Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...

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Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS SEFRI
  Forschung und Innovation SBFI
  Informationen aus dem Staats-
  sekretariat für Bildung,
                                                   Februar/März 17

                                  Berufsbildung 2030 – Resultate der Online-Community

                                  Horizon 2020 – eine Standortbestimmung

                                  Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung

                                                                                        1
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Inhalt

In dieser Ausgabe

 Berufsbildung 2030 – Resultate der Online-Community
    Digitalisierung als Chance und Gefahr für die Berufsbildung                                                   4

 Bilinguales kaufmännisches eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ)
    «Zwei Diplome und drei Jahre Berufserfahrung sind für den Eintritt in
    den Arbeitsmarkt ein bedeutender Vorteil»                                                                     5

 Internationale Hochschulrankings
    Informationen über die Universitäten sind gefragt                                                             7

 Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung
    Subsidiäre Bundesbeiträge zu einer nachhaltigen Stärkung des Forschungs- und
    Innovationsplatzes Schweiz                                                                                    8

 Horizon 2020 – eine Standortbestimmung
    Fortsetzung einer langen Zusammenarbeitstradition                                                             12

 Internationale Beziehungen
    Ein bewegtes Jahr auf bilateraler Ebene                                                                       14

 Astronaut Thomas Pesquet im All
    «Hallo, ist dort die Internationale Raumstation? Sion hier!»                                                  15

Titelbild:
In der Periode 2017–2020 unterstützt der Bund subsidiär 28 Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung mit
einem Gesamtbetrag von gut 420 Millionen Franken. Dazu zählt erstmals auch der Balgrist Campus in Zürich.
Bild: Balgrist Campus AG

IMPRESSUM
Herausgeber: Staatssekretariat für Bildung,
Forschung und Innovation SBFI
Einsteinstrasse 2, 3003 Bern
info@sbfi.admin.ch
www.sbfi.admin.ch
Ausgabe: Nr. 2 2017 (2/17)
Redaktion: Simone Keller, Dani Duttweiler,
Martin Fischer
Layout: Désirée Goetschi
Übersetzungen: Sprachdienst SBFI, GS-WBF und BK
Druck: BBL                                          Folgen Sie uns auf Social Media
Sprachen: d und f (Print), e und i (elektronisch)
ISSN 2296-3677

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Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l EDITORIAL

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser

Der Mobilität im Bereich der Bildung ist das Wort zu reden. Sie bringt für Lernende
und Studierende oft einen persönlichen Mehrwert in Form erweiterter fachlicher, in-
terkultureller und sprachlicher Kompetenzen. Darum wird die Mobilität von Schülerin-
nen und Schülern, von Berufslernenden und von Studierenden durch die öffentliche
Hand unterstützt, von den Kantonen auf nationaler, vom Bund auf internationaler
Ebene.

Was den Bund betrifft, so fördert er die Bildungsmobilität seit Langem jeweils in An-
lehnung an entsprechende europäische Aktivitäten. Beteiligte sich die Schweiz von
2011 bis 2013 aufgrund eines Abkommens mit der EU vollständig, sprich: assoziiert
an den Programmen «Lebenslanges Lernen» und «Jugend in Aktion», konnte ein
vergleichbarer Status im Nachfolgeprogramm Erasmus+ (2014–2020) bislang nicht
erreicht werden. Doch dank beträchtlichem institutionellem Engagement für eine
Übergangslösung bestehen durchaus rege benutzte Instrumente der Mobilitätsförde-
rung: Jedes Jahr machen mehr Personen aus dem Schweizer Hochschul- und Berufs-
bildungsbereich einen Bildungsaufenthalt im Ausland. Sie erhalten dabei Unterstüt-
zung seitens des Bundes, der im Sinne der Reziprozität auch die Incoming-Aktivitäten
europäischer Lernender und Studierender mitzufinanzieren hat.

Die Assoziation an das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 ab 2017 wur-
de möglich, weil die Verhandlungen hierzu bereits Anfang 2014 grundsätzlich abge-
schlossen und bloss noch die politischen Signale (Stichworte: Masseneinwanderungs-
Initiative, Kroatienprotokoll) für das Inkrafttreten zu setzen waren. Eine vergleichbare
Lösung für Erasmus+ war demgegenüber nie so weit gediehen und braucht noch
geduldige Verhandlungen vor allem betreffend dem anzuwendenden Finanzierungs-
schlüssel. Kommt hinzu ein nicht zu unterschätzender Aufwand für den Aufbau der
für eine konkrete Umsetzung notwendigen Agentur.

In diesem Lichte erscheint heute die Assoziierung an das Bildungs-Nachfolgepro-
gramm der EU ab 2021 als realistischerer Zeithorizont. Der Bundesrat wird in Bälde mit
einer Botschaft eine Ersatzlösung für die Jahre 2018–2020 präsentieren. Die damit
verfolgten Ziele: Planungssicherheit für die verbleibende Laufzeit von Erasmus+, eine
effiziente Nutzung der Synergien von Austausch und Mobilität auf nationaler und in-
ternationaler Ebene mit Fokus auf junge Menschen in Ausbildung (Schülerinnen und
Schüler, Berufslernende, Studierende), ein Instrumentarium, das kompatibel ist mit
einer künftig wieder integralen Zusammenarbeit auf europäischer Ebene.

Mauro Dell’Ambrogio
Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation

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Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l BERUFSBILDUNG

Berufsbildung 2030 –Resultate der Online-Community

Digitalisierung als Chance und Gefahr für die Berufs-
bildung
Im Rahmen des Prozesses «Berufsbildung 2030 – Vision und strategische Leitlinien» hat die Online-Community Ende
2016 eine Diskussion über die Auswirkungen sogenannter Megatrends auf die Schweizer Berufsbildung geführt. Beim
entsprechenden Voting zeigte sich, dass der Einfluss der Digitalisierung auf die künftige Berufsbildung am stärksten
eingeschätzt wird. Aktiv war auch die Expertengruppe, welche anhand einer Analyse die Stärken, Schwächen, Chan-
cen und Gefahren der Berufsbildung analysierte. An der Verbundpartnertagung Mitte März 2017 werden in einem
nächsten Schritt strategische Leitlinien und die Vision für die Berufsbildung 2030 entwickelt.

Mit der Lancierung der Online-Communi-                     Weiter gehen die Voting-Teilnehmenden            der Nutzerinnen und Nutzer der Online-
ty im November 2016 wurde die Diskus-                      von einem eher starken Einfluss der              Community übereinstimmt.
sion über eine zukunftsfähige «Berufsbil-                  Megatrends Deindustrialisierung, Glo-
dung 2030» gestartet. Alle Akteurinnen                     balisierung und Upskilling aus. Upskil-          Die insgesamt 21 Mitglieder der Experten-
und Akteure der Berufsbildung sowie wei-                   ling bedeutet, dass die Nachfrage nach           gruppe – bestehend aus Vertreterinnen
tere Interessierte waren eingeladen, sich                  qualifizierten Fachkräften seitens der           und Vertretern von Bund, Kantonen und
auf www.berufsbildung2030.ch an der                        Unternehmen steigt und dadurch die               Organisationen der Arbeitswelt – trafen
Diskussion zu den Megatrends mit Aus-                      Erwerbstätigen ein immer höheres Aus-            sich zwischen Oktober 2016 und Januar
wirkung auf die Schweizer Berufsbildung                    bildungsniveau aufweisen. Der Genera-            2017 zu drei Workshops und analysier-
zu beteiligen.                                             tionenkonflikt wird gemäss Einschätzung          ten die Stärken, Schwächen, Chancen
                                                           der Voting-Teilnehmenden kaum Einfluss           und Gefahren der Berufsbildung (SWOT).
Online-Community setzt sich mit                            auf die künftige Ausgestaltung der Be-           Zudem diskutierten sie intensiv über ein
Megatrends auseinander                                     rufsbildung haben.                               Ist- und Soll-Modell der Berufsbildung. Die
Die Online-Community konnte einerseits                                                                      Expertengruppe kam zum Schluss, dass
eine Einschätzung des Einflusses einzel-                   Rascher Wandel als Herausforderung               sich wichtige Chancen für die Berufsbil-
ner Megatrends auf die Berufsbildung                       für die Berufsbildung                            dung unter anderem aus der Digitalisie-
abgeben und andererseits beurteilen,                       Die Ergebnisse und Auswertung des Fo-            rung ergeben. Eine zentrale Gefahr berge
wie wahrscheinlich einzelne Megatrends                     rums Megatrends flossen im Januar 2017           jedoch das hohe Tempo des Wandels der
eintreten werden. Es zeigte sich, dass von                 in die Diskussion der Expertengruppe ein.        Wirtschaft und der Gesellschaft, welches
allen Megatrends der Einfluss der Digitali-                Es zeigte sich, dass die Einschätzung der        durch Megatrends wie Digitalisierung
sierung auf die Berufsbildung am stärks-                   Expertinnen und Experten über die Be-            oder Deindustrialisierung angetrieben
ten eingeschätzt wird.                                     deutung der Megatrends mit denjenigen            werde. Es sei eine Herausforderung, die
                                                                                                            Berufsbildung auf diesen raschen Wandel
Einschätzung des Einflusses der Megatrends auf die Berufsbildung durch                                      mit noch unsicherem Ausgang vorzube-
die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform berufsbildung2030.ch                                               reiten.

