Energiesysteme Zukunftsfähige
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Ing. Inge Straßl SIR – Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen Schillerstraße 25, 5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662 623455-37 e-mail: inge.strassl@salzburg.gv.at www.sir.at D ie Bauordnung (OIB Richtlinien) und auch die Wohn- Foto: Kuster INHALT bauförderung werden überarbeitet, künftig werden weniger Einzelmaßnahmen vorgeschrieben und geför- dert als Gesamtsysteme und die Gesamtenergieeffizienz von Projekten. Dadurch bieten sich neue Möglichkeiten einer in- telligenten Planung und Kombination mit innovativen Ener- gielösungen. Bei einem Fachkongress im April 2014 wurden 3 Erich Six | Vorwort über den Stand der Technik und der Forschung für neue innova- 4 Harald Kuster | Vollsolare Beheizung mit dem Wärmespeicher Beton tive Systeme berichtet und konkrete Erfahrungen bei verschie- denen Systemen und Projekten präsentiert. Die Inputs dieser 6 Bernhard Nutzenberger | Ausführung einer Betonkernaktivierung Tagung wurden in der Broschüre aufbereitet und um einzelne 7 Franz Mair | Bautechnikverordnung Beiträge ergänzt. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten und guten Beispielen, diese Broschüre stellt eine kleine Auswahl dar. 8 Franz Huemer | Stadt Salzburg – Masterplan 2025 Das Symposium „Zukunfstfähige Energiesysteme“ wurde vom 10 Walter Hüttler | Neue Technologien und Konzepte für die Sanierung alter Häuser SIR veranstaltet, mit den Partnern: Stadt Salzburg, Verband der gemeinnützigen Bauträger, Energieberatung Salzburg, Salzburg 12 Helmut Meisl | Solarwärmepumpen – Erfahrungen im Geschoßwohnbau AG, Hypo Salzburg und dem klimaaktiv-Programm. 14 Michael Guigas | Stadtwerk Lehen 16 Bernhard Kaiser | Wohnbauvorhaben Anif Vötterlgut IMPRESSUM 18 Franz Huemer | Smart District Gnigl Tagungsband zum Symposium „Zukunftsfähige Energiesysteme“ Herausgeber: SIR – Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen, Schillerstr. 25, 5020 Salzburg, www.sir.at 20 Dietmar Emich | EMIL – Smart City Kommunikation Die Verfasser sind für den Inhalt und die Abbildungen ihrer Artikel jeweils verantwortlich. KooRDINATION + Redaktionelle Gesamtbearbeitung: Ing. Inge Straßl (SIR) LAYOUT: 21 Michael Guigas | Innovative Versorgungskonzepte für i nnerstädtische Quartiere Gabriele Kriks (SIR) TRENDLAYOUT: Ingrid Imser, 5204 Straßwalchen ERSCHEINUNGSJAHR: 2014 GEDRUCKT nach der Richtlinie „Druckerzeug- nisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, la linea Druckerei GmbH, 24 Roland Wernik | Energieeffizientes Wohnen UW-Nr. 857 25 Gerald Tscherne | Kraftwerk Sohlstufe Lehen In dieser Publikation wird von der Doppelverwendung weiblicher und männlicher Endungen aus rein sprachlichen Gründen Abstand 26 Eva Lüftenegger und Inge Schrattenecker | klimaaktiv – Beiträge zur Energieeffizienz genommen, um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen. In jedem Fall sind selbstverständlich immer beide Formen gemeint. 28 Hartwig Dax und Georg Scheicher | Zero Carbon Building, Anif 31 Georg Thor | Energieberatung Zukunftsfähige Energiesysteme
3 VORWORT „Zukunftsfähige Energiesysteme“ Erich Six Architekt/Energieexperte e-mail: erich@six.at Allerorts wird nachgedacht, probiert, In dieser Fachbroschüre werden einige gebaut, evaluiert, und es ist wun- Projekte und Möglichkeiten vorgestellt derschön zu sehen, wie viele erfolg- ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sie versprechende Möglichkeiten es für sollen aufzeigen was möglich ist, was zukunftsfähige Energiesysteme gibt. Sie bereits gemacht wird und anregen, wei- stehen alle im Wettbewerb, doch nach tere innovative Lösungen zu suchen. meinen Erfahrungen bedarf es gar nicht dieses Wettbewerbs. Wenn diese Syste- me ausgereift sind, haben sie alle ihre Berechtigung. Wir brauchen nämlich nicht eine beste Lösung, sondern die Summe aller möglichen Lösungen. Es geht ums Ganze, weg vom CO2. An den Stellschrauben der Gebäude- hüllen haben wir schon viel gedreht, jetzt geht´s um die Energieversorgung. Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, aber ich bin sicher, wir sind auf dem richtigen Weg. Entschließen wir uns noch zu einer integrierten Planung. Hülle und Wär- meversorgung sollten gemeinsam, an einem Tisch, entwickelt werden. Wir müssen berücksichtigen, dass die Bei- den innig ineinander spielen. Symposium „Zukunftsfähige Energiesysteme“ am 10. April 2014 im Kultur- und Veranstaltungszentrum in Hallwang Zukunftsfähige Energiesysteme
4 Veranstaltungszentrum Hallwang Vollsolare Beheizung mit dem Wärmespeicher Beton Harald Kuster FIN – Future is Now Kuster Energielösungen GmbH Strubergasse 13, A-5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662 622077 Das von den Salzburger Architekten e-mail: kuster@kuster.co.at Resmann & Schindlmeier geplante Kul- www.kuster.co.at tur- und Veranstaltungszentrum Hall- wang ist österreichweit ein Novum. Die gesamte Energieversorgung des Gebäu- des erfolgt ausschließlich über die Son- ne, daher gibt es weder CO2-Emissionen noch laufende Energiekosten für die Ge- meinde. Die innovative Energietechnik wurde von FIN future energy konzipiert und geplant, die Ausführung der Haus- technik erfolgte durch die Firma Wil- helm Brugger in Hallwang. Um ein Gebäude in unseren Breiten- graden vollsolar zu beheizen, gilt es, einige unabdingbare Prämissen zu erfüllen und wichtige Grundregeln einzuhalten: Genaues Monitoring und laufende Optimierung der Anlage ist Voraussetzung für eine hohe Zufrie- • Motivierte Bauherrschaft denheit der Nutzer. • Standort betrachten sind aus Mantelbetonstein samt Wär- • Nutzerprofil erstellen Ausführung medämmung und einer Gesamtbau- • Bauphysik beachten Beim Veranstaltungszentrum Hallwang teilstärke von 55 cm, mit einem U-Wert • Rechenmodelle erstellen wurden diese notwendigen Vorgaben von 0,14. Eine Holz-Fertigteildecke mit • Exakte Ausführung aller Gewerke selbstverständlich erfüllt. Die Ausfüh- einer Gesamtbauteilstärke von 105 cm • Richtig dimensionieren rung erfolgt unter besonderer Berück- (U-Wert 0,08) und hochwertige Fenster • Hochwertige Materialien wählen sichtigung der Speichermassen. Die und Türen (gemittelter U-Wert 0,69) Durch die Hanglage ist das obere Stockwerk vom Parkplatz eben • Regelkonzept und Regelbeschrei- Bodenplatte im Erdgeschoß sowie die runden die erstklassige Ausführung ab. erreichbar. bung erstellen Innendecke über dem EG sind ausgebil- Zur Prüfung der Luftdichtheit wurde • Energiebuchhaltung – Evaluieren det als Wärmespeicher Beton mit insge- selbstverständlich ein Blower-Door Test • Back-Up System vorsehen samt 40 cm Speichermasse und einem durchgeführt, der den erfreulichen Wert • Solare Überschüsse verwenden U-Wert von 0,14. Die Außenwände von n50 = 0,20 1/h ergab. Zukunftsfähige Energiesysteme
