Fachkräfte finden und binden 11/2019 - IHK Fulda
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11/2019 Fachkräfte finden und binden Made in FD Weichen gestellt Ursprungszeugnisse imes-icore® ist weltweit Michael Konow wird neuer Mit neuen Technologien gefragter Dentalspezialist IHK-Hauptgeschäftsführer Zeit und Geld sparen
betriebsklimaschutz EIN KLAPS IST SEXUELLE BELÄSTIGUNG. Belästigungen passieren – vielleicht auch in Ihrem Unternehmen. Das schadet Ihren Angestellten und dem gesamten Betriebsklima. Jede elfte Person hat einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zufolge in den letzten drei Jahren sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Ihre Beschäftigten vertrauen darauf, dass Sie für ein sicheres Arbeitsumfeld sorgen. Wir unterstützen Sie dabei mit einem ausführlichen Informationsangebot zum Thema „Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“. www.betriebsklimaschutz.de
Editorial Geben und Nehmen Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Fulda* zeigt deutliche Bremsspuren. Foto: tegut Vor allem in der Industrie schlagen sie mit Kurzarbeit und bevorstehenden Entlassungen durch. Glücklicherweise werden die Arbeitsmarktrisiken aus der Industrie aber durch andere Wirtschaftsbereiche kompensiert. Unterm Strich werden sich die Beschäftigungszahlen unserer Region daher weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen. Unabhängig von der Konjunktur fehlen nach wie vor Fachkräfte. Denn immer mehr Mitarbeitende gehen in den Ruhestand und gleichzeitig rücken weniger Auszubildende in das duale System nach. Auch unsere IHK-Unternehmensumfrage zum Fachkräftebedarf in der Region, die als Momentaufnahme zu verstehen ist, belegt: Ein erheblicher Teil der Unternehmen leidet bereits unter dem Fachkräftemangel. Einige Betriebe sind sogar gezwungen, Mitarbeitende mit einem auf den ersten Blick zu niedrigen Thomas Gutberlet, Qualifikationsniveau einzustellen. Die Konsequenz daraus: Wer gute Mitarbei- Vizepräsident der IHK Fulda tende hat, möchte sie auch langfristig binden – zum Beispiel mit Weiterbildungen, Aufstiegschancen, Gesundheitsleistungen oder auch mit Zusatzleistungen wie der betrieblichen Altersversorgung oder einem Dienstwagen. Durch diese Situation erhält der Faktor Mensch eine besondere Bedeutung bei der Zukunftsplanung im Unternehmen. Um die Zahlen wieder ins Lot zu bringen, können die Controller eben nicht einfach die Personalkosten senken. Denn das Wissen der Mitarbeitenden und ihre Fähigkeiten werden gebraucht, um die Herausforderungen in der aktuellen Situation zu lösen. Ein Unternehmen ist in erster Linie das, was die Menschen in diesem bewirken, nicht als Einzelner, sondern in der Arbeitsgemeinschaft. Wer jetzt zu früh den Rotstift ansetzt, wird beim nächsten Auftrag die Mitarbeitenden vermissen, die dann gegebenenfalls beim Wettbewerber ihre Leistung einbringen. Fachwissen und berufliche Erfahrung sind für die Unternehmen so wichtig, dass sich aus dem Beschäftigungsverhältnis in der Arbeitsgemeinschaft ein soziales Gebilde mit gegenseitigem Geben und Nehmen entwickelt. Ich wünsche mir sehr, dass sich diese Erkenntnis in möglichst vielen Unternehmen durchsetzt. Ihr Thomas Gutberlet * Die aktuelle Konjunkturumfrage finden Sie unter www.ihk-fulda.de Wirtschaft Region Fulda 11/2019 1
Inhalt 14 Foto: imes-icore® Editorial 1 Geben und Nehmen Aus den Betrieben 4 Rund um die Unternehmen der Region Regionalwirtschaft 13 Julian Bolz ist Azubi-Manager Nachwuchskampagne für die Region Serie: Made in FD imes-icore® ist erfolgreicher Marktführer in der Dentalbranche. 14 Serie: Made in FD 16 Vorgestellt: imes-icore® GmbH Schwerpunkt: Fachkräfte finden und binden 16 Momentaufnahmen aus der Region Ergebnisse einer IHK-Fachkräfteumfrage 18 „Wir bringen Menschen und Arbeit zusammen“ Agentur für Arbeit als wichtige Schnittstelle bei der Personalakquise 20 Begeistern, beschäftigen, behalten Praktische Tipps, um Fachkräfte zu finden und zu binden 22 Beitrag zur Fachkräftebindung Schwerpunkt: Fachkräfte finden und binden Familienschule stärkt Eltern und Betriebe So sieht der Fachkräftemangel in Fuldaer Unternehmen aus. Titelbild: www.dehler-design.de Berichte 35 30 Serie: FD wird digital Foto: Studioline Digitalkongress in Hanau Wirtschaftsjunioren 31 Dem Kaffeearoma auf der Spur „WJ trifft …“ Röstmeister Heiko Reinholz in seinem Ladencafé Aus der IHK-Arbeit 35 Führungswechsel in der IHK Fulda Michael Konow wird neuer Hauptgeschäftsführer Neuer Hauptgeschäftsführer 36 Ehre, wem Ehre gebührt Michael Konow wird ab April 2020 die Führung der IHK Fulda übernehmen. Lehrabschlussfeier 2019: IHK ehrte die besten Prüflinge 40 39 Hessens Infrastruktur bleibt eine Baustelle Foto: MQ-Illustrations – stock.adobe.com Ergebnisse der IHK-Verkehrsumfrage in Hessen 40 Schnell und einfach Das neue elektronische Ursprungszeugnis Service 23 Verlagssonderseiten: Outsourcing 32 Veranstaltungskalender 42 Neues aus Berlin und Brüssel 43 Kurznachrichten 47 Bücher 48 Arbeitsjubiläen Eintrittskarten für Warenlieferungen 50 Handelsregister Die neuen elektronischen Ursprungszeugnisse punkten mit Nutzerfreundlichkeit. 56 Zum Schluss 56 Impressum 56 WRF: Schwerpunktthema 12/2019 2 Wirtschaft Region Fulda 11/2019 Beilagen: A tzert:Weber Wortmann AG
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Sie suchen Aus den Betrieben B Ü RO M Ö B E L? Dann kommen Sie zu uns! r Creart r Praktikumsjahr Charta zur Vereinbarkeit Neues „Hauptquartier“ von Familie und Beruf in der Rangstraße bezogen Foto: Praktikumsjahr Foto: Katrin Denkewitz, AOK Hessen Kai Klose, Hessischer Sozialminister und Gute Laune in der Winkelgasse: creart-Geschäftsführerin Anika Wuttke Praktikumsjahr hat neue Räume bezogen Sitzen + Durchstarten modern und ergonomisch + Fulda, Frankfurt. Damit in Zukunft auch Mit- arbeitende, die ihre Angehörigen pflegen, Fa- milie und Beruf unter einen Hut bekommen, Fulda. Praktikumsjahr ist kürzlich umgezogen und hat auf dem Gelände des alten Media- Marktes in der Rangstraße ein erstes eigenes hat creart im Oktober eine bundesweit einma- Büro eröffnet. Zuvor nutzte das Startup-Un- lige „Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und ternehmen ein Büro, das die Hochschule Fulda g-u-s.com Pflege“ unterzeichnet. Die Fuldaer Werbe- zur Verfügung gestellt hatte. Mittlerweile ar- agentur will damit Fachkräfte binden, wenn beiten fünf Personen in zwei Büros an der ste- die Pflege von Angehörigen zeitweise in den tigen Weiterentwicklung der Webseite und