                                                                                                            Vision für die Berufsbildung 2030
                         Globalisierung             24%                  51%                    21%
                                                                                                            Die SWOT-Analyse und die Ist-Soll-Mo-
                         Digitalisierung            28%                              69%                    delle wurden aufgrund der Expertenin-
          Datenindustrialisierung und                                                                       terviews sowie der Diskussionen auf der
                                                19%                    53%                      27%
          Spezialisierung der Industrie                                                                     Online-Plattform für die Expertengruppe
                             Upskilling        9%                53%                        35%             vorbereitet. Auf Basis der beiden Analysen
                                                                                                            entwarfen die Expertinnen und Experten
              Demografischer Wandel 4%                 31%                      47%                  17%
                                                                                                            erste Handlungsoptionen. Die detaillierten
                             Migration 7%             25%                    48%                 19%        Ergebnisse der Expertenworkshops sind
                                                                                                            auf www.berufsbildung2030.ch und
                 Generationenkonflikt 6%             21%                 47%                  21%
                                                                                                            www.sbfi.admin.ch aufgeschaltet.
                Ressourcenknappheit            5%          39%                       39%            14%
                           beim Staat
    Steigende Mobilität und Flexibilität                                                                    Die Arbeiten der Expertengruppe dienen
                                                    28%                  45%                    24%
           in den Arbeitsbeziehungen                                                                        als Grundlage für den nächsten Schritt
                                           0          20          40            60         80         100   innerhalb der Konzeptionsphase, die
                                               Kein Einfluss                  Geringer Einfluss               Verbundpartnertagung vom 16./17. März
                                               Eher geringer Einfluss         Eher starker Einfluss           2017. An diesen beiden Tagen werden
                                               Starker Einfluss
                                                                                                            die strategischen Leitlinien und die Visi-
Quelle: Ecoplan: Berufsbildung2030.ch – Auswertung des Forums Megatrends, Abbildung 2, Seite 3.             on für die Berufsbildung 2030 entwickelt.

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Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l BERUFSBILDUNG

Diese bieten einen allgemeinen Blick auf                 Strategien zu vergleichen sowie konkrete                Kontakt
die Zukunft der Berufsbildung und sind                   Modelle und Ideen zu entwickeln.                        Katrin Frei, SBFI
Ausgangspunkt für eine vertiefte Aus-                                                                            Leiterin Ressort Berufsbildungspolitik
einandersetzung. Nach der Konsolidie-                    Der gesamte Prozess ist auf rund zwei Jahre              +41 58 462 82 47
rungsphase und der Verabschiedung Ende                   angelegt. Es gibt weiterhin viele Möglich-               katrin.frei@sbfi.admin.ch
2017 ermöglichen die beiden Instrumen-                   keiten, sich als Kanton, Organisation der
te den Verbundpartnern und weiteren                      Arbeitswelt, Unternehmen oder Einzelper-                Weitere Informationen
interessierten Kreisen, eigene Strategien                son in den Prozess einzubringen und die                 Berufsbildung 2030:
abzuleiten beziehungsweise bestehende                    Zukunft der Berufsbildung mitzugestalten.                www.berufsbildung2030.ch

Bilinguales kaufmännisches eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ)

«Zwei Diplome und drei Jahre Berufserfahrung sind für
den Eintritt in den Arbeitsmarkt ein bedeutender Vorteil»
Kompetenzen in Fremdsprachen tragen auf dem internationalen Parkett wesentlich zur Flexibilität der Lernenden und
zukünftigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei. In der bilingualen beruflichen Grundbildung wird die Ausbil-
dung – sowohl im Betrieb als auch in der Schule – zweisprachig absolviert. So werden im Unterricht beispielsweise
Fachinhalte in der Fremdsprache vermittelt, womit die Fremdsprache zur Arbeitssprache wird. Dem SBFI ist die Förde-
rung der bilingualen beruflichen Grundbildung ein wichtiges Anliegen. Im Rahmen der Projektförderung und gestützt
auf Artikel 54 des Berufsbildungsgesetzes wird ein seit 2013 in Genf laufendes Pilotprojekt unterstützt.

                                                                                                                 Pilotprojekt
                                                                                                                 Vor diesem Hintergrund hat das OFPC
                                                                                                                 mit der Unterstützung des SBFI im Jahr
                                                                                                                 2013 ein Pilotprojekt für eine neue zwei-
                                                                                                                 sprachige berufliche Grundbildung im
                                                                                                                 kaufmännischen Bereich lanciert. «Wir
                                                                                                                 haben diesen Bildungsgang ganz neu
                                                                                                                 geschaffen», erklärt Christoph Schind-
                                                                                                                 ler, Leiter des Projekts bilinguales EFZ im
                                                                                                                 OFPC. «Der Bildungsplan, die Organisa-
                                                                                                                 tion des englischsprachigen Unterrichts,
                                                                                                                 die Übersetzung der Lehrmittel, die Eva-
                                                                                                                 luation und Neugestaltung des Profils,
                                                                                                                 von der erweiterten Grundbildung bis zur
                                                                                                                 integrierten Berufsmaturität – wir haben
                                                                                                                 alles daran gesetzt, den Bedürfnissen der
Die internationale Firma Société générale des Surveillance (SGS) in Genf bietet ihren Lernenden die bilinguale   Unternehmen auf dem Genfer Arbeits-
Ausbildung an. Vom Mehrwert dieses Projekts überzeugt sind sowohl der Berufsbildner Arnaud Luisier wie           markt zu entsprechen. So war es für alle,
auch Diogo Da Cunha, Lernender im dritten Lehrjahr. Bild: Laurie Josserand, SISP
                                                                                                                 die dieses neuartige Projekt tatkräftig un-
                                                                                                                 terstützt und vorangetrieben haben, und
Genf ist als internationale Stadt Sitz von               lenangebot in den nächsten Monaten um                   insbesondere für die Berufsbildnerinnen
rund 20 grossen Organisationen – insbe-                  40% auszubauen. «Für einen Drittel der                  und Berufsbildner in den Betrieben eine
sondere verschiedener UNO-Organisati-                    Genfer Arbeitsstellen sind gute Englisch-               grosse Genugtuung, als die ersten Ler-
onen – und von nicht weniger als 250                     kenntnisse unerlässlich», betont Grégoire               nenden des bilingualen Lehrgangs 2016
NGO. Der Privatsektor hinkt aber keines-                 Evéquoz, Leiter des Amts für Berufsbera-                ihr Diplom erhielten.»
wegs hinterher: Die 85 schweizerischen                   tung, Berufs- und Weiterbildung (OFPC)
und ausländischen multinationalen Unter-                 des Kantons Genf. «Fast 50 000 Perso-                   Sprachimmersion
nehmen des Groupement des entreprises                    nen sprechen die Sprache Shakespeares                   2013 führten etwa 15 Betriebe die bi-
multinationales (GEM) beschäftigen über                  täglich und rund 100 000 Erwerbstätige                  linguale EFZ-Ausbildung ein. Drei Jahre
30 000 Personen und bieten rund 600                      verwenden sie punktuell.»                               später zogen über 20 weitere Unter-
Ausbildungsplätze, davon 200 Lehrstel-                                                                           nehmen (Banken, Reisebüros, Transport-
len. Das GEM plant zudem, sein Lehrstel-                                                                         unternehmen usw.) nach und boten jun-

