zahlen zu stu-
sonderes Erbe: die Basler Klimareihe. Vor über 260     dieren. Und Geschichte. Sie beginnt 1755. Die Celsi-
Jahren begonnen, ist sie eine der ältesten unun-       us-Skala in der heutigen Form gilt noch nicht lan-
terbrochenen Aufzeichnungen von Wetterdaten            ge, und in Basel werden erstmals Temperatur-
der Welt. Deshalb auch die Gerätschaften, die wie      messungen gemacht. Erst über hundert Jahre spä-
aus einer anderen Zeit scheinen. Die Flüssigkeits-     ter wird es ein schweizweites Messnetz geben, der
thermometer etwa, die Max Baumann abliest – ei-        Basler Standort ist am Bernoullianum, einem in-
nes für den Minimal- und den Maximalwert, eines        zwischen denkmalgeschützem Gebäude der Uni-
für die Luft- und eines für die Verdunstungstem-       versität Basel in der Nähe des Spalentors. Da die
peratur. Oder auch das Hygrometer, in dem echte        Stadt wächst, wird die Messstation 1929 an den
Haare eingespannt sind, deren Spannung sich mit        heutigen Ort verschoben, ins Grüne, der Mess-
der Luftfeuchtigkeit ändert. Vieles hier arbeitet      genauigkeit halber. Knapp 40 Jahre später kommt
ohne Elektronik, dafür schon seit zig Jahren ohne      Max Baumann zum ersten Mal hierher. Er studiert
Störung.                                               damals Mathematik und Physik, die Station ist sein
                                                       Institut.
Ruhig zeigt Max Baumann weitere Instrumente.
Lose verstreut, fast zufällig stehen Stäbe und Käs-    Viel hat sich geändert seitdem. Die Klimareihe
ten auf der Wiese. Max Baumann zeigt eine Röhre,       geht von der Universität an den Kanton, bis sie
die auf Kopfhöhe hängt: ein Strahlungsmesser.          schliesslich 2004 eingestellt wird. Ein Verein führt

                                                                                        energie & wasser 2/ 20   9
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                                   Die Letzten: Instrumente
                                     wie der Strahlungsmes-
                                     ser mit alkoholgefüllter
                                   Stahlkugel sind heute rar.

     sie weiter, mit Baumann zehn Leute. Sie pflegen
     Daten, korrigieren Messfehler, denn Meteorologie
     braucht Erfahrung. Und sie erbringen einen Be-
     fund. «Da sehen Sie es deutlich.» Max Baumann
     zeigt eine Kurve, die immer steiler ansteigt: die
     Jahresmittelwerte der in Basel gemessenen Tem-
     peratur. Zwei Grad plus seit Messbeginn. Die
     30-jährigen Mittelwerte zeigen dasselbe Bild.
     Denn erst ab 30 Jahren redet man vom Klima, so
     die internationale Konvention. Ende 2020 geht
     wieder eine Periode zu Ende. Die Differenz zur
     letzten wird wohl mindestens ein Grad betragen.

     Max Baumann zeigt eine weitere Kurve. Es ist der           Baumann will etwas anderes zeigen. Er geht zu
     Blühbeginn der Kirsche, der vom April immer                einer Apparatur ganz in der Ecke. Eine Glaskugel
     mehr in den März wandert. Auch solche Beobach-             ist in eine Metallfassung gespannt. «Man muss
     tungen gehörten zu seiner Aufgabe, erklärt er und          sich drüberbeugen.» Baumann winkt. Wir halten
     zeigt aus dem Fenster. «Das ist unser Kirschbaum.»         dem Anblick nicht lange stand, doch verstehen
     Er ist stark zurückgestutzt. Der kranke Baum, ein          schnell. Wie eine Lupe wirft die Kugel einen gleis-
     Sinnbild? «Man muss vorsichtig sein, wenn man              senden Punkt auf ein gerastertes Papier und hin-
     einzelne Phänomene betrachtet», meint Bau-                 terlässt – eine Brandspur. Die Messmethode für
     mann, während er alte Aufzeichnungen hervor-               die Sonnenscheindauer seit über 150 Jahren.
     holt. Es gebe Berichte von Kirschenblüte im De-
     zember, von zwei Obstblüten in einem Jahr. Aber            Die alten Instrumente – sie sind nicht nur rar, son-
     dass zum Beispiel der Rhein noch einmal gefriert           dern auch gefährdet. Ersatzteile gibt es oft keine
     wie zuletzt 1963? «Möglich», sagt Max Baumann,             mehr; was kaputtgeht, bleibt kaputt. Und der Ver-
     «aber sehr, sehr unwahrscheinlich.»                        ein hat Probleme, Mitglieder zu finden. Warum
                                                                also der Aufwand? «Weil wir hier etwas Einmaliges
                                                                machen», entgegnet Baumann. «Unsere Arbeit ist
     Die Brandspur                                              Kultur.» Natürlich überlegt er, mit heute 73 Jahren,
                                                                irgendwann aufzuhören. Aber 2020 die Klimaperi-
     Wir gehen noch einmal nach draussen. Max Bau-              ode abschliessen, «das wäre schon was», sagt er
     mann will uns auf dem Nachbardach etwas zei-               mit dem Anflug eines Lächelns. Was danach
     gen. Er steigt die knarrenden Treppen des leeren           kommt? Ob die Klimareihe ihr 300-jähriges Beste-
     Institutsgebäudes hinauf und tritt durch eine Tür          hen erlebt? «Auf jeden Fall», meint Baumann. Zur
     unter den Frühlingshimmel. Auch die Bewölkung              Not messe die automatische Station weiter. Doch
     wird jeden Tag beobachtet, was heute leichtfällt:          er wünscht sich, dass es auf die alte Art passiert.
     Es gibt keine. Oder die Sichtweite, die an be-             Dass jemand dreimal täglich hierherkommt, die
     stimmten Punkten festgemacht wird. Der Grand               Daten abliest, den Himmel und die Bäume beob-
     Ballon in den Vogesen ist zu sehen, 55 Kilometer           achtet. Selber sieht, wie die Sonne ihre Bahn
     entfernt, weiter geht die Skala nicht. Doch Max            durchs Papier frisst.

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FOCUS

                                                                                      Historische Wetterauf-
                                                                                      zeichnungen lagern im

Projekt
                                                                                      Basler Klimaarchiv.