Vordergrund rückt. vermitteln Praktikanten, die noch nicht genau „Als Familienunternehmen wollen wir unse- wissen, welchen Beruf sie nach der Schule an- ren Angestellten den Rücken stärken – streben. gleichgültig ob es um die Betreuung der Kin- Die Geschäftsräume sind nach den bekannten der oder die Pflege von Angehörigen geht. Harry Potter-Orten „Winkelgasse“ und „Raum Unser Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu der Wünsche“ benannt. „Wir haben etwas Kre- finden, die den Mitarbeitenden, den Pflege- atives gesucht, mit dem jeder etwas anfangen bedürftigen und nicht zuletzt auch uns als kann. Irgendwann sind wir bei Harry Potter Unternehmen zu Gute kommen“, betonte gelandet“, so die Gründer und Geschäftsführer creart-Geschäftsführerin und IHK-Vizepräsi- Jan Herold Müller (20), Johannes Feik (20) dentin Anika Wuttke. und Malte Bürger (21). Gemeinsam mit ihrer Schwester, Com.posi- Praktikumsjahr wurde im Mai 2018 gegründet tum-Geschäftsführerin Sonja Neidhardt, be- und gewann im gleichen Jahr den Hessischen suchte sie die Verleihung der Charta im Frank- Gründerpreis in der Kategorie „Gründung aus furter Haus der Wirtschaft. „Wir wollen damit der Hochschule”. ein deutliches Signal zur Enttabuisierung des www.praktikumsjahr.de Themas setzen. Denn Pflege und Beruf sollten parallel möglich sein, damit wertvolle Berufs- jahre nicht verloren gehen“, erklärte Wuttke abschließend. www.creart.de 4 Wirtschaft Region Fulda 11/2019
Aus den Betrieben Vier Generationen stehen für „Ideen in Metall“ 100 Jahre Simonmetall in Tann (Rhön)-Günthers Günthers. Auf 100 Jahre Firmengeschichte blickt die Simonmetall GmbH & Co. KG zurück. Das Unternehmen mit 34 Mitarbeitenden und sechs Azubis fertigt Geländer, HYDRAULIK-ZYLINDER Balkone, Überdachungen, Tore, Hochbeete und vieles mehr. WRF sprach mit den Rekonstruktion / Einzelfertigung Geschäftsführern Christian und Yvonne Simon, die den Betrieb gemeinsam mit Thomas Walter leiten. Herr Simon, wie hat alles angefangen? Christian Simon: Mein Urgroßvater Rudolf Simon hat 1919 im Alter von 22 Modellbeispiel Jahren die Dorfschmiede in Günthers übernommen. Schon damals hat er nicht nur Pferde beschlagen und Räder geschmiedet, sondern ganz praktische Dinge erfunden. So wurde seine Idee für einen drehbaren Blumenständer als Deutsches Reichsge- WIR sind IHR Partner für die Rekonstruktion brauchsmuster angemeldet. Damit mein Urgroßvater nicht eingezogen wurde, meldete sich und Einzelfertigung von Hydraulik-Zylindern. mein Großvater Walter mit 19 Jahren freiwillig als Soldat für den Zweiten Weltkrieg. 1948 Wir liefern Ihnen passgenaue Nachbildungen, kehrte er wieder nach Hause zurück und legte 1954 seine Meisterprüfung ab. Die Firma fordern Sie uns heraus! wurde in Rudolf Simon & Sohn umbenannt und als OHG weitergeführt. Von Anfang an waren unsere Fertigungen mit einem Stern gekennzeichnet, der sich noch heute in unserem DESOI GmbH Firmenlogo wiederfindet. Gewerbestraße 16 | D-36148 Kalbach/Rhön Tel.: +49 6655 9636-14 | info@desoi.de | www.desoi.de Was waren wichtige Ereignisse in Ihrer Unternehmensgeschichte? Christian Simon: Neben der Schmiede wurden der Verkauf und die Reparatur landwirtschaft- licher Geräte zum zweiten Standbein. Wir hatten sogar ein Patent auf den „Simonschen Wandreuter“, ein Gerät zur Heuernte, angemeldet. 1962, während des Neubaus der Werkstatt, wurde mein Großvater leider schwer krank. Nachfolger wurde mein Vater Bernhard. Er absolvierte seine Meisterprüfung und übernahm 1978, ein Jahr nach seiner Hochzeit mit meiner Mutter Ursula, unser Familienunternehmen. In den 1980er Jahren ließ er den Betrieb für Schweißarbeiten an nichtrostenden Stählen zertifizieren. Meine Mutter Ursula ist Gründungsmitglied des regionalen Arbeitskreises der Unternehmerfrauen und war ab 1994 16 Jahre lang Vorstandsmitglied. Im Jahr 2004 sind meine Frau Yvonne und ich in das Unternehmen eingestiegen – ein Jahr später haben wir zur Simonmetall GmbH & Co. KG umfirmiert. Seit 2013 führen wir gemein- sam mit unserem Betriebsleiter Thomas Walter die Geschäfte. Frau Simon, was planen Sie für die Zukunft? Yvonne Simon: Schon seit vielen Jahren gibt es bei Simonmetall ein Leitbild, das wir auch in Zukunft vorantreiben und weiterentwickeln wollen. Wir sind seit 100 Jahren Ausbil- dungsbetrieb - und das soll auch in Zukunft so bleiben. Die Teilnahme an Seminaren und Tagungen ist uns sehr wichtig, weil sie uns immer wieder neue Impulse liefert. Lesen Sie mehr in unserer App. www.simonmetall.de MADDY Foto: Dinias HAT IMMER EIN NÄSCHEN FÜR EINE GUTE HELDENSTORY. www.heldenzeit.marketing Das Team von Simonmetall mit 34 Mitarbeitenden und sechs Azubis Wirtschaft Region Fulda 11/2019 5
Aus den Betrieben Sie wollen raus aus dem r Bärenladen Fulda r Johann Lasslop PAPIERCHAOS? Fachgeschäft für 19. Hünfelder Unternehmer- Wir haben die Lösung! Süßes und Geschenke treffen im Alten Lokschuppen Foto: Bärenladen Fulda Foto: Helmut Käsmann Ein Paradies für süße Glücklichmacher Markus Lasslop (Mitte) war Gastgeber und kreative Geschenkideen des Hünfelder Unternehmentreffens Fulda. Im Steinweg 6-8 hat seit Kurzem der Hünfeld. Netzwerken und Aha-Effekte: Unterneh- „Bärenladen“ für Süßes und Geschenke eröff- mer und Politiker folgten kürzlich der Einladung net. „Die Sorten im Supermarkt sind oft ähn- des Hünfelder Magistrats zum 19. Hünfelder Un- Unsere Aktion: lich und schnell langweilig. Uns ging es dar- ternehmertreffen. Längst zur Tradition geworden, Digitaler Start 2020 um, die Lust auf Süßes mit mehr Genuss zu stillen“, freuen sich die Inhaber Petra Röhrig durfte diesmal die Johann Lasslop GmbH, als Spezialist für induktive Bauteile und seit 33 Jah- Jetzt Termin vereinbaren! und Walter Goth. ren im Hünfelder Industriegebiet ansässig, Gast- Auf rund 70 Quadratmetern bietet die gemütli- geber des Abends sein. Inhaber Markus Lasslop che „Nasch-Boutique“ Gummibärchen, Frucht- traf mit der Wahl des Referenten Professor g-u-s.com gummi, Lakritze und Marshmallows in unter- Dr. Jörg Wellnitz zum Thema „Die Zukunft der schiedlichen Geschmacksrichtungen. „Zudem E-Mobilität“ den Puls der Zeit. sind wir eine Schatztruhe für trendige Ge- Der Ingolstädter Professor, der auch eine Profes- schenke und ausgefallene Geschenkideen, die sur in Melbourne innehat und sich schon länger zum Teil aus der Region Fulda bezogen wer- sehr akribisch mit allen Aspekten der E-Mobilität den“, so die Inhaber. beschäftigt, zeigte eine völlig neue Sicht auf das Zusätzlich im Angebot sind fair