                                                                                                                                                          5
Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l BERUFSBILDUNG

gen Lernenden diesen Bildungsgang an.          sche Berufsmaturität, mit der sie zu den        lativ hoch ist, können wir im letzten Jahr
Dazu gehört auch die Société Générale de       Fachhochschulen zugelassen ist», erklärt        das BEC, das Business English Certificate,
Surveillance (SGS). «Wir bilden seit über      Mehrshad Gaffary, verantwortlicher De-          erwerben.» (Fortsetzung Seite 7)
40 Jahren Lernende aus», sagt Arnaud           kan für die beruflichen Ausbildungsgänge
Luisier, Verantwortlicher für die Lernen-      am Collège et Ecole de Commerce André-            Bilinguale Berufsbildung in Zug
den am weltweiten Hauptsitz des schwei-        Chavanne. «Wer dies möchte, kann nach
zerischen multinationalen Unternehmens         erfolgreichem Abschluss der Passerelle            Das SBFI unterstützt auch ein vom
mit Niederlassungen in über 140 Ländern.       auch einen universitären Studiengang              Kanton Zug im Jahr 2014 lanciertes
«Die Ergänzung der kaufmännischen              antreten.»                                        Pilotprojekt. So können Lernende in
Grundbildung mit sprachlichen Kompe-                                                             Zug eine bilinguale Grundbildung in
tenzen schafft einen echten Mehrwert           Bevor sich die Lernenden jedoch für ein           verschiedenen IT- sowie kaufmänni-
für diese Grundbildung. Aus unserer Sicht      Studium auf Tertiärstufe entscheiden kön-         schen Berufen absolvieren. Wie in
entspricht sie zu 100% unseren Bedürf-         nen, müssen sie zunächst Arbeit, Schule           Genf ist die Wirtschaft in Zug stark
nissen und unserer Unternehmenskultur.         und Sprachpraktika unter einen Hut brin-          auf internationale Tätigkeiten ausge-
Für die Lernenden ihrerseits bedeutet die      gen. Manche Fächer werden auf Franzö-             richtet. Das Pilotprojekt, das bis 2019
Ausbildung in einem vielsprachigen Um-         sisch, andere auf Englisch unterrichtet           dauert, soll auch dazu beitragen,
feld eine Aufwertung ihres Profils, was        (400 Stunden), wie in den Standards zum           neue multinationale Unternehmen
insbesondere im Hinblick auf den Eintritt      Plan d’études romand vorgeschrieben. Di-          in das schweizerische Bildungssystem
in den Arbeitsmarkt wertvoll ist.»             ogo Da Cunha, Lernender im dritten Lehr-          einzubinden.
                                               jahr bei SGS, bestätigt, dass er sich erst an     Weitere Informationen
Doppelter Abschluss                            das hohe Tempo des Programms der du-              Berufsbildung International Zug:
Exzellenz hat ihren Preis, sind doch die       alen Ausbildung gewöhnen musste: «So-             www.zg.ch/behoerden/volkswirt-
Anforderungen während der ganzen Aus-          wohl in der Schule wie auch im Betrieb            schaftsdirektion/amt-fur-berufsbil-
bildung sehr hoch. «In nur drei Jahren er-     geht alles sehr schnell und bei Lehrbeginn        dung/berufsbildung-international
wirbt die junge Person einen doppelten         sind ein paar Abstimmungen notwendig.
Abschluss: Das EFZ und die kaufmänni-          Da das Englischniveau im Unterricht re-

    Förderung von Projekten zur Weiterentwicklung der Berufsbildung
    Der Bund fördert die Berufsbildung in der Schweiz mit Subventionen. Während das Gros der Bundesmittel in ei-
    nem einfachen Verfahren über Pauschalbeiträge ausgerichtet wird, erhalten Entwicklungsprojekte und besondere
    Leistungen im öffentlichen Interesse eine spezifische Unterstützung. Mit dieser Projektförderung leistet der Bund
    einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Berufsbildung.

    Gestützt auf Artikel 54 des Berufsbil-     Antragsberechtigte                              dienten mehr als drei Viertel gezielt der
    dungsgesetzes (BBG) werden Projekte        Der Kreis der Antragsberechtigten ist breit     Weiterentwicklung des Berufsbildungs-
    subventioniert, die zur Weiterentwick-     gefasst. Mögliche Empfänger von Förder-         systems. Beispiele sind die Revisionen
    lung und zum Aufbau zukunftsgerich-        geldern sind Kantone, Organisationen der        der Ausbildungsgrundlagen der beruf-
    teter Strukturen beitragen. Darunter       Arbeitswelt, Schulen, Lehrbetriebsverbün-       lichen Grundbildung sowie der höhe-
    fallen Pilotprojekte, Studien und An-      de, Arbeitsgemeinschaften, Unternehmen          ren Berufsbildung, eine Studie zu den
    schubfinanzierungen.                       oder Einzelpersonen.                            Ausbildungs- und Erwerbsverläufen
                                                                                               von verschiedenen Berufsgruppen der
    Artikel 55 BBG gibt dem Bund die Mög-      Gewappnet für die Zukunft                       sozialen Arbeit in ausgewählten Berufs-
    lichkeit, Beiträge für Leistungen auszu-   Ein Blick auf die vergangenen Jahre – die       feldern des Sozialbereiches und von Be-
    richten, die im öffentlichen Interesse     Projektförderung wurde mit der Revision         rufsabwanderern oder die Berufsmeis-
    liegen, aber ohne zusätzliche Unterstüt-   des Berufsbildungsgesetzes 2004 geschaf-        terschaften SwissSkillsBern 2018.
    zung nicht erbracht werden können.         fen – bestätigt, dass sich dieses Instrument
    Dabei handelt es sich etwa um Mass-        bewährt. Die Inhalte der geförderten            Kontakt
    nahmen zur Förderung der Integration       Projekte und unterstützten Massnahmen           Philipp Theiler, SBFI
    von Jugendlichen mit schulischen, sozi-    unterliegen den gesellschaftlichen und          Leiter Ressort Subventionen und
    alen oder sprachlichen Schwierigkeiten     wirtschaftlichen Einflüssen und haben           Projektförderung
    in die Berufsbildung, die Erstellung von   sich über die Zeit hinweg verändert. Dank        +41 58 463 22 72
    Lehrmitteln für sprachliche Minderhei-     der offenen Ausgestaltung der Projekt-           philipp.theiler@sbfi.admi.ch
    ten oder Massnahmen zur Sicherung          förderung können Herausforderungen in
    und Erweiterung des Lehrstellenange-       der Weiterentwicklung der Berufsbildung         Weitere Informationen
    botes.                                     unterstützt und gemeistert werden. Allein       Projektförderung in der Berufsbildung:
                                               im Jahr 2016 unterstützte das SBFI rund          www.sbfi.admin.ch/projektfoerde-
                                               160 Projekte der Verbundpartner; davon          rungbb

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Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l HOCHSCHULEN

Breite Palette an Weiterbildungs-               oz aus. «Die Berufsaussichten sind sehr             Kontakt
möglichkeiten                                   vielfältig und daneben stehen zahlreiche            Grégoire Evéquoz, OFPC
Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Viel-       Weiterbildungsmöglichkeiten offen, bei-             Generaldirektor
seitigkeit, Sprachkompetenz und hohe            spielsweise die höhere Berufsbildung oder            +41 22 388 44 00
Ansprüche gehören zu den Soft Skills, die       die universitären Ausbildungen.» Und                 gregoire.evequoz@etat.ge.ch
die Jugendlichen auf dem Weg zu diesem          Christoph Schindler fügt hinzu: «Die im
doppelten Abschluss erlangen. «Zwei Di-         internationalen Umfeld geltenden Codes              Michel Fior, SBFI
plome und drei Jahre Berufserfahrung in         zu kennen, bringt den jungen Leuten zu-             Stv. Leiter Ressort Berufsentwicklung
einem internationalen Umfeld sind we-           dem weitere positive Nebeneffekte: Of-               +41 58 464 91 90
sentliche Vorteile für den Eintritt in den      fenheit und Zugang zu anderen Kulturen               michel.fior@sbfi.admin.ch
Arbeitsmarkt, in unterschiedlichsten Be-        können sich in einem sich stetig wandeln-
reichen wie dem Bankensektor, dem Tou-          den sozioökonomischen Kontext als sehr              Weitere Informationen
rismus oder der Kommunikation, um nur           nützlich erweisen.»                                 Bilingualer Unterricht an Schulen:
einige zu nennen», führt Grégoire Evéqu-                                                             www.ehb.swiss/bili

Internationale Hochschulrankings

Informationen über die Universitäten sind gefragt
Das Ranking von Universitäten in Form von Ranglisten hat seit einigen Jahren Hochkonjunktur. Auf der Webseite
www.universityrankings.ch bietet das SBFI zusammen mit der Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschu-
len (swissuniversities) eine Übersicht über die internationalen Hochschulrankings. Die Besucherstatistik zeigt: Diese
Dienstleistung ist vor allem auch international gefragt.

