Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
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SBFI NEWS SEFRI Forschung und Innovation SBFI Informationen aus dem Staats- sekretariat für Bildung, Februar/März 17 Berufsbildung 2030 – Resultate der Online-Community Horizon 2020 – eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung 1
Inhalt In dieser Ausgabe Berufsbildung 2030 – Resultate der Online-Community Digitalisierung als Chance und Gefahr für die Berufsbildung 4 Bilinguales kaufmännisches eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) «Zwei Diplome und drei Jahre Berufserfahrung sind für den Eintritt in den Arbeitsmarkt ein bedeutender Vorteil» 5 Internationale Hochschulrankings Informationen über die Universitäten sind gefragt 7 Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung Subsidiäre Bundesbeiträge zu einer nachhaltigen Stärkung des Forschungs- und Innovationsplatzes Schweiz 8 Horizon 2020 – eine Standortbestimmung Fortsetzung einer langen Zusammenarbeitstradition 12 Internationale Beziehungen Ein bewegtes Jahr auf bilateraler Ebene 14 Astronaut Thomas Pesquet im All «Hallo, ist dort die Internationale Raumstation? Sion hier!» 15 Titelbild: In der Periode 2017–2020 unterstützt der Bund subsidiär 28 Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung mit einem Gesamtbetrag von gut 420 Millionen Franken. Dazu zählt erstmals auch der Balgrist Campus in Zürich. Bild: Balgrist Campus AG IMPRESSUM Herausgeber: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Einsteinstrasse 2, 3003 Bern info@sbfi.admin.ch www.sbfi.admin.ch Ausgabe: Nr. 2 2017 (2/17) Redaktion: Simone Keller, Dani Duttweiler, Martin Fischer Layout: Désirée Goetschi Übersetzungen: Sprachdienst SBFI, GS-WBF und BK Druck: BBL Folgen Sie uns auf Social Media Sprachen: d und f (Print), e und i (elektronisch) ISSN 2296-3677 2
SBFI NEWS 2/17 l EDITORIAL Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser Der Mobilität im Bereich der Bildung ist das Wort zu reden. Sie bringt für Lernende und Studierende oft einen persönlichen Mehrwert in Form erweiterter fachlicher, in- terkultureller und sprachlicher Kompetenzen. Darum wird die Mobilität von Schülerin- nen und Schülern, von Berufslernenden und von Studierenden durch die öffentliche Hand unterstützt, von den Kantonen auf nationaler, vom Bund auf internationaler Ebene. Was den Bund betrifft, so fördert er die Bildungsmobilität seit Langem jeweils in An- lehnung an entsprechende europäische Aktivitäten. Beteiligte sich die Schweiz von 2011 bis 2013 aufgrund eines Abkommens mit der EU vollständig, sprich: assoziiert an den Programmen «Lebenslanges Lernen» und «Jugend in Aktion», konnte ein vergleichbarer Status im Nachfolgeprogramm Erasmus+ (2014–2020) bislang nicht erreicht werden. Doch dank beträchtlichem institutionellem Engagement für eine Übergangslösung bestehen durchaus rege benutzte Instrumente der Mobilitätsförde- rung: Jedes Jahr machen mehr Personen aus dem Schweizer Hochschul- und Berufs- bildungsbereich einen Bildungsaufenthalt im Ausland. Sie erhalten dabei Unterstüt- zung seitens des Bundes, der im Sinne der Reziprozität auch die Incoming-Aktivitäten europäischer Lernender und Studierender mitzufinanzieren hat. Die Assoziation an das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 ab 2017 wur- de möglich, weil die Verhandlungen hierzu bereits Anfang 2014 grundsätzlich abge- schlossen und bloss noch die politischen Signale (Stichworte: Masseneinwanderungs- Initiative, Kroatienprotokoll) für das Inkrafttreten zu setzen waren. Eine vergleichbare Lösung für Erasmus+ war demgegenüber nie so weit gediehen und braucht noch geduldige Verhandlungen vor allem betreffend dem anzuwendenden Finanzierungs- schlüssel. Kommt hinzu ein nicht zu unterschätzender Aufwand für den Aufbau der für eine konkrete Umsetzung notwendigen Agentur. In diesem Lichte erscheint heute die Assoziierung an das Bildungs-Nachfolgepro- gramm der EU ab 2021 als realistischerer Zeithorizont. Der Bundesrat wird in Bälde mit einer Botschaft eine Ersatzlösung für die Jahre 2018–2020 präsentieren. Die damit verfolgten Ziele: Planungssicherheit für die verbleibende Laufzeit von Erasmus+, eine effiziente Nutzung der Synergien von Austausch und Mobilität auf nationaler und in- ternationaler Ebene mit Fokus auf junge Menschen in Ausbildung (Schülerinnen und Schüler, Berufslernende, Studierende), ein Instrumentarium, das kompatibel ist mit einer künftig wieder integralen Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Mauro Dell’Ambrogio Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation 3
SBFI NEWS 2/17 l BERUFSBILDUNG Berufsbildung 2030 –Resultate der Online-Community Digitalisierung als Chance und Gefahr für die Berufs- bildung Im Rahmen des Prozesses «Berufsbildung 2030 – Vision und strategische Leitlinien» hat die Online-Community Ende 2016 eine Diskussion über die Auswirkungen sogenannter Megatrends auf die Schweizer Berufsbildung geführt. Beim entsprechenden Voting zeigte sich, dass der Einfluss der Digitalisierung auf die künftige Berufsbildung am stärksten eingeschätzt wird. Aktiv war auch die Expertengruppe, welche anhand einer Analyse die Stärken, Schwächen, Chan- cen und Gefahren der Berufsbildung analysierte. An der Verbundpartnertagung Mitte März 2017 werden in einem nächsten Schritt strategische Leitlinien und die Vision für die Berufsbildung 2030 entwickelt. Mit der Lancierung der Online-Communi- Weiter gehen die Voting-Teilnehmenden der Nutzerinnen und Nutzer der Online- ty im November 2016 wurde die Diskus- von einem eher starken Einfluss der Community übereinstimmt. sion über eine zukunftsfähige «Berufsbil- Megatrends Deindustrialisierung, Glo- dung 2030» gestartet. Alle Akteurinnen balisierung und Upskilling aus. Upskil- Die insgesamt 21 Mitglieder der Experten- und Akteure der Berufsbildung sowie wei- ling bedeutet, dass die Nachfrage nach gruppe – bestehend aus Vertreterinnen tere Interessierte waren eingeladen, sich qualifizierten Fachkräften seitens der und Vertretern von Bund, Kantonen und auf www.berufsbildung2030.ch an der Unternehmen steigt und dadurch die Organisationen der Arbeitswelt – trafen Diskussion zu den Megatrends mit Aus- Erwerbstätigen ein immer höheres Aus- sich zwischen Oktober 2016 und Januar wirkung auf die Schweizer Berufsbildung bildungsniveau aufweisen. Der Genera- 2017 zu drei Workshops und analysier- zu beteiligen. tionenkonflikt wird gemäss Einschätzung ten die Stärken, Schwächen, Chancen der Voting-Teilnehmenden kaum Einfluss und Gefahren der Berufsbildung (SWOT). Online-Community setzt sich