gehandelte, Thema. Der dynamische, mit vielen Daten und vegane, zucker-, gluten- oder gelatinefreie Fakten gespickte Vortrag rund ums Automobil Gaumenfreuden in Bio-Qualität. Die Süßigkei- deckte einige Missverständnisse auf und zog den N D D I E ten werden in Papiertüten gefüllt oder im wie- Blick oft über Deutschland hinaus auf die ganze S I WI R A H I N T ER derbefüllbaren Glas angeboten. Welt und das komplexe Feld von Umwelt, Erder- www.baerenladen-fulda.de wärmung und CO2. DEE D I Es gibt wohl zu keinem Thema so viele Meinungen und kontroverse Diskussionen wie zu diesem, be- tonte er. Aber auch von ihm dargelegte markt- und kaufbeeinflussende Faktoren wie Image, Marken- bildung und Marktunterschiede ließen einen ande- ren Blickwinkel auf das Thema Auto zu. Die Sum- me an provokanten Sätzen zur E-Mobilität führte zu einigen AHA-Momenten im Publikum. Klima- IDEENAGENTUR .DE schutz kann seiner Meinung nach ganz simpel be- ginnen: zum Beispiel statt Alufelgen Stahlfelgen zu fahren und im Auto auf alle unnötigen Dinge zu verzichten, um Gewicht zu sparen. Nach dem „energiegeladenen“ Vortrag gab es beim Netzwerken viele Anregungen zum Disku- tieren und Nachdenken. Lesen Sie mehr in unserer App. AZ_sa_IHK_10-2019_59x94mm_Caritas_Pflege.indd 1 15.10.19 11:16 6 Wirtschaft Region Fulda 11/2019
Aus den Betrieben Weltweit aktiv und regional verwurzelt Werbefotografie. Für Ihr Unternehmen. Wassermann Technologie GmbH: 50 Jahre Erfahrung im Maschinenbau Eichenzell. Von der Entwicklung bis zur Produktion ist die Wassermann Technologie GmbH Partner für komplexe Baugruppen und Werkzeugautomation. WRF sprach mit Geschäftsführer Sebastian Wassermann, der das Unternehmen gemeinsam mit Eberhard Hahl führt. Herr Wassermann, wie hat alles angefangen? 1969 hat mein Vater Helmut Wassermann gemeinsam mit Valentin Hargeshei- mer die HPI Hargesheimer Maschinenbau GmbH gegründet. Herr Hargesheimer hatte bereits eine Industrievertretung. Die beiden hatten die Idee, Maschinen- bauteile selbst zu produzieren. Im Laufe der Jahre entwickelte sich unser Unternehmen vom einfachen Lohnfertiger zum Partner für Systemproduktion und Automation. Was waren wichtige Ereignisse in Ihrer Unternehmensgeschichte? Sehr bedeutend war für uns der Wandel zum Systemfertiger. Seit 1980 produzieren wir nicht nur einzelne Bauteile oder Komponenten, sondern den kompletten Bereich von Baugruppen bis hin zu Sondermaschinen. 2009 bin ich in die Geschäftsführung eingestiegen. Danach haben wir uns neu ausgerich- tet. Unsere Schwerpunkte sind heute Vakuum- und Beschichtungstechnik, automotives Produktionsequipment sowie Getriebetechnik. Parallel dazu haben wir unseren Produkt- bereich Automation aufgebaut. Mittlerweile sind wir ein gefragter Partner der Werkzeug- maschinenindustrie und decken insbesondere bei Tools und Handling die komplette Wertschöpfungskette ab. Um diesen Wandel auch nach außen sichtbar zu machen, wurde 2013 aus „HPI Die Maschinenbauer“ die „Wassermann Technologie“. Was planen Sie für die Zukunft? Unser Fokus liegt auf einem sicheren und konstanten Wachstum in zukunftsfähigen Märkten. Dies erreichen wir durch Diversifizierung. So sind wir beispielsweise nach der Luftfahrtnorm EN 9100 zertifiziert und produzieren mittlerweile Bauteile für Helikopter- Getriebe. Nicht zuletzt sehen wir großes Potenzial bei Produkten für die Automatisierung von Werkzeugmaschinen. Gerade hier gibt es einen stetig steigenden Bedarf. Wir haben bereits Pläne für die Infrastruktur bezüglich Erweiterungsmaßnahmen erarbeitet und könn- ten bei Bedarf kurzfristig loslegen. WEIHNACHTEN www.wassermann-technologie.de KOMMT IMMER SO PLÖTZLICH! Foto: Wassermann Technologie Geschäftsführer Weihnachten fällt dieses Sebastian Jahr auf den 24.12.! Wassermann (li.) mit IHK-Präsident Dr. Christian Gebhardt www.DIELDRUCK.de T 0661 41 09 51 51 AZ_DIEL_IHK_11-2019_59x94mm.indd 1 21.10.19 14:34 Wirtschaft Region Fulda 11/2019 7
Auszeichnungen für die Region Die mittelständischen Unternehmen der Region sind top. Ein Beleg dafür sind die zahlreichen Auszeichnungen, mit denen viele Betriebe aus dem Verantwortungsbereich der Industrie- und Handelskammer Fulda häufig mehr als einmal geehrt werden. Foto: Nestlé Deutschland Foto: privat Jens Theile (Mitte) und Tom Wetzel (Zweiter v. li.) Das Team vom Feriendorf Wasserkuppe hat in vertraten DS Smith bei der Preisverleihung diesem Jahr zwei Tourismuspreise gewonnen Fulda. Für die überdurchschnittlich hohe und innovative Kundenorien- für die Jury war, dass das Feriendorf einen naturnahen und umwelt- tierung hat DS Smith zum vierten Mal in Folge den Nestlé-Lieferan- freundlichen Urlaub in modernen Unterkünften mit hohem Anspruch ten-Award in Gold gewonnen. Mit der Auszeichnung würdigt Nestlé auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Umweltverträglichkeit bietet. Die Deutschland den hervorragenden Service, die überdurchschnittliche Gäste können dort auch sieben Tage autofrei urlauben. Innovationskraft und Flexibilität seines langjährigen Lieferanten. In www.feriendorf-wasserkuppe.de den vergangenen zwei Jahren konnten die Geschäftspartner im Rahmen eines umfangreichen Harmonisierungsprojektes mehr Effizienz im Ge- Neuhof. Die Kaligemeinde Neuhof geht in der Gründerförderung neue samtprozess erzielen. Wege und hat jetzt erstmals einen Gründerpreis vergeben. Über den ers- www.dssmith-packaging.de ten Platz durften sich Miriam Benkner-André und Mattea Heil von der Gesundheitsschmiede Neuhof freuen. Die Physiotherapeutinnen wurden Fulda, Wiesbaden. Für ihr Innovationsprojekt „Scalebat“ wurde die Edag Group kürzlich mit dem eMove360° Award ausgezeichnet. Im Rahmen Foto: Gemeinde Neuhof der gleichnamigen internationalen Fachmesse für Mobiliät 4.0 in Mün- chen prämierte die Jury das Projekt als den innovativsten und zukunfts- trächtigsten Wettbewerbsbeitrag der Kategorie „Battery & Powertrain“. Scalebat ist ein skalierbares Batteriegehäuse, das Automobilunterneh- men und Start-Ups bei der Entwicklung flexibler E-Fahrzeug-Boden- gruppen unterstützt. Edag entwickelte das Konzept gemeinsam mit der Siemens Industry Software GmbH, Baomarc Automotive Solutions S.p.A. und Carl Cloos Schweißtechnik GmbH. www.edag.de Foto: Kroha Fotografie / MunichExpo Bürgermeister Heiko Stolz (li.) mit den Gewinnern des ersten Gründerpreises der Kaligemeinde im Rahmen des „Tages der Regionen“ mit einem Preisgeld in Höhe von 7500 Euro belohnt. Insgesamt sechs Bewerber präsentierten sich im Vor- feld einer Jury, der auch IHK-Vizepräsidentin