Rankings von Universitäten existieren be-       Entwicklung der Positionen der ETH Zürich in den vier Rankings
reits seit den 1920er-Jahren. Sie waren               1
anfänglich nicht weltweit ausgerichtet
und zudem auf ausgewählte universitäre                9
Leistungsbereiche begrenzt. In der jüngs-
ten Vergangenheit haben zwei interna-                17
tionale Rankings besondere Beachtung
                                              Rang

                                                     25
gefunden: das Shanghai-Ranking (seit
2003) der weltweit besten Universitäten
                                                     33
und Times Higher Education Ranking
(THES-Rankings) (seit 2004).                         41

Grafische Darstellung verschafft                     60
Überblick                                                 03   04     05     06     07    08   09    10     11   12    13    14   15     16
Das SBFI hat Ende 2007 eine Webseite                                                            Jahr
erstellt, die die Resultate der wichtigsten               Shanghai      QS        Times    Leiden
Hochschulrankings zusammenfasst. Dabei          Quelle: www.universityrankings.ch
handelt es sich um das Shanghai-Ranking
(Academic Ranking of World University           sondern auch einen Vergleich mit meh-               Beginn mehr als ein Drittel der Besuche
ARWU), das Times Higher Education Ran-          reren anderen Universitäten in derselben            aus dem Ausland den Nachbarländern
king (THE World University Rankings), das       Grafik.                                             zuzuschreiben waren, entfällt heute ein
QS Quacquarelli Ranking (QS World Uni-                                                              grosser Teil von ihnen auf fernere Länder
versity Rankings) und das CWTS Leiden           Internationale Nachfrage                            wie Russland oder China.
Ranking.                                        Die schweizerischen Besucherinnen und
                                                Besucher der Seite machen seit der Auf-             2008 stand die Schweiz als Herkunftsland
Die Seite soll den Nutzerinnen und Nut-         schaltung zwischen einem Viertel und                mit 23,4% der Besucherinnen und Be-
zern ermöglichen, rasch Informationen           einem Drittel der Personen aus, die Infor-          sucher auf dem ersten Platz, gefolgt von
über eine bestimmte Hochschule zu               mationen über die Hochschulen suchen.               Deutschland (10,7%), Frankreich (10,4%),
finden. Sie bietet nicht nur eine Grafik        Die Zusammensetzung der ausländischen               den USA (7,8%) und dem Vereinigten Kö-
mit den Positionen der Hochschule (und          Besucherinnen und Besucher hat sich in-             nigreich (4%). Gegenwärtig (2016) entfal-
deren Entwicklung) in den vier Rankings,        dessen deutlich verändert. Während zu               len 27,6% der Besuche auf die Schweiz,

                                                                                                                                              7
Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION

Anzahl einzelner Besuche pro Tag, von 2013 bis 2016                                                          dass die Besucherzahl an den Tagen nach
1200
                                                                                                             der Veröffentlichung der Rankings von
                                                                                                             Shanghai, Times, QS oder Leiden stark
1000                                                                                                         ansteigt.
 800                                                                                                         Der Anteil der regelmässigen Besuche-
                                                                                                             rinnen und Besucher, die sich wiederholt
 600                                                                                                         auf der Seite informieren, ist im Laufe der
 400                                                                                                         Jahre ebenfalls angestiegen: von 14,4%
                                                                                                             im Jahr 2008 auf 26,5% im Jahr 2016.
 200

    0                                                                                                        Kontakt
                2013                 2014                  2015                 2016                         Isabelle Maye, SBFI
Quelle: Google Analytics                                                                                     Wissenschaftliche Beraterin
                                                                                                             Ressort Grundlagen, Abteilung
dahinter folgen Russland (6,2%) und die                Steigende Besucherzahlen                              Nationale Forschung und Innovation
USA (5,7%). Unter den ersten zehn Län-                 Dieses Ergebnis ist umso erfreulicher und              +41 58 463 09 64
dern befinden sich auch der Iran (5,1%),               bemerkenswerter, als die Besuche der Sei-              isabelle.maye@sbfi.admin.ch
Indien (3,2%) und China (1,5%).                        te stetig zunehmen: 2008 wurde sie pro
                                                       Monat von rund 2000 einzelnen Personen                Weitere Informationen
                                                       aufgerufen, aktuell (2016) liegt die Zahl             Ergebnisse der Rankings der Universitä-
                                                       bei über 4300. Wenig überraschend ist,                ten:  www.universityrankings.ch

Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung

Subsidiäre Bundesbeiträge zu einer nachhaltigen Stär-
kung des Forschungs- und Innovationsplatzes Schweiz
In der Periode 2017–2020 unterstützt der Bund mit einem Gesamtbetrag von gut 420 Millionen Franken subsidiär 28
Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung. Die geförderten Einrichtungen sind in verschiedensten Fachbe-
reichen angesiedelt. Sie leisten einen Beitrag zur Generierung von wissenschaftlichem Mehrwert und ergänzen die
Forschungsaktivitäten an den Hochschulen und im ETH-Bereich. Entsprechend den übergeordneten Zielen der Bot-
schaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation in den Jahren 2017–2020 (BFI-Botschaft) liegt der Förder-
schwerpunkt bei der Unterstützung von Technologiekompetenzzentren.

                                                                                                             Das Bundesgesetz über die Förderung der
                                                                                                             Forschung und der Innovation (FIFG) gibt
                                                                                                             in Artikel 15 dem Bund die Möglichkeit,
                                                                                                             qualitativ hochstehende Forschungsein-
                                                                                                             richtungen ausserhalb des Hochschul-
                                                                                                             bereichs subsidiär zu unterstützen. Das
                                                                                                             Gesetz unterscheidet dabei drei Katego-
                                                                                                             rien:
                                                                                                             • Forschungsinfrastrukturen: Hierbei
                                                                                                                handelt es sich namentlich um wissen-
                                                                                                                schaftliche Hilfsdienste im Bereich der
                                                                                                                wissenschaftlichen und technischen In-
                                                                                                                formation und Dokumentation, welche
                                                                                                                einen wichtigen Beitrag zur Entwick-
                                                                                                                lung der Forschung in ihrem Fachbe-
                                                                                                                reich leisten;
                                                                                                             • Forschungsinstitutionen: Sie sind in der
                                                                                                                Regel in hoch spezialisierten Forschungs-
Den grössten Beitrag des Bundes zur Förderung von Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung in           bereichen aktiv und/oder, gestützt auf
den Jahren 2017–2020 erhält das Technologiekompetenzzentrum CSEM. Es trägt in unterschiedlichen Berei-
chen wie dem Internet der Dinge, der vernetzten Technologien, der Photovoltaik oder dem Bereich «Industrie      entsprechende kantonale Strategien, an
4.0» dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsfähigkeit der Schweiz zu erhalten. Bild: CSEM        eine Hochschule assoziiert;

8
Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION

                                                                                                               Da die eingereichten Gesuche die ver-
                                                                                                               fügbaren Mittel überstiegen, musste
                                                                                                               gemäss Subventionsgesetz das WBF eine
                                                                                                               Prioritätenordnung für die Gesuchsbe-
                                                                                                               urteilung erstellen. Diese orientierte sich
                                                                                                               an den übergeordneten Zielen gemäss
                                                                                                               BFI-Botschaft 2017–2020: Förderung der
                                                                                                               Public Private Partnership und Stärkung
                                                                                                               der Innovationsförderung. Die Priorität
                                                                                                               bei der Gesuchsbeurteilung lag daher bei
                                                                                                               der Unterstützung von Technologiekom-
                                                                                                               petenzzentren, gefolgt von der Förderung
                                                                                                               von Forschungsinfrastrukturen und der
                                                                                                               Förderung der Forschungsinstitutionen.