mit auf die künftige Ausgestaltung der Be- Zudem diskutierten sie intensiv über ein Megatrends auseinander rufsbildung haben. Ist- und Soll-Modell der Berufsbildung. Die Die Online-Community konnte einerseits Expertengruppe kam zum Schluss, dass eine Einschätzung des Einflusses einzel- Rascher Wandel als Herausforderung sich wichtige Chancen für die Berufsbil- ner Megatrends auf die Berufsbildung für die Berufsbildung dung unter anderem aus der Digitalisie- abgeben und andererseits beurteilen, Die Ergebnisse und Auswertung des Fo- rung ergeben. Eine zentrale Gefahr berge wie wahrscheinlich einzelne Megatrends rums Megatrends flossen im Januar 2017 jedoch das hohe Tempo des Wandels der eintreten werden. Es zeigte sich, dass von in die Diskussion der Expertengruppe ein. Wirtschaft und der Gesellschaft, welches allen Megatrends der Einfluss der Digitali- Es zeigte sich, dass die Einschätzung der durch Megatrends wie Digitalisierung sierung auf die Berufsbildung am stärks- Expertinnen und Experten über die Be- oder Deindustrialisierung angetrieben ten eingeschätzt wird. deutung der Megatrends mit denjenigen werde. Es sei eine Herausforderung, die Berufsbildung auf diesen raschen Wandel Einschätzung des Einflusses der Megatrends auf die Berufsbildung durch mit noch unsicherem Ausgang vorzube- die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform berufsbildung2030.ch reiten. Vision für die Berufsbildung 2030 Globalisierung 24% 51% 21% Die SWOT-Analyse und die Ist-Soll-Mo- Digitalisierung 28% 69% delle wurden aufgrund der Expertenin- Datenindustrialisierung und terviews sowie der Diskussionen auf der 19% 53% 27% Spezialisierung der Industrie Online-Plattform für die Expertengruppe Upskilling 9% 53% 35% vorbereitet. Auf Basis der beiden Analysen entwarfen die Expertinnen und Experten Demografischer Wandel 4% 31% 47% 17% erste Handlungsoptionen. Die detaillierten Migration 7% 25% 48% 19% Ergebnisse der Expertenworkshops sind auf www.berufsbildung2030.ch und Generationenkonflikt 6% 21% 47% 21% www.sbfi.admin.ch aufgeschaltet. Ressourcenknappheit 5% 39% 39% 14% beim Staat Steigende Mobilität und Flexibilität Die Arbeiten der Expertengruppe dienen 28% 45% 24% in den Arbeitsbeziehungen als Grundlage für den nächsten Schritt 0 20 40 60 80 100 innerhalb der Konzeptionsphase, die Kein Einfluss Geringer Einfluss Verbundpartnertagung vom 16./17. März Eher geringer Einfluss Eher starker Einfluss 2017. An diesen beiden Tagen werden Starker Einfluss die strategischen Leitlinien und die Visi- Quelle: Ecoplan: Berufsbildung2030.ch – Auswertung des Forums Megatrends, Abbildung 2, Seite 3. on für die Berufsbildung 2030 entwickelt. 4
SBFI NEWS 2/17 l BERUFSBILDUNG Diese bieten einen allgemeinen Blick auf Strategien zu vergleichen sowie konkrete Kontakt die Zukunft der Berufsbildung und sind Modelle und Ideen zu entwickeln. Katrin Frei, SBFI Ausgangspunkt für eine vertiefte Aus- Leiterin Ressort Berufsbildungspolitik einandersetzung. Nach der Konsolidie- Der gesamte Prozess ist auf rund zwei Jahre +41 58 462 82 47 rungsphase und der Verabschiedung Ende angelegt. Es gibt weiterhin viele Möglich- katrin.frei@sbfi.admin.ch 2017 ermöglichen die beiden Instrumen- keiten, sich als Kanton, Organisation der te den Verbundpartnern und weiteren Arbeitswelt, Unternehmen oder Einzelper- Weitere Informationen interessierten Kreisen, eigene Strategien son in den Prozess einzubringen und die Berufsbildung 2030: abzuleiten beziehungsweise bestehende Zukunft der Berufsbildung mitzugestalten. www.berufsbildung2030.ch Bilinguales kaufmännisches eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) «Zwei Diplome und drei Jahre Berufserfahrung sind für den Eintritt in den Arbeitsmarkt ein bedeutender Vorteil» Kompetenzen in Fremdsprachen tragen auf dem internationalen Parkett wesentlich zur Flexibilität der Lernenden und zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei. In der bilingualen beruflichen Grundbildung wird die Ausbil- dung – sowohl im Betrieb als auch in der Schule – zweisprachig absolviert. So werden im Unterricht beispielsweise Fachinhalte in der Fremdsprache vermittelt, womit die Fremdsprache zur Arbeitssprache wird. Dem SBFI ist die Förde- rung der bilingualen beruflichen Grundbildung ein wichtiges Anliegen. Im Rahmen der Projektförderung und gestützt auf Artikel 54 des Berufsbildungsgesetzes wird ein seit 2013 in Genf laufendes Pilotprojekt unterstützt. Pilotprojekt Vor diesem Hintergrund hat das OFPC mit der Unterstützung des SBFI im Jahr 2013 ein Pilotprojekt für eine neue zwei- sprachige berufliche Grundbildung im kaufmännischen Bereich lanciert. «Wir haben diesen Bildungsgang ganz neu geschaffen», erklärt Christoph Schind- ler, Leiter des Projekts bilinguales EFZ im OFPC. «Der Bildungsplan, die Organisa- tion des englischsprachigen Unterrichts, die Übersetzung der Lehrmittel, die Eva- luation und Neugestaltung des Profils, von der erweiterten Grundbildung bis zur integrierten Berufsmaturität – wir haben alles daran gesetzt, den Bedürfnissen der Die internationale Firma Société générale des Surveillance (SGS) in Genf bietet ihren Lernenden die bilinguale Unternehmen auf dem Genfer Arbeits- Ausbildung an. Vom Mehrwert dieses Projekts überzeugt sind sowohl der Berufsbildner Arnaud Luisier wie markt zu entsprechen. So war es für alle, auch Diogo Da Cunha, Lernender im dritten Lehrjahr. Bild: Laurie Josserand, SISP die dieses neuartige Projekt tatkräftig un- terstützt und vorangetrieben haben, und Genf ist als internationale Stadt Sitz von lenangebot in den nächsten Monaten um insbesondere für die Berufsbildnerinnen rund 20 grossen Organisationen – insbe- 40% auszubauen. «Für einen Drittel der und Berufsbildner in den Betrieben eine sondere verschiedener UNO-Organisati- Genfer Arbeitsstellen sind gute Englisch- grosse Genugtuung, als die ersten Ler- onen – und von nicht weniger als 250 kenntnisse unerlässlich», betont Grégoire nenden des bilingualen Lehrgangs 2016 NGO. Der Privatsektor hinkt aber keines- Evéquoz, Leiter des Amts für Berufsbera- ihr Diplom erhielten.» wegs hinterher: Die 85 schweizerischen tung, Berufs- und Weiterbildung (OFPC) und ausländischen multinationalen Unter- des Kantons Genf. «Fast 50 000 Perso- Sprachimmersion nehmen des Groupement des entreprises nen sprechen die Sprache Shakespeares 2013 führten etwa 15 Betriebe die bi- multinationales (GEM) beschäftigen über täglich und rund 100 000 Erwerbstätige linguale EFZ-Ausbildung ein. Drei Jahre 30 000 Personen und bieten rund 600 verwenden sie punktuell.» später zogen über 20 weitere Unter- Ausbildungsplätze, davon 200 Lehrstel- nehmen (Banken, Reisebüros, Transport- len. Das GEM plant zudem, sein Lehrstel- unternehmen usw.) nach und boten jun- 5
