Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-115 - Das Thema Klimaschutz: Notenbanken in der Pflicht? - Bundesverband deutscher ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-115

 Das Thema

 Klimaschutz: Notenbanken in der Pflicht?
 Die Bank of Japan (BOJ) hat heute ein neues Kreditprogramm für Banken
 angekündigt, das den Klimaschutz in Japan fördern soll. Der Klimawandel
 werde langfristig einen "extrem großen Einfluss" auf die Wirtschaft, die Preise
 und die finanziellen Bedingungen haben, begründete die Notenbank nach der
 Sitzung des geldpolitischen Rats die Maßnahme. Das Kreditprogramm werde
 auf einem früheren Programm aufbauen, das den Banken helfen soll, Kredite
 an Wachstumssektoren der Wirtschaft zu vergeben. Die Entscheidung der BOJ
 wurde kurz nach dem Bekanntwerden eines von Greenpeace beauftragten
 Rechtsgutachtens zur Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) beim Klima‐
 schutz bekannt. Die von der Rechtsanwältin Roda Verheyen – sie gehörte zum
 Anwaltsteam, die das jüngste Klimaurteil vor dem Bundesverfassungsgericht
 erstritten hatte – verfasste Expertise kommt unter Berufung auf den Vertrag
 über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) zu dem Schluss, "dass
 die EZB Klimaschutz betreiben darf und wahrscheinlich sogar muss".
 Schließlich handele es sich um eine Behörde, die entsprechend zur Erfüllung
 der EU-Ziele beizutragen habe. Außerdem sei die EZB an die Charta der
 Grundrechte der EU gebunden, sagte die Anwältin. In einem heute veröffent‐
 lichten Interview betonte auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die
 Rolle der Zentralbanken bei dem Thema: "Natürlich müssen sich die Noten‐
 banken intensiver mit Klimawandel und Klimapolitik auseinandersetzen. Denn
 beides hat Auswirkungen auf die Erfüllung unserer Kernaufgaben." Wichtig sei
 ihm auch, dass die Notenbanken die finanziellen Risiken mit Klimabezug in ihr
 Risikomanagement einbeziehen und die Transparenz über die Risiken im
 gesamten Finanzsystem fördern. Zudem gab die BOJ bekannt, ihre extrem
 lockere Geldpolitik fortzusetzen. Der Leitzins bleibt damit weiter bei minus 0,1
 Prozent. Zugleich wurde ein Hilfsprogramm für Unternehmen verlängert, die
 von der Pandemie besonders stark betroffen sind.

 [faz.net]
 [finanzen.net]
 [reuters.com]

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 [handelsblatt.com]
 [spiegel.de] bezahlpflichtig

 Meldungen

 Eurogruppe vertagt EDIS-Entscheidung
 Die Finanzminister der Eurostaaten haben sich nicht auf einen Fahrplan zur
 Vollendung der Bankenunion einigen können. Laut eines Medienberichts ist
 damit auch die Einführung der europäischen Einlagensicherung EDIS
 zunächst vom Tisch. In der zweiten Jahreshälfte 2021 soll darüber erneut
 verhandelt werden. Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe sagte nach den
 Beratungen in Luxemburg, es seien noch mehr Fortschritte notwendig, damit
 der Arbeitsplan "glaubwürdig, wirksam und ehrgeizig" ausfalle. Er zeigte sich
 aber nach wie vor optimistisch, dass dies noch im laufenden Jahr gelingen
 wird. Alle Finanzminister hätten sich in der Sitzung dazu verpflichtet, in den
 kommenden Monaten zu einer Lösung beizutragen.

 [boersen-zeitung.de]

 Gewerkschaft fordert 4,5 Prozent Lohnerhöhung von
 Banken
 Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat heute ihre Tarifforderungen an die
 öffentlichen und privaten Banken bekannt gemacht. In den erstmals getrennt
 laufenden Verhandlungen mit den beiden Bankengruppen fordern die Arbeit‐
 nehmer Lohnerhöhungen von jeweils 4,5 Prozent. Der Arbeitgeberverband
 des privaten Bankgewerbes (AGV) wies die Gehaltsforderungen der Gewerk‐
 schaften umgehend als unrealistisch zurück. Außerdem will die Gewerkschaft
 erreichen, dass Beschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten
 dürfen.

 [finanzbusiness.de]

 Raisin startet Angebot in den USA
 Das deutsche Fintech-Unternehmen Raisin – auch unter der Marke WeltSparen
 bekannt – ist eine Kooperation mit der MapleMark Bank in den USA einge‐

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 gangen. Das Geldhaus in Dallas integriert die Raisin-Software "Savings as a
 Service" in ihr Angebot. Dadurch kann die Bank Festgelder und Sparprodukte
 flexibel und dynamisch entsprechend der Kundenwünsche personalisieren,
 hieß es heute in einem Medienbericht.

 [it-finanzmagazin.de]

 Banken in den USA gewähren zusätzlichen freien Tag
 Die Großbanken JPMorgan Chase, UBS und Wells Fargo haben angekündigt,
 ihren Mitarbeitern in den USA einen zusätzlichen Tag freizugeben. Wie heute
 berichtet wurde, ist der Anlass der von US-Präsident Joe Biden eingeführte
 neue Feiertag “Juneteenth”, der an das Ende der Sklaverei am 19. Juni 1865
 erinnern soll und dieses Jahr auf einen Samstag fällt.