5 Heizen und Kühlen mit Beton Besonderheiten Die gewonnene Solarenergie wird über Die Solarkollektoranlage wird in der einen Warmwasser- und einen Hei- Heizperiode in einem High-Flow-Be- zungspufferspeicher, jeweils mit einer trieb geführt, welcher einerseits beson- hochwertigen Wärmedämmung, in ders niedrige Verluste am Kollektorfeld den Wärmespeicher Beton im Ausmaß produziert und ande- von 615 m³ (dies entspricht einer Ge- rerseits die niedrigen samtmasse von 1.300.000 kg) einge- Rücklauftemperaturen bracht. Darüber hinaus dient das nicht aus dem Wärmespeicher aktivierte aufgehende Mauerwerk (ca. Beton zu einem außer- 700.000 kg) als zusätzliche Speicher- ordentlich hohen Wir- masse. Über diese Gesamtspeichermas- kungsgrad führt. Über se können ca. 15 % der sommerlichen die MSR-Anlage wird Energieüberschüsse in die Heizperiode eine umfangreiche Ener- transferiert werden und der gesamte giebuchhaltung geführt, Südseitige Verglasungen bringen viel Tages- licht, die Dachvorsprünge die nötige Beschat- Heizwärmebedarf im Winter abgedeckt welche alle Energieflüs- tung im Sommer. werden. se, aber auch z. B. die Stromverbräuche der Für einen eventuellen Kühlfall nach L ü f t e r m o t o r e n , a u f- Haustechnik einer sommerlichen Hitzeperiode wird zeichnet. Im Foyer des das vorhandene Regenwasser-Rückhal- Veranstaltungszentrums Wärmeerzeugung tebecken mit einem nutzbaren Volumen werden sämtliche Ener- von 70.000 l über einen Wärmetauscher gieverbräuche und -erträ- Zur Abdeckung des jährlichen Gesamt- verwendet. ge in Echtzeit dargestellt. Abendansicht des neuen Veranstaltungszentrums in Hallwang wärmebedarfes für Heizung und Warm- wasser in Höhe von ca. 40.000 kWh wurde am Flachdach eine thermische Warmwasser Solaranlage im Ausmaß von 138 m² er- bereitung richtet. Die Positionierung der Kollek- toren wurde dahingehend optimiert, Die Warmwasserver- dass in der Heizperiode ein maximaler sorgung für das Ge- Solargewinn erzielt werden kann. Die bäude erfolgt aus dem Warmwasserbereitung soll ganzjährig Pufferspeichersystem zu 100 % über die Solaranlage abge- über zwei Hyg ie ne- deckt werden. In den Monaten März bis Frischwassermodule. November wird die überschüssige So- larenergie an den angrenzenden Touris- musbetrieb Gasthof Kirchbichl geliefert. Ausgefeilte Technik + Steuerung ermöglichen eine vollsolare Beheizung. Zukunftsfähige Energiesysteme
6 Ausführung einer Betonkernaktivierung Bmst. Ing. Bernhard Nutzenberger Planung – Bauleitung – Baukoordination Erfahrungsbericht von der für Wohn-, Gewerbe- und Kommunalbau örtlichen Bauleitung des Weiherbühel 2, 5300 Hallwang Veranstaltungszentrums Tel.: +43 (0)662 662707 Hallwang +43 (0)650 6627070 e-mail: office@nutzenberger.at Zu Beginn ist aus dem haustechnischen Planungskonzept festzulegen, welche Bereiche der Betonbauteile mit einer Be- tonkernaktivierung ausgestattet werden sollen. Hier sind die planerischen und energietechnisch zu ermittelnden Vor- bereitungsmaßnahmen des Architekten und des Fachplaners der Haustechnik gefragt. Sie geben vor, welche Bauteile in welcher Form mit einer Betonkernak- tivierung belegt werden können. Daraus ergeben sich die für die Objekt- Bei einer Betonkernaktivierung werden die Heizungsleitungen ebenso wie alle anderen wichtigen beheizung notwendigen aktiven (die mit Installationen verlegt und dann einbetoniert. Eine gute Koordination der Gewerke ist hier wichtig. den Heizungsschlagen „betonkernakti- Foto: Kuster vierten“ Bauteile) und in Ergänzung da- zu die als Speichermasse (die Bauteile, Koordinationsgesprächen mit dem behutsames Einbauen und Verdichten die in Ergänzung zu den aktivierten, die Haustechnikplaner, der örtlichen Bau- der Betonmengen erfordert. Die Ein- die in das Bauwerk eingebrachte Ener- aufsicht und allen betroffenen Ausfüh- legearbeiten sollten auf jeden Fall von gie aufnehmen und speichern) verwen- renden bis ins Detail durchzusprechen einer Fachbauaufsicht von Anfang bis denden passiven Betonbauteile. Dies und abzustimmen. So sind u. a. we- zur Fertigstellung begleitet und doku- sind im Regelfall die Stahlbetonboden- sentliche Punkte zu definieren, wie die mentiert werden. Südansicht des Veranstaltungszentrums. platten, Stahlbetondecken und Stahlbe- Festlegung der genauen Höhenlage der Am Dach befindet sich die thermische Kollektor Heizschlagen im entsprechenden Be- Mit einer gut vorbereiteten Fachpla- tonwände des Gebäudes. anlage. Foto: Kuster tonbauteil und die dazu festzulegende nung und den Festlegungen aus den Der nächste wesentliche Schritt besteht Art und Weise wie der Einbau in der Be- mit allen Beteiligten abgehaltenen Ko- darin, die ausgearbeiteten Bauangaben tonschalung stattfinden soll. Es muss ordinationsgesprächen sollte einem für die Einlegearbeiten der Betonkern- ein für die Heizschlangen beschädi- fach- und sachgerechten Einbau der aktivierung rechtzeitig vor Beginn der gungsfreier Einbau des Betons ermög- Betonkernaktivierung nichts im Wege Einbauarbeiten in einem bzw. mehreren licht werden, welcher ein entsprechend stehen! Zukunftsfähige Energiesysteme
7 Bautechnikverordnung DDI Franz Mair Bautechnikverordnung- Für die Energieeinsparung und den gesamthafte Betrachtung gibt dem Bau- Fachreferent Energiewirtschaft und -beratung Energie (BTV-E) Wärmeschutz von Bauten oder Teilen werber größtmögliche Freiheit in der Land Salzburg davon gelten die Bestimmungen und Wahl von Baugestalt und Konstruktion. Fanny-von-Lehnert-Str. 1, PF 527, 5010 Salzburg Tel.: +43 (0)662 8042-3788 Der Salzburger Landesregierung liegt Anforderungen gemäß den Punkten 1 Es schließt kein Bausystem aus, wenn e-mail: franz.mair@salzburg.gv.at derzeit der Entwurf für die Novellierung und 3 sowie 5 bis 12 der Richtlinie 6 des sich das Gesamtgebäude als wärme- www.salzburg.gv.at/energieausweis der Salzburger Bautechnikverordnung- Österreichischen Institutes für Bau- technisch zulässig erweist. Energie vor. In dieser werden die en- technik vom Oktober 2011. ergetischen Anforderungen an Bauten sowie Inhalt und Form des Energieaus- In Zukunft werden Anforderungen Haustechnische Anlagen weises festgelegt. an die Gesamtenergieeffizienz von Neubauten und Bauten nach