SBFI NEWS 2/17 l BERUFSBILDUNG gen Lernenden diesen Bildungsgang an. sche Berufsmaturität, mit der sie zu den lativ hoch ist, können wir im letzten Jahr Dazu gehört auch die Société Générale de Fachhochschulen zugelassen ist», erklärt das BEC, das Business English Certificate, Surveillance (SGS). «Wir bilden seit über Mehrshad Gaffary, verantwortlicher De- erwerben.» (Fortsetzung Seite 7) 40 Jahren Lernende aus», sagt Arnaud kan für die beruflichen Ausbildungsgänge Luisier, Verantwortlicher für die Lernen- am Collège et Ecole de Commerce André- Bilinguale Berufsbildung in Zug den am weltweiten Hauptsitz des schwei- Chavanne. «Wer dies möchte, kann nach zerischen multinationalen Unternehmens erfolgreichem Abschluss der Passerelle Das SBFI unterstützt auch ein vom mit Niederlassungen in über 140 Ländern. auch einen universitären Studiengang Kanton Zug im Jahr 2014 lanciertes «Die Ergänzung der kaufmännischen antreten.» Pilotprojekt. So können Lernende in Grundbildung mit sprachlichen Kompe- Zug eine bilinguale Grundbildung in tenzen schafft einen echten Mehrwert Bevor sich die Lernenden jedoch für ein verschiedenen IT- sowie kaufmänni- für diese Grundbildung. Aus unserer Sicht Studium auf Tertiärstufe entscheiden kön- schen Berufen absolvieren. Wie in entspricht sie zu 100% unseren Bedürf- nen, müssen sie zunächst Arbeit, Schule Genf ist die Wirtschaft in Zug stark nissen und unserer Unternehmenskultur. und Sprachpraktika unter einen Hut brin- auf internationale Tätigkeiten ausge- Für die Lernenden ihrerseits bedeutet die gen. Manche Fächer werden auf Franzö- richtet. Das Pilotprojekt, das bis 2019 Ausbildung in einem vielsprachigen Um- sisch, andere auf Englisch unterrichtet dauert, soll auch dazu beitragen, feld eine Aufwertung ihres Profils, was (400 Stunden), wie in den Standards zum neue multinationale Unternehmen insbesondere im Hinblick auf den Eintritt Plan d’études romand vorgeschrieben. Di- in das schweizerische Bildungssystem in den Arbeitsmarkt wertvoll ist.» ogo Da Cunha, Lernender im dritten Lehr- einzubinden. jahr bei SGS, bestätigt, dass er sich erst an Weitere Informationen Doppelter Abschluss das hohe Tempo des Programms der du- Berufsbildung International Zug: Exzellenz hat ihren Preis, sind doch die alen Ausbildung gewöhnen musste: «So- www.zg.ch/behoerden/volkswirt- Anforderungen während der ganzen Aus- wohl in der Schule wie auch im Betrieb schaftsdirektion/amt-fur-berufsbil- bildung sehr hoch. «In nur drei Jahren er- geht alles sehr schnell und bei Lehrbeginn dung/berufsbildung-international wirbt die junge Person einen doppelten sind ein paar Abstimmungen notwendig. Abschluss: Das EFZ und die kaufmänni- Da das Englischniveau im Unterricht re- Förderung von Projekten zur Weiterentwicklung der Berufsbildung Der Bund fördert die Berufsbildung in der Schweiz mit Subventionen. Während das Gros der Bundesmittel in ei- nem einfachen Verfahren über Pauschalbeiträge ausgerichtet wird, erhalten Entwicklungsprojekte und besondere Leistungen im öffentlichen Interesse eine spezifische Unterstützung. Mit dieser Projektförderung leistet der Bund einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Berufsbildung. Gestützt auf Artikel 54 des Berufsbil- Antragsberechtigte dienten mehr als drei Viertel gezielt der dungsgesetzes (BBG) werden Projekte Der Kreis der Antragsberechtigten ist breit Weiterentwicklung des Berufsbildungs- subventioniert, die zur Weiterentwick- gefasst. Mögliche Empfänger von Förder- systems. Beispiele sind die Revisionen lung und zum Aufbau zukunftsgerich- geldern sind Kantone, Organisationen der der Ausbildungsgrundlagen der beruf- teter Strukturen beitragen. Darunter Arbeitswelt, Schulen, Lehrbetriebsverbün- lichen Grundbildung sowie der höhe- fallen Pilotprojekte, Studien und An- de, Arbeitsgemeinschaften, Unternehmen ren Berufsbildung, eine Studie zu den schubfinanzierungen. oder Einzelpersonen. Ausbildungs- und Erwerbsverläufen von verschiedenen Berufsgruppen der Artikel 55 BBG gibt dem Bund die Mög- Gewappnet für die Zukunft sozialen Arbeit in ausgewählten Berufs- lichkeit, Beiträge für Leistungen auszu- Ein Blick auf die vergangenen Jahre – die feldern des Sozialbereiches und von Be- richten, die im öffentlichen Interesse Projektförderung wurde mit der Revision rufsabwanderern oder die Berufsmeis- liegen, aber ohne zusätzliche Unterstüt- des Berufsbildungsgesetzes 2004 geschaf- terschaften SwissSkillsBern 2018. zung nicht erbracht werden können. fen – bestätigt, dass sich dieses Instrument Dabei handelt es sich etwa um Mass- bewährt. Die Inhalte der geförderten Kontakt nahmen zur Förderung der Integration Projekte und unterstützten Massnahmen Philipp Theiler, SBFI von Jugendlichen mit schulischen, sozi- unterliegen den gesellschaftlichen und Leiter Ressort Subventionen und alen oder sprachlichen Schwierigkeiten wirtschaftlichen Einflüssen und haben Projektförderung in die Berufsbildung, die Erstellung von sich über die Zeit hinweg verändert. Dank +41 58 463 22 72 Lehrmitteln für sprachliche Minderhei- der offenen Ausgestaltung der Projekt- philipp.theiler@sbfi.admi.ch ten oder Massnahmen zur Sicherung förderung können Herausforderungen in und Erweiterung des Lehrstellenange- der Weiterentwicklung der Berufsbildung Weitere Informationen botes. unterstützt und gemeistert werden. Allein Projektförderung in der Berufsbildung: im Jahr 2016 unterstützte das SBFI rund www.sbfi.admin.ch/projektfoerde- 160 Projekte der Verbundpartner; davon rungbb 6
SBFI NEWS 2/17 l HOCHSCHULEN Breite Palette an Weiterbildungs- oz aus. «Die Berufsaussichten sind sehr Kontakt möglichkeiten vielfältig und daneben stehen zahlreiche Grégoire Evéquoz, OFPC Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Viel- Weiterbildungsmöglichkeiten offen, bei- Generaldirektor seitigkeit, Sprachkompetenz und hohe spielsweise die höhere Berufsbildung oder +41 22 388 44 00 Ansprüche gehören zu den Soft Skills, die die universitären Ausbildungen.» Und gregoire.evequoz@etat.ge.ch die Jugendlichen auf dem Weg zu diesem Christoph Schindler fügt hinzu: «Die im doppelten Abschluss erlangen. «Zwei Di- internationalen Umfeld geltenden Codes Michel Fior, SBFI plome und drei Jahre Berufserfahrung in zu kennen, bringt den jungen Leuten zu- Stv. Leiter Ressort Berufsentwicklung einem internationalen Umfeld sind we- dem weitere positive Nebeneffekte: Of- +41 58 464 91 90 sentliche Vorteile für den Eintritt in den fenheit und Zugang zu anderen Kulturen michel.fior@sbfi.admin.ch