Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
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Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu und mit seinen Brüdern. (Apg 1,14) FOTO: ARCHIV
Leitartikel REGINA P. Michael Fritz OSB LEGIONIS FOTO: FÜHRER 4 Die apostolische Kirche 1 – 2022 Spirituelles Josef Seeanner Geschätzte Geistliche Leiter! 8 Josef nahm Maria zu sich Liebe aktive und betende Mitglieder! Veronika Margesin Liebe Freunde der Legion Mariens! 12 Das Kreuz als Zeichen der Hoffnung Wir leben in wahrhaft Regina Wagensonner herausfordernden Zeiten! 14 Aus dem Nähkästchen – Teil 6 Bernd Wegscheider Als Legionsfamilie dürfen wir uns 16 Liebe Hilfslegionäre gegenseitig stärken und in liebender Sorge aufeinander schauen. Meiden Jugend wir alles, was uns entzweit und ausei- Veronika Zehetgruber nanderbringt. Gott, der die Liebe ist, 18 Unterwegs im Namen des Herrn vereint. Satan, der Feind des Men- schen, sät Spaltung und Entzweiung. Legionsleben Mit dem Blick auf die Apostel lernen Regina Wagensonner 20 100 Jahre darf man mehr als Cover: Darstellung des Herrn (Hans Holbein der Ältere) FOTO: ARCHIV wir, worauf es ankommt: sie versam- einmal feiern melten sich einmütig um Maria, um P. Florian Calice CO und Iva Pavkovic mit ihr zu beten. 23 Auf Wanderschaft für Christus Wir haben ein großes Ziel: Gott soll Bernadette-Maria Reinthaler in dieser Welt mehr geliebt werden! 26 Unser Bischof zu Besuch Dazu braucht es jedoch Eintracht und Regina Wagensonner unsere innere Einheit. Suchen wir, was 27 Viele Gründe um zu feiern zusammenführt und nicht das, was Splitter uns trennt: Die Liebe zu Maria, unsere Mutter und Königin, ist das Band, das 28 Gebetserhörungen uns auch untereinander eint. Wenn 29 Gebetsmeinungen wir mit ihr ganz eins sind, können wir Eindrücke diese Liebe untereinander leben und in 30 100-Jahr-Feiern in der Ukraine die Welt hinaustragen. Möge ihr Un- beflecktes Herz auch über unser Herz Veranstaltungstipps siegen! Es ist der Sieg ihrer Liebe. 36 Jänner bis März 2022 Verbunden in der Liebe zu Jesus und Maria grüße ich Sie sehr herzlich, Ihre Elisabeth Ruepp Präsidentin des Senatus von Österreich
4 Leitartikel P. Michael Fritz OSB Die apostolische Kirche D ie Kirche ist auferbaut auf Jesus ist sie Heilssakrament für die Menschen. Christus allein. Er ist das Haupt der „Die Kirche ist in den Händen Christi Kirche (Kol 1,18), der als Erstgeborener ‚Werkzeug der Erlösung aller‘(LG 9), ‚all- der Toten dem ganzen Leib der Kirche umfassendes Sakrament des Heiles‘ (LG das Leben gibt. Jesus ist der Eckstein, der 48), durch das Christus die ‚Liebe Gottes den ganzen Bau, den heiligen Tempel im zum Menschen zugleich offenbart und Herrn zusammenhält (Eph 2,20-21). Und verwirklicht‘ (GS 45,1)“ (KKK 776). er ist der einzige Grund, auf dem die Dazu hat Jesus die zwölf Apostel Kirche gebaut ist: „Denn einen anderen erwählt als die zwölf Grundsteine seines Grund kann niemand legen als den, der apostolischen Wirkens. Jesus „verbrach- gelegt ist: Jesus Christus“ (1 Kor 3,11). te die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als In der Offenbarung des Johannes es Tag wurde, rief er seinen Jünger zu (Offb 21) zeigt Gott dem Seher Johannes sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von nannte er auch Apostel“ (Lk 6,12-13). Das Gott her aus dem Himmel herabkommt. die ganze Nacht dauernde Gebet Jesu Sie ist Bild für die Kirche, die Wohnung und die daraus resultierende Erwählung Gottes unter den Menschen ist. „Die der zwölf Apostel ist nicht nur typisch Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; für Christus und seine Sendung, son- auf ihnen stehen die zwölf Namen der dern dies zeigt uns das Wesen seiner zwölf Apostel des Lammes“ (Offb 21,14). Sendung, das er der Kirche vererbt Diese wenigen Wahrheiten legen hat: Jesus spricht nur, was er vom Vater etwas entscheidend Wichtiges offen: gehört hat, und er tut nur, was er beim Die Kirche ist Mysterium Gottes! Sie ist Vater gesehen hat (Joh 5,19; 12,44-50). nicht von Menschenhand gemacht, nicht Er erbittet die zwölf Namen der zwölf von menschlicher Weisheit kreiert und Apostel vom Vater. Es ist der Wille Got- nicht durch menschliche Kraft hervor- tes, dass die Kirche auf Christus erbaut gebracht. Nein! Die Kirche ist Werk ist und dass die zwölf Grundsteine der Gottes! Sie ist die Wohnung Gottes unter Kirche die zwölf Apostel sind. den Menschen. Weil Christus in der Die Kirche lebt einzig und allein Kirche lebt, ist das Reich Gottes in ihr von Gott her. Der Vater hat den Sohn schon gegeben und wird in ihr vollendet gesandt, der das Leben ist, speziell auch am Ende der Zeit. Die Kirche ist nicht das Leben der Kirche. Und so wie alles von der Welt, sondern von Gott, aber im Leben der Kirche von Gott kommt, sie ist in der Welt. Als Wohnung Gottes so muss alles zu Gott führen und in Gott und des Lammes unter den Menschen münden.
Leitartikel 5 Christus gibt den Auftrag zur Verkündigung FOTO: ARCHIV Wir bekennen die eine, heilige, katho- Urgrund, hat den Glauben und die Kir- lische und apostolische Kirche. Die che in den Aposteln grundgelegt. „Der Kirche ist in dem Sinn apostolisch, „dass Glaube der Apostel“ ist der Glaube der sie durch die Nachfolger des heiligen Kirche. „Die ganze Kirche ist apostolisch Petrus und der Apostel in Lebens- und auch in dem Sinn, dass sie in die ganze Glaubensgemeinschaft mit ihrem Ur- Welt ‚gesandt‘ ist“ (KKK 863). sprung bleibt“ (KKK 863). Christus, der
6 Leitartikel Was nun ist Apostolat? Christus ist vom Vater in diese Welt gesandt als das Wort des Vaters: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. … Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“ (Joh 1,1.18). Der Sohn Gottes ist das eine Wort des Vaters, durch das der Vater sich voll und ganz ausspricht: Er teilt uns in dem einen Wort alles mit, was er uns zu sagen und zu geben hat. Der Sohn ist das Wort, das bei Gott ist und das Gott ist, und in diesem Wort hat der Vater alles gesagt, was es zu sagen gibt. Jesus wiede- rum tut nichts von sich aus, sondern nur, was der ihm aufträgt. So sagt er selbst: „Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat“ (Joh 8,28). Jesus ist das Evangelium selbst, die frohe Botschaft und die gute Nachricht, die der Vater uns gesandt hat. Er ist das Leben, das Licht, der Friede, die Auferstehung und alles, was Gott ist. Nach der Himmelfahrt sendet Christus den Heiligen Geist, von dem er sagt: „Er wird mich verherrlichen; denn er wird Das himmlische Jerusalem ist Bild für die Kirche von dem, was mein ist, nehmen und es FOTO: ARCHIV euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er aber auch alles, was der Vater ihm mit- nimmt von dem, was mein ist, und wird geteilt hat. Er hat nichts davon weggelas- es euch verkünden“ (Joh 16,14-15). sen. Genauso hat Jesus alles getan und zwar vollständig und vollkommen, was er beim Vater gesehen. Das Gleiche setzt Vom Vater sich fort in der Sendung des Heiligen Jesus hat alles vom Vater gehört und Geistes: Er nimmt von dem, was Jesus bei ihm gesehen. Der Herr hat nur das vom Vater hat, und verkündet es uns. – gesprochen, was er vom Vater gehört hat, Da ist Apostolat.