größe- Bei neuen Wohnhäusern mit mehr als Im wesentlichen erfolgt hiermit die ren Renovierungen gestellt. Dabei sind fünf Wohneinheiten sind entweder eine Umsetzung von EU-Recht und die Har- als charakteristische Größen für die Zu- und Abluftanlage mit Wärmerück- monisierung der österreichischen Bau- Transmissionswärmeverluste, für den gewinnung (ÖNorm H6038) oder eine ordnungen. Ab 2019 wird es in Salzburg Primärenergiebedarf und die CO2-Emis- bedarfsgeregelte Abluftanlage (ÖNorm für alle Belange einheitliche Mindestan- sionen die Linien Europäischer Krite- H6036) einzubauen. Elektrisch betrie- forderungen geben. rien (LEK-Linien) heranzuziehen. Das bene Heizungswärmepumpen müssen LEK-Verfahren oder Hüllflächenverfah- mindestens eine Arbeitszahl von 3,5 Ab dem 31.12.2020 müssen alle neuen ren verknüpft die Energieeffizienz mit nachweisen (bei Bestandsbauten von Bauten Niedrigstenergiebauten (Nearly der Gebäudehüllfläche, der Geometrie mindestens 3). Zero Energy Buildings) sein. Die Defi- (Kompaktheit) und der Klimalage. Diese nition lautet: Der fast Bei Wohnbauten ist über die bei Null liegende oder Heizung, Kühlung, Lüftung, FOLGENDE WERTE MÜSSEN EINGEHALTEN WERDEN: NEUBAU (SANIERUNG) sehr geringe Energie- Warmwasserbereitung und bedarf sollte zu einem Beleuchtung hinaus auch ganz wesentlichen Einbringung des höchstzulässige LEK-Linie(HGT 20/20) der Haushaltsstrombedarf zu Teil durch Energie aus Bauansuchens berücksichtigen. erneuerbaren Quel- LEK T LEKP LEKCO2 len – die am Standort Bei neuen Nicht-Wohnbauten bis 31.12.2016 24 (28) 52 (78) 62 (130) oder in der Nähe er- über 1.000 m² Gesamtgeschoß- zeugt wird – gedeckt ab 1.1.2017 24 (28) 48 (76) 58 (122) fläche soll ein Teil des erfor- werden. derlichen Betriebsstroms am ab 1.1.2019 22 (26) 44 (72) 54 (116) Standort aus erneuerbarer En- ab 1.1.2021 22 (26) 40 (68) 50 (110) ergie erzeugt werden. Zukunftsfähige Energiesysteme
8 Stadt Salzburg – Masterplan 2025 Ing. Franz Huemer, MSc Magistrat der Stadt Salzburg 6/00 Energie + Smart City Koordination Ausgangssituation in Holzbauweise und mit Passivhaus- Erarbeitete Vision für den Hubert Sattlergasse 7a, 5020 Salzburg standard, oder das „Stadtwerk Lehen“, Zeitraum bis 2050 Tel.: +43 (0)662 8072-2484 Die Stadt Salzburg mit rund 150.000 ein energieoptimierter Stadtteil mit in- e-mail: franz.huemer@stadt-salzburg.at www.smartcitysalzburg.at Einwohnern ist die viertgrößte Stadt ternationalem Vorzeigecharakter. Vision für „smart city salzburg 2050“ Österreichs. Bereits vor über 10 Jahren wurde ein In Bezug auf Energie- und Klimaschutz Energie-Kontroll-System für die Ver- Wohngebäude wurden in den letzten Jahren zahlreiche brauchsaufzeichnung und Überwachung … sind in ein Gesamtsystem inte- Maßnahmen umgesetzt, die teilwei- der städtischen Objekte eingeführt. Ne- grierte Nullenergie-/Plusenergie- se auch über die Stadtgrenzen hinaus ben einem täglichen Energiecontrolling gebäude und haben im Gesamtsys Leuchtturmcharakter aufweisen: Die werden aus dem Energiekontrollsystem tem eine neutrale CO2-Bilanz Wohnanlage Samer Mösl, der erste auch ambitionierte Planungsvorgaben mehrgeschossige Wohnbau Österreichs für Bauvorhaben abgeleitet. Die Stadt Kommunale Gebäude und Salzburg setzt gemeinsam Infrastruktureinrichtungen mit der Salzburg AG Pilot- … sind Plusenergieobjekte und ver- projekte zu „smart grids“ sorgen ihre Umgebung und zur Elektromobilität um. Energieaufbringung und -verteilung Diese Aktivitäten üben … sind intelligent vernetzt und die für sich betrachtet Strahl- Potenziale erneuerbarer Energie- kraft aus, sie sind al- träger werden genutzt lerdings kaum auf eine Stadt Salzburg zielgerichtete Energie- und Mobilität Klimaschutzpolitik zu- … ist vollständig umgestellt auf ein rückzuführen. Vielmehr nachfrageorientiertes, intelligentes waren dafür die Initiativen Transport-Servicesystem einzelner Organisationen und Personen ausschlagge- Mensch und Lebensstil bend. Neben den fehlenden … durch aktive Einbindung von Bür- Zielsetzungen existiert bis- ger/innen, Bildungseinrichtungen lang auch kein wirksames u.a. wird der erforderliche Werte- Ausschnitt aus dem Masterplan 2025 Quelle: Stadt Salzburg System einer gesamtstäd- wandel erreicht. tischen Erfolgskontrolle. Zukunftsfähige Energiesysteme
9 Erarbeitete Roadmap bis 2025 Vorzeigeprojekte bis 2025 umgesetzt; Mensch und Lebensstil Die Zielsetzungen smart city salzburg Speicher- und Regelmöglichkeiten bei Bildungsoffensive für einen nachhal- gelten generell für alle Verwaltungs- kommunalen Objekten: Potenzialun- tigen und genussvollen Lebens- und abteilungen, stadtnahen Institutionen tersuchung bis 2015 abgeschlossen; Arbeitsstil bis 2014 gestartet; Öko- und Einrichtungen mit Einflussmög- Lichtoffensive: Umstellung auf en- logische Zertifizierung der Schulen, lichkeiten der Stadt. Die Zielsetzungen ergieeffiziente und umweltfreund- Ausbildungsprogramme. sind daher bei allen Entscheidungen liche Beleuchtungssysteme, bis 2013 mit Energie- und Klimaschutzbezug gestartet. Ausblick zu berücksichtigen. In einem „Master- Mit dem Projekt smart city salzburg ist plan“ wurden konkrete Maßnahmen Wohngebäude es gelungen, eine gemeinsame Zielrich- definiert, die zur aktiven Umsetzung Festlegung von Sanierungsschwerpunk- tung für die Energie- und Klimaschutz- der städtischen Ziele in den definierten ten bis Anfang 2013, in Kooperation politik in Salzburg unter Einbeziehung strategischen Schwerpunktbereichen mit den gemeinnützigen Bauträgern, aller relevanten Stakeholder auszuar- beitragen. Dieser Maßnahmenplan hat Umsetzung laufend; Prüfung der recht- beiten. Mit der Steuerungsgruppe sind einen Umsetzungszeitraum bis zum lichen Möglichkeiten für Sanierungs- auch die höchsten politischen Entschei- Jahr 2025. pflicht und Energieträgerverpflichtung dungsträger der Stadt in die Diskussion bis Ende 2013; CO2-neutrale Siedlung: eingebunden. Der Maßnahmenplan umfasst Teilziele Planung/Baubeginn bis 2014; alle Neu- und Umsetzungsmaßnahmen bausiedlungen und 25 % des Gebäu- Der ausgearbeitete Masterplan wur- Energieplanung debestands sind smart-grid-fähig bis de vom Gemeinderat einstimmig am Energieraumplanung (Verbindlichkeit 2020. 