Arbeitsmarkt, in unterschiedlichsten Be- können sich in einem sich stetig wandeln- reichen wie dem Bankensektor, dem Tou- den sozioökonomischen Kontext als sehr Weitere Informationen rismus oder der Kommunikation, um nur nützlich erweisen.» Bilingualer Unterricht an Schulen: einige zu nennen», führt Grégoire Evéqu- www.ehb.swiss/bili Internationale Hochschulrankings Informationen über die Universitäten sind gefragt Das Ranking von Universitäten in Form von Ranglisten hat seit einigen Jahren Hochkonjunktur. Auf der Webseite www.universityrankings.ch bietet das SBFI zusammen mit der Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschu- len (swissuniversities) eine Übersicht über die internationalen Hochschulrankings. Die Besucherstatistik zeigt: Diese Dienstleistung ist vor allem auch international gefragt. Rankings von Universitäten existieren be- Entwicklung der Positionen der ETH Zürich in den vier Rankings reits seit den 1920er-Jahren. Sie waren 1 anfänglich nicht weltweit ausgerichtet und zudem auf ausgewählte universitäre 9 Leistungsbereiche begrenzt. In der jüngs- ten Vergangenheit haben zwei interna- 17 tionale Rankings besondere Beachtung Rang 25 gefunden: das Shanghai-Ranking (seit 2003) der weltweit besten Universitäten 33 und Times Higher Education Ranking (THES-Rankings) (seit 2004). 41 Grafische Darstellung verschafft 60 Überblick 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Das SBFI hat Ende 2007 eine Webseite Jahr erstellt, die die Resultate der wichtigsten Shanghai QS Times Leiden Hochschulrankings zusammenfasst. Dabei Quelle: www.universityrankings.ch handelt es sich um das Shanghai-Ranking (Academic Ranking of World University sondern auch einen Vergleich mit meh- Beginn mehr als ein Drittel der Besuche ARWU), das Times Higher Education Ran- reren anderen Universitäten in derselben aus dem Ausland den Nachbarländern king (THE World University Rankings), das Grafik. zuzuschreiben waren, entfällt heute ein QS Quacquarelli Ranking (QS World Uni- grosser Teil von ihnen auf fernere Länder versity Rankings) und das CWTS Leiden Internationale Nachfrage wie Russland oder China. Ranking. Die schweizerischen Besucherinnen und Besucher der Seite machen seit der Auf- 2008 stand die Schweiz als Herkunftsland Die Seite soll den Nutzerinnen und Nut- schaltung zwischen einem Viertel und mit 23,4% der Besucherinnen und Be- zern ermöglichen, rasch Informationen einem Drittel der Personen aus, die Infor- sucher auf dem ersten Platz, gefolgt von über eine bestimmte Hochschule zu mationen über die Hochschulen suchen. Deutschland (10,7%), Frankreich (10,4%), finden. Sie bietet nicht nur eine Grafik Die Zusammensetzung der ausländischen den USA (7,8%) und dem Vereinigten Kö- mit den Positionen der Hochschule (und Besucherinnen und Besucher hat sich in- nigreich (4%). Gegenwärtig (2016) entfal- deren Entwicklung) in den vier Rankings, dessen deutlich verändert. Während zu len 27,6% der Besuche auf die Schweiz, 7
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION Anzahl einzelner Besuche pro Tag, von 2013 bis 2016 dass die Besucherzahl an den Tagen nach 1200 der Veröffentlichung der Rankings von Shanghai, Times, QS oder Leiden stark 1000 ansteigt. 800 Der Anteil der regelmässigen Besuche- rinnen und Besucher, die sich wiederholt 600 auf der Seite informieren, ist im Laufe der 400 Jahre ebenfalls angestiegen: von 14,4% im Jahr 2008 auf 26,5% im Jahr 2016. 200 0 Kontakt 2013 2014 2015 2016 Isabelle Maye, SBFI Quelle: Google Analytics Wissenschaftliche Beraterin Ressort Grundlagen, Abteilung dahinter folgen Russland (6,2%) und die Steigende Besucherzahlen Nationale Forschung und Innovation USA (5,7%). Unter den ersten zehn Län- Dieses Ergebnis ist umso erfreulicher und +41 58 463 09 64 dern befinden sich auch der Iran (5,1%), bemerkenswerter, als die Besuche der Sei- isabelle.maye@sbfi.admin.ch Indien (3,2%) und China (1,5%). te stetig zunehmen: 2008 wurde sie pro Monat von rund 2000 einzelnen Personen Weitere Informationen aufgerufen, aktuell (2016) liegt die Zahl Ergebnisse der Rankings der Universitä- bei über 4300. Wenig überraschend ist, ten: www.universityrankings.ch Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung Subsidiäre Bundesbeiträge zu einer nachhaltigen Stär- kung des Forschungs- und Innovationsplatzes Schweiz In der Periode 2017–2020 unterstützt der Bund mit einem Gesamtbetrag von gut 420 Millionen Franken subsidiär 28 Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung. Die geförderten Einrichtungen sind in verschiedensten Fachbe- reichen angesiedelt. Sie leisten einen Beitrag zur Generierung von wissenschaftlichem Mehrwert und ergänzen die Forschungsaktivitäten an den Hochschulen und im ETH-Bereich. Entsprechend den übergeordneten Zielen der Bot- schaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017–2020 (BFI-Botschaft) liegt der Förder- schwerpunkt bei der Unterstützung von Technologiekompetenzzentren. Das Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG) gibt in Artikel 15 dem Bund die Möglichkeit, qualitativ hochstehende Forschungsein- richtungen ausserhalb des Hochschul- bereichs subsidiär zu unterstützen. Das Gesetz unterscheidet dabei drei Katego- rien: • Forschungsinfrastrukturen: Hierbei handelt es sich namentlich um wissen- schaftliche Hilfsdienste im Bereich der wissenschaftlichen und technischen In- formation und Dokumentation, welche einen wichtigen Beitrag zur Entwick- lung der Forschung in ihrem Fachbe- reich leisten; • Forschungsinstitutionen: Sie sind in der Regel in hoch spezialisierten Forschungs- Den grössten Beitrag des Bundes zur Förderung von Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung in bereichen aktiv und/oder, gestützt auf den Jahren 2017–2020 erhält das Technologiekompetenzzentrum CSEM. Es trägt in unterschiedlichen Berei- chen wie dem Internet der Dinge, der vernetzten Technologien, der Photovoltaik oder dem Bereich «Industrie entsprechende kantonale Strategien, an 4.0» dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsfähigkeit der Schweiz zu erhalten. Bild: CSEM eine Hochschule assoziiert; 8