Leitartikel 7 Durch den Sohn Vaters. Aus Maria Mensch geworden, stiftete Christus die Kirche, indem er Der Heilige Geist verkündete und lehrte sich für sie opfert als das Lamm, in- alles, den Aposteln und damit der Kir- dem er sich an sie bindet auf ewig als che. Sein Wirken ist nachwievor leben- ihr Bräutigam, ja als ihr Haupt sich dig und machtvoll. So wie Jesus den untrennbar mit der Kirche vereint. So Aposteln das Evangelium anvertraut hat verleiht Christus seiner Kirche alles, was und wie der Heilige Geist sie erleuchtet er selbst ist, auch das Apostolat, das in und gelehrt hat, so tut es die Kirche – in den Gliedern der Kirche natürlich eine der Gnade Jesu Christi und in der Kraft von Gott gegebene Ordnung trägt. des Heiligen Geistes. Der Sohn Gottes ist Alles, was Christus der Kirche we- der erste der empfängt und gesandt wird. senhaft einprägt, empfängt zuvor seine Dann ist es der Heilige Geist, der vom Mutter Maria. Denn das Wesen der Vater und dem Sohn empfängt, und der Kirche ist Jesus Christus und deshalb ist seinerseits gesandt ist. Maria auch Mutter der Kirche und ihr Urbild: Weil sie Christus ganz empfängt Im Heiligen Geist und er ihr auf einzigartige Weise an allem Anteil gibt, nämlich an sich selbst Alles, was der Sohn Gottes und der Hei- und seiner Sendung. Das betrifft eben lige Geist, vom Vater empfangen haben auch das Apostolat. Wir dürfen Maria bringen sie unserer Welt. Sie bringen es als das Apostolat in Person erkennen, zu Maria und in Maria, die durch die all- denn nur durch sie ist der Sohn Gottes, mächtige Gnade Gottes befähigt wird zu der Gesandte des Vaters, in diese Welt empfangen, alles zu empfangen, was Gott gekommen. Und nur aufgrund dieser ihr verkünden will: Das eine Wort des Tatsache konnte Christus sein Evange- Vaters, das durch die Kraft des Heiligen lium den Aposteln verkünden und mit Geistes Mensch werden soll aus der Jung- ihnen die Kirche begründen. Die Kirche frau. Wie gesagt: Die gesamte Botschaft lehrt uns ja, dass Maria ihre Sendung in Gott Vaters ist das eine Wort, das der der Kirche fortsetzt bis zur Wiederkunft Sohn ist. Ihn sendet der Vater durch den Christi. In diesem Sinn ist das Hand- Heiligen Geist. Er ist der Gesandte Got- buch der Legion Mariens zu verstehen, tes, der Apostel Gottes. Er ist der Apostel wo es uns sagt: „Alles Wirken für den der Apostel oder der Apostel schlechthin. Leib des Herrn ist nur eine Ergänzung Er ist der Apostel und das Apostolat. ihrer Sorge; der Apostel schließt sich ihrem mütterlichen Tun nur an. In In der Kirche diesem Sinn könnte die Mutter Gottes sagen: ‚Ich bin das Apostolat‘, beinahe so Und er kommt an in Maria! In dem Ma- wie sie gesagt hat: ‚Ich bin die Unbe- ria den Gesandten des Vaters in ihrem fleckte Empfängnis‘“ (Handbuch S. 42). Herzen und in ihrem Schoß empfängt, „In ihr ist ja das Apostolat und – richtig nimmt sie teil an der einzigartigen verstanden – das ganze christliche Leben Sendung des Sohnes, des Apostels des mit eingeschlossen“ (Handbuch S. 43).
8 Spirituelles Josef Seeanner Josef nahm Maria zu sich Der heilige Josef im Dienst Mariens als Vorbild für den Legionär W as wir über den heiligen Josef wis- sen, schöpfen wir vor allem aus der Bibel. Zwei Evangelisten berichten uns so wichtig!); Maria wirkt auf die Legio- näre ein, während sie beten und Bespre- chung halten. Und die aktive Legions- über die Kindheit Jesu. Während Lukas arbeit soll „in solcher Einheit mit Maria vor allem auf die Mutter des Mensch [durchgeführt werden], dass die Mutter gewordenen Gottes schaut, berichtet uns Jesu, Christus den Herrn selbst in den Matthäus mehr aus der Perspektive des Mitlegionären und in denen, für die heiligen Josef. man arbeitet, aufs neue sieht und ihm Matthäus ist es also, der uns den dient“ (Handbuch S. 135). ersten Hinweis auf Josef schenkt, und Wir Legionäre sind nur lebendige er lautet, dass er der Ehemann Marias Werkzeuge, die sich Maria zur Verfü- war. „Mit der Geburt Jesu Christi war gung stellen. Natürlich wird kein Legi- es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef onär behaupten, er sei wichtiger als die verlobt“ (Mt 1,18). Verlobt sein heißt nach Gottesmutter. Aber in der Praxis ist es der damaligen jüdischen Gepflogenheit als Folge der Erbsünde oft tatsächlich so, „verheiratet sein“1. Josef kommt also dass wir uns gerne in den Vordergrund „erst im Zusammenhang mit der Beru- drängen, ohne uns dessen ganz bewusst fung seiner Frau ins Blickfeld […]. Dies zu sein. lässt erkennen, daß der Berufung des Schauen wir noch einmal auf die heiligen Joseph, bei aller Bedeutung, die Berufung des heiligen Josef, die sich sie auch hat, irgendwie wohl ein gewisser erst im Kontext der Berufung Mari- Hauch von ‚Zweitrangigkeit‘ anhaftet“2 . as definieren lässt. Man kann „ohne Das ist der erste und auch der ent- Umschweife sagen, die Berufung des scheidende Punkt, den sich der Legio- Mannes [Josefs] war der Berufung der när im Hinblick auf den heiligen Josef Frau [Marias] untergeordnet. Dies war zu Herzen nehmen muss: Maria möge dem heiligen Joseph klar; er begriff auf hervortreten! Gott hat sich selbst in die Anhieb, daß er letztlich nur zum Helfen Hände Mariens gelegt. So wollen auch da war, d.h. er wurde sich seiner ‚Zweit- wir uns selbst und unser Legionsdasein, rangigkeit‘ bewußt.“3 Das gilt auch für all unser Bemühen um das Apostolat, so wichtige Aktionen wie z.B. die Flucht in die Hände Mariens legen. Sie selber nach Ägypten. Sicher war da der heilige ist das Apostolat (vgl. Handbuch S. 42). Josef ganz gefordert. Aber er schaute Beim Präsidiumstreffen ist Maria der immer auf Maria und Jesus und wollte Mittelpunkt (darum ist der Legionsaltar ihnen dienen. „Er hat sich nie selbst in
Spirituelles 9 ihm befohlen hatte und nahm seine Frau zu sich“ (Mt 1,24). Josef bleibt Maria gegenüber im- mer ein jungfräulicher Ehemann. Er weiß und respektiert, dass Maria ganz Gott gehört. Mit Recht wird Josef also „keusch“ genannt. Papst Franziskus sagt dazu: „Dies ist nicht eine rein affektive Angabe, sondern drückt eine Haltung aus, die man als das Gegenteil von ‚besitzergreifend‘ bezeichnen könnte. Keuschheit ist die Freiheit von Besitz in allen Lebensbereichen. Nur wenn eine Liebe keusch ist, ist sie wirklich Liebe.“5 Josefs Berufung ist es, Maria ein Beschützer und Helfer zu sein, und an ihrem Sohn Jesus die Vaterstelle zu vertreten. Und dafür setzt er sich ganz selbstlos ein. Auch von den Legionären Josef nahm Maria zu sich FOTO: ARCHIV wird oft ein hoher Grad an Selbstver- leugnung gefordert. Ein Blick auf den den Mittelpunkt gestellt. Er verstand es, heiligen Josef ist da immer hilfreich. zur Seite zu treten und Maria und Jesus Kehren wir zurück zur Tatsache, dass zur Mitte seines Lebens zu machen“4, Josef Maria zu sich nahm. Das erinnert sagt Papst Franziskus. So sollen auch an die Stunde der Kreuzigung. Damals wir alle unsere Kräfte in den Legions- war der heilige Josef schon gestorben. dienst stellen, die physischen und die Jesus spricht zu Johannes: „Siehe deine intellektuellen, aber uns dabei immer in Mutter!“ „Und von jener Stunde an Abhängigkeit von Maria wissen. nahm sie der Jünger zu sich“ (Joh 19,27). Der Evangelist Matthäus berichtet Johannes tritt also in eine Lebensge- uns außerdem, dass der heilige Josef meinschaft mit Maria ein, wie vorher zunächst nicht wusste, wie er sich an- der heilige Josef in Lebensgemeinschaft gesichts der Schwangerschaft Mariens mit Maria stand. Alle Jünger Jesu sind verhalten solle. Erst als ein Engel des in diese Lebensgemeinschaft mit Maria Herrn ihm im Traum befiehlt, Maria als gerufen, und erst recht die Legionäre. seine Frau zu sich zu nehmen, begreift Hier sei an einen Satz des Handbuches Josef den Plan Gottes zur Menschwer- erinnert: „Die Verehrung, die Maria dung seines Sohnes und seine eigene wirklich gebührt, wird nur durch die Stellung in diesem Plan. „Als Josef Vereinigung mit ihr erreicht. Vereini- erwachte, tat er, was der Engel des Herrn gung mit ihr heißt notwendigerweise Lebensgemeinschaft mit ihr“ (S. 42).