                                                                                                               Von den 31 eingereichten Gesuchen er-
                                                                                                               halten 28 in den Jahren 2017–2020 einen
                                                                                                               Beitrag des Bundes: Neun Institutionen im
                                                                                                               Bereich Kultur und Sozialwissenschaften,
Die Schweizer Paraplegiker Forschung in Nottwil zählt zu den vom Bund subsidiär unterstützten Forschungs-      15 im Bereich Biologie und Medizin und
institutionen. Bild: Schweizer Paraplegiker-Stiftung                                                           vier im Bereich Technik, Informatik und
                                                                                                               Ingenieurwesen. Im Vergleich zu früheren
• Technologiekompetenzzentren: Sie                    Technologiekompetenzzentren                              Förderperioden ist eine Verschiebung zu
  stellen eine systematische Verbindung               werden prioritär unterstützt                             Gunsten der Biologie und Medizin erfolgt.
  zwischen Hochschulforschung und                     Das Eidgenössische Departement für
  Privatwirtschaft mit Blick auf den Wis-             Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)                  Kontakt
  sens- und Technologietransfer her und               entschied Ende 2016 über die Beiträge                    Nicole Schaad, SBFI
  arbeiten auf einer nichtkommerziellen               an die einzelnen Institutionen. Es stützte               Leiterin Ressort Forschung
  Basis.                                              sich dabei auf einen formellen Antrag des                 +41 58 463 59 85
                                                      für die Prüfung der Gesuche zuständigen                   nicole.schaad@sbfi.admin.ch
Aufgestockter Zahlungsrahmen                          SBFI. Der Schweizerische Wissenschafts-
In der BFI-Periode 2013–2016 unterstütz-              und Innovationsrat (SWIR) hatte vorgän-                  Weitere Informationen
te der Bund 26 Forschungseinrichtungen.               gig im Auftrag des SBFI alle Gesuche aus                 Links zu den Forschungseinrichtungen
Sie alle haben 2015 beim SBFI ein (Fort-              wissenschaftlicher Sicht geprüft und Stel-               von nationaler Bedeutung:
setzungs-)Gesuch für die BFI-Periode                  lung genommen.                                            www.sbfi.admin.ch/fvnb
2017–2020 eingereicht. Zusätzlich gingen
fünf neue Gesuche ein. Das beantragte
Fördervolumen der insgesamt 31 Gesuche
für die Förderperiode 2017–2020 belief
sich auf 529 Millionen Franken.

Der Bundesrat hatte in der BFI-Botschaft
2017–2020 unter Berücksichtigung
der Bundesfinanzen einen Zahlungs-
rahmen von 382 Millionen Franken für
Forschungseinrichtungen von nationaler
Bedeutung nach Art. 15 FIFG beantragt.
In diesem Antrag findet sich auch die Fi-
nanzierung von Sondermassnahmen, na-
mentlich der Beitrag an die Nationale För-
derinitiative Personalisierte Medizin und
an das geplante Kompetenznetzwerk 3-R
im Bereich Alternativmethoden zu Tier-
versuchen. Das Parlament hat den vom
                                                      Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft
Bundesrat beantragten Zahlungsrahmen                  in Zürich besitzt eine aussergewöhnliche Sammlung
schliesslich auf 422 Millionen Franken                von Archivalien, Dokumentationen und Fachlitera-
aufgestockt – in erster Linie zu Gunsten              tur zur historischen und zeitgenössischen Schweizer
                                                      Kunst. Als Forschungsinfrastruktur erhält das Institut
der Unterstützung von Technologiekom-                 2017–2020 einen Beitrag des Bundes.
petenzzentren.                                        Bild: SIK-ISEA, Zürich

                                                                                                                                                        9
Februar/März 17 - Berufsbildung 2030 - Resultate der Online-Community Horizon 2020 - eine Standortbestimmung Forschungseinrichtungen von ...
SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION

Während der Vierjahresperiode 2017–2020 unterstützte Institutionen
Forschungsinfrastrukturen
Forschungseinrichtung                      Kurzbeschreibung                                                                Bundesbeitrag
                                                                                                                           2017–2020
                                                                                                                           (in Mio. CHF)
Fondation Jean Monnet pour l'Europe        Die FJME ist Verwalterin der Archivalien von Jean Monnet (1888–1979), fran-           0,54
FJME, Lausanne                             zösischer Unternehmer und Wegbereiter der europäischen Einigungsbestre-
                                           bungen, sowie von weiteren Persönlichkeiten, die einen wichtigen Beitrag
                                           zur europäischen Integration geleistet haben. Sie beherbergt ein Zentrum für
                                           europäische Dokumentation.
Fondation suisse pour la recherche en      • Erhebung von Daten im Rahmen von nationalen und internationalen Um-                  11
sciences sociales FORS, Lausanne             fragen;
                                           • Bereitstellung und Dokumentation von Datensätzen für Sekundäranalysen;
                                           • Forschung im Bereich sozialwissenschaftlicher Themen, besonders Umfra-
                                             gemethoden.
Istituto Ricerche Solari IRSOL, Locarno    Das IRSOL entwickelt Beobachtungseinrichtungen vor allem im Bereich der                 1
                                           solaren Spektropolarimetrie (Sonnenforschung) und arbeitet eng mit interna-
                                           tionalen Institutionen zusammen.
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für     SAKK und SPOG sind in erster Linie für kooperative Studien in der klinischen          27,2
klinische Krebsforschung SAKK / Schwei-    Krebsforschung in der Schweiz zuständig.
zerische Pädiatrische Onkologie Gruppe     Neben der Forschungstätigkeit erbringen sie über das Koordinationszentrum
SPOG, Bern                                 auch Dienstleistungen, z.B. im regulatorischen Bereich.
Swiss Centre for Applied Human Toxico-     Die drei Kernaufgaben des SCAHT umfassen die regulatorische Humantoxi-                 10
logy SCAHT, Basel, Genf, Lausanne          kologie (in Abstimmung mit verschiedenen Bundesämtern), die Forschung
                                           und Ausbildung.
Swiss Clinical Trial Organisation SCTO,    Als zentrale Kooperationsplattform für pathologieunspezifische klinische For-          14
Basel (neu)                                schung hat die SCTO die Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen klinischen
                                           Forschungszentren zu fördern und zu koordinieren. Diese Tätigkeiten erfol-
                                           gen in Abstimmung mit der SAKK.
Swiss Institute of Bioinformatics SIB,     Das SIB hat zwei Kernaufgaben:                                                        46,5
Netzwerkstruktur (Hubs an Hoch-            1. Die Bereitstellung von Datenbanken für die Molekularbiologie, die Geno-
schulen)                                      mik, Proteomik sowie die Systembiologie;
                                           2. Die Koordination von Forschung und Ausbildungsaufgaben in der Bioin-
                                              formatik an den Schweizer Hochschulen.
Schweizerisches Institut für Kunstwis-     Das SIK ist ein national und international anerkanntes kunstwissenschaftli-           11,4
senschaft SIK, Zürich                      ches und kunsttechnologisches Kompetenzzentrum mit Fokus auf der Bilden-
                                           den Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Schweizerisches Sozialarchiv SSA, Zürich   Das SSA stellt Quellenmaterialien zum sozialen Wandel und sozialen Bewe-               5,1
                                           gungen nach bibliothekarischen, archivarischen und dokumentarischen Stan-
                                           dards einem wissenschaftlichen und allgemeinen Publikum zur Verfügung.
Service scientifique auxiliaire en géo- Die SSAG vermittelt der wissenschaftlichen Gemeinschaft im In- und Ausland                1,9
sciences SSAG (Fondation Jules Thur- Zugang zu den einmaligen paläontologischen Sammlungen von Jurassica
mann), Jura                             (u.a. Förderung von Wissenschaft im Kanton Jura).
Stiftung Schweizerische Theatersamm- Die STS ist die nationale Dokumentationsstelle für das Schweizer Theater, be-                1,8
lung STS, Bern                       stehend aus Archiv, Bibliothek und Museum. Sie wird 2017 mit dem Schwei-
                                     zerischen Tanzarchiv fusionieren.
Vitrocentre Romont – Centre suisse de Nationales Kompetenzzentrum für historische und künstlerische Glaskunst-                    2,1
recherche sur le vitrail et les arts du verre werke, namentlich auf den Spezialgebieten der Hinterglasmalerei und unter
                                              dem Einsatz neuer digitaler Methoden.
Total                                                                                                                       170,54 Mio. CHF

Forschungsinstitutionen
Forschungseinrichtung                      Kurzbeschreibung                                                                Bundesbeitrag
                                                                                                                           2017–2020
                                                                                                                           (in Mio. CHF)
Biotechnologie Institut Thurgau BITg,      Forschungseinrichtung für anwendungsorientierte Grundlagenforschung mit                2,9
Kreuzlingen                                Schwerpunkten in den Bereichen Tumorbiologie, Immunologie und Zellbio-
                                           logie. Das BITg wurde durch den Kanton Thurgau in enger Zusammenarbeit
                                           mit der Universität Konstanz (D) gegründet.