19.9.2012 beschlossen. von Gebäudestandards und Energie- versorgung) bis 2015 fertig gestellt und Energieaufbringung und -verteilung Auch wenn möglicherweise nicht alle eingeführt. Flächenhafte Umsetzung eines smart vorgeschlagenen Maßnahmen kurzfri- grid bis 2025; Solaroffensive: zusätz- stig realisiert werden, liegt für Politik, Kommunale Gebäude und Infrastruktur lich 140.000 m² Sonnenkollektoren und Industrie und BewohnerInnen ein kon- einrichtungen 14.000 kWp Photovoltaik bis 2025. kreter Umsetzungsfahrplan vor, der die Erstellung eines Sanierungsplans bis Basis für die zukünftige Energie- und 2014; Schaffung eines internen Finan- Mobilität Klimaschutzarbeit bildet. zierungsbudgets bis 2015; CO2-neutrale Einsatz von Elektrofahrzeugen für kurz- Wärmeversorgung bei allen kommu- wegige innerstädtische Lieferdienste Die erfolgreiche Einreichung des Pilot- nalen Gebäuden bis 2020; Nachhaltig- bis 2015; Einsatz von Biogas für kom- projekts „smart district gnigl“ im 2nd Call keits-Check verpflichtend eingeführt munale Fahrzeuge wie Autobusse oder Smart Energy Demo – fit4set, unter Be- bis 2015; Umsetzung von Pilotpro- Müllsammelfahrzeuge ab 2013; mind. 1 teiligung mehrerer Projektpartner, darf jekten: smart district gnigl (gefördert Wohnbauprojekt mit integriertem Mo- als Erfolg des Projekts gesehen werden. im Rahmen des Programms Smart Ener- bilitätskonzept ab 2013; Kombinations- Damit sind die Praxistauglichkeit der gy Demo – fit4set – 2nd Call) – bis 2015 und Ergänzungsangebote ÖV ab 2013; vorgeschlagenen Maßnahmen und das realisiert, Pilotprojekt „Haus der Zu- Mobilitätskarte und Mobilitätskosten- weitergehende Interesse der Akteure kunft“ – bis 2015 realisiert; zwei weitere rechner bis 2015. der Stadt unter Beweis gestellt. Zukunftsfähige Energiesysteme
10 Neue Technologien und Konzepte DI Walter Hüttler e7 Energie Markt Analyse GmbH für die Sanierung alter Häuser Walcherstraße 11/43, 1020 Wien Tel.: +43 (0)1 907 80 26-54 e-mail: walter.huettler@e-sieben.at Energieeffiziente Gebäudetechnologien Gründerzeit mit Zukunft www.e-sieben.at und der Einsatz erneuerbarer Ener- gieträger sind im Neubaubereich heu- Gründerzeithäuser stellen in Öster- te weit verbreitet. Große, bisher noch reich ein großes Segment des Gebäu- wenig genutzte Potenziale für Energie- debestandes dar. Sie stammen aus der und CO2-Einsparungen liegen jedoch im Bauperiode zwischen 1848 und 1918 Gebäudebestand. Um die europäischen und sind teils durch aufwändige, mit und nationalen Energie- und Um- Stuck gestaltete Außenfassaden, große weltziele erreichen zu können, ist die Geschoßhöhen und Vollziegelaußen- nachhaltige Sanierung des innerstäd- wände gekennzeichnet. 600.000 Woh- tischen Gebäudebestandes ein zentraler nungen befinden sich in Gebäuden Baustein. aus dieser Epoche – damit beträgt der gründerzeitliche Wohnungsbestand in Die Sanierung historischer Gebäude Österreich knapp ein Fünftel. Die en- erfolgt im Spannungsfeld architekto- ergietechnischen Potenziale in diesem nischer, rechtlicher, sozialer und tech- Gebäudebereich werden bisher noch nischer Fragestellungen. Gerade im wenig genutzt. Hier setzt das „Haus der innerstädtischen Bereich stehen inno- Zukunft“-Projekt an, das sich mit inte- vativen Sanierungskonzepten oft be- grierten Systemlösungen zur Moder- sondere Hemmnisse im Weg, wie z. B. nisierung gründerzeitlicher Altbauten Moderne Haustechnik mit Pelletsheizung und Denkmalschutzbestimmungen bzw. beschäftigt. Ziel ist die Entwicklung von thermischer Solaranlage wurde in das historische Auflagen für städtische Schutzzonen. multiplizierbaren Sanierungskonzep- Gebäude integriert. Foto: Ulreich Bauträger GmbH Um trotz schwieriger Randbedingungen ten, mit denen die thermisch-energe- eine hochwertige Sanierung zu ermög- tische Qualität der Gebäude auf einen Das historische Gebäude wurde energieeffizient saniert und durch einen lichen, werden intelligente technische zeitgemäßen Standard angehoben wer- Optimierung der thermischen modernen Dachaufbau ergänzt. Foto: Ulreich Bauträger GmbH und organisatorische Lösungen benö- den kann. Der jährlich erforderliche Gebäudehülle tigt, die nutzergerecht und kostenef- Heizwärmebedarf soll dabei von ca. fizient umgesetzt werden können. In 120–160 kWh/m² auf unter 30 kWh/m² Kritische Punkte sind die Dämmung der Österreich werden seit einigen Jahren reduziert werden. gegliederten Fassaden und der Feuer- verschiedene Aktivitäten gesetzt, um mauern sowie die Ausgestaltung der den thermisch-energetischen Standard Bauteilanschlüsse. Bei erhaltenswerten historischer Gebäude anzuheben. strukturierten Fassaden kommt nur Zukunftsfähige Energiesysteme
11 Raumhöhen sind Gründerzeitgebäude Das umfassende Sanierungskonzept für den Einbau von Lüftungsanlagen enthält eine Vielzahl von multiplizier sehr gut geeignet. baren Lösungen: > Hochwertige Sanierung der Gebäu- Ein integriertes Gesamtkonzept muss dehülle und Reduktion von Wärme- neben technischen Fragen auch wirt- brücken schaftliche, soziale und rechtliche As- > Einsatz von verschiedenen, zentra- pekte berücksichtigen. Erfahrungen und len und dezentralen Komfortlüf- Lösungsansätze wurden im Rahmen tungssystemen Straßenansicht Kaiserstraße Wien des Projekts dokumentiert. Ein Arbeits- > CO2-neutrale Wärmeversorgung Foto: Architekten Kronreif_Trimmel & Partner behelf für die praktische Umsetzung (Pelletszentralheizung und Ein- einer hochwertigen Gründerzeithaus- bindung von fassadenintegrierten die Wärmedämmung auf der Innensei- sanierung fasst alle wichtigen Aspekte Solarkollektoren) te in Betracht. Dabei können entweder für interessierte Eigentümer-, Haus- > Errichtung einer PV-Anlage als konventionelle Dämmstoffe, wie z. B. verwalter und PlanerInnen zusammen. Insellösung für das Dachgeschoß Mineralwolle oder alternativ Mine- > www.gruenderzeitplus.at > Senkung des Stromverbrauchs durch raldämmplatten, z. B. auf Kalziumsi- Einsatz effizienter Haustechnik und likatbasis, eingesetzt werden. Diese LED-Außenbeleuchtung können aufgrund ihrer kapillaraktiven > Begrünung von Schräg- und Flach- Eigenschaften Feuchtigkeit aufnehmen, Faktor 8 Sanierung mit dächern für ein besseres Mikroklima speichern und wieder an die Raumluft hocheffizientem Dach abgeben. Für die wesentlichen Elemente geschoSSausbau Die Sanierung des Objekts in der Wiß- wurden Wärmebrückensimulationen grillgasse wurde im Frühjahr 2011 er- durchgeführt und die Auswirkungen ROOFJET Wißgrillgasse / 1140 Wien folgreich abgeschlossen. Die Senkung auf die Bauteilsicherheit (Kondensat- des Heizwärmebedarfs auf 27,5 kWh/ bildung, Schimmelbildung) untersucht. Das um die Jahrhundertwende errichtete m²a stellt den Gebäudestandard eines Gebäude in Wien Penzing besteht aus Niedrigstenergiehauses dar. Heizraum Wißgrillgasse mit Pufferspeichern für Pelletskessel und