10 Spirituelles Die innigste irdische Lebensgemein- schaft ist die Ehe zwischen Mann und Frau. Hier sollte alles miteinander geteilt werden, es sollte vollstes gegenseitiges Vertrauen herrschen und jeder Teil sollte nicht das eigene Glück suchen, sondern das des anderen. Wie die Kirchenväter und Theologen hervorheben und das kirchliche Lehramt immer wieder betont, waren Maria und Josef in einer wahren Ehe miteinander verbunden. Auch wenn es nicht zum sexuellen Vollzug ihrer Gemeinschaft gekommen ist (da beide in Freiheit dem Ruf Gottes zugestimmt haben, ihre Liebe auf jungfräuliche Weise zu leben), so Josef war offen für die Weisung des Herrn war ihre eheliche Einheit doch auf Liebe FOTO: ARCHIV und Treue gegründet und fand im Kind Jesus, das ihnen von Gott anvertraut sollten wir an den Anfang aller unserer wurde, die Krönung und Erfüllung. Handlungen setzen: „Ich entsage mir Durch die radikale Heiligkeit Mariens selbst und schenke mich ganz Dir, meine in ihrer Unbefleckten Empfängnis und Königin, meine Mutter!“. durch die physische Anwesenheit des Alles „mit Maria“ tun bedeutet, Maria Gottessohnes ging ihre Lebensgemein- als das Vorbild aller Tugenden im Auge schaft bei weitem über das hinaus, was zu haben. Wir sollen „bei jeder Hand- eine irdische Ehe bieten kann. Ähnlich lung bedenken, wie Maria sie getan hat ist es mit der Lebensgemeinschaft, die oder an unserer Stelle tun würde.“7 Un- der Apostel Johannes und mit ihm alle ter ihren Tugenden ragt besonders der Jünger Jesu mit Maria eingehen sollen. lebendige und felsenfeste Glaube hervor, Wie der heilige Ludwig Maria von der uns alles in übernatürlicher Sicht Montfort darlegt, sollen wir alles durch beurteilen lässt. Um diesen Glauben Maria, mit Maria, in Maria und für beten die Legionäre in den Schlussgebe- Maria tun. ten der Tessera. Sodann die tiefe Demut „Durch Maria“ bedeutet, dass wir „der Mariens, die sie niemals auffallen und Gottesmutter in allen Dingen gehorchen mit dem letzten Platz zufrieden sein ließ. und uns bei allem von ihrem Geiste Und drittens die Reinheit Mariens, ihre leiten lassen, der ja Gottes heiliger Geist ganz auf Gott gerichtete Absicht, die nie- ist.“6 Sich vom Geist Mariens leiten zu mals die Selbstdarstellung zum Ziel hat- lassen meint also, dem Egoismus, dem te. Aber auch alle ihre anderen Tugenden Eigenwillen, zu entsagen. Maria möge soll der wahre Marienverehrer betrach- in uns herrschen und uns leiten. Ihr ten und nachahmen. Ludwig Maria von wollen wir uns hingeben. Diese Haltung Montfort bezeichnet im Anschluss an
Spirituelles 11 dem Herrn darbringe. Maria wird nichts für sich behalten, sondern alles ihrem Sohn weiterschenken, was wir ihr anbie- ten. Und in diesem Dienst für Maria sol- len wir auch Großes wagen: „Getrieben von der Liebe und dem Glauben Marias nimmt die Legion jede Arbeit in Angriff und ‚klagt nicht über Unmöglichkeit, denn sie glaubt: Ich kann alles und darf es auch‘“ (Handbuch S. 19). Lernen wir also vom heiligen Josef, mit unserem geistigen Auge immer auf Maria zu schauen, in Abhängigkeit von ihr zu handeln und sie zu bitten, dass sie unser Handeln zu guten Früchten führen möge. Begeben wir uns regel- recht in Lebensgemeinschaft mit Maria, gewähren wir ihr volles Verfügungsrecht den heiligen Augustinus Maria als die über alles, was wir sind und haben, und Gussform Gottes; wenn man sich in sie vertrauen wir ihr wie ein Kind seiner versenkt, wird man bald nach dem Bild Mutter. Bei alledem kommt es nicht auf Jesu Christi umgestaltet. unser Gefühl an, sondern auf unseren „In Maria“ handeln bedeutet, geis- Willen. Gefühle kommen und gehen, tigerweise in der heiligen Jungfrau doch wenn unser Wille sich immer wohnen. „Hier wird die Seele in Jesus wieder fest macht in diesem Programm, Christus umgestaltet und Jesus Christus dann sind wir auf dem rechten Weg. in ihr gebildet; denn wie die Kirchenvä- ter sagen, ist Mariens Schoß der Thron- Fußnoten saal der göttlichen Geheimnisse, darin 1 Papst Johannes Paul II., Apostolisches Jesus Christus und alle Auserwählten Schreiben Redemptoris custos, Nr. 18. gebildet worden sind.“8 2 César J. Martinez, Joseph der Gerech- Da wir uns ganz dem Dienste Mariens te, in: German Rovira/Richard Schulte Staade (Hg), Joseph von Nazareth. Der geweiht haben, müssen wir auch alles Mann im Hintergrund, 2007, S. 58. „für Maria“ tun. „Nicht etwa, daß wir sie 3 César J. Martinez, Joseph der Ge- als Endziel dieser Dienste ansehen, denn rechte, a.a.O. S. 61. das ist Jesus Christus allein; doch ist 4 Papst Franziskus, Apostolisches Schreiben sie das nächste Ziel, das geheimnisvolle Patris Corde, Punkt 7: Vater im Schatten. Band, der einfache Weg, um zu Jesus 5 A.a.O. zu gelangen.“9 „Tut eure Arbeit gern, 6 Ludwig Maria Grignion von Montfort, als wäre sie für den Herrn und nicht Das Goldene Buch, 221980, S. 235. für Menschen“, sagt der heilige Paulus 7 A.a.O. S. 238. (Kol 3,23). Wir Legionäre arbeiten für 8 A.a.O. S. 242. die Gottesmutter, damit sie diese Arbeit 9 A.a.O. S. 243.