«Smart Climate»
In der Region Basel wird auch das Mikroklima erforscht: Erste Tests mit Sensoren
der meteoblue AG haben dazu im Sommer 2019 im Smart City Lab Basel stattge-
funden. Unter der Leitung von Smart Regio Basel ist seitdem mit «Smart Climate
– Plug & Sense» ein engmaschiges Sensornetzwerk in der «Triregio» installiert wor-
den. Ein Projektziel ist die Entwicklung eines Klimamodells speziell für Städte. Es
soll helfen, Hitzeinseln und andere Phänomene des urbanen Mikroklimas zu ver-
stehen. An ausgewählten Standorten überwachen zusätzlich Feinstaub- und
Lärmsensoren die Luftqualität. Weitere Sensoren sind geplant. Für die Datenüber-
tragung stellt IWB dem Projekt ihr LoRaWAN-Netz zur Verfügung.

GLOBE smartregiobasel.ch
GLOBE smartcitylabbasel.ch

                                                                                                           Ein automatisches Nie-
                                                                                                           derschlagsmessgerät von
                                                                                                           MeteoSchweiz. Auch es
                                                                                                           wird von Max Baumann
                                                                                                           gewartet.

                                                                                                                Mehr über den
                                                                                                               ­meteorologischen Ver-
                                                                                                                ein der Region ­Basel:
                                                                                                               GLOBE klimabasel.ch
Positiv fürs Klima
                  Immer mehr Quartiere zeigen, wie klimaschonend
                  leben geht. Vorne dabei: das Westfeld, wo IWB
                  dabei unterstützt, eine umfassende Vision Wirklichkeit
                  werden zu lassen.
                  Text: Paul Drzimalla

12   energie & wasser 2 / 20
FOCUS

                                                                               Klimaschonend
                                                                               und in Gemein-
                                                                               schaft leben: die
                                                                               Vision im Westfeld

                                                                                    Energieeffizienz als Vision

                                                                                    Auf rund 35 000 Quadratmetern lässt die Bauge-
                                                                                    nossenschaft wohnen&mehr im Westfeld ein ge-
                                                                                    mischtes Quartier entstehen. Mit Gewerbe, Quar-
                                                                                    tiertreffpunkt, Freiflächen, vor allem aber mit 500
                                                                                    Wohnungen. Noch bevölkern Baumaschinen das
                                                                                    Areal rund um das frühere Felix Platter-Spital, wel-
                                                                                    ches Teil der Überbauung wird. Denn die Voraus-
                                                                                    setzungen für das energieeffiziente, klimaneutrale
                                                                                    Leben müssen erst geschaffen werden: Eine eige-
                                                                                    ne Photovoltaikanlage wird einst den Strom lie-
                                                                                    fern, der die Wärmepumpenheizung, Speicherbat-
                                                                                    terien und Elektroautos der Bewohner versorgt.
                                                                                    Zusätzlicher Strom aus dem Netz soll nur nach
                                                                                    «naturemade star»-Standard bezogen werden,
                                                                                    dem strengsten Ökostromlabel der Schweiz. Ein
                                                                                    Anschluss an das Basler Fernwärmenetz ergänzt,
                                                                                    ebenfalls erneuerbar, die Wärmeversorgung.

                                                                                    Die hohen Standards sind kein Zufall: Das West-
                                                                                    feld ist als 2000-Watt-Areal konzipiert. So will es
                                                                                    die Baugenossenschaft, die sich diesen Baustan-
                                                                                    dard selber auferlegt hat. «Wir haben denjenigen
                                                      Visualisierung: wohnen&mehr

                                                                                    Standard gesucht, der uns garantiert, dass energe-
                                                                                    tisch besonders effizient gebaut und später ge-
                                                                                    wohnt wird», sagt Claudio Paulin, Co-Geschäftslei-
                                                                                    ter der Genossenschaft. Diese hat als Infrastruk-
                                                                                    turpartnerin schliesslich IWB gewählt, die im
                                                                                    Westfeld sämtliche Energie- und Infrastruktur-
                                                                                    lösungen realisiert.

                                                                                    Umfassend gedacht

E
      r ist eine Gewissheit, die uns herausfordert:                                 «Dass wir erneuerbare Energiequellen für Strom
      der Klimawandel. Dass er geschieht, ist klar.                                 und Wärme brauchen, war uns von vornherein
      Seine Folgen zeichnen sich immer deutli-                                      klar», so Paulin. «IWB hat jedoch weitere innovati-
cher ab, konkret heissere Sommer und mildere                                        ve Ansätze ins Spiel gebracht, die uns helfen,
Winter. Dass wir rasch auf ein Leben ohne fossile                                   das Ziel zu erreichen.» Die Bauherrschaft im West-
Energieträger umstellen müssen, diese Einsicht                                      feld verfolgt einen integrierten Gedanken. «Wie
teilen immer mehr. Und doch können sich die                                         wollen wir zusammenleben?», war die Frage von
wenigsten vorstellen, wie so ein Leben aussieht.                                    wohnen&mehr. Die Gemeinschaft soll gefördert
Deshalb kann man gar nicht hoch genug schät-                                        werden, ein neues Zentrum im Quartier entste-
zen, was im Basler Westfeld gerade entsteht: eine                                   hen. Dazu die Energieeffizienz, und weitere Mass-
Blaupause für das klimaverträgliche Leben.                                          nahmen ergeben plötzlich Sinn. So ist ein Carsha-

                                                                                                                                           energie & wasser 2 / 20   13
FOCUS

                                                             Energierichtplan
                                                             Basel-Stadt
     ring-Angebot geplant, bei gleichzeitig reduzierter      Wie heizt mein Quartier? Seit 2017 hat Basel-Stadt ein neues Energiegesetz, das
     Parkplatzzahl. Auch eine geteilte Ladeinfrastruktur     den Ersatz von Öl- und Gasheizungen nur noch in Ausnahmefällen zulässt. Der im
     für Elektroautos und E-Bikes gehört zum Konzept         April 2020 veröffentlichte Energierichtplan zeigt, in welchem Gebiet welche Wär-
     und wird von wohnen&mehr und IWB realisiert – in        meversorgung infrage kommt. Der Richtplan und weiterführende Informationen
     enger Zusammenarbeit.                                   finden sich auf der Seite des Amts für Umweltschutz und Energie des Kantons
                                                             Basel-Stadt, mehr Informationen zu Wärmelösungen auf der Seite von IWB.