ther- mische Solaranlage Foto: Ulreich Bauträger GmbH einem Straßentrakt mit gegliederter Einsatz effizienter Haustechnik Fassade und einem „halben“ Hoftrakt, der damit über das Stiegenhaus ver- Baujahr: ca.1900 Lüftungsanlagen zur kontrollierten bunden ist. Durch diese Anordnung Nutzfläche vor Sanierung: ca. 1.100 m² Be- und Entlüftung mit Wärmerück- ist ein hoher Anteil (32 %) von freiste- HWB vor Sanierung: 185 kWh/m²a gewinnung haben sich auch bei der henden Feuermauern gegeben, die an Nutzfläche nach Sanierung: ca. 1.900 m² Gebäudesanierung bereits bewährt. unterschiedliche Nachbarn angrenzen. Moderne Lüftungskonzepte ermögli- Zielsetzung der Sanierung war eine res- HWB nach Sanierung: 27,5 kWh/m²a chen den hohen energetischen Standard sourcenschonende Modernisierung der Projektpartner: Ulreich Bauträger und gewährleisten einen kontrollierten bestehenden Gebäudeteile sowie ein GmbH, Gassner und Partner GmbH, Luftwechsel, der zu einem angenehmen hocheffizienter, zweigeschoßiger Aus- daneshgar architects Raumklima führt. Durch die großen bau des Dachgeschoßes. Zukunftsfähige Energiesysteme
12 Solarwärmepumpen – Helmut Meisl 1985-2013 Leiter der Erfahrungen im Geschoßwohnbau Haustechnik der gswb Tel.: +43 (0)664 1919977 Im Zuge der Vorbereitungen für den Die Integration der Wärmepumpe er- Angepasstes e-mail: helmut@meisl.info Wettbewerb des Bauvorhabens „Stadt- möglicht die Absenkung der Eintritt- P ufferspeicherkonzept www.meisl.info werk Lehen“ in Salzburg wurde auf der stemperatur in den Kollektor und Neben der Integration der Wärmepum- Suche nach innovativen Lösungen zur erhöht damit den Kollektorwirkungs- pe muss für dieses Konzept die Anord- Erhöhung der Energieeffizienz die Idee grad erheblich. nung der Leitungsanschlüsse an der der „ Solar Wärmepumpe“ geboren. Vier Pufferanlage etwas angepasst werden. Jahre später konnte die gswb bereits Der solare Deckungs- zwei Pilotanlagen in der Stadt Salzburg grad vom thermischen an die neuen Bewohner übergeben. Solaranlagen bei für Salzburg typischer Aus- Die Idee der legung schwankt in „Solarwärmepumpe“ einer Größenordnung Die Grundidee dieser Lösung besteht von 10–20 % und ist darin, dass durch die Ergänzung der vor allem vom Nutzer- thermischen Solaranlage mit einer ve rhalte n a bhä ngi g. Wärmepumpe der solare Deckungs- Durch die Integration grad anzuheben sein müsste. Unter der Solarwärmepumpe Bedachtnahme der Notwendigkeit, auf in den beiden Pilotpro- die verfügbaren Flächen für Sonnen- jekten konnte dieser kollektoren zu achten und auch den Deckungsgrad bei ei- Platzbedarf für den Pufferspeicher nicht ner Anlage von 10 % auf weiter anzuheben, galt es vor allem, das 20 % und bei der zwei- Konzept so umzusetzen, dass dieses im ten Anlage von 22 % auf Rahmen der verfügbaren Mittel finan- 32 % angehoben werden. Diese wesent- Das Konzept funktioniert ziert werden konnte. Die Standardaus- liche Verbesserung gelang, ohne die und spart Kosten legung von thermischen Solaranlagen Kollektorfläche oder das Puffervolumen Nach Vorliegen von einigen Abrech- im Bundesland Salzburg ermöglicht die vergrößern zu müssen. Die Maßnah- nungen kann das Projekt als gelungen Durch die tiefere Eintrittstemperatur kann der Kollektorertrag wesentlich erhöht werden. Nutzung der Sonneneinstrahlung ab ei- me kann energetisch als sehr effizient bezeichnet werden. Die Kosten für die ner Leistung von 250 W/m². Durch die und finanziell wirtschaftlich bezeichnet Beheizung und Warmwasserbereitung Konzeption mit der Wärmepumpe kann werden, die Mehrkosten amortisieren einschließlich aller Nebenkosten liegen auch diffuse Strahlung bereits ab 150 W/ sich in einem Bereich von drei bis maxi- in einem Bereich von € 0,64/m² Mo- m² genutzt werden. mal fünf Jahren. nat bei der Anlage „Sonnenpark“ und € 0,52/m² Monat bei der Anlage in der Zukunftsfähige Energiesysteme
13 Aribonenstraße. Absolut gese- beiden ersten Betriebsjahren als hen sind das monatliche Kosten eine sinnvolle Investition an- (ohne Umsatzsteuer) von € 48,68 gesehen werden muss, da erst pro Monat im „Sonnenpark“ im Echtbetrieb unter verschie- und € 35,89 pro Monat in der densten Lastzuständen die op- Aribonenstraße. timalen Betriebsparameter ermittelt werden können. We- Die durch diese Technik mög- sentlich erleichtert wird diese lichen Einsparungen im Bereich Überwachung in den ersten Be- der Heiz- und Warmwasserkosten triebsjahren durch die heute stan- liegen am Beispiel der Anlage dardmäßig bereits verfügbaren Aribonenstraße bei € 16.272/Jahr. Unter die Wärmepumpe ergibt sich durch den Online-Fernüberwachungssysteme. Berücksichtigung einer Teuerungsrate Energieinhalt des rerservierten Puffer- von 3 % können so in 5 Jahren € 86.389 speicheranteils bei einer Abkühlung vor Sinnvoll ab Anlage „Aribonenstraße“ Salzburg; Darstellung der Energie- an Einsparungen verbucht werden. Bei 35 auf 10 °C. Es ist ausreichend, wenn 50 Wohneinheiten anteile – Ergebnis nach 1006 Tagen überwachtem Betrieb: einer (realistischen) Teuerungsrate von dieser Energieinhalt über die Nacht in Technisch hinsichtlich Aufwand in der Durch Wärmepumpe konnte der solare Deckungsgrad von 6 % erhöht sich diese Einsparung in 5 einem Zeitraum von ca. 12 Stunden ab- Betriebsführung sinnvoll ist das Kon- 22 auf 32 % angehoben werden. Jahren auf € 91.726. Die Refinanzierung gearbeitet wird. zept bei Anlagengrößen ab circa 50 einer Solarwärmepumpe durch einges- Wohnungen. Wenn sich das System in parte Heizkosten ist daher kein beson- Optimal eingestellte Zukunft in größerer Anzahl umsetzen ders großes Problem. Wärmepumpe als Schlüssel lässt, sollte der Einsatz auch bei klei- zum Erfolg neren Wohnanlagen möglich sein. Besonderes Augenmerk ist auf eine Bei Anlagen mit weniger als 25 Ein- optimale Einstellung bei der Inbetrieb- heiten ist nach heutigem Erfahrungs- nahme der Wärmepumpe zu legen. stand ein optimaler Einsatz noch nicht Aufgrund der sehr guten Rahmenbe- gewährleistet. dingungen sollte die Wärmepumpe eine Jahresarbeitszahl (COP-Wert) von 4–5 50 % solarer Deckungsgrad erreichen. Die Konzeption erfordert ei- als nächstes Ziel ne sehr hohe Planungsqualität, dieser Als bereits in absehbarer Zeit erreich- Wohnanlage „Aribonenstraße“ der gswb in Qualitätsanspruch muss auch in der bares Ziel sollte ein solarer Deckungs- Salzburg Ausführung aufrecht erhalten werden. grad von 50 % möglich sein. Gelingen kann dies einerseits durch einen ver- Korrekte Dimensionierung Qualifizierte besserten Betrieb der Wärmepumpe mit Haustechnikanlage „Aribonenstraße“ für 57 Wohnungen In einer Basisdimensionierung sollte Funktionsü berwachung einem COP-Wert von 4–5 und durch die circa 1/5 des Pufferspeichervolumens Die Betriebserfahrungen mit den An- im Bundesland Salzburg ab dem Som- für die Kühlung durch die Verdampfer- lagen zeigen darüber hinaus auf, dass mer 2014 ohnehin geforderte Absen- seite der Wärmepumpe bereitgestellt eine qualifizierte Funktions- und Effi- kung der Netz-Vorlauftemperatur von werden. Die erforderliche Leistung für zienzüberwachung zumindest in den 65 ° auf 55 °C. Zukunftsfähige Energiesysteme