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SBFI NEWS 2/17 l FORSCHUNG UND INNOVATION

Institut de recherche IDIAP,                 Forschungseinrichtung und Kompetenzzentrum mit innovativen Ansätzen                     9,7
Martigny                                     für die Computerwissenschaften und besonderem Fokus auf der Interaktion
                                             von Mensch und Computer.
Institut für Kulturforschung                 Das ikg führt in Zusammenarbeit mit Hochschulen und anderen Instituten                  2,2
Graubünden ikg, Chur                         kulturwissenschaftliche Forschungsprojekte mit Bezug zu Graubünden und
                                             seinen Nachbarregionen durch.
Institute of Oncology Research IOR,          Anwendungsorientierte Institution im Bereich klinische Krebsforschung.                  2,4
Bellinzona
Istituto di Ricerca in Biomedicina IRB,      Institut für Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung in vorwie-                  8
Bellinzona                                   gend humaner B-Zell und humoraler Immunologie (Abwehr von Krankheits-
                                             erregern).
Institut de recherche en ophtalmologie       Im Zusammenhang mit erblichen ophthalmologischen Krankheiten, degene-                    3
IRO, Sion                                    rativen Retinaerkrankungen und der Entwicklung von transgenen Tiermodel-
                                             len verfolgt die Forschung am IRO Ansätze aus der Molekularbiologie bis zur
                                             Gentherapie und wirkt zunehmend auch in der präklinischen Forschung mit.
Schweizerisches Institut für Allergie- und   Betreibt Grundlagenforschung im Bereich von Allergien und Asthma in Hin-                3,4
Asthmaforschung SIAF, Davos                  blick auf neue Ansätze für präventive und kurative Therapien.
Schweizer Paraplegiker Forschung SPF,        Betreibt eine ganzheitlich ausgerichtete Forschung zum Zusammenspiel kör-               2,4
Nottwil                                      perlicher, psychischer und sozialer Faktoren bei der Entwicklung und Über-
                                             windung von körperlicher Behinderung.
Swiss Vaccine Research Institute SVRI,       Das SVRI unterhält ein Forschungsnetzwerk im Bereich Impfungen (Vakzino-                 5
Lausanne                                     logie) und ist die Schweizer Schnittstelle zu wichtigen internationalen Pro-
                                             grammen (Gates Foundation u.a.).
Schweizerisches Tropen- und Public           Mit einem interdisziplinären «one health» Ansatz (Forschung für die Ge-                 25
Health-Institut Swiss TPH, Basel             sundheit von Mensch und Tier) betreibt das Swiss TPH Lehre, Forschung und
                                             Dienstleistung auf den Gebieten der Tropenmedizin und Public Health.
Schweizerische Friedensstiftung swiss-       swisspeace ist als Dienstleistungs- und Forschungsinstitut sowohl in der prak-          2,5
peace, Bern                                  tischen Friedensarbeit, z.B. Mediationsprojekte, wie auch in der Friedens-
                                             und Konfliktforschung tätig, namentlich in Zusammenarbeit mit der Abtei-
                                             lung Menschliche Sicherheit des EDA und im Auftrag der DEZA.
Total                                                                                                                           66,5 Mio. CHF

Technologiekompetenzzentren
Forschungseinrichtung                        Kurzbeschreibung                                                                 Bundesbeitrag
                                                                                                                              2017–2020
                                                                                                                              (in Mio. CHF)
Balgrist Campus AG, Zürich (neu)             Ziel ist es, mittels drei technologischer Plattformen ein nationales Zentrum          15,714
                                             zur Erforschung von Erkrankungen am Bewegungsapparat sowie zur Ent-
                                             wicklung und Translation in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich einzurichten.
Fondation Campus Biotech, CBG, Genf          Das Ziel von CBG besteht darin, in den Bereichen «Neurosciences» und «San-              14
                                             té Digitale» Innovationsakteure zu mobilisieren, zusammenzuführen und zu
                                             unterstützen.
Centre suisse d’électronique et de micro- Ursprünglich fokussiert auf angewandte Forschung und Entwicklung im Be-                   115,1
technique CSEM, Neuchâtel                 reich Mikrotechnologie, ist das CSEM heute thematisch breiter aufgestellt
                                          und verfügt u.a. über Forschungsprogramme in den Bereichen Oberflächen,
                                          Medtech und Photovoltaik. Ein neuer Schwerpunkt liegt im Bereich «Indus-
                                          trie 4.0». Neben Neuchâtel betreibt das CSEM auch Standorte in Muttenz,
                                          Zürich, Alpnach und Landquart.
inspire AG für mechatronische Produk-        Die Mission der inspire AG besteht darin, das an den Forschungsinstituten              11,64
tionssysteme und Fertigungstechnik,          der ETH Zürich erarbeitete Know-how auf dem Gebiet der Produktions-
Zürich                                       technik zur Schweizer Industrie zu transferieren. Neu sollen Kompetenzen
                                             im Bereich «Additive Manufacturing» erweitert und eine Forschungsgruppe
                                             aufgebaut werden, die sich mit «Industrie 4.0» beschäftigt.
sitem-insel, Bern (neu)                      Die Mission von sitem-insel AG ist es, die Rahmenbedingungen für die trans-             25,0
                                             lationale Medizin zu verbessern, zusätzliche Innovationen und Wertschöp-
                                             fung auszulösen und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Medizinstand-
                                             orts Schweiz zu stärken
Total                                                                                                                          181,454 Mio. CHF

                                                                                                                                                11
SBFI NEWS 2/17 l HORIZON 2020

Horizon 2020 – eine Standortbestimmung

Fortsetzung einer langen Zusammenarbeitstradition
In der neusten Generation der Forschungsrahmenprogramme der Europäischen Union galt die Schweiz bis Ende 2016
als teilassoziierter Staat. Nationale Massnahmen zur Finanzierung von Schweizer Projektbeteiligungen kamen in den
Bereichen von Horizon 2020 zum Tragen, in denen die Schweiz nicht assoziiert war. Seit Beginn 2017 ist die Schweiz
vollständig an Horizon 2020 assoziiert. Philipp Langer, Leiter des Ressorts EU-Rahmenprogramme im SBFI, blickt auf die
Teilassoziierung zurück und zeigt auf, wie es in den nächsten Jahren weitergeht.