Anika Wuttke und Regio- nalmanager Christoph Burkard angehörten. Kai Nüchter und Oliver Heil vom Bikestore VeloCulTour belegten den zweiten Platz. Der dritte ging an Guido Nehren mit seinem Unternehmen Nexonik, das Sicherheitstechnik Glückliche Gesichter bei der Preisverleihung anbietet. des eMove360° Awards in München www.neuhof.de Gersfeld, Bad Soden. Gleich zwei Mal hat das Feriendorf Wasserkuppe Fulda. Fünf Sterne und damit das bestmögliche Ergebnis hat tegut bei mit den Sternenparkhäusern beim Hessischen Tourismustag abgeräumt. einer bundesweiten Studie des Magazins „Der Stern“ erreicht. Ziel der Hier wurde der Hessische Tourismuspreis verliehen, der alle zwei Jahre Untersuchung „Unternehmen Zukunft“ war es, herauszufinden, ob und vorbildliche Projekte würdigt. Die Sternenparkhäuser gewannen nicht wie sich deutsche Firmen den Zukunftsfragen stellen. Bewertet wurden nur den Preis für Nachhaltigkeit, sondern zudem auch den Publikums- unternehmerischer Fokus, Arbeitgeberprofil, digitale Ökonomie und preis, den der Hessische Rundfunk ausgelobt hatte. Ausschlaggebend Demografie-Management. Tegut punktete überdurchschnittlich gut, 8
insbesondere mit vielfältigen Bildungs- und Gesundheitsangeboten, in- gen aus ganz Deutschland durchsetzen konnte, hat dividuellen Modellen zu Arbeitszeit- und Lebensphasen, Hilfe bei der das Unternehmen eine Multi-Channel-Lösung für Kinderbetreuung sowie zahlreichen anderen Maßnahmen zur Mitarbei- die digitale Aus- und Weiterbildung geschaffen. terbindung und -wertschätzung. Um die Arbeit von Schulen und Betrieben zukunfts- www.tegut.com weisend innovativ zu gestalten, nutzt es moderne Blockchain-Technologie, über die Schüler und Leh- Foto: tegut rer gemeinsam lernen, Erfahrungen austauschen und schulübergreifend an Unterrichtsprojekten arbeiten können. www.obcc.de Poppenhausen. Die papperts GmbH & Co. KG ist beim 25. Wettbewerb um den Großen Preis des Mittelstandes in Würzburg mit der Ehrenplakette für mehrjährige überzeugende Leistungen ausgezeichnet worden. 2011 kam das Familienunternehmen bis ins Finale und war 2014 Preisträger. Für den 25. Wettbewerb wurden in diesem Jahr bundesweit insgesamt 5399 kleine und mittelständische Unternehmen sowie wirtschaftsfreund- Erstklassige Bewertung für tegut: liche Kommunen und Banken nominiert. Stern-Magazin vergibt fünf Sterne www.papperts.de Foto: Boris Löffert / Oskar-Patzelt-Stiftung Fulda. Bei der diesjährigen Wahl der „besten Tagungshotels in Deutsch- land“ schaffte es das Hotel Esperanto in der Kategorie Konferenz zum „Dieser Preis gehört allen wiederholten Mal in die Top Ten. Begleitend zum Wettbewerb erscheint Mitarbeitenden“, betonte im Frühjahr 2020 die aktuelle Ausgabe des gleichnamigen Handbuchs. Geschäftsführer Bernd Darin sind 250 Tagungshotels aufgeführt, die vor Ort auf Qualitätsmerk- Pappert (re.) , der die Auszeichnung mit Prokurist male bei Ausstattung, Service, Umfeld und Ambiente geprüft wurden. Uwe Ullmann in Empfang Seit der Eröffnung im Jahr 2005 ist das Esperanto bei diesem Wettbe- nahm werb immer auf den vorderen Plätzen vertreten. www.hotel-esperanto.de Foto: Esperanto Das Veranstal- tungs- und Künzell. Beim internationalen Speaker-Slam in Wiesbaden hat Thomas Verkaufsteam des Vogler von der Unternehmensberatung Die Weitblicker kürzlich den Hotel Esperanto Speaker Slam Award nach Fulda geholt. In diesem Wettstreit traten 69 mit Direktor Dieter Hörtdörfer (re.) Vortragsredner aus 14 Ländern gegeneinander an. Vogler sprach über das Thema „Wie funktioniert Veränderung?“ und überzeugte damit so- wohl das Publikum als auch die fachkundige Jury aus Autoren, Speakern und Unternehmern der Medienbranche. Besondere Herausforderung: Je- der Sprecher hatte nur fünf Minuten Zeit, um sein Publikum mitzureißen und zu begeistern. Danach wurde das Mikrofon ausgeschaltet. www.weitblicker.com Lesen Sie mehr in unserer App. Fulda. Die OBCC wurde kürzlich mit dem renommierten Innovationspreis Foto: Die Weitblicker Nova der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin ausgezeichnet. Mit ihrem Projekt „OBCC Classroom“, das sich gegen 50 Einreichun- Slam-Award- Gewinner Thomas Vogler mit Foto: OBCC Top-Speaker Hermann Scherer (v. li.) Für ihre digitale Lernplattform erhält das OBCC-Team den Nova Innovation Award 9
Aus den Betrieben r tegut SERIE Junge Unternehmer: Sichtbar Media 1,5 Millionen Euro in Umbau investiert Die komplette Werbung aus einer Hand Foto: tegut Gersfeld. In dieser Serie gibt WRF Existenzgründern und jungen Unternehmern die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Heute stellen wir Sichtbar Media aus Gersfeld vor. WRF sprach mit Inhaber Gregor Herrmann. Was genau macht „Sichtbar Media“? Wie der Name schon sagt, will ich meine Kunden tatsächlich „sichtbar“ machen. Ich kann praktisch jeden Bereich in der Werbe-Produktion selbst abdecken – das ist der Vorteil meiner Agentur. Alle notwendigen Gewerke arbeiten bei uns Hand in Hand, so können wir flexibel und schnell reagieren. Mein Netzwerk ist breit aufgestellt, daher kann ich von Webdiensten über Grafik und Design bis hin zu Social Media Management alle Dienstleistungen rund um das Marketing anbieten. Als Koordinator sorge ich zusätzlich dafür, dass die Beteiligten aller Sparten miteinander Marktinhaber Dirk Fischer (li.) und arbeiten und sich ergänzen. Zusätzlich biete ich einen multiplen Dienstleistungsservice rund sein Team aus der Rabanusstraße um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Nicht zuletzt vermiete ich Veranstaltungstechnik mit aktuell sieben unterschiedlichen Fulda. Nach insgesamt zwölf Wochen Umbau- Anlagen und mehr als 100 Scheinwerfern. zeit hat der tegut-Laden in der Rabanusstraße Ende September wieder eröffnet. Der Markt Was war Ihr bislang spannendstes Projekt? und die Filiale der Bäckerei Happ im Ein- Ein spannendes Projekt war der Umzug des Cafés „Mandelrose“ aus Fulda auf den gangsbereich wurden komplett modernisiert. Marktplatz nach Gersfeld. Hier habe ich ein neues Logo, Etiketten, Beschriftungen und Für den Umbau investierte das Unternehmen vieles mehr entwickelt. rund 1,5 Millionen Euro. Um die Verkaufsflä- Herausfordernd war ebenfalls, mein altes Unternehmen, die GH Werbetechnik, die sich che zu vergrößern, wurden auch alle Neben- vorwiegend auf Fahrzeugbeschriftung und Textildruck spezialisiert hat, und Sichtbar räume plus Lager komplett entkernt und das Media an einem neuen Standort aufzustellen und den kompletten Umzug zu managen. Lebensmittel-Sortiment neu platziert. In