14 Stadtwerk Lehen Wärmeversorgung mit optimierter solarer Nahwärme DI Michael Guigas EGS-plan – Ingenieurgesellschaft für Energie-, Gebäude- und Solartechnik mbH Der zentrumsnahe Stadtteil Le- Gropiusplatz 10, D-70563 Stuttgart hen in Salzburg soll durch die Tel.: +49 (0)711 99 007-74 Umsetzung von Bauprojekten e-mail: michael.guigas@egs-plan.de mit ambitionierten qualitativen www.egs-plan.de Zielen zu Energieeffizienz, er- neuerbare Energie, Ökologie, Mobilität und sozialen Faktoren aufgewertet werden. Auf dem ehemaligen Stadtwerkeareal sind 285 Mietwohnungen, eine Kin- dertagesstätte und ein Studen- tenwohnheim entstanden. Im Competence Park werden Verwal- tungsgebäude mit teilweiser La- bornutzung und ein Hotel gebaut. Das 9-stöckige Bestandsgebäude, der ehemalige Sitz der Salzburg AG, wurde saniert. Mit Stand Frühjahr 2014 sind alle Wohngebäude gefördert. Ziel war einen hohen solaren reduziert. Dies senkt die Kosten und ver- vollständig bezogen. Das Hochhaus und Deckungsanteil von größer 30 % am bessert die Umsetzbarkeit, da weniger die Gebäude im Competencepark sind Gesamtwärmebedarf und gleichzeitig Platz für den Speicher im Baugebiet be- im Bau bzw. zum Teil schon bezogen. einen hohen spezifischen Solarertrag nötigt wird. Die Solaranlage geht auch Alle Gebäude werden mit einer solaren größer 400 kWh pro m² Kollektorfläche an Tagen mit geringer Einstrahlungslei- Nahwärme mit Wärme für Heizung und und Jahr zu erreichen. Dies wird zum stung kleiner 200 W/m² in Betrieb und Warmwasser versorgt. Zusätzlich wur- einen durch einen sehr guten Wär- liefert Wärme mit niedriger Temperatur, den sanierte Gebäude in unmittelbarer meschutzstandard der Gebäude nahe die dem Verdampfer der Wärmepumpe Nähe zum Stadtwerkeareal an die Wär- dem Passivhausstandard erreicht. Die als Wärmequelle zur Verfügung steht. Am Wohnbauteil sind ca. 1.550 m² thermische Kollektoren installiert. meversorgung angeschlossen. Zukünf- Integration einer Wärmepumpe senkt Ein Teil der Solarwärme wird so „indi- tig ist geplant, weitere sanierte Gebäude zusätzlich die Temperaturen im Puffer- rekt“ über die Wärmepumpe genutzt. anzuschließen. speicher unten und damit auch in der Der Solarertrag steigt dadurch im Ver- Solaranlage, wodurch der Solarertrag gleich zu Anlagen ohne Wärmepumpe. Die Anlage zur Wärmeversorgung wur- pro m² Kollektorfläche gesteigert wird. de durch die Europäische Union im Gleichzeitig wird das benötigte Puffer- Hohe Rücklauftemperaturen in Wär- Rahmen des Concerto II Programm speichervolumen auf etwa die Hälfte menetzen mit bis zu 55 °C reduzieren Zukunftsfähige Energiesysteme
15 den spezifischen Solarertrag zum Teil eine Gebäudeleittechnik eingebaut, Gesamtwärmebedarf für Wohnen und auf Werte unter 300 kWh/m²a. Diese mit der die Anlage fernüberwacht wer- Competencepark. Der gemessene Wär- Anlagen können durch die Integrati- den kann. Zusätzlich werden alle 15 meverbrauch der Wohngebäude liegt on einer Wärmepumpe deutlich ver- Minuten ca. 300 Messwerte für ein de- deutlich über den Planungswerten. Ein bessert werden. Die Wärmeversorgung tailliertes Monitoring abgespeichert. Grund dafür ist der günstige Wärme- Stadt:Werk:Lehen mit 1.858 m² Kollek- Laut Monitoring speist die Solaranlage preis, der wenig Anreiz zum Energie- torfläche und 200 m³ Pufferspeicher- knapp 500 kWh pro m² und Jahr Solar- sparen schafft. Ein wichtiger Faktor für volumen, elektrischer Wärmepumpe wärme in den Pufferspeicher ein. Bei die Effizienz der Anlage ist die Jahresar- mit ca. 160 kW und Nachheizung über vergleichbaren Anlagen ohne Wärme- beitszahl der Wärmepumpe, diese wur- Fernwärme verfügt bereits über eine pumpe liegt dieser Wert bei 350 bis de mit 4,3 gemessen, ein guter Wert. Die optimierte Wärmeverteilung mit Nie- 400 kWh kWh pro m² Jahr. Hier zeigt Anlage läuft seit Sommer 2013 weitge- dertemperatur-Micronetz und Über- sich deutlich der Effekt der Abkühlung hend störungsfrei. Anfängliche häufige gabestationen in den Wohnungen. Die im Pufferspeicher unten durch den Ver- Störungen der Wärmepumpe konnten Rücklauftemperaturen liegen bei 35 °C dampfer der Wärmepumpe auf minimal dauerhaft behoben werden. bis 40 °C. 10 °C. Von der eingespeisten Solarwär- me werden ca. 45 % direkt genutzt und Das Monitoring der Anlage wird noch Die komplex aufgebaute Anlage wur- ca. 55 % über die Wärmepumpe. Der bis zum Sommer 2014 weitergeführt. de in den ersten beiden Betriebsjahren solare Deckungsanteil liegt bei 38 % Weiteres Optimierungspotential liegt 2012 und 2013 optimiert. Dazu wurde bezogen auf Wohnen und 26 % auf den in der Steigerung des direkt genutzten Solarertrages. Die Reduzierung von Primärenergiebedarf und CO2-Emissionen durch die Inte- gration einer elektrischen Wär- mepumpe ist relativ gering. Mit der Kombination aus Wärme- pumpe und Gas-Blockheizkraft (Gas-Motor-Wärmepumpe) oder mit Gas-Absorptions-Wär- mepumpen sind höhere Ein- sparungen möglich. Beide nutzen als Antriebsenergie Gas. Generell können durch die In- tegration einer Wärmepumpe Der 200 m³ Pufferspeicher wird vorgefertigt angeliefert die solaren Erträge gesteigert und im Mai 2011 versetzt. und die Kosten gesenkt werden. Vor ort wird er gedämmt Die thermischen Solaranlagen und verkleidet und steht werden „unempfindlicher“ ge- als markantes Element am Boulevard. genüber schlecht funktionie- renden Verteilsystemen mit Ergebnisse Monitoring, Wärmebilanz und Solarertrag hohen Rücklauftemperaturen. Zukunftsfähige Energiesysteme