     «Es hat uns sehr motiviert,
                              1 die Bauherrschaft bei
     ihrer Vision einer nachhaltigen und lebenswerten        GLOBE aue.bs.ch/energie
     Quartiersentwicklung zu unterstützen», meint            GLOBE iwb.ch/waerme
     ­Sebastian Schillinger, Leiter Produktmanagement
      bei IWB. Dies erfordere neben einem innovativen
      Energiesystem auch die Vernetzung vieler Baustei-
      ne. Als Contractingpartnerin hat IWB dafür ge-
      sorgt, dass die Anlagen optimal geplant sind. So ist
      die Photovoltaikanlage auf sehr hohen Eigenver-
      brauch ausgelegt, der produzierte Strom soll also

                                                                                                                               Grafik: Simon Havlik
      möglichst vor Ort genutzt werden. Grundlage da-
      für sind der Zusammenschluss zum Eigenver-
      brauch (ZEV), die Wärmepumpenheizung, die im
      Sommer auch für Kühlung sorgt, sowie der Batte-
      riespeicher, der nachts zur Verfügung steht, um
      beispielsweise Elektroautos zu laden.

     Einsatz, von dem alle profitieren

     Neben den ökologischen haben Baugenossen-
     schaft und IWB im Westfeld auch ökonomische
     Ambitionen. Das sei ein starkes Signal, meint
     ­Sebastian Schillinger: «Auf dem Westfeld beweisen
      wir, dass es möglich ist, alle ökologischen Stan-                                                        Fernwärme
      dards zu erfüllen und dennoch nicht teurer zu sein                                                       Wärmeverbünde
      als heutige konventionelle Lösungen.» Die Bewoh-                                                         Hier sind laut ERP weder Fernwärme
      ner sollen von bezahlbarer Energie und Mobilität                                                         noch Wärmeverbünde vorgesehen.
      profitieren können. Leben in der klima­freundlichen
      Zukunft soll kein ökonomisches Privileg sein. Aller-   detaillierten Einblick in ihren Energieverbrauch ge-
      dings erfordere das auch Einsatz. «Wir zeigen hier,    ben und diesen durch die Steuerung der Geräte
      was in einem modernen Quartier möglich ist.»           optimieren. Solche Ambitionen bringen Herausfor-
      Doch IWB zeige noch mehr: Commitment. Über             derungen mit sich. «Wir arbeiten gemeinsam mit
      fünf Millionen Franken investiert IWB im Westfeld.     der Baugenossenschaft daran, diese digitalen Ser-
      Als Contractor ist sie Eigentümerin der Energie-       vices auszugestalten», meint Sebastian Schillinger.
      infrastruktur und verantwortlich für den Betrieb.      «Mit dem energetischen Nutzungskonzept steht
                                                             aber der Rahmen, damit die Vision der Bauherrin
     Noch kann niemand sagen, wie sich die Menschen          funktionieren kann.» Eine Vision des gemein-
     auf dem Areal einst genau verhalten werden.             schaftlichen Lebens. Klimaneutral, offen für alle.
     Gleichzeitig möchte man ihnen einen möglichst           Etwas, worauf man sich freuen kann.

14   energie & wasser 2 / 20
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FOCUS

     Zusammen in die
     Netto-Null-Welt
     Die Klimaerwärmung betrifft alle. Doch wie sollten
     wir und insbesondere Unternehmen handeln?
     Fragen, die Thomas Vellacott nur zu gut kennt.

     Text: Paul Drzimalla
     Foto: Timo Orubolo

     Herr Vellacott, als Laie die Situation ums Klima     che die Politik vorgibt. Die Politik kann sie besser
     einzuschätzen, ist schwierig: dramatische Natur-     vorgeben, wenn es bereits Firmen gibt, die als Pio-
     ereignisse auf der einen Seite, immer mehr Ak-       niere vorausgegangen sind. Beides sollte man
     teure, die das Ziel Nullemissionen verfolgen, auf    nicht gegeneinander ausspielen.
     der anderen. Was überwiegt: Verzweiflung oder
     Hoffnung?                                            Was sollten Unternehmen denn tun?
     Weder noch. Wichtig ist, dass man beides sieht.      Zunächst, sich Ziele setzen, wie sie zu Nullemissio-
     Einerseits war die Situation noch nie so drama-      nen kommen. Wenn ein Unternehmen Erfolg ha-
     tisch. Anderseits gibt es eine bisher ungesehene     ben will, braucht es ein Geschäftsmodell, das in
     Dynamik von Akteuren, die handeln. Ob wir es         einer Netto-Null-Welt funktioniert. Dann braucht
     schaffen oder nicht, ist schwer zu beantworten,      es einen Weg, um schrittweise dorthin zu kom-
     denn es gibt im Klimasystem sogenannte Tipping       men. Oft sind die Lösungen bekannt: den Energie-
     Points. Diese haben eine grosse Wirkung, wir wis-    verbrauch senken, andere Produkte auf den Markt
     sen aber nicht, wann sie eintreten. Zum Beispiel     bringen. Manchmal müssen Unternehmen aber
     der auftauende Permafrost, der das hochwirksa-       experimentieren und beobachten, wo sie am
     me Klimagas Methan freisetzt. Doch egal, wie         meisten bewirken können. Wichtig ist, die ganze
     hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir die Kli-   Wertschöpfungskette zu betrachten: Was kann
     maziele erreichen – ich mache immer das Gleiche:     man bei den Zulieferern erreichen, wie die Konsu-
     nämlich alles, damit wir es schaffen.                menten unterstützen?

     Lange hiess es, die Politik stehe beim Klima-        Haben wir denn Zeit, zu experimentieren? In 30
     schutz in der Pflicht. Nun ertönt der Ruf, auch      Jahren wollen wir Nullemissionen haben.
     Unternehmen sollten Verantwortung überneh-           Das ist richtig. Und in vielen Bereichen muss man
     men. Zu Recht?                                       nicht experimentieren, sondern einfach investie-
     Zunächst muss man sagen, dass die Wirtschaft         ren. Wir wissen insbesondere, dass wir aus den
     nicht erst seit gestern handelt. Erste Unternehmen   fossilen Brennstoffen aussteigen müssen. Finan-
     haben schon vor 20 Jahren Massnahmen gegen           zierbare Lösungen hierfür sind auf dem Markt. Ex-
     den Klimawandel ergriffen. Leider gibt es heute      perimentieren macht aber Sinn, wenn es darum
     die Tendenz, dass jeder mit dem Finger auf den       geht, neue Geschäftsmodelle zu erproben.
     anderen zeigt. Die einen fordern, dass der Staat
     handelt, die anderen sagen, nur freiwillige Mass-    Der WWF hat Partnerschaften mit Unterneh-
     nahmen bringen etwas. Aus unserer Sicht muss es      men. Was bringen diese?
     eine Kombination sein. Die Wirtschaft handelt,       Wir können unser Fachwissen zur Verfügung stel-
     aber sie braucht auch Rahmenbedingungen, wel-        len, wenn es darum geht, einen Absenkpfad bei

16   energie & wasser 2 / 20
FOCUS

                                       Zur Person
                                       Seit 2001 ist Thomas Vellacott beim WWF
                                       Schweiz. Seit 2012 ist er CEO. Die grösste
                                       Schweizer Umweltorganisation ist Teil des
                                       internationalen WWF-Netzwerks, das in über
                                       100 Ländern tätig ist. Der WWF Schweiz un-
                                       terhält Partnerschaften mit Unternehmen,
                                       mit denen er gemeinsam ambitionierte Um-
                                       weltziele verfolgt. Seit 2016 besteht eine
                                       Partnerschaft zwischen dem WWF Schweiz
                                       und IWB.

