Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021

Die Seite wird erstellt Kerstin Schreiner
 
WEITER LESEN
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
Bei Darstellungsfehlern hier klicken.

                                                Technik Talk・ 12. Mai 2021

                                                                             © Dieter Dänzer

                   Agribusiness vermeldet sensationelle Zahlen

                  Hersteller, Händler und Landwirte
                  erfreuen sich an
                  Getreidepreisrally
                  Liebe Leserinnen und Leser,
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
Liebe Leserinnen und Leser,

seit Wochen, ja Monaten schon steigen die Preise an den internationalen
Rohstoffbörsen. Weizen verteuerte sich an der weltgrößten Warenterminbörse in
Chicago innerhalb der vergangenen zwölf Monate um etwa 40 Prozent und wird für
den Frontmonat Juli für umgerechnet 230 Euro pro Tonne gehandelt. Sogar rund 85
Prozent auf über 480 Euro pro Tonne zogen dort die Juli-Sojabohnen an. Diesen
starken US-Vorgaben folgten die Maiskontrakte an der Euronext in Paris und
stiegen für den Frontmonat Juni auf 263 Euro pro Tonne. Die Rapskontrakte an der
Euronext für August werden mit mehr als 540 Euro pro Tonne gehandelt.

Stefanie Pionke, Chefredakteurin der agrarzeitung hat in ihrem az-Wochenstart
geschrieben: „Marktteilnehmer stellen sich die Frage, wie lange die Rally noch
anhalten wird. Denn auch für das deutsche Getreidegeschäft hat die Trockenheit in
Nord- und Südamerika Auswirkungen: Verkäufer wollen die hohen Preisen an den
Börsen in Chicago und Paris umsetzen; Käufer wiederum zeigen sich
zurückhaltend und wollen auf die Bremse treten. Zudem ist die Nachfrage nach
Mais und Sojabohnen aus China enorm. Das hat Folgen für die weltweiten
Endbestände. ... Wird Mais immer teurer, fließt stattdessen Weizen in die
Futtertröge. Und somit zieht auch für Weizen die Nachfrage an, was wiederum die
Preise nach oben treibt. Analysten entwickeln fleißig Szenarien, wie es denn mit der
Maisrally weitergehen könnte. ... Doch auch Prognosen für Rekordernten sind
bekanntlich schnell hinüber, wenn die nächste Dürre kommt – das zeigt auch das
aktuelle Marktgeschehen.“

Zu den eindeutigen Profiteuren der geschilderten Preisrally gehören die
Landtechnik-Hersteller und -Händler!

Agco mit glänzendem Start in 2021

Der Nettoumsatz des US-Landtechnikkonzerns belief sich im 1. Quartal 2021 auf
rund 2,4 Mrd. US-$, ein Plus von 23,4 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal 2020.
Eric Hansotia, Chairman, President und Chief Executive Officer des Konzerns
betonte im Übrigen, dass die Aufträge weit über jenen aus dem Vorjahr liegen
würden. Der nordamerikanische Absatz habe um knapp zehn Prozent auf 611 Mio.
US-$ zugelegt. Den Nettoumsatz in Europa/Naher Osten gibt Agco für das 1.
Quartal 2021 mit 1,3 Mrd. US-$ an (plus 11,5 Prozent). Mit einem Umsatzanstieg
auf 240 Mio. US-$ liege das Plus in Südamerika sogar bei knapp 84 Prozent. Der
Nettoumsatz in Asien/Pazifik/Afrika kletterte um 66 Prozent auf 200 Mio. US-$.

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2021 geht Agco momentan davon aus, dass der
Nettoumsatz voraussichtlich zwischen 10,6 und 10,8 Mrd. US-$ liegen wird. Im
Geschäftsjahr 2020 hatte der Konzern einen Nettoumsatz von etwa 9,1 Mrd. US-$
ausgewiesen.