der Wiesenstraße 5 in Gersfeld können wir uns frei entfalten und den Kunden ein Neben einer umfangreichen Auswahl an Bio- ansprechendes Ambiente bieten. und Regionalprodukten gibt es einen neuen Welche Qualifikationen bringen Sie mit? Kühlbereich für Getränke, Fleisch und Wurst. Ich bin Diplom-Bühnentechniker, zertifizierter Social-Media-Manager und habe mich Eine Backstation, frisches Obst und Gemüse, in allen Sektoren der Werbetechnik und Werbung weitergebildet und die entsprechenden gekühlte Getränke sowie belegte Brötchen und Zertifizierungen erhalten. warme Snacks sind im Eingangsbereich unter- Warum sind Sie Foto: Sichtbar Media gebracht. Auch Obst wird täglich frisch aufge- schnitten und gekühlt zum Sofortverzehr oder Unternehmer geworden? „to go“ angeboten. An einer neuen Station wird Ich wollte schon immer frischer Bio-Kaffee aufgebrüht. Wer seinen ei- etwas bewegen und genen Mehrwegbecher mitbringt, spart zudem meinen eigenen Ideen bares Geld. Auch Lottoannahmestelle und Post- freien Lauf lassen. Bereits Shop bieten ihren Service weiterhin an. im Alter von 18 Jahren Dank eines neuen Energiekonzeptes arbeitet war ich selbstständig. Ich der Markt praktisch CO2-frei. „Ich freue mich, bin stolz darauf, wenn ich mit einem neuen strahlenden Auftritt die meine eigenen Kreationen sehe. Die Zufriedenheit Fuldaer Kunden wieder mit guten und frischen meiner Kunden wiegt die Lebensmitteln zu versorgen“, sagte Marktin- vielen Arbeitsstunden auf. haber Dirk Fischer anlässlich der Eröffnung. www.tegut.com www.sichtbar.media Gregor Herrmann 10 Wirtschaft Region Fulda 11/2019
Aus den Betrieben UnternehmerIn aufgepasst: Unterwegs und doch zu Hause Design bestellen – Gestalten lassen 50 Jahre ParkHotel Fulda: Bewirtung im Sinne Adolf Kolpings Glücklich sein Fulda. Im Oktober feierte das ParkHotel Kolpinghaus 50-jähriges Bestehen. WRF sprach mit Geschäftsführer Christof Weisenborn über die Entwicklung Überzeugen Sie sich selbst! 1 des Drei-Sterne-Superior Hotels, das den Kolping-Spirit lebendig hält. Ihr Wunschprodukt aus unseren grafischen Leistungen für Online oder Print auswählen Foto: ParkHotel Kolpinghaus 2Details für Format, Texte, Bilder und Inhalt weitergeben, persönliche Beratung 3Pünktliche Lieferung innerhalb von ca. 46 Stunden – nach Ihrem Wunsch gestaltet Einfach und bequem von Ihrem Büro aus ONLINE bei uns bestellen! Ein Blick in das ansprechende Restaurant Herr Weisenborn, wie hat alles angefangen? Seit 1969 ist die Goethestraße 13 in Fulda die Adresse des ParkHotels einfach-gestalten-lassen.de Kolpinghaus Fulda, damals noch unter den Namen Kolpinghaus. Vom Jugendwohnheim mit Bildungszentrum, Restaurant und Küche, einem großen und kleinen Saal sowie einer doppelten Asphalt-Kegelbahn haben wir uns zu einem erfolgreichen Hotellerie- und Gastronomiebetrieb mit Tagungsmöglich- keiten weiterentwickelt. Was waren wichtige Ereignisse in Ihrer Unternehmensgeschichte? Ob Neugestaltung unseres Restaurants, Umbau von Hotelzimmern, die Renovierung Arbeitsbühnen des großen Saals, das Upgrade 3 Sterne zu 3 Sterne Superior oder der Namens- wechsel von Kolpinghaus zu ParkHotel Kolpinghaus Fulda: Durch die bis heute Minikrane, Stapler andauernden Modernisierungsmaßnahmen sind wir zu einem beliebten Tagungs- Schulungen hotel in der Region, aber auch überregional geworden. Unsere Gäste schätzen den familiären Wohlfühlfaktor. Was planen Sie für die Zukunft? Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen immer die Gäste und unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Wir verstehen uns als verantwortungsbewussten Arbeitge- ber und Ausbildungsbetrieb, als fachlich und leistungsorientierten Dienstleister mit Kolping-Spirit. Selbstverständlich wollen wir in Zukunft weiter investieren und WEMO-tec GmbH unser Haus modernisieren, um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Unsere Bürgermeister-Ebert-Str. 17 wemo-tec.com Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen, ganz nach unserem Leitsatz: „Unterwegs 36124 Eichenzell und doch zu Hause“. T + 49 6659 86 - 300 www.parkhotel-fulda.de Wirtschaft Region Fulda 11/2019 11
Aus den Betrieben r Jumo Marktplatz-Gesundheit: Fit durch die kalte Jahreszeit Foto: Jumo Anzeigen Reges Treiben beim Gesundheitstag mit Infoständen und interessanten Vorträgen Fulda. Um die körperlichen Herausforderungen der kalten Jahreszeit ging es am 7. Jumo-Ge- IN DER WIRTSCHAFT sundheitstag, den das Unternehmen in Koopera- REGION FULDA tion mit der Techniker Krankenkasse organisierte. Mehr als 500 Mitarbeitende hörten die Vorträge, Die osthessische Wirtschaft gezielt erreichen! besuchten die Kurse und nutzten die Untersu- chungen. Zu den Top-Referaten zählte „Intervall- Jürgen Fröhlich Telefon: 06656 503777 Mobil: 0160 99503777 fasten“ mit Ernährungsberaterin Daniela Kircher und „Vitamin D“ mit dem Präventivmediziner Ich berate Sie gerne! E-Mail: juergen.froehlich@gmx.net Dr. Jörg Simon. Sofort ausgebucht waren der Vortrag „Schüßler-Salze“ von Michael Knoth so- wie der Workshop „Schlafstrategien“ von Monica Mary Heil, zu dem ergänzend eine „Pupillogra- phie“* angeboten wurde. Abgerundet wurde das Angebot mit dem „Markt- platz-Gesundheit“ in der Jumo-Kantine mit den • Werk- und Objektschutz Info-Ständen „Wasser ist Leben!“ und „Starkes • Empfangsdienste • Eventsicherheit Immunsystem“. Last but not least beriet das Klini- • Sicherheitsberatung kum Fulda über Hygiene- und Infektionsschutz. Noch mehr Sicherheit für Ihr Besonderes Highlight: Die Azubis bereiteten Voll- korn-Waffeln mit Jumo-Logo zu. Ergänzend dazu Ihr Werk ist es Ihnen wert. Unternehmen unter: servierte TK-Ernährungsexperte Hans-Joachim Uns auch. www.fair-guards.de Jäger eine Kürbis-Ingwer-Suppe. „Wie viele Unternehmen leidet auch Jumo alljähr- lich unter der Erkältungswelle. Deshalb haben wir die vielfältigen Möglichkeiten zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Infektionsvermeidung the- matisch aufbereitet“, erläutert Patricia Naujoks, Leiterin des Betrieblichen Gesundheitsmanage- ments (BGM) bei Jumo. Bereits eine Woche zuvor hatte Professor Dr. Marc Birringer von der Hoch- schule Fulda Tipps gegeben, wie Grippe und Er- kältungen wirksam vorgebeugt werden kann. www.jumo.de * E ine Pupillographie ist eine spezielle Augenmessung, die Anzeichen von Schlafmangel aufdeckt 12 Wirtschaft Region Fulda 11/2019