16 Wohnbauvorhaben Anif Vötterlgut Kombination Wärmepumpen-Photovoltaik DI (FH) Bernhard Kaiser Salzburg Wohnbau GmbH Bruno-Oberläuter-Platz 1 , 5033 Salzburg Tel.: +43 (0)662 2066-315 Kurzbeschreibung Energie- und System 2) e-mail: b.kaiser@salzburg-wohnbau.at W ohnbauvorhaben Anif Nachhaltigkeitskonzept Mehrgeschossige Wohnbauten www.salzburg-wohnbau.at Vötterlgut Die Energiesysteme sind getrennt zu Die Konditionierung der Wohnungen Entsprechend dem Architekturwettbe- betrachten: erfolgte gleich den Reihenhäusern über werb der Gemeinde Anif wurde auf der eine Flächenheizung, welche über de- Liegenschaft des ehemaligen Vötterl- System 1) zentrale Wärmeübergabestation in den gutes in Anif Niederalm ein Wohnbau Reihenhäuser Einheiten versorgt wird und gleichzei- mit „Dorfcharakter“ entwickelt! Zur tig den hygenischen Anforderungen der Erhaltung einer dörflichen Struktur Die Konditionierung der Reihenhäuser Warmwasserbereitung entspricht. werden die Flächen auf gesamt sechs erfolgt über Niedertemperatur-Fuß- Baukörper mit max. bodenheizungen sowie Warmwasser- Die erforderliche Wärme wird durch zwei Vollgeschossen Übergabestationen. Die Wärme wird eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit sowie Dachgeschoss über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe PV-Unterstützung erzeugt. Zusätzlich aufgeteilt. mit PV-Unterstützung (je Reihenhaus) wird eine Gas-Therme (Betrieb über erzeugt. Zur optimalen Nutzung der so- Biogaszertifikate vorgesehen) primär Gesamt werden 30 laren Energien wird ein höher dimensi- als Backup-System angeordnet, welche Wo h n u n g e n s o w i e onierter Pufferspeicher eingebaut, um auch für eine bivalente Betriebsweise 6 Reihenhäuser und das Lastverschiebepotential bestmög- ausgelegt wird. kleinere Gewerbeflä- lich auszuschöpfen. chen errichtet und Durch die unterschiedliche Ausrichtung entsprechend den so- Durch den Einsatz von PV-Strom wird der PV-Anlage auf Ost-, Süd und West- zialen Anforderungen ein Deckungsgrad von mind. 20 % des seite wird dem Tagesverlauf entspre- als Mietwohnungen, Gesamtwärmebedarfes direkt vor Ort chend eine optimale Aufteilung und Mietwohnungen mit erreicht! Dieser Wert kann durch Errich- somit Versorgung der Wärmepumpe mit Kaufoption und Eigen- tung eines Stromspeichers bis zu 45 % PV-Strom erreicht! tum (Reihenhäuser) angehoben werden! mit Unterstützung der Durch das Mess- und Monitoring-Equip- Salzburger Wohnbau- ment werden die forschungsrelevanten Visualisierung der künftigen Wohnanlage Vötterlgut in Anif-Niederalm förderung angeboten. Daten zuverlässig und nachvollziehbar Quelle: Architekt Wolfgang Schwarzenbacher erhoben und ausgewertet. Zukunftsfähige Energiesysteme
17 Ziele Wichtige Teilnehmer 1) Feststellung der optimalen ökolo- Projektname u. -adresse: Architekt: gischen und ökonomischen Betriebs- BV Vötterlgut Schwarzenbacher weise (mono/bivalent) Salzachtal Bundestraße Struber Archi- 2) Erhöhung der Jahresarbeitszahl und 5081 Anif tekten ZT GmbH somit der Wirtschaftlichkeit von Parkstrasse 18/1 Wärmepumpen in Kombination mit Bauträger bzw. Bauherr: 5020 Salzburg PV-Strom und Speichersystemen Salzburg Wohnbau GmbH 3) Schaffung einer höheren Akzeptanz Bruno-Oberläuter-Platz 1 Energie- und Nachhaltig für Wärmepumpen-PV Kombinati- 5033 Salzburg keitskonzept: onen durch Aufklärung und Dissemi- (Reihenhäuser BT 5 + BT 6) Salzburg Wohnbau nation! GmbH Salzburger Siedlungswerk Abt. Forschung & Das Forschungsthema wird begleitet Gemeinnützige Wohnungs Entwicklung von der FH Salzburg. wirtschafts-GesmbH Bruno-Oberläuter- Bruno-Oberläuter-Platz 1 Platz 1 Die Forschung wird unterstützt durch 5033 Salzburg 5033 Salzburg M i t t e l n d e r Wo h n b a u fo r s c h u n g (mehrgeschossige Salzburg. Wohnbauten BT 1–4) Haustechnikplanung: Raumklima Planungs- gesellschaft mbH Rainerstraße 32/6 5310 Mondsee Lageplan Elektrotechnik-Planung: Ingenieurbüro Bermadinger Dr.-Hans-Lechner-Straße 9 5071 Wals-Siezenheim Geplanter Baubeginn: Reihenhäuser: Sommer 2014 Lage Vötterlgut in Anif Mehrgeschossige Wohnbauten: Herbst Winter 2014 Zukunftsfähige Energiesysteme
18 Smart District Gnigl From the vision Smart City Salzburg to a showcase Ing. Franz Huemer, MSc Magistrat der Stadt Salzburg 6/00 Energie + Smart City Koordination Hubert Sattlergasse 7a, 5020 Salzburg Im Masterplan „Smart City Salzburg“ Abwärmepotenziale (Bäckerei, Ab- Tel.: +43 (0)662 8072-2484 wurde der energetischen Optimierung wasserkanal). Ziele: e-mail: franz.huemer@stadt-salzburg.at vom Bildungscampus von Siedlungen gleichermaßen eine > Mobilitätsangebot ist mehr als www.smartcitysalzburg.at hohe Bedeutung beigemessen wie der Parkplätze schaffen – Aufbau eines zum Smart District Vorbildrolle der Stadt Salzburg als Ei- Zentralstandorts für Mobilitäts- gentümer von Objekten und Anlagen. dienstleistungen / multimodale Mo- Ziele sind die Optimierung des bilitätsdrehscheibe. geplanten Neubaus des „Bil- Die geplante Sanierung des Kindergar- > Synergien durch unterschiedliche dungscampus Gnigl und die da- tens Gnigl wurde in größerem Zusam- Nutzer (-profile), z. B. Wärmespei- raus abgeleitete Neugestaltung des menhang neu gedacht. Nunmehr wird cherung, sollen identifiziert und ge- Stadtteils – Smart District Gnigl. mit der Errichtung des „Bildungscampus nutzt werden. Gnigl“ ein umfassendes neues Konzept für Kindergarten, Volksschule, Vereins- heim und städtisches Wohnhaus umge- setzt. Dieses konkrete Vorhaben hat für die Stadt ein großes Potenzial für die Entwicklung im Sinn einer „Smart City“. Themenstellungen > Neubau der öffentlichen Objekte als Chance für die gesamte Siedlung Obergnigl – Impuls für höchste Ge- bäudequalität auch im umliegenden Bestand. Aufgrund des Neubaus in- duzierte Möglichkeiten für eine lo- Entwurf Siegerprojekt von Architekten SEP – Storch Ehlers & Partner, kale Wärmeversorgung, lokale Mo- Hannover Quelle: SEP – Storch Ehlers & Partner bilitätslösungen unter Einbeziehung der verschiedenen Nutzergruppen, Bildungscampus als zentraler Infor- mationsknoten. > Lokale Wärmeversorgungsoptionen unter Berücksichtigung der lokalen Lageskizze Zukunftsfähige Energiesysteme