CNH Industrial vermeldet Umsatzsprung im ersten Quartal

Die Muttergesellschaft von Case IH, New Holland und Steyr, CNH Industrial, ist
trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sogar noch besser in das Jahr 2021
gestartet. Im ersten Quartal sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um
37 Prozent auf 7,5 Mrd. US-$ gestiegen, teilte das Unternehmen dieser Tage mit.
Der Nettogewinn wurde mit 425 Mio. US-$ angegeben, nach einem Verlust von 54
Mio. US-$ im ersten Quartal 2020. Mit den Industrieaktivitäten seien Erlöse von
7,043 Mrd. US-$ (plus 41 Prozent) erwirtschaftet worden. Die Agrarsparte steuerte
3,04 Mrd.US-$ (plus 35,4 Prozent) zum Umsatz und 399 Mio. US-$ (plus 375 Mio.
US-$) zum Ebit bei.

Übrigens: Der Agrarsektor trug mit einer Ebit-Marge von 13 Prozent
überdurchschnittlich zum Konzernergebnis bei! Erwähnenswert ist auch, dass in
Nordamerika im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 53 Prozent mehr Traktoren unter
140 PS verkauft wurden. Bei den größeren Schleppern sei das Plus bei 15 Prozent
und bei Mähdreschern bei 17 Prozent gelegen. In Südamerika wäre die Nachfrage
nach Traktoren um 31 Prozent und die nach Mähdreschern um 28 Prozent
gestiegen.

Erfolgreicher Start der Agravis ins Geschäftsjahr 2021
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler auf der virtuellen Hauptversammlung
des Konzerns letzte Woche mitteilte, liegt der Umsatz der ersten vier Montate mit
2,15 Mrd. € im Planungskorridor, das Ergebnis vor Steuern mit 5,2 Mio. € leicht
darüber. Die Hauptgenossenschaft ist zuversichtlich, das laufende Jahr mit einem
Umsatz von 6,2 Mrd. € (2020: 6,4 Mrd. €) und einem Ergebnis vor Steuern und
Sonderprojekten von 31,6 Mio. € (2020: 30,5 Mio. €) abzuschließen.

Baywa-Vorstandsvorsitzender Lutz sprach von einem „sensationellen
Jahresauftakt“

Zwei Tage später vermeldete Prof. Lutz – ebenfalls virtuell – einen Umsatz im 1.
Quartal von 4,3 Mrd. € (Vorjahr 3,9 Mrd. €). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) sei mit 45,1 Mio. € deutlich über dem Vorjahreszeitraum (minus 27,8 Mio. €)
gelegen. Was das Landtechnikgeschäft betrifft, so erwartet die Baywa für 2021 ein
schwächeres Neumaschinengeschäft – dies trotz der Kaufimpulse in diesem Jahr
infolge des „Investitionsprogramm Landwirtschaft“ des Bundesagrarministeriums,
die sogenannte Bauernmilliarde. Als Begründung wurde die Sonderkonjunktur im
Vorjahr angeführt, unter anderem durch die Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 16
Prozent im zweiten Halbjahr 2020 im Zuge der Corona-Hilfen.

Aufhorchen lässt sicherlich auch, dass die Baywa die Zahl der Standorte in den
kommenden Jahren von heute 180 auf perspektivisch um die 110 reduzieren
möchte.

Der Konzern machte im Übrigen auch kein Hehl daraus, dass die Preisrally an den
Rohstoffmärkten die Margen im internationalen Getreidehandel pushe. Vielleicht
fragen Sie sich nun, was denn die Gründe für die steigenden Preise seien.

Trockenheit in Süd- und Nordamerika gießt Öl ins Feuer der Rohstoffbörsen

Die Wetterphänomene El Niño und La Niña versetzen die Menschen weltweit
immer wieder in Angst und Schrecken! So beeinflussen die laut dem deutschen
Wetterdienst alle drei bis fünf Jahre auftretenden Zirkulations-Anomalien des El
Niño weite Regionen auf dem Globus. So seien die Auswirkungen auf das Wetter
nicht nur im Pazifik, sondern auch im Süd-Atlantik und im Indischen Ozean zu
spüren. Auch in Europa hinterlasse El Niño immer wieder seine Spuren, allerdings
seien diese normalerweise weniger spürbar wie die seines Pendants La Niña.
Letzterer wird verantwortlich gemacht für rund um den Humboldtstrom verstärkte
Passat-Winde, infolge derer sich die Temperaturen des Wassers und auch der Luft
darüber abkühlen. Als Ausgleichsbewegung sorgt La Niña also für noch kältere
Temperaturen und noch trockenere Phasen im Pazifik. In Kalifornien sorgt dieses
Phänomen beispielsweise oft für verheerende Waldbrände.

