FED VERDIRBT POSITIVEN JAHRESAUFTAKT
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www.proaurum.de GOLDREPORT 01 / 22 FED VERDIRBT POSITIVEN JAHRESAUFTAKT Während wichtige Aktienmärkte und Kryptowährungen das neue Handelsjahr zeitweise steil bergab tendierten, musste der Goldpreis aufgrund „falkenhafter Töne“ der Fed seine anfänglichen Kursgewinne in der zweiten Januarhälfte wieder abgeben. STÜRMISCHES AUF UND AB AN lässt sich auch an der signifikant gestie- weitere Anhebungen erfolgen werden. DEN FINANZMÄRKTEN genen Volatilität (Kursschwankungs- Begründet wurde der angekündigte intensität) erkennen. So kletterte zum Richtungswechsel mit der hartnäckigen Zum Jahresstart trübte sich das Bör- Beispiel die historische 250-Tage-Vola- Inflation, die im Dezember auf sieben senwetter aufgrund von Zinsängsten tilität des DAX auf 18 Prozent und beim Prozent p.a. geklettert war. und geopolitischer Risiken spürbar ein. Bitcoin stellte sich sogar ein Wert von Riskante Anlageklassen wie Aktien und 70 Prozent ein. Verglichen damit wirkt Robert Hartmann, der Mitgründer von Kryptowährungen wurden zeitweise das gelbe Edelmetall fast schon wie ein pro aurum, merkt diesbezüglich an, massiv verkauft, während sich das gelbe „Witwen- und Waisenpapier“. Bei ihm dass die Märkte bereits drei bis vier Edelmetall einmal mehr als „sicherer schlug nämlich Ende Januar lediglich ein Zinsschritte á 25 Basispunkte für das Hafen in stürmischen Zeiten“ bewährt Wert von 17 Prozent zu Buche. Jahr 2022 eingepreist haben. Dies habe hat. Dass vor allem in den USA eine – ähnlich wie beim letzten Versuch der starke Flucht der Investoren in Gold Folgende Trends des vergangenen FED die Zinsen zu erhöhen – die his- zu beobachten war, ließ sich an der Jahres scheinen sich an den Goldmärk- torisch hoch bewerteten Aktienmärkte Entwicklung der gehaltenen Goldmenge ten auch im neuen Jahr erst einmal stark verunsichert. Der erfahrene Edel- des weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold fortzusetzen: das Ignorieren der hohen metallexperte meint: „Für mich ist das Shares sehr gut ablesen. Sie hat sich Inflation und die Angst vor steigenden für mittelfristig agierende Anleger eigent- nämlich seit Ende Dezember von 975,66 Zinsen. Letztere erhielt durch das am lich unverständlich, schließlich bewegen auf 1.014,26 Tonnen (plus 38,6 Tonnen) 26. Januar verkündete Ergebnis der sich die inflationsbereinigten Anleiheren- erhöht, nachdem im vergangenen Jahr ersten Fed-Sitzung des Jahres 2022 neue diten weiterhin im deutlich negativen ein „Aderlass“ in Höhe von insgesamt Nahrung. Die Äußerungen von Fed-Chef Bereich und können somit als extrem 195 Tonnen registriert worden war. Jerome Powell legen den Schluss nah, unrentabel bezeichnet werden. Und dies dass bei der für Mitte März anberaumten wird auch so bleiben, denn ich gehe nicht Dass die Nervosität der Anleger einen Fed-Sitzung die US-Leitzinsen erhöht davon aus, dass sich die Inflationsrate in kräftigen Satz nach oben gemacht hat, werden und im weiteren Jahresverlauf diesem Jahr der von der FED gewünschten Goldreport Ausgabe 01/22 1
Zielmarke von 2 Prozent annähern wird.“ gegenüber dem Dollar zwar weiter- Zugleich ist davon auszugehen, dass die Zur Erinnerung: In Deutschland herrscht hin ansteigen, im laufenden Jahr sei Renditen an den Zinsmärkten noch lange mit aktuell 5,3 Prozent p.a. zwar eine allerdings ein Trendwechsel nach unten negativ bleiben. Das sind die wesent- geringere Inflation als jenseits des wahrscheinlich. Weil den beiden Assets lichen Faktoren für einen freundlichen Atlantiks, unser Wirtschaftswachstum Gold und Dollar eine negative Korrela- Kursverlauf des gelben Edelmetalls in den fällt zugleich allerdings auch deutlich tion nachgesagt wird, sollte dies dem nächsten Jahren.