                                       GLOBE wwf.ch
                                       GLOBE iwb.ch/nachhaltigkeit

                                       den Emissionen zu definieren. Wir wenden
                                       auch nie eine reine Klimaoptik an, sondern eine
                                       allgemein-ökologische und eine soziale. Ich bin
                                       überzeugt, dass wir den Weg zu Netto-Null nur
                                       schaffen, wenn wir über Sektorgrenzen hinweg
                                       zusammenarbeiten. Und wir als WWF können
                                       helfen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen
                                       und das, was getan wird, den Konsumenten zu
                                       vermitteln.

                                       Seit 2016 arbeitet der WWF mit IWB zusammen.
                                       Gab es nie Reibungspunkte?
                                       Doch, die gab es. Aber zu einer guten Partnerschaft
                                       gehören Kontroversen. Bei der Wasserkraft etwa
                                       hat auch IWB noch Potenzial, sie ökologischer zu
                                       gestalten. Aber es gab auch Erfolge, vor allem die
                                       sehr ambitionierten Emissionsziele, in deren Rah-
                                       men IWB jetzt auch die Wärmeversorgung dekar-
                                       bonisiert.

                                       Wie merke ich als Verbraucher, ob ein Unterneh-
                                       men wirklich etwas für den Klimaschutz tut? Was
                                       ist mit Kompensationen im Ausland?
                                       Prüfen Sie, welche Informationen Ihnen das Unter-
                                       nehmen gibt. Dann, ob es sich an extern definier-
                                       ten Zielen orientiert. Und schliesslich, ob es sich
                                       auch von unabhängiger Seite kontrollieren lässt.
                                       Kompensationen funktionieren, vor allem, wenn
«Ich bin überzeugt, dass wir den Weg   sie nach dem «Gold Standard» erfolgen. Sonst lau-
nur schaffen, wenn wir über Sektor­    fen Sie als Konsument Gefahr, heisse Luft zu kaufen.
                                       Kompensationen sollen immer ergänzend zu ambi-
grenzen hinweg zusammenarbeiten.»      tiösen CO2 -Reduktionen erfolgen, nicht anstelle
                                       von diesen. Erst zuletzt sollen verbleibende Emis­
Thomas Vellacott, CEO, WWF Schweiz     sionen kompensiert werden.

                                                                        energie & wasser 2 / 20   17
AUS EIGENER ENERGIE

             Bunt statt einfach nur grün
             Wer Gras über eine Sache wachsen lässt, wünscht sich, dass sie in Vergessen-
             heit gerät. Doch bei diesen Freiflächen wäre das schade. Denn IWB hat sie
             nicht einfach nur begrünt, sondern ökologisch aufgewertet. Zusammen mit
             der Stiftung Natur & Wirtschaft hat sie Bienenhabitate und, wie hier auf dem
             Dach des Reservoirs Bruderholz, Wildblumenwiesen erstellt. Die heimischen
             Wildstauden dienen vielen Insektenarten als Futterpflanzen und helfen so,
             die Biodiversität zu erhalten. An anderen IWB-Standorten finden Amphibien
             und Kleinlebewesen zusätzlich Lebensraum. Eine wahrlich grüne Begrünung.
             Und eine, die man auch im eigenen Garten haben kann – das sollte tatsächlich
             nicht in Vergessenheit geraten.

18   energie & wasser 2 / 19
AUS EIGENER ENERGIE

                              Foto: Simon Havlik

    energie & wasser 2 / 19      19
yellow.agency
Die unglaubliche Welt der Systemstöcke
Sonderausstellung bis 4. Oktober 2020

Museum, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
                                                                Spielzeug Welten
                                                                Museum Basel
Ristorante La Sosta und Boutique, täglich von 9.30 bis 18 Uhr
Steinenvorstadt 1, CH-4051 Basel | www.swmb.museum

          KEINE
         Mindest-
      vertragslaufzeit
      und Aufschalt-
          gebühr

              IWB Internet
               Zuverlässig und schnell
               auf dem Basler Glasfasernetz.
               iwb.ch/internet
                                                                                   zweiwest.ch
ENERGIE & ICH

       Wärmebox –
       noch näher bei Ihnen
            Die Wärmebox wird noch persönlicher: mit zertifizierten
            ­Installateuren aus der Region und einem weiteren Heizsystem.

            Text: Claude Beauge

                                                                                                                        Für das gute Gefühl:
                                                                                                                        IWB Wärmebox
Foto: IWB

                                                                                                                        macht nachhaltig
                                                                                                                       ­Heizen ­einfach.

       H
                    eizungsersatz fällig? Die Wärmebox von        Rundum sorglos – neu auch mit Holz
                    IWB ist der komfortabelste Weg, um zu
                    einer neuen und nachhaltigen Heizung zu       Die Wärmebox ist ein Komplettpaket von IWB für
            kommen. Und dieser Weg wird jetzt noch einfa-         den nachhaltigen Heizungsersatz. IWB übernimmt
            cher: Dank einem Partnernetzwerk können Sie ab        für Sie die Planung und Installation Ihrer neuen
            Herbst Ihre neue Heizung mit einem Installateur       Heizungsanlage. Als Technologien stehen Wärme-
            aus Ihrer Region erstellen. Mit ausgewählten Part-    pumpen mit Aussenluft oder Erdsonde sowie Fern-
            nern hat IWB ein Installateurnetzwerk in der Nord-    wärme und Wärmeverbünde zur Verfügung. Ab
            westschweiz aufgebaut.                                Sommer 2020 bietet IWB die Wärmebox neu auch
                                                                  mit Holzpellet-Heizkessel an. Zudem übernimmt
            Das Netzwerk ist zugleich eine Garantie: Alle Part-   IWB während der Vertragsdauer von 10 oder wahl-
            ner wurden von IWB für sämtliche Systemmodule         weise 15 Jahren auch den Betrieb und Unterhalt und
            der Wärmebox zertifiziert. So ist sichergestellt,     das technische Risiko (Vollkasko-Versicherung).
            dass Ihre neue Heizung den hohen IWB-Standard
            erfüllt. Der Weg zur Wärmebox beginnt entweder
            mit einer Beratung bei einem der Partner-Installa-    Mehr über die Wärmebox und Beratung unter:
            teure oder direkt bei IWB.                            GLOBE iwb.ch/waermebox

                                                                                                                       energie & wasser 2 / 20   21
ENERGIE & ICH

     Was steckt hinter
     Ihrer Heizung?
     An einem sonnigen Sommertag ist es klar, wer die Wärme
     bringt. Und in den kälteren Jahreszeiten? Die verbreitetsten
     Heizungstypen in der Übersicht.