Seit Monaten hält das Wetterphänomen La Niña die Analysten in Atem – schaut die
Agrarwelt mit Sorgen nach Brasilien. So konnten im Herbst 2020 die Sojabohnen
wegen des verspäteten Beginns der Regenzeit nur mit Verzögerung gepflanzt
werden. Die dadurch ohnehin schon verspätete Ernte wurde im Frühjahr 2021
durch starke Niederschläge weiter hinausgeschoben, sodass die Saat für die zweite
Maisernte, die Safrinha, auf vielen Feldern zu spät in den Boden kam. Die
Ertragsaussichten wurden durch einen ungewöhnlich trockenen April weiter
eingetrübt.

Explodierende Rohstoffpreise können Trend hin zu niedrigeren
Lebenshaltungskosten jäh stoppen!

Der Trend, dass die Bevölkerung in den Industrienationen für die Lebensmittel
immer weniger ihres Einkommens ausgeben mussten, könnte durch die
Getreidepreisrally jäh gestoppt werden! Bislang dürfte beispielsweise bei den
Verbrauchern in Deutschland weitgehend unbemerkt geblieben sein, dass die
Preise für einige der weltweit wichtigsten Grundnahrungsmittel so stark gestiegen
sind.

Im westlichen Afrika würden sich dagegen Hunger und Armut – aufgrund
verschiedener Konflikte sowieso schon verbreitet – durch die jüngsten Preissprünge
der Grundnahrungsmittel zur Katastrophe ausweiten, berichtet Chris Nikoi, der
zuständige Regionaldirektor des Welternährungsprogramms (WFP). "Der
unerbittliche Anstieg der Preise wirkt als Multiplikator, der Millionen tiefer in Hunger
und Verzweiflung treibt." Laut WFP kosten Grundnahrungsmittel in der Region
derzeit etwa 40 Prozent mehr als im langjährigen Durchschnitt, an manchen Orten
seien es aber auch bis zu 200 Prozent!
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
seien es aber auch bis zu 200 Prozent!

Bekanntlich entfalle in Entwicklungsländern ein viel größerer Anteil der
Lebenshaltungskosten der Bevölkerung auf die Nahrungsmittel. Verschärfend zu
den steigenden Preisen komme hinzu, dass in vielen Fällen das Einkommen der
Menschen und der Wert der lokalen Währungen durch die Corona-Krise gesunken
sei. Und da die Lebensmittelimporte meist in Dollar bezahlt werden müssten, steige
der Preis für die Verbraucher in diesen Ländern noch einmal stärker. "Für Millionen
bereits notleidende Familien rücken die rapide steigenden Preise eine einfache
Mahlzeit außer Reichweite", warnt WFP-Direktor Nikoi.

Wenn Sie sich diese stark zuspitzende Situation vor Augen führen, fragen Sie sich
dann nicht auch, ob die von den Politikern in Deutschland und der EU verfolgte
Strategie „farm to fork“ nicht innerhalb kürzester Zeit von den Klimaveränderungen
konterkariert werden wird? Zu wenig Regen bedeutet doch automatisch zu niedrige
Erntemengen und diese wiederum weltweit explodierende Getreide-, respektive
Nahrungsmittelpreise – mit all den katastrophalen negativen Konsequenzen, die
diese haben werden!

Ihr
Dieter Dänzer

                                        Autonome Landmaschinen

                                   Claas kooperiert mit AgXeed
                                   Der Agrartechnikkonzern arbeitet mit dem Start-Up
                                   aus den Niederlanden zusammen. Gleichzeitig wird in
            © Foto: Claas/AgXeed   eine Minderheitsbeteiligung investiert. ​ Mehr ›

                                        Quartalsbilanz

                                   Agco mit starkem Umsatzplus
                                   Der US-Landtechnikkonzern legt einen glänzenden
                                   Start in die neue Saison hin. Vor allem in Südamerika
              © Foto: Agco/Fendt   florieren die Geschäfte. ​ Mehr ›