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION Da die eingereichten Gesuche die ver- fügbaren Mittel überstiegen, musste gemäss Subventionsgesetz das WBF eine Prioritätenordnung für die Gesuchsbe- urteilung erstellen. Diese orientierte sich an den übergeordneten Zielen gemäss BFI-Botschaft 2017–2020: Förderung der Public Private Partnership und Stärkung der Innovationsförderung. Die Priorität bei der Gesuchsbeurteilung lag daher bei der Unterstützung von Technologiekom- petenzzentren, gefolgt von der Förderung von Forschungsinfrastrukturen und der Förderung der Forschungsinstitutionen. Von den 31 eingereichten Gesuchen er- halten 28 in den Jahren 2017–2020 einen Beitrag des Bundes: Neun Institutionen im Bereich Kultur und Sozialwissenschaften, Die Schweizer Paraplegiker Forschung in Nottwil zählt zu den vom Bund subsidiär unterstützten Forschungs- 15 im Bereich Biologie und Medizin und institutionen. Bild: Schweizer Paraplegiker-Stiftung vier im Bereich Technik, Informatik und Ingenieurwesen. Im Vergleich zu früheren • Technologiekompetenzzentren: Sie Technologiekompetenzzentren Förderperioden ist eine Verschiebung zu stellen eine systematische Verbindung werden prioritär unterstützt Gunsten der Biologie und Medizin erfolgt. zwischen Hochschulforschung und Das Eidgenössische Departement für Privatwirtschaft mit Blick auf den Wis- Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) Kontakt sens- und Technologietransfer her und entschied Ende 2016 über die Beiträge Nicole Schaad, SBFI arbeiten auf einer nichtkommerziellen an die einzelnen Institutionen. Es stützte Leiterin Ressort Forschung Basis. sich dabei auf einen formellen Antrag des +41 58 463 59 85 für die Prüfung der Gesuche zuständigen nicole.schaad@sbfi.admin.ch Aufgestockter Zahlungsrahmen SBFI. Der Schweizerische Wissenschafts- In der BFI-Periode 2013–2016 unterstütz- und Innovationsrat (SWIR) hatte vorgän- Weitere Informationen te der Bund 26 Forschungseinrichtungen. gig im Auftrag des SBFI alle Gesuche aus Links zu den Forschungseinrichtungen Sie alle haben 2015 beim SBFI ein (Fort- wissenschaftlicher Sicht geprüft und Stel- von nationaler Bedeutung: setzungs-)Gesuch für die BFI-Periode lung genommen. www.sbfi.admin.ch/fvnb 2017–2020 eingereicht. Zusätzlich gingen fünf neue Gesuche ein. Das beantragte Fördervolumen der insgesamt 31 Gesuche für die Förderperiode 2017–2020 belief sich auf 529 Millionen Franken. Der Bundesrat hatte in der BFI-Botschaft 2017–2020 unter Berücksichtigung der Bundesfinanzen einen Zahlungs- rahmen von 382 Millionen Franken für Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung nach Art. 15 FIFG beantragt. In diesem Antrag findet sich auch die Fi- nanzierung von Sondermassnahmen, na- mentlich der Beitrag an die Nationale För- derinitiative Personalisierte Medizin und an das geplante Kompetenznetzwerk 3-R im Bereich Alternativmethoden zu Tier- versuchen. Das Parlament hat den vom Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft Bundesrat beantragten Zahlungsrahmen in Zürich besitzt eine aussergewöhnliche Sammlung schliesslich auf 422 Millionen Franken von Archivalien, Dokumentationen und Fachlitera- aufgestockt – in erster Linie zu Gunsten tur zur historischen und zeitgenössischen Schweizer Kunst. Als Forschungsinfrastruktur erhält das Institut der Unterstützung von Technologiekom- 2017–2020 einen Beitrag des Bundes. petenzzentren. Bild: SIK-ISEA, Zürich 9
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION Während der Vierjahresperiode 2017–2020 unterstützte Institutionen Forschungsinfrastrukturen Forschungseinrichtung Kurzbeschreibung Bundesbeitrag 2017–2020 (in Mio. CHF) Fondation Jean Monnet pour l'Europe Die FJME ist Verwalterin der Archivalien von Jean Monnet (1888–1979), fran- 0,54 FJME, Lausanne zösischer Unternehmer und Wegbereiter der europäischen Einigungsbestre- bungen, sowie von weiteren Persönlichkeiten, die einen wichtigen Beitrag zur europäischen Integration geleistet haben. Sie beherbergt ein Zentrum für europäische Dokumentation. Fondation suisse pour la recherche en • Erhebung von Daten im Rahmen von nationalen und internationalen Um- 11 sciences sociales FORS, Lausanne fragen; • Bereitstellung und Dokumentation von Datensätzen für Sekundäranalysen; • Forschung im Bereich sozialwissenschaftlicher Themen, besonders Umfra- gemethoden. Istituto Ricerche Solari IRSOL, Locarno Das IRSOL entwickelt Beobachtungseinrichtungen vor allem im Bereich der 1 solaren Spektropolarimetrie (Sonnenforschung) und arbeitet eng mit interna- tionalen Institutionen zusammen. Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für SAKK und SPOG sind in erster Linie für kooperative Studien in der klinischen 27,2 klinische Krebsforschung SAKK / Schwei- Krebsforschung in der Schweiz zuständig. zerische Pädiatrische Onkologie Gruppe Neben der Forschungstätigkeit erbringen sie über das Koordinationszentrum SPOG, Bern auch Dienstleistungen, z.B. im regulatorischen Bereich. Swiss Centre for Applied Human Toxico- Die drei Kernaufgaben des SCAHT umfassen die regulatorische Humantoxi- 10 logy SCAHT, Basel, Genf, Lausanne kologie (in Abstimmung mit verschiedenen Bundesämtern), die Forschung und Ausbildung. Swiss Clinical Trial Organisation SCTO, Als zentrale Kooperationsplattform für pathologieunspezifische klinische For- 14 Basel (neu) schung hat die SCTO die Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen klinischen Forschungszentren zu fördern und zu koordinieren. Diese Tätigkeiten erfol- gen in Abstimmung mit der SAKK. Swiss Institute of Bioinformatics SIB, Das SIB hat zwei Kernaufgaben: 46,5 Netzwerkstruktur (Hubs an Hoch- 1. Die Bereitstellung von Datenbanken für die Molekularbiologie, die Geno- schulen) mik, Proteomik sowie die Systembiologie; 2. Die Koordination von Forschung und Ausbildungsaufgaben in der Bioin- formatik an den Schweizer Hochschulen. Schweizerisches Institut für Kunstwis- Das SIK ist ein national und international anerkanntes kunstwissenschaftli- 11,4 senschaft SIK, Zürich ches und kunsttechnologisches Kompetenzzentrum mit Fokus auf der Bilden- den Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schweizerisches Sozialarchiv SSA, Zürich Das SSA stellt Quellenmaterialien zum sozialen Wandel und sozialen Bewe- 5,1 gungen nach bibliothekarischen, archivarischen und dokumentarischen Stan- dards einem wissenschaftlichen und allgemeinen Publikum zur Verfügung. Service scientifique auxiliaire en géo- Die SSAG vermittelt der wissenschaftlichen Gemeinschaft im In- und Ausland 1,9 sciences SSAG (Fondation Jules Thur- Zugang zu den einmaligen paläontologischen Sammlungen von Jurassica mann), Jura (u.a. Förderung von Wissenschaft im Kanton Jura). Stiftung Schweizerische Theatersamm- Die STS ist die nationale Dokumentationsstelle für das Schweizer Theater, be- 1,8 lung STS, Bern stehend aus Archiv, Bibliothek und Museum. Sie wird 2017 mit dem Schwei- zerischen Tanzarchiv fusionieren. Vitrocentre Romont – Centre suisse de Nationales Kompetenzzentrum für historische und künstlerische Glaskunst- 2,1 recherche sur le vitrail et les arts du verre werke, namentlich auf den Spezialgebieten der Hinterglasmalerei und unter dem Einsatz neuer digitaler Methoden. Total 170,54 Mio. CHF Forschungsinstitutionen Forschungseinrichtung Kurzbeschreibung Bundesbeitrag 2017–2020 (in Mio. CHF) Biotechnologie Institut Thurgau BITg, Forschungseinrichtung für anwendungsorientierte Grundlagenforschung mit 2,9 Kreuzlingen Schwerpunkten in den Bereichen Tumorbiologie, Immunologie und Zellbio- logie. Das BITg wurde durch den Kanton Thurgau in enger Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz (D) gegründet. 10