12 Spirituelles Veronika Margesin Das Kreuz als Zeichen der Hoffnung I m Handbuch lesen wir: „Das Werk des Herrn trägt auch das Zeichen des Herrn, das Zeichen des Kreuzes“ (S. 375). besserten sich merklich und es konnten neue Präsidien gegründet werden. Ohne dieses Zeichen könnte der überna- Legionsgesandter in Südamerika türliche Charakter bezweifelt werden. Im Leben von Alfie Lambe hat das Am 16. Juli 1953 flog mit Seamus Gra- Kreuz nie gefehlt. Seine große Sehnsucht, ce nach Kolumbien und im Laufe der Christus in der Kongregation der Christ- nächsten Jahre von dort aus in die lichen Schulbrüder zu dienen, zerschlug verschiedensten Winkel Südamerikas, sich aufgrund seiner schwachen Ge- um dort das Banner Mariens einzu- sundheit. Tapfer trug er dem Herrn sein pflanzen. Er sprach mit unzähligen Kreuz nach und nahm ohne zu zögern Bischöfen, Priestern und Laien. Er bot die Berufung in die Legion Mariens an. ihnen die Legion Mariens auf so höfli- Aus Liebe zur Gottesmutter überwand che, bescheidene Art und Weise an, dass er seine natürliche Schüchternheit und sie nicht wiederstehen konnten. Sein wurde zu einem Meister in der Tech- Eifer war zu einem brennenden Feuer nik der Hausbesuche. Es drängte ihn, geworden, das nicht anders konnte als immer mehr für das Reich Gottes zu tun. brennen und andere mit diesem Brand Darum zog er nach Dublin, obwohl ihn der Gottesliebe entzünden. Im Laufe dort oft das Heimweh plagte. Schließlich gab er eine sichere Arbeitsstelle auf und stellte sich ganz dem Concilium zur Verfügung. Mit erst 20 Jahren musste „Aus mir selbst kann ich nichts er Legionäre besuchen, die sehr viel älter waren als er. Zu sehen, wie sie tun, aber ebenso wie in der das Legionssystem missachteten, und gewöhnlichen Legionsarbeit sie ermahnen zu müssen, war für den jungen Legionär sehr schmerzhaft, aber weiß ich, dass ich alles vermag, er vergaß sich selbst und führte mutig wenn Christus mich sendet.“ seinen Auftrag aus. Der Herr schenkte seinen Bemühungen Erfolg: Die Legi- Alfie Lambe onäre nahmen seine Ratschläge an, die Präsenz und der Geist in den Präsidien
Spirituelles 13 von fünfeinhalb Jahren gründete Wenige Minuten vor dem Abflug nach Südamerika er über 2000 Präsidien und FOTO: ARCHIV zahlreiche Curien. So oft als möglich begleitete er einzelne Legionäre bei ihren Hausbesu- chen und lernte dabei Lauheit und Gleichgültigkeit bis hin zu offener Glaubenslosigkeit kennen. Kein Wunder, dass diese Hausbesuche, bis zu zehn Stunden am Tag!, für den feinfühligen, Gott so in- nig liebenden Mann, zu einem wahren Kreuzweg wurden! Gehorsam gegenüber dem Concilium Diese wenigen Zeilen genügen nicht, um alle Kreuze aufzuzählen, die Alfie bei Dazu war Alfie dem Concilium voll- seiner Tätigkeit begegneten. Er über- kommen gehorsam. So sehr wünschte er wand sie alle durch unerschütterlichen sich seit Beginn seiner Tätigkeit als Ge- Glauben, vollkommenes Vertrauen zu sandter, nach Bolivien zu gehen, wo die Maria und durch ein intensives Gebets- Not ihm besonders groß schien. Statt- leben. Das eigentliche Kreuz traf ihn mit dessen wurde er zunächst nach Ecuador erst 26 Jahren, als bei ihm Magenkrebs gesandt, wo er innerhalb eines Jahres diagnostiziert wurde, gegen den es keine das ganze Land mit Curien überzog. Hilfe gab. Noch auf dem Krankenbett Anschließend arbeitete er in Peru und setzte er seine Freunde in Staunen, weil in Sao Paolo in Brasilien. Als er dort die er seine Schmerzen lieber mit einem Curia errichtet hatte und endlich nach Scherz überspielte als darüber zu klagen, Bolivien aufbrechen wollte, erreichte und blieb Apostel bis zuletzt. Seine ihn ein Telegramm mit den Worten: irische Heimat sollte er nie wiedersehen, „Concilium empfiehlt Werbefeldzug in obwohl er sie über alles liebte und sie Argentinien.“ Dort wartete erst recht niemals verlassen hätte, wenn Maria ihn das Kreuz auf ihn, denn in Buenos Aires nicht zu ihrem besonderen Apostel geru- und in anderen Diözesen des Landes fen hätte. Er hasse es, zu reisen, gestand wollte man der Legion Mariens keine er einer guten Freundin. Chance lassen. Erst langsam gewann Alfie Lambe starb am 21. Jänner 1959 er erste Bistümer. Bis er die Hauptstadt in Buenos Aires. Kein Wunder, dass sein eroberte, sollten noch zwei volle Jahre Name seitdem zusammen mit dem von vergehen. Die Curia Buenos Aires wurde Edel Mary Quinn genannt wird. im August 1958 gegründet.