     Text: Paul Drzimalla
     Illustrationen: Patrizia Stalder

                                                                                                Die Vielseitige

                                                                                                Luft-Wärmepumpen nutzen Umge-
                                                                                                bungsluft und Elektrizität als Energie-
     Die Urbane                                                                                 quellen – in Kombination mit einer
                                                                                                Photovoltaikanlage sind sie eine der
     Fernwärme und Wärmeverbünde sind komfortable Wärmelösun-                                   nachhaltigsten Lösungen überhaupt.
     gen, da die Installationen wenig Platz und wenig Wartung benöti-                           Und sie können nicht nur heizen,
     gen. Beide Typen erfüllen die Anforderungen des Basler Energie-                            sondern auch kühlen.
     gesetzes. Zudem wächst das Basler Fernwärmenetz stetig.
                                                                                                    Flexibel, wartungsfrei,
        Komfortabel, kompatibel mit dem Basler Energiegesetz                                        Energiekosten
        Anschluss an Fernwärmenetz oder Wärmeverbünde benötigt                                      Nicht überall möglich (Akustik)

                                                               4000
     Allgemein mehr erneuerbare
                            4000
                                                               3500
     und weniger fossile Energien
                            3500
                                                               3000
                                                      3000
     Bruttoenergieverbrauch nach                               2500
                                     2500
     ­Energieträger für Basel-Landschaft und                   2000
                                     2000
      Basel-Stadt (in GWH)                                     1500
                                                                                                                                          Quelle: Umweltbericht beider Basel

                          Heizöl: BS + BL             1500
                                                               1000
        Heizöl: BS + BL                               1000
                          Erdgas: BS + BL                       500
        Erdgas: BS + BL
                          Erneuerbare Energieträger: BS 500
                                                        + BL      0
        Erneuerbare Energieträger: BS + BL                0             2010          2012              2014               2016
                                                                 2010          2012          2014               2016

22   energie & wasser 2 / 20
ENERGIE & ICH

                                          Die Regionale

                                          Pelletsheizungen nutzen einen Energie-
                                          träger, der quasi vor der Tür verfügbar ist:
                                          Holz. Wo technisch möglich, gehören sie
                                          zu den nachhaltigsten Wärmelösungen in
                                          der Schweiz. Dank niedrigen Feinstaub-
                                          werten wird kein Abgasfilter benötigt.

                                                Regionaler Energieträger, nachhaltig
                                                Platzbedarf (Pelletslager),
                                               ­wartungsintensiv

                                                                                 Die Altbekannte

                                                                                 Gasheizungen sind in vielen Haushalten zu
                                                                                 finden. Hauptargument: das Gasnetz, das
                                                                                 den Brennstoffnachschub quasi garantiert.
                                                                                 Die Klimabilanz kann durch den Bezug von
                                                                                 Biogas und durch eine ergänzende solar-
                                                                                 thermische Anlage verbessert werden.

                                                                                    Verfügbarkeit in der Region Basel
                                                                                    Nicht erneuerbar, Heizungsersatz in
                                                                                    Basel-Stadt nur in Ausnahmefällen erlaubt

Die Ökologische

Erdsonden-Wärmepumpen funktionieren
gleich wie Luft-Wärmepumpen. Anstatt Um-
gebungsluft nutzen sie Erdwärme als zusätz-                      Die Fossile
liche Energiequelle. Der Wirkungsgrad und
die Klimabilanz sind dadurch noch besser.                        Ölheizungen sind noch
                                                                 immer weit verbreitet, die
  Flexibel, wartungsfrei, Energiekosten,                         Technik ist günstig und ­aus-
  sehr nachhaltig, auch Kühlen möglich                           gereift. Die Klimabilanz des
  Investitionskosten, nicht ü
                            ­ berall möglich                     Energieträgers Erdöl ist schlecht,
  (Erdsondenbohrung)                                             durch die Kombination mit einer solarthermi-
                                                                 schen Anlage lässt sie sich e­ twas verbessern.

                                                                    Kostengünstig
                                                                    Schlechteste Klimabilanz, Heizungsersatz in
                                                                    Basel-Stadt nur in Ausnahmefällen erlaubt

                                                                                                               energie & wasser 2 / 20   23
Für mehr
                                                                                                Lebensqualität,
                                                                                                für Sie und Ihre
                                                                                                Angehörigen.

                                                                                                                                   Ihre Hilfe und Pflege zu Hause
                                                                                                                                        Beratung und Anmeldung:
                                                                                                                                             Telefon 061 686 96 15
                                                                                                                          anmeldung@spitexbasel.ch, spitexbasel.ch

                                                                                  RZ_SPB_Inserat_IWB_98x69mm_DEF.indd 1          Willkommen zurück!10.10.19                   1

                                                                                                                           X     Bitte unterstützen Sie
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                                                                                                                                 mit Ihrer Spende oder
       100 JAHRE HEINRICH WEISS                                                                                                   einer Mitgliedschaft.
       Fotos und Lieblingsobjekte aus dem Leben des Museumsgründers                                                                   Vielen Dank.
       vom 23. Juni bis 1. November 2020
                                                                                                                                      Tierpark Lange Erlen
       Di – So, 11 – 18 Uhr                                                                                                           Erlen-Verein Basel
       Bollhübel 1, 4206 Seewen SO, T 058 466 78 80
                                                                                                                                 www.erlen-verein.ch • info@erlen-verein.ch
       www.musikautomaten.ch                                                                                                    Spenden: IBAN CH04 0900 0000 4000 5193 6

WB_98x142mm.indd 1                                                             11.05.20 17:18

                                     S F A C H S
                              R  D E
                     M EIS T E F T UNG
                            LÜ            T E C H NIK   FR IS C HE
                                                                     R W IND

            Heizung / Lüftung / Sanitär / Schwimmbad
            24-Stunden-Service 061 426 94 26
            www.tschantre.com
ENERGIE & ICH

Diese
Hitze!
Unsere Beziehung zur
warmen Jahreszeit ist
ambivalent: Kaum ist
sie da, wollen wir ihr
entkommen. Mit die-
sen vier Tipps klappt
die Abkühlung.