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION Institut de recherche IDIAP, Forschungseinrichtung und Kompetenzzentrum mit innovativen Ansätzen 9,7 Martigny für die Computerwissenschaften und besonderem Fokus auf der Interaktion von Mensch und Computer. Institut für Kulturforschung Das ikg führt in Zusammenarbeit mit Hochschulen und anderen Instituten 2,2 Graubünden ikg, Chur kulturwissenschaftliche Forschungsprojekte mit Bezug zu Graubünden und seinen Nachbarregionen durch. Institute of Oncology Research IOR, Anwendungsorientierte Institution im Bereich klinische Krebsforschung. 2,4 Bellinzona Istituto di Ricerca in Biomedicina IRB, Institut für Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung in vorwie- 8 Bellinzona gend humaner B-Zell und humoraler Immunologie (Abwehr von Krankheits- erregern). Institut de recherche en ophtalmologie Im Zusammenhang mit erblichen ophthalmologischen Krankheiten, degene- 3 IRO, Sion rativen Retinaerkrankungen und der Entwicklung von transgenen Tiermodel- len verfolgt die Forschung am IRO Ansätze aus der Molekularbiologie bis zur Gentherapie und wirkt zunehmend auch in der präklinischen Forschung mit. Schweizerisches Institut für Allergie- und Betreibt Grundlagenforschung im Bereich von Allergien und Asthma in Hin- 3,4 Asthmaforschung SIAF, Davos blick auf neue Ansätze für präventive und kurative Therapien. Schweizer Paraplegiker Forschung SPF, Betreibt eine ganzheitlich ausgerichtete Forschung zum Zusammenspiel kör- 2,4 Nottwil perlicher, psychischer und sozialer Faktoren bei der Entwicklung und Über- windung von körperlicher Behinderung. Swiss Vaccine Research Institute SVRI, Das SVRI unterhält ein Forschungsnetzwerk im Bereich Impfungen (Vakzino- 5 Lausanne logie) und ist die Schweizer Schnittstelle zu wichtigen internationalen Pro- grammen (Gates Foundation u.a.). Schweizerisches Tropen- und Public Mit einem interdisziplinären «one health» Ansatz (Forschung für die Ge- 25 Health-Institut Swiss TPH, Basel sundheit von Mensch und Tier) betreibt das Swiss TPH Lehre, Forschung und Dienstleistung auf den Gebieten der Tropenmedizin und Public Health. Schweizerische Friedensstiftung swiss- swisspeace ist als Dienstleistungs- und Forschungsinstitut sowohl in der prak- 2,5 peace, Bern tischen Friedensarbeit, z.B. Mediationsprojekte, wie auch in der Friedens- und Konfliktforschung tätig, namentlich in Zusammenarbeit mit der Abtei- lung Menschliche Sicherheit des EDA und im Auftrag der DEZA. Total 66,5 Mio. CHF Technologiekompetenzzentren Forschungseinrichtung Kurzbeschreibung Bundesbeitrag 2017–2020 (in Mio. CHF) Balgrist Campus AG, Zürich (neu) Ziel ist es, mittels drei technologischer Plattformen ein nationales Zentrum 15,714 zur Erforschung von Erkrankungen am Bewegungsapparat sowie zur Ent- wicklung und Translation in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich einzurichten. Fondation Campus Biotech, CBG, Genf Das Ziel von CBG besteht darin, in den Bereichen «Neurosciences» und «San- 14 té Digitale» Innovationsakteure zu mobilisieren, zusammenzuführen und zu unterstützen. Centre suisse d’électronique et de micro- Ursprünglich fokussiert auf angewandte Forschung und Entwicklung im Be- 115,1 technique CSEM, Neuchâtel reich Mikrotechnologie, ist das CSEM heute thematisch breiter aufgestellt und verfügt u.a. über Forschungsprogramme in den Bereichen Oberflächen, Medtech und Photovoltaik. Ein neuer Schwerpunkt liegt im Bereich «Indus- trie 4.0». Neben Neuchâtel betreibt das CSEM auch Standorte in Muttenz, Zürich, Alpnach und Landquart. inspire AG für mechatronische Produk- Die Mission der inspire AG besteht darin, das an den Forschungsinstituten 11,64 tionssysteme und Fertigungstechnik, der ETH Zürich erarbeitete Know-how auf dem Gebiet der Produktions- Zürich technik zur Schweizer Industrie zu transferieren. Neu sollen Kompetenzen im Bereich «Additive Manufacturing» erweitert und eine Forschungsgruppe aufgebaut werden, die sich mit «Industrie 4.0» beschäftigt. sitem-insel, Bern (neu) Die Mission von sitem-insel AG ist es, die Rahmenbedingungen für die trans- 25,0 lationale Medizin zu verbessern, zusätzliche Innovationen und Wertschöp- fung auszulösen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Medizinstand- orts Schweiz zu stärken Total 181,454 Mio. CHF 11
SBFI NEWS 2/17 l HORIZON 2020 Horizon 2020 – eine Standortbestimmung Fortsetzung einer langen Zusammenarbeitstradition In der neusten Generation der Forschungsrahmenprogramme der Europäischen Union galt die Schweiz bis Ende 2016 als teilassoziierter Staat. Nationale Massnahmen zur Finanzierung von Schweizer Projektbeteiligungen kamen in den Bereichen von Horizon 2020 zum Tragen, in denen die Schweiz nicht assoziiert war. Seit Beginn 2017 ist die Schweiz vollständig an Horizon 2020 assoziiert. Philipp Langer, Leiter des Ressorts EU-Rahmenprogramme im SBFI, blickt auf die Teilassoziierung zurück und zeigt auf, wie es in den nächsten Jahren weitergeht. zusammenarbeit gemäss Standpunkt teilnehmen, und dies lediglich bis Ende der EU an ein intaktes Personenfreizü- 2016. Ab 2017 gab es für die Schweiz gigkeitsabkommen gebunden. Dies ist nur zwei Optionen: eine Vollbeteiligung so im Assoziierungsvertrag von Horizon als assoziiertes Land oder einen totalen 2020 enthalten. Politische Fragen um die Ausschluss vom Programm. Die in diesen Personenfreizügigkeit können daher die drei Jahren herrschende Unsicherheit in Forschungszusammenarbeit mit Europa Bezug auf den Status der Schweizer Part- auch weiterhin betreffen. Ab 2021 wird ner innerhalb von Horizon 2020 schade- das europäische Forschungsrahmenpro- ten der Attraktivität unseres Landes. Da gramm in einer neuen Generation weiter- die Einbindung von Schweizer Partnern geführt. Der Status der Schweiz in diesem in ein Projekt als Risiko für dasselbe er- neuen Programm muss zu gegebener Zeit achtet wurde, verzichteten die internati- ausgehandelt werden. onalen Konsortien manchmal darauf, sie Philipp Langer, Leiter Ressort EU-Rahmen- einzubeziehen. Daraus resultierte eine