Markenkampagne Markenkampagne Region Fulda Region Fulda Julian Bolz ist Azubi-Manager www.azubi.region-fulda.de: Nachwuchskampagne für die Region W Seit dem 1. September ist Julian Welche potenziellen Azubis wollen Sie zu einem Umzug nach Fulda bewegen? Bolz Azubi-Manager bei der Region Die Zielgruppe selbst steht fest: Es sind die ir organisieren im Fulda GmbH. In dieser Funktion jungen Menschen in Landkreisen und Regio- Rahmen der Kampagne nen in Deutschland, die mit Ausbildungs- kümmert er sich um die Nach- stellen unterversorgt sind. Und die gibt es einen Schnupperaufenthalt wuchskampagne „Azubi.Region- tatsächlich noch – in Hessen zum Beispiel Fulda“. WRF sprach mit dem Offenbach oder Gießen. Aber auch in zahlrei- mit der Möglichkeit, Part- chen Landkreisen Nordrhein-Westfalens, in 28-Jährigen über seine Aufgaben. zwei niedersächsischen Landkreisen und in nerbetriebe zu besuchen. der Bundeshauptstadt Berlin fehlen Ausbil- Wir nennen das Trydays. dungsplätze. Foto: Region Fulda GmbH Ansprache und Erreichen ist das eine. Aber mit welcher Botschaft wollen Sie die jungen Wie geht es weiter, wenn sich ein Jugend- Menschen von der Region überzeugen? licher für die Region Fulda interessiert? Wir transportieren unsere Trümpfe mit einer Als besonderes Schmankerl organisieren wir Strategie, die Analogien zur Raumfahrt zieht im Rahmen der Kampagne einen Schnupper- und werben mit einem Vierklang aus aufenthalt mit der Möglichkeit, Partnerbetrie- be zu besuchen. Wir nennen das Trydays. Als r omebase – dem Ausbildungs- H Kampus Pings, Azubi-Manager vermittele ich jedoch keine Auszubildenden, sondern stelle lediglich den r C ommunity – hier wird unsere FD-Azubi-App einbezogen, die den Kontakt zu unseren Partnerunternehmen her. Auszubildenden Vergünstigungen und Apropos Partnerunternehmen: Die Kampagne Julian Bolz ist neuer Azubi-Manager für die Region Fulda einen VIP-Status bietet, wird von ihnen mitfinanziert. Wo liegen die r K arriere-Kosmos – hier punkten unsere hervorragenden Ausbildungsunterneh- Vorteile für die Unternehmen? Wir bieten drei Partnerpakete für 5000, 3000 men mit ihren Lehrstellen und dem und 500 Euro an, die komplett ins Marketing Immer mehr Menschen studieren. Für die duale Ausbildung fehlen r A zubi-Navigator – also dem Azubi- Manager als Kümmerer. fließen. Bei den ersten beiden ist jeweils die Produktion des Videos inklusive, mit dem wir Bewerber. Welche Qualifikation hat auf den Social-Media-Kanälen werben. Aktu- eigentlich der Azubi-Manager? Diese Botschaften verbreiten wir über Video- ell haben wir bereits 20 Betriebe gewonnen. Nach der Fachhochschulreife habe ich meinen clips und Anzeigen auf Youtube und Insta- Die Kampagne ist auf drei Jahre angelegt, und Zivildienst in einem Hospiz absolviert und gram. Die Videos enthalten immer ein Kurz- wir freuen uns über weitere Partnerunterneh- danach am Klinikum Fulda eine Ausbildung portrait eines Ausbildungsunternehmens aus men. Denn je mehr Firmen sich beteiligen, zum Gesundheits- und Krankenpfleger absol- der Region und sind eingebettet in einen ge- desto höher ist auch der Werbedruck. viert. Nach mehreren Berufsjahren in der Zen- stalterischen Kampagnenrahmen, der auf un- tralen Notfallaufnahme habe ich Internatio- nale BWL an der Hochschule Fulda studiert. sere zentrale Internetseite www.azubi.region- fulda.de verweist. r Christoph Burkard, www.region-fulda.de Wirtschaft Region Fulda 11/2019 13
Regionalwirtschaft Dentalmaschinen als Exportschlager Serie „made-in-fd“ (61) – Vorgestellt: imes-icore® GmbH Fotos: imes-icore® Ob in Zahnarztpraxen, Dentallaboren Stark. Dazu zählten hohe Entwicklungskosten Chairside-Lösungen in Zahnarztpraxen wird ebenso wie günstigere Nachbauten von Mit- der entsprechende Zahn mittels eines 3D-Scan- oder Fräszentren: Fräs- und Indus- bewerbern. „Wir haben diese Schwierigkeiten ners vermessen und per digitalem Workflow an triemaschinen der imes-icore® GmbH als Chance gesehen und uns gemeinsam mit die Fräsmaschine gesendet. Innerhalb von einer unseren Zulieferern weiterentwickelt“, erläu- Stunde wird dann der Zahnersatz hergestellt sind weltweit im Einsatz. Auf den tert der Geschäftsführer. und kann dem Patienten direkt implantiert CNC-Spezialisten aus Eiterfeld werden. Die verkürzten Wartezeiten verringern setzen nicht nur Unternehmen aus Weltweit vertreten auch den administrativen Aufwand der Zahn- arztpraxen. der Region Fulda, sondern auch Ärzte Jährlich produziert das Unternehmen rund aus den USA, Indien oder China. 1200 Maschinen, davon 1000 für die Dental- Neuartige Hybridsysteme Industrie. „Früher wurde Zahnersatz manuell C hristoph Stark und Hugo Isert gründeten hergestellt. Mit unseren Lösungen wird die Seit neuestem entwickelt die imes-icore® GmbH die Firma i-mes GmbH im Jahr 2002, um komplette Produktion automatisiert und digi- auch neuartige Hybridsysteme. Zahnersatz soll Fräsmaschinen für die Feinwerktechnik talisiert“, fasst Christoph Stark zusammen. künftig nicht mehr nur mittels eines subtrakti- zu produzieren. Das Kürzel steht für integrierte Rund 10.000 Maschinen von imes-icore® sind ven Fräsverfahrens hergestellt werden, sondern Mechanik, Elektronik und Software. Doch weltweit im Einsatz, davon 70 Prozent außer- auch additiv, ähnlich dem 3D-Druck. Das neue schon während ihres ersten Messeauftritts 2003 halb von Deutschland. Nach Europa sind die Hybridsystem nutzt die Stärken des auftragen- entdeckten die Gründer das Potenzial der Den- USA und China die am stärksten wachsenden den Verfahrens, um die Schwächen des abtra- tal-Industrie. Mit der Aufnahme von integrier- Märkte. genden Prozesses zu kompensieren und umge- ten Dental-Lösungen in ihr Portfolio wurde aus Neben den Kunden des Eiterfelder Unterneh- kehrt. „Unser Ziel ist es, Implantate anzubieten, „i-mes“ „imes-icore®“. mens profitieren auch die Patienten vom gro- die in ihrer Funktion sowie ihrer Nutzbarkeit Das Eiterfelder Unternehmen ist Pionier und ßen Maschinenportfolio. Mit sogenannten der Physiologie des Menschen ähneln. Damit Weltmarktführer in der Entwicklung und Pro- wir unseren Kunden und ihren Patienten auch duktion von Dental-Fräsmaschinen. „Wir ha- in Zukunft einen echten Mehrwert bieten kön- ben durch unsere stetige Forschung neue nen, forschen wir an neuen Multimaterialmi- Standards in der Branche gesetzt. Doch gerade schungen“, so Christoph Stark. in der Anfangszeit hatten wir auch mit Rück- schlägen zu kämpfen“, berichtet Christoph r Julian Bolz, www.region-fulda.de In unserer Serie stellen wir inhaber- geführte mittelständische Familien- unternehmen vor, die das Erfolgs- 14 Wirtschaft Region Fulda 11/2019 geheimnis von „made-in-fd“ sind.