14 Spirituelles Regina Wagensonner Aus dem Nähkästchen Die Geschichte der Legion Mariens in Österreich – Teil 6 1953 kam es zu einer guten Gelegenheit dürfen wir dann nicht erwarten, dass für die Legion Mariens. Professor Wes- in unseren Herzen Wünsche erwachen sely erhielt die Möglichkeit in der Kirche werden von solcher Schönheit und Grö- am Hof zu wirken. Begonnen wurde mit ße, von solcher Schlichtheit, dass daraus einer Reihe von Fastenpredigten. Im deutlich wird, welcher Herkunft sie sind? Rahmen einer religiösen Woche wurden Muss man dann nicht annehmen, dass mehrmals täglich Predigten gehalten, wir in allen Zielsetzungen und in der im angrenzenden Mesnerhaus gab es Wahl der Mittel, um das Ziel zu errei- eine Ausstellung über die bedeutendsten chen, gelenkt werden von der mächtigen religiösen Vereine und Gemeinschaften. und weisen Jungfrau? Kein Zweifel, dass Die Legion Mariens und der Vinzenz- das der Fall sein wird.“ verein waren mit dabei. Viele Menschen Das Jubiläumsjahr sollte ein Jahr wurden bei dieser Veranstaltung dazu besonderer Gnaden werden. Begonnen angeregt in bei der einen oder anderen wurde vom 6. bis 8. Dezember mit einer Gemeinschaft mitzumachen. Im April dreitägigen Gebets- und Bußandacht in wurde das Mesnerhaus bei der Kirche am der Kirche „Am Hof“. Hof der Legion zur Verfügung gestellt Der Geistliche Leiter hielt jeden und zur Informationsstelle ausgebaut. Abend zwei kurze Predigten, daneben Da trat ein Ereignis ein, das für die waren Programmpunkte die Legionsge- Legion Mariens in Österreich von großer bete, geistliche Lesung aus dem Hand- Bedeutung war. Papst Pius XII rief für buch, verschiedene Gesänge und Gebete. die Kirche ein marianisches Jahr aus, Themen der Predigten waren Maria als das erste in der Kirchengeschichte, um Magd des Herrn und das Wesen der den hundertsten Jahrestag der Verkündi- Vollkommenen Hingabe. Die Beteili- gung des Dogmas von der Unbefleckten gung an diesem Triduum war sehr gut Empfängnis Mariens zu feiern. Dieses und weckte bei vielen das Interesse an Marianische Jahr sollte am 8. Dezember der Legion. In der Vorhalle der Kirche 1953 beginnen und bis zum 8. Dezember waren Legionäre mit einem Bücherwa- 1954 dauern. gen im Einsatz und konnten einiges an In der Regina Legionis schrieb Profes- Literatur weitergeben und hatten auch sor Wessely: „Wenn wir das Marianische für jeden ein offenes Ohr. Jahr dazu benützen, uns noch mehr als Nach dieser Eröffnung wurden wöchent- bisher der Gottesmutter zu überlassen, lich Predigten in der Kirche am Hof
Spirituelles 15 Die Standarte im Einsatz bei der 100-Jahr-Feier FOTO: SCHMAUZ angeboten. Die Feier der Herz-Mariae- Der Tod Br. Zacherls war zunächst ein Samstage wurde begonnen und auch zu Schock, aber Professor Wessely gelang den Marienfesten gab es eigene Veran- es mit seiner Predigt bei dieser Acies staltungen am Abend mit Predigt zum neue Entschlossenheit und neuen Eifer jeweiligen Festgeheimnis. zu entfachen. Diese Erfahrung machten Durch Tür-zu-Tür-Besuche und nicht nur der engere Kreis, sondern alle Straßenapostolat wurde vor allem in der Legionäre, ja selbst die Schwester und die inneren Stadt immer wieder für diese Frau des Verstorbenen. Veranstaltungen geworben. Die Kirche am Hof wurde immer Dieses besondere Jahr der Mutter- mehr zu einem geistlichen Zentrum. gottes hielt für den Senatus viel Freude Das missfiel machen und so erhielt die aber auch unerwartetes Leid bereit. Kirche am Hof im Sommer 1954 einen Wenige Stunden nach dem Senatustref- neuen Kirchenrektor und das Mes- fen, am 28. März, verstarb unerwartet nerhaus musste von den Legionären der Schriftführer des Senatus Br. Gregor geräumt werden. Die Veranstaltungen Zacherl. Er war eine tragende Säule der zum Marianischen Jahr durften aber Legion Mariens seit Beginn gewesen. weitergeführt werden. Doch wenn Eine Woche danach fand die Aciesfeier eine Türe zugeht, geht anderswo eine des Senatus statt. Vor dem Legionsaltar auf. Am nahen Bauernmarkt war ein stand eine Standarte aus Erz. Dieses Geschäftslokal frei geworden. Statt des Geschenk von Gregor Zacherl an den Se- Schusters zog nun die Legion ein und natus wird noch heute verwendet. Diese führte über viele Jahre dort eine Infor- Standarte war wie ein Gruß aus dem mationsstelle mit kleiner Buchhandlung. Jenseits an die Legionäre, sie wurde bei Diese Infostelle übersiedelte erst 1966 ins dieser Acies das erste Mal verwendet. Salesianerinnen-Kloster.
16 Spirituelles FOTO: ARCHIV
Spirituelles 17 Pfr. Bernd Wegscheider Liebe Hilfslegionäre! W er schon einmal in scheinbar wasserlosen Gegenden unterwegs war, wird zu seinem Staunen schon bleiben – war da nicht noch etwas? Jesus, der Herr, geht über das Wasser auf die Apostel zu, und auch Petrus vermag, im festgestellt haben, dass dort trotzdem Blick auf Jesus über das Wasser zu gehen. oft genug Pflanzen und Lebewesen zu Symbolisch, aber nicht weniger wirklich, finden sind. Dass das am Grundwasser können wir hier sagen: Ja, die Gnade ist liegt, ist für uns kein großes Rätsel – wirklich ein Wasser, das trägt, auf dem wohl aber ein schönes Symbol dafür, man gehen kann. Im Blick der Welt trägt dass vieles vom Unsichtbaren lebt. Unser dieses Wasser nicht und droht sogar christliches Leben und unsere Wirk- der eigene Untergang zu sein – im Blick samkeit für das Reich Gottes hängen Gottes aber kann man darauf sogar sein letztendlich auch vom Unsichtbaren ab: Leben bauen. vom lebendigen Wasser, von der Gnade Welcher Legionär auch immer jemals des Heiligen Geistes! Jesus bringt es einen Menschen für Christus gewonnen selbst auf den Punkt und verwendet das hat, konnte das nur, weil das Wasser der gleiche Bild: „Wer Durst hat, komme zu Gnade ihn getragen und das Gegenüber mir, und es trinke, wer an mich glaubt! zu Jesus gefördert hat. Liebe Hilfslegio- Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren näre, Sie tragen dazu bei, dass vieles im werden Ströme von lebendigem Was- apostolischen Wirken und in den Seelen ser fließen. Damit meinte er den Geist, der aktiven Legionäre lebt und Frucht den alle empfangen sollten, die an ihn trägt! Möge dieses Wasser für alle, de- glauben.“ (Joh 7, 37-39) Der heilige Tho- nen sie in ihrer apostolischen Tätigkeit mas von Aquin ergänzt dieses Symbol begegnen, ein reißender Strom werden für die Gnade: „Es ist ein Wasser, das und bleiben, dass man sich schon stark nach oben fließt.“ Natürlich – weil es zu wehren müsste, sich davon nicht in den Gott hin zieht, weil es in den Himmel Himmel tragen zu lassen! führt. Und wenn wir schon beim Bild Ihr Pfarrer Bernd Wegscheider