programme, SBFI. Bild: Gaëtan Bally War die blockierte Lage in den ver- deutliche Abnahme der Schweizer Betei- gangenen drei Jahren für die Hoch- ligung – dies ist in der Tat problematisch, Wie positioniert sich die Schweiz of- schulen und die Forschenden in der da internationale Kooperationen für den fiziell gegenüber dem Programm Ho- Schweiz problematisch? Schweizer Wissenschaftsplatz ein Exzel- rizon 2020? Die Möglichkeit der Teilnahme am For- lenzkriterium sind. Philipp Langer: Die Schweiz vertrat in schungsrahmenprogramm Horizon 2020 den vergangenen drei Jahren stets die- ist für Schweizer Institutionen und Unter- Welche weiteren Möglichkeiten eröff- selbe Position: Sie strebte eine vollstän- nehmen, die im Forschungs- und Inno- nen sich der Schweiz mit der Vollas- dige Assoziierung an Horizon 2020 an. vationsbereich tätig sind, enorm wichtig. soziierung? Die Genugtuung ist gross, da diese Asso- Die Verbundprojekte einerseits ermögli- Durch die Beteiligung am Programm ziierung seit dem 1. Januar 2017 erreicht chen den Schweizer Akteuren, sich in den Horizon 2020 als assoziiertes Land kann ist. Forschende aus der Schweiz können internationalen Netzwerken im jeweili- die Schweiz in den verschiedenen Steue- wie unter dem 6. und 7. EU-Forschungs- gen Wissenschaftsbereich an der Spitze rungsgruppen des Programms auf euro- rahmenprogramm von 2004 bis 2013 zu positionieren. Dank der Möglichkeit, päischer Ebene Einsitz nehmen und damit vollumfänglich an allen Programmteilen sich andererseits für individuelle Stipen- bei der Festlegung der Forschungsthemen von Horizon 2020 (der 8. Programmge- dien wie einen ERC-Grant zu bewerben, und anderer strategischer Aspekte mit- neration) teilnehmen. Zudem kann sich können Forschende in der Schweiz sich reden. Dies ist aus mehreren Gründen die Schweiz an der strategischen und mit den weltweit grössten Talenten wichtig: Einerseits werden die Themen inhaltlichen Gestaltung der Programme messen. Ausserdem sind solche Stipen- der auf europäischer Ebene ausgeschrie- beteiligen. dien ein wesentliches Instrument, um benen Kooperationsprojekte mehr nach die besten Forschenden für die Schweizer einem «Top-down»-Ansatz festgelegt als Könnte sich der Status der Schweiz Institutionen, insbesondere Universitäten, in der Schweiz, und zwar in den Steue- in diesem Programm kurzfristig noch ETH und Fachhochschulen zu gewinnen. rungsgruppen für jeden von Horizon 2020 ändern? Der Erhalt eines Stipendiums ist eine abgedeckten Wissenschaftsbereich (Ge- Die Assoziierung der Schweiz an Ho- prestigeträchtige Anerkennung und für sundheit, Informations- und Kommuni- rizon 2020 gilt bis zum Abschluss des eine Forscherkarriere von grosser Bedeu- kationstechnologien, Umwelt, Weltraum, Programms, das heisst bis Ende 2020. tung. Energie, Klima, Transport, …). Anderer- Selbstverständlich hat es wie bei Verträ- seits sind die von Horizon 2020 bereitge- gen üblich eine gegenseitig anwendbare In den vergangenen drei Jahren konnte stellten finanziellen Mittel so bedeutend Kündigungsklausel, beim vorliegenden sich die Schweiz nur teilweise an Horizon (rund 80 Milliarden Euro über sieben Jah- Vertrag konkret mit einer Kündigungs- 2020 beteiligen, sowohl in Bezug auf den re), dass jede Vorgabe im Zusammenhang frist von sechs Monaten. Eine solche Inhalt als auch die Dauer: Die Forschenden mit diesen Programmen (zum Beispiel die Kündigung steht aktuell nicht zur Dis- in der Schweiz konnten nur an einem Drit- Pflicht, die Resultate über Open Access kussion. Jedoch bleibt die Forschungs- tel der Programme als assoziierte Partner für alle öffentlich zugänglich zu machen) 12
SBFI NEWS 2/17 l HORIZON 2020 einen starken Einfluss hat auf die Art, wie Förderquelle garantiert. So finanziert das Wann liegen neue Zahlen zur Betei- in Europa Forschung und Innovation be- SBFI diejenigen Projekte von Schweizer ligung der Schweiz an Horizon 2020 trieben wird. Forschenden weiter, welche in den Jah- vor? ren 2014 bis 2016 in Brüssel eingegeben Voraussichtlich Anfang 2018 wird das Ausserdem hat die Schweiz auch die und positiv evaluiert wurden. Insgesamt SBFI im Rahmen der regelmässigen Be- Chance, einen potenziell positiven finan- handelt es sich dabei um rund 1000 Pro- richterstattung über die Schweizer Be- ziellen Rückfluss zu erzielen. Als assozi- jekte mit einem Finanzierungsumfang teiligung an den Rahmenprogrammen iertes Land bezahlt die Schweiz der EU von ca. 600 Millionen CHF. Die letz- der Europäischen Union einen neuen einen fixen Betrag proportional zu ihrem ten Projekte werden voraussichtlich im Zwischenbericht publizieren. Ein früheres Bruttoinlandprodukt, während die von Jahr 2023 auslaufen. Bis dahin hat das Publikationsdatum ist nicht sinnvoll, da der EU an europäische und schweizeri- SBFI die entsprechenden Strukturen der wir in diesem Bericht unter anderem die sche Forschende bezahlten Mittel einzig Übergangsmassnahmen aufrechtzuer- Auswirkungen der Vollassoziierung auf- von der Qualität der Projekte abhängen. halten. zeigen möchten. Dazu müssen wir ab- Da sich die Forschenden in der Schweiz warten, bis die ersten Projekte nach der durch hervorragende Projekte auszeich- Treten nach der Unsicherheit und Hek- Vollassoziierung in Brüssel eingegeben, nen, konnte die Schweiz in den letzten tik betreffend Horizon 2020 in den dort evaluiert und die entsprechenden beiden Programmgenerationen, an denen Jahren 2014−2016 nun etwas ruhigere Förderverträge ausgestellt worden sind. sie vollständig assoziiert war (6. und 7. Zeiten ein? Von der Projekteingabe bis zum Förder- Forschungsrahmenprogramm), einen po- Die Zeit zwischen 2014 und 2016 war vertrag dauert es acht Monate. Die Zeit sitiven Rückfluss verzeichnen. durch intensive Arbeit geprägt. Anfäng- für die Aufbereitung der Daten für den lich betraf das unter anderem die Ver- Bericht nimmt ebenfalls mehrere Monate Während der Teilassoziierung von handlungen für die geplante Vollassozi- in Anspruch und bedingt entsprechende 2014 bis 2016 galt die Schweiz in ierung, dann für die Teilassoziierung. Für Ressourcen. verschiedenen Bereichen von Hori- letztere musste die ganze nationale Pro- zon 2020 als Drittstaat. Der Bund hat jektfinanzierung innert kürzester Zeit wie- Es werden jedoch laufend Resultate aus dort die Finanzierung des Schweizer der aufgebaut werden, was unter ande- einzelnen Bereichen von Horizon 2020 Projektteils übernommen. Wie geht es rem das Schaffen einer neuen rechtlichen veröffentlicht. So präsentierte der Europä- mit diesen Projekten nach der Vollas- Grundlage und das Erstellen einer neuen ische Forschungsrat (ERC) Ende 2016 