Ihr Technikpartner in Fulda, Open the possibilities. erband Deutscher Mitglied im Bundesv Sicherheitsunternehmen Wach- und Werkschutz und Bewachung Empfang und Pförtnerdienst Veranstaltungsschutz und Ordnungsdienst Revier- und Streifendienst A WEIL UNSER MASSSTAB IHRE A HOHEN ERWARTUNGEN SIND. Vom optimalen Architektenentwurf bis zur schlüsselfertigen Ausführung ▪ GANZHEITLICH: Produktion und Logistik ▪ SPEZIALISIERT: Wohn- und Geschäftshäuser B ▪ ERFAHREN: Büro und Handel B ▪ VERANTWORTLICH: Planung und Entwicklung ▪ SCHLÜSSELFERTIG: Neubauten und Sanierung ▪ VERBINDLICH: Termin- und Festpreisgarantie www.joekel.de Joekel_AZ_IHK_alle_rz.indd 8 30.08.17 10:57 N FA RBW ELTE G TUN B ER A N N GE TU IS LE N& L E R EN MA EZIE P - TA EN A D NG E S S E RU IT A F NI SE SA E- EB RM NG WÄ MU W Ä M D & N- Z NE U T IN ENP #offenfürNEUES #frischesDESIGN #ehrlichesHANDWERK S S N- S AU KE #einladendeLEBENSRÄUME #einfachHAMMER N OC E U TR BAU N- #neueAUSSTELLUNGFARBWELTEN #DUweißtwasduWILLST LG DE E BO LÄG #HERZENSanliegen #neueMATERIALIEN #MUSTERgalerie FO BE - UM - RA TAL S GE UNG #wennsBESONDERSschönWERDENsoll T S ZUR ALLE INFO #SPEZIALIST #DECKE #WAND #BODEN #FASSADE UNG AUSS TELL info@malerbetrieb-vogt.de W EBSEITE! www.malerbetrieb-vogt.de Wirtschaft Region Fulda 11/2019 15
Fachkräfte finden und binden MOMENTAUFNAHME AUS DER REGION D ie Ausgangslage ist klar: Auf dem regionalen Ausbildungs- Stelle. Die Unternehmen setzen also auf die Eigeninitiative der Bewer- markt kommen auf einen Bewerber fast drei offene Lehrstel- ber. Als zweitwichtigster Faktor werden die Empfehlungen von Mitar- len. Und in den kommenden fünf Jahren werden die Babyboo- beitenden genannt. Das eigene Personal ist also ein wichtiges Element mer nach und nach in Rente gehen. Mit anderen Worten: Es werden beim Recruiting. „Bewirb dich doch mal bei uns“, sagt auch sicherlich mehr Mitarbeitende ausscheiden als nachrücken. Das klingt nach nur jemand, der sich im Unternehmen wohlfühlt. Die Vermittlungstä- einer Fachkräftelücke. Und die wird vom IWAK-Institut der Universi- tigkeit der Bundesagentur für Arbeit wird in der Region Fulda eben- tät Frankfurt für den Landkreis Fulda allein bis 2024 auf mehrere falls geschätzt. Sie steht auf Platz drei der genutzten Tools. Weit ab- 1000 beziffert. Aber trifft das wirklich so zu oder hilft die Digitali- geschlagen liegen überregionale Zeitungsanzeigen, das Engagement sierung den Unternehmen dabei, zu rationalisieren und die Fach- von Headhuntern und die internationale Personalsuche. Diese Wege kräftelücke zu schließen? Oder wird wegen der drohenden Rezession werden eher selten oder überhaupt nicht beschritten. WRF fragte auch einfach der personelle Rotstift gezückt? Die Ergebnisse der Fach- nach Problemen bei der Personalsuche. Hier gaben die Unternehmen kräfteumfrage erlauben hier einige Rückschlüsse. häufig zu wenige Bewerber und fehlende Qualifikation an. In der Region fehlen Azubis___________________ Vorab noch einige Worte zur Repräsentativität der Ergebnisse. Aus 80 Fragebögen lassen sich keine quantitativen Antworten gewinnen. Auch die Zusammensetzung der Stichprobe entspricht nicht der Reali- tät, denn zu zwei Dritteln haben Unternehmen mit mehr als 50 Beschäf- tigten geantwortet. Jeweils ein Fünftel der Antwortenden kamen aus Industrie und Handel, etwa die Hälfte aus dem Dienstleistungssektor und der Rest aus Handwerk, Gesundheit und Bildung. 65 der 80 Betrie- be bilden aktuell aus, 11 haben aber in diesem Jahr keine Auszubilden- den eingestellt. Das lässt darauf schließen, dass ein erheblicher Anteil von Betrieben bei der Suche nach Azubis leer ausgegangen ist. WRF wollte unter anderem wissen, welche Wege die Unternehmen aktuell zur Personalsuche nutzen. Überraschenderweise steht hier die Auswertung von Stellengesuchen und Initiativbewerbungen an erster 16 Wirtschaft Region Fulda 11/2019
Grafik: © jozefmicic – stock.adobe.com Fachkräfte finden und binden: Dieses Thema stand im Mittelpunkt einer Umfrage von „Wirtschaft Region Fulda“. Insgesamt haben 80 Unternehmen geantwortet. Hier die Ergebnisse einer Moment- aufnahme über die aktuelle und künftige Fachkräftesituation in der Region. Geschäfte leiden unter Fachkräftemangel_________ Vieles deutet darauf hin, dass die Unternehmen auch in Krisenzeiten lieber Personal weiterbeschäftigen, um dann für den nächsten Auf- Zwei Drittel der befragten Firmen antworteten, dass sie teilweise oder schwung personell gewappnet zu sein. Denn fast alle gaben an, dass sogar stark dadurch beeinträchtigt werden, offene Stellen nicht beset- sie ihre Mitarbeitenden langfristig binden möchten und dass das zen zu können. Aktuell suchen noch zwei Fünftel Auszubildende, un- auch gelingt. Dazu setzen sie zunehmend auf ein arbeitnehmer- gelernte Arbeitskräfte und Facharbeiter. Jeweils etwa ein Fünftel be- freundliches Image. Von Hire and Fire ist in der Region Fulda keine nötigt zurzeit Techniker, Meister und Hochschulabsolventen. Spur. Das liegt letztlich auch an der mangelnden Auswahl. Denn wer Und wie sieht der Personalbedarf für die kommenden zwei Jahre seine gut ausgebildeten Fachkräfte erst einmal entlassen oder verlo- aus? An erster Stelle stehen hier die Auszubildenden. Ihr Bedarf ren hat, muss unter Umständen auch Bewerber mit unzureichenden wird ebenso wie der an Fachkräften als hoch eingeschätzt. An letz- Qualifikationen einstellen. Mehr als jedes zweite Unternehmen muss- ter Stelle stehen ungelernte Kräfte. Vier Fünftel der Unternehmen te schon einmal in diesen sauren Apfel beißen. gaben an, keinen oder nur einen geringen Bedarf zu haben. Es wird also in Zukunft für ungelernte Kräfte zunehmend schwieriger, eine Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten_________ Beschäftigung bei den regionalen Unternehmen zu erhalten und zu finden. Mehr als die Hälfte der antwortenden Firmen gab zudem an, Im Zeichen des Fachkräftemangels werden die Arbeitsbedingungen für keinen Bedarf an Hochschulabsolventen zu haben. Dieses Ergebnis die Mitarbeiter attraktiver. Drei Viertel der Befragten waren der Mei- deckt sich mit der niedrigen Akademikerquote in Beschäftigungs- nung, sie bereits verbessert zu haben, der Rest will nachziehen. Und verhältnissen. Hier liegt der