Text: Claude Beauge

Auf sich selbst
achten
Bevor Sie an Fächer, Eiskübel & Co den-
ken: Kühlung fängt am eigenen Leib an.
Lockere, weite Kleider aus dünnen Stof-
fen und, falls möglich, offene Schuhe                             Hilft unter anderem
                                           Foto: Simon Havlik

tragen, wenig und nicht zu schwer es-                             gegen Hitze: baden
sen und vor allem: viel trinken. Und da-                          und viel trinken.
mit sind nicht Drinks mit Schirmchen
gemeint, sondern am besten Trinkwas-
ser, das in Basel in bester Qualität aus
der Leitung kommt.                                              Wenn, dann                                Cooler baden
                                                                «Venti»                                   Die Menschen in Basel haben es gut.
Wohnung kühl                                                                                              Neben vielen kleineren haben sie mit
                                                                Apropos: Die meisten Klimageräte ge-      dem Rhein ein grosses und noch dazu
halten                                                          hen nicht nur ins Geld, sondern sind      kostenloses Schwimmbad vor der
                                                                auch wahre Energiefresser und belas-      Haustür. Nicht zu vergessen die vielen
Insbesondere wer in Altbauten wohnt,                            ten damit das Klima. Noch dazu wird       Badebrunnen, die dank zweiwöchentli-
sollte die eigenen vier Wände tagsüber                          für Klimaanlagen eine Baubewilligung      cher bis wöchentlicher Leerung und
möglichst dunkel halten und in der                              benötigt. Viel energiesparender ist der   Reinigung stets wunderbar kühl sind.
Nacht lüften. Wenn nicht gerade Tro-                            gute alte Ventilator. Der bewegt zwar     Tipp: Nach dem «Schwumm» nicht di-
pennächte herrschen, bleibt so die                              nur Luft, fördert so aber die Verduns-    rekt abtrocknen (Grund siehe oben).
Temperatur zuverlässig auf einem an-                            tung auf der Haut, was kühlend wirkt.     Und wenn, dann mit einem praktischen
genehmen Niveau. Ganz ohne teure                                Dafür muss er allerdings auch auf den     Active Towel aus dem IWB CityCenter
Klimageräte.                                                    Körper gerichtet sein.                    (Adresse siehe Seite 27).

                                                                                                                             energie & wasser 2 / 20   25
ENERGIE & ICH

       Immer eine gute Figur
              Ob Tag, ob Nacht, zu Land oder zu Wasser:
              Diese Produkte aus dem IWB CityCenter
              machen jederzeit Freude.

              Text: Paul Drzimalla

                                                                                 Der Praktische
                                                                                 In vielen Haushalten liegt ein Kordel-
                                                                                 beutel vergessen in irgendeinem
                                                                                 Schrank. Zu Unrecht, denn er kann so
                                                                                 schön daherkommen: Der neue Beutel
                                                                                 von IWB ist aus hochwertiger Baum-
                                                                                 wolle gefertigt und mit Kunstleder ver-
                                                                                 stärkt. Innen nimmt ein praktisches
                                                                                 Reissverschlussfach auch kleine Gegen-
                                                                                 stände, die gerne verloren gehen, auf.
     Foto: SimCla

                                                                                 Mit Tragehenkel auch als Tasche nutz-
                                                                                 bar. Und mit den klassischen Kordelträ-
                                                                                 gern als Begleiter für überallhin.
                                                                                 So schön kann praktisch sein!

                                                                                 Verfügbar ab August
                                                                                 Ca. 35 x 45 cm
                                                                                 CHF 19.90

              Clever und immer dabei
              Wer kennt das nicht? Der Tag dauert länger als erwartet,
              und plötzlich fehlt für den Heimweg die Beleuchtung für Velo,
              Scooter und Co. Mit der cleveren Multifunktionslampe pas-
                                                                                                                      Foto: SimCla

              siert das nicht mehr. Nicht viel grösser als ein Stück Schokola-
              de passt sie noch in die kleinste Tasche und ist immer dabei.
              Zwei starke LEDs leuchten wahlweise weiss oder rot. Der inte­
              grierte Clip hält das Lämpchen an Hose oder Rucksack, das
              mitgelieferte Gummiband auch an Lenker oder Anhängergriff.         Verfügbar ab August
              Erhältlich in Weiss und Schwarz, inklusive USB-Ladekabel.          CHF 14.90

26            energie & wasser 2 / 20
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                                            Wickelfisch           10 % Rabatt
               Foto: IWB

                                            CHF 25.–               Beim Kauf von zwei
                                                                oder mehr Produkten aus
                                                                 dem Schwimmtaschen-

                Gut gewickelt ist halb                                 Sortiment
                                                                                                     Da bleibt
                geschwommen                                                                          alles trocken
                Inzwischen gehört er zu Basel wie der Rhein. Und genau dort                          Die praktischen Schwimmtaschen
                fühlt er sich vermutlich am wohlsten: der IWB-Wickelfisch.                           von IWB sind genau das Richtige für
                Sein geräumiges Inneres fasst alles, was es für einen Ausflug                        alle Wasserratten. Noch robuster und
                mit «Schwumm» so braucht, und bringt es trocken von Steg                             praktischer als der Wickelfisch bietet
                zu Steg. Und dank dem breiten, längenverstellbaren Trage-                            die grosse Variante wasserdichten
                riemen lässt er sich bequem über der Schulter tragen. Kein                           und sicheren Stauraum für das nächste
                Wunder, erobert der Wickelfisch immer neue Gewässer.                                 Abenteuer. Die kleine Variante hat ein
                                                                                                     praktisches Format für Geld, Handy
                                                                                                     oder andere Wert­sachen. Sie ist die
                                                                                                     ideale Begleiterin in den Ferien oder
                                                                                                     im Wickelfisch – für alle, die auf Num-
                                                                                                     mer sicher gehen wollen.