                                             zusammenarbeit gemäss Standpunkt             teilnehmen, und dies lediglich bis Ende
                                             der EU an ein intaktes Personenfreizü-       2016. Ab 2017 gab es für die Schweiz
                                             gigkeitsabkommen gebunden. Dies ist          nur zwei Optionen: eine Vollbeteiligung
                                             so im Assoziierungsvertrag von Horizon       als assoziiertes Land oder einen totalen
                                             2020 enthalten. Politische Fragen um die     Ausschluss vom Programm. Die in diesen
                                             Personenfreizügigkeit können daher die       drei Jahren herrschende Unsicherheit in
                                             Forschungszusammenarbeit mit Europa          Bezug auf den Status der Schweizer Part-
                                             auch weiterhin betreffen. Ab 2021 wird       ner innerhalb von Horizon 2020 schade-
                                             das europäische Forschungsrahmenpro-         ten der Attraktivität unseres Landes. Da
                                             gramm in einer neuen Generation weiter-      die Einbindung von Schweizer Partnern
                                             geführt. Der Status der Schweiz in diesem    in ein Projekt als Risiko für dasselbe er-
                                             neuen Programm muss zu gegebener Zeit        achtet wurde, verzichteten die internati-
                                             ausgehandelt werden.                         onalen Konsortien manchmal darauf, sie
Philipp Langer, Leiter Ressort EU-Rahmen-                                                 einzubeziehen. Daraus resultierte eine
programme, SBFI. Bild: Gaëtan Bally          War die blockierte Lage in den ver-          deutliche Abnahme der Schweizer Betei-
                                             gangenen drei Jahren für die Hoch-           ligung – dies ist in der Tat problematisch,
Wie positioniert sich die Schweiz of-        schulen und die Forschenden in der           da internationale Kooperationen für den
fiziell gegenüber dem Programm Ho-           Schweiz problematisch?                       Schweizer Wissenschaftsplatz ein Exzel-
rizon 2020?                                  Die Möglichkeit der Teilnahme am For-        lenzkriterium sind.
Philipp Langer: Die Schweiz vertrat in       schungsrahmenprogramm Horizon 2020
den vergangenen drei Jahren stets die-       ist für Schweizer Institutionen und Unter-   Welche weiteren Möglichkeiten eröff-
selbe Position: Sie strebte eine vollstän-   nehmen, die im Forschungs- und Inno-         nen sich der Schweiz mit der Vollas-
dige Assoziierung an Horizon 2020 an.        vationsbereich tätig sind, enorm wichtig.    soziierung?
Die Genugtuung ist gross, da diese Asso-     Die Verbundprojekte einerseits ermögli-      Durch die Beteiligung am Programm
ziierung seit dem 1. Januar 2017 erreicht    chen den Schweizer Akteuren, sich in den     Horizon 2020 als assoziiertes Land kann
ist. Forschende aus der Schweiz können       internationalen Netzwerken im jeweili-       die Schweiz in den verschiedenen Steue-
wie unter dem 6. und 7. EU-Forschungs-       gen Wissenschaftsbereich an der Spitze       rungsgruppen des Programms auf euro-
rahmenprogramm von 2004 bis 2013             zu positionieren. Dank der Möglichkeit,      päischer Ebene Einsitz nehmen und damit
vollumfänglich an allen Programmteilen       sich andererseits für individuelle Stipen-   bei der Festlegung der Forschungsthemen
von Horizon 2020 (der 8. Programmge-         dien wie einen ERC-Grant zu bewerben,        und anderer strategischer Aspekte mit-
neration) teilnehmen. Zudem kann sich        können Forschende in der Schweiz sich        reden. Dies ist aus mehreren Gründen
die Schweiz an der strategischen und         mit den weltweit grössten Talenten           wichtig: Einerseits werden die Themen
inhaltlichen Gestaltung der Programme        messen. Ausserdem sind solche Stipen-        der auf europäischer Ebene ausgeschrie-
beteiligen.                                  dien ein wesentliches Instrument, um         benen Kooperationsprojekte mehr nach
                                             die besten Forschenden für die Schweizer     einem «Top-down»-Ansatz festgelegt als
Könnte sich der Status der Schweiz           Institutionen, insbesondere Universitäten,   in der Schweiz, und zwar in den Steue-
in diesem Programm kurzfristig noch          ETH und Fachhochschulen zu gewinnen.         rungsgruppen für jeden von Horizon 2020
ändern?                                      Der Erhalt eines Stipendiums ist eine        abgedeckten Wissenschaftsbereich (Ge-
Die Assoziierung der Schweiz an Ho-          prestigeträchtige Anerkennung und für        sundheit, Informations- und Kommuni-
rizon 2020 gilt bis zum Abschluss des        eine Forscherkarriere von grosser Bedeu-     kationstechnologien, Umwelt, Weltraum,
Programms, das heisst bis Ende 2020.         tung.                                        Energie, Klima, Transport, …). Anderer-
Selbstverständlich hat es wie bei Verträ-                                                 seits sind die von Horizon 2020 bereitge-
gen üblich eine gegenseitig anwendbare       In den vergangenen drei Jahren konnte        stellten finanziellen Mittel so bedeutend
Kündigungsklausel, beim vorliegenden         sich die Schweiz nur teilweise an Horizon    (rund 80 Milliarden Euro über sieben Jah-
Vertrag konkret mit einer Kündigungs-        2020 beteiligen, sowohl in Bezug auf den     re), dass jede Vorgabe im Zusammenhang
frist von sechs Monaten. Eine solche         Inhalt als auch die Dauer: Die Forschenden   mit diesen Programmen (zum Beispiel die
Kündigung steht aktuell nicht zur Dis-       in der Schweiz konnten nur an einem Drit-    Pflicht, die Resultate über Open Access
kussion. Jedoch bleibt die Forschungs-       tel der Programme als assoziierte Partner    für alle öffentlich zugänglich zu machen)

12
SBFI NEWS 2/17 l HORIZON 2020

einen starken Einfluss hat auf die Art, wie   Förderquelle garantiert. So finanziert das    Wann liegen neue Zahlen zur Betei-
in Europa Forschung und Innovation be-        SBFI diejenigen Projekte von Schweizer        ligung der Schweiz an Horizon 2020
trieben wird.                                 Forschenden weiter, welche in den Jah-        vor?
                                              ren 2014 bis 2016 in Brüssel eingegeben       Voraussichtlich Anfang 2018 wird das
Ausserdem hat die Schweiz auch die            und positiv evaluiert wurden. Insgesamt       SBFI im Rahmen der regelmässigen Be-
Chance, einen potenziell positiven finan-     handelt es sich dabei um rund 1000 Pro-       richterstattung über die Schweizer Be-
ziellen Rückfluss zu erzielen. Als assozi-    jekte mit einem Finanzierungsumfang           teiligung an den Rahmenprogrammen
iertes Land bezahlt die Schweiz der EU        von ca. 600 Millionen CHF. Die letz-          der Europäischen Union einen neuen
einen fixen Betrag proportional zu ihrem      ten Projekte werden voraussichtlich im        Zwischenbericht publizieren. Ein früheres
Bruttoinlandprodukt, während die von          Jahr 2023 auslaufen. Bis dahin hat das        Publikationsdatum ist nicht sinnvoll, da
der EU an europäische und schweizeri-         SBFI die entsprechenden Strukturen der        wir in diesem Bericht unter anderem die
sche Forschende bezahlten Mittel einzig       Übergangsmassnahmen aufrechtzuer-             Auswirkungen der Vollassoziierung auf-
von der Qualität der Projekte abhängen.       halten.                                       zeigen möchten. Dazu müssen wir ab-
Da sich die Forschenden in der Schweiz                                                      warten, bis die ersten Projekte nach der
durch hervorragende Projekte auszeich-        Treten nach der Unsicherheit und Hek-         Vollassoziierung in Brüssel eingegeben,
nen, konnte die Schweiz in den letzten        tik betreffend Horizon 2020 in den            dort evaluiert und die entsprechenden
beiden Programmgenerationen, an denen         Jahren 2014−2016 nun etwas ruhigere           Förderverträge ausgestellt worden sind.
sie vollständig assoziiert war (6. und 7.     Zeiten ein?                                   Von der Projekteingabe bis zum Förder-
Forschungsrahmenprogramm), einen po-          Die Zeit zwischen 2014 und 2016 war           vertrag dauert es acht Monate. Die Zeit
sitiven Rückfluss verzeichnen.                durch intensive Arbeit geprägt. Anfäng-       für die Aufbereitung der Daten für den
                                              lich betraf das unter anderem die Ver-        Bericht nimmt ebenfalls mehrere Monate
Während der Teilassoziierung von              handlungen für die geplante Vollassozi-       in Anspruch und bedingt entsprechende
2014 bis 2016 galt die Schweiz in             ierung, dann für die Teilassoziierung. Für    Ressourcen.
verschiedenen Bereichen von Hori-             letztere musste die ganze nationale Pro-
zon 2020 als Drittstaat. Der Bund hat         jektfinanzierung innert kürzester Zeit wie-   Es werden jedoch laufend Resultate aus
dort die Finanzierung des Schweizer           der aufgebaut werden, was unter ande-         einzelnen Bereichen von Horizon 2020
Projektteils übernommen. Wie geht es          rem das Schaffen einer neuen rechtlichen      veröffentlicht. So präsentierte der Europä-
mit diesen Projekten nach der Vollas-         Grundlage und das Erstellen einer neuen       ische Forschungsrat (ERC) Ende 2016 die
soziierung nun weiter?                        IT-Datenbank implizierte (die frühere Da-     Resultate der vierten Ausschreibung der
Bereits laufende Projekte, die im Rahmen      tenbank stammte aus dem Jahr 1993).           «Consolidator Grants». Diese werden von
von Horizon 2020 Fördermittel erhalten,       Die nationale Finanzierung von Projekten      Forschenden mit sieben bis zwölf Jahren
werden durch die Änderung vom Asso-           mit einer normalen Projektdauer von vier      Erfahrung nach Abschluss der Promotion
ziierungsstatus der Schweiz nicht beein-      bis sechs Jahren, im Gegensatz zur Zah-       geleitet und sind mit einem Höchstbetrag
flusst. Ihre Förderung ist während der        lung eines jährlichen Pflichtbeitrags nach    von zwei Millionen Euro für fünf Jahre do-
gesamten Projektdauer durch dieselbe          Brüssel, bedeutete Verschiebungen im          tiert. Mit den Grants werden Stellen für
                                              jährlichen Zahlungskredit um Hunderte         Postdoktorandinnen und -doktoranden,
                                              von Millionen Schweizer Franken. Dies         Doktorandinnen und Doktoranden sowie
  Informationsveranstaltung am                hat noch jetzt Auswirkungen auf den           weitere Mitarbeitende in den geförderten
  14. März 2017 in Bern                       Bundeshaushalt.                               Forschungsteams geschaffen. Die Schweiz
  Euresearch und das SBFI organisieren                                                      liegt mit 22 Projekten (7%), verteilt auf
  einen nationalen Informationsanlass         Je nach politischer Entwicklung zwischen      zehn Schweizer Institutionen, auf dem
  zu Horizon 2020, um über die Ände-          der EU und der Schweiz dürfte sich die        guten 6. Platz der Empfängerländer.
  rungen und neuen Möglichkeiten für          Zukunft geordneter, aber sicher nicht we-
  Schweizer Teilnehmende Auskunft             niger aufwendig präsentieren: Das SBFI        Kontakt
  zu geben. Namhafte Referentinnen            muss seit Anfang 2017 einerseits die Voll-    Philipp Langer, SBFI
  und Referenten aus der Schweiz und          assoziierung mit den Leitungsgremien in       Leiter Ressort EU-Rahmenprogramme
  der Europäischen Kommission sowie           Brüssel sicherstellen sowie andererseits       +41 58 462 96 93
  aus Unternehmen und Hochschulen             die weitere projektweise Finanzierung der      philipp.langer@sbfi.admin.ch
  informieren über die Chancen von            Schweizer Forschenden. Die Verwaltung
  Horizon 2020 für die in der Schweiz         der 1000 national finanzierten Projekte       Weitere Informationen
  tätige Forschungsgemeinschaft. Nach         wird dabei vor allem in den Jahren 2018        www.h2020.ch
  einem allgemeinen Teil am Vormittag         bis 2020 aufwendig sein, weil zu diesem
  werden die Forschenden am Nach-             Zeitpunkt die meisten detaillierten Ab-
  mittag an thematischen Sitzungen            rechnungen erfolgen. Auch fallen die Ho-
  teilnehmen können.                          rizon 2020-Projekte umfangreicher aus als
                                              frühere EU-Projekte. Es war aber von An-
  Weitere Informationen                       beginn klar, dass der Drittstaat-Status der
  www.euresearch.ch/en/events                 Schweiz den Aufbau der entsprechenden
                                              Administration in der Schweiz bedingt.