                                        CNH Industrial

                                   Umsatzsprung im ersten Quartal
                                   Der Absatz von Traktoren und Mähdreschern steigt in
                                   allen Regionen. Mit der Agrarsparte verdient der
    © IMAGO / Steve Bauerschmidt
                                   Konzern überdurchschnittlich gut. ​ Mehr ›

                                        Deutz AG

                                   Absatz von Motoren steigt
                                   Nachdem der Kölner Motorenhersteller das Corona-
                                   Jahr 2020 schon mit einem deutlich verbesserten
           © IMAGO / sepp spiegl
                                   Schlussquartal abgeschlossen hatte, scheint der
                                   Konzern die Krisenfolgen danach weitgehend
                                   abgeschüttelt zu haben. ​ Mehr ›
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
Landtechnik

                     John Deere trennt sich von Busch-
                     Poggensee
                     John Deere beendet die Zusammenarbeit mit der
© Foto: John Deere   Busch-Poggensee GmbH - aus „triftigen Gründen“ mit
                     sofortiger Wirkung. ​ Mehr ›

                              RWZ-Agrartechnik

                     Zukauf und Neubau
                     Die RWZ übernimmt in Rheinland-Pfalz einen neuen
                     Standort und baut einen weiteren in Hessen.
       © Foto: pio   Außerdem werden Aktivitäten in der Technik-Sparte
                     zusammengefasst. ​ Mehr ›

                              Hauptversammlung

                     Agravis liegt 2021 im Plan
                     Die Münsteraner Hauptgenossenschaft liegt im
                     laufenden Geschäftsjahr 2021 bislang auf Kurs. Die
         © Agravis   Preishausse bei Getreide und Rohöl sieht die Agravis
                     als Chance und Risiko zugleich. ​ Mehr ›

                              Pflanzenschutz

                     Digitale Tools für Spritze und Hacke
                     Webinare speziell für den jungen Berufsstand bietet
                     der Bund der Deutschen Landjugend. Zum
© Foto: Landjugend   Monatsende geht es um den digitalen Pflanzenschutz.
                     Mehr ›

                              April-Daten

                     Traktorenmarkt floriert
                     Neue Schlepper werden rege geordert. Allerdings gibt
                     es Unterschiede in den Motorsegmenten. ​ Mehr ›
© Foto: Agco/Fendt

                              Q1-Bilanz

                     Baywa blickt optimistisch auf 2021
                     Die Preisrally an den Rohstoffmärkten pusht die
                     Margen im internationalen Getreidehandel.
    © Foto: Baywa    Erneuerbare Energie soll sich im gesamten
                     Geschäftsjahr als Zugpferd erweisen. ​ Mehr ›

                              Bilanz 2020

                     CEO Kempkes: „RWZ hat geliefert“
                     Die RWZ schließt das Jahr 2020 mit Zugewinnen ab
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
Die RWZ schließt das Jahr 2020 mit Zugewinnen ab
                                und erklärt die Phase der Stabilisierung für
                  © Foto: RWZ
                                abgeschlossen. Zur künftigen Strategie zählt unter
                                anderem die Internationalisierung. ​ Mehr ›

Verantwortlich für den Inhalt ist
die Redaktion von agrarzeitung.de
Anregungen & Kommentare an redaktion@agrarzeitung.de

Copyright
© Deutscher Fachverlag GmbH
Mainzer Landstraße 251
60326 Frankfurt am Main

Geschäftsführung
Peter Esser (Sprecher), Sönke Reimers (Sprecher), Thomas Berner, Markus Gotta

Aufsichtsrat
Andreas Lorch, Catrin Lorch, Peter Ruß

Registergericht
AG Frankfurt am Main, HRB 8501

UStIdNr. DE 114139662

Diese Mail wurde an folgende Adresse verschickt: dieter.daenzer@t-online.de
Zum Ändern Ihrer Bezugsdaten oder Abbestellen des Newsletters klicken Sie bitte hier.

Sie möchten diesen Newsletter kostenlos erhalten? Klicken Sie bitte hier.
Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021 Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021 Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021 Hersteller, Händler und Landwirte erfreuen sich an Getreidepreisrally - Technik Talk 12. Mai 2021
Sie können auch lesen