                                                                                                     Schwimmtasche
                                                                                                     CHF 18.– (klein), CHF 27.– (gross)
Foto: SimCla

               Der Urbane
               Wer einen hat, weiss, wie praktisch Rucksäcke sind.
               Ob Einkauf, Freizeit oder Büro: Sie sind immer dabei,
               bieten Platz und zwei freie Hände. Das neue IWB-
                                                                                  Alle Produkte erhältlich
               Modell ist zudem aus einem Stoff, der es in sich hat:              im IWB CityCenter,
               «Jeans Paper». Die natürliche Holzfaser ist nachhaltig
               und zugleich extrem widerstandsfähig. Gleichzeitig                 Steinenvorstadt 14, 4051 Basel
               bekommt sie im Gebrauch eine unverwechselbare
               Used-Optik. So wird jeder Rucksack zum Unikat.                     Öffnungszeiten
               Nicht wundern, wenn sich auf der Strasse plötzlich                 Mittwoch bis Freitag von 10 bis 18 Uhr
               alle umdrehen.                                                     Samstag von 10 bis 15 Uhr
                                                                                  Vom 20. Juli bis zum 1. August 2020 bleibt
                                                                                  das CityCenter geschlossen.
               Verfügbar ab August
               Ca. 37 x 31 x 11 cm                                                GLOBE iwb.ch/citycenter
               CHF 34.90

                                                                                                                              energie & wasser 2 / 20   27
Auch ohne
eigenes Dach
   möglich

  Gemeinsam die Kraft
  der Sonne nutzen.
  Mit Sonnenbox Crowd helfen Sie Solaranlagen auf den
  Dächern Basels zu errichten. iwb.ch/sonnenbox-crowd

  Aus eigener Energie.
RÄTSEL

Umweltausflug
ins Baselbiet
Machen Sie mit bei unserem Suchrätsel

                                                                                                Foto: Nick Mosimann
und gewinnen Sie mit etwas Glück
einen Ausflug mit einem Umweltexperten
an die schönsten Orte im Baselbiet.                                                                                       Und so gehts
                                                                                                                          Jeder Bildausschnitt auf der linken
                                               Z                                   U                                      Seite ist irgendwo im Heft versteckt.
                                                                                                                          Sie haben das «Original» g­ efunden?
                                                                                                                          Dann notieren Sie die Seite, von
                                                                                                                          dem der Bildausschnitt stammt,
                                                                                                                          im Feld ­unterhalb des blauen Buch-
                          C                                    K                                                      T   stabens. Nach Seitenzahl sortiert
                                                                                                                          (von 1 bis 32), ergeben die Buchsta-
                                                                                                                          ben das Lösungswort.

                                                                                                                          Sie haben die Lösung?
                                                                                                                          Dann schnell einsenden! Unter allen
                                                  I                                  M                                    richtigen Einsendungen verlost IWB
                                                                                                                          4 x 2 Umweltausflüge ins Baselbiet
                                                                                                                          im Wert von je CHF 150.–. Die Tages-
                                                                                                                          tour findet am Samstag, 29. August
                                                                                                                          2020 für 8 Teilnehmer statt (vorbe-
                                    H                                    A                                                hältlich BAG-Entscheide). 4 Gewin-
                                                                                                                          ner erhalten je 2 Plätze. Die Tour
                                                                                                                          dauert etwa acht Stunden und be-
                                                                                                                          inhaltet kurze, nicht anspruchsvolle
                                                                                                                          Spaziergänge.

                                                      L                                     S                             Teilnahme per Postkarte
                                                                                                                          Senden Sie das Lösungswort
                                                                                                                          per Postkarte an:
Lösungswort                                                                                                               IWB energie & wasser
                                                                                                                          Postfach
                                                                                                                          4002 Basel

                                                                                                                          Absender nicht vergessen!
Die Gewinnerin oder der Gewinner wird persönlich benachrichtigt. Teilnahmeberechtigt
sind alle, ausser Mitarbeitende von IWB sowie deren Angehörige. Es wird keine Korrespondenz
geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung erscheint in der nächsten Ausgabe                                   Teilnahme per Internet
von energie&wasser.                                                                                                       Sie können das Lösungswort
                                                                                                                          auch online übermitteln unter:
Auflösung des letzten Rätsels                                                                                             GLOBE energie-und-wasser.ch
Die richtige Lösung des Preisrätsels in der Ausgabe vom März 2020 lautet: «Versorgung».
Der glückliche Gewinner eines FCB-Gutscheins im Wert von zwei Tickets mit Hospitality ist                                 Teilnahmeschluss ist der
Claude Heitz (Arlesheim). Er wurde persönlich benachrichtigt. Wir gratulieren herzlich!                                   31. Juli 2020.

                                                                                                                                    energie & wasser 2 / 20   29
PROMENADE

     Picknickfreunde
     wissen: Draussen
     schmeckts besser.

     Ein Korb voll Freude
                      S
     Die schönsten Freuden sind die ein-              eine erste Mahlzeit nahm der Mensch ver­
                                                      mutlich im Freien ein. Und auch wenn
     fachsten, heisst es. Im Sommer kaum              irgendwann Tisch, Stühle und vier Wände
                                               dazukamen, so ist das Essen «al fresco» noch im-
     zu toppen ist das Picknick. Drum ran an   mer Kulturgut. Die Engländer haben das Picknick
                                               kultiviert, die Franzosen ihm zuvor den Namen ge-
     die Körbe und rauf auf die Decken!        geben, und schon die alten Griechen und Römer
                                               verabredeten sich zum Essen unter freiem Him-
                                               mel. Da können es die Menschen in der Schweiz
     Text: Paul Drzimalla                      von heute ihnen gut gleichtun.