18 Jugend Die Junglegionäre im Einsatz FOTO: ZEHETGRUBER Veronika Zehetgruber Unterwegs im Namen des Herrn F alls Sie eines wunderschönen Tages von Kindern und Jugendlichen in Begleitung von Erwachsenen auf einem medal“ zu sehen ist und warum die Muttergottes so besonders ist. Einmal erzählte eine Person den öffentlichen Platz angesprochen werden, Legionären sehr ausführlich über ihren dann, ja dann könnte es sein…. Hund, der zu Füßen der Legionäre im … dass diese Personen in Wirklichkeit Gras spielte, und dann kam auch noch Legionäre Mariens sind und über Jesus die Geschichte des Vorgängerhaustieres. und Maria sprechen wollen! Nachdem das Vertrauen gewonnen war, Seit mehr als einem Jahr packt die begann sie jedoch, mit den Legionären Jugendcuria Maria Roggendorf, „Maria, über sehr ernste Lebenserfahrungen zu Dienerin des Herrn“ vor allem in den sprechen: über ein Familienmitglied, Sommermonaten ihre Junglegionäre das schwer drogenabhängig ist, über und Erwachsenenlegionäre monatlich viele schlimme Krebserkrankungen in zum Straßenapostolat zusammen, um der Familie und später erzählte sie sogar allen Menschen von der Liebe Gottes über die Zeit, die sie im Gefängnis ver- Zeugnis zu geben. bracht hatte. Die Legionäre freuten sich, An verschiedenen Plätzen in Wien diese Person mit ihrer Lebensgeschich- und auch anderen Städten versammeln te Gott anvertrauen zu dürfen. Die sich dann die Legionäre. Zu Beginn Wunderbare Medaille, die sie schenkten, wird gemeinsam gebetet und dann geht wurde gerne angenommen. es, ausgestattet mit Grundgebeten in In einem 20-minütigen Gespräch verschiedenen Sprachen, Wunderbaren erzählte jemand den Legionären seine Medaillen und Erklärungen dazu, dem außergewöhnliche Bekehrungsgeschich- Kindergebet für Priester, Glaubenskom- te. Es ging dabei vor allem um Fossili- passen und weiterem Material, aber vor enfunde und die Entstehung der Welt allem an der Hand der Muttergottes, zu und um Fragen, die ihm nur der Glaube den Menschen. Nach etwa einer Stunde beantworten konnte. finden sich alle wieder am Treffpunkt Besonders einprägsam war ein 30-mi- ein, wo dann die Berichte ausgetauscht nütiges Gespräch mit einem Mann, des- werden, große und kleine Abenteuer er- sen Kind in sehr jungem Alter gestorben zählt und dem lieben Gott gedankt wird. ist. Er meinte, dass er nicht glauben Manchmal werden hier die Englisch- kann, da er das WIESO nicht versteht. kenntnisse der Legionäre auf die Probe Ein Vater mit zwei Kindern und eine gestellt, wer da auf der „miraculous Jugendliche interessierten sich sehr für
Jugend 19 den Bericht über die Hilfe Gottes durch So konnten in bis jetzt acht Aposto- die Wunderbare Medaille und den latseinsätzen 423 Kontakte geknüpft Burschen von Don Bosco zur Zeit der werden, davon waren 54 längere Gesprä- Cholera-Epidemie. Sie bedankten sich che möglich. 218 Wunderbare Medaillen von Herzen, dass die Legionäre ihnen konnten verschenkt werden. 175 Mal darüber erzählten. Allerdings durften wurde das Gespräch abgelehnt. die Legionäre auch einmal Rede und Meist sind vier oder fünf Legionspaare Antwort stehen, als ein anderer Mann im Einsatz. Sehr oft konnte durch dieses ganz genau alle Jahreszahlen zu Don Apostolat die Legion Mariens vorgestellt Bosco wissen wollte. werden, wenn Leute interessiert fragten, Einmal schenkten Legionäre allen warum junge Menschen so einen Einsatz Kindern am Spielplatz eine Wunderbare auf sich nehmen. Einige haben sich auch Medaille, die diese gern annahmen. dafür bedankt, so auch ein nicht-christ- Eine kleine Familie, die soeben wegen licher Mann, der dies sehr „cool“ fand finanziellen Schwierigkeiten aus ihrer und am Ende für seine Großmutter eine Wohnung geschmissen wurde, nahm Wunderbare Medaille annahm. gerne die Wunderbare Medaille, ein Jo- Um den „wunderschönen Tag“ vom sefsbild und das Gebet an, wies aber das Beginn wieder aufzugreifen: Beim Stra- Angebot, sie mit Hilfsorganisationen in ßenapostolat in Tulln regnete es wie aus Kontakt zu setzen, dankend ab. Kübeln, und der Wert eines Regenschir- Ein Legionspaar besuchte eine Per- mes wurde wieder ganz neu entdeckt. son, die auf einer Parkbank saß, und Gleich beim nächsten Mal schien dafür schenkte ihr eine Wunderbare Medaille, die Sonne brennend heiß vom Himmel. woraufhin diese zu weinen anfing und Wieder ein Monat später verdeckten meinte, dass das kein Zufall sein könne schwere Wolken die heiße Sonne, doch und das genau das war, was sie jetzt die Muttergottes hielt die Wassermassen gebraucht habe. Kurz darauf bekam sie während des Apostolates zurück und die gleich noch einmal Besuch von zwei Schleusen des Himmels öffneten sich anderen Legionären, denen sie erklärte, erst nach getaner Arbeit, beim Beten dass sie Gott gerade um Hilfe angefleht der Catena. Unsere Mutter und Königin hatte, als die zwei vorherigen Mädchen lässt uns niemals allein im Regen stehen, kamen. Obwohl sie nicht katholisch und wir danken ihr ganz herzlich für war, unterhielt sie sich gerne über den alle Gnaden, die sie uns schenkt, und Glauben. wir sind schon gespannt, wohin sie uns noch führen will!
20 Legionsleben Regina Wagensonner 100 Jahre darf man mehr als einmal feiern In Maria Rain FOTO: TRAPP E in 100-jähriger Geburtstag ist ein wahrer Grund zum Feiern. Der Geburtstag der Legion Mariens ist ein Rain. Dem Festgottesdienst stand Dio- zesanbischof Dr. Josef Marketz vor. In seiner Predigt wies der Bischof beson- denkwürdiges Ereignis. Daher wäre es ders auf das Wirken der Legion Mariens auch schade, wenn wir diesen Ge- hin. Hier ein Auszug aus der Predigt: burtstag nur in Wien gefeiert hätten, „In ihrer Spiritualität betont die Legio schließlich gibt es überall in Öster- besonders die Ganzhingabe an Gott reich Präsidien und Räte. Neben vielen und die Weitergabe des christlichen Jubiläumsmessen von Präsidien wollen Glaubens, wofür ihnen die Jungfrau wir hier von ein paar Feiern von Räten Maria das Vorbild liefert. Viele Mitglie- berichten. der lassen sich auf eine Lebensweihe an Maria ein und damit auf eine eigene allmählich fortschreitende Entwicklung, Comitium Klagenfurt bei der sie wie Maria Jesus im Herzen Gefeiert wurde am 13. September im tragen, und so selbst zu einer würdigen Rahmen der Monatswallfahrt in Maria Wohnstatt für den Herrn werden. Sie
Legionsleben 21 sind überzeugt: Auch mitten in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft ist es möglich, dem christlichen Glau- ben entsprechend zu leben. Aber es ist ihnen auch wichtig, Menschen auf den Glauben hin anzusprechen, ihnen den Weg zu Gott zu zeigen und ihnen in Liebe beizustehen. Selbst in schwie- rigen Zeiten geben sie dabei nicht die Hoffnung auf das Wirken des Heiligen Geistes auf. Und dafür bin ich euch dankbar: Mag sein, dass derzeit viele von der Kirche weit entfernt sind und in Bezug auf Glauben wenig Ahnung haben. Die Sehnsucht nach Gott ist aber bei den meisten trotzdem vorhanden. Vielleicht wartet sie nur darauf, ge- weckt zu werden, um sich von Neuem Maria und ihre Legionäre ziehen durch Innsbruck zu entfalten. … Durch dieses fest im FOTO: RUPPRECHTER Glauben begründete Laienapostolat war Comitium Innsbruck die Legio Mariae eine Vorläuferin des II. Vatikanischen Konzils. Mit der bewuss- In Tirol wurde am 15. September gefeiert. ten und treuen Bereitschaft zur aktiven Um 15 Uhr wurde mit den Legionsgebe- Teilnahme an der Sendung der Kirche ten in der Servitenkirche gestartet, an- seid ihr auch in der heutigen Zeit eine schließend machten vier Paare Straßen- wichtige Bewegung innerhalb unserer apostolat