“ geringer als in den USA aus. Eine Teue- Goldpreis höhere Notierungen besche- rungsrate von mehr als fünf Prozent gab ren. 2022 dürften zudem Notenbanken Über eines sollten sich Anleger nach es bedingt durch die Deutsche Einheit weitere Goldkäufe tätigen, wenngleich Ansicht Hartmanns stets bewusst sein: letztmals im Jahr 1992 – allerdings mit deren Volumen deutlich unter dem Der von den Notenbanken geschaffene einem großen Unterschied. Damals lag Niveau des vergangenen Jahres liegen Anlagenotstand hält schon seit Jah- der Leitzins der Bundesbank bei 8,5 Pro- dürfte, als mehr als 400 Tonnen Gold ren an, so dass an den zinstragenden zent. Heute hält die EZB aber nach wie in den Tresoren diverser Zentralbanken Anlageklassen Verluste garantiert sind. vor an ihrer Nullzinspolitik fest. Sie nutzt landeten. Für den Schmucksektor erwar- Deshalb kaufen viele Anleger Aktien, die Zinsen praktisch als Instrument, ten die Analysten lediglich eine leichte Immobilien und auch Edelmetalle. Hier damit die ausgeuferten Staats- und Steigerung der Nachfrage, nachdem im gehen sie zwar ein Preisrisiko ein, eröff- Unternehmensschulden zurückgezahlt vergangenen Jahr bereits eine deutliche nen sich aber eben auch die Chance auf werden können - natürlich mit ent- Erholung registriert worden war. eine positive Rendite. Daran wird sich in wertetem Geld. Robert Hartmann sieht nächster Zeit nichts ändern. dies kritisch und sagt: „Die Sparer sind Mit Blick auf die künftige Entwicklung diejenigen, die diese Rechnung bezahlen des Goldpreises spielt die Investment- müssen. Und dies ist kein Zufall, sondern nachfrage laut Heraeus eine besonders JANUAR: ANSPRECHENDE Kalkül – sozusagen eine Vermögenssteuer wichtige Rolle. Damit sich Gold verteu- ORDERL AGE ZUM JAHRESAUFTAKT durch die Hintertür.“ ern kann, muss die Investorennachfrage zulegen. Gründe hierfür gibt es zuhauf. Der Edelmetallhandel bei pro aurum Neben Inflationssorgen dürften weitere verlief im Januar laut Robert Hartmann AKTUELLE Argumente wie die geopolitischen weiterhin erfreulich. Die Orderlage EDELMETALLPROGNOSEN VON Risiken sowie die Überbewertung bzw. bewege sich konstant auf einem anspre- HER AEUS FÜR 2022 deutlich höhere Volatilität anderer chenden Niveau. Einige Barrenlieferan- Vermögensklassen die Anziehungskraft ten verzeichneten allerdings Liefer- Im Januar haben Prognosen und Jahres- von Gold als „sicherer Hafen“ stärken. Im probleme, weil Teile der Belegschaft in ausblicke Hochkonjunktur. Am 25. Januar Laufe des Jahres rechnen die Experten Quarantäne mussten. Wir gehen jedoch präsentierten die Analysten von Heraeus von Heraeus beim Goldpreis mit einer davon aus, dass es sich dabei um ein Precious Metals ihre Einschätzungen zu Tradingrange zwischen 1.700 und 2.120 vorübergehendes Phänomen handelt, Gold & Co. Nachdem die Edelmetall- Dollar. Beim „kleinen Bruder“ Silber welches sich in den nächsten zwei bis märkte 2021 durch pandemiebedingte fällt die prognostizierte Bandbreite mit drei Monaten erübrigen wird. Schocks auf der Angebots- und Nachfra- 20 bis 32 Dollar erheblich üppiger aus. geseite stark beeinträchtigt waren, rech- Ähnlich starke Schwankungen werden Aufgrund der hohen Nachfrage kann nen die Heraeus-Analysten in diesem im Jahresverlauf auch bei Platin (850 bis man die Aufgelder historisch betrachtet Jahr mit einer allmählichen Rückkehr zur 1.300 Dollar) und Palladium (1.400 bis als „recht sportlich“ bezeichnen. Als Normalität. Corona bleibe zwar wei- 2.250 Dollar) in Aussicht gestellt. Umsatzspitzenreiter erwiesen sich die terhin ein Einflussfaktor, seine Auswir- Unzenmünzen Krügerrand sowie kungen dürften allerdings nachlassen. Goldbarren mit einem Feingewicht von Das Credo der Edelmetallexperten fällt WA S EDELMETALLPROFI 100 Gramm. Bei Silber sind im Januar jedoch eindeutig positiv aus: „Gold bleibt HARTMANN MEINT die Unzenmünzen Maple Leaf sowie die ein sicherer Hafen und eine Versicherung Barren in der Gewichtseinheit von 1.000 gegen geopolitische Risiken.