30   energie & wasser 2 / 20
PROMENADE

                                        Ein kühles Plätzchen                                                           ber herstellen. Je nach Monat kann rund um die
                                                                                                                       Picknickdecke gleich Nachschub an Beeren und
                                        Denn seien wir ehrlich: Wenn die glühende Sonne                                Blüten gesammelt werden. Getränke müssen nicht
                                        am Zenit steht – wer will da nicht einfach die Glie-                           eiskalt sein, lauwarm entziehen sie dem Körper
                                        der entspannen und gemütlich unter Bäumen sein                                 weniger Energie. Auch warmer Tee passt gut zum
                                        Essen zu sich nehmen? Der beste Ort für ein Pick-                              Sommer – wer sein Picknick «very british» auf den
                                        nick ist, wie zu viktorianischen Zeiten, der Park.                             Nachmittag legt, kommt um ihn nicht herum. Last
                                        Lassen Sie doch abends die Menschenmassen                                      but not least sollte der Sonnenschutz nicht da-
                                        ihre Einweggrills aufstellen – für Ihr Mittagessen                             heim bleiben: Creme, ein weiter Hut oder ein Son-
                                        reichen eine Picknickdecke und ein paar kühle                                  nenschirm, falls alle Schattenplätze belegt sind.
                                        Happen. Die besten Plätze sind die ruhigen: nicht
                                        der Stadtpark, sondern Grünanlagen eher etwas
                                        ausserhalb wie die Kraftwerksinsel Birsfelden.                                 Einmal Picknick zum Ausleihen
                                        Noch weiter auszuschwärmen – etwa zu den
                                        Burgen in Baselland – schadet auch nicht. In der                               Wer nun gar keine Picknickausstattung sein Eigen
                                        Morgen­frische mit dem Velo ins Grüne radeln,                                  nennt, braucht nicht sofort ins Warenhaus zu stür-
                                        in der Mittagshitze bei Häppchen und Gekühltem                                 zen. In und um Basel gibt es etliche Ausflugsziele,
                                        aus­spannen.                                                                   die einen gefüllten Picknickkorb anbieten, der di-
                                                                                                                       rekt vor Ort genossen werden kann. Die Villa Meri-
                                                                                                                       an etwa oder das Museum Tinguely – wo zur kör-
                                        Selbstgemachtes und Erfrischendes                                              perlichen die kulturelle Nahrung kommt. Solche
                                                                                                                       bieten auch die Picknickkonzerte des Sinfonieor-
                                        Womit das Wichtigste angesprochen ist: Speis und                               chesters Basel im Hof des Museums der Kulturen.
                                        Trank. Natürlich wäre es bequem, sich fürs Picknick                            Dort muss der Korb zwar selbst mitgebracht wer-
                                        kurz vorher beim Supermarkt auszustatten – doch                                den, der Eintritt ist hingegen frei. Frei wie ein Som-
                                        geht so ein grosser Teil Spass verloren. Selbstge-                             mertag an der frischen Luft, ohne Sorgen und Ter-
                                        machte Sandwiches und leichte Salate sind perfek-                              mine, dafür mit einem Korb voll Lebensfreude.              Passen einfach zuei-
                                                                                                                                                                                  nander: der Ausflug
                                        te Begleiter. Saucen und Chutneys lassen sich, gut
                                                                                                                                                                                  und das Picknick.
                                        abgefüllt und kühl gelagert, soger mehrmals ver-
                                        wenden. Abfall vermeidet man dabei ebenfalls.
                                        Vorportionieren und kühlen vermeidet Food
                                        Waste, schnell Verderbliches wie Speisen mit ro-
                                        hen Eiern bleibt am besten daheim. Ach ja: Dass
                                        Wegwerfgeschirr nicht nur stillos ist, sondern auch
                                        die Natur belastet, die man beim Picknicken zu ge-
                                        niessen gedenkt, sollte einleuchten.

                                        An Getränken darf es im Sommer nicht fehlen.
Foto: Nikada/iStock

                                        Idealerweise sind sie nicht zu stark gezuckert und
                                        non-alkoholisch, davon hat der Körper in der Hitze
                                        am meisten. Limonaden lassen sich aus Sirup sel-
                                                                                               Foto: Basel Tourismus

                                                                                                                                                         Picknickkörbe auf Voranmeldung:
                                                                                                                                                         GLOBE villa-merian.ch
                                                                                                                                                         GLOBE tinguely.ch
                      Foto: Cora Beck

                                                                                               Picknicken lässt sich's
                                                                                               auch «urban» – etwa                                       Konzerte-Programm:
                                                                                               im Museum Tinguely.                                       GLOBE mkb.ch

                                                                                                                                                                                 energie & wasser 2 / 20   31
Damit es Ihnen auch jetzt
    EINBLICK
    RUBRIK

   zuhause an nichts fehlt
                                                                    «Wir sorgen für Ihre Sicherheit»

                                                                    Interview mit
                                                                    Matthias A. Wirz,
                                                                    Geschäftsführer
                                                                    Home Instead Basel

                                                                    Herr Wirz, erzählen Sie von Ihren Erfahrungen
                                                                    während dieser Ausnahmezeit …
                                                                    Matthias A. Wirz: Ältere Menschen sind durch das
                                                                    Coronavirus speziell gefährdet. Als grösste private Be­
                                                                    treuungsorganisation verfügen wir über die Erfahrung, die
                                                                    Kompetenz und die Ressourcen, um in dieser herausfor­
                                                                    dernden Situation Unterstützung zu leisten. Wir sorgen
(Dieses Bild ist eine Archivaufnahme – in der aktuellen Situation   für die Sicherheit der Kunden, einerseits mit möglichst
werden die geltenden Schutzmassnahmen eingehalten)                  wenig Bezugspersonen im Einsatz, anderseits auch für die
                                                                    Angehörigen, welche wir mit unserem Einsatz entlasten.
                                                                    Wie sieht bei Ihnen ein klassischer Dienst aus?
Ihre individuelle                                                   In den Morgenstunden wird unser Angebot der Grund­
                                                                    pflege sehr geschätzt, wobei unsere Kunden vom Bett

und zuverlässige                                                    aufgenommen, gewaschen und angezogen werden. Im
                                                                    Anschluss ein feines Frühstück gerichtet und beispiels­

Seniorenbetreuung
                                                                    weise aus der Tageszeitung vorgelesen wird. Die Mittags­
                                                                    dienste sind sehr beliebt. Das heisst, wir gehen einkaufen
                                                                    und wenn möglich kochen und essen wir zusammen.

zuhause.                                                            Diese Tätigkeiten geben dem Alltag eine Struktur.
                                                                    Wie soll ich mir einen Ablauf vorstellen,
                                                                    wenn ich Unterstützung wünsche?
                                                                    Uns ist es wichtig, schnell zu reagieren. Sie rufen an und
Wir sind rund um die Uhr für Sie da.                                wir werden innerhalb von 24 Stunden zu einem kosten­
                                                                    losen und unverbindlichen Beratungsgespräch vorbei
                                                                    kommen – dieses wird heute teilweise auch telefonisch
Rufen Sie uns an für ein unverbindliches                            geführt. Gemeinsam schauen wir, welche individuellen
und kostenloses Beratungsgespräch:                                  Bedürfnisse wir in der Betreuung sinnvoll finden und
                                                                    übernehmen können. Uns ist es wichtig, dass die Senioren
Tel. 061 205 55 77                                                  das Programm bestimmen und nicht wir. Der Start kann
                                                                    bereits nach 48 Stunden erfolgen oder wenn es brennt
                                                                    manchmal auch noch schneller.
                                                                    Was kennzeichnet gute Betreuung?
                                                                    Dass der Kunde und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt
                                                                    stehen und die Betreuung rasch und unkompliziert
                                                                    starten kann. Die Dienstleistung muss flexibel ausge­
                                                                    baut oder reduziert werden können. Wichtig ist auch,
                                                                    dass die Betreuungspersonen gut zum Senior passen.
                                                                    Damit eine Beziehung entstehen kann, setzen wir immer
                                                                    die gleichen Mitarbeitenden ein. Unser Ziel ist es, die
                                                                    Lebensqualität älterer Menschen, aber auch jene von
                                                                    betreuenden Angehörigen zu erhöhen.
    energie &  wasser 1 / 19
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