die soziierung nun weiter? IT-Datenbank implizierte (die frühere Da- Resultate der vierten Ausschreibung der Bereits laufende Projekte, die im Rahmen tenbank stammte aus dem Jahr 1993). «Consolidator Grants». Diese werden von von Horizon 2020 Fördermittel erhalten, Die nationale Finanzierung von Projekten Forschenden mit sieben bis zwölf Jahren werden durch die Änderung vom Asso- mit einer normalen Projektdauer von vier Erfahrung nach Abschluss der Promotion ziierungsstatus der Schweiz nicht beein- bis sechs Jahren, im Gegensatz zur Zah- geleitet und sind mit einem Höchstbetrag flusst. Ihre Förderung ist während der lung eines jährlichen Pflichtbeitrags nach von zwei Millionen Euro für fünf Jahre do- gesamten Projektdauer durch dieselbe Brüssel, bedeutete Verschiebungen im tiert. Mit den Grants werden Stellen für jährlichen Zahlungskredit um Hunderte Postdoktorandinnen und -doktoranden, von Millionen Schweizer Franken. Dies Doktorandinnen und Doktoranden sowie Informationsveranstaltung am hat noch jetzt Auswirkungen auf den weitere Mitarbeitende in den geförderten 14. März 2017 in Bern Bundeshaushalt. Forschungsteams geschaffen. Die Schweiz Euresearch und das SBFI organisieren liegt mit 22 Projekten (7%), verteilt auf einen nationalen Informationsanlass Je nach politischer Entwicklung zwischen zehn Schweizer Institutionen, auf dem zu Horizon 2020, um über die Ände- der EU und der Schweiz dürfte sich die guten 6. Platz der Empfängerländer. rungen und neuen Möglichkeiten für Zukunft geordneter, aber sicher nicht we- Schweizer Teilnehmende Auskunft niger aufwendig präsentieren: Das SBFI Kontakt zu geben. Namhafte Referentinnen muss seit Anfang 2017 einerseits die Voll- Philipp Langer, SBFI und Referenten aus der Schweiz und assoziierung mit den Leitungsgremien in Leiter Ressort EU-Rahmenprogramme der Europäischen Kommission sowie Brüssel sicherstellen sowie andererseits +41 58 462 96 93 aus Unternehmen und Hochschulen die weitere projektweise Finanzierung der philipp.langer@sbfi.admin.ch informieren über die Chancen von Schweizer Forschenden. Die Verwaltung Horizon 2020 für die in der Schweiz der 1000 national finanzierten Projekte Weitere Informationen tätige Forschungsgemeinschaft. Nach wird dabei vor allem in den Jahren 2018 www.h2020.ch einem allgemeinen Teil am Vormittag bis 2020 aufwendig sein, weil zu diesem werden die Forschenden am Nach- Zeitpunkt die meisten detaillierten Ab- mittag an thematischen Sitzungen rechnungen erfolgen. Auch fallen die Ho- teilnehmen können. rizon 2020-Projekte umfangreicher aus als frühere EU-Projekte. Es war aber von An- Weitere Informationen beginn klar, dass der Drittstaat-Status der www.euresearch.ch/en/events Schweiz den Aufbau der entsprechenden Administration in der Schweiz bedingt. 13
SBFI NEWS 2/17 l INTERNATIONAL Internationale Beziehungen Ein bewegtes Jahr auf bilateraler Ebene Die Wissenschaftsaussenpolitik ist ein wichtiges Element der schweizerischen Aussenpolitik. Sie ermöglicht es, die Stärken der Schweiz als international wettbewerbsfähigen Standort für wissenschaftliche Forschung und technologi- sche Entwicklung bekannt zu machen, und fördert so die weltweite Zusammenarbeit in diesen Bereichen. Angesichts der verschiedenen Treffen im Januar und Februar verspricht das Jahr 2017 im Hinblick auf die bilateralen Beziehungen ein ereignisreiches zu werden. Das Thema Berufsbildung bildete auch den roten Faden der Reise des Staats- sekretärs nach Serbien Anfang Februar. Ein Informationsaustausch zwischen dem SBFI und dem österreichischen Bundes- ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) in Wien war Gesprächen über die Entwicklungen und die Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschullehre, Forschung und Innova- tion gewidmet. Schliesslich konnte anlässlich des Staats- besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in der Schweiz daran erinnert werden, dass beide Länder der Innovation Eine Delegation unter der Leitung des japanischen Staatsministers für Wissenschaft und Technologie Yosuke eine Priorität einräumen und die Zusam- Tsuruho (vierter von links) wurde von Mauro Dell’Ambrogio im SBFI empfangen. Ihr Ziel war es, das schwei- menarbeit in diesem Bereich in Zukunft zerische Innovationssystem besser kennenzulernen. Bild: Micol Venturino, SBFI. ausbauen wollen. Anfang dieses Jahres ist Staatssekretär lichen und technologischen Zusammen- Kontakt Mauro Dell’Ambrogio nach Rom gereist. arbeit abgebaut werden sollen. Ziel dieses Beatrice Ferrari, SBFI Er war eingeladen worden, sich an der Treffens, an dem auch der neue Prä- Stv. Leiterin Abteilung Internationale jährlichen Sitzung der italienischen Wis- sident des Nationalen Forschungsrats Beziehungen senschaftsattachés zu äussern. Anwesend des Schweizerischen Nationalfonds, Pro- +41 58 462 48 58 waren auch der Minister für auswärtige fessor Matthias Egger, teilnahm, war es beatrice.ferrari@sbfi.admin.ch Angelegenheiten, Angelino Alfano, und auch, die direkten Kontakte zwischen die neue Ministerin für Bildung, Hoch- Forschungsförderagenturen zu unter- Weitere Informationen schule und Forschung, Valeria Fedeli, stützen. Internationale Forschungs- und Innovati- mit der sich der Staatssekretär zudem zu onszusammenarbeit: einem Gespräch traf. Die Beziehungen Südafrika, Serbien, Österreich und www.sbfi.admin.ch/ch_int_ mit Italien im Wissenschaftsbereich sind China forschung_d hervorragend und das Land zählt zu den In Davos hat der Vorsteher des Eidge- wichtigsten Partnern der Schweizer For- nössischen Departements für Wirtschaft, schungsgemeinschaft. Bildung und Forschung, Johann N. Schneider-Ammann, Gespräche geführt Bilaterale Kooperationsprogramme mit Carlos Moedas, dem EU-Kommissar mit Japan für Forschung, Wissenschaft und Inno- Mitte Januar hat eine hochrangige Dele- vation. Die Minister zeigten sich erfreut gation unter der Leitung des japanischen über die Vollassoziierung der Schweiz am Staatsministers für Wissenschaft und Programm Horizon 2020. Der Staatsse- Technologie, Yosuke Tsuruho, das SBFI kretär seinerseits hat sich mit dem Rektor besucht, um das hiesige Innovationssys- der Universität von Kapstadt, Max Price, tem besser kennenzulernen. Die Schwei- über die Zusammenarbeit mit Südafrika zer Regierung unterstützt seit Jahren ein und mit dem Gouverneur von Colorado, bilaterales Kooperationsprogramm mit John W. Hickenlooper, über die Berufs- Japan, mit dem die Beziehungen gestärkt bildungszusammenarbeit zwischen der und die Hindernisse bei der wissenschaft- Schweiz und den USA ausgetauscht. 14
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