“ Rückenwind Nach Ansicht von Robert Hartmann Gramm besonders rege gekauft worden. könnte sein Preis durch einen schwächer kann es kurzfristig immer wieder zu werdenden Dollar bekommen. Soll- Korrekturen beim Goldpreis kommen. te dieses Szenario eintreten, ist beim Sollte sich zum Beispiel die Ukraine- DREI FR AGEN AN DIE Silberpreis mit einer Outperformance Krise in Wohlgefallen auflösen oder der PRIVATKUNDEN VON PRO AURUM gegenüber dem Goldpreis zu rechnen. Dollar zum Euro weiter ansteigen, wird Für den Kauf von Gold spräche u.a. das der Goldpreis auf kurze Sicht sicherlich 1. An der Edelmetall-Stimmungsumfra- Risiko einer anhaltend hohen Inflation. nachgeben. Mittel- bis langfristig seien ge von pro aurum haben sich im Januar Außerdem sei davon auszugehen, dass dies aber gute Gelegenheiten, um die 630 Personen (Dezember: 717) beteiligt. die Realzinsen (Nominalrenditen minus eigenen Goldbestände weiter auszubau- Deutlich mehr als die Hälfte der Befrag- Inflation) weiterhin negativ bleiben en. Er erklärt: „Gold hat die Funktion, den ten verspürt aktuell Kauflaune. Ihr Anteil werden. Auf kurze Sicht könne der Dollar Kaufkraftverlust des Geldes auszugleichen. ist gegenüber Dezember von 55,7 auf Goldreport Ausgabe 01/22 2
57,2 Prozent gestiegen. Markant redu- 50,3 auf 58,7 Prozent spürbar erhöht. zuvor die Quote bei lediglich 43,2 Pro- ziert hat sich hingegen die Quote abwar- Eine faire Bewertung bei Gold & Co zent lag. Am zweithäufigsten war unter tender Anleger. Hier stellte sich nämlich attestieren mittlerweile 25,3 Prozent 34,8 Prozent der Befragten die Meinung ein Minus von 40,2 auf 33,3 Prozent ein. der Umfrageteilnehmer, nachdem im De- vertreten, dass die Edelmetallpreise seit- Deutlich nach oben ging es indes mit der zember noch ein Wert von 31,4 Prozent wärts tendieren werden (Dezember: 42,6 Anzahl an Verkäufern. Aktuell befinden zu beobachten war. Als überbewertet Prozent). Keine nennenswerte Verände- sich immerhin 9,5 Prozent (Dezember: werden die Edelmetallpreise derzeit von rung war beim Anteil der Pessimisten 4,1 Prozent) der befragten Anleger auf 16,0 Prozent der Befragten eingeschätzt zu beobachten. Hier stellte sich nämlich der Verkäuferseite. (Vormonat: 18,3 Prozent). gegenüber dem Vormonat lediglich ein marginales Plus von 14,2 auf 14,5 2. Mit Blick auf die Bewertung der 3. Bei der Frage nach der weiteren Prozent ein. aktuellen Edelmetallpreise kehrte im Preisentwicklung der Edelmetalle im Januar wieder der Optimismus zurück. So kommenden Quartal erwartet eine knap- hat sich zum Beispiel der Anteil derer, die pe Mehrheit von 50,7 Prozent, dass die aktuell eine Unterbewertung sehen, von Preise steigen werden, währen im Monat 1. Ihr Ansprechpartner bei der pro aurum GmbH: Benjamin Summa, Unternehmenssprecher Telefon: +49 (89) 444 584 344 2. Mobil: +49 (151) 16 24 51 51 E-Mail: benjamin.summa@proaurum.de Disclaimer: Alle auf diesen Seiten enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers der Dokumente und stimmen nicht notwendigerweise mit denen dritter Personen überein. Die pro aurum GmbH gibt keine Gewährleistungen oder Zusicherungen hinsichtlich der Vollständigkeit und Richtigkeit der Informationen oder Meinungen auf diesen Seiten ab. Die pro aurum GmbH übernimmt keine Haftung für Verluste, die durch die Verwendung dieser Informationen verursacht werden oder damit in Zusammenhang stehen. Die auf diesen Seiten zur Verfügung gestellten Informationen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung zum Erwerb von Finanzinstrumenten dar. Es handelt sich auch nicht um Finanzanalysen. Die auf diesen Seiten der 3. pro aurum GmbH bereitgestellten Informationen können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Finanzinstrumente sollte auf keinen Fall auf der Grundlage dieser Informationen erfolgen. Bitte beachten Sie die Angaben zum Stand der Informationen. Die Informationen können durch aktuelle Entwicklungen überholt sein, ohne dass die bereitgehaltenen Informationen geändert wurden. Das Nutzungsverhältnis dieser Seiten der pro aurum GmbH unterliegt deutschem Recht. Gerichtsstand ist München. Die Informationen auf diesen Seiten sind Informationen der pro aurum GmbH. Sie richten sich nur an Personen, die ihren dauerhaften Wohnsitz/Geschäftssitz in der Bundesrepublik Deutschland haben. Sie richten sich ausdrücklich nicht an US-Personen und Personen mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, im Vereinigten Königreich oder in anderen Ländern als der Bundesrepublik Deutschland. Goldreport Ausgabe 01/22 3
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