Landkreis Fulda mit deutlich unter wie soll das gelingen? An erster Stelle stehen mit Abstand interne zehn Prozent auf einem der hinteren Ränge in Hessen. Weiterbildungsangebote und Anreize zu Aufstiegsmöglichkeiten, ge- Laut WRF-Umfrage spielt die drohende Rezession aktuell und auch in folgt von der betrieblichen Altersversorgung, die bereits drei Viertel den nächsten zwei Jahren in der regionalen Personalpolitik keine Rol- der Befragten anbieten. Aber auch weitere materielle Anreize wie etwa le. Nur vier Unternehmen gaben an, in den vergangenen zwei Jahren Dienstwagen und Gesundheitsangebote stehen hoch im Kurs. Zwei konjunkturbedingt Stellen abgebaut zu haben. Fünf Arbeitgeber wol- Fünftel der Unternehmen wollen künftig Leistungen in dieser Rich- len vor dem Hintergrund der rückläufigen Konjunktur bis zum Jahr tung anbieten und zwei Fünftel tun es bereits. Generell wollen alle 2021 Stellen reduzieren. Das zeigt, die Nachfrage ist ungebrochen und Firmen ihr Image verbessern oder arbeiten gerade daran – eine gute wird auch von konjunkturellen Dellen nicht beeinflusst. Im Gegenteil: Nachricht für die Arbeitnehmer in der Region Fulda. Drei Viertel der Betriebe befürchten, ihren Personalbedarf in den kom- menden zwei Jahren nicht decken zu können. r Christoph Burkard, www.region-fulda.de Wirtschaft Region Fulda 11/2019 17
Fachkräfte finden und binden „Wir bringen Menschen und Arbeit zusammen“ Agentur für Arbeit als wichtige Schnittstelle bei der Personalakquise Rund 2500 offene Stellen im September und eine niedrige Isabel Constanze Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent: Müller Schleich Fotos: Agentur für Arbeit Der Konkurrenzkampf um gute Mitarbeitende ist in vollem Gange. WRF unterhielt sich mit Isabel Müller und Constanze Schleich, Teamleiterinnen des Arbeitgeber- deln und die Struktur der Belegschaft gründlich ist die Erfolgsquote hoch. Sollten dennoch Hür- services und der Arbeitsvermittlung analysieren: Wie wird sie sich in den kommen- den bestehen, schauen wir gemeinsam mit Ar- der Agentur für Arbeit Fulda, über den zehn bis fünfzehn Jahren entwickeln? Wer beitnehmer und Arbeitgeber, wie wir sie aus wird sich wann aus Altersgründen verabschie- dem Weg räumen können. Dabei ist Kompro- die Situation in der Region. den? Wer soll dann nachrücken? Wie können wir missbereitschaft auf beiden Seiten gefordert. Know-how an die nächste Generation weiterge- Frau Müller, besteht in der Region ben? Welche Qualifizierungsbedarfe ergeben Welche Hürden können das sein? tatsächlich ein Mangel an Fachkräften? sich in meinem Unternehmen aufgrund der tech- Constanze Schleich: Wir beobachten, dass inzwi- Der Personalbedarf der Wirtschaft in nologischen Entwicklung? schen auch jüngere Männer und Frauen der so- unserer Region ist hoch. In den meisten Constanze Schleich: Wir raten, die Kenntnisse genannten Work-Life-Balance große Bedeutung Bereichen suchen Arbeitgeber heute Fachkräfte, und Fähigkeiten der vorhandenen Mitarbeiten- zumessen. Während das Gehalt nur ein kurzfris- die am Arbeitsmarkt nicht unmittelbar verfügbar den auszuloten. In den eigenen Reihen finden tiger Motivator ist, schauen sie heute darauf: sind. Wir können also durchaus von Fachkräfte- sich zumeist verborgene Talente: gering Qualifi- Wie kann ich gute Arbeit leisten und gleichzeitig mangel sprechen. zierte, die zu Fachkräften weitergebildet werden mein Privatleben angemessen gestalten. können oder Mitarbeitende, die im Unternehmen Isabel Müller: Viele Arbeitgeber haben schon auf Wie kann die Arbeitsagentur Unternehmen dabei nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten. diese Entwicklung reagiert, sehr gute Ideen um- unterstützen, ihren Personalbedarf zu decken? Isabel Müller: Mit diesen komplexen Aufgaben gesetzt und individuelle Teilzeit-Modelle entwi- Constanze Schleich: Es gibt nicht eine einzelne lassen wir die Arbeitgeber nicht allein. Wir erör- ckelt. Auch in Bereichen, in denen es tendenziell Strategie, sondern eine Vielzahl an Maßnahmen, tern die Themen gerne mit Arbeitgebern, die un- schwieriger ist, die ausgedehnten Öffnungszeiten die zielführend sein können: Zunächst – und das sere Qualifizierungsberatung in Anspruch neh- abzudecken, zum Beispiel im Verkauf. Die Ar- haben die Unternehmen in der Region seit länge- men. In dem Aufgabenfeld sind drei unserer beitsplatzgestaltung spielt ebenfalls eine Rolle – rer Zeit erkannt – ist es unerlässlich, eigenen insgesamt fünfzehn Mitarbeitenden im Arbeitge- Stichwort Telearbeit. Es gibt größere Unterneh- Firmennachwuchs auszubilden. Zugleich gilt es, berservice tätig. men, die Betriebs-Kitas eingerichtet haben und alle Mitarbeitenden, die über wichtige betriebs- kleinere, die im Verbund Kita-Plätze für den spezifische Kenntnisse verfügen, so lange wie Gibt es auch kurzfristigere Hilfestellungen Nachwuchs ihrer Belegschaft anbieten. möglich im Unternehmen zu halten. Darüber hi- von der Arbeitsagentur? Constanze Schleich: Wir beraten Arbeitgeberin- naus sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gut Constanze Schleich: Bei uns laufen grundsätzlich nen und Arbeitgeber über die Möglichkeiten der beraten, wenn sie sich weiteren Personengrup- die Stränge der aktuell am Arbeitsmarkt verfüg- Arbeitsplatzgestaltung und der Arbeitszeitvertei- pen öffnen und sich bei der Auswahl auf ihre baren Kräfte und der offenen Stellen zusammen. lung. Nicht zuletzt bieten wir ganz unterschied- Kernfragen konzentrieren. Ausschlaggebend für Das bedeutet, wir bringen Menschen und Arbeit liche Fördermöglichkeiten für die Fälle an, in eine erfolgreiche Beschäftigung ist die Eignung zusammen. Finden wir die passende Fachkraft denen beispielsweise eine aufwändigere Einar- und nicht das Alter, das Geschlecht oder eine nicht in der Region, können wir auf unsere beitung oder eine Qualifizierung nötig ist. Schwerbehinderung! deutschlandweite Bewerberbörse zugreifen. Da Isabel Müller: Grundsätzlich sollten Unterneh- men vorausschauend denken, rechtzeitig han- dieser Prozess mit Hilfe eines professionellen, automatisierten Abgleichs geschieht (Matching), r Interview: Roswitha Birkemeyer, www.ihk-fulda.de 18 Wirtschaft Region Fulda 11/2019
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