 [reuters.com]

 Kritik an Gebühren für Basiskonto
 Aus Anlass des morgigen fünften Jahrestags der Einführung des sogenannten
 Basiskontos in Deutschland haben Verbraucherschützer vor steigenden
 Entgelten dafür gewarnt. Damit stehe der Erfolg des Basiskontos auf dem
 Spiel, sagte Julian Merzbacher von der Vereinigung Finanzwende. "Alle Kredit‐
 institute mit Zahlungskonten für Verbraucher bieten in Deutschland ein Basis‐
 konto an", bekräftigten die in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) zusammen‐
 geschlossenen fünf großen Bankenverbände. "Für die Bepreisung von Basis‐
 konten gilt die gesetzliche Angemessenheitsvorgabe", erklärte die DK. Die
 Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe der Kreditwirt‐
 schaft zuletzt im Oktober 2020 bescheinigt, dass sie ihre Pflichten auch im
 Hinblick auf Basiskonten gut erfülle.

 [handelsblatt.com]

 Wo der Euro am meisten wert ist

       Endlich Urlaub. So denken sicherlich die meisten nach eineinhalb
 Jahren Corona. Wohin die Reise führt, ist natürlich auch eine Sache des
 Geldbeutels. Clevere Reisende können dabei von erheblichen Kaufkraftunter‐
 schieden zu Deutschland profitieren. Darauf hat heute der Bankenverband

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 hingewiesen. So bekommen Urlauber in Polen für einen Euro Waren und
 Dienstleistungen, für die sie in Deutschland 1,45 Euro zahlen müssten. In
 Dänemark hingegen ist der Euro nur 70 Cent wert. In welchen Ländern
 Deutsche eine sehr hohe Kaufkraft haben und welches das meiste fürs Geld
 bietet, lesen Sie hier:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 Yellen wirbt um G20-Zustimmung für Mindeststeuer
 US-Finanzministerin Janet Yellen strebt die Unterstützung der 20 wichtigsten
 Volkswirtschaften der Welt für die von ihr vorgeschlagene globale Mindest‐
 steuer an. Wie heute berichtet wurde, habe Yellen sich anlässlich eines Treffen
 mit dem mexikanischen Finanzminister Arturo Herrera Gutiérrez entsprechend
 geäußert. Yellens Vorschlag für eine Mindeststeuer von mindestens 15 Prozent
 hatte bereits die Unterstützung der G7 gewonnen. Das nächste G20-Treffen ist
 kommenden Monat in Venedig.

 [reuters.com]

 UBS: Khans Strategie war in Gefahr
 Die Schweizer Großbank UBS hat infolge des Archegos Debakels erwogen, die
 Strategie der forcierten Kreditvergabe an vermögende Privatkunden zu
 stoppen. Wie heute berichtet wurde, wäre das einem Affront gegen den Co-
 Chef des Wealth Managements, Iqbal Khan, gleichgekommen, hieß es. Die
 Bank habe sich aber umentschieden, sie verfüge über die notwendige Kapital‐
 basis, um Kunden mit Liquidität zu versorgen, die Aktien als Gegenwert
 hielten. Unter der Leitung Khans wurde das Kreditvolumen im Wealth
 Management um 40 Milliarden (33,5 Milliarden) auf 220 Milliarden US-Dollar
 (184 Milliarden Euro) gesteigert.

 [finews.ch]

 Die Tweets des Tages

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 Am Montag diskutieren wir um 13.00 Uhr im #Livestream über die #Finan‐
 zierung der #Außenwirtschaft mit @nicolabeerfdp @Europarl_DE, Lutz
 Diederichs @BNPParibas und Michael Hannig @voithgroup.
 @neubacher_b moderiert. Alle Informationen zur Veranstaltung: go.bdb.de/
 3z75C

 [twitter.com]

 Neue Impulse für eine bessere Kooperation zwischen #USA, #Kanada, EU
 und Deutschland sehen Orsolya Földesi und Kolja Gabriel @BdBBrussels in
 ihrem Blog zur #TransatlanticBusiness Initiative. Diese Woche gestartet mit
 @Der_BDI @Der_BGA und @DIHK_News: go.bdb.de/gaRS5

 [twitter.com]

 Lieber Berge oder Meer? Wenn Du mehr #Urlaub für Dein Geld willst, wirf
 einen Blick auf die #Kaufkraft des #Euro im Ausland. Wo es sich für
 Dein Portemonnaie besondes lohnt und die Ostsee- und Alpenländer im
 Vergleich: go.bdb.de/oHYvu

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Mit dem Algorithmus zum neuen Job
 Der Lebenslauf für die Bewerbung um den neuen Job scheint stimmig, aber
 dann kommt letztlich doch die Absage. Lag es am ATS? Hinter ATS verbirgt
 sich ein "Applicant Tracking System", das Bewerbungen automatisch vorsor‐
 tiert. Es wird von immer mehr Unternehmen genutzt. Wie ein Lebenslauf für
 den Algorithmus aufbereitet wird, lesen Sie hier:

 [handelsblatt.com]

 Was die nächsten Tage wichtig wird

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 Die Mitglieder des EZB-Rats tagen noch bis Sonntag, um die künftige
 Strategie der Notenbank zu beraten. – Am Montag veröffentlicht die
 Bundesbank ihren Monatsbericht.

 Der Nachschlag

 Mit dem Eisbergmodell richtig kommunizieren
 Rund 90 Prozent eines Eisbergs sind unter Wasser den Blicken entzogen.
 Kommunikationsforscher haben ein Modell entwickelt, das sich daran orien‐
 tiert. Auf der Sachebene werden zwar klare Botschaften vermittelt, auf der
 Beziehungsebene, die oft vom Unterbewusstsein gesteuert wird, bleibt aller‐
 dings vieles zunächst verborgen. In Unternehmen kann das Eisbergmodell
 aktiv genutzt werden, um versteckte Bedeutungen zu erkennen und Konflikte
 so aufzulösen. Wie das in der Praxis funktioniert, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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