                                                                                                                                    13
SBFI NEWS 2/17 l INTERNATIONAL

Internationale Beziehungen

Ein bewegtes Jahr auf bilateraler Ebene
Die Wissenschaftsaussenpolitik ist ein wichtiges Element der schweizerischen Aussenpolitik. Sie ermöglicht es, die
Stärken der Schweiz als international wettbewerbsfähigen Standort für wissenschaftliche Forschung und technologi-
sche Entwicklung bekannt zu machen, und fördert so die weltweite Zusammenarbeit in diesen Bereichen. Angesichts
der verschiedenen Treffen im Januar und Februar verspricht das Jahr 2017 im Hinblick auf die bilateralen Beziehungen
ein ereignisreiches zu werden.

                                                                                                            Das Thema Berufsbildung bildete auch
                                                                                                            den roten Faden der Reise des Staats-
                                                                                                            sekretärs nach Serbien Anfang Februar.
                                                                                                            Ein Informationsaustausch zwischen dem
                                                                                                            SBFI und dem österreichischen Bundes-
                                                                                                            ministerium für Wissenschaft, Forschung
                                                                                                            und Wirtschaft (BMWFW) in Wien war
                                                                                                            Gesprächen über die Entwicklungen und
                                                                                                            die Zusammenarbeit in den Bereichen
                                                                                                            Hochschullehre, Forschung und Innova-
                                                                                                            tion gewidmet.

                                                                                                            Schliesslich konnte anlässlich des Staats-
                                                                                                            besuchs des chinesischen Präsidenten
                                                                                                            Xi Jinping in der Schweiz daran erinnert
                                                                                                            werden, dass beide Länder der Innovation
Eine Delegation unter der Leitung des japanischen Staatsministers für Wissenschaft und Technologie Yosuke   eine Priorität einräumen und die Zusam-
Tsuruho (vierter von links) wurde von Mauro Dell’Ambrogio im SBFI empfangen. Ihr Ziel war es, das schwei-   menarbeit in diesem Bereich in Zukunft
zerische Innovationssystem besser kennenzulernen. Bild: Micol Venturino, SBFI.
                                                                                                            ausbauen wollen.

Anfang dieses Jahres ist Staatssekretär               lichen und technologischen Zusammen-                  Kontakt
Mauro Dell’Ambrogio nach Rom gereist.                 arbeit abgebaut werden sollen. Ziel dieses            Beatrice Ferrari, SBFI
Er war eingeladen worden, sich an der                 Treffens, an dem auch der neue Prä-                   Stv. Leiterin Abteilung Internationale
jährlichen Sitzung der italienischen Wis-             sident des Nationalen Forschungsrats                  Beziehungen
senschaftsattachés zu äussern. Anwesend               des Schweizerischen Nationalfonds, Pro-                +41 58 462 48 58
waren auch der Minister für auswärtige                fessor Matthias Egger, teilnahm, war es                beatrice.ferrari@sbfi.admin.ch
Angelegenheiten, Angelino Alfano, und                 auch, die direkten Kontakte zwischen
die neue Ministerin für Bildung, Hoch-                Forschungsförderagenturen zu unter-                   Weitere Informationen
schule und Forschung, Valeria Fedeli,                 stützen.                                              Internationale Forschungs- und Innovati-
mit der sich der Staatssekretär zudem zu                                                                    onszusammenarbeit:
einem Gespräch traf. Die Beziehungen                  Südafrika, Serbien, Österreich und                     www.sbfi.admin.ch/ch_int_
mit Italien im Wissenschaftsbereich sind              China                                                 forschung_d
hervorragend und das Land zählt zu den                In Davos hat der Vorsteher des Eidge-
wichtigsten Partnern der Schweizer For-               nössischen Departements für Wirtschaft,
schungsgemeinschaft.                                  Bildung und Forschung, Johann N.
                                                      Schneider-Ammann, Gespräche geführt
Bilaterale Kooperationsprogramme                      mit Carlos Moedas, dem EU-Kommissar
mit Japan                                             für Forschung, Wissenschaft und Inno-
Mitte Januar hat eine hochrangige Dele-               vation. Die Minister zeigten sich erfreut
gation unter der Leitung des japanischen              über die Vollassoziierung der Schweiz am
Staatsministers für Wissenschaft und                  Programm Horizon 2020. Der Staatsse-
Technologie, Yosuke Tsuruho, das SBFI                 kretär seinerseits hat sich mit dem Rektor
besucht, um das hiesige Innovationssys-               der Universität von Kapstadt, Max Price,
tem besser kennenzulernen. Die Schwei-                über die Zusammenarbeit mit Südafrika
zer Regierung unterstützt seit Jahren ein             und mit dem Gouverneur von Colorado,
bilaterales Kooperationsprogramm mit                  John W. Hickenlooper, über die Berufs-
Japan, mit dem die Beziehungen gestärkt               bildungszusammenarbeit zwischen der
und die Hindernisse bei der wissenschaft-             Schweiz und den USA ausgetauscht.

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