in der Innsbrucker Innenstadt. kirchlichen Gemeinschaft. Und da geht Um 17:30 Uhr haben sich viele Legionäre, es nicht in erster Linie um Bekehrung Hilfslegionäre und Freunde an der An- und die Gewinnung von Seelen, wie nasäule in der Maria-Theresien-Straße man das früher für heutige Ohren ein getroffen und sind von dort in einer bisschen missverständlich ausgedrückt Prozession mit einer wunderbar ge- hat, sondern um die Zuwendung zum schmückten großen Fatimastatue durch ganzen Menschen. … Bei den vielen die Altstadt zum Dom von St. Jakob sozialen und missionarischen Initiativen, gezogen. Dort kam den Legionären be- die von Anfang an von der Legio Mariae reits Bischof Glettler entgegen, der dann ausgegangen sind, bei Krankenbesuchen, auch die Festmesse gefeiert hat. In seiner aber auch bei Hausbesuchen bei von der Predigt hat Bischof Glettler die Legion Kirche Ausgetretenen, sollen wir das Mariens sehr gelobt; er kennt sie auch nicht vergessen und auch in angeblich aus seiner Zeit als Pfarrer in Graz. Im glaubenslosen Zeiten mit großer Geduld Anschluss an die feierliche hl. Messe gab und Beharrlichkeit, vor allem aber mit es am Platz vor dem Dom eine Agape, Liebe vorgehen.“
22 Legionsleben bei der in guter Stimmung die Gelegen- heit war, viele Legionäre aus nah und fern zu treffen. Für den ganzen Tag war Regen angesagt, aber erst kurz nach der Agape hat es begonnen zu schütten. Curia Burgenland Nord Im Burgenland wurde coronabedingt etwas anders als geplant am 7. November gefeiert. Die Agape musste zwar ent- fallen, die Andacht und die Festmesse konnten wie geplant in der Basilika Frauenkirchen stattfinden. Mit den Generalvikar Michael Wüger bei der Predigt Legionären feierte Generalvikar Michael in Frauenkirchen FOTO: FRANZ JOSEF RUPPRECHT Würger. In seiner Predigt würdigte er das Wirken der Legion Mariens in der den Kindern über Maria gesprochen ganzen Diözese, besonders hob er eine hat, ihnen den Rosenkranz erklärt persönliche Erfahrung mit der Legion hat und mit ihnen ein Gesätzchen des Mariens hervor: „Ich erinnere mich sehr Rosenkranzes gebetet hat. Man hat den gerne an eine Erstkommunionstunde Kindern die Freude angemerkt, die sie in der Pfarre Weiden wo eine Frau aus hatten in dieser Stunde, davon haben dem Präsidium da gewesen ist und mit sie mir im Religionsunterricht in der Stunde erzählt, wie schön es gewesen ist. Das möchte ich als ein Beispiel, das ich selber erfahren habe hereinlegen in diesen Gottesdienst.“ Comitium Graz Die Grazer Legionäre feierten ebenfalls am 7. November einen Festgottesdienst anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums. Diesem Gottesdienst in der Grazer Münzgraben-Kirche stand Generalvikar Dr. Erich Linhardt vor. Beim Festgottesdienst in Graz FOTO: AUNER
Legionsleben 23 P. Florian Calice CO und Iva Pavkovic Auf Wanderschaft für Christus A uch in diesem Jahr waren wieder einige Teams auf PPC in verschiede- nen Ländern unterwegs. Hier wollen wir er ganz nüchtern und spricht von seinem Wunsch, sein Leben in einem Kloster zu beenden. Er habe keine Erwartungen stellvertretend zwei Berichte heraushe- mehr ans Leben und würde nur ger- ben, einen aus Hamburg, einen aus der ne Frieden finden. Nach einer kurzer Ukraine. Hinführung ist er bereit, gleich auf der Straße eine Lebensbeichte abzulegen. Wir beten mit ihm und legen ihm nahe, Hamburg täglich zu beten und am Sonntag, wenn In einer Seitenstraße der Reeperbahn möglich, in der nahegelegenen Kirche treffen wir auf Jan aus Tschechien, der der polnischen Gemeinde die hl. Messe mit einer Bierdose in einem Hausein- mitzufeiern. Da er gerne woanders als gang sitzt. Er nimmt die Medaille an in diesem recht verkommenen Vier- und ist gleich offen für ein Gespräch, das tel wohnen würde, versprechen wir, trotz seines vermutlich nicht ersten Bie- nochmals bei ihm vorbeizuschauen. res an diesem Abend ernsthaft verläuft. Tatsächlich lernen wir an einem an- Er erzählt von seinem Leben in Italien, deren Tag einen Immobilienmakler von seiner Frau und seinen drei Kindern, kennen, der eventuell eine Wohnung zu denen er keinen Kontakt mehr hat, für Jan hat, und besuchen Jan ein drittes und dass er viele Fehler gemacht habe, Mal, um ihm den Kontakt zu vermit- nun aber auf einen guten Weg zurück- teln. Da Jan es bedauert, dass er keine gefunden habe. Er würde gerne Gutes Aufgabe ihm Leben habe, empfehlen tun. Wir empfehlen ihm die Mitarbeit wir ihm das Wort Gottes zu lesen und bei der nicht weit entfernten Essensaus- zu hören, was Gott ihm sagen möchte. gabestelle der Mutter Teresa Schwestern. Wir versprechen ihm, ihm eine Bibel auf Da er unter der Woche bei der Müllab- Tschechisch zu schicken und geben ihm fuhr arbeitet und an Wochenenden als zehn Wunderbaren Medaillen mit dem Rezeptionist eines heruntergekommenen Auftrag, jeweils am Samstag eine zu ver- Hotels in dieser Straße, in dem er auch schenken. Am ersten Tag nach Rückkehr ein Zimmer hat, ist dies zeitlich jedoch von der PPC in Wien erhalte ich einen nicht möglich. Wir stellen fest, dass er Anruf von Jan aus Hamburg: er wolle Sehnsucht nach Vertiefung im Glauben nur bestätigen, dass er an diesem Tag hat und besuchen ihn tags darauf von (ein Samstag) seine Aufgabe erfüllt und neuem. Bei dieser zweiten Begegnung ist
24 Legionsleben Hinduismus und Buddhismus griffen einer Dame aus Italien eine Wunderbare ein. Elijah erwähnte, dass er in Kroatien Medaille geschenkt habe. und Slowenien war, erzählte uns von Yoga, Nirvana und wie wir durch das Ukraine Praktizieren dieser Art von Spiritualität größere Perfektion erreichen können. Gleich nach der Ankunft - zu aufgeregt Nastya hingegen sprach über Gott, der für irgendwelche Erholung - wurde ich seinen Sohn gesandt hat, um uns zu sofort einem Straßenapostolat zugeteilt, retten, über das Opfer Jesu am Kreuz, zusammen mit Anastasya, einer jungen über Gott, der Liebe ist, darüber, wie Legionärin und Englischlehrerin aus man Christus selbst in anderen sieht. Lemberg. Auf dem Weg zum nahege- Elijah war, wie wir verstanden, über- legenen Platz haben wir uns kennenge- zeugt, dass er auf dem besten Weg war, lernt und sofort gespürt, dass wir viele weil er von jeder Religion das nahm, Gemeinsamkeiten haben. Ich sprach was ihm am besten erschien. Auf seine Kroatisch und Nastya Ukrainisch - und Familie angesprochen, antwortete er wir haben uns gut verstanden! Wenn kurz, dass er geschieden sei, keinen Kon- etwas schwieriger zu erklären war, half takt zu seiner Tochter habe und seinen uns Englisch weiter. Enkel nur wenige Male gesehen habe, Auf dem weitläufigen Platz fanden und begründete dies so: „Wenn man wir, obwohl es schon ziemlich heiß spirituell wachsen will, ist es normal die war, viele Passanten und näherten Familie zu verlassen“. Ich fühlte, dass er uns - nach vorheriger Absprache mit auf der Suche nach Vollkommenheit die unseren Augen - Menschen, die Zeit Liebe verloren hatte. Und gleich ist mir zu haben schienen, sich zu unterhal- ein Gedanke gekommen: wir sollten ihn ten. Ich hatte eine Medaille bereit in zum Treffen mit dem Lebendigen Gott