19 In der Umsetzung verfolgt das Projekt • Verknüpfung mit Mobilitätsfragen den Ansatz, zunächst in den vier The- (Parkplätze, Schulwege, Mobilitäts mengruppen Konzepte für Gebäude, knotenpunkt für Stadtteil Gnigl (End Energieversorgung, Mobilität und In- punkt Obus als Umsteigeknoten ins formation Grundlagen zu erarbeiten. Umland/Seengebiet, …) im Stadtteil Diese werden unter wissenschaftlicher • Monitoring und Sichtbarmachung Begleitung parallel in gemeinsamen der Ergebnisse, Verknüpfung mit Workshops zusammengeführt und Bildungsangeboten (Schule, Vereins- dargestellt. heim, …) Folgende Kernelemente, als wesent liche Bestandteile zur Realisierung Ergebnisse, Erkenntnisse einer „Smart City“, werden durch das Projekt angestrebt: „Bildungscampus Gnigl“: Detailstudie • Verknüpfung des pädagogischen CO2-neutrales Gebäudekonzept, Vor- Information: Konzepts mit Synergien bei der Nut- gaben für den Wettbewerb, Vorgaben Konzept für sichtbare zung von Kindergarten, Hort, Schule für das Wettbewerbsverfahren zur Informationen zum und Vereinshaus Sicherstellung der Umsetzung; Opti- „Smart District Gnigl“ • Nutzung von Synergien einer ge- mierung des Siegerprojekts hinsicht- als Teil einer Smart City Salzburg, Visualisierung Entwurf Bildungscampus Gnigl Quelle: SEP – Storch Ehlers & Partner, Hannover mischten Nutzung anstelle opti- lich der festgelegten Ziele; Auswei- z. B. Monitore im Bildungscampus mierter Einzellösungen (z. B. Turn- tung der Ziele des „Bildungscampus“ Gnigl, bei Mobilitätsdrehscheibe saal, Nachmittagsbetreuung, ..), – Konzept für CO2-neutrale Sanie- etc.: Einbindung des Energiekon- dadurch reduzierter Flächenbedarf rung der benachbarten städtischen trollsystems für den Bildungscampus und Ressourceneinsatz bei Errich- Wohngebäude Gnigl, Echtzeit- Fahrplaninformati- tung und Betrieb onen, etc. • Bei Neubau Möglichkeit zur energe- Detailstudie Energieversorgung: tischen Optimierung der Gebäude: Variantenuntersuchung verschie- Gesamtkonzept für die Wärmebedarf, effiziente Beleuch- dener Wärmeversorgungsalterna- „Smart District Gnigl“: tung, Energieversorgung, Energieer- tiven unter Berücksichtigung von Gebäude, Energieversorgung, Mobili- zeugung etc. CO 2 -Emissionen, Sensitivität auf tät, Information zur Beschlussvorla- • Erweiterung der Systemgrenzen weitergehende Sanierungsaktivi- ge für die Gemeindevertretung durch Entwicklung von Sanierungs- täten, Abwärmepotenziale etc. maßnahmen für umliegende Be- standsgebäude Detailstudie Mobilität: Dieses Projekt wird aus Mitteln des • Erweiterung der Systemgrenzen bei Umfassendes Konzept für Mobili- Klima- und Energiefonds gefördert und der Energieversorgung durch Einbe- tätsentwicklung in Gnigl inkl. Kon- im Rahmen des Programms „Smart En- ziehung der benachbarten Gebäude kretisierung von mit Anrainern abge- ergy Demo – FIT for SET“ durchgeführt. – des Stadtteils stimmte Maßnahmen Zukunftsfähige Energiesysteme
20 EMIL – Smart City Kommunikation Mag. Dietmar Emich EMIL e-Mobility Sharing GmbH, Eine smarte Lösung für umweltfreund Sinn. EMIL ist mit einer Stundenpau- Parkflächen im innerstädtischen Be- Bayerhamerstraße 16, 5020 Salzburg liche Mobilität schale inkl. aller Kilometer deutlich reich zur Verfügung. Seit Sommer 2011 Tel.: +43 (0)662 8884-1339 EMIL ist das erste Salzburger Carsha- günstiger als ein eigenes Auto. Mit spe- kann man in Salzburg mit Elektroautos e-mail: d.emich@fahre-emil.at ring, das rein auf Elektroautos setzt. ziellen Tages- und Wochenendpauscha- während der Ladedauer vor Ladestati- www.fahre-emil.at Das Unternehmen wurde im März 2012 len ist das Carsharing auch für längere onen gratis in der Kurzparkzone stehen. von der Salzburg AG mit dem Handels- Ausflüge interessant. unternehmen REWE International AG Wie funktioniert EMIL? (BILLA, MERKUR, PENNY, BIPA, ADEG) Ausbau der Ausleihstationen und neue Interessierte können vorab online ei- gegründet. Experten des Verkehrsclubs Modelle steigern die Auslastung nen Vertrag ausfüllen und mit dem Aus- Österreich sehen Carsharing in Städten Durch den Ausbau der Ausleihstationen druck in die EMIL-Kundenzentrale oder als große Chance für eine Entlastung soll in erster Linie die Stadt Salzburg in eines der drei ServiceCenter Verkehr des Verkehrs: So ersetzt ein Carsharing- flächendeckend versorgt werden. Mit kommen. Mit dem Reisepass, Führer- Auto bis zu acht Privat-PKW. Gerade in Standorten in unmittelbarer Nähe zu schein und Meldezettel weisen sich die Salzburg muss die Lärm- und Schad- Universitäten oder Studentenheimen Kunden einmalig aus. Danach bekom- stoffemission reduziert werden: Hier werden auch verstärkt Studenten ange- men sie eine Kundenkarte mit der die setzt EMIL an und ermöglicht eine leise sprochen, die neben den Pensionisten Kunden online, über Smartphone oder Fortbewegung ganz ohne Abgase dank und Jahreskartenbesitzern ebenfalls im über die Hotline 0810/555 555 einen Verwendung von Ökostrom. günstigsten Tarif fahren. EMIL buchen können. Die EMIL Kun- denkarte sperrt beim gebuchten Fahr- Seit Mitte 2013 in der EMIL-Flotte: vier Renault ZOE E-Carsharing als sinnvolle Ergänzung Stadt Salzburg als erster Großkunde zeug auch die Türen auf, der Schlüssel zum öffentlichen Verkehr EMIL ist nicht nur für Privatkunden ge- befindet sich im Handschuhfach. Beim EMIL ist die Kombination mit dem öf- dacht, auch Firmen oder Institutionen Zurückbringen gibt man den Schlüssel fentlichen Verkehr sehr wichtig: das können auf das Carsharing-Modell set- ins Handschuhfach, versperrt die Tü- Anmeldestellen und Öffnungszeiten von EMIL Carsharing ist vor allem für Salzbur- zen. Dafür werden spezielle Lösungen ren mit der Kundenkarte und steckt das • EMIL Kundenzentrale (Alois-Schmiedbauer-Straße 2): gerinnen und Salzburger gedacht, die angeboten. „Als Stadt Salzburg gehen Elektroauto wieder an die Ausleihstati- Mo – Do: 7.30 bis 16.30 Uhr, Fr: 7.30 bis 12.00 Uhr bewusst aufs Auto oder Zweitauto ver- wir mit gutem Beispiel voran. Manche on an. Verrechnet wird nur die tatsäch- • ServiceCenter Verkehr Alpenstraße 91: zichten. Je nach Bedarf können die Be- unserer PKW im Fuhrpark fahren weni- lich gefahrene Zeit. Derzeit stehen in Mo – Do: 8.00 bis 16.00 Uhr, Fr: 8.00 bis 12.00 Uhr wohner entweder zu Fuß gehen, mit ger als 5.000 Kilometer im Jahr. Diese der Stadt Salzburg elf Ausleihstationen • ServiceCenter Verkehr Sbg. Lokalbahnhof (Untergeschoß): dem Rad fahren, die Öffis nutzen oder können wir wunderbar durch Carsha- mit insgesamt 14 EMILs zum Ausleihen Mo – Fr. 6.00 bis 18.45 Uhr, Sa: 7.30 bis 14.45 Uhr eben einen EMIL in ihrer Nähe aus- ring-Autos ersetzen. Wenn diese dann bereit. Nach nur knapp zwei Jahren hat • ServiceCenter Verkehr Schrannengasse 4: leihen. Besitzer der Jahreskarte des noch elektrisch betrieben werden, ist EMIL bereits 1.000 Kunden. Mo – Fr. 8.00 bis 17.00 Uhr Salzburger Verkehrsverbunds sind im das doppelt umweltfreundlich“, sagt günstigsten Tarif Special unterwegs. E- Heinz Schaden, Bürgermeister der Stadt Alle Infos unter www.fahre-emil.at oder Carsharing ist also nicht nur ökologisch Salzburg. Die Stadt Salzburg ist aber https://www.facebook.com/fahre.EMIL sinnvoll, es macht auch wirtschaftlich nicht nur Kunde, sondern stellt auch Zukunftsfähige Energiesysteme
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