meiner Handfläche. Nastya stellte uns einladen! So gaben wir ihm das Gebet vor und begann ein Gespräch über den „Eine Viertelstunde vor dem Allerhei- Glauben. Wir erlebten sowohl Ableh- ligsten“ und luden ihn ein, in die Kirche nungen als auch dankbare Annahmen, der Erhöhung des Hl. Kreuz zur Anbe- und wir führten ein längeres Gespräch tung um 15 Uhr zu kommen. Er steckte von fast einer Stunde mit Elijah, einem den Gebetszettel in seine Hemdtasche älteren Mann, der ein bisschen wie ein und bedankte sich. Landstreicher aussah, und wir wurden Nach dem Mittagessen und einer von der Tatsache angezogen, dass er kurzen Pause beten wir kniend den Perlen wie einen Rosenkranz in beiden Rosenkranz der Barmherzigkeit Gottes Händen hatte. Er nahm das Gespräch in der wunderschönen Kirche, vor dem sofort bereitwillig an. Wir saßen auf der Allerheiligsten Altarsakrament. Ein Bank, und Elijah sprach darüber, wie anständig gekleideter Mann kommt, er den Glauben verstand. Er ist ortho- begrüßt uns und setzt sich neben uns auf dox, aber dem katholischen Glauben die Bank. Für die nächste Stunde kniete gegenüber sehr aufgeschlossen; auch er andächtig in der Stille nieder, den
Legionsleben 25 Christus wartet auf jeden FOTO: SCHMAUZ Blick auf die Monstranz gerichtet. Nach Haar, zog einen sauberen Anzug an – als dem eucharistischen Segen bleiben wir wäre er verwandelt. Ob er von der leben- alle still an unserem Platz und trennen digen Gegenwart Jesu berührt wurde, uns ungerne vom eucharistischen Her- ob er sein Herz und seine Seele vor Jesus zen Jesu. Auch Elijah bleibt regungslos öffnete, werden wir wahrscheinlich nie in der Kirche. erfahren. Aber es ist wichtig, dass das Etwas später im Hof, fragt mich Treffen stattgefunden hat. Jesus und Nastya: „Also, was sagst du? Er ist Maria benutzten uns, um eine verlorene gekommen!“ Erst dann stelle ich über- Seele zur Rückkehr einzuladen. rascht fest: Dieser ordentliche Mann ist An diesem Nachmittag beschäftigt „unser“ Elijah! Ich habe ihn überhaupt mich noch lange der neugewonnene Ein- nicht erkannt! Er kam nicht als Land- druck von Elijah Verklärung und seinem streicher in die Kirche; er hat sich in frommen Verhalten in der Kirche. Ordnung gebracht, kämmte sein langes
26 Legionsleben Bernadette-Maria Reinthaler Unser Bischof zu Besuch I m Rahmen der bischöflichen Visita- tion im Dekanat Molln, kam Bischof Manfred Scheuer am Mitwoch, 9. Juni 2021 auch zum Legionstreffen des Präsidiums Grünburg „Maria, unsere Mutter“. Legionäre aus Steinbach/Steyr Bei der heiligen Messe FOTO: ZVG und Molln waren als Gäste dabei. Bischof Manfred feierte mit uns in innerlich die Worte des Bischofs: „Wenn der Pfarrkirche die Hl. Messe zu Ehren mich eine Botschaft im Herzen berührt „Maria, Mutter der göttlichen Gnade“ und erreicht, ist es ein Kommunizieren und hielt beim Treffen die geistl. Lesung in Liebe – von Herz zu Herz - da erreiche und die Allocutio über „die Bedeutung ich den Anderen in seiner Personenmitte des göttlichen Herzens“ anlässlich des und nicht über Gedanken und Leistung.“ bevorstehenden „Hochfest des Heiligs- Monika: „Das heiligste Herz Jesu ten Herzen Jesu“. schenkt Ruhe, Zuflucht und Asyl. Jesus sagt: Kommt alle zu mir die ihr euch plagt und Mühsal zu ertragen habt. Jesus Eindrücke einiger Legionäre will uns erquicken und bietet uns einen Hermine-Maria: Ich freute mich sehr, Zufluchtsort, wenn Menschen nicht dass Bischof Manfred über die „Herz- mehr ein und aus wissen. Die Liebe Jesu Jesu-Verehrung“ zu uns gesprochen hat. wird verschmäht, wir sollen mithelfen, Dabei konnte ich mich ganz in die Liebe die Sünden der Menschen zu sühnen Gottes einfügen. Unsere Herz-Jesu- und Genugtuung leisten.“ Worte aus Familie bestehend aus Geistl. Leiter, Le- Allocutio des Bischofs. Beim Studium gionären, Hilfslegionären und Gläubigen des Handbuchs konnten wir auf den aus unserer Pfarre macht mir jetzt noch Wert der Hl. Messe hinweisen und es als mehr Freude. großes Anliegen dem Bischof vorbrin- Bernadette-Maria: Nachdem ich mir gen. Die geistige Stärke und Kraft von kurz vorher von der Wallfahrt nach Ma- drei Legionspräsidien war beim Legions- ria Puchheim anlässlich „100 Jahre Le- treffen spürbar. Wir schätzten den Wert gion Mariens“ besonders mitgenommen des Segens. habe, dass die Begegnung von Mensch Ursula: Die Worte des Bischofs haben zu Mensch = Herz zu Herz, ein Charis- mich sehr bewegt und mir wurde wieder ma der Legio ist (mit Hilfe der Mutter- bewusst, wie wichtig die Priester für uns gottes die mit uns geht) trafen mich Laien sind.
Legionsleben 27 Regina Wagensonner Viele Gründe um zu feiern I n den letzten Wochen und Monaten erreichten uns einige Berichte von Prä- sidiumsjubiläen. Wir gratulieren allen Die Döblinger Legionäre FOTO: PROSL „Maria, Weg zu Christus“ – 1700 Jubilaren und wünschen Gottes Segen Treffen in Wien Neuottakring für die nächsten Jahre. Ad multos annos. Am 15. Oktober feierten die Legionä- Hier ein kurzer Überblick: re gemeinsam mit einigen Gästen das „Ancilla Domini” — 2000 Treffen am 1700. Treffen. In seiner Allocutio zitierte Schottenfeld in Wien der Geistliche Leiter Diakon Gerhard Am 17. Juni 2021 beging das Präsidium Bollardt Papst Johannes XXIII über den „Ancilla Domini” ein Jubiläum der Dienst der Legion Mariens. Er ermahnte besonderen Art: An diesem Tag hielt die dazu das Ziel „die Verherrlichung Gottes Gruppe ihr 2000. Treffen. Herzstück des durch die Heiligkeit der Mitglieder“ im- Apostolats waren bis zum Auftreten der mer im Auge zu behalten. Er schloss mit Pandemie Hausbesuche von Tür zu Tür. den Worten: „Hören wir nicht auf um In der veränderten Situation begann die neue Mitglieder zu bitten, die bereit sind Gruppe Straßenapostolat zu machen, Großes zu wagen und zu vollbringen für um im Sinne des Wahlspruchs „Mission Gott und für die Rettung der Seelen.“ first!” weiterwirken zu können. „Maria, Königin des Friedens“ – 30 „Ancilla Domini” blickt mit Dank- Jahre Präsidium in Klein St. Veit (Ktn) barkeit auf die fast 50 Jahre seines Am 17. Okt. 2021 feierten die Legionäre Bestehens zurück und sieht der Zukunft mit Pfarrer Johannes Staudacher und mit dem Vertrauen entgegen, dass die ihrem Geistlichen Leiter Diakon Joa- Gottesmutter ihrem Präsidium am chim Gsodam einen Dankgottesdienst Schottenfeld in Wien weiter beistehen zur Ehre Marias anlässlich des 30-jäh- und den Weg weisen wird. rigen Bestehens des Präsidiums.Pfarrer „Maria vom Berge Karmel“ – 1500 Staudacher bedankte sich für die Arbeit Treffen in Wien Döbling der Legion mit der gleichzeitigen Bitte so Das Präsidium „Maria vom Berge fleißig weiter zu wirken. Karmel“ gehört zur Curia Wien Ancilla Bei der anschließenden Agape gab Domini und ist im Karmeliter-Kloster in es viele nette Gespräche. Es war ein der Silbergasse Zuhause. Die vier Legio- Büchertisch vorbereitet. Rosenkränze, näre des Präsidiums mit ihrem Geistli- Wunderbare Medaillen und Informa- chen Leiter dienen der Muttergottes mit tionsbroschüren über die